Persona Gx von DanteRedgrave (Das Jahr 2018) ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 010: Die Fähigkeit der Wildcard ---------------------------------------------------   Kenshin atmete noch einmal tief durch bevor er die Tür berührte. Überraschender Weise konnte er die Tür nicht einfach öffnen. Sie löste sich bei seiner Berührung einfach in Licht auf und formte sich wieder als der Blauhaarige in den Raum rein ging. Etwas ängstlich klopfte Kenshin gegen das Tor, nur um festzustellen das es jetzt anscheinend verschlossen war. „Toll“, meinte Kenshin sarkastisch als er sich im Raum umsah. Er war groß und kreisförmig. Wie auch in der Eingangshalle hingen an den Wänden Bilder von Männern und Frauen und ein gewaltiger Kronleuchter hing in Mitten des Raumes. Direkt unter dem Leuchter befand sich ein großes Herzförmiges Bett. Es wackelte sehr, unter der Decke des Wasserbettes und Kenshin konnte nur erahnen was ihm für ein Kampf bevorstehen würde. Erleichtert atmete er auf als sich rausstellte das sich unter der Decke nur eine Frau befand die sich hastig von der einen zu der anderen Seite drehte. Im Bett lag eine junge Frau in ihren späten Zwanzigern. Sie hatte langes schwarzes Haar, welches auch direkt nach dem aufstehen immer noch recht glatt war. Nur hier und da waren einzelne Strähnen nicht am richtigen Platz, doch diese konnte man ohne Bürste in Ordnung bringen. Gekleidet war sie in einem grauen Kostüm, welches sehr zerknittert wirkte aber wann man darin auch schläft darf man sich nicht wundern. Die hat ja Mumm, einfach an so einem Ort zu schlafen, dachte sich der Blauhaarige und räusperte sich einmal laut um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Frau sah zwar zu Kenshin rüber, doch sagte sie nichts. Auch nicht nachdem sie aus dem Bett aufgestanden war. „Fuun-san? Nähme ich an.“ Plötzlich strahlte ihr Gesicht auf und lief auf Kenshin zu: „Bist du etwa gekommen um mich zu retten?“ Kichernd bestätigte er das doch dann sah er Fuun-sans Augen. Dämonisch gelb leuchtende Augen. Langsam zog Kenshin sein Katana aus seiner Scheide. Mit der Scheide in seiner linken und der Klinge in seiner rechten richtete er das Schwert auf die Frau. „Kein Schritt weiter…“ Die gleichen Augen wie sie Oga hatte, kurz bevor er ihn angegriffen hat. Fuun fing an zu kichern als sie langsam stehen blieb. Ihre Bewegungen verloren langsam ihr menschliches Muster und sie fing bald an ihre Gliedmaße zu verbiegen. Eine kühle Briese kahm Kenshin entgegen als Fuun anfing einzufrieren. Schnell überzog eine lange Eisschicht die Frau und genauso schnell wie sie zu Eis wurde zersprang sie auch wieder. Eine vollkommen andere Person stand anschließend vor Kenshin. Ihr komplettes Outfit hatte sich geändert, so trug sie ein kurzes Dunkelblaues Kleid und einen langen, weißen Pelzmantel. Ihre Haare färbten sich silberblau, ebenso wie ihre Haut. Sie sah so kalt und leblos aus, das man meinen könnte sie sei nur eine wandelte Leiche. Nur ihre grellen gelben Augen strahlten irgendeine Form von Farbe aus. „Ich bin ein Shadow, dein wahres Ich…“ flüsterte sie und Kenshin merkte das man ihren Atem plötzlich sehen konnte. Eine Gänsehaut überfiel seinen ganzen Körper als sich langsam eine Eisschicht über den Boden zog. Der Blauhaarige versuchte nicht zu zittern. Auch wenn er mit einem T-Shirt unterwegs war, wollte er seinem Feind nicht die Genugtuung geben. Mit der Hoffnung, dass ein Sieg ausreicht um sie zurück zu verwandeln richtete sein Schwert auf den Shadow von Fuun. Allerdings machte sie keinen Anschein den ersten Schritt zu wagen. Kenshin wusste so wenig über diese Welt und ihre Kämpfe, ein unachtsamer Augenblick konnte ihn sein Leben kosten. „Bufu!“ schrie der Shadow auf und ein einzelner Eissplitter kam auf Kenshin zugeflogen. So schnell das der Oberschüler ihn erst bemerkte als er in der Eingangstür hinter ihn zersprang. Schwer atmend sah Kenshin für einen Augenblick nur den Dampf aus seinem eigenen Mund als ihm Klar wurde was passiert war. Ohne zu überlegen hatte er sein Kopf zur Seite gelehnt um dem Angriff auszuweichen, als ob ihn jemand geführt hätte. War das auch die Kraft von Persona? Ein leichtes lächeln formte sich auf seinen Lippen als ihn diese Erkenntnis ein wenig Last von den Schultern genommen hatte. „Persona!“ rief Kenshin aus und er lief gemeinsam mit Kamakura auf das Eismonster zu. Wie eine Einheit schlugen sie auf den Shadow ein und ergänzten die Schläge des jeweils anderen. Duckte sich Kenshin, schlug Kamakura von oben ein. Weichte der Samurai zurück, rückte der Oberschüler vor. Blockte der blauhaarige einen Angriff von links, kam von rechts bereits der Gegenschlag. Doch hatte diese Strategie auch seine Schattenseiten. Zwar kämpfte Kenshin so wie zwei von einander unabhängige Personen, verbraute er aber auch genauso viel Ausdauer. Was er sich, nach dem Marathon den er ein paar Stunden zuvor mit Aiko hatte, nicht leisten konnte. Der Shadow von Fuun schaffte es nicht mal der Hälfte der Schwerthiebe auszuweichen aber schien es ihr nicht so viel auszumachen. Sie stöhnte bei jedem Schlag schmerzerfüllt auf, auch wenn sie schnell danach wieder zu lachen anfing. Grade als Kenshin überlegte seine Strategie zu wechseln verlor er sein Gleichgewicht. Beim versuch nach vorne zu sprinten rutschte er, auf der dünnen Eisschicht unter ihm, aus. Sein Persona verschwand und er sah nur wie Fuuns Krallen auf ihn zukamen. Im letzten Moment hob der Blauhaarige noch seine Schwertscheide und blockte damit den Angriff dem ihn fast die Augen ausgekratzt hätten. „Es ist vorbei!“ schrie Kenshin siegessicher aus und stieß sein Katana in den Magen vom Shadow. Wieder stöhnte sie auf, doch auch dieses Mal dauerte es nicht lange bis sie wieder zu lachen anfing. Eine dunkelblaue Flüssigkeit tropfte ihr aus dem Mund und auf Kenshins Wange. Es erinnerte ein wenig an Blut, doch war es Eiskalt. Auch wenn es aus einem lebendem Körper strömte. „Bufula…“ flüsterte sie und kaum hatte sie es ausgesprochen sprang sie zurück. So ruckartig das sie die Wunde von Kenshins Schwert weiter aufriss und den Boden mit ihrem blauen Blut bedeckte. Ein kleiner Schneesturm fiel über den Schwertkämpfer herein. Sofort sprang ihm ins Gedächtnis wie Ogas Shadow ihn mit seinen Flammen umschlungen hatte. Aus irgendeinem Grund brennte dieses Eis noch mehr als die Flammen. Am schlimmsten war allerdings die Tatsache dass der Schnee nicht einfach verschwand. Es blieb da und bedeckte seinen ganzen Körper. Seine Gliedmaßen spürte er schon gar nicht mehr. Lippen schon ganz lila und allein der versuch sein Katana wieder fester zu packen schmerzte unerträglich. Lachend schritt Fuuns Shadow auf Kenshin zu, humpelnd aber die riesige Wunde schien sie nicht davon abzuhalten weiterzukämpfen. Oder besser gesagt den Finnischer auszuführen, dachte sich der Blauhaarige und sofort gab er sich innerlich eine Backpfeife dafür. Er durfte nicht aufgeben, er durfte hier nicht sterben. „Ka… ma… ku… ra…“ brachte er mit seinen aufgerissenen Lippen raus. Die Tarot Karte erschien doch Kenshin schaffte es einfach nicht seine Arme zu bewegen um sie zu zerdrücken. Während der Shadow langsam sein Arm hob um seine Krallen in Kenshin zu vergraben merkte dieser wie alles anfing sich wie in Zeitlupe zu bewegen. Nach und nach verlor die Umgebung auch seine Farbe und bald befand sich der Blauhaarige wieder in diesem Raum.   Dem Velvet Room. Igor saß wie immer mit seinem breiten Grinsen gegenüber von Kenshin. „Willkommen im Velvet Room“, begrüßte der alte Mann den Oberschüler. Dieser schaffte es nur zu nicken. Auch wenn er seine Schmerzen nicht spürte, fühlte er sich immer noch schlaff. Agnes blätterte in ihrem Buch rum bis als sie zu Kenshin blickte und erklärte: „Es ist nun Zeit ein weiteren Aspekt deiner Kräfte als Wildcard zu erwecken. Dank deinem Band zu deinen Freunden hast du den Social Link zum Magier Arkana erwacht und mit ihn einen weiteren Persona.“ Kenshin verstand nicht ganz was Agnes sagte, doch als er sah wie eine neue Tarot Karte schwebend vor seinen Augen erschien begann er eins und eins zusammenzuzählen. Auf der Karte waren ein Paar Augen abgebildet die auf eine Flamme starrten welche sich in ein Paar Händen befand. Über diesem Bild befand sich eine liegende Acht, das Zeichen für die Unendlichkeit. Kenshin streckte seine Hand aus um nach der Karte zu greifen doch verfinsterte sich sein Blick und er sah nicht mehr wie er sie berührte aber ein Name schalte in seinen Gedanken als er spürte wie etwas in seiner Hand zersprang: „Jack Frost!“   Wieder in der Realität wurde Kenshin von einem Schneesturm begrüßt. Doch dieses Mal machte er ihm nichts aus. Er spürte den kalten Wind nicht mehr als eine leichte Briese. Auch schien es dieses mal nicht von Fuuns Shadow auszugehen sondern von Kenshin selber. Als sich der Sturm legte sah der Oberschüler ein kleines weißes Wesen, das ein wenig so aussah wie ein Menschenförmiger Marshmallow. Abgesehen von seinen schwarzen lehren Augen und seinem breiten Mund. Es trug eine blaue Mütze die zwei lange, ohrenähnliche Zipfel hatte und ein paar blaue Schuhe. Kenshin konnte es nicht glauben, es war tatsächlich Jack Frost. Jack Frost! Die Maskottchen Figur von Atlus! „Hee-Ho Ich bin Jack Frost! Lass uns Freunde sein!“ sprach er genauso wie Kamakura damals, ohne seine Lippen zu bewegen aber was Kenshin mehr beeindruckte war das er sich genauso anhörte wie in den Werbungen. Jack Frost verschwand und übrig blieb nur ein paar Schneeflocken die auf Kenshin niederregneten. Langsam spürte er wieder neue Kräfte in sich die ihm erlaubten wieder aufzustehen. Die Kälte wirkte ganz weit weg, genau wie die Schmerzen welche sie mitbrachten. Kenshin griff nach seinem Schwert und blickte den verwundeten Shadow an. Sie zitterte, doch war es nicht ganz klar ob es vor Angst oder vor schmerzen war. So oder so, sie blieb lange genug stehen so das der Oberschüler den Finalen Schlag geben konnte. Fuun merkte erst dass sie getroffen wurde als Kenshin hinter ihr bereits sein Schwert zurück in seine Scheide steckte. Sie wollte wohl noch etwas sagen aber als sie ihren Mund öffnete kahm nur dunkler Rauch aus ihrem Mund und sie brich zusammen. Der Blauhaarige ließ sein Schwert fallen um den Shadow aufzufangen, welcher sich langsam wieder zurückverwandelte.   Bald schon hielt Kenshin die ohnmächtige, wieder menschliche Frau in seinen Händen. Kaum war Fuuns Shadow besiegt, löste sich auch wieder die Tür hinter dem Blauhaarigen auf. Er wurde ein wenig rot als er sie auf seinen Armen aus den Dungeon trug. Seine erste und bis lang auch einzige Freundin war zwar auch älter gewesen als er aber es ist ein großer Unterschied ob man eine Frau in den Armen hält die ein Jahr älter ist oder Zähn. Die Shadows schienen sich aus diesem Ort zurückgezogen zu haben. Es war totenstille und nur Kenshins Schritte waren zu hören bis sie endlich aus dem Dungeon raus waren. Kaum waren sie allerdings draußen fing Fuun-san an zu leuchten und bevor der Blauhaarige wusste was vor sich geht löste sie sich in seinen Händen auf. Es dauerte ein paar Sekunden bevor Kenshin einen Gedanken fassen konnte der in irgendeiner Weise einen Anfang und einen Ende hatte. Hatte er es nicht geschafft sie zu retten? War er etwa zu spät? Die Tür zum Dungeon schloss sich hinter ihm und hinderte ihn so auch wieder drinnen nach ihr zu suchen. Mit letzter Kraft schlug er gegen die Tür bevor er langsam auf seine Knie fiel. Kenshin spürte wie all seine Motivation, die ihn so lange auf den Beinen hielt, seinen Körper verließ. Mit Letzter Mühe kramte er sein Handy aus seiner Hosentasche und klickte auf den „Return“ Knopf.   07.04. Samstag, später Abend   Als Kenshin langsam wieder in der echten Welt zu sich kam, spürte er zuerst nur ein wildes Zerren. Gefolgt von einem Wegstoßen, gefolgt von einem weiteren Zerren. Dies wiederholte sich ein paar Mal bevor der Blauhaarige seine Augen aufmachte. Masakazu stand über ihm und versuchte ihn panisch wach zu bekommen. „Kenshin! Kenshin! Tu mir das nicht wieder an!“ schrie er, obwohl Kenshin seine Augen auf hatte. „Ich bin doch schon wach“, gab der Blauhaarige nur verwirrt von sich als sich von Masakazus Griff befreite. Kenshin könnt erahnen wieso Masakazu so reagiert hatte. Wahrscheinlich hat er geglaubt dass er wieder Bewusstlos war, was ja nicht ganz falsch war. Jedoch, nachdem Kenshin klar wurde das sie sich in seinem Hochbett befanden war etwas anderes plötzlich viel wichtiger. „Was hast du in meinem Bett verloren?“ fragte der Blauhaarige ruhig, doch könnte er schon den Alkoholgestank aus dem Mund seines besten Freundes riechen. „Ich wollte nur gucken wie es dir geht!“ antworte Masakazu fast schon weinerlich und leicht lallend, „das ist doch meine Aufgabe als dein bester Freund!“ „Ja danke, mir geht’s super“, und mit diesen Worten trat der Blauhaarige seinen Kumpel von seinem Bett, „aber das gibt dir trotzdem nicht das Recht in mein Bett zu krabbeln!“ Laut krachend fiel der Blonde vom Hochbett auf seinen Hintern und rollte zurück. Man hörte etwas knacksen. Doch von Masakazus Lachen nach zu urteilen, war es wahrscheinlich der Boden und nicht der Blonde. Kichernd lag er auf seinen Rücken und meinte nur: „Das wird tierisch weh tun wenn ich morgen aufwache.“ Seufzend kletterte Kenshin auch von seinem Bett um seinem Freund aufzuhelfen. Dabei fiel ihm Jack Frost wieder ein. Wenn er wirklich aus dem Band mit seinem Freund entstanden ist, wie es Agnes gesagt hatte, dann hat er ihn dank Masakazu bekommen. Nur dank ihm ist er noch am leben. „Masakazu“, sagte Kenshin als er dem Blonden auf half. Dieser war sichtlich verwundert, seinen vollen Namen von Kenshin zu hören anstelle nur seines Spitznamen. „Danke, das du immer für mich da bist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)