NX I: Hokages First ANBU von KamuiMegumi ================================================================================ Kapitel 23: Kapitel 22: PAKT ---------------------------- Kapitel 22 PAKT Man konnte ihm sicherlich vieles vorwerfen. Wobei er selbst es sicherlich nie als Vorwurf sehen würde. Ungezügeltes Temperament. Enorme Stärke. Und dies nicht nur auf seinen ungewöhnlich muskulösen Körperbau bezogen, sondern auch seine Fähigkeiten im Umgang mit den unterschiedlichsten Jutsus waren allgemein hin gefürchtet. Es hatte schon seine Berechtigung, dass der ihm Nebenstehende das Oberhaupt des Ninjadorfes von Kumogakure war. Wütend schlug dieser erneut auf den großen, massiven Holztisch und zertrümmerte auch diesen. Dies war Tisch Nummer vier. Wäre an und für sich nicht so dramatisch in den Augen seines direkten Beraters Darui gewesen, wenn es nicht der vierte Tisch in nicht einmal zwei Stunden gewesen wäre und es nicht so umständlich wäre, jedes mal sechs qualifizierte Männer aufzutreiben, die dann einen neuen Tisch von der Schreinerei am anderen Ende des Dorfes in die Residenz des Raikage schleppten. Und mit qualifiziert bezog sich der Weißhaarige ausschließlich auf die Körperkraft. Konnte Ay nicht wenigstens selbst dafür Sorge tragen, die von ihm verursachten Schäden zu beheben? Vielleicht sollte man eh überdenken, ob ein Tisch überhaupt nötig war. Irgendwie glaubte Darui nämlich nicht mehr an einen Sinn an eben solchen. Mei Terumi, die Mizukage aus Kirigakure, war nach nur zweitägiger Abwesenheit wieder zu ihnen zurückgekehrt und auch der Tsuchikage glänzte nach kurzer Abwesenheit wieder mit Anwesenheit. Anscheinend benötigte Iwagakure einen Kage genauso wenig wie Kirigakure. Diese Theorie ließ sich zweifelsohne nun aufstellen. Schließlich schienen sich die Beiden hier doch recht heimisch zu fühlen und waren in den letzten drei Wochen seit Kriegsende nicht wirklich in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt. Darui war jedoch so erzogen worden, das er sich als Gastgeber zu benehmen wusste. Auch wenn er das Gefühl hatte, das durch die Anwesenheit eben dieser Gäste sein Vorgesetzter hitziger erschien als er es ohnehin schon war. Die Tür des Versammlungsraumes wurde aufgerissen und eiligst stürmten eine Handvoll Männer herein um die Trümmer des ehemaligen Tisches zu entfernen. Es schien, als hätten sie bereits vor der Türe darauf gewartet. Seufzend griff er sich in sein kurzes Haar und versuchte wenigstens einen kleinen Teil der gefluchten Drohungen an die Allgemeinheit des Raikage zu verstehen. Ihr Oberhaupt war aufgebracht. Irgendwie lief es überhaupt nicht so, wie dieser sich das wohl vorgestellt hatte. Er hatte erneut eine Konferenz der Kage einberufen. An und für sich mittlerweile ja nichts Neues. Und irgendwie konnte Darui auch verstehen, warum die bereits anwesenden Kage nur anwesend waren weil sie gar keinen Sinn mehr darin sahen, nicht mehr anwesend zu sein weil Ay anscheinend Gefallen daran gefunden hatte, diese Allianz und somit die damit verbundenen Kagetreffen mit allen Mitteln bis zum Nervenzusammenbruch eines jeden Einzelnen auszunutzen. Dumm nur, dass die üblichen Verdächtigen fehlten und dies dem Raikage so gar nicht gefiel. Schließlich hatte er gerufen und man hatte umgehend zu folgen. Seiner Meinung nach. Doch diese Meinung wurde offensichtlich nicht mit jedem geteilt. Wütend stampfte der Hüne vor ihm auf und ab und ließ einige Flüche verlauten. Darui brauchte da nicht genauer hinzuhören. Er konnte den ungefähren Wortlaut schon auswendig, so sehr war er ihm in all den Jahren als seine rechte Hand unfreiwillig verinnerlicht worden. Ay hatte bereits damals nicht viel davon gehalten, das so ein Jungspund wie Gaara es war bereits zum Kazekage ernannt worden war. Er hatte da wirklich an der Kompetenz des Ältestenrates von Sunagakure gezweifelt. Und nun hatte Tsunade auch noch dafür gesorgt, dass der noch jüngere Naruto Uzumaki zum Rokudaime von Konohagakure aufgestiegen war und sie abgelöst hatte. Aber wirklich überraschen tat dies ja nun wirklich nicht. Schließlich war es Naruto gewesen, der ihnen allen wortwörtlich den Arsch gerettet hatte. Nun ja… er und dieser Uchiha-Bengel, der nun auch noch leidtragenderweise an dem Uzumaki klebte wie Chakra in seinem Netzwerk. Ob es Bee und den Anderen auf Shimagame gelungen war Naruto wieder in eine passable Gestalt zurück zu bringen? Sie hatten seit der Rückkehr des Tsuchikage nichts mehr vom Bruder des Raikage gehört. Normalerweise sorgte Bee immer dafür, dass sich Ay nicht unnötig sorgte. Wussten sie doch alle, wie katastrophal dies enden könnte! Nicht nur für Tische. Mei Terumi schien den Ausbrüchen seines Vorgesetzten gar keine Beachtung mehr zu schenken. Vermutlich hatte sie ihren Aufenthalt hier genutzt um sich mit seinen Eigenheiten… anzufreunden. Gelangweilt und ab und zu auf die Türe schielend spielte sie mit einer Haarsträhne und schien in Gedanken versunken. Der neben ihr sitzende Tsuchikage hingegen schien die Wartezeit als Einziger hier wirklich sinnvoll zu nutzen: ein kurzes aufschnarchen bezeugte von einem gesunden Schlaf. Wieder ging die Tür hastig auf und er erkannte Chi, welcher eigentlich gerade Patrouille schieben sollte am küstennahen Osttor. Der Blonde verharrte etwas unsicher im Türrahmen. Vermutlich wusste er gerade Ay's Mimik nicht zu deuten. Doch schließlich riss er sich von seiner Starre los und eilte in großen Schritten an Darui’s Seite. „Shimagame wurde in Küstennähe gesichtet!“, sprach er an Darui gewandt und dieser hob nun doch etwas überrascht die Brauen. Sie waren hier? Auch Ay stoppte in seinem energischen Lauf und stierte förmlich in ihre Richtung: „Bee ist hier?“ „Ähm… anscheinend!“ „Ha!“, Ay klatschte seine Faust auf seinen Oberschenkel, da ihm seit seinem ersten Treffen mit diesem jüngsten Uchiha-Spross ein rechter Arm abhanden gekommen war, dessen Ausgleich Darui eigentlich bilden sollte, dies aber bei Weitem nicht in allen Situationen tun konnte oder auch wollte, „Dann ist wenigstens der Hokage da! Scheint sich Tsunade doch ganz gut um die Einweisung des Burschen gekümmert zu haben!“ Mit einem fast schon erleichtert klingenden Aufseufzen warf sich der Raikage in seinen Sessel und wunderte sich sogleich über die neue Beinfreiheit: „Wo ist eigentlich mein Tisch?“ Innerlich schüttelte Darui über diese Aussage den Kopf. Manchmal fragte er sich doch, was genau ihn dazu bewogen hatte nach der Akademie den Beruf eines Shinobi eingeschlagen zu haben. Mit einem scharfen Blick zu einem Wachposten, welcher direkt am Türrahmen positioniert war, gab er diesem zu verstehen, er solle für einen weiteren Tisch sorgen. Wohlgemerkt der Fünfte. Und Darui wusste irgendwie, dass dies sicherlich nicht der Letzte sein würde! Und nun wurde zum dritten Male in den letzten fünf Minuten die Türe aufgerissen. Mit deutlich sichtbaren Schweißperlen auf der Stirn und unter ächzenden Gestöhne schleppten erneut sechs Shinobi einen wirklich großen Tisch herein und stellten ihn genau vor den nun breit grinsenden Raikage. Dieser ließ es sich nicht nehmen, lehnte sich weit in seinem Sessel zurück und warf seine beiden Füße auf die noch jungfräuliche Tischplatte. Durch diesen lauten Knall der Stiefel erwachte nun auch der Tsuchikage aus seinem beneidenswerten komaähnlichen Zustand und blickte sich suchend im Raum um: „Geht es nun endlich los?“ Mei löste ihre Finger aus ihrem Haar und blickte eher emotionslos zum Kleineren: „Nein. Dauert noch ein wenig! Shimagame ist aber in Sichtweite!“ „Oh! Das ist gut!“, Onoki streckte sich und das Knacken seiner Knochen war selbst in den hintersten Winkel des doch großen Raumes deutlich zu vernehmen, „Oh! Mein Buckel!“ Darui musste lächeln. Innerlich hatte er sich schon oft gefragt, wie alt der Tsuchikage wohl war und warum er überhaupt noch das Amt bekleidete und sich nicht endlich in den wohlverdienten Ruhestand begab. Hatte der Alte nicht schon den ersten Ninjaweltkrieg miterlebt? Und wieder ging die Tür schwungvoll auf. Warum hängte man die Tür eigentlich nicht aus? Samui, Karui und Omoi, letzterer im schlürfenden Gang mit beiden Händen in den Hosentaschen und einen Lutscher im Mund von links nach rechts schiebend, betraten den Raum. Hatte es Bee nicht einmal für nötig befunden, seinen Schülern wenigstens etwas Anstand in Gegenwart des Raikage einzubläuen? „Oi, Ay – sama!“, flötete die Rothaarige und schwang sich auf die Tischplatte, „Bee – sama schickt uns!“ Ja, eindeutig war jede gute Erziehung an diesen Gestalten fruchtlos vorübergezogen. „Und warum schickt er euch und taucht hier nicht selber auf?“, grollte der Angesprochene direkt dunkel zurück. „Ist grad Fütterungszeit und King lässt sich nur von Bee –sama füttern!“, kam sogleich die Antwort und Ay überlegte sich innerlich, ob er sich darüber aufregen sollte. Zumindest glaubte Darui diesen Gedanken im Gesicht des Älteren ablesen zu können. „Na, dann hoffe ich wenigstens, er bringt den blonden Bengel dann mit wenn er damit fertig ist!“ „Blonder Bengel?“, Karui schlug ihre Beine übereinander und beugte sich ein wenig nach hinten, nur um ihren Vorgesetzten mit großen Augen fragend anzusehen. „Er meint den Fuchsjungen!“, erklärte ihr ungefragterweise Omoi und dieser ließ seinen Blick mit leichter Röte auf den Wangen zum Fenster schweifen. Darui fragte sich nun, warum Omoi fast schon verschämt nach draußen blickte. War irgendetwas vorgefallen? War es ihnen nicht gelungen, Kurama und Naruto wieder so zu trennen, das jeder seinen eigenen Körper hatte? „Ach der!“, rief die Rothaarige laut auf und lachte, „Daraus wird wohl nichts!“ „Wie?“, war nun Daruis Frage und er wusste, dass er damit nur die Stimmbänder des Dorfoberhauptes geschont hatte. „Na, der ist wieder weg! Wohl Flitterwochen mit dem Uchiha!“, und ihr Grinsen war breit. Noch. „WAAAAAS?!“ Das war alles, was Darui hörte, ehe er vorsichtshalber die Augen schloss. Die Geräusche, die folgten, waren doch zu eindeutig und schon so vertraut. Ein Knall. Eindeutig die Faust auf dem Tisch. Ein lautes Knarzen. Eindeutig gab das Holz des Tisches unter der Faust des Raikage nach. Mal wieder. Ein Scheppern. Eindeutig hatte dieser Tisch dieser Faust auch nicht standhalten können. Ein Schrei. Dieser war eindeutig neu. Aber von Karui. Hatte sie doch auf dem Tisch gesessen, der nun nicht mehr existent war. Dumm gelaufen! Ein Seufzen. Und dies war eindeutig er selbst. Und erneut fragte sich Darui, warum er Shinobi geworden war. Der einzige Beruf der in Kumogakure anstrengender war als sein eigener war der des Schreiners. „Geht es euch gut?", Kakashi schüttelte seinen Arm und die letzten Tropfen schwarz-roten Blutes tropften auf den staubigen Boden. Sein Blick wäre wohl angewidert gewesen, wenn ihn denn seine Begleiter hätten sehen können. Eine sofortige Antwort blieb aus. Alle sahen besorgt zu dem Mittleren der drei Sabakuno Geschwister. Kankuro hatte noch immer einen leicht schmerzverzerrten Gesichtsausdruck und schien sich auf jeden einzelnen Handgriff des Nukenin zu seinen Füßen zu konzentrieren. Den ehemaligen Akatsuki wunderten die misstrauischen Blicke nicht, dennoch ließ er seine Hand über den beiden Wunden im Bein des jüngeren Marionettenspielers und sein hellblau leuchtendes und heilendes Chakra floss in den Anderen über. „Er wird wieder!", war Sasoris knappe Antwort, nachdem niemand auf die Frage des Kopierninjas reagiert hatte, „Allerdings sollte er sein Bein nicht übermäßig belasten. Die Wunden sind tief gewesen und ich bin kein Medicnin!" Kakashi hob verwundert eine Braue. Für ihn war es eh erstaunlich, dass der von ihnen gesuchte Akatsuki auf einmal so hilfsbereit schien. Was genau wurde hier eigentlich gespielt? Der Kopierninja wusste, dass er für manch einen oftmals reichlich unprofessionell und schusslig wirken konnte, aber die Tatsache, dass er gerade nicht genau wusste, was nun hier vor sich ging, störte ihn dann doch! Der Rothaarige im schwarzen Mantel erhob sich und ließ etwas in seiner Tasche verschwinden. Für den Grauhaarigen war es ein leichtes, diesen Gegenstand als ein Reagenzglas zu identifizieren. „Danna?", erreichte nun eine etwas zögerlich klingende Stimme die Ohren aller und man drehte sich herum. Unweit von ihnen entfernt, sich stützend an einem Felsen haltend, stand der Bombenleger der ehemaligen Verbrecherorganisation und wirkte ebenso verwirrt über das plötzlich soziale Verhalten des Rothaarigen wie einige andere Anwesende hier auch. „Dein Kumpel schaut auch nicht gut aus!", war schließlich Kankuro der Erste, der diese seltsame Stille durchbrach. „Hm, ja!", folgte umgehend die Antwort, „Gleiches Problem!" „Was genau war das denn nun?", Temari war noch viel zu überrascht und wenngleich nicht sogar geschockt darüber, was sie zuvor mit ansehen musste, um sich nun ernsthaft Gedanken darüber machen zu können, warum ihnen der Gejagte nun geholfen hatte. Irgendwo war sie Sasori nun auch dankbar. Schließlich war ihr Bruder nur durch ihre Unachtsamkeit verletzt worden. „Was genau das war, kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen! Deidara war auch davon betroffen gewesen. Ich stecke noch immer in den Untersuchungen!", Sasori wandte sich von der Gruppe ab und ging langsam auf seinen blonden Partner zu, „Sobald ich meine Untersuchungen abgeschlossen habe, werde ich euch darüber in Kenntnis setzen!" Keiner der alliierten Shinobi schien darauf reagieren zu wollen. Einzig Obito trat etwas aus der Gruppe hervor. Kakashi wunderte sich über das wohl blinde Vertrauen seines Teamkameraden aus den Zeiten mit Team Minato in die beiden Nukenin, welches der Schwarzhaarige wohl ziemlich eindeutig hatte. Sollte ihm das zu denken geben? Diese Nukenin hatte ohne Zweifel unter anderem Sunagakure angegriffen. Sollten sie dies nun außer Acht lassen? Es war auch offensichtlich, dass diese beiden Abtrünnigen gerade dabei waren, zu verschwinden. Ihnen stand wohl nicht der Sinn danach, sie zu begleiten. Weder freiwillig, noch als Gefangene. Aber sein Auftrag war doch eindeutig gewesen: Die Gefangennahme der erneut auffällig gewordenen Akatsuki – Mitglieder. Und er war nun hier der Teamführer. Es war seine Entscheidung, was sie nun zu tun, oder gegebenenfalls zu lassen hatten. Und bei Jashin! Er wusste es nicht! Er wusste nicht, welches nun die richtige Entscheidung war. Sasori hatte Deidara nun erreicht. Ein kühler Blick wurde dem Kopierninja von Seiten des Rothaarigen über die Schulter zu geworfen. Anscheinend wollte Sasori sicher gehen. Sicher, dass die Verfolgung nun eingestellt werden würde und er mit dem Iwanin seine Reise unbehelligt fortsetzen konnte. Kakashi seufzte. Wo war er da nun wieder rein geraten? Die Sabakuno – Geschwister reagierten nicht. Schienen irgendwie nicht ganz die derzeitige Lage erfassen zu wollen. Dieses Verhalten wunderte Kakashi nun doch schon etwas. Gaara war normalerweise nicht der Typ dafür, etwas so heikles schlichtweg zu ‚übersehen‘! Und nun tat er so, als hätte diese ganze Mission nie wirklich mit diesem Ziel, die Gefangennahme der Angreifer Sunas, stattgefunden. Der Kazekage schien einzig und allein auf seinen älteren Bruder konzentriert und ließ ungewohnterweise alle Entscheidungsgewalt allein bei ihm. Seufzend stieß er die Atemluft aus und bedachte alle Anwesenden nochmals prüfend mit einem überfliegenden Blick. Schließlich wollte er sicher gehen, dass nicht doch noch einer unter ihnen irgendetwas einzuwenden hatte. Doch diese schienen Sasori gar nicht weiter zu beachten. Nur Obito stand da und Kakashi war sich sogar ziemlich sicher, das er den schwarzhaarigen Uchiha hatte leicht nicken sehen können. „Verschwindet einfach!“, flüsterte Kakashi leise und deutlich weniger überzeugt von seiner eigenen Aussage als er es ursprünglich hatte klingen lassen wollen. Der Rothaarige nickte jedoch verstehend in seine Richtung. Sein Blick erschien dem Kopierninja reichlich emotionslos, dennoch hatte er das Gefühl, das er doch ein leichtes Danke aus seinen Augen lesen konnte. Sein Begleiter, der blonde Iwanin, schien ein Fluggefährt geformt zu haben, da sich nun die beiden ehemals Verfolgten auf den Rücken eines weißlichen Gebildes begaben, das irgendwo zwischen Pelikan und Breitmaulfrosch anzusiedeln war. Kakashi wusste, dass sich dieser Deidara als Künstler verstand. Doch bei diesem Anblick beschloss er, das er selbst wohl nicht so viel von Kunst verstehen konnte. Dieses seltsame Lebewesen schien tatsächlich fliegen zu können, denn kaum, das sich die beiden Nukenin sicher auf dessen Rücken befunden hatten, spannte dieses seine doch recht klein wirkenden Flügel und erhob sich mit zwei drei kräftigen Schlägen in die Höhe. „Wir werden zu diesem Treffpunkt kommen!“, rief Sasori no Akasuna noch in Richtung Obito zu ihnen herunter. Das Flugtier, eine andere Bezeichnung fiel Kakashi auf die Schnelle nicht ein, wandte sich Richtung Osten. Eindeutig die entgegengesetzte Richtung die zuvor der Silberhaarige ihres Teams zur Flucht eingeschlagen hatte und entfernte sich zügig von ihnen. Hatte Kakashi sich nun richtig entschieden, diese Beiden nun ‚entkommen‘ zu lassen? Sicher war er sich bei diesem Gedanken immer noch nicht. Jedoch vernahm er immer noch keine Einwände seiner Begleiter. Sai war der Erste, der sich nun äußerte, jedoch dabei niemanden direkt ansah, sondern sich intensivst mit seiner wohl ausgerenkten Schulter beschäftigte: „Und nun?“ „Hm!“, langsam zog der Jonin sein Stirnband wieder zurecht, was eigentlich nur bedeuten sollte, das er sein linkes Auge darunter verbarg, „Wir sollten aufbrechen und Tsunade Bericht erstatten. Ich denke nicht, das sich Naruto bereits wieder in Konoha befindet. Wenn er sich überhaupt da befindet! Das Chakra in der Kugel war eindeutig das des Fuchsgeistes!“ „Ja“, Kakashi zuckte zusammen. Hatte er doch nicht mehr damit gerechnet, überhaupt noch einmal einen Laut über die Lippen des rothaarigen Kazekage zu vernehmen, „Und es war eine ausgesprochen große Menge an Chakra.“ Erneute Besorgnis war in den türkisen Augen zu erkennen. „Tsunade hat uns aber in ihrem Schreiben berichtet, das es Naruto wohl soweit gut geht. Also glauben wir das erst einmal!“, diesmal war es Obito, der beruhigende Worte an Gaara richtete und dieser nickte verstehend in seine Richtung. Es würde hoffentlich wirklich alles in Ordnung sein, hoffte ebenfalls der Kopierninja. Er hatte schon so viele Menschen in seinem direkten Umfeld verlieren müssen. Er hatte eigentlich nicht vor, auch nur noch einen seiner Schüler zu verlieren. Auch wenn dieser Schüler nun bereits Hokage war und zudem in Begleitung seines anderen ehemaligen Schülers. Und diese beiden zusammen waren sicherlich nicht ganz so einfach unter die Erde zu bringen. Ein weniger schönes Knacken gefolgt von einem Stöhnen ertönte und der Grauhaarige richtete erneut seinen Blick auf das dritte männliche Teammitglied seines ehemaligen Team 7. Sai hatte sich mithilfe eines Gesteinsbrocken die Schulter wieder eingerenkt und rieb sich nun die rote Stelle mit emotionslosen Ausdruck. Manchmal ängstigte ihn dieser Junge. Nicht einmal jetzt schien er in irgendeiner Art und Weise die Miene zu verziehen, wobei er es doch in dieser schmerzhaften Situation sehr gut verstanden hätte. „Ich werde zum Kagetreffen aufbrechen und überlasse euch die Berichterstattung bei Tsunade!“, unterbrach ihn Gaara in seinen Gedankengängen, „Kankuro wird euch begleiten. Er soll sich in Konoha auskurieren!“ Sein älterer Bruder wollte recht offensichtlich dagegen protestieren, doch Gaara hob vorausschauend die Hand: „Sollte ich dort etwas über Naruto erfahren werde ich euch umgehend davon in Kenntnis setzen!“, sein stechender Blick richtete sich nun voll und ganz auf den Uchiha, „Und solltet ihr wieder mit ihnen“, mit seinem Kinn wies er kühl in die Richtung, in welche Sasori und Deidara am Horizont verschwunden waren, „in Kontakt getreten sein wünsche ich ebenfalls darüber informiert zu werden!“ „Aber natürlich!“, antwortete Obito nur knapp und mit einem gewinnbringenden Lächeln. Anscheinend schien sein Freund ein wirklich großes Vertrauen in seine ehemaligen Untergebenen zu haben. Anders konnte es sich Kakashi nun wirklich nicht erklären, wie Obito nur so grinsen konnte, wenn doch eigentlich ihre ganze Mission hier bis auf Verletzungen und schmerzhafter Erkenntnisse nichts weiter gebracht hatte. „Temari? Wir brechen auf!“, lautete Gaaras knappe und doch recht forsch klingende Anweisung an seine ältere Schwester und diese sah ihn nun doch etwas überrumpelt an. „Aber Kankuro…“ „Ist schon gut, Temari! Lass Gaara nicht warten. Er hat nun einmal die Verpflichtung…“, antwortete ihr der Braunhaarige und begann nun eine Bandage, welche er aus seinem Erste-Hilfe-Set in seinem Kunaibeutel herausgezogen hatte, fast schon fachmännisch anmutend um sein noch immer recht lädiert aussehendes Bein zu wickeln. Ungeachtet des Gespräches zwischen seinen Geschwistern formte Gaara schnell einige Handzeichen und erschuf eine größere Sabaku Fuyu. Für ihn war diese schwebende Sandplattform die einfachste, schnellste und auch bequemste Art der Fortbewegung Richtung Kumogakure. Würden sie nun in den späten Mittagsstunden direkt aufbrechen, so hätten sie noch die Möglichkeit vor Beginn des nächsten Tages am Sitz des Raikage anzukommen. Auch wenn er diesen Treffen eigentlich nicht viel abgewinnen konnte, so wusste er, das sie nötig waren. Erst Recht mit den neusten Erkenntnissen, die er in diesem Kampf hier gewinnen konnte. Und sie beunruhigten sie in gewissen Art und Weise. Diese Kugel, die Kakuzu verwendet hatte, beunruhigte ihn. Und das in ihr gespürte Chakra des Kyuubi beunruhigte ihn. Es war schlichtweg zu viel, was ihm nicht gefiel und wo er nicht wusste, wie er dagegen agieren sollte. Eines wusste er jedoch mit ziemlicher Sicherheit: Ihnen drohte eine neue Gefahr. Eine Gefahr, die es nicht zu unterschätzen galt. Und gegen die sie sich vorbereiten sollten. Eine Gefahr, die auch nicht davor zurückschreckte, ihre eigene Anhängerschaft anzugreifen wenn es um qualitativ gutes Chakra ging. Zwar hatte er abwesend gewirkt, dennoch hatte er jedes Wort von Sasori vernommen und dieser Iwanin hatte eindeutig die gleiche Erfahrung machen müssen wie sein Bruder Kankuro. Irgendwo war ihm sicherlich nicht ganz wohl bei der Sache gewesen, die beiden Nukenin einfach ziehen zu lassen, doch andererseits spürte er ein seltsames Gefühl der Vertrauens in sich aufkommen wenn er Obito Uchihas Lächeln sah. Obito hatte mit diesen Beiden wohl einen Deal ausgehandelt. Und Gaara wusste auch, das Sasori ein hervorragender Shinobi im Bereich der medizinischen Forschung war. Wenn Sasori wirklich dabei war, Erkenntnisse und somit auch effektive Lösungen gegen ihr neues Problem zu entwickeln, dann sollte er wegen der Rache an sich nicht im Wege stehen. Er war kein Rächer. Er war schließlich nicht Sasuke Uchiha! Er war Kazekage und musste vorausschauend denken, planen und handeln. Und das tat er nun. Auch wenn all seine naheliegenden zukünftigen Taten auf das wacklige Vertrauen in einen Mann, den er kaum kannte und auch einige Zeit im vierten Ninjaweltkrieg bekämpft hatte, aufgebaut war: Obito Uchiha. Der Gang schien endlos. So kam es ihm zumindest vor. Er wusste noch nicht einmal so genau wie er hier her gekommen war, doch seine Füße hatten ihn einfach hier her geführt. So, als wäre er diesen Weg schon jahrelang jeden Tag gegangen. Ohne Pause. Ohne Blick nach hinten. Einfach immer weiter. Und nun war er hier und wusste eigentlich nicht einmal genau warum das so war. Er hasste Höhlen. Das hatte ihn schon zu Zeiten mit Akatsuki extrem gestunken. Und dieses ‚gestunken‘ konnte man genauso auffassen wie er es meinte. Denn Höhlen waren Behausungen für Tiere. Und diese verrichteten mitunter sogar ihr Geschäft darin, nur um es einmal in den gewählten Umgangssprache Kakuzus zu beschreiben. Wo war dieser Arsch überhaupt? Wieso hatte er ihn an einen solchen Ort geschickt und war dann nicht einmal in der Lage zügig zu folgen? Dieser wusste doch, wie sehr ihm Aufenthalte in Höhlen stinkten. Dieser blöde Wichser! Hidan war innerlich aufgebracht. Und er wusste, das dies eigentlich überhaupt nicht an Kakuzu selbst gerichtet war, sondern eher an der Gesamtsituation. Zum Einen wusste er nicht, was genau geschehen war, das er an einem solchen Ort wie den eben diesen hier gelandet war. Ja, er war einfach gelaufen. Immer der Nase nach. Aber wusste man nicht normalerweise, wohin man lief? Zumindest sollte man doch eine ungefähre Ahnung davon haben. Einen Plan oder dergleichen! Und warum hatte er von all dem nichts? Also keine Ahnung und keinen Plan? Einen Plan von diesem finsteren Moloch hier zu haben wäre auch nicht zu verübeln. Und damit meinte er eindeutig einen genauen Lageplan. Denn wenn er ehrlich war, dann hatte er gerade überhaupt keine Ahnung wie lange er bereits durch diese Finsternis gelaufen war und wo genau er sich gerade befand. Das er hier nicht alleine sein konnte hatte er allerdings schnell begriffen. Denn alle paar hundert Meter hing doch recht dekorativ eine dieser Fackeln in unschönen Halterungen an der Wand und spendeten bescheidenes Licht. Aber welcher normal denkende Mensch hatte bitte seinen Wohnsitz am Arsch der Welt? Und so finster wie es hier war, war er hier sicherlich sogar IM Arsch der Welt! Und was zum Henker machte er nun hier? Weiter stupide gerade aus rennen? Oder einfach einmal protestweise sich hier auf den doch recht staubig aussehenden Boden setzen und warten auf die die Dinge die da kommen, vorzugsweise Kakuzu. Dem würde er jetzt gerne einmal seine Meinung ziemlich kundtun. Am besten noch mit Untermalung seiner Rechten. Aber das ihm sein Kumpel doch diese Kugel anvertraut hatte… irgendwie erfüllte ihn das doch gerade mit einem wenig Stolz. Anscheinend hielt Kakuzu ja doch etwas auf ihn. Jashin noch mal! Wo blieb dieser Penner denn nun? Irgendwie wurde ihm jetzt erst bewusst, dass er trotz gegensätzlicher Gedanken weiter gelaufen war. Die Abstände der Fackeln verkürzte sich. Egal, was es war, auf was er nun schon seit einer halben Ewigkeit zu schritt… er würde es sicherlich bald erreichen. Das sagte ihm sein Gefühl. Ein Gefühl, das er zuvor noch nicht gekannt hatte und welches er ungern als sein eigenes bezeichnen wollte. Irgendwie kam ihm dieses Gefühl so aufgezwungen vor. So eingepflanzt. Fremd und kühl. Fast kalt. Aber auch zwingend und fordernd. Und seine Beine gehorchten. Nichts war es da mit seiner innerlich geplanten Protestaktion. Sein Körper ging weiter. Stetig den Gang entlang. Ins Unbekannte. Getrieben. Und sein Verdacht, dass dies irgendwas mit dieser seltsamen Kugel in seiner Hand zu tun hatte, die er von Kakuzu bekommen hatte mit dem Auftrag, sie hier her zu bringen, schien sich mit jedem weiteren, gezwungenen Schritt zu bestätigen. Deutlich vernahm er nun den Widerhall entgegenkommender Schritte. Nun konnte sich Hidan sicher sein, das er hier nicht alleine war. Hier schien wirklich jemand seinen Wohnsitz zu haben. Doch selbst jetzt verharrte sein Körper nicht und wartete einfach ab, bis dieser Gastgeber sie erreichte. Nein. Im Gegenteil. Seine Schritte wurden zwar kleiner, aber folgten schneller aufeinander. Sein Tempo nahm zu. Ihm bekroch sogar das Gefühl einer gewissen Vorfreude! Ähnlich dem Adrenalinschub nach einer erfolgreichen Opfergabe an seinen verehrten Jashin – sama! Verdammte Scheiße! So ging es auch nicht. Egal, wie ich mich drehte und wendete. Hinsetzte oder legte. Es zog. Penetrant, stechend, pulsierend und ja, auch ziemlich schmerzend! Ich hatte schon viele Arten des Schmerzes kennengelernt. Dies blieb in den Jahren des harten und eisernen Trainings schließlich nicht aus! Aber das hier… Innerlich überlegte ich mir ins Detail genau, wie ich mich dafür rächen wollte. War ich nicht eigentlich schon lange vom Pfad der Rache abgekommen? Wollte ich nicht eigentlich den toleranteren Weg stets suchen und wählen? Friedlich? Einsichtig? Scheiß drauf! Ich bring ihn um! Ihn und diesen Spannerfuchs! Schnaufend legte ich mich aus der Seitenlage auf den Rücken, wünschte mir etwas zur Stütze unter meine Beine, die sich ungewohnt schwer anfühlten und ein Kühlakku für meinen reichlich lädierten und intensiv pochenden… „Oi, Teme! Geht’s dir nicht gut? Schaust etwas… genervt!“, flötete Naruto neben mir und beugte sich etwas zu mir herunter. Komm ruhig noch etwas näher! Dann würde mir der Schmerz des sprunghaften Aufspringens erspart bleiben wenn ich dir den Hals herumdrehe! Aber als könnte mein Blonder meine Gedanken gerade erahnen, wich er mit geweiteten Augen etwas zurück und ich schnaubte nur verächtlich. Feigling! „Tut wohl sehr weh, nicht wahr?“, und irgendwie schaffte er es, mich so anzublicken, das ich meinen hart ausgetüftelten Plan meiner Rache augenblicklich vergaß. Diese mich noch in den Wahnsinn treibenden berauschenden Augen! Tzz! Verdammte Gefühle! „Vielleicht hätte ich dich doch nicht so hart ran nehmen sollen!“, auch wenn es entschuldigend klingen sollte… in seinen Augen sah ich es kurz aufblitzen und ich spürte eine aufkommende Röte in meinem Gesicht bei den Gedanken an die letzte Nacht und auch an die frühen Morgenstunden. „Hm, vielleicht!“, brachte ich leise heraus und wandte den Blick ab. Degozaru krächzte unter mir und teilte uns mit, das wir uns nun über dem Grenzbereich nach Iwagakure befanden. Irgendwie war ich ganz froh, dass die Kommunikation mit meinem Kuchiose – Partner so gut verlief. Derzeit war ich sicherlich nicht in der Lage, auch nur ansatzweise die Konzentration aufzubringen, die nötig gewesen wäre. Auch wenn die Nacht mit Naruto berauschend gewesen war… sogar mehr als das… mir fielen nur gerade wirklich nicht die passenden Worte ein, die das was zwischen uns geschehen war auch nur annähernd beschreiben konnten, so war die plötzliche Erkenntnis unter der Dusche, das wir wohl stets einen, wenn auch mitunter unfreiwilligen Zuhörer hatten, nicht gerade aufheizend für weitere Male. Ebenso fand ich die anschließende Audienz bei Shion etwas seltsam. Ihr Blick, der auf uns ruhte, war für mich absolut nicht zu deuten und etwas seltsam. Auch sagte sie wenig und hielt uns eigentlich nur die gewünschte Schriftrolle entgegen, welche ich zügig eingepackt hatte. Im Nachhinein kam mir aber auch da der Gedanke, das ihr wohl schon da vielleicht mein etwas veränderter Gang aufgefallen war. Natürlich konnte ich mich auch normal fortbewegen, jedoch versuchte mein Körper schon fast reflexartig eine weniger unangenehme Haltung einzunehmen. Ein wirklich unangenehmes Stechen breitete sich von meiner Körpermitte ziemlich zentriert in jeden anderen Muskel meines Körpers aus und brachte mich sogar kurzweilig dazu, mich für mein hartes Training in den letzten Jahren zu verfluchen, da ich nun eindeutig zu viel verspannte Muskelmaße besaß. Eine trotz kühlem Flugwind angenehm warme Hand strich mir über meine rechte Wange und verweilte dann dort leicht aufliegend auf ihr. Riss mich aus meinen Gedanken über den nicht verschwindenden Schmerz meines Gesäßes. Strahlend blaue Augen waren auf mich gerichtet, während er sich leicht über mich beugte und mich mit einem unheimlich sanften Lächeln anblickte. Vergessen war all das Stechen und unangenehme Ziehen. Es schien eine Sofortheilung eingesetzt zu haben. Allein der Anblick schien wirklich alles um mich herum zu Nebensächlichkeiten verkommen zu lassen. „Sasuke“, hauchte er und näherte sich langsam meinem Gesicht an. Er zog das ‚e‘ meines Namens so dermaßen in die Länge, das ich spürte, wie mich ein angenehmer Schauer überrollte. Der Daumen, der auf meiner Wange ruhenden Hand strich zärtlich über die hauchdünne Haut knapp unterhalb meines Auges und verursachte ein sanftes Prickeln. „Das nächste Mal darfst du!“, flüsterte er in mein Ohr und knabberte dabei an meinem Ohrläppchen. Eine Gänsehaut schlich sich nun von dort über meinen Rücken in jeden Winkel meiner Haut und ließ mich kurz frösteln. Meinte er das wirklich ernst? Er wollte nicht weiterhin ausschließlich den dominanteren Part in unserer Beziehung haben? Beziehung. Wie das klang. Sein Gesicht entfernte sich wieder etwas von mir, aber sein atemberaubendes Lächeln blieb. Ohne mir dessen überhaupt bewusst zu sein schnellte meine Hand nach oben und griff in seinen Nacken. Meine Finger krallten sich behutsam in seine Nackenhäarchen und übten leichten Druck aus, so dass er praktisch gezwungen war, sich mir wieder anzunähern. Seine Augen spiegelten Überraschung wider. „Hm! Sicher, Usuratonkachi?“ Das Lächeln seiner Lippen wich und seine Unterlippe stülpte sich über die Oberlippe: „Klar! Echt jetzt!“ Ach, wie ich es doch…: „Ich liebe dich!“ Überrascht über mein plötzliches Geständnis hob er eine Augenbraue und der Schmollmund wich. Sanft, aber auch fordernd spürte ich seine warmen Lippen auf meinen und brachten mich dazu, den Griff in seinem Nacken zu verstärken. Sollte der Fuchs doch spannen. Es war mir gerade ziemlich gleich! Ich spürte wie seine Arme sich unter mich gruben und meine Taille umfassten. Erst mein schmerzhaftes Aufstöhnen ließ ihn dabei innehalten mich anzuheben um mich näher an sich heran zu ziehen. Der Hintern schmerzte wirklich unglaublich. Vielleicht sollte ich mir doch innerlich wünschen, dass wir Orochimaru nicht so schnell begegnen würden, obwohl dies bei meinen Gedanken an Itachi ein äußerst kontraproduktiver Wunsch war. Aber was würde der San'nin wohl denken, wenn ich breitbeinig auf ihn zu stakste? Naruto unterbrach unseren Kuss und ich erkannte Sorge in seinen Augen. Er gab sich gerade ziemlich offensichtlich die Schuld an meiner Misere und irgendwo war diese ja auch berechtigt. Er löste sich von mir und setzte sich im Schneidersitz vor mich: „Kurama?“ Wieso versuchte er nun Kontakt mit diesem Voyeur aufzunehmen? Was gibt’s, Kleiner? Selbst ich konnte in meinem Inneren seine Stimme vernehmen. „Wie schaut’s aus?“ Was war denn das für eine seltsame Frage an den Kyuubi? Irgendwie verstand ich den Sinn dahinter nicht, dies sollte sich aber augenblicklich mit der darauffolgenden Antwort des Fuchses ändern. Mein Chakra dient eigentlich nur dazu, euch schnell wieder auf die Beine zu kriegen wenn ihr verwundet werdet! „Sasuke ist verwundet, echt jetzt!“ Ist mir klar! Kann mir vorstellen, dass das Produkt einer solch schlaflosen Nacht schmerzhaft ist! Kurama lachte leise und ich ballte meine Hand zur Faust. Wie sollte ich jemals mit diesem Fuchs auch nur ansatzweise wirklich Freundschaft schließen? Ich tat mich ja schon schwer mit Menschen, die mir freundlicher gesonnen waren als dieser Kerl! Hm!, antwortete der Fuchs immer noch recht amüsiert klingend, Ist ihm denn aufgefallen, das er erst seit kurzen ‚diesen Schmerz‘ verspürt? Wie bitte? Hatte er etwa gerade seine Freude daran, das mir mein Hintern schmerzte? „Was meinst denn damit?“, und auch Naruto schien etwas irritiert über die letzte Aussage Kuramas. Na ja, heute morgen habe ich ihm mein Chakra zur Verfügung gestellt und… „Und warum kappst du jetzt den Chakrazufluss?“, unterbrach ich ihn mit angesäuerter Miene, da mir just in diesem Moment auffiel, das Kuramas Chakra kaum mehr in meinem eigenen Netzwerk ausfindig zu machen war. Es folgte ein lautes Lachen. Dieser verdammte Fuchs! „Nun ist gut, Kurama! Du hast deinen Spaß mit uns gehabt!“, murmelte nun mein Blonder und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er erntete nur ein beleidigtes Grummeln und augenblicklich spürte ich eine aufblitzende Wärme in meinen Gliedern. Tatsache! Der Fuchs hatte wirklich die Verbindung zu mir herunter gedrosselt und dadurch die beschleunigte Selbstheilung blockiert! Das er es aber auch nicht lassen konnte! „Tut mir leid!“, Naruto sah zwar etwas beschämt in meine Richtung, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass er mich nicht direkt ansah, „Und das in zweifacher Hinsicht!“ Ich hob eine Braue und er vermutete wohl dahinter, das er seine Entschuldigung weiter ausführen sollte. Mit einem schiefen Grinsen und sich am Hinterkopf kratzend betrachtete er nun seine Füße: „Zum Einen hätte ich dich wirklich nicht so… he he… ran nehmen dürfen…“ Zumindest nicht so oft!, schaltete sich plötzlich der Fuchs wieder ein und mir entfuhr ein Grummeln. „Ähm… ja“, Narutos Gesichtsfarbe änderte sich ebenso zusehens, „Und zum Anderen hätte mir klar sein müssen, das Kurama das für kindische Neckereien nutzt!“ Das Letzte hatte er betont deutlich ausgesprochen und irgendwie wirkte dabei sein Blick nach Innen gerichtet. Diese Sache mit unserem Untermieter würde bestimmt noch für einiges an Turbulenzen sorgen in unserer doch recht frischen Beziehung. Schon wieder dieses Wort. Beziehung. Mir entfuhr ein Schmunzeln, welches Naruto auch sogleich bemerkte und auch wieder leicht lächelte. Er beugte sich erneut zu mir herüber und sein Gesicht blieb nur wenige Zentimeter vor dem Meinen stehen: „Wird’s besser, Teme?“ „Hm!“, und diesmal war ich es, der den kurzen Abstand zwischen uns überbrückte und ihm kurz, aber fordernd die Lippen aufdrückte. Ich spürte, wie sich sein Mund unter meinen Lippen zu einem Lächeln verzog und er seine Arme um meinen Nacken schlang. Na na na! Ich habe die Schäden von den letzten Malen noch nicht behoben, also lasst das! Kurama konnte einem wirklich die Laune verderben! Doch irgendwie brachte mich dieser Kommentar auch wieder zurück in die Gegenwart und das keinen Augenblick zu spät. Denn ich spürte es deutlich. So deutlich wie nichts zuvor in den letzten Tagen, den in mir zog sich alles zusammen. Und dies war wohl auch äußerlich ersichtlich, da sich Naruto von mir löste und mich reichlich irritiert anblickte. „Spürst du es nicht?“, ich versuchte mich zu erheben. Die Schmerzen hatten zwar schon um einiges nachgelassen, aber dennoch fühlte ich mich auf Degozarus Rücken noch nicht ganz so standfest, wie ich es eigentlich sonst immer war. Naruto zuckte nur mit den Schultern. Anscheinend wusste er nicht, was ich meinte. Ich spüre es auch, Bengel! Als Kurama dies aussprach erhob sich auch Naruto. Augenblicklich veränderte sich seine Gestalt in den Kyuubi – Modus und die Wärme, die er neben mir verströmte sowie das immens hohe Chakra raubten mir fast den Atem. „Du springst aber jetzt nicht schon wieder runter, oder?“ „Ha ha! Nein, Teme! Echt nicht! Wollte nur meine Anwesenheit demonstrieren!“ Ich verdrehte die Augen und vermutlich tat es mir Kurama gerade in unseren gedanklichen Tiefen gleich. Er weiß bereits, dass ihr hier seid! Davon ging ich auch aus. Selbst wenn wir beide unser Chakra unterdrückten, so waren wir doch für Shinobi mit ähnlichen Fähigkeiten wie den unseren schnell zu lokalisieren. Doch er hingegen schien sein Chakra nicht zu unterdrücken. Im Gegenteil! Ich hatte das Gefühl, das er es sogar noch verstärkte. Als wolle er uns mit voller Absicht zu ihm führen. Uns den Weg zu sich ausleuchten. Irgendwie gefiel mir das nicht. Mit ihm war nicht zu spaßen, auch wenn unsere letzte Begegnung recht friedlicher Natur verlief und er mich sogar in meinen Plänen unterstützt hatte. Doch auch spürte ich, dass sich dieses Chakra, welches ich eindeutig ihm zuordnen konnte, verändert hatte. Es war eindeutig stärker. Impulsiver. Geladener. Mein aktiviertes Mangekyo Sharingan überflog die zerklüftete Felslandschaft weit unter Degozarus Schwingen. Dieser eine Punkt, den ich nun fixierte, schien meine Augen magisch anzuziehen. Hatten wir nun endlich unser Ziel erreicht? Stand unsere Mission kurz davor zu enden und gab uns als Ergebnis dann die Möglichkeit meinen Bruder zu retten? Ich spürte die von Wärme umspülte Hand meines Freundes, welche sich sachte auf meine Schulter legte und schielte zu ihm herüber, ohne dabei das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren. „Da ist er!“, flüsterte Naruto und ich erkannte, das er meinem Blick gefolgt war und ihn nun auch mit seinen Augen fixierte. Aber das brauchte er gar nicht. Denn er rührte sich nicht. In extrem entspannter Haltung stand er an einem toten Baumstamm gelehnt da und schien uns genauso anzustarren wie wir ihn. Ein unheimliches breites Lächeln umspielte seine Lippen und innerlich rechnete ich damit, das jeden Augenblick seine Zunge hervorschnellen würde wie bei einer Schlange, die er ja selbst schlussendlich auch war. Orochimaru. Er war alleine. Nicht nur augenscheinlich, sondern auch nach Kontrolle des kompletten Umfeldes konnte ich keine weiteren Chakraflüsse noch Personen ausmachen. Und er hatte mit uns gerechnet. Nein. Er hatte uns allen Anschein nach sogar erwartet! Irgendwie gefiel mir dieser Gedanke ganz und gar nicht! Wenige hundert Meter vor seiner Position stoppte Degozaru und setzte zur Landung an. Seine Schwingen schlugen einige kräftige Male, wirbelten die trockene Erde stark auf. Doch Orochimaru störte sich daran nicht. Er schloss nicht einmal seine Lider um seine Augen vor dem umherwirbelnden Staub zu schützen. Seine stechend gelben Augen mit den geschlitzten Pupillen waren ganz allein auf mich gerichtet. Ich kannte diesen Blick so gut! Jahrelang hatte er mich begleitet. Er wollte mich immer noch. Mich und meinen Körper. Das Naruto den gleichen Gedanken hatte zeigte mir sein abfälliges Schnauben: „Der soll es sich wagen!“, flüsterte er fast kaum vernehmlich und meine Mundwinkel verzogen sich minimal nach oben. Naruto teilte offensichtlich nicht gerne. Tat ich aber auch nicht. Degozaru setzte auf und Orochimaru schien das als Startschuss zu sehen um sich in Bewegung zu setzen. „Sasuke – kun! Wie schön, dich gesund wieder anzutreffen!“, er weitete seine Arme als wolle er mich jeden Augenblick in eine Umarmung ziehen und mich an seinen Körper drücken wie einen verlorenen Sohn. Das aufkommende Ekelgefühl unterdrückend sprang ich von Degozarus Rücken herunter und schenkte meinem ehemaligen Sensei eines meiner seltenen Lächeln: „Dir scheint es auch sehr gut zu gehen, Orochimaru!“ Dennoch war es mir nicht ganz gelungen, den Abscheu aus meiner Stimme gänzlich zu unterdrücken. Der San'nin merkte dies natürlich und schien sich darüber doch zu amüsieren. Seine Arme sanken wieder und er verschränkte sie vor seiner Brust: „So so! Anbu“, er betrachtete mich und schenkte dann seinen Blick auf Naruto, welcher gerade ebenfalls von meinem Adler heruntersprang und galant neben mir landete, „Hokage der Sechsten Generation! Herzlichen Glückwunsch! Wie kann ich euch behilflich sein?“, er schien eine leichte, unterwürfige Verbeugung anzudeuten, doch mir war bewusst, dass es niemals zu dessen Vollendung kommen würde. „Wie kommst du darauf, das wir was von dir wollen?“, brummte Naruto und wechselte vom Kyuubi – Modus in den Sage – Modus. Ich war innerlich erstaunt darüber, das er diese ganzen Modi so schnell und ohne mit der Wimper zu zucken wechseln konnte. Zudem verstand ich diesen Wechsel gerade nicht, doch die Erklärung lieferte mir prompt die Schlange: „Es ist ziemlich offensichtlich, das ihr nach mir gesucht habt. Warum auch immer. Und mein werter Hokage“, er zog belustigt eine Braue passend zum Mundwinkel nach oben, „Eure Vorsicht in allen Ehren, aber ich habe weder ein Ninjutsu, noch ein Senjutsu, noch ein Genjutsu vorbereitet.“ Oh! Ich war diese voraussehende Denkweise bei Naruto wirklich noch nicht gewöhnt. Der Sage – Modus half ihm mögliche Senjutsus schneller zu analysieren und ausfindig zu machen. Da Orochimaru ein Bündnis mit den Schlangen hatte war davon auszugehen, das er ebenfalls ein Meister in Senjutsu war. Ich hatte zwar auch einen Kuchiyose – Pakt mit den Kriechtieren, dennoch war ich nie unterrichtet worden in diesem Bereich. Aber dies würde sich ja auch bald ändern. Fukasaku hatte ja bereits festgelegt, das er mich unterrichten würde. „Ich bin dir für deine Unterstützung im Kampf gegen Madara sehr dankbar“, unterbrach Narutos wirklich sehr ruhig klingende Stimme meine Gedanken, „Und ich bin auch bereit, dir die Möglichkeit zu geben, dich vollkommen zu rehabilitieren, wenn du mir deine Mithilfe zusicherst!“ Ich schluckte. War das Narutos Ernst? Orochimaru war seit fast 30 Jahren ein gesuchter Nukenin Konohas. Er hatte viele Untaten begannen. Menschen ohne mit der Wimper zu zucken getötet oder sie vorab für makabere Experimente missbraucht. Die Liste seiner Verbrechen war unendlich lang und bei Weitem noch wesentlich vielfältiger als meine Nukenin – Akte zu lesen! Hatte er ihm wirklich gerade angeboten, nach Konohagakure zurückzukehren? Der San'nin lachte leise auf. Ein seltsames Lachen. Klang es doch mehr nach einem Schaben eines Kunais über eine Glasplatte. „Ich traue dir vieles zu, Naruto – kun. Wirklich! Ich glaube sogar, das mein alter Freund Jiraija in seinem Irrsinn Recht hatte, als er in dir irgendein prophezeites Kind sah! Aber meine Vergangenheit vergessen machend schaffst noch nicht einmal du!“ Naruto neben mir schnaufte nur leise und Orochimaru festigte wieder seinen Blick auf meine Person. Auch wenn mir das unangenehm war, so erwiderte ich reichlich ausdruckslos. „Es ist wegen Itachi, nicht wahr, Sasuke – kun?“ Das mit ausdruckslos streichen wir. Die Überraschung, die mir durch diese Aussage ins Gesicht geschrieben stand, konnte ich nicht verleugnen. Auch mein Freund zuckte neben mir erstaunt zusammen. „Woher ich das weiß?“, mit fast schon arrogantem Seitenblick warf er eine Strähne nach hinten über seine Schulter, „Das ist recht einfach zu beantworten!“ Und dann setzte er sich auf einen der kleineren Felsbrocken. Nahm sogar eine ziemlich entspannte Körperhaltung an und alles deutete irgendwie darauf hin, dass dies hier in eine nette Gesprächsrunde unter alten Freunden ausarten könnte… irgendwo lächerlich! Orochimaru hatte es tatsächlich geschafft, dieses ganze Unterfangen hier irgendwie ins Lächerliche zu ziehen und das ärgerte mich innerlich ungemein! Schließlich ging es hier um meinen Bruder! Naruto straffte seine Schultern und schritt an mir vorbei nach vorne. Mein Mund klappte weiter nach unten, als sich dieser Dobe auch noch nicht mal eine Armlänge entfernt zum San'nin ebenfalls auf den Boden setzte und diesen mit seinen großen blauen, sehr naiven und dämlich agierenden Augen anstarrte! Himmel! Ich war sein Leibwächter! Doch weder Orochimaru noch Naruto schenkten meinem Mienenspiel irgendwelche Beachtung. Sollte ich ihnen vielleicht doch einen Tee kredenzen? Ich spürte Kurama in mir lachen. Mach dir keine Gedanken, Bengel! Naruto hat alles unter Kontrolle! So so. Hatte er das? Ich näherte mich der kleinen Gesprächsrunde nun auch an und setzte mich dicht neben Naruto. Dies schien die Schlange wohl als Hinweis zu sehen, nun mit ihren Erklärungen anzufangen und ich versuchte dabei, jeden seiner Handbewegungen im Blick zu behalten. Konnte ja sein, das er die Chance nutzen würde, um einen weiteren Kage – Mord in seinen Lebenslauf zu integrieren und er irgendwo versteckte Fingerzeichen vollführte. „Wie lange wird der Bannkreis halten?“, war Narutos Frage an den von mir Fixierten, welcher nur wissend schmunzelte. Moment! Was für ein Bannkreis? Suchend sah ich mich um. „Ich bin enttäuscht, Sasuke – kun! Hat es dich nicht verwundert, dass dein Vögelchen immer noch unter uns weilt?“, flötete der San'nin doch recht amüsiert klingend in meine Richtung und mein Blick blieb wirklich an Degozaru hängen. Er stand immer noch dort, wo er gelandet war und normalerweise hätte er sich schon längst wieder aufgelöst. Warum… „Ihr befindet euch tatsächlich in einem Bannkreis. Hier kommt nichts ohne mein Wissen herein oder“, er wies auf meinen Kuchiyose – Partner, „heraus!“ Während ihr euch eben auf dem Rücken vom Küken amüsiert habt seid ihr rein geflogen! Naruto ist es aufgefallen!, hörte ich Kurama leise in mir raunen. Verdammter Mist! Ich sollte endlich einmal darauf klarkommen, dass mich meine Gefühle nicht zu sehr vom Geschehen ablenkten! „Er wird noch eine Weile halten. Dennoch sollten wir uns beeilen!“, Orochimaru lehnte sich nach vorne über und kam uns somit ziemlich nahe, „Sie ist gerade durch Ereignisse vor Ort abgelenkt und diese Zeit sollten wir nutzen!“ „Sie?“, Naruto beugte sich in meinen Augen zu vertrauensvoll ebenfalls zum San'nin über. „Kaguya. Ihr wisst doch bereits von ihrem Erscheinen, nicht wahr, Naruto – kun?“ Auch wenn ich deutlich Narutos Überraschung über diese ausgesprochene Tatsache in seinem Gesicht ablesen konnte, nickte er nur. „Sie ist der eigentliche Grund, warum es so gesehen keine Toten gab. Daher weiß ich auch, das Itachi der Grund ist, warum ihr mich ersucht. Schließlich war er zum Zeitpunkt seines Todes nicht mehr ganz gesund!“ Irgendwie war mir dieses Wissen des Älteren unheimlich. Doch Naruto schien sich nicht daran zu stören. Wie konnte mein Dobe nur so ungewohnt ruhig bleiben? „Zu der Zeit, als ich noch ein Mitglied bei Akatsuki war, hatte Itachi – kun unter seiner Lungenkrankheit zu leiden. Ihm war bewusst, das ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Daher waren Sasori no Akasuna und ich doch recht bemüht unter dem Befehl von Pain ein Heilmittel zu finden. Schließlich waren wir für die medizinische Versorgung innerhalb der Organisation zuständig!“ Selten habe ich Orochimaru in solcher Plauderstimmung erlebt. Und das machte mich noch stutziger als ich ohnehin schon war. Doch er störte sich nicht an meinen schiefen Blicken und redete munter und im zügigen Tempo weiter. Vermutlich hatten wir wirklich nicht viel Zeit. „Ich trat aus der Organisation aus weil ich schlichtweg andere Ziele hatte und sich diese nicht mit den Zielen der Organisation vereinbaren ließen. Dennoch habe ich auch da weiter geforscht. Schließlich ist meine Faszination für den Uchiha – Clan kein Geheimnis!“, er grinste mich unheimlich breit an, wandte sich aber dann schon wieder augenblicklich Naruto zu, „Demnach kann ich euch bei eurem Problem sicherlich weiterhelfen!“ „Du machst doch nichts ohne Hintergedanken!“, zischte ich dazwischen und erneut wandte er sich mir zu. Dieses Grinsen wich ihm weiterhin nicht aus dem Gesicht und irgendwo verunsicherte mich das auch. „Immer noch äußerst misstrauisch, nicht wahr, Sasuke – kun? Aber ja, du hast Recht!“ Ich wusste es! Fragte sich nun, was er wollte. Sicherlich würde dieses Gespräch wieder darauf abzielen, dass er weiterhin meinen Körper als Gefäß wollte… „Vier Uchihas sind besser als drei und ich will die künftigen Geschehnisse spannend halten!“ „Hä?“, war nun Narutos geistreicher Kommentar, aber ich musste mir eingestehen, dass meiner nicht wesentlich anders geklungen hätte. Vier Uchihas? Also Itachi, Obito, ich… „Ihr glaubt doch nicht, dass sich Madara auf ewig bannen ließe!“ Innerlich zuckte ich aufs Heftigste zusammen. Er hatte Recht. Wir sollten Madara nicht einfach vergessen nur weil er derzeit in Kakashis und Obitos Dimension durch meine Genjutsus fest saß. Er war ein Uchiha. Um ehrlich zu sein war er ‚der‘ Uchiha. Er würde nicht ewig dort ausharren und eine Fluchtmöglichkeit finden! „Was meinst du mit künftigen Geschehnissen?“, war es nun die besorgte Stimme Narutos, die anscheinend schon weiter dachte als ich es derzeit tat. „Kaguya!“, wiederholte er und sein Grinsen wich nun doch einer schmalen Linie seiner zusammengepressten Lippen. „Auf welcher Seite stehst du?“, diese Frage Narutos wunderte mich nun doch irgendwie. „Auf keiner. Oder eher gesagt, auf der Seite, die für mich am Lukrativsten ist!“, lautete die ruhige Antwort und ich sah eindeutig ein Aufblitzen in seinen gelben Augen. „Und die wäre derzeit?“, schnauzte ich ungewohnt grob. „Derzeit die Andere!“ Soviel Ehrlichkeit hatte ich nun dennoch nicht aus seinem Mund erwartet. Er hatte uns gerade allen Grund gegeben, ihn anzugreifen und dennoch sprang Naruto gerade nicht wie von einer Tarantel gestochen auf und griff typischerweise an. Still blieb er sitzen und legte faszinierenderweise seine Stirn in nachdenkliche Falten. „Was müsste geschehen, dass du die Seiten wechselst?“, war seine ruhige und immer noch nachdenklich klingende Frage nach wenigen Augenblicken. Orochimaru erhob sich langsam und starrte ihn von oben herab an ohne auch nur eine Regung im Gesicht zu zeigen, die mir eine mögliche Antwort schon vorab deuten könnte: „Die Entwicklungen der nächsten Zeit würden es mir schon zeigen!“ Irgendwie war diese Aussage total nichtssagend. Ich konnte die Enttäuschung darüber in Narutos Augen sehen. „Ihr beide befindet euch auf einem guten Weg!“, ergänzte nun der San'nin und starrte in den wolkenverhangenen Himmel. Anscheinend schien sein Bannkreis nicht mehr lange zu halten und irgendetwas schien von außerhalb eindringen zu wollen. „Was beschäftigt dich?“, wandte ich mich nun doch an ihn und er schielte nun zu mir herunter. „Ihr werdet bald vielen Prüfungen unterzogen werden. Ob ihr wollt oder nicht. Ich hoffe, dass zwischen euch ist stark!“ Irgendwie verfärbten sich gerade nicht nur Narutos Wangen. Woher wusste dieser unheimliche Kerl das nun schon wieder? „Es ist offensichtlich, Sasuke – kun! Und das war es bereits schon, als du damals bei mir warst. Egal, wie sehr du versucht hast, jedwede Gefühle zu unterdrücken, er“, ein Wink auf Naruto, „war immer dein Schwachpunkt!“, er grinste wieder und auch auf Narutos Lippen erkannte ich ein wissendes Schmunzeln. Schön, das alle so gut über meine Gefühle Bescheid wussten, nur ich nicht! Er zog eine kleine, längliche Schriftrolle aus seinem Umhang und warf sie mir genau in die Arme: „Damit dürfte Tsunade sicherlich deinem Bruder helfen können!“, dann wandte er sich ab zum Gehen, „Ihr solltet verschwinden. Uragiri Uzumaki hat die Fremdkontrolle nicht so gut im Griff wie ich und wird sicherlich nicht zimperlich sein, wenn er das Chakra des Fuchses spürt.“ „Uragiri Uzumaki?“ „Fremdkontrolle?“, hingegen entfuhr es mir. Das sich uns wohl ein Clanmitglied Narutos näherte interessierte mich da weniger als den Blonden. „Ihr werdet verstehen, was ich meine. Vermutlich schneller als euch lieb ist. Und nun verschwindet!“ Irgendwie warf dieses Gespräch eindeutig mehr Fragen als Antworten auf und das gefiel mir nicht. Nur die Tatsache, dass ich nun ein mögliches Heilmittel für meinen Bruder in Form einer Schriftrolle in den Händen hielt ließ meinen Atem und meinen Puls weiter ruhig bleiben. Orochimaru nickte uns noch zu, ehe sein Körper langsam in ein Flirren überging, so als stierte man in einer Wüste auf eine Fata Morgana. Dann verschwand er gänzlich und Naruto neben mir atmete seufzend auf: „Alles nicht so toll, echt jetzt!“ Hatte ich was verpasst? Seit wann klang mein Dobe so pessimistisch? Er drehte den Kopf zu mir: „Er wäre ein guter Mitstreiter gewesen!“ „Glaubst du wirklich?“, fragte ich ihn schon verächtlich klingend. Nicht nur meine offensichtliche Abneigung dem San'nin gegenüber war deutlich herauszuhören, sondern auch meine absolute Vorsicht und mein Misstrauen. Ich kannte den Langhaarigen schließlich einige Jahre länger als mein Freund und ich wusste, dass dieser stets seine eigenen Ziele verfolgte und über alles andere setzte als es irgendwelche Fremdeinflüsse oder Pakte zulassen könnten und würden. Orochimaru war wirklich eine Schlange. In jeder Hinsicht. Und ich wusste, das ich ihm nicht zum letzten Mal begegnet war. „Wir sollten ausnahmsweise auf ihn hören und verschwinden!“, auch ich erhob mich und hielt meinem Blonden die Hand hin, welche er auch ergriff, „Zudem werden wir erwartet!“, und wedelte mit der Schriftrolle vor den wunderschönen Augen meines Freundes herum. Ein erleichtertes Lächeln konnte ich nicht unterdrücken und auch er schien sich darüber zu freuen. Wer hätte gedacht, dass der alte San'nin doch so umgänglich war und wir ohne große Probleme oder Kämpfe an die gesuchten Informationen kamen? Da Degozaru immer noch anwesend war konnten wir uns also augenblicklich auf den Heimweg begeben! Nur blieb nur noch zu hoffen, das Itachi so lange durchgehalten hatte. Ein Blick in den Himmel zeigte mir, das wir späten Mittag hatten. Bei günstigen Wetterbedingungen würden wir am späten Abend in Konohagakure sein. Halte nur noch ein wenig durch, Nii-san! Nur noch ein wenig! „Tsunade – sama!“, die Tür zum Büro des Hokage wurde aufgerissen und auch wenn sie diesen Posten eigentlich nicht mehr bekleidete und sich ursprünglich auf ihren Ruhestand gefreut hatte, so war der vollbusigen Blondine doch nichts anderes übrig geblieben, als sich wieder hinter diesen Schreibtisch zu setzen und vertretungsweise ihren alten Job wieder aufzunehmen. Sie würde Naruto schon noch gebührend zurechtweisen. Shikamaru, Narutos Berater, hatte sich über das plötzliche Eintreten Shizunes doch reichlich erschrocken und war aus seinem Nickerchen hochgeschrocken. Und zwar so überrascht, dass er sich nun auf dem Boden vor diesem unbequemen Holzstuhl wiederfand, der ihm ein kurzzeitiges Schlafplätzchen gesichert hatte. Die vergangenen Tage und Nächte waren anstrengend gewesen. Stets kamen neue Informationen der ausgesendeten Anbu – Truppen mit der Luftpost im Hokageturm an und informierten sie aus allen Teilen des Landes und darüber hinaus. Auch Shizune hielt mehrere Schriftstücke in ihrer zitternden Hand und deutete somit dem Berater sowie der ehemaligen Godaime, dass es sich wohl um wichtige Informationen handeln musste. Auch der heftige Atem und das nach Luft schnappen der Brünetten zeigte, dass sie keinen Augenblick gezögert hatte, ihre erhaltenen Informationen an die richtige Stelle weiterzuleiten. „Was gibt es, Shizune?“, Tsunade sah von ihrem Aktenberg vor sich auf und ihre Beraterin fragend an. „Wir haben mehrere wichtige Nachrichten erhalten!“, Shizune versuchte sich irgendwie zu fangen und hielt die kleineren Zettel in ihrer Hand in die Höhe. Tsunade hatte nun die Möglichkeit, sich von Shizune alles berichten zu lassen oder ihr die Blätter hastig zu entwenden, um es selbst in Augenschein zu nehmen und zu lesen. Doch der Schlafmangel der letzten Tage sowie das Brennen der Augen riet ihr zur ersteren Lösung. „Wir haben zum Einen Nachricht von Kakashi! Die Akatsuki – Mitglieder wurden ausfindig gemacht und gestellt. Es kam zu Kampfhandlungen. Kakuzu wurde besiegt und Hidan konnte entkommen. Mit Sasori no Akasuna sowie Deidara wurde mit Obito Uchiha ein Pakt ausgehandelt. Nähere Informationen hier drüber lässt uns Obito dann hier vor Ort zukommen. Kankuro wurde verwundet. Ebenso wie Sai. Beide befinden sich nun mit Kakashi und Obito auf dem Weg nach Konoha!“, Shizune hatte ohne einmal Luft zu holen gesprochen und pausierte daher nun erst einmal tief atmend. Tsunade ließ diese Informationen zunächst auf sich wirken. Sie hatte nicht vor, ihre Beraterin zu unterbrechen und wusste auch so, dass diese nun fortfahren würde. „Gaara und Temari befinden sich nun auf dem Weg nach Kumogakure zum Kage – Treffen!“ „Das ist gut!“, antwortete die Godaime nun doch. „Nein, ist es nicht!“, unterbrach sie sofort Shizune wieder und nun war Tsunade doch etwas irritiert. Doch Shizune versuchte sogleich diese Verwirrung zu lösen: „Wir erhielten auch Nachricht vom Raikage und hier wage ich es zu zitieren…“, sie nahm eines der Blätter in ihrer Hand und warf ihren Blick darauf, „‘Da der Bengel hier nicht erscheint und nach Aussage meiner Untergebenen sich mit dem Uchiha – Verräter auf Flitterwochen befindet, werden wir umgehend die Kage – Konferenz nach Konohagakure verlegen. Tsunade! Sorge dafür, dass dein Nachfolger dort ist, sonst…‘…ähm… Tsunade – sama… ich werde nun nicht alle Konsequenzen vortragen müssen, oder?“, kam es unsicher von der Brünetten. Tsunade ließ ihren Kopf sinken. Dieser fühlte sich gerade so unglaublich schwer an. Erst der dumpfe Ausschlag auf die Tischplatte schien sie wieder aufzurütteln: „Shizune?“ „Ja?“ „Sake!“ „Aber Tsunade – sama…“ „SOFORT! Und viel!“ „Ist Gaara vom Standortwechsel unterrichtet?“, unterbrach nun die kühle Stimme Shikamarus das Gespräch und auch Tsunade richtete nun augenbrauenhebend den Blick auf den Jonin, der sich nun wieder anständig auf den Holzstuhl platziert hatte. „Ähm, ja. Wir entsandten sogleich einen Adler, in der Hoffnung, dass er den Kazekage noch vor Ankunft in Kumogakure erreicht!“, Shizune öffnete einen an der Wand befindlichen Aktenschrank und entnahm diesem eine größere Sakeflasche sowie ein Schälchen. „Wann ist mit der Ankunft der anderen Kage zu rechnen?“, fragte er weiter, während Shizune die Flasche sowie das Schälchen an die aufseufzende Godaime reichte. „Spätestens morgen Abend, denke ich!“ „Dann sollten wir die Sicherheitsvorkehrungen hochschrauben auf Stufe 4 von 5!“, Shikamarus Stimme klang weiterhin sachlich kühl. Tsunade bewunderte Narutos richtige Wahl des Beraters. Er hätte wirklich niemand besseren als den Nara wählen können. „Aber das war noch nicht alles!“, flüsterte Shizune und erntete nun die fragenden Blicke der anderen beiden im Raum Befindlichen. „Sakura – chans Vitalwerte gehen seit einigen Stunden empfindlich nach unten. Dadurch auch die Werte von Itachi – san. Wir werden diese Verbindung zwischen den Beiden nicht mehr lange aufrecht erhalten können, wenn wir nicht auch noch Sakura – chan verlieren möchten!“ „Scheiße!“, entfuhr es der Godaime und der soeben noch genüsslich getrunkene Schluck ihres heißgeliebten Sake floss ihr über den Mundwinkel und das Kinn hinunter um dann auf eine der vielen vor ihr liegenden Akten zu landen, „Wieso sagst du das nicht gleich!“ Wütend schnaubend sprang sie auf. Sie hatten immer noch keine wirkliche Ahnung wo sich Naruto und Sasuke befanden. Die Information aus dem Schreiben des Raikage war doch da mehr als schwammig. Die Nachrichten der Anbu – Suchtrupps waren ebenfalls nicht erfreulich gewesen. Man hatte Orochimaru bislang noch nicht ausfindig machen können und nun trat das ein, wovor sie sich am Meisten gefürchtet hatte. Sakura konnte Itachi nicht weiterhin mit ihrem Chakrafluss stabilisieren. Wenn sie nicht bald ein Heilmittel in die Finger bekamen, dann müsste sie die Verbindung zwischen der Haruno und dem Uchiha kappen um wenigstens Sakura zu retten. In diesem Moment würde es dann jedoch rapide mit den Werten bei dem Uchiha nach unten gehen. Er würde in diesem Augenblick keine weiteren sechs Stunden mehr leben! Verdammt! Wo waren die beiden Jungs nur und wieso fiel ihr keine weitere Lösung ein um das Leben der beiden Verbundenen zu retten? „Shikamaru? Ich überlasse dir alles weitere für die Vorbereitung des Kagetreffen! Ich bin nur im äußersten Notfall im Krankenhaus zu finden!“, und schon folgte das laute zuknallen der schweren Holztür des Büro des Hokage. Shizune zuckte unweigerlich zusammen und ihr Blick festigte sich auf den deutlich hörbar aufstöhnenden Nara, welcher sich noch mit beiden Händen durch die Haare fuhr: „Nein, wie nervig!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)