Persona Gx von DanteRedgrave (Das Jahr 2018) ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 013: Kleine Geheimnisse ------------------------------------------- 09.04. Montag, Nach der Schule   „Aua, aua, aua, aua“, war alles was Kenshin raus brachte als er sich in der Umkleide des Kendo Clubs umzog. Sein ganzer Oberkörper war mit blauen Flecken überseht. Dies merkte er als er sein Kimono aufmachte und ihn an seinen Seiten runterhängen hatte. „Du hast ein paar coole Tricks auf Lager, Senpai“, der Blauhaarige bemühte sich um ein Lächeln doch nach ein paar kurzen Sekunden verschwand dieses und verwandelte sich wieder in eine schmererfüllte Visage. Yoshio hatte inzwischen wieder die Hose seiner Schuluniform angezogen und schenkte dem jungen Mann neben sich keine merkbare Beachtung. Es sah fast so aus als ob er ihn ignorieren wollte. Kenshin versuchte so zu tun als ob er nicht merkte das er nicht beachtet wird und redete einfach weiter: „Wo bleiben eigentlich die anderen? Wir haben in der Halle doch schon alles aufgeräumt.“ Wieder kam nichts von Yoshio. Er hatte sogar die Augen geschlossen als er sein Hemd zu machte. „Du hast da die Knöpfe falsch zugemacht“, merkte Kenshin an und zeigte auf den untersten Knopf, welcher mit dem vorletzten Loch verbunden wurde. Endlich zeigte Yoshio mal eine Reaktion. Er lief zuerst ein wenig rot an und als er seine Augen aufmachte um nachzusehen verwandelte er sich in eine Tomate als er sah wie nah ihm Kenshin war. „Sch-schon mal was von Pri-Privatsphäre gehört?“ schrie er den Blauhaarigen an, „und zieh dir was an du Perversling!“ Er zeigte auf Kenshins, immer noch nackten Oberkörper. „Was ist dein Problem?“ wollte Kenshin wissen und ging ein Schritt zurück. Yoshio zögerte als wäre er kurz am Überlegen ob er es dem Blauhaarigen sagen sollte doch letzten Endes schnappte er sich seine übrigen Sachen und stürmte aus der Umkleide. Kenshin blieb verwirrt zurück. „Du darfst das nicht persönlich nehmen“, hörte der Blauhaarige kurz darauf vom Captain zu hören der gefolgt vom restlichen Kendo Team die Umkleide betrat. „Yoshio hat ein Problem mit…“ Kenshins Senpai legte seine Sachen ab als er versuchte das richtige Wort zu finden,“ sich im selben Raum wie andere Jungs umzuziehen.“ „Wieso?“ Ein weiteres Mal suchte der Kendo Captain nach den geeigneten Wörtern und kratzte sich diesmal verlegen am Hinterkopf: „Es ist nicht ganz klar aber… irgendwie gehen seine Hormone dann mit ihm durch…“ „Du meinst er ist Schwul?“ fragte Kenshin strickt heraus und alle in der Umkleide gefroren zu Eis, als hätte er ein Tabuthema angesprochen. Sein Senpai seufzte einmal tief durch: „Es ist nicht ganz klar. Wenn es so ist hat er es sich nicht mal selber eingestanden. Deswegen zieht er sich von den meisten männlichen Schülern zurück und redet wenn überhaupt nur mit den Mädchen.“ „Und der gesamte Klub hat was dagegen oder wie soll ich das jetzt verstehen?“ Kenshin verschränkte seine Arme und wartete auf die Antwort des Captains. „So ist das nicht aber die meisten haben keine Lust auf seine Art wenn alle in der Umkleide sind. Deswegen lassen sie ihn auch alleine. Beim Training geht es ja noch aber wenn er so rot im Gesicht ist das man Angst haben muss das er gleich umfällt, dann lassen wir ihm lieber seinem Freiraum. Außerdem solange er sich nicht outet kann man ihm auch nicht helfen.“ Kenshin war zumindest beruhigt das sein Captain nicht irgendwelche Vorurteile gegenüber Homosexuellen hatte aber die Sache mit Yoshio bedrückte ihn trotzdem etwas. Er wollte ihm helfen sich ein wenig zu öffnen aber so genau wie wusste er auch nicht. Wie der Blauhaarige so in Gedanken versunken war merkte er gar nicht dass sich die Umkleide nach und nach leerte und er irgendwann der Letzte drinnen war. Erst dann merkte er dass er sich noch gar nicht umgezogen hatte.     Die nächsten Tage vergangen ohne besondere Ereignisse. Es gab keine neuen Erkrankungen aber Kenshin und Oga haben sich ein paarmal in der anderen Welt getroffen um ein wenig zu trainieren. Oga lernte schnell mit seinem Persona umzugehen aber außerhalb des Trainings und wenn sie sich in den Pausen trafen um den Fall zu besprechen redeten sie nicht viel miteinander. Das gleiche könnte Kenshin auch über den Kendo Klub und Yoshio sagen. Kenshin wollte ihm zwar helfen aber zugleich wusste er nicht wie er den ersten Schritt machen sollte. Fürs erste beschloss der Blauhaarige zumindest nicht die Umkleide zu verlassen wenn sie sich umziehen.   26.04. Mittwoch, Abend   Als Kenshin und Aiko endlich wieder im Wohnheim ankam war die Sonne bereits untergegangen. Die beiden gingen mittlerweile öfters miteinander joggen und Kenshin schaffte es sogar manchmal Schritt zu halten. Aiko hängte ihn zwar immer auf einer längeren Strecke ab aber es machte trotzdem mehr Spaß wenn sie zusammen laufen. Manchmal machen sie auch einen kleinen Abstecher in die Stadt und holen sich etwas zu essen, wofür Kenshin allerdings immer zahlen muss. „Du bist ziemlich schnell besser geworden“, kicherte Aiko als sie sich auf das Sofa fallen ließ. „Ach ich war nur ein wenig eingerostet“, gab der Blauhaarige zurück, als er ein paar Dehnübungen machte. Es stimmte zwar das er in den Sommerferien ein wenig faul war aber die Tatsache das ein Persona in ihm erwacht ist sorgte sicherlich auch daran das er so schnell stärker wird. Wenn er mal nicht Joggen geht mit Aiko ist er ja auch beim Kendo Training aber das einzige mal wenn er sich wirklich erschöpft fühlt liegt es am Persona Training. „Was machst du gleich noch?“ fragte Kenshin als er sich mit einem gähnend neben Aiko auf den Sofa setzte. „Ich geh duschen und dann mit Inno ein Film gucken und du?“ „Ich wollte ein wenig lernen, die Prüfungen fangen ja in ein paar Wochen an.“ „Das sind doch noch über drei Wochen, du bist echt ein fleißiger Schüler“, sagte die Blonde mit einem Lächeln. „Nicht wirklich“, entgegnete Kenshin, wobei er sich verlegen am Hinterkopf kratzte, „ich hab nur nicht wirklich was anderes zu tun.“ Dann herrschte ein wenig stille zwischen den beiden. Kenshin könnte die Ruhe nicht wirklich einordnen. War es eine angenehme Stille, zwischen zwei Menschen die sich auch ohne Worte verstehen oder ein unangenehme Still, zwischen zwei Menschen die sich nichts zu sagen haben? Der Blauhaarige sah zu Aiko rüber welcher zur gleichen Zeit zu ihm sah. Sie lächelte ihn an und sah anschließend wieder in eine andere Richtung. Wieder war Kenshin verwirrt und fragte sich was das Lächeln zu bedeuten hatte. War es Freundschaftlich? Flirtend? Aufgesetzt? Auch wenn er sich nichts anmerken ließ, war er innerlich am Verzweifeln. Der Persona-User verspürte das unstillbare Bedürfnis etwas zu sagen doch ihm viel nichts ein. In der Schule ist nichts Nennenswertes passiert und selbst wenn, Aiko war die meiste Zeit dabei. Sollte er sich über ihre Hobbys fragen? Nein er wusste bereits von Sport und das sie sich gerne mit Freunden trifft. Sie hat eine Vorliebe für westliche Filme, besonders Action Filme und Kenshin hat sie manchmal dabei erwischt wie sie spät abends sich noch eine Bentōbox für die Schule macht. Wo Kenshin so darüber nachdachte wusste er ziemlich viel über sie. Ein Wunder wenn man bedenkt dass er sich nicht mal die Namen von allen in seiner Klasse merken kann. „Hast du schon etwas für die Golden Week geplant?“ fragte Aiko und brachte Kenshin damit aus seinen Gedanken. „Nein noch nicht, du?“ antwortete Kenshin, stolz nicht gestottert zu haben. „Ich wollte eigentlich…“ sie kratzte sich etwas verlegen an der Wange und versuchte zu vermeiden Kenshin direkt in die Augen zu sehen, „ich wollte dich fragen ob du nicht Lust hast was mit mir zu unternehmen…“ „Nur wir beide?“ wollte der Blauhaarige klarstellen bevor er sich anfängt Hoffnungen zu machen. „W-wenn du unbedingt willst können wir Inno und Masakazu auch einladen.“ „Nein! Nein… das muss nicht sein, wir können auch alleine was machen.“ Kenshin könnte sich das Grinsen auf seinem Gesicht nicht verkneifen. „Okay, ich freue mich schon darauf.“ Anschließend verlief das Gespräch mit Aiko viel einfacher. Die Unterhaltung verlief viel flüssiger und sie fanden Themen die sie beide interessierten. Doch bald schon war es Zeit auf ihre Zimmer zu gehen. Sie verabschiedeten sich auf den Treppen voneinander und gingen dann jeder seiner Wege. Kenshin erwischte sich dabei wie er Aiko hinterher sah bis er hörte wie die Tür zum Badezimmer zuging. Aus irgendeinem Grund musste er lächeln, doch das hielt nicht lange.   „Wo starrst du hin?“ fragte die für Kenshin wohl nervigste Frauenstimme aller Zeiten. Mimi kam aus der Richtung von Kenshins und Masakazus Zimmer. Die beiden haben wohl den Tag miteinander verbracht. „Ich hab nur ein wenig nachgedacht“, meinte der Blauhaarige und verschränkte seine Arme. „Worüber kann so ein Spatzenhirn wie du schon nachgedacht haben?“ Mimi stellte sich vor den Oberschüler und lehnte ihre Hände auf ihre Hüften. Wieder überflog ein Lächeln Kenshins Lippen weil er die Perfekte Antwort auf ihren Kommentar wusste: „Wie ein so netter Kerl wie Mazu nur so ein Miststück als Freundin bekommen könnte.“ Kenshin betrachtete kurz Mimis Outfit. Sie trug einen engen Minirock und ein ärmelloses Hemd. Fast schon hatte der Blauhaarige angst sie könnte sich erkälten aber sie hielt noch eine Lederjacke im Arm. „Wenn du wüstest was er über dich erzählt wenn wir alleine sind würdest du ihn bestimmt nicht so nett finden.“ Kenshin könnte nicht glauben was er da hörte, er musste sich zusammenreißen um nicht loszulachen. „Mazu ist mein bester Freund, ich kenne ihn schon seit ich denken kann. Glaubst du echt ich glaub dir so ein Stuss?“ Der Blauhaarige war sich totsicher dass sie nur Blödsinn von sich gab, doch ihr lächeln als sie an ihm vorbeiging machte ihn skeptisch. Auch wenn er es lieber nicht täte kannte Kenshin Mimi auch recht gut. Nicht so gut dass er anhand ihrer Mimik alles ablesen könnte aber ihre verschiedenen Lächeln kannte er. Zumindest die meisten. Er wusste das sie dieses Besserwisser Grinsen nur dann aufsetzt wenn sie sich überlegen fühlt und auch wenn das ihre Geschichte nicht wahr machen musste, gab sie dem Blauhaarigen doch zu grübeln. „Hey, warte Schatzi!“ rief Masakazu als er ebenfalls aus dem Zimmer lief. Man merkte sofort dass er sich grad eben schnell seine Sportsachen übergezogen hatte, weil er kurz zuvor wohl noch nackt war. Über seinen Schultern hing seine Schuluniformsjacke, wahrscheinlich um ihn warm zu halten aber sie passte kein wenig zu seinem restlichem Outfit. „Oh Kenshin, was machst du denn hier?“ fragte er als er bei dem Blauhaarigen stehen blieb. „Ich wohne hier“, gab er zurück und klang dabei wohl etwas genervter als er eigentlich wollte. „Weiß ich doch, ich meinte nur…“ während der Blonde noch nach den richtigen Worten suchte boxte ihn sein Kumpel auf die Schulter. „Schon klar, geh schon weiter. Deine Freundin wartet schon“, Masakazu grinste zurück und als er weiter ging sagte der Blauhaarige noch: „Und brüll so spät nicht mehr rum, hier wohnen noch andere.“ Kenshin wollte sich nur noch in seinem Zimmer hinlegen doch er stoppte nochmal kurz als er hörte wie eine Tür auf ging. Aiko musste wohl mit duschen fertig sein und ging wieder auf ihr Zimmer. Der Blauhaarige erwischte sich wieder beim grinsen als er hörte wie sie vor sich hin summte. Ich muss da mal langsam was machen, dachte sich Kenshin doch seine Gedanken wurden unterbrochen als er ein Kreischen hörte. Er wusste sofort woher es kam. Ohne zu überlegen lief er die Treppen hoch und in Aikos und Innos Zimmer, dem zweiten auf der rechten Seite. „Aiko, was ist los?“ Doch die Frage könnte er sich selber beantworten. Die Blonde war auf ihren Knien und schüttelte verzweifelt ihren Kopf. Vor ihr lag Inno auf den Boden, bewusstlos mit ihrem Handy in der Hand. Kenshin wusste besser als jeder andere was das zu bedeuten hatte. Er zückte sein Handy raus während er Aiko über den Rücken streichelte. Er wählte die Nummer vom Notarzt. Es klingelte drei Mal bevor jemand dran ging. Mit einem kühlem Ton antwortete Kenshin: „Hallo? Hier am Gekkoukan Wohnheim für den ersten Jahrgang gibt es ein Opfer der Arisato Krankheit.“  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)