It Happened Late One Evening von Puppenspieler (Monster Tamer Tsuna - frei interpretiert) ================================================================================ Epilog: -------- Der Kommunikator sah noch genauso aus wie vorher. Irie hatte ihm erklärt, dass er ein kleines Mikrofon eingebaut hatte, und dass der Knopf, der Hayato eigentlich hatte zurück nach Hause bringen sollen, nun bei einmaligem Drücken eine Nachricht aufnehmen, und beim zweiten Drücken absenden würde. Ganz verstanden hatte er nicht, was Irie ihm da erzählt hatte, doch im Endeffekt würde diese Nachricht wohl Gianninis Zentralrechner erreichen und darüber abspielbar sein, und das war alles, was Hayato wichtig war. Eine ganze Weile starrte er nur auf das kleine Gerät hinunter, ehe er zögerlich den roten Knopf drückte. Ein kleiner Teil von ihm fürchtete (hoffte), es würde schief gehen, und er würde sich in einer Sekunde wieder an seinem Ausgangspunkt befinden. Doch nichts geschah. Das leichte Leuchten des Displays signalisierte lediglich, dass eine Aufnahme stattfinden sollte. „Juudaime…“, er brach ab, zögernd. Was sollte er ihm sagen? Große Erklärungen? Er würde sich nur Sorgen machen. Er schluckte, schloss gequält die Augen. „Ich komme nicht zurück, Juudaime. Holt den anderen Hayato zu euch, es ist besser so.“ Er wird dich genauso gut beschützen. Langsam hob er den Daumen, legte ihn auf den roten Knopf. Er spürte das kleine Stück Kunststoff gegen seine Fingerkuppe drücken. Das Leuchten des Displays erlosch, als die Nachricht gesendet wurde. Wenn sie gesendet wurde. Es würde keine Antwort kommen, er musste darauf vertrauen, dass Irie kompetent genug war. Es war besser so. Tief durchatmend schloss er die Augen erneut, und für einige Momente verharrte er reglos. Ein erstes, gespenstisches Kreischen kündete vom herannahenden Abend. Bald würde der Horror der Nacht wieder losgehen. Hinter sich hörte er das rostige Quietschen der Scharniere, als die Tür zum Dach sich öffnete, doch er ignorierte es. Wer auch immer dort hinaufgekommen war, schien ihn genauso zu ignorieren. Hayato konnte nicht sagen, dass er es bedauerte. Er hob den Blick zum Himmel, der orangerot verfärbt war durch die Abenddämmerung. Orangerot wie die Flammen von Juudaime. Seine Finger krallten sich in seinen Kommunikator, als er die Augen doch wieder zusammenpresste. Vor seinem inneren Auge tauchte das Bild von Juudaime auf. Jung, ein bisschen naiv, lächelnd. Es war vorbei. Pass auf dich auf, Juudaime. Alles Gute. Sein Blick veränderte sich, wurde weiser, erfahrener, doch das Lächeln blieb. Es war vorbei. Hier war nun sein Platz. Hayato sah gerade rechtzeitig wieder auf, um zu sehen, wie die harmlose Digital-Uhr auf der anderen Seite des absperrenden Maschendrahtzaunes zu Boden segelte. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter, kühl und unnachgiebig, kalte Lippen an seinem Hals. Verständnisvoll. Gefährlich. Drohend. Ich beiß dich tot. Er erschauderte, doch so schnell die Berührung gekommen war, so jäh war sie wieder verschwunden, und für einen Moment wollte ihn ein seltsam dumpfes Gefühl in der Magengegend davon überzeugen, dass er gar nicht einmal glücklich damit war. „Es wird Zeit, Hayato.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)