Persona Gx von DanteRedgrave (Das Jahr 2018) ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 014: Kenshin der Casanova ---------------------------------------------   26.04. Mittwoch, später Abend   Nachdem die Notärzte Inno abgeholt hatten und Kenshin Aiko einigermaßen beruhigt hatte ging er wieder in sein Zimmer. Dort wählte er auf seinem Handy die Nummer von Oga. Ihm war klar, dass es spät war aber das hinderte ihn nicht daran wütend zu werden das sein Senpai nicht sofort dran ging. Bei jedem Klingeln regte sich der Blauhaarige mehr und mehr auf. „Hallo? Oga hier, “ meldete sich der junge Mann am anderem Ende. „Was hat das so lange gedauert?“ fuhr er ihn gleich an, doch entschuldigte sich sofort wieder. „Es gibt wieder ein neun Fall.“ „Woher weißt du das? Ich hab, vor vielleicht zehn Minuten noch im Internet geguckt und da stand nichts Neues.“ „Es ist eine Freundin von mir, sie wurde grade erst abtransportiert.“ Dann wurde es still am anderen Ende der Leitung. Man könnte im Hintergrund vorbeifahrende Autos hören, also war der Schüler wahrscheinlich noch unterwegs. Kenshin fragte sich wieso Oga um diese Uhrzeit noch unterwegs war aber die Frage hob er sich für später auf. „Es passiert öfters das Leute in deiner Nähe erkranken.“ Verwirrt sah sich Kenshin in seinem Zimmer um. Erst ein paar Sekunden später fiel dem Blauhaarigen ein was Oga damals gesagt hat nachdem er sein Persona bekommen hat. „Verdächtigst du mich immer noch?“ „Nein, ich würde es nur in Betracht ziehen das du etwas damit zu tun hast.“ Wieder verstummte Kenshin. War es wirklich möglich dass es etwas mit ihm zu tun hat? „Was ist mit Fuun-san und alle die davor erkrankten? Ich kenne keinen davon.“ „Ich sag ja nicht dass es deine Schuld ist oder dass alles von dir ausgeht. Du musst aber einsehen dass du etwas Besonderes bist. Du könntest dein Persona beschwören ohne dein Shadow konfrontieren zu müssen und du kannst mehrere Personas beschwören.“ Oga klang fast schon so wie Igor in Kenshins Ohren aber er könnte ihm auch nicht sagen dass er falsch lag. Er wollte einfach nur das Thema wechseln und nicht weiter darüber nachdenken. „Bist du morgen dabei?“ fragte Kenshin dann einfach ohne auf das was Oga sagte einzugehen. „Klar bin ich das“, kam nach kurzem Zögern, „also morgen nach der Schule?“ Kenshin bestätigte ihm das und anschließend verabschiedeten sie sich.   Obwohl das Telefonat beendet war hielt der Blauhaarige sein Handy immer noch am Ohr. Ogas Worte schwirrten ihm immer noch in seinem Kopf herum. Was machte ihn so besonders? War er überhaupt etwas Besonderes? Immerhin war alles noch relativ neu für die Beiden und sie kannten keine weiteren Persona-user. Vielleicht kommt das Kontrollieren von mehreren Personas noch für Oga und vielleicht ist auch er etwas Besonderes weil er sich seinem Shadow gestellt hat? Kaum war Kenshin zufrieden mit diesen Gedanken hörte er eine Stimme in seinem Kopf so klar als würde sie vor ihm stehen: „Du bist dazu bestimmt eine einzigartige Kraft zu erwerben.“ Das waren Igors Worte noch bevor Kenshin sein ersten Persona hatte. Der Blauhaarige setzte sich auf Masakazus Bett und fluchte ein paarmal leise vor sich hin. Er fühlte sich verantwortlich für das was mit Inno passiert ist und überlegte ob er sie nicht alleine retten sollte wie er es mit Fuun-san gemacht hatte. Wenn es Tatsächlich seine Schuld war dann hat auch nur er die Verantwortung zu tragen und nicht das Recht jemand anderes mit hinein zu ziehen. Doch das Versprechen das er Oga gegeben hat hinderte ihn daran es auf eigene Faust zu machen. So schleppte er sich ins Bett und versuchte etwas zu schlafen vor dem großen Tag.   27.04. Donnerstag, nach der Schule   Der ganze Tag schien sich zu ziehen. Ob es nun das morgendliche Frühstück war oder die Fahrt zur Schule. Der Unterricht oder die Pausen, nichts könnte schnell genug vorbei gehen. Es war nicht nur so das Kenshin so schnell wie möglich Inno retten wollte, er könnte es auch nicht länger mit ansehen wie sehr es Aiko und Masakazu mitnahm. Aiko hatte immer noch ganz rotte Augen, ob es nun vom Weinen kam oder vom Schlafmangel könnte man nicht sagen. Masakazu könnte man den Mangel an Schlaf aber deutlich ansehen. Öfters als normalerweise schlief er im Unterricht ein. Als Kenshin ihm die Sache erzählt hatte wollte er sofort los um Inno im Krankenhaus besuchen. Dem Blauhaarigen hatte es viel Überzeugungsarbeit gekostet ihn davon abzuhalten. Doch er Könnte den Blonden nicht davon abhalten sie vor der Schule zu besuchen. Er ist wirklich ein Herzensguter Mensch, dachte sich Kenshin, und die beiden würden ein echt gutes Paar abgeben. Zu schade dass er mit dieser Tussi zusammen ist.   „Wollen wir los?“ fragte Masakazu mit einem aufgesetzten Lächeln als er Kenshin und Aiko dazu motivieren wollte ins Krankenhaus zu gehen. Aiko saß lustlos auf ihrem Platz und schaute aus dem Fenster. Kenshin stand daneben und lehnte sich an den Tisch ihres Sitznachbern an. Die drei waren die letzten die noch in der Klasse geblieben sind, größtenteils aus dem Grund das Aiko nicht aufstehen wollte. Ihr fiel es wohl schwer die Kraft zu finden um zu Inno zu gehen. Dass es so schnell wieder einem ihrer Freunde passiert ist machte ihr sehr zu schaffen. Kenshin wartete auf einen Augenblick wo er sagen kann dass er nicht mitkommt. Er würde zwar gerne aber er hatte die Möglichkeit Inno tatsächlich zu helfen und das nicht nur als moralischer Beistand. Das Blöde war nur das er ihnen das so nicht sagen könnte. „Wenn wir Inno besuchen, wird es ihr bestimmt bald wieder besser gehen“, sagte der Blonde und klopfte Aiko dabei auf die Schulter. Dies brachte ihm nur einen bösen Blick von der Blonden ein. Verzweifelt sah er zu seinem Besten Freund rüber in der Hoffnung das er etwas sagen könnte was die Oberschülerin überzeugen könnte. „Tut mir leid Masakazu aber ich glaub ich kann heute nicht mit.“ Allein durch die Tatsache dass er den Blonden mit vollen Namen angesprochen hatte wusste er das er es ernst meint. „Was? Wieso?“ „Ich weiß nicht ob ich bereit dazu bin wieder ins Krankenhaus zu gehen“, log der Blauhaarige, „und ob ich mitansehen kann wie jemand an der gleichen Sache erkrankt ist, die ich noch vor ein paar Wochen hatte.“ Masakazu wollte etwas sagen aber er ließ es dann doch bleiben. Ein Teil in Kenshin glaubte das er seine Lüge durchschaut hat aber selbst wenn, der Blonde müsste wissen dass er ihn nicht ohne Grund anlügen würde. „Dann bin ich wohl alleine bei Inno, was?“ fragte Masakazu in die Runde. „Sieht wohl so aus“, gestand Kenshin. „Kannst du dann Aiko nachhause bringen?“ fragte der Blonde dann Kenshin, er versuchte es so leise wie möglich zu fragen damit die Blonde es nicht mitbekommt aber es war sinnlos wenn sie keinen ganzen Meter entfernt war. Vielleicht hat Masakazu auch gar nicht durch Kenshin lüge gesehen, sondern hat sich nur um Aiko gesorgt und wie sie in ihrem Zustand wieder sicher zurückkommt. Der Blauhaarige nickte dem zu. Kurz darauf verabschiedete sich Masakazu und lief los um die nächste Bahn noch zu erwischen. „Sollen wir uns dann auch auf den Weg machen?“ fragte Kenshin und bekam nur ein nicken als Antwort.   Der Weg zurück zum Wohnheim war ansträngend auf die eine oder andere Weise. Aiko war die ganze Zeit über still. Die meiste Zeit sah sie runter und nur selten bekam Kenshin irgendein Signal das sie ihm zuhört. Meistens ging es nicht über ein nicken oder ein Kopfschütteln hinaus. Im Zug bekam Kenshin die ganze Zeit Nachrichten von Oga, wann sie anfangen würden. Es kann bald losgehen, ich bring nur noch Aiko nachhause, schrieb Kenshin schnell zurück als er und Aiko sich hinsetzten. Doch etwas an der SMS machte Oga wütend. Willst du mich verarschen? Eine Freundin ist erkrankt und du flirtest gleich mit dem nächsten Mädchen rum? Kenshin verstand nicht ganz was sein Senpai meinte. Er beschloss auch nicht weiter drauf einzugehen und es ihm später zu erklären. Es war ja auch nicht die feine englische Art die ganze Zeit am Handy zu sitzen wenn man mit jemandem unterwegs war.   Nach einer Weile sagte sich Kenshin er versucht Aiko nicht mehr in ein Gespräch zu verwickeln. Smalltalk half in so einer Situation nicht weiter aber ob es wirklich besser war das Thema direkt anzusprechen? „Weißt du…“ fing der Blauhaarige dann doch unsicher an, nicht wissend wie sein Satz enden wird, „ich hab es auch geschafft die Krankheit zu besiegen… Inno ist stark und man sagt doch dass sie eine Medizin gegen die Krankheit haben…“ Als Aiko zu zittern begann wurde Kenshin still. Sofort gab er sich innerlich eine Ohrfeige, hätte er bloß seine große Klappe gehalten. „Ich hab noch nie jemanden verloren,“ sagte sie mit zittriger Stimme, „als du erkrankt bist hab ich gedacht ich verliere dich… ich weiß es ist dämlich wenn man bedenkt das wir uns kaum kennen aber…“ weiter kam sie nicht, da lief ihr schon die erste Träne die Wange entlang. Sie schniefte und es folgte eine zweite bevor sie anfing zu weinen. Kenshin überlegte kurz was er machen sollte, bevor er das machte was für ihn am natürlichsten kam. Er griff nach ihrer Hand, er verstand das Wörter nicht mehr zu ihr durchdrangen und so konnte er ihr zumindest zeigen dass sie nicht alleine war. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und weinte weiter, versuchte aber ihre Stimme leise zu halten. Die Situation verstärkte in Kenshin nur den Verlangen Inno zu Retten.   Im Wohnheim angekommen brachte Kenshin Aiko sofort in ihr Zimmer. Sie hatte immer noch rote Augen und sagte nichts aber der Blauhaarige hatte das Gefühl das es ihr ganz gut getan hat sich mal auszuweinen. Er erinnerte sich wie ihr die Tränen gekommen sind als er wieder wach wurde. Kenshin könnte an diesem Tag auf seiner Liste von Sachen die er über Aiko wusste aufschreiben das sie nah am Wasser gebaut war. „Entschuldige dass ich deine Jacke nass gemacht habe“, brachte sie verlegen raus als sie an ihrer Zimmertür standen. „Kein Problem, das musste eh in die Wäsche.“ Da sah Kenshin etwas was er sehr vermisst hatte, Aikos Lächeln. Es war nur kurz aber es war da und war genug um den Blauhaarigen zu motivieren. Anschließend verabschiedeten sich die beiden und Kenshin ging eine Etage tiefer und lief auf sein Zimmer zu, dabei versuchte er die vielen Neugierigen Blicke zu ignorieren die er und Aiko auf der Mädchenetage bekamen. Erst auf seinem Zimmer merkte er das sich vielleicht ein Gerücht daraus ergeben könnte. Sein erster Gedanke war das sie rumerzählen würden das sie zusammen sind aber beim genauem überlegen… Aiko hatte rote Augen als sie zurück kamen, Kenshin war sich sicher dass herumerzählt wird er hätte sie zum Weinen gebracht. Kenshin schob denn Gedanken aber bei Seite als er seine nasse Jacke ablegte und sich schnell seinen roten Kapuzenpullover überzog. Danach schickte er Oga eine Nachricht, dass er bereit sei und öffnete auf seinem Handy das Persona Programm.   Kenshin würde sich wohl nie an das Gefühl gewöhnen direkt nachdem man in der anderen Welt aufwacht. Der ganze Körper fühlt sich taub an aber zugleich spürt man alles so intensiv. Es ist ein wenig so wie wenn einem der Fuß einschläft, nur über den ganzen Körper verteilt. Der Blauhaarige machte ein paar Dehnübungen bevor Oga kurz darauf ebenfalls erschien. Sein Senpai erschien in einem Lichtstrahl und schien keine Nebenwirkungen vom Weltenübergang zu spüren, zumindest zeigte er keine. „Was soll das, du Casanova?“ fragte er lautstark Kenshin, „Gestern hast du noch den ganzen Aufstand gemacht dass du sie retten willst und heute hast du bereits eine Neue?“ „Ich glaub du hast da was falsch verstanden Oga-chan“, antwortete der Blauhaarige mit einer peinlichen Lache. Es dauerte eine Weile bis er dem Großen erklärt hatte das sowohl Inno als auch Aiko nur Freundinnen sind und da nichts läuft. Er beruhigte sich langsam nachdem Kenshin sagte das er und Aiko im selben Wohnheim wohnen und er somit keinen Umweg gemacht hat. „Es ist echt schwer mit dir zu arbeiten“, stöhnte Oga auf als die beiden nach einer neuen Tür suchten. „Gleichfalls“, kicherte Kenshin zurück, „aber müsstest du nicht sagen für mich? Ich bin doch wohl ganz eindeutig der Anführer.“ „Dazu hab ich nie zugestimmt!“ „So oder so ähnlich zumindest. Außerdem hast du doch selber gesagt das ich etwas Besonderes bin also bin ich auch der Anführer.“ Oga seufzte als Antwort nur leicht auf. Es war ihm zu blöd darüber zu diskutieren und auf die Rolle des Anführers war er auch nicht besonders scharf. „Es ist echt Zeitaufwändig wenn wir immer alle Türen abklappern müssen bis wir die Richtige gefunden haben“, meinte Oga als sie endlich die Tür zu Innos Dungeon gefunden haben. Die beiden waffneten sich und der Braunhaarige beschwörte seine Tarot Karte kurz ohne sie zu zerbrechen um sein Persona nicht zu rufen. Das war wohl ein kleines Ritual von ihm, Kenshin hat ihn das schon öfters machen gesehen bevor sie trainiert haben. „Ich weiß aber es klappt nicht die Türen zu markieren“, antwortete Kenshin, „ich hab’s schon mal versucht. Es ist fast so als ob die Welt hier nicht zulässt dass wir irgendwas verändern.“   Sie öffneten die Tür und fanden sich zu ihrer Überraschung in einem traditionellen Japanischen Haus wieder. Sie befanden sich im Eingangsbereich, dünne Bambus Wände zierten den Weg links und rechts. Grades aus vor ihnen könnte man den Garten sehen. „Meinst du wir sollten uns die Schuhe ausziehen?“ fragte Kenshin, „die scheinen hier ziemlich auf Tradition zu behaaren.“ „Sei nicht albern“, meinte Oga und wollte weiter gehen. Kaum hatte er aber ein paar Schritte gemacht lief er gegen irgendwas gegen. Der ältere der beiden hielt sich vor Schmerz die Nase. Er streckte seine Hand vorsichtig nach vorne, nur um festzustellen das sich tatsächlich eine unsichtbare Wand vor ihm befand. Kenshin pikste mit seinem Schwert dagegen und es ging tatsächlich durch. Erst als es er mit seiner Hand an die Wand ankam kam er nicht mehr weiter. Der Blauhaarige zog sich zurück und überlegte wie daran vorbei kommen könnten. Wehrendessen versuchte Oga eine eher praktische Variante und versuchte die Wand mit ein paar Faustschlägen zu zerstören. Als das nicht klappte wurde der Oberschüler wütend und beschwor sein Persona: „Komm, Vulcanus!“ Es erschien vor ihm und machte sich dazu bereit zuzuschlagen doch wurde Oga von Kenshin gestoppt als dieser ihn an der Schulter berührte. Vulcanus verschwand als sein Besitzer zu Kenshin rüber sah. Dieser ging an ihm vorbei und könnte plötzlich ohne Probleme durch die Wand. „Wie hast d das gemacht?“ fragte Oga. Kenshin zeigte einfach nur auf seine Füße. Diese hatte keine Schuhe mehr an. „Ich hab doch gesagt die behaaren hier wohl ziemlich auf Tradition.“ „Das wird hier noch lustig“, meinte Oga sarkastisch.   Hosted by Animexx e.V. 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