Verwirrende Gefühlswelten von Feuchen ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Leicht angespannt und nervös trete ich aus der Duellakademie und sehe mich draußen ein wenig um. Irgendwie bin ich mir längst nicht mehr so sicher, ob das eine so gute Idee war, ihm zuzustimmen. Kann ich mich wirklich so einfach mit Sherry treffen, um sie besser kennenzulernen? Vermutlich hat sie sowieso kein Interesse an mir, also wieso lasse ich mich darauf ein? Ich gehe auf das Tor zu, was das Gelände der Duellakademie abschließt, als ich stocke. Wieso steht sie hier? Und wieso sieht sie mich so ruhig an? Verwundert blicke ich mich um, versuche herauszufinden, ob ich mir das vielleicht nur einbilde und sie nicht doch jemand ganz anderes anblickt, wer zufällig hinter mir ist. Als ich allerdings niemanden erkennen kann, der auch nur Anstalten macht, wirklich ebenfalls in ihre Richtung zu gucken, sehe ich wieder zu ihr, blinzele ein wenig vor mich hin. „Wa- was machst du hier, Sherry?“, fange ich leise an, während ich versuche, meine Verunsicherung zu überspielen. „Warum so schüchtern, Aki?“, spricht sie mich ruhig an und lächelt sanft, „und ja, ich bin wegen dir hier.“ Ich schlucke und trete auf sie zu, sehe mich ein wenig um. War das etwa sein Plan? „Uh ... wieso bist du ... hier?“, frage ich nach, allerdings bemerke ich gleich, wie bescheuert das klingt. Ich kann mir doch denken, was los ist und das er dafür gesorgt hat, dass Sherry hier ist. Aber wieso überhaupt? Interessiert sie sich etwa doch für mich? „Was glaubst du denn?“, fragt sie grinsend und dreht sich zum Gehen, „... wie wäre es, wenn wir irgendwohin gehen, wo wir unter uns sind?“ Ich sehe sie an und kann nicht verhindern, dass sich meine Wangen leicht rot färben, während ich kurz nicke, schließlich aber ein „Okay“ erwidere, als ich merke, dass sie mich ja gar nicht mehr ansieht. „Du bist süß, wenn du so verlegen bist, Aki“, höre ich Sherry sagen, bevor sie ihren Kopf ein wenig zur Seite dreht und mich so von der Seite her ansieht. Sie winkt mich mit einer Hand neben sich, was ich auch nach einiger Pause, in der ich versuche, nicht mehr ganz so rote Wangen zu haben, mache. Meine Schritte passen sich schnell ihren an, während ich aber weiterhin schweige und einfach nur neben ihr hergehe. Ich frage mich, was sie vorhat und wo wir hingehen. Sie stoppt vor einem großen Tor, welches von einer Mauer eingegrenzt ist. Dahinter erkenne ich einen Teil eines großen Vorgartens, der zu einer hellen Villa führt. Eigentlich sollte mich das nicht erstaunen, aber es tut es dennoch. Auch wenn ich selbst nicht gerade in einem kleinen Anwesen hause, sehe ich trotzdem staunend zu Sherry rüber. „Ich denke mal, hier sind wir eher unter uns“, meint sie ruhig lächelnd und öffnet das Tor, um vorauszugehen. Ich folge ihr langsam, den Blick über den Vorgarten schwenken lassend, allerdings ist dieser nicht groß anders, als bei mir. Nur noch ein Stückchen größer. Außerdem steht an der Seite noch ein Brunnen mit einer Statue einer Rosenritterin, wo an der Seite das Wasser heraussprenkelt. „Sherry ...?“, fange ich unruhig an, als ich bei ihr an der Haustür der Villa angekommen bin, „... wieso -“ Sie dreht sich zu mir um und ergreift meine Hand, nachdem sie die Tür aufgeschlossen hat, zieht mich ins Innere der Villa. Ich habe keine Chance drinnen etwas wahrzunehmen, da meine Augen nur auf ihr liegen, wie sie mich zu sich zieht und mir einen kurzen Kuss auf die Stirn haucht, mir eine meiner Strähnen zur Seite streicht. „Du machst es einem nicht leicht zu verstehen, dass du -“, sie bricht ab und dreht sich zur Seite, geht durch den Flur, während sie immer noch meine Hand festhält und mich einfach mitzieht. Ich sehe sie einfach nur weiter an, bis wir in einem Wohnraum sind und sie mich nun loslässt. „Was ... meinst du, Sherry?“, frage ich leise nach. Meine Augen liegen immer noch nur auf ihr. „Du faszinierst mich, Aki“, meint sie und ihr Blick wirkt auf einmal traurig, als sie wieder zu mir sieht, mir durch die Haare streicht und über das Teil, welches meine Ponysträhne festhält und früher meine Kräfte unter Kontrolle gehalten hat. Ich zucke zusammen, als ich daran denken muss, senke meinen Blick: „... Wieso? Du weißt doch gar nicht, was ich alles angestellt habe.“ Sie greift nach meinem Kinn und schiebt es nach oben, so dass ich ihr wieder in die Augen sehen muss, während ihre andere Hand nach dem Teil greift und es aus meinen Haaren entfernt, wodurch sich meine Ponysträhne quer über mein Gesicht entrollt. Ich habe mehrmals darüber nachgedacht, sie abzuschneiden, um nichts mehr zu brauchen, um sie hochzustecken, aber irgendwie ist es dennoch eine Erinnerung, die ich nicht vergessen will. „Ich bin mir sicher, dass du es gemacht hast, um dich zu schützen“, seufzt Sherry und schiebt die Strähne zur Seite, kommt mir ein Stück näher und legt ihre Lippen langsam auf meine. Erst nur antestend, aber als ich ihr ein wenig entgegenkomme, intensiviert sie den Kuss nur mehr. Ich schließe meine Augen nach Kurzem und lasse einfach nur zu, um den Kuss nur noch intensiver zu spüren. Eine ganze Weile lasse ich mich von diesen Gefühlen gefangen nehmen, bis sich Sherry von mir löst und ich langsam meine Augen wieder öffne. Ihr Lächeln vor mir erkenne und sie mich auf das Sofa zieht. Ich schmiege mich einfach nur glücklich gegen sie und will gar nicht unbedingt diese gemütliche Stille unterbrechen. Ihr geht es scheinbar genauso, da ich nur merke, wie sie ihren Arm um mich legt. Wieso habe ich mir eigentlich Gedanken darüber gemacht, dass sie mich nicht verstehen kann? In diesem Moment fühle ich mich einfach nur glücklich und vergesse auch sämtlichen, anderen Stress, der sonst so auf mich wartet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)