Abstinenz von ameoname (14 days) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Tag 1 – Ukehito! Mein Name klingt gut, rau aus seinem Mund gehaucht. »Ukehito«, raunt er mir ins Ohr. »Ukehito«, immer wieder. Meine Haut kribbelt, wenn sein Atem über meinen Nacken und meine Schulter streift. Er küsst mein Schlüsselbein. »Aseme!«, stöhne ich auf. Er lacht leise. Er weiß genau, was er tut. Seine Lippen und Hände sind heiß. Ich spüre seine Finger, wie sie wandern. Zuerst hinab und dann hinein. Tag 2 – Sahnekirsche Er hat sich in seinem Sessel zurückgelehnt so mächtig wie ein König. Seine helle Haut zeichnet sich scharf gegen das dunkle, karminrote Leder ab. Wir probieren einen neuen Geschmack aus, passenderweise ist es Kirsche. Ich spüre ihn in meinem Nacken und in meinem Haar. Sein Körper vibriert, während ich ihn oral verwöhne. Tag 3 – Natur Ich wache zuerst auf. Er liegt schlafend neben mir, auf dem Rücken. Verliebt beobachte ich ihn. Eine Falte seines nachtblauen Seidenhemdes liegt auf seiner Brust. Ich überlege, sie zur Seite zu streichen, doch sie bildet so einen schönen Kontrast zu seiner Haut, den ich nicht zerstören möchte. Meine Hände gleiten unter der weißen Bettdecke seinen Körper entlang, zärtlich, aber zielstrebig nach Süden zu seinem schneebedeckten Liebesgipfel. Ich beuge mich über ihn und küsse ihn wach, und noch ehe er die Augen öffnet, schlingt er die Arme um meine Hüfte und zieht mich an sich. Ich wachse wie ein Baum, als er seinen Lebenssaft in mich ergießt. Tag 4 – Geißel Er hat schlechte Laune heute. Seine Hände schlagen sich in meinen Rücken wie Klauen. Ich spüre den Druck seiner Finger wie Peitschenstriemen auf meine Haut. In mir brennt es wie Feuer. Er nimmt – alles, was ich habe. Tag 5 – Spielen Ich sitze auf ihm. Er versucht, die Oberhand zu gewinnen, aber ich winde mich wie ein Aal. Wir rollen über den Boden – weicher Teppich, kühle Luft, weicher Teppich, kühle Luft. Er packt mich und drückt mich nach hinten. Ich wehre mich, aber er ist zu stark. Er drückt mich mit seinem Gewicht nach hinten, bis ich flach auf dem Boden liege, und grinst mich an. Seine Hände liegen schwer auf meiner Brust, während er sich über mich schiebt, sie streichen über meine Arme und finden meine Finger. Er öffnet die Lippen. Seine Zähne fahren über meine Haut. Ich kann ihm nicht mehr entkommen. Tag 6 – Ketten Das Leder schneidet mir ins Fleisch. Er umrundet mich wie ein Raubtier vor dem Sprung und leckt sich genüsslich die Lippen. Ich tue es ihm nach, im Verlangen, seine Lippen auf meinen zu spüren, seine Haut an meiner, seine Männlichkeit in mir. Seine kühlen Hände streichen über meine Brust, nur um dann tiefer zu gleiten, flüchtig wie Kirschblüten im Frühling. Sie kühlen meine schwitzende Haut. Seine Finger legen sich auf meine Lippen, die ich bereitwillig öffne. Er lässt die Hände sinken und lächelt überlegen. Er spielt mit mir. Tag 7 – Genug! Ich hasse ihn! Am liebsten würde ich ihm den Schädel mit der Bierflasche in meiner Hand einschlagen. Wie konnte er mir das nur antun? Mich zu nehmen wie irgendein Tier – ich kann mich nicht erinnern, wann genau bei mir die Lichter ausgegangen sind. Mein Leib brennt wie eine einzige Schürfwunde. Ich habe mich aus dem Haus geschlichen. Soll er mich doch suchen! Er wird schon sehen, dass er mich nicht einfach besitzen kann … Tag 8 – Allein Heute nicht. Ich bin wütend und habe Liebeskummer. Tag 9 – Exotisch Ich habe jemanden getroffen. Sein langes, glattes Haar fasziniert mich. Als ich mit den Fingern hindurchgleite, umspielt es sie wie eine Kaskade schwarzen Wassers. Wir trinken Wein. Er füttert mich: zuerst mit Stäbchen, dann mit den Fingern. Meine Zunge liebkost seine Fingerkuppen – sie sind so viel glatter als die von Aseme – und er lässt mich gewähren. Sein Gesicht nähert sich dem meinen, und seine Lippen lösen seine Finger ab. Er lockt mich mit Engelszungen, nicht nur in sein Haus. Tag 10 – Musik Der Schwarzhaarige besitzt mich. Ich gehe auf mit ihm in mir. Er bewegt sich wie eine Schlange – sein Körper umwindet mich, um dann ruckartig vorzuschnellen. Wir tanzen, fliegen auf und ab in einem schnellen Rhythmus. Es tut weh, so weh, als er in mir landet. Aber ich empfinde den Schmerz des Rechtschaffenen. Tag 11 – Erkenntnis Ich bin abgehauen. Jetzt sitze ich in einem Lagerhaus am Stadtrand und lausche dem Fluss, der draußen vorbeifließt. Ich warte. Auf Aseme? Ich fahre hoch und schüttele mich. Will ich etwa gefunden werden? Tag 12 – Lagerhaus Ich bleibe hier. Damit mache ich es ihm leicht, aber bitte. Tagsüber kann ich mir leicht die Zeit vertreiben. In dem Lagerhaus gibt es genug interessante Objekte zum Fotografieren. Mithilfe einige Planen schaffe ich es sogar, ein halbwegs passables Studio zu bauen und das Flusspanorama im feurig roten Sonnenuntergang ist auch nicht zu verachten. Es macht mich fast wehmütig. Am Abend wird es einsam und still. Mir ist kalt im Lagerhaus. Ich schlinge die Arme um mich und reibe meine Gliedmaßen, um mich zu wärmen. Vor meinem geistigen Auge taucht eine Vision von Asemes Gesicht auf und mein Reiben wird zu einem Streicheln. Zärtlich liebkose ich meinen eigenen Körper und verwöhne ihn mit meinen Fotografenfingern. Tag 13 – Warten Heute – das gleiche wie gestern. Tag 14 – Genugtuung Er hat mich gefunden. Natürlich zeige ich ihm nicht, dass ich insgeheim froh darüber bin. Er steht mir gegenüber, nur eine Armlänge entfernt. Der Scheinwerfer der Limousine bescheint seine eindrucksvolle Silhouette von hinten. Ich stehe mit dem Rücken zur Wand und sein Grinsen fesselt mich. Sein Schatten fällt auf mein Gesicht. »Da bist du ja«, sagt er. »Fass mich nicht an!« »Was bist du denn so widerspenstig?« »Ich dachte, so magst du mich?« Er packt mich hart am Arm. »Schlaues Kerlchen!« »Schlauer als du«, gebe ich zurück. Er drückt mich an die Wand. Der Druck presst mir die Luft aus den Lungen, die von einem Stöhnen begleitet wird. Ich habe die kalte Wand im Rücken und spüre seinen heißen Körper auf meinem. Ein Schrei entwindet sich mir, doch er wird gnadenlos erstickt, als sich Asemes volle Lippen auf die meinen pressen und seine Zunge in meinem Gaumen nach ihrem Konterpart forscht. Er dringt in mich ein und wir haben harten Sex an einer harten Betonwand. »Aseme«, japse ich atemlos. »Ukehito«, knurrt er besitzergreifend. Ich komme ja schon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)