Das Herz ist ein Pendel von Ferun ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Ich verabschiedete mich von den beiden Mädchen, schloss die Tür und ging ins Bad. Ich schaute in den Spiegel. Dann drehte ich das Wasser der Dusche auf und zog mich aus. Leise seufzte ich und stieg in die Dusche. Unter der Dusche dachte ich eine lange Zeit nach. Ich bemerkte nicht wie die Badezimmertüre geöffnet und anschließend geschlossen wurde. Schließlich spürte ich kalte Finger an meiner Taille. Ein stechender Schrei halte durch das Badezimmer. „Ich bin es doch nur, Sayuri-chan.“, eine bekannte Stimme säuselte mir leise was ins Ohr. „Haruka?“, ich drehte mich nicht um. Sanft prasselte das warme Wasser auf uns nieder. Langsam umarmte mich Haruka und legte ihren Kopf auf meine Schulter. Es war ein komisches Gefühl, ungewohnt, aber nicht unangenehm. „Wir haben schon lange nicht mehr zusammen geduscht, Haruka.“, sprach ich leise und schaute wie das Wasser im Ablauf verschwand. „Ja, da hast du recht.“, sprach sie und kam ein Stückchen näher an mich ran. „Wenn ich mich richtig erinnere, dann waren wir das letzte mal zusammen duschen als wir klein waren.“, mein Herz klopfte seltsam schnell, ganz so als wäre ich nervös. „Stimmt..“, sie wirkte andächtig und ruhig. „Na ja, wenn du schon mal da bist, könntest du mir dann den Rücken waschen?“, verlegen grinste ich und schaute über die Schulter zu ihr hinüber. „Eh.. Ja kann ich machen.“, sie griff nach dem Duschgel und schäumte mir den Rücken ein. „Sag mal, Haruka-chan. Was willst du jetzt tun? Ich mein du bist doch in diesen Typen verliebt oder?“, vorsichtig fragte ich nach. „Nun ich... ich weiß es nicht Sayuri-chan. Ich denke, es wird alles so bleibe, wie es jetzt ist. Ich glaube, dass ist das Beste.“, sie schaute mich nicht an. „Oh.. okay.“ „Aber Sayuri.. Bist du eigentlich verliebt?“, fragte sie mit roten Wangen. „Ich?“, die Frage kam plötzlich und ich musste erst einmal überlegen: „Nein, aber ich hab dich sehr lieb, Haruka.“ Ich lächelte sie an. Ihre Augen waren weit geöffnet und auch ihr Mund stand etwas offen. „Ahaha.. du hast mich also lieb? Nicht wahr?“, verwirrt schaute sie mich an. „Ja!“, ich drehte mich zu ihr um und umarmte sie herzlich: „Soll ich dir jetzt den Rücken waschen?“ „Eh.., nein, das brauchst du nicht tun.“, sie öffnete die Tür der Dusche, ging hinaus, wickelte sich ein Handtuch um den Körper und verschwand aus dem Bad. „Hab ich was falsches gesagt?“, flüsterte ich und starrte auf die Tür. Nach einer Weile verließ auch ich das Bad. Ich schaute zu Harukas Bett hinüber. Haruka lag mit dem Gesicht zur Wand, eingerollt in ihre Decke.  „Haruka...“, leise ging ich auf sie zu, setzte mich auf die Bettkante und streichelte ihr über den Rücken. „Haruka.. Hat er dich so verletzt?“ „Geh...“, sprach sie leise. „Aber Haruka.. Du kannst doch mit mir reden.“ „GEH!!“, sie brüllte mich an. Wortlos ging ich zu meinem Bett, legte mich in dieses. Mit dem Handy hörte ich Musik. Plötzlich hörte ich eine Tür. „Haruka?“, ich nahm den Kopfhörer aus dem Ohr. Sie war weg. Nach über einer Stunde war sie immer noch nicht wieder da. Ich stand auf, schaute auf mein Handy – 23:39Uhr. Schnell zog ich mir Schuhe an und schnappte mir den Zimmerschlüssel. Ich verließ unser Zimmer und lief zu Himiko und Sachiko rüber. Tief atmete ich ein und genauso wieder aus, dann klopfte ich an die Tür. „Sayuri-chan..?“, Himiko machte mir mit verschlafenen Blick die Türe auf. „Entschuldigung, dass ich jetzt noch störe, aber hast du Haruka gesehen? War sie vielleicht hier?“, fragte ich schnell. „Ja, sie ist hier.“, sie schaute ins Zimmer und fügte dann hinzu: „Sie will dich nicht sehen..“ „Was?! Aber wieso? Ich hab doch gar nichts getan!“, ich erhob meine Stimme etwas. „Ssscht! Nicht so Laut. Komm mit..“, sie griff nach dem Schlüssel, zog sich schnell ein paar Schuhe an und zog mich raus auf den Flur. „Aber ich...!“ „komm jetzt.“, Himikos Stimmlage änderte sich, sie schien verärgert zu sein. Wir gingen nach Draußen in den kleinen Garten der zu unserem Studentenwohnheim gehörte. „Weißt du noch, wie du uns heute erzählt hast, das Haruka sich verliebt hat?“, begann sie schließlich nachdem wir uns hingesetzt hatten. „Ehm.. Ja, klar.“ „Sie hat uns von eurem gemeinsamen Duschen erzählt.“ „Und? Ist doch nichts ungewöhnliches. Wir kennen uns seit wir klein waren.“ „Ja, das ist vielleicht nichts ungewöhnliches, wenn man Kinder ist, aber in unserem Alter machen so was hauptsächlich Leute die sich lieben, verstehst du?“ „Nein, ich versteh’s nicht. Was hat das mit mir und Haruka zutun?“ Himiko schlug sich mit der Flachenhand gegen die Stirn: „Oh man! Du bist echt manchmal sau dämlich oder?“ „He? Aber Haruka ist doch in einen Jungen verliebt!“ „DU IDIOT! Sie hat nie gesagt, dass es sich bei der Person die sie liebt um einen Mann handelt!!“, Himiko schrie mich etwas an. „Miep?“, verwirrt schaute ich sie an: „heißt.. heißt das Haruka ist eine LESBE!!“ „Pssscht! Du weckst noch alle. Nein! Haruka ist bestimmt nicht lesbisch, aber sie hat sich in eine Frau verliebt. Na fällt der Groschen?“ „Ne, ich verstehs immer noch nicht.“ „Uaaargh! Wie kann man das nicht verstehn!“, sie haute mir auf den Kopf: „Elender Holzkopf!“ „Aua! Das hat weh getan!“, sachte rieb ich mir über den Kopf. Himiko seufzte: „Ihr beide, dusche, eigentlich  nur was für verliebte... Merkst du was?“  Angestrengt überlegte ich was Himiko mir sagen wollte. Ich kratzte mich am Kopf, schaute in die Luft und dann drehte ich Stocksteif meinen Kopf langsam zu Himiko: „Willst du mir etwa sagen, dass Haruka in mich ver...ver...liebt... ist?“ Mit großen Augen starrte ich sie an. „ENDLICH! Man eh, bei dir fällt der Groschen wohl Pfennig weise was?“, Himiko stand auf und lief in Richtung Terrassentür. „Himiko! Was soll ich denn jetzt tun?!“, mit kläglicher Stimme lief ich Himiko hinterher. „Keine Ahnung. Aber anscheinend hast du sie sehr verletzt. Sie schläft heute bei uns. Schlaf eine Nacht über das ganze und dann entschuldige dich bei ihr.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)