NX I: Hokages First ANBU von KamuiMegumi ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: ERWACHEN ------------------------------ Kapitel 1 Erwachen Ruhe. Stille. Frieden. Alles schien im Einklang zu sein. Um mich herum. Ungewohnt. Neu. Nicht verkehrt. Endlich. Ich spürte eine unsägliche Müdigkeit. Mir wurde bewusst, dass die letzten Jahre doch nicht so spurlos an mir vorüber gegangen waren. Körperlich vielleicht. Hier und da Wunden vom harten Training. Von unzähligen Kämpfen. Doch dies war etwas, was in voraussehbarer Zeit stets heilen konnte. Sie hinterließen Narben. Je nach Ausgang des Kampfes, je nach Stärke des Gegners, waren es schwächere Narben oder Stärkere. Der letzte Kampf hatte es in sich. Dem Tode war ich mehr als einmal knapp entkommen. Nein, ich war während dieses Kampfes gestorben. Da war ich mir sicher. Sehr sicher. Dennoch schienen mir meine Erinnerungen reichlich lückenhaft in Anbetracht der Situation, in der ich mich wohl gerade befand. Aber nun war ich da. Im Hier und Jetzt. Es wurde kein Edo Tensei verwendet. Mein Herz schlug im ruhigen Rhythmus. Meine Sinne waren meine Eigenen. Die tödlichen Wunden schienen alle verheilt. Knapp unterhalb meines Herzens wies nur noch eine zart rosafarbene Narbe von dem Einstich seines Schwertes von meinem plötzlichen Versagen. Mein Schwert, geführt von der Hand des Madara Uchiha. Ich wusste nicht, wie lange ich hier schon lag. Stunden? Tage? Wochen? War das wichtig? Wollte ich überhaupt meine Augen öffnen? Wollte ich mich nun dem Leben stellen? Ich habe meine Rache bekommen. Die Rache, die mich seit meinem sechsten Lebensjahr am Leben erhalten hatte und die ich mit sechzehn ausgeübt hatte. Itachi. Um anschließend zu erfahren, dass nicht alles so war wie es zu sein schien. Ich hatte mich zum Spielball machen lassen. Eigene Ideale verraten. Gefühle unterdrückt, nein, gar verstoßen! Das Band geschädigt. Naruto. Ich würde Verantwortung übernehmen müssen. Für meine Taten. Natürlich. Und Konohagakure gegenüber. Aber das Dorf, welches mein Geburtsort und somit Heimatdorf war, schien mir vorerst nur zweitrangig. Wir haben zwar Seite an Seite miteinander gekämpft. Wir haben uns in diesem Kampf vertraut, unterstützt, beschützt... Es war wie damals. Es war nichts davon zu spüren gewesen, dass wir fast fünf Jahre aneinander vorbei gelebt hatten. Das wir kein Team mehr waren. Das ich mit allem gebrochen hatte. Das ich ihn in dieser Zeit töten wollte. Ja, ich wollte ihn töten. Wirklich? Ich hatte oft die Gelegenheit dazu gehabt. Aber hätte ich es wirklich getan? Warum hatte ich es nicht getan? Eine Frage, der ich mich stellen muss. Dieser Fuchs hatte mir damals gesagt, dass ich es eines Tages bereuen würde, wenn ich ihn töten würde. Aber hatte ich mir wirklich diese Aussage des Kyuubis zu Herzen genommen und danach gehandelt? Ich tat stets das was ich wollte. Auch wenn ich nun im Nachhinein wusste, dass ich immer irgendwo gelenkt worden war. Und das störte mich. Das störte mich ungemein. Das war mir während meines Schlafes, den ich hier seit geraumer Zeit führte, bewusst geworden. Zunächst von Orochimaru, dann von Tobi. Alle hatten sich meiner Rache und damit meine aufsteigende Stärke zu Nutzen machen wollen. Und ich hatte es zugelassen. Es gab Zeiten, in denen ich selbst nicht mehr genau wusste, was meine Ziele waren, was ich wollte, was ich fühlte, was ich war. Und doch war da immer eine Konstante, die mich festhielt. Die an mich glaubte. Mein Halt. Mein Licht. Nun war ich mir sicher. Ich hätte ihn nicht töten können. Wir sind so gegensätzlich und doch so gleich. Wir gehören zusammen, auch wenn wir es zusammen selten längere Zeit mit einander gemeinsam aushalten, weil wir doch so unterschiedlich sind. Er war da. Immer. Selbst wenn wir uns Jahre nicht gesehen hatten, so war er stets da. In meinem Unterbewusstsein. Naruto. Ich spürte einen Windhauch. Zart strich er über meine rechte Gesichtshälfte. „Warum bist du so fixiert auf mich?“ „Weil du mein Freund bist!“ Immer wieder schallte dieser Satz in meinen Gedankengängen wider. Und das schon seit so langer Zeit. Geht es mir gut? Und ihm? Ging es ihm gut? Hatte er es auch geschafft? Ich spürte sein Chakra nicht. Ich spüre gerade gar kein Chakra. Geht es mir selbst wirklich gut? Rauschen, Knarzen, Atemgeräusche, Piepen, mein eigener Pulsschlag, Schwere. Das war es was ich gerade spürte. Ansonsten irritierenderweise nichts. Rauschen... eindeutig der Wind. Aufgrund der weiteren gedämpften Geräuschkulisse war davon auszugehen, dass ich mich in einem Raum mit geöffnetem Fenster befand. Der Windhauch ist angenehm. Ich schlussfolgere daher, dass es Tag ist. Ein sonniger, warmer Tag. Knarzen... eindeutig von Möbelstücken. Reibung von Holz auf Holz. Ich befinde mich also nicht allein in diesem Raum. Aber egal wer es ist, es ist niemand, der mir feindlich gesinnt wäre. Sonst würde ich schon lange nichts mehr hören oder spüren. Atemgeräusche... meine Eigenen. Gleichmäßig. Ruhig. Aber auch Fremde. Ebenfalls gleichmäßig, sogar noch ruhiger als meine Eigenen. Piepen... von medizinischen Geräten. Ich befinde mich wohl in einem Krankenhaus. Und ich verursachte mit meinen Körperfunktionen das regelmäßige Piepen der an mir angeschlossenen Gerätschaften. Mein Puls ist ebenfalls ruhig. Er ist nur in meinen eigenen Ohren wahrnehmbar. Mein Körper sieht also keine Gefahr. Schwere. Diese weiß ich mir allerdings nicht zu erklären. Sie ruht auf meinen Beinen. Habe ich mich dort schwer verletzt? Ich spüre immer noch kein fremdes Chakra. Egal, wer mit mir in diesem Raum ist. Derjenige scheint kein Shinobi zu sein. Also auch kein ärztliches Personal. Eine Wache ist auch aus zu schließen. Allerdings verwundert mich das. Würde man mich nicht direkt unter Beobachtung stecken? Unter Arrest? Eine mich besuchende Familie hatte ich nun wirklich nicht mehr. Mein Clan starb durch Itachi. Itachi starb durch mich. Obito starb durch Madara und Madara starb durch Naruto und mich. Ich war nun wirklich der Letzte. Der letzte Uchiha. Dieser Gedanke schmerzte. Die Schwere, welche auf meinem rechten Bein ruhte, bewegte sich. Eine Verletzung war demnach also auszuschließen. Aber was war es dann? „Du solltest die Augen öffnen, Uchiha-Bengel!“ Diese Stimme war dunkel, rau, bedrohlich, klar und... ich kannte sie. Sie hatte mich gerettet. Mich und Naruto. Und da er mit Naruto verbunden war hatte also auch dieser überlebt. War das, was ich nun in mir aufkommen spürte, ein Gefühl der Erleichterung? „Ich war eigentlich dagegen, dich mitzunehmen. Du bist vom gleichen Schlag wie er. Und wir hatten alle genug Ärger mit ihm! Aber der Kleine hat nun mal einen Narren an dir gefressen!“ Kleiner? Damit war wohl Naruto gemeint. Denn diese Verwunderung, die ich aus dem Gesagten heraushörte, hatte mich selbst schon oft gepackt. Wieso hatte Naruto diesen Narren an mir gefressen? Schwerer als jeder Kampf mit einem Gegner schien mir nun der Kampf gegen meinen eigenen Körper. Das Öffnen der Augen. Unheimliche Schwere zog an meinen Lidern. Nur langsam gelang mir das schier Unmögliche. Die Bestätigung, dass es sich um einen sonnigen Tag handeln musste blendete mich. Ein leichtes Aufstöhnen entwich mir und ließ mich einen trockenen Hals und einen fahlen Geschmack im Mund spüren. Ich blinzelte zu meinem rechten Bein herunter. Warum vernahm ich seine Stimme, aber spürte sein Chakra nicht? Schließlich hatte er nun doch bei Weitem das größte Chakra? Doch das, was ich auf meinem Bein sah, hätte mich, wenn ich nicht schon so viel Seltsames in den letzten Jahren gesehen hätte, erschrocken nach hinten ausweichen lassen. Es war leuchtend orange-rot, lag zusammengerollt auf meiner Kniescheibe und zwei schwarz umrandete, rotgelbe Augen durchbohrten mich. „Kyuubi!“, zischte ich zu dem Geschöpf, welches kaum größer war als eine streunende Hauskatze. „Ich habe einen Namen, Bengel!“, raunte dieser grimmig zurück, „Kurama! Gewöhne dich daran!“ Meine Sicht wurde besser. Schärfer. Weiter. Obwohl ich gerade nicht einzuschätzen wusste, ob mir das gefiel. Sie ermöglichte mir nun einen Blick auf mein zweites Bein. Dort war nur ein blonder Haarschopf zu entdecken, welcher gebettet auf überkreuzten Armen auf meinem Bein lag und tief und fest schlief. „Naruto“, flüsterte ich wenig überrascht in diese Richtung. Ich, Sasuke Uchiha, erkannte, dass ich mich wirklich in einem Krankenhauszimmer befand. Das Fenster war geöffnet und der Vorhang wehte sanft durch den einströmenden Luftzug. Naruto Uzumaki hatte sich auf einen Stuhl direkt neben mein Krankenbett gesetzt und ruhte mit seinem gesamten Oberkörper auf meinem linken Bein, während es sich sein eigentlich inneres Haustier, welches aber nun eindeutig nur noch ein Haustierchen war, auf meinem rechten Bein bequem gemacht hatte. Warum hatte ich nicht wenigstens Narutos Chakra gespürt? Was war hier los? Und warum war dieser Fuchs eindeutig nur noch eine Ameise im Vergleich zu seiner eigentlichen Körpergröße? „Es ist praktischer!“, schien der Neunschwänzige meine unausgesprochene Frage beantworten zu wollen, „Es war die Voraussetzung. So darf ich mich frei bewegen.“ „Tzzz!“, entwich es mir und ich grinste, „Frei bewegen? Nichts weiter als Gassigehen!“ Kurama erhob leicht eine Augenbraue: „Wäre es dir lieber, wenn ich in meiner eigentlichen Gestalt hier sitzen würde?“ Der Blick des Fuchses wanderte meinen Körper entlang und er blickte mir direkt herausfordernd in die Augen. Mutig, dachte ich. Schließlich war ich ein Uchiha-Sprößling, Niemand sieht einem Sharingan-Besitzer freiwillig so direkt in die Augen! „Sa...Sasuke!“, diese Stimme, welche nun an mein linkes Ohr drang, hörte sich wesentlich freundlicher an. Mein Blick wandte sich an den blonden Jinchuriki. Doch kaum hatte ich meinen Kopf gedreht fühlte ich eine vollkommen unbekannte Wärme, die mich umschloss. Blonde, zerzauste Haare behinderten meine Sicht, zwei Arme rissen mich aus den Kissen und umschlossen mich fest und stürmisch. Eine Wange lag spürbar auf der Meinen. Ich versuchte nach Luft zu schnappen. Diese plötzliche Nähe! Es waren wirklich einige Jahre verstrichen, als ich sie das letzte Mal gespürt hatte: „Usurakontachi! Das ist zu nah!“, stöhnte ich. Doch dieser Uzumaki rührte sich kein Stück. Die Umarmung blieb standhaft. Fest. Aus dem Blickwinkel heraus konnte ich erkennen, wie der Neunschwänzige breit grinsend sein Haupt auf seine Vorderpfoten bettete. „Echt jetzt! Du hast uns erschrocken! Du kippst einfach um und wachst nicht auf!“, Naruto löste sich etwas, aber auch nur so viel, dass er in den für mich eindeutig noch viel zu geringem Abstand vor meinem Gesicht mit dem Seinigen verharrte und mich strahlend ansah. Waren da Tränen in den Augen des Blonden? In diesen tiefblau, azurgesprenkelten Augen? Ich spürte eine leichte Röte aufsteigen: „Naruto! Zu nah!“, flüsterte ich ihm erneut entgegen. „Haha!“, Naruto löste sich nun ganz, war mit einem Satz wieder am Bettende und überkreuzte verlegen die Arme hinter dem Kopf. Er hat sich kein bisschen verändert! Wie konnte aus ihm nur so ein starker Shinobi werden? Der Held der gesamten Ninja-Welt?, schoss es mir durch den Kopf. Ich musste schmunzeln, als ich an den Idioten von Team 7 zurückdachte, der Naruto noch bis vor wenigen Jahren war. „Wow!“, plapperte der Blonde wieder ungeniert los, „Und dann beehrst du mich auch noch mit einem Lächeln!“ Was?, ich zuckte zusammen. „Ich habe es geschafft!“, Uzumaki schien keine Pause machen zu wollen, „Ich habe dich nach Konoha zurückgeschafft!“ Ich legte den Kopf schief, antwortete darauf aber nicht. „Du bist jetzt hier im Krankenhaus.“ Darauf war ich schon selbst gekommen. „Und der Kleine hat hier zwei Wochen lang dein Bett bewacht!“, brummte es von meinem rechtem Bein. Ich hob eine Augenbraue: „Würde es dir etwas ausmachen, deinem Hündchen zu sagen, dass ich nicht sein Kopfkissen bin?“ Kurama erhob sich ohne weiteres Zusprechen von Naruto, knurrte jedoch in meine Richtung während er vom Bett sprang: „Ist das die Dankbarkeit für dein Leben?“ „Ich bin noch nicht mal so sicher ob es so schlau war, dass ich noch am Leben bin!“, konterte ich direkt zurück, merkte aber, dass meine Aussage Naruto hart getroffen hatte, denn dieser zuckte und sein vorab breites Lächeln wich. „Natürlich war das schlau!“, entgegnete der Blonde lauter, „Du gehörst hier her! Nach Konoha!“ „Ob Konoha das genauso sieht?“ Eindeutig trocken, kühl, gleichgültig – mein Talent, mich unnahbar zu geben hatte ich also nicht verloren. Gut so! Naruto wollte gerade darauf antworten, da wurde die Türe des Zimmers zur Seite geschoben und ich erkannte in den Eintretenden zwei weitere, mir sehr vertraute Personen. „Hat er dich also doch wach bekommen?“, Kakashi Hatake's Stimme war eindeutig belustigt. Sein rechter Arm steckte stark bandagiert in einer Schiene, in seiner linken Hand hielt er, wie sollte es auch anders sein, einen Roman. Kakashi hatte sich also auch nicht verändert. Irgendwo wirkte dies doch beruhigend auf mich. Neben meinem alten Sensei stand ein großgewachsener, blasser, schwarzhaariger Junge. Ich kannte ihn. Vom Sehen. Aber sein Name wollte mir nicht in den Sinn kommen. Er war mein Ersatzmann in Team 7 gewesen. Das wusste ich mit Sicherheit. Dahinter stand Sakura. Sie hatte sich körperlich am Weitesten entwickelt. Sie war nicht mehr die Zwölfjährige, die mich in jeder freien Minute anhimmelte. Sie war eine voll ausgewachsene Frau geworden und in dem Kampf, den wir gemeinsam geführt hatten, hatte ich auch gesehen, dass auch sie zu einer starken Kunoichi geworden war. „Sasuke!“, sie lächelte gütig, „Schön, dass du wieder da bist!“ Ich merkte, dass sie sich sehr zusammen riss, um mir nicht auch um den Hals zu fliegen wie es erst kurz zuvor ihr blonder Teamkamerad getan hatte. Ehrlich gesagt war ich über so viel Selbstbeherrschung ihrerseits wirklich froh. „Naruto!“, Kakashi's Stimmlage hatte nun eindeutig mehr an Ernsthaftigkeit zugenommen, „Tsunade erwartet dich. Es ist soweit! Ich werde dir bald folgen müssen! Sai bleibt solange hier!“ Naruto sprang auf. Mit Blick zu mir. Er strahlte wie die hellste Sonne. Ich merkte ein aufkommendes Lächeln auf den Lippen. Irgendwie steckte mich dieses Strahlen gerade an. Sakura schritt zu den Geräten und schaltete sie aus. Anschließend klappte sie die Bettdecke um und entfernte vorsichtig die Verkabelungen, die mich mit diesen Maschinen verbunden hatten. Ihre sanften Berührungen bemerkte ich jedoch kaum, mehr nebensächlich. Ich verfolgte nur interessiert mit meinen Blicken jeden ihrer Schritte. Dabei erblickte ich auch die Fußfessel, welche mich mit dem Bettgestell verband. Darauf klebte ein Siegel. Was soll das? Glauben sie wirklich, dass würde mich hindern wenn ich denn wollte? Sakura klappte die Decke wieder zurück und schob den Wagen mit den Gerätschaften nun Richtung Tür: „Ich werde gleich auch wiederkommen!“, wandte sie sich über ihre Schulter sprechend an mich und verschwand. Auch Naruto schien es nicht mehr länger im Zimmer zu halten. Grinsend nickte er mir zum Abschied zu und rannte zügig aus dem Zimmer. Augenblicklich war es viel stiller. Naruto verließ schnell den Raum und bog rasant um die nächste Ecke, nur um dort fast mit dem Gerätewagen zu kollidieren, den kurz zuvor noch Sakura aus dem Raum geschoben hatte. Diese stand an die Wand gelehnt. Ihre Augen waren geweitet, ihr Gesicht wies eine deutliche Röte auf und Naruto konnte den erhöhten Puls nicht nur sehen sondern auch spüren. „Sakura-chan!“, entwich es ihm für seine Verhältnisse sehr leise. Die Rosahaarige sah zu ihm auf, wischte sich mit dem Ärmel ihres Handschuhs die aufkommenden Tränen schnell weg und versuchte ein Lächeln: „Er ist wieder da!“, antwortete sie ebenfalls flüsternd zurück. Naruto grinste: „Klasse, nicht wahr?“ „Hm!“, sie löste sich von der Wand, „Danke, Naruto!“, und fiel ihm um den Hals. Naruto hatte mit dieser Reaktion überhaupt nicht gerechnet und während sein langjähriger Schwarm sich an seine Brust presste schien er das Gefühl zu haben, sich nicht mehr bewegen zu können. „Ich habe doch schlussendlich überhaupt nichts getan!“ Sie trat einen Schritt zurück: „Doch, dass hast du! Du hast all die Jahre an ihn geglaubt. Selbst als ich ihn schon aufgeben wollte!“ Sie erinnerte sich an die Ereignisse und ihr Verhalten zurück nachdem bekannt geworden war, das Sasuke den Bruder des Raikage, Killer Bee, entführt haben sollte im Namen von Akatsuki und dadurch der Schwarzhaarige in die Bingobooks aller Reiche aufgenommen worden war. Selbst sie hatte sich vorgenommen gehabt, ihn zu töten. Doch Naruto hatte stets an Sasuke geglaubt. Und nun war er wieder da. Fast fünf Jahre später. Aber er war da! Der Jinchuriki vor ihr trat nun auch verlegen einen Schritt zurück: „Ich würde ja gerne mit dir quatschen, Sakura-chan... aber Tsunade-obaa-chan wartet auf mich!“ Sakuras Augen weiteten sich: „Stimmt! Heute ist es soweit!“ „Ja-haaa!“, lachte er auf. „Na, ob du wirklich schon bereit dafür bist?“, sie grinste schief und merkte, wie ihr Gegenüber beleidigt die Backen aufblies. Daraufhin musste sie lachen: „Natürlich bist du es! Ich könnte mir niemand anderen mehr vorstellen als dich!“ Sie strich ihm versöhnlich über die Wange und wandte sich dann wieder ihrem Gerätewagen zu: „Und vor allen Dingen ist nun der Zeitpunkt günstig!“ „Hä?“, der Blonde hüpfte um sie herum und blickte fragend. „Er ist immer noch ein Nukenin. Sie werden ihm nicht einfach so alles vergeben und vergessen!“, erklärte sie leise und mit betretenem Blick. Naruto sah ihre aufkommende Traurigkeit. Es stimmte schon. Sasuke drohte mitunter sogar die Todesstrafe! Dafür hatte er nicht jahrelang für seine Rückkehr gekämpft! „Mach dir keine Sorgen, Sakura-chan!“, behutsam legte er ihr tröstend seine Hand auf die Schulter, „Sasuke wird uns nie wieder verlassen! Ich werde es nicht zulassen! Das verspreche ich dir!“ Sein aufmunterndes breites und auch zuversichtliches Grinsen steckte sie an: „Naruto! Du sollst doch nichts mehr versprechen!“ „Doch doch! Zudem ist es doch kein Versprechen! Ich will es doch selbst! Und du weißt doch, was ich mir vornehme...“ „Das ziehst du auch durch!“, stimmte sie lachend mit ein, „Und nun verschwinde! Sonst hindert dich nur noch Tsunades schlechte Laune an der Verwirklichung all deiner Vorhaben!“ „Oh!“, Narutos Augen weiteten sich, „Stimmt! Ich komme zu spät!“, und schon setzten sich seine Füße in Bewegung. „Bis später, Sakura-chan!“, rief er ihr noch zu ehe er gänzlich aus ihrer Sicht verschwand. „Ach, Naruto!“, seufzte sie still in sich hinein, „Danke!“ Kapitel 2: Kapitel 2: VERHANDLUNGEN ----------------------------------- Kapitel 2 Verhandlungen „Ich sehe diesen Schritt als die einzig richtige Konsequenz an. Dieser Krieg hat uns aufgezeigt, dass die Fehler der Vergangenheit, unserer Vergangenheit, unnötig und vermeidbar gewesen wären. Wir haben Fehler gemacht. Schwerwiegende Fehler. Und nur Dank der neuen Generation von Shinobis konnte all dies noch abgewendet werden. Da ich“, seufzend lehnte sie sich gegen die Rückenlehne des schweren Holzstuhls und ließ ihren Blick über die einzelnen, besetzten Plätze im Versammlungsraum wandern, „auch ein Teil dieser Vergangenheit bin, der diese Katastrophe heraufbeschworen hat, trete ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Hokage zurück!“ Ein erstauntes Raunen ging durch die Reihen, welches durch bedrückende Stille abgelöst wurde. Tsunade beugte sich wieder nach vorne und legte ihre Arme verschränkt auf der Tischplatte ab. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen: „Ich denke, dieser Schritt kommt dennoch für Einige hier nicht überraschend. Viele von euch wissen, wie ich die Zukunft von Konohagakure sehe!“ Der Feudalherr von Hi-no-Kuni, Daimyo, der am Ende der Tafel saß, hob nichtsahnend eine Augenbraue, sprach aber nicht. „Mein Urgroßvater hat Konoha gegründet und mein Urgroßonkel hat es aufgebaut. Mir liegt daher Konohas Wohl sehr am Herzen! Daher sage ich voller Überzeugung: Konohas Zukunft gehört den Erben des Feuers! Sie haben sich in diesem Krieg behauptet und bewährt!“, fuhr die blonde Schneckenprinzessin ruhig fort, „Und ich werde nicht nur meinem Wunsch vom ersten Tage meines Antritts hier entsprechen, sondern dem des ganzen Dorfes, wenn ich euch nun meinen von mir gewünschten Nachfolger nenne!“ „Und der wäre?“, kam es im ruhigen Ton von dem älteren Herrn zu Tsunades Rechten. Ihr Lächeln weitete sich aus, ihre Augen schienen zu funkeln: „Naruto Uzumaki!“ Normalerweise hätte Tsunade mit einzelnen Einwürfen der Ältesten gerechnet, doch diese blieben erstaunlicherweise ruhig. Wen wunderte es auch? Naruto hatte es geschafft! Er hatte schon so oft bewiesen, dass er der Richtige war. Er hatte unzählige Male Konoha beschützt. Selbst dann, als es kaum Hoffnung gab, wie bei dem Angriff der Pains. Oder nun ganz aktuell im vierten Ninja-Weltkrieg. „Er ist doch noch recht jung, nicht wahr?“, kam nun doch leise von Seiten des Feudalherren. „Hm, ja“, flüsterte Tsunade zurück, doch ihr Lächeln schmälerte dieser Gedanke auf keinen Fall, „er ist 17. Noch.“ „Dann wäre er mit Abstand der jüngste Hokage in der Geschichte unseres Dorfes!“, fügte Koharu Utatane nachdenklich hinzu. „Selbst die vierte Generation, unter anderem sein Vater, ...“, wollte Homura Mitokado mit zweifelndem Ton hinzufügen, doch wurde er von Shikaku Nara unterbrochen. „Niemand der vorangegangenen Kage hat soviel erlebt und erduldet wie Naruto. Von allen Kages ist er derjenige mit der meisten Lebenserfahrung, trotz seines jungen Alters. Zudem würde ich meinen Sohn als seinen Berater zur Seite stellen.“ Tsunade blickte ihren langjährigen Strategen freudig an und nickte: „Danke, Shikaku. Ein sehr guter Vorschlag. Auch ich halte viel von Shikamarus Fähigkeiten!“ „Spricht überhaupt generell etwas gegen Naruto?“, Inoichi Yamanaka schien auch den Sinn einer langen Diskussion nicht zu sehen, „Wenn nicht, so lasst uns doch einfach abstimmen!“ Ein allgemeines zustimmendes Gemurmel ging durch die Reihen. Alle kannten Naruto. Kannten seine Taten. Kannten sein Wesen. Kannten seine in den letzten Jahren drastisch gestiegene Popularität innerhalb der Bevölkerung. Nicht nur in der Eigenen. Auch weit über die Grenzen hinaus war der einstige Chaosninja von damals zu einem angesehenen und beliebten Shinobi geworden. „Nun, wer ist dafür, dass Naruto Uzumaki zum Hokage der sechsten Generation ernannt werden soll?“, der Feudalherr ließ sein Augenpaar durch die Reihen schweifen. Ausnahmslos jeder erhob seine Hand. Einer solch eindeutigen Entscheidung ohne vorangegangene Diskussion hatte er noch nie beiwohnen dürfen. Das erleichterte ihm diese Entscheidung ungemein. „Dann ist es wohl einstimmig. Naruto Uzumaki wird der neue Hokage und übernimmt somit alle Rechte und Pflichten der fünften Generation!“, sprach er wenige Augenblicke später und erntete zustimmendes Getuschel, „Wo ist er eigentlich? Sollten wir ihn nicht von seiner Wahl in Kenntnis setzen?“ „Er wartet draußen!“, Tsunade erhob sich und wandte sich zur großen Tür, welche auch sogleich geöffnet wurde und die schattenhaften Umrisse eines jungen Mannes sichtbar wurden, der mit einem breiten Grinsen, einer verlegenen Röte und großen Schritten eintrat. Tsunade schritt auf ihn zu und legte sanft ihre Hand auf seine rechte Schulter. Erinnerungen an ihr erstes Zusammentreffen durchfluteten sie. Der kleine, vorlaute Bengel von damals. Laut, energisch, wild, unbedacht, ungestüm. Aber stets mit einem Ziel vor Augen: er wolle Hokage werden. Und dies könne er nur werden, wenn er seinen besten Freund Sasuke wieder nach Konoha zurück gebracht hätte. Und ihm war nun Beides gelungen. Sasuke Uchiha, der Nukenin, lag bewacht im Krankenhaus ihres Ninjadorfes und vor ihr stand er nun. Der neue Hokage. Er war groß geworden seit ihrer ersten Begegnung. Nicht mehr lange und er würde sie auch körperlich bei Weitem überragen. Innerlich seufzte sie. Er war Minato so ähnlich. Ein wunderschöner junger Mann. Leicht gebräunte Haut. Muskulöser Körperbau. Hervorstechende, strahlend blaue Augen, welche jedoch das lebensfrohe Funkeln Kushinas zeigten. Ihre andere Hand wuschelte ihm zärtlich einmal durch seine wirre Haarpracht und sein Grinsen wurde breiter. Jiraija, sieh ihn dir an! ging ihr sehnsüchtig an ihren alten Freund und Teamkameraden denkend durch den Kopf, Er hat alle Prophezeiungen erfüllt und es geschafft! „Naruto Uzumaki!“, unterbrach Daimyo Hi-no-Kuni ihre Gedankengänge und sie und ihr Nachfolger wandten sich zu ihm herum. „Ich vermute einmal, du wurdest bereits vorab über unsere Entscheidung in Kenntnis gesetzt?“ „Aber so was von!“, lachte der Blonde auf und kratzte sich verlegen bei all den auf ihn ruhenden Blicken am Hinterkopf. Tsunade musste schmunzeln. Irgendwo war er immer noch ein Kindskopf. Der Held der gesamten Ninjawelt, der Bezwinger von Madara Uchiha und Pain, der Freund aller Bijus... aber dennoch war er ein Kindskopf geblieben. „Nimmst du unsere Entscheidung an?“ Naruto löste sich von Tsunade, trat näher an die große Tafel heran und hob den Arm, zur Siegesfaust geballt: „Klar doch!“ Allen Anwesenden, die Naruto auch nur etwas näher kannten, entwich ein leises Lachen. Nur der Feudalherr an sich schien etwas irritiert, aber nickte schließlich zufrieden: „Dann lasst es sofort verkünden! Morgen soll dann schon die offizielle Amtseinführung stattfinden. Schließlich sollten wir den anderen Reichen gegenüber unseren Wechsel so schnell wie möglich mitteilen. Nach diesem abscheulichen Krieg gibt es noch viel zu tun. Es erwartet dich noch eine Menge Arbeit!“ „Du bist jetzt aber nicht nur zum lesen hier, oder, Kakashi?“ Ich mochte es nicht. Diese ganze Situation. Dieses Abwarten wer wann etwas sagt von den Beiden, die zurückgeblieben waren, als die beiden anderen Nervensägen gegangen waren. Naruto hatte sein Tierchen vergessen. Es lag diesem Typen, meinem sogenannten „Ersatz“, zu Füßen. Dieser stand mit emotionsloser Mimik direkt an den Türrahmen gelehnt und starrte mich an. Das hatte er also drauf. War das die Qualifikation gewesen, mich zu ersetzen? Emotionslos starren? Kakashi hingegen hatte sich rücklings auf den Stuhl neben meinem Bett gesetzt, stützte seine Arme beziehungsweise seine Armschiene auf der Rückenlehne ab und klappte nun das kurz zuvor genommene Buch zu. Sein Oberkörper straffte sich. Ihm schien diese ganze Situation auch nicht so ganz zu passen. Ich gehörte einfach nicht mehr hier her. Das wussten wir alle. Also, warum war ich dann hier? Warum hatten sie nicht die Chance genutzt, mich zu entsorgen, als sie eben diese Chance dazu hatten? „Es war Narutos Wunsch!“, beantwortete Kakashi meine unausgesprochene Frage. „War klar!“, zischte ich zurück und schenkte wieder diesem Typen an der Tür meine Beachtung. Sollten diese beiden mich etwa aufhalten? War das ein schlechter Scherz? Was dachte sich der blonde Idiot dabei? Glaubte er wirklich, nur weil wir mal eben diese Welt gerettet haben, dass wir wieder ein Team waren? Wie naiv! Ich brauchte kein Team! Ich brauchte keinen Ballast! Ich brauchte vor allen Dingen nicht diesen Idioten! „Dein Team, ihr nanntet euch wohl Taka, ist auch hier!“, hörte ich den Jonin neben mir nun wieder sagen. Ich beehrte ihn daraufhin mit einem nichtssagenden Blick, doch das hinderte ihn nicht, fortzufahren. „Sie stehen unter beobachtetem Freigang. Wie mit ihnen fortgefahren wird hängt jetzt von der Entscheidung des Rates ab!“ „Tzzz!“, entwich es mir. War mir doch egal. Ich hatte ihnen freigestellt mir zu folgen. „Orochimaru hat die Wirren zum Ende hin genutzt um zu verschwinden. Kabuto hat es wohl nicht geschafft. Obwohl“, er pausierte in seinem wohl nicht mehr enden wollenden Redefluss, „wer weiß das bei dem schon so genau!“ Ich zog die Bettdecke erneut zurück und starrte auf die Fußfessel. Ein Mehrfachsiegel. Auf Fuin-Basis. Lachhaft. Kakashis Blick war meinem wohl gefolgt. Ich beugte mich vor und berührte sachte das Siegel auf dem Metallstück, welches meinen Knöchel umschloss. Ein leichter Stromschlag durchfuhr mich, doch ich musste darüber nur grinsen. „Mir ist klar...“, begann Kakashi den Satz, während ich schon die Handzeichen formte und blitzschnell dann mit dem Finger über das Siegel fuhr. Augenblicklich sprang die Schelle auf und mein Fuß war frei. Dieser Idiot an der Tür löste sich ruckartig vom Rahmen und griff nach seinem Schwert am Rücken, doch Kakashi hob erst einmal die Hand und deutete ihm so, sich ruhig zu verhalten: „Wie ich mir schon dachte, es hindert dich nicht!“ Ich sprang aus dem Bett und ärgerte mich gleich darüber, dass ich es nicht ruhiger angegangen war. Zwei Wochen des Stillliegens hatten wohl doch mehr Einfluss auf meinen Kreislauf gehabt, als ich mir zuvor eingestanden hatte. So sah ich mich gezwungen, mich am Bett abzustützen. Kakashi blieb immer noch regungslos, nur der Andere schien etwas nervös zu werden, da seine Augäpfel zwischen mir und Kakashi hin und her huschten. „Was hast du nun vor?“, fragte mich mein ehemaliger Lehrmeister. „Pissen!“, grummelte ich und zog mich zum Bettende. Er schien belustigt über meine Aussage: „Du hast eine Bettpfanne...“ „Schau ich so aus, als hätte ich das nötig?“, giftete ich dazwischen. Er hob nun beschwichtigend beide Hände: „Ha ha! Nein! Sicherlich nicht! Das Bad ist da vorn!“ Ich löste mich vom Bettgestell und versuchte, geraden Schrittes, zur gegenüberliegenden Türe zu kommen. Wohl bewusst, dass mir alle anwesenden Augenpaare in diesem Raum folgten. Ich betrat die Nasszelle und schloss die Türe hinter mir. Warum? Warum tat ich mir das an? Ich gehörte wirklich nicht mehr hier her. Ich gehörte nicht mehr dazu. War ich deswegen traurig oder bedrückt? Störte es mich? Was wollten sie von mir? Oder besser, was wollte Naruto? Denn eines war klar: Das ich hier war, war ausschließlich auf seinen Mist gewachsen! Dieser naive, dumme, nervende Vollidiot! Ich schlug mit der Faust auf die geflieste Wand neben mir. Ein dumpfer Knall schallte von den Badezimmerwänden nieder. „Alles okay?“, hörte ich Kakashis gekünstelte Besorgnis von draußen. Ich verdrehte die Augen: „Willst du zu schauen?“, schnauzte ich zurück. Nachdem ich fertig war stützte ich mich nach dem Händewaschen am Waschbecken ab und starrte in den Spiegel darüber. Das war tatsächlich ich. Meine schwarzen Haare mit dem unverkennbaren Blauschimmer, welche schon immer, gerade am Hinterkopf, ihren eigenen Willen hatten, standen wirr ab. Meine Gesichtsfarbe wirkte noch blasser. Vermutlich durch das lange, ungewohnte Liegen und dem dadurch runtergeschraubten Kreislauf. Doch meine Augen zeigten mir, dass ich noch immer der Alte war. Mein Spiegelbild starrte mich mit durchstechendem Blick an. Funkelnd. Bedrohlich. Das Ewige Mangekyo Sharingan. Und ich war der Letzte, der es besaß. Besser noch. Mir war es gelungen, das Rin'negan zu erwecken. Ich sah, dass sich ein Grinsen über meine Lippen legte. Das Rin'negan! Nach und nach kehrten die Erinnerungen an diese Schlacht zurück. Doch leider auch die Punkte, die mich irritierten. Ich hatte das Rin'negan nur mit Naruto erwecken können. Ich hatte meine volle Kraft nur erwecken können, nachdem Naruto und ich unsere Chakraflüsse fusioniert hatten. Denn er, Naruto, war das, was mir fehlte um komplett zu sein. Wir beide zusammen hatten die unendliche Kraft des ersten Rikudo Sen'nin, unserem gemeinsamen Urvater, erweckt und dadurch Madara besiegen können. Wie genau war mir noch nicht klar. Verdammt! Wieso er? Wieso Naruto? Wieso führten alle Wege in meinem Leben zu ihm? In all den Jahren, wo ich versucht hatte, Konoha zu vergessen, wo ich versucht hatte, sie alle zu hassen, war er immer da gewesen. Wenn nicht vor meinen Augen, dann in meinem Kopf! Sogar in meinen Träumen. Denn wenn ich mir sicher war, dass mein Hass auf Konoha ausreichend war um alles und jeden dem Erdboden gleich zu machen, so hatte mich doch immer seine nervende Stimme in meinem Hinterkopf davon abgehalten. Warum hatte dieser blonde Idiot diese Macht über mich? Verdammt! Und jetzt war ich hier. In Konoha. Und er auch. Und ich hatte erkannt, dass ich den Perfektionismus, den ich anstrebte, nur erreichen konnte mit ihm an meiner Seite. Das widersprach so ganz meiner Natur eines Uchiha! Abhängigkeit von einem Anderen. Es schüttelte mich! Ich schloss die Badezimmertür wieder auf und trat heraus. Kakashi hatte sich wieder mit seinem Buch auf den Stuhl gesetzt und beachtete mich nicht weiter. Der Fuchs lag immer noch zusammengerollt im Eingangsbereich und schien zu schlafen und der neben ihm positionierte Jonin schielte nur desinteressiert in meine Richtung. Also schritt ich wieder zurück zu meinem Bett und setzte mich auf die Kante. „Oh, wieder da?“, Kakashi klappte zu meinem Leidwesen erneut das Buch zu. Das deutete wieder auf einen unnötigen Monolog seinerseits hin. „Hm“, murmelte ich und erwartete nun, dass er mit seinem eigentlichen Anliegen herausrückte. „Kannst du dir denken, warum du hier bist?“, hab ich es mir doch gedacht! Da hat Kakashi doch nicht länger als nötig gewartet. Er ließ sich doch sonst immer bei allem Zeit! Ich warf ihm einen durchstechenden Blick zu: „Weil der Idiot an einer Freundschaft zu mir glaubt. Selbst wenn ich ihm das Genick breche, ihm die Gedärme raus reiße und ihn anschließend noch ersäufe wird er noch in seiner naiv dummen Art einen Eid auf unsere ach so tolle Freundschaft ablegen!“ „Du bist echt ein Arschloch!“ Wow! Das kam richtig trocken und von mir sogar total unerwartet von dem Typen an der Tür. „Treffend geschlussfolgert!“, lachte ich schon spöttisch in seine Richtung. „Ignoriere es, Sai!“, knurrte dieses Vieh zu Füssen des Typens, „Der ist noch eine Spur emotionsloser als du und das sagt doch schon alles! Ich habe auch nie begriffen, was der Kleine an dem Uchiha-Balg gefressen hat!“ „Auf diese Frage wüsste ich allerdings auch gerne eine Antwort!“, und ich legte mich wieder auf das Bett, den Blicken des Fuchses und dieser halben Portion ausweichend. Stimmt. Sai hieß er. Kakashi erhob sich nun und beugte sich über mich. Eindeutig zu nah! Ich rollte mich etwas zur Seite um den Abstand etwas zu vergrößern. Dies quittierte er mir mit einem amüsierten Kichern. „Naruto sieht wirklich seinen besten Freund in dir. Er sieht in dir einen Freund, einen Rivalen, seinen Teamkameraden und ja...“, wieder kam er näher, „sogar einen Bruder!“ Ich zuckte unfreiwillig. Ich mochte dieses Wort nicht. Ich hatte nur einen Bruder und der war tot. Kakashi rückte nun noch näher an mich heran und unter der Maske konnte ich nun deutlich ein Grinsen erkennen: „Und mal ehrlich... Manchmal vermute ich bei ihm sogar noch eine Spur mehr!“ Er warf plötzlich seinen gesamten Oberkörper zurück und brach in lautes Gelächter aus. Irgendwie verspürte ich die unbändige Lust ihm meine Faust ins Gesicht zu pressen! Dieser Hatake hatte sie doch nicht mehr alle! Eindeutig zu hoher Schmuddelheftchen-Konsum! Er fing sich wieder und stopfte das zusammengeklappte Buch in seinen Shurikenbeutel. „Dann werde ich mich nun auch einmal auf den Weg machen und schauen, was dein bester Freund...“, ich erkannte Falten um seine Augenpartie, die auf ein Schmunzeln hindeuteten, „für dich bisher erreicht hat!“ „Er braucht gar nichts zu erreichen!“, fluchte ich, doch der Hatake zuckte nur mit den Schultern. Er wandte sich zum Gehen ab, verharrte dann jedoch auf halben Wege zur Türe: „Sasuke?“ Seine Stimme hatte nun wesentlich an Ernsthaftigkeit zugenommen: „Naruto war die letzten Jahre stets dein Anker. Er hat nie an dir gezweifelt. Er hat immer an dich geglaubt. Und das tut er gerade in diesem Moment auch. Wenn du nicht vorhast, den Weg, den du während der Schlacht gegen Madara begonnen hast, einzuschlagen, weiterzugehen“, sein Blick glitt stechend über seine Schulter in meine Richtung, „und ihn dadurch erneut verletzt, so wird es in der ganzen Ninjawelt keinen Ort geben, an dem du dich sicher fühlen kannst!“ Darauf verließ er den Raum endgültig. War das eine Drohung? Was sollte das? Wollte er, dass ich an einem Lachkrampf sterbe? Vermutlich! Das wäre auch die einzig mögliche Alternative für ihn um gegen mich anzukommen! „Was hast du vor?“, wurden meine Gedanken von diesem Kerl unterbrochen. Ich blickte auf: „Sai, richtig?“, fragte ich trocken und er nickte. „Nichts. Ich habe nichts vor!“, entgegnete ich und das war sogar wahrheitsgemäß. Was sollte ich jetzt gerade in diesem Moment schon vorhaben? Mehr als abwarten konnte ich derzeit nicht. Mir war bewusst, dass Naruto und Kakashi wohl zu einer Versammlung einberufen worden waren, wo unter anderem entschieden wurde, wie man mit dem 'Uchiha-Problem' künftig umzugehen hatte. Und je nachdem, wie entscheiden wurde, würde ich mich entscheiden. Vor wenigen Wochen noch wollte ich dieses Dorf vernichten. Ich sehnte mich danach, durch das Blut zu waten, welches sich auf den Straßen sammelte, während ich sie alle erbarmungslos niederstreckte und strafte. Strafte, für das was sie meinem Clan angetan hatten. Wo war dieser Hass hin? Im Nichts verpufft? Bestimmt nicht. Einen Großteil hatte ich in die Kraft investiert, welche ich gegen Madara brauchte. Und den anderen Hass hob ich mir auf. Ich bin ein Einzelgänger. Ein Rächer. Irgendwann werde ich diese Energie, die Energie des Hasses, sicherlich noch einmal brauchen. Aber jetzt? Jetzt lag ich hier in einem sterilen Krankenzimmer auf einem unbequemen Bett und starrte die Decke an. Und das an genau jenem Ort, den ich eigentlich vernichten wollte. „Sag mir, Sai“, ich räusperte mich um meiner Stimme etwas mehr Freundlichkeit zukommen zu lassen. Ich wusste ja nun, wie er von mir wohl dachte, aber es störte mich nicht. Nur wollte ich Informationen und da ich hier nicht unbedingt negativ auffallen wollte, während man noch hinter verschlossenen Türen über mich entschied, dachte ich mir, dass ein wenig Entgegenkommen meinerseits nun nicht schlecht wären: „Was ist in den letzten Jahren so gewesen?“ Ich erkannte eine leichte Reaktion in seinem Gesicht. War es Erstaunen oder Interesse? „Ich denke, du weißt doch schon einiges selbst!“, kam eine ruhige, betonungslose Antwort. „Natürlich weiß ich um die Geschehnisse mit Pain und den Krieg!“, ich setzte mich nun aufrecht auf das Bett, „Ich meine Team 7!“ Er legte den Kopf schief und musterte mich. Anscheinend überlegte er gerade, ob ich mich wirklich dafür interessierte oder nur Interesse vortäuschte. Nach wenigen Minuten erkannte ich, dass sich seine ganze Körperhaltung entspannte. Er löste sich sogar wieder vom Türrahmen, schritt am Fuchs vorbei und setzte sich nun auf den freigewordenen Stuhl neben meinem Bett. „Was genau willst du wissen?“ „Alles, wo du der Meinung bist, es grenzt nicht an Verrat, es mir bereits noch vor Entscheidung der Dorfältesten mitzuteilen!“, ich untermalte meine Aussage mit einem gekünsteltem Lächeln. Nun dürfte er erkannt haben, dass ich ihm bei diesem ganzen Emo-Mist in Nichts nachstand. „Hm“, er verschränkte die Arme und lehnte sich im Stuhl nachdenklich zurück, „Unser Hauptaugenmerk lag eigentlich durchgängig auf das Zurückholen deiner Person. Naruto hat viele Spezialtrainings in Kauf genommen mit dem festen Ziel vor Augen, dich vor Orochimaru zu retten. Und dann nach deinem Sieg über Itachi...“, er zögerte. Er sah wohl, dass sich beim Nennen des Namens meines Bruders etwas an meiner Mimik änderte: „...kam ja auch noch der Ärger mit Akatsuki dazu. Aber im Endeffekt drehte sich immer alles... um dich!“ „Tzzz!“ Naruto dieser Idiot! Warum war er nur so fixiert auf mich? Weil du mein Freund bist! schoss es mir in den Sinn. Ja, dass hatte er damals gesagt und ich musste zugeben, diese Aussage hatte mich echt voll erwischt und mir den Boden unter den Füssen weggezogen. Sie hatte mich auch irgendwie beeindruckt. Denn ich hatte ihm so viele Punkte gegeben, mich abgrundtief zu hassen und dennoch hielt er an uns fest. Beneidenswert! Moment! Warum dachte ich jetzt so? „Du lächelst!“, dieser Sai grinste mich an, „Ein echtes Lächeln! Du denkst an ihn!“ Was? Dreht der jetzt auch am Rad? Anscheinend hat Kakashi einen schlechten Einfluss auf die Psyche seiner Schüler. Und dieses Grinsen in diesem sonst emotionslosen Gesicht passte mir auch nicht. Dachte er, er wüsste über mich Bescheid? Sicherlich nicht! Niemand tat das! Na ja...vielleicht einer! Und der nervt mich schon genug mit seiner Existenz! Glaube ich! Ach verdammt! Ich spürte ein plötzliches Gewicht auf meinen Beinen. Dieser blöde Fuchs! „Solltest du nicht zu deinem Herrchen?“, schnauzte ich diesen giftig an, doch neben dem plötzlichen Aufleuchten seiner gelben, durchstechenden Augen grinste er nur breit. „Auch wenn es dir nicht passt, Uchiha-Bengel, dass bin ich!“ Hä? Ich schaffte es dennoch meine Verwunderung unter meiner kalten Maske zu verstecken, doch anscheinend schien ich dieses Monster in Miniaturformat damit nicht täuschen zu können. „Oh, wohl doch noch nicht alles so präsent, was?!“ Machte er sich über mich lustig? Auch das Grinsen in dem Gesicht von diesem Sai nervte mich ungemein. Innerlich fragte ich mich, ob der auch noch grinsen würde, wenn ich ihm die Nase brach. „Also, Uchiha, da wir aneinander gebunden sind, solltest du mich Respekt halber bei meinem Namen nennen!“, und schon machte es sich dieses Ding auf mir bequem und legte seinen Kopf auf die Vorderpfoten. Ich überlegte mir, wie er reagieren würde, wenn ich ihn nun einfach von mir herunter trat, doch interessierte mich nun auch der Sinn seiner letzten Aussage. Dies schien er mir erneut anzusehen, denn sein Blick wanderte von meinem Gesicht runter auf meinen Brustkorb und unbewusst war der Meine ihm gefolgt. Ich hob das Shirt am Kragen etwas an um einen Blick auf meine Brust werfen zu können und erstarrte. Bilder durchfluteten mein Gehirn wie das Abspielen eines alten 8mm-Films in einem Kino. Ich sah Naruto. Hinter ihm sein Vater, welcher durch das Edo Tensei von Orochimaru auf meinen Befehl hin herbeigerufen worden war um im Kampf hilfreich eingreifen zu können. Er war jedoch seiner Arme beraubt und sprach unverständlich auf Naruto ein. Dieser legte die flache Hand auf meine nackte Brust. Das war angenehm gewesen. Ich spürte ein Lächeln auf meinen Lippen. Warum hatte ich in den schlimmsten Kriegswirren gelächelt? Er murmelte etwas und lächelte mich direkt an. Es war dieses ultimative Lächeln, welches mich jahrelang in all meinen Träumen begleitet hatte. Wärme durchflutete mich. Ich rang nach Luft. Ich schrie. Es brannte. Unsagbare Kraft durchflutete mich. „Geht doch!“, hörte ich ihn während weiterhin die Bilder vor meinem inneren Augen herunterrasten. „Kurama!“, entfuhr es meinen trockenen, spröden Lippen. Mein Blick richtete sich wieder auf den Biju, welcher nickte: „Ja, du bist ein Jinchuriki. Du und Naruto. Und glaube mir, wäre es nicht nötig gewesen und hätte der Kleine mich nicht darum gebeten, dann...“, er wandte den Blick ab, „Niemals hätte ich mir ausgerechnet einen Uchiha als Gefäß ausgesucht!“ „Wie?“, mehr brachte ich nach dieser neugewonnenen Erinnerung nicht mehr heraus. „In Naruto war von jeher nur die Hälfte meines Chakras versiegelt. Der Ying Anteil. Minato hatte die Yang-Hälfte. Im Kampf ging der Ying Anteil an Madara über und Minatos Yang Anteil an Naruto. Nachdem es euch gelungen war, meinen Ying Anteil aus Madara zu befreien hatten wir das Problem, dass Naruto als Mensch und als Gefäß für meine beiden Teile zu klein war. Und unser Plan sah vor, dass wir eure Chakren fusionieren, da dein Herzmuskel durch Kabuto angereichert war mit Hashiramas Zellen. Ein Uchiha mit einem Senju-Herzen. Darüber hinaus fehlte dir nur noch das Windelement und der Pakt mit den Bijus um Madara ebenbürtig zu sein, aber diese Bedingung erfüllte Naruto. Daher hat Naruto spontan gehandelt. Er hat dir das Fuin mit dem Siegel für den Ying Anteil verpasst. Dadurch funktionierte auch die Fusion reibungsloser.“ „Er hat was?“, keuchte ich. War der Blondschopf total übergeschnappt? „Du warst zu dem Zeitpunkt absolut einverstanden!“, schien das Vieh zu flöten, „Das Problem ist nur, dass wenn wir jetzt das Siegel lösen, du sterben würdest. Daher bleibe ich dir jetzt erhalten!“ Mir kam der Tod gerade sehr verlockend vor. Den Rest meines Lebens mit Naruto einen Fuchs teilen, der im Normalfall so groß war wie die ganze Hokagefelswand und ein Chakra hatte, dessen Skala noch nicht entwickelt worden war um es zu messen. Moment! Dieses Chakra war nun auch Teil von mir! Wieso hatte Naruto das getan? War sein Vertrauen in mich wirklich so groß und vor allen Dingen blind? Dadurch war ich doch praktisch unbesiegbar! Ich war ein Uchiha und durch die Kekkei Genkai an sich schon außergewöhnlich stark. Dazu kamen Hashiramas Zellen. Mein Körper hatte diese fast anstandslos akzeptiert. In Kabutos Augen war ich sicherlich eine medizinische Meisterleistung. Für Orochimaru sogar noch verführerischer. Und nun auch noch ein Jinchuriki! „Verstehst du die Problematik, der sich Naruto gerade stellen muss?“, kam es von links. Mein Kopf drehte sich zu Sai. Er stützte sein immer noch dämlich grinsendes Gesicht auf seinen Handballen ab. „Hm“, sollte ihm als Antwort genügen. „Sie wollen dich töten“, diese kalt klingende Aussage passte so gar nicht zu diesem Grinsen, „Und mal ehrlich. Du bist eine wandelnde Gefahr. Ein potenziell zweiter Madara. Und nach deinem Verhalten in den letzten fünf Jahren ist es nur verständlich, dass dich die Ältesten eliminiert haben wollen!“ Die Ältesten! Mit denen war ich so wieso noch nicht fertig! Sollen sie ruhig herkommen. Ich spürte, wie sich meine Finger in das Betttuch krallten und ich zischend ausatmete. Doch dieser Sai schien meine Reaktion total zu ignorieren. Munter plapperte er weiter. Anscheinend hatte er doch mehr Kontakt zu Naruto und Sakura gehabt, als ihm gutgetan hätte. „Aber du hast Glück! Weißt du, ich habe nie verstanden gehabt, was Gefühle oder Bindungen bedeuten, die Menschen untereinander füreinander empfinden, doch mit Narutos Hilfe habe ich es begriffen!“ Schön für dich! „Ich habe gesehen, wie er sich für dich gegen alle gestellt hat. Wie er sich hat zusammenschlagen lassen um den Hass der Menschen, der dir und deinen begangenen Taten gebührte, abzumildern. Ich habe gesehen, wie er zusammengebrochen ist. Ich habe gesehen, wie verzweifelt er war und ich habe gesehen wie er gekämpft hat. Alles im Glauben es für dich und für eure Bindung zu tun. Es ist faszinierend wie weit ein einzelner Mensch gehen kann. Was für Kräfte und Energien er freisetzen kann mit dem Ziel vor Augen es für Menschen zu tun, die ihm wichtig sind, die ihm etwas bedeuten, die er liebt! Ich bin froh, dass ich mich zu Narutos Freunden zählen kann! Obwohl ich glaube, dass er nicht einmal für Sakura so weit gegangen wäre wie er es für dich getan hat und immer noch tut!“ Holte der nicht auch mal Luft? Wieso erzählte er mir das alles. Ich war doch hier. Naruto hatte es geschafft, auch wenn es meine Idee war, wieder hier zu sein. Aber egal. „Und nun sitzt, wenn alles wie geplant verläuft, er als neugewählter Hokage der sechsten Generation vor den Ältesten und rettet dich vor der geplanten Hinrichtung!“ Ich zuckte dermaßen zusammen, dass selbst dieser lästige Fuchs auf meinen Beinen aufsprang. „Naruto ist bitte was?“ Schon wieder dieses blöde Grinsen. Jashin! Hilf! „Na, er ist der Hokage!“ Die Tür wurde erneut geöffnet und die Person, welche eintrat, erforderte Narutos ganze Aufmerksamkeit. „Kakashi-sensei!“, flüsterte er. Naruto wusste, dass Kakashi im Laufe dieser Versammlung dazu stoßen würde. Er wusste nur noch nicht, in welchem Zusammenhang dies geschehen sollte. Tsunade hatte ihm nur gesagt, dass sie bei dieser Versammlung zuerst ihren Rücktritt verkünden und dann ihn als ihren Nachfolger vorschlagen würde. Ebenso würde der Ältestenrat aufgestockt werden. Dadurch würde Kakashi dann hinzugeholt werden und am restlichen Verlauf dieser Sitzung teilnehmen und auch mitentscheiden dürfen. Ihm war da schon bewusst gewesen, was diese restlichen Themen sein würden. Doch diese schienen gegen das eine Thema, welches ihn seit zwei Wochen kein Auge mehr zumachen ließ, außer er war in seiner Nähe, nebensächlich. Er wusste, dass heute der Tag der Entscheidung war. Er wusste, dass er nun mitentscheiden konnte. Dies hatte Tsunade mit ihrer vorgezogenen Entscheidung bezwecken wollen. Nun konnte er auch reden. Und man würde ihm zuhören müssen. Nun konnte er auch etwas unternehmen. Nun konnte er ihn auch beschützen. Sasuke! „Nenn mich nicht mehr Sensei, Naruto!“, flüsterte der Grauhaarige, welcher sich nun neben seinen ehemaligen Schüler setzte und Naruto konnte ein breites Grinsen unter der Maske erkennen. „Du bist nun Hokage. Mich weiterhin Sensei zu nennen wäre doch mehr als seltsam!“ „Ich werde mir das wohl nie abgewöhnen!“, entgegnete der blonde Wirbelwind, „Schließlich wäre ich ohne meine Senseis nie soweit gekommen!“ Kakashi hob erstaunt die Augenbraue seines freiliegenden Auges: „Auf Jiraija scheint das sicherlich zu zu treffen, doch ich...“ „Doch doch!“, Naruto knuffte ihn am Oberarm und schien keine weiteren Einwände mehr hören zu wollen. „Wir wollten euch im neuen Rat willkommen heißen und eure Meinung zu dem nun aufkommenden Thema hören!“, durchbrach nun erneut die Stimme des Feudalherrn die aufgekommene Stille im Raum. „Der Nukenin Sasuke Uchiha befindet sich nun wieder in Konohagakure und wir sollten uns über die weitere Behandlung oder besser, über eine geeignete Sanktion Gedanken machen!“, Daimyo Hi-no-Kuni schien diesen Satz von einer vor sich liegenden Schriftrolle abzulesen. „Er war schließlich einige Zeit lang für Akatsuki tätig und somit auch ein Verursacher dieses Krieges!“, fuhr Homura fort, „Auf seine Taten steht normalerweise der Tod. Ich verstehe nicht, warum ihr, Tsunade, so gnädig ward, ihn noch in unserem Krankenhaus gesund zu pflegen!“ Noch ehe Tsunade etwas erwidern konnte, war Naruto aufgesprungen und seine Fäuste knallten laut auf die Tischplatte: „Mit dieser Entscheidung hat Tsunade-obaa-chan nichts zu tun! Das war ich!“ Die Anwesenden wandten über diesen Ausbruch erschrocken den Blick auf den frisch gewählten Hokage. „Sasuke ist mein Freund. Ohne ihn hätten wir Madara nicht schlagen können. Ohne ihn hätte ich auch Pain damals nicht schlagen können! Ohne ihn wäre ich vermutlich immer noch ein mittelmäßiger Genin aus Konohagakure!“ „Schön und gut! Aber das entschuldigt nicht seine Taten!“, entgegnete Inoichi kühl. „Nein, das tun sie gewiss nicht!“, erläuterte nun Kakashi, „Aber ich als der ehemalige Teamleiter der siebten Gruppe, in welcher Sasuke und Naruto waren, habe auch eine Mitschuld. Sollte man mich dann nicht ebenfalls bestrafen?“ „Ihr habt das Dorf nicht verraten, Kakashi!“, fauchte Koharu schon fast ein wenig zu schroff. „Das hat Sasuke auch nicht! Oder sollen wir nun hier und jetzt die wahren Umstände für das Verschwinden des Uchiha-Clans klären? Ihr Ältesten wisst doch genau, was ich meine!“, Kakashi funkelte böse und Koharu setzte sich blitzartig wieder schweigend auf ihren Platz. „Dennoch sind wir uns alle einig, dass seine Taten uns in ganz schöne Bedrängnis gebracht haben und seine Zusammenarbeit mit Akatsuki auch nicht von der Hand zu weisen sind! Solche Taten gehören nun einmal bestraft!“, Shikaku schien weniger beeindruckt von Kakashis Drohung, vermutlich weil er die ganze Wahrheit dahinter auch nicht wusste. „Auch wenn er uns im Kampf gegen Madara unterstützt hat, so hat er doch vorher dessen Ideale unterstützt!“, fügte nun auch der Feudalherr seufzend hinzu. Naruto stand immer noch vor seinem Platz und hatte sich alles bisher, zu seinem eigenen Erstaunen, stillschweigend mit angehört. Er setzte sich und durch diese Bewegung spürte er, dass er nun die nötige Aufmerksamkeit hatte: „Ich sehe den Sinn für eine Sanktion nicht. Sasuke Uchiha hat mir gegen Madara zur Seite gestanden. Er hat während des Kampfes ein hohes Risiko auf sich genommen...“ „Ha!“, fuhr ihm Koharu dazwischen, „Ihr habt es noch schlimmer gemacht als es ohnehin schon war! Ihr habt ihm die Kraft einen Bijus gegeben!“ Naruto stöhnte innerlich auf. Es stimmte. Kurama war nun auch ein Teil von Sasuke. Sasuke könnte über Kuramas Kraft verfügen. „Ja, er und ich teilen uns nun das Chakra des Neunschwänzigen!“, für alle Anwesenden war Narutos Stimme außergewöhnlich ruhig und direkt, „Aber er wird es nicht nutzen können, solange es mit mir gekoppelt ist. Daher... Ich hätte da einen Vorschlag zu machen!“ „Und der wäre?“, Homura schien eher amüsiert als wirklich interessiert an einem Vorschlag zur Sasuke-Problematik des neuen Hokage. Doch Narutos Blick, der absolute Überzeugung und Entschlossenheit ausstrahlte, ließ ihn augenblicklich verstummen. „Ich übernehme die volle Verantwortung für ihn.“ Stille. „Wie meinst du das?“, flüsterte Kakashi nun. Naruto hatte bisher niemanden all seine Gedanken der letzten zwei Wochen erzählt. Er hatte still vor sich hin gebrütet, da er wusste, dass irgendwann dieser Moment kommen würde, wo man über Sasukes Schicksal entscheiden würde. Nur ab und an hatte er sich Rat von Sai und Shikamaru geholt, da diese sich doch um einiges besser mit den Gesetzen und Vorschriften auskannten. „Ich habe die letzten fünf Jahre nicht damit zugebracht, meinen Freund wieder nach Konoha zurück zu holen um dann mit anzusehen, wie er hingerichtet wird oder für immer ins Gefängnis geht!“, seine Stimme hörte sich für seine Freunde ungewohnt ernst, aber auch überzeugend an, „Ich lasse diesbezüglich auch eigentlich nicht mit mir reden. Sasuke bleibt hier. Bei mir. Ich übernehme die volle Verantwortung für sein komplettes Tun und Handeln!“ „Naruto, das musst du nicht tun! Du solltest endlich anfangen, dein eigenes Leben zu leben und es nicht schon wieder von Sasuke abhängig machen!“, wandte sich nun Tsunade an ihn. „Tsunade-obaa-chan, ich will es! Ich will es unbedingt und daher hat es nichts mit müssen zu tun. Ich will Sasuke beistehen und ihm helfen. Er war auch da als ich seine Hilfe brauchte. Ohne ihn hätten wir gegen Madara keine Chance gehabt und ich wäre nicht mehr hier, um Hokage zu werden. Er hat einen großen Beitrag dazu beigetragen, dass ich meinen Traum erfüllen konnte. Ich habe damals geschworen, dass ich nur Hokage werden kann, wenn Sasuke wieder im Dorf ist. Wenn Sasuke nun ins Gefängnis müsste oder schlimmer noch...“, er atmete tief ein, sein Blick verfinsterte sich merklich und spiegelte Trauer wieder, „Was wäre ich da für ein Hokage? Ich werde bei einer Entscheidung gegen Sasuke das Amt des Hokages augenblicklich niederlegen. Sollte ich hier nun eine falsche Entscheidung treffen, dann werde ich das ebenfalls. Aber ich vertraue Sasuke. Ich glaube an ihn. Er wird mich nicht enttäuschen!“ Stille. „Niemand kennt Sasuke besser als du!“, flüsterte Kakashi, „Ihr wart Jahre getrennt, doch im Kampf gegen Madara habt ihr gezeigt, dass ihr eine Einheit seit.“ „Wie Ying und Yang“, fügte Tsunade hinzu, „Du scheinst für Unwissende naiv zu klingen, doch ich glaube dir. Ich vertraue dir. Und wenn du Sasuke vertraust, dann vertraue ich auch ihm!“ „Ach! Und wie soll das ausschauen? Wir können diesen Uchiha doch jetzt nicht durch unser Dorf laufen lassen und warten bis etwas passiert!“, schimpfte nun Koharu plötzlich los. „Ich denke, er sollte den Posten des ersten ANBU bekleiden!“, wandte unerwarteterweise Shikaku ein, „Somit wäre er verpflichtet, sich 24 Stunden am Tag in Narutos Nähe aufzuhalten. Und somit bleibt er auch für Naruto und den inneren Kern sichtbar. Er kann so erst einmal beweisen, dass er unser aller Vertrauen verdient hat. Ebenso ist die Dienstkleidung für ihn nur von Vorteil!“ Naruto verstand zwar zunächst nicht den letzten Satz, den Shikaku genannt hatte, doch dass war ihm egal. Denn der Vorschlag hörte sich für ihn gut an und auch ungefähr so etwas hatte er sich als Lösung für diese Angelegenheit auch gewünscht. Nun brauchte er nur noch die Zustimmung der anderen Ratsmitglieder. Ich starrte diese blasse Shinobinervensäge entgeistert an. Ich hatte ihn jetzt mehrfach sicherheitshalber die Aussage wiederholen lassen. Naruto. Hokage. Klar. Konnten fünf Jahre einen Menschen wirklich so verändern? Konnten fünf Jahre ein Dorf so verändern? Sie hatten ihn damals mit Verachtung gestraft. Wie hatte ich die Dörfler stellenweise gehasst für ihr unberechtigtes Verhalten meinem Teamkameraden gegenüber. Sicher, er war ein Idiot. Eine Nervensäge. Und ein Chaot. Aber er hatte wie ich viel durchmachen müssen. Und auch wenn er mich anfangs total gestört hat, so war er doch zu meinem besten Freund und auch zu meinem besten Rivalen geworden. Ich hatte ihn neben mir respektiert. Verdammt! Dieser Blödmann war echt unbewusst schon immer ein Teil in meinem Leben gewesen, noch bevor wir uns nun offiziell in den nächsten Jahren einen Biju teilen würden. War dieser Gedanke auch in den Kampfwirren aufgekommen, als ich ohne weiteres der Versiegelung des Kyuubis in mir zugestimmt hatte? Ich erinnerte mich wieder an Narutos Lächeln. Erst jetzt wurde mir die ganze Aussagekraft dieses Lächelns bewusst. Ich hatte ihm so zu verstehen gegeben, dass ich nicht mehr fortgehen würde. Das ich da bleiben würde. In Konoha. Zurückkehren würde zur siebten Gruppe. Zu Kakashi, Sakura, diesem Sai und vor allem zu ihm. Und das uns jetzt nur noch mehr miteinander verband. Die ähnliche, fast gleiche einsame Kindheit. Das Gerede hinter unseren Rücken und die Blicke der Dorfbewohner. Die in den Augen anderer Shinobis unglaubliche Kampfstärke. Und nun einen relativ unfreundlichen Fuchs mit doppeltem Wohnsitz. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst war... ich hatte es ihm in den letzten Jahren oft genug angedroht, aber wir beide hatten nie daran geglaubt: Ich hätte ihm nie etwas tun können. Sakura vielleicht. Bei ihr hatte ich ein- oder zweimal schon rot gesehen. Aber Naruto? Zu meiner dunkelsten Stunde hatte ich es mir gewünscht, aber wohl eher aus dem Grund heraus, dass er für mich das Licht symbolisierte, zu dem ich nicht mehr zurückkehren wollte, konnte und dürfte. Ich sah in ihm mein Licht, welches mich bei der Umsetzung meiner Rache behindern konnte. Und daher wollte ich es vernichten. Aber ob ich das wirklich geschafft hätte wage ich doch nun stark zu bezweifeln. „Was bedeutet dir Naruto?“, die Stimme dieses Sais riss mich zurück. Er grinste nicht mehr. Im Gegenteil. Er hatte plötzlich einen ganz angenehmen Gesichtsausdruck in meinen Augen. Einen ehrlichen, einen interessierten und dennoch freundlichen. Ich fühlte auch den interessierten Blick des Fuchses, der mich seitlich durchbohrte. „Er wird auf den Titels des Hokages verzichten, wenn sie sich von den Plänen einer Sanktion dir gegenüber nicht abbringen lassen!“, fügte er noch hinzu, als ich ihm nicht antwortete, sondern nur emotionslos vor mich hin starrte. Er würde auf den Titel des Hokage verzichten? Wegen mir? Ich kannte Naruto nicht anders als: Ich werde eines Tages Hokage!-rufend. Ich glaube, dass war sogar einer der ersten Sätze überhaupt, die ich aus seinem Mund vernahm. So wie ich besessen war von meiner Rache, so war er es von seinem Wunsch, Hokage zu werden! Und darauf wollte er verzichten? Dieser Idiot! Ich hob mein Gesicht und sah in die schwarzen Augen meines Gegenübers. Er schien meine Augen nicht zu fürchten und hielt dem direkten Blick stand. Ein leichtes, ehrliches Lächeln zog deutlich erkennbar über meine Lippen: „Er ist mein bester Freund. Mein Rivale. Mein Bruder!“, ... mein Licht. Und dieses Licht betrat gerade aus vollem Herzen lachend mein Zimmer, blickte mich mit leuchtenden Augen an und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Und nun schauen wir uns das Schauspiel an, Tsunade-san, wenn Naruto ihm seine Strafe erklärt!“, folgte eine recht amüsiert klingende Stimme von Kakashi in Begleitung der üppig gebauten Blondine im grünen Mantel meinem Licht ins Zimmer. Okay... dann lass ich mich mal überraschen. Und ich lächelte. Ich habe seit Jahren nicht mehr aus tiefstem Herzen gelächelt. Es stach in eben diesem Herzen, aber tat auch irgendwo unvergleichlich gut und fühlte sich richtig an: „Dann erkläre es mir mal, Usurakontachi!“ Kapitel 3: Kapitel 3: ERFÜLLUNG ------------------------------- Kapitel 3 Erfüllung „Dann erkläre es mir mal, Usurakontachi!“ Der blonde Jinchuriki schien seine plötzliche Verlegenheit durch ein noch breiteres Grinsen verstecken zu wollen. Anscheinend erwartete mich also eine etwas seltsame Art der Strafe. Aber das Verhalten aller Wissenden im Raum schien nicht wirklich auf etwas Schlechtes hinzudeuten, wobei mir bewusst war, dass es den Meisten hier vermutlich doch irgendwo egal war, was mit mir genau geschehen würde. Sie waren mir ja eigentlich auch egal. Naruto löste die verschränkten Arme hinter seinem Kopf und setzte gerade zur Erklärung an, als ein lauter Knall uns alle zusammenfahren ließ. Es sprang wortwörtlich zur Türe herein und auf einmal konnte ich es spüren. Gewaltig. Kräftig. Mächtig. Atemberaubend. Narutos Chakra. Er hatte also gelernt es zu unterdrücken, es zu löschen. Erstaunlich. Und nur bei aufkommender Gefahr sprang es wohl zuverlässig an. Doch selbst ich konnte spüren, dass diese Gefahr, die nun hereingestürmt kam, kein wirkliches Risiko für Leib und Leben darstellte. Nun ja, eigentlich nicht! „NA-RU-TO!“, fauchte es silbenbetont und sprang nun genau meinen Kampfgefährten an, erhob eine Faust, welche sich nur Sekunden später auf seiner noch geraden Nase platzierte und ihn aus seiner derzeitigen Position riss um ihn an die gegenüberliegende Wand meines Zimmers zu katapultieren. Die Wand ächzte bedrohlich unter dem heftigen Aufprall. Kurama erhob sich aus seiner Position und sein Körper löste sich, mit einem betont lauten Seufzen, in rotes Chakra auf, welches blitzartig in Naruto, auf Abdomenhöhe, verschwand. Dieser keuchte laut auf: „Warum immer ich?“, und erhob sich langsam. Sein Blick war noch auf den Boden gerichtet und seine wirren blonden Haare versperrten die Sicht auf sein Gesicht. Mit seinem rechten Handrücken wischte er sich über den Mundwinkel. „Wie kannst du das nur zu lassen?“, schnauzte ihn stattdessen die Angreiferin an und erhob ihre von blauen Chakra getränkte Faust in die Höhe, bereit ihrem Teamgefährten erneut eine zu verpassen. „Sakura! Beruhige dich!“, durchschnitt nun Tsunades Stimme die deutlich abgekühlte Stimmung. „Genau! Es wäre ungünstig, dem Hokage vor seinem offiziellen Amtsantritt den Hals zu brechen! Ich spiele nicht schon wieder Vertretung!“, Kakashi hingegen hörte sich weniger besorgt als belustigt an. „Ich brech ihm nichts! Ich hab ihn nur geknufft!“, fuhr nun die Pinkhaarige ihren ehemaligen Sensei aufgebracht an. Sai hob trotz aller Emotionslosigkeit, die er bis zur Perfektion getrieben hatte und weiterhin präsentierte, eine Braue: „Geknufft?“ „Ha ha!“, Naruto erhob sich nun vollends und strahlte Sakura an. Ich zuckte zusammen. Nichts. Absolut nichts deutete darauf hin, dass er gerade einen Schlag auf die Nase bekommen hatte mit der Wucht eines Elefantentritts! Kein Blut, kein Kratzer, kein Bruch, nicht einmal andeutungsweise ein blauer Fleck. Ich wusste, dass er enorme Selbstheilungskräfte hatte. Schon früher. Aber dies war absolut erstaunlich. Es strahlte eine beneidenswerte Unverwundbarkeit aus! „Was ist es denn diesmal, Sakura-chan?“, sein Lächeln hatte schon leicht etwas provozierendes. Egal, was er in ihren Augen angestellt hatte, er hatte mit eben solch einer Reaktion bei ihr gerechnet. Ich schluckte. Naruto hatte sich nicht nur kämpferisch weiterentwickelt seit damals. Nein. Früher hätte er es nie gewagt, sich Sakura gegenüber so selbstbewusst zu verhalten. „Wie kannst du zulassen, dass Sasuke-kun bei dir wohnen soll?“, schnaubte sie, „Er hätte genauso gut bei mir wohnen können! Da hat er alles was er braucht!“ Kakashi stöhnte auf: „Kaum ist er wieder da, streiten sich die Beiden um seine Aufmerksamkeit!“, und er lehnte sich mit genervtem Blick genau an die Wand, an der zuvor Sai eine ganze Weile gestanden hatte. Moment! Ich sollte bei Naruto leben? Ich merkte deutlich wie sich meine Augen weiteten und mein Blick von Kakashi zurück zu Naruto huschte: „Was?“ Doch meine Äußerung blieb ungeachtet. Stattdessen löste sich nun Naruto ganz von der Wand und hinter ihm bröckelte der halbe Putz zu Boden. Man konnte Tsunade ein deutliches Ärgernis im Gesicht ablesen. Doch ungeachtet dessen schritt der Blonde auf Sakura zu, legte behutsam eine Hand auf ihre Schulter und seine Augen spiegelten absolute Freundlichkeit wieder. Seine ganze Erscheinung strahlte in meinen Augen schon eine fast unerträgliche, da mir so unbekannte Wärme aus. „Sakura-chan. Es ist doch nur vorübergehend. Nur so lange, bis die Ältesten spüren, dass es unser Sasuke ist und nicht der Nukenin von Akatsuki!“ Ihre Faust sank, ebenso ein mittlerweile beschämter Blick. Naruto hatte es echt drauf. Das musste ich dem Idioten schon lassen. Früher hätte Sakura bei ihm niemals so schnell klein beigegeben. Hatte ich vielleicht doch mehr verpasst als das mir Sai berichtet hatte? Ich spürte, wie sich Narutos strahlendes Augenpaar wieder mir zu wendete und legte meinen Kopf schräg: „Werde ich nun auch endlich mal informiert!“, brummte ich, unbeabsichtigterweise in dunkler Stimmlage. „Klar!“, da war es wieder! Dieses hellleuchtende Grinsen. „Und das wäre?“, versuchte ich einen neuen Anfang zu geben. „Jahaaaa“, wieder legte er verlegen die Arme über Kreuz hinter seinem Kopf. „Naruto, fang an!“, zischte ich, deutlich genervt klingender als es irgendjemand im Raum je könnte. „Du wirst bei Naruto wohnen und ihm als Elite ANBU direkt unterstellt. Deine Aufgabe ist die 24 Stunden Überwachung und der Personenschutz des sechsten Hokages!“, kam es äußerst sachlich klingend von der wohl nun ehemaligen Hokage. Tatsächlich. Es war wohl so, wie Sai mir gesagt hatte. „Du hast es also tatsächlich geschafft, Usurakontachi!“, ich lächelte den Blonden schief an, „Glückwunsch!“ Sein Grinsen wurde breiter. „Morgen früh wirst du dann das Krankenhaus verlassen dürfen und Naruto zum offiziellen Amtsantritt begleiten und solange die Räumlichkeiten für den Neubezug noch nicht fertig sind, wirst du bei Naruto in den Jonin-Unterkünften untergebracht sein“, fuhr die üppig ausgestattete Blondine fort. „Dir sollte bewusst sein, dass du selbst auch unter Beobachtung stehst und dir das Vertrauen jedes Einzelnen hart erarbeiten musst!“, Kakashi's rechtes Auge funkelte. „Tzzz!“, war alles, was ich dazu sagen wollte und konnte. Mich interessierte es recht wenig, wer mir vertrauen wollte. Man hatte mir also zunächst eine Aufgabe zugeteilt. Okay. Soweit, so gut. Auch wenn mich diese Aufgabe bestimmt reichlich nerven würde, da sie laut, dickköpfig und einfach dämlich war. Aber ich würde diese Aufgabe mehr als hervorragend erfüllen. Das war ich dem Namen Uchiha schuldig. Aber ebenso war ich diesem Namen auch die Umsetzung meiner eigenen Ziele schuldig und das war die Sanktion dieser Ältesten. Wie diese Sanktion aussah, wusste ich jetzt noch nicht so genau. Ich musste es geschickt angehen. Es würde mir nichts bringen, anschließend wieder in den Bingobooks der fünf Großreiche aufzutauchen. Ich würde mir schon etwas einfallen lassen. Der Clan der Uchiha würde schon noch seine Rache bekommen! „Hm“, war alles was ich ihnen mitzuteilen hatte. Tsunade hatte mir meine neue Dienstkleidung zurechtgelegt, während ich meiner Morgentoilette nachgegangen war. Frisch geduscht und rasiert stand ich nun mit einem Handtuch locker um die Hüften gelegt in meinem Krankenhauszimmer und betrachtete die schwarze Kluft. Es war frühster Morgen. Die Sonne hatte es noch nicht ganz über den Horizont geschafft und dadurch herrschte in meinem Zimmer noch eine schummrige Dunkelheit. Ich mochte es. Ich hatte die letzten Jahre in Dunkelheit verbracht. Man musste es mit dem Heraustreten ins Licht nicht gleich übertreiben. Tsunade selbst war gegangen, auch wenn sie meines Erachtens einige Augenblicke zu lange meinen nassen Oberkörper angestarrt hatte. Nur Kakashi und Naruto waren zu meiner Verwunderung, da ich mich nicht entsinnen konnte, wann dies jemals vorgekommen war, noch früher als Tsunade hier erschienen und zwangen mir ihre Gesellschaft auf. **Einige Zeit zuvor** Naruto hatte leise mein Zimmer betreten gehabt. Zunächst hatte vorsichtig sein Kopf durch einen kleinen Spalt herein gesehen, um zu kontrollieren ob ich noch schlief oder bereits wach war. Ich war schon bereits längere Zeit aus meinem Dämmerzustand zurück, denn schlafen hatte ich nicht wirklich mehr können. Aber dies ganz sicherlich aus anderen Gründen als der Blondschopf. Ich hatte meinen Gedanken nachgehangen. Warum tat ich mir das hier eigentlich an? Warum stand ich nicht einfach auf und ging? Eine Wache war meines Erstaunens nach nicht hier geblieben! Was hielt mich noch hier? Ich gehörte wirklich nicht mehr hier her. Ich hatte irgendwo noch nie wirklich hier her gehört. Ich war nie wirklich interessiert gewesen, dazu zu gehören. Und dennoch rannte mir alles zu. Die Freunde, die sich von sich aus meine Freunde nannten und die mich eigentlich nur störten. Die Mädchen, die sich selbst in meiner direkten Gegenwart in die Haare bekamen. Der Respekt der Älteren, die von mir einiges erwarteten aufgrund meiner Herkunft. Ich hatte von je her nur meine Ruhe gewollt. Ich war ein Außenseiter, ein stiller Beobachter. Und ich war dies gerne. Und dann hatte man mich in ein Team mit IHM gesteckt. Dem lautesten, nervigsten, untalentiertesten Idioten des ganzen Dorfes! „Bist du wach, Sasuke?“, er rüttelte ungeduldig an mir. Verärgert runzelte ich die Stirn, als ich die zuvor über meinen Kopf gezogene Bettdecke zur Seite zog und ihn schief anfunkelte. „Jetzt schon!“, raunte ich ihn böse an. Ich sah ihm an, dass er wusste, dass ich schon lange nicht mehr geschlafen hatte. Naruto blickte mich nun stumm an. Seine Gesichtszüge schienen absolut emotionslos. Auf seinen Lippen lag nicht das stets sorgenfreie und glückliche Lächeln. Er setzte sich einfach ungefragt neben mich auf die Bettkante und sprach nicht weiter. Ich starrte zurück: „Warum bist du hier?“ Mit einer ungewohnten Ernsthaftigkeit wandte sich der zukünftige Hokage direkt an mich, sein unergründlicher Blick glitt durch mich hindurch und schien etwas zu sehen, was niemand sonst sehen konnte: „Ich bin hier weil du mich brauchst!“ Was sollte das? Wieso tanzte er hier in aller Frühe an und unterstellte mir, dass ich ihn brauchen würde? Ich wollte meine Ruhe haben! Ich spürte eine Wut in mir hoch kriechen. Stechend. Rasend. Aufreibend. „Tsss!“, ich drehte mich in meinen Laken herum und präsentierte ihm die kalte Schulter. Es herrschte Stille. Niemand von uns sprach. Dennoch lag da etwas zwischen uns. Ich spürte es deutlich, aber niemand von uns wagte, es anzusprechen. Auf den Gängen des Krankenhauses wurden die ersten Geräusche lauter. Der morgendliche Betrieb hatte begonnen. Irgendwann, ich weiß nicht ob es nur Sekunden, Minuten oder sogar Stunden waren, fuhr ich wieder zu ihm herum. Er saß immer noch in der gleichen regungslosen Haltung da. Nicht mal ein Zucken einer Wimper, als sich seine in der Dunkelheit seltsam matt leuchtenden blauen Augen auf mich richteten. „Was?“ Verlegen sah er an mir herunter. Schluckte. „Ich bin da echt nicht so gut drin. Also. Ich meine. Ich kann das nicht so gut mit dem Sprechen und so!“, seine ineinandergelegten Hände auf seinem Schoß zuckten nervös. „Kam mir nie so vor!“, zischte ich, „Also sag, was du willst und verschwinde! Wir werden schon noch genug aufeinander hocken müssen!“ „Ich habe es ihm versprochen!“, wisperte er und schaffte es so tatsächlich mein Interesse zu erwecken. „Wem?“ Er atmete langsam und deutlich hörbar aus, aber die ausstehende Antwort folgte nicht. „Dobe! Sprich oder hau ab!“, wiederholte ich meine Aufforderung mit deutlich zugenommener Dunkelheit in der Stimme. „Hab ihm versprochen, dir zu helfen und auf dich aufzupassen! Meine Itachi!“ Das saß. Das saß richtig. Dieses eine Wort. Dieser eine Name! Auf meinem Brustkorb schien plötzlich das Gewicht des ganzen Krankenhauses zu lasten. Ich keuchte unter dieser imaginären Last auf. Düstere Gedanken prasselten auf mich ein wie ein wütender Orkan im Sommer. Itachi! Neben dem beklemmendem Gefühl der Luftnot zog sich nun auch meine Magengegend krampfhaft zusammen. Ich wollte nicht wieder daran denken! Ich wollte Naruto nicht fragen, warum gerade er von Itachi sprechen musste! Warum gerade er von Itachi darum gebeten worden war, auf mich zu achten! Das war nicht Narutos Aufgabe gewesen. Und sollte es auch nicht. Itachi. Ich brauchte niemanden! Nichts und niemanden! „Sasuke?“, schien nun Narutos Stimme von weiter her auf mich einzureden, doch wir hatten uns beide nicht bewegt. Ich spürte, wie ich gedanklich wieder abdriftete. Abdriftete in die unheilvollen, düsteren Gedanken der Einsamkeit. War ich nun dazu verdammt, meinen Verstand zu verlieren, sobald ich mich mit meiner Familiengeschichte konfrontiert sah? Warum hatte Itachi mich am Leben gelassen? Sein Leben über das des Dorfes gestellt? Dieses Dorf, welches ihm so viel Leid zugefügt hatte, so vehement beschützt? Warum hatte ich Itachis Leid nicht eher erkannt? Warum hatte man mich so manipulieren können? Warum hatte ich Itachi getötet? Warum fühlte ich mich einsam, obwohl mir klar sein dürfte, dass ich das gar nicht sein konnte, solange... „Alles in Ordnung, Teme?“, ja, solange dieser naive, anstrengend-nervige, 'Alles-wird-gut-denn-wir-schaffen-alles'-Vollidiot bei mir war? War das Itachis Grund? Hatte er so weit im Voraus planen können und mir deshalb diesen blonden Euphorieterroristen zur Seite gestellt? Verdammt, Itachi! Ich hatte noch so viele Fragen und du bist einfach abgehauen! Ich werde dich immer lieben! Scheiße. Es tat so verflucht weh! So verflucht weh! Ich wollte diesen Schmerz nicht mehr! Er saß in mir und fraß sich durch meine Gedärme und ich wollte ihn nicht mehr! Wollte ich diese Einsamkeit wirklich? Was hinderte mich daran? Nur der Schmerz? „Teme, du machst mir wirklich Angst!“ Angst vor den Schmerzen? Erneute Enttäuschung? Das erneute Verletzt werden? Weil du mein Freund bist! Was für ein Freund war ich denn? Ein Mörder! Ich habe meinen Bruder getötet! Ich habe mich selbst in diese dunkle Einsamkeit katapultiert und verstieß alles und jeden! Ich spürte ein erneutes Gewicht auf meinem Körper. Grobes Zupacken an den Schultern. Rütteln. „SA-SU-KE!“, es riss mich aus der Dunkelheit, zerrte an mir, spukte mich aus und ließ mich verstört zurück... und ich sah auf. Ins Licht. Warm. Hell. Ich versuchte danach zu greifen, doch es schien allzu fern. „SA-SU-KE!“, das Licht wiederholte meinen Namen, panisch und besorgt klingend, streckte eine Hand nach mir aus. Ich versuchte sie zu ergreifen. Nur noch wenige Zentimeter. Ich streckte mich, doch der Abstand wurde nicht geringer. Nur noch wenige... Es war, als würde man die Augen öffnen, als mein Verstand wieder einsetzte und die Realität wahrnahm. Und die Realität hatte mich links und rechts an den Schultern gepackt und saß auf meinem Becken, während es mich nicht gerade sanft schüttelte. „Naruto! Zu nah!“ Er löste sich sofort und zuckte erschrocken, aber auch erleichtert, zurück. Seine Augen geweitet. „Was war das?“ Ich antwortete nicht. Ich wusste es ja selber nicht. Sollte ich Naruto sagen, dass sein geplanter First ANBU psychisch total instabil war und gelegentlich in eine dunkle und trostlose Nebenwelt abdriftete ohne Hoffnung auf Errettung? Ich sah ihn nur durchdringend an. Stumm. Doch dann lächelte er. Nein. Dieses Lächeln weitete sich zu einem Strahlen aus. Der plötzliche Druck auf meiner Brust ließ nach. Die Luft drang wieder ungehindert in meine Lungen. Die Kälte wich schlagartig aus meinen Gliedern und jede einzelne Pore meines Körpers schien sich nach dieser Wärme auszustrecken. Sie in sich aufnehmen zu wollen. „Bin ich froh, dass du wieder da bist!“, er legte den Kopf schief, „Nicht nur jetzt, Bastard, sondern generell... hier in Konoha... echt wahr, jetzt!“ Der Ton, in dem er dies sagte, war warm, weich und eindringlich zugleich und ließ keinen Zweifel an seiner Ehrlichkeit aufkommen. Er freute sich wirklich, dass ich wieder hier war. „Freust du dich auch,hm?“, er rückte wieder näher an mich heran. Nur noch eine halbe Armlänge lag zwischen uns, doch ich duldete es. Ich spürte sogar, dass sich meine mich verwirrenden Körperfunktionen und Gefühle darüber freuten, dass er mit seiner Wärme näher gekommen war. „Hm, bestimmt!“, dies konnte Alles und Nichts bedeuten. Ich wollte mich nicht festlegen über etwas, dessen ich mir selbst noch nicht klar war. „Stör ich euch?“, unsere Köpfen drehten sich zur Tür. Wir hatten nicht gehört, wie sie aufgeschoben worden war. Kakashi lehnte entspannt in deren Rahmen und schien zu lächeln. Ich hatte keine Ahnung wie lange er da schon stand. Hatte er meinen Beinahe-Nervenzusammenbruch etwa auch mitbekommen? „Hast du hier die Nacht verbracht, Naruto?“, Kakashi löste sich und kam näher. Naruto sah von ihm zu mir und erkannte die wohl etwas seltsame Position, in der noch immer saß: Halb liegend und sitzend auf mir selbst und dem Bett. Selbst darüber erschrocken schob ich ihn unsanft zurück. „Dann werd ich wohl aufstehen!“ ***** „Hey, Teme!“, pfiff es fröhlich von der Seite. Schnaubend stieß ich meinen Atem durch die Nase aus. 24 Stunden am Tag. Sieben Tage die Woche. Verdammt! Wie lange wollten sie dieses Mal einen Hokage im Amt halten? Oder besser gefragt: Wie lange würde ich ruhig bleiben können? „Hey!“, drang es nun noch lauter an mein Ohr. Ignorieren. Einfach ignorieren. Ich war zu seinem Schutz bestimmt. Nicht zu seiner Unterhaltung. Ich hob also schweigend die Hose vom Stuhl auf und entfaltete sie. Es war die richtige Größe. Tsunade hatte ein gutes Augenmaß. „Sasuuuuke!“ „Hm!“, ich schielte zu ihm herüber. Ich wusste, dass ich mir vermutlich nicht zum ersten Male wünschen würde, Chidori auch über meine Augen auf nervtötende Objekte verschießen zu können. Doch als ich ihn da so stehen sah, von einem Fuß auf den anderen springend wie ein kleines Kind und nervös auf der Unterlippe kauend, musste ich doch schmunzeln: „Bist du etwa nervös, Dobe?“ Er stoppte augenblicklich seinen Eiertanz und verharrte in einer seltsamen Position. „Ach, Quatsch!“, gespielt ärgerlich stemmte er seine Arme in die Hüfte, „Ich wollte dir nur dein Geschenk überreichen zum Dienstantritt!“ Ich ließ das Handtuch fallen und schlüpfte in die schwarze Boxershorts. Dabei schielte ich weiterhin in seine Richtung: „Geschenk?“ Oh je! Er sah beschämt zur Seite! Warum? Weil ich nackt war? Wieso hatte er diese Röte um die Nasenspitze? Und dennoch, man sah ihm an, dass er es schwer hatte der Versuchung zu widerstehen, erneut in meine Richtung zu schauen! „Ähm, ja, Geschenk!“, kam plötzlich sehr kleinlaut von ihm zurück. Ich ließ den Gummibund der Boxershorts bewusst laut auf meine Unterbauchmuskeln klatschen. Er zuckte zusammen. Ich musste mir wirklich ein Auflachen unterdrücken. Dies übernahm jedoch Kakashi für mich, der bisher nur stillschweigend neben Naruto gestanden hatte, für einen nichtwissenden Beobachter in ein Buch vertieft aber doch sicherlich unser Schauspiel amüsiert beobachtet hatte: „Ihr zwei benehmt euch wie verliebte Schulmädchen. Kommt zum Punkt!“ Naruto zuckte sichtlich zusammen bei Kakashis Bemerkung, doch legte dann schnell eines seiner breiten Grinsen auf: „Hehe! Es war nur... du hast dich körperlich gut entwickelt, Sasuke!“ Dieser Trottel! Kakashi lachte nun endgültig laut auf und diesmal war ich es, der deutlich an Gesichtsfarbe dazu gewann. Nur dieser Idiot verstand die Zweideutigkeit seines eben Gesagten nicht und kratzte sich am Kopf. „Dann gib schon her!“, brummte ich und hielt ihm meine Hand entgegen, um aus dieser seltsamen Situation herauszukommen. Er reichte mir eine Maske. Eine, wie ANBU Einheiten sie tragen. Jedoch schien diese anders zu sein. Das spürte ich bereits, als ich sie berührte und langsam auf mich zu zog. „Sie haben gesagt, dass du ausschließlich nur mit einer ANBU Maske raus darfst bis man sich daran gewöhnt hat, dass du wieder da bist und man keine Angst mehr vor dir hat!“, begann er leise zu erklären, „Doch ich habe dann Sorge, dass ich dich nicht mehr von den anderen ANBUs unterscheiden kann mit den ganzen Masken!“ Das war nicht sein Ernst, oder? Obwohl... es stimmte schon. Der Sinn der Maskerade der ANBUs lag darin, dass man diese nur schwer unterscheiden konnte und so auch die Anonymität des Einzelnen innerhalb des Ganzen gewahrt wurde. Aber auch das Gruppenzugehörigkeitsgefühl sollte bestärkt werden. Nur hatte ich nicht vor, irgendeiner Gruppe anzugehören. „Du bist der Einzige mir direkt unterstellte ANBU“, fuhr er fort, „und daher habe ich mir gedacht, dass wenigstens du... ich habe sie anfertigen lassen...“, er verstummte, als er bemerkte, dass ich die Maske in meinen Händen nun genauer betrachtete. Sie war schön. Wirklich. Und absolut hochwertig. Sie würde einiges aushalten! Die normalen ANBU Masken waren weiß, oftmals mit rötlicher Verzierung und bildeten Tiere oder Tierdämonen ab. Diese hier war auch weiß, doch waren ihre Verzierungen schwarz und die Form sollte wohl einen Katzenkopf darstellen. Ich mochte Katzen. Dieses Detail wussten nicht viele. Und ich wunderte mich gerade, woher Naruto dies wusste. Ich sah zu ihm auf und erkannte in seinen Augen Zweifel. Er war sich nicht sicher, ob mir diese Maske, die ich ja nun eine ganze Weile lang tragen müsste, mögen würde. Ich schenkte ihm ein Lächeln und augenblicklich hellte sich seine Mimik wieder auf: „Danke, Usurakontachi!“ Nun bemerkte ich, dass sein Blick auf meinem Brustkorb verharrte und ich blickte an mir herunter. Er starrte auf das Siegel, welches knapp neben meinem Herzen lag. Handtellergroß. Dennoch überdeckte es die Narbe. Mir war aufgefallen, dass dieses Siegel nicht immer zu sehen war. Ich beschloss, Naruto zu fragen, was es damit auf sich hatte, wenn Kakashi nicht unbedingt daneben stand. Diese Möglichkeit würde sich sicherlich bald mal ergeben bei einer 24/7 Mission auf unbestimmte Dauer. „Habt ihr zwei Süßen nun alles geklärt?“, flötete Kakashi und klappte sein Alibi-Buch zu, „Denn dann müssten wir langsam los! Naruto muss sich schließlich auch noch vor der Zeremonie umziehen und die Ältesten lässt man nicht warten!“ Dieses Wort! Ich hasste es. Die Ältesten! Aber ich dürfte mir meine Abscheu nicht anmerken lassen. Sie waren schuld, dass Itachi so leiden musste. Das meine Familie so gut wie ausgerottet war. Das ich alleine war! Wut kochte hoch. Und obwohl ich wusste, dass meine Mimik und mein Verhalten gerade absolut undurchschaubar waren, entdeckte ich ein besorgtes Aufflammen in den strahlendblauen Augen, welche mich immer noch bei jeden meiner Schritte, nun das Ankleiden von Hose, Shirt und Brustpanzerung, beobachteten. Ahnte Naruto etwa, dass in mir noch immer das Bedürfnis nach Rache lechzte? Vermutlich. Erst Recht nach den Vorkommnissen in aller Frühe! Ich nahm mein Kusanagi und schnallte es mir um. Normalerweise trugen ANBUs ein auf den Rücken geschnalltes Kurzschwert, doch ich bevorzugte weiterhin meine von mir mitentwickelte und neu erschaffene Waffe. Dann setzte ich mir die Maske auf und nickte den Beiden zu. Es konnte los gehen. Wir waren stillschweigend den kurzen Weg vom Krankenhaus zum Neubau des Hauptsitzes gegangen. Narutos und mein zukünftiger Arbeitsplatz. Nach Pains Angriff hatte man vieles wohl wieder aufbauen müssen, aber man hatte sich an den vorangegangenen Gebäuden orientiert und sie größtenteils in Aussehen und Aufbau einfach nur neu errichtet. Innen sah alles dem Anschein nach noch genauso aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich lehnte mit dem Rücken am Fenstersims. Hinter mir erstreckte sich eine grandiose Aussicht über Konohagakure bis hin zum Horizont, über welchem die Sonne nun voll erstrahlte und alles in ein zartes morgendliches orange getaucht hatte. Mit der Sonne im Rücken konnte niemand der im Raum Anwesenden meine genaue Körperhaltung auf Anhieb feststellen. Des weiteren verbarg meine Maske jeden meiner Gesichtszüge. Das ich sie durchgehend trug war erwünscht und kam mir auch durchaus entgegen. Naruto war vor einiger Zeit in einem Nebenraum verschwunden. Kakashi saß gelangweilt auf einem Stuhl direkt vor dem Schreibtisch des Hokage und neben ihm erkannte ich Shikamaru, der in einigen Unterlagen blätterte und zwischendrin immer wieder genervt aufstöhnte. Soweit ich es verstanden hatte beklagte er sich über die unendlich viele Arbeit, die wohl seit Beginn des Krieges liegengeblieben war und den noch wohl zukünftig anstehenden Aufgaben, die ihm nun zuteil werden würden. Ich grinste leicht schadenfroh und war erneut erfreut darüber, dass es niemand sehen konnte. Die Haupttür öffnete sich und ein weiterer ANBU trat ein. Er hatte ungefähr meine Größe und langes, braunes Haar. Von der Statur jedoch männlich. Seine Maske sollte wohl einen Vogelkopf darstellen. „Ist draußen alles soweit?“, fragte Shikamaru den Neuankömmling knapp und dieser nickte nur. Dann entdeckte er wohl mich und blieb zunächst stehen. Vermutlich wusste er nicht, wie er mir entgegentreten sollte. Und ich wusste nicht, inwiefern die anderen ANBUs hier um meine wahre Identität wussten. Dann entschloss er sich doch, näher an mich heranzutreten und stoppte etwa einen guten Meter vor mir. Ich bemerkte, wie Kakashi nun interessiert den Kopf hob und auch Shikamaru zeigte ein deutliches Interesse an dem wohl anstehenden Gespräch. „Es gibt viele, die ein Problem darin sehen, dass du hier bist“, begann er und ich erkannte, dass er jederzeit bereit war, nach hinten weg zu springen. Er hatte also den nötigen Respekt vor mir. Doch ich deutete ihm durch meine Körperhaltung, dass ich nicht vorhatte in irgendeiner Form aktiv zu werden und so fuhr er fort: „Ich will ehrlich sein. Ich weiß nicht, was ich von Narutos Entscheidung zu halten habe. Aber...“, er holte tief Luft, „Du hast mir ein zweites Leben gegeben. Ob du es bewusst oder unbewusst getan hast sei jetzt mal dahin gestellt. Aber ich und auch einige Andere stehen dadurch tief in deiner Schuld! Daher hoffe ich auf gute Zusammenarbeit!“ Ich verstand ehrlich gesagt kein Wort von dem was er wohl versuchte mir mitzuteilen, aber er reichte mir die Hand. Ich nahm sie entgegen: „Keine Ursache!“, und fragte mich dennoch wofür. Er nickte knapp in meine Richtung und wandte sich dann zum Gehen. Ich überlegte noch, ob ich ihn fragen solle, wer er denn überhaupt war, beließ es dann aber dabei und er schloss schließlich die Tür hinter sich. Kakashis Blick haftete immer noch an mir, schließlich räusperte er sich und wollte wohl etwas sagen, als er unterbrochen wurde. „Das steht mir doch richtig gut, echt wahr!“ Wir sahen alle zu der kleinen Tür, welche zum Nebenraum führte und in dessen Rahmen nun jemand stand, der auf mich eine ebenso blendende Wirkung hatte wie die Sonne hinter mir. Ebenfalls frisch geduscht und rasiert und mit strahlendem Lächeln drehte er sich einmal um sich selbst. Dabei wehte der weit ausgeschnittene Mantel und ließ ihn fast schon schwebend erscheinen. Naruto trug einen ganz simplen dunkelblauen Joninanzug mit khakifarbener Weste. Darüber jedoch in einem wirklich kräftigem Orange einen langen Mantel, an dessen Saum von außen nach innen schwarze, hoch-züngelnde Flammen aufgenäht waren. Und auf seinem Rücken prangten die Schriftzeichen, die ihn als Hokage der sechsten Generation auszeichneten. Um seinen Hals baumelte eine Kette mit sechs länglichen Metallstäben, welche das Sonnenlicht reflektierten und sein breites Lächeln noch strahlender wirken ließ. In der einen Hand hielt er den Hut, den er während der Zeremonie oder später, bei öffentlichen Auftritten, tragen müsste und in der anderen Hand seine Schuhe. Der kleine Idiot tänzelte nämlich barfuß einmal quer durch den Raum. „Du hättest dir wenigstens deine Haare vernünftig trocknen können! Du spritzt alles nass!“, klang Kakashi schon fast mütterlich, doch Naruto ignorierte es. Er hüpfte genau auf mich zu und blieb nur eine Handbreit vor mir stehen. Eindeutig zu nah! „Wie findest du es, Sasuke?“, und das Funkeln seiner tiefblauen Augen sprang mich schon fast an. „Wenn du gleich so einen Auftritt da oben hinlegst bist du die längste Zeit Hokage gewesen!“, seufzte ich nur trocken. Und augenblicklich verschwand jedes Funkeln in seinen Augen und sein strahlendes Lächeln gefror. Verdammt! „Aber es steht dir sehr gut! Und ich weiß, dass du einen guten Job machen wirst!“, rutschte es mir plötzlich leise heraus und ich konnte meine Hand nicht stoppen, als sie ihm sanft einmal über sein feuchtes, weiches Haar strich. Nochmal: Verdammt! Und so schnell wie es zuvor verschwunden war, war es nun wieder da: dieses warme Lachen. Und schon vergaß ich meinen schwachen Moment, wo meine Gefühle die Oberhand gewonnen hatten und lächelte auch hinter meiner Maske. „Als Hokage der Sechste werde ich von heute an dieses Dorf verwalten. Ich trete das Amt des neuen Herrschers über Konogakure an und übernehme alle Verpflichtungen! Ich danke den Generationen vor mir und ebne den Weg für die Generationen nach mir! Ich...“, Naruto sprach laut und deutlich den Eid, den er vorab auswendig lernen musste. Für mich absolut erstaunlich, dass er das ohne sich zu verhaspeln oder zu stottern oder gar den Großteil vergessend hin zu bekommen schien. So ziemlich ganz Konoha schien sich unter der Dachterrasse des Hokagegebäudes versammelt zu haben. Die Sicherheitsvorkehrungen waren enorm, dennoch aktivierte ich mein Sharingan und beobachtete jede Regung innerhalb der freudig aufgebrachten Menge. Man jubelte dem blonden Dobe eifrig zu. Für mich war es immer noch erstaunlich, wie sich diesbezüglich doch das ganze Dorf verändert hatte. Mir war seit einiger Zeit etwas schummrig. Um genau zu sein, seit dem ich das Sharingan aktiviert hatte. Fetzen artig erschienen immer wieder verschiedene Bilder vor mir. Anscheinend versuchte nun doch, die Erinnerung an die Ereignisse von vor zwei Wochen gewaltsam an die Oberfläche zu treten. Mich störte dies nicht. Im Gegenteil. Vielleicht wurden so einige Fragen endlich geklärt, die sich in mir anstauten und ich noch nicht die Gelegenheit gefunden hatte, sie genauer zu hinterfragen. Naruto beendete seinen Eid unter lauter werdenden Jubel und Klatschen. Er hob winkend die Hand Richtung Menschenmenge und schritt dann zu uns nach hinten. Der offizielle Teil der Amtseinführung schien also beendet zu sein. Der Feudalherr schritt munter auf Naruto einredend neben diesem her und ich erkannte, dass dieser nur halb zu hörte. Seine Gedanken schienen anderweitig zu kreisen. Ich blickte hoch in den Himmel, der Sonne entgegen. Plötzlich erkannte ich wieder ein Bild: Der Mond. Ein blutroter Mond , welcher wie ein Abdruck eines übergroßen Sharingans am Himmel leuchtete. Ich schloss meine Augen und schüttelte diesen Gedanken fort. „Alles in Ordnung?“, fragte neben mir Kakashis ruhige und leise Stimme. „Hm!“, ich wandte ihm mein durch die Maske verstecktes Gesicht zu, „Ich erinnere mich nicht!“ Er hob die einzig sichtbare Augenbraue: „Wie meinst du das?“ „Der Kampf. Das letzte, was ich wirklich noch definitiv weiß, ist mein Tod und dann Kabuto.“ War es wirklich sinnvoll, Kakashi dies zu erzählen? Ich biss mir auf die Lippe und spürte bald darauf den metallischen Geschmack von Blut im Mund. „Oh, da hast du aber eine Menge vergessen!“, antwortete der Hatake mir trocken. Das war jedoch wirklich nicht die sinnvolle Antwort die ich erhofft hatte. Naruto und der neben ihm her schreitende Feudalherr passierten uns. Kakashi streifte ihn schnell am Arm und ich konnte hören, wie er leise: „Wir brauchen Kurama“, in seine Richtung hauchte. Dieser nickte nur und flüsterte ein: „Im Büro!“, zurück. Was sollte denn das nun mit dem Fuchs? Ich kam jedoch gar nicht dazu, dass zu hinterfragen, da Kakashi mich am Arm packte und mit sich zog. Im Vorbeigehen sagte er einem weiteren ANBU, dass er meine Position vertretungsweise übernehmen solle und bugsierte mich Richtung Treppe. „Es ist nicht gut, wenn du nicht weißt, was geschehen ist. Schließlich ist dies der Grund, warum man dich derzeit so sehr fürchtet aber auch im gleichen Maße verehrt!“ „Verehrt?“, dieses Wort spuckte ich förmlich heraus. Was sollte der Unsinn? Ich war ein Nukenin. Ein in den Bingobooks ehemals eingetragenes Akatsuki Mitglied. Natürlich hatte ich auf dem Schlachtfeld gestanden und gegen Madara gekämpft, aber welcher halbwegs normale Ninja mit einigermaßen Verstand hatte das nicht getan? Wir erreichten erneut die Büroräume und traten ein. Und tatsächlich. Genauso wie Naruto es Kakashi gesagt hatte, saß dort, mitten auf dem Tisch, dieser Fuchs im Miniformat. „Was gibt es, Kakashi?“, grummelte er und strahlte eine Laune aus, als hätte man ihn gerade geweckt. „Es geht um deinen zweiten Jinchuriki!“, und er schubste mich genau in Position vor den Biju. Dieser legte ein schiefes Grinsen auf und legte den Kopf schräg: „So so! Wie kann ich helfen?“ Was sollte ich nun um den heißen Brei reden? Wenn ich es nicht tat, würde es Kakashi tun: „Ich erinnere mich nicht an den Kampf und ebenso wenig an das Siegel“, dabei deutete ich auf meine Brust, „Ich sehe nur Erinnerungsfetzen, die mich ehrlich gesagt, ein wenig verwirren und auch von meiner aktuellen Aufgabe ablenken!“ „Das verwundert mich irgendwie nicht!“, Kurama sprang vom Tisch auf den Stuhl zu meiner Rechten, „Du hast dich total verausgabt. Ich könnte dir natürlich jetzt alles erzählen, aber ich denke, eine andere Methode wäre hier angebrachter!“ „Und die wäre?“, pflaumte ich schon mehr zurück. „Na, in dem du dich selbst erinnerst!“, raunte er und noch ehe ich im bösen Ton entgegen konnte, was er denn denke, was ich die ganze Zeit versuchte, dematerialisierte sich sein Körper wieder in diese rote Chakrawolke. Nur diesmal raste sie nicht auf Naruto zu, sondern auf mich. Ich spürte brennende Wärme knapp neben meinem Herzen, ähnlich eines festen Schlages auf den Brustkorb. Und ebenso schnappte ich nach Luft. Doch diese schien nicht in meine Lungen zu kommen! Ich stützte mich japsend an der Stuhllehne ab. Mir wurde schummrig, meine Beine schienen mein plötzlich immens wirkendes Körpergewicht nicht mehr halten zu können. Was bitte geschieht hier mit mir? Dunkelheit. Kapitel 4: Kapitel 4: REALITÄTEN -------------------------------- Kapitel 4 Realitäten „Klasse gemacht, Sasuke! Echt wahr, ey!“, Naruto wirbelte an mir vorbei und kam knapp hinter mir zum Stehen. Mein Atem ging schwer, die Erschöpfung war riesig und die Ermüdung hatte mich gepackt. Der ständige Einsatz von Amaterasu und Susanoo ging an die Substanz. Aber wir waren hier noch nicht fertig! Naruto litt weniger unter Erschöpfung. Der Vorteil des Biju Modus, in dem er sich befand. Sein Gesicht spiegelte eher Sorge wieder. Sorge, wie es nun weiter gehen würde. In seinen beiden Chakrahänden erkannte ich die Beute unseres letzten Angriffs. Es leuchtete hellrot in einer kugelrunden Form und es strahlte ungeheure Kraft aus. Kraft von einer Stärke, die mir die Luft zum Atmen nahm. Obito hatte Madara für diesen Erfolg lange genug abgelenkt und da ich sein Chakra nicht mehr spürte hatte er vermutlich diese selbstlose Tat mit seinem Leben bezahlt. Vermutlich rührte daher Narutos Sorge. Erneut war einer unserer Freunde, soweit man dies von Obito schon sagen konnte, gefallen. Immer mehr Präsenzen um uns flammten für einen kurzen Moment noch auf und erloschen dann auf ewig. „Na los, verschließe es in dir!“, schnauzte ich meinen Freund an, doch ich erkannte Ratlosigkeit in seinen Augen. „Es funktioniert nicht!“, stöhnte er. „Was?“ „Es funktioniert nicht!“ „Dobe, ich hab dich schon verstanden! Mach, dass es funktioniert! In wenigen Sekunden hat er sich regeneriert und nochmal Susanoo in dem Ausmaß krieg ich nicht hin!“ Und das meinte ich vollkommen ernst. „Scheiße!“, fluchte er stattdessen. Das half uns Null weiter! Ich spürte das Näherkommen des bösartigen Chakras Madaras. „Kurama! Was sollen wir tun!“, hörte ich Naruto hastig hinter mir. „Du bist ein Mensch, Naruto. Mein Chakra ist über die Jahre so gewachsen, dass es nun zu riesig für ein Gefäß alleine ist! Es passt schlichtweg nicht in dich hinein! Du würdest zerbersten!“ „Und das fiel euch nicht früher ein?!“, schnauzte ich wutentbrannt nach hinten und versuchte zeitgleich unser Umfeld mit dem Ewigen Mangekyo Sharingan im Blick zu behalten. Jeden Augenblick würde er uns finden und sich dann für den Raub rächen! Narutos Kage Bushin würden ihn nicht ewig aufhalten können! „Wir brauchen ein neues Gefäß!“, raunte Kurama, „Ein weiteres!“ „Ich falle weg! Es würde nichts bringen! In meiner derzeitigen körperlichen Verfassung kriege ich nicht einmal mehr Handzeichen hin!“ Minato hatte Recht. Er war beider Arme beraubt. Und um Edo Tensei bei ihm zu erneuern würde die Suche nach dem Verbleib von Orochimaru auf diesem Schlachtfeld bedeuten und dafür hatten wir schlichtweg keine Zeit! Es ging um Sekunden! Kakashi saß zusammengekrümmt unweit von uns weg und hielt sich die Schulter, an welcher eine tiefe Fleischwunde ersichtlich war. Er verlor zu viel Blut. Bei ihm war er nur noch eine Frage der Zeit... ich schluckte. Verdammte Scheiße! Das dürfte alles nicht wahr sein! „Sasuke!“, flüsterte Naruto. „Was?“ „Nein, ich meine, wir nehmen dich, Sasuke!“ „Bist du verrückt?“, niemals hätte ich gedacht, dass dieser Fuchs und ich zeitgleich einer Meinung sein würden! „Die Idee ist gar nicht so schlecht!“, entgegnete stattdessen Minato und ich blickte entgeistert auf den Hokage der vierten Generation. „Er ist ein Uchiha. Das funktioniert nicht! Ich bin nur Senju-kompatibel!“ Nur gut, dass der Fuchs noch immer mit mir einer Meinung war! „Irrtum, Kurama!“, Minato trat näher an mich heran, „Spürst du nicht, dass sein Körper voll ist von Hashiramas Energie? Er hat die von Kabuto verabreichten Zellen hervorragend aufgenommen! Sein Körper ist ideal als Gefäß!“ Moment! Wieso hörte sich das gerade so an, als stünde ich hier als Versuchsratte in einem Labor von Orochimaru zur Verfügung. „Paps, du hast Recht, ey! Sasuke ist ideal!“ „Spinnst du nun total, Usurakontachi?“ Naruto trat nun genau vor mich. Sein Gesicht wirkte auch müde, nicht nur besorgt. Der Kampf hatte schon viel zu lange gedauert und viel zu sehr an seinen Kräften gezehrt. Er würde nicht mehr lange durchhalten. Und auch ich war deutlich näher am Ende als es gut wäre. Wir hatten einen kleinen Erfolg verbuchen können und wir sollten diesen nun auch nutzen. Ich wandte mich nochmals um und sah auf das Schlachtfeld. Der blutrote Vollmond hoch oben am Nachthimmel bildete sich immer deutlicher aus. Madara hatte es beinahe geschafft. Bald wäre das Mugen Tsukuyomi voll erwacht und dann hätten wir keine Chance mehr. Wir waren die letzten Kämpfer mit noch ausreichend Chakra für die Fortführung dieses Kampfes. Kakashi, die Kage, die Shinobi und Samurais... alle hatten ihr Bestes gegeben und lagen nun erschöpft und verletzt über die Weiten des riesigen Schlachtfeldes verteilt. Unser aller Motivation hatte ihren Tiefpunkt erreicht. Die Hoffnung, alles noch zum Positiven zu wenden, war fast gänzlich verschwunden. Mein Blick ging zurück auf Naruto: „Okay. Setz es in mich rein! Lieber gehe ich dabei drauf, als dass es der da hinten bekommt!“ „Ihr zwei verbindet euch damit unwiderruflich auf ewig!“, hörte ich noch den letzten Protest Kuramas aus Naruto, doch wir ignorierten es. Wir starrten uns sprachlos an. Verbunden. Auf ewig. „Naruto, ich kann das Siegel ohne Hände nicht anbringen! Wir nehmen ein leichtes Shunshin Jutsu, da Kurama nun keine Gegenwehr leisten wird wie damals! Du musst nun genau das tun, was ich dir sage!“, sprach Minato schließlich auf seinen Sohn ein und dieser nickte nur, ohne den Blick von mir abzuwenden. Er trat noch näher auf mich zu, legte seine beiden Hände auf meine Brust und zerriss das schon blutgetränkte Hemd. Anschließend spürte ich die Wärme zweier Hände direkt auf der frisch verheilten Narbe unterhalb meines Herzens. Seine blauen Augen gruben sich noch tiefer in Meine ein. Ich deaktivierte das Sharingan. Wenn das hier schiefgehen würde, dann wollte ich wenigstens Naruto so sehen, wie er war. Als mein kleiner blonder Idiot und mein Licht. Er hielt den Augenkontakt, als er die Hände von meiner Brust löste und die von seinem Vater genannten Fingerzeichen formte. Über seine Lippen zog ein zuversichtliches Lächeln. „Ich vertraue dir!“, flüsterte ich, ehe er die letzte Zeichenkombination, Tiger-Schaf-Pferd-Drache, formte und sein Finger stechend auf mein Herz zu schoss. „Und ich werde dich nie enttäuschen!“, hörte ich ihn noch sagen, dann packte es mich. Ich weiß nicht, wie man dieses Gefühl beschreiben soll. Ein zerrissenes und schmerzhaftes Glücksgefühl? Wobei ich sagen muss, dass sich bei mir Glücksgefühle nur äußerst selten bemerkbar machen. Und wenn dann auch nur, wenn sie für mich in irgendeiner Form erfolgversprechend sind. Ich gestehe, es war sehr schmerzhaft. Es schoss in mich hinein wie eine glühendheiße Schwertklinge. Weitaus intensiver als Kusanagi zuvor geführt durch Madaras Hand. Zeitgleich durchflutete es mich aber auch mit unvorstellbar gigantischer Kraft. Als hätte man sein Leben zuvor in einer schalldichten Zelle verbracht und war nun plötzlich fähig, zu hören! Es erfüllte mich, es kleidete mich von innen aus. Wie der Schluck heißer Sake in einer äußerst kalten Winternacht. Das Erste, was ich wahrnahm, war mein eigener, dumpfer Schrei. Das Näherkommen der Erde, auf die meine Knie stumpf aufschlugen. Meine eigenen Fingernägel, die sich krampfhaft in mein Brustfleisch bohrten. Das Japsen nach Luft, als würde ich schon lange unter Wasser nach dem lebensnotwendigen Atem suchen. Ich riss die Augen weit auf und erkannte... nichts. Nur helles Licht umflutete mich und es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, in der mir bewusst war, dass es in meinem Leben nur eine Lichtquelle gab und diese zum Greifen nah. „Du hast es geschafft! Wirklich wahr!“, seine fröhliche Stimme hatte dennoch einen besorgten Unterton. Ich versuchte mich zu erheben, mich aufzurichten. „Wo...?“ „In eurem Geist!“ Mein Blick richtete sich schlagartig nach vorne, von wo ich diese Stimme vernommen hatte. Neben mir befand sich eindeutig die Präsenz von Naruto, doch vor mir... Der Eine war von einem kräftigen, hellem Orange. Der Andere von einem wesentlich Dunklerem. Doch dies waren die einzigen Unterschiede, die ich so schnell ausfindig machen konnte. Jede Bewegung, ob in Gestik oder Mimik, war absolut synchron. Zwei Kuramas. In voller Größe. Und Beide strahlten ungeheure Kraft aus! „Es hat alles geklappt!“, Naruto legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich hoch. Ich schien dennoch einen reichlich verwirrten Eindruck zu machen. Nach einer solchen Erfahrung, dem Einschluss eines Bijus durch ein Siegel in deinen eigenen Körper, war es mir nun auch ehrlich gesagt egal, wie ich gerade in den Augen der Anderen wirkte. „Wir werden nun die Chakren fusionieren!“, schallten die beiden Stimmen Kuramas. Ich fühlte mich wohl gerade, als wäre ich Naruto, der nichts von dem verstand, was Kakashi ihm erklärte. Wie sollte das gehen? Doch Kurama lieferte augenblicklich eine Erklärung, was wohl daran lag, dass wir uns gerade schließlich einen 'Geist' teilten. Vermutlich hieß das auch, dass er meine Gedanken erahnen konnte. Wer wusste das nun schon genau? Schließlich war ich noch keine fünf Minuten ein sogenannter Jinchuriki! „Ich werde meine vorab durch Siegel getrennten Energien des Yin und Yang wieder vereinigen. Ebenso die uns übergebenen Chakren der anderen Acht. Dadurch vergrößert sich mein Chakra. Ihr könnt beide zeitgleich darüber verfügen. Darüber hinaus solltet ihr eure eigenen Chakren auf mich als gemeinsamen Punkt konzentrieren. Dadurch könnt ihr jederzeit auf Fähigkeiten des Anderen zurückgreifen! Da der Uchiha-Bengel noch neu ist“, der hellere Kurama grinste schief auf mich herunter, „wird er den Modus nicht länger als fünf Minuten aufrecht erhalten können. Daher beeilt euch. Reißt diesem Madara den...“, er stockte und horchte auf, „Er ist da. Wir wurden entdeckt!“ Wie aus einem Strudel riss es mich aus der lichten Gedankenwelt heraus, katapultierte meine Gedanken durch Dunkelheit und die Realität schlug zu wie die Faust auf das eigene Gesicht. Neben mir eine Explosion. Deren Druckwelle presste meinen ungedeckten Körper weit nach hinten und ich erwartete einen harten Aufprall. Doch federte ich sanft ab. Überrascht über diese Wendung blickte ich nach hinten. Selbst das wäre eigentlich nicht nötig gewesen, denn ich spürte ihn. Er strahlte hell wie die Sonne und seine von ihm abgehende Energie und Wärme war ebenfalls mit dieser vergleichbar! Naruto hatte mich aufgefangen und sein Blick richtete sich in den dunklen Nachthimmel über uns. Dort schwebte er. Lachend. Grinsend. Uns verhöhnend. Provozierend! „Lass den Scheiß!“, Narutos ganze Wut richtete sich an die überlegen grinsende Macht über unseren Köpfen. Der aufsteigende Hass in mir pulsierte sichtbar an den Adern über meinen Schläfen: „Madara!“, spuckte ich verächtlich seinen Namen hervor und löste mich aus Narutos Armen. Sasuke, sammle dein gesamtes Chakra für den entscheidenen Schlag! Naruto! Wir beschäftigen ihn so lange!, Kurama schien einen Plan zu haben. Welchen? Denk an Itachi! Itachi? Was hatte mein Bruder damit zu tun? Moment! Doch nicht etwa?! Natürlich! Jetzt dürfte es Risikofrei sein! Risikofrei? Wollte sich der blöde Fuchs über mich lustig machen? Es gab keine risikofreien Jutsus! Aber egal! Er hatte Recht! Es war unsere Chance! Vermutlich die Letzte! Madaras raues, kehliges Lachen brachte mich zurück zum aktuellen Geschehen. „Habt ihr wirklich geglaubt, eure kleine Tat behindert mich und mein Vorhaben? Ihr seit zu spät!“, sein Lachen schallte über uns hinweg über das gesamte Schlachtfeld. Über die vielen Körper der gefallenen Kameraden. Er strahlte für mich den absoluten Wahnsinn aus. Verabscheuungswürdiger Wahnsinn. Es ekelte mich bei dem Gedanken daran, dass ich vermutlich ebenso ausgesehen hatte. In mir gab es gerade nichts mehr, was mich auch nur eine Sekunde lang mit Stolz erfüllen würde, den Namen Uchiha zu tragen, wenn ich daran dachte, das er, Madara Uchiha, mein direkter Urahn war! Selbstbewusst hob Naruto neben mir seine Faust in die Höhe und grinste frech zurück: „Solange wir noch stehen wird so ein Penner wie du niemals gewinnen!“ Sein Biju Modus schien um einiges an Energie hinzugewonnen zu haben. Er wirkte nicht mehr müde und erschöpft wie noch vor wenigen Augenblicken vor der sogenannten Fusion. Er schielte zu mir herüber und ich erkannte Erstaunen. „Was, Usurakontachi?“ „Wow! Teme, hast du ne Ahnung wie geil du gerade ausschaust? Echt jetzt!“ Was? Ich warf einen flüchtigen Blick an mir herunter. Ich strahlte! Ich strahlte wie dieses hibbelige Stehaufmännchen neben mir! Verdammt! Was war das? „Und deine Augen! Krass!“, fuhr mein Freund erstaunt fort. Was war mit meinen Augen? Sie fühlten sich normal an. Auch die Sicht schien mir keine andere und ich war mir sicher, weder das Sharingan, noch das Kaleidoskop Sharingan noch das Mangekyo aktiviert zu haben. Du bist nun ein wahrer Nachfahre Rikudos, sprach Kuramas Stimme in mir drin. Rikudo? „Ha! Das ist wohl ein schlechter Scherz!“, ertönte wieder Madara, „Dachtet ihr, indem ihr einen vierten Rikudo Sen'nin heraufbeschwört, dass ihr mich aufhalten könnt? Wie ich bereits sagte, das Mugen Tsukuyomi ist voll geöffnet!“, und er verfiel wieder einem wahnsinnigem Lachen. Nennen wir es Rikudo Modus, in dem du dich befindest. Um es kurz zu machen, kleiner Uchiha, du verfügst derzeit durch die Fusion der Chakren mit Naruto und mir über alle fünf Seishitsu! Du selbst brachtest das Blitz- und Feuerelement mit ein, durch Hashiramas Zellen auch noch Erde und Wasser. Naruto fügte dir das vollentwickelte Windelement hinzu sowie den Pakt mit allen neun Biju, somit die zerteilte Kraft des Juubis. Was Madara nicht weiß: Du bist nicht der vierte Rikudo. Du bist die Reinkarnation des Erstgeborenen Rikudos, Indra. Naruto die des Zweitgeborenen, Ashura. Und deine Augen sind durch die Chakravereinigung die des echten Rikudo, das Rin'negan mit sechs Ringen! Du und Naruto verfügen nun über die Fähigkeiten des Weisen der sechs Pfade! Daher auch dein verändertes Äußeres. Du repräsentierst den Verstand und die Kraft. Du weißt, dass man mit Kraft und Macht alles erreichen kann. Naruto das Herz und den Willen. Er weiß, dass man mit Liebe, Mitgefühl und Zusammenhalt alles erreichen kann. Madara bezieht seine Stärke aus dem Juubi. Mit eurer Vereinigung ist eure Stärke die dem wahren Rikudo ebenbürtig und kann die Stärke, die Madara sich zu Nutze macht, besiegen. Auf Kuramas Erklärung meiner derzeitigen körperlichen Verfassung fiel mir nicht mehr viel ein außer ein überraschtes: „Scheiße!“ Naruto grinste: „Und das von dir, Teme!“ Er schien über das alles, was mir Kurama gerade versucht hatte zu erklären, schon informiert zu sein. Es war also wirklich nicht Zufall, dass ich Naruto begegnet war. Wir waren Reinkarnationen von Brüdern. Brüder, die sich aufgrund der Macht gestritten hatten. Deren Streit sich über viele Generationen hingezogen hatte und nun mit mir und Naruto den Abschluss finden sollte. Ich hatte nicht mehr vor, die Geschichte zu wiederholen! Ich würde mit Naruto diesen Streit ein für allemal beenden! Madara, ebenfalls in dem mir ähnlich aussehenden Rikudo Modus den man nun eigentlich Juubi Modus nennen müsste, holte aus, fluchte irgendetwas, seine Hand schoss nach vorne und schneidende Energiewirbel rasten auf uns zu. Wir stoben automatisch auseinander. Ich nach links, Naruto nach rechts. Zwischen uns bildete sich durch den Aufprall seines Angriffs ein metertiefer Krater in der trockenen Erde des Schlachtfelds. „Naruto, wir sollten...“, schrie ich zu ihm herüber, doch ich erkannte sofort, dass er nicht hörte. Energiegeladen, wie er wieder war und blind vor Eifer wie eh und je, sprang er sogleich in die Höhe und überkreuzte seine Finger: „Kage Bushin no jutsu!“ Rund zwei Dutzend Schattendoppelgänger erschienen in seinem näheren Umfeld, alle im Biju Modus und Cho-Odama-Rasengan-formend. Es war absolut berauschend zu sehen, über welche Mengen an Chakrareserven er noch verfügte! „Sasuke, ich kümmer mich um ihm!“, schienen alle Kage Bushin zeitgleich zu schreien und preschten auf Madara zu. Typisch Naruto! Baka! Ich stöhnte auf. Kümmer dich um die Vorbereitung deiner Jutsus und überlass dem Kleinen und mir erstmal Madara! Und ich musste mich wirklich beeilen. Das Rot des Mondes nahm an Intensität zu. Strahlender. Bedrohlicher. Gleich würde dieses überdimensionale Genjutsu seine volle Macht entfalten und daraus würde es kein Entkommen geben. Und ich war der Letzte neben Madara, der Genjutsus in dieser Größenordnung steuern konnte. Ich versuchte mich an Itachi zu erinnern. Er hatte mir zwar damals alles erklärt, aber dennoch... Ich hatte ihn beobachtet. Jeden seiner Schritte. Mein Mangekyo war aktiviert gewesen. Wenn ein Uchiha einmal ein Jutsu mit aktiviertem Sharingan sah, so war er in der Lage, es ebenfalls umzusetzen. Solange es sich nicht um ein Kekkei handelte. Kakashi hatte sich diese Fähigkeit zu Nutzen gemacht und so den Namen Kopierninja erhalten. Eine weitere laute Explosion lenkte mich kurzzeitig von meiner inneren Konzentration ab und der Knall eines Aufpralls knapp neben mir sicherte sich meine Aufmerksamkeit. „Alles okay! Weitermachen!“, stöhnte mein Freund in meine Richtung, während er aus dem Krater krabbelte, den sein Körper durch den wohl unsagbar starken Aufprall gebildet hatte. Er grinste immer noch. Also musste ich mir wirklich keine Sorgen machen! Erneut sprang er in die Luft, bildete eine neue Riege Kage Bushins, holte aus und platzierte nach einigen Schlagabtäuschen eine energiegeladene Faust, die es durchaus mit Sakuras Felsenzerschmetterern aufnehmen konnte, mittig in Madaras Gesicht. Dieser flog im hohen Bogen gegen eine einige hundert Meter entfernte Felsformation. Naruto hatte mich somit mal eben aus dem Gefahrenbereich gebracht und ich konzentrierte mich wieder. Doch Madara ahnte etwas, löste sich aus der Felswand und stand innerhalb eines Wimpernschlags vor mir: „Was plant ihr? Es hat keinen Sinn, kleiner Uchiha-Bengel!“, seine Hand legte sich schnell auf meine Stirn, „NINGENDO-NO-JUTSU!“ Es rauschte in meinen Ohren! Der Bastard wollte meine Gedanken absorbieren! Ich riss mich nach hinten los: „TENDO-NO-JUTSU!“, und stieß meinen eigenen Körper durch Gravitationsmanipulation in die Höhe, doch er folgte mir mit grimmiger Miene und Madara holte aus... „BIJU-DAMA!“ Sie erwischte ihn volle Breitseite. Mich beinahe auch, wenn mich nicht zwei Chakrahände fest umschlossen nach hinten weggezogen hätten! „Rühr meinen Freund nicht an! Du spielst hier nur mit mir!“, fauchte Naruto mit animalisch klingendem Unterton, löste die Chakraumklammerung um mich herum, spurtete an mir vorbei hinter der Biju-dama her, welche das komplette Landschaftsbild aufs Neue verändert hatte. „Naruto! Ich bin jetzt soweit!“ Kurama hatte etwas von fünf Minuten gesagt. Ich spürte, wie ich die fünf Minuten zu sehr in die Länge zog. Ich musste jetzt eingreifen! Madara hatte sich abgefangen und strich sich nun schon mit genervterer Mimik über den roten Brustpanzer, der durch den letzten Angriff verrutscht war. „Du dreister Senju – Fuchsjunge! Freundschaften zwischen Senju und Uchiha funktionieren nicht! Da kann es nur Rivalität und absoluten Hass geben!“, schrie er und ich erahnte schon seinen nächsten Schritt. „Naruto! Hau ab da!“ Doch er hörte nicht! „Naruto!“, und meine Beine lösten sich aus der Starre, stießen sich an den Felsen ab und katapultierten mich dank Tendo-no-jutsu in atemberaubender Geschwindigkeit über den Boden: „NARUTO!“ Naruto raste immer noch auf Madara zu. Und ich hinter Naruto. Und dann bildete es sich um Madara: sein ultimativer Susanoo! Verdammt! Naruto versuchte seinen Sturzangriff noch abzufangen, doch war seine Geschwindigkeit viel zu hoch. Selbst ich hatte Mühe mich abzubremsen auf die plötzlich kurze Distanz zum Geschehen. Er prallte mit voller Wucht an die undurchdringliche Panzerung des Susanoos und schien bewusstlos an diesem entlang Richtung hartem Felsboden zu stürzen. Zum zweiten Mal: Scheiße! Madaras Susanoo fing jedoch seinen Sturz mit einer Hand ab, was aber die Brisanz der Lage keineswegs schmälerte! Der Griff des blauen Susanoos um Naruto wurde fester. In wenigen Augenblicken würde er ihn zerquetschen. Um mich herum wurde die Luft erfüllt von lilafarbenem Chakra, welches sich festigte. Auch mein Susanoo wies deutliche Veränderungen auf, die nicht genauer von mir beachtet werden konnten – sein an sich hell leuchtendes Lila war durchzogen durch das grelle Licht des Biju Modus und bildete eine weitere Verteidigungsschicht in Form einer aufflammenden Rüstung. Mein Susannoo zog ruckartig Totsuka no Tsurugi, das Geisterschwert, welches ich durch Itachis Augen erhalten hatte, und hieb auf den Arm des blauen Susanoos ein. Doch blieb es zu meiner Verwunderung auf halber Strecke im Arm selbst stecken. Die Absorbation konnte so nicht gelingen. Madara lachte laut auf. Die Situation war ärgerlich, dennoch hatte ich das Eigentliche dadurch abwenden können. Die teilweise durchtrennten Chakraflüsse des Armes von Madaras Susanoo ließen es nicht zu, dass er mein Licht löschte! Naruto glitt ihm sogar durch die Finger und mein Susanoo fing ihn schnell auf. „Danke, Teme!“, stöhnte es leise aus der Handfläche meines Susanoos und ich spürte ein erleichterndes Lächeln auf meinen Lippen. „Naruto! Halt dich nun zurück!“, flüsterte ich. Ich wusste, dass er mich dennoch verstand und setzte ihn behutsam auf den Boden ab, „Wenn es daneben geht, nehm keine Rücksicht auf mich, Usurakontachi!“ „Was meinst du, Sas...“, weiter kam er nicht. „Es ist so weit! Ha ha ha!“, Madara warf beide Arme gen Himmel, zum wirklich dunkel blutroten Mond, der wie ein riesiges Sharingan auf die Erde nieder schien, „MUGEN TSUKUYOMI – ERWACHE!“ Madara holte aus... Stille. „Sasuke! Egal was du vorhast, tu es jetzt!“, Narutos Stimme klang panisch. Mir war bewusst, dass er als nicht Genjutsu-Anwender als einer der Ersten in einem eben solchen gefangen sein würde. „Noch nicht!“, stöhnte ich. Konzentration! Ich musste mich konzentrieren! „Sasuuuuke!“ „Noch nicht!“ „Sas...!“ „SCHNAUZE DOBE!“ Konzentration! Stille! Nur Madaras Lachen: „Nun werdet Teil meiner Welt!“...und er holte aus... „BIJU-DAMA!“ Sie erwischte ihn volle Breitseite. Zwei Chakrahände packten mich und ich wurde nach hinten weggezogen! „Rühr meinen Freund nicht an! Du spielst hier nur mit mir!“, fauchte Naruto, löste die Chakraumklammerung, spurtete an mir vorbei hinter der Biju-dama her, welche das komplette Landschaftsbild aufs Neue verändert hatte. „Naruto! Ich bin jetzt soweit!“ Madara hatte sich abgefangen und strich sich genervt über den roten Brustpanzer, der durch den letzten Angriff verrutscht war. „Du dreister Senju – Fuchsjunge! Freundschaften zwischen Senju und Uchiha funktionieren nicht! Da kann es nur Rivalität und absoluten Hass geben!“, schrie er, hob dabei jedoch gelassen einen Arm. „Naruto! Hau ab da!“, krakeelte ich, doch er hörte nicht! „Naruto!“, ich stieß mich an den Felsen ab und katapultierten mich dank Tendo-no-jutsu in atemberaubender Geschwindigkeit über den Boden: „NARUTO!“ Naruto raste immer noch auf Madara zu. Und ich hinter Naruto. Und dann bildete es sich um Madara: sein ultimativer Susanoo! Naruto versuchte seinen Sturzangriff noch abzufangen, doch war seine Geschwindigkeit viel zu hoch. Selbst ich hatte Mühe. Er prallte mit voller Wucht an die undurchdringliche Panzerung des Susanoos und schien bewusstlos an diesem entlang Richtung hartem Felsboden zu stürzen. Madaras Susanoo fing jedoch seinen Sturz mit einer Hand ab, was aber die Brisanz der Lage keineswegs schmälerte! Der Griff des blauen Susanoos um Naruto wurde fester. In wenigen Augenblicken würde er ihn zerquetschen. Um mich herum wurde die Luft erfüllt von lilafarbenem Chakra, welches sich festigte. Auch mein Susanoo wies deutliche Veränderungen auf, die nicht genauer von mir beachtet werden konnten – sein an sich hell leuchtendes Lila war durchzogen durch das grelle Licht des Biju Modus und bildete eine weitere Verteidigungsschicht in Form einer aufflammenden Rüstung. Mein Susanoo zog ruckartig das Geisterschwert Totsuka no Tsurugi, welches ich durch Itachis Augen erhalten hatte, und hieb auf den Arm des blauen Susanoos ein. Doch blieb es zu meiner Verwunderung auf halber Strecke im Arm selbst stecken. Madara lachte laut auf. Die Situation war ärgerlich, dennoch hatte ich das Eigentliche dadurch abwenden können. Die teilweise durchtrennten Chakraflüsse des Armes von Madaras Susanoo ließen es nicht zu, dass er mein Licht löschte! Naruto glitt ihm sogar durch die Finger und mein Susanoo fing ihn schnell auf. „Es ist so weit! Ha ha ha!“, Madara warf beide Arme gen Himmel, zum wirklich dunkel blutroten Mond, der wie ein riesiges Sharingan auf die Erde nieder schien, „MUGEN TSUKUYOMI – ERWACHE!“ Madara holte aus... Stille. „BIJU-DAMA!“ Sie erwischte ihn volle Breitseite. Zwei Chakrahände packten mich und ich wurde ruckartig nach hinten in Sicherheit weggezogen! „Rühr meinen Freund nicht an! Du spielst hier nur mit mir!“, fauchte Naruto mit funkelnden Augen, löste die mich rettende Chakraumklammerung, spurtete unglaublich schnell an mir vorbei hinter der Biju-dama her, welche das komplette Landschaftsbild aufs Neue verändert hatte. „Naruto! Ich bin jetzt soweit!“ Madara hatte sich abgefangen und strich sich genervt über den roten Brustpanzer, der durch den letzten Angriff verrutscht war. „Du dreister Senju – Fuchsjunge! Freundschaften zwischen Senju und Uchiha funktionieren nicht! Da kann es nur Rivalität und absoluten Hass geben!“, schrie er, hob dabei jedoch gelassen einen Arm. „Naruto! Hau ab da!“, krakeelte ich, doch er hörte nicht! „Naruto!“, und meine Beine lösten sich aus der Starre. Naruto raste immer noch auf Madara zu. Und ich hinter Naruto. Und dann bildete es sich um Madara: sein ultimativer Susanoo! Und dann hielt er inne. Sah sich um. Madara holte aus... Stille. „BIJU-DAMA!“ Diesmal wich er ihr mit einem weiten Sprung nach oben aus, landete dann an vorangegangener Position und blieb vor mir stehen. „Was wird hier gespielt?“, ich erkannte, dass sein Hirn auf Hochtouren arbeitete. Narutos Chakrahände umschlossen mich, doch sie zogen mich nicht weg, denn das war nicht nötig. Mein Körper löste sich vor Madaras Augen mit einem teuflischen Grinsen auf meinen Lippen auf. Er wollte nach mir greifen und er holte aus... „BIJU-DAMA!“ Erneut wich er aus, blickte sich hastig suchend um und entdeckte mich: „Ich bin ein Uchiha! Ich kenne alle Genjutsus unseres Clans in und auswendig! Glaubst du wirklich, du kannst mich mit einem so simplen Trick besiegen?!“ Rasend vor Wut stürmte er auf mich zu und holte aus... „BIJU-DAMA!“ Diesmal tauchte ich direkt vor seinen Augen auf: „Nein, dass glaube ich nicht. Und das war noch nicht alles! Ich bin ja noch lange nicht fertig!“ „Es ist so weit! Ha ha ha!“, Madara warf beide Arme gen Himmel, zum wirklich dunkel blutroten Mond, der wie ein riesiges Sharingan auf die Erde nieder schien, „MUGEN TSUKUYOMI – ERWACHE!“ Madara holte aus... Stille. Ich erschien genau vor ihm, seine Augen immer noch irritiert geweitet: „Hier hast du nun deine heile Welt. Werd glücklich darin!“, und ich löste mich, diesmal Itachi zu Ehren, in tausenden Krähen vor seinen Augen auf. „Du verdammter Bastard!“, schrie er, „Wie konnte dir das gelingen?“, er ballte die Faust und holte aus... „Es ist so weit! Ha ha ha!“, Madara warf beide Arme gen Himmel, zum wirklich dunkel blutroten Mond, der wie ein riesiges Sharingan auf die Erde nieder schien, „MUGEN TSUKUYOMI – ERWACHE!“ Stille. „Kein Sharingan-Genjutsu der Uchiha ist in der Lage mich zu binden!“, schrie er unablässig weiter und holte diesmal nicht aus. „Stimmt!“, erklärte ich ihm hinter ihm stehend, „Nur bin ich gerade kein Uchiha mehr und nutze auch nicht das Sharingan!“ Er blickte mir direkt in die Augen und ich erkannte einen leichten Unglauben über das, was er da sah: „Ein sechsstufiges Rin'negan! Das ist nicht möglich!“ Er wollte mein imaginäres Ich ergreifen um es zu fassen. Er holte aus... Ich nickte noch, bevor sich mein Körper erneut in dieser Realität dematerialisierte. „Wie hast du das gemacht?“, Naruto sprang auf und ab. Wie ein unnachlässiger Gummiball. Immer wieder um den erstarrten Mann vor sich herum. „Izanagi... Izanami... Shisuis...Kotoama Tsukami!“, stöhnte ich kaum noch hörbar, „Izanagi ändert das Schicksal, Izanami bestimmt das Schicksal!“, zitierte ich noch keuchend Itachis letzte Lehre an mich zur Erklärung, obwohl ich wusste, dass Naruto diese keinesfalls verstehen würde. Meine Beine fühlten sich an wie mehrfach gebrochen und ich sank Blut hustend auf die Knie. Naruto unterbrach seinen Marterpfahltanz um Madara und beugte sich besorgt über mich: „Iza...was?!“ Er hat zunächst Madaras Realität, die unser aller Realität geworden war, mit seiner eigenen Realität vertauscht, in der Madara unter anderem kein Mugen Tsukuyomi anwenden konnte mithilfe von Izanagi. Madara war sich seines Sieges gewiss und unvorsichtig. Dadurch konnte Sasuke ihn dann mit Izanami, einem äußerst starken Genjutsu in dieser nun neuen falschen Realität einschließen. Aus dieser käme er nur heraus, wenn er sich all seinen Missetaten stellt und sie einsieht. Das wären aber in Madaras Fall so viele, das es schlichtweg unmöglich ist, dass er sich an alle erinnert und sie einzeln bereut. Und um das alles noch zu festigen belegte er ihn noch mit Shisui Uchihas einzigartiger Augenkunst Kotoama Tsukami, welche in Itachis Augen verankert war und sich durch das Rin'negan erholt hatte. Dieses vermittelte ihm diesen Albtraum, in dem er nun feststeckt, von sich aus nie beenden zu wollen. Normalerweise wird man bei der Verwendung dieser verbotenen Jutsus mit Blindheit bestraft, doch durch die Rin'negan ist er davor geschützt. „Heißt das, wir haben...“, Naruto zögerte. „Ja“, keuchte ich. Nun setzten wirklich extreme Kopfschmerzen ein, „Geschlagen mit den eigenen Waffen! Wir haben gewonnen, Dobe!“ Der Uchiha-Bengel hat übertrieben! Er hat all sein Chakra aufgebraucht und auch fast gänzlich das Meine. Ich habe ihm gesagt, maximal nur fünf... Ich spürte die weiterhin zunehmende Schwere meines Körpers. So so. Risikofrei hatte der blöde Fuchs gesagt. Langsam sackte mein Körper nach vorne weg. Ich fiel mit dem Gesicht voran in den Staub: „Itachi... Konoha... befreit... von... Uchihas!“ „SASUKE!“, war das Letzte, was ich hörte. Von nun an schien ich alles aus der Sicht einer dritten Person zu betrachten. Ich erblickte Naruto, wie er sich panikartig über meinen leblosen Körper beugte. Zunächst rüttelte er sachte an meinen Schultern, doch dann immer heftiger. Er schrie. Er schrie ohne Unterlass und in einer nie dagewesenen verzweifelten Lautstärke. Immer und immer wieder meinen Namen. Er presste meinen Oberkörper an den Seinen und weinte hemmungslos. War ich tot? Kakashi erschien neben ihm. Naruto wirkte genauso überrascht wie ich. War Kakashi nicht schwer verletzt worden? Auch Minato stieß durch Narutos verzweifelte Schreie dazu. Wieso hatte er seine Arme wieder? Hatten sie Orochimaru gefunden? Er beugte sich zu Naruto und legte behutsam die Arme um die Schulter seines Sohnes. Sprach sanft auf ihn ein, doch der blonde Sturkopf schüttelte immer wieder den Kopf. Hielt sich krampfhaft an meinem Körper fest. Wiegte ihn hin und her. Seine Tränen benetzten mein Gesicht. Er presste seine Lippen an meine kälter werdende Stirn und murmelte unentwegt. Minato schien meine Körperfunktionen überprüfen zu wollen, was jedoch durch die heftige Umklammerung Narutos kaum möglich war. Dobe. Kakashi hingegen betrachtete sich den versteinerten Madara, schob dann die Augenbinde hoch und öffnete sein Mangekyo Sharingan. „KAMUI!“, und um Madaras Körper wurden Wirbel sichtbar. Nun war er endgültig verschwunden. Wir hatten es wirklich geschafft! Der Haken: Ich war allen Anscheins nach wirklich tot! Naruto schien sich nicht beruhigen zu wollen. Und dieses Bild, meinen verzweifelten Freund über meinen leblosen Körper so verkrampft weinen zu sehen, zerriss mir die Brust. Ich starrte mit Tränen in den Augen zum Mond hoch, welcher nun, endlich, ein strahlendes Perlweiß aufwies. Wir hatten es wirklich geschafft! Die ersten Tränen rannen mir die Wangen herunter. „Naruto? Was machst du da!“, rief ein entsetzter Minato und lenkte somit meinen Blick wieder auf das Geschehen. „Ich hab ihm versprochen, dass wenn er stirbt wir gemeinsam sterben!“, seine Stimme hörte sich absolut nicht mehr weinerlich an, sondern todernst. Was?! Spinnt der denn nun wirklich? Was hatte er vor? „Er hat sein komplettes Chakra weit über Ultimo verbraucht inklusive des Chakraanteils des Kyuubis! Das schaffst du nicht, Naruto, ohne wirklich selbst dabei drauf zu gehen!“, schimpfte der vierte Hokage. Sollte dieser Kerl als sein Vater es nicht besser wissen? Es hatte grundsätzlich keinen Sinn auf Naruto einzureden, wenn er sich was in den Kopf gesetzt hatte. Denn das zog er auch durch. Egal, wie hirnrissig es war. In der derzeitigen Situation, in der ich mich befand, sollte mich das eigentlich freuen! Er legte beide Hände auf meine Brust. Genau auf das Siegel. „Kurama! Bitte! Gib mir alles was du noch geben kannst!“, schrie er über die unheimliche Stille des Schlachtfeldes hinweg und der vorab erloschene Biju - Modus flammte neu auf. In einer Stärke und Helligkeit, die ich ihm bei Weitem nach solch einem langen und harten Kampf nicht mehr zugetraut hätte. Nur sah er verändert aus. Auch Kakashi und Minato schien dies sofort aufzufallen. Sein Körper brannte lichterloh in reinweißen Flammen. Sein Mantel trug die neun Tomoekreise und einen großen Spiralkreis auf dem Rücken. Es war der Mantel des wahren Rikudo Sen'nin. Er hatte es geschafft und bezog nun unser beider komplett verschmolzenes Chakra! Mir stockte der Atem über so viel Stärke, Macht, Kraft und auch Schönheit soweit dies einer körperlosen Seele wie mir möglich war. Aber nicht nur das ganze Äußere war anders. Es war sein Blick! Es waren nicht mehr die Augen, die ich kannte! Es waren MEINE! Naruto hatte das Rin'negan! Und er beherrschte eine unsägliche Kraft! Er nahm über das Siegel meine Kräfte auf, reicherte sie mit dem mir fehlenden Chakra und Lebensenergie an und wandte sie sofort an! Eben diese geballte Energie strömte in meinen Körper. Mein Siegel saugte sie förmlich auf. „Es klappt!“, hörte ich Kakashi seufzen, der meinen Puls und meine Atmung kontrollierte, während Minato nun eine Hand auf Narutos Rücken legte und ihm wohl zur Unterstützung all sein restliches Chakra vermachte. Dabei hielt er jedoch plötzlich inne und auch Kakashi verharrte. Das ganze Schlachtfeld war zunächst nur vereinzelt erleuchtet. „Was...was ist das?“, mein ehemaliger Sensei wandte sich in alle Richtungen. Und mit einem Male erstrahlte alles im grellen Licht als wäre es hellster Tag! „Das ist Sasukes und Narutos neue Macht...“, flüsterte Minato ungläubig erstaunt, während sein Sohn unter seinen Händen ebenfalls zusammensackte, seine Flammen erloschen und auf meinem Körper zum Liegen kam. Dann wurde es erneut wieder dunkel um mich herum. Ich öffnete die Augen und erkannte die Innenseite einer Maske. Ich brauchte Luft. Ganz dringend Luft. Ich riss mir die Maske vom Gesicht. Atmete tief ein, doch meine Lungen füllten sich nicht. Das reichte nicht. Ich lief zum Fenster und öffnete es schwungvoll. Kakashi saß schweigend und mich beobachtend im Ohrensessel des Hokage. Kurama war nicht zu sehen. Vermutlich war er nun in mir. Eine Tatsache, an die ich mich als Jinchuriki gewöhnen sollte. Ich fühlte die frische Brise, die mich umwehte und die mein Gesicht gerade an den Wangen kalt anfühlen ließ. Ich hatte tatsächlich geweint. Schnell wischte ich mir mit dem Handrücken über mein Gesicht. Auch über die Stirn, wo sich kalter Schweiß gesammelt hatte. „Ich denke, du weißt nun wirklich alles, Sasuke - kun!“, räusperte sich Kakashi nun hinter mir. „Hm!“, mehr konnten meine Lippen nicht formen. Mein Blick weiterhin starr geradeaus an den Horizont hinter Konoha gerichtet. „Naruto und Kurama haben fast ihr komplettes Chakra aufgebraucht um deine lebenswichtigen Funktionen aufrecht zu erhalten. Und dennoch hat es sich der Kleine dann nicht nehmen lassen, deinen Körper höchstpersönlich nach Konoha zu schleifen“, Kakashi lachte leise, „So wie er es damals geschworen hatte!“ „Madara?“, flüsterte ich tonlos. „Er befindet sich nun dort, wo niemand außer mir oder Obito Zugang haben!“ „Und Obito ist tot!“, schlussfolgerte ich. „Nun ja“, kam jedoch reichlich zögerlich von Kakashi, „Sagen wir lieber, dass er sich mit einigen Anderen wo anders befindet!“ „Hä?“, ich fuhr zu ihm herum. Wie meinte er das? Sollte er sich nicht anders anhören wenn man bedachte, dass er seinen ehemals besten Freund und Teamkameraden ein zweites Mal verloren hatte. Schließlich hatte Obito sein Leben geopfert um Naruto und mir die Möglichkeit zu geben, an Kyuubis zweites Chakra zu kommen. „Ich denke, du hast schon ziemlich viel Info für einen Tag erhalten“, Kakashi lehnte sich mit vielsagendem Blick im Sessel zurück. „Was soll das denn nun heißen?“, schnauzte ich und überlegte mir ernsthaft, ihn am Kragen aus dem Sessel heraus zu packen, doch wurden wir durch fröhliches Gelächter vor der Tür unterbrochen, welche sich sogleich öffnete. Naruto trat herein: „..., ey, das Choji aber auch so übertreiben musste mit den Spareribs! Tsunade-obaa-chan wird ihn jetzt bestimmt auf Diät setzen! Dattebayo!“ „Glaubst du wirklich, Naruto, der lässt das mit sich machen?“, hinter Naruto trat ebenfalls lachend der ANBU von heute morgen in das Zimmer und dieser verharrte augenblicklich in der Position, in der er sich gerade befand. Mir fiel auf, dass ich die Maske abgelegt hatte. Aber nicht nur ich. Er hielt seine Eigene auch in den Händen. Was war hier los? Wie konnte das sein? Er war tot! Ich war mir sicher, dass er zu den Gefallenen auf dem Schlachtfeld zählte. Neji Hyuugas Augen, eindeutig Byakugan und kein Edo Tensei, verengten sich zu Schlitzen: „Du solltest darauf achten, dass dir so was nicht passiert wenn jemand Unwissendes hier herein kommt, Uchiha!“ Kapitel 5: Kapitel 5: NEUSTART ------------------------------ Kapitel 5 Neustart Es war spät geworden. Der Himmel hatte eine tiefrote Farbe angenommen und die wenigen Wolken am Himmel lagen tief über dem Horizont. Es würde bestimmt regnen in der Nacht. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Auf dem Weg in mein bescheidenes Zuhause, welches sich noch immer bei den Notunterkünften befand, welche nach dem Angriff der Pains errichtet worden waren. Mein ANBU und ich. Wir sprachen nicht. Wir blickten uns nicht an. Ich wusste, dass er nachdenklich war. Kakashi-sensei hatte mich vorgewarnt. Mir war nicht klar gewesen, dass Sasuke die Ereignisse rund um den Kampf vergessen hatte. Er hätte mich doch fragen können! Doch dann fiel mir ein, dass er ja gar keine Möglichkeit gehabt hatte in der kurzen Zeit, in der er wieder unter uns weilte. Meine Hand glitt in die Papiertüte auf meinem Arm und zog einen weiteren Spieß heraus, auf dem sich fünf schmackhafte Dangos befanden. Genüsslich biss ich in den Ersten hinein und das süße Bohnenmus quillte seitlich heraus und tropfte ungeachtet von mir auf mein Kinn. Die waren einfach lecker, echt wahr jetzt! Ich bemerkte, dass er zu mir herüber schielte, obwohl dies durch die Maske eigentlich nicht möglich sein konnte. „Auch einen?“, fragte ich und wedelte mit meinem Stäbchen und den darauf verbliebenen vier Dangos vor seinem Gesicht. Ich konnte ein „Tzzz“ heraushören. „Komm schon, Sasuke, die sind echt gut!“, ich hielt ihm das Stäbchen noch dichter vor die Maskennase. Er blieb abrupt stehen und wandte sich mit ganzen Oberkörper zu mir herum: „Die ganze Maskerade bringt nichts, wenn du mich auf offener Straße beim Namen ansprichst, Dobe!“ Oh! Da hatte er allerdings Recht! Soweit hatte ich echt noch nicht gedacht! Wieso denke ich eigentlich immer erst nach dem Sprechen? Ich kratzte mich beschämt am Hinterkopf und bereute diese Handlung auch sofort wieder: ich hatte immer noch die Dangos in der Hand und nun klebten nicht nur meine Haare. Viel schlimmer war für mich die Tatsache, dass die süßen Bällchen nun behaart waren. Ich muss wirklich echt entsetzt drein geschaut haben, denn Sasuke lachte leise: „Du bist so ein Idiot, Usurakontachi!“ Ich stimmte in sein Lachen ein. Endlich. Sein Lachen. Es war schön. Und es klang schön. Nur schade, dass ich es nicht sehen konnte. „Wie soll ich dich denn in der Öffentlichkeit nennen?“, fragte ich ihn schließlich, nachdem unser Lachen verstummt war und ich meine Dangos in den nächsten öffentlichen Mülleimer geworfen hatte. „Das ist mir gleich!“, entgegnete er kühl. Hmpf. Tolle Info. Wieder liefen wir eine Weile schweigend nebeneinander her. „Ich mag deinen Namen!“, flüsterte ich, „Ich kann mir nicht vorstellen, dich anders zu nennen!“ Er schwieg immer noch, aber ich merkte, dass ihn meine Aussage, oder vielmehr mein Geständnis, nicht kalt gelassen hatte. Er blieb erneut stehen. Da ich dies nicht direkt merkte, hielt ich erst zwei Schritte vor ihm und drehte mich dann überrascht zu ihm herum. Er sagte immer noch nichts, doch gerade als ich ihn fragen wollte, was denn los sei, denn schließlich war er ja auch mein Leibwächter und es hätte ja etwas sein können, trat er diese zwei Schritte genau auf mich zu und legte den Kopf schräg, als würde er mich frech angrinsen hinter seiner Katzenmaske. Ich spürte seinen Finger unterhalb meines Kinns und wie dieser langsam hochfuhr bis zu meinen Lippen. Mich durchfluteten Millionen Gedanken, doch keiner von ihnen schien in dem Moment greifbar um das in Worte zu fassen, was ich gerade fühlte. Aus irgendeinem Grund hatte mein Herz aufgehört zu schlagen. Ich starrte nur auf seine Maske, deren weißlicher Anteil orange schimmerte durch das warme Licht der untergehenden Sonne. Seine schwarzen Haarsträhnen, die ihm links und rechts über den Maskenrand ins Gesicht hingen, glänzten in eben diesem Licht wie Seide. Verdammt! Was war mit mir los? Sein Finger löste sich von meinen Lippen. Er hob mit der anderen Hand die Maske so an, dass sie weiterhin den Großteil seines Gesichts bedeckten. Nur seinen Mund konnte ich erkennen. Langsam zog er seinen Finger an seine eigenen Lippen und leckte ihn mit einem Lächeln ab. Mir war noch nie so bewusst wie jetzt aufgefallen, wie schön Sasuke war. Dürfte das ein Mann überhaupt über einen anderen Mann sagen oder denken? Ich war mir da nicht sicher. Vielleicht sollte ich diesbezüglich wirklich darauf achten, dass ich vor dem Sprechen nachdachte. Er setzte sich die Maske wieder richtig auf und machte einen weiteren Schritt um mich herum: „Schmeckt ganz gut!“ Ich spürte, wie mich dieses fremde, neue Gefühl in mir verließ und der Freude über das Gesagte wich: „Sag ich doch, Teme! Wir müssen morgen früh noch mal zu dem Laden und welche holen!“ „Warum? Du hast doch noch die ganze Tüte voll!“ „Bis morgen früh aber nicht mehr!“, entgegnete ich schon mit leicht beleidigtem Unterton, „Zudem will ich einem Freund morgen welche mitbringen! Er kann das Haus nicht so gut verlassen!“ Ich spürte einen interessierten Blick unter der Maske: „Denkst du nicht, du solltest mich über deine Pläne besser unterrichten? Schließlich bin ich für deine Sicherheit verantwortlich!“ Ich zog ein neues Spiesschen aus der Tüte und biss freudestrahlend das erste Dango herunter: „Du willst also die morgige Tagesplanung wissen, hm, Sas-“, ich verschluckte mich und hustete laut los. Sasuke schlug mir einmal kräftig zwischen die Schulterblätter und das kleine Stück des Dangos sprang im hohen Bogen aus meinem Mund und fiel auf die Straße. „Usurakontachi! Es gibt Dinge, vor denen kann selbst ich dich nicht beschützen! Versuch wenigstens Mahlzeiten und Schlafenszeiten zu überleben!“, ich brauchte sein Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, dass er allein bei diesem Satz mindestens viermal mit den Augen gerollt haben musste und dreimal innerlich laut seufzte. Ich lachte hell auf: „Ich geb mein Bestes, ey, versprochen, Sasu! Echt wahr!“ „Sasu?“ „Ja, das geht doch wohl klar, oder?!“ „Tzzz!“ Ich grinste und griff irgendwie automatisch zu seiner Hand. Sie war kühl. Aber er zog sie nicht ruckartig weg, sondern ließ sich von mir ziehen: „Wir sind gleich da!“, und mein Griff festigte sich um seine langen, schlanken Finger, während ich ihn hinter mir her zu den Holzhütten am Ende des Waldweges zog. Wir liefen nun schon eine ganze Weile durch Konoha. Wo hatten sie nur diese Unterkünfte für Jonins errichtet, in denen Naruto untergebracht war und wo ich nun mit ihm in der nächsten Zeit leben sollte? Wir hatten kurz an einem Cafe Halt gemacht, weil er Hunger hatte. Irgendwie verwunderte mich das. Es hatte bei dieser Amtseinführung ein wirklich ausladendes Büffet gegeben und ich war mir sicher, dass er dort mehr als nur dreimal Nachschlag geholt hatte. Wie konnte er jetzt noch hungrig sein? Mit einer großen Papiertüte war er breit grinsend wieder aus dem Geschäft herausgetreten und lief nun mit der Sonne um die Wette strahlend neben mir her. Den Pfad an den Hokagesteinköpfen vorbei zu einem weniger belebten Platz. Dort hinüber zu einem etwas breiterem Weg am Waldrand entlang. Er griff erneut in die Tüte und holte sich den dritten Spieß in Folge heraus. Ich seufzte lautlos. Ich hatte den Rest der Veranstaltung stets im Hintergrund verbracht und ihn beobachtet. Jede seiner Bewegungen. Seiner Gesten. Seiner Mimik. Ich musste gestehen, er hatte sich trotz seines vielleicht nach außen hin kindlich wirkenden Verhaltens sehr gut gemacht. Ich hatte nach der Begegnung mit Neji nicht mehr gesprochen. Und ich hatte auch nicht weiter danach gefragt. Ich würde schon meine Antworten bekommen. Früher oder später. Auch wenn mir die Frage, wie dies überhaupt möglich war unter den Fingernägeln brannte. Er biss in den ersten Dango auf seinem Spieß und ich vernahm das Geräusch von heraus gepresstem Bohnenmus. Sogleich stieg mir auch dessen süßlicher Geruch in die Nase. Ich schielte zu ihm herüber. Eine schmale Spur Bohnenmus lief ihm vom Mundwinkel zum Kinn herunter. Er grinste mich an, als ob er genau wüsste, dass ich ihn beobachtete. „Auch einen?“, und er wedelte mit dem Spieß vor meiner maskierten Nase herum. „Tzzz!“, entwich es mir. Würde ich den ganzen Tag so viel Süßkram essen wie der Blondschopf käme ich aus dem benötigten Training gegen unerwünschte Pfunde nicht mehr heraus. Naruto musste eine wahnsinnig gut funktionierende Fettverbrennung haben! „Komm schon, Sasuke, die sind echt gut!“ Fast klebte er mir die restlichen vier Dangos an meine Maske. Ich blieb stehen und auch er verharrte sofort. Es waren zwar nicht viele Menschen auf der Straße, aber Naruto konnte sich nicht darüber beschweren, dass er ein leises Stimmchen hatte! „Die ganze Maskerade bringt nichts, wenn du mich auf offener Straße beim Namen ansprichst, Dobe!“ Seine Augen weiteten sich entsetzt. Ich erkannte sofort, dass bei ihm gerade der kleine Teil, der für das Denken in seinem Kopf zuständig war, angesprungen war. Der Gesichtsausdruck war so selten dämlich, dass ich mir mühsam das Lachen unterdrückte. Er hob seine Hand, mit der er den Dango-Spieß hielt und ich wollte gerade schon etwas sagen, doch da kratzte er sich auch schon beschämt am Hinterkopf. Sofort erkannte ich wieder Entsetzen in seinen Augen, denn er bereute diese Handlung sofort. Er hatte sich doch tatsächlich diese süßen Bällchen in die Haare geklebt. Ruckartig zog er sie wieder heraus und starrte sie dann entsetzt an. Es war ein Blick zwischen absolutem Entsetzen und Trauer. Das er nun wohl eine kahle Stelle am Hinterkopf haben würde störte ihn gerade weniger als die Tatsache, dass diese Dangos wohl nicht mehr zu genießen waren. Nun konnte ich wirklich nicht mehr an mich halten und lachte: „Du bist so ein Idiot, Usurakontachi!“ Seine Augen weiteten sich und begannen sofort wie das schönste Sternenfirmament zu funkeln. Vergessen schienen die Bohnenmusbällchen in seiner Hand. Er blickte mich direkt an und lachte laut mit. Dieses Lachen klang so ungewohnt für mich und doch so wunderschön. Wusste Naruto eigentlich, wie schön er war, wenn er so lachte? Dieses Lachen war so viel schöner und angenehmer anzusehen, wie die Tränen, die er meinetwegen auf dem Schlachtfeld vergossen hatte. Diese Erinnerung quälte mich und unterbrach mein Lachen. Hatte er auch in den Jahren meiner Abwesenheit geweint? Um mich? Er lief zu einer nahestehenden Mülltonne und entsorgte die ungenießbare Süßigkeit. „Wie soll ich dich denn in der Öffentlichkeit nennen?“, fragte er plötzlich, nachdem wir wieder einige Meter weiter gegangen waren und zog mich erneut aus meinen düsteren Gedanken. „Das ist mir gleich!“, entgegnete ich kühl. Schließlich hatte ich selbst keine Ahnung, wie wir nun im Detail mit dieser neuen Situation umgehen sollten. Vor wenigen Wochen war er in meinen Augen einer meiner erklärten Erzfeinde, weil er für Konohagakure gestanden hatte und nun war ich seine persönliche Leibwache. Allein der Gedanke war schon recht makaber! Wieder liefen wir eine Weile schweigend nebeneinander her. „Ich mag deinen Namen!“, flüsterte er plötzlich kaum hörbar, „Ich kann mir nicht vorstellen, dich anders zu nennen!“ Was sagte er da? Und warum sagte er es? Ich verspürte ein seltsames Kribbeln in meiner Bauchgegend. Es war doch nur ein Name. Ein Name, den meine Eltern für mich ausgesucht hatten. Meine Eltern! Ja, mein Name war eigentlich alles was mir noch von ihnen geblieben war! Ich ließ meinen Blick wieder zu ihm hinüber huschen. Diese Bohnenmusspur an seinem Kinn schimmerte golden im Licht der untergehenden Sonne. Er selbst wirkte seltsam nachdenklich und abwesend. Ein seltsamer Anblick und irgendwie passte das alles nicht zusammen. Ich blieb stehen. Naruto schien dies nicht sofort mit zu bekommen, denn er schritt weiter. Jedoch fuhr er etwa einen Meter vor mir überrascht herum. Er legte den Kopf seitlich und die Frage, warum wir plötzlich angehalten hatten, lag ihm sichtlich bereits auf den Lippen, als mich plötzlich meine Beine näher an ihn heran treten ließen. Normalerweise vermied ich eine solche Nähe zu anderen Menschen, da sie mir durchweg immer unangenehm erschien, doch hier und gerade jetzt fühlte es sich richtig an. Ich hob meine linke Hand und fuhr mit meinem Zeigefinger ganz sachte über sein Kinn hoch zu seinem Mundwinkel. Dort ließ ich meinen Finger nur wenige Sekunden ausharren, ehe er weiter sanft über seine Unterlippe strich. Sie war so warm und weich. Ich spürte sie unter meinem Finger pulsieren. Sein leichter Atem schlug gegen meinen Finger. Warum tat ich das? Irgendwie schien es mich zu faszinieren. Ja, es berauschte mich sogar. Doch das dürfte es nicht! Er war nun der Hokage und ich ein ihm zur Seite gestellter ANBU. Wenn uns irgendjemand jetzt sehen würde, würde man vermutlich was eindeutig Falsches denken! Ich zog meinen Finger zurück, an welchem nun das süßliche Mus klebte. Mit meiner rechten Hand hob langsam die Maske an, die mein Gesicht bedeckte und ich führte meinen klebrigen Finger an meine Lippen. Ich merkte, wie ein Lächeln meine Lippen umspielte. Langsam leckte ich den Mus mit meiner Zunge von meinen Finger. Narutos Augen fixierten jeden einzelnen meiner Schritte. Seine Atmung hatte sich deutlich beschleunigt und seine Wangen wirkten rosig. Verdammt! Wieso intensivierte dieser Blick dieses unheimliche Kribbeln in mir so sehr? Und warum verhielt ich mich so? Hastig zog ich nun den Finger von meinem Mund zurück und trat einmal um Naruto herum, während ich die Maske wieder richtig positionierte: „Schmeckt ganz gut!“, säuselte ich mehr vor mich hin und setzte zum weitergehen an. Narutos Trance schien sich augenblicklich in Luft aufzulösen und er schloss zu mir auf: „Sag ich doch, Teme! Wir müssen morgen früh noch mal zu dem Laden und welche holen!“ „Warum? Du hast doch noch die ganze Tüte voll!“, entgegnete ich seufzend. „Bis morgen früh aber nicht mehr! Zudem will ich einem Freund morgen welche mitbringen! Er kann das Haus nicht so gut verlassen!“, er klang leicht schmollend. Hatte ich nun auch noch die Rolle eines Erziehers übernommen? Ich hatte das Gefühl, als hätte ich gerade einem Kind verboten, Süßigkeiten zu naschen! Zudem würde mich mal interessieren, wen oder was er mit Freund meinte: „Denkst du nicht, du solltest mich über deine Pläne besser unterrichten? Schließlich bin ich für deine Sicherheit verantwortlich!“ Und das es sich bei meinem zu sichernden Objekt um Naruto Uzumaki handelte machte das Ganze an sich schon schwierig genug! Er zog ein neues Spiesschen aus der Tüte und biss freudestrahlend das erste Dango herunter: „Du willst also die morgige Tagesplanung wissen, hm, Sas-“, er verschluckte sich und hustete laut los. Hmpf! Dieser Idiot! Ich rollte mit den Augen und seufzte leise vor mich hin. Schnell holte ich aus und schlug ihm einmal zentriert kräftig zwischen die Schulterblätter. Ein kleines Stück Dango sprang ihm aus dem Mund und fiel auf die Straße. Anscheinend hatte er heute beim Verzehr dieser Knödel kein Glück! „Usurakontachi! Es gibt Dinge, vor denen kann selbst ich dich nicht beschützen! Versuch wenigstens Mahlzeiten und Schlafenszeiten zu überleben!“ Er gluckste und lachte hell auf: „Ich geb mein Bestes, ey, versprochen, Sasu! Echt wahr!“ „Sasu?“, ich stockte. Wie kam er denn jetzt da drauf? „Ja, das geht doch wohl klar, oder?!“, wieder dieses unbeschreibliche Lächeln. Er machte mich noch ganz verrückt! Wie sollte ich darauf nur reagieren? „Tzzz!“ Ich schritt einfach weiter und dann folgte etwas, was mich total überraschte. Würde ich nicht diese Maske tragen, hätte Naruto dieses Unterfangen vermutlich auch sofort gestoppt, denn selbst ich konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, wie sich meine Mimik deuten ließe. Urplötzlich ergriff er meine Hand. Seine warmen Finger umschlangen die Meinen. Wie ein sanfter, elektrischer Impuls schoss es mir den Arm hoch und ließ den Schlag meines Herzens für wenige Augenblicke aussetzen. Sachte zog er an mir, während er an mir vorüber lief: „Wir sind gleich da!“, lachte er und sein Griff festigte sich noch eine Spur mehr. Ich schluckte und ließ es einfach zu. Es fühlte sich fremd an, doch mit Sicherheit konnte ich auch sagen, dass es genau das war, was ich gerade brauchte, um nicht wieder meinen düsteren Gedanken zu verfallen. Es war diese Wärme, die er ausstrahlte und die gerade über unsere verschränkten Finger in mich überfloss. Das deutliche Lächeln unter meiner Maske war für ihn nicht sichtbar, aber ich wusste, dass er spürte, das es mich nicht störte. Und so zog er mich hinter sich her zu den Holzhütten am Ende des Waldweges. Ähm, ja! waren meine ersten Gedanken. Mehr wollte ich gar nicht denken. Denn ich wusste, dass wenn ich jetzt darüber nachdenken würde, in was ich hier hinein geraten war, würde ich mich aufregen. Und ich würde vermutlich irgendetwas Gemeines, aber durchaus dieser Situation angebrachtes, sagen. Und dann würde er heftig und laut, ja, vor allen Dingen laut, protestieren. Und ich würde wieder was sagen und er noch lauter reagieren und dann ich... also hielt ich besser den Mund. Der Tag war so wieso bisher schon seltsam genug für mich! Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal von so vielen Menschen umgeben gewesen war ohne den Hintergedanken oder die Verpflichtung zu haben, sie nieder zu stecken weil es nötig war. Und ich hatte es überstanden. Vor allen Dingen hatten es die Menschen auf dieser Amtseinführung überstanden! Und mir war wieder klarer geworden, warum ich lieber ein Einzelgänger war und eigentlich auch bleiben wollte. Mir fehlte die Ruhe. Die nichtssagende, wundervolle Stille. Mir fehlte auch irgendwo das Alleinsein. Verdammt! Ich war gerade einmal 36 Stunden aus dem Koma und ich wollte wieder meine Ruhe haben! Das sprach doch auch nicht unbedingt für mich! Nun denn. Das mit dem Einzelgänger bleiben wollen hatte sich für das Erste erledigt. Aber musste dieses Zwangsdoppel wirklich so hart werden? Ich atmete tief ein und ärgerte mich gleich, warum ich das getan hatte! Denn die Gefahr, dass sich hier Keime, Schimmelpilze oder Schlimmeres in der Raumluft befanden, war hoch und ließ mir selbst von der Luft in meinen Lungen übel werden. Himmel, Jashin oder wer auch immer, HILF! Ich bekenne mich auch sofort zu deinem Glauben! „Haha!“, gluckste es neben mir, „Tut mir leid, Teme! Bin nicht zum aufräumen gekommen, wirklich wahr!“ Dabei trat er ein mir nicht definierbares Kleidungsstück in eine Zimmerecke und ließ mich durch den freigewordenen Fleck am Boden erahnen, welche Farbe der Fußboden hatte. „Was hat dich denn gehindert?“, rutschte mir nun doch meine trockene Frage heraus. Doch er schien gar nicht wirklich beschämt zu sein, sondern wirbelte nur herum und warf dabei seinen ausgezogenen Hokagemantel auf einen Stuhl neben einem eindeutig überladenen Schreibtisch: „Ich habe mich um meinen Freund gekümmert!“, er stoppte in der Bewegung, „Nein, eigentlich um zwei Freunde!“, und grinste keck. Meinte er mich? Irgendwie hatte ich nun doch ein schlechtes Gewissen. Aber das er schon immer ein Chaot war und dadurch von Natur aus der Kategorie unordentlicher Zeitgenossen angehörte hatte ich auch schon vor Jahren gewusst und es hätte mich daher auch nicht so schockieren dürfen. Ich bückte mich und sammelte einige Kleidungsstücke ein, ebenso wild durch den Raum verteilte Schriftrollen, Schuhe, zwei Chipstüten, einen Rucksack, einen -warum auch immer- zertrümmerten Wecker sowie drei Kissen und legte alles an die dafür vorgesehenen Stellen. Nur die Schmutzwäsche brachte ich ins Badezimmer, welches in die linke Ecke dieser doch recht kleinen Behausung integriert war. Ich war so wieso noch reichlich verwundert darüber, dass man Naruto, den Held von Konoha, immer noch in einer solchen Unterkunft untergebracht hatte. „Ich war so gut wie nie hier seit der Sache mit den Pains!“, schallte es zu mir ins Bad, als ich gerade die Wäsche in die schon übervolle Wäschetruhe stopfte, „Ich hatte noch nicht die Möglichkeit, mir eine andere Bleibe zu suchen. Zuerst Pain, dann die Suche nach dir, dann Akatsuki und der Ärger im Eisenreich“, ich zuckte zusammen bei den Erinnerungen an meine Taten dort, „und mein Training bei Onkel Bee und dann...“, ich trat aus dem Badezimmer wieder heraus und beobachtete ihn, wie er den Tisch von seinem Ballast befreite, „..die Bijus und Madara und...“ „Ist schon okay, Dobe!“ Er fuhr herum, beide Arme beladen mit Schriftrollen. Hatte er wirklich alle gelesen? Irgendwie bezweifelte ich das. „In der Küche liegt ein Futon und eine Tasche mit Wechselkleidung für dich. Ich denke, Shikamaru hat es für dich herbringen lassen“, er deutete auf eine wirklich schmale Tür, die wohl in den besagten Raum führen würde. Mich verwunderte die Fortsetzung des absoluten Chaos in diesem Raum nicht weiter. Wenn man sich einmal darauf eingestellt hatte, schien es doch ganz erträglich zu sein. Damit möchte ich aber nicht behaupten, dass ich nun Naruto den Freibrief zum Ausleben seiner Unordentlichkeit geben würde. Nein. Ich hatte beschlossen, dass solange ich dazu gezwungen war, mit ihm unter einem Dach zu leben, er schon lernen würde, was Ordnung hieß und sie auch zu schätzen wusste! Das würde allerdings eine Menge zusätzlicher Arbeit von mir abverlangen. Erneut hörte ich ein genervtes Seufzen über meine Lippen kommen, während ich den zusammengelegten Futon hoch hob und ihn in das Wohnzimmer trug, welches zeitgleich auch als Schlafraum diente. Naruto schien selbst auch kein eigenes Bett zu haben. Ihm diente wohl seit der Zerstörung Konohas eine etwas breitere Pritsche als Schlafstätte. Er nahm das Futon entgegen und legte es direkt neben seine Pritsche auf den mittlerweile deutlich aufgeräumteren Fußboden. Aus einem Schrank zog er nun einige Decken und Kissen und warf sie auf mein künftiges Bett. Dann streckte er sich und ich hörte deutlich seine Wirbel knacken: „So ein Tag ist härter als drei Tage Kampf gegen Madara!“, stöhnte er und ließ direkt ein Gähnen folgen. Ich musste schmunzeln, während ich langsam die Maske vom Gesicht zog und diese auf dem Tisch ablegte. „Du hast dich heute gut geschlagen!“, auch ich streckte mich, „Ich hätte dir das ehrlich gesagt nicht ganz so professionell zugetraut! Besonders die sachlich geführten Gespräche mit den Feudalherren und der Ratsmitglieder!“ Er sah mir mein belustigtes Auffunkeln meiner Augen wohl an. Ja, ich wollte ihn necken. „Ja, da staunste, Teme! Ich kann auch vernünftig aguuu...allu...“ Ich lachte leise auf: „Du meinst argumentieren?“ „Jepp, genau!“, verlegen kratze er sich am Hinterkopf, „Und für alles was ich nicht kann, habe ich ja dich!“ „Hmpf!“, entfuhr es mir da schon weniger begeistert, „Der Tag hat nur 24 Stunden, Dobe, und Hokage ist dein Job!“ Er trat wieder deutlich näher an mich heran, seine Augen funkelten auffordernd: „Und deiner der des Hokages First ANBUs!“ „Dann belasse es auch dabei und lass Shikamaru den Rest machen wenn du es nicht hinkriegst!“, ich trat einen Schritt von ihm zurück, um wieder den nötigen Abstand zwischen uns zu schaffen. Ich erkannte ein Zucken eines Mundwinkels, doch er sagte nichts mehr. Einen Bogen um mich machend schritt er mit einem: „Ich geh dann noch duschen!“, um mich herum ins Bad. Als er die Türe hinter sich schloss, seufzte ich auf. Ich wusste diese Stimmung zwischen uns absolut nicht einzuordnen. Früher war es einfacher gewesen. Wir haben uns beschimpft, angeschrien, die Fäuste sprechen lassen. Nun war es anders. Neu. Und es fühlte sich seltsam an und anstrengend. Aber fühlte sich nicht alles Neue am Anfang seltsam, anstrengend und fremd an? Zudem wusste ich ja auch, dass ich mich erst einmal wieder an alles gewöhnen musste. Gewöhnen an ein ganz normales Shinobi - Leben in Konohagakure. Gewöhnen an Menschen, denen ich wohl wichtig war. Und gewöhnen an Menschen, die mir wichtig waren. Kapitel 6: Kapitel 6: BEGEGNUNGEN --------------------------------- Kapitel 6 Begegnungen Ich hatte erstaunlicherweise gut geschlafen. Wenn man davon absah, dass Naruto mitten in der Nacht von seiner Pritsche heruntergerollt und auf mich drauf gefallen war. Ihn selbst hatte dieser Sturz nicht geweckt. Aber mich. Er hatte seelenruhig weitergeschlafen. Mit meinem Brustkorb als Kissen. Zunächst wollte ich ihn wütend von mir herunter stoßen, doch hatte ich es dann nicht fertig bringen können. Also lag ich noch einige Zeit wach da und starrte ihn an. Selbst im Schlaf lächelte er und strahlte eine wohltuende Wärme ab. Nicht nur körperlich. Irgendwie war ich davon ergriffen, konnte dies aber nicht zuordnen. Da er sehr unruhig schlief war er nach einer Weile wieder ganz von mir heruntergerutscht. Zunächst freute ich mich über diese Erleichterung, doch als dann die Kälte der Raumluft an meine durch ihn aufgewärmte Brust zog vermisste ich ihn schon fast wieder. Kaum war mir dieser Gedanke durch den Sinn gegangen fragte ich mich erneut wieder, was nur mit mir los war. Vielleicht lag es an dem Siegel? Nicht nur vielleicht! Ganz sicher sogar! Oder vielleicht doch an der Tatsache, dass wir Reinkarnationen von Brüdern waren. Brüder. Naruto und ich! Ich hätte gerne laut aufgelacht. Das war so abwegig! Sollten unsere Seelen Brüder sein, doch mehr war da nicht! War es brüderliche Zuneigung gewesen, die Naruto angetrieben hatte, mich fünf Jahre lang mit aller Gewalt zurück nach Konoha zu bringen oder Freundschaft... oder vielleicht doch etwas ganz anderes? Etwas, was mir nicht in den Sinn kommen wollte? Hatte Kurama während des Kampfes nicht gesagt, wir seien nun verbunden? Das wir nun auf ewig vereint waren? Dann war es doch nur ganz verständlich, dass ich mich nun in seiner Nähe wohl fühlte! Das war es! Und nichts anderes! Mir sicher, dass dies die einzig logische Erklärung für mein seltsames Verhalten und meine mich verwirrenden Gedanken war, war ich auch wieder eingeschlafen und nur wenige Minuten vor dem Klingeln des Weckers wach geworden. Ich befand mich gerade auf den Weg ins Badezimmer, als dieser laut schrillte und ich darüber erschrocken herum fuhr. Und dann war ich dankbar, das ich nicht noch auf dem Futon lag und hatte zudem noch eine Erklärung für den zerstörten Wecker, den ich am Vorabend auf dem Boden gefunden hatte. „Sei still!“, murmelte mein Schützling und eine Hand fuhr aus unserem Decken – Wirr - Warr auf dem Futon und suchte blind tastend das Umfeld ab. Ohne sichtbaren Erfolg. „Hmpf“, ertönte es nun grummelnd aus den Kissen und mir kam es so vor, als würde der Wecker noch eine Spur lauter und schriller läuten, nur um den Blondschopf zu triezen. Ich grinste. Der Wecker war mir sympathisch! „RA-SEN-GAN!“ Ich zuckte zusammen. Die eben noch tastende Hand hatte doch tatsächliche eine Mini-Energiekugel geformt und hatte nach einem gezielten Wurf treffsicher den Wecker in tausende kleine Stücke zersprengt. Jetzt tat mir der Wecker leid. Und all seine Vorgänger auch. Ich entnahm ein zufriedenes Schmatzen über die wiedergekehrte Stille aus den Kissen und ich seufzte. Zunächst würde ich mich duschen und mir dann Gedanken machen, wie ich ihn aus dem Bett bekam. Schließlich hatte er mir gestern gesagt, dass wir heute Einiges vorhatten, doch auf meine Frage, um was genau es sich bei dem Einigen handeln würde hatte er nicht geantwortet. Als ich fertig geduscht hatte und ich mir frische Kleidung im Wohnzimmer aus der Reisetasche holen wollte, erwartete mich die nächste Überraschung. War ich doch fest davon ausgegangen, mich nach dem Ankleiden in eine ewig lange Diskussion stürzen zu müssen saß der Dobe im Schlafanzug Nudelsuppenschlürfend in der Küche am Tisch und starrte mich mit großen Augen an. Ich trat schweigend und die Haare trockenrubbelnd an ihm vorbei und öffnete den Kühlschrank. Ich spürte deutlich, dass seine Blicke mir folgten. Im Kühlschrank erwartete mich, wie sollte es auch anders sein, gähnende Leere. Eine Flasche Milch und Instantramen. Ich hob verwundert eine Braue. Wieso kühlte er trockene Teigware? Und im obersten Fach entdeckte ich doch etwas, was mich noch mehr verwundern ließ: „Tomaten?“ Er grinste: „Aus der eigenen Zucht!“ Hörte ich da Stolz heraus? Ich blickte ihn über meine Schulter direkt ins Gesicht: „Du züchtest Tomaten?“ „Eigentlich nicht direkt!“, er setzte sich den Suppenbecher an die Lippen und schlürfte sie geräuschvoll leer, „Ich habe sie eher in Pflege!“ Ich nahm mir eine Tomate sowie die Milchflasche und schloss die Kühlschranktür: „Zur Pflege?“, murmelte ich. „Iss sie ruhig!“, er stand auf und schritt auf die schmale Küchentür zu, „Ich weiß doch, dass du sie gerne magst und habe daher welche aus dem Garten mitgebracht!“ Lässig warf er den Becher in den Mülleimer und sah mich nun mit einem seltsamen Blick über die Schulter an: „Und ich bleibe dabei... Du hast dich gut entwickelt!“ Ich spürte eine Röte aufsteigen. Hatte er mich doch tatsächlich gemustert? Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, mich im Bad direkt nach dem Duschen anzuziehen und nicht nackt durch diese kleine Wohnung zu laufen! Er verschwand mit einem leisen Lachen im Badezimmer und ich biss in die Tomate, die meiner Gesichtsfarbe wohl recht ähnlich war. Sie schmeckte wirklich gut! „Hallo, Uchiha-ku... ähm... ANBU-san!“ Gelangweilt stand ich wieder vor dem Cafe, in welches Naruto vor geschlagenen zehn Minuten verschwunden war. Er wollte wirklich noch eine Tüte von diesen Dangos kaufen, da er den Inhalt der ersten Tüte vom Vorabend schon komplett entleert hatte und noch welche für einen ominösen Freund brauchte. Ich konnte diesen süßen Dingern nicht viel abgewinnen und mir fielen auch wirklich nur zwei Menschen ein, welche Dangos in diesen rauen Mengen vertilgen konnten. Einer davon war nun im Laden und der andere... ich schluckte. Daran wollte ich nicht denken. Zu intensive Gedanken waren gefährlich! Von Außen konnte ich dann beobachten, wie Naruto mit einigen älteren Damen im Cafe ein kleines Schwätzchen abhielt. Auf diese seltsame Ansprache reagierend wandte ich mich um: „Sai, richtig?“ Der junge Mann vor mir in der Montur eines Jonin nickte mit aufgesetztem Lächeln. „Wie läuft s so mit dir und Naruto?“, fragte er und ich war mir gerade nicht so sicher, ob ich diese Frage zweideutig verstehen sollte. Anhand seines seltsamen Gesichtsausdrucks war es schwer auszumachen, ob er es nun erst gemeint hatte. „Wie soll es schon laufen?“, antwortete ich barsch und reichlich unterkühlt. Ich kannte Sai schließlich nicht näher. Nur, weil er wohl eine Zeit lang meinen Platz in Team 7 eingenommen hatte, hieß das ja nicht, dass ich jetzt mit ihm befreundet sein müsste. Er kicherte. Meines Erachtens reichlich weibisch. „Seit dem du wieder da bist ist er glücklich!“ Irgendwie hatte diese Aussage von ihm gerade gesessen. Ich kann noch nicht einmal genau sagen, warum das so war, aber mir fiel auch nichts dazu ein, was ich nun entgegnen sollte. „Ich möchte nicht sagen, dass unser Baka“, ich hob bei diesem Wort erstaunt die Augenbraue – wie konnte er es wagen, Naruto so zu bezeichnen? - ich spürte eine Art Besitzanspruchsgefühl in mir aufkommen, „vorher nicht für gute Laune sorgen konnte. Ich bin zu Team 7 gekommen als du nicht mehr da warst und habe daher Naruto bisher immer nur so kennengelernt als...“, er zögerte und fuhr sich mit den Fingern nachdenklich ans Kinn, „Nein, das zu sagen ist falsch, dass ist nicht meine Aufgabe“, redete er nun mit sich selber?, „Er war mit den Gedanken immer bei dir und deiner Rettung!“ „Ich musste nicht gerettet werden“, entfuhr es mir knapp und sein gekünsteltes Lächeln wurde breiter. „Gewiss!“, sein Blick huschte in das Cafe, beobachtete Naruto und wandte sich dann wieder mir zu, „Ich vermute, er trägt es immer noch bei sich!“ Ich war seinem Blick gefolgt und verharrte länger bei Naruto. Eine der Damen wuschelte ihm gerade durch die Haare und er lachte auf. Eine Andere strich ihm anerkennend seinen neuen Mantel am Rücken glatt: „Was meinst du?“ Interessierte es mich wirklich was er meinte? Er legte den Kopf schräg: „Es kann natürlich sein, dass ich mich irre!“ „Sprich!“, das war schon fast zu zischend, doch seine Augen verzogen sich aufgrund des breiter werdenden Lächelns zu Schlitzen. Er schien meinen Unterton entweder nicht hören zu wollen oder nicht zu verstehen. Beides sprach nicht für ihn. Er wandte sich zum Gehen, hob aber lässig eine Hand zum Abschiedsgruß: „Die letzten fünf Jahre befand es sich stets in seiner linken Hosentasche! Ich muss nun mein Team trainieren! Bis später, vielleicht!“ Und schon schien er sich in Luft aufzulösen. Seltsamer Kerl! „War das nicht Sai?“, hörte ich sogleich neben mir schmatzend. Naruto hielt mir ein Reisbällchen vor die Maske, während er sich seines komplett in den Mund schob und so dann versuchte weiter zu sprechen: „Wooss wuhllte ähr dün?“ Unter meiner Maske bildeten sich gerade Fragezeichen und ich nahm das Reisbällchen entgegen. Denn nur eine Tomate und ein Schluck Milch waren nicht wirklich nahrhaft gewesen zum Frühstück: „Wenn du wissen willst, was er wollte, so kann ich dir das nicht beantworten, denn das weiß ich selber nicht so genau!“ Er schluckte einmal und lachte: „Jahaa, das ist Sai! Der ist schwer zu verstehen, echt wahr!“, er pausierte und nun sah ich eine aufkommende Ernsthaftigkeit in seinen Gesichtszügen, „Aber er ist mein Freund. Er hat mir geholfen. Und das bedeutet mir viel!“ Ich fragte mich unbewusst, ob er diesem Sai auch fünf Jahre lang hinterherlaufen würde, oder ob nur mir diese Ehre zuteil geworden war und künftig auch bleiben würde. Und dann fragte ich mich, warum ich mir solche Fragen überhaupt stellte. „Mal was anderes, Dobe!“, ich hob die Maske an und biss in das Reisbällchen, „Was steht denn heute so an?“ Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, die Plastiktüre mit den Dangos am Handgelenk baumelnd und sah verträumt in den Himmel: „Zuerst muss ich beim Steinmetz still hocken für so ne Abdrücke und dann hat Shika gemeint ich solle heute bloß nicht ins Büro kommen weil ich ihn da nur stören würde“, seine strahlendblauen Augen schielten zu mir herüber, „Daher dachte ich, dass wir heute Mittag ein leichtes Training zusammen machen und dann zur Baustelle gehen!“ „Training? Baustelle?“, der letzte Bissen glitt in meinen Mund und ich setzte die Maske wieder gerade. „Jepp, Teme!“, er marschierte Richtung Dienstgebäude und ich folgte ihm mit einer Schrittlänge Abstand, „Nur weil ich Hokage bin heißt das doch nicht, dass ich mich auf die faule Haut lege! Zudem habe ich ja nun den besten Trainingspartner, den ich kriegen kann!“, er grinste zu mir herüber. „Da kann ich dir ausnahmsweise in beiden Punkten nicht widersprechen!“, auch ich grinste unter der Maske und ich wusste, dass er es dennoch sah. „Und Baustelle...“, er seufzte, „Hm. Da lass dich mal überraschen!“ „Ich mag keine Überraschungen, Dobe!“ „Diese schon, wirklich wahr! Diese schon! Echt jetzt!“, lachte er laut auf. Ja, er schien wirklich glücklich. Mit sich und der Welt im Reinen. Hatte Sai gemeint, dass dies mein Verdienst war? Ich bezweifelte es irgendwie. Was sollte ich denn schon getan haben? Naruto war Naruto. Er war schon immer ein dauergrinsendes, gutgelauntes, nerviges Stehaufmännchen mit eindeutig zu viel Energie im Körper. Und wenn er meinte mich überraschen zu müssen, dann wollte ich mich mal überraschen lassen. Solange es eine Baustelle war und nicht schon wieder Totgeglaubte. Weil dann würde ich wirklich eine Erklärung fordern! Weil du mein Freund bist! „Wir sind dann fertig!“ Wie soll ich Hokage sein wenn ich es noch nicht einmal geschafft habe, einen Freund zu retten? „Los geht’s, Teme!“ Ich werde weder als Held nach Konoha zurückkehren, weil ich dich besiegt habe. Noch als Verlierer. Wenn wir das nächste Mal kämpfen, Sasuke, dann werden wir beide sterben! „Ähm... wir können los!“ Spare dir für unseren nächsten Kampf all deine Wut und deinen Hass auf! Ich bin der Einzige, der sich ihr entgegenstellen kann! „Sasuke?“ Weil du mein Freund bist! „HEY! Träumst du? Dattebayo!“ Ich schrak auf. Tatsächlich. Ich war so tief in meine Gedankenwelt abgerutscht, dass ich nicht bemerkt hatte, dass Naruto nun so dicht vor mir stand, dass mein ganzes Sichtfeld nur noch aus großen, fragenden, blauen, mich absolut faszinierenden Augen bestand, welche wohl versuchten, durch die Auslassungen für meine Augen in meine Maske hineinzusehen. „Zu nah!“, flüsterte ich und er sprang so gleich zurück und lachte: „Also doch wach! Mensch, Teme!“ Ich löste mich von der Wand, an welcher ich die letzten Stunden gelangweilt gelehnt hatte. Zunächst war es ganz amüsant gewesen. Ishino -san , der Steinmetz von Konohagakure und zuständig für die Hokage - Felswand, sowie sein Lehrling hatten den Auftrag, einen Gipsabdruck von Narutos Kopf zu erstellen. Ich denke, die Beiden sahen sich vor einer unlösbaren Herausforderung, denn für diesen Abdruck war es erforderlich, das Naruto still saß. Naruto war noch nicht einmal still wenn er schlief! Das hatte mir die letzte Nacht ja bewiesen! Wie sollte es also da gelingen ihn, beziehungsweise seinen Kopf, einzugipsen? Schlussendlich hatte ich eine Lösung. Ich fesselte ihn vom Hals abwärts an einen Hocker. Und ich muss sagen, dass mir das ungeheuren Spaß gemacht hatte. Die hauchdünnen Seile schnitten zu dem ins Fleisch wenn er weiterhin vor hatte herum zu zappeln und so konnte Ishino - san mit seiner Prozedur beginnen. Allerdings hatte ich nichts gegen Narutos Lachanfälle unternehmen können. Denn während man ihm die kalte Gipsmasse für den Abdruck auf dem ganzen Gesicht und den Hals verteilte, erfuhr ich zu meiner Verwunderung, dass der große Held von Konoha absolut kitzlig hinter den Ohren war. Er lachte so sehr, dass es mich ansteckte und auch ich lachen musste. Leider bröckelte durch sein Lachen der ganze Gips um seinen Mund herum, der schon so wunderbar angetrocknet war, wieder ab und so bekam ich auch noch einen düsteren Blick von Ishino - san zugeworfen. Doch über diesen musste ich ebenfalls lachen! Ich war ein Uchiha! Natürlich konnte Ishino -san nicht ahnen, wer sich hinter der Maske verbarg, aber dennoch war es recht unterhaltsam, zu sehen, wie er versuchte, mir einen bösen Blick zu zu werfen! Mir! Ich hatte mich dann doch irgendwie wieder fangen können und war in der hinteren Ecke seines Ateliers verschwunden. Dummerweise war mir aber schon aufgefallen, dass ich wohl unbewusst in solchen Momenten der Stille, die es ja dank Naruto nicht so häufig gab, zum grübeln neigte. Oftmals Erinnerungen aus den vergangenen Jahren, die in mir kochend heiß hochschossen wie ein Geysir. Vieles bekam nun für mich eine andere Bedeutung. Damals hatten mich Narutos Worte zwar erreicht und mich auch bestimmt einige Male aus der Fassung gebracht, auch wenn ich es mir fast nie habe wirklich anmerken lassen. Aber ihre wahre und wirkliche Bedeutung wurde mir nun immer mehr bewusst. Ich hatte zwar auf dem Schlachtfeld, kurz nach meiner Ankunft dort, verkündet, dass ich Hokage werden wolle, doch im Nachhinein war ich erleichtert und auch froh darüber, dass es Naruto nun geworden war. Als Hokage hätte ich Dinge ändern wollen. Das Dorf neu gründen und erschaffen. Niemals wieder sollte es eine Wiederholung der Ereignisse geben wie die Tragödie rund um den Uchiha-Clan. Schließlich hatten nun alle anhand von Obito oder schlimmer noch, Madara, sehen können, wohin es geführt hatte. Aber ich war nun ein ANBU. Nicht irgendein ANBU, sondern der, der dem Hokage am Nächsten stand. Rund um die Uhr. Dadurch hatte ich auch Einfluss auf Narutos Entscheidungen. Auf Dauer würde dies doch den Ältesten auch nicht gefallen! Sie würden versuchen uns wieder zu trennen! Mich aus dem Weg zu schaffen. An sich ein amüsanter Gedanke! Ob Naruto sich dessen bewusst war? Wie weit würde Naruto noch für mich gehen? Sollte ich das überhaupt zu lassen? Sich mit den Oberen anzulegen könnte ihn den Titel des Hokages kosten. Er hüpfte wieder munter im Raum auf und ab und streifte sich seinen Mantel über. Er war immer noch so leichtgläubig, so unglaublich naiv! Und genau das machte mir Sorgen. Ja, er würde für mich seinen Titel riskieren. Er würde es sogar lächelnd tun. Mit einem Satz stand er vor mir: „Training!“, flötete er fröhlich und ich grinste. „Du gehörst wirklich zu denen, die um eine Tracht Prügel betteln, Dobe!“ „Ha ha! Teme! Du wirst staunen!“ „Jezz...werd ich das?“, ich seufzte betont laut und abfällig klingend, während ich ihm die Tür aufhielt, um das Atelier zu verlassen. Er blähte seine Wangen weit auf und schob schmollend die Unterlippe vor während er an mir vorbei stapfte. Dieses kindliche Verhalten erinnerte mich an unsere unbeschwerte Zeit als Kameraden in Team 7. Allein dieser Anblick machte das ewige Warten auf dieses Training wieder wett. „Und wie hast du dir das nun vorgestellt?“ Wir befanden uns auf dem alten Trainingsplatz Drei. Dort wo wir damals als Team 7 schon trainiert hatten. Erinnerungen wurden dadurch automatisch wach, doch ich versuchte sie genau wie die trüben Gedanken, die mich in einen Abgrund locken wollten, nicht an mich heran zu lassen. Er zog seinen Mantel wieder aus und warf ihn ungeachtet auf einen größeren Stein direkt neben einem Baum. Seine Weste flog gleich hinterher. Ebenso sein dunkelblauer Pullover. Ihn bei seinen Ausziehkünsten beobachtend hob ich verwirrt eine Braue: „Was soll das werden? Soll ich mich auch ausziehen?“ Sofort färbten sich seine Wangen leicht rötlich: „Quatsch! Mir ist nur warm!“ Das enganliegende Netzshirt behielt er an. Deutlich zeichneten sich die einzelnen Muskeln ab. Sein Aussehen war so ganz anders als sein Verhalten. Er hatte die letzten Jahre wirklich viel und wohl auch sehr hart trainiert. Sai's Worte schallten erneut in meinen Gedanken. „Hier wird uns niemand stören! Du kannst die Maske ausziehen!“ Dies hätte ich auch ohne seinen Hinweis getan: „Willst du wieder, dass ich ein Stirnband trage?“ Ich legte meine Maske neben seinen zerknüllten Klamottenhaufen und lächelte provokativ: „Ich meine nur... weil wir ja beide Konoha - Ninjas sind und unter den gleichen Regeln kämpfen und so!“ Ich hatte eher mit einem dummen Spruch seinerseits gerechnet, doch stattdessen sah er beschämt zu Boden. Hatte ich so etwas Abwegiges gesagt? Seine Hand glitt in seine linke Hosentasche und verharrte dort. Ich zuckte zusammen. Die linke Hosentasche! „Ich vermute er trägt es immer noch bei sich! Die letzten fünf Jahre befand es sich stets in seiner linken Hosentasche!“ Wieso musste mir Sai so etwas sagen? Wie gebannt sah ich auf diese Hosentasche und Naruto bemerkte es und zog die Hand schnell wieder hervor. Es befand sich nichts darin! „Ach nee, brauchst du nicht! Ich vertraue dir!“, sein Lächeln wirkte irgendwie nicht wirklich glücklich, eher melancholisch. Ich beschloss, ihn nicht darauf anzusprechen, sondern entledigte mich lieber meines Brustpanzers: „Und ich vertraue dir!“ Sein Blick lichtete sich: „Das kannst du auch! Echt wahr jetzt!“ „Wollen wir quatschen oder trainieren?“ „Trainieren!“, jubelte er und schuf einen kleinen Abstand zwischen uns, indem er sich noch näher Richtung Bäume zurück zog, „Und hier die Regeln!“, er holte tief Luft, „Da Konoha noch immer im Aufbau ist und wir es nicht gleich wieder dem Erdboden gleich machen sollten kämpfen wir ohne Einsatz von Kyuubis Chakra! Alles andere ist erlaubt, jedoch ...“ „Nicht in voller Stärke, schon klar!“, ergänzte ich. Seine Sorge war berechtigt. Denn seitdem Madara nicht mehr war standen sich mit uns nun die beiden mit Abstand stärksten Shinobi der Gegenwart gegenüber. Selbst ohne Kyuubis Chakra wären wir in der Lage binnen weniger Sekunden ganze Landstriche radikal zu verändern! Das wäre meiner Rehabilitation nicht ganz so zuträglich gewesen! „Dein Kusanagi darfst aber schon benutzen!“ Ich legte meinen Kopf nachdenklich schief: „Bist du dir da sicher? Du hast nichts Vergleichbares!“ Er winkte ab: „Mach dir da keine Sorgen! Ich habe andere Qualitäten!“ „Da bin ich mir sicher, Dobe!“, ich lachte hell auf. Es war doch immer wieder erstaunlich, was für ein Selbstwertgefühl mein kleiner Idiot so an den Tag legte. Er positionierte sich und ich konnte direkt eine Anspannung seines Körpers spüren. Jeder seiner Muskeln zuckte und war zum sofortigen Einsatz bereit: „Fertig, Uchiha-Sprößling?“ „Sicher doch, Senju-Niete!“, und ich hatte noch nicht einmal den Satz fertig gesagt, da hatte ich schon den Abstand zwischen uns auf wenige Zentimeter minimalisiert und Kusanagi gezogen. Vor ihm sprang ich hoch, mein linker Fuß federte auf seiner Kopfhöhe neben ihm am Baumstamm ab und nach einer 180° Grad Wende in der Luft sauste ich auf ihn nieder. Er wich meiner Klinge in letzter Sekunde aus. „Du bist wirklich schnell! Klasse!“, rief er freudig aus und wandte sich in einer schnellen Drehung nach links ab: „Kage – Bushin – no - Jutsu!“ Das war klar! Ich erkannte fünf Narutos. Ein Sechster und ein Siebter versteckten sich weiter hinten im Unterholz. Dort würden sie sich noch länger verstecken müssen, denn ich hatte nicht vor, in diese offensichtliche Falle zu laufen! Ich drehte mich und schlug in einer flüssigen Bewegung zwei seiner Doppelgänger mit Kusanagi nieder. „Hey! Das hätte ich sein können!“, schrie mich der Nächststehende an, bevor ihn meine Klinge ebenfalls der Länge nach teilte. „Ich weiß genau, wo das Original steckt, Dobe!“, in mir kochte ungeahnte Energie hoch. Absolut berauschend! Naruto hatte Recht! Wir brauchten Training! Und ich brauchte es wirklich dringend! Nicht, weil es mir an Kondition mangelte oder Stärke, sondern einfach, um diese angestaute Energie in mir los zu werden! „RASENGAN!“, ertönte es schräg über mir und ich wich mit einem Grinsen aus. Das Rasengan und der Kage Bushin, der es geführt hatte, zerschellten neben mir mit einem lauten Knall am Boden. „Zu offensichtlich, Loser!“ Doch diese Unaufmerksamkeit bezahlte ich sofort. Es zog mir die Füße unter den Beinen weg. Er hatte mir tatsächlich ein Bein gestellt! „Versuchst du nun Nahkampf, Naruto?“, schnell sprang ich wieder in den sicheren Stand und steckte in einem weiteren Sprung Kusanagi wieder in seine Scheide: „Hat man dir auf der Akademie nicht beigebracht, dass man Nahkampf bei Genjutsu Anwendern nicht probieren sollte?“ Noch im Sprung vernahm ich hinter mir ein ploppen und drehte mich herum. Doch da war nichts. Auch spürte ich kein Chakra. Als ich dann den Blick wieder nach vorne wendete um mich auf die Landung zu konzentrieren flammte es jedoch direkt vor mir auf. Und zwar so kräftig, dass mich allein diese Stoßwelle beinahe aus dem geraden Fall gerissen hätte. Sogleich spürte ich einen starken Tritt in der Magengegend und keuchte. Naruto grinste mich frech an. Sofort packte ich seinen Fuß und hielt ihn so fest, dass wir beide unsanft auf den Boden aufschlugen. Doch der Fuß löste sich in einer Rauchwolke auf. Wie konnte das sein? Er war doch das Original gewesen! Er musste es gewesen sein bei der Menge an spürbarem Chakra! Aber wenn der letzte Kage Bushin nicht Naruto war, wo war er dann? Etwa doch da hinten mit im Unterholz? Verdammt! Ich sprang auf und strich mit beiden Daumen über die Siegel meiner Verbände an den jeweiligen Unterarmen: „Schattenshuriken!“ Meine beiden Riesenshuriken rasten auf das Unterholz zu und durchschnitten alles, was ihnen ihm Weg war. Beide Narutos sprangen in die Höhe und waren sich sicher, ihnen ausgewichen zu sein, doch ich verwendete den gleichen Trick wie im Kampf gegen Itachi. Schnell zog ich an der Schnur und jedes der Shuriken zersprang in vier zurückschießende Klingen. Wohl wirklich sehr zu Narutos Überraschung, denn einen erwischte es voll. Und auch dieser löste sich in Rauch auf. Kurz bevor die anderen Teile des zweiten Shurikens den letzten Naruto erwischten löste ich die Spannung der Schnur und ließ die Klingen vor ihm in die Erde sausen: „Gibst du auf?“, lachte ich. Narutos Blick hob sich. Er sah mich zunächst ausdruckslos aus dieser Entfernung an und dann... grinste er. Verdammt! Ich hatte es nicht bemerkt! Dieser raffinierte Hund! Gelbe Augen! „ULTIMATIVES SHURIKENRASENGAN!“, ertönte es hinter mir und ich fuhr herum. Der Unterholz - Naruto, welcher nun hinter mir stand löste sich hörbar in Luft auf und ich war mir nun sicher, den echten Naruto gefunden zu haben: nur wenige Zentimeter vor meinem Bauch rotierte ein riesiges, Chakraaufgeladenes Shuriken. Und es wurde nur mental von Naruto daran gehindert, mich in zwei Teile zu zerteilen. „Verdammt!“, zischte ich kleinlaut. Seine gelben Augen funkelten triumphierend. Beide Unterholz - Narutos waren auch Kage Bushin gewesen und er hatte sie nur abseits des Schlachtfeldes deponiert um Naturchakra zu sammeln. Das war also der Sage-Modus, in welchem er Senjutsus verwenden konnte und mit dem er die Pains geschlagen hatte... und mich. Ich hob seufzend beide Arme in die Höhe: „Okay, erste Runde geht an dich!“ Das Rasengan löste sich in Luft auf, ebenso sein Sage-Modus. Dann ließ er sich auf die Wiese fallen: „Das war Hammer! Ich hatte schon lang nicht mehr solchen Spaß, wirklich wahr, Sasuke!“ „Das nächste Mal mach ich wirklich Ernst!“ und ich tat es ihm gleich. Wir lagen nun auf gleicher Höhe nebeneinander im dichten Gras und blickten in den Himmel. Eine gefühlte Ewigkeit und dennoch schien die Zeit still zu stehen. Wir sprachen nicht. Wir schwiegen. Und dennoch fühlte es sich gut an. Ich drehte mein Gesicht in seine Richtung um ihn ansehen zu können und erstarrte, als ich sah, dass er mich auch beobachtet hatte. Seine unendlich blauen Augen trafen meinen Blick. Aus seiner Mimik konnte ich nichts ablesen. Weder Gedanken noch Gefühle. Und dann bemerkte ich, ohne das ich den Blick von seinen Augen nahm, wie seine Hand erneut in die linke Hosentasche glitt. „Ich wollte es eigentlich noch reparieren lassen sobald ich dich gefunden und zurückgebracht habe, um es dir dann zu geben!“, flüsterte er und zog etwas Blaues hervor. Ich erhob mich leicht und stützte mich auf den Unterarmen ab, um besser erkennen zu können, was er da gerade aus seiner Tasche gezogen hatte und mir hinhielt. War das etwa... „Mein Stirnband!“ „Hm, ja“, er wirkte verlegen, „Ich hab es aufgehoben. Du hast es damals verloren!“ Ich hatte es nicht verloren. Es war mir im Kampf abgefallen. In dem Kampf, wo ich unsere Freundschaft bewusst mit Füßen getreten hatte um ihn zu verletzen. Um ihm den Kampf gegen mich einfacher zu machen. Um ihn dazu zu bringen, mich zu hassen. Um ihn zu zeigen, dass ich keinen Wert auf eine weitere Freundschaft legte. Die linke Hand, die mein Stirnband immer noch umklammert hielt, zog er an seinem Körper hoch und es schien, als wolle er es auf Höhe seines Herzens ablegen: „Nun ja, du brauchst es ja nun als ANBU nicht mehr zu tragen und ich kann es ja noch reparieren lassen. Ich wollte nur das du weißt, dass ich es habe!“ Nun erhob er sich in den Schneidersitz, immer noch die Hand ans Herz gepresst. Als wolle er etwas wichtiges sagen aber der benötigte Mut fehlte ihm. Noch nie hatte ich Naruto so nach den richtigen Worten suchend gesehen. Ich vermute er trägt es immer noch bei sich! Die letzten fünf Jahre befand es sich stets in seiner linken Hosentasche! Hatte er wirklich fünf Jahre lang mein Stirnband mit sich herumgetragen? Bei all seinen Kämpfen? Bei all seinen Missionen? War ihm die Freundschaft zu mir... war ich ihm wirklich so wichtig? Ich spürte einen Stich im Brustraum. Auch mir wollte kein Wort über die Lippen kommen. Ich starrte ihn wie paralysiert in diese blaue Augen. Und diese kamen mir ganz langsam immer näher. Irgendwie machte mich das nervös. Aber ich rührte mich nicht. Irgendwie war es ein erwartungsvolles Nervös - sein. Aber was erwartete ich denn überhaupt! „Das nenn ich ein Schauspiel!“ Wumm. Mein Herz stand still. Narutos Gesicht, nur noch eine Handbreit von meinem entfernt, erstarrte ebenfalls in jeder Bewegung und seine Augen weiteten sich entsetzt. So, als habe er gerade erst erkannt, was er dabei war hier zu tun. Sogleich lief er purpurrot an. „Lasst euch nicht stören! Ich rede nur von eurem Trainingskampf!“ Unser beider Köpfe schossen herum. Meiner nach links, Narutos nach rechts. Und dort, an dem Baum gelehnt, wo Narutos Kleider und meine Maske sowie unser Einkauf lagen, stand Kakashi und winkte fröhlich zu uns herüber. Mit einem Satz war ich aufgesprungen. Naruto erhob sich da schon wesentlich langsamer, so als wolle er erstmal die ganze Situation verdauen. Doch anscheinend hatte er sich schnell wieder eines klaren Gedankens erfasst und sprintete an mir vorbei auf Kakashi zu: „Ihr habt's gesehn, Sensei? Klasse, was? Wie früher, echt! Nur besser! Denn ich habe gewonnen! Ha!“ Kakashi steckte den Icha – Icha - Band, den er in Händen hielt, lässig in seinen hinteren Shurikenbeutel und klopfte den bei ihm ankommenden Naruto schon fast väterlich auf die Schulter: „Ja, ich habe alles beobachtet! Aber ich denke, Sasuke hat nicht ganz fair gespielt, nicht wahr, Sasuke - kun?“, dabei schielte mich sein funkelndes Auge an. „Wie? Hä? Sasuke? Hast du geschummelt?“, Naruto schien Kakashi nicht verstanden zu haben. Aber etwas anderes hätte mich auch verwundert. Ich verzog nur leicht einen Mundwinkel. „Sasuke hat bei Weitem nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft, nicht wahr? Ich habe Einsätze des Sharingans vermisst, oder Chidori! Um nur diese Kleinigkeiten zu nennen!“ Naruto kratzte sich am Hinterkopf: „Stimmt! Da war doch was! Hey! Wolltest du mich etwa gewinnen lassen weil ich nu der Hokage bin? Nicht wahr, echt eh!“, ich erkannte Entrüstung aber auch absolute Enttäuschung in seinem Gesicht, doch ich schüttelte den Kopf. „Warum hast du dann nicht ernst gekämpft?“, fragte er mich nun schon kleinlauter. Ich stöhnte auf und wandte mich etwas von ihm ab. Mit verschränkten Armen vor der Brust und leicht geschlossenen Augen wollte ich ihm absolute Gleichgültigkeit präsentieren, obwohl ich wusste, dass der kleine Dope dies vermutlich nicht mal begriff wenn ich es als Transparent über meinem Kopf hertrug: „Ich wollte dich zu Beginn noch nicht so hart ran nehmen!“ Kakashi lachte laut auf. Naruto verstand nun gar nichts mehr und selbst ich verstand Kakashis plötzlichen Lachanfall nicht. Doch er beugte sich zu mir herüber: „Nach so einer Situation wie gerade eben auf der Wiese würde ich mir die genaue Wortwahl genauer überlegen, lieber Sasuke-kuuuuun!“ Ich lief scharlachrot an. Nun konnte ich bestimmt selbst Naruto nicht mehr mit meiner Coolness blenden! Ich verspürte den unheimlichen Drang die von Kakashi vorab vermissten Fertigkeiten gleich an eben diesem anzuwenden! „Was habt ihr da besprochen?“, schaltete sich auch prompt der Blonde misstrauisch ein. „Ach“, Kakashi wedelte abwertend mit der Hand, „Ich habe ihm nur gesagt, dass er ruhig ehrlicher zu dir sein soll! Er hatte Angst dich ernsthaft zu verletzen! Er möchte dich nämlich nicht verlieren!“ WAAAAS???? „WAAAAS?“ Oh, Naruto und ich waren mal direkt einer Meinung! Warum Zeit mit Beschwörungen oder Fingerzeichen verschwenden. Ein simples Kunai reicht auch für einen schmerzvollen Tod, nicht wahr, Kakashi?! Wir beide sahen Kakashi an. Naruto eher total überrascht und ich eher wutentbrannt. Ich wollte zwar nicht damit sagen, dass das was Kakashi da gesagt hatte, gelogen war. Im Gegenteil! Es stimmte! Aber ich hätte es schon selbst sagen können und ich hätte es vermutlich auch irgendwie anders gesagt! Nicht vermutlich, ganz bestimmt sogar! Auch wenn ich gerade nicht so wusste, wie. Kakashi ignorierte mich und wandte sich Naruto zu: „Wärst du nun so freundlich, deine Sachen von meinem Stein zu räumen? Ich lese hier nämlich an jedem sonnigen Tag“, sein Blick schweifte absolut vielsagend und auch leicht zweideutig zwischen uns hin und her, „um die gleiche Uhrzeit in meinem Buch und setze mich dafür auf diesen Stein wo ich auch die ganze Wiese im Blick habe und alles sehe, was sich auf dieser so...ha ha...abspielt!“ „Oh, das ist aber toll, Kakashi-sensei, dass sie sich unser Training ansehen wollen!“ Ich klatschte mir innerlich die Hand gegen die Stirn. Energisch schnappte ich mir den Idioten am Oberarm und zog ihn etwas von Kakashi weg: „Dobe, wir trainieren nur noch bei schlechtem Wetter!“ „Das du nicht ernsthaft gekämpft hast nehm ich dir übel, Teme!“, seit geschlagenen zwanzig Minuten wiederholte er nun immer wieder diesen Satz. Die Nachmittagssonne brannte. Wir hatten Hochsommer. Und ich mochte es nicht sonderlich, wenn mir die Sonne zu sehr auf den Kopf schien. Zudem empfand ich nun die Maske als doch nicht mehr allzu praktisch. Es war stickig. Und Narutos Gemaule nervte. „Ist schon gut! Das nächste Mal schlitz ich dich auf und jage anschließend noch Kirin durch dich durch um ganz sicher zu gehen, dass aus dir kein nerviger Ton mehr kommt!“, murmelte ich und er blieb abrupt stehen. Da ich hinter ihm her gelaufen war wäre ich beinahe in ihn hineingelaufen: „Sag gefälligst Bescheid wenn du an hältst, Usurakontachi!“, schimpfte ich weiter, doch das beachtete er, wie so oft, anscheinend gar nicht. Er strahlte wieder! „Was?“, raunte ich. „Versprochen?“ „Was?“, irgendwie hatte ich das Gefühl mich ständig zu wiederholen! „Na, dass mit dem schlitzen und jagen!“ „Hmpf!“, ich schritt an ihm vorbei, blieb aber nach wenigen Schritten stehen, denn schließlich hatte ich keine Ahnung, wo diese besagte Baustelle, zu der wir wollten, eigentlich war. Wenn ich ehrlich war, so war ganz Konoha eigentlich eine einzige große Baustelle. Zumindest die Ecke, in der wir uns gerade befanden und ich wirklich überlegen musste, was hier früher wohl gestanden haben musste. Wir waren südwestlich der Steinhokage, nahe der ehemaligen Schutzmauer, also am Dorfrand. Dies konnte ich aber nur mit Bestimmtheit sagen, da diese noch teilweise stand. Irgendwie schrillten in mir einige Alarmglocken, doch ich deutete dieses Signal nicht aufgrund unserer derzeitigen Ortslage, sondern eher an Narutos seltsamen Hoffnungen an das nächste Training. „Ich denke, das heißt ja!“, hüpfte er auch schon wieder glücklich an mir vorbei und weiter die staubige Straße herunter. Erneut ließ ich die Schultern hängen. Ich hatte das Gefühl, dass ich diesen Job nicht überleben würde! Vielleicht war das ja der Hintergedanke der Ältesten gewesen als sie zugestimmt hatten, dass ich seine Leibwache spielen sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Naruto durch irgendwelche Dritte ernsthafte Gefahr drohte war doch ehrlich gesagt relativ gering. Er würde sich schon selbst zu helfen wissen. Und er war der Einzige, der es mit mir aufnehmen konnte. Kämpferisch betrachtet. Aber er würde mich psychisch besiegen! Irgendwann würden meine Nerven versagen. Ganz sicher! „Kommste, 'tabayo?!“, er war schon ein ganzes Stück 'voraus gehüpft' und strahlte von einem Ohr zum anderen. Genau über ihm stand nun die Sonne. Und ich hielt erneut inne. Wahnsinn. Das war alles was mir in diesem Moment durch den Kopf schoss. Wie schaffte er das nur? Es war nicht die Sonne, die mich blendete, sondern er! Er wartete, bis ich ihn wieder eingeholt hatte und lief nun ruhig neben mir her. Ich spürte, dass er etwas sagen wollte, aber wohl keinen Anfang fand. „Wieso sind hier so wenige Menschen?“, fragte ich schließlich, um ihm die Möglichkeit zu geben, einen Einstieg zu finden. Die Straße war wirklich außergewöhnlich menschenleer. „Das liegt an der Quarantäne!“, gab er ruhig zur Antwort. „Quarantäne? Schleifst du mich hier in ein verseuchtes Gebiet?“, meine Stimme hatte sich plötzlich wieder sehr gereizt angehört. Verständlicherweise. Doch er kicherte: „Nein, nein, Teme, wirklich nicht!“, dann spürte ich seine Hand an meinem Ohr, „Du kannst sie eigentlich auch abnehmen!“ „Nein, das werde ich nicht. Das war die Vereinbarung. Ich trage innerhalb der Schutzmauer ausschließlich die Maske in der Öffentlichkeit!“ „Schon gut“, er zog die Hand zurück, „Aber du kannst. Du hast meine Erlaubnis. Ich wollte nur, das du das weißt!“ Sein Blick war wieder auf die Straße gerichtet. „Und was war das nun mit Quarantäne?“, fragte ich nun ruhiger. Er wandte sich wieder mir zu: „Erkennst du hier die Ecke?“ „Was hat das nun mit meiner Frage zu tun? Ist es wichtig ob ich weiß, wo wir gerade sind und ich mir vermutlich irgendeine Seuche einfange?“, ich seufzte deutlich genervt und gereizt, „Wir sind in irgendeinem zerbombten Eck im äußersten Südwesten von Konoha! Wen interessiert's? Anscheinend interessiert es ja auch nicht besonders viele Einwohner was hier ist oder war sonst wäre hier mehr los, oder? Also,was...“ „Wir sind da!“, unterbrach er mich mit für mich aus seinem Mund selten wahrgenommener, unglaublich sanfter Stimme. Er starrte auf etwas hinter mir auf der rechten Straßenseite. Und auf einmal wusste ich, wo genau wir waren! Mein Herz setzte aus. Ich merkte, dass ich sogar vergessen hatte, wie das Atmen funktionierte. Langsam, ganz langsam, folgte ich seinem Blick und drehte mich herum. Irgendwo hoffte ich einerseits, das wir nicht dort waren, wo ich gerade vermutete, das wir es waren und andererseits wünschte ich mir nichts sehnlicher, als das alles noch so war wie vor dieser zerstörerischen Sache mit Pain. Meine Augen weiteten sich. Fünf Jahre war es her gewesen, dass ich das letzte Mal hier gestanden hatte. Damals mit dem Gedanken, nie wieder zurück zu kehren. Und während ich weg war gab es so viele Momente, in denen ich mich genau hier her zurück wünschte. Vor uns lag es. Es hatte den Angriff anscheinend einigermaßen gut überstanden. Nur einige wenige Risse mehr zogen sich über seine gesamte Länge hin: die Grenzmauer und das riesige Eingangstor zum Uchiha - Viertel. Ich keuchte auf, als der natürliche Instinkt des Atmens wieder die Oberhand gewann: „Was... was machen wir... hier?“ Behutsam legte sich Narutos Hand auf meine Schulter. Ich spürte ihren sanften Druck. Ich spürte trotz der Hitze des Nachmittagssonne diese eigene, angenehme Hitze die er ausstrahlte. „Das ist meine Baustelle!“, flüsterte er leise, „Bald ist sie bezugsfertig!“ Ich fuhr zu ihm herum: „Was? Warum?“ War das ein schlechter Scherz? Ich war der letzte Uchiha! Was sollte ich alleine mit einem ganzen Viertel? Mit einem Viertel voller schlechter Erinnerungen? Doch Naruto behielt diese Sanftheit in seinem Blick und ich spürte, wie er mich langsam auf das Eingangstor zu schob. „Was willst du hier?“, es gelang mir nicht, mich unter seiner doch eigentlich immer noch sanft aufliegenden Hand herauszuwinden und die Flucht zu ergreifen. „Einen Freund besuchen. Er ist hier Bauleiter und wohnt hier schon!“, beantwortete er meine Frage relativ ruhig, „Für ihn sind doch die Dangos!“ In mir zog sich alles zusammen. Wirklich alles. Vor meinem geistigen Auge spielten sich Millionen Bilder ab. Erinnerungen. Nicht nur Erinnerungen an die Grausamste aller Nächte in meinem Leben, nein, auch Schöne. Mir fielen meine Gedanken vor dem Cafe wieder ein .... mir fielen auch wirklich nur zwei Menschen ein, welche Dangos in diesen rauen Mengen vertilgen konnten. Einer davon war nun im Laden und der andere... NEIN! Das war Unmöglich! Nein! „Wer baut hier?“, mir wurde so schlecht. Durch das Tor hatte er mich schon geschoben. Nun ging es an der Innenseite der Begrenzungsmauer entlang. Ich kannte diesen Weg. Ich kannte ihn so gut! Warum tat Naruto das? War das eine Art Schocktherapie? Wollte er sehen, ob ich die Albträume meiner Kindheit endlich verarbeitet hatte? Natürlich hatte ich das nicht! Ich spürte kalten Schweiß auf meiner Stirn. Wie er langsam meine Schläfen entlang über die Wangen herunterlief. An den Wangen vermischte er sich jedoch mit warmer Flüssigkeit. „Wir konnten sie ja nicht einfach so durch Konoha spazieren lassen und sie haben sich wirklich Sorgen um dich gemacht! Aber sie werden noch Steckbrieflich gesucht und daher...“, er zwinkerte mir zu, „haben Kakashi und ich sie hier versteckt. Und da hatten sie die Idee, hier alles wieder aufzubauen, weil es ja sonst niemand tut und ich nur Zeit hatte, mich um die Tomaten zu kümmern!“ „Die Tomaten?“ „Du züchtest Tomaten?“ „Eigentlich nicht direkt! Ich habe sie eher in Pflege!“ Und ich hatte mich schon gewundert, wie sie in seinen Kühlschrank gekommen waren. Es waren meine Tomatenpflanzen gewesen, die er in sogenannter Pflege genommen hatte. Das hieß auch, er hatte sich die letzten Jahre um meinen Gemüsegarten gekümmert. Hat er wirklich so intensiv daran geglaubt, dass ich eines Tages wiederkehren würde? Ich schluckte. Noch mehr von der warmen Flüssigkeit rann über meine Wangen, sammelte sich am Kinn und tropfte nun auf den Panzer auf meiner Brust. Ich war der Maske nun wieder dankbar. Sicherlich hatte Naruto nun schon mitbekommen, dass ich weinte, doch er konnte es nicht direkt sehen. „Auf jeden Fall sind sie wirklich fleißig! Selbst Tante Karin!“, waren die nächsten Worte, die noch zu mir durchdrangen. „Tante Karin?“ „Ha! Du bist lustig! Haust hier ab und verlässt einen Uzumaki und lachst dir dann für dein eigenes Team eine neue Uzumaki an!“, er lachte wirklich aus vollem Herzen. War er darüber nicht enttäuscht, dass ich nach Orochimarus Tod lieber ein eigenes Team gegründet hatte anstatt nach Hause zu kehren. Zu ihm zurück? Also waren Karin, Juugo und Suigetsu hier? Ich erinnerte mich, dass mir Kakashi am Tag meines Erwachens gesagt hatte, dass sie sich hier in Konoha befanden. Aber wer von ihnen aß gerne Dangos? Suigetsu? Und konnte Suigetsu nach etwas mehr als zwei Wochen für Naruto so ein Freund geworden sein, dass er deswegen extra morgens noch mal in ein Cafe rannte um Neue zu kaufen? Obwohl... es ging um Naruto! Der konnte schon nach fünf Minuten mit Jedem befreundet sein. Aber wirklich feste Bande knüpfte er dabei selten. Eigentlich nur zu unserem alten Jahrgang aus der Akademie. Und die waren ja auch alle in unser Geheimnis eingeweiht. Ich hörte ein Scheppern und blieb stehen. Warum war mir das nicht früher aufgefallen? Ich spürte ein mir sehr vertrautes Chakra! Eigentlich spürte ich mehrere Chakren im näheren Umfeld, aber bei einem ganz bestimmten Chakra zog sich bei mir alles zusammen. Naruto schob mich nun die letzten Meter auf ein Gebäude zu, welches doch sehr in Mitleidenschaft gezogen worden war bei den Kämpfen gegen die Pains, aber für mich das Haus mit den meisten Erinnerungen war: Mein Elternhaus! „Naruto, bitte, noch nicht!“, es war mehr ein leises Wispern. Naruto verharrte kurz. Ich war mir sicher, das er verwirrt war. Er hatte mich noch nie in solch einer Verfassung erlebt. Weinend. Zitternd. Panisch und nun auch noch bettelnd. Ich fühlte mich gerade von mir genervt! Das waren eindeutig zu viele Gefühle, die ich nach außen hin zu ließ! Ich würde mich selbst für diese Blöße schlagen, wenn ich gerade dazu in der Lage wäre. Wir standen nun vor dem Gartentor. Vor uns der leicht verwilderte Vorgarten und die schon überwucherten Gehwegplatten, die geradewegs von uns zur Eingangstür führten. Ich wusste, dass ich ab hier keinen weiteren Schritt mehr machen konnte und wollte. Naruto sollte alleine da rein gehen, Suigetsu seine Dangos geben und dann würden wir hier verschwinden! Dieser Ort war in meinen Augen verflucht. Und zwar so intensiv, dass ich Chakren spürte, die hier absolut nicht mehr hingehörten. „Naruto! Du bist spät!“, hörte ich eine Stimme und da geschah es. Meine Beine gaben nach. Ich sank ruckartig auf die Knie und starrte paralysiert diese Tür an, welche sich langsam zur Seite schob. Jemand öffnete sie von innen. Nein, nicht jemand. ER öffnete sie von innen! Die Tür war offen, es wurden Füße sichtbar. Der Rest der Gestalt lag im Schatten des Windschutzes. Bitte. Das kann nicht sein. Das muss Einbildung sein. „Sasuke.“ Wieso flüsterte diese Stimme meinen Namen. Diese Stimme, welche ich liebte, um sie dann abgrundtief zu hassen und um sie dann so unendlich zu vermissen. „Ich kann dich zwar nicht sehen, aber ich spüre dich, Sasuke!“ Die Gestalt trat langsam aus dem Schatten heraus. Naruto neben mir löste sich und lief auf ihn zu: „Vorsichtig, Nii - chan, da ist eine Stufe!“ „Das sagst du mir jedes Mal, Naruto!“, doch obwohl die Stimme Naruto ansprach, merkte ich, dass ihre Aufmerksamkeit voll und ganz bei mir lag. „Nii - chan“, flüsterte ich so leise, dass es auch der Hauch des Windes hätte sein können. „Ja?“, antwortete mir die so vertraute Stimme. Ich riss mir die Maske vom Gesicht, denn die Tränen verschleierten die Sicht auch so schon ausreichend. „Nii - chan!“, wiederholte ich und rieb mir mit dem Handrücken die schlimmsten Flutbäche von den Wangen. „Ja, Sasuke!“ Ich versuchte aufzusehen. Ich versuchte, dem Mann, der gerade ganz langsam auf mich zu schlürfte und irritierenderweise von Naruto gestützt wurde, ins Gesicht zu sehen. Das war so verdammt schwer! Erneute Tränen verschleierten mir die Sicht. Verschleierten mir das Gesicht des Mannes, den ich um alles in der Welt nun sehen wollte! „Ich bin stolz auf dich, Sasuke! Du hast den richtigen Weg gefunden!“ Nun war ich mir sicher. Nun hielt mich nichts mehr. Ich weiß nicht, wie es mir gelang, aber ich sprang auf und lief auf ihn zu. Fest schlossen sich meine Arme um seinen erschrocken aufatmenden Oberkörper. Ich drückte mich ganz fest an ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Meine Tränen rannen heiß mein Gesicht hinunter und tropften unnachlässig auf seinen schwarzen Yukata. Ich spürte, wie er ebenfalls vorsichtig einen Arm um meine Taille legte und mit der anderen Hand immer wieder sachte über meinen Kopf strich. Er sagte nichts weiter. Ich nahm nur seinen Geruch in mir auf. Er roch nicht nach Tod. Er roch nicht nach Tod! Ich konnte ihn spüren, ihn sehen, ihn riechen! Er war wirklich hier! Erneut liefen die nächsten Tränen und ich schluchzte. „Sasuke, es ist alles in Ordnung!“, flüsterte er in mein Ohr. „Itachi. Itachi. Itachi“, ich hätte dies stundenlang vor mich hin gemurmelt. Ich wollte ihn nicht mehr los lassen. Ich hatte Angst, dass er sich gleich wieder vor meinen Augen auflösen würde. Und ich hatte ihm doch noch so viel zu sagen! „Ich gehe nicht weg!“, beruhigte er meine innere Angst. „Itachi!“, diesmal gelang es mir, meine Stimme fester klingen zu lassen, „Ich... ich bin nicht mehr allein! Ich bin nicht mehr allein!“ Kapitel 7: Kapitel 7: AUSGRABUNGEN ---------------------------------- Kapitel 7 Ausgrabungen Eine ohrenbetäubende Detonation erschütterte das Waldstück einige Stunden westlich des Ninjadorfes von Hi-no-Kuni, Konohagakure. Erschrocken stiegen die Vögel in die Höhe und stoben in alle Richtungen auseinander. Sich entfernend von der unheilvoll aufsteigenden dunklen Qualmwolke und dem Geruch nach verbranntem Holz und Fleisch. „Wundervoll! Fantastisch! Habt ihr das gesehen, hm? Berauschend und stilvoll zugleich! Absolute Reinheit! Absolute Schönheit! Ich bin wieder da! Besser wie nie! Ha! Kunst ist eine Explosion!“ Ein hysterisch begeistertes Auflachen ertönte nun neben dem neuen Krater, an dem nun die ursprünglich dicken Stämme der Bäume, die schon viele menschliche Generationen überdauert hatten, wie umgeknickte Grashalme am Rand aufgetürmt lagen. „Verdammte Scheiße!“, der Rothaarige fluchte und unterbrach das Lachen des Anderen. Seine Hand schmerzte. War da etwa noch mehr Blut zu sehen unterhalb seines Fingernagels? Panik kam in ihm auf: „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“ Das diesmal wirklich dreckige Auflachen galt wohl nun seinem wütendem Aufschrei, denn es erklang neben ihm und er fuhr herum: „Lass den Mist und grab gefälligst weiter!“ „Dieses Graben hier ist nicht wirklich etwas für mich! Es ist viel aufregender dich dabei zu beobachten!“, prustete der Blonde neben ihm und der Rothaarige konnte nicht an sich halten: Wütend platzierte sich eine Faust in sein Gesicht. Der Blonde stolperte erstaunt nach hinten. Hatte ihn der Kleinere gerade eine verpasst? Er keuchte auf und strich sich über die schmerzende Wange. Solche Ausbrüche war er von ihm gar nicht gewöhnt und nun häuften sie sich schon den ganzen Morgen! Dies war ein heftigerer Hieb gewesen als die Vorangegangenen. Tatsächlich! Das tat weh! Das würde er nicht auf sich sitzen lassen! Wütend holte er aus... „Jetzt reißt euch zusammen! Sucht lieber weiter!“, wurde er noch während seines Vorhabens von einer grollenden dritten Stimme unterbrochen. Er hielt inne und strich sich dann eine seiner langen blonden Strähnen nach hinten: „Er hat angefangen!“, murmelte er stattdessen und sah zum Dritten zu seinen Füßen. „Das interessiert mich nicht!“, schimpfte dieser und wäre am Liebsten aufgesprungen, um sich die beiden Kindsköpfe zu krallen, die sich nun seit einigen Stunden immer wieder in die Haare bekamen. Und das war wörtlich zu nehmen! „Ihr benehmt euch wie kleine zickige Mädchen auf Klassenfahrt! Wenn ihr wenigstens deren Möpse hättet!“, stöhnte er. Er konnte nicht aufstehen. Er konnte sich nicht rühren. Genau das war seit einigen Monaten sein Problem! Und warum musste er ausgerechnet auf diese beiden Idioten angewiesen sein damit er dieses Problem lösen könnte? „Ha! Ich hab noch was gefunden!“, kam es vom Roten. Der Blonde trat neugierig interessiert an seinen kleineren Begleiter heran und begutachtete, was dieser in seinen Händen hielt. „Was...was ist das denn?“, doch der Rothaarige zuckte nur unwissend mit den Schultern. „Ich kenne mich nur mit Innereien aus. Der Rest blieb bei mir ja immer dran!“, war seine knappe Antwort. „Du bist so eklig!“, zischte der Größere neben ihm und sprang entsetzt einen Meter zurück. „Ich sagte doch! M-Ä-D-C-H-E-N!“, erwiderte der silberne Haarschopf entnervt am Boden, „Kein Wunder, dass ihr versagt habt!“ Beide Angesprochenen drehten sich fast synchron zu ihm herum. Ihre Augen zu Schlitzen verengt. Sie konnten also doch einmal einer Meinung sein! Wütend schmiss der Kleinere dem Silberhaarigen sein Fundstück direkt unter dessen Nase: „Dann frag ich mich, warum wir noch an einem Stück sind während du dich in der letzten Zeit von vorbei kriechenden Regenwürmern ernähren musstest!“ „Oh!“, rief stattdessen derjenige freudig auf und ignorierte jeden weiteren Kommentar, „Mein rechter Zeh!“ Der Blonde schüttelte sich angewidert: „Oh, Danna! Du hast gerade seinen Zeh angefasst! Wuah!“ „Wenn du nicht bald wieder mitbuddelst fass ich bei dir noch was ganz anderes an!“, kam von Diesem eine zischende Antwort zurück. „Ich muss mich um die Viecher hier kümmern! Die nerven und versuchen Chakrabotschaften zu übermitteln! Du kannst sie ja aufhalten und ich grab weiter! Ach, dass geht ja nicht, nicht wahr?“, winkte der Blonde mit der Hand ab und sprang aus der Grube, in welcher sie sich befanden. Als er sich an deren Abgrund positioniert hatte, eigentlich um Ausschau halten zu können, grinste er jedoch frech wieder zu seinen Begleitern in der Grube: „Denn... du bist nicht mehr du, Sasori - kuuuuun! Also, wie willst du das anstellen? Mir gegen das Schienbein treten? Ha ha!“ Akasuna no Sasori starrte wütend mit funkelnden braunen Augen nach oben. Hatte der Blonde jeglichen Respekt vor ihm verloren, nur weil jetzt andere Zustände herrschten? „Deidara, ich sag's dir gleich! Sobald alles wieder beim Alten ist reiße ich dir deinen explosiven Arsch auf!“ „Kinder! Ruhe!“, schallte es wieder durch die Grube und auch das blaue Augenpaar des künstlerischen Sprengstoffexperten wandte sich an den Dritten im Bunde zu. Hidan seufzte: „Ich möchte doch anmerken, dass mir noch mein rechtes Bein fehlt!“ Deidara sprang nach kurzer Überprüfung der Lage wieder zurück in die Grube und landete direkt neben ihm. Dadurch wirbelte der Staub der trockenen Erde auf und benetzte Hidans Augen: „Deidara, du Vollidiot! Bei Jashin, ich werde dich...“ „Na, na, Hidan!“, der blonde Akatsuki griff sich den Schopf des Silberhaarigen und zog ihn daran hoch. Irgendwo ekelte es ihn, nur den Kopf seines ehemaligen Mitstreiters in den Händen zu halten: „Sei lieber dankbar, dass wir dich gefunden haben! Das war bisher eine Mordsarbeit!“ „Da geb ich Dei ausnahmsweise Recht!“, fügte der rothaarige Nukenin aus Sunagakure hinzu, „Es war eher Zufall, dass wir dein zersprengtes Chakra entdeckt haben im Vorbeiflug!“ Er hob den zuvor geworfenen Zeh wieder auf und legte diesen zu den anderen Gliedmaßen, welche sie schon gefunden hatten. „Zieh mal nicht so grob an meinen Haaren! Das sind SCHMERZEN!“ „Stehst du doch drauf!“ „Öhm, ja, schon...“ „Also sei still und dankbar!“ „Hab allerdings eine Frage!“ „Und die wäre?“, mischte sich nun Sasori wieder in den Dialog ein. Er hasste es, dass sie hier ihre Zeit verschwendeten. Und noch mehr verabscheute er es, dass er irgendwie der Einzige zu sein schien, der sich wirklich mit der ganzen Problematik, in der sie steckten, befasste. „Wie konntet ihr überhaupt fliegen?“ Deidara seufzte: „Na, mit meinem C2 Drachen, hm! Baka!“ „Argh! Das meinte ich nicht, du hirnlose Tunte!“ „Wie redest du mit mir, hm?“ „So wie es nötig ist! Du bist und bleibst hirnlos! Und ziemlich offensichtlich bist du eine Tunte!“ „Sagt der Richtige!“ „Ich bin Körperlos, nicht hirnlos! Und ich steh auf Titten! Hörst du! T-I-T-T-E-N! Eine Tunte hier reicht vollkommen!“ Sasori stöhnte: „Körperlos! So fühl ich mich auch!“ Deidaras und Hidans Augen huschten durch die plötzliche Bemerkung überrascht zu ihm herüber. „Wieso? An dir ist doch alles dran?“, fragte der Kopf baumelnd in Deidaras festen Griff. Die braunen Augen des Rothaarigen glitzerten irritierend. Beschämende Trauer umfing ihn. Seine Gefährten zuckten unwillkürlich bei diesem Anblick zusammen. War der sonst so kühle Marionettenspieler den Tränen nahe? „Saso... Sasori no danna?“, war Deidaras erste vorsichtige Nachfrage zum Unterbrechen der plötzlich eingetretenen Stille. „Warum?“, seufzte stattdessen der Rothaarige. „Na, damit mich Kakuzu wieder zusammenflicken kann, darum!“, protestierte der Silberhaarige. „Nicht du, Baka!“, zischte Deidara und Hidan erkannte tatsächlich Besorgnis um Sasori in den Augen des jungen Bombenlegers. Sasori hingegen starrte mit leerem Blick auf seine Hand. Seine Hand hatte eine Schnittwunde. Eine Schnittwunde von einem spitzen Stein. Er hatte seit mehr als 20 Jahren keine Schnittwunde mehr gehabt. Höchstens eine Kerbe! Aber das hier war keine Kerbe. Vor seinen Augen spaltete sich blutend das Fleisch in seiner Hand! „Ich habe Jahre damit zugebracht mich zu perfektionieren!“, seufzte er laut aus und war gedanklich eigentlich nur bei sich selber. „Und dennoch wurde deine Perfektion von einem Mädchen verdroschen! LOSER! Ha ha!“, lachte Hidan auf und bereute es sogleich. Deidara ließ ihn fallen. Mit einem lauten Ploppen knallte er auf den staubigen Boden: „Du blödes Arschloch!“ Doch Deidara ignorierte den Wutanfalls des Jashin - Priesters und trat näher an seinen Kameraden, der eindeutig die Schultern zu sehr hängen ließ. „Hey, Saso!“, dieser erhob kurz seinen Blick bei der ihm ungewohnten, doch plötzlich reichlich respektlosen Anrede des eigentlich Jüngeren. Nur war dieser wohl augenscheinlich nicht mehr jünger. Er wusste selbst, dass er in diesem Körper und mit diesem Aussehen eher für einen Jungspund gehalten wurde als für einen langjährig kampferprobten Nukenin von über 40 Jahren! „Aber wir sind wieder da! Fangen wir doch einfach von vorne an, hm?“, Deidara legte ihm mit einem aufmunternden Lächeln eine Hand auf die Schulter, doch der Kleinere reagierte nicht. „Das bringt mich wieder zu der Frage! Warum seit ihr da?“, Hidan versuchte noch die letzten verschluckten Sand- und Staubkörner auszuspucken. „Ja, warum eigentlich, hm?“, Deidara kratzte sich grübelnd am Kopf. „Hör auf zu denken, Blondie! Chakraverschwendung!“ „Unsinn!“, Deidara hatte nun nicht mehr vor, auf die Sticheleien einzugehen, „Chakra fließt nicht in den Kopf! Nicht wahr, Sasori no danna?“ Doch dieser verdrehte nur die Augen. Etwa doch? Der Iwagakure Nukenin war sich nicht sicher, doch eines wusste er: Er fand Hidans vorab gestellte Frage ziemlich berechtigt. Warum waren sie hier? Sie waren tot. Zumindest was ihn selbst und Sasori an ging. Und dann waren sie mal wieder da gewesen. Allerdings war da Edo Tensei im Spiel gewesen und er war wie eine Marionette aus Sasoris Repertoire benutzt worden. Eigentlich sehr zu seinem Missfallen. Ein Künstler seines Formats lässt sich nicht in seine Werke reinreden! Während er wiederbelebt worden war, war ihm zu Ohren gekommen, dass dieser verfluchte Uchiha - Bengel seine ultimative Kunst überlebt hatte! Hatten ihn diese Gedanken die anschließende Versiegelung überstehen lassen? Aber Moment! Er war sich auch ziemlich sicher, das Edo Tensei aufgelöst worden war! Also, warum waren sie hier? Und dazu war Sasori absolut menschlich! Nicht, dass er vorher nicht schon mal menschlich war! Aber sein Kollege hatte sich in vielen Jahren harter Forschung und Experimente nach und nach selbst in eine Marionette verwandelt. Wieso stand er also nun absolut fleischlich vor ihnen? Zudem schien das den rothaarigen Puppenspieler auch schwer zu belasten! Und irgendwie belastete das auch ihn! Deidara seufzte. Er konnte sich an alles erinnern. Und es war kein erneutes Edo Tensei im Spiel! Was war es dann? Und wie war dieser Krieg wohl ausgegangen? Sie waren vor ein paar Tagen erst erwacht. Ihre Körper hatten sich in einer riesigen Hölle befunden. Deidara war sich schon da sehr sicher gewesen, dass es sich um eines dieser Labore von Orochimaru handeln musste. All das Equipment wies doch sehr deutlich darauf hin. Aber weder ein Orochimaru noch dieser seltsame Vogel Kabuto, der ihn gesteuert hatte während Edo Tensei, waren dort gewesen. Nur er, Sasori, und drei dutzend Leichensäcke. Sie hatten sich nicht näher umgesehen. Nur schnell hatten sie schwarze Mäntel aus einem Schrank ergriffen und waren fort gelaufen. Die anfängliche Verwirrung war bei Beiden sehr groß gewesen. Schließlich hatte man den eigenen, schmerzhaften Tod noch sehr präsent vor Augen und plötzlich wachte man auf und wusste nicht warum noch wie es so weit kommen konnte. Er versuchte Hidan seine wirren Gedanken über diese seltsame Wiedergeburt zu erklären und für Hidans Verhältnisse blieb dieser ausgesprochen ruhig. Nachdem er seine Erklärung über ihr Dasein in dieser Welt beendet hatte bemerkte der Blonde, dass der Priester die Augen nachdenklich geschlossen hatte. Schlief dieser? Er krabbelte auf den Kopf zu und blieb kurz vor diesem in fast liegender Position stehen. Langsam näherte er sich begutachtend dem Gesicht des gutaussehenden Akatsukis an. Dieser öffnete plötzlich die Lider und dunkelrote Iriden funkelten ihn an. „Komm nicht auf dumme Gedanken, Tunte!“, zischte er. Deidara stolperte erschrocken nach hinten: „Sicher nicht!“ „Ich habe für euch Minderbemittelte nur zwei mögliche Erklärungen!“, schien Hidan mit leicht verschwörerischer Miene nun seine vorab gemachten Gedanken mitteilen zu wollen. „Und die wären, hm?“, flüsterte der wesentlich Jüngere. „Entweder ihr seit meiner Religion beigetreten und eure Auferstehung ist Jashins großes Werk!“, Deidara erkannte ehrfürchtig freudiges Auffunkeln in den Augen seines Gegenübers, „Oder aber jemand hat ein weitaus mächtigeres Jutsu als Edo Tensei angewandt! Auch wenn ich es nicht gerne zugebe“, er schielte zwischen Deidara und Sasori hin und her, „ich vermute Letzteres! Jashin würde sich niemals dazu verleiten lassen seine Macht an zwei untalentierten Versagern wie euch zu verschwenden! Und schließlich beruht meine Unsterblichkeit auch auf eine geheime verbotene Jutsukunst und meinem tiefen Glauben! Ihr Beide glaubt nicht einmal an euch selber!“ „Wer sollte uns denn wieder erwecken? Und dazu noch in so beschämenden Körpern?“, Sasori schien sich gefangen zu haben und setzte wohl die Suche nach weiteren Gliedmaßen fort. „Hm!“, Hidan hätte sich gern an der Stirn gekratzt, „Ihr ward wahrscheinlich nicht geplant!“ Deidara hob eine Braue. Ihm wäre das geplante Erscheinen seiner Selbst lieber gewesen. „Hier ist das fehlende Bein!“, unterbrach der ehemalige Sunanin die Gedanken des Nukenin aus Iwagakure. „Sehr schön!“, nun wäre Hidan gerne vor Freude in die Luft gesprungen. Er vermisste seinen Körper! „Dann holt Kakuzu und lasst mich zusammenflicken!“ Es herrschte betretende Stille in dieser Grube. „Was?“, traute er sich nun doch die Frage. „Nun ja“, Sasori atmete einmal laut hörbar ein, „Wir haben keine Ahnung, wo er ist oder ob er überhaupt so wie wir ist... Tot ist er auf alle Fälle!“ „Er ist tot? Der alte Mistkerl ist wirklich abgenippelt?“, Hidans Kinnlade fiel herunter. „Ja, dieser Fuchsjunge hat ihn geplättet. Und bei dieser Edo Sache war er auch dabei. Aber er war dann auf einem anderen Schlachtfeld!“, Deidara verschränkte die Arme und grübelte. Schließlich sprang er auf und schnappte sich erneut ziemlich unsanft den körperlosen Kopf des Anderen: „Dann werden wir halt jemanden finden, der dich wieder zusammennäht!“ „Deinen Optimismus möcht ich haben!“, stöhnte Sasori und ließ erneut die Schultern hängen. Solange er in diesem für ihn noch fremden Körper steckte und er auch keine seiner Marionetten bei sich hatte, wusste er, dass er noch sehr oft eben diese Schultern hängen lassen würde. Wir waren ins Haus gegangen. Eine kleine Ewigkeit hatten sie in dieser innigen Umarmung nur da gestanden und ich hatte es nicht gewagt, sie zu unterbrechen oder noch zu stören. Ich kannte ihre Geschichte, auch wenn ich mich bisher nicht wirklich getraut hatte, Sasuke danach zu befragen. Ich hatte sie von Obito im Eisenreich erfahren. Damals, als sich Obito noch für Madara ausgegeben hatte. Damals, als ich anschließend nach dieser Geschichte und Gaaras Bitte, meine Versuche Sasuke zu retten abzubrechen, zusammengebrochen war. Damals, kurz bevor ich Sasuke nach langer Zeit wieder getroffen hatte am Staudamm und ich ihm mitgeteilt hatte, dass ich ihn niemals aufgeben würde. Eher würde ich unseren gemeinsamen Tod wählen! Das würde ich auch noch heute. Sie hatten sich ein wenig von einander gelöst und Itachi hatte Sasuke liebevoll über das verweinte Gesicht gestrichen. Ich wusste, dass Sasuke die Tränen unangenehm waren. Aber mir war irgendwie schon vorher bewusst gewesen, dass sich diese nicht vermeiden lassen würden. Das wusste ich schon kurz nach dem Kampf gegen Madara. Als ich Sasukes bewusstlosen Körper vorsichtig trug. Auf den Weg zurück nach Konoha. Ich hatte ihn nicht ein einziges Mal jemand anderem anvertraut. Ich hatte mir geschworen, ihn persönlich nach Konoha zu schaffen und an diesen abgelegten Eid hielt ich mich, auch wenn ich selbst nach diesem Kampf mehr als nur geschwächt gewesen war und dem Zusammenbruch nahe. Und dann hatte er da gestanden. Einfach so. Als wäre es das Normalste auf der Welt. In voller Lebensgröße. Am Wegesrand der Hauptstraße nach Konoha. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich ausschließlich in der Begleitung von Kakashi, Tsunade, Sakura, Sai und Shikamaru. Nur sie wussten, dass er nun hier war. Hier in Konoha. Denn wir nahmen ihn mit. Und er sollte auf dieser Heimreise nicht der Einzige bleiben, der sich uns überraschenderweise angeschlossen hatte und sich nun hier im Geheimen aufhielt. Während des ganzen Rückweges war er stillschweigend neben uns hergegangen. Hatte nur eine Hand sachte auf die Schulter seines jüngeren Bruders gelegt, den ich über meine Schulter trug. Wenn wir abends Rast machten hatte er sich direkt neben ihn ans Feuer gelegt. Ich würde sagen, er wollte Sasuke einfach nicht mehr aus den Augen lassen, doch das konnte ich nicht. Denn Itachi war blind. Zu unser aller Erstaunen lebte er, aber seine Augenhöhlen waren leer. Er war beider Augen beraubt, aber sprach nicht darüber, wie das geschehen konnte. Zunächst waren meine Mitstreiter dagegen, dass er uns nach Konoha begleitete. Doch ich setzte mich durch. Er hatte uns geholfen. Er hatte Edo Tensei aufgelöst! Auch wenn er dies mit den wenigen Worten, die er zu diesem Zeitpunkt überhaupt gesprochen hatte, abgestritten hatte. Sasuke hätte ihm beigestanden, als er Kabuto zum Lösen des Jutsus gezwungen hatte. Also hatte sich Sasuke schon vor Betreten des eigentlichen Schlachtfeldes in den Kampf gestürzt. Ich beneidete Sasuke. Ich beneidete ihn um Itachi. Die Liebe, die der Ältere der Uchiha - Brüder für den Jüngeren empfand war unvergleichlich. Itachi hatte alles riskiert und gegeben, selbst sein Leben, zum Schutze des Dorfes und vor allen Dingen zum Schutz seines Bruders. In der Zeit, wo Sasuke im Krankenhaus lag, hatte ich Itachi fast täglich besucht. Wir hatten ihn an den Ort gebracht, wo wir wussten, dass dort niemand nachsehen würde. In sein Elternhaus im Uchiha - Viertel. Nach einigen Tagen waren wir sogar ins Gespräch gekommen. Ich hatte gerade Sasukes Tomatenpflanzen gegossen und die Reifen abgeerntet. Er hatte mir gedankt. Und ich wusste in dem Moment noch nicht einmal warum. Ich habe seinen Bruder gerettet. Dies stritt ich jedoch ab. Sasuke hatte ganz alleine aus der Dunkelheit herausgefunden. Ich war mir sicher, dass ich nicht wirklich viel dazu beigetragen hatte. Doch als ich dies entgegnete, hatte Itachi nur gelächelt. Tsunade war auch einige Male hier gewesen und hatte ihn untersucht. Itachi hatte ein schweres Lungenleiden. Dies war schon so ausgeprägt, dass er nicht mehr lange gehabt hätte. Doch Tsunade sah sich beim Ehrgeiz gepackt und auch Sakura half ihr bei den Nachforschungen nach einem möglichen Heilmittel. Itachi bat mich, Sasuke dies jedoch nicht zu sagen. Er wollte nicht, dass sein kleiner Bruder sich Sorgen um ihn machen müsste. Ich versprach ihm, dass ich mich da nicht weiter einmischen würde. Warum er überhaupt noch lebte blieb uns allen jedoch ein Rätsel. Nur Itachi schien einen Verdacht zu haben, wollte ihn aber noch nicht genau aussprechen, ehe er nicht mit Sasuke gesprochen hätte. Wir akzeptierten seine Entscheidung. Nun saßen sie sich gegenüber. Sie hatten kein Wort mehr miteinander gesprochen. Sasuke starrte stillschweigend auf den dicken, mehrschichtigen Verband, welcher sich mehrfach um den Kopf seines Bruder legte und diesen so als Blinden kennzeichnete. Ich hatte Itachi zu seinem Sitzplatz, einen alten Polstersessel, gebracht und hatte dann das Zimmer verlassen. Die Brüder sollten nicht durch Dritte bei ihrem Wiedersehen gestört werden. Dennoch verharrte ich an der Schiebetür zu diesem großen Raum und zog diese nur soweit zu, dass ein kleiner Spalt blieb. Ich vertraute Sasuke und ich vertraute Itachi. Dennoch... Es war viel vorgefallen. Ich lehnte mich im Gang vor dieser Schiebetür an die Wand und ließ mich an dieser zu Boden gleiten. Ich lauschte der Stille. Niemand von den beiden Uchiha – Brüdern schien den Anfang machen zu wollen. Vermutlich starrten sie sich gegenseitig an. Moment! Itachi konnte gar nicht starren! Über meine eigenen dummen Gedanken erstaunt warf ich den Kopf in den Nacken und knallte unsanft mit meinem Hinterkopf gegen die Wand. „Aua!“, entfuhr es mir etwas lauter und ich rieb mir augenblicklich die schmerzende Stelle. „Baka!“, hörte ich die doch recht amüsiert klingende Stimme meines besten Freundes im dahinterliegenden Raum und musste grinsen. Wenn er fähig war mich zu beleidigen konnte er gar nicht mehr so sehr unter Schock stehen! Da saßen wir nun. In einem Haus, welches ich nie wieder betreten wollte. In einem Haus, welches von schlechten Erinnerungen nur so triefte. Stillschweigend. So still wie alles um uns herum. Keine Regung. Auf beiden Seiten. All die Fragen, die mir in der Zeit seit dem Aufwachen auf der Zunge lagen hätten nun die Möglichkeit gehabt, aus mir heraus zu sprudeln und hätten ebenso eine reelle Chance besessen, beantwortet zu werden, doch es gelang mir nicht, meinen Mund zu öffnen. Meine Gedanken in Sprache zu wandeln. Meine Lippen zu formen und diese Worte tonvoll an mein Gegenüber zu richten. Itachi. Er saß wirklich da. Es war keine Einbildung. Ich hatte ihn bereits berührt. Und Naruto konnte ihn auch sehen. War es bei ihm Edo Tensei? Sicherlich nicht. Der Verband um seine Augen wäre unnötig wenn er durch die Augen eines Toten sehen könnte. Er war es also leibhaftig. Mein Bruder. Meine Mauer. … Itachis Lippen zeigten mir ein Lächeln. Ein Warmes. Ein Glückliches. Naruto verließ leise das Zimmer und zog hinter sich die Türe bis auf einen Spalt zu. Er wollte uns wohl die Möglichkeit zu einer Aussprache geben. Einer Aussprache, die wir eigentlich schon gehabt hatten während des Kampfes gegen Kabuto, aber dennoch noch so viele Fragen in mir unbeantwortet gelassen hatte. Ein lauter Knall, wohl vom Gang her, ließ mich und auch Itachi überrascht zusammenzucken. „Aua!“, vernahm ich eindeutig Narutos Stimme. Ich schmunzelte und erkannte auch bei meinem älteren Bruder ein leichtes Aufblitzen in der sonst angespannten Körperhaltung. „Baka!“, grummelte ich leise und unterdrückte ein Lachen. Naruto war wirklich ein Chaot! Aber dieser Zwischenfall hatte wohl von ihm weniger beabsichtigt die Folge, dass sich unsere angespannte Lage etwas lockerte. „Was...“, schaffte es nun doch dieses kleine Fragewort über meine Lippen und ich schluckte aufgrund meiner eigenen Courage. Er schmunzelte. Ich war mir sicher, dass wenn ich ihm hätte in die Augen sehen können, dass es ein glückliches Lächeln war und keines der Situation angepasstes. „Das warst du“, lautete seine kurze, mich nicht wirklich zufriedenstellende Antwort. Was war ich? Das er tot war? Ja, daran bestand überhaupt kein Zweifel. Als ich noch jünger war und dieses Haus ebenfalls noch nach dem Massaker an meinem Clan mein Zuhause nannte, hätte mich der Gedanke, dass ich meinen Bruder getötet hatte weitaus fröhlicher gestimmt als diese quälende, schmerzhafte Pein, die dieser Gedanke nun bei mir verursachte. Doch er änderte seine Sitzhaltung. Fast schon lässig schlug er die Beine übereinander und lehnte sich mit überkreuzten Händen in seinem Schoß immer noch milde lächelnd auf seinem Sessel zurück, während mir der Stuhl, auf dem ich saß, so unsagbar hart und unbequem vor kam. „Das ich lebe. Das warst du“, fuhr er fort. „Du meinst wohl eher, dass du tot bist!“, wisperte ich entgegen, doch das änderte nichts an seiner freundlichen Haltung mir gegenüber. „Sasuke“, seine Stimme klang so wundervoll beruhigend, „Ich wäre eh gestorben. Ich war krank. Und ich war dieser ganzen Situation schon lange überdrüssig und müde!“ Ich schluckte. Versuchte er sich gerade bei mir für mein Verhalten zu entschuldigen? „Hör auf damit, Itachi!“ Ich sah, wie sich der Verband anhob. Er zog wohl fragend eine Augenbraue hoch. „Hör auf, alles auf dich nehmen zu wollen! Ich kenne die Geschichte, dass weißt du! Du hast die Fehler unseres Clans und die Fehler Konohas auf dich genommen. Du musst nun nicht auch noch für mich gerade stehen!“, ich merkte, dass meine Stimme mit jedem Wort lauter wurde. Unerwarteterweise lachte er leise auf: „Das macht es für mich einfacher!“ „Hä?“, ich beugte mich nach vorne und stützte meine Ellbogen auf meinen Knien ab. Und obwohl ich sicher sein konnte, dass er dies nicht sehen konnte, nahm er genau die gleiche Sitzposition wie ich ein. Dadurch näherten sich unsere Gesichter unweigerlich an. „Ich habe dich jahrelang belogen. Du hast aufgrund dieser Lügen einen falschen Weg eingeschlagen. Lass mich wenigstens deine Schuld tragen!“ Ich schluckte. Er sagte das mit einer Selbstverständlichkeit, die mich erschaudern ließ: „Willst du für mich den Aufpasser für den Idioten spielen für meine Rehabilitation oder wie soll ich das verstehen?“, ich klang reichlich abwertend. Doch da lachte er schallend auf: „Nein, nein! Selbst wenn ich könnte“, er wies auf seinen Verband, „wäre dies etwas, was ich niemals machen könnte! Du und Naruto, ihr gehört seit jeher zusammen!“ „Hmpf!“, mit verschränkten Armen vor der Brust warf ich mich wieder nach hinten auf die harte Stuhllehne. Es folgte erneut eine zeitlang andächtige Stille. Mein Blick glitt hinaus durch das verschmutzte, staubige Fenster auf die Terrasse, welche in den verwilderten Garten führte. „Ich bin stolz auf dich, Sasuke!“, unterbrach er flüsternd unsere Pause und ich fuhr wieder zu ihm herum. „Du bist wieder hier und das war mein Wunsch. Ich wollte immer nur, dass Konoha in einer friedlichen Welt lebt und du in Konoha. Ich wollte euch nur beschützen, weil ihr mir das Wichtigste ward. Und nun beschützt du das dir Wichtigste, nicht wahr?“ Erneut brachte ich nur ein abfälliges: „Hmpf!“, zustande. Aber er schien damit gerechnet zu haben, denn es minderte nicht dieses Lächeln, welches seine schmalen Lippen umspielte. Ich betrachtete ihn mir genauer. Er sah nicht gut aus. Seine Haut wirkte fahl und matt. Einzelne Venen schimmerten deutlich durch dieses Pergament. Seine Haare hatten jedweden Glanz verloren und hingen nur in einem ungepflegten Zopf gebunden über seine Schultern. Auch der Verband gehörte meines Erachtens nach gewechselt. „Was ist mit deinen Augen?“, lenkte ich nun zögerlich ein. „Ich habe keine mehr“, kam eine sachlich klingende Antwort. „Warum?“ Er lachte leise: „Es ist nicht nur ein warum, welches dich belastet, nicht wahr?“ Ich nickte zunächst, wurde mir aber dann bewusst, dass er mich gar nicht nicken sehen konnte und kam mir dadurch vor wie dieser Trottel auf dem Gang: „Ja!“ „Ich wachte so auf. Dies ist kein Edo Tensei Körper, wo man einer x – beliebigen Leiche meine Seele hinein beschworen hat. Dies ist mein wahrer Körper. Der, gegen den du gekämpft hast und in diesem Kampf auch gefallen ist!“ Aus seinem Mund klang das so nebensächlich. Als wäre es vollkommen normal, dass der jüngere Bruder den älteren Bruder mal eben meuchelt. Mir wurde schlecht, doch er fuhr fort. Vermutlich, weil er meine sich ändernde Gesichtsfarbe nicht sehen konnte und aufgrund der nicht ausgesprochenen Worte in mir auch nicht anhand meiner Stimme deuten konnte, wie ich mich gerade fühlte. „Ich kann dir nicht einmal sagen, wo genau ich aufwachte. Es fühlte sich von der Umgebung an wie eine Höhle. Von daher vermutete ich dort zunächst es handle sich um ein verlassenes Labor von Orochimaru oder Kabuto. Nun weiß ich aber von Obito, dass mein Leichnam sich wohl in den Katakomben eures ehemaligen Stützpunktes gehandelt hat!“ „Obito?“, entfuhr es mir und diesmal war meine Überraschung darüber eindeutig hörbar. „Hm, ja. Er ist auch hier. Er ist gerade dabei auf dem Nebengebäude die Dachschindeln zu erneuern!“ Auch das klang gerade so, als hätte er mir überhaupt nichts Neues erzählt, während mir fast die Luft wegblieb. „Wie?“ „Du fragst dich, wie das alles möglich ist, nicht wahr, Sasuke!“ Erneut nickte ich zunächst bevor mir ein leises: „Ja!“, entwich. „Gendou Rinne Tensei no Jutsu!“, sagte er leise, fast betonungslos, „Du hast es angewandt!“ „Ich habe was?“, entfuhr es mir und ich sprang auf, „Wann soll ich denn das getan haben? Wenn dem so wäre, dann wäre ich jetzt tot!“, und noch während ich dies sagte, durchfuhr es mich und ließ mich frösteln. Ich sah Naruto. Schreiend. Weinend. Meinen leblosen Körper in seinen Armen. Mich hin und her wiegend. Ich musste mich setzen. Irgendwie hatte ich das Gefühl ich hätte meinem Bruder gerade einen Vorwurf daraus gemacht, dass er lebte und selbst war ich in diesem Kampf gefallen. „Sasuke, es scheint mir, du bist dir dessen gar nicht bewusst“, er senkte seinen Kopf ein wenig, „Vielleicht sagst du mir, was du gedacht hast, als du das Rin'negan eingesetzt hast?“ Ich schloss die Augen. All die Bilder, die ich erst einen Tag zuvor durch Kurama hatte wieder in Erinnerung rufen können, durchrauschten mich. Jede einzelne Handlung, jedes ausgesprochene Wort, jedes geformte Fingerzeichen. Bis hin zu meinem eigenen Tod. War ich wegen Gendou Rinne Tensei gestorben? „Ich war der Meinung, ich starb aufgrund des hohen Chakraverlustes“, flüsterte ich mehr zu mir selbst. „Hm“, entgegnete mein Bruder nachdenklich, „Ich weiß, dass du die Künste Izanagi und Izanami sowie Shisuis Kotoama Tsukami gemeistert hast. Das sagte zumindest Kakashi. Schon eine dieser drei Künste für sich allein erfordert ein hohes Maß an Chakra. Du hast alle drei gleichzeitig verwendet. Selbst ein hervorragender Shinobi aus dem Uchiha – Clan hätte dabei gewiss nicht nur sein volles Augenlicht, sondern auch sein Leben gelassen! Nur...“, er machte eine nachdenkliche Pause, „...nur bist du kein Shinobi aus dem Uchiha – Clan. Zumindest jetzt nicht mehr. Nur der Name verbindet dich noch.“ Ich sagte nichts. Ich spürte, dass meine ausbleibende Reaktion, vermutlich erwartete man von mir einen entrüsteten Aufschrei, Itachi überraschte. „Du bist wirklich etwas besonderes, Sasuke. Du hast die Mauer längst überwunden und errichtest ganz andere Hindernisse.“ Ich wollte eigentlich gar nichts mehr errichten! Er erhob sich und schritt geradewegs auf mich zu. Kurz vor mir stehenbleibend ging er in die Hocke und sein Gesicht wandte sich genau meinem zu. Seine Hand legte sich in einer flüssigen Bewegung auf meine Schulter. Mich durchfuhr Erstaunen. Wie konnte er? „Ich spüre deine außerordentliche Chakrapräsenz. Ich brauche keine Augen, um dich sehen zu können, kleiner Bruder!“ Seine andere Hand legte sich auf meine Wange: „Die Verwendung der drei Künste hätte dich nicht töten können. Du hast einen Wunsch in die Realität, die du mit Izanagi erschaffen hast, eingebettet. Einen sehr großen Wunsch. Durch die Umsetzung deiner Realität hast du das in deinem Rin'negan verankerte Jutsu Gendou Rinne Tensei aktiviert. Und das während des ganzen Kampfes, wo du dich im Rikudo Modus befunden hast. Niemand hätte dies überleben können. Doch selbst, als du bereits verstorben warst, war das Jutsu noch aktiv und musste von Naruto nicht erneut angewendet werden, sondern eigentlich nur auf dich umgeschrieben. Und das hat Naruto getan. So habt ihr Beide überlebt!“ Ich war sprachlos. „Was für ein Wunsch war es?“, fragte Itachi mich die Frage, die ich mir gerade selber stellte. Welcher Wunsch war so mächtig gewesen, dass er unterbewusst so verankert in mir war und es geschafft hatte, dass wohl mächtigste Jutsu überhaupt zu aktivieren? „Ich weiß es nicht!“, flüsterte ich und man hörte deutlich, dass ich noch viel zu sehr mit den Gedanken nicht da war. Immer und immer wieder rief ich mir meine letzten Augenblicke auf dem Schlachtfeld in Erinnerung, um dahinter zu kommen, wie ich dies angestellt hatte. „Ich freue mich zwar, dass ich wohl Teil dieses Wunsches war“, fuhr stattdessen mein Bruder fort, „und auch viele andere waren es“, und da hatte ich die Erklärung für Neji und Obito!, „aber dieser Wunsch hat eine Größenordnung erreicht, die unbegreiflich ist! Und vor allem eine, die wir nicht einzuschätzen wissen!“ „Was meinst du damit!“, ich zuckte innerlich böse zusammen. Hatte ich in diesem Wunsch meine dunklen Gedanken mit einfließen lassen? Natürlich! Wenn ich es geschafft hatte, meinen Bruder wieder zu beleben, der bereits einige Zeit vor Kriegsausbruch durch meine Hand verstorben war und Neji und Obito, die während des Krieges gefallen waren, dann erstreckte sich dieses Jutsu auf eine große Zeitspanne. Und mir war nicht bewusst, um welche Zeitspanne es sich genau handelte, noch, wen ich alles 'wiederbelebt' hatte. Nicht alles was tot war sollte unbedingt wieder lebendig sein. Itachi erhob sich aus seiner Hockstellung und löste die warme Hand von meiner Schulter. Sein Körper wandte sich zur Tür: „Naruto?“ Was wollte er denn jetzt von Naruto? Wir hörten ein schreckhaftes Aufpoltern und ein erschrockenes: „Ja!“, ehe die Schiebetür heftiger als nötig aufgerissen wurde und meine persönliche Nervensäge grinsend hereinlukte. „Naruto! Wie viele Gefallene der Shinobi - Allianz zählte der Krieg bis zu eurem Kampf gegen Madara laut Tsunade – sama?“ Mein blonder Idiot warf einen grübelnden Blick an die äußerst rissige Zimmerdecke. Etwas, was ich dringend reparieren müsste! „Rund 50.000 Gefallene auf unserer Seite!“, gab Naruto schließlich zum Besten und ich wunderte mich sogleich, dass er dies immer noch mit einem Lächeln im Gesicht tat. Doch ich kam nicht dazu, dies zu hinterfragen, denn Itachi fuhr unbeirrt fort: „Und nach heutigem Stand? Von wie vielen Gefallenen ist die Rede?“ Narutos Lächeln artete in einem fast unnatürlich breitem Grinsen aus: „Ich kann dir den Stand von gestern Abend nennen, Nii-chan! Es sind genau NULL. Keine Gefallenen!“ Ich hatte das Gefühl mir würde man den Stuhl unter meinem Hintern wegreißen. Die Notwendigkeit des Atmens war mir gerade nicht so wichtig. Itachi drehte seinen Körper wieder in meine Richtung und blickte mich mit seinen bandagierten Augen an: „Verstehst du nun, warum ich dich nach deinem Wunsch fragte, Sasuke? Denn ich habe nicht einmal aktiv am Krieg teilgenommen und bin dennoch da. Wir wissen nicht wie weit dein Wunsch in die Vergangenheit zurückreicht, aber eines wissen wir mit Bestimmtheit: alle Verstorbenen haben die volle Erinnerung an ihren Tod und es war der erste Krieg ohne Opfer. Du hast über 50.000 Shinobis das Leben wieder gegeben im Austausch für dein Eigenes!“ Mir war so schlecht! Das war doch unmöglich! Das konnte doch nicht wahr sein! Das war absoluter Irrsinn! Oder etwa nicht? Wie sollte mir das gelungen sein? Solch Macht besaß niemand! Nicht ich. Nicht Naruto. Gemeinsam vielleicht, aber selbst das war in seiner Abstrusität nicht vorstellbar! Wie konnte Itachi...nein...wie konnten alle nur denken, dass das nur mit mir zusammenhängen konnte, dass alle Toten wieder da waren? Und zwar äußerst lebendig? Ich war auch kein Gott, der über Leben und Tod entscheiden konnte aufgrund eines Wunsches! Oder? Merkten die Anderen denn nicht, dass es nicht sein konnte, es einfach so mit meinen neuen Fähigkeiten zu erklären? Da musste doch mehr dahinter stecken! Beziehungsweise nicht was, sondern eher wer! Aber wer? War ich der Einzige hier, der sich das so intensiv fragte? Waren sie alle so geblendet von ihrer Freude darüber, dass es keine Gefallenen in diesem Krieg gegeben hatte oder das sie selbst wieder unter den Lebenden weilten? „Ich habe dir schon auf dem Schlachtfeld gesagt, dass du übertrieben hast!“, das rote Chakra, welches meinen Körper schmerzfrei verließ, materialisierte sich im geringen Abstand vor meinen Füssen. An den Fuchs hatte ich gar nicht mehr gedacht! „Ey! Da steckst du also! Hab mich schon gewundert, warum's so still war, dattebayo!“, Naruto kniete sich zu seinem Tierchen. Es würde bestimmt Jahre dauern bis ich mich an den Gedanken vollends gewöhnt hätte als eine Art Hundehütte herhalten zu müssen. „Du bist so ein blödes Arschloch! Halt gefälligst still!“ Womit hatte er das verdient? Es kam ihm so vor, als wäre er tot wesentlich besser dran gewesen als sich nun hier mit diesen beiden absoluten Vollidioten abgeben zu müssen. Doch was ihn am Meisten störte an dieser doch absolut widerwärtigen Situation war die Tatsache, dass er auf diese beiden Nervensägen in seiner derzeitigen Verfassung angewiesen war! Sie hatten das Waldstück verlassen, welches nach ihrem mehrstündigen Aufenthalt und Deidaras seltsamen Kunstverständnis kein Waldstück mehr gewesen war. Aber sie wussten, das sie dort nicht verweilen konnten wenn sie nicht unnötig Bekanntschaft mit irgendwelchen Konohanins machen wollten. Nach einem kurzen Flug mit Deidaras C2 – Drachen hatte man sich irgendwo in der hintersten Pampa niedergelassen und sich den Einzelteilen von Hidan gewidmet. Kakuzu's Verbleib war weiterhin rätselhaft und auch wenn Hidan der Meinung war, weiterhin in Einzelteilen in Handgepäckgröße von ihnen transportiert werden zu können bis man den anderen des unsterblichen Duos ausfindig gemacht hatte, so hatte Sasori weitaus andere Pläne. Nur war er für eben diese Pläne auf die Hilfe des Jashin – Priesters angewiesen und zwar an einem Stück. Mühsam hatte er begonnen, dessen Körper zusammen zu flicken, doch dieser zeterte wie ein altes Waschweib und wagte es mit jedem neu angenähten Körperteil auch noch um sich zu schlagen. Von Dankbarkeit keine Spur. Wütend versetzte er dem Silberhaarigen einen heftigen Hieb an den Hinterkopf: „Bringe mich nicht in Versuchung dir den nächsten Arm an die Stirn zu nähen!“ Deidara, der bislang entspannt und vor sich hin grinsend auf dem Rücken seines Drachens gelegen hatte, lachte belustigt auf: „Das wär's, Sasori-no-danna!“ „Ich bezweifle nur, dass du das so gut hinbekommst wie Kakuzu!“, stöhnte der noch teilweise Zerlegte ebenfalls reichlich genervt klingend auf und funkelte seinen rothaarigen Zwangs – Kameraden böse an. „Ich bin Marionettenspieler! Ich beherrsche die Kunst der Chakrafäden! Das wird weitaus besser halten als diese Haare, die Kakuzu immer verwendet hat!“ „Zudem schaut's besser aus!“, gröhlte Deidara belustigt herunter. „War klar, dass die Tunte darauf achtet!“ Deidaras breites Grinsen verflüchtigte sich augenblicklich. Nun stand auch ihm der Sinn danach, diesem Proleten irgendetwas Schmerzhaftes anzutun. Dummerweise wusste er aber auch um die Leidenschaft, die eben solcher für Schmerzen am eigenen Leib hegte. Sasori seufzte erneut. Eigentlich hätte er demjenigen, dem er sein erneutes Leben zu verdanken hatte auch wirklich dankbar sein müssen. Doch gerade jetzt würde er diesem vermutlich noch Schlimmeres antun als diesem Sensenschwinger unter seinen Händen. Wieso hatte man ihn nur mit diesen Beiden zusammen zurück gelassen? „Was hast du eigentlich vor?“, unterbrach ihn nun die neugierige Stimme Hidans in seinen Gedanken, „Ich frag nur? Du würdest doch sonst nie etwas selbstloses und zeitaufwendiges tun, Sasori!“ „Das stimmt!“, flötete nun auch der Blonde. Die braunen Augen des Sunanins verfinsterten sich: „Du wirst dafür eine Gegenleistung erbringen müssen, Hidan!“ „Ha! Ich wusste es!“, rief Deidara augenblicklich und sprang zu ihnen herunter, um dem Gespräch besser folgen zu können. „Und das wäre? Also auf Dreier steh ich eigentlich nicht so! Außer es wäre eine Frau dabei, die ich anschließend opfern kann!“ Diesmal war es Deidara, der dem Kopf des Priesters eine überzog. Doch dieser lachte nur amüsiert auf. Sasori ließ sich nicht aus seinem Konzept bringen. Für ihn war Hidan genau der richtige Mann für die von ihm erdachte Aufgabe: „Du gehst nach Sunagakure!“, raunte er nun dem Silberhaarigen zu und dieser hob erstaunt eine Braue. „Was will ich denn da? Um diese Jahreszeit ist es da schrecklich heiß!“ „Da ist es immer schrecklich heiß!“, pflichtete der Blonde besserwisserisch bei. „Klappe!“, zischte Sasori und machte sich nun daran, den Arm doch an der richtigen, dafür vorgesehenen Position, anzunähen, „Du wirst da für ein bisschen Chaos sorgen!“ „Warum sollte ich?“ Sasori ließ den nächsten Chakrafaden mit aller Gewalt in das Fleisch des Jashinanhängers sausen und dieser stöhnte schmerzlich auf: „Weil du dafür sorgst, dass ich meinen Körper wiederbekomme! Zudem hast du deinem Gott doch bestimmt schon lange nichts mehr geopfert!“ Der Rothaarige konnte deutlich ein interessiertes Aufflammen in den violetten Augen des anderen erkennen. „Warum kann ich denn nicht ein bisschen für Radau sorgen?“, Deidara hörte sich schon fast schmollend an, doch Sasori schüttelte energisch den Kopf. „Du bist nur für den Notfall da! Der Kazekage kennt deine Fähigkeiten. Ebenso die anderen Sunanins. Oder hast du deinen letzten Alleingang da schon vergessen?“ Deidara griff sich enttäuscht in die Haare und warf sein langes Pony nach hinten: „Aber das sagt doch auch, dass ich deren Fertigkeiten gut kenne!“ „Ja!“, entgegnete der Puppenspieler schon gereizter da er keine Lust auf ausschweifende Diskussionen mit seinem blonden Partner hatte, „Das mag stimmen! Daher wirst du Hidan aus der Luft unterstützen, während ich mir diesen Kankuro vornehme!“ „Kankuro?“, Hidans Braue erhob sich fragend. „Das ist Sasori-no-dannas Neffe. Er hat seinen Körper. Auch so ein Marionettenkasper!“, der Blonde setzte sich nun direkt neben Hidans Kopf, welcher nun schon über einen Rumpf, zwei Arme und ein Bein verfügte. „Nenn ihn nicht so! Er ist auch ein Künstler und ein Talentierter noch dazu! Ich würde auch eine andere Vorgehensweise wählen wenn ich mir sicher sein könnte, dass er mir widerstandslos meinen Körper aushändigt!“ „Oi, Sasori ist weich geworden!“, flötete nun sein Patient gehässig und Deidara vollzog das, was Sasoris Blick wünschte: ein erneuter saftiger Schlag an Hidans Hinterkopf. „Was für eine Sauerei!“, Neji Hyuuga sprang ohne Anstrengung aus der offensichtlich freigesprengten Grube und landete neben Kiba Inuzuka, welcher angewidert die Nase rümpfte. Der Geruch von verbranntem Fleisch stach widerlich beißend in seiner Nase. Auch Akamaru schien nicht wirklich erfreut über diese neue Mission. „BYAKUGAN!“, Neji ließ seinen Blick im 360° Umkreis auf 20 Kilometer kreisen, „Egal, wer es angerichtet hat. Sie sind weg. Ich kann ausschließlich nur noch unsere Leute ausfindig machen!“ „War klar!“, zischte Kiba enttäuscht und strich seinem Hund dabei tätschelt über das dichte, weiße Fell. „Das Problem ist nicht nur, dass wir noch nicht genau wissen, wer es war, sondern eher, wo er hin ist!“, rief eine sachlich klingende Stimme aus der Grube herauf und der ANBU Neji sowie der Jonin Inuzuka stierten nach unten. Dort, kniend im Staub und nachdenklich einen Lehmbrocken in den Händen zerreibend, saß Shikamaru Nara. Seines Zeichens seit wenigen Stunden offizieller erster Berater des neuen Hokage von Konohagakure und Erbe des Nara – Forstes, in welchem sie sich gerade befanden: „Er ist weg!“ Kiba hob eine Augenbraue: „Wer?“ Doch sein Freund antwortete nicht direkt, sondern spannte seinen Körper krampfhaft an während er sich langsam erhob und nachdenklich in den hellblauen Hochsommerhimmel starrte: „Unser nächstes großes Problem! Akatsukis Hidan!“ Ich konzentrierte mich noch auf Naruto, welcher sich neben Kurama auf den Holzdielenboden hockte und strahlte. Es waren nun so viele Informationen auf mich herein geprasselt, dass ich mich immer noch nicht genau entscheiden konnte, welchem Gefühl in mir ich mich nun hingeben sollte. Die Freude darüber, dass Itachi wieder hier war? Das ich nicht mehr der letzte Uchiha sein würde? Der Schock darüber, was für eine Macht ich wohl zu diesem Zeitpunkt besessen haben musste, als ich sogar unterbewusst eines der mächstigsten Jutsus unserer Zeit anwandte? Das Erstaunen darüber, dass ich so viele Shinobis gerettet haben soll? Oder eher dem Misstrauen, dass ich mir gar nicht wirklich selber vorstellen konnte, dass ich das alles getan haben sollte und jemand anderes seine Hände im Spiel hatte? Das Glück, welches sich gerade trotz all dieser verwirrenden Gedanken in mir ausbreitete wie ein Feuersturm weil ich Naruto jetzt so strahlen sah, da ich wohl etwas für ihn sehr wichtiges richtig gemacht hatte? Die Erleichterung, nicht nur endlich zu Hause zu sein, sondern sich auch wie zu Hause zu fühlen? In meinem Elternhaus? Mit so etwas, was man auch Familie nennen konnte... Itachi und Naruto? Naruto erhob seinen Blick, so als hätte er gespürt, dass ich ihn die ganze Zeit unbewusst beobachtet hatte während mich meine Gedanken beschäftigten und er Kurama über sein Fell strich. Er grinste. Mir über das plötzliche Anstarren bewusst wandte ich schnell den Blick ab: „Jetzt behandle ihn nicht auch noch wie einen Hund!“, zischte ich noch hinterher, allerdings merkte ich, dass sich ein Grinsen auf meine Lippen dabei legte und Naruto lachte hell auf. Erneut wurde die Tür unnötig heftiger beiseite geschoben als es nötig war. Viel Zeit, denjenigen, der sie wohl geöffnet hatte, anzusehen oder zu begrüßen hatte ich nicht, denn da spürte ich schon ein größeres Gewicht auf meinen Beinen und Druck auf meiner Brust. „Sasuke!“, säuselte mir eine äußerst aufdringliche Stimme reichlich zu nah an meinem Ohr, so dass ich die Feuchtigkeit ihres Atems spüren konnte. Ein Zucken durchfuhr mich. Es gab Dinge, auf die konnte ich wirklich verzichten. Eines war ganz eindeutig diese nervige Aufdringlichkeit vom anderen Geschlecht meiner Person gegenüber. Itachi schien belustigt. Obwohl er mich nicht sehen konnte war ihm wohl bewusst, wie ich gerade fühlte. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!“, flüsterte Karin weiter und schien es komplett zu ignorieren, dass es mir mehr als nur unangenehm war, dass sie sich so an mich herangeworfen hatte. Ihre Finger zogen größer werdende Kreise auf meinem Brustkorb. Nervig. Ich hörte mein eigenes zischendes Einsaugen der benötigten Atemluft. Im Blickwinkel erkannte ich einen mir nicht zu erklärenden Wandel in Narutos Augen. Weder strahlten sie freudig noch belustigt über meine Zwangslage. Eher, als wäre er traurig. „Karin! Lass die Finger von Sasuke – kun! Du kannst dich doch nicht mit deinem ganzen Gewicht auf ihn werfen!“, Suigetsu stand locker in den Türrahmen gelehnt. Sein Blick wirkte spottend: „Der Stuhl hält deine zusätzliche Belastung nicht mehr lange aus!“ Karin löste die feste Umklammerung und warf mit Zornesblick ihren ganzen Körper herum. Leider hielt sie sich dennoch dabei an meinen Schultern fest und ihre tief in meine Haut gebohrten Fingernägel kratzten spürbar durch mein Shirt. „Halt die Klappe, Blödmann! Verschwinde und verdunste einfach! Ich begrüße nur meinen Sasuke!“ „Ha! Er schaut weniger begeistert aus!“ „Er ist nur sprachlos vor Freude mich endlich zu sehen!“ „Wenn dem so wäre, hätte er dich doch als Erste aufgesucht und doch längst ein Zimmer für euch gebucht...“ Karin sprang auf und erhob die Faust: „Das hat er sicherlich!“ „Sicher!“, amüsiertes Auflachen. „Natürlich! Nicht wahr, Sasuuuuke?“, ihre Augen hatten einen seltsamen und irritierenden Glanz, als sie sich wieder voll und ganz mir widmete. „Ähm...“, brachte sich nun Naruto kleinlaut in diese Diskussion ein, „Eigentlich wohnt er bei mir!“ „Was?“, fauchte sein weibliches Clanmitglied hysterisch und sprang endlich von mir herunter, „Dann zieht er jetzt ab sofort zu mir ins Zimmer!“ „Das geht leider nicht, Tante Karin!“ „Warum? Was sollte ihn daran hindern, Naruto – kun?“ „Na ja...“, Naruto lächelte verlegen, „Wir gehören ja schon zusammen... daher...“ „WAS?!“, das war das schrillste Kreischen was ich in meinem ganzen Leben jemals vernommen habe! Und wenn ich ehrlich bin waren das bisher schon eine ganze Menge! Ich war zwar über Narutos eindeutig falsch zu verstehende Aussage überrascht, allerdings hinterließ sie auch irgendwo ein beruhigendes Gefühl in mir: „Ihr seid zu laut!“ Während Karin nun mit dem Rücken zu mir nach Luft japsend neben mir stand und krampfhaft nach Worten suchte, Naruto hingegen eine noch dunklere rote Gesichtsfarbe bekam, Suigetsus Grinsen so breit wurde, dass seine spitzen Zähne über die Mundwinkel ragten, Kurama augenverdrehend den Raum verließ und Itachi sich ziemlich offensichtlich ein lautes Auflachen verkniff, stand ich geräuschvoll auf und beschloss einmal tief einzuatmen. Das war eindeutig noch zu viel für mich. Zwei Uzumakis. „Schön, das wieder Leben in das Viertel kommt!“, schaltete sich nun eine weitere Stimme ein und ich bemerkte, dass dieses Wohnzimmer nicht groß genug sein konnte. Langsam wurde es eng. Der Mann, der nun hereingetreten war, hatte kurze, schwarze Haare im ähnlichen Ton wie Itachi. Über sein linkes Auge zog sich eine Augenklappe, in dem Anderen, welches aus einer doch recht stark vernarbten Gesichtshälfte funkelnd herausstach, war eindeutig das Sharingan zu erkennen. „Hallo, Sasuke – kun! Schön, dass es dir wieder besser geht und du uns hier besuchen kommst! Obwohl, es ist ja auch dein Zuhause!“, Obito Uchiha war näher an mich herangetreten und reichte mir die Hand. Es war komisch, Tobi nun in dieser veränderten Gestalt und eigentlich auch veränderten Persönlichkeit zu begegnen. Ich spürte keinerlei Finsternis mehr in seinen Gedanken noch Dunkelheit in seinem Chakra. Seine Kleidung und auch seine Arme waren Farb- und Schmutzbefleckt. Er sah nach harter, handwerklicher Arbeit aus. Ebenso der Hüne mit den orangen Haaren, der hinter ihm erschienen war und dessen Lippen ein angenehmes freundliches Lächeln zierte. „Hallo, Obito... Juugo. Wie ich sehe, seit ihr fleißig!“ „Ja!“, Obito lachte fast schon verlegen auf und irgendwie erinnerte er mich gerade sehr an den Blonden, der noch auf dem Boden saß und weiterhin von Karin giftig angestarrt wurde, „Irgendwie muss es hier ja wohnlich werden!“ Juugo hingegen hatte seinen Blick zu Karin hinüberschweifen lassen. Er wusste, wie mich dieses ganze Theater um meine Person nervte und er war in meinem Team Taka stets der Ruhepol gewesen für die Anderen. Dies mochte aber eher daran gelegen haben, dass Karin und Suigetsu ziemlichen Respekt vor Juugos zweitem Ich hatten, welches meist nur zu Tage trat, wenn er von einem aggressiven Umfeld umgeben war. Und dieses kam wiederum schon einige Male gerade bei Karin und Suigetsu vor. Er legte Karin eine Hand auf ihre Schulter und sie verstand dadurch augenblicklich. Als wäre nichts gewesen zuckte sie mit der Schulter und schritt an Naruto vorbei nach draußen: „Naruto – kun! Das war doch dein Magen, den ich eben gehört habe, nicht wahr? Als Hokage musst du bei Kräften bleiben und du hast Hunger!“ Hatte Karin etwa eine mütterliche Seite an sich durch meinen Usurakontachi entdeckt? Der Blonde setzte wieder sein Strahlen auf: „Aber so was von, Tante Karin!“ „Na, dann komm! Kochen kannst du ja immer noch nicht!“ Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er sprang auf und sprintete nach draußen. Diese Uzumakis waren wirklich ein seltsamer Clan mit seltsamen Stimmungsschwankungen und seltsamen Eigenschaften, ob charakterlich, körperlich oder emotional. Und auch wenn ich es bei Karin gewiss oft als lästig empfand, so hatte ich mittlerweile jede dieser Eigenschaften zu schätzen gewusst, zumindest bei Naruto. Da würde ich sie sogar vermissen! Kapitel 8: Kapitel 8: KLARHEITEN -------------------------------- Kapitel 8 KLARHEITEN „Es war einmal...“, begann eine sanfte Frauenstimme im ruhigen Ton, „eine wunderschöne, anmutige Prinzessin in einem Land weit, weit entfernt!“ Das Haupt des Mannes mit blutunterlaufenen ängstlichen Augen sah irritiert auf, doch dass hinderte nicht an der Fortführung dieser Geschichte. „Sie war behütet aufgewachsen und beschloss, in die Welt hinauszuziehen, um sie näher kennen zu lernen!“ Die erzählende Stimme verfinsterte sich mit jedem weiteren Wort: „Doch schlug ihr in dieser Welt nur Zorn und Hass entgegen! Die Menschen bekriegten sich in zahlreichen Schlachten. Friede und Liebe schienen unerreichbar zu sein. Die arme kleine Prinzessin“, dies hörte sich schon reichlich zynisch an, „erschrak fürchterlich! Sie wollte etwas ändern und schlich sich zum Shinju, dem heiligen Baum. Der Legende nach trug dieser Baum alle 1000 Jahre eine spezielle Frucht. Heimlich stahl sie die Frucht und aß sie. Dadurch wurden ungeahnte Kräfte in ihr frei und ihr gelang dadurch, dass sie so übermächtig wurde, Frieden auf der Welt zu stiften!“ Der irritierte Mann zu ihren Füßen begann leise zu wimmern. Sie schlug ihre Beine übereinander, ihre langen, schlangen Finger zeichneten kreisende Bewegungen in die Armlehnen ihres steinernen Throns. Ihre spitzen Fingernägel hinterließen ein unangenehmes Geräusch. Dem Kratzen auf einer Schiefertafel gleich. „Sie herrschte lange Zeit über das gesamte Land und schenkte zwei Söhnen das Leben, welche ebenfalls mit dieser unsäglichen Macht der Frucht ausgestattet waren. Beide Söhne wuchsen in friedlichen Zeiten auf. Nichts hätte dies all zerstören dürfen. Doch ihr naiver ältester Sohn war der Meinung, den Menschen diese neue Macht näher zu bringen. Er dachte, er täte es für eine friedliche Zukunft. Ach, wie dumm er doch war, als er vertrauensvoll sein sogenanntes Ninshuu lehrte. Die Menschen nutzten es doch nicht für den Frieden. Nein! Sie missbrauchten es für den Kampf! Der heilige Baum, der zudem erzürnt war, dass man ihm die heilige Frucht geraubt hatte, schwor Rache und wütete in der Form des Juubis über das Land. Ihre beiden Söhne schafften es, dass Juubi zu besiegen und versiegelten es in sich. Hätte sie doch bloß dem Juubi seine Macht wiedergegeben! Schließlich waren da noch ihre beiden Enkelsöhne, die ebenfalls nichts besseres mit dieser Macht anzufangen wussten als sich bis zum Tode anzufeinden! Doch nach deren Tod war dies noch keine Sicherheit für den Frieden. Immer und immer wieder wurden ihre Nachkommen wiedergeboren, nur um sich auf ein Neues in Krieg und Hass zu zerstückeln!“, sie seufzte ziemlich theatralisch und erhob sich. Ihr Gegenüber, der sich mittlerweile in seiner unterwürfigen Position auf dem schmutzigen Boden wimmernd zusammengerollt hatte, durchfuhr ein weiteres Erschaudern, als sie näher an ihn herantrat: „Ach, die arme Prinzessin!“, sie beugte sich vorn über und ihre langen weißen Haare fielen rechts und links ihres ovalen, blassen, fast schon bläulichen Gesichtes zu Boden. Ihre weiß - silbrigen Pupillen, gezeichnet mit den Tomoen eines Sharingans, betrachteten ihn belustigt, „Wie hatte sie nur so dumm sein können?“ „Wa...warum erzählt ihr mir dieses Märchen?“, traute sich nun leise dieses zusammengekrümmte Häufchen Elend vor ihr das Wort an sie zu richten. Sie richtete sich wieder auf. Ihre Lippen umspielte ein selbstsicheres, auch spöttisches Lächeln: „Diese Prinzessin hat nun eingesehen, dass es so nicht mehr weitergeht und holt sich zurück, was ihr gehört! Die Prinzessin wird für den ultimativen Frieden sorgen und die Fehler ihrer Söhne, so wie es sich für eine Mutter gehört, wieder bereinigen. Die Prinzessin wird jedwedes Chakra auf dieser Welt sammeln und es Shinju wiedergeben! Und selbst wenn dafür zuerst alles zu Asche zerstampft werden muss um neu zu erblühen!“ „Aber... aber.. ich bin doch nur ein kleiner Shinobi aus Iwagakure“, stotterte der Mann zu ihren Füßen. „FALSCH!“, ihre Stimme – ein Kreischen. Ihre Augen – blutrot. Ihre grazilen Finger – Klauen. Der Shinobi erstarrte augenblicklich. Die Klaue sauste nieder. Zerschnitt ihn ohne Widerstand in drei Teile. Sie drehte sich herum und ihre zart rosafarbene Zunge leckte genüsslich die blutigen Finger mit einem süffisantem Lächeln ab: „Die Prinzessin... bin ich! Und du...“, sie betrachtete die Überreste in einer riesigen Blutlache, „gehörst zu den größten Fehlern meiner Kinder!“ Meine Schritte schallten durch diese endlosen dunklen Gänge der Katakomben, welche ich zu unserem zentralen Stützpunkt gemacht hatte. Der kalte Wind pfiff zugig durch mein langes Haar und bauschte meine langen Gewänder auf. Ein normaler Mensch würde bei dieser Kälte erzittern, doch ich spürte diese Kälte nicht. Die einzige Kälte, die ich spürte und der ich einen Aufenthalt in meinem Inneren gestattete war die eindeutige Kälte in meinem Herzen. Dies konnte ich auch mit Stolz und Bestimmtheit sagen, denn diese Kälte repräsentierte ich schon seit Jahrhunderten in der doch so sterblichen Welt und ich lebte sie auch in vollen Zügen aus. Ich liebte sie. Sie berauschte mich. Sie beflügelte mich. Ich war die personifizierte Kälte. Und der in ihr ruhende Hass. Ich würde nun meine blutbefleckten Kleider entsorgen müssen. Normalerweise weiß ich mich bei meinen Mahlzeiten zu benehmen, doch dieser Shinobi, wie er sich nannte, war aufgrund seines minimalen Chakras mehr ein Snack gewesen. Und Snacks langweilten mich! Ich brauchte etwas Größeres! Und das schnell. Ich musste bei Kräften bleiben! Nicht noch einmal dürfte ich in diesen Schlaf fallen. Wo ich alles ignoriert hatte. Wo ich noch aus dümmlicher mütterlicher Liebe gehandelt hatte. So viele Jahre hatte ich mir die Geschehnisse stillschweigend mit angesehen. Nun wurde es Zeit für mich. Für meinen fulminanten Auftritt, bevor mein Name so gänzlich in Vergessenheit geraten würde. Dabei war er doch in diesem sogenannten Krieg, der für mich nur dem Spielen kleiner Kinder im Sandkasten gleichkam, in aller Munde gewesen! Hastig rannte mir mein Lakai, schon von Weitem keuchend hörbar und trotz seiner doch in zu meinem Vergleich mickrigen Chakraeigenschaften spürbar, mit hastig schlagendem Herzen, entgegen. Hoch rote Wangen. Glasige Augen. Beschlagene Stimme. Ach, diese primitiven Wesen! So zerbrechlich. So durchschaubar. So lästig! Aber gerade war mir dieses Exemplar doch so nützlich! Sinnte es doch ebenso sehr nach Rache wie ich! Doch war ihm, im Gegensatz zu vielen die sich ihr Leben nach Rache verschrieben hatten, klar gewesen, dass er diese nicht alleine bewerkstelligen konnte. Er hatte mich gerufen. Mich aus meinem Schlaf der Ignoranz erweckt. Sein kurzgeschorenes, auffallend rotes Haar stand struppig in alle Richtungen. Entweder hatte er die nötige Morgentoilette in aller Eile heute morgen ausfallen lassen oder er hatte gleich die Nacht durchgearbeitet. Beides bezeugte mir seine unabänderliche ergebene Loyalität. Dies war ihm auch zu wünschen. Alles andere würde auch nur seinen Tod bedeuten. Ich machte mir nicht viel aus den Lebenden. Sie waren ein notwendiges Übel. Bisher waren sie Spielzeug. Unterhaltsames Spielzeug. Doch die Entwicklung, die in den letzten Jahren von Statten gegangen war, gefiel mir nicht. Das Spielzeug von einst entwickelte zunehmend Eigenschaften, die den Meinen ziemlich nahe kamen. Und das dürfte nicht geschehen. Eigenschaften, die nur mir und meiner Familie vorbehalten sein sollten. Und selbst da war ich kritisch! Ich hatte mir diese Eigenschaften durch den Raub der Frucht zu Eigen gemacht und somit auch den großen Kampf meiner Söhne gegen das Juubi heraufbeschworen. Damals hatte ich nur den Wunsch mit meiner Tat etwas für diese verdorbene Welt zu tun. So war es von mir angedacht gewesen. In meiner naiven Zeit. Als ich noch wusste, was Liebe war. Die Liebe einer Mutter zu ihren beiden Söhnen. Deren Söhne jedwede Ideale verrieten. Deren Söhne Nachkommen in die Welt gesetzt hatten um sich zu bekriegen, um Leid zu verursachen, um Kriege zu entfesseln. All das mit einer Macht, die ihnen nicht zustand. Weil es meine Macht war. Weil ich und auch meine Söhne sie hart erkämpft hatten. Damals dachten wir, man könne sie für den Frieden und das Wohl einsetzen. Wie dumm wir doch waren! Wir gaben dem Dummen die Macht über das Feuer und das Feuer brannte alles nieder. Und sie dachten sie kämen mit dieser Tat davon. Mich überkam Ekel. Dachten sie! Denn aus der Asche entstieg die Rache für diese Frevelei! Ich. Der Ursprung. Alles sollte wieder zum Ursprung zurückkehren. Zu mir. Er kam schließlich zum Stehen. In seiner Hand hielt er eine längere Auflistung von den wohl nun benötigten Utensilien meiner Laboreinheiten. Ich hob meine kaum vorhandene Augenbraue: „Sprich, Uzumaki!“ Seine Körperhaltung versteifte sich während er neben mir her schritt und entlockte mir ein müdes Lächeln. „Wir konnten alle bis auf sechs Individuen ausfindig machen. Sie befanden sich alle in den genannten unterirdischen Laboren. Diese sechs gehörten der Organisation Akatsuki an. Alle anderen Individuen befinden sich nun hier. In dieser Einrichtung! Probleme bereitet uns derzeit nur die Stilllegung zweier älterer Exemplare“, seine Stimme war von Natur aus nervtötend kratzig, doch sein Arbeitseifer machte dies wieder wett. Zudem interessierte mich auch sein Kekkei Genkai. Das teilte ich ihm natürlich nicht mit. „Und hat unser Freund“, ich betonte dieses Wort bewusst, „auch alles was er braucht für seine Forschungen?“ Er räusperte sich verlegen und blickte zudem verstohlen auf seine Liste in seiner Hand. Wir hielten vor einer größeren Metalltür, die zu einem der wenigen intakten Räumlichkeiten in dieser Ruine in Uzushiogakure führten. „Es fehlen einige Kleinigkeiten, Kami-sama!“ „Dann schickt jemanden. Jemanden, der auch die sechs fehlenden Objekte herbeischafft!“, ich erwartete, dass er mir die Tür öffnete und das tat er auch sogleich. Ich trat in einen noch dunkleren Raum als es dieser Gang zuvor schon war. Nur an den Wänden waren in gleichbleibenden Abständen große, hellerleuchtete Wassertanks erkennbar. Rund 100 an der Zahl. Ihr bläuliches Licht schien gespenstig auf den riesigen Seziertisch mittig dieses doch riesigen Raumes. Ich betrachtete den Inhalt der bereits gefüllten Tanks und überflog dabei flüchtig die Inhaltsdaten an den Klemmbrettern, welche jeweils daneben an der fahlgrauen Wand hingen. „Danzou. Konohagakure. Hanzo, Amegakure. Kabuto, Konohagakure. Nagato, Amegakure“, las ich im Vorübergehen. Fast jeder dieser Tanks schien befüllt. Mein erkaltetes Herz hüpfte freudig erregt. Ich konnte die Ansammlung des reinen Chakras hier spüren! Mein Begleiter studierte derweil die Notizen in seinen Händen und blickte oftmals irritiert zu mir auf. „Was?“, ich hasste dieses 'Herumgedruckse“! „Ich wüsste nicht, wen wir aussenden könnten!“, und diese Frage klang wirklich reichlich unsicher. Diese Eigenschaft stieß mir schon wieder sauer auf. Ich brauchte Personal, welches selbstbewusst auftrat und wusste, wie man die Dinge anging. „Nehmt dieses Exemplar!“, raunte eine Stimme aus der Dunkelheit zu mir herüber und meine Lippen umspielte ein Lächeln. Meine neueste Errungenschaft zur Aufstockung meines Personals trat aus der Schwärze des Raumes heraus und seine gelben Augen funkelten. Mit einer schon fast galant anmutigen Handbewegung wies er auf den Wassertank nur wenige Schritte von mir entfernt. Ich konnte darin nur eine undefinierbare wabernde schwarze Masse erkennen: „Warum denkst du, ist er der Richtige für diese Aufgabe, Orochimaru?“ Sein Lachen klang zischend, fast einer Schlange gleich. Wäre er gerade jetzt für meine Vorhaben nicht so wichtig, dann hätte ich ihn wie eine solche schon längst gehäutet und ihn meinen minderen Lakaien zum Fraß vorgeworfen. Aber selbst ich musste Abstriche machen für das Erreichen meiner Vorhaben. „Laut Auflistung fehlen folgende Akatsukis“, flüsterte nun dieser Uzumaki – Spross neben mir und konzentrierte seine gräulichen Augen erneut auf das Schriftstück in seinen Händen, „Der Marionettenspieler Sasori. Der Bombenleger Deidara. Der ältere Uchiha, Itachi. Ebenso der Uchiha namens Obito, der sich jedoch den Namen Tobi gab innerhalb der Organisation. Dann der Schwertninja aus Kirigakure, Kisame und der Jashin – Priester Hidan. Er“, er wies auf den Tank, „wäre vermutlich wirklich in der Lage, diese Objekte zu uns zurück zu führen und ebenso die noch fehlenden Materialien aus den Laboren zu besorgen!“ „Hm“, ich war noch nicht ganz überzeugt. Soweit ich wusste, waren alle genannten Namen hervorragende Kämpfer mit hohem Chakra gewesen. Und genau das war auch der Grund, warum ich sie in meinen Besitz wissen wollte, „Nun denn. Dann bereitet ihn vor und teilt ihm seine Aufgabe mit. Gebt ihm die Kugel mit. Ich dulde kein Scheitern!“ Ich wandte mich wieder um und verließ zügigen Schrittes den Raum. Orochimarus Experimente faszinierten mich zwar ungemein, doch hatte ich noch weitaus andere Dinge in die Wege zu leiten. Schließlich gab es da draußen noch weitere Störfaktoren, die unbedingt noch beseitigt werden mussten! Lange, dunkle Schatten warfen die riesigen und anmutig anzuschauenden Bäume des Gartens unseres Anwesens in der tiefliegenden Abendsonne. Zurückgezogen, alleine, saß ich auf den schon brüchigen Dielen unserer Terrasse und beobachtete stillschweigend das Hin- und Herwiegen der gigantischen Baumkronen im sanften, lauen Wind. Die Temperaturen waren gerade zu dieser Zeit angenehm. Wieder versank ich in meinen wirren Gedanken. Jedoch waren diese Gedanken seit geraumer Zeit nicht mehr von düsterer Natur. Sie beschäftigten sich ausschließlich mit dem Gesagten nur wenige Stunden zuvor. Ich konnte nicht mit Bestimmtheit sagen wie ich mich fühlte. Berauscht war gewiss eine Bezeichnung dafür. Ungläubig, mit einem Lächeln seufzend, schüttelte ich den Kopf. Ich war nicht mehr der letzte Uchiha. Itachi und ja, selbst Obito waren hier. In Konoha. Irgendwie fiel mir eine riesige Last von den Schultern. Und auch vom Herzen. Ich war nicht mehr alleine dafür zuständig, diesen Clan neu aufzubauen. Ich hatte mich so wieso schon gefragt, wie ich das bewerkstelligen sollte. Ich musste unweigerlich schmunzeln. Auswahl an Frauen hatte ich eigentlich genug. Das wäre also bei Weitem nicht das Problem gewesen! Mein Problem lag eher darin, dass ich mit diesen Frauen ehrlich gesagt noch nie etwas anzufangen gewusst hätte. Das was man sich wohl so im Allgemeinen unter einer funktionierenden Beziehung zwischen Mann und Frau vorstellte... ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich das konnte. Vielleicht lag es an den fehlenden Vorbildern. Natürlich erinnerte ich mich noch an meine Eltern. Schließlich war ich acht als sie mich... nun ja... verließen. Aber ein Achtjähriger verinnerlicht sich nun mal nicht die einzelnen Verhaltensweisen der Eltern innerhalb einer Partnerschaft. Ich sollte Itachi den Vortritt lassen. In dieser Hinsicht würde ich ihn dann doch gerne noch eine Weile als den großen Bruder ansehen, der er war. Das Holz der Diele neben mir knarzte. Ich brauchte nicht aufzusehen. Ich spürte seine fast schon aufdringliche Wärme, als er sich dicht neben mich setzte und ebenfalls seine Beine von der Terrasse baumeln ließ. Er sprach nicht. Und dafür war ich ihm dankbar. Er wartete wohl darauf, dass ich das Wort an ihn richtete. Doch so eilig hatte ich es noch nicht. Im Hintergrund stritten sich Karin und Suigetsu über die Notwendigkeit eines Desserts. Ich hoffte, das Suigetsu sich durchsetzen würde denn mir stand nicht der Sinn nach etwas Süßem. Aber das dürfte wohl niemals eintreffen. Die Uzumakis waren hartnäckig. Schon immer. Sie zogen es durch, was sie sich vorgenommen hatten. Egal, wie groß die Hindernisse waren. Das in dieser Hinsicht wohl schlimmste Exemplar saß gerade neben mir und beobachtete interessiert wie ein Kleinkind den Flug einer Libelle über unseren reichlich ausgetrockneten Gartenteich. Plötzlich spürte ich eine angenehme Wärme, welche sich auf meine Hand legte und blickte auf eben diese herunter. Sein Daumen strich sanft über meinen Handrücken. Ein angenehmes Kribbeln fuhr meinen Arm hoch und in meine Brust. Mein Herz setzte augenblicklich aus um nur wenige Sekunden später wesentlich schneller weiter zu schlagen. Warum tat er das? Wollte er mich beruhigen weil er Sorge hatte, dass mich diese ganzen Informationen zu sehr beschäftigten? Mir zeigen, dass er da war? „Naruto?“, unterbrach ich leise unsere angenehme Stille. „Hm?“, kam es ungewohnt wortkarg von ihm zurück. „Können wir hier bleiben?“ Sein Blick löste sich von der Libelle und huschte zu mir herüber. Seine Augen schimmerten golden im Licht der untergehenden Sonne und seine wilden Haarsträhnen warfen warme Schatten auf seine wunderschönen Gesichtszüge. Mein Herz schlug nun noch eine Spur schneller und es fiel mir schwer, die aufsteigende Röte in meinem Gesicht zu unterdrücken. „Klar, Teme! Nur haben wir da ein Problem jetzt!“ „Welches?“, ich wusste, dass er mir dies auch ohne Nachfrage beantwortet hätte. Er ließ seine Beine ein zweimal kräftig nach vorne schwingen, löste, fast zu meinem Bedauern, den Griff um meine Hand und sprang dann in das hohe Gras unterhalb der Terrasse. Die sichere Treppe war schon längst verwittert. Er wies mir mit einer Handbewegung an, ihm zu folgen und ich tat es ihm gleich. Mein Sprung war jedoch um einiges eleganter. Mir fehlte diese kindliche Leichtigkeit, die Naruto so verinnerlicht hatte, gänzlich. Wir schritten vorbei an dem Teich und der stillgelegten Wasserpumpe und kamen kurz vor den Bäumen zum stehen. „Das Problem!“, er wies in die Richtung des Hauses und ich drehte mich herum. Das war allerdings ein Problem! War das Haus von der Straßenseite aus eigentlich augenscheinlich verschont geblieben, so sah man auf der Rückseite, dass es doch durch den Kampf mit den Pains arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. In der oberen Etage gab es keine Hauswand mehr. Alle Räumlichkeiten waren nach hinten offen und schon länger den Witterungsverhältnissen ausgeliefert gewesen. „Yamato – sensei hat es bisher noch nicht geschafft, sich darum zu kümmern. Die bewohnten Gebäude gingen vor. Es weiß ja so gut wie niemand, dass ihr hier seid! Obito und Juugo arbeiten zwar dran... Aber ich werde Yamato - sensei den Befehl geben!“ Yamato? Das war doch dieser Mokuton – Anwender, dessen Zellen von Kabuto damals entnommen wurden um diese Zetsu – Armee zu stärken. „Das brauchst du nicht!“, entgegnete ich, während ich mir den Schaden genauer ansah, „Wie willst du ihm erklären, dass dieses Gebäude nun wieder bewohnt ist?“ „Er weiß Bescheid über deinen Bruder und auch deine Teammitglieder!“ „Ich habe kein Team mehr, Dobe!“ „Ja, schon“, er zögerte. Ich sah ihm an, dass er am liebsten etwas mit dem Begriff Team 7 gesagt hätte, doch er schluckte es herunter, „Nun denn. Dem Haus fehlen dadurch Schlafzimmer. Wir können natürlich auch alle im Wohnzimmer bei Itachi schlafen, dattebayo!“ Mein Bruder schlief im Wohnzimmer? Ich schluckte. Aber stimmte. Sein ehemaliges Zimmer lag nach hinten raus und da klaffte nun ein Loch. „Hmpf!“, seufzte ich und trat einen Schritt näher heran. Ich war mir nicht sicher, ob es funktionieren würde, aber einen Versuch war es wert! Ich konzentrierte mich auf meine Seishitsuhenka Doton und Suiton. Dies war für mich das erste Mal, dass ich dies so bewusst tat. Aber wenn wirklich die Zellen von Hashirama in mir waren, dann sollte die Anwendung an sich kein Problem sein. Ich formte Fingerzeichen und legte meine flache Hand auf die Erde und konzentrierte meinen Blick auf mein zerstörtes Elternhaus: „Mokuton – Renchuka no jutsu!“ Zunächst geschah nichts. Hatte ich es falsch angewandt? Doch dann hatte ich das Gefühl, dass die Erde unter uns leicht bebte. Aber nicht nur ich schien dies zu spüren, sondern auch alle anderen. Schließlich vernahm ich Karins Kreischen aus dem Inneren des Hauses. Und dann schien es, als würden rund um unser Haus Baumstämme in die Höhe schießen und es ummanteln. Obito sprang aus der offenen Terrassentür heraus und geriet durch das Beben ziemlich ins straucheln, als er zu uns herübereilte, ohne seinen erstaunten Blick dabei vom Haus abzuwenden: „Sasuke – kun! Bist du das?“ „Wow, Teme! Hammer!“, jauchzte neben mir der Blonde und hielt sich die Hand als Schutz über die Augen, als wollte ihn das Gebäude nun blenden. Es war mir tatsächlich gelungen! Ich musste ehrlich zugeben, dass ich gerade selbst sehr beeindruckt war von meiner Leistung. Die ummantelten Stellen hatten sich zu einer Hausfassade gebildet. Sie sah genauso aus wie ich diese Hauswand in Erinnerung hatte: „Fehlt nur noch der Anstrich!“, kam es mir leise über die Lippen. „Hey!“, Suigetsu stand mit den Händen in die Hüfte gestemmt auf der Terrasse, „Konnte dir das nicht früher einfallen?“ Meine einzige Reaktion darauf beschränkte sich auf das Anheben einer Augenbraue. „Na, ich meine, wir werkeln hier seit Tagen herum und dann kommst du daher und machst das in einer Minute klar!“, ich erkannte ein Grinsen. „Musste halt ein Fachmann ran!“, entgegnete ich und schmunzelte. Dieses Schmunzeln verging mir jedoch sofort als ich ein Gewicht an meinem Arm spürte, welches mich beinahe zu Boden gerissen hätte. „Ach, Sasuke ist sooooo toll!“ Karins Schmachtblick nervte nicht nur gewaltig, nein,er ängstigte mich sogar ein wenig. Diese Anhimmelei war mir von jeher suspekt und gewöhnen würde ich mich sicherlich nie daran. Konnte sie sich nicht einfach drinnen weiter mit Suigetsu über einen Nachtisch streiten? Doch Naruto zog sie auch schon energisch und mit schmollendem Unterton wieder weg: „Hey, Tante Karin, ich bin auch toll, echt wahr jetzt!“ Ich seufzte und richtete meinen geschlossenen Blick zu Boden. Würden sie alle nun hier bleiben? Hier im Uchiha – Viertel, welches fast ein Jahrzehnt verlassen war? Störte mich das? Störte mich das wirklich? Ich merkte dennoch, zu meiner eigenen Verwunderung, dass ich lächelte. Stimmt. Ich war nicht mehr allein! „War mir klar, dass ich euch hier finde!“ Dieses Chakra, dessen Stimme nun hinter mir leicht genervt klingend aufgetaucht war, hatte ich nicht kommen gespürt! Ich ärgerte mich sogleich über meine Nachlässigkeit! Schließlich war ich der ANBU des Hokage! Gerade der First ANBU dürfte sich nicht ablenken lassen und somit seine Aufmerksamkeit verlieren. Shikamaru saß relativ lässig, so wie man es von ihm gewöhnt war, auf der hinteren Gartenmauer und sein Gesichtsausdruck ließ nichts Gutes erahnen. Er erhob sich langsam, es sah fast danach aus als würde es sich um eine höchst anstrengende körperliche Betätigung handeln, und sprang Naruto, welcher immer noch an Karin zerrte und diese an mir, vor die Füße. Daraufhin lösten alle erst einmal die Umklammerung des Anderen. Dies ausnutzend erweiterte ich den Abstand zu Karin, blieb aber noch in Hörweite zu Naruto, da es mich schon interessierte, was der Nara zu abendlicher Stunde noch im Uchiha – Viertel wollte. „Naruto, ich hab weniger schöne Nachrichten!“, stöhnte Shikamaru auf und warf genervt wirkend den Kopf in den Nacken. Mir fiel eine augenblickliche Veränderung bei Naruto auf. Hatte er bis gerade noch über beide Wangen gestrahlt und mit Karin herumgealbert setzte nun eine absolute Ernsthaftigkeit ein. Er wirkte gleich um einige Jahre reifer und erwachsener. „Was gibt’s?“, fragte er im ruhigen sachlichen Ton. „Ich komme gerade aus dem Nara – Forst!“, mehr sagte Narutos Berater nicht. Anscheinend wartete er darauf, dass es bei Naruto im Kopf klingelte oder dergleichen, aber selbst ich hätte vorhersagen können, das dies vergebens war. Der blonde Neu – Hokage legte nur seinen Kopf schräg, verschränkte die Arme und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Nach einigen Atemzügen in der Stille stöhnte Shikamaru nochmals auf. Es klang noch genervter als ich es ihm zugetraut hätte oder ich dachte, dass dies im Bereich des Möglichen wäre. „Hidan!“ Narutos Augen weiteten sich schlagartig. Wer war Hidan?, fragte ich mich stattdessen. „Er ist weg. Beziehungsweise all seine Einzelteile.“ „Woher weißt du das?“, flüsterte Naruto nachdenklich, „Gab es Opfer?“ Das sich Naruto auch gleich darüber Sorgen machte faszinierte mich. Das machte ihn aber schon immer aus. „Ja. Rikumaru hat meinen Clan über Chakrawellen in Kenntnis gesetzt das ein Angriff stattfindet. Jedoch...“, der Braunhaarige zögerte, wirkte sogar tief betroffen, „als ich mit einem Team dort eintraf waren die Verluste der Herde sehr groß. Ebenso ist mehr als Zweidrittel des Forstes zerstört! Dies bedeutet auch einen heftigen Rückschlag für die Medizinabteilung. Wir werden Jahre für die Neuzucht brauchen!“ Naruto erkannte die Betrübnis in den Augen seines Beraters und legte ihm verstehend und wohl auch tröstend eine Hand auf die Schulter. Ich wusste, dass der Nara – Clan einen riesigen Forst bewirtschaftete und dort eine seltene Hirschrasse lebte. Aus deren Geweihen konnte sehr wirksame Medikamente hergestellt werden. Anscheinend hatte dieses Verschwinden mit den wohl riesigen Verlusten innerhalb dieser Herde etwas zu tun. „Hidan hätte sich doch nicht alleine befreien können! Er war zerstückelt und die Grube versiegelt!“, grübelte Naruto laut nach über das Gesagte. „Es war alles verwüstet und zerbombt! Rikumaru berichtete von zwei Fremden“, präzisierte Shikamaru den Vorfall. „Deidara – sempai!“, war der plötzliche Ausruf, der alle Anwesenden herumfahren ließ. Obito blickte verlegen drein. Deidara? Das war ein Name, der mir wiederum etwas sagte: „Kann nicht sein! Er ist im Kampf gegen mich gefallen!“ „Also sagst du, er sei tot?“, Naruto wirkte irritiert. „Die riesige Explosion damals kann er nicht überlebt haben. Selbst Sasuke konnte sich nur mithilfe von Kuchiose mit Mandra retten!“, Suigetsu hockte sich mit verschränkten Armen vor der Brust ins hohe Gras. Erinnerungen an diese Erfahrung durchfluteten mich. Es stimmte. Das war wirklich verdammt knapp gewesen, als sich dieser blonde Akatsuki damals selbst in die Luft sprengte. Er war eindeutig dabei drauf gegangen! Er war tot! Moment! Mich durchschoss ein eisiger Schauer. Und Naruto dachte vermutlich das Gleiche! Waren die Akatsukis auch wiederbelebt worden? Durch mich? Wie war das möglich? Ich hatte gegen Deidara gekämpft bevor ich gegen Itachi kämpfte. Itachi hatte zuvor gesagt, dass man nicht wüsste, wie weit in die Vergangenheit mein Jutsu gegangen war. Es würde sich auf meinen Wunsch beziehen und auf meine Realität, in welche ich diesen Wunsch eingebettet hätte. Aber der Angriff der Pains war danach. Und ziemlich offensichtlich, so wie Konoha aussah, hatte dieser stattgefunden. „Wir sollten also davon ausgehen, dass wir es wieder mit Akatsuki zu tun bekommen werden!“, schlussfolgerte Shikamaru und er schien alles andere als angetan darüber. „Na ja, nicht mit allen“, flüsterte Obito und schien bedrückt. Im Nachhinein wussten wir alle, dass er der Gründer von Akatsuki war und ihn wohl mehr oder minder ein schlechtes Gewissen plagte. Er hielt sich genauso hier versteckt wie Itachi und hoffte auf Rehabilitation in greifbarer Zukunft. Beim Gedanken an meinen Bruder blickte ich zurück zum Haus und entdeckte ihn an die Terrassentür gelehnt. Sein Gesicht wirkte besorgt. Ich schluckte. Wünsche waren nicht immer positiv. Ich sollte mir vielleicht, auch unterbewusst, nichts mehr wünschen! Und vor allen Dingen sollte ich herausfinden, wie mein Wunsch überhaupt ausgesehen hatte! „Hier ist überhaupt nichts geboten! Sand.... Steine.... Sand.... noch mehr Sand....oh! Schaut mal da hinten! Sand!“ „Hidan! Halt die Fresse!“, stöhnte Sasori auf. Seit geschlagenen dreißig Minuten schien der Jashin Priester hinter ihm jedes Sandkorn einzeln benennen zu wollen, welches sie überflogen. Wenigstens war Deidara den ganzen Flug über auf diesem C2 - Drachen ungewohnt still geblieben. Aber auch da wusste Sasori, dass dies meist nichts Gutes zu bedeuten hatte, wenn der quirlige Blonde zu lange ruhig blieb. Erst Recht wenn sie kurz davor standen, ihren Plänen Taten folgen zu lassen. Die Sonne war bereits tief über dem Horizont. Bald würde die Nacht hereinbrechen und dann würden sie seinen Körper retten. „Jetzt mal ehrlich, Sasori! Ich hab wirklich kein gutes Gefühl bei der Sache!“, doch Hidan revidierte direkt innerlich seine Aussage, nachdem er den düsteren Seitenblicks Sasoris gerade noch ausweichen konnte. „Wir haben dir deinen dämlichen Anhänger aus dem Loch geholt sowie deine Sense in dieser Einöde gefunden! Also, was sollte denn da schief gehen!“, grummelte der Rothaarige unzufrieden, „Du gehst da rein, opferst ein paar Shinobis deinem Jashin und das war's! Den Rest erledigen Deidara und ich!“ „Mit Kakuzu wär's lustiger!“ „Es soll nicht lustig sein! Dafür haben wir keine Zeit! Sondern nur effektiv!“, Sasori wusste, dass Motivation noch nie seine Stärke war, „Zudem kann ich dir mit meinem eigentlichen Körper viel besser bei der Suche nach ihm helfen!“ Ob dies funktionierte? „Hm!“, und der Silberhaarige strich sich nachdenklich mit seinem Zeigefinger über die Lippen. „Hm!“, kam es irritierender Weise auch von dem langhaarigen Blonden und seine Begleiter sahen überrascht zu ihm. Hidan erstarrte. Deidara strich sich nachdenklich mit seinem Finger über die Lippen. „Äffst du Blödmann mich etwa nach?“, giftete er entsetzt. „Was?“, kam nur trocken zurück. Hidan musste sich wirklich zusammenreißen. Musste er sich überhaupt noch an den Vertrag, den er mit Kakuzu geschlossen hatte, halten? „Blöde Sucherei! Mir tut alles weh und es nervt mich alles! Nein! Es kotzt mich regelrecht an!“, der junge Nukenin saß auf Bett in einer Pension im Nirgendwo. Er sollte hier warten und nicht nerven. Das hatte er verstanden. Dieser blöde Kerl rannte nun da draußen herum. Angeblich Informationsbeschaffung. Und dieser seltsame Kerl, den man ihm vor wenigen Wochen zugeteilt hatte, war sein Partner. Man bildete in dieser Organisation Zweierteams, hatte man ihm gesagt. Das sei effektiver, waren deren Worte. Deren, dass waren diese Frau, die sich Konan nannte und so ein Kerl namens Pain, der ein ebensolches Faible für Schmerzen aller Art zu haben schien wie er selbst. Warum sonst schien er mehr Edelmetalle im Gesicht zu haben als manch eine Familie in der Besteckschublade? Dieser neue Partner war ein seltsamer Kauz. Er wollte wohl, dass er, Hidan, ihm mehr Respekt entgegenbrachte. Das tat er aber nicht. Das war ihm zu blöd. Dann nervte ihn dieser neue Partner, denn er nahm keine Rücksicht auf seine Bedürfnisse. Hatte er Hunger, so war es dem Anderen egal was er aß, solange es nichts kostete. Das Gleiche galt natürlich auch was Getränke oder Kleidung betraf! Dieser aufgedrückte Partner war geizig und mürrisch und langweilig! Das hatte er sich einige Wochen angetan. Nun hatte er keine Lust mehr. Er war aufgestanden und hatte das Zimmer dieser Pension verlassen. Man schrieb ihm nicht vor, was er tun sollte. Basta! Nun hatte er einfach Kakuzu im letzten Dorf stehen gelassen und war alleine weiter gezogen. Sollten sich doch die Idioten in Amegakure darüber beschweren. Er kam auch bestens ohne diesen miesepetrigen Herzensammler klar und würde seine Aufträge erfüllen. Er hatte schon lange den Grund ihrer letzten Auseinandersetzung vergessen, da kam er durch einen kleinen Ort. Viele Erinnerungen blieben ihn nicht, was dort geschah. Er erinnerte sich nur an den Moment, als Kakuzu ihn fand. Liegend, auf der Hauptstraße des Dorfes ohne Namen. „Was für eine Sauerei!“, war nach langem Schweigen und regungslosem Umsehen das Erste gewesen, was sein ihm zugeteilter Kamerad gesagt hatte, während er selbst mit einem befriedigten Grinsen auf den Lippen in den Himmel starrte und sich dann den schwarzen Stab aus dem Herzen zog. „Sie waren Unwürdige. Es war Jashins Wunsch...“, hatte er begonnen, doch ein lautes Aufschnauben unterbrach ihn. „Wir haben nicht die Zeit uns mit den Sonderwünschen irgendeines Gottes aufzuhalten! Wir haben eine Mission zu erfüllen und das ist die Beschaffung dieser Jinchuriki. Dieser Zweischwänzige ist der Nächste und nicht die Auslöschung eines Dorfes und stundenlanges Herumliegen in blutigen Kreisen!“ Er setzte sich aufrecht mittig seines Ritualkreises und strich sich entnervt durch sein nach hinten gekämmtes silbernes Haar. Das waren normalerweise eindeutig zu viele Kränkungen seiner Religion gegenüber, doch beschloss er, diesen Banausen nun nicht zu Recht zu weisen. Die dargebrachten Opfergaben sollten für den heutigen Tage genügen: „Jeez! Kakuzu! Rede nicht abfällig über etwas, was von großer Bedeutung für das Gelingen dieser Mission ist!“ „Gemetzel und irgendwelche Ninjadörfer auf uns aufmerksam machen sehe ich als nicht förderlich an für den reibungslosen Ablauf dieser Mission!“, knurrte sein Gegenüber, der respektlos eine der Leichen zur Seite trat. „Soll ich mir dann die Opfergaben in unseren Reihen suchen?“, zischte Hidan zurück, während er sich nun ganz in die stehende Position erhob und sich den Staub der Straße von seinem Mantel klopfte. Der vermummte Kopf des Größeren fuhr in Schräglage zu ihm herum und die giftig gelben Augen auf rotem Grund funkelten: „Versuchst du da etwas anzudeuten, Hidan?“ „Ha ha ha! Nein, nein! Auch wenn ich mir oft nichts Berauschenderes vorstellen könnte... meinem Partner werde ich Jashin nicht darbieten!“ „Ich werde dir da mal etwas erklären, Hidan!“, der Akatsuki setzte sich auf einen größeren Steinbrocken unbekannter Herkunft. Vermutlich war dieser einmal Teil einer Hauswand gewesen. Aus einer seiner Manteltaschen zog er eine kleinere Schriftrolle und Hidan wusste, das Kakuzu diese normalerweise für schnelle Notizen bei seinen Berechnungen verwendete. Fragend hob sich seine Augenbraue, als der Andere sie nun noch aufrollte und mit einem kleinen Tuschepinsel begann, darauf eine Pyramide zu zeichnen. „Was wird denn das?“, nun stellte er sich neben den plötzlich unter die Künstler gegangenen Akatsuki und schielte interessiert auf die Beschriftung. „Daran hälst du dich und dann gibt es keinen Stress zwischen uns!“ „Hä?“, Hidan entzifferte das erste Wort, welches an der Spitze der Pyramide geschrieben stand, „Jashin – sama!“ Wenigstens wusste dieser Kerl anscheinend doch, wie er sich dem Glauben Anderer gegenüber zu verhalten hatte. Darunter stand direkt: „Kakuzu – sempai!“ Er lachte auf: „Hey, Alter! Wie kommst du darauf, dass ich dich Sempai nenne?“ Kakuzu neben ihm schien zu knurren und Hidan beschloss nun den Mund zu halten. „Das ist eine Frage des Anstands und des Respekts! Du warst noch in Zellform, da habe ich schon auf Schlachtfeldern gestanden!“ „Ja ja, ist ja gut!“, und Hidan konzentrierte sich auf das Gekritzel, welches der Ältere auf den Boden der Pyramide schrieb: „Alle, die Kakuzu – sempai mag!“, las er laut vor und begann augenblicklich laut zu lachen: „Ha ha ha! Kakuzu! Das ist doch ein Scherz! Wen magst du denn?“ Wieder dieses unschöne Knurren: „Die Organisation und dadurch zwangsläufig deren Mitglieder!“, war die dennoch ruhige Antwort. Unter die Pyramide schrieb er nun einen längeren Satz, bevor er den Teil von der Schriftrolle riss und ihn Hidan in die Hand drückte. Dieser betrachtete nun das Kunstwerk und die darunter geschriebenen Zeilen: „Maximal drei Opfer am Tag. Ausnahme sind Schlachtfelder oder gegnerische Angriffe. Nicht in Herbergsunterkünften und auf Schlafstätten... ach, Kakuzu, dass gehört nun mal nach dem Sex dazu das ich mit Jashin teile!“ Knurren. Er wandte sich daher wieder dem Schriftstück zu: „Personen, innerhalb der Pyramide sind Tabu. Alle Anderen egal. Halt dich daran!“ Er kratzte sich an der Stirn: „Was ist, wenn ich mich nicht daran halte?“ „Dann hat unsere Familie ein Mitglied weniger!“, stöhnte Kakuzu, der sich nun vom Stein erhob und den Silberhaarigen mit einem wirklich alles sagendem Blick bedachte. „Familie? Ein seltsames Wort. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass meine eigentliche Familie das Erste war, was ich Jashin dargeboten habe!“ „Genau deswegen dieses Schriftstück. Rufe es dir stets ins Gedächtnis, Hidan, und wir bekommen keine Probleme mehr!“ Kakuzu schritt nun weiter die Straße entlang, trat hier und da weitere Leichen aus dem Weg und umging die riesigen Blutlachen, die sich auf der Straße angesammelt hatten: „Kommst du nun? Wir haben viel zu tun!“ Er betrachtete noch eine Weile den Zettel. Er hatte schon weitaus schlimmere Einschränkungen gelesen. Damals. In seinem Heimatdorf. Vielleicht war Kakuzu doch ganz in Ordnung. So als Partner. Und wenn dieser alte Kerl die Akatsuki als Familie ansah, dann wollte er das auch einmal so sehen und sich daran halten. Akatsuki – Mitglieder als Brüder und Schwestern zu sehen. Na ja. Krank war das schon irgendwie. Aber auch recht amüsant. Denn die Rolle des Idioten der Familie konnte er ja nicht übernehmen. Die hatte schon Deidara... Er schnappte sich seine Sense und schnallte sie sich in einer schnellen, lässigen Bewegung auf den Rücken: „Hey, Kakuzu! Wie weit ist es denn noch zu diesem Zweischwänzigen?“, und lief seinem Partner hinterher. Genau das war der Grund, warum er sich nun nicht Sensenschwingend über den Blonden und den Rothaarigen hermachte. Kakuzu war zwar ein seltsamer Kerl gewesen, doch sie hatten sich gegenseitig respektiert. Und das hatte ihm schon etwas bedeutet. Und Kakuzu bedeutete diese Akatsuki – Familie viel. Deidara und Sasori hätten ihn auch in der Grube lassen können. Hatten sie aber nicht. Also wollte er mal nicht so sein und den beiden Junioren bei dieser Sache hier helfen. „Da ist Suna!“, riss ihn Sasori's jungenhafte Stimme aus seinen Gedanken, „Machen wir uns bereit! Alles nach Plan!“ „Kein Problem!“, Hidan spürte die Vorfreude aufkommen. Ja, es wurde Zeit! Jashin hatte schon zu lange warten müssen! Kapitel 9: Kapitel 9: FESTSTELLUNGEN ------------------------------------ Kapitel 9 FESTSTELLUNGEN „Hey, Sasuke! Ich bin ja schon viel Überraschendes gewöhnt, seitdem ich dich kenne, aber das ist doch schon etwas krass!“ Mein Schädel dröhnte. Meine Augen waren noch geschlossen und ich spürte, dass sie geschwollen waren. Es war eine fast schlaflose Nacht gewesen und ich war mir sicher, dass die Sonne noch nicht lange mit ihren Strahlen den Horizont überschritten haben konnte, als mich Suigetsus Stimme erreichte. Ich hatte die Nacht damit verbracht in meinem neuen, alten Zimmer die Decke anzustarren und mir all die Informationen, die mich in den letzten drei Tagen fast schon überrannt hatten, durch den Kopf gehen zu lassen. Durch mein Mokuton hatten wir nun ausreichend Zimmer. Jeder konnte sich jetzt irgendwie in diesem riesigen Anwesen häuslich einrichten. Ich hatte mein altes Zimmer bezogen. Es lag direkt gegenüber von Itachis. Neben meinem Zimmer war das ursprüngliche Schlafzimmer meiner Eltern gewesen. Ich hatte es Naruto zugeteilt. Doch nun spürte ich, dass dies wohl mit wenig Erfolg gekrönt war und dies auch Suigetsus seltsamen Kommentar begründete. Auf mir lag ein größeres Gewicht. Ich wunderte mich gleich darüber, warum ich durch diese Belastung nicht eher aufgewacht war. Vermutlich hatte mich die ungewohnte Anwendung des Holzelementes doch mehr geschlaucht, als ich mir am gestrigen Abend eingestehen wollte. Naruto lag dicht an meinem Körper gepresst und nutzte meinen Brustkorb erneut als Kopfkissen. Wann war er ins Zimmer gekommen? Warum war er überhaupt in mein Zimmer gekommen? „Hm!“, entfuhr es mir schon unbewusst und ich versuchte mich durch langsames zur Seite rutschen aus dieser Situation zu befreien ohne diesen Chaoten zu wecken. Schnell schob ich schlussendlich mein Kopfkissen unter sein Haupt und rutschte vom Futon herunter. Mit beiden Händen strich ich mir über die müden Augen und versuchte, irgendwie einen klaren Gedanken zu fassen, während Naruto hinter mir noch schlafend ins Kissen schmatzte und sich herumdrehte. Ich musste schmunzeln. „Er hat es sich wohl so angewöhnt!“, hörte ich nun eine Stimme, mit der ich zu dieser Uhrzeit noch nicht wirklich gerechnet hatte und blickte auf. Hinter Suigetsu, der immer noch ein undefinierbares Grinsen auf den Lippen hatte, erkannte ich Tsunade. Was machte sie so früh hier? „Als du noch im Krankenhaus warst hat er jede Nacht bei dir gelegen. Er wollte dein Aufwachen wohl nicht versäumen!“, vollendete sie ihren Satz und hatte ein mildes Lächeln aufgelegt. Nun verstand ich, warum Naruto die üppige Blondine stets O-baa-chan nannte. Sie erinnerte einen wirklich an eine liebevolle Großmutter. Ich erhob mich und streckte mich. Ich hatte mir durch die wohl aufgezwungene Schlafposition schlimmere Verspannungen erwartet, doch ich fühlte mich trotz zwischenzeitlichen Schlafmangel erstaunlich gut. „Hat dein früher Besuch irgendeinen Grund?“, meine Frage richtete sich an die ehemalige Hokage und ich merkte, dass ich flüsterte. Anscheinend wollte ich den Blonden noch etwas schlummern lassen. Ich griff mir eine Hose und eines der Uchiha – Hemden aus dem Schrank und schritt dann an Suigetsu und Tsunade vorbei auf den Gang. „Sei lieber froh, das Karin euch nicht so vorgefunden hat!“, flötete der Weißhaarige und erntete von mir einen schiefen Blick. Obwohl... er hatte Recht. Auf dieses Gekreische in aller Früh hätte ich verzichten können. Vielleicht sollte ich Naruto sagen, dass wenn er sich zu mir ins Zimmer schleicht er anschließend besser meine Zimmertüre verriegeln sollte. Moment! Was dachte ich da überhaupt? Der Baka hatte sich eigentlich überhaupt nicht zu mir zu schleichen! Ich schritt die Treppe hinunter zum Erdgeschoss. Tsunade und Suigetsu folgten mir und wir setzten uns schlussendlich im Speisezimmer an die große Tafel. „Ich bin für Itachis Untersuchungen hier. Er ist allerdings noch im Bad“, erklärte mir die Medicnin schließlich ihr frühes Erscheinen und ich nickte. Durch das Fenster erkannte ich bereits Juugo im Garten. Ebenso Obito. Während mein ehemaliges Teammitglied sich hingebungsvoll um den Rasen kümmerte versuchte mein Clanmitglied eine ältere wacklige Leiter an der Hauswand in Position zu bringen. Anscheinend hatten diese Beiden sich schon selbst eine Beschäftigung für die Zeit des Wartens gesucht. Aber worauf warteten sie eigentlich? Auf meine Rehabilitation? Auf Suigetsu, Juugo und Karin mochte dies bestimmt zutreffen, aber Obito? Und was würde nun mit Itachi geschehen? Man konnte ja nicht den Rest seines Lebens versteckt hinter diesen Mauern des Uchiha – Viertels in Konoha leben. Zu meiner Überraschung betrat nun auch Sakura den Raum. Sie trug ein Tablett mit dampfenden Tassen. Mir stieg der Geruch von frisch aufgebrühtem Tee in die Nase. Kaffee wäre mir eigentlich lieber gewesen. „Oh! Guten Morgen, Sasuke – kun! Ihr seid auch hier im Viertel?“, sie stellte das Tablett auf dem Tisch ab und reichte mir eine der Tassen. Ich nickte ihr nur zu. Was sollte ich denn jetzt schon groß erklären. Schließlich war es mein Haus. Es war doch nur verständlich, dass ich hier irgendwann einmal aufkreuzen würde, auch wenn es so früh noch nicht eingeplant gewesen war. Vom Garten her vernahm ich hysterisches Gekreische und unser aller Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf das Fenster. Karin stand mit in die Hüfte gestemmten Fäusten vor Obito und wies ihn zurecht. Erst auf dem zweiten Blick erkannte ich, dass sie wohl Opfer einer unfreiwilligen Farbdusche geworden war. Anscheinend war Obito der Farbeimer vom Dach gefallen und er hatte Karin getroffen. Ich grinste. Dies hieß für mich eine weitere lange Zeit Ruhe vor der nervenden Rothaarigen. Sie würde Stunden brauchen, diese Farbe aus ihren Haaren zu waschen. Und wenn Naruto heute ins Büro musste, dann garantierte mir das noch mehr Ruhe! Sakura setzte sich neben mich und ich spürte ihren eindringlichen Blick von der Seite. Nun ja, man konnte nicht alles haben. Aber dennoch: Eine Frau, die nervte, war immerhin weniger als Zwei. „Guten Morgen, Itachi!“, Tsunades äußerst freundlich klingende Stimme ließ mich wieder zur Türe blicken, in der nun mein Bruder stand. Auch er hatte ein für mich schon fast in Vergessenheit geratenes sanftes Lächeln auf den Lippen. „Guten Morgen, Tsunade. Auch dir, Sakura – chan und Suigetsu.“, dann wandte sich sein bandagierter Blick zu mir, „Ich hoffe, Naruto hat dich schlafen lassen, Sasuke!“ Ich zuckte leicht zusammen. Zum Einen fand ich es weiterhin erstaunlich, dass Itachi so genau wusste, wer überhaupt anwesend war und wo sich die jeweilige Person gerade befand, zum Anderen schien dies ein offenes Geheimnis zu sein, dass der Baka nachts meine Gesellschaft suchte. Tsunade erhob sich und schritt auf meinen Bruder zu: „Wollen wir dann gleich anfangen, Itachi?“ Er nickte nur: „Gehen wir auf mein Zimmer. Da stören wir niemanden.“ Ich wollte aufstehen und mitgehen, doch Sakuras Hand legte sich fest um mein Handgelenk und deutete mir, sitzen zu bleiben. Ich seufzte leise und nickte verstehend. Sie hatte vermutlich recht. Itachi war es wahrscheinlich unangenehm, wenn ich dieser Untersuchung beiwohnen würde. Karins Geschrei im Garten wurde lauter. Suigetsu erhob sich und kratzte sich mit einem unnatürlich breitem Grinsen am Kinn: „Ihr Uchihas habt es echt drauf das Blut der Uzumakis in Wallung zu bringen! Ich schau mal raus, ob ich eine weitere Dezimierung deines Clans verhindern kann!“ Er lachte hell auf. Ich wusste, dass Suigetsu keine Möglichkeit ausließ um Karin in irgendeiner Form zu provozieren oder zu necken. Aber das er auch ihre Gegenwart suchte wenn sie von vorne rein schlecht gelaunt war und dies nur mit einigen Schlägen für ihn endete, war mir neu. Nun war es schlagartig still im Esszimmer. Nur das Plätschern vom Umrühren des Tees in Sakuras Tasse war zu hören. Ihr Blick haftete weiterhin an mir. „Morgenstund hat C3 im Mund!“, Deidaras Singen und umformendes Reimen in aller Frühe ging an die Substanz. Fröhlich, mit unmessbarer Vorfreude, befüllte er eine vierte Gürteltasche mit weißem Lehm und ließ sich in seiner Stimmung nicht von dem finsteren Blicken seiner Kameraden stören. Sasori hatte eine erhöhte Felswand als ihren Aussichtspunkt festgelegt und beobachtete hoch konzentriert das morgendliche Treiben auf den Straßen seines ehemaligen Heimatdorfes. Dort gab es schon lange nichts mehr Heimatliches für ihn. Es war nur noch ein Dorf. Ein Dorf gebaut aus Sand und Lehm. Mitten in der Wüste. Geschützt durch die naturgegebenen Felswände, die als Stadtmauer und Schutzwall dienten. „Nach diesem Krieg ist man wohl nachlässig geworden mit den Wachen!“, stellte Hidan neben ihm kniend korrekterweise fest. „Hm, ja! Zu meiner Zeit hätte es das nicht gegeben!“ „Deine Zeit war der dritte Ninjaweltkrieg! Das ist wohl schon was her!“ Ja, das war es wirklich! Eine ganze Weile. Nun war der vierte Krieg vorüber und so wie er es bisher analysieren konnte hatten sich wohl die fünf großen Nationen darüber zusammengefunden. Hatte es dieser Madara wohl unbeabsichtigterweise geschafft für Frieden in der Ninjawelt zu sorgen. Wäre er noch ein fester Bestandteil dieser Gesellschaft hätte er sich darüber gefreut. Nun freute er sich eher darüber, dass wohl durch diesen neu gewonnenen Frieden die allgemeine Vorsicht gewaltig nachgelassen hatte. Hidan hatte es bereits in die richtigen Worte gefasst: es war schlichtweg nachlässiges Verhalten! „Früher waren die Werkstätten für die Marionetten unserer Familie dort“, er wies Hidan mit dem Finger auf einen Rundbau mit Flachdach direkt neben dem offensichtlichen Kazekage Kuppelbau, „und daher werde ich mich dorthin bewegen. Ihr“, sein Blick huschte von Hidan rüber zu Deidara und wieder zurück, „werdet euren Aktionsradius auf die andere Hälfte des Dorfes beschränken, so dass mir nicht so viele Wachen begegnen können!“ „Mach dir keine Gedanken, Danna! Wir halten dir diese Pfeifen schon vom Leib, hm!“ Deidara tätschelte den Hals seines Drachens als wäre dieser ein Lebewesen und kein stupides großes Stück Lehm. Hidan erhob sich und gesellte sich zu dem Blonden: „Ich versteh nur nicht, warum wir nicht schon letzte Nacht angegriffen haben!“ „Weil jetzt Wachablösung ist. Die Nachtwache ist übermüdet, die Frühwache noch nicht ganz da. Perfekt! Ich habe das schon damals immer bemängelt und sie haben es immer noch nicht geändert!“, wisperte der Rotschopf mit diabolischem Grinsen. „Die Zeit ist doch egal! Hauptsache ich komme irgendwann einmal zum Ausführen meiner neuen Kunst!“ „Deiner neuen Kunst?“, Hidan und Sasori blickten beide etwas überrascht. „Lasst euch überraschen!“, schon sprang der Blonde auf den Rücken des Drachens. Sasori fragte sich allerdings im Stillen, wann Deidara genau die Zeit gehabt hatte, an einer neuen Kunst zu feilen. Schließlich war er bis vor kurzem tot und seitdem immer bei ihm gewesen, aber hinterfragen wollte er es nun doch nicht. Hidan sprang hinter den Blonden ebenfalls auf das explosive Flugobjekt und hob die Hand zum Abschiedsgruß: „Also dann, Sasori! Wir sehen uns in alter Frische!“ Sasori nickte und hob sogleich seinen Arm schützend vor die Augen, um den aufwirbelnden Sand des nun aufsteigenden Drachens nicht in seine noch menschlichen Augen zu bekommen. Doch dieses Problem würde sich wohl bald in Wohlgefallen auflösen! Die Knochen knackten laut. Für einen Shinobi von gerade einmal 20 Jahren kein gutes Zeichen. Er hatte erneut die ganze Nacht in nicht gerade gesunder Körperhaltung an der Werkbank gesessen und wie verrückt geschraubt und gehobelt. Dennoch hatte er nicht das Gefühl wirklich nennenswert weitergekommen zu sein. Hiruko, eine der Hitokugutsu, die er aus Sasoris Marionettenlager übernommen hatte, hatte einige böse Kerben aus den vergangenen Schlachten, die er noch ausbessern musste. Ebenso der Sandaime Kazekage und einige Puppen des Akahigi: Hyakki no Soen Karasu. Auch Erbstücke des legendären Puppenspielers. Kankuro seufzte. Er war eigentlich kein Freund der Hitokugutsus, den menschlichen Marionetten, doch er musste neidvoll eingestehen, dass sie Meisterwerke waren, die ihresgleichen suchten. Sasori no Akasuna war wahrhaftig ein Genie gewesen. Beim Gedanken an seinen Großonkel huschte sein Blick an eben diese Marionette, welche neben Kuroari und Sanshouo, seinen ersten eigenen Werken die er ebenfalls nach Notizen der Legende nachgebaut hatte, an der Wand hing. Diese Marionetten hatte er bereits seit Ende des Krieges repariert und ausgebessert. Auch hatte er ihnen einige Neuerungen eingebaut, in der Hoffnung, diese doch nie verwenden zu müssen. Zu den Marionetten, die er ebenfalls nie wieder verwenden wollte, gehörten auch Vater und Mutter. Sie hatten einen Ehrenplatz erhalten. Neben ihnen hatte er ein Familienfoto aufgehangen. Es zeigte eine hübsche dunkelhaarige Frau neben einem rothaarigen Mann. In ihren Armen ein kleiner, ebenfalls rothaariger Säugling. Es waren Vater und Mutter sowie Sasori. Das sie rund 40 Jahre nach Aufnahme dieses Bildes als Marionetten an einer Wand in einer geräumigen Werkstatt hängen würden war damals bei Weitem undenkbar gewesen und irgendwo stimmte dieser Gedanke Kankuro auch sehr traurig. Generell hatte er sich durch die damaligen Ereignisse dazu verpflichtet gefühlt, sich mit der ganzen Familiengeschichte genauer auseinander zu setzen. Schließlich stammte er aus einem Clan ab, der viele großartige Marionettenbauer zu Stande gebracht hatte. Angefangen mit seiner unvergleichlichen Urgroßmutter Chiyo. „Sitzt du immer noch hier?“, die leicht raue Stimme seines jüngeren Bruders holte ihn ins Hier und Jetzt zurück, „Wieso stellst du dir nicht wenigstens eine Pritsche hier rein?“ Kankuro lachte auf und betrachtete Gaara mit übermäßig brüderlichem Stolz. Wo er gerade mit den Gedanken so in der Vergangenheit hing fiel ihm doch die Ähnlichkeit seines Bruders mit der verstorbenen Verwandtschaft auf. Gaara hatte sich gemacht. Er war nicht nur groß geworden, sondern ein hervorragender Kazekage und hoch angesehener Shinobi. Der kürzlich beendete Krieg hatte zudem gezeigt, dass man auch in jungen Jahren schon ein brillanter Stratege und Feldherr sein konnte. Und Gaara hatte sich in diesem Krieg mit seinem Vater aussprechen können. Auch wenn Kankuro zuvor immer gedacht hatte, Gaara wäre mit sich mittlerweile im Reinen, so konnte er feststellen, dass es nach diesem Gespräch eine weitere positive Veränderung bei seinem Bruder gab. Gaara schien angekommen zu sein. Nichts mehr deutete darauf hin, dass er einmal Hass auf Alles und Jeden in dieser Welt in sich trug. Im Gegenteil... „Gaara – sama! Hier seid ihr!“ Und da erschien auch schon das Gegenteil in der Türe hinter seinem Bruder. Kankuro nahm sich einen Schraubenzieher und widmete sich wieder dem Arm der Puppe auf seinem Werktisch. Ein Schmunzeln musste er sich allerdings unterdrücken. Seit Ende des Krieges war es doch recht offensichtlich für alle, aber dennoch fragte er sich, wann Gaara auch dazu stehen würde. „Was gibt es, Matsuri?“, fragte der Kazekage die brünette junge Frau mit den großen grauen Augen und Kankuro konnte deutlich ein freudiges Aufleuchten in den Türkisen des Jüngeren erkennen. Matsuri also. Aber das war zu erwarten. Irgendwann einmal. Schließlich war sie die Erste gewesen von der mittlerweile stetig wachsenden Mädchenriege, die sich um seinen mittlerweile sehr begehrten Bruder sammelte. „Baki – sensei hat zu einer Versammlung aufgerufen! Es geht um Veränderungen in der Führung von Konohagakure!“ „Was ist mit Konoha?“, dies interessierte Kankuro nun doch. Matsuri schien über Kankuros plötzliches Interesse überrascht. Wirkte er doch an sich hoch konzentriert bei seiner Arbeit. „Es gibt einen Wechsel in der Leitung. Ich bin mir sicher, dass Baki – sensei erwähnt hat, dass Naruto Uzumaki nun der Hokage der sechsten Generation ist!“ „Naruto!“ Kankuro bemerkte deutlich, dass sich Gaaras ganze Körperhaltung straffte. Nicht vor Entsetzen oder dergleichen. Nein, es war deutlich Freude über diese Botschaft zu erkennen: „Er hat es also tatsächlich geschafft! Das freut mich!“ „Wen wundert's“, Kankuro legte den Schraubenzieher beiseite und drehte sich nun ganz zu seinen beiden Gästen innerhalb dieser Werkstatt um, „Mal ehrlich! Alles andere hätte mich doch sehr stark am Verstand des Feudalherren von Hi – no – Kuni zweifeln lassen! Zudem ein ganz ausgeklügelter Schachzug von Tsunade!“ Kankuro erkannte den leicht fragenden Blick seines Bruders. „Na, wegen Sasuke Uchiha!“ „Da magst du Recht haben, Kankuro! Nur Naruto ist in der Lage ihn zu schützen. Im Kampf zwar nicht unbedingt, aber von politischer Seite her wird der Uchiha einige Steine in den Weg gelegt bekommen!“ „Und das nicht ganz unberechtigt!“, ergänzte Kankuro den Gedanken aller im Raum. „Naruto ist mein Freund. Er war mein erster Freund. Und er vertraut Sasuke. Das hat er schon immer getan. Selbst als ich ihm davon abgeraten habe. Daher werde ich Narutos Entscheidung im Bezug auf Sasuke Uchiha voll und ganz akzeptieren und ihn da auch unterstützen!“, Gaara blickte zu Matsuri, vermutlich um sich in ihren Augen eine Bestätigung zu suchen für das was er nun sagen wollte, „Und ich denke, ich handle auch damit weiterhin im Sinne von den Bürgern von Sunagakure!“ Matsuri nickte mit strahlendem Gesicht. Kankuro war sich nicht so sicher, ob Gaara allein auf die Meinung einer einzelnen Bürgerin Sunas vertrauen sollte in seinem inneren Entschluss. Gerade, wo es so offensichtlich war, das Matsuri zu allem, was Gaara von sich gab nur bejahend und strahlend nicken würde. „Ich glaube, Naruto geht diesbezüglich auch voll und ganz von deiner Unterstützung aus. Ich sehe da eher ein Problem beim Raikage!“ Gaara zog einen Mundwinkel nach oben: „Oh, das sehe ich allerdings auch!“ Ein dumpfes Grollen und ein darauffolgendes Beben ließ keinen weiteren Gedanken über Naruto oder Sasuke zu. Die drei Sunanins blickten irritiert zu den Fenstern. „Was war das?“, flüsterte Matsuri und erst jetzt fiel ihr und auch den beiden Brüdern auf, dass sie sich an den Arm des Kazekages klammerte. Doch Gaara blieb ausgesprochen ruhig. Nicht nur wegen der vorangegangenen Detonation, sondern auch wegen der doch plötzlichen Nähe des Mädchens: „Solange kein Alarm ausgerufen wurde, bleibt es abzuwarten ob...“ Doch weiter kam er nicht mit seiner Ausführung. Der laute Schlag der Alarmglocke unterbrach ihn und ließ gleich seine Mimik versteinern. „Also doch!“, Kankuro sprang auf, „Ein Angriff!“ Sasori zog zischend die Luft ein. Deidara hatte sich wohl nicht wirklich zügeln können. Die Explosion war laut gewesen und das kurz darauffolgende Beben deutete auf eine doch größere Ausübung seiner Kunst hin als das es der Rothaarige direkt zu Beginn ihres Angriffs vermutet hätte. Er beobachtete das große Tor zu den Werkstätten neben dem Kazekage – Gebäude. Noch regte sich nichts. Solange er jedoch die außerordentlichen Chakrapräsenzen spürte, die sich noch darin aufhielten, konnte er nicht das Risiko eingehen, sich einfach hineinzuschleichen. Er wusste, dass sich der Kazekage selbst darin befand. Er hatte ihn hineingehen sehen. Kurz darauf war ihm eine junge Kunoichi gefolgt. Ihre Fähigkeiten kannte er nicht. Wenn sie ein Sensortyp wäre würde er auffliegen noch bevor er das Tor erreicht hätte. Nun galt es für ihn noch ein wenig länger in seinem Versteck auszuharren und zu hoffen, dass die Personen innerhalb des Gebäudes durch das Kampfgeschehen auf der anderen Seite des Dorfes nach draußen gelockt wurden. Doch noch tat sich nichts. Es nervte ihn. Diese Nutzlosigkeit. Diese Starre. Dieses wortwörtliche Verdammtsein zur Untätigkeit! Was war ein Marionettenspieler ohne seine Marionetten? Es war doch wohl ein schlechter Witz von demjenigen, der sie wohl wieder auf diese Welt losgelassen hatte, gewesen, ihn ohne vernünftigen Körper und dann noch nicht mal in Gegenwart wenigstens einer seiner Meisterwerke wieder zu erwecken! Einige Sunanins rannten in Gruppen an ihm vorbei in die Richtung des Geschehens. Sie beachteten ihn nicht, wie er so da saß. In seinem übergroßen beigen Poncho mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze wirkte er vermutlich eh wie ein Bettlerkind. Das regte ihn so unendlich auf! Er ballte seine Hand zur Faust, so dass die Knöchel seiner feingliedrigen Finger weiß hervortraten. „Autsch!“, zischte er, als er spürte, dass er sich dabei seine eigenen Fingernägel in die Handflächen jagte. Es war doch zum Haare raufen! Egal, wer es gewagt hatte, ihn in diesen Körper zu stecken... derjenige würde dafür büßen! „KAZUM!“, etwas großes Weißes schoss über seinem Kopf in luftiger Höhe hinweg und ließ einige kleine, ebenfalls weiße spinnenartige Tierchen vereinzelt auf die Gebäude in Sasoris näherer Umgebung rieseln. „Dieser Idiot!“, Sasori sprang auf und hastete auf das Werkstatt – Gebäude zu, „Was versteht er nicht daran, sich an meine Anweisungen zu halten?“ Er sprang auf das untere Dach des Eingangsbereichs, rollte sich ab, sammelte Chakra in den Sprunggelenken und katapultierte sich so auf das riesige Flachdach der Werkstatt. „Deidara, du hirnamputierter Vollpfosten!“, schrie er gen Himmel, doch wurden seine Schreie von den nun umliegenden Explosionen verschluckt. Stimmengewirr vor dem Gebäude wurde laut. Sasoris rehbraunes Augenpaar wandte sich erneut der Straße zu. Ha! Sie waren heraus gekommen. In einer Gruppe Shinobis konnte er die leuchtend roten Haare Gaaras erkennen, ebenso das bemalte Gesicht des älteren Bruders des Kazekages! Perfekt! Die Werkstätten lagen nun unbewacht und ungeschützt da! Dummerweise bewegten sich diese Shinobis nicht, sondern schienen sich zu besprechen. Warum taten sie das ausgerechnet vor dem Eingang? Verdammte Sunanins! Deidara flog unweit eine Schleife. Das war eine Entfernung, die er überwinden konnte. Er konzentrierte sich und stieß fünf feine Chakrafäden aus seiner rechten Hand. Diese legten sich ungesehen und ungeachtet um den Hals von Deidaras C2 – Drachen. „Ha! Erwischt!“, ein bösartiges Grinsen huschte über seine Mundwinkel, als er nun all seine Kraft in einen festen Zug legte, „Tut mir leid, Dei!“ Der Zug war so heftig, dass Deidara, der bis gerade noch hellauf begeistert laut lachte über die aufgescheuchte Masse unter ihm, die Balance verlor und sich zunächst gezwungen sah, auf allen Vieren zu landen. Doch hatte sein Drache eine solche Schräglage erhalten und dies alles geschah so überraschend schnell, dass er nun drohte nach hinten über den Schwanz des Drachens kopfüber in die Tiefe zu rutschen. Krampfhaft, fast verzweifelt, versuchte er noch irgendwie Halt oder zumindest wieder Kontrolle über sein Flugtier zu bekommen, doch dies gelang ihm nicht wirklich. Zunächst dachte sich Sasori, dass dies nur die gerechte Strafe sei für den Ungehorsam des Blonden, doch dann durchfuhr ihn auch der Gedanke, wie es wohl ohne diese blonde Nervensäge in der Zukunft wäre und das behagte ihm gar nicht. Und während Deidara sich im freien Fall, der harten, staubigen Erde Sunagakures immer näher kommend, befand, lenkte Sasori den Drachen um und ließ den Iwagakure – Nukenin wieder auf dessen Rücken fallen. „Hey! Was sollte das!“, schrie der aufgebrachte Blonde schließlich hysterisch zu dem Rothaarigen herunter, als sein Drache einige Meter über diesem im leicht rotierenden Standflug zum Stehen gekommen war. „Schnauze, Dei!“, brüllte er hoch und war sich bewusst, dass die versammelten Sunanins vor dem Gebäude nun ganz genau seinen Standpunkt wussten, „Spreng das Dach weg und schaff mir“, er wies Deidara mit der Hand auf die Gruppe störender Shinobis, „diesen Müll da weg!“ Eine solch einfache Anweisung müsste doch selbst dieser Idiot hinbekommen! Deidara grinste: „Kein Problem, Sasori – no – danna!“ Sein Drache schlug kräftiger mit den Flügeln und gewann wieder an Höhe. Und plötzlich rieselte es erneut kleine, explosive Spinnen. Sasori wollte zunächst fluchen, da er vermutete, Deidara würde ihn gleich mit in die Luft sprengen, doch schnell merkte er, dass diese Spinnen nicht beim Aufprall detonierten, sondern selbst erst in eine richtige Position krabbelten. So befand sich schließlich nur Eine unter ihnen, welche ein Loch in das Dach sprengte und Sasori die Möglichkeit bot, in die Dunkelheit der Werkstatt hinab zu springen. Um eben dieses Gebäude herum brach allerdings eine explosive Hölle aus, die dem Kazekage und seinem undurchdringlichen Schutzschild fast alles abverlangte. „Es ist wirklich schön, dass du wieder da bist. Also in Konoha, meine ich!“, unterbrach sie schließlich die Stille zwischen uns, die eine wundervolle lange Weile gehalten hatte und mich in den trügerischen Schein wahrte, dass sie auf ewig bleiben könnte. Ich hätte wissen müssen, dass es für Sakura, als eine Frau als solches, schlichtweg unmöglich war, im wachen Zustand länger als eine halbe Stunde den Mund zu halten. Ich denke sogar, dass Sakura auch im Schlaf problemlos sinnlose Dialoge führen konnte welche dann sicherlich in Monologe abdrifteten. Zumindest wusste ich, dass dies nun hier der Fall sein würde. Denn sie holte mir viel zu viel Luft und das ließ mich schlussfolgern, dass sie ein längeres Gespräch suchte, in welchem vermutlich nur sie sprechen würde. Nun denn. Ich beschloss zunächst einmal sitzen zu bleiben und ihr zu zu hören. Ich sah es als eine Entschuldigungsleistung für meine zwei Tötungsversuche an. Ach ja...: „Sakura, ich bin bisher noch nicht wirklich dazu gekommen, aber ich wollte mich für das, was in der Vergangenheit passiert ist, bei dir entschuldigen!“, ob sie es akzeptieren würde, wusste ich nicht. Ich hätte es vermutlich nicht getan. „Ach, ist schon okay!“, flüsterte sie mit leicht roten Wangen und gesenktem Blick. „Hm!“, war auch das, was ich dachte. Versteh einer die Frauen. Ich wollte sie mehrfach abstechen und sie sagt 'ist okay'?! „Ich habe schon nicht mehr daran geglaubt“, begann sie plötzlich und schielte immer wieder zu mir herüber, „das es noch einmal die Möglichkeit gibt, dass wir so zusammensitzen können!“ „Hm, ja!“ „Das ist doch im Nachhinein schon alles verrückt! Ich meine, was alles geschehen ist in den letzten Jahren! Und nun sitzen wir hier, im Esszimmer des Uchiha – Haupthauses, dein Bruder ist nur wenige Räume weiter und Naruto verschläft selbst jetzt wo er Hokage ist! Wer hätte das damals, als wir die Chounin – Prüfung ablegen wollten, gedacht?“ „Irgendwo habe ich Naruto immer geglaubt, dass er Hokage wird!“, versuchte ich mich nun doch in dieses aufgezwungene Gespräch zu integrieren. Vielleicht ließ sich dadurch das Risiko, stundenlang einem ihrer mich anschmachtenden Monologe zu hören zu müssen, minimieren. Das mit Karin hatte mir eigentlich schon wieder gereicht! „Wirklich?“ „Hm, ja!“ „Ach, Sasuke – kun! Das glaube ich dir sofort! Aber ich habe nun ein Anliegen an dich!“ Dieser schnelle Themenwechsel konnte auch nur einer Frau gelingen! Ich nickte um ihr anzudeuten, dass sie fortfahren konnte. „Ich möchte ganz klar feststellen, dass ich dir wirklich nichts nachtrage. Du warst einfach nicht wirklich du selbst in dieser Zeit!“, wieso switchte sie nun wieder zurück? „Wie kommst du darauf?“, entgegnete ich recht kühl. Sie schien etwas erstaunt über meine Frage: „Nun ja, ich glaube nicht, dass du mich oder Naruto wirklich töten wolltest!“ Ich antwortete nichts darauf. Das lag nicht daran, dass ich darauf nichts entgegen zu bringen hätte. Im Gegenteil. Ich war mir nur ziemlich sicher, dass ihr das, was ich gesagt hätte, nicht gefallen würde! Naruto war sicherlich ein Punkt, wo ich mir im Nachhinein nicht sicher war. Kurama hatte mir damals gesagt, ich solle Naruto nicht töten, da ich es sonst bereuen würde. Und auch wenn ich nun mit Bestimmtheit sagen konnte, dass ich mir ganz sicher nicht Kuramas Worte zu Herzen genommen hatte, so hätte ich ihm im Nachhinein sicherlich Recht gegeben. Hätte ich Naruto irgendwann in meiner meist nicht ehrenwerten jüngsten Vergangenheit etwas angetan, so hätte ich mich vermutlich zwischenzeitlich selbst gerichtet. Aber Sakura? Schwer zu sagen. Sie war mir wirklich zeitweise ziemlich gleichgültig. Sie war früher ein Teammitglied gewesen. Daher hatte ich da eine Art Verbundenheit gespürt. Aber diese war bei Weitem nicht so ausgeprägt gewesen wie das Band, welches mich mit Naruto verband. Was dieses Band zwischen mir und Naruto genau war, konnte ich so spontan nicht einmal benennen. Es war eindeutig mehr als Freundschaft. Ob es daran lag, dass ich Indra und er Ashura in einem früheren Leben waren? Aber sie waren auch Madara und Hashirama gewesen und da war die Geschichte über deren 'Freundschaftsverlauf' weitestgehend bekannt. Nur diese Teamkamerad – Verbundenheit war nicht mehr vorhanden. Sakura war halt da. Etwas mehr als eine Bekannte war sie gewiss. Eine vielleicht wieder in Zukunft gute Freundin sicherlich, wenn sie denn wirklich nicht nachtragend war. „Was möchtest du jetzt von mir wissen, Sakura?“ „Wie du zu mir stehst!“ Oh je. Ich hatte es geahnt. Fragen, auf die ich zur Zeit keine Antwort wusste, waren anscheinend beliebt. „Und was möchtest du da nun von mir hören?“, ich versuchte, im Nachhinein sinnlos, freundlicher zu klingen als mir gerade zu Mute war. Ich hatte keine Lust auf dieses Gespräch und schon gar nicht auf eines, zu welchem ich nicht wirklich Bezug nehmen konnte weil mir schlichtweg die Antworten fehlten. „Erinnerst du dich noch an den Tag, als du nach Otogakure gegangen bist?“ „Hm, ja, ich erinnere mich an diese Nacht!“, verbesserte ich sie leise. Ihr Griff um mein Handgelenk wurde lockerer. Ich hätte einfach aufstehen und gehen können, aber ich wollte auch nicht taktlos erscheinen. Irgendwo musste ich ja mit dem Integrieren wieder anfangen. Jedoch wären mir der Inuzuka oder ein Aburame für solche Gespräche lieber gewesen. Das Eine wäre wenigstens lustiger und das Andere schweigsamer verlaufen als diese doch seltsame Atmosphäre, in welcher ich mich nun befand. „Ich habe dir da...ähm...etwas gesagt. Erinnerst du dich?“, ihre Gesichtsfarbe näherte sich dem Farbton ihrer Haare. „Sakura. Das ist ja nun schon etwas her. Ich war dreizehn. Und seitdem ist wirklich verdammt viel passiert. Also verlange jetzt bitte nicht, dass ich mich an jede Einzelheit eines Gespräches erinnere. Könntest du das bitte konkretisieren?“, das war schon genervter. Nun denn, ich hatte bisher noch nicht gefrühstückt und anstatt an einem Kaffee auch nur an einem süßlichen Früchtetee genippt. Man dürfte noch nicht so viel von mir erwarten! Ihre grünen Augen weiteten sich zunächst, ehe sie mit aufsteigender Gesichtsröte beschämt auf unsere Hände auf der Tischplatte heruntersah. Als sie begann, weiterzusprechen, richtete sich nach und nach ihr Blick wieder zu mir auf und mit jedem Wort wurde ihre Stimme fester: „Ich habe nicht aufgehört, Sasuke – kun. Nie. Ich habe viele Dummheiten gemacht. Ich habe Naruto das Versprechen abgerungen, dich zu suchen und zu mir zurück zu bringen ohne zu wissen, welche schrecklich belastende Bürde ich ihm damit auferlegte. Auch wenn er jetzt im Nachhinein sagt, er hätte dich gesucht weil er es so wollte... ich war dumm und naiv und auch blind dies von ihm zu verlangen. Es wäre meine Aufgabe gewesen. Schließlich waren es auch meine Gefühle. Das will ich dir eigentlich sagen. Ich habe dir damals gesagt, dass ich dich liebe und dich brauche. Doch du bist gegangen. Und dann, am Damm...“, sie seufzte, „Ich wollte dich wirklich töten! Ich dachte, es sei meine Aufgabe! Ich hatte es nicht geschafft dich mit meiner Liebe zu dir daran zu hindern Konoha zu verlassen und deswegen... deswegen bist du ein abtrünniger Ninja geworden, der in allen Bingobooks der fünf Großreiche steht und daher...“, ein hörbares Schlucken, „...daher... wollte ich wenigstens diese Last von Naruto nehmen und dich aufhalten! Dabei war Naruto derjenige, der bis zum Schluss an dich geglaubt hat. Ist das nicht erschreckend? Ich, die dachte, dich wirklich zu lieben, was ich dennoch tue, hatte nicht dieses Vertrauen und diesen Glauben in dich wie Naruto. Ich habe dich nicht beschützt, so wie er es getan hat!“ Ich versuchte aus diesem Wirrwarr schlau zu werden. Wurde dies nun eine ziemlich seltsame Liebeserklärung oder mehr Propaganda für Naruto zur Wahl des besten Freundes der Gegenwart? Doch mir blieb kaum Zeit darüber klar zu werden, da war sie nach erneutem tiefen Luftholen wieder mitten in ihrem Redefluss: „Und dann, dann warst du wieder da und damit auch alle Zweifel weg und... und...“, und dann geschah es. Völlig unvorbereitet schlugen ihre Lippen fest auf meinen Mund auf. Ich merkte, wie sich meine ganzen Gesichtszüge schlagartig veränderten. Ihr Griff um mein Handgelenk verfestigte sich schmerzhaft, ihre Augen waren geschlossen. Stellten sich Mädchen so etwas nicht eigentlich romantischer vor? Vor Schreck wollte ich Luft holen, doch anscheinend interpretierte sie dies falsch und als Aufforderung, weiter fortzufahren. Denn unbewusst hatte ich den Mund geöffnet und spürte plötzlich, wie ihre Zunge über meine Zähne strich und gegen die Meine stupste. Ich wollte nach hinten zurück weichen, doch sogleich lag ihre Hand fest in meinen Nacken, die nun meinen ganzen Oberkörper fester zu sich heran zog. Mir blieb fast keine Möglichkeit dies gewaltfrei zu lösen. Doch ehe ich auch nur ansatzweise in diese Richtung agieren konnte, löste sie ihre Lippen und verharrte nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht mit einem schüchternen, aber auch nachdenklich wirkendem Lächeln. Ich hätte sie am Liebsten gefragt, was das sollte, doch dazu kam ich nicht. Eine bisher noch nicht wahrgenommene Regung hinter ihr lenkte meinen Blick ab. Da sie mich schon intensiv fixiert hatte, merkte sie, dass ich abgelenkt war und drehte sich auch herum. Er stand nur da. Regungslos. Mit offenem Mund und geweiteten Augen. Genauso hatte ich vermutlich auch ausgesehen. In seiner Hand hielt er sein schwarzes Netzshirt. Auf seiner sonnengebräunten Brust glitzerte durch das einfallende Sonnenlicht durch das Fenster in diesem Raum nur die Kette des Hokage mit den sechs Anhängern. Seine typisch orangefarbene Hose deutete auf ein hastiges Anziehen hin, da der Bund seiner dunkelblauen Boxershorts darunter deutlich sichtbar war. Vermutlich war er erst vor wenigen Augenblicken aufgestanden und er hatte sich in seiner gewohnt chaotischen Art beeilt. Niemand sprach. Ich wusste auch nicht, wie ich genau reagieren sollte. War ich doch selbst noch verwirrt, nein eigentlich eher schockiert durch das vorangegangene Ereignis. „Ha ha!“, durchbrach plötzlich sein Lachen die Stille. Ich erkannte sofort, dass ihm das Alles mehr als unangenehm war und dieses Lachen wirkte mehr als nur aufgesetzt. Seine Augen wandten verschämt den Blick von uns ab. Mit einem Schritt nach hinten und am Kopf kratzend schob er sich selbst auf den Gang zurück: „Lasst euch nicht stören! Ich...ähm... komm später wieder!“ Und schon drehte er sich hastig um und verschwand. „Naruto! Warte!“, ich sprang auf, wurde aber durch den immer noch bestehenden Griff um mein Handgelenk wieder zurück gezogen. Ich spürte ein schmerzliches Stechen in der Brust. Verdammt! Er hätte das nicht sehen dürfen! Überhaupt hätte das hier gar nicht geschehen dürfen. Ich wusste doch, dass er schon damals in Sakura verliebt war. Und nun tauchte ich hier wieder auf und dann musste er das hier mit ansehen! „Sakura! Lass los!“, meine Stimme klang finster und bedrohlich. Dem war ja auch so. Nur meiner Erziehung war es zu verdanken, dass ich ihr hier jetzt nicht laut und deutlich meine Meinung geigte. „Er versteht das schon! Hey! Das ist doch nur Naruto!“, flüsterte sie. In mir kochte es hoch. Nur Naruto? Nur Naruto?! „Hast du nicht gerade noch gesagt, dass du ein schlechtes Gewissen hättest, weil du Naruto stets alles aufgebürdet hast?“, knurrte ich. „Ich musste mir hier aber etwas klar werden!“, verteidigte sie sich da nun schon schnippischer klingend. Bitte was?! Und genau diese Frage schien sie auch von meinen Augen ablesen zu können. „Nun ja“, fuhr sie nun wieder ruhiger fort, „Ich habe doch gesagt, es hat sich viel geändert. Und ich wollte wissen, ob dies auf alles zutrifft!“ „Sakura! Entweder du sagst jetzt genau, was Sache ist, oder du lässt mich augenblicklich los!“, jetzt dürfte selbst ihr klargeworden sein, dass ich auf das hier alles überhaupt keine weitere Lust hatte. Zumal ich das mit Naruto klären wollte. Warum auch immer ich das mit Naruto klären wollte! Sie seufzte laut auf: „Ich liebe dich nicht mehr!“, überraschend ließ sie meine Hand los, „Ich bin mir nun sicher. Und das war ich mir nicht mehr. Ich wusste nicht, ob das Freundschaft oder Liebe ist, welche ich für dich empfinde und nun weiß ich es!“ „Schön!“, knurrte ich und schritt an ihr vorüber. Sie rührte sich nicht weiter: „Ich denke, wo dass jetzt geklärt ist, können wir doch viel unbefangener miteinander umgehen. Ich wollte diesen Teil unserer Vergangenheit einfach nicht zwischen uns stehen lassen für einen Neuanfang!“ Ihr Lächeln war sanft und ehrlich, als ich mich beim Verlassen des Raumes noch mal zu ihr umdrehte. Antworten tat ich daraufhin nichts mehr. Das hätte man auch anders aufklären können. Irgendwie war mir dies gerade alles etwas zu seltsam. Frauen an sich waren seltsam. Nun galt es erst einmal Naruto zu finden und Missverständnisse zu klären. Schließlich war ich nicht nach Konoha zurückgekehrt um ihm Sakura streitig zu machen! Irgendwie gingen mir diese geschockten blauen Augen nicht mehr aus dem Kopf. Eine weitere Erschütterung ließ Sunagakure nicht zur Ruhe kommen. Ein helles Auflachen zischte über die Köpfe der in Panik aus den Häusern flüchtenden Einwohner des Ninjadorfes in der Wüste. Wieder rieselten unzählige kleine Tonkugeln vom Himmel. Baki rechnete mit dem Schlimmsten, doch fehlte das ohrenbetäubende Geräusch einer weiteren Detonation. Als sein Augenmerk wieder Richtung Himmel glitt, erkannte er den Grund des fehlgeschlagenen feindlichen Angriffs: eine schützende Sandschicht hatte sich über große Teile des Dorfes gelegt wie ein riesiger Schirm. Der Gondaime Kazekage hatte seine undurchdringliche Abwehr schützend über Teile des Dorfes gelegt und war in der Ferne, stehend auf einer Sandwolke und aufsteigend zum Feind, zu erkennen. Nun würde also Gaara eingreifen! Das wirkte alles schon so surreal auf das Ratsmitglied. Alles so bekannt. Vertraut wollte er nicht sagen. Es war der gleiche Angreifer wie damals. Eindeutig! Warum schon wieder? Und mit welchem Ziel? Shukaku war nicht mehr in Gaara. Shukaku befand sich, wie alle Bijus, an einem geheimen Ort, der nur den Kages bekannt war! Gewiss befand sich Gaara in irgendeiner Form als sein ehemaliger Jinchuriki nun im Kontakt mit dem Schutzgeist des Kranichs, doch die Notwendigkeit, Gaara erneut einfangen zu wollen, war nicht mehr gegeben. Zudem... was wollten sie mit den Bijus? Akatsuki dürfte es doch eigentlich gar nicht mehr geben! Musste er sich nun Sorgen um seinen Kazekage machen? Schließlich war das letzte Aufeinandertreffen Gaaras mit diesem blonden Nukenin nicht gerade zum Guten ausgegangen und nur Naruto und Chiyo sei Dank war Gaara aus dieser Katastrophe heil entkommen! Zudem hatte Baki nun vor sich ein ganz anderes Problem, welches beim ersten Angriff nicht aufgetaucht war. „Macht die Katapulte zur Unterstützung unseres Kazekages bereit!“, rief er den Jonins auf den hinter ihm liegenden Dächern zu, ohne seinen eigentlichen Blick von dem Mann vor ihm zu nehmen. Dieser Mann war gefährlich. Das sagte ihm nicht nur dessen diabolisches Grinsen, sondern auch die unzähligen gefallenen Kameraden um diesen herum. Ein eisiger Schauer durchfuhr ihn, als sein Gegenüber im schlichten, langen, schwarzen Mantel fast schon mit unerwarteter Ästhetik die Sense über seine Schulter warf und sie auf eben dieser ablegte. Den Kopf schräg legte. Ihn mit violett funkelnden Augen amüsiert betrachtete, fast schon begutachtete. „Möchtest du auch an meiner Zeremonie zu Ehren Jashins teilnehmen?“ „Wer seid ihr und was wollt ihr!“, schrie er diesen Fremden dessen Frage ignorierend an. Hoffnung hatte er allerdings nicht, eine Antwort zu bekommen, doch... „Also, ich bin Hidan! Und wer bist du?“ Stille. „Ist der ein bisschen dumm?“, hörte nun Baki neben sich eine leise flüsternde Stimme und schielte herüber. Temari stützte sich auf ihrem übergroßen Fächer ab und sah sich den Angreifer genauer an. „Das hab ich gehört!“, grummelte dieser schon fast beleidigt klingend und seine Augen verfinsterten sich, „Ich bin nur höflich! Macht ihr das nicht so bei euren Prüfungskämpfen oder so? Sich erst einmal vorstellen?“, er schwang die Sense wieder von seiner Schulter herunter, „Ich finde das gehört sich so! Kakuzu hat auf so etwas auch immer viel Wert gelegt!“ Baki fragte sich sofort, wer dieser Kakuzu war. Etwa noch ein Angreifer, den er bisher nur noch nicht gesehen hatte? Aber dieser Silberhaarige sprach einfach weiter: „Wer möchte zuerst?“ „Temari! Verschwinde!“, Baki zog eines seiner Kunais aus der Beintasche. Doch anstatt auf ihn zu hören hob die große Blonde ihren Fächer an und begab sich ebenfalls in Position. „Verdammt, Temari! Hau ab! Ich kann Gaara gegenüber nicht die Verantwortung übernehmen, dass ich seine Schwester nicht schützen konnte!“ „Vergiss es, Baki! Den Kerl da schaff ich auch alleine!“ Baki wusste, dass Temari gut war. Sie war sogar eine ausgesprochen hervorragende Kunoichi! Kaum hatte sie das gesagt, stürmte sie auch schon mit ihrem Fächer weit ausholend nach vorne: „Dai Kamaitachi no Jutsu!“ Augenblicklich entstand ein großer zerschneidender Wind mit Hilfe des Riesenfächers, der auf Hidan zuraste. „Wie langweilig!“, Hidan griff seine Sense mittig, hielt sie genau vor sich und ließ sie in seiner Hand nun so schnell rotieren, so dass ein gegenpoliger Luftdruck entstand und die scharfen Windschneiden daran abprallten, „Eine Futon - Anwenderin! Das hatte ich lange nicht mehr! Weißt du, Süße“; bei dieser Anrede lief Temari automatisch ein Schauer über den Rücken, „dich hebe ich mir für den Schluss auf!“ Er senkte erneut seine Sense und strich sich mit dem Zeigefinger fast schon lasziv wirkend über die Unterlippe. Temari sprang zurück. Wollte sie gerade der Gegner anflirten? „Er kann auch Futon anwenden!“, rief Baki zu ihr herüber. Das hatte sie auch schon erkannt. Ihr war aber auch bewusst, dass dieser Kerl bestimmt noch die ein oder andere böse Überraschung in Petto hatte, sonst wäre er kein ehemaliges Akatsuki – Mitglied. Nun griff ihr silberhaariger Gegner sich an seinen eigenen Hals und zog eine Kette mit ihr unbekanntem Anhänger hervor. Ein Kreis mit einem herumgedrehten Dreieck. Wollte er ihr nun Schmuck schenken? „Ich habe keinerlei Interesse! Ich bin in festen Händen!“, zischte sie und kniete sich auf den Boden. Ein schneller Biss in den Daumen und anschließendem Streichen der flachen Hand über die Fläche des Fächers: „Kuchiyose no jutsu!“ Vor ihr erschien eine Rauchwolke, die sich schnell wieder legte. Ein übergroßes Wiesel namens Kamatari, ihr herbeigerufener Kuchiyose Partner, befand sich nun genau vor ihr und hielt ebenfalls eine Sense: „Nun wollen wir mal die Schärfen unserer Sensen testen!“ Hidan würdigte sie stattdessen keines Blickes. Dieser lag auf dem Anhänger in seiner Hand, welchen er nun küsste: „Bitte gib mir die Kraft, dir viele Opfer zu schenken!“ Dann schien er dem Anhänger zu zu nicken, ehe er ihn wieder unter den Kragen seines Mantels gleiten ließ: „Mein Glaube verlangt von mir, dass ich alle Ungläubigen, die sich weigern die Lehren Jashins zu akzeptieren, in einem Ritual opfern muss! Da ich aber Jashins treuester Diener bin und du mir gefällst, könnte ich eventuell mit dem Ritual bei dir etwas warten!“ Grinste er sie an? Temari drehte es den Magen um. Was bildete sich dieser seltsame Vogel überhaupt ein? „Ich bin sehr glücklich mit Shikamaru! Also überhaupt kein Interesse!“ „Shikamaru?“, Hidans Augen blitzten interessiert auf, „Etwa dieser Shikamaru Nara aus Konohagakure?“ Das Weiten ihrer Augen und das überraschte Zusammenzucken Temaris reichten Hidan völlig als Antwort. Das war also nun die Freundin des Shinobis, der dafür gesorgt hatte, dass er Monatelang nur Würmer und Maulwürfe als Gesprächspartner hatte! Die Welt war doch wirklich klein! Und dann war es auch noch so ein schwächliches, wenn auch recht nett anzusehendes Mädchen! Jashin würde sich bestimmt freuen! Und er erst! „Ich habe es mir überlegt, Kleine! Ich mache auch ganz schnell mit dem Ritual und dein Konoha - Freund wird dir ganz bald folgen!“, erneut holte er mit der Sense aus. „Futon: Kirikirimai!“, lautete unterdes Temaris Befehl an Kamatari, welcher nur nickte und in atemberaubender Geschwindigkeit auf Hidan zuschoss. Was dann geschah war für Temari und ihren ehemaligen Sensei unbegreiflich. Nicht fassbar. Kamatari war für ein menschliches Auge nicht sichtbar, dass wussten sie. Ein Gegner mit Sharingan hätte vielleicht die schnellen Züge des Wiesels erfassen können, doch nicht ein herkömmlicher Shinobi! Das laute Klirren zweier aufeinanderprallender Klingen erschallte. Das unangenehme Geräusch aneinanderschabener geschärfter Schneiden. Hidans Sense besaß drei dieser Schneiden und in einer für das Auge nicht fassbaren Geschwindigkeit war es dem Nukenin gelungen, dass sich die Sense von Temaris Bündnispartner in den Schneiden der Sense des Akatsukis verhakten und feststeckte. Hidans rechter Mundwinkel zuckte amüsiert, während er zeitgleich mit viel Kraft seine Sense nach oben sausen ließ und somit Kamatari entwaffnete. Damit nicht genug. Durch diese schnelle, ruckartige Bewegung schoss eben diese entwendete Sense im hohen Bogen in eine schier unerreichbare Entfernung. Kamatari, der normalerweise schneller reagierte als ein Windhauch, blieb über diese noch nie dagewesene Tatsache versteinert stehen. Wie war dies möglich? Dies war wohl sein letzter Gedanke. Temari schrie vorahnungsvoll auf. Hidans Sense sauste nieder. Kamatari hatte keine Möglichkeit in irgendeiner Form zu reagieren oder auszuweichen. Es war ein unwirkliches Geräusch, welches Temaris Ohren erreichte. Etwa fünfzehn Meter trennte sie vom Feind. Dennoch spritzte ihr die warme Flüssigkeit entgegen und benetzte sprühnebelähnlich ihr gesamtes Gesicht. Der Körper ihres Kuchiyose – Partners, des Partners, der sie seit vielen Jahren und in so vielen Schlachten begleitet und unterstützt hatte, sank zu Boden. Bei seinem Aufprall auf die staubige Erde der Straße Sunagakures zerfiel er in zwei Hälften. Sein Blut tropfte von der Sense des Gegners. Tropfte von ihrem Gesicht. Befleckte ihr dunkelblaues Shirt. Ihren weißen Fächer. Hidan lachte laut auf: „Das war ja einfach! War das alles, was du drauf hast?“, er wischte sich die Schneiden seiner Sense an seinem schwarzen Mantel sauber, „Wollen wir dann nun richtig anfangen oder möchtest du noch mal mit mir über meinen Vorschlag reden?“ Baki neben ihr atmete erschrocken zischend ein: „Temari. Verschwinde!“ „Ninpo: Okamaitachi!“, schrie die mutige, blonde Suna – Kunoichi mit wütenden Tränen in den Augen auf und ließ ihren Fächer ein weiteres Mal mit einem schnellen, scharfen Windstoß attackieren. Irgendetwas war faul. Nicht nur die Tatsache, dass dies ein Angriff von Akatsuki Mitgliedern war, die eindeutig als tot galten, nein, er erkannte auch nicht den Sinn oder den Grund dieses Angriffs. Noch nicht. Zudem agierte dieser blonde Bombenleger wesentlich bedachter und vorsichtiger als bei seinem letzten Angriff. Sein Sand schützte größtenteils die Bevölkerung vor den unendlich vielen herunter rieselnden, hagelkorngroßen Lehmkügelchen, die bei Berührung mit festem Untergrund eine vernichtende Wirkung auf ihr Umfeld hatten. Gaara versuchte dem Blonden in rasender Geschwindigkeit zu folgen. Doch dieser wich ihm auf seinem Drachen gekonnt aus. Der Drache schien um einiges wendiger zu sein als seine Sabaku Fuyu, der sandigen, schwebenden Plattform, auf der er sich befand. Sein drittes Auge, Daisan no Me, schwebte unterdes über die wichtigsten Orte seines Heimatdorfes, um zu analysieren, warum dieser Blonde hier ein so aufwendiges Ablenkungsmanöver startete. Denn dies war Gaara schnell bewusst gewesen: Akatsukis arbeiteten stets in Zweierteams und der Sprengstoffmeister lenkte hier eindeutig von etwas ab. Nur bisher waren die wirklich interessanten Orte, wie das Archiv mit den verbotenen Jutsus oder die Mediceinheiten, die derzeit mit einigen Giften forschten, anscheinend nicht im Interesse der Angreifer gewesen. Und er hatte auch Shukaku nicht mehr in sich. Er selbst konnte daher nicht wirklich interessant sein, außer diese Nukenins hätten es tatsächlich in Erfahrung gebracht, dass er zu den Wenigen gehörte, der wusste, wo sich die Bijus seit Ende des Krieges, bis auf eine regelmäßige Ausnahme, aufhielten! Aber das konnte nicht sein! Dies war nur den ehemaligen Jinchuriki bekannt, wie ihn und Naruto sowie den anderen vier Kagen. Niemandem sonst! Eine Lehmkugel in Form einer Fledermaus raste nun auf ihn zu. Sein Sand wandte automatisch das Suna no Mayo an und umschloss ihn schützend in einer Kugel. Leider war dadurch seine direkte Sicht auf den Gegner behindert, da sich Daisan no Me gerade anderweitig umsah. Schnell polte er das Chakra um und ließ dieses Auge seine derzeitige Lage und sein direktes Umfeld betrachten. Dieser Deidara griff nicht an. Nachdem sich die Sandkugel um Gaara gebildet hatte, hatte auch Deidara gestoppt und nun zwei weitere Drachen erstellt, welche in zwei unterschiedliche Richtungen davonflogen. Was ging hier vor? Mehrere Harpunen schossen an Gaara vorbei auf den ehemaligen Iwanin zu, doch er hatte diese ebenfalls kommen sehen und wich ihnen aus. Unten an den Katapulten stand Kankuro neben Matsuri und erteilte die Abschussbefehle. „Suna no Yoroi!“, wisperte Gaara nachdenklich und seine Sabaku Fuyu löste sich in optisch pulverfeinem Sand auf, welches sich nun ganz zart über seine Haut und seinen Körper legte. Für weitere Angriffe war diese direkt auf dem Körper anliegende Sandschutzschicht wesentlich effektiver, da er dadurch beweglicher war und selbst den Ablauf beobachten konnte. Innerlich gab er seinem dritten Auge, gelenkt durch sein Chakra, den erneuten Auftrag, jede noch so relevante Stelle in Suna unter die Lupe zu nehmen. Irgendwo musste dieser Teampartner von diesem Blonden sein. Damals war das Sasori no Akasuna gewesen. Aber dieser war doch damals gegen Sakura und Großmutter Chiyo gefallen. Aber wenn der Blonde lebte... vielleicht auch dieser rothaarige Sunanin, von dessen meisterhaften Marionetten Kankuro so viel hielt? Er musste herausfinden, was hier gespielt wurde und das schnell. Er hatte ein ungutes Gefühl! Er war durch das schmale, freigesprengte Loch im Flachdach der Werkstatt in einem schnellen Sprung hineingesprungen und dort in die Finsternis getaucht. Er war so dicht dran an seinem Ziel! Er spürte es! Er spürte die Vorfreude in sich aufkommen. Wenn alles nach Plan ginge, so hatte er nun genau fünf Minuten, bevor ihn Deidara abholen ließ. Fünf Minuten dürften ausreichen. Auch wenn nur das flackernde Licht einiger Laternen sowie das häufige, blitzartige Aufleuchten der durch Deidara produzierten Explosionen durch die schmalen Fenster der Werkstatt schimmerten, so konnte er doch ausreichend erkennen, wo er sich gerade befand und wo er hin musste. Schließlich hatte er seine ganze Kindheit und einen Großteil seiner Jugend in eben diesen Hallen verbracht! Dennoch ließ er absolute Vorsicht walten. Seine Chakrapräsenz auf ein Minimum reduziert, tastete er sich durch die Räumlichkeiten und gelangte schließlich in den großen Werkraum. Und es dauerte nicht lange, ehe er ehrfürchtig fast versteinerte. Da waren sie. Sie alle. Tief zog er die Luft in seine Lungen. Wie schön sie doch waren! Und so perfekt! Das war Kunst! Und nichts anderes! Er musste sie alle haben! Alle! Dann würde er auch Deidara wieder überzeugen können, wer der wahre Künstler unter ihnen war! Vorsichtig, ehrfürchtig, näherte er sich ihnen an und blieb nur wenige Zentimeter vor ihnen stehen. Sie hingen an der Wand und waren in einem hervorragenden Zustand. Es war wirklich nützlich, dass sich sein Blutsverwandter anscheinend so hingebungsvoll in der Zeit seiner unfreiwilligen Abwesenheit um seine Meisterwerke gekümmert hatte. Vater. Mutter. Hiroku. Und da... da war er! Sein Körper! Sein wahres Ich! Langsam hob er seine Hand und strich sehnsüchtig über das edle Holz seines eigentlichen Körpers. Seufzend. Sehnsüchtig. Bald würde er wieder er Selbst sein können. Nun würde ihn nichts mehr daran hindern können. Nun musste er sie nur noch für einen sicheren Transport fertigmachen. Sein Blick wandte sich einem Regal direkt neben dem riesigen Arbeitstisch zu. Dort brannte noch eine alte, mit Spiritus befüllte Handlaterne. Sie schenkte ihm das benötigte Licht auf der Suche nach einer unbeschrifteten Schriftrolle, die er auch relativ zügig fand. Schnell rollte er sie auf und nahm einen der Pinsel sowie das Fässchen gefüllt mit Tusche vom Tisch. Eilig ließ er den Pinsel über das Pergament gleiten und komplizierte Schriftzeichen erschienen um einen aufgezeichneten Kreis. Ein schneller Biss in seinen Daumen. Das zügige Bestreichen seines blutenden Fingers über den Mittelpunkt des Kreises. Das Hinterlassen einer dünnen Blutspur. Eiliges Herumdrehen zu seinen Marionetten mit dem flüsternden Murmeln der eben noch notierten Formel und beschriften der eben solchen Formel mit Blut auf dem glatt geschmirgelten Holzkörpern seiner Meisterwerke. Erneuter Biss in den Daumen. Erneuerung des Bluteides. „Kuchiyose no jutsu!“ Die eben noch an der Wand befestigten Marionetten Vater, Mutter, Hiroku, der dritte Kazekage sowie Sasoris Marionettenkörper selbst lösten sich mit einem leisen Puff in einer Rauchwolke auf und ihre Namen erschienen stattdessen auf der Schriftrolle. Die 100 Puppen des Akahigi würde er nicht mitnehmen. Er hatte seine wichtigsten Meisterwerke und nur das war das was zählte. Sachte rollte er die Schriftrolle zusammen. Er war zufrieden mit sich. Er hatte sein Ziel erreicht. Sein Blick fiel noch einmal ein letztes Mal auf die nun leere Wand. Nur noch ein Bild hing dort. Erstaunt hob er die Augenbraue, als er die darauf abgebildeten Personen erkannte. Warum hing es hier? Er stand auf und näherte sich eben diesem. Es war ein altes Familienfoto. Seine Eltern und er. Er selbst im Alter von wenigen Wochen, maximal ein halbes Jahr. War es zum Gedenken an seiner Selbst aufgehangen worden? Er war ja nun nicht mehr tot. Und bald war er auch wieder er Selbst und nicht mehr dieses verletzliche, menschliche Geschöpf mit unnötigen Gefühlen und Schmerzempfinden. Eben dieses nervte ihn gerade wieder besonders. Es stach heftig zu. Und er wusste noch nicht einmal warum! In seiner Brust. Undefinierbar. Warum löste der Anblick dieses Bildes so etwas in ihm aus? Hastig riss er das Bild von der Wand. Wut stieg in ihm auf. Er wollte den Rahmen zerbrechen. Das Bild darin zerreißen. Und dann die Schnipsel verbrennen. Aber würde dies dieses fremde Gefühl in ihm auch vernichten? Vermutlich nicht! Eine erneute Detonation von außen ließ ihn wieder zum aktuellen Geschehen zurückkehren. Hastig stopfte er die nun für ihn sehr wichtige Schriftrolle in die Gürteltasche unter seinem weiten, schwarzen Mantel und lief den Weg zurück, den er vorab gekommen war. Rannte durch die Gänge, hastete zu dem kleinen Loch in der Raumdecke, sprang hoch und befand sich augenblicklich später auf dem Dach der Werkstatt. Keinen Moment zu spät. Soeben landete sein Transportmittel mit einem dumpfen Aufprall. Stimmen von der Straße vor der Werkstatt wurden laut. Natürlich hatte man den riesigen, weißen Drachen aus Lehm bei seiner Landung hier entdeckt und dadurch nun auch zweifelsohne ihn selbst, wie er sich auf dessen breiten Rücken schwang. Gerne hätte er sich nun auch in den Kampf gestürzt, doch er wusste, dass dies jetzt noch keine gute Idee war. Er musste sich selbst erst einmal in seinen ursprünglich Zustand zurückversetzen und sich dann auch die möglichen Modifikationen seiner anderen Marionetten genauer ansehen. Kankuro war nun einmal ebenfalls ein talentierter Shinobi im Umgang mit diesen Puppen. Er hatte gewiss an ihnen weitergearbeitet! Schon schwang sich der Drache flügelschlagend in die Lüfte. Wirbelte Staub auf und der Rotschopf grinste die irritierten Gesichter der Suna – Nins auf der Straße breit an. Dann wandte er seinen Blick suchend an das Himmelszelt. Nun würde er sich Deidara anschließen und dann noch Hidan einsammeln. Sie hatten ihre erste Mission seit ihrer Auferstehung fast mit Bravour und wie geplant, vollendet. Endlich fühlte er sich zum ersten Mal seit dem Tag, wo er die Augen wieder geöffnet hatte und sich wieder im Diesseits befand, rundum zufrieden! Doch irgendwas stach erneut in seiner Brust. Um genau zu sein in seinem Herzen. Wieder sah er auf seine Hand und zuckte unwillkürlich zusammen. Wieso hatte er immer noch das Familienbild in der Hand? Warum hatte er es mitgenommen? Sie kniete neben ihm. Sein Kopf lag auf ihren Oberschenkeln gebettet. Er hustete erneut und ein Schwall Blut lief im links und rechts aus den Mundwinkeln herunter. Tropfte auf ihre ebenfalls schon blutgetränkte Kleidung. Nicht ein Tropfen davon war ihr eigenes Blut gewesen. Kamatari zuerst und nun auch Baki. Sie wischte ihrem ehemaligen Sensei sanft über das schmerzverzerrte Gesicht. Sein Atem war brüchig. Stockend. Röchelnd. „Ver... schwinde... endlich!“, erneut erbrach er Blut. Ein riesiges Loch klaffte in seinem Brustkorb. Die inneren Organe lagen teilweise offen da. Rettung durch die heilenden Hände eines Medicnins war hier nicht mehr möglich. Das wussten sie beide. Doch Temari konnte sich nicht rühren. Sie war beim Krieg dabei gewesen. Hatte so viel Elend und Leid auf dem Schlachtfeld an Gaaras Seite miterlebt im direkten Kampf gegen Madara selbst, bevor die beiden Shinobi aus Konoha, Naruto und Sasuke, dass Blatt hatten zu ihren Gunsten wenden können. Doch das, was sie in den letzten Minuten hier mit ansehen musste, hatte sie für den Rest ihres Lebens gekennzeichnet. Sie stand unter Schock. Und sie verspürte zum ersten Mal in ihrem Leben wirkliche Angst. Eine Angst, die ihr jegliche Kraft raubte. Ihre Beine lähmte. Ihre Atmung stocken ließ. Ihren Kopf alles Andere ausblenden ließ. „Baki – sensei!“, ihre Stimme war tränenschwer. Leise. Was war geschehen? Es war alles so schnell gegangen. Und so unbegreiflich. So unmöglich! Ihr letzter Angriff war ins Leere verlaufen. Der Gegner mit den violett – stechenden Augen hatte seine Sense geworfen und diese war in ihre Richtung geschossen. Das wusste sie mit ziemlicher Sicherheit. Dann hatte ein harter Aufprall sie von der Seite her erwischt und sie war daraufhin gestürzt. Baki hatte sie heftig zur Seite gestoßen und war dadurch in die genaue Flugbahn eben dieser Sense geraten. Doch sie hatte ihn nicht direkt erwischt. Es war nur ein kleiner Kratzer an seinem linken Oberarm gewesen. Und obwohl sie zunächst beide ausgeatmet hatten, dass dieser Angriff so glimpflich ausgegangen war, so hatte der Kerl im schwarzen Mantel nur hämisch aufgelacht. „Dann schein ich dich nun doch für den Schluss aufzuheben!“, hatte er ihr entgegen gerufen und sie hatte es bis dahin noch nicht verstanden, was dieser meinte. Seine Sense war nach diesem Flug ungebremst in seine Hand zurückgekehrt und zu ihrem Ekel hatte er begonnen, diese mit einem seltsamen Grinsen genüsslich abzulecken. Dieser Angreifer legte nicht nur ein seltsames Verhalten an den Tag. Nein. Er sorgte noch für einen angewiderten Würgereiz bei ihr. Dann erkannte sie eine körperliche Veränderung bei dem doch zuvor noch recht attraktiv wirkenden Mann: Sein Körper verfärbte sich tiefschwarz. Nur sein Gesicht wies weißliche Stellen auf, als wären sie angemalt. Ebenso konnte sie weiße Linien unter dem Mantel auf dessen Brust erkennen und an seinen Händen. Was war das nur für ein seltsames Jutsu, welches dieser wohl dabei war, nun anzuwenden? Oder führte er es bereits die ganze Zeit aus? Plötzlich landete neben dem Silberhaarigen ein riesiger, weißer Drache und er sprang auf dessen Rücken. Wollte er nun abhauen? Warum dann diese körperliche Veränderung und diese sadistische Selbstverstümmelung? Doch dann geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hatte: Er zog einen länglichen schwarzen, spitz zulaufenden Stab hervor und jagte ihn sich ungebremst in seine Handfläche. Er schrie auf vor Schmerz, zeitgleich hörte sie aber auch deutlich ein irres Lachen aus diesem Schrei heraus. Baki hatte ihr schnell aufgeholfen und sie dann weiter nach hinten geschubst. Mehrfach vor sich hin murmelnd, sie solle doch schnellstens verschwinden. Dem Fremden tropfte nun das eigene Blut von der Handinnenfläche auf den Rücken des Drachens, auf welchem er stand und der selbst sich auch nicht weiter rührte. Dann schritt er mit einem Fuß in die sich nun gebildete Blutlache und zog diesen Fuß kreisförmig um seine eigen Achse. Auf dem weißen Untergrund des Drachens konnte Temari erkennen, dass dieser Angreifer nun einen Kreis mit darin befindlichem Dreieck auf den Rücken des Drachens mit seinem Fuß gezeichnet hatte. Dieses Zeichen kannte sie! Genauso hatte der Anhänger ausgesehen, welchen er zu Beginn des Kampfes geküsst hatte. Wieder erhob er den schwarzen Stab, hielt ihn fast triumphierend über seinem Kopf. Lachte fast schon hysterisch klingend auf, ließ den Stab niedersausen und stieß ihn mit voller Wucht in den eigenen rechten Oberschenkel. Er selbst schrie auf. Was sollte das? Baki vor ihr schrie auf. Griff sich ebenfalls an den rechten Oberschenkel. Dieser blutete plötzlich unersichtlich stark. Was? Baki konnte sich nicht mehr auf seinen eigenen Beinen halten. Sein plötzlich auf rätselhafte Art und Weise verwundetes Bein sackte unter ihm weg und er dadurch auf die Knie. Der Akatsuki zog langsam den Stab aus seinem Bein und grinste breit: „Wie hättest du es gerne? Ich bin unsterblich! Ich halte das Spielchen noch eine ganze Weile durch! Der Schmerz belastet mich nicht. Aber dich!“ Erneut hob er den Stab, um diesen dann augenblicklich in seine rechte Schulter zu rammen. Erneut schrien er und Baki fast zeitgleich auf. Bakis Oberkörper warf sich wie von fremder Hand gesteuert mit schmerzverzerrtem Gesicht nach vorne. Sein Gesicht landete auf die sandige Straße des Ninjadorfes in der Wüste. „Baki!“, schrie sie und stürmte an seine Seite, drehte ihn auf den Rücken. In seiner Schulter klaffte ein blutiges Loch! Wie konnte das sein? „Ha ha! Na, da staunt das Weibsbild!“, unbeeindruckt von seinen eigenen körperlichen Schmerzen hatte er sie nun mit schräg gestelltem Kopf belustigt angesehen. „Was...was geschieht mit ihm!“, keuchte sie und versuchte ihre wenigen Kenntnisse in Heiljutsus, die sie durch die Vorbereitung auf die eigene Jonin – Prüfung vor einigen Jahren erworben hatte, an ihrem ehemaligen Sensei anzuwenden. „Verschwendetes Chakra! Er steht unter einem Kinjutsu!“, er strich sich amüsiert über sein Kinn. Wieso hatte sie noch nie von einem solchen Kinjutsu gehört? Was war das für ein Kerl? Hatte ihr Shikamaru nicht einmal gesagt, dass es kein Jutsu gab ohne mindestens einen Schwachpunkt? Wie konnte sie dieses Jutsu jetzt auflösen und Baki retten? Er, der sich ihnen als Hidan vorgestellt hatte, hob erneut den Stab. Sie wusste, was nun folgen würde und sprang auf, hob den Fächer und holte aus: „Futon: Okakeami!“ Und noch während sie den Fächer schwang sah sie das freudige Aufblitzen in den Augen ihres Gegners. Er ließ den Stab sinken und breitete stattdessen die Arme aus,so als ob er die scharfen Windklingen, die nun auf ihn zurasten, freudig erwarten würde. Er wehrte sie nicht ab. Er hieß sie wirklich willkommen. Wie sie da so in seinen Brustkorb rasten und sein Fleisch zerschnitten. Das Geräusch, welches nun von Hidans Körper zu ihr herüberschallte quoll nun auch von dem am Boden liegenden Shinobi zu ihr hoch. Absolut identisch! Was hatte sie nur getan? Warum hatte sie nicht nachgedacht? Während ihrem Gegner die schier zerfetzte Brust nichts auszumachen schien, erklang von Bakis Seite nur noch ein keuchendes Röcheln. Ihr zog es nun selbst die Beine weg. Sie hatte ihm schlussendlich den Todesstoß gegeben! Er erbrach einen Schwall Blut, der sich über sie ergoss. Dennoch zog sie den schwächer werdenden Körper ungeachtet ihres Gegners an sich heran: „Baki – sensei! Es tut mir so leid! Es tut mir so leid!“ „Ver... schwinde...endlich!“ Sie schluchzte laut auf. Blendete das Geschehen um sich herum nun voll aus! „Hidan!“, krächzte es von oben, „Los jetzt! Wir sind hier fertig!“ Sie bekam nicht mit, wie sich zwei weitere riesige Lehmdrachen von oben auf die Geschehnisse herabsenkten. Der ehemalige Akatsuki schien weniger begeistert über den plötzlichen Abbruch seines bisher erfolgreichen Rituals und stierte giftig in den Himmel. „Sasori! Ich stecke noch mitten im Ritual!“ „Dann machs während des Flugs, hm!“, zeterte nun Deidara vom anderen Drachen herunter, „Dieser Kazekage taucht hier gleich auf! Der ist ganz schön lästig!“ Hidan seufzte. Wen dem so war konnte er sowieso nicht das Ritual vollenden. Er müsste es wohl wirklich während des Fluges, und das tat er somit zum ersten Mal, erledigen. Ärgerlich war es auch, dass er sich nicht noch das Mädchen hatte holen können. Wenn sie wirklich die Freundin dieses Shikamaru Naras war, dann wäre dies doch die ideale Rache gewesen. Aber seine Kameraden hatten Recht. Anscheinend hatte Sasori alles besorgen können weswegen sie hier waren und nun galt es sich möglichst schnell aus der Affäre zu ziehen. Sein Drache schlug nun unter Deidaras unausgesprochenem Befehl mit den Flügeln und stieg in die Höhe. „Wir werden uns bestimmt wieder sehen!“ , rief er der blonden Kunoichi noch zu, doch sie schien in gänzlich zu ignorieren. Sie konzentrierte sich auf die letzten Atemzüge des Shinobis in ihren Armen. Als Hidan sich aus der luftigen Höhe das nun von ihm gestaltete Schlachtfeld betrachtete huschte ein zufriedenes Lächeln über seine Lippen. Es hatte sich wirklich gelohnt. „Ein perfektes Blutbad! Jashin ist erfreut!“, dann folgte sein Drache den beiden Vorausgeflogenen. Fast zeitgleich spürte Temari eine leichte Erschütterung neben sich auf der Erde und zwei Füße in schwarzen Shinobi – Sandalen traten in ihr näheres Blickfeld. „Temari! Was...“, die Stimme verstummte, als sie wohl den leblosen Körper in ihren Arm erkannte. Sie hörte ein deutliches Schlucken. Ebenso spürte sie, wie sich der Kopf ihres jüngsten Bruders erhob um sich die genauen Ausmaße dieser hier stattgefundenen und von ihm zu spät bemerkten Schlacht zu betrachten. Die Zahl der Opfer war riesig. Der Grund dieses Angriffs immer noch ein Rätsel. Und nach einem langen vierten Weltkrieg und den heutigen plötzlichen Ereignissen fühlte sie auch in dem jungen Kazekage das gleiche Gefühl aufkommen wie in sich selber: Müdigkeit und absolute Hilflosigkeit. Wieso nahm das Alles nicht endlich ein Ende? Wieso trat der Frieden, den Naruto so hart erkämpft hatte, nicht endlich ein? Wo war er hin? Gerade ärgerte ich mich innerlich darüber, dass einmal vor nicht allzu langer Zeit fast schon Stolz in meinem Erstaunen festzustellen war, weil er gelernt hatte, seine Chakrapräsenz zu löschen und nun regte mich genau das auf. Ich hatte bis auf Itachis Räumlichkeiten, da ja noch immer Tsunade bei ihm war, das ganze Haus mehrfach abgesucht. Vom Dobe keine Spur! Ich war zuerst von der Küche ausgegangen. Schließlich hatte er noch nicht gefrühstückt. Aber als ich nun zum vierten Mal an diesem leeren Raum vorbei lief war ich nun wirklich ratlos, wie er so schnell hatte spurlos verschwinden können. Wenn er so etwas häufiger vor hatte, dann würden wir Probleme bekommen. Dann würde jeder ANBU an seiner Seite Probleme bekommen! Es blieb mir nur noch der Garten. Vielleicht war er zu den Anderen in den Garten gegangen. Dort wäre natürlich ein aufklärendes Gespräch etwas weniger angenehm. Ich lief nun durch das Wohnzimmer auf die offene Terrassentür zu und wollte gerade mit einem Satz herausspringen, als... „Sasuke – kun! Können wir uns kurz unterhalten?“ Ich fuhr erschrocken herum. Auch ihn hatte ich nicht bemerkt! Vielleicht lag es gar nicht an Narutos neu gewonnener Fähigkeit, sich in Luft auflösen zu können. Vielleicht lag es eher daran, dass ich dabei war, meine wenn auch nicht so ausgeprägten aber eigentlich vorhandenen Sensorfähigkeiten zu verlieren! „Ja“, antwortete ich und wandte mich zu meinem Gesprächspartner herum. Kapitel 10: Kapitel 10: WAHRHEITEN ---------------------------------- Kapitel 10 WAHRHEITEN „Sasuke – kun! Können wir uns kurz unterhalten?“ Ich hatte mich ihm zugewandt und seine Anfrage mit einem Nicken bestätigt. Es war irgendwie komisch. Eine seltsame Stimmung, die ich nicht zuordnen konnte. Wir hatten uns bisher nicht unter vier Augen unterhalten, geschweige denn überhaupt alleine gemeinsam Zeit an ein und dem selben Ort verbracht seitdem er sich nicht mehr als Madara in meiner Gegenwart ausgab. Wie sollte ich mich ihm gegenüber eigentlich verhalten? Wenn man es genau nahm, so hatte er mich doch nur manipuliert. Meine eigenen Gefühle und Gedanken gegen mich ausgespielt. Mein Bedürfnis nach Rache und nach Wiedergutmachung für das Unrecht an meinem Clan und für Itachi schamlos aus- und benutzt. Und nun stand er da. Ohne Maske. Eine knappe Handbreit größer als ich selbst. Ziemlich offensichtlich unsicher lächelnd. Auch ihm war diese Situation anscheinend etwas unangenehm. Es war schwierig, Vergangenheit auszublenden und mal eben ohne weitere Hintergedanken von vorne mit Jemanden anzufangen, mit dem einen etwas so Gravierendes verband wie das Lostreten eines ganzen Krieges. Wie verhielt man sich in einer solchen Situation dem Anderen gegenüber? Im Nachhinein wusste ich, dass wir Beide nur Schachfiguren Madaras waren. Wir Beide hatten Gründe gehabt, den Weg, den das Oberhaupt der Uchiha – Familie gewählt hatte, ein Stück weit mit zu gehen. Und wir hatten Beide den Absprung noch rechtzeitig geschafft. Zudem hatte er Naruto gerettet als er ihm Minatos Hälfte des Kyuubis gegeben hatte und uns später geholfen, an die zweite Hälfte für mich zu kommen. Sollte ich nun in irgendeiner Form nachtragend sein? Oder ihm gegenüber distanziert und reserviert? Naruto und die Anderen schienen ihn wie einen alten Kameraden von früher zu behandeln. Es sprach ja auch nichts gegen ihn... zumindest vom jetzigen Verhalten. Er integrierte sich bereits mehr als ich das tat und vermutlich auch jemals tun würde. Er half ohne Murren mit. Und unbewusst hatte er mich auch heute vor einer weiteren unnötigen Begegnung mit Karin geschützt. Er hatte etwas mir bekanntes und vertrautes in seinem Verhalten. Irgendwie erinnerte er mich an meinen Blonden. Auch wenn er gerade sichtlich ein ernsteres Thema anschneiden wollte, so merkte ich, dass man mit Obito auch Spaß haben konnte. Rein platonisch, versteht sich! Er räusperte sich, schien mich nicht direkt ansehen zu wollen, sondern eher den Raum hinter meinem rechten Ohr. „Es geht um Itachi!“, begann er schließlich und konnte sich nun gewiss sein, meine volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Denn zwei Dingen würde ich in meinem Leben stets hohe Priorität entgegenbringen: mein Bruder und Naruto. Sie waren meine Familie. Auch wenn Obito den Namen Uchiha trug, so konnte ich ihn dennoch noch nicht dazu zählen. Vielleicht in einigen Jahren. Wer wusste denn jetzt schon, was uns die Zeit bringen würde? „Wir können ihm helfen!“, obwohl er flüsterte war seine Stimme fest. Warum flüsterte überhaupt? Ich sah weit und breit zum Einen niemanden und zum Anderen dürfte es doch im Interesse aller sein, wenn wir Itachi helfen könnten. „Ich rede leise, weil er dagegen ist. Er hat Sorge, dass wir Probleme bekommen könnten“, schien er die Frage, die mich soeben noch beschäftigt hatte, direkt zu beantworten, „Denn ich stehe hier unter Quarantäne und du wird beschattet und darfst nicht von Narutos Seite weichen, während dieser wiederum als Hokage nicht ohne Weiteres Konoha verlassen darf!“ Er atmete tief ein und suchte nun den direkten Augenkontakt: „Aber dafür müssen wir Konoha verlassen!“ Ich nickte, ohne das auch nur eine Silbe meine Lippen verließ. Obito war ein Uchiha. Wir brauchten nicht groß zu reden wenn wir jemandem zeigen wollten, dass wir nun mit vollster Aufmerksamkeit zuhören würden. Daher fuhr er fort: „Erinnerst du dich noch daran, wo ich dir Itachis Augen eingesetzt habe?“ Ich nickte. „Dort sind noch weitere“, er strich sich über die Stirn. Vermutlich wischte er sich den Schweiß herunter, denn trotz der frühen Morgenstunde war schon eine bedrückende Hitze im Raum. Oder bildeten wir Beide uns diese Wärme ein aufgrund der Brisanz des Gesprächsthemas? „Itachi könnte wieder sehen. Ich könnte diesen Eingriff vornehmen. Wir brauchen nur die Augen!“ Ich schluckte. Ich erinnerte mich an den Raum in dem ehemaligen Stützpunkt. Es stimmte. Dort waren alle Augen des Uchiha Clans aufbewahrt, welche ihr Leben damals bei Itachis und Obitos Angriff auf das Uchiha – Viertel gelassen hatten und die nicht in Danzous Hände gefallen waren. Man sollte sie daher sowieso von dort wegschaffen! Es war gefährlich, wenn sie in die Hände einer falschen Person fallen würde. Zumal nun bekannt war, dass Akatsuki – Mitglieder überlebt hatten beziehungsweise wiederauferstanden waren. „Wir sollten es Naruto sagen! Die Beschaffung der Augen dient zudem der Sicherheit des Dorfes. Es wäre daher nicht nur zu Itachis Wohl sondern auch zum Wohle Konohas!“, antwortete ich ebenso leise. „Daran habe ich auch zunächst gedacht, doch ich sehe da ein Problem bei den Ältesten!“ Schon wieder. Diese Ältesten stießen mir stets sauer auf. „Zum Einen werden sie ein Problem darin sehen einem ehemaligen Nukenin wie Itachi die Möglichkeit zu geben wieder zu Kräften zu kommen und das wird er zweifelsohne sobald er wieder sehen kann und über das Sharingan verfügt. Zum Anderen werden sie dich und auch mich nicht ohne Weiteres aus dem Dorf herauslassen mit einer solch wichtigen Mission. Ebenso werden sie Naruto das Dorf nicht verlassen lassen, so dass du die Möglichkeit hättest, Itachi die benötigten Augen zu besorgen. Sobald die Ältesten Wind davon bekommen, dass dort noch einige Uchiha – Augen existieren, werden sie eine ANBU – Einheit losschicken. Und das wir dann jemals eine Möglichkeit bekommen, für Itachi ein Augenpaar einzufordern, bezweifle ich dann sehr stark!“ Ich verstand absolut was er meinte. Und auch warum er so leise sprach. Schließlich bestand jederzeit die Möglichkeit, dass hier ein ANBU oder ein Spion um die Ecke blickte und später diese Informationen zu den Ältesten trug. „Ich teile deine Befürchtung. Dennoch vertraue ich Naruto und glaube an seine Fähigkeiten als Hokage!“, tat ich das wirklich?, „Ich werde mit ihm darüber reden und wir werden eine Möglichkeit finden!“ Während ich sprach ging ich auf die Terrassentüre zu. Schließlich wollte ich mich von meinem eigentlichen Anliegen, Naruto erst einmal zu finden und mit ihm noch über dieses Missverständnis mit Sakura zu reden, nicht abbringen lassen. Obito wandte ich ebenfalls um und folgte mir: „Itachi hat sich mir gegenüber nicht angetan von dieser Idee gezeigt. Er sieht wohl seine Blindheit eher als notwendige Strafe für seine Taten in der Vergangenheit!“ Meine Miene verfinsterte sich. Itachi. Du Idiot! Du hast nichts falsch gemacht. Du hast nur Befehle ausgeführt in einer für dich ausweglosen Situation. Du hast genug gelitten! Und sollte er mich daran hindern, ihm helfen zu wollen, so würde ich ihm das genauso sagen. Mit einem Sprung landete ich im Gras. Obito direkt neben mir. Die folgenden Meter die wir zurücklegten, schwiegen wir. Meine Augen suchten nun das riesige Gelände hinter dem Haus nach dem Blondschopf ab. Juugo bearbeitete gerade mit einer Harke die trockene Erde des Gemüsebeetes, Suigetsu studierte die Mechanik der schon seit Jahren defekten Wasserpumpe. Eine wie auf ihn zugeschnittene Aufgabe, fand ich. Von Karin fehlte, Jashin sei Dank, jedwede Spur. Sie war vermutlich die nächsten Stunden damit beschäftigt, sich die weiße, wasserfeste Farbe aus ihren roten Haaren zu waschen. Aber ebenso konnte ich auch den anderen Uzumaki nicht erblicken. Mit einem Satz sprang ich hoch auf das Dach des Haupthauses. Von hier oben würde ich eine bessere Sicht haben. Zudem wusste ich, dass sich Naruto gerne zum Nachdenken in das Geäst irgendwelcher Baumkronen setzte. Und Bäume hatten wir auf unserem Anwesen mehr als genug. Vielleicht hatte ich nun durch meine höhere Position eine bessere Übersicht. „Hm!“, hörte ich Obito und sah nun wieder zu ihm herunter. Sein Fuß glitt durch das hohe Gras und seine Augen folgten suchend diesem. „Was ist?“, fragte ich, auch wenn es mich gerade nicht wirklich interessierte. Hatte ich doch schon selbst genug damit zu tun, dass zu finden, was mir verloren gegangen war. „Ich brauche den Hammer. Ich war nämlich gerade dabei, die bereits gestrichenen Fensterläden wieder anzubringen!“, murmelte er. Ich musste schmunzeln. Gewiss war Obito ein hervorragender Shinobi, aber als potenzieller Hausmeister des Haupthauses schien er mir auch keine allzu schlechte Figur abzugeben! „Vielleicht liegt er noch irgendwo auf dem Dach!“, sein Kopf hob sich und seine Augen blieben bei mir stehen, „Wenn du schon da oben bist, Sasuke – kun, halt bitte einmal die Augen offen!“ Ich nickte verstehend während ich am Rand des Daches entlang spazierte. Uns Uchihas sagte man viele Eigenheiten einer Katze nach. Dies mochte ich gerade irgendwie zu bestätigen. Höhe hatte mir noch nie etwas ausgemacht. Denn selbst wenn ich fiel, was natürlich nicht vorkam, würde ich stets auf den Füßen landen. Ich entdeckte den Hammer auf dem Erker eines Fensters auf der anderen Seite des Daches. Ich seufzte. Nun denn, dann würde ich diesen holen, damit mein Aufenthalt hier oben nicht ganz umsonst war. Schließlich hatte ich Naruto auch von meinem erhöhten Standpunkt aus nicht ausfindig machen können. Ich näherte mich dem von Obito benötigtem Werkzeug und mit jedem Schritt, den ich tat, wurden Stimmen lauter. Anscheinend war dieses Fenster offen und in diesem Zimmer versuchte man sich dennoch leise zu unterhalten. War dies nicht Itachis Zimmer? Auch wenn alles in mir widerstrebte und ich es als äußerst unhöflich empfand zu lauschen, so löschte ich doch nun vollends meine Chakrapräsenz und trat näher heran. Irgendetwas in mir sagte mir, ich sollte genauer zu hören, da es wichtig für mich werden würde. Ich erkannte sofort die warme Stimme meines Bruders. Ebenso die etwas Aufdringliche von Sakura und die Sachliche Tsunades. Diese schien mit etwas vorher Genannten nicht ganz so zufrieden zu sein: „Ich verstehe deine Entscheidung, Itachi, aber...“ „Du hast es doch bereits gesagt, Tsunade – sama. Die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering und...“ „Aber Itachi – kun! Es würde Sasuke das Herz zerreißen...“ Sakuras Ausruf ließ mich zusammenfahren. Um was ging es hier genau? Ich hatte deutlich Sorge in Sakuras Stimme vernommen und zudem war dies im Zusammenhang mit meinem Namen gefallen. Ich näherte mich weiterhin dem Fenster, jedoch so, dass die im Raum befindlichen Personen mich keinesfalls erblicken könnten. „Ihr habt gesagt, euch seien die Hände gebunden.“ „So ist es nicht ganz, Itachi! Es ist eher so, dass meine Fähigkeiten bei Weitem nicht ausreichend sind um eine schnelle Heilung, so wie sie hier erforderlich ist, zu gewährleisten! Die Krankheit an sich ist schon in frühen Stadien schwer behandelbar. Du bist bereits seit geraumer Zeit im Endstadium.“ „Das weiß ich. Das war ich bereits zu dem Zeitpunkt, als ich Akatsuki beigetreten war!“ „Und du hast nur so lange durchgehalten bis Sasuke seine Rache an dir vollziehen konnte?“, das war eindeutig Narutos fragende Stimme! Er war also bei Itachi! Jashin sei Dank! Ich hatte mir wirklich schon angefangen, Sorgen um meinen Baka zu machen! „Ja. Ich wollte ihn durch meinen Hass auf mich stark genug machen damit er die Aufgaben, die noch vor ihm lagen, bewältigen konnte. Und er konnte nur an Stärke gewinnen wenn er mich als seinen Gegner sehen konnte. Es war ja nicht angedacht, dass ich nun wieder da bin!“ „Und was nun?“, Narutos Stimme war ohne seine dazugehörige Mimik schwer einzuschätzen. Wirklich fragend klang sie nicht. Eher vorwurfsvoll! „Willst du nun einfach aufgeben und Sasuke wieder hängen lassen? Du hast aber schon mitgekriegt, wie er reagiert hat, als er dich gesehen hat, dattebayo? Du kannst jetzt nicht wieder einfach verschwinden, echt jetzt!“ „Naruto!“, Tsunades Stimme erhob sich säuerlich klingend, „Es ist nicht so, dass Itachi nun die große Auswahl hätte! Du kannst nicht wütend auf ihn sein, wo ich versage!“ „Aber, Tsunade...“ „Sakura! Meine Fähigkeiten sind begrenzt. Ich kann Itachi mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht mehr helfen!“ Ging es hier nur um Itachis Augen? Das konnte es doch nicht sein. Blind zu sein konnte doch nicht eine Erklärung für diese förmlich spürbare, bedrückte Stimmung unterhalb der Dachziegel, auf denen ich mich befand, sein! „Ich gebe dich nicht auf!“, flüsterte Naruto. „Ich habe nicht gesagt, dass ich Itachi aufgebe, Naruto! Ich habe nur gesagt, dass ich derzeit nicht weiterkomme und aufgrund des zügigen Krankheitsverlaufes weiß ich nicht, ob ich es noch rechtzeitig schaffe!“ „Dann streng dich an, O-baa-chan!“, schnauzte mein bester Freund ungewohnt heftig zurück. Aber ich hörte auch Verzweiflung und Hilflosigkeit heraus. „Naruto...“, Itachis Stimme war ruhig, warm, mitfühlend. „Er braucht dich, Nii – san!“, Narutos wispernde Stimme stach mir ins Herz. Hier ging es wirklich nicht um Itachis Augen. Das was hier hinter verschlossener Türe besprochen wurde war viel weitgreifender. Umfassender. Und ich spürte, dass mich diese Wahrheit verletzen würde. Denn Narutos Stimme war besorgt. Nicht nur besorgt um Itachi. Auch besorgt um mich! „Vor allen Dingen braucht mein Bruder dich, Naruto! Du bist viel wichtiger! Ich bin seine Vergangenheit! Aber du bist seine Gegenwart und Zukunft!“ „Das...“, er zögerte, „...glaube ich nicht!“ „Ach, Naruto! Du wusstest, dass ich das machen musste!“, seufzte Sakura. „Ja. Wusste ich. Ich hätte es nur gerne nicht unbedingt mit angesehen!“ Oh. Anscheinend kam nun auch noch das Missverständnis aus dem Esszimmer mit dazu. Auch wenn ich dies gerade voll ausgeblendet hatte, da ich mir nun eher noch Gedanken über meinen Bruder machen musste! Sakura lachte gekünstelt leise auf: „Ach, Naruto! Damit haben wir aber doch geklärt, dass ich dir nicht mehr im Wege stehe!“ Diesen Satz verstand ich nun nicht. Er schien auch irgendwie nicht wirklich relevant zu sein. Auch von Naruto vernahm ich nur ein: „Hm!“ Es herrschte kurze Zeit Stille in dem Zimmer unter mir. Ich rührte mich nicht. Ich wollte kein Geräusch verursachen, welches auf mich aufmerksam machen könnte. „Gibt es überhaupt eine Möglichkeit...“, begann nun Naruto wieder leise das Gespräch. „Ja“, hörte ich Tsunade und vermutlich wie alle Beteiligten im Raum erhob auch ich interessiert aufhorchend den Kopf. „Nicht hier in Konohagakure und auch leider nicht ich weiß eine Möglichkeit, wie man Itachi noch retten könnte!“ Okay. Nun war ich mir sicher, dass direkt unter mir etwas Gravierendes besprochen wurde. Itachi war hier. Vor Ort. Und anwesend. Und dennoch sprach man über seine Rettung. Er hatte keine Augen mehr. Er war blind. Das allein dürfte aber kein Grund sein, dass man hier von Rettung sprechen musste! Also war Itachi vielleicht krank. Gesund sah er nicht aus. Das war mir bereits bei meinem Gespräch mit ihm im Wohnzimmer aufgefallen. Und diese Krankheit musste wirklich schwerwiegend sein. So schwerwiegend, dass Tsunade nicht helfen konnte. Und Tsunade hatte bisher immer helfen können. Mein Magen zog sich panikartig zusammen. Itachi würde sterben! Schon wieder! Es verlangte mir einiges an Konzentration ab, nun nicht laut polternd auf diesem Dach zusammenzusacken oder einfach schreiend durch das offenstehende Fenster in dieses Zimmer zu stürmen und nach Antworten zu verlangen. „Und diese Möglichkeit wäre?“, sprach mein Schützling die Frage aus, die mir auf den durch den Schock eingetretenen blutleeren Lippen lag. Tsunade räusperte sich: „Orochimaru!“ WAS? „WAS?“, schrie ebenfalls der Blondschopf, „Warum der?“ „Wow! Super gut gemacht, Deidara!“ Sasori stand sicheren Fußes auf dem Rücken des kleineren C3 – Drachens und lächelte zufrieden zu seinem blonden Partner, welcher auf dem Größeren unweit rechts neben ihm herflog. Dann wandte er sich zu dem Drachen zu seiner Linken: „Auch du, Hidan! Wenn du mich denn überhaupt hörst!“ Hidan lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken des Drachens, mittig in einem blutigen Kreis. Eine schwarze Stange schien ihn an eben dieser Position durch sein Herz hindurch auf das Transportmittel aufgespießt zu haben. Deidara beugte sich nach vorne um an Sasori vorbei auf die noch schwarz verfärbte Gestalt des Jashin – Priesters blicken zu können: „Wie lange dauert denn das, hm?“ Es folgte keine Antwort. Nicht einmal eine Regung. „Hidan! Hey!“ „Halt's Maul, Blondie! Ich muss mich konzentrieren!“, ein violettes Auge hatte sich geöffnet und schielte böse zu ihm herüber. Deidara schoss sogleich ein eisiger Schauer über den Rücken: „Das geht auch freundlicher! Zieh dir endlich den Zahnstocher raus und setz dich ordentlich auf meinen Drachen, hm!“ „Noch nicht!“, folgte sogleich ziemlich pampig klingend. „Was heißt hier 'Noch nicht'? Ich will die Drachen verschmelzen und du Penner liegst im Weg, hm!“, Deidara hob genervt eine Augenbraue. Er gab offen zu, nicht viel von der Religion oder dem Glauben des Zwangspartners in dieser Mission zu wissen, aber wenn diese ganze Prozedur jedes mal so zeitaufwendig war wie es jetzt schien, wusste er, dass er vermutlich noch häufiger mit den Silberhaarigen aneinander geraten würde. „Ich hab kein Problem damit, dich im nächsten Ritual zu integrieren, Tunte!“, auf Hidans Lippen legte sich ein breites Grinsen, während er wieder beide Augen schloss. „Sag das noch mal!“ „Kein Problem! Was meinst du genau? Das integrieren oder das Tunte!“ „Ich werd dich gleich...“, Deidara hob die Faust und seine ganze Körperhaltung zeigte Sasori an, dass sein blonder Freund gleich wohl über seinen Drachen hinweg dem Priester an die noch immer schwarz verfärbte und mehrfach von Kakuzu und auch ihm zusammengeflickte Gurgel springen würde. „Seit endlich still ihr Zwei! Schaut lieber, ob wir noch unliebsame Begleitung haben!“, versuchte er die beiden Streitenden von ihrer Diskussion abzulenken. „Da ist nichts, Danna!“, Deidara schien wenigstens etwas auf diesen Versuch einzugehen und sah sich in alle Richtungen um. „Wenn du genauso präzise nachschaust wie du eben deine Sprengkörper geworfen hast, dann werden die vermutlich schon neben dir sitzen ehe du bemerkst das wir verfolgt werden!“, erneut grinste Hidan. Die Schwarzfärbung seines Körpers wich langsam zurück und er zog sich den Stab aus der Brust, während er sich auf seinen Unterarmen abstützend langsam erhob. „Willst du damit sagen, ich krieg nicht mit, ob wir verfolgt werden?“ Deidara blies beleidigt seine Wangen auf. „Du Idiot bekommst doch gar nichts mit!“ „Ich mach aus dir gleich ein lebendiges Kunstwerk, das schwöre ich dir!“ „Schwöre nichts, was du nicht halten kannst, Junior!“ „RUHE!“, lange würde Sasori nicht mehr aushalten. Diese beiden Kindsköpfe würden ihn noch vor seiner Rückwandlung in das gefühlsresistente wahre Ich in den Wahnsinn treiben, „Ihr fangt an, mir langsam wirklich auf die Nerven zu gehen!Bringt mich nicht auf Ideen euch in wirklich unsterbliche“, dieser finstere Blick galt dem Priester, „ und vor allen Dingen schweigende Kunstwerke“, und die funkelnden Augen wandten sich an den Blonden auf dem nächstfliegenden Drachen zu, „umzuwandeln!“ „Oh, Danna! Solange deine Hände dann die Einzigen wären, die dann Hand an mich legten wäre mir das Recht!“, seufzte Deidara leise, aber dennoch soweit hörbar, dass sich der Puppenspieler vor Schreck an seiner eigenen Spucke verschluckte und husten musste. „Ich sag's ja. Ne schwuchtelige Tunte obendrein!“ Diesem Kommentar von links folgte nun ein Knurren von rechts. Sasori stöhnte auf. Es wurde Zeit, dass sie zum neuen Versteck kamen. Dann das er wieder seinen Körper bekam. Dann das sie Kakuzu fanden und Hidan irgendwie bei diesem entsorgten und dann, dass er mit Deidara... ja, was dann? Er war sich nicht sicher. Wollte er weiterhin mit Deidara durch die Gegend ziehen? Akatsuki gab es nun nicht mehr. Und nach der Aktion in Sunagakure konnte er auch definitiv eine Rückkehr dorthin ausschließen. Er würde sich nun erst einmal seinem Körper zuwenden müssen und sich dann Gedanken machen. Bald hätten sie ihr Versteck erreicht. Es handelte sich um einen ehemaligen, größeren Akatsuki Unterschlupf. Er konnte sich auch daran erinnern, während des Edo Tensei dort gewesen zu sein. Dort gab es ausreichend Platz und auch medizinisches Werkzeug, welches er benötigte, um wieder... endlich... der Sasori zu werden, der er wirklich war! „Orochimaru?“, flüsterte ich so leise, dass nur ich diese doch erschrocken klingenden Silben vernahm. „Ja!“, Tsunade sprach äußerst sachlich. Es klang fast so, als würde sie aus einem Buch vorlesen. Aber vermutlich lag das nur daran, dass sie sich schämte, nicht selbst in der Lage sein zu können, Itachi zu helfen, sondern stattdessen die Hilfe eines ehemals weltweit gesuchten und äußerst starken Nukenins in Betracht zog. „Orochimaru hat bekannterweise sehr intensiv Forschungen betrieben. In Bereichen der Medizin ist unser Wissen sicherlich auf dem gleichen Stand, nur meine Jutsus sind dort weitaus mächtiger. Allerdings hat Orochimaru lange Zeit Experimente an Menschen durchgeführt. Illegal natürlich. Aber daraus resultieren Ergebnisse, die mir jetzt sicherlich helfen würden“, fuhr sie fort. Natürlich! Orochimaru kannte sich mit allen verbotenen Jutsus hervorragend aus. Ebenso mit Genetik und Mikrobiologie. Viren, Bakterien, Tumorzellen. Egal, was Itachi quälte! Orochimaru war sicherlich eine Option ihn zu Rate zu ziehen. Nein, nicht nur eine Option! Wenn selbst Tsunade diesen Gedanken hatte, dann wäre er vermutlich der Einzige! „Aber Orochimaru wurde seit der Schlacht nicht mehr gesichtet!“, fügte Sakura nachdenklich hinzu. „Ja! Und wir haben keinen Anhaltspunkt, wo er sich befindet!“, ergänzte Tsunade. „Dann werde ich Suchtrupps aussenden! Wir werden ihn finden!“, Naruto klang entschlossen. So wie ich ihn halt kannte und auch schätzte. Er würde nicht aufgeben. „Das wird nicht nötig sein!“ Ich spürte wortwörtlich das Erstaunen aller in dem Raum unter mir, als Itachi plötzlich etwas ausgesprochen hatte, womit keiner gerechnet hatte. „Ich habe mich damit abgefunden!“ „Nii – san! Red keinen Unsinn! Wir finden Orochimaru und dann wirst du wieder gesund, echt jetzt!“ „Naruto! Ich sagte doch, dass ich mich damit bereits abgefunden habe. Ich dürfte Sasuke noch einmal sehen und das er sich für den richtigen Weg, an deiner Seite entschieden hat. Welchem Toten wird solch eine Möglichkeit schon gegeben? Ich bin nun zufrieden mit meinem Leben!“ „Spinnst du?“ Alle im Raum drehten sich erschrocken herum und starrten mich an. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie ich mich aus meiner Starre gelöst hatte und nach Itachis letzter Aussage auf das Fensterbrett gesprungen war. Für Jeden im Raum nun ersichtlich, dass ich diesem Gespräch unbemerkt beigewohnt hatte heftete sich mein Blick auf meinen älteren Bruder. Dieser saß auf seinem Futon mittig im Zimmer. Tsunade hatte auf einem Schemel direkt vor ihm Platz gefunden während Sakura direkt am Türrahmen lehnte. Naruto war mir am Nächsten. So stand er doch direkt vor dem Fenster und verharrte in seiner erschrockenen Körperhaltung, „Mann, Teme, erschreck mich nicht so!“ fluchend, ehe er sich fing und etwas zur Seite trat, so dass ich problemlos in den Raum springen konnte. „Ich wollte nicht, dass du es erfährst, Sasuke. Zumindest nicht so!“, ich hörte Bedauern aus der Stimme meines Bruders heraus. „Lass es, Itachi!“, meine Stimme klang gereizter als es eigentlich beabsichtigt war, „Ich bin mit Naruto einer Meinung! Wir werden Orochimaru suchen!“ „Sasuke, es bringt nichts, Energie in etwas zu stecken und sich falsche Hoffnungen zu machen, was von Vorne herein zum Scheitern verurteilt ist!“ Ich blickte irritiert. Ich hatte noch nie mitbekommen, dass mein Bruder so pessimistisch klingen konnte! „Ich habe mich wirklich damit abgefunden, zu sterben. Ich bin doch eigentlich schon tot. Mehr als einmal sogar!“ „Ich werde es nicht zu lassen! Du stirbst nicht!“, schrie ich ihm dazwischen. Es war eine ungewohnte Lautstärke für mich. Tsunade, Sakura und auch Itachi waren überrascht über meinen plötzlich lauten Ausruf zusammengezuckt, nur Naruto schien damit gerechnet zu haben. Eben. Er hatte damit gerechnet, weil er mich kannte. Er war wie ich. Wir gaben nicht auf! Ich spürte das tiefblaue, mich betrachtende Augenpaar auf meiner Seite und schielte zu ihm herüber. Ja, da war dieses Band zwischen uns. Und das hatte schon existiert, bevor wir uns einen Fuchs teilten! Itachi seufzte und hob seine Hand: „Würde es euch etwas ausmachen, Sasuke und mich für einen kurzen Augenblick alleine zu lassen?“ Tsunade erhob sich direkt und schritt schweigend an Sakura vorbei, welche ihr augenblicklich folgte, aus dem Zimmer. Naruto zögerte noch etwas, doch nickte dann. Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen zog er die Zimmertüre zu und ich wusste, dass er direkt dahinter dieser wieder Platz auf dem Flurboden nehmen würde. Itachi wies mir an, mich auf dem Schemel vor ihm zu setzen. „Sasuke!“, ich erhob meinen Blick und betrachtete meinen Bruder, dessen Stimme nun einen neuen, warmen Klang hatte, „Ich bin wirklich dankbar, das ich dieses Leben leben dürfte. Ich habe gebetet, dass dir diese Augen, welche jetzt dein Eigen sind, dir stets den richtigen Weg zeigen. Mir haben sie meinen Weg gezeigt. Auch wenn du diesen Weg nicht als den Idealsten anerkannt hast. Für mich war er es. Sie zeigten mir, was ich tun musste. Ich tat es zum Schutz Konohas und vor allen Dingen zu deinem Schutz. Nun zeigen sie dir deinen Weg. Mir war es egal, ob das nun der Weg ins Licht oder der Weg in die Dunkelheit ist, solange es der in deinen Augen richtige Weg ist. Und du bist gerade dabei, den wirklich richtigen Weg einzuschlagen. Verspiele dies nicht so leichtfertig indem du dich jetzt in sinnlose Missionen stürzt und deine Rehabilitation oder dein Leben gefährdest. Ich hoffe, du wirst diese Augen nie verschließen. Das du nie etwas ohne Grund tun musst oder weiterhin glaubst, mich als Mauer sehen zu müssen und mir nach zu eifern. Das du all deine Kraft in die Person und in deren Schutz steckst, die stets liebevoll deinen Namen nennend an deiner Seite steht. Du weißt, dass ein solcher Mensch bereits an deiner Seite steht. Und... Du weißt, egal was du tust... ich werde dich immer lieben. Aber bitte akzeptiere, dass ich für mich schon lange abgeschlossen habe. Es war doch mehr ein Unfall, dass ich wieder hier bin. Mein Körper war nicht dazu bestimmt, noch wesentlich länger in dieser Welt zu verweilen.“ Er stoppte. Ich wünschte gerade, er hätte Augen. Augen, in die ich hätte sehen können. Augen, die mir zeigten, wie ich nun reagieren sollte. „Itachi, kannst du mir etwas versprechen?“, flüsterte ich, während ich mich nach vorne beugte und ihm sachte meine rechte Hand auf seine linke Schulter legte. „Wenn mir das möglich ist, natürlich, Sasuke!“ „Versprich mir, nicht böse zu sein!“ „Nicht böse?“ „Ich liebe dich, Itachi! Aber das ist so nicht wahr! Das war mein Wunsch. Und ich weiß, dass du es dir schon gedacht hast. Ich habe mich in diesen Kampf gestürzt, weil ich wusste, wie viel dir Konoha bedeutet hat und das du Konoha und die Welt in der es sich befindet beschützen wolltest. Schließlich hast du auch Kabuto gegenüber gesagt, dass du trotz der Tatsache, was in der Vergangenheit war, du stolz darauf bist, immer noch Itachi Uchiha aus Konohagakure zu sein! Du warst daher die ganze Zeit in meinen Gedanken und deswegen und auch wegen meiner Unerfahrenheit, denke ich, dass das Rinne Gedou so funktioniert hat wie es letztendlich funktioniert hat und nicht du bist der Unfall, sondern alle Anderen. Du warst mein Wunsch! Ich wollte meinen Nii-san wieder zurück haben. Ein kindlicher, naiver und großer Wunsch, ich weiß. Glaubst du nun wirklich, ich könnte dich gehen lassen? Glaubst du wirklich, ich würde zu lassen, dass man mir jetzt meinen Bruder wieder weg nimmt?“ „Sasuke! Lass diese Kindereien!“ „Nein, Itachi! Du bist mein Ein und Alles in dieser Welt!“ „Sasuke!“, seine Stimme wurde nun wesentlich dunkler, fast schon grollend wie ein sich annäherndes Gewitter, „Denk nach! Das war vielleicht vor Jahren so, doch nun solltest du andere Prioritäten setzen!“ „Wenn du vor hast zu sterben ohne dich zur Wehr zu setzen oder alle Möglichkeiten auszunutzen, die dir helfen könnten, dann verspreche ich dir hier und jetzt, wirst du mich diesmal an den Ort, an den du gehen wirst, mitnehmen! Du lässt mich nie wieder zurück! Hörst du!“, ich sprang auf und warf dabei den kleinen Schemel um, „Ich brauche keine anderen Prioritäten zu setzen! Ich habe meine Prioritäten lediglich erweitert! Und das heißt, du bist ein Teil davon. Und bedenke, dass an den Ort, an den ich gehe, mir grundsätzlich noch jemand folgen wird! Also wenn du nicht vorhast, diese Last auf dich zu nehmen dann wirst du mir jetzt versprechen müssen, dass du anfängst zu kämpfen und ich werde los ziehen und Orochimaru herholen! Du wirst mir versprechen, so lange zu warten. Tust du das nicht, werde ich dir folgen!“ Er schwieg. „Versprich es!“, zischte ich, „Ich meine es ernst und glaube mir, der Baka da draußen auf dem Flur hat mir dieses Versprechen schon vor langer Zeit gegeben und meint es auch ernst!“ „Ich war bisher wohl ein wirklich schlechter Bruder, wenn ich dir immer so viel Kummer bereitet habe, nicht wahr?“ „Nein, Nii – san, das stimmt so nicht!“ „Ich habe viele Fehler gemacht. Und dennoch scheinst du sie mir alle zu verzeihen“, er nahm mit seiner rechten Hand meine eigene Hand von seiner Schulter und nahm sie in seine beiden Hände. Langsam führte er meine Hand hoch an sein Gesicht, legte sie auf seine Wange und ließ meinen Finger unterhalb seines Verbandes entlangfahren: „Sasuke. Danke. Danke das du hier bist und ich bei dir sein kann. Danke, das du mir verzeihst. Danke, das du an mich glaubst. Und wenn du schon hier bist, würdest du so jemand Dummen und Undankbaren wie mir dann erlauben, zu weinen?“ Ich spürte die warme Nässe unter seinem Verband aufkommen und musste schlucken. Ich konnte seine Augen nicht sehen, aber seine Tränen spüren. Ein riesiger Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet, welcher sich partout nicht runter schlucken ließ. „Sasuke. Ich verspreche dir, ich werde warten.“ Dieser Klumpen im Hals übte einen ungeheuren Druck aus. Ich würde meinen Bruder nicht sterben lassen. Diesmal konnte ich es verhindern und ich würde es auch tun und nichts und niemand würde in der Lage dazu sein mich daran zu hindern oder aufzuhalten. Ich löste meine Hand aus Itachis sachtem Griff und erhob mich. Schnell wischte ich mir die eigenen Tränen aus meinem Gesicht, atmete tief durch: „Danke. Ich werde dich nicht enttäuschen!“, und schritt dann zur Zimmertüre. Ich beobachtete ihn. Es kam nicht oft vor, dass ich dies in dieser Intensität tat. Und auch wenn er eindeutig eine deutlich erkennbare Besorgnis in seinen Gesichtszügen hatte, so kam ich nicht umhin, aus meiner eindeutig weiblichen Perspektive heraus zu sagen, oder vielmehr mir nach all den Jahren einzugestehen, dass er verdammt gut aussah. Ich seufzte stumm. Wie hatte mir diese Entwicklung entgehen können? Groß, muskulös, eine Bräune, die schon ins oliv überging. Strahlend blaue Augen mit dunkelblauen Sprenkeln. Diese waren jedoch gerade nachdenklich geschlossen. Der Kopf gesenkt. Seine Arme vor der Brust verschränkt, welche sich regelmäßig anhob. Seine breiten Schultern an die kühle Wand des Flures gelehnt. Vereinzelte Strähnen seines goldschimmernden, hellblonden Haares fielen in sein Gesicht. Minderten die Sicht auf seine markanten, dennoch weichen Züge und den sechs hauchdünnen Narben, je drei auf einer Wange, welche ihn so unverkennbar machten. Naruto hatte sich wirklich zu einem Traum für jede Frau entwickelt. Und mir war es nie wirklich aufgefallen. Erst, als es schon zu spät war. *** „Nein, Sai“, lachte ich und meine Hand legte sich auf den Griff der Schiebetür, um diese leise zur Seite zu schieben, da schon einige in diesem Krankenhaus bereits zu so später Stunde schliefen, „Ich denke nicht, dass Karin und Suigetsu...“, ich verstummte, als mein Blick auf das Bett mittig im Zimmer fiel. Mir war bewusst gewesen, dass er hier sein würde. Das tat er jeden Abend. Und jeden Abend setzte er sich an sein Bett und starrte ihn an. Ohne etwas zu sagen, zumindest in Anwesenheit Dritter. Meist schlief er dann mit dem Kopf abgestützt auf der Bettkante ein. Wir, das heißt Tsunade und ich, hatten ihm schon oft gesagt, er solle nach Hause gehen und sich ausruhen. Wir würden ihm sofort Bescheid geben lassen, wenn sich etwas an seiner Situation ändern sollte. Doch er wollte nicht. Seit wir wieder zurückgekehrt waren hatte er dieses Zimmer kaum verlassen. Doch das, was Sai und ich nun erblickten, ließ mich innerlich zusammenzucken. Nein, sogar erschrocken aufschreien. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet. Jedoch konnte ich an Sai's Gesichtsausdruck erkennen, dass ich damit wohl alleine dastand. Er lag neben ihm. Sein Arm um Sasukes Brust geschlungen, ebenso ein Bein um das Bein meines langjährigen Schwarms. Seine Hand in den Stoff des Shirts des Schwarzhaarigen gekrallt. Sein Gesicht an das des Anderen geschmiegt. So nah, dass seine Lippen die Wangen des Schlafenden berührten. Auch wenn er selbst fest zu schlafen schien, so wusste ich, dass diese Schlafposition nicht durch Zufall entstanden war. Er hatte sich so neben Sasuke gelegt. Sich an ihn gekuschelt. Seine Nähe gesucht und ihm seine Wärme geben wollen. Naruto litt. Das wusste ich. Doch wusste ich nicht in welchem Ausmaß! „Ich wusste es!“, entfuhr es Sai neben mir leise flüsternd, aber selbst diese Lautstärke schien zu reichen, um den Blonden im Schlaf zusammenzucken zu lassen und schließlich verschlafen aufzublicken. Er starrte uns erschrocken an, erkannte er doch augenblicklich die wohl in anderen Augen sehr seltsame Schlafposition, die er da gewählt hatte. Er hob beschämt einen Arm um sich mit einem Naruto – typischen Grinsen am Hinterkopf zu kratzen, doch wurde ihm diese Möglichkeit gar nicht gegeben. Sein Gewicht verlagerte sich dadurch ungünstig und er rutschte nach hinten weg. Mit einem lauten Knall landete er unsanft auf dem grauen Linoleumboden des Krankenzimmers und fluchte. Er rettete unzählige Male unser aller Leben. Doch er blieb ein Tollpatsch. Ich musste mir ein Auflachen unterdrücken, trotz der Erkenntnis, die ich gerade gewonnen hatte und die schmerzlicher für mich nicht hätte sein können. Der Junge, von dem ich dachte, dass er seit Jahren in mich verliebt war, kuschelte mit dem Jungen, in den ich seit Jahren verliebt war. Irgendwie doch... makaber. „Du liebst ihn, Naruto!“, kam trocken und Sai – mäßig sachlich direkt von meiner linken Seite. Ein wirrer Blondschopf mit hochroter Gesichtsfarbe wurde hinter dem Bett sichtbar. Seine blauen Augen waren geweitet und stierten förmlich zu mir. Warteten wohl auf eine Reaktion. Einen Wutausbruch oder dergleichen. Aber ich blieb, zu meiner eigenen Überraschung, völlig ruhig. Hatte ich innerlich vielleicht schon selbst mit so etwas gerechnet? Sai hingegen schritt nun näher an das Geschehen heran. Eines seiner seltsamen Grinsen lag auf seinen Lippen. Eines von denen, wo man nicht genau sagen konnte, ob es nun gestellt war oder ob er es ernsthaft so meinte. Naruto rappelte sich auf, blieb aber hinter dem Bett stehen, als würde er sich da in Sicherheit wähnen. „Also liebst du ihn!“, wiederholte Sai seine Frage und läutete damit erneut eine unangenehme Zeit der Stille ein. Schließlich schien Naruto seine Schultern zu straffen und betrachtete nun die weiße Bettdecke: „Quatsch!“ Ich merkte, dass er nicht die Wahrheit sagen wollte. Und das er dies wohl mir zu liebe tat. „Jetzt mal ehrlich, Naruto!“, ich setzte ein falsches Lächeln auf. Offensichtlich hatte ich in den letzten Wochen eindeutig zu viel Kontakt mit Sai, aber es schien mir gerade irgendwie angebrachter als ein ernstes Gesicht und zu irgendeiner anderen ehrlicheren Mimik war ich einfach nicht in der Lage: „Du weißt es selbst noch nicht so genau, hm? Wie wir alle spürst du, dass da was ist zwischen euch und kannst es nicht zu ordnen.“ Rasch hob sich sein Blick und starrte mich an. Ich erkannte Überraschung über mein eben Gesagtes darin. Mit abgeneigtem Blick kratzte er sich an seiner Wange: „Hm, ja, Sakura – chan. Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es daran, dass wir Brüder waren?“ Nicht verschämt, eher nachdenklich war seine Stimmlage. „Glaub ich nicht! Das ihr Brüder ward weißt du ja noch nicht so lange. Und hinter ihm her rennen tust du ja schon wesentlich länger! Ich habe einmal in einem Buch gelesen, dass...“ „Sai!“, unterbrach ich meinen Teamkollegen etwas lauter, „Ich glaube nicht, dass Naruto nun irgendwelche Phrasen aus irgendwelchen Büchern helfen, über seine Gefühle klar zu werden!“ „Bist du nicht sauer, Sakura – chan?“, kam nun etwas kleinlaut von Naruto und diesmal sah ich ihn überrascht an. Ich lachte leise. Und auch beschämt darüber, dass ich lachte und in diesem Lachen die Wahrheit darin erkannte, was ich meinem besten Freund nun mitteilte: „Nein, Naruto, ich bin nicht sauer! Du bist doch mein Freund! Ich möchte doch nur, das du glücklich wirst! Und auch, das Sasuke glücklich wird. Ich mache mir da halt nur Sorgen!“, ich blickte zu Sasuke, der seit über einer Woche tief und fest, von medizinischen Geräten piepsend überwacht, schlief. Ich näherte mich ihm an und stand nun gegenüber von Naruto, auf der anderen Seite des Bettes. Vorsichtig nahm ich Sasukes linke Hand in die Meine und erkannte aus dem Blickwinkel, dass meine Geste bei Naruto ein erschrockenes Zusammenzucken verursachte. „Ich weiß nicht mal was das für ein Gefühl ist was ich da spüre, wenn ich bei ihm bin! Ich will einfach nur in seiner Nähe sein. Vielleicht ist es die Angst, dass er wieder verschwindet oder so... he he... wäre ja normal wenn er es täte, echt wahr jetzt! Aber Liebe? Ich weiß nicht! Und... na ja... Du hast ihn zuerst geliebt. Ich kann doch nicht...“, flüsterte er zögernd. Erneut lachte ich leise auf: „Naruto – kun“, und nun strahlte ich ihn wirklich und ehrlich an, „Es hat doch nichts damit zu tun wer wen zuerst liebte. Wir vier hier sind doch ein Team!“, Sai, der nun am Fußende des Bettes stand schien sich über diese Aussage erfreut zu straffen, lächelte nun ehrlich, „Zudem finde ich es viel angenehmer, dich als Rivalen um Sasukes Liebe zu haben als zum Beispiel Ino!“ Naruto lachte leise, jedoch auch traurig klingend: „Klar! Ich bin ja auch keine wirkliche Konkurrenz!“ „Im Gegenteil!“, ich beugte mich über das Bett und nahm Narutos Hand. Ich spürte, dass er zuckte, jedoch entriss er sie mir aber nicht. Ich legte seine Hand in die Hand von Sasuke, die Finger schienen sich automatisch ineinander zu verschränken und Narutos Wangen verfärbten sich leicht rosa: „Sie passen perfekt ineinander!“, flüsterte ich, „Und wenn dem so sein sollte, dann werde ich das akzeptieren!“ „Sakura – chan...“, flüsterte er nur und schien nach den richtigen Worten zu suchen. Es kam wirklich nicht oft vor, dass ich Naruto sprachlos erlebte. „Warte es ab, wenn er wieder wach ist und werde dir klar über das was du fühlst. Das werde ich auch tun. Und wenn du dir sicher über deine Gefühle bist, dann sag es ihm. Warte nicht zu lange! Mache nicht die gleichen Fehler wie ich!“ *** Ich musste schmunzeln, als ich an Narutos Gesichtsausdruck zurück dachte. Ob er darüber nachgedacht hatte? Ich selbst war mir nun meiner Gefühle für Sasuke sicher. Ob dieser Tag im Krankenhaus und das Gespräch mit Naruto dazu beigetragen hatten, dass ich nun wusste, dass es nur noch rein freundschaftliche Gefühle für Sasuke waren, war ich mir nicht so sicher. Irgendwie hatte ich an diesem Tag gespürt, das Naruto mit seinen Gefühlen für Sasuke nicht alleine da stand. Nur wusste wohl dieser kleine Idiot seine eigenen Gefühle selbst noch nicht so genau einzuordnen. Vielleicht wusste er es aber doch und hatte Angst. Angst vor Sasukes Reaktion. Obwohl... wenn ich ehrlich war... Irgendwie hatte ich plötzlich eine Erklärung für alles, was zwischen mir und Sasuke, aber auch zwischen Sasuke und Naruto in der Zeit vor seinem Verschwinden nach Otogakure und auch in der Zeit der Suche nach ihm vorgefallen war. Sasuke hatte Naruto nie töten können. Mich hatte er angegriffen. Mehrfach. Und er hätte mich jedes mal töten können, wenn nicht jedes mal Naruto oder Kakashi eingegriffen hätten. Aber bei Naruto hatte er jedes mal gezögert. Und selbst Shinobi mit äußerst geringen Sensorfähigkeiten hatten jedes mal eine Veränderung in Sasukes Chakra vernehmen können, sobald die Beiden aufeinander getroffen waren. Karin hatte mir damals gesagt, Sasuke sei nicht mehr der den ich kennen würde. Das stimmte. Wenn ich ihn getroffen hatte spürte ich diese bedrückende Finsternis, den Hass und den Zorn. Doch sobald Naruto in sein Sichtfeld trat war da dieses Licht in Sasukes Dunkelheit. Konnte es sein, dass Sasuke und Naruto wirklich weitaus mehr miteinander verband als diese nun nachträglich festgestellte reinkarnationierte Bruderschaft? Mehr als dieses tiefe Band der Freundschaft? Feststellen konnte man dies jetzt noch nicht. Sasuke darauf anzusprechen wäre die einzige Möglichkeit, Klarheit zu schaffen. Doch konnte ich Naruto auch verstehen, dass er da bisher noch nicht den richtigen Zeitpunkt finden konnte. In den letzten Tagen war einfach wahnsinnig viel passiert. Und nun kam auch noch Itachis gesundheitlich sehr bedenklicher Zustand hinzu. Sasuke sollte auch selbst die Möglichkeit bekommen, sich erst einmal wieder mit allem zurecht zu finden. Das würde vor falschen oder voreiligen Entschlüssen schützen. Naruto stand immer noch nachdenklich, mit geschlossenen Augen an der Wand gelehnt. Ob er gerade daran dachte oder ob er sich Sorgen um Itachi machte? Vermutlich beides! Die Tür wurde zur Seite geschoben und Sasuke trat heraus. Er schloss die Tür nicht, schritt schweigend an Naruto und dann an mir vorüber und zur Treppe. An deren Absatz bedachte er uns mit einem undefinierbaren Blick, dann lief er die Stufen hinunter und schien dort im Wohnzimmer zu Tsunade zu wollen. Erst als Sasuke verschwunden war öffnete Naruto leicht seufzend seine Augen: „Das wird jetzt echt schwer!“, und löste sich aus seiner Haltung. Er wirkte müde, als er sich die Strähnen aus seinem Gesicht nach hinten strich. Das brachte nicht viel. Fielen sie doch gleich wieder zurück in ihre ursprüngliche Position. Mein Blick ruhte fragend auf ihm. „Er wird nicht auf mich hören.“ Dann ging er auch langsam die Treppe hinunter. Ich folgte ihm schweigend. „Das interessiert mich nicht!“, waren die lauten Worte aus dem Mund meines besten Freundes als ich das Wohnzimmer betrat. Sasuke hatte sich genau vor der auf der Couch sitzenden Tsunade aufgebaut. Seine Arme ruhten verschränkt vor seiner Brust. Sein Körper war angespannt und sein Blick war kalt. Eiskalt. „Sasuke – kun, du wirst Konohagakure nicht verlassen. Da gibt es auch so nichts zu diskutieren! Naruto hält seinen Kopf für dich hin!“ Ich sah wie er schluckte und mit einer angehobenen Augenbraue zu mir herüber schielte. „Ich stelle ein Team zusammen, Teme, gleich morgen!“ „Das dauert mir zu lange!“ „Dann lass uns ins Büro gehen und Shikamaru bitten, noch heute ein Team zusammenzustellen!“ „Naruto! Wir müssen jetzt aufbrechen!“ „Ihr beide brecht nirgendwo hin auf!“, zischte Tsunade von ihrem Sitzplatz, „Naruto ist nun der Hokage! Er kann ohne weiteres nicht das Dorf verlassen!“ „Tzzz!“, Sasukes Augen schafften es noch eine Spur mehr finster zu funkeln, „Dann geh ich ohne hin!“ „Aber Sasuke – kun! Damit verspielst du deine Chance auf Rehabilitation!“, Sakura schlug erschrocken die Hände vor ihrem Gesicht zusammen. „Ich werde jetzt das beste Team überhaupt zusammenstellen und sofort aufbrechen lassen, dattebayo!“ „Ich bin dein bester Mann, Usurakontachi!“, ich erkannte ein leicht schiefes, aber auch bitteres Grinsen auf seinem Mundwinkeln, „Zudem war ich lange genug bei Orochimaru um alle möglichen Verstecke ausfindig machen zu können. Für diese Mission bin ich der Beste!“ „Das mag vielleicht stimmen, Sasuke! Aber es bringt uns nichts, wenn der Beste an das Dorf gebunden ist!“, Tsunade erhob sich nun, „Du wirst einfach auf einer Karte alle Verstecke kennzeichnen und sie Shikamaru aushändigen, damit er sie für verschiedene Einsatzteams duplizieren kann!“ „Ach, und was machen die Einsatzteams, wenn sie Orochimaru gefunden haben? Er wird nicht mit ihnen reden. Es wird im Kampf enden. Und wir brauchen Orochimaru lebend und Gefallene in den eigenen Reihen wäre als erste Amtshandlung von Naruto auch nicht zu empfehlen!“, er war seinen Kopf in den Nacken, betrachtete intensiv die rissige Zimmerdecke und stöhnte, „Ich werde als Einmannteam losziehen!“ „Wirst du nicht, Teme!“, meine Stimmlage war wohl so ungewohnt dunkel, dass Sasuke mich erstaunt anblickte, „Ich werde nicht zulassen, dass du das Dorf wieder verlässt!“ „Forderst du mich heraus, Baka?“ „Jungs, so hat das doch keinen Sinn!“, versuchte nun Sakura zu schlichten. „Ich frage dich noch mal: Forderst du mich heraus?“ „Sasuke! Lass den Unsinn!“, Tsunade baute sich zwischen ihm und mir auf, doch das hinderte mich nicht an meiner Antwort. „Ich fordere dich nicht heraus. Du bist mein Freund. Ich werde nicht zulassen, dass du dich selbst wieder in den Status eines Nukenins erhebst sobald du das Dorf verlässt!“ „Es geht hier um das Leben meines Bruders, du selten dämlicher Vollidiot!“, schrie er mich an. „Ey....und hier geht es auch um dein Leben, du ebenfalls super dämlicher Vollidiot!“, schrie ich in gleicher Lautstärke wieder zurück und setzte noch ein, „Blöder Bastard!“, leise hinten dran. Tsunade bemerkte die energiegeladenen Blitze, die zwischen unseren Augen fast greifbar hin und her und vor allen Dingen über ihre Schulter hinweg schossen und trat sicherheitshalber etwas zur Seite. Ich spürte und sah die Funken in seinen tiefschwarzen Augen, aber ich erkannte auch Verzweiflung in ihnen. Unendliche Angst, dass man ihm das wieder nehmen könnte, was er gerade erst wiederbekommen hatte. „Teme, ich versteh dich doch...“, flüsterte ich dieses Mal wesentlich ruhiger und auch meine ganze Körperhaltung entspannte sich. Doch er schüttelte nur den Kopf: „Nein, Dobe, tust du nicht. Du hattest nie einen Bruder...“ „Fang nicht wieder mit der verdammten Scheiße an!“, erneut artete es wieder im Schreien aus. Mann!!!! Wieso regte mich dieser Bastard nur so auf? „Itachi ist auch so was wie mein Bruder!“ „Wie kommst du auf diesen Mist?“ „Das ist doch egal! Du bist doch auch mein Bruder!“ „Naruto! Merkst du noch was? Sag mal, bist du nicht mehr ganz dicht? Nur weil du meinst, dich als meinen besten Freund aufspielen zu müssen und mir ein paar Jahre lang wie ein verliebtes“, bei diesem Wort zuckte ich zusammen weil es wie ein heftiger Einstich in mein Herz war, „ kleines Mädchen hinter hergelaufen bist, sind wir noch lange keine“, er hob beide Arme und setzte in die Luft Anführungsstriche, „große, glückliche Familie!“ Und als wäre diese Aussage nicht an sich schon kränkend genug setzte er noch ein verächtliches Schnauben hinterher. Ich starrte ihn nur an. Der gefühlte Stich im Herz wurde schlimmer. Was war das nur? Warum tat es plötzlich so weh? Er hatte mir doch in der Vergangenheit schon so oft weit aus schlimmere Dinge an den Kopf geworfen und da hatte es mich nie so sehr verletzt wie jetzt! Wieso hatte sich das geändert? Weil ich jetzt die Zeit dazu gehabt hatte, darüber nach zu denken, warum ich all die Jahre hinter ihm hergelaufen war? Weil ich erkannt hatte, dass ich es tat weil da mehr war, als nur Freundschaft? Auch wenn ich mir die letzten Tage eingeredet hatte, dass dieses Gefühl etwas mit dieser Reinkarnationsgeschichte zu tun haben musste, so erkannte ich doch selbst relativ zügig, dass dies nur eine dumme Ausrede war. Eine Ausrede mir selbst gegenüber. Entstanden aus Angst. Angst verletzt zu werden. Angst vor nicht erwiderten Gefühlen. Und dieses Stechen gerade in meinem Herzen zeigte mir doch jetzt nun noch mehr, dass diese Gefühle doch schon lange von mir Besitz ergriffen hatten. Das ich nun verletzlich war. Und ja, das ich enttäuscht war. Enttäuscht darüber, dass er uns nicht als Familie sah. Ich schluckte. Schluckte den riesigen Kloß in meinem Hals herunter und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. Verdammt! Was hatte der Teme mit mir gemacht? Warum war ich den so schnell so verletzlich? Das war ich doch sonst nicht! „Du Arschloch!“, raunte ich und unterbrach den Blickkontakt, „Du bleibst hier. Du bist der ANBU des Hokage und unterstehst somit meinem direkten Befehl!“ Wenn er es anders nicht begreifen wollte, dann würde ich nun halt diesen Weg gehen: „Du wirst dieses Dorf nicht verlassen. Du wirst dieses Haus nicht verlassen. Ich setzte dich, Sasuke Uchiha, mit sofortiger Wirkung unter Hausarrest!“ Ich sah im Blickwinkel, wie Tsunade und Sakura fast synchron die Kinnladen herunterfielen. Ich wusste selbst, dass ich einen ziemlich deutlichen Befehlston aufgelegt hatte, doch anders wusste ich mir gerade nicht zu helfen. Auch, um meine eigene innere Traurigkeit nicht zu offensichtlich nach außen hin zu tragen. „Solltest du das Haus verlassen wirst du sofort festgenommen und nach Hozukijo überführt! Dann bist du niemandem eine Hilfe mehr! Hast du das verstanden, Teme!“ Er starrte mich nur fassungslos an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Nicht mit dieser Aussage. Nicht mit diesem Befehl. Nicht in diesem vollkommen befremdlichen Ton. Seine ganze Mimik verfinsterte sich wieder. Seine Gesichtszüge wurden hart und kalt. So kalt. Ich hatte nie wieder dieser Kälte bei ihm sehen wollen. Verdammt! „Tzz“, schnaubte er und schritt dann an Tsunade vorbei, zwischen mir und Sakura hindurch hinaus auf den Gang und dann die Treppe hoch. Ein lauter Knall deutete uns an, dass er sich in sein Zimmer begeben hatte. Ich seufzte laut auf und sank auf die Knie. Scheiße! „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“, schrie ich und schlug mit der Faust immer wieder auf den Boden, bis ich blutige Abdrücke auf den Holzdielen hinterließ. Ich spürte, wie sich Sakuras Hand sachte auf meine Schulter legte: „Naruto, bitte..“ „Was, Sakura, was?“, ich funkelte sie an, „Das ich mich beruhigen soll? Vergiss es! Das klappt nicht! Ob das so geplant war? Sicherlich nicht!“ Ich ließ meinen Kopf sinken, so dass ich mit der Stirn nun auf den Boden aufkam: „Das ist doch alles absolute Scheiße!“, nun spürte ich auch noch Tränen aufsteigen, „Wieso gerate ich immer mit diesem blöden Penner aneinander? Wieso kann das nicht einmal normal bei uns ablaufen? Und wieso bin ich so schwach? Wieso macht er mich so schwach? Das ist alles wegen ihm!“ Ich hörte Tsunade leicht auflachen. Was sollte das jetzt? Ich hob meinen Kopf etwas an um sie besser mit bitterbösem Blick anstarren zu können, doch diesen ignorierte sie völlig. „Naruto! Sasuke macht dich alles andere als schwach! Er hat dich die letzten Jahre erst stark gemacht!“ Mist. Da hatte sie recht. Verdammt! „Teme! Du blöder Idiot! Du blöder, egoistischer Idiot! Arschloch! Penner! Bastard! Ach verdammte Scheiße!“, erneut schlug ich auf den Boden ein. Es war früher Abend und wir saßen alle beisammen am Tisch. Sasuke hatte sich den ganzen restlichen Tag nicht mehr blicken lassen und ich war auch nicht in der Stimmung gewesen, zu ihm hoch zu gehen und mit ihm zu reden. Diesen Streit zu klären. Eine Lösung zu finden. Wir waren halt beide verdammte Sturköpfe! Auch wenn meine Stimmung weit in den tiefsten Keller gerutscht war, so hatte ich als Hokage eine Aufgabe zu erfüllen. Ich hatte Sakura gebeten, Shikamaru eine Nachricht zukommen zu lassen. Dieser war dann auch kurz darauf ins Uchiha – Anwesen gekommen und ich hatte ihm ausführlich von der Situation berichtet. Jedoch hatte ich den Streit zwischen Sasuke und mir ausgelassen. Für Shikamaru befand sich Sasuke gerade in seinem Zimmer um den Schock über den Zustand seines Bruders zu verdauen. Ich vertraute Shikamaru, so war es nicht. Aber ich hatte auch Angst, dass er sich den falschen Personen anvertrauen könnte. Ein falsches Wort zu irgendjemandem, der den Ältesten gegenüber loyal war und sie würden mir Sasuke wegnehmen. Das musste ich natürlich mit allen Mitteln verhindern. Egal, was der Teme für ein unbeschreiblicher Idiot war, ich brauchte ihn an meiner Seite. Ohne ihn würde ich nicht funktionieren können. Nach diesem Gespräch war Shikamaru gegangen und nun, zur Abendbrotzeit, wieder gekehrt mit einigen Akten unter dem Arm. Diese breitete er auf dem Tisch, zwischen geräuchertem Lachs, Reis und Gemüse aus und während ich aß erklärte er mir nun die geplante Vorgehensweise. Er hatte auf einer Karte alle bekannten Verstecke von Orochimaru sowie die ehemaligen Unterkünfte von Akatsuki angemarkert. Karin hatte uns da einige nennen können. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele gewesen waren. Das würde die Suche um einiges erschweren, zumal mir bewusst war, dass dies bei weitem noch nicht alle Verstecke gewesen sein konnten. Auch legte er mir die vertraulichen Unterlagen mit den Profilen aller ANBU Mitglieder, aber auch fähigen Jonins vor, welche für diese Mission in Frage kommen könnten. Shikamaru bat mich um Eile bei der Auswahl. Er hätte mich ehrlich gesagt nicht darum bitten müssen, denn mir schwebte auch nichts anderes vor. Itachi saß nur schweigend an seinem Platz am Tischende und aß äußerst langsam seine Mahlzeit. Ich war mir ziemlich sicher, dass er meinen Streit mit Sasuke mitbekommen hatte. Den hatten alle auf dem Anwesen gehört. Selbst Karin, die zu diesem Zeitpunkt das Badezimmer in Dauerbeschlag hatte, war heraus geeilt, um zu sehen, was denn zwischen uns wohl vorgefallen sein konnte. Auch Sakura war nach ihrer Schicht im Krankenhaus wieder zu uns zurückgekehrt. Ihre Augen zeigten mir, dass sie sich große Sorgen machte. Nicht nur wegen Itachis gesundheitlichem Zustand, sondern auch weil Sasuke und ich uns seit seinem Erwachen nicht mehr so gestritten hatten. Eigentlich hatten wir uns noch nie so gestritten. Früher hatten wir das unsere Fäuste klären lassen. Aber ich sah ihr auch an, dass sie sich um mein Gefühlsleben sorgte. Schließlich ahnte, nein, sie wusste die Wahrheit irgendwo! Vermutlich besser als ich selber! Sie kaute gedankenverloren gerade an einem eingelegten Stück Ingwer. Wieso musste alles immer so kompliziert sein? Ich war überhaupt nicht der Typ für das Lösen von komplizierten Sachverhalten! Politische Probleme ließ ich Shikamaru lösen, Gesundheitliche stets Sakura oder Tsunade. Freundschaftliche Sorgen teilte ich mit Iruka – sensei oder Kakashi – sensei. Aber an wen konnte ich mich wenden wenn ich nicht mehr weiter wusste mit meinem Herzschmerz? Dieser war ja eindeutig nicht gesundheitlicher Natur! Und mit Sakura darüber sprechen kam mir jetzt doch etwas seltsam vor. Hatte sie mir doch erst heute Vormittag indirekt erklärt, dass sie mir nun Sasuke überlässt. Shikamaru stieß mir etwas ruppig seinen Ellbogen in die Seite: „Oi, Naruto! Wo hängst du denn rum! Träumst du von Ramen oder was? Hast du dich entschieden?“ Aus meinen Gedanken herausgerissen betrachtete ich nun wieder die Liste mit den Namen der ANBUs, die für die Mission vorgesehen waren. Der Befehl würde lauten, dass man Orochimaru lebend und unverletzt nach Konohagakure bringen sollte, indem man ihm vorher eine Schriftrolle überreichen würde. In dieser Schriftrolle bat ich ihn, uns mit seinem medizinischen Wissen in einer brisanten Notfallsituation zu unterstützen und bot ihm dafür, sowie für die Unterstützung, die er in der Schlacht gegen Madara geleistet hatte, die Streichung aus den Bingobooks an. Dieses Versprechen würde mich einiges an zu Kreuze kriechen bei den anderen Kages kosten. Erst recht bei Gaara. Schließlich hatte Orochimaru bewiesenermaßen seinen Vater, den vierten Kazekage, auf dem Gewissen. Ich schlug mit der Faust völlig überraschend für alle Anwesenden und auch für mich selbst auf den Tisch: „Ich kann Sasuke so gut verstehen!“, schnaufte ich, „Ich will selbst bei dieser Mission dabei sein, anstatt hier nur untätig herum zu sitzen und abzuwarten!“ Shikamaru kicherte leise: „Tja, du wolltest unbedingt Hokage werden, also halt dich an die Regeln! Nur hier im Dorf ist für deine Sicherheit gesorgt!“ Ich starrte ihn schief von der Seite an und noch ehe ich etwas sagen konnte, sprach meine rosahaarige beste Freundin: „Shika, mal ehrlich, niemand kann wirklich eine Gefahr für Naruto darstellen!“ Ich grinste: „Danke, Sakura – chan!“ „Du brauchst mir nicht zu danken, Naruto! Ist doch nur die Wahrheit! Der Verrückte, der dich angreifen möchte, verdient doch schon von vorne rein unser aller Mitleid!“ Wir mussten alle etwas lachen. Ja, ich war wirklich stark geworden. Anders als Sasuke gab ich dies zwar nicht so gerne offen zu, aber es tat irgendwie gut, es von meinen Freunden bestätigt zu bekommen. Ich erhob mich und nahm mir einen Teller. „Was hast du vor?“, fragte mich nun Karin, „Hast du noch solchen Hunger?“ „Nein, ich werde Sasuke nur etwas in sein selbstgewähltes Exil da oben hochbringen!“, grinste ich, „Verhungern soll der Bastard ja schließlich nicht!“ Zögerlich stand ich vor seiner Tür. In meiner Hand hielt ich ein kleines Tablett mit einer bescheidenen Auswahl an Speisen. Ich wusste ja nicht, worauf er vielleicht Appetit hatte. Auf jeden Fall hatte ich ihm noch aus der Küche Tomaten und Reisbällchen geholt. Da konnte ich mir sicher sein, das er sie aß. Ich seufzte. Nun war ich doch derjenige, der sich entschuldigen würde. Der den ersten Schritt machen würde. Das Tablett schwankte. Mir fiel auf, das meine Hände wohl leicht zitterten. Warum? Dieser Bastard hatte es tatsächlich geschafft, das ich nervös war. Ich konnte mir schon bildlich vorstellen, wie er mich süffisant angrinsen würde, wenn ich durch diese Türe schritt. Allein dieser Gedanke ließ mich schon wieder einen Schritt zurücktreten. Andererseits heißt es doch so schön, dass der Klügere nachgibt. Wieder trat ich den Schritt vor, legte meine andere Hand an den Türgriff. „Sasuke?“ Nichts. Keine Antwort. Kein blöder Spruch. Nichts! „Hör zu, Teme! Lass uns noch einmal in Ruhe darüber sprechen! Ich will Itachi doch auch helfen!“ Immer noch keine Reaktion auf der anderen Seite der Schiebetür. Verdammt! Wie kann man nur so stur sein? „Ich komm jetzt rein, Sasuke! Und ich bin unbewaffnet und trag dein Abendessen! Also sieh bitte von irgendwelchen Attentaten ab!“, bei dem Gedanken, dass er mir nun wütend entgegen springen würde musste ich allerdings grinsen. So ein Schlagabtausch wäre vermutlich befreiend und klärend. Ach, wie ich diese Zeiten doch vermisste. Langsam schob ich die Tür beiseite. Es sprang mich nichts an. Also steckte ich meinen Kopf langsam durch den Spalt und blickte in das Zimmer. Das Bett, wo ich vermutet hatte, dass er darauf sitzen würde, stand unberührt da. Der Stuhl an seinem Schreibtisch war unbesetzt. Das Fenster, welches ich heute morgen noch zum Durchlüften geöffnet hatte, stand immer noch offen. Er war nicht da. Ich stellte das Tablett auf dem Schreibtisch ab und verzog nachdenklich das Gesicht. War er ins Bad gegangen? Oder in den Garten? Bei Letzteren hätte er aber an uns unten im Erdgeschoss vorbeigehen müssen und da war mir nichts aufgefallen. Ich streckte meinen Kopf aus dem Zimmer und starrte den Gang hinunter zur nächsten Badezimmertür. Diese stand offen. Dort war er also nicht. Ich seufzte erneut. Es war früher Abend. Vielleicht war er trainieren im Dojo oder in einem der vielen anderen Badezimmer. Ich hatte jetzt keine Lust, ihn großartig zu suchen! Schnaufend setzte ich mich auf den Stuhl und sank weit nach hinten, bis mein Rücken auf die harte Stuhllehne traf: „Bastard!“ Mein Blick schweifte durch den Raum, betrachtete alles im wunderschönen orangeroten Licht der untergehenden Sonne, welches durch das Fenster fiel und verharrte am Schreibtisch neben mir. Dort, direkt neben dem von mir abgestellten Tablett, lag ein aufgeschlagener Notizblock. Darauf war etwas notiert. Normalerweise gehörte es sich nicht, persönliche Notizen eines Anderen zu lesen. Dennoch warf ich verstohlen einen Blick darauf. „Danke für alles, Usurakontachi!“, las ich leise flüsternd. Hm. Seltsame Notiz. Nachdenklich warf ich meinen Kopf in den Nacken und schloss meine Augen. Streckte mich. Irgendwie machte mich diese Hitze müde. Hoffentlich würde ich nicht einschlafen auf diesem unbequemen Stuhl. Dann würde ich mich morgen nicht mehr bewegen können und... Moment! Ich zuckte zusammen. Nochmal sah ich auf den Block. „Danke für alles, Usurakontachi!“ Ein Schauder durchfuhr mich. Sakura hatte mir so oft von der Nacht erzählt, als es geschehen war. „Sakura! Danke für alles!“ Es war ein heißer Tag. Und dennoch spürte ich deutlich den eiskalten Schweiß, der plötzlich über meine Stirn lief. „Danke für alles, Usurakontachi!“ Mein Herz setzte aus obwohl sich meine Atmung augenblicklich beschleunigte. Scheiße! Mein Körper durchfuhr es wie ein Blitz. Diese dunkle Ahnung in meinen Gedanken manifestierte sich urplötzlich in absolute Gewissheit. Scheiße! Ich sprang auf und griff nach diesem Blatt Papier. Ergriff es so fest, dass es aus dem Block herausgerissen wurde. Ich führte es näher an mein Gesicht heran. Als würde ich mir nicht sicher sein, was diese Schriftzeichen, die da standen, bedeuten. Wieder ein Stich! Scheiße! Nein! Ich schluckte! Nein, Teme! Nein! Nein! Nein! „Danke für alles, Usurakontachi!“ Mir wurde die Bedeutung dieser Worte klar. Mit all ihren Konsequenzen! Und mir wurde auch klar, dass es noch nicht zu spät war. Denn wäre es das, dann hätte ich bereits anderweitig davon erfahren. Dann wären hier in der Zwischenzeit weitere ANBU Einheiten aufgetaucht, welche mir berichtet hätten, dass man den flüchtigen Sasuke Uchiha gefasst hätte. Das war aber bisher nicht der Fall. Anscheinend war ich, und das war nur noch eine Frage der Zeit wie lange noch, der Einzige, dem Sasukes Verschwinden bekannt war. Mir rutschte der Zettel aus meiner zittrigen Hand. Schwungvoll und schnell drehte ich mich auf dem Absatz herum. Rannte aus dem Zimmer in das daneben Liegende. „Kurama!“ Ja? sprach eine innere Stimme. „Ich brauch deine Hilfe!“ Kapitel 11: Kapitel 11: GABELUNGEN ---------------------------------- Kapitel 11 GABELUNGEN Zeit. Zeit ist so ein großes Wort. Seit ich mich zurückerinnern kann, hatte ich stets zu wenig Zeit. Ich war doch erst 17, verdammt! Seitdem ich die Akademie im Sommer vor meinem 13. Geburtstag verlassen hatte, schien Zeit irgendwie nur noch ein rasender Fluss zu sein. Zog an mir vorbei mit all seinen Aufgaben, die mir das Leben in den wenigen Jahren dazwischen gestellt hatte. Damals beim Brückenbauer Tazuna, im Reich der Wellen, nahm alles irgendwo seinen Anfang. Ohne das wir es bemerkten gerieten wir in diesen Strudel. Als die Nadeln Hakus auf mich zuflogen und sich Sasuke schützend dazwischen warf. Als ich dachte, er hätte sein Leben für mich geopfert. Und meine unglaubliche Erleichterung darüber, als Sakura – chan mir zurief, dass es Sasuke gut ging und dieser zur Bestätigung seine Hand hob. Das muss das erste Mal gewesen sein, dass ich dieses Gefühl hatte. Ein Gefühl, dass ich damals, mit meinen knapp 13 Jahren natürlich nicht zu zu ordnen wusste. Ich glaube, da wurden Sasuke und ich in zwei verschiedene Strudel gezogen. Unbemerkt. Zwei nebeneinander befindliche Strudel in einem reißenden Zeitfluss. Wer hätte gedacht, das ich, Uzumaki Naruto, mal poetisch vor mich hin philosophiere? Diese beiden Strudel wurden stärker und somit auch größer und obwohl sie sich trafen... ja, obwohl es Überlappungen gab, fanden sie nie wieder wirklich zueinander. Sie spürten sich nur. Die Präsenz des Anderen. Der Druck, noch stärker werden zu müssen. Für den Anderen und gegen den Anderen. Dann kam Madara und er vereinte diese zerrissenen Strudel im Zeitenfluss. Und nun? Im Juli vor meinem 18. Geburtstag? Wusste ich da, wie ich das zuordnen sollte? Dieses Gefühl, keine Zeit mehr zu haben, wie zu der Zeit, als mich die Angst so schmerzvoll quälte. Die Angst und der Zeitdruck, der entstand durch das Wissen, das Sasuke dabei war, seinen Körper Orochimaru zu überlassen? Ich glaube, ich philosophiere bereits zu viel! Verstehe meine eigenen Gedanken nicht mehr! Bin wirr. Suche Halt. Hatte Halt und doch wurde er mir wieder entrissen. Als würde wieder eine Kraft den zweiten Strudel herausreißen. Verwirrend. Irritierend. Wieder dieses Gefühl keine Zeit zu haben. Hinter etwas herhasten zu müssen. Aufkommende Sorgen. Beängstigende Sorgen. Sorgen, die mich lähmen. Wie damals die Sorge nicht ausreichend Zeit zu haben mich körperlich in die Form zu bringen, die benötigt wurde, meine Freunde vor Akatsuki zu schützen? Wie lange sollte ich dieses Lächeln noch aufrecht erhalten? Lächeln wenn mir eigentlich zum Weinen war? Die ewige Hast, alles irgendwo rechtzeitig zu schaffen? Immer zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein? Und dabei die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren? Früher war es nur der zunächst für alle kindliche Wunsch Hokage zu werden. Dann kam noch der Wunsch, Sasuke aus den Fängen Orochimarus zu befreien hinzu. Dieser Wunsch war mit der dahin rasenden Zeit immer stärker geworden. Hatte mich Tag und Nacht verfolgt. Mich heimgesucht. Die Erkenntnis, das Sasuke gefangen war in seinem eigenen Hass und nur noch ich an ihn glaubte und ihn da herausholen konnte. Der Wunsch Hokage zu werden war natürlich immer noch da, doch hatte der Wunsch, Sasuke in Sicherheit, in Konoha, zu wissen, irgendwann die absolute Priorität erreicht. Und um dies zu erreichen, hatte ich noch stärker werden müssen. Und dies in einer Zeitspanne, die schlichtweg für unmöglich gehalten wurde. Und dennoch war es mir gelungen. Meine heutige Stärke hatte ich Sasuke zu verdanken. Ihm und meinen Wunsch, ihn zu retten. Nur dadurch hatte ich alles in so kurzer Zeit bewältigen können. Und nun war er da. Bei mir. Und mein anderer existenzieller Wunsch hatte sich auch erfüllt. Ich war Hokage. Mit gerade einmal 17 Jahren. Nur Gaara hatte es in der Geschichte aller Kage geschafft, diesen Titel, in seinem Fall Kazekage, früher zu erhalten! Und in den letzten fünf Jahren war so viel geschehen. Orochimaru, Akatsuki, Kabuto, Madara... Jetzt hätte eigentlich endlich einmal die Zeit stillstehen können. Sasuke und ich hätten zur Ruhe kommen dürfen. Und dennoch wurde es uns nicht gewährt. Der Zeitstrom riss uns weiter mit, stellte uns vor neue Aufgaben! Ließ uns keine Ruhe. Keine Verschnaufpause. Keine Zeit, in der wir uns selbst erst einmal wieder finden konnten. Zeit. Sie rannte mir davon. Schien mir durch die Finger zu rinnen. Unaufhaltsam. Genauso wie Sasuke. Nie kamen er und ich zur Ruhe. Nie wurde uns auch nur etwas Zeit aus diesem Fluss gegeben um uns klarer zu werden... Klarer darüber, wer wir waren, wer wir nun sind und wer wir sein würden. Zusammen. Denn ein getrennt gab es für mich nicht mehr. Dürfte es nicht geben! Sasuke! Irgendwie schien ich in einem Zeitstrudel gefangen zu sein. Ein Zeitstrudel aus ständig wiederkehrenden Wiederholungen. Damals verschwand er. Lief in Orochimarus Arme. Um stärker zu werden wegen Itachi. Nun verschwand er erneut. Und schon wieder in Richtung Orochimaru! Und schon wieder wegen Itachi. Wieso, Sasuke? Wieso? Ich wollte Itachi genauso retten! Es war Itachi nicht geholfen, wenn er für seine unbedachte Mission seine Rehabilitation oder schlimmer noch, sein Leben ließ. Im Gegenteil. Verdammter Bastard! Ich hastete in mein Zimmer, schnappte mir meine Beintasche mit meinen Kunais sowie meine Gürteltasche mit meinen Shuriken. Warf meinen Hokagemantel auf den Stuhl und blickte mich suchend um. Entdeckte meinen Rucksack sowie eine Decke und riss beides hastig an mich. Dabei fiel mein Blick auf mein Bild welches in der riesigen, milchigen Spiegelwand abgebildet wurde. So war ich zu auffällig! Selbst wenn ich meinen orangen Anzug ausziehen und ihn gegen die Jonin – Garderobe eintauschen würde. Es würde einfach auffallen, wenn ich so das Dorf verließe. „Kurama? Kannst du ihn spüren?“ Natürlich. Auch wenn er seinen Chakrafluss komplett unterdrückt hat und seine Präsenz selbst für ausgezeichnete Sensortypen schwer zu erkennen sein dürfte, so hat er wohl vergessen, dass ich ihn jederzeit ausfindig machen kann! raunte es und dies beruhigte mich. „Und?“ Etwa 40 Kilometer nördlich. Zügiges Tempo. „Scheiße! Der Teme scheint schon länger weg zu sein!“ Ich lief wieder hinüber in sein Zimmer. Riss den Schrank auf. Entdeckte relativ schnell das, was ich benötigte. Wechselte schnell die Hose. Tauschte orange gegen schwarz. „Naruto – kun?“ Ich fuhr erschrocken herum und atmete erleichtert aus, als ich erkannte, wer mit verschränkten Armen in der Tür stand. „Hm, Nii – san?“ „Er ist wohl wieder weg?“, es war mehr eine Feststellung als eine Frage und ich konnte deutlich auch das Missfallen darüber in seiner sonst so warmen und ruhigen Stimme ausmachen. „Mach dir keine Sorgen, Nii – san! Ich hole ihn wieder zurück!“, ich fand noch einige Kunais im Schrank und schob diese noch zusätzlich in die nun an meinem rechten Oberschenkel befestigten Beintasche. Er schwieg. Ich wusste bereits, was er sagen wollte. Das ich der Hokage war. Das ich nicht ohne weiteres und ohne Wissen des Ältestenrates das Dorf verlassen dürfte. Das Sasuke mit seiner neuesten Aktion im Endeffekt sein Todesurteil unterschrieben hatte. Das ich ein Idiot sei, der immer und immer wieder hinter diesem Teme her rennen musste, als wäre es ein einprogrammierter Automatismus. „Mach dir keine Sorgen“, wiederholte ich noch einmal. Wie ein Mandra. Auch um mich selbst zu beruhigen. Ich war wirklich ein Idiot. Was interessierte es mich? Wieso riskierte ich meinen Lebenstraum für dieses blöde Arschloch? Ich lachte leise in mich hinein. Weil es ein beschissener Traum war wenn er ihn nicht mit mir zusammen erleben konnte. Scheiße! Ich brauchte meinen Bastard wirklich mehr als ich mir es jemals zuvor eingestehen wollte. „Ich mache mir keine Sorgen, Naruto“, flüsterte der Ältere der beiden Uchiha – Brüder und darüber war ich nun wirklich erstaunt. Ich stopfte die Decke in den Rucksack während ich weiterhin zu ihm starrte. „Ich habe dir bereits damals gesagt, das ich dir Sasuke anvertraue. Damals, während Edo Tensei. Und an diesem Vertrauen in dich hat sich nichts geändert!“ Ich schluckte. Denn ich erkannte ein deutliches Lächeln. Er vertraute mir wirklich. Und ich wusste wie viel ihm sein Bruder bedeutete. Sasuke bedeutete ihm unendlich viel. Beneidenswert viel. Er hatte sein Leben stets hinter das seines jüngeren Bruders gestellt. „Warum?“, kam es fast schon nur wispernd über meine spröden Lippen, während ich noch eine kleine Packung Nahrungspillen auf dem untersten Einlegeboden im Schrank entdeckte und diese ebenfalls in den Rucksack warf. „Weil ich es schon immer gespürt habe. Schon damals, nach dem Angriff des Kyuubis auf Konoha. Als ich mit meiner Mutter im Krankenhaus war weil sie sich nach Kushinas Kind erkundigen wollte. Sasuke war erst wenige Monate alt und du wenige Stunden. Du hattest gerade deine Eltern verloren und dennoch spürte ich, das du etwas besonderes warst. Du hast es ausgestrahlt! Wie eine Sonne!“ Ich verharrte bei dieser Aussage mit noch größerem Erstaunen. Itachi hatte mich als Baby bereits gekannt? Mich gesehen? „Ich habe es bereits da ganz deutlich gespürt!“, fuhr er leise fort, „du und Sasuke, ihr seit Sonne und Mond. Himmel und Erde. Tag und Nacht. Feuer und Wasser. Ihr seit wie das Land und das Meer. Das war nie eure Absicht. Ihr seit da hineingeboren worden durch das euch auferlegte Schicksal. So wie viele andere vor euch und dennoch seit ihr anders. Ihr habt euer Schicksal abgewendet. Ihr erkennt euch, ihr lernt von einander und lehrt euch. Ihr seht euch und ihr ehrt euch für das was der Andere ist. Ihr seit euch gegenüber das jeweilige Gegenteil und dennoch ergänzt ihr euch. In absoluter Perfektion.“ Meine Atmung stockte. „Wow, Itachi – nii – san! Das... klingt alles so unglaublich... ähm... he he... schlau!“, ich war mir nicht einmal sicher, ob ich das alles verstanden hatte, was er mir da gesagt hatte, aber irgendwo hatte ich das Gefühl, dass er mit seiner Beschreibung absolut richtig lag! Hastig warf ich meine orange Jacke auf Sasukes Bett und zog mir das enganliegende schwarze Achselshirt eines ANBU an. Itachi vernahm das Klicken der nun von mir angelegten metallischen Armschutze sowie der weißen Brustpanzerung. Dann warf ich mir den langen, beigen Poncho mit tiefliegender Kapuze über. Denn diese Verfolgung würde die ganze Nacht andauern und nachts wurde es oft recht kühl. Zudem würde mir eben diese Kapuze zusätzlich helfen möglichst unerkannt zu bleiben. Er schien unter seinem Verband eine Augenbraue anzuheben: „Du wirst eine Maske brauchen!“ Überrascht über diese Aussage fuhr ich durch mein eigenes Gesicht. Stimmt. In Sasukes Schrank gab es keine Weitere. Und Seine hatte er wohl selbst angezogen um wenigstens selbst unerkannt das Dorf verlassen zu können. „Unter der lockeren Holzdiele vor dem Schrank in meinem Zimmer liegen noch zwei aus meiner Zeit damals!“, er trat aus dem Türrahmen heraus, da er ahnte, dass ich nach dieser Aussage an ihm vorbei sprinten würde. Wenige Augenblicke später stand ich bereits neben ihm mit einer tief in das Gesicht gezogenen Maske und legte meine Hand auf seine Schulter: „Wenn man nach mir fragt, so habe ich mich bereits hingelegt. Ich werde mein Bestes geben und morgen wieder mit ihm zurück sein!“ Noch ehe Itachi etwas darauf sagen konnte, hatte ich den Rucksack geschnappt und war verschwunden. Es war, als hätte er mir eine Spur gelegt. Eine Spur aus Gefühlen. Aus Enttäuschungen. Aus Verzweiflung. Aus Wut. Kurama brauchte nichts zu sagen. Es war, als würde ich ihn selbst ganz genau spüren können. Ich lief einfach. Dieser eigentlich nicht wirklich existierenden Spur nach. Es war mehr ein Gefühl, dass mich anleitete. Und da Kurama nichts sagte, lag ich wohl bei der Entscheidung, welchen Weg ich gerade in unbeschreiblicher Geschwindigkeit zurücklegte und einschlug, richtig. Er hätte das Gespräch einfach nicht hören dürfen! Er hätte es nicht auf diese Art und Weise hören dürfen. Das dürfte echt nicht wahr sein! Wieso war Itachi und mir nicht aufgefallen, dass er draußen stand? Ich bin so ein Idiot! Echt jetzt! Irgendwann wäre es sicherlich unvermeidbar gewesen, dass er die Wahrheit erfuhr, aber doch nicht so unweigerlich kurz nachdem er wieder das Glücksgefühl kennengelernt hatte. Nachdem er auch in seinen eigenen Augen, wieder zu Hause war. Teme! Wo willst du hin? Was hast du vor? Glaubst du wirklich, das Orochimaru dir helfen wird? Du weißt doch, was Orochimaru will! Er will dich. Er will deinen Körper! Und ich wusste, dass Sasuke gerade in der Verfassung war, Orochimaru ohne weiteres das zu geben, was dieser verlangte! Wieso blieb er nicht stehen? Wieso rannte ich diesem Bastard eigentlich immer hinterher? Er entfernte sich schon zu weit von mir. Ich spürte die Präsenz der fremden ANBU Einheiten. Und ihr zögern. Das deutete mir, dass diese ANBU Einheit keine der von Shikamaru ausgesandten war um Orochimaru zu finden, sondern eine, die mich oder Sasuke aus der Ferne beobachten oder überwachen sollten! Aber wenn dem so war, warum zögerten sie? Hielten sie sich noch zurück? Wussten sie die Situation noch nicht zu deuten? Sasuke hatte die Vorschriften gebrochen. Er hatte sich unerlaubterweise von mir entfernt und war im Begriff, diese Entfernung auszuweiten. Scheiße! Doch die Tatsache, dass er dies Regelwidrig tat wusste bisher eigentlich nur ich. Vielleicht sollte ich nicht so panisch wirken! Einfach so, als wäre alles normal! War es ja auch. Ist ja nichts Neues, dass Sasuke gerne abhaut und ich hinterher! Ich werd ihm so dermaßen eine runterhauen wenn ich ihn eingeholt habe, wirklich wahr! Ich musste es normal aussehen lassen. Alles normal! Ha ha! War es denn nicht das normalste der Welt, dass ein Hokage durch das halbe Dorf, den dahinterliegenden Forst und die weiten Felder hinter seiner eigenen persönlichen Leibwache her stürmte? Vermutlich nicht. Die Chakrapräsenzen unserer Beobachter zogen immer engere Kreise um mich. Folgten mir. Schätzten die Situation ab. Beobachteten die Lage. Ich stoppte meine Hast und auch meine Verfolger hielten. „Tritt heraus!“, versuchte ich in einem vollkommen ruhigen Ton hervorzubringen, ohne das mein Atem verzweifelt und keuchend klang. Verdammt! Ich war der Hokage! Ich sollte Stärke repräsentieren. Stattdessen spielten sich vor meinem inneren Auge Bilder aus vergangenen Tagen ab, die mir Tränen in die Augen pressten und meine Stimme rau werden ließen. Sasuke! Nicht schon wieder! Bitte nicht schon wieder! Das er diesmal indirekt und aus anderen Beweggründen zu Orochimaru eilte beruhigte mich weniger. Ich hatte einfach Angst. Angst, ihn nie wieder zu sehen. Gewiss, er hatte nicht vor, gänzlich zu verschwinden. Er suchte eine Lösung für diese doch fast aussichtslose Situation. Aber er dürfte nicht derjenige sein, der nach einer Lösung suchte. Hinter mir hörte ich das leichte Rascheln des trockenen Grases. Schließlich hatten wir gerade eine längere Dürreperiode in diesem Hochsommer. Ich spürte eine mir vertraute Präsenz. Wusste, dass ich nun einen Weg finden musste, Sasuke wenigstens einige Zeit vor den eigenen Leuten zu schützen. Ihm eine Möglichkeit zu geben, sich um zu entscheiden. Zurückzukehren. Zu sich selbst. Zu Itachi. Zu mir. „Hokage – sama. Ich meine... Naruto - kun.“ Ich drehte mich herum und zog die Maske aus. Legte den Rucksack ab und verstaute sie darin. Ich hatte das Dorf mit ihrer Hilfe unbemerkt verlassen können. Doch nun war es wohl unnötig geworden mich zu maskieren. Ich wusste schon längst, wer da hinter mir stand und ich wusste auch, dass er eine Erklärung wünschte. Ich legte ein Lächeln auf. Mir selbst bewusst, dass dies ein absolut Falsches war. Am Liebsten wäre ich ihm schreiend, verzweifelt, vermutlich sogar weinend um den Hals gefallen. Er wusste, wie sehr ich damals litt. Wie sehr ich gekämpft hatte um ihn wieder nach Konoha zu bringen. Er war dabei. Er hatte mich unterstützt. „Hauptmann Yamato“, ich zwängte mir eine gerade, unverfängliche Körperhaltung auf. Auf meine direkte Ansprache hin legte er auch seine Maske ab und dunkle Augen im fahlen Licht des aufsteigenden Sichelmondes durchbohrten mich. Ich wusste, dass Yamato - sensei nicht dumm war. Er hatte eine gute Analysefähigkeit. Zwar kam sie bei Weitem nicht an das Vater – Sohn – Gespann der Familie Nara heran, aber dennoch: Er war ein ausgebildeter ANBU der nicht mehr existierenden Ne – Einheit. Somit einer der Besten. Ich spürte allerdings keinen bösen Verdacht in seinen Gedanken. Nur den Wunsch nach Erklärungen. Er vertraute mir. Und in mir kam das beschämende Gefühl des schlechten Gewissen. Des Verrats. Ich würde ihn nun belügen müssen. Sein Vertrauen in mich, seinem ehemaligen Schüler und nun Vorgesetzten, missbrauchen müssen. Und ich wusste, dass er nicht nur unserer Freundschaft wegen davon ausging, dass ich ihn nicht belügen würde, sondern auch, weil ich schlichtweg ein ganz schlechter Lügner war! „Gibt es Probleme?“, war seine vorsichtige Frage. „Probleme?“, ich beschloss mich dumm zu stellen. Das funktionierte doch bisher immer bei mir, oder nicht? Also, man traute mir ja generell erstmal nichts Schlaues zu. Das ich mittlerweile selber so über mich dachte stinkte mir zwar gerade gewaltig, aber nun sollte es doch nützlich sein. Hoffte ich. Er entgegnete nichts. Keine erneute Frage, keine Regung, keine Bewegung. Nichts. Verdammt! Klappte es nicht? „Nee nee!“, ich lachte gekünstelt auf und kratzte mich am Hinterkopf. Mist! War das zu auffällig? „Wir trainieren nur unsere Sensorfähigkeiten! Jetzt... ähm... muss ich ihn suchen und finden!“ Er hob irritiert die Augenbrauen. Hinter ihm tauchten nun zwei weitere ANBUs auf. Diese aber in ihrer kompletten Montur und daher konnte ich nicht genau sagen, um wen es sich handeln könnte. Irgendwie wünschte ich mir gerade Sai herbei. Er würde mir bestimmt helfen! Oder Kakashi. Oder Sakura. Halt irgendwen, der besser lügen konnte als ich! „Oh!“, Yamato sprach nun lauter, vermutlich das ihn die ANBUs, die sich noch bedeckt im Hintergrund hielten, es auch mit bekamen, „Stören wir mit unserer Anwesenheit euer Training?“ Moment! Was? Verdammt! Ich sollte auf meine Mimik achten! Ich durfte nicht zu überrascht aussehen. Verlegen und nachdenklich kratzte ich mich an der Wange. Wieso konnte ich nun jetzt nicht so cool agieren wie Sasuke? Ich sah ein deutliches Zucken von Yamatos rechtem Mundwinkel. Versuchte er ein Grinsen zu unterdrücken? Ahnte er etwas? Natürlich ahnte er etwas! „Och! Stören? Nicht direkt! Also... vielleicht...ganz wenig...ein bisschen... so...ja! He he!“, ich sollte das mit dem Sprechen noch einmal üben! „Sollen wir uns weiter zurückziehen?“, hinterfragte er weiter. Bot er mir gerade an, dass sich die vom Ältestenrat auf Sasuke angesetzten ANBUs zurückziehen? „Wär ganz gut, stimmt schon, wirklich wahr!“ Nun grinste er: „Na hoffentlich haben wir dich jetzt nicht zu sehr aufgehalten und du findest ihn noch!“ Jetzt war ich mir sicher, dass er mich durchschaut hatte. Das er die Situation richtig analysiert hatte und... und das war mir das, was mir am Meisten etwas bedeutete: Er vertraute mir. Er vertraute mir trotz meiner versuchten Lüge. Ich grinste zurück: „Aber klar! Sie waren doch mein Sensei! Er hat keine Chance, echt wahr jetzt!“ Er nickte und nur einen Wimpernschlag später stand ich allein auf der Wiese. Mist! Sasuke würde nun einen riesigen Vorsprung haben! Da half alles nichts! Ich kontrollierte noch einmal, ob sich die Präsenzen der ANBU wirklich entfernten. Ja. Ich war nun wirklich alleine. „Kurama!“ Hm? „Wo ist er jetzt genau?“ Soll ich übernehmen? Ich ballte meine Hände zu Fäuste. Meine Körperspannung stieg ins Unermessliche. Vier lange Beine waren schneller als zwei Kurze. Ich nickte: „Holen wir ihn nach Hause!“ „Tzzz!“ Mein Finger fuhr über den Boden und hinterließ eine leichte Spur im gräulichen Staub. Hier war schon länger niemand mehr gewesen. Es handelte sich um das nächstliegendste ehemalige Versteck von Orochimaru, welches ich als Erstes aufgesucht hatte. Ich hatte schon vor Betreten wenig Hoffnung gehabt gleich auf Anhieb einen Volltreffer zu landen, dennoch hätte mir jeder kleinste Hinweis über Orochimarus Verbleib gereicht. Hier war nichts mehr für mich zu finden. Kein Anhaltspunkt. Kein Hinweis. Das hieß nur weiter suchen! Und das würde ich. Ich war auch erst wenige Stunden unterwegs. So schnell war hier nicht mit Erfolgen zu rechnen. Auch wenn dieser innerliche Zeitdruck mich erneut zur Eile antrieb. Itachis Zustand war nach Tsunades Aussage besorgniserregend kritisch. Da zählte jede Minute. Zudem dürfte nun mittlerweile aufgefallen sein, dass ich mich nicht mehr in Konohagakure befand. Demnach waren bestimmt die ersten ANBU Einheiten mobilisiert worden und suchten mich. Selbst wenn sie mich aufspüren würden, so würde ich mich nicht von ihnen aufhalten lassen. Notfalls würde ich es auch zum Kampf kommen lassen. Und nach dem Kampf gegen Madara dürfte jedem Shinobi bekannt sein, dass man einem direkten Kampf mit mir aus dem Weg gehen sollte! Zügigen Schrittes verließ ich die muffig riechenden Katakomben der ehemaligen Laboreinheit unter Orochimarus Leitung. Soweit mich meine Erinnerungen an meine Zeit bei dem Abtrünnigen der drei Sannins nicht trügte, war das nächste Versteck nicht unweit von hier. Ich dürfte es bei auslassen einer unnötigen Rast in den frühen Morgenstunden erreichen. Dann würde es auch schon über die Landesgrenzen von Hi – no – Kuni hinausgehen. Weit im Norden befand sich Obitos und Kabutos zentraler Unterschlupf. Selbst wenn dort die Wahrscheinlichkeit auf Orochimaru zu treffen noch weitaus geringer war, so würde diese Visite wenigstens in so weit Erfolgversprechend sein, dass ich die ebenfalls benötigten Augen für meinen Bruder mitnehmen könnte. Ich sprang aus dem Versteck heraus. Der Eingang war ein unscheinbares Loch unterhalb einer Wurzel von dicht bewachsenen Bäumen gewesen. Absolut unauffällig für diejenigen, die es nicht wussten und dies war so von Orochimaru gedacht gewesen. Als die frische Luft dieser klaren Nacht meine Lungen füllte atmete ich erleichtert durch. Ich hatte schon damals dieses stickige Klima innerhalb der Geheimverstecke nicht gemocht und war froh, wieder draußen zu sein. Sanft wiegte der Wind die riesigen Baumkronen hin und her. Ich setzte meine Maske wieder auf und konzentrierte mich. Im näheren Umkreis konnte ich keine möglichen Verfolger ausmachen. Dennoch beschloss ich mein Chakra nach dieser kurzen Überprüfung wieder gänzlich zu löschen. Bloß kein unnötiges Risiko eingehen wo es sich vermeiden ließe. Nach einem kurzen Lauf erreichte ich den Rand des Waldes und überblickte eine riesige Wiese bis zum Horizont. Das Gras wirkte strohig. Deutlich erkannte man, dass auch die Natur unter dieser Hitzewelle der letzten Tage zu leiden hatte. Ich rannte los. Erhöhte mein Tempo soweit dies mit eingeschränktem Chakra möglich war. Spürte das raschelnde Gras unter meinen Sohlen bei jedem festen Auftreten. Spürte den Windzug, der sich durch meinen schnellen Lauf angenehm kühl anfühlte. Ich würde nicht aufgeben und ich würde es schaffen! Das war ich Itachi schuldig! Ich musste ihn retten! Und ich musste mich beeilen. Nicht nur, weil es generell zeitlich drängte, sondern auch, weil ich ohne etwas zu sagen wieder einmal verschwunden war. Ich wäre normalerweise nicht einfach gegangen, aber der Streit mit Naruto und die gesagten Wörter, die dabei gefallen waren, beschäftigten mich doch sehr. Würde dieser Idiot mich wirklich ins Gefängnis stecken lassen? Ich sah seine Augen direkt vor mir. Diese tiefblau gesprenkelten hellblauen, ozeangleichen leuchtenden Augen. Dieses erloschene Lächeln in seinem Gesicht. Der fehlende Glanz seiner Präsenz, als er mir ungewohnt herrisch sagte, dass ich da zu bleiben hatte. Ich hatte ihm geglaubt, dass er Itachi auch helfen wollte. Und auch das er mich verstand. Aber man konnte doch nicht verlangen, dass ich an seiner Seite als Leibgarde versauerte und Däumchen drehte während irgendwelche ANBUs ohne persönliche Bindung zum Geschehen nach Orochimaru fahndeten! Mein Bruder würde sterben! Und diesmal war es eine Tatsache, die ich noch ändern könnte! Was war es denn sonst für ein Wunsch, der sich erfüllt hatte um mir gleich wieder genommen zu werden? Was war das bitte für ein beschissenes Schicksal? Und warum sollte ich mich damit abfinden? Als Reinkarnation Indras wusste ich, dass ich mich mit Schicksal nicht zufrieden geben musste, solange ich noch in der Lage war, es zu ändern. Schließlich hatten Indras Bruder Ashura in der heutigen Gestalt von Naruto und ich diese Kette der ewigen Anfeindungen gebrochen. Schicksal war demnach nichts vorherbestimmt Festgelegtes! Schicksal war änderbar! Und ich würde dies erneut tun! Ich spürte eine aufkommende Wärme. Fast schon keine Wärme mehr. Eher eine schier unerträgliche Hitze! Zunächst hätte ich es auf meine innere aufgestaute Wut schieben können, doch dieses Gefühl kannte ich nach fast fünf Jahren in der Dunkelheit zu Genüge. Und dieses Gefühl der Hitze kannte ich auch, nur war es ganz anderes. Eben wärmer. Und es nahm mich nicht von innen ein. Nein. Es kam näher. Nicht körperlich. Von außen! Knapp neben meinem Herzen, ziemlich direkt innerhalb des Siegels, spürte ich ein sanftes, nicht unangenehmes Brennen. Es ließ mich eine Vorahnung erleben, auf deren Eintreten ich jetzt eigentlich keine Lust und keine Zeit verspürte. Aber mir war bewusst gewesen, dass dies früher oder später eintreten würde wenn ich Konoha einfach so verlassen würde. Nur hatte ich nicht damit gerechnet, dass durch dieses, nennen wir es nun einmal Handicap namens Siegel, es so schnell geschehen würde. Meinen Weg zügig fortzusetzen wäre sinnlos. Es würde dieses Aufeinandertreffen nur um wenige Augenblicke verzögern. Seufzend stoppte ich meinen Lauf. Blieb stehen. Rührte mich nicht. Atmete tief ein. „SASUKE!“ Warum musste er auch immer so laut sein? Ich merkte, wie sich meine Gesichtszüge wieder verfinsterten. Ich musste diese Konfrontation so kurz wie möglich halten. Ich hatte schließlich keine Zeit zu verlieren. Mit gesenktem Kopf drehte ich mich herum und blickte zu dem Waldrand, an dem kurz zuvor noch ich gestanden hatte und der nun dennoch aufgrund meines hohen Tempos in einiger Entfernung zu mir lag. Und an eben diesem Waldrand erstrahlte ein Licht. Heller als alle Sonnen der wohl bekannten Galaxie! Eins musste ich Usurakontachi lassen: Er legte jedes Mal einen beachtlichen Auftritt hin! Ich strich mir eine meiner Strähnen nach hinten und setzte die Maske ab. Er war alleine. Das war nicht nur zu spüren. Er musste eine beachtliche Geschwindigkeit an den Tag gelegt haben um meinen Vorsprung so schnell aufzuholen. Niemand wäre da in der Lage gewesen mit ihm mit zu halten! Das Licht näherte sich und wurde größer. Seine wahre Form und Gestalt blieb mir durch mein Sharingan schon lange nicht mehr verborgen. Es handelte sich um Narutos Kyuubi Modus in Form des Fuchsgeistes. Eine faszinierende Erscheinung. Er hatte sich also Kuramas Hilfe bedient um mich ausfindig zu machen. Gar nicht so dumm. Ich hatte höchstens zweimal gezwinkert, da stand er bereits in unmittelbarer Nähe und geringem Abstand vor mir. Die Gestalt des Fuchses verkleinerte sich, ging schließlich ganz zurück und hinterließ zunächst einen Naruto im flammenden Mantel, schlussendlich einen Naruto in der Kleidung eines ANBUs. Also auch er hatte Konoha im Geheimen verlassen. Dieser Idiot! Er riskierte mit dieser unbedachten Handlung doch alles! Nicht mal eine Woche in Amt und Würden und dann so etwas Unüberlegtes! „Sasuke!“, dafür, das er gerade dennoch für diesen Sprint eine Menge Chakra verbraucht hatte klang seine Stimme nun ausgesprochen ruhig und nicht abgehetzt, „Was sollte der Scheiß?“ „Ich tue nur das, was ich tun muss, Usurakontachi!“, entgegnete ich ihm nur trocken, flüsternd. Er schnaubte. Deutlich konnte ich eine kleine Ader an seiner Schläfe pulsieren sehen. „Deine einzige und wirklich einfache Aufgabe, die du tun solltest, war es in Konoha zu bleiben!“, zischte er und griff sich entnervt in die Haarsträhnen, die ihm in die Stirn fielen. Wütend strich er sich diese nach hinten, in einer solch hastigen Bewegung, dass es den Eindruck machte, er wolle sie sich selbst ausreißen! „Kannst du mir mal sagen, was dieser Alleingang von dir wieder soll? Ich hab dir gesagt ich kümmer mich drum, dattebayo!“ „Glaubst du wirklich, dass es so einfach ist, Naruto?“, in mir brodelte es plötzlich auf. Dieser Idiot! Dieser unbeschreiblich naive, blöde, nervenaufreibende Idiot! Er verstand nichts! „Itachi hat sich geopfert! Er hat sich zum Verräter machen lassen! Von einem Dorf, in dem er sich nun verstecken muss! Er hat seine Familie abschlachten müssen, damit alle schön weiterhin in den Tag hineinleben können!“, bewusst belegte ich meine Stimme mit der nötigen Verachtung, „Und wofür?“ „Er hat es für dich getan!“, Naruto behielt dennoch die ungewohnte Ernsthaftigkeit und Ruhe. „Ich scheiß drauf!“, schrie ich ihn an und er zuckte merklich, „Ich scheiß drauf! Ich habe ihn getötet! Ich habe ihn nicht verdient!“ „Was?“ „Ich habe ihn nicht verdient!“, meine Stimme klang nun seltsam belegt. Er trat nun näher an mich heran: „Das habe ich schon verstanden, Teme! Aber nicht was du damit meinst!“ „Er ist perfekt! Er war in allem immer perfekt!“, meine Gedanken drifteten in meine früheste Kindheit ab. Zu der Zeit, als Itachi selbst noch zur Akademie ging und ich ihn jeden Nachmittag sehnsuchtsvoll an unserer Haustüre erwartete. Tränen stiegen in mir hoch. Ich versuchte sie herunter zu schlucken, doch der Druck wurde stärker. „Ich habe ihn bewundert! Ich habe ihn geliebt!“ „Teme! Red nicht so einen Unsinn! Er ist nicht mehr tot! Er sitzt in eurem Haus und wartet auf dich! Also komm jetzt wieder zurück und sag ihm das!“ „Nein! Naruto... ich... ich kann nicht. Er stirbt. Verstehst du? Er stirbt! Ich will das nicht! Und er nimmt es einfach so hin! Wieso nimmt er es einfach so hin? Er soll nach dieser beschissenen, aufgezwungenen Vergangenheit auch ein Leben haben! Und nun nimmt er es einfach hin! Warum? Verdammte Scheiße!“ Ich zwickte mich selbst schmerzhaft fest in meinen Handrücken um mich von diesem Kloß im Hals und dem Druck in meinen Augen abzulenken. Nur mit mäßigen Erfolg. „Vielleicht solltest du ihn das selber fragen anstatt weg zu rennen!“ „Ich werde nicht zurückgehen und zusehen, wie er stirbt, Usurakontachi!“ „Ach, und was willst du tun? Tsunade-obaa-chan tut doch schon alles!“ „Tzzz! Ich werde die Augen besorgen! Und ich werde Orochimaru finden!“ „Nein, das wirst du nicht! Ich werde die besten Leute damit...“ „Baka! Ich bin dein bester Mann! Wie oft denn noch? Ich werde es besorgen! Ich lasse nicht zu, dass er stirbt!“ „Sasuke! Dann komm bitte zurück und ich stelle dir ein Team zusammen!“ „Ach, und warum? Ich brauche kein Team! Zudem... wie willst du den Ältesten das erklären? Der Nukenin Sasuke Uchiha geht auf eine Mission um seinem Bruder, dem Nukenin Itachi Uchiha, der übrigens rein zufällig im Dorf ist, eine Arznei beim beliebtesten Nukenin überhaupt mit dem Namen Orochimaru zu besorgen und ihn anschließend dann noch mit zwei voll funktionstüchtigen Sharingans auszustatten?“, meine Stimme triefte vor geballtem Sarkasmus gespickt mit einer Prise Zynismus und zog das Ganze hörbar ins Lächerliche. „Lass das meine Sorge sein mit den Ältesten! Du bist mein Freund und...“ „Naruto! Du bist der Hokage! Und ich ein Nukenin! Kapier endlich das ein Hokage und ein Nukenin niemals Freunde sein können!“ „Dann werde ich dich begleiten!“ „Red doch keinen Unsinn, Dobe! Nochmal...du bist der Hokage! Du kannst das Dorf nicht einfach verlassen! Du darfst das Dorf nicht verlassen!“ „Und ich habe gesagt, dass ich nicht Hokage sein kann, wenn du nicht da bist!“ „Warum? Warum tust du das? Jetzt mal ehrlich, Naruto? Was bitte stimmt nicht mit dir? Warum hast du immer noch das Gefühl mich beschützen zu müssen? Ich brauche deinen Schutz nicht!“ „Weil...“ „Weil wir nun wegen diesem Fuchs verbunden sind? Oder weil wir im früheren Leben Brüder waren? Ach übrigens...die Brüder haben sich nicht zum Besten verstanden! Also was, Naruto, sag es mir! Was willst du von mir?“ „Das du bei mir bleibst!“ „Das kann ich nicht. Itachi braucht mich.“ „Ich will Itachi auch helfen! Er ist auch so was wie mein Bruder...“ „NEIN, das ist er NICHT!“, ich schnauzte ihn förmlich an. Wieso brachte er mich so sehr aus dem Konzept? Wieso schaffte er es immer wieder mich so in Rage zu bringen? Ich brülle nicht! Normalerweise. Ich schluckte, wandte den Blick ab. Atmete tief ein und versuchte meiner Stimme einen erklärenden Unterton zu verleihen: „ Er ist mein Bruder und ich bin es ihm schuldig!“ „Vergiss es, Teme! Ich habe Itachi versprochen...“ „Ja ja, du hast versprochen, mich zu beschützen... ja ja, ich weiß! Vergiss es! Geh ins Dorf zurück und setz dich auf deinen Sessel und lass dich zur Marionette der Ältesten machen. Ich werde nun gehen!“ „Ja, ich werde ins Dorf zurückkehren und zwar mit dir zusammen und dann werde ich mein Amt niederlegen und dann werden wir gemeinsam...“ „Du selten dämlicher Idiot! Hokage zu sein war dein Traum! Hör auf, deine Träume für Andere aufzugeben!“ „Ich gebe ihn nicht für andere auf!“ „Doch!“ „Ich habe auch andere Träume! Klar wollte ich immer Hokage werden und für das Dorf da sein. Konohagakure ist wichtig für mich! Ich stelle Konoha über mein eigenes Wohl!“ „Gut, dann geh jetzt!“ „Ich war noch nicht fertig, Teme! Ich stelle Konoha über mein eigenes Wohl und mein eigenes Leben! Aber ich stelle... ich stelle dich über Konoha!“ Drehte er nun ganz durch? Übertrieb er es nicht geradezu mit seiner Aufgabe, die ihm Itachi wohl aufgebürdet hatte? „Sag so was nicht, Naruto! Sag das nicht!“ „Doch. Weil es stimmt! Ich werde nicht ohne dich zurückkehren!“ „Du Idiot!“ „Also kommst du nun mit?“ „Nein!“ Ich weiß nicht, wie ihm das so schnell gelingen konnte, dass ihn selbst mein Mangekyo Sharingan nicht erfassen konnte, aber plötzlich stand er direkt vor mir und mit wütendem Aufblitzen krallte er sich an meinen Kragen fest und funkelte mich an: „Dann werde ich dich heim schleifen müssen!“ Wütend versuchte ich mich aus diesem festen Griff los zu reißen, doch spürte ich keine Nachgiebigkeit seinerseits. Nur seinen fest entschlossenen Blick in meine Augen. Und ich starrte nicht weniger entschlossen in seine Azurblauen zurück. In diese sonst so aufmerksamen, fröhlichen, entschlossenen und warmen Augen. Sie stierten mich nicht wirklich wütend an. Sie strahlten Besorgnis aus. Ich erkannte auch Sehnsucht in ihnen. Sehnsucht nach was? Das ich mit ihm ging? Sein Griff an meinem Kragen festigte sich und zog mich näher an ihn heran. Ich reagierte nicht. Zu fasziniert war ich von seinen Augen. Sie spiegelten alles wider. Seine Sorgen. Seine Ängste. Sein Verständnis für meine Situation. Für Mich. Ich spiegelte mich in diesem berauschenden Blau. Ich keuchte. „Naruto?“ Er zögerte. Hielt inne. Intensivierte den Blick in meine Augen. Seine, welche diesem strahlenden Sommerhimmel glichen, wurden fragender. Mein Atem angestrengter: „Es tut mir leid! Es ist Itachi! Ich will ihn nicht noch einmal...“ Instinktiv beugte er sich plötzlich nach vorne und legte sachte seine Lippen auf die Meinen. Es war so plötzlich und fühlte sich auch unbeholfen, ungeschickt und ohne jedes Rhythmusgefühl an. Und dann biss Naruto mir auch noch hart in die Unterlippe, so dass mich ein plötzlicher Schmerz überraschte und ich dadurch meinen Mund leicht öffnete. Narutos Zunge glitt in meine Mundhöhle, strich über meine Zähne und meinen Gaumen, bis sie sich über meine Zunge rieb. Der Blonde stöhnte leise. Sehnsuchtsvolle Wärme empfing mich. In meinem Körper schien etwas zu explodieren. Es kribbelte stetig stärker werdend. Was? Meine Gedanken spielten verrückt. Setzten aus. Das passierte doch gerade nicht wirklich! Das war doch Einbildung! Ein Genjutsu? Unsinn! Naruto beherrschte keine Genjutsus! Er war definitiv absolut ungeeignet für Genjutsus. Er war ja noch nicht mal im Stande ein Genjutsu zu erkennen wenn ich ihn mit Gebrauchsanweisung darauf hinwies! Es konnte doch jetzt nicht wirklich sein, dass Naruto mich hier am Kragen festhielt und mich.... küsste? Aber diese Lippen und der Körper, der sich an den Meinen presste, fühlten sich so verdammt echt an. Und auch so unglaublich gut! Und warum reagierte ich so? Sollte ich ihn nicht angewidert zurück stoßen? Ihn nach seinem Verstand fragen? Ihn anschreien? Ihm eine reinhauen? Wieso erwiderte ich augenblicklich den sanften Druck seiner Lippen auf meinen? Wieso schloss ich seufzend meine Augen um dieses Gefühl zu intensivieren? Wieso ging meine Zunge auf sein Anstupsen ein und stieß in seine Mundhöhle zurück? Wieso legten sich meine Hände sachte auf seine Wangen und hielten sein Gesicht, damit er es nicht so schnell wieder von meinem zurückziehen konnte? Wieso vergaß ich augenblicklich warum wir hier überhaupt standen, uns gestritten hatten und nun … küssten? Doch all diese Gedanken wurden mit einem Schlag aus meinem Kopf gefegt, als Naruto sich mit einem Seufzen langsam von mir löste: „Sasuke... bitte... bitte bleib bei mir!“ Es klang so viel Sehnsucht mit in dieser Bitte. Soviel vergangenes Leid. Und es schmerzte mich. Es schien mich zu zerreißen! Ich spürte die Lockerung seines festen Griffs und sah den Glanz seiner Augen. „Naruto!“, meine Stimme klang seltsam belegt, „Es tut mir leid!“ Meine rechte Hand löste sich von seiner Wange, holte aus und versetzte ihm einen gezielten Schlag in den Nacken. Seine Augen weiteten sich entsetzt. Ich erkannte auch die große Enttäuschung darin über mein plötzliches Handeln. Dann fielen diese zu und er sackte in meinen Armen zusammen. Behutsam legte ich ihn ins Gras, strich ihm einige Strähnen seiner wirren blonden Mähne zurück. Schluckte. Ich begriff nicht, was genau gerade zwischen uns vorgefallen war. Meine linke Hand fuhr hoch zu meinem Gesicht. Finger strichen vorsichtig über meine Unterlippe. Strichen über die Einkerbung, die sein Biss hinterlassen hatte und welche nun leicht, mit jedem Schlag meines noch rasenden Pulses, schmerzte. Dieser Kuss war wirklich real gewesen! Keine Einbildung! Hatte er nicht mehr weiter gewusst und versucht, mich so aufzuhalten? Oder war da mehr? Ein erster Lichtstrahl fiel auf die Wiese und deutete den neuen Tag an. Ich erhob mich mit gesenktem Haupt. Warum schmerzte nun mein Herz so sehr, ihn hier liegen zu sehen? Ich hatte nicht vor, ihn zu verlassen. Ich würde zurückkommen. Allerdings erst, wenn ich eine Möglichkeit gefunden hatte, wie man Itachi, meinen Bruder, retten könnte. Bruder! War das zwischen mir und Naruto vielleicht vorgefallen, weil er und ich die Reinkarnationen von Brüdern waren? Ich schüttelte den Kopf und wandte mich ab. Und erstarrte. Erst jetzt erkannte ich im schwachen Licht der aufgehenden Morgensonne wo wir uns genau befunden hatten. Und ich spürte ein ironisches Lächeln auf meinen Lippen. War es Fluch oder Segen, dass alles stets an diesem Ort stattfand, der einen Namen trug, der Passender hätte nicht sein können: Das Tal des Endes! Noch ein Blick über meine Schulter zu meinem blonden Idioten am Boden: „Früher war es einfacher zwischen uns, Dobe! Es war einfacher, zu denken, das ich dich hasse! Denn alles andere macht es doch so unerträglich schwieriger...“, dann löschte ich mein Chakra und verschwand. Kapitel 12: Kapitel 12: DOPPELGÄNGER ------------------------------------ Kapitel 12 DOPPELGÄNGER Die Sonne schien den Horizont wach zu küssen. So kam es Sasori auf jeden Fall vor. Die Vögel zwitscherten liebliche Melodien, auch wenn er sie eigentlich durch das ununterbrochene Gequatsche Deidaras und den eigentlichen Fluggeräuschen nicht wirklich vernehmen konnte. Die milden Temperaturen des frühen Morgen ließen auf einen wundervollen und angenehmen Tag hoffen. Es konnte nur ein wundervoller Tag sein! Denn er hatte ausgesprochen gute Laune. Und die wollte er sich auch nicht durch den aufgeweckten Blonden oder den motzigen Jashin – Priester verderben lassen. Ihm wäre sogar das fröhliche Pfeifen eines netten Liedchens zu zu trauen gewesen wenn er nicht genau wüsste, dass er sich dieses doch eigentlich unangemessene und kindisch wirkende Verhalten dann auf ewig von seinen Kameraden unter die Nase reiben lassen könnte. Er hatte nun alles was er brauchte. Nun ja, fast alles. Als Nächstes bräuchte er nur passende Räumlichkeiten für seine nächsten Schritte. Sein Herz und sein Geist sollten wieder Teil seines größten Meisterwerkes werden. Er sollte wieder seine vollendete Gestalt erhalten. Und auch wenn er in der Vergangenheit nicht viel von seinem ehemaligen Teamkameraden Orochimaru gehalten hatte, so wusste er doch, dass auf diesen oder aber auf dessen Lakaien Kabuto stets Verlass war, wenn es um hervorragendes medizinisches Equipment ging. Daher hatte er Deidara die Koordinaten genannt, von denen er sich sicher war, dass sich dort das letzte große Hauptquartier der Akatsuki unter Madara Uchiha befunden hatte. Dort würde er alles finden was er bräuchte. Nur eines nicht... Ruhe. Die bräuchte er auch zweifelsohne. Nur war diese mit seinem derzeitigen Team, wenn er es so nennen wollte, nicht möglich! Wenn sie sich nicht gerade stritten so führte Deidara sinnfreie Monologe über die Genialität seiner in Sasoris Augen nicht immer vorhandenen Kunst. Daher hatte der rothaarige Nukenin aus Sunagakure schon lange das interessierte Zuhören aufgegeben und nickte nur gedankenversunken in regelmäßigen Abständen, um nicht die Gefühle des Blonden zu verletzen. Das war auch noch so ein Punkt, der ihn gewaltig störte an seiner derzeitigen Verfassung: Seit wann interessierte er sich für die Gefühle von Anderen? Nun ja, Hidans Gefühle waren ihm wirklich egal. Sollte der Unsterbliche denn wirklich so etwas wie Gefühle haben. Selbst da kamen ihm Zweifel auf. Hidan redete wie ihm der Schnabel gewachsen war und dies zudem in einer ungehobelten Art und Weise, dass sich Sasori einige Male fragte, wie Kakuzu ihn auch nur länger als fünf Minuten hatte ertragen können. Pain musste wirklich ein Genie unter den Teamleadern dieser Welt gewesen sein, so dass es diesem gelungen war, die Teams so zusammen zu stellen, dass es nicht untereinander schon ausreichend Mord und Totschlag gab. Sasori hätte sich auch nie eine Zusammenarbeit mit Kisame vorstellen können. Der verwendete ihm eindeutig zu viel Wasser. Das hörte sich zwar nun reichlich kindisch an, dass er einem Nukenin aus Kirigakure, der Heimat aller großen Anwender des Wasserelementes, das Verwenden eben solches vorwarf, aber das lag wahrscheinlich auch an seiner natürlichen Verbundenheit zur Wüste. In dieser war er nun mal groß geworden. Und seine Marionetten bestanden aus Holz. Sie der ständigen Feuchtigkeit auszusetzen wäre selbst mit hervorragender Imprägnation nicht ratsam gewesen. Und Itachi als Partner? Irgendwie waren ihm diese Augen noch nie geheuer gewesen. Man konnte doch in Gegenwart eines Uchihas nie genau sagen, wann man sich in einem Genjutsu befand oder nicht. Ein Uchiha als Kampfgefährte war daher nicht ratsam. Irgendwo beruhigte ihn das Gefühl, dass es von diesem unheimlichen Clan nicht mehr allzu viele gab. Obwohl... wenn sie wieder da waren... wer wusste denn da, wie viele Uchihas wieder durch die Gegend liefen? Sasori legte nachdenklich den Kopf in den Nacken. Konnte man jetzt einen wiedererweckten Madara oder einen, der diesem nacheiferte, jetzt gebrauchen? Und wenn es denn so wäre... auf welche Seite würde er sich dann schlagen? Madara... gab der sich nicht als dieser Tobi aus? Diesen Tobi selbst kannte er nicht. Er hatte nur von Deidara erfahren, dass Tobi sein Nachfolger an Deidaras Seite war. Irgendwie verstimmte ihn dieser Gedanke. Deidara war sein Partner. Seit er mit Itachi und Kisame den Iwanin rekrutiert hatte nachdem Orochimaru ausgestiegen war, trug der Blonde damit seinen Stempel. Das er sich also an Deidara gehängt hatte machte diesen Tobi – Madara – Wer auch immer gleich noch eine ganze Nuance unsympathischer! Aber nun war ja fast alles so wie es sein sollte. Deidara an seiner Seite und sein Körper im Handgepäck. Erneut überzog ein breites, für die anderen schon eher sehr ungewohntes und beängstigendes Grinsen sein Gesicht. Hidan seufzte entnervt. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann er und der Blonde wieder aneinandergerieten. Deidara hatte aus seinen zuvor drei C2 – Drachen einen Großen erstellt. Der Blonde saß im Schneidersitz genau vor ihm und philosophierte lautstark über die unendlichen Möglichkeiten, die ihm die Explosionskunst bot. Ab und an strich eine lange Strähne aus dessen Zopf durch den Wind Sasoris Wange. Dies kritzelte. Jedoch fühlte es sich gut an. Es störte ihn nicht. Das Einzige, was ihn daran störte, war die Tatsache, dass es ihn nicht störte! Hidan hatte sich genau hinter ihn gelegt. Mit unter dem Kopf verschränkten Armen schien er in die unendlichen Weiten des hellblauen Himmels zu starren, doch seit wenigen Augenblicken waren seine Augen geschlossen. Vermutlich versuchte er sich gedanklich an einen anderen, ruhigeren Ort zu teleportieren. Sasori konnte ihn diesbezüglich sogar ein wenig verstehen. Erneut ertönte ein unleidiges „Hmpf“ hinter ihm und er machte sich schon innerlich bereit, zwischen die Beiden gehen zu müssen, als der Drache mit unerwarteter Härte in seinem schnellen Flug hielt. Sasori rutschte dadurch dem Iwanin unsanft in den Rücken, doch dieser scherte sich nicht. „Deidara! Was soll der Unsinn? Wir haben keine Zeit...“, fluchte er schon, ehe ihn der Angesprochene mit überrascht hoch klingender Stimme unterbrach. „Sieh nur, da unten, Sasori – no – danna!“ Was sollte da unten schon sein? Seit Ewigkeiten überflogen sie bewusst nur Wälder und Felder. Ortschaften oder gar größere Dörfer ließen sie aus oder umflogen sie im weiten Bogen. Man wollte nicht unnötig Aufmerksamkeit erregen. Aufstöhnend beschloss er nun, dem Hinweis des Anderen zu folgen und nach unten zu sehen, in der Hoffnung, dass dort nichts weiter sei und sie ihre zügige Weiterreise fortsetzen konnten. Sein Augenmerk folgte dem ausgestreckten Zeigefinger des Blonden hinunter auf einen mehr oder minder ausgelegten Pfad zwischen den Bäumen in einem dichteren Wald. Normalerweise dürfte man hier so schnell aus dieser Höhe nichts erkennen, wenn nicht das Objekt der Aufmerksamkeit etwas so markantes bei sich getragen hätte. Obwohl... bei sich war der falsche Ausdruck. Es kleidete ihn. Und es katapultierte die beiden Teamkollegen, die hoch über ihm schwebten, in die Vergangenheit. Ein schwarzer Mantel mit roten Wolken darauf verschwand im Dickicht neben diesem Pfad. „Wer?“, flüsterte der Puppenspieler grübelnd und schaffte es dadurch auch, dass sich nun Hidan aus seiner liegenden Position erhob und interessiert durch die halbgeöffneten Lider spitzte. „Was hat die Blondine für ein Problem?“, gähnte er schließlich und bedachte die beiden Anderen mit einem eher abfälligen Blick während er erkannte, wie sie sich über den Rand des Drachens hinausbeugten. Kurz entschlossen krabbelte er zu ihnen und tat es ihnen gleich, erblickte aber zunächst nichts, was seiner Aufmerksamkeit bedarf: „Und was ist da unten? Klar! Kein Sand mehr! Aber sonst...“ „Akatsuki“, wisperte der blonde Nukenin aus Iwagakure und Hidan hob erstaunt die linke Braue. „Was?“ „Ganz schön viele Was in den letzten Sätzen!“, zischte Sasori und versuchte sich auf das Dickicht zu konzentrieren, um das wiederzufinden, was sie kurz zuvor entdeckt hatten. „Spürt ihr irgendwelches Chakra?“, wandte er sich schließlich an die beiden Anderen. Doch diese zuckten synchron mit ihren Schultern. Hatten er und Deidara sich diesen Mantel zwischen den Bäumen nur eingebildet? Plötzlich schoss etwas an ihnen vorbei und umwickelte den ganzen Körper des Drachens. Deidara kreischte erschrocken auf und Hidan schluckte seine bissige Bemerkung darüber aufgrund der plötzlich eingetretenen Notsituation herunter. Obwohl der Drache erheblich schwankte unter dem plötzlichen Entern durch die schwarze Fäden erhob er sich blitzschnell in den Stand und riss sich seine Sense von der Schulter: „Netter Versuch!“, lachte er laut auf und schwang die dreischneidige Waffe im hohen Bogen durch die Luft. Nur an ihrer elastischen Kette haltend steuerte er sie durch die sich immer enger um den explosiven Drachenkörper schnürenden Fäden hindurch und zerschnitt sie. „HA!“, schallte seine Stimme triumphierend, „Deine Jiangus waren schon mal wesentlich effektiver, Alter! Du lässt nach!“ Sasori und Deidaras Blick auf Hidan hatte ein und die selbe Aussage: absolute Verwirrtheit. Was wurde hier gespielt? „Und du hast dich auch kein bisschen verändert, Hidan! Immer noch ein loses und respektloses Mundwerk!“, ertönte schließlich eine dunkle, raue Antwort unterhalb der Baumkronen. Sasori kannte diese Stimme. War das möglich? Eine Gestalt trat nun wieder auf den Pfad und stierte sie mit giftgrünen Augen von unten herauf an: „Ihr seit sehr unvorsichtig, Puppenspieler. Ich gehe einmal davon aus, dass du der Anführer dieser kleinen Versammlung da oben bist!“ Hidan wollte gerade Einspruch erheben. Niemand war hier von irgendwem der Anführer. Deidara hingegen nickte nur eifrig und allein für dieses unterwürfige Verhalten hätte ihm der Jashin – Priester gerne einen deftigen Schlag an den Hinterkopf gesetzt. Sasori beschränkte sich hingegen auf ein knappes Nicken: „Das kann man so sehen, ja!“, dann gab der Rothaarige seinem blonden Kameraden ein kurzes Handzeichen, dass diesem deutete, den Drachen zur Landung zu bewegen. „Was tust du hier, Kakuzu?“, fuhr Sasori im ruhigen Ton fort, während sich der Drache langsam dem Boden näherte und dort sanft aufsetzte. „Könnte ich euch auch fragen! Vor allen Dingen in dieser Zusammensetzung! Da wundere ich mich doch, dass Hidan noch den Kopf an der richtigen Stelle trägt!“, konterte der Nukenin aus Takigakure und trat näher an die drei Anderen heran. Hidans Augen weiteten sich bei der Aussage seines alten Teamkameraden: „Was soll das denn heißen? Natürlich ist bei mir alles da wo es sein soll!“ „War nicht immer so!“, flötete nun der Blonde neben ihm und bückte sich vorausahnend, da die Sense nur wenige Zentimeter über seinem Kopf schwang, „Hey! Meine Haare!“ „Tunte!“ „Sag das noch mal, hm!“ „Gerne! T-U-N-T-E!“, grinste der Nukenin aus Yugakure breit und genoss die aufsteigende Wutröte im Gesicht des Bombenlegers. „Jetzt reicht's!“, wütend griff er bereits in die Tasche mit seinem explosiven Lehm ehe sich sachte eine zierliche Hand auf seine eigene legte. „Deidara! Lass gut sein!“, Sasoris Stimme wirkte außerordentlich beruhigend und so konnte der Blonde nur nicken. Dennoch war ihm die Röte erhalten geblieben. „Ha! Feigling!“, Hidan hingegen schien gerade erst in Fahrt zu kommen, „Stehst wohl unter dem Pantoffel...“ „HIDAN!“, diese Stimme grollte bedrohlich dunkel und schallte auf der Lichtung in alle Richtungen wider. Hidan schien in seiner Bewegung zu verharren und Sasori und Deidara blieb nur ein erstauntes Zwinkern über die plötzliche Sprach- und Handlungslosigkeit des Silberhaarigen. Deidara unterbrach die plötzliche Stille mit leisem, fast schon dezentem Kichern: „Wer steht hier unter dem Pantoffel, hm?“ Ungewohnterweise erntete er daraufhin nur einen bitterbösen Blick, ansonsten blieb der Priester stumm und sprang stattdessen vom Drachen herunter. Mit zügigem Schritt näherte er sich dem anderen Unsterblichen an: „Ich hätte schon nichts gemacht! Ich hatte schließlich meinen Spaß mit ihnen! Du weißt doch, dass ich mich an deine Regeln halte! Wir haben uns zudem herrlich in Suna ausgetobt! Jashin ist zufrieden. Zudem sind sie absolut uninteressant für Jashin. Sonst wären sie nicht mehr da und...“ „Hidan! Halt die Klappe!“ „Mann, was hab ich deine freundliche Art vermisst!“, entgegnete dieser dann nach einigem Zögern und positionierte sich nun grinsend vor dem größeren Nukenin. Dieser betrachtete sein Gegenüber nun genauer und man erkannte ebenfalls ein Lächeln hinter dem Mundschutz: „Wer hat dich denn wieder zusammengeflickt?“ „Das war ich!“, beantwortete Sasori die Frage und sprang ebenfalls vom Rücken des Drachens um sich dem Neuankömmling dieser kleinen Gruppe zu nähern, „Und wie kommt es das wir dich hier antreffen und nicht in den Höhlen oder irgendwo zerstückelt...“, er wies auf Hidan, „...wie den da?“ Kakuzu musste schon einiges zu dem Rothaarigen herunterschauen. War dieser doch einen ganzen Kopf kleiner als er selbst und somit der Kleinste in diesem Quartett: „Ich erwachte ebenfalls in einer Höhle unweit von hier vor einiger Zeit. Jedoch war ich dort alleine. Ich habe mich einer neuen Organisation angeschlossen und erfülle nun profitbringend Aufträge!“ „Einer neuen Organisation, hm?“, Deidara schien sich nicht vom Rücken seines Drachens lösen zu wollen und blieb lieber in einigem Abstand. Die beiden Unsterblichen wirkten zusammen auf ihn irgendwie unheimlich. Dies wollte er sich jedoch nicht anmerken lassen. „Ja. Die Aufträge und die Bezahlung sind gut!“, war nur die knappe Antwort des Größeren. „War klar, dass du nur auf das Geld aus bist. Jashin gefällt dieser Gedanke immer noch nicht. Aber diese neue Organisation, von der du da sprichst, interessiert uns!“ „Sind dort auch die Anderen?“, Deidara setzte sich in den Schneidersitz und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Einige, ja!“, kam es nur knapp zurück. „Wer?“, Sasori legte den Kopf zur Seite. Er hatte bemerkt, dass sich sein blonder Freund nicht ganz wohl zu fühlen schien in der Gegenwart des Hünen. Ihn beschlich auch ein ungutes Gefühl, doch schien Hidan ganz sorgenfrei zu sein und da dieser den Vierten gut kannte wollte er weniger misstrauisch sein. „Konan. Pain. Nagato, Zetsu...“, zählte Kakuzu ruhig auf. „Das verfressene Biotop auch?“, rief Hidan aus, „Was ist mit Kisame oder Itachi?“ Kakuzu streckte sich. Man hatte das Gefühl seine Knochen knacken zu hören. Für Sasori nicht weiter verwunderlich. Schließlich galt nun der Unsterbliche als Ältester hier in der Runde mit seinen rund 95 Jahren und würde zweifelsohne versuchen, ihm den Rang des Anführers hier streitig zu machen. Ihm sollte dies für den ersten Augenblick recht sein. Es war interessant, erst einmal etwas über diese Organisation zu erfahren. Vielleicht hatte es ja etwas für sich, sich dieser anzuschließen. Aber erst, wenn er wieder der Alte war und auch nur, wenn deren Ziele auch mit den seinen vereinbar waren. Das Konan dort war hieß eigentlich nichts schlechtes. Schließlich war Konan es gewesen, die ihn damals für Akatsuki angeworben hatte. „Nein. Itachi Uchiha und Kisame Hoshigaki sind nicht dabei. Es geht das Gerücht um das Itachi zu seinem Bruder zurückgekehrt ist. Aber das ist nur ein Gerücht, welches ich hier und da aufgeschnappt hab!“ „Die Uchihas leben beide noch?“, Deidara sprang entsetzt auf, hatte aber ein leicht freudiges Aufblitzen in seinen Augen, „Das kann nicht sein! Dann bekomme ich ja doch noch meine Revanche, hm?“ „Unterschätz die Uchihas nicht, Kleiner!“, Kakuzus Augen stierten zum Blonden, der sich daraufhin wieder kleinlaut wirkend setzte, „Itachis Bruder hat sich wohl mit diesem Fuchsbengel zusammen getan und zusammen haben sie Madara fertig gemacht. Es dürfte wohl klar sein, dass daher kein so leichtes Herankommen an diese Beiden ist!“ „Hmpf!“, klang es nun fast schon schmollend vom Rücken des Drachens herunter. „Eure Fähigkeiten sind zu begrenzt für eine direkte Konfrontation. In meiner neuen Organisation gibt es jedoch jemanden, der eure Fähigkeiten verbessern könnte, so dass sie die des Fuchses sowie der Uchihas bei Weitem übertreffen könntet!“ Das wiederum erregte das plötzliche Interesse des Iwanin und seine nach vorn gewölbte Unterlippe wich einem Strahlen. Sasori seufzte innerlich über so viel Naivität. Niemand konnte jemandem einfach so Fähigkeiten übertragen, die einen so stark werden ließen, dass man die Bezwinger Madaras einfach so aus dem Weg räumte. Sonst würde es doch dieser Jemand zweifelsohne selber tun. „Das hört sich ja alles schön und gut an, jedoch befinden wir uns gerade auf dem Weg in den letzten Hauptstützpunkt von Akatsuki. Ich benötige dort die medizinischen Gerätschaften...“ „Um dich in deinen alten Körper zurück zu versetzen!“, beendete Kakuzu zu Sasoris Erstaunen dessen Satz, der daraufhin nur leicht beschämt wirkend nickte. „Dann werde ich euch wohl eine Weile begleiten, denn ich habe den selben Weg.“ Auch wenn Sasori nicht wirkliches Vertrauen zu dem größeren Nukenin hatte, so nickte er und wandte sich ab, um wieder auf den Drachen zu springen. Er würde Kakuzu im Auge behalten. Neue Organisation hin oder her. Er war kein Mitglied darin und hatte es auch nicht vor, so schnell zu werden solange er noch nicht deren Ziele und Anliegen kannte. Er hoffte gerade nur inständig, dass Deidara sich seiner Meinung darüber anschloss und er nicht dabei war, voreilig seinen Partner zu verlieren. Denn Gefühle hin oder her. Selbst als Puppe würde ihm der nervige Blonde irgendwo fehlen. Kleiner? Wach auf! …. Kleiner! …. NARUTO! „Hmpf!“ Du solltest langsam mal dein Nickerchen beenden. Der Uchiha hat bereits das Weite gesucht. Oh Mann! Tut das weh! Echt jetzt! Das waren meine ersten Gedanken. Ich spürte einen weniger bequemen Untergrund, auf dem ich wohl lag. Die Augen öffnen wollte ich nicht. Ich hielt sie geschlossen. Irgendwie dachte ich, wenn ich sie geschlossen halte würde mir die Realität vermutlich nicht so ins Gesicht schlagen und Schläge hatte ich bereits genug! Ich spürte warme Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht welche durch meine geschlossenen Lider orange – rot wirkten. Mein Schädel dröhnte heftig. Komm in die Gänge! Für so ausgedehnte Schläfchen haben wir nicht die Zeit! „Kurama?“ Wer sonst? Kann es sein, dass man dich Bengel nichts alleine machen lassen kann? „Hm...“, nun blinzelte ich vorsichtig. Wie ich mir schon dachte brannte das für mich plötzlich sehr grell auf meine Netzhaut eindringende Sonnenlicht. Irgendwie kitzelte zudem meine Nase, „Was?“ Uchiha ist weg! Und schon saß ich. Das Bereuen dieses plötzlichen Aufsetzen folgte auf dem Fuß. „Au!“, meine Hand fuhr direkt in meinen Nacken, erfühlte eine deutliche Erhebung knapp unterhalb meines Haaransatzes: „Verdammter Bastard!“, zischte ich bei der Erinnerung an die Entstehung dieser unschönen Beule. Ich hätte mit allem gerechnet. Das er mir eine reinhaut oder mich anschreit oder einer Kombination aus beidem. Aber nicht, dass er diesen Kuss, der von mir sicherlich nicht geplant gewesen war, so intensiv erwidert das ich ihn jetzt noch auf meinen Lippen spürte, mich dann bewusstlos schlägt und einfach liegen lässt. Fuck! Vielleicht hatte ich doch übertrieben! Ich halte mich ja normalerweise raus, aber kannst du mir mal erklären, was da genau eben bei dir abging? Ich spürte die deutliche Veränderung meiner Gesichtsfarbe und hätte meine Hand nicht schon auf der schmerzenden Stelle im Nacken geruht, dann hätte sie mich vermutlich wenige Zentimeter höher am Hinterkopf gekratzt. „Nichts!“, flüsterte ich kleinlaut und betrachtete den Grashalm vor mir, der mir gerade wesentlich interessanter vorkam als das beantworten unangenehmer Fragen. Ich hörte ein amüsiertes „Hmpf!“ meines Biju – Freundes aus meinem Inneren. Aber seine Frage war auch irgendwo berechtigt. Was genau hatte mich dazu veranlasst, Sasuke zu... oh! Das war eigentlich schon so peinlich, dass ich gar nicht darüber nachdenken wollte! Meine Hand glitt nach vorne an meine Stirn, meine Andere legte sich daneben. Beide stützten nun meinen Kopf ab, mit den Ellbogen auf den Knien der angezogenen Beine. Oh Mann, war das peinlich! Und dumm. Und unüberlegt. Peinlich. Dumm. Unüberlegt. Typisch ich halt! Echt jetzt! Hatte dieser Tuschepinsel etwa recht? „Tuschepinsel?“, ich schielte durch meine Finger hindurch auf meinen Bauch. Diese Gespräche mit Kurama waren schon seltsam. Mir war es lieber, wenn er in seiner kleinen Fuchsgestalt vor mir saß. Ich brauchte wohl einen direkten Ansprechpartner. Aber warum auch immer er gerade diese Art des Gespräches mit mir bevorzugte, so war ich doch dankbar, überhaupt jemanden zum sprechen zu haben. Ja, dein seltsamer Freund mit dem falschen Grinsen. Im Krankenhaus. Oh, er meinte das ebenfalls peinliche Aufeinandertreffen mit Sakura und Sai als ich damals bei Sasuke im Bett lag! „Öhm... nee... haha... sicher nicht!“, diese Aussage kaufte nicht einmal ich mir ab! Och nee! Was war nur mit mir los? Klar war da etwas. Das wusste ich auch. Bisher habe ich nur gedacht, dass es das normale Gefühl ist, was man so für einen besten Freund empfindet. Und das ich gerne die Nähe zu Sasuke suchte... na ja... es war irgendwo beruhigend seinen Körper an meinem zu spüren. War wohl so eine Grundangst. Denn so lange ich ihn spürte wusste ich, dass er in meiner Nähe war. Und nicht wieder weg. So unerreichbar weit weg. Weißt du, Kleiner... ich habe echt kein Problem damit wenn du... also ich weiß, dass ihr Menschen ab und zu... und na ja... du hast nun das Alter... Ich lachte auf. Kurama stotterte. Er stotterte! Das hatte ich noch nie erlebt! Also war ihm das Ganze wohl ebenso unangenehm wie mir: „Sag schon, Kurama! Schlimmer kann es nicht mehr werden!“, flüsterte ich nach meinem Lachanfall und merkte sofort, dass mich dies aber doch irgendwie selbst aus dem Gefühl dieser unangenehmen Situation herausgeholt hatte. Ich hatte bei Kushina auch keine Probleme als das mit dem Yondaime anfing. Na ja, ich hab mich da raus gehalten... also... wenn es zu... du weißt schon... „Ja, ich kann es mir denken!“, irgendwie konnte ich nun wieder ruhiger antworten. Gerade war es mir nicht mehr so unangenehm. Vermutlich, weil es nun nicht mehr direkt um mich ging. Aber angenehm war es auch nicht, nun über meine Eltern im Bezug auf dieses Thema zu sprechen zu kommen. Er ist ein Uchiha! „Stimmt“, mehr wusste ich da gerade auch nicht darauf zu antworten weil ich, bewusst oder unbewusst, versuchte, dass, worauf Kurama wohl offensichtlich anspielte, auszublenden. Doch ein Räuspern seinerseits ließ mich erahnen, dass wir dieses Thema doch nicht einfach so vergessen würden. „Wieso stört dich das jetzt, Kurama? Schließlich ist er auch mit dir verbunden. Er ist auch dein Jinchuriki!“ Ja, und du weißt, dass ich darüber nicht so begeistert bin. „Ja! Aber er ist anders!“ Und das ist der Grund, dass du dich in ihn verliebt hast? „Ich hab was?“ Kleiner! Es ist doch ziemlich offensichtlich! „Ähm... haha...ach quatsch!“ Du schläfst seit drei Wochen mit ihm in einem Bett und dann küsst du ihn! „Das mit dem Bett... das ist nur weil ich nicht verpassen wollte wann er aufwacht!“ Das hätte von einem nebenstehenden Stuhl aus auch gut funktioniert und ist auch keine Erklärung für die letzten Nächte! „Kurama!“, stöhnte ich und vergrub mein hochrotes Gesicht zwischen meinen Knien, die Hände lagen gefaltet auf meinem Hinterkopf, „Er ist mein bester Freund! Er ist ein Mann!“ Ja, ist er. Ein Mann. Und ein Uchiha. Also das Erste stört mich nicht, eher der zweite Punkt. Ist so ein Vertrauensproblem. Irgendwie haben alle Uchihas einen Hang zur dunklen Seite. Ich hob eine Augenbraue. Wie? Ihn störte die Tatsache nicht, dass Sasuke ein Mann war und... „Ich bin auch ein Mann, Kurama! Argh!“, raufend fuhr eine meiner Hände aufgebracht durch mein störrisches Haar, „Das hast du aber schon mitbekommen?“ Natürlich, dummer Bengel! Ist mir nicht entgangen! Hatte ja sonst nur Frauen als Jinchuriki seit Rikudo. „Ich kann doch keinen Mann lieben! Sakura – chan und Sai haben zwar nicht so gewirkt, als wäre das etwas Schlimmes...“ Eben. Es ist nichts schlimmes. Da versteh ich also dein Problem nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich zu lange mit Kushina zusammen war... aber ich kann dir sagen, dass sie stets der Meinung war, dass es nur darauf ankommt, dass man selbst glücklich ist. Wenn du glücklich bist damit, dann... warum nicht! „Hm... Mutter hatte kein Problem damit?“, ich horchte interessiert auf. So genau hatte ich eigentlich noch nie mit Kurama über meine Mutter geredet. Schließlich war sie viele Jahre lang seine Jinchuriki. Er war ihr somit sehr nah gewesen. Kannte sie besser als ich. Irgendwo stimmte mich das traurig. Ich würde jetzt dieses Gespräch lieber mit meiner Mutter führen. Ich denke, das ist normaler als mit einem Biju – Geist in seinem Inneren darüber zu diskutieren, warum man anscheinend nicht ganz normal war. Denn so wie es eindeutig aussah war ich nicht normal. Ich hatte mich in einen Kerl verliebt! Argh! Wie konnte das nur passieren? Ich hatte jahrelang für Sakura – chan geschwärmt und nun... nun war es Sasuke? Was war da falsch gelaufen? Zu viele Schläge an den Kopf? Sakura - chan war immer in meiner Nähe gewesen. Da hätte ich verstanden, wenn sich meine Gefühle ihr gegenüber intensiviert hätten. Aber nein... ich verknallte mich in den Bastard, dem ich stets hinterherrannte. Nein. Kann ich mir nicht vorstellen. Dafür war sie nicht der Typ. Das Problem liegt eher darin, dass er ein Uchiha ist! Ich lachte leise. Kurama war schon seltsam, echt jetzt. Generell war das hier alles seltsam! Presste ich gerade Kurama durch dieses Gespräch in eine Art Elternrolle? Meine Eltern konnte ich ja nun nicht wirklich fragen und Jiraija war leider auch nicht mehr da. Wobei...? Ich lachte innerlich leicht auf! Mit Jiraija hätte ich darüber doch nicht wirklich reden können, oder? Hallo?! Der notgeile alte Mann. Ha ha! Obwohl ich wirklich gerne sein Gesicht gesehen hätte, wenn ich ihm sagen würde, dass ich auf Sasuke und nicht auf irgendeine Sasuko stehen würde. „Ich denke, er kann nicht wirklich etwas für seine Familiengeschichte oder seine Herkunft. Dein Problem galt doch mehr Madara. Und Sasuke hat uns da geholfen!“ Versuchst du mir gerade deinen Freund schmackhaft zu machen? Auch er hörte sich nun amüsierter an. Und ja, irgendwie versuchte ich das. Ich versuchte, ihr Verhältnis zueinander zu bessern. Ich wusste, dass dies eine schwere Aufgabe sein würde, aber Kurama war nun wirklich auch einer meiner besten Freunde und mein Partner. Aber er war nun auch Sasukes Partner. Und wenn es die Situation erforderte, dann sollten die Beiden schon miteinander klar kommen! Dann folgte eine nachdenkliche Stille. Wobei ich gar nicht wirklich nachdachte. Es war nichts tiefgründiges. Es war eher ein sich klarer werden. Ja, ich hatte Sasuke geküsst und ja, es war nun auch mehr als mir deutlich genug klar geworden, dass ich da wohl weit mehr für diesen Bastard empfand als bloße Freundschaft. Na ja, sogar viel mehr! Und ich hatte es die ganze Zeit wohl nie gemerkt. Wie lange war das wohl schon so? Wann hatten sich diese Gefühle verändert oder wann waren sie überhaupt erst entstanden? „Sag mal Kurama... bin ich schwul?“ Schwul? „Ja... he he... so nennt man das doch wenn ein Kerl... na ja... wenn er auf Männer steht, oder?“ Oi, dann wird es wohl so sein. Dann bist du wohl schwul! „Quatsch! Ha ha! Ich bin doch nicht schwul, echt jetzt!“ Hm, also, es scheint du bist verliebt in einen Mann, und du hast gesagt, wenn ein Mann einen Mann liebt dann nennt ihr das schwul, also bist du demnach schwul. „Aw!“, panisch fuhr ich mir wild durch meine Haare. Das konnte doch gar nicht sein! Ich hatte doch jahrelang von Sakura – chan geträumt... sie und ich, zusammen, küssend, streichelnd... WUAH! Wieso denk ich nun plötzlich an schwarze Haare, an selbstgefälliges Grinsen, an nachtschwarze Augen, an... Verdammt! So wie du die letzten Jahre immer hinter dem her gelaufen bist ist das doch auch nicht weiter verwunderlich!, fuhr Kurama ruhig fort. In meinen Augen viel zu unbesorgt. Bis auf die Uchiha – Problematik schien er wirklich kein Problem darin zu sehen. Und mal ehrlich, Kleiner. Da bei eurem Training. Da hat es doch schon fast... „Nein, da war nichts fast, echt jetzt! Da war gar nichts! Das war höchstens weil wir da so... ähm... melancholisch waren und so!“, unterbrach ich ihn hastig als er mich an den wirklichen Beinahe – Kuss auf Trainingsplatz Drei erinnerte, der nur nicht statt gefunden hatte aufgrund der Unterbrechung von Kakashi – sensei! Wieso versuchst du dich nun herauszureden? Steh doch einfach dazu! „Ich kann nicht dazu stehen! Ich bin der Hokage! Ich kann nicht schwul sein! Ich steh nicht auf Männer! Ich...“, Du stehst nur auf Sasuke!, lachte nun der Fuchs laut auf. „Hm“, ich schob die Unterlippe nach vorne und meine Stimme wurde leiser, „stimmt schon irgendwie! Nur auf Sasuke! Also bin ich nicht schwul! Andere Männer interessieren mich ja nicht!“ Kurama lachte laut auf: Du bist wirklich speziell! Warst du schon immer! Warum sollte es da auf dieser Ebene anders sein? Schließlich kommt es auch nicht alle Tage vor, dass ich einem Jinchuriki beratend in Liebesdingen zur Seite stehe! Auch ich lachte. Das war ich wohl wirklich. Speziell. War ich schon immer und werde ich vermutlich auch immer sein. Auch wenn ich mir eine Zeit lang gewünscht hatte, normal zu sein. So wie die Anderen alle in meinem Dorf. Aber mittlerweile war ich ganz froh, dass ich nicht wie die anderen war. Also warum sollte ich jetzt auch damit anfangen, ein normaler Hokage zu sein? Ein Hokage, der in seinen besten Freund verknallt ist. Hört sich doch schon mal kompliziert an. Zudem gilt dieser noch als Nukenin und das wird sich auch sobald nicht ändern wenn er nicht kehrt macht. Das hörte sich nun noch komplizierter an! Ach, wer hatte denn verlangt, dass in meinem Leben irgendetwas einmal normal läuft? Wäre ja langweilig, echt jetzt! Ich lachte leise in mich hinein. Wann bitte schön war das überhaupt passiert? Also, dass mich in meinen besten Freund verlieben, meine ich. Ich spürte, dass diese Antwort ganz schön weit in der Vergangenheit liegen musste. Denn diese Sehnsucht nach ihm, die ich bislang nur als Sehnsucht nach dem besten Freund und liebsten Rivalen abgetan hatte, war schon so lange in mir. Vielleicht... ich erinnerte mich an einem Tag in der Akademie. Zu dem Zeitpunkt war ich mir eigentlich sicher, dass ich Sasuke hasste. Ja, wirklich hasste. Und da hatte er draußen an einem Zaun gelehnt gesessen. Mit nachdenklich traurigen Augen. Und ich hatte ihn angestarrt. Schon eine ganze Weile. Das hatte ich nicht einmal bemerkt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich gefragt, was er wohl hatte. Er sah so traurig aus. So einsam. So allein. So verlassen. So wie ich mich immer fühlte. Da kam diese Verbundenheit zu ihm in mir auf. Und obwohl ich ihn hasste hatte ich da das Gefühl ihn in den Arm nehmen zu wollen. Und das wollte ich ihm da auch sagen! Ich wollte da zu ihm gehen und ihn fragen, was los war und ihn trösten... na ja... dann flog mir ziemlich heftig ein Ball an den Kopf... und so schnell wie dessen Aufprall gekommen war hatte ich mein Vorhaben vergessen gehabt. So was blödes! Wie wäre das zwischen uns wohl verlaufen, wenn ich da auf ihn zugegangen wäre? Hätte schon da eine Freundschaft entstehen können? Wir waren da gerade acht Jahre alt oder so. Also lange vor der Team 7 Zeit. Und mittlerweile wusste ich auch, warum er damals so war. Er hatte wenige Tage zuvor seine ganze Familie verloren. Ich versuchte mir vorzustellen, was gewesen wäre, wenn ich mich neben ihn gesetzt hätte. Wären wir dann nicht die Rivalen geworden, die wir dann später waren? Und wären wir ohne diese Rivalität so stark geworden wie wir es nun waren? Hatte uns die Vergangenheit, so wie sie abgelaufen war, auf unsere Gegenwart vorbereitet und hatte daher das Schicksal... oder wer auch immer, erfolgreich verhindert, dass ich das, was ich jetzt fühlte, nicht früher erkannt hatte. Was hast du nun vor, Kleiner? Kurama schien das Thema wechseln zu wollen. Es war schließlich nicht nur ungewohnt für mich über zwischenmenschliche Gefühle zu sprechen. Das war allerdings eine gute Frage. Was hatte ich nun vor? Er war wieder weg. Ihn erneut aufzuspüren dürfte nicht das Problem sein, jedoch war nun den ANBU bekannt, dass wir uns nicht mehr im Dorf befanden und ich hatte es nur Yamato zu verdanken, dass wir ein wenig Zeit gewonnen hatten. Jedoch musste ich, und das möglichst in Begleitung von Sasuke, möglichst schnell in Konoha auftauchen. Und da lag das Problem. Würde ich Sasuke verfolgen und ihn nach Konoha zurückschleifen, so würde dies auch Zeit in Anspruch nehmen. Zudem wäre die Möglichkeit, dass er sich wehren würde sehr groß. Schließlich war er ein sturer Bastard! Also sollte ich noch Zeit für einen Kampf einkalkulieren. Hm! Würde ich ihn verfolgen und ihn bei seiner Suche unterstützen, so würde dies noch länger dauern. Schließlich wusste niemand von uns, wo sich Orochimaru genau befand. Und würde ich alleine nach Konoha zurückkehren, dann würden sie Sasuke jagen. Er wäre dann wieder ein Nukenin. Und ich könnte dies nicht mehr verhindern. Obwohl ich Hokage war. Und ich wollte nicht Hokage sein in einer Zeit, in der man Jagd auf meinen besten Freund machte. Vor allen Dingen auf einen besten Freund in dem ich weit mehr sah als nur den besten Freund. In den ich vermutlich wirklich verliebt war. Verdammt! „Kurama?“ Ja? „Kannst du nicht bei ihm erscheinen und ihn irgendwie aufhalten bis ich bei euch bin?“ Dürfte nicht funktionieren, Kleiner. Ich bin selbst in meiner materialisierten kleinen Form nicht wirklich da. Das ist ja nur Teil meines Chakras. Du weißt doch wo ich mich mit den Anderen aufhalte. Ein Transfer kann nur stattfinden, wenn er auf mein Chakra im vollen Umfang zugreift. Und gerade greift er noch nicht mal auf sein Eigenes zu. Ich kann ihn durch das Siegel schwach spüren, dass ist aber auch schon alles! Also brauchen wir einen anderen Plan. Irgendeine Idee? Ich warf meinen Kopf in den Nacken und seufzte laut auf. Verdammte Scheiße! Warum war immer alles so kompliziert? „Kurama, ich weiß es nicht! Wieso konnte dieser sture Bastard nicht einfach mitkommen?“ Weil ihr euch so ähnlich seid? „Wie meinst du denn das?“, ich hob meine Augenbraue und legte meinen Oberkörper nach hinten, mit beiden Händen abstützend im hohen, trockenen Gras. Es schien wieder ein heißer Tag zu werden. Keine Ahnung wie spät es war. Aber lange konnte die Sonne noch nicht aufgegangen sein und dennoch herrschten schon sehr warme Temperaturen. Du bist genauso stur! Doch das ist wohl eine positive Eigenschaft. Denn wärst du es nicht, dann wäre Sasuke nie nach Konoha zurückgekehrt, du kein Hokage und ich ganz sicherlich nicht mit dir befreundet! „Okay! Da hast wohl recht!“, lachte ich laut auf, „Also werd ich mit meinem Sturkopf wohl doch wieder hinter ihm her rennen, hm?“ Du wärst doch nicht glücklich wenn nicht! Ich hatte das Gefühl, das Kurama gerade sehr breit grinste. Meine Kopfschmerzen ließen mit Abschwellen der Beule nach. Ich war meinen schnellen Selbstheilungskräften aufgrund des Fuchschakras nicht zum ersten Mal in meinem Leben sehr dankbar. Mit einem Grinsen im Gesicht sprang ich auf und klopfte mir den Staub aus meinem Poncho. Ich würde ihm weiter hinterherrennen. Ja. Das würde ich immer tun. Und es war mir nun auch egal. Denn schließlich wusste ich nun auch warum ich es tat. Weil er mir wahnsinnig viel bedeutete. Weil ich mich wirklich in diesen Teme verliebt hatte. Und weil ich einfach bei ihm sein wollte, selbst wenn er meine Liebe nicht erwiderte. Aber selbst das galt es noch herauszufinden, denn schließlich hatte er mich eindeutig zurück geküsst! Mochte er mich etwa auch? Ich zog meinen Poncho aus und stopfte ihn in die Tasche. Aus dieser holte ich auch meine Maske wieder heraus. Ich sollte sie anziehen. Schließlich war nun überall bekannt wer ich war und man musste mich nicht unbedingt überall erkennen. Ich überkreuzte beide Zeige-und Mittelfinger: „Kage Bushin no jutsu!“, und neben mir erscheinen zwei meiner Schattendoppelgänger im ANBU – Outfit und blickten mich erwartungsvoll an. „Ich habe für euch Beide eine Mission der Klasse S!“, grinste ich und hoffte, dass diesmal mein Plan aufging. ***** Kapitel 13: Kapitel 13: SUCHPROTOKOLL ------------------------------------- Kapitel 13 SUCHPROTOKOLL Die Schiebetüre wurde langsam zur Seite geschoben und ein leises Räuspern ließ ihn herumdrehen. Er hatte ihre Präsenz schon lange gespürt. Sie kam jeden Morgen, normalerweise in der Begleitung von Tsunade – sama. Doch heute war sie alleine. Er lächelte. Nur dunkel konnte er sich an ihr Aussehen erinnern. Er war ihr nur einmal bewusst begegnet und selbst da war er nicht er selbst gewesen, sondern hatte nur mithilfe des Körpertauschjutsus ihr und ihrem damaligen Team im Kampf gegenüber gestanden. Sie war eine mutige Kunoichi gewesen. Und auch ihre Aura hatte ihm ein starkes Chakra und einen ebenso starken Willen gezeigt. „Guten Morgen, Itachi – san!“, sprach sie leise. Obwohl er ihr jegliche Verachtung in ihrer Stimme verzeihen würde nach allem was in der Vergangenheit vorgefallen war, so klang ihre Stimme freundlich und auch sehr höflich. Als würde sie mit einem ihrer Senseis sprechen und nicht mit einem erblindeten Nukenin. „Du brauchst nicht so förmlich zu sein, Sakura – chan. Ich bin nicht sehr viel älter und Respekt brauchst du mir auch keinen zu zollen!“ Er spürte, wie sie näher an ihn herantrat. Sich zu ihm, wo er doch auf dem Rand seines Bettes saß, leicht herunterbeugte. Er konnte sie zwar nicht sehen, doch erschien sie ihm wie eine warme Lichtgestalt in der Dunkelheit. Dieser Lichtumriss streckte sich und kurz darauf spürte er eine warme Hand an seinem Verband. Wie diese sachte dort entlangstrich. „Tsunade – sama musste Gäste aus Sunagakure willkommen heißen da Naruto und Sasuke – kun wohl trainieren und kann daher erst heute Abend zu einer Visite kommen“, flüsterte sie seufzend und er hob den Kopf ihrer Stimme folgend, so dass sie das Gefühl hatte, der Ältere der Uchiha – Brüder würde sie ansehen, „Ich werde dann heute deine Bandagen wechseln und nach dem Rechten sehen!“ Ihre Hand löste sich, die Wärme der Berührung wich. Er spürte, wie sie den Knoten des Verbandes an seinem Hinterkopf löste und sich anschließend nach und nach der Druck der einzelnen Bahnen entfernte. Die Luft fühlte sich angenehm frisch an um seine leeren Augenhöhlen. „Können wir mit dem Anlegen des neuen Verbandes etwas warten? Bei den Temperaturen ist so eine Bandage nicht sehr angenehm auf der Haut. Außer du findest den Anblick unangenehm, dann...“ „Nicht doch, Itachi – kun! Ich habe auf dem Schlachtfeld weitaus schlimmeres gesehen! Natürlich kann ich erst einmal mit den anderen Untersuchungen fortfahren!“, ihre Stimme hörte sich zwar überrascht aber ehrlich an. Erneut lächelte er in ihre Richtung. Dann spürte er ihre Hände an seinem Hemdkragen und wie sie vorsichtig nach und nach die Knöpfe löste. Er konnte ihren beschleunigten Atem vernehmen. „Wenn dir das unangenehm ist so kann ich das machen!“, er hob seine Hand und wollte zum nächsten Knopf greifen, doch ergriff er dabei die zierlichen Finger der Rosahaarigen, die daraufhin erschrocken zusammenzuckte, aber ihre Hand in der Seinen ruhen ließ. Zunächst sagte niemand etwas. Itachi konnte ihren erhöhten Pulsschlag durch ihre Finger spüren. „Das geht schon, Itachi – kun!“, ihre Stimme klang zittrig. Machte er sie nervös? Langsam entließ er ihre Hand aus seinem Griff und sie fuhr fort ihm das Hemd aufzuknöpfen und seinen Oberkörper frei zu legen. Dann herrschte wieder eine längere Pause. Es wurde nichts gesagt und er spürte auch keine Regungen bei seinem Gegenüber. Wenn er nicht ihre warme Aura gespürt hätte, dann hätte er vermutlich nachgefragt, ob sie noch da wäre. Dann folgte ein tiefes Einatmen und plötzlich spürte er eine angenehme Wärme auf seinem Brustbein. Er kannte diese Art der Untersuchung durch Tsunade – sama, jedoch konnte er sich nicht erinnern, dass Tsunades Berührungen jemals einen solch angenehmen Schauer bei ihm verursacht hätten. „Oh, entschuldige, Itachi – kun! Ist meine Hand zu kühl?“ Sie hatte wohl seine leichte Gänsehaut bemerkt und zog ihre Hand zurück, doch wie automatisch griff er nach ihr und legte sie wieder auf seine Brust: „Nein, im Gegenteil. Das ist sehr angenehm!“ Erneut spürte er diesmal über das von ihm gehaltene Handgelenk, dass sie leicht zuckte und ihr Puls raste. „Ähm, ja, dann werde ich nun einmal mit der Untersuchung anfangen, nicht wahr?“ Sakura kicherte schüchtern und erhöhte dann dann Chakrafluss zu ihrer Handfläche. „Tsunade – sama ist bestimmt sehr stolz auf dich! So eine talentierte Kunoichi findet man nicht alle Tage!“, versuchte der Schwarzhaarige die Stimmung etwas zu lockern, war sich aber nicht so sicher, ob es funktionieren würde. Schließlich war es schon einige Jahre her das er ein Gespräch mit einer Frau außerhalb seiner Tätigkeit als Shinobi geführt hatte. „Vielleicht!“, flüsterte sie leise mit bescheidenem Unterton, während sie sich auf die Informationen des Chakrarückflusses konzentrierte, „Aber ich wollte auch stets die Beste von Tsunades Schülern sein! Ich habe schließlich zwei fantastische Freunde, die ich beschützen muss!“ „So?“, er hob interessiert eine Braue. „Naruto und Sasuke – kun haben sich in den letzten Jahren so erstaunlich weiterentwickelt... ich wollte ihnen da in nichts nachstehen oder als Teammitglied ein Klotz am Bein darstellen. Ich wollte den Beiden zeigen, dass ich auch auf mich alleine aufpassen kann aber ebenso auch eine Unterstützung bin!“ Er spürte wie sie mit jedem weiteren Wort mehr lächelte und lockerer wurde: „Auch als Sasuke – kun nicht bei uns war... so haben Naruto und ich doch immer gehofft, dass er zu uns zurückkehrt und wir wieder ein Team werden. Und für diesen Tag haben Naruto und ich stets trainiert und unser Bestes gegeben!“ „Du hast meinen Bruder wohl sehr gern?“ Erneut zuckte sie. Er hatte wohl mit seiner Vermutung ins Schwarze getroffen. „Ja. Ich habe ihn geliebt!“ „Hast? Jetzt nicht mehr?“ „Nein. Ich glaube, ich bin dieser wohl kindischen und einseitigen Liebe entwachsen. Ich weiß nun, dass Sasuke – kun wie ein Bruder für mich ist... wenn ich das so in deiner Gegenwart frei heraus sagen darf“, er nickte und sie sprach daher mit fast schon verträumt klingender Stimme weiter, „Es war wohl damals so eine Schwärmerei, wie sie in dem Alter ganz normal ist. Aber selbst ich habe nun erkannt, was zusammen gehört und was nicht!“ Er spürte, dass der Druck ihrer Hand auf seiner Brust stärker wurde und konnte sich dazu das passende verfinstern ihrer Gesamtmimik vorstellen. Anscheinend gefiel ihr die aufkommende Prognose nicht. Aber er hatte schon damit gerechnet. Er hatte von Anfang an gewusst, dass sein Erscheinen hier nicht von Dauer sein würde. „Sie sind nicht beim Training, nicht wahr?“, ihre plötzliche kühle Stimme verwunderte ihn. Ebenso ihre Auffassungsgabe. „Was glaubst du?“, stellte er unbeantwortet eine unverfängliche Gegenfrage. „Es handelt sich hier um Naruto. Und um Sasuke – kun. Allein Einer von den Beiden reicht um zu wissen, dass sie nicht still hier abwarten werden was denn so Shikamarus Einheiten auf die Reihe kriegen. Allerdings spielt Sasuke – kun...“, sie schluckte laut hörbar. „Er hat gesagt, ich solle mir keine Sorgen machen und ich vertraue ihm!“ „Hm?“ „Das waren Narutos Worte! Vertraust du Naruto?“ Sakura atmete tief ein und ihr Blick huschte durch das offene Fenster. Zum strahlendblauen Himmel. Strahlendblau. Wie die Augen ihres besten Freundes: „Ich vertraue ihm mehr als jedem Anderen. Naruto hat mich noch nie enttäuscht!“ Itachi legte den Kopf zur Seite: „Siehst du. Dann tun die Beiden schon das Richtige, selbst wenn es für mich vielleicht zu spät sein sollte. Daher zögere auch nicht, mir zu sagen, was dich gerade bekümmert!“ Ruckartig wandte sie wieder ihren Blick auf ihren Patienten, entfernte die Hand von seinem Brustkorb und begann schweigend die Knöpfe seines Hemdes wieder zu zu knöpfen. Erneut griff er nach ihrer Hand. Doch diesmal nicht, um ihr beim Schließen seines Hemdes behilflich zu sein, sondern um diese zuversichtlich zu drücken. Er wollte ihr damit symbolisieren, dass er sich mit allem bereits abgefunden hatte und sie nicht zögern sollte, ihm das Ergebnis mitzuteilen. Sakura verstand diese Geste augenblicklich und dennoch lasteten die Worte schwer auf ihrer Zunge. Schließlich ging es hier um Sasukes Bruder. Doch wusste sie auch, dass sie als die nun zuständige Ärztin ehrlich sein musste. „Höchstens noch eine Woche“, flüsterte sie fast lautlos, doch obwohl Itachi darauf gefasst war, dröhnten diese Worte laut an sein Ohr, „Eine Woche bis zum kompletten Lungenversagen!“ Sein Kopf sank. Ebenso der von Sakura. Sie hätte ihm gerne etwas anderes mitgeteilt. Doch dann schrak sie auf. Innerlich erschrocken über ihren eigenen Einfall: „Itachi – kun! Würdest du auch mir vertrauen? Ich weiß, dass ist viel verlangt und du kennst mich nicht wirklich und...“ „Ja!“, unterbrach er sie und erhob wieder seinen leeren Blick, „Natürlich! Naruto und Sasuke – kun vertrauen dir schließlich auch!“ Sakuras Gesicht überflog ein erleichtertes Schmunzeln: „Ich habe eine Idee und diese ist in dem Ausmaß ziemlich einmalig. Also ich wüsste nicht, ob ich darüber in einem medizinischen Buch gelesen hätte und ich habe alle gelesen... aber ich glaube, es funktioniert und ich würde es versuchen! Es würde Sasuke – kun und Naruto mehr Zeit geben!“ Itachi hörte die Begeisterung über ihre Idee aus ihrer Stimme heraus und er wusste, das wenn jemand von sich selbst und seinen Ideen so überzeugt klingen konnte, dass dies oft der richtige Weg zum Erfolg war: „Also gut! Ich höre!“ Idiot. Idiot. Verdammter Idiot! Dabei war ich gerade noch nicht einmal sicher, wen genau ich damit meinte. Usuratonkachi oder mich selbst? Argh! Als hätte ich gerade nicht genug Probleme! Wieso muss mir nun noch dieser äußerst nervige Loser durch den Kopf spuken? Dieser Loser mit diesen abgrundtiefen, wunderschön funkelnden blauen Augen? Und wer war jetzt eigentlich der Loser von uns beiden? Ich hatte ihn doch zurück geküsst! Zweifelsohne! Ich bin darauf eingegangen! Aber es hat sich auch so verdammt gut angefühlt! Warum hat es sich so gut angefühlt? Und vor allen Dingen auch noch so richtig? Als gäbe es nur ihn und mich und diesen Kuss. Und warum bin ich einfach gegangen? Weil es mir zu viel geworden war? Wahrscheinlich. Es war so wieso eine ausweglose Situation. Egal was und egal wie ich es drehte und wendete. Ich musste weiter. Ich konnte nicht mit ihm zurück nach Konohagakure. Und er konnte nicht mit mir mit weil er sonst alles verlieren würde. So hatte er wenigstens noch eine Möglichkeit sein eigenes Gesicht zu wahren, wenn denn rauskommen würde, dass ich mich davon gemacht hatte. Und das war bestimmt mittlerweile herausgekommen. Und selbst wenn ich dann mit der benötigten Arznei nach Konoha zurückkehren würde, so war mir auch klar, was mich erwarten würde. Vermutlich, nein, ganz sicher sogar, meine Festnahme. Damit konnte ich auch leben. Ich könnte ja dann flüchten. Ich hatte schon fünf Jahre ohne feste Dazugehörigkeit gelebt, dann würde ich das auch in Zukunft können. Konnte ich das wirklich? Ich stoppte in meinen Gedankengängen. Sicherlich. So lange ich wusste, dass es Naruto und Itachi dann gut ging war es für mich nicht weiter relevant was mit mir in Zukunft geschehen würde. Zudem... wie stellte sich Naruto das überhaupt mit mir vor? Einen Hokage mit Faible für Nukenins hatte es soweit ich weiß noch nicht gegeben. Und dann noch mit einer homosexuellen Neigung? Er verbaute sich wegen mir noch alles! Vielleicht war es wirklich besser, wenn ich einfach nur die Arznei für meinen Bruder besorgte und dann aus aller Leben verschwand. Nicht nur vielleicht. Es war auf alle Fälle besser... für Naruto. Und Naruto hatte schon genug wegen mir leiden müssen. Da sollte ich doch dazu in der Lage sein, seine aufkeimenden Gefühle, unter die ich nun mal seinen Kuss jetzt zuordnen möchte, direkt in diesem Keim zu ersticken. Denn das dies kein „Unfall“-Kuss war so wie unsere beiden Vorangegangenen war mir absolut bewusst. Da war einfach zu viel Gefühl. Zu viel Leidenschaft zwischen... uns! Ach verdammt! Uns! Eindeutig war da auch etwas in mir! Etwas undefinierbares. Großes. Und es wollte heraus! Es wollte ihn berühren und berührt werden. Scheiße! Verdammte! „CHIDORI NAGASHI!“ Die Felswände um mich herum zerbarsten wortwörtlich unter dieser Keitaihenka - Form meines Chidoris. Ich wusste, dass Gefühle des Hasses und der Wut stark machen konnten, aber das... Ich war doch nur verwirrt. Woher kam dieser plötzliche Energieschub? Auf jeden Fall hatte ich nun den Eingang des dritten Verstecks, welches ich bis gerade eben untersucht hatte, ziemlich gut unter einem Geröllhaufen versteckt. Wenn Shikamaru's ANBU – Einheiten wirklich ebenfalls auf der Suche waren, dann sollte ihnen das ein deutliches Zeichen sein, dass sie hier nicht ihre Zeit vertrödeln brauchten. Ich strich mir eine meiner langen Strähnen zurück. Meine Haare waren deutlich gewachsen während ich wohl im Koma war. Noch hinderten sie mich nicht in der Sicht. Da war diese Maske schon hinderlicher. Aber der Rest der ANBU – Garderobe war durchaus bequem und kampftauglich. Woher hatte Naruto den Poncho? Und ich war mir auch sicher, dass er darunter ebenfalls die Kleidung eines ANBUs trug. Zumindest die Hose. Hatte er sie aus meinem Schrank? Vermutlich. Gar nicht so dumm vom Dobe. Wer hätte das gedacht. Mit der Kapuze des Ponchos war er bestimmt unbeachtet aus Konoha herausgekommen. Vielleicht hatte man noch gar nicht bemerkt das der Hokage fehlte und wenn er jetzt zurückging würde es keine Konsequenzen für ihn haben. Wenn er denn zurück ging. Ich denke, mein Verhalten war doch Antwort genug. Selbst er dürfte doch begriffen haben, dass ich nicht zur Umkehr zu bewegen war! Oder? Obwohl... ich sprach hier von Naruto. Ich stöhnte auf. Natürlich nicht. Er war damals schon nicht davon abzubringen gewesen mir zu folgen und er würde es jetzt sicherlich auch weiterhin tun. Ich war mir nicht so sicher, ob ich mich darüber nun freuen sollte oder nicht. Es war auf jeden Fall wie immer: Echt nervig! „Hokage – sama!“, rief die freundliche Stimme vom Haupttor her und aus einer Gruppe dort positionierter ANBUs trat eine Gestalt heraus und genau auf die beiden Ankömmlinge zu, „Wie ich sehe, hat euer Training funktioniert!“ „He he, ja, natürlich!“, mit breitem Grinsen überkreuzte Naruto seine Arme hinter seinem Kopf und blickte auf den ihm nebenstehenden ANBU, „Sasuke ist aber wirklich gut! War echt schwer!“ Yamato ließ seinen Blick von seinem neuen Vorgesetzten zu dem ANBU direkt neben diesem schweifen und zog dabei seine Maske aus. Der ehemalige Ersatz – Sensei des Team 7 empfand ein freundschaftliches Gespräch stets als äußerst unhöflich, wenn man dem Anderen dabei nicht ins Gesicht sehen konnte. Sein Gegenüber schien ebenso zu denken, denn auch er entledigte sich seiner Maskierung. Dunkle Augen stachen ihm aus einem doch recht ausdruckslosen, jedoch mit feinen Zügen versehenem Gesicht entgegen. „Du hast ihn ganz schön ins Schwitzen gebracht, nicht wahr, Sasuke – kun?“, der Mokuton – Anwender lächelte freundlich, schaffte aber dennoch keine Regung im Gesicht seines Gegenübers. „Auch wenn Naruto nun Hokage ist sollte er weiterhin ein hartes Training durchlaufen. Ein wenig Schweiß auf der Stirn steht dem Usuratonkachi daher ganz gut!“, nun war sich Yamato ganz sicher, in den Mundwinkeln des Uchihas ein leichtes Zucken erkannt zu haben. Langsam schritten sie nun nebeneinander her durch das Haupttor. Naruto war sehr darauf bedacht, möglichst von jedem umstehenden ANBU registriert zu werden und nickte allen freundlich zu. Sasuke neben ihm rollte genervt mit den Augen, ehe er sich seine Maske wieder auf das Gesicht platzierte, da sie sich nun dem Dorfkern näherten und es noch nicht für alle Bewohner offensichtlich sein sollte, dass er wieder Teil ihrer Gemeinschaft war. Schließlich war über seine Rehabilitation noch nicht gänzlich entschieden worden. „Gab es irgendwelche Vorkommnisse während meines Trainings?“, fragte Naruto den Älteren und Yamato griff sich nachdenklich ans Kinn. „Eigentlich nicht. Von den Suchtrupps gab es bisher noch keine Nachrichten. Aber darüber ist vermutlich Shikamaru besser unterrichtet. Er hat ja eine richtige Zentrale dafür eingerichtet im Hauptgebäude!“ „Hoffen wir auf baldige gute Neuigkeiten“, seufzte der Blonde und grüßte im Vorbeigehen eine Gruppe Kinder, die auf der Straße Fangen spielten. „Ach ja“, Yamato klatschte laut in seine Hand, „Etwas gibt es da schon! Vor nicht mal einer Stunde reiste eine Gruppe aus Sunagakure an. Sie befinden sich ebenfalls im Hauptgebäude. Da ich Tsunade – sama darüber in Kenntnis gesetzt habe, dass ihr euch im Training befindet war sie so freundlich, die Herrschaften zu empfangen!“ „Aus Suna?“, fragte Sasuke noch einmal nach worauf Yamato nur nickte. „Ist Gaara dabei?“, in Narutos Augen erkannten die beiden Anderen ein freudiges Aufblitzen. Auch hier nickte der ANBU: „Ja, der Kazekage und seine beiden älteren Geschwister. Sie haben nicht genau berichtet, was ihr Anliegen ist. Vielleicht wollen sie dir persönlich gratulieren, Naruto – kun!“ „Das glaub ich weniger. Da hätte es eine Taube auch getan!“, kam es sofort sehr trocken vom Schwarzhaarigen. Naruto schien leise zu grummeln: „Das kannst du nicht wissen, Sasuke, aber Gaara und mich verbindet eine tiefe Freundschaft!“ „Tzzz! Aber doch sicherlich nicht auf freiwilliger Basis!“ Yamato lachte über Narutos schmollenden Gesichtsausdruck, blieb aber dann abrupt stehen, da man sich schon im Eingangsbereich des Hauptsitzes befand: „Dann wünsche ich euch noch einen angenehmen Tag!“, er hob die Hand zum Abschiedsgruß und wandte sich zum Gehen. Naruto war sich sicher, dass er ein leises „Wir werden die Überwachung wieder einschränken“ vernehmen konnte und nickte strahlend. Auch Sasuke hob flüchtig die Hand zum Abschiedsgruß und führte diese dann weiter um die Maske erneut abzusetzen. Innerhalb dieses Gebäudes dürfte ihm das wohl gestattet sein. Naruto winkte Yamato noch nach. Kaum hatte sich der Blonde dann herumgedreht und sich der Treppe in die oberen Stockwerke zugewandt, erkannte er auch schon auf den oberen Stufen eine ihm sehr vertraute Gestalt: „Gaara!“ Sasuke betrachtete den Rotschopf mit den dunklen Augenringen etwas emotionslos. Aber der Kazekage aus Sunagakure schien auch für den Schwarzhaarigen keinen freundlicheren Gesichtsausdruck erübrigen zu können. Sie hatten sich zuletzt auf dem Schlachtfeld gesehen und auch wenn Gaara da für Sasukes plötzliches Eingreifen wirklich dankbar war, so war er dennoch nicht gewillt gänzlich alle Taten des Uchihas zu vergessen. Allein Sasukes Auftauchen auf der ersten Konferenz der fünf Kage im Eisenreich ließ ihn noch sauer aufstoßen. Naruto hingegen bedachte er mit einem äußerst freundlichen Lächeln, auch wenn der Anlass seines überraschenden Besuches eigentlich kein so erfreulicher war. Er war sogar so beunruhigend, dass er für seine zügige Anreise seine Sandwolke eingesetzt hatte: „Naruto! Ich hörte von deinem Training!“, begann er das Gespräch, doch der blonde Ninja hastete zunächst die Treppen zu ihm hoch und legte ihm freundschaftlich die Arme um seine Schulter zur Begrüßung. „Ja! Hätte ich gewusst, das du kommst, hätte ich darauf verzichtet!“ „Sicherlich nicht!“, hinter ihm erschien der Uchiha und legte ein schiefes Grinsen auf. Gaara konnte nun zu seiner Erleichterung erkennen, dass der Schwarzhaarige nicht mehr von dieser Dunkelheit umgeben zu sein schien wie damals auf der Konferenz der Kage. Narutos Licht hatte ihn wohl erreicht. „Es gab einen Angriff und wir werden uns hier alle versammeln!“, Gaara war noch nie ein Freund langer Gespräche und wollte direkt auf das Thema seines Besuches zu sprechen kommen. Narutos Augen weiteten sich. Der Blick war irgendwo zwischen überrascht und erschrocken einzuordnen. Gaara konnte dies nicht genau benennen. „Was ist geschehen?“ „Akatsuki!“ Vor einer ganzen Weile hatte ich die Grenze Hi – no – Kunis überschritten und bereits die Ruinen des alten Nordverstecks genauer untersucht. Auch hier war nichts. Absolut nichts. Seitdem ich zum letzten Mal hier gewesen war, dass war zum Zeitpunkt als ich Juugo hier abgeholt hatte in Begleitung von Karin und Suigetsu, hatte sich hier nichts getan. Die letzten Insassen waren entweder geflohen oder sie hatten sich in Kämpfen gegenseitig selbst gerichtet. Wer wusste das schon so genau. Oder wen interessierte es jetzt noch. Anscheinend noch nicht einmal Orochimaru selbst, sonst wäre er zwischenzeitlich einmal hier gewesen und ich hätte bestimmt ein Indiz für seine Visite gefunden. Ich näherte mich nun einem der beiden Hauptziele auf meiner Liste: dem letzten bekannten Stützpunkt der Akatsuki. Dort hatte mir Obito damals Itachis Augen eingesetzt als ich kurz vor einer Erblindung gestanden hatte. Nun galt es, wenigstens ein genetisch passendes Augenpaar für meinen Bruder zu finden. Vielleicht würde ich noch weitere Augen mitnehmen. Je nachdem, was überhaupt noch im Versteck zu finden war. Den Rest würde ich zerstören. Die Augen eines Uchihas sollten nicht in falsche Hände geraten. Ich hatte damals den Besitz von Obitos linken Auge bei Kakashi nur aus dem Grunde geduldet, da Obito es ihm damals geschenkt hatte. Wobei ich es ehrlich gesagt lächerlich finde jemandem sein Auge zu schenken. Aber im Nachhinein wusste ich auch, dass ich vermutlich genauso gehandelt hätte. Wären Naruto und ich in solch eine Situation geraten wie Obito und Kakashi damals, so hätte ich Naruto ebenfalls mein Sharingan vermacht. Auch wenn ein Mangekyo Sharingan in Narutos Obhut eigentlich verschenkte Liebesmüh wäre. Ich musste lachen. Vielleicht wäre der Trottel ja dann in der Lage, endlich einigermaßen mit Genjutsus klar zu kommen... obwohl... wohl eher nicht. Naruto und Genjutsu. Hoffnungslos. Dafür hatte er schließlich mich! Und mir und Naruto würde sicherlich nichts Vergleichbares zustoßen wie Obito und Kakashi damals. Sicherlich nicht! Tzz! Denn wir mussten uns nur mit politischen Problemen herumschlagen. Es gab doch wirklich nichts mehr, was ein regelmäßiges Training abverlangte. Die fünf Großreiche standen nun friedlich zusammen. Kriege waren demnach nicht mehr zu erwarten. Akatsuki war zerschlagen. Madara mehrfach versiegelt in einer unerreichbaren Dimension. Was sollte uns denn noch bedrohen können? Irgendwie klang das schon langweilig. Zukünftige Missionen würden sich vermutlich nur auf das wiederbeschaffen irgendwelcher entlaufener Haustiere und Babysitting beschränken. Dafür hatte niemand in meiner Altersklasse und darüber hinaus in all den Jahren so hart trainiert. Nun ja. Wir waren jetzt fast alle in dem Alter für ernstere Partnerschaften und Familiengründungen. Für so etwas waren friedliche Zeiten ideal. Aber war ich schon so weit um mir darüber Gedanken machen zu können? Damals, in der kleinen von Kakashi inszenierten Vorstellungsrunde, hatte ich gesagt, dass ich Itachi töten und meinen Clan wieder aufbauen wollte. Ich hatte Itachi getötet, auch wenn ich jetzt im Nachhinein froh war, dass er lebte. Noch. Und hoffentlich nach meiner erfolgreichen Mission auch noch sehr viel länger! Aber einen Clan neu aufzubauen... das erforderte schon eine Menge Aufmerksamkeit und Energie. Natürlich sah es nun nicht mehr ganz so finster wie zu Anfang aus. Ich war nicht mehr alleine. Itachi und Obito waren schließlich auch noch in der Lage Nachkommen in die Welt zu setzen. Denke ich jedenfalls. Und ich? Ich habe mich noch nie wirklich damit auseinander gesetzt. Und nun wurde ich mir dieser Problematik erst so richtig bewusst, nachdem mich mein bester Freund geküsst und ich auch noch so darauf reagiert hatte. Haben mir die Mädchen, die damals in anhimmelnder Art und Weise den Weg pflasterten auf dem ich lief, nie etwas bedeutet weil ich schlichtweg für das andere Geschlecht nichts übrig hatte? Habe ich sie deswegen als äußerst nervtötend empfunden? Wenn ich zum Beispiel an Karins Mühen um meine Zuwendung dachte... es hat immer nur extrem genervt. Sakura und Ino und wie sie alle hießen... da fängt es ja schon an! Wenn ich nicht im häufigen Kontakt zu ihnen stand habe ich es ja noch nicht einmal für nötig befunden mir ihre Namen zu merken! Hinata, so hieß doch die kleine Hyuuga, oder nicht? Die kenn ich auch nur, weil ich bei ihr nie das Gefühl hatte, dass sie mich gedanklich auszog. Sie lechzte dem Dobe hinterher. Da kann sie lange lechzen. Der küsst lieber mich. Ich musste grinsen. Verdammte Scheiße! Was denk ich da überhaupt schon wieder? Wollte ich das ganze Thema nicht einfach erst einmal vergessen? Hatte ich jetzt nicht dringlichere Gedanken zum ordnen? Also, zurück zum Ursprungsgedanken. Zeugen von Nachkommen. Frauen. Ja, für das Zeugen von Nachkommen waren Frauen nötig. Itachi hatte keine. Obito auch nicht. Sah also schon mal nicht so gut aus. Sah eher so aus, als würde diese Verantwortung auf mich übergehen. Und ich? Ich tat gerade sehr viel dafür meinen Nukenin – Status aufrecht zu erhalten. Aber es heißt ja auch so schön, dass die Frauen auf die bösen Jungs nur so fliegen. Das brauchten sie bei mir noch nicht mal. Warum auch immer... ich hatte immer genug Auswahl. Nur hatte ich nie wert darauf gelegt und irgendwie … denk ich gerade nur an blond und blauäugig. Hmpf. Ich bring ihn um. Würde ich gerne. Doch allein bei dem Gedanken, dass dieser blonden Nervensäge etwas zustoßen könnte schmerzt es mich ungemein zwischen meinen Rippenbögen. In der Ferne erkenne ich bereits die Schlucht, die zum Eingang des Verstecks hinunterführt. Ich sollte mich konzentrieren. Stattdessen versuche ich mir hier über Gefühle klar zu werden, die nicht existieren können oder dürfen. Usuratonkachi ist ein Mann. Und der Hokage. Und der Held von Konohagakure. Ich bin ein Mann. Ein noch nicht ganz rehabilitierter Nukenin und vom Heldentum noch weit entfernt, auch wenn ich in Dankesreden zum Kriegsausgang oft meinen Namen mitklingen höre. Alles in allem also keine glücklichen Voraussetzungen. Und zudem absolut widersprüchlich zu dem was ich brauche: Ich brauche Nachkommen. Und egal, was für Wunder der blonde Idiot mit den berauschenden Augen schon bewirkt hatte... DAS kriegt er nicht hin! Am Rand dieser Schlucht fällt mein Blick nach unten. Das Skelett liegt immer noch da. Als mir Obito damals die wahre Geschichte meines Clans erzählt hatte und Licht ins Dunkel brachte warum Itachi das tat, was er getan hatte, hatte ich genau da gesessen. Genau da hatte ich im hellen Schein des Mondes beschlossen, alles und jeden in Konoha zu vernichten. Das war höchstens ein Jahr her. Und nun stand ich wieder hier. Diesmal als Beschützer des Oberhauptes des Ninjadorfes des größten Reiches unserer Welt. Und vernichten wollte ich ihn und sein Dorf bei Weitem nicht mehr. Ihm bedeutete Konoha alles. Genauso wie es Itachi alles bedeutete. Und diese Beiden waren die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Meine Familie. Sie bedeuteten mir alles. Ich liebte sie beide. Bei Itachi war das irgendwie fast verständlich, doch Naruto... Das war nicht die Liebe zu einem Bruder, auch wenn wir das in einem früheren Leben waren. Und es war weit mehr als die Liebe zum besten Freund. Uns verband ein Band. Von jeher und in alle Ewigkeit. Jetzt dachte ich schon wieder an ihn. Scheiße! Irgendwie wünschte ich mir gerade einen Madara herbei. Irgendjemand, den ich ohne schlechtes Gewissen richtig gut mit all meinen Künsten bekämpfen konnte. Nur, um nicht mehr an meinen Idioten oder an diesen Kuss oder an eine Zukunft, die es so nie geben können würde, denken zu müssen! Aber ich wusste auch, dass ich mit meinen Wünschen vorsichtig sein sollte. Denn die wurden bekannterweise wirklich gerne lebendig! Ich lief also an dem Skelett dieses urzeitlichen, mir nicht bekannten, prähistorischen Urtiers vorbei auf den großen, dunklen Schatten zu, der sich wenige Meter dahinter an der Felswand abhob: der Eingang. Auch hier deutete nichts darauf hin, dass irgendjemand seit Obito, Kabuto und mir hier war. Ich war mir sogar sicher, dass ich der Letzte war, der hier lebend heraus marschiert ist nachdem ich Zetsus Hauptkörper die Vorzüge des Ewigen Mangekyo Sharingans präsentiert hatte. Eben dieses aktivierte ich beim Betreten der Höhle. Die Sehkraft im Dunkeln war die mit der bei Tage zu vergleichen. Ich wollte meine Hände nicht mit einer unhandlichen Fackeln belasten. Vielleicht war hier und da ja doch ein Abtrünniger untergekommen. Ich sollte wachsam bleiben. Die gezackten und leicht angeschmorten Risse an den Wänden deuteten auf meinen vergangenen Aufenthalt hier hin. Im Nachhinein wirkte es selbst sehr erschreckend auf mich, in was für einer Dunkelheit meine Seele wohl gefangen war. Welch Zorn, Hass und Wut in mir gewesen waren. Und diese dunkle Seele wäre noch unrettbar schlimmer dran gewesen, wenn nicht das stetige Leuchten durch Narutos Glauben an mich in mir pulsiert hätte. Tzz! Naiver Dobe. Ich folgte diesen Spuren an den Wänden. Sie führten mich zu meinem ehemaligen Zimmer in diesem Versteck, in welchem ich wochenlang darauf gewartet hatte die Bandagen von den Augen nehmen zu können, vorbei an dem Versammlungsraum, in dem ich Obito mitgeteilt hatte, welchen Aufgaben sich das von Team Hebi umbenannte Team Taka widmen würde. Ich hatte das Gefühl, diese ganzen Szenen vor mir ablaufen zu sehen und ich wäre nur ein schweigender Zuschauer im Hintergrund. Es waren vermutlich die unbegreiflich vielen Ereignisse in so kurzer Zeit gewesen, die dieses Gefühl in mir aufkommen ließen. Dieses Gefühl der Surrealität. Wenn dies alles schon Jahre her gewesen wäre, dann hätte ich es eher begreifen können, doch es war praktisch noch wie gestern und dennoch sah ich vor meinem inneren Auge einen ganz anderen Sasuke hier durch die Gänge laufen. Den dunklen Teil meiner Selbst. Einen Teil von mir, dem ich so schnell nie wieder die Oberhand über mein Tun, Handeln und Denken geben wollte. Und irgendwo war ich mir sicher, dass mir dies in Narutos Gegenwart nicht wieder passieren würde. Er war da. Selbst in meiner Zeit der tiefsten Tiefen. Ich betrat den nächsten Raum. Ein Durchgangszimmer. Ich wusste genau, was sich hinter dieser schwer wirkenden Stahltüre verbarg. Die Tür war verschlossen. Irgendwo ließ mich das aufatmen. Das war ein gutes Zeichen das dieses Versteck noch nicht geplündert oder geräumt worden war. Ich zog mein Kusanagi: „Kusanagi – no – Tsurugi – Chidorigatana!“, zischte ich und stach mit meinem Schwert gezielt auf das Schloss. Die Donnernatur meines Chidoris floss energiegeladen in mein Kusanagi und schärfte es ungemein, so dass die Klinge zart durch den harten Stahl floss wie durch ein Stückchen weiche Butter. Ein nachträglicher Tritt meinerseits gegen die Tür und diese fiel laut scheppernd zu Boden. Darüber hinweg steigend betrat ich den dunklen Raum. Dieser war äußerst klein und bis auf eine längliche Theke aus hartem Stein auch nicht weiter eingerichtet. Auf eben dieser hatte ich gelegen, als Obito mir damals Itachis Augen eingesetzt hatte. Den Erinnerungen folgend starrte ich daher an die zurückliegende Wand zu meiner Rechten. Und tatsächlich. Obito sollte Recht behalten. Alles schien wirklich unangetastet zurück gelassen worden zu sein. Ich hatte wenigstens eines meiner Vorhaben so gut wie abgeschlossen. Erleichtert darüber trat ich näher heran. Es handelte sich im Großen und Ganzen um etwa 48 kleinere, in die Wand eingelassene Wassertanks. Sechs Reihen mit je acht Tanks. Unter jedem Tank prangte ein kleineres Schild und detaillierte den Inhalt. Da alle Tanks im Groben den gleichen Inhalt aufwiesen waren nur Namen in alphabetischer Reihenfolge notiert. Unter dem ersten Tank, oben links in der ersten Reihe, stand ' Uchiha Aomine'. Der Name sagte mir gerade überhaupt nichts. Aber ich wusste ja bereits, dass hier ein großer Teil der Augen von Uchiha – Clan - Angehörigen gelagert war, die der verhängnisvollen Nacht zum Opfer gefallen waren und nicht zuvor in die Hände von Danzou. Schon bald fand ich den Tank mit der Unterschrift 'Uchiha Fugaku'. Ebenso 'Uchiha Mikoto'. Vater. Mutter. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass Mutter auch ihr Sharingan erweckt hatte. Aber dies schien mir irgendwie logisch. Mein Bruder und ich entstammten schließlich einem selbst für den Uchiha – Clan außergewöhnlich starkem Zweig ab. Mein Blick huschte weiter über die Vielzahl der Namensschilder. Einige kamen mir bekannt vor, einige auch sehr vertraut, aber auch viele unbekannt. Ich konnte nicht mit genauer Bestimmtheit sagen, wer denn nun näher mit mir verwandt gewesen war und wer nicht. Itachis Anwesenheit wäre nun von großem Nutzen gewesen! Bei einem Namen stutzte ich jedoch gewaltig: 'Uchiha Kagami'. Wie kamen seine Augen hier her? War er nicht im zweiten Ninjaweltkrieg an der Seite von Tobirama, dem Zweiten Hokage, gefallen? Das war zu einer Zeit weit vor Obito. Hieß das, dass bereits Madara Uchiha diese Ansammlung an Augen begonnen und Obito sie nur fortgeführt hatte? Kagami war ein direkter Nachkomme von Izuna Uchiha. Und dieser war bekannterweise Madaras jüngerer Bruder. Ebenso war Kagami ein Vorfahre meines Cousins mütterlicherseits, Shisui Uchiha. Und sein Sharingan war ausgesprochen mächtig und weit über die Grenzen von Konohagakure bekannt und gefürchtet in der Zeit kurz nach dem Dritten Ninjaweltkrieg. Wenn es möglich wäre meinem Bruder Itachi diese Augen einzusetzen... Ich atmete zischend die abgestandene Luft in diesem kleinen Raum durch meine Zähne ein... DAS wäre wirklich ein Schlag gegen die Ältesten! Beim weiteren Überfliegen der Namen erhärtete sich mein Verdacht, dass bereits Madara begonnen hatte, die Augen seiner Clanmitglieder zu entwenden. 'Uchiha Hikaku' war ein außerordentlich begabter Stratege und Kämpfer an Madaras Seite zu Zeiten der Dorfgründung gewesen. 'Uchiha Yakumi' hingegen war ein alter Freund und Kollege meines Vaters gewesen und dieser war eindeutig beim Massaker gefallen. Diese Augen waren Danzou also nicht in die Hände gefallen. Ich seufzte. Ursprünglich hatte ich vor, einen Teil der Augen mitzunehmen und den anderen Teil zu zerstören. Aber hier galt wohl eindeutig 'Wer die Wahl hat, hat die Qual'! Zudem wusste ich auch nicht, welche Augen wirklich noch zu verwenden waren und welche nicht. Dies konnte wirklich nur ein Medicnin genauer untersuchen. Auch wenn ich einige Grundkenntnisse in der Medizin durch meinen Aufenthalt bei Orochimaru vorweisen konnte, so wollte ich hier auch nichts falsch machen. Ich griff in die hintere Gürteltasche und zog eine kleinere Schriftrolle hervor. Diese hatte ich schon in meinem Zimmer vorbereitet, jedoch nicht ausreichend genug für eine solch große Anzahl. Das würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber ich beschloss, dass diese Zeit bei Weitem nicht verschenkt sei und ich mich zügig daran machen sollte, die Augen nach und nach über Kuchiyose in dieser Rolle zu versiegeln. „Ich würde dich in eine Art Koma versetzen wollen“, schilderte Sakura im ruhigen Ton während sie dem Schwarzhaarigen vorsichtig einen neuen Verband umlegte, „Innerhalb dieses Komas würde ich deine eigenen körpereigenen Funktionen auf ein Minimum herunterfahren und somit ein Fortschreiten der Krankheit verhindern. Also diese eine Woche, die du noch hast, hinauszögern!“ Itachi hatte ihr aufmerksam zugehört: „Wie hast du vor, die lebenserhaltenden Maßnahmen zu regulieren?“ Sie beendete ihre Tätigkeit mit einem festen Knoten des Mullstoffes am Hinterkopf und beugte sich zurück: „Ich werde dich mit meinem Chakrafluss verbinden. Rund um die Uhr!“ Diesmal war es Itachi, der zusammenzuckte. „Bist du dir da sicher? Es kann Wochen dauern, bis die Beiden zurückkehren und ob sie erfolgreich sind ist auch fraglich. Es wäre ein sehr großes Risiko für dich und deine eigene Gesundheit!“ Sakura legte ihre Hand auf seine Schulter und vermittelte ihm dadurch ein zuversichtliches Gefühl: „Ich bin Ärztin. Das Leben eines jeden Patienten ist mir wichtig. Und du bist zudem laut Naruto der Bruder“, sie kicherte leise, „von meinen beiden besten Freunden. Ich möchte auch meinen Teil zu deiner Rettung beitragen dürfen! Zudem bin ich wirklich stark! Mach dir da keine Sorgen!“ Auch Itachi musste schmunzeln: „Das du stark bist habe ich bereits beim Zuknoten gemerkt!“ „Oh! Ist es zu fest?“, sogleich sprang die Rosahaarige wieder auf und warf sich so stürmisch auf ihn um den Knoten zu kontrollieren, dass er sein Gleichgewicht auf dieser Bettkante und aufgrund der überraschenden Situation nicht halten konnte und er nach hinten auf die Matratze fiel. Aus reinem Reflex heraus hatte er jedoch nach vorne gegriffen und Sakuras Hand, der zuvor noch auf seiner Schulter geruht hatte, erwischt. So fiel sie gleich hinterher und landete auf ihn drauf in seiner festen Umarmung. Es herrschte eine ganze Weile eine fast schon unangenehme Stille. Sakuras Gesicht hatte eine hochrote Farbe und zum ersten Mal in ihrem Leben war sie wirklich dankbar, dass ihr Gegenüber blind war. Dieser jedoch brauchte nicht sehen zu können, um zu wissen, dass der jungen Medicnin gerade ihr Herz bis zum Hals schlug. Er konnte es schlichtweg spüren. Ihr ganzer Körper lag absolut steif und regungslos in seiner Umarmung und Itachi wunderte sich, warum sie sich nicht einfach von ihm zurück zog. Doch vielleicht war ihr das auch gar nicht möglich, da ihm selbst erst in diesem Augenblick bewusst wurde, das eben diese Umarmung doch weitaus fester war als nötig. Schnell löste er die Spannung und ließ ihr dadurch die Möglichkeit sich zu erheben. Doch das tat sie nicht. Sie blieb einfach auf ihm liegen. Mit schnell schlagendem Herzen und rasendem Puls. „Habe ich dir weh getan?“, fragte er schließlich vorsichtig nach und spürte, dass sie sich über seine plötzliche Ansprache erschrocken hatte. Leicht erhob sie sich nun doch: „Nein... nein! Ich war nur so erschrocken!“ Er spürte, wie sich die Matratze neben ihm etwas absenkte und sie sich zu seiner Seite hin von ihm herunterrollte. Dort setzte sie sich hin und schwieg. Ihr Atem verlangsamte sich und sie schien sich zu beruhigen. Itachi hätte gerne ihren Gesichtsausdruck gesehen, doch er wusste, dass dies ihm wohl auf ewig verwehrt bleiben würde. Aber auch die Vorstellung gefiel ihm und er musste lächeln. „Was ist denn so komisch?“, fragte sie schließlich und starrte den neben ihr liegenden Uchiha verwundert an. Nun lachte er sogar: „Eigentlich nichts! Es ist nur eine ganze Weile her, dass die hübschen Mädchen so auf mich geflogen sind!“ Erneut lief Sakura sehr schnell sehr rot an. Wie konnte er nur sagen, dass sie hübsch war. Er konnte sie doch gar nicht sehen! Obwohl... er hatte sie alle schon einige Male sehr überrascht mit seinem für einen Blinden untypischen Verhalten. Aber sie und hübsch? Sie hatte doch eine viel zu hohe Stirn und auch ihre Oberweite war bei weitem nicht so wie sie es sich wünschte. Erneut starrte sie den immer noch schmunzelnden Uchiha an und musste dann auch breit grinsen: „Kann man sich gar nicht vorstellen!“ Flirtete sie hier mit Sasukes großen Bruder? Innerlich schlug sie sich die Hand gegen die Stirn. Wie sah das denn aus? Von einem Uchiha zum nächsten! Die wankelmütige Sakura! Oh je! Plötzlich riss sie eine sanfte Berührung auf ihrer Wange aus ihren Gedanken. Itachi strich ihr behutsam über ihr Gesicht. Das neckische Schmunzeln von zuvor war einem sanften Lächeln gewichen: „Okay. Ich mach es. Ich vertrau dir!“ Und Sakura konnte nur noch in den typischen Worten ihres besten Freundes antworten: „Das kannst du auch, echt wahr jetzt!“, woraufhin sie beide erneut lachen mussten. Fertig. Die Behälter hinter mir waren nun alle leer. Ihr kompletter Inhalt befand sich in einer Zwischenraumdimension meiner Kuchiyose – Beschwörung und nur die kleine Rolle in meinen Händen sowie mein Blut waren in der Lage, alles wieder freizugeben. Somit war diese Rolle jetzt extrem wichtig für mich. Behutsam verstaute ich sie wieder in der Gürteltasche und kontrollierte mehrfach den festen Verschluss von eben dieser. Ich wusste nicht, wie viel Zeit ich genau verloren hatte, aber ich wollte nun keine weitere mehr verschwenden und lief bereits durch den Vorraum hinaus auf den Gang. Und dort verharrte ich. Da war etwas. Verdammt! Ich hatte doch tatsächlich nicht aufgepasst! Wie konnte mir nur so ein Anfängerfehler unterlaufen? Da. Schon wieder. Ich hörte Schritte. Diese waren leise und bedacht. Also schlich sich jemand an mich heran. Schnell lokalisierte ich meine nähere Umgebung um eventuelle Chakrapräsenzen ausfindig zu machen ohne dabei meine eigene Position zu verraten. Doch ich spürte kein fremdes Chakra. Das ließ nun nur zwei Schlussfolgerungen zu: entweder es handelte sich um einen ganz normalen Wegelagerer, der hier einen Unterschlupf für die Nacht suchte oder aber um einen ausgesprochen gut ausgebildeten Shinobi. Und bei meinem Glück schloss ich auf Letzteres. Vermutlich einer von Shikamarus ausgesendeten ANBUs auf der Suche nach Orochimaru. Da kam es natürlich äußerst schlecht, wenn man stattdessen mich antraf. Dumm an der ganzen Sache war nur, dass ich wusste, dass es nach hinten hin keine weiteren Ausgänge mehr gab. Für mich gab es nur stille Flucht nach vorn oder eine laute, explosive Flucht nach hinten. Letzteres sollte ich ausschließen, denn ANBUs traten im Normalfall in Teams auf und wenn dieser hier unten alleine war dann deutete dies wieder rum auf mindestens einen Weiteren draußen hin. Ergo: ich musste sie einen nach dem anderen ausschalten. Natürlich würde ich sie nicht töten! Das lag mir völlig fern! Ich würde sie kurzfristig ausschalten. Sie niederschlagen oder sie mit einer abgeschwächten Form meines Chidori – Nagashi betäuben und bewegungsunfähig machen. Die Schritte näherten sich. Ich sollte zumindest in beiden Fällen den Überraschungsmoment auf meiner Seite haben und sprang daher zunächst an die Decke. Mit minimalem Chakraeinsatz hielt ich mich kopfüber in Position und suchte mir eine schattige Einbuchtung um möglichst lange unentdeckt zu bleiben. Nur wenig später erkannte ich tatsächlich die Umrisse eines ANBUs. Vorsichtig schlich er sich suchend um blickend die Wand entlang. Er schien wirklich alleine zu sein. Entweder er war ein äußerst talentierter Einzelkämpfer oder sein Team war nur notdürftig aus Anfängern zusammengestellt worden, welche mit dieser Situation überfordert waren. Im Sinne von Shikamarus Fähigkeiten der optimalen Teamzusammensetzung ging ich mal vom Ersteren aus, zumal derjenige selbst auf diese kurze Distanz zwischen uns immer noch perfekt sein Chakra unterdrückte. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich eine mir vertraute Maske. Ebenfalls eine Katze. Jedoch in der Farbgebung bei Weitem nicht so hochwertig wie die Meine, sondern in der typischen Farbgebung schwarz und rot gehalten. Dennoch wollte mir nicht einfallen, wo ich die Maske schon einmal gesehen hatte. Er befand sich nun praktisch direkt unter mir. Zwischen uns nur gute drei Meter reine, abgestandene Atemluft. „Chidori – Nagashi!“, ich entschloss mich kurzfristig für eine leichte Betäubung. Sein Körper würde nur kurzzeitige Lähmungserscheinungen haben und danach wieder voll einsatzfähig sein. Die kleinen Blitze schossen auf den fremden ANBU nieder, doch er wich ihnen aus und schlimmer noch, er blockte sie mit seiner eigenen Hand ab. Zeitgleich hatte ich das Gefühl, dass mich irgendetwas durch mein Siegel hindurch ins Herz stach. Der fremde ANBU entdeckte meine Position und sprang einige Meter weiter zurück, den Kopf in meine Richtung gedreht und mich anstarrend. Mir fiel nur ein Shinobi in Konohagakure ein, der ohne Weiteres mein Chidori mit seiner Hand abwehren konnte und das war Kakashi. Doch Kakashi war zur Zeit kein ANBU sondern als Jonin tätig und zudem wies der Fremde vor mir eine ganz andere Statur auf. Ich drückte mich kräftig vom Untergrund ab und sprang dem Fremden nun entgegen. Änderung meines Plans: Betäuben funktionierte nicht bei einem Kaminari – Anwender, also musste ich ihn wohl oder übel niederschlagen wenn ich ihn nicht gleich töten wollte. Er wich meinem Angriff von oben geschickt und vor allen Dingen schnell aus. Verdammt! Wie konnte er nur so schnell sein! Ich müsste doch eigentlich wissen, wer in Konoha so schnell sein konnte, dass er mir ausweichen konnte. Da gab es doch wirklich nicht viele. Ich sprang erneut hoch und holte aus. Eigentlich gab es nur einen, der meinem Tempo folgen konnte. „SASUKE!“, rief eine mir bekannte Stimme und irgendwie riss diese mich aus der Konzentration für diesen Angriff. Unbeholfen verlor ich jegliche Balance und plumpste einfach nur noch auf den nicht mehr ausweichenden ANBU drauf. Dieser lag nun schwer keuchend zwischen meinen Beinen. Nun ja, bewegungsunfähig hatte ich ihn somit schon einmal gemacht. Ich riss ihm schwungvoll die Maske vom Gesicht und irgendwie wusste ich nun nicht mehr, ob ich überrascht, wütend, richtig sauer oder sogar vor Freude heulen wollte: „Du bist echt lästig, Usuratonkachi!“ Er gluckste und grinste mich glücklich an: „Das seh ich anders und von dir möchte ich gar nicht erst anfangen!“ Kapitel 14: Kapitel 14: ERSCHÜTTERUNG ------------------------------------- Kapitel 14 ERSCHÜTTERUNG Seine Stimmung war mit der vom frühen Morgen nicht mehr zu vergleichen. Sie hatte sich wesentlich abgekühlt. Eigentlich hätte es dafür an sich keinen Grund gegeben, schließlich hatten sie nun mit Kakuzu einen weiteren ehemaligen Kameraden an ihrer Seite und Hidan schien dadurch wesentlich, nun ja, ruhiger zu werden. Dennoch fühlte er sich nicht ganz wohl in der Gegenwart des neu hinzugekommenen Unsterblichen. Irgendetwas behagte ihm nicht und er konnte noch nicht einmal genau sagen, was das war. Allerdings konnte er deutlich spüren, dass er mit diesem Gefühl nicht alleine da stand. Deidara wirkte nun reichlich steif. Das war absolut untypisch für den sonst so lockeren und quirligen Blonden. Ebenso waren seine Aufführungen über seine Kunst verstummt. Schweigend saß sein Freund, wenn er denn schon so weit war, dass er den Iwanin so nennen wollte, vor ihm und schwieg den luftleeren Raum vor sich an. Sagen wollte Sasori nichts. Er konnte sich denken, dass Kakuzu hinter ihm trotz seines wohl sehr hohen Alters noch ein ausgezeichnetes Gehör hatte. Aber Gedanken dürfte er sich machen. Und das tat er. In seinem Kopf ratterte es unaufhörlich und die spärlichen Informationen, die er bisher erhalten hatte, ergaben nur teilweise Sinn. Sie waren also nicht alleine wieder von den Toten auferstanden. Konan, Pain, Itachi... sie alle waren laut Kakuzu's Aussage wieder da und waren fast alle Mitglied einer neuen, geheimnisvollen Organisation unter einem neuen Leader. Wer war dieser Leader und was waren dessen Ziele? Und die Grundfrage, warum sie alle überhaupt da waren, war auch noch keineswegs geklärt. Hidan berichtete gerade von seinem von ihm als Blutbad bezeichneten Abenteuer in Sunagakure. Kakuzu schien ihm aufmerksam zu zu hören. Vermutlich hatte Hidans Mitteilungsbedürfnis und Aufmerksamkeitsdefizit genau so etwas gebraucht, denn seitdem herrschte eine wundervolle Zeit des Friedens zwischen dem Blonden vor ihm und dem Silberhaarigen hinter ihm. Aber das Deidara so gar nichts von sich gab stimmte ihn irgendwo noch nachdenklicher, als er ohnehin schon war. Der Blonde gefiel ihm fröhlich und wild vor sich hin gestikulierend wesentlich besser als so in sich gekehrt und... ja, fast schon eingeschüchtert. Hidan beendete seine ausschweifenden Ausführungen seiner Taten und es herrschte seltsames Schweigen auf dem Rücken des C2 – Drachen. Sasori liebte eigentlich die Ruhe, doch diesmal war sie ihm irgendwie unangenehm. Vor allen Dingen, weil er von Natur aus ein bedachter und vorsichtiger Shinobi war und stets dafür sorgte, dass er den Leuten, denen er nicht wirklich traute, nie den Rücken zuwandte. Dummerweise war dies nun gezwungenermaßen der Fall. Und solange Hidan und Kakuzu gesprochen hatten, hatte er sich sicher sein können, dass sie sich nicht irgendeine Hinterlistigkeit einfallen lassen würden. Sich ständig zu den beiden Unsterblichen herum drehen wollte er aber auch nicht. Das würde das Misstrauen unter ihnen nur unnötig anheizen. „Du scheinst dir einiges durch deinen Kopf gehen zu lassen, Puppenspieler!“ Sasori zuckte auf diese plötzliche Ansprache des Takigakure – Nukenin unwillkürlich zusammen und hoffte sogleich, dass diesem das nicht aufgefallen war. „Ich wundere mich nur!“, entgegnete er knapp und hütete sich davor, sich zu dem Vermummten herum zu drehen. Dieser gab nur einen seltsamen Brummlaut von sich, der einem leichten Auflachen gleichkam: „Über was denn?“ „Warum wir alle wieder da sind! Es stört mich zwar nicht, zum dritten Male über diesen Boden da unten wandeln zu dürfen und das dieses Mal auch mit freiem Willen und Verstand, doch kann ich mir nicht vorstellen, dass sich jemand die ganze Mühe gegeben hat, nur damit wir hier ein bisschen Spaß haben können!“, gab der Rothaarige leise zu bedenken und erntete nun wirklich einen Lacher von dem Grünäugigen. „Das war sicherlich nicht der Gedanke!“ Diesmal fuhr Sasori doch zu dem größeren Nukenin herum. Dieser schien doch tatsächlich mehr zu wissen! Seine überrascht geweiteten Augen waren wohl Anlass genug, dass Kakuzu mit seiner Erklärung fortfuhr. „Ihr wisst nicht viel, Puppenspieler, und das stört euch beide! Was wäre dir denn die Information wert?“ „Ha! Alter! Schon wieder dieses Kapitalistendenken! Wie wäre es, unserer alten Freundschaft zuliebe, wenn du uns einfach die Fragen beantwortest!“, grummelte Hidan dazwischen und verschränkte die Arme vor der Brust, „Schließlich haben mir die Beiden bei meinem kleinen Problem geholfen und ich stehe bei ihnen in der Schuld! Und als mein Partner sind meine Schulden auch deine Schulden!“ Sasori staunte nicht schlecht über den plötzlichen Beistand des Jashin – Priesters und nickte diesem knapp zu. „Hm!“, Kakuzu nahm eine gleiche Haltung wie sein vorab benannter Partner ein und legte den Kopf schräg. Die Nähte am Mundwinkel, die hoch bis zu seinen Ohren führten wurden durch diese Kopfhaltung hinter seinem hochgezogenen Kragen sichtbar: „Sollte mich das wirklich kümmern, Hidan?“ „Hey! Wie bist du denn drauf?“, Hidans Mundwinkel hingegen verzogen sich weit nach unten, „Hast du mir nicht immer etwas davon gepredigt, dass wir hier so was wie eine Familie sind? Also da sollte es nicht um Geld oder so gehen! Halt dich mal an deine eigenen Ansagen, blöder Penner!“ Hörte Sasori da etwa so etwas wie Gemeinschaftsdenken aus Hidans Ansage heraus? Erstaunlich! Bis vor wenigen Augenblicken war er sich sicher, das er Hidan zu den gefühllosesten Menschen, die er in den letzten 40 Jahren getroffen hatte, zählen konnte. Doch anscheinend war auch der Silberhaarige immer wieder für Überraschungen gut! Kakuzu lachte erneut leise auf: „Ist schon gut, Idiot! Es ist vermutlich sogar in meinem Sinne, wenn ich euch näher darüber in Kenntnis setze!“ Was meinte der denn jetzt damit? „Während der Schlacht gegen Madara wurde von Seiten der Alliierten das Gedou Rinne Tensei angewendet. Der eigentliche Sinn darin war jedoch nur die Wiedererweckung einer ganz bestimmten Anzahl von Shinobi, die während des Krieges oder aber auch schon in der Zeit davor gefallen waren. Aufgrund Augenzeugeninformationen aus unseren eigenen Reihen wissen wir, dass es sich bei dem Anwender um Sasuke Uchiha handelte!“ „Der kleine Uchiha hat das Rin'negan?“, flüsterte Hidan und Sasori spürte, dass Deidara vor ihm wieder zuckte, sich aber nicht weiter dazu äußerte. Dennoch wusste er, dass sein blonder Freund ganz genau zu hörte. „Wer war der Augenzeuge? Eine sichere Quelle?“, fragte der Rothaarige und Kakuzu nickte. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich das mal nach den vergangenen Vorkommnissen sagen werde, aber ja, Orochimaru gilt als sichere Quelle innerhalb unserer Organisation.“ „Orochimaru lebt?“, diesmal drehte sich Deidara doch herum. So schwungvoll, das sein Zopf in das Gesicht des Sunanin peitschte, der in daraufhin leicht giftig an schielte. „Ja. Sasuke Uchiha hatte ihn zuvor aus einem noch existierenden Juinjutsu oder so beschworen. Ich muss zugeben, da mich das nicht so interessiert hat, habe ich nicht genauer mit ihm darüber gesprochen!“ „Und weiter? Wie passen wir jetzt da rein?“, Sasori wusste, dass sie bald das Geheimversteck erreichen würden und er wollte noch vor der Ankunft Antworten auf seine Fragen haben. Kakuzu grinste: „Nun, der Uchiha war noch sehr... nennen wir es unbedarft in der Handhabung seines Rin'negans und hat nur überlebt, weil ihm der Fuchs geholfen hat. Das Jutsu wurde dadurch um ein Vielfaches gestärkt und um eine längere Zeit aufrecht erhalten und so konnte die Leaderin meiner neuen Organisation ihr Jutsu mit einfließen lassen!“ Kakuzu schien eine gedankliche Pause zu machen, welche Sasori nutzte, um das soeben Erfahrene zu hinterfragen: „Du willst also sagen, dass irgendein Jutsu von deinem neuen Leader dazu geführt hat, dass das Gedou Rinne Tensei des Uchihas insoweit ausgeweitet wurde, dass wir davon mit erfasst wurden? Und das dieser Leader eine Frau ist?“ „Fast, aber nicht ganz! Unser Leader hat das Jutsu so umgeleitet, dass nur ganz bestimmte Personen wiedererweckt wurden! Und ja, es handelt sich um eine sie. Jedoch möchte ich da nicht vorgreifen. Sie möchte sich euch persönlich vorstellen und ich werde euch später gerne zu ihr führen!“ „Moment!“, diesmal war es Hidan, der ein verwirrtes Gesicht zeigte, „Du willst mir also weismachen, dass da so ein kleines x – beliebiges Mädel daherkommt und über ein so mächtiges Jutsu verfügt? Alter! Denk doch mal nach! Den Rotschopf hat es doch schon lange vor Kriegsbeginn dahingerafft! Wie soll denn das gegangen sein!“ „Zeitüberlappung!“, grinste der Angesprochene schräg hinter seinem Kragen, „Sie hat den Moment eures wahren Todes mit dem Moment des Einsetzen des Gedou Rinne Tenseis überlappen lassen. Stellt euch das vor wie einen Tintenfleck auf der ersten Seite eines Buches. Euer Zeitpunkt des Todes ist der Fleck. Sie hat diesen Fleck verstärkt und der färbte sich durch die ganzen Seiten durch bis zur letzten Seite, der Gegenwart. Die Seelen, welche eure Körper im Moment des Todes verlassen hatten gerieten so in die Gegenwart und suchten eure Körper durch das Gedou Rinne Tensei automatisch wieder auf!“ „Unsere Körper hätten verwest sein müssen!“, schnaubte Deidara, der selbst dieser vereinfachten Erklärung von Kakuzu nicht ganz Glauben schenken wollte. „Ja, das wären sie wohl. Und da wiederum könnt ihr euch bei Kabuto bedanken. Wegen seiner Edo Tensei Geschichte hatte er all eure Leichname zusammen gesammelt und mit ihnen in den unterschiedlichen Verstecken herum experimentiert. Daher erwachten wir alle auch an unterschiedlichen Orten. Es gab allerdings eine Ausnahme und das bist du, Sasori. In deinem Fall war Kabuto nur noch dein Herz geblieben, denn schließlich existierte dein wahrer Körper ja schon zu deinen Lebzeiten“, er lachte auf, „nicht mehr! Den Körper, den du jetzt dein Eigen nennst ist ein genetischer Klon aus dem Material von Zetsu und deines Herzens!“ „Wuäh!“, stöhnte Hidan angewidert auf, „Du bist ne fleischfressende Pflanze? Fuck, Alter, ich wusste gleich, dass du nicht normal bist!“ „Boah! Hidan! Halt dein blödes Drecksmaul!“, diesmal schrie Deidara, sehr zu Sasoris Überraschung, den Silberhaarigen aufgebracht an, „Sasori – no – Danna hat überhaupt nichts mit Zetsu gemeinsam und schaut verdammt gut aus, hm!“ Sasori ignorierte die plötzlich aufsteigende Röte in seinem Gesicht. Gerade durchschossen ihn zwei Gedanken: Warum fühlte er sich dennoch in diesem Zetsu – Körper ganz wohl und warum geriet sein blonder Kamerad über diese Bemerkung von Hidan so in Rage? „Ha! Habe ich da den wunden Punkt unserer Tunte erwischt?“, Hidan lachte dreckig auf und hatte es eigentlich nur noch Sasoris schnellem Reaktionsvermögen zu verdanken, dass er nicht augenblicklich vom Drachen geworfen wurde. Deidara war aufgesprungen, mit bebendem Oberkörper und schwer schnaufend die rechte Hand zur Faust erhoben und schon zum Schlag ausholend, als Sasori ebenso schnell, da er dies schon vorausgeahnt hatte, seine Arme um die Taille des Blonden schlang und ihn so zum Einem festhielt und zum Anderen die Luft für den geplanten Angriff aus ihm herauszog, da ihn die Reaktion des Rothaarigen unvorbereitet überrascht hatte. Selbst der Sunanin war von seiner eigenen Reaktion etwas... geschockt. Den etwas größeren Blonden immer noch im Arm löste er sich etwas von ihm mit einem „Beruhige dich, Dei!“ und setzte sich dann wieder. Deidara blieb stehen, wie versteinert. Sein schnell schlagendes Herz schien ihm jeden Augenblick seinen Brustkorb zu zerfetzen. Hatte ihn gerade sein Danna umarmt? Das war noch nie vorgekommen! Noch nie! Und gerade merkte er, dass sich das ganz wundervoll angefühlt hatte! Auch wenn es nur wenige Augenblicke angedauert hatte, so hatte er doch den warmen Körper seines Dannas an seinem gespürt! Und auch wenn dies wohl einmal ein Zetsu – Körper gewesen sein mochte, so fühlte sich dieser doch unvergleichlich viel besser an als ein harter Puppenkörper! Deidara seufzte innerlich enttäuscht. Warum wollte sein Freund nur wieder in diesen emotionslosen kalten Körper zurück? Wusste dieser denn nicht um die Vorteile eines menschlichen Körpers? Gewiss... dieser war verletzlich und sterblich... Aber war es nicht schöner, ein sterbliches Leben zu führen mit Gefühlen als ein Unsterbliches auf ewig allein und ohne Liebe? Doch wie sollte er seinen Danna davon überzeugen so kurz vor dieser geplanten Veränderung. Nur wenige Augenblicke vor dem Erreichen des Ortes, wo sich sein Rotschopf wieder in den Körper einer kalten, hölzernen Puppe zurückziehen wollte? „Ich denke, wir sind da!“, hörte er die dunkle Stimme des Takigakure Nukenin und Deidara wusste, dass ihm noch nicht einmal ein Augenblick geblieben war, um seinen Danna die Vorzüge des „Mensch – sein“ näher zu bringen. Traurig blickte er von seinem Drachen hinunter und erkannte eine kleinere Schlucht inmitten des Waldes, den sie eine zeitlang überflogen hatten. Einen dicken Kloß im Hals herunter schluckend dirigierte er seinen Drachen zur Landung neben einem riesigen Skelett. Sasori war der Erste, der vom explosiven Fluggefährt hinunter sprang und sich prüfend umblickte: „Ja, hier sind wir richtig. Ich erinnere mich!“ Kakuzu folgte ihm, anschließend Hidan. Deidara verspürte irgendwie keine Lust. Konnte nun nicht irgendetwas passieren, was den Rothaarigen von seinen Plänen abbringen würde? „Dei, komm endlich! Wir haben keine Zeit!“, zischte der Grund seiner betrübten Gedanken und Deidara nickte, ehe er neben diesem sprang und in die Finsternis des Eingangs schaute. „Was suchst du eigentlich hier, Kakuzu?“, fragte Sasori, als er neben dem Größeren in zügigen Schritten das ehemalige Versteck der Akatsuki betrat. „Orochimaru benötigt einige Gegenstände aus dem Labor hier!“, war die knappe Antwort. Es waren mittlerweile einige Meter Abstand zwischen den Beiden und Deidara, neben den sich plötzlich Hidan mit einem schiefen Grinsen gesellte. Deidara hatte nun wirklich keine Lust auf ein weiteres hitziges Gespräch mit dem Yugakure – Nukenin, doch er wusste auch, dass er Hidan nicht von irgendwelchen dummen Bemerkungen abbringen konnte. „Unser Mädchen ist wohl bedrückt, was?“, flötete dieser auch schon munter drauf los, doch sein Grinsen verflog schnell, als er erkannte, dass der Iwanin nicht daran interessiert war, ihm eine Antwort zu geben. „Oi! So schlimm?“, Hidans Lippen bildeten nun eine gerade Linie. Sie zeigten Deidara, dass der Jashin – Priester wohl erkannt hatte, dass ihm gerade nicht wirklich nach Neckereien der Sinn stand. Es herrschte eine Weile Stille, in der sie nebeneinander her, hinter ihren Kameraden, den dunklen Gang in das tiefe Innere der Höhle folgten. Hidan räusperte sich schließlich vorsichtig, packte dann, für Deidara überraschend sanft, den Arm des Blonden und brachte ihn so zum Stillstand. Die Augen des Blonden weiteten sich etwas. Wie sollte er das nun verstehen? „Hast du es ihm gesagt?“, flüsterte nun der Silberhaarige dicht an seinem Ohr und selbst da war es kaum zu verstehen. Deidaras Gesichtsfarbe zeigte einen deutlichen Rotschimmer. Wollte ihn der sonst so unverschämte Priester etwa aufziehen? Doch er erkannte keine Hintergedanken in den violetten Augen des Anderen. Daher schüttelte er verneinend den Kopf. Hidan seufzte mit mitleidigem Blick auf den Blonden und strich sich sein Haar nach hinten: „Jeez! Dann würd ich das an deiner Stelle ganz schnell machen! Gleich ist es zu spät!“ „Aber... !“, Deidara schluckte und blickte betreten auf den sandigen Boden der Höhle, „Was ist wenn es ihm egal ist, hm?“ „Mensch, Tunte! Wenn du dem Kleinen nichts sagst kannst du doch gar nicht wissen wie er reagiert! Und selbst wenn es nicht das ist was du dir wünschst, so hast wenigstens Klarheit und kannst aufhören so ne Fresse zu ziehen!“ Deidara versuchte die Beschimpfungen aus dem Satz zu überhören, denn er wusste, dass Hidan ansonsten Recht hatte. Er würde niemals wissen, was Sasori – no – danna wirklich über ihn dachte, wenn er diesen nicht gezielt darauf ansprach! „Ich denke, du hast Recht, Hidan. Ich werd mit ihm darüber reden, hm!“, flüsterte er schließlich doch an den Silberhaarigen gewandt zurück und mit unverkennbarer Röte, „Danke!“ „Kein Problem! Allerdings solltest du das ganz schön fix hinter dich bringen. Viel Zeit bleibt dir nämlich nicht mehr und dann ist er wieder unser allseits bekannter zynischer Holzklotz!“ Deidara zuckte bei dem Hinweis auf das Zeitproblem erschrocken zusammen. Natürlich! Er musste am Besten sofort Sasori darauf ansprechen. Schließlich waren sie nur noch wenige Schritte davon entfernt... „Zudem“, plötzlich zierte wieder ein bitterböses Grinsen die Lippen des Priesters und Deidara ahnte Böses, „stell ich es mir ziemlich scheiße vor nen hölzernen Puppenarsch zu ficken!“ Deidara lief diesmal purpurrot an. Nicht nur aus Scham, sondern vor allen Dingen vor Wut: „Hidan!“, zischte es einer Schlange gleich durch den Gang und daraufhin drehten sich Sasori und Kakuzu, die bislang nichts von dem Gespräch der anderen Beiden mitbekommen hatten, überrascht herum. „Fangt ihr schon wieder an?“, Sasori klang nicht nur gelangweilt, er war es mittlerweile auch. Das den Beiden diese ganze Streiterei nicht selbst zum Halse heraushing war für ihn mehr als nur verwunderlich. Wieso ließ sich sein blonder Freund auch jedes Mal aufs Neue von dem Unsterblichen provozieren. Deidaras Augen blitzten förmlich auf und der ganze Körper des Bombenlegers war angespannt und schien energiegeladen. Sasori wollte gerade wieder einen Schritt auf die Beiden zugehen um sich wieder zwischen sie zu werfen ehe Schlimmeres passieren konnte, da hielt ihn eine prankenartige Hand an seiner Schulter zurück. „Wir sind nicht allein!“, raunte die düstere Stimme Kakuzus und er wies mit einem Nicken des Kopfes in eine Richtung. Sasori verstand natürlich den Hinweis und zeigte den beiden zurückgebliebenen Streithähnen per Handzeichen, dass sie sich nun ruhig zu verhalten hatten, ehe er in die von Kakuzu angezeigte Richtung blickte und zwei Gestalten in der Dunkelheit erkannte. Diese schienen mehr mit sich selbst beschäftigt zu sein, sonst wären sie doch schon längst bemerkt worden. Schließlich hatte niemand von ihnen den eigenen Chakrafluss unterdrückt oder dergleichen. Doch was genau spielte sich da in einiger Entfernung vor ihnen in diesem Gang ab? Mein Herzschlag war ungewohnt heftig. Ebenso rang ich noch mit meiner Fassung. Er keuchte noch immer leicht atemlos. Doch sein fortwährendes breites Grinsen zeigte mir, dass er sich rundum wohl fühlte in dieser Situation. „Hab dich gefunden! Schon wieder! Ich bin gut, echt jetzt!“, und obwohl es in diesem Gang dunkel war schien mir das Blau seiner Augen entgegen zu strahlen in einer Intensität, die mir die Sinne raubte. So unbeschreiblich schön. Tiefgründig. Warm. Ich schluckte und starrte ihn nur an und er schien auf irgendeine Reaktion von mir zu warten. Darauf wartete ich ehrlich gesagt selber, doch irgendwie schien ich zu nichts in der Lage. Er war mir wirklich weiterhin gefolgt. Ein leichtes Seufzen entwich schließlich meinen Lippen: „Du bist so ein Idiot!“, dabei riss ich meine Maske vom Gesicht und pfefferte sie neben ihn auf den Boden. Sein Grinsen schmälerte sich etwas, wurde zu einer Mischung aus glücklichem Lächeln und leichtem Trotz: „Nenn mich nicht so, Teme!“ „Warum bist du mir gefolgt?“ „Weil ich das immer tue?“ Das stimmte sogar. Zwar war diese Eigenart von ihm nervend, aber auch irgendwie... beruhigend. „Hör auf meine Fragen immer mit Gegenfragen zu beantworten, weil das ist keine Antwort! Ich habe dir doch ziemlich sicher zu verstehen gegeben, dass du nach Konoha zurück gehen sollst!“ Sein Lächeln blieb. Langsam fuhr seine bisher neben ihm liegende Hand hoch und seine Finger strichen sich über die Lippen. Mein Herz setzte seinen Schlag bei diesem Anblick aus. Ich starrte förmlich auf seinen Zeigefinger, wie er die weichen Konturen seiner schönen und weichen Unterlippe entlangfuhr: „Hast du das, Teme?“, wisperte er und seine Augen funkelten vielsagend. Mir wurde heiß. Was sollte das werden? Ich dürfte mich nicht ablenken lassen! Wieso kribbelte in mir alles bei diesem Lächeln? Dieser Geste? „Natürlich, Dobe! Du riskierst deinen Titel!“ „Mach dir darüber keine Sorgen! Niemandem wird unsere Abwesenheit auffallen!“ Seine Hand sank wieder und legte sich auf seinen Brustkorb. Unbewusst rückte ich etwas von ihr weg, woraufhin ihm ein leichtes Keuchen entwich, was mich zusammenfahren ließ. Es hörte sich so... „Ich mag zwar deine Art der Begrüßung, Sas... aber...du sitzt etwas ungünstig!“, wieder dieses seltsame Lächeln. Und wie meinte er das? Ich betrachtete mich selbst in der derzeitigen Situation und erschrak. Augenblicklich veränderte sich meine Gesichtsfarbe in ein wohl strahlendes Rot. Ich saß immer noch auf ihm drauf. Die ganze Zeit. Meine Beine rechts und links von seinem Oberkörper angewinkelt saß ich wohl auf seinem Becken! Oh Jashin! Wie? Oh! Verdammt! Fast schon panisch sprang ich nach hinten weg von ihm runter und er lachte hell auf. Seinen Oberkörper nun mit angewinkelten Ellbogen abstützend richtete er sich etwas auf und beobachtete mich amüsiert: „Schade!“ Was? „Andererseits war es doch ganz angenehm!“ Das war eindeutig ein sehr zweideutiges Grinsen und half mir nicht unbedingt dabei meine Sinne zu ordnen, meine Gesichtsfarbe zu regulieren und meinen Verstand wieder auf Normalbetrieb einzustellen: „Was soll das, Usuratonkachi?“ Eigentlich wollte ich gar nicht so barsch herüberkommen, aber irgendwie fühlte ich mich gerade etwas überfordert. All die Gedanken, die ich mir im Laufe des Tages über ihn und mich gemacht hatte prasselten nun noch zusätzlich absolut verwirrend auf mich ein. Für so etwas war nun absolut keine Zeit! Ich musste weiter! Ich musste Orochimaru finden! Ich musste meinen Bruder retten! Verdammt... wenn er so guckt muss ich ihn... küssen? Himmel! Verfickte Scheiße! Nein! Ich drehte mich weg, wandte ihm den Rücken zu. Ein tiefer Zug in die Lungen. Meine Hände fuhren über mein Gesicht und wischten den imaginären Schweiß weg. Ich musste mich erst einmal beruhigen! Dieser blonde Chaot raubte mir in jeder Hinsicht den Verstand! So konnte ich gar nicht weiter. Ich konnte mich ja nicht einmal darauf konzentrieren, wie man einen Fuß vor den Anderen setzte! „Sasuke?“, seine Stimme war nun nicht mehr so fröhlich klingend, „Alles okay?“, sondern eher besorgt. Mist! Ich wollte ihm doch nichts falsches vermitteln! Aber was jetzt genau richtig war wusste ich auch nicht! „Tzzz!“, war meine standardisierte typische Antwort und passte erstmal in alle Situationen. Auch in die, wo ich keine Antwort wusste. „Tzzz mich nicht immer, Sasuke!“, er brummte verstimmt, „Für mich ist das auch nicht so einfach!“ Ich wandte meinen Kopf mit neugierig hochgezogener Augenbraue etwas zur Seite, um über meine Schulter hinweg zu ihm schielen zu können. Er saß immer noch auf dem Boden, die Arme um seine angewinkelten Beine geschlungen und mit fast traurigem Blick in diesen sonst so funkelnden Augen seinen Kopf auf den Knien abstützend. Er spürte meinen Blick. Rührte sich aber nicht. Sah mich nicht an. „Ich meine... Hey... ist ja nicht so, als hätte ich das geplant oder so... he he!“, er vergrub sein Gesicht tiefer zwischen seine Beine. Schließlich lag seine Stirn auf seinen Knien auf und seine Hände ruhten gefaltet auf dem Hinterkopf. „Ich will nur... ach weißt du, Sas, ich bin in so was echt nicht gut! Aber ich will...“, seine Stimme klang unterdrückt. Sprach er doch gegen seinen eigenen Körper. Ich merkte, wie ich mich nach und nach wieder ihm zuwendete. „Ich will nur in deiner Nähe sein dürfen!“, das war schon geflüstert, „Das ist alles. Ich brauch nicht Hokage zu sein, wenn ich dadurch nicht mehr bei dir sein kann!“ Es folgte eine unheimliche Stille. Ich konnte nicht einmal unsere Atemgeräusche vernehmen. Nur den leichten Widerhall von Schritten im Gang. Meinen eigenen Schritten. Kurz vor ihm blieb ich stehen und ging in die Hocke, strich ihm sanft durch sein stets zerwuscheltes, weiches, blondes Haar. Spürte ein Lächeln auf meinen Lippen: „Du kannst doch bei mir sein! Du dummer Idiot! Ich habe doch nie gesagt, dass ich dich verlasse!“ Sein Kopf hob sich etwas, so dass seine Augen gerade so über seine Knie hinüber spitzten. „Ich wäre doch wieder zurück gekommen. Das weißt du doch!“ Er sprach immer noch nicht. Ich merkte nur, wie er tief Luft holte und dann plötzlich nach meiner Hand griff, die zuvor noch auf seinem Kopf geruht hatte. Sein Gesicht war mir zugewandt. Seine Augen schimmerten glasig. Und selbst durch seine natürliche Bräune konnte ich den zart roten Glanz auf seinen Wangen erkennen. „Das weiß ich, Sasuke! Aber... ich bin nicht normal! Obwohl Kurama gesagt hat, ich wäre es und Sakura und Sai auch kein Problem darin sehen, aber ich bin nicht normal!“ Ich presste verwirrt meine Lippen fest aufeinander. Was meinte er denn nun? Das er nie ganz normal war wusste ich doch schon. Das machte ihn doch aus. Das machte ihn doch erst zu dem Naruto der so besonders für mich war. Er richtete sich etwas auf, so dass er mir nun direkt gegenüber saß und mich aus wenigen Zentimetern Entfernung ansehen konnte. Bei jedem Anderen wäre ich nun zurückgewichen, da mir diese Nähe immer schon unangenehm war, nicht aber hier und jetzt. Nicht bei ihm. „Ich brauche dich, Sas. Ich brauche dich bei mir. Ich will nicht Hokage sein in einem Dorf, in dem du nicht bei mir sein kannst. Von daher ist es mir egal, was die anderen sagen. Ich weiß, dass ich nicht normal bin... mit dem was ich fühle... und ich verlange auch nicht, dass du ebenso fühlst. Ich will nur bei dir sein dürfen. Das reicht mir schon!“ Was redete er da nun schon wieder? Ich wollte gerade darauf antworten, da legte er mir seinen Zeigefinger auf die Lippen und deutete mir so, dass er noch nicht fertig war. „Du hast Recht, wenn du sagst, dass ich ein Idiot bin. Ich bin wirklich einer! Ich habe es nie gemerkt. Ich habe immer gedacht, dass sich das so anfühlt unter besten Freunden. Du warst mein erster Freund. Das weißt du. Und nun mein bester Freund. Das weißt du auch. Und ich dachte immer, das ich dich mit allen Mitteln nach Konoha zurückholen wollte weil das nun mal so ist unter besten Freunden. Und unserer Verbundenheit zueinander und so. Ich habe doch niemals damit gerechnet...“, er stockte erneut, holte wieder tief Luft, beließ seinen Finger aber auf meinen Lippen. Er strömte eine wundervolle Wärme aus. Sie rauschte von meinen Lippen in meinen Körper und durchflutete mich. Irgendwie benebelte dies und seine Worte, die so ehrlich aus ihm heraussprudelten meinen Verstand und meine Sinne. „Erst als das eben.... passiert ist, ist mir klar geworden, dass das nicht normal ist. Also was ich für dich fühle. Also nicht normal unter besten Freunden mein ich! Das von eben tut mir leid, wenn dich das so überrascht oder gestört hat, aber ich muss sagen, dass sich das für mich absolut richtig angefühlt hat und... auch richtig gut, verstehst du?“ Ich wurde bei der Erinnerung an den Kuss wieder leicht rot und ich erkannte ein leichtes Schmunzeln bei ihm und auch das Glasige wich einem verträumten Ausdruck in seinen Augen. „Bitte fühl dich nun nicht irgendwie von mir angeekelt oder geh mir bitte nicht aus dem Weg. Ich will nicht, dass unsere Freundschaft darunter leidet. Dafür brauche ich dich zu sehr! Ich will nur... eben weil du mein bester Freund bist... ehrlich zu dir sein und dir alles sagen und...“, seine Finger von meinen Lippen lösten sich und glitten hinunter zu meinem Kinn, „ich möchte auch nicht das du dich zu irgendwas verpflichtet fühlst oder so...“, sein Finger verharrte an meinem Kinn und hob dieses leicht an, „ich möchte nur, dass du weißt, dass ich mich...“, er näherte sich meinem Gesicht ganz langsam an und seine Lider schienen sich ebenso langsam zu schließen. So genau konnte ich das nicht sagen, da auch ich instinktiv und erwartungsvoll meine Augen schloss. Ich spürte seinen warmen Atem: „...wohl in dich verliebt habe!“ Wundervolle warme und weiche Lippen trafen auf meine. Ganz vorsichtig, zärtlich und gefühlvoll. Sachte bewegten sie sich gegen meine, umschmeichelten sie und schmusten mit ihnen. Leicht knabberte Naruto an meiner Unterlippe, keineswegs mit dem unbeholfenen Kuss am frühen Morgen zu vergleichen, woraufhin ich den Mund einen kleinen Spalt öffnete. Die Gelegenheit nutzte er gleich aus, um seine Zunge hindurch zu schieben und meine Mundhöhle zu erkunden. Er stupste meine Zunge an, forderte sie somit heraus und ich ging auf das Spiel ein. Der harmlose Kuss wurde schnell fordernder und mein ganzer Körper kribbelte vor Aufregung. Ich war wie elektrisiert! Meine Hände schlang ich um seinen Hals und zog ihn noch näher zu mir, um ihn noch mehr fühlen und schmecken zu können. Scheiß auf die ganzen Gedanken die ich mir gemacht hatte über diese Gefühle die ich nicht haben sollte weil sie nicht sein dürften. Hokage und Nukenin... unser Geschlecht... Nachkommen... Das hier war viel zu gut um freiwillig darauf zu verzichten! Ich war vollkommen benebelt und meine Umgebung nahm ich überhaupt nicht mehr wahr. Ich verlor mich völlig. Der machte mich ganz verrückt. Noch nie hatte mich etwas derart… gereizt und berauscht zugleich. Das war unglaublich. Das war mehr als nur gut! NARUTO! SASUKE! Mit Kuramas plötzlichen Ausruf löste er sich von mir. Sprang zurück. Mit weit aufgerissenen Augen. Hastig wischte er sich mit dem Handrücken die Speichelfäden an seinen Lippen weg, wandte augenblicklich den Blick von mir ab und sah sich nach allen Seiten hin nervös um. Verdammter Mist! Ich hatte es geahnt! Ich hätte ihn nicht schon wieder küssen dürfen! Auch wenn die ganze Situation dafür absolut perfekt gewesen war... ich hätte stark bleiben müssen! Natürlich fühlte er sich von mir bedrängt! Wie konnte ich ihm nur hier und jetzt meine Liebe gestehen! Wie blöd war das denn? Echt jetzt! Ich bin so ein vertrottelter Idiot! Ich schlug mir schmerzhaft an die Stirn. Beachtete sein weiteres Verhalten kaum. Rechnete damit, dass er mir nun sagen würde, dass ich ein perverser Idiot sei und ihm nicht mehr unter die Augen treten dürfe. Mein Herz schmerzte. Hätte ich doch bloß den Mund gehalten! Was war nur in mich gefahren? Natürlich steht ein Sasuke Uchiha nicht auf mich weil er generell nichts für Männer empfinden kann! Schließlich hat er ja auch genug Auswahl beim anderen Geschlecht! Was will er da schon mit mir? Wieso habe ich nicht früher darüber nachgedacht? „Naruto!“ Argh! Wieso bin ich nur so ein dummer, dämlicher, idiotischer, dummer.... Moment, das hatte ich schon mal... egal... Ich hab alles kaputt gemacht! Verdammte blöde Scheiße! Ein dumpfer Schmerz ließ mich spüren, dass ich meine Stirn wohl heftig auf meine Kniescheiben aufgelegt hatte. Irgendwie schämte ich mich, ihn anzusehen. Überhaupt in seine Richtung zu sehen... „Naruto! Komm zu dir!“, seine Stimme klang etwas gehetzt an mein Ohr. Warum sollte ich denn nun zu hören? Ich wusste, dass es weh tun würde. Er würde mir jetzt mein Herz herausreißen oder mich auslachen. Oder beides. Egal. Es würde weh tun. Und ich müsste damit klar kommen und versuchen, wenigstens eine Freundschaft zu erhalten! „Verdammte Scheiße, Naruto! Schalt deine Sensoren ein!“ Hä? Obwohl sich in mir alles sträubte blickte ich nun doch hoch und ihn an. Seine Gesichtszüge wiesen eine lange nicht mehr an ihm gesehene Härte auf. War es so schlimm gewesen? Naruto! Hör auf den Uchiha – Bengel! Oh! Kurama jetzt auch? Ich seufzte und aktivierte mein Chakra. Und erstarrte sofort: „Fuck!“ Auch meine Augen weiteten sich. Ich konnte es spüren! Mist! Wir hatten nicht aufgepasst! Innerhalb eines Wimpernschlages stand ich. Meinen trüben Gedanken musste ich wohl oder übel später nachhängen! Ich spürte mehrere äußerst starke Chakrapräsenzen direkt vor uns. Vom Eingang her kommend. Und wir saßen hier in einer Sackgasse! Ich wechselte direkt in den Kyuubi – Modus, erleuchtete den Gang und erntete dafür einen seltsamen Blick meines Freundes, der irgendwo zwischen „Bist du verrückt hier noch eine Signalleuchte anzuwerfen“ und „Anscheinend hast du unser Problem endlich erkannt“ anzusiedeln war. „Keiner von unseren Leuten!“, zischte ich analysierend zu Sasuke, welcher nur verstehend nickte. In diesem Modus konnte ich die Beschaffenheit der Chakranatur erkennen und die, die sich uns näherte, war stellenweise von Dunkelheit durchzogen, kalt und hart. „Hab ich mir schon gedacht!“, kam es ebenso leise zurück. Und dann knallte es neben mir, unsere Köpfe fuhren herum. Entdeckten den Gegenstand, der mich nur um wenige Zentimeter verfehlt hatte und nun dreischneidig im Sandsteinfußboden steckte. „Hidan!“, entfuhr es mir nur und ich merkte, dass ich erschrocken klang. Sasuke neben mir hob nur fragend seine rechte Augenbraue. Scheiße! Wir hatten nicht aufgepasst! Das hätte uns nicht passieren dürfen! Irrtum! Das hätte mir nicht passieren dürfen! Ich war schließlich für seinen Schutz zuständig. Nicht nur als ANBU... Ich hatte mich wirklich zu sehr berauschen lassen von diesem Wahnsinnsgefühl und verfluchte den Moment der plötzlichen Unterbrechung! Egal, wer es wagte, uns zu stören, der könnte etwas erleben! Ich wischte mir mit den Handrücken über meinen Mund. Ich musste dieses Kribbeln auf meinen Lippen irgendwie unterbinden, auch wenn es mich schon fast schmerzte, diese Erinnerung jetzt so lapidar mit seinen Speichelresten auf meinen Lippen hastig weg zu streifen. Aber er lenkte mich nun zu sehr vom eigentlichen Geschehen ab! Nervös sah ich mich nun um. Versuchte die Lage zu sondieren. Einen Überblick zu verschaffen, in wie weit diese fremde Präsenz schon an uns herangekommen war. Verdammt nah! Wie konnte ich nur so versagen? Hätte Kurama nichts gesagt hätte man uns ziemlich überraschen können! So sehr, dass es sicherlich auch böse hätte enden können! Aus dem Blickwinkel heraus sah ich, das Naruto sich nicht rührte. Er schlug sich aufstöhnend seine Hand ziemlich hart an die Stirn. „Naruto!“, meine Stimme klang dunkel, aber auch besorgt. Wieso reagierte er nicht auf das fremde Chakra? Nun spürte ich, dass er seines immer noch unterdrückte! War er sich der sich nähernden Gefahr nicht bewusst? Heftig schlug er nun seinen Kopf auf seine angezogenen Kniescheiben. Was war nur los mit ihm? „Naruto! Komm zu dir!“, für so was hatten wir keine Zeit! Ich konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, in welcher Anzahl nun gleich unsere Besucher hier aufschlagen würden und um wen es sich überhaupt handeln konnte. Aber wenn Kurama uns alarmiert hatte waren es sicherlich keine uns wohlgesonnenen Gestalten. „Verdammte Scheiße, Naruto! Schalt deine Sensoren ein!“ Endlich erhob er langsam den Blick. Starrte mich an als hätte ich ihm gerade einen äußerst schlechten Witz erzählt. Er war überhaupt nicht bei Sinnen. Ich stand kurz davor, ihn mit einer Ohrfeige ins Hier und Jetzt zu befördern! Naruto! Hör auf den Uchiha – Bengel! Ich habe ja wirklich so meine Probleme mit unserem gemeinsamen Untermieter, aber nun war ich Kurama dann doch dankbar! Mit einem Male spürte ich neben mir eine aufsteigende Energie, die die Luft aus diesem Gang in ein unendliches Vakuum zu saugen schien. Immer wieder erstaunlich, über was für ein Chakra der Blonde verfügte! „Fuck!“, fluchte er. Na endlich! Er hatte unsere Situation endlich erkannt! Er sprang auf, direkt neben mich und aktivierte seinen Kyuubi – Modus. Als wäre sein eigenes Chakra nicht schon ausreichend genug gewesen fuhr er nun wohl alles auf! Wie Flammen züngelte das reine Fuchschakra grell aufleuchtend um seinen Körper. Das er auch immer so übertreiben musste! Im Gang war es nun taghell. Die Luft um uns herum knisterte aufgeladen. Tzzz... Jetzt wüsste man selbst auf dem Mond wo genau wir uns befanden! „Keiner von unseren Leuten!“, zischte er mir leise entgegen und ich nickte. Das war irgendwie nichts Neues, aber gut zu wissen, da ich nun wusste, dass ich mich nun wirklich nicht unbedingt zurücknehmen musste: „Hab ich mir schon gedacht!“ Ein leicht zischendes Geräusch aus der Dunkelheit näherte sich uns und ich aktivierte mein Mangekyo. Doch da schlug es auch schon hart nur wenige Zentimeter neben Naruto ein und ließ mich überrascht zu ihm herumfahren. Neben ihm steckte eine Sense mit drei Schneiden im staubigen Boden. Von dieser Sense ging eine metallische, aber äußerst elastische Kette ab und lenkte meinen Blick wieder in die Dunkelheit. „Hidan!“, Narutos Stimme klang nicht gerade wirklich erfreut über die plötzliche Erkenntnis seinerseits um wen es sich wohl bei unserem Besuch handeln könnte und ich erhob fragend meine Augenbraue. Ich kannte diesen Hidan nicht und hatte nur über das Gespräch mit Shikamaru im Garten meines Anwesens erfahren, dass er wohl kein angenehmer Zeitgenosse war und ein ehemaliges Mitglied der Akatsuki. Ein teuflisches Lachen schallte uns aus der Dunkelheit entgegen und augenblicklich löste sich die Sense aus der Erde und flog, wohl an ihrer Kette gezogen, wieder zurück in die Dunkelheit, in der ich nun vier aufblitzende Augenpaare erkennen konnte. Die Sense flog in die Hand eines schwarzen Schattens mit violetten Augen. Auch dieses Lachen stammte wohl von ihm. Neben ihm erschien eine etwas größere Gestalt. Ziemlich vermummt und eindeutig auch den Akatsukis zu zu ordnen, da er als Einziger noch den unverkennbaren Mantel der Organisation trug, der mich selbst eine zeitlang gekleidet hatte. Etwas weiter dahinter erkannte ich Deidara. Mein Magen verkrampfte sich. Auf den hätte ich wirklich verzichten können. Der nervte wirklich! Den kleineren Rothaarigen neben diesen wiederum kannte ich nicht. „Sieh an! Der Fuchsbengel und der kleine Uchiha!“, raunte eine ziemlich dunkle Stimme von dem Größten des Quartetts zu uns herüber. „Kennst du sie?“, flüsterte ich zu meinem Freund rüber und er nickte unscheinbar, „Ich habe damals nur gegen den Blonden gekämpft!“ „Hm, ja!“, er schlug energisch mit einer Faust in die offene Fläche seiner anderen Hand. Typisch Naruto! Irgendwie schien er sich auf dieses Aufeinandertreffen doch zu freuen. Sollte mich dies nun beruhigen oder versuchte er sich selbst so zu motivieren? „Der mit der Sense ist Hidan. Ein Jashin – Priester! Pass bloß auf mit seiner Sense, echt jetzt! Der Größere ist Kakuzu. Den müssen wir fünfmal töten!“, ich hob überrascht eine Augenbraue. „Fünf Mal?“, wiederholte ich ungläubig. „Jepp! Er hat fünf Herzen. Jedem Seishitsuhenka ist ein Herz zugeordnet. Der hat Kakashi und Shikas Team damals ziemlich fertig gemacht, aber gegen mein Futon Rasenshuriken hatte er dann doch das Nachsehen!“ Ich erkannte einen Anflug von Stolz in seiner Stimme und seinem nach oben gezogenem Mundwinkel. „Hinter Deidara steht Sasori. Marionettenspieler und Giftmischer. Nicht zu unterschätzen!“ „Sollen wir uns nicht direkt vorstellen oder was soll das Getuschel?“, rief Hidan zu den beiden Konohanins rüber und der Rothaarige stöhnte entnervt auf. Lustlos ließ er die Schultern hängen. Wieso hatten sie nicht einfach gewartet, bis die Beiden da hinten ihr Date oder was auch immer das war wobei sie sie wohl unterbrochen hatten, beendet hatten und dann bestimmt verschwunden wären? Sie hatten doch keine Zeit für diesen Unsinn jetzt! Er wollte doch nur in die medizinischen Räumlichkeiten. Das kotzte ihn jetzt langsam schon regelrecht an. Müde schielte er zu seinem blonden Kameraden und hätte am Liebsten diesem für dessen blödes Grinsen eine runter gehauen. Warum strahlte der Vollidiot so? Deidara schien seinen Blick auf sich zu spüren und grinste ihn an: „Da ist ein Uchiha, hm!“ „Ja, hab ich schon bemerkt!“, Sasoris Stimme triefte vor Begeisterung... im negativem Sinne. Er hatte jetzt wirklich keine Lust auf dieses kindische Kräftemessen in einer stickigen Höhle und erst Recht nicht in diesem verletzlichen, schwachen Körper! Warum hatte er sich nicht einfach mit seinen Marionetten aus dem Staub gemacht? Dann hätte er jetzt seine Ruhe! Wundervolle, traumhafte Ruhe! „Was wollt ihr hier!“, rief der Uchiha zu ihnen herüber und führte seine Hand an das auf seinen Rücken geschnallte Katana. War das dieses schon fast legendäre Kusanagi? Vielleicht war das hier ja doch ganz interessant. Zumindest als Zuschauer. Wirklich eingreifen wollte er in ein sicherlich anstehendes Kampfgeschehen nicht. Sollten sich die anderen Drei hier ruhig austoben. Vielleicht hatte er Glück und bald einige Anhängsel weniger. Dabei schielte er bewusst auf die beiden Unsterblichen. Deidaras Verlust hingegen würde ihn schon schmerzen. Daher würde er dann doch eingreifen, wenn es für den Blonden neben ihm brenzlig werden würde. Aber das würde er diesem natürlich nicht sagen! Nicht, dass sich der Iwanin etwas darauf einbilden könnte, dass ihm sein Danna unter die Arme greifen würde bei seinem kindischen Revanche ausüben. „Wir...“, begann Kakuzu seine Antwort an den Schwarzhaarigen, wurde aber durch ein „Revanche, du dreckiger Bastard!“ von Deidara unterbrochen. Ein sichtlich genervt dreinschauender Kakuzu, ein amüsiert auflachender Uchiha und ein nochmals aufstöhnender Sasori waren die Antwort auf den Ausruf des übereifrigen Bombenlegers und ließen leicht das Gefühl aufkommen, dass niemand den explosiven Künstler hier wirklich für voll nahm. „Sicher! Wenn du glaubst, du hättest eine Chance gegen mich, dann komm doch her!“, schallte es überheblich klingend zurück. „Hey, Sasuke, vielleicht solltest du jetzt...“, dem kleinen hibbeligen Leuchtfeuer neben dem Uchiha schien diese letzte Aussage seines Kameraden nicht so wirklich zu gefallen. Sasori grinste. Dort drüben herrschte vermutlich auch keine perfekte Einigkeit. Hatte bei der zuvor gesichteten Knutscherei noch anders gewirkt. Aber nun ja... nicht alles, was sich wohl offensichtlich Tisch und Bett teilte konnte sich auch beruflich gut ergänzen. War ja nicht sein Problem! Er hatte das immer trennen können. Okay... bisher immer trennen können. Bisher war er ja auch noch nie in Versuchung gekommen da irgendetwas vermischen zu wollen, da ihm ja Gefühle und so ein Unsinn immer fern geblieben waren und auch fremd. Das es derzeit anders war würde ja nicht mehr lange andauern müssen... und warum schielte er dabei wieder zu seiner blonden Nervensäge, welche gerade selten dämlich strahlend seine Hände in den Beutel mit seinem explosiven Ton versenkte? Und wieso seufzte er dabei schon wieder? Das war wirklich eine lästige Angewohnheit geworden! „Nun, Deidara, dann lasse ich dir den Vortritt. Aber ich gebe dir Rückendeckung, denn die wirst du brauchen!“, brummte nun dieser Kriegsveteran mit den giftigen Augen und Deidara hüpfte auf und ab wie ein elastischer Gummiball. Er löste sich aus ihrer Gruppe heraus während seine Hand einen sich selbst verformenden Klumpen ausspie. Sasori kannte seine Kunst... obwohl es Kunst zu nennen würde dem Ganzen eine Ehre zuteil werden lassen die es bei Weitem nicht verdiente! Der Klumpen nahm die Gestalt eines mittelgroßen Vogels an. Deidara bevorzugte den Luftkampf. Nicht gerade der ideale Ort hier dafür, aber der Blonde hatte bestimmt schon gemerkt, dass hier die Deckenhöhe auf nur wenige Meter nach oben beschränkt war. Wenn nicht... es würde nicht Sasoris Kopf sein, der dann anschließend schmerzte! Fast schon elegant wirkend sprang Deidara auf seinen Vogel. Sasori schmunzelte. Das hatte schon was ästhetisches und ließe er als Kunst gelten! Dieser Uchiha ging leicht in die Knie. Sasori vermutete einen Sprung, doch dann verschwamm seine Gestalt und... Scheiße! Wo kam der plötzlich her? Sasori, Hidan und Kakuzu fuhren alle gleichermaßen herum, als Hidan hinter sich ein Knistern in der Luft vernahm und die Gestalt des Uchihas noch im Sprung befindlich hinter ihm erschien mit dem augenscheinlichen Ziel, mindestens einem der beiden Unsterblichen eines der Gliedmaße mit einem Hieb seines Kusanagis abzutrennen. Fuck! Sasori beschloss sich noch etwas weiter zurück zu ziehen, denn das war ihm doch nun eindeutig zu nah am Kampfgeschehen! „Ich erinnere mich! Du bist schnell!“, ertönte von oben nun Deidaras Stimme, während Hidan und Kakuzu noch leicht überrascht und außer Atem schienen durch ihr plötzliches Ausweichmanöver. Brauchten Unsterbliche überhaupt Atemluft? Sasori verwunderte sich selbst über seine seltsamen Gedankengänge während dieser doch etwas prekären Situation. Der Bruder seines alten Teamkameraden Itachis stand nun mittig in ihrer kleinen Gruppe, mit gesenktem Haupt, das Kusanagi locker in der Hand haltend. Sasori fand dieses Bild nicht schlecht, es wirkte irgendwie richtig cool und beeindruckend... wenn es gerade nicht auch etwas... ja, fast beängstigendes hätte. Schließlich war das ein Uchiha! Und er mochte diese Sippschaft nun wirklich nicht! Deidara schien etwas verwirrt zu sein. Aus seiner derzeitigen Position hätte er liebend gerne einen C3 – Regen auf den Uchiha niederprasseln lassen, doch stand dieser nun mittig seiner eigenen Kameraden und schien sich von dort auch nicht wegbewegen zu wollen. Ein unleidiges „Hmpf!“ entfuhr ihm, wurde aber fast verschluckt, als er hinter sich eine aufkommende Hitze spürte. Er wandte sich mit seinem ganzen Vogel herum nur um noch die grellgelbe Faust erblicken zu können, die sich mittig auf seinem Gesicht platzierte und ein lautes Knacken verursachte. „Scheiße! Meine Nase!“, keuchte der blonde Nukenin auf und schaffte es gerade noch, seinen Vogel so zu steuern um dem nachfolgenden Tritt des Fuchsbengels auszuweichen. Sasori blickte über Deidaras plötzlichen Aufschrei nach oben. Den Fuchs hatten sie ja ganz vergessen. Sie hatten sich alle zu sehr auf den Schwarzhaarigen konzentriert. Okay, dies schien keine faire Revanche für den Blonden zu werden und wenn diese Konohanins sich nicht an Regeln hielten, dann brauchten sie es auch nicht. Sasori griff zielgenau nach seiner Schriftrolle in seiner Manteltasche, zog sie heraus und ließ sie sich in der gleichen Bewegung entrollen. „Kakuzu! Du bist eine beschissene Rückendeckung!“, schrie er dem Hünen entgegen, der weiterhin seinen Blick auf den Schwertträger hielt und nicht weiter reagierte. Hastig biss Sasori sich in die Seite seines Daumens und schmierte eine breite Linie seines Blutes einmal über die ganze Länge des Pergaments: „Kuchiyose – no – jutsu!“ Hiruko, sein eigener Körper, Vater und Mutter sowie der dritte Kazekage erschienen aufgrund seiner Beschwörung mit einem lauten Knall in einer Rauchwolke. Sofort verband er alle mit seinen Chakrafäden. Dieser Naruto schien ihn zu beobachten. Kopfüber hing er an der Decke und seine gelb leuchtenden Augen stierten ihn an. Deidara hatte sich inzwischen wieder gefasst. Hielt sich fluchend seine blutende Nase. „Chidori – Nagashi!“, wurden Sasoris Gedankengänge von dem plötzlichen Ausruf des Uchihas unterbrochen. Ein Blitzgewitter umgab den Schwarzhaarigen und violette Blitze sausten in alle Richtungen. Kakuzu griff im Fortsprung in seinen Mantel und zog etwas kleines, rundes, intensiv rot leuchtendes hervor und murmelte einen Begriff in einer für Sasori vollkommen unbekannten Sprache. Diese Kugel strahlte plötzlich grell auf und alle Blitze des Nagashi schienen wie von einem Magneten angezogen zu werden und erstarben im Einzugsog der Kugel. Was war das? Sasori spürte sogleich, dass er nicht der Einzige war, der sich diese Frage nun stellte. Der Fuchsjunge löste sich mit einem heftigen Abdruck von der Decke und landete unweit seines Partners. „Teme, alles okay? Scheiße, was war das?“, in seiner Ausdrucksweise war er wohl dem ungehobelten Jashinisten ähnlich. Doch allen fragenden Blicken ausweichend murmelte der unheimliche Unsterbliche erneut etwas. Sasori hielt sich bisher stets für ausgesprochen gebildet, doch das, was er hier zu sehen bekam, war ihm absolut fremd. Und das behagte ihm nicht. Überhaupt nicht! Kakuzu schien in diese kleine Kugel hineinzugreifen. War sie etwa nicht aus einem festen Stoff? Irgendwie wirkte sie flüssig. Er zog einen kleinen länglichen, spitz zulaufenden Stab heraus und hielt ihn kurz prüfend vor seine Augen. Dann fuhr er blitzartig herum, warf diesen Stab mit aller Kraft auf den langhaarigen Blonden, der noch in gekrümmter Haltung und absolut unvorbereitet auf das aktuelle Geschehen, auf seinem Vogel saß und nicht mehr reagieren konnte. Mit einem Aufschrei Deidaras bohrte sich der Stab in seine linke Hand und verschwand gänzlich in ihr. „Teme...die murksen sich hier gerade selber ab!“, hörte Sasori die Fackel leise flüstern und auch bei dem Rothaarigen kam eben dieser Verdacht auf. Deidara starrte wimmernd seine blutende Hand an und sein Blick versprühte Funken, als er von eben dieser zu Kakuzu heruntersah: „Sag mal, Alter! Geht's noch? Was sollte denn das, hm?“ Auch das fragte sich Sasori. Gerade war er sich nicht mehr so sicher, ob er seine Marionetten nun gegen die Konohanins oder doch besser gegen den Nukenin aus Takigakure lenken sollte. „Halt die Klappe, Deidara! Du bist anfällig auf sein Raiton! Jetzt bist du dagegen immun!“, grummelte stattdessen ungeachtet des ihm nun wohl entgegengebrachten Misstrauen der Älteste des Quartetts. „Hä?“, kam es reichlich dämlich klingend von oben. Doch Deidaras Schmerz in der Hand ließ genauso schnell nach wie er gekommen war und er griff mit dieser in seinen Tonbeutel. Schmatzgeräusche seiner Hand wurden laut und er spürte, wie sich sein Chakra wesentlich gestärkter mit dem Ton vermengte. Es stimmte schon. Sein Schwachpunkt war das Raiton, da es seine Explosionskunst komplett neutralisierte und lahmlegte und der Uchiha war ein ausgesprochenes Genie in der Verwendung des Blitzelementes! Sasuke Uchiha starrte vom Takigakure – Nukenin hoch zum Iwagakure – Nukenin und an seiner Mimik konnte Sasori ablesen, dass dieser wenig beeindruckt schien. Auch der Jinchuriki schien diese Ruhe zwischen den Schlagabtäuschen nicht weiter zu beunruhigen. Hidan hingegen schwang nun locker einmal seine Sense hoch durch die Luft: „Wenn der Kleine da oben überhaupt noch etwas von dem Uchiha abbekommt!“ Und schon schoss die Sense mitten die die Gruppe hinein. Knapp an Sasori vorbei, seinen Marionetten ebenfalls ausweichend, im großen Bogen eine Kehrtwende und dann auf den Uchiha zu. Dieser hob anscheinend abwartend nur sein Kusanagi, doch rechnete er nicht damit das ihn sein Gefährte heftig zur Seite stieß. Und dies auch im rechten Moment. Denn die Sense, auf die sich der Uchiha konzentriert hatte, war nur ein Schattendoppelgänger. Die wahre Sense sauste nicht einmal eine Mikrosekunde später über den Kopf des Uchihas hinweg. Sasori hob der schnellen Reaktion des Jinchuriki anerkennend die Brauen. Nicht einmal er hatte diesen Schachzug des Jashin – Priesters gesehen! „Hey! Hidan! Das ist meiner!“, keifte der Blonde von oben herunter! „Klär das nicht mit mir, sondern mit seinem Glühwürmchen! Ich halt mich aus den Schwuchtelgeschichten raus!“, moserte dieser als Antwort mit deutlichem Ärger in der Stimme, dass sein letzter Angriff durchschaut worden war. Tatsache war, dass dieser Fuchs Deidaras Umsetzung von Revanche ziemlich behinderte. Sasori entschloss sich daher zum Angriff und dirigierte den dritten Kazekage in Angriffsstellung: „ Satetsu Shigure!“ Diese auf Jiton beruhende einmalige Technik des dritten Kazekage zog durch seinen Magnetismus die geringsten Eisenanteile aus dem Gestein des Umfeldes und formte diese zu kleinen Kugeln. Kleine, tödliche Geschosse rasten auf die beiden Freunde aus Konohagakure zu. „Kage – Bushin – no – Jutsu!“ Eine riesige Anzahl Schattendoppelgänger warf sich schützend zwischen die Geschosse und dem eigentlichen Angriffsziel und durch deren explosionsartiges Auflösen hüllte sich der Gang in dichten Nebel, welcher sich nur langsam legte. Dummerweise wusste Sasori, dass nun alle ihrer Sicht beraubt waren außer dem Sharingan – Anwender, daher zog er sich schnell in die sichere Rüstung Hirukos zurück und ummantelte dessen Panzerung noch zusätzlich mit Satetsu Kesshū. Eigentlich einer Angriffstechnik des dritten Kazekage, doch konnte sie mit ihrer harten, undurchdringlichen Form auch als Schutzschild dienen. Er spürte deutlich, dass dieses Handeln eindeutig richtig war, denn nur wenige Augenblicke später erzitterte sein Schutzwall unter dem heftigen Aufprall eines energiegeladenen Cho'Odama Rasengan des Fuchsjungen. Doch Naruto hatte sich zu sehr auf seinen Angriff auf den rothaarigen Sunanin konzentriert und noch während der Nebel sich legte, bemerkte er nicht rechtzeitig genug die vier Sensen, die aus allen vier Richtungen nun auf ihn und Sasuke zu flogen und er konnte auch nicht mit Bestimmtheit sagen, welche denn nun das Original war und welche drei nicht. Sie beide konnten nur noch ausweichen, was Naruto auch gut gelang und auch Sasuke schien keine Probleme zu haben, wenn da nicht die plötzliche, kleinere Explosion direkt neben ihm gewesen wäre, die ihn so aus der Bahn warf, dass ihn die Sense am Oberarm streifte. „Ha!“, schrie der Jashin – Priester begeistert auf und Naruto reagierte sofort mit nur einem kurzen Blick auf den blutenden Schnitt am Oberarm seines Freundes indem sein Chakraarm ausfuhr und genau nach dieser Sense griff, die nun auf dem Rückflug zu ihrem Besitzer war. „Vergiss es, Fackel!“, Hidan zog überraschend kräftig, doch Naruto zog sich über den Chakraarm näher zur Sense hin und umgriff sie schließlich gänzlich. Sasuke blieb nur ein kurzer Augenblick Zeit, sich darüber zu wundern, warum sein Freund mit aller Macht versuchte, die Sense fest zu halten, denn da regnete es eine weitere Ladung kleiner Sprengkörper von oben, die die Höhle beträchtlich in Mitleidenschaft zog. „Dreckiger Köter! Lass los! Jashin fordert ein Blutbad!“, grollte Hidan und verstärkte erneut den Zug an der Kette. Zudem spürte auch Hidan einen leichten Einstich im Oberarm und als er an diesen entlang blickte, sah er gerade noch das Verschwinden eines kleinen, roten Stabes darin, so wie er es kurz zuvor bei Deidara und dessen Hand hatte beobachten können: „Was?“ „Stärke!“, flüsterte Kakuzu unweit hinter ihm. Bis auf die Tatsache das er diese ominöse Kugel hielt hatte er bisher noch nicht weiter in das Kampfgeschehen eingegriffen. Ein erneuter Nagashi - Angriff Sasukes auf Deidara brachte tatsächlich nicht den gewünschten Erfolg. Hell auf begeistert auflachend hatte sein Lehm trotz des Blitzangriffes funktioniert und war detoniert. Sasuke fluchte. Auch Naruto kam ins Schwitzen beim Tauziehen um die Oberhand der mit Blut gezeichneten Sense: „Du... bekommst... Sasuke... nicht!“, keuchte er atemlos. Woher hatte der Jashin – Priester plötzlich diese absolut unmenschliche Körperkraft? Obwohl er sich mit allem dagegenstemmte, was er aufzuwarten hatte, schien Hidan ihn und auch die Sense immer näher an sich heranzuziehen. Dessen Gesicht war schon zu einer unheilvoll blutgierigen Fratze verzogen. Sasuke, den kleinen Bomben und wieder einsetzenden Eisensandgeschossen weiterhin ausweichend, beobachtete dieses Wettziehen mit einiger Besorgnis. Er konnte diesen Kampf spielend beenden. Er bräuchte nur Susanoo oder Amaterasu einzusetzen... doch die Umgebung ließ ihm fast keine Wahl. Für Susanoo war es einfach zu beengend und auch Amaterasu würde schwer zu kontrollieren sein auf den kleinen Raum und Naruto stand einfach viel zu sehr mitten im Geschehen. Er könnte versuchen, die Gegner alle hinaus zu locken, doch wusste er, dass dieser Hidan sich gerade keinesfalls in seinem Streit um seine Waffe unterbrechen lassen würde um ihm nach draußen zu folgen! „Gib auf und ich lass euch beiden für euren Mut einen etwas weniger schmerzvollen Tod zukommen!“, lachte der Silberhaarige und Naruto befand sich nur noch wenige Meter von ihm entfernt, „Los! Gib mir euer Blut! Es geht auch ganz schnell!“ „Vergiss es, du blödes Arschloch!“, keuchte er und verfluchte gerade, dass er mit beiden Händen die Sense halten musste und dadurch überhaupt keine Handzeichen für einen Angriff formen konnte. Er hatte nur die Füße frei, die sich mit aller Kraft gegen den Zug stemmten und seinen Kopf. Vor ihm die Schneide, an deren Spitze Sasukes Blut wie kleine rote Perlen glitzerten. Er dürfte jetzt nicht schwächeln! Ich verstand absolut nicht, warum Naruto so sehr darum bemüht war, diese Sense an sich zu bringen. Klar, dieses Mistding hatte mich durch meine Unachtsamkeit erwischt, doch es handelte sich doch nur um einen Kratzer! Die Problematik mit dem anderen Blonden hier in diesem Stützpunkt unter der Erde fand ich hingegen wesentlich schwerwiegender! Dachte der nicht nach? Er schmiss diese kleinen explosiven Kugeln in Hülle und Fülle begleitend von seinem irren Lachen. Ihnen auszuweichen war nicht das Problem. Ich wich ihnen ebenso schnell aus wie er meinen Angriffen. Wenn er weiterhin so großzügig mit seinen Miniaturbomben umging würde dies die Höhle nicht mehr lange aushalten und uns alle verschütten! Näher an ihn heran kam ich auch nicht, da dieser Puppenspieler weiter unten ständig eine neue Schicht schwärzlichen Sand um den Blonden herum legte. Lenkte ich hingegen meine Angriffe auf den Rothaarigen verkroch er sich ebenfalls hinter einem Schutzwall aus schwarzen Sand. Und ich hatte schnell begriffen, dass es dieser Sand von seiner Qualität her durchweg mit dem undurchdringlichen Sand von Gaara aufnehmen konnte. Ebenso schienen all meine Chidori und Raiton – Attacken sinnlos geworden zu sein, seitdem dieser Bombenwerfer von diesem seltsam aussehenden Riesen im Akatsuki Mantel diesen roten Stab verabreicht bekommen hatte. Mir Zeit zu nehmen um mir darüber Gedanken machen zu können hatte ich irgendwie nicht. Mir gingen die Ideen aus! Wir mussten diese Beiden trennen und in separate Einzelkämpfe verwickeln, doch dazu brauchte ich Naruto. Doch der spielte da unten lieber Tauziehen. Und das noch mehr schlecht als Recht, da dieser Hidan eindeutig die Oberhand zu behalten schien. Das verwunderte mich sehr. Naruto verfügte durch die unermessliche Chakrakonzentration über riesige Kräfte. Auch körperlich sollte er nicht so schwach sein wie es derzeit wirkte! „Naruto! Vergiss es und lass ihn!“, schrie ich schließlich und setzte meinen Katon – Goryuka – no - Jutsu ein, meinen alles zu Asche verbrennenden Feuerdrachen, um einen Teil der Lehmtierchen noch vor ihrer Detonation zu eliminieren. „Vergiss es, Teme!“, antwortete mir der Blonde schwer keuchend unter der Zuglast, „Er bekommt dich nicht!“ Was meinte er damit? Natürlich bekommt er mich nicht! „Das ihr Schwuchteln auch immer so übertrieben anhänglich sein müsst und nicht teilen wollt!“, grummelte der Silberhaarige, „Der Uchiha gehört jetzt mir!“ Ein plötzlich sehr heftiger Zug seitens Hidan und der wohl weniger feste Stand Narutos ließ meinen Freund wegrutschen und Hidan zog ihn und seine Sense auf nur noch etwas mehr als eine Armlänge Entfernung an sich heran. Naruto fuhr zwei Chakraarme nach hinten aus und versuchten mit ihnen irgendwo Halt zu finden um sich wieder weiter von Hidan wegziehen zu können, doch fanden diese kaum Halt und bohrten sich krallend in den bröckeligen Sandboden. An den darauf entstehenden tiefen Kratzfurchen konnte man sich die ungefähre immense Kraft vorstellen, mit der die Beiden da unerbittlich weiter zogen. Woher hatte der Priester nur diese Kraft die dem Neunschwänzigen gleich kam? „Naruto!“, keuchte ich, ignorierte den anderen Blonden und unterbrach jeden weiteren Angriff auf ihn, welcher augenblicklich das zetern anfing, und ich drehte mich in meinem Sprung herum, „Chidori - Eiso!“ Das nun mit Keitaihenka versetzte Chidori verformte sich augenblicklich zu einem gleißenden Speer. Mit eben solchen hatte ich schon Orochimaru durchbohrt. Doch ehe diese Blitzattacke den Silberhaarigen erfassen konnte hörte ich schon den Rothaarigen „Senju - Sobu“ rufen. „SAS! GIFTIG!“, schrie Naruto ächzend und stemmte nun sein ganzes Körpergewicht in den Zug um die Sense. Seine Chakraarme bohrten ihre Krallen tiefer in die Erde. Aus einer dieser Marionetten des Puppenspielers waren unzählig viele Hände in meine Richtung herausgeschossen und hatten mich meine Speerattacke abbrechen lassen müssen. Nur ein kleiner Blitz war neben dem Jashinisten ungeachtet von diesem in die Erde geschossen. Giftig? Tatsache! Mit meinem Sharingan erblickte ich das fein gesponnene, mit leichten Widerhaken versehene Giftnetz auf den Armen. Und diese schlossen sich immer näher um mich herum! „SAS!“, hörte ich Narutos besorgt klingenden Ausruf. In voller Größe konnte ich ihn nicht einsetzen. Das würde diese Höhle definitiv zum Einsturz bringen, aber „SUSANOO!“s Rippengerüst sollte mich schützen. Die Rippen meines Susanoos umschlossen mich und hinderten die von allen Richtungen näher rückende unfreiwillige Umarmung der Giftarme. Meine natürliche Sicht war absolut eingeschränkt. Nur mein eigenes violettes Chakra und die unzähligen Arme umgaben mich. Ich musste mein Chakra ausweiten! Nur so könnte ich diese Giftarme vielleicht von mir weg sprengen! Mit meinem Sharingan versuchte ich zwischenzeitlich weiterhin meinen Blonden im Blick zu behalten. „Du wirst Sasuke nicht bekommen!“, mittlerweile schmerzten meine Arme durch das andauernde Wettziehen. Aber ich dürfte nicht nachlassen! Sas Leben hing davon ab. Ich wusste von Shikamaru, dass wenn der Priester das Blut seines Opfers in seinem Körper aufnahm dieser ein Ritual beginnen würde, aus dem es so gut wie gar kein Entrinnen gab! Hidan lachte nur siegesgewiss auf. Doch dieser Kerl hatte abnorme Kräfte. Ich hätte keinen einzigen Finger zum Formen von Fingerzeichen von der Sense wegnehmen können. Ich hätte mich nicht mal auf die richtige Reihenfolge der Fingerzeichen irgendeines Jutsus konzentrieren können, da ich nur noch alle Sinne in meine körperliche Kraft legte. Zeitgleich versuchte ich Sasuke im Auge zu behalten, schließlich mühte er sich gerade mit den anderen Akatsukis ab, aber er schien eine passable Lösung gegen diese Giftarme gefunden zu haben. Dieser Susanoo – Chakra – Rüstung sei Dank! Und da kam mir eine Idee, wie ich diesen blöden Wettstreit um die Sense ganz bestimmt beenden konnte! Trotz der Anstrengung gelang mir ein Grinsen in die Richtung des Silberhaarigen und ich erkannte ein fragendes Aufleuchten in seinen violetten Augen. Ich näherte mein eigenes Gesicht der Sense an: „Ich habe dir gesagt, das du meinen Sasuke nicht bekommst!“, und schon ließ ich meine Zunge über das blanke Metall der Schneide lecken und nahm Sasukes Blut damit restlos auf. Hidans Gesichtsfarbe änderte sich genauso schnell wie seine Mimik. „Idiot! Was machst du da unten?“, schrie Sasuke, der es irgendwie geschafft hatte durch das ausweiten der Rippenbögen die sich um ihn schließenden Arme auseinander zu ziehen und mich nun weniger begeistert über meine letzte Aktion ansah! Es sah nicht gut bei Naruto aus. Dummerweise war ich gerade etwas bewegungsunfähig. So war es wohl von diesem Rothaarigen angedacht gewesen. Anscheinend versuchten der rote und der blonde Akatsuki diesen Hidan zu unterstützen bei dem was immer dieser auch vor hatte. Doch Naruto schien über dessen Pläne genauer Bescheid zu wissen. „Du wirst Sasuke nicht bekommen!“, man hörte ihm deutlich sein Bemühen, die Oberhand über dieses Tauziehen zu erlangen, an. Doch dieser Hidan lachte nur amüsiert über diese Aussage auf. Der Bombenleger schien gerade an einer etwas größeren Attacke zu feilen und ließ dem Puppenspieler erst einmal den Vortritt mich zu beschäftigen und ich spürte das nachlassen meiner Chakrarüstung, da dieses Gift anscheinend auch meinem Chakrafluss zusetzte und ich sah, wie sich die einzelnen Rippenbögen langsam schwammig auflösten. Plötzlich erkannte ich dieses optimistische Grinsen auf Narutos Lippen. Er hatte etwas vor! „Ich habe dir gesagt, das du meinen Sasuke nicht bekommst!“, dann beugte er sich nach vorne zu den drei Schneiden der Sense in seiner Hand und leckte die unterste Schneide der Länge nach ab, dabei den Jashin – Priester mit aufleuchtenden Augen, die mir verrieten, das er ein Grinsen unterdrückte, anstarrend. Wow! Was machte er da? Warum fand ich diesen Anblick, wie er da so dieses glatte Metall mit seiner Zunge entlangfuhr, so... so... Wow! Und wieso musste er dabei den Typen so anstarren? War das nötig? „Idiot! Was machst du da unten?“, schrie ich fast schon ein wenig zu aufgebracht klingend, doch dann sah ich in dem Gesicht des Silberhaarigen die absolute Entgeisterung. Egal, was sich Naruto dabei gedacht hatte... es hatte funktioniert! Der Priester war nun richtig sauer! Naruto grinste nun wirklich und ließ die Sense los. Durch den immer noch vorhandenen, nun einseitigen Zug schnellte sie nach hinten und bohrte sich in die Schulter des Nukenin. Dieser schrie hysterisch auf, riss sich augenblicklich die Klinge aus seiner Schulter und schwang sie erneut in Narutos Richtung, der aber schon lange aus dem Gefahrenbereich herausgesprungen war. „Kurama! Jetzt geht’s los! Volle Kraft!“ Aber gerne! Sein Licht erstrahlte noch heller. Die aufsteigende Energie drückte mir die Luft ab. Was hatte er denn jetzt vor? Dieser Kakuzu zuckte aus seiner bisher versteinerten Haltung und hielt nun diese Kugel weit über seinem Kopf. Murmelte etwas. „BIJU-DAMA!“, schrie Naruto während sich eine riesige schwarze Kugel über seinem Kopf formte. Er hatte doch nicht etwa vor, die in dieser Höhle los zu lassen? Spinnt er? „DOBE! Lass den Scheiß!“, doch mein Ruf wurde nicht erhört. Er schleuderte die Energiekugel in Hidans und Kakuzus Richtung. Kakuzus Kugel strahlte nun ebenfalls wieder leuchtend rot auf und von jetzt auf gleich... war die Biju – dama verschwunden. Wie? Was bitte war das für ein Ding? Es hatte die Biju – dama einfach so aufgesaugt! Narutos Gesichtsausdruck sprach Bände. Das war mitunter eines seiner stärksten Jutsus, welches gerade im Nichts verpufft war. Ich wünschte mir gerade, ich hätte mich mal länger mit Kurama darüber unterhalten wie genau ich schon in der Lage war, auf das Fuchschakra oder Narutos Fähigkeiten zurückzugreifen. Das Naruto auf meine Fähigkeiten zurückgreifen konnte hatte ich bei unserem Zusammentreffen hier erfahren, als er ohne Probleme mein Chidori – Nagashi mit der bloßen Hand abwehrte und ich ihn zunächst dadurch für Kakashi gehalten hatte. Demnach müsste mir doch ein Rasengan oder vergleichbares Jutsu der Futon Seishitsuhenka gelingen! Aber im Endeffekt würde uns das auch nicht weiterbringen. Wenn ich das Ganze hier richtig analysiere, dann kommen wir mit herkömmlichen Ninjutsus nicht weiter. Diese wurden von dieser Kugel absorbiert. Ein Genjutsu wäre eine Möglichkeit, doch bei vier Gegnern an unterschiedlichen Positionen etwas gewagt. Taijutsu fiel direkt weg! Naruto bräuchte auch nicht in den Sage – Modus zu wechseln, da ich mir ziemlich sicher war, das Senjutsu – Attacken gegen diese Kugel ebenso ineffektiv waren wie die normalen Ninjutsus. Im Biju – Modus kam Naruto offensichtlich nicht weiter. Ich war aufgrund des eingeschränkten Schlachtfeldes mit meinen Mangekyo – Waffen etwas gehandicapt. Uns blieb nur noch eine Möglichkeit und ich hätte niemals gedacht, dass wir nach dem Kampf gegen Madara jemals wieder in diese Situation geraten würden! Ich brauchte das Rin'negan und Naruto die Hilfe der anderen Bijus. „Naruto!“, schallte meine Stimme zu ihm herüber, „Rikudo – Modus!“ Er starrte mich an, als hätte ich einen schlechten Witz gemacht: „Nur, wenn du dann nicht wieder tot umfällst, Teme!“ „Tzzz!“, ich verzog einen Mundwinkel amüsiert und überheblich nach oben und auch auf seinen Lippen erkannte ich typische Naruto – Grinsen. Narutos langer flammender Mantel verkürzte sich. Sein Chakra erhöhte sich erneut um ein Vielfaches. Es würde keine Skala geben, die diese Energie messen könnte! „Kurama!“ Ja, ich bin auch bei dir. Kann losgehen! Ich schloss die Augen. Und als ich sie kurz darauf öffnete, hatte sich meine Sicht um ein vielfaches geschärft und auch mein Körper stand in grellweißen Flammen. Mich überrollte innerlich das riesige Chakra wie eine Flutwelle und ich spürte die plötzliche Nähe zu Naruto. Wir waren wieder miteinander verbunden. Im Geiste wäre es jetzt möglich miteinander zu sprechen und wie eine einzige Person an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig zu kämpfen. Ich werde versuchen, die Kugel mit Shukakus Unterstützung zu versiegeln! , hörte Naruto in mir. Geht klar! Ich kümmere mich um die Anderen!, lautete meine Antwort. Aber als Erstes musste ich mich um diese Hände kümmern! Der Rothaarige hatte sein Gesicht ziemlich finster verzogen. Das zeigte mir, dass er sehr viel Energie in diesen sich immer enger ziehenden Angriff legte und aufgrund der doch hohen Giftkonzentration konnte ich auch nicht sagen, wie lange mein Susanoo – Gerippe noch hielt. Ich konzentrierte mein komplettes Chakra in meiner Körpermitte. Es musste ein schneller, höchst wirksamer, mit explosiven Druck ausgeführter Angriff sein! Doch was dann passierte, geschah innerhalb weniger Sekunden, war so schnell und von allen Beteiligten dieser Schlacht so unvorhergesehen zeitgleich ausgeführt, dass vermutlich nur ich dank meiner Augen in der Lage war, auch nur ansatzweise alles zu erfassen! „SENPO: CHO ODAMA FUTON GUEN RASEN TARENGAN!“, schallte zunächst die Stimme meines Blonden. Ich zuckte erschrocken zusammen bei dem Anblick. Unzählige Rasengan erschienen um meinen Freund. Alle mit messerscharfen Windchakra, mit Senjutsu aufgeladen und mit seltsamen, halbmondförmigen, schwarzen Zeichen versehen, die auf ein starkes Versiegelungsjutsu hinwiesen. Der Druck, den diese Kunst auf ihr Umfeld ausübte war so immens, dass sich zunächst niemand mehr auf irgendetwas konzentrieren konnte! Ich ließ einen Teil meines angesammelten Chakras daher automatisch in meine weitere Verteidigung fließen um Susanoo zu stärken. Auch der Puppenspieler verharrte zunächst regungslos beim Anblick des Schauspiels vor uns und vermutlich beherrschten ihn die gleichen Gedanken wie mich und den anderen Akatsuki hier in dieser doch recht beengenden Höhle: Wollte Naruto uns alle umbringen? Anscheinend. Denn die Anzahl der sich rotierenden Kugeln nahm stetig zu, füllten fast den ganzen Gang! Schienen sich konzentriert mittig über seinem in die Höhe ausgestreckten Arm zu sammeln. Ich weiß, was ich tue, Sas! Benutz Susanoo und verschwinde!, schien mir Naruto in meinem Inneren meine Frage zu beantworten, was dieser Schwachsinn sollte. Das Gestein um uns herum schien sich unter dem Druck dieser Kraft wegdrücken zu wollen. Bröckelte. Zog tiefe Furchen und Risse. In wenigen Sekunden würde hier alles zusammenstürzen, noch bevor mein Idiot hier überhaupt seine Kunst fertig ausgeführt hätte! Doch im Blickwinkel sah ich die nächste Katastrophe auf uns zukommen! Der blonde Akatsuki schien mit dem, was er vorbereitet hatte, fertig zu sein, denn er lachte, Narutos Angriff auf sie alle ignorierend, auf und betrachtete ein vielleicht walnussgroßes Stückchen weiß - gräulichen Lehm, welches seiner linken Hand entstiegen war: „Meine neue, ultimative Kunst! Mein C8 – Engel!“ „Ha! Mach schon, Tunte!“, schrie dieser Hidan. Der größere Akatsuki, Kakuzu, hingegen ließ diese unheilvolle Kugel erneut tief grell dunkelrot aufleuchten. Nur der Rothaarige schien mir von der intelligenteren Sorte und zog sich weiter nach hinten zurück, soweit es ihm die Zeit hier noch zu ließ! Dann erfolgte der erste Knall und erschütterte trotz des Schutzes durch Susanoo meinen Körper so stark, das es mich nach hinten gegen die nächstgelegene Felswand presste. Einige dieser Rasengan hatten schlichtweg die Arme, die sich um meinen Susanoo gelegt hatten, von außen weggesprengt! Der neuen Freiheit schnell bewusst fuhr ich die Chakraenergie noch höher um den Schild zu stärken. Aus Susanoos Gerippe bildeten sich nun zwei Arme sowie sein Kopf. Mehr passte von ihm auch nicht in diese Höhle herein. Dann erfolgten viele weitere Explosionen, die mich schwanken ließen. Ein wahrer Rasenganregen ging auf Kakuzu nieder, ließ diesen aber relativ unbeeindruckt. Diese Kugel leuchtete nur noch heller, schien auch diese alle aufzusaugen, die dem Akatsuki zu nah gekommen waren. Doch nahmen sie kein Ende. Immer und immer weiter schossen neu erschaffene Rasengans auf den Vermummten zu. Der Silberhaarige hatte sich nun zum Rothaarigen gesellt, schien auch etwas überfordert. Dies war kein normaler Kampf mehr. Das war nur noch der Energie – Schlagabtausch zwischen zwei unnachgiebigen Parteien auf nicht mehr beschreibbaren hohem Niveau. Das wäre vermutlich noch ewig so weitergegangen, doch dem blonden Akatsuki schien dies schon nach wenigen Sekunden nicht mehr zu gefallen, da man wohl ihm und seiner geplanten neuen Kunst zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Die dunkle Vorahnung, die mich packte, ließ meinen Susanoo – Arm ausfahren. Doch selbst in meiner Geschwindigkeit war ich noch zu langsam. „KAZUM!“, schrie der Bombenleger. Die Höhle wurde von einer Hitze – und Energiewelle gepackt, die meine Augen zwangen sich zu schließen und den Kopf schützend mit den Armen zu verdecken. Ich spürte noch Narutos Körper in der Hand meines Susanoos. Hörte den aufgebrachten Schrei Hidans. Die Wörter einer fremden Sprache aus dem Mund Kakuzus. Spürte die Erschütterung. „Sa... SASUKE!“ Spürte das Grollen unter meinen Füssen. Und wie ich jeden Halt verlor. Ich fiel. Wurde herumgewirbelt. Spürte, wie sich die Chakrafestigkeit meines Susanoo auflöste. Spürte, wie sich der Kontakt zu Naruto löste. Auch unsere innere Verbindung wurde brutal zerfetzt! Hörte das unheilvolle Bersten. „NARUTOOOO!“ Dann wurde es dunkel. „Gar nicht so schlecht!“, schoss es mir, unangebrachter Weise, durch den Kopf. Er hielt stand. Das spornte mich nur noch mehr an. Eine nach der Anderen, einzeln oder geballter Mehrfachangriff. Ich spürte Shukakus Chakra und wie es sich mit meinem Senjutsu verbannt. Formte beides in Verbindung mit Futon zu Kugeln. Riesigen Kugeln. Mit dem unheilvollen Zischen des geschärften Windchakras. Nicht nur Eine. Eine würde nicht langen. Ich formte immer mehr. Immer weiter und immer schneller jagte ich sie in seine Richtung. Auf die rote Kugel zu. Irgendwann würde er schon eine übersehen. Irgendwann würde ich diese seltsame rote Kugel treffen! Hoffte ich. Es war ein ausgewogenes Kräfteverhältnis. Hier zählte nur noch, wer das längste Durchhaltevermögen hatte. Und das würde ich sein! Das schwöre ich! Echt jetzt! Ich spürte Sasukes Verstärkung seiner Verteidigung. Die Marionette, welche ihre Giftarme um den Menschen, der mir am Meisten etwas bedeutete in dieser Welt, gelegt hatte, hatte ich aus dem Augenwinkel mit wenigen Rasengan zerstört. Meine alleinige Konzentration galt daher nur noch diesem Kakuzu und seiner Kugel. Nur unterbewusst nahm ich die sich plötzlich immer mehr um mich schließende violette Hand des Susanoo um mich und das hell aufschreiende „KAZUM“ über meinem Kopf wahr. Nicht nur das Licht meiner Rasengans blendete mich nun vollends. Ich hörte Schreie. „Sa.. SASUKE!“ Ich spürte das nachlassen des Chakras in seinem Susanoo. Verdammt! Scheiße! War ihm etwas zugestoßen? Mein Körper wurde unkontrollierbar hin und her geworfen. Ich spürte Hitze. Fremde Hitze. Sie schien mich zu zerreißen! Sasuke!, versuchte ich Kontakt aufzunehmen, doch auch unsere innere Verbindung schien zerrissen. Panik ummantelte mich... Sasuke....Sasuke...Sasuke... „NARUTOOOO!“ Da! Das war seine Stimme! NARUTO!, dröhnte diesmal Kuramas Stimme. Ich konnte nicht reagieren, nicht sprechen, nicht klar denken. Irgendetwas traf mich am Kopf. Dunkelheit. „Die Anzahl der Opfer ist beträchtlich“, Temaris Augen zeigten eine unglaubliche Leere, „und auch die Zerstörungen sind immens!“ „Wie konnte uns nur solch eine Unachtsamkeit passieren!“, auch Kankuro schien gedanklich noch mehr in seinem Heimatdorf zu sein als im Büro des sechsten Hokage von Konohagakure. Gaara hatte sich an die Schreibtischkante gelehnt. Sein Kopf nachdenklich gesenkt, die Arme verschränkt vor seinem Körper. Schweigend hatte er die Ausführungen seiner Geschwister bisher mit angehört. Sich nicht dazu geäußert. Tsunade erkannte den inneren Kampf des jungen Kazekage. Deutlich war zu erkennen, dass er gerade an sich selbst und an seinen Fähigkeiten zweifelte. Er gab sich die Schuld, dass er sein Dorf nicht hatte schützen können. Er gab sich die Schuld an den über 80 Toten, an den unzählig zerstörten Gebäuden, an den nun vielen Obdachlosen, die notdürftig in der Versammlungshalle untergebracht und mit dem Nötigsten versorgt worden waren. Er gab sich die Schuld an dem Tod seines alten Senseis, Baki. Und auch an den Verlust des Großteils der Marionettensammlung seines Bruders. „Sasori, Hidan, Deidara.“, Shikamaru überflog die Steckbriefe der drei genannten ehemaligen Akatsuki – Mitglieder in seinen Händen, während seine Freundin und Lebensgefährtin neben ihm erneut aufschluchzend ihr Gesicht mit den Händen verbarg. Eigentlich hatten sie die Steckbriefe nach Ende des Krieges in die Archive gebracht. Hätten niemals gedacht, sie jemals wieder herausholen zu müssen. Hätten niemals gedacht, dass dies sogar erst drei Wochen nach offiziellem Kriegsende der Fall sein würde. Tsunade legte tröstend ihre Hand auf die Schulter der jungen Sunanin und betrachtete den äußerst schweigsamen Naruto, der ebenfalls mit verschränkten Armen und gesenkten Lidern in seinem Sessel auf der anderen Seite des riesigen Schreibtisches saß und in Gedanken versunken schien. Sasuke löste sich von seinem angestammten Fensterplatz und trat neben seinen blonden Freund: „Was hast du nun vor, Naruto?“ „Ich bin nicht hier um Konoha um Unterstützung im Kampf zu bitten“, kam es daraufhin sachlich klingend von Gaara und alle anwesenden Augenpaare richteten sich auf den bisher so schweigsamen Kazekage, „Ich bin hier, weil ich dich, Naruto, darum bitten wollte, das Shikamaru meine Geschwister nach Suna begleiten kann. Wir haben seit Bakis Verlust niemand Vergleichbares wie ihn und wir schätzen seinen kühlen Kopf in Krisensituationen. Er hat mir zu Kriegszeiten gezeigt, dass er ein hervorragender Denker und Stratege ist! Er wäre genau die richtige Unterstützung! Zudem werde ich eine Weile nicht da sein und ich weiß, das ich ihm beruhigt mein Amt und meine Pflichten übertragen kann!“ Shikamaru erhob erschrocken seine Brauen. Natürlich war all das Gesagte eine große Ehre für ihn, doch mal ehrlich... das, worum der Kazekage da bat, klang nach verdammt viel Arbeit. Und das wäre ja nicht einmal das Schlimmste gewesen, wenn er nicht wüsste, dass Naruto dann während seiner Abwesenheit hier sicherlich für Chaos sorgen würde und er dann hier noch mehr Arbeit als ohnehin bei seiner Rückkehr vorfinden würde! Mühsam verkniff er sich ein aufseufzen und wandte seinen Blick auf seinen Freund und Vorgesetzten. Doch das sofortige Zusagen, was Shikamaru ihm innerlich schon unterstellt hatte, blieb aus. Es folgte nur eine für alle im Raum seltsame und beunruhigende Stille. „Naruto?“, traute sich schließlich Kakashi das Wort an seinen ehemaligen Schüler zu richten. Naruto beugte sich nach vorne, legte die ineinander gefalteten Hände auf die Tischplatte und erhob den Blick Richtung Gaara, der seine Position jedoch nicht geändert hatte und mit dem Rücken zu seinem Freund stand. „Nein, ich werde Shikamaru nicht nach Suna schicken, Gaara!“ Ein allgemeines Zischen ging durch den Raum. Die Meisten hatten erschrocken und auch erstaunt über Narutos Worte durch den geschlossenen Mund die Luft eingesogen. Nur Shikamaru war innerlich ein Stein vom Herzen gefallen und er hatte erleichtert aufgeatmet. Vielleicht war Naruto als Vorgesetzter ja doch gar nicht so übel! Bevor auch nur irgendjemand im Raum nach dem Warum fragen konnte, begann Naruto auch schon von sich aus mit der Erklärung: „Ich weiß, was du vorhast, Gaara, und ich werde deinen Entschluss nicht unterstützen! Ich werde nicht zulassen, dass du dich alleine auf die Suche nach den Dreien und somit in Gefahr begibst!“ „Naruto!“, Gaara wandte sich nun um und starrte ihn mit funkelnden türkisen Augen an, „Ich habe als Kazekage von Sunagakure die Pflicht, mein Dorf zu beschützen und...“ „Ich kenne den Eid, Gaara!“, Naruto erhob die Stimme, „Ich habe den Gleichen abgelegt! Und dennoch heißt das nicht, dass man sinnlos sein Leben opfert! Und genau das hast du vor! Und ich werde nicht zulassen, dass auch nur einer meiner Freunde so offensichtlich sein Leben wegschmeißt!“ Unter Kakashis Maske war ein deutliches Grinsen zu erkennen. Er hatte es bereits geahnt, dass Naruto so reagieren würde und nicht anders. „Glaubst du wirklich, ich kann noch Kazekage sein nach einem solch kläglichem Versagen?“, Gaara ballte seine linke Hand zur Faust und hielt sie sich vor seiner Brust, „Denn anders kann man das nicht nennen!“ „Verdammter scheiß Schwachsinn!“, schrie Naruto und sprang mit einer solchen Wucht auf, dass sein Sessel nach hinten weg kippte und durch die schnelle Reaktion Sasukes aufgefangen wurde, ehe er auf dem Boden aufgeschlagen wäre, „Du bist ein hervorragender Kazekage! Wir waren alle unvorsichtig! Der Angriff hätte auch ebenso hier in Konoha stattfinden können und er wäre vermutlich genauso ausgegangen! Also hör auf dir diesen Unsinn einzureden! Wir tragen alle eine Schuld daran! Durch den langen Krieg waren wir nun alle unvorsichtig und müde!“ Energisch wuschelte sich der Blonde durch sein wirres Haar: „Wir werden gemeinsam nach den Akatsukis fahnden und sie gemeinsam dingfest machen!“, dann ließ er sich wieder rückwärts auf den von Sasuke wieder zurecht gerückten Sessel fallen, „Schließlich kennen wir alle Drei bereits. Wir kennen ihre Methoden, ihren Kampfstil und ihre Schwächen. Shikamaru kennt Hidan. Er hat ihn damals genaustens analysiert. Und Sasuke ist vertraut mit Deidara. Und Kakuzu...“, er schlug mit der Faust in die andere, leere Hand, „dürfte ich auch im Gedächtnis geblieben sein!“ „Ach, wie hast du dir das denn vorgestellt? Willst du sie nach Konoha einladen?“, kam nun reichlich trocken von Tsunade, „Du weißt, dass du derzeit an Konoha gebunden bist!“ „Und wozu bin ich Hokage geworden, wenn ich das nicht ändern kann, O - baa – chan? Suna war schon vor dem Krieg unser Verbündeter! Ich lasse Freunde nicht hängen!“ Shikamaru stöhnte auf: „Heißt das, du willst eine Versammlung beim Ältestenrat einberufen lassen, um die Genehmigung zu bekommen, Konoha verlassen zu dürfen?“ „Aber so was von!“, auf Narutos Gesicht legte sich ein breites Grinsen, „Und für Sasuke gleich mit!“ Die Augen seines Beraters weiteten sich etwas. Dieser Wunsch würde wahrlich schwer sein umzusetzen. Aber er wusste auch, dass wenn sich Naruto einmal etwas vorgenommen hatte, er dieses durchsetzen würde... mit allen Mitteln! Plötzlich zuckte Sasuke neben dem Sessel seltsam zusammen und lenkte ungewollterweise die Aufmerksamkeit aller auf sich. „Es gibt Probleme. Kann es nicht länger aufrecht erhalten...“, und mit einem lauten Knall verschwand der schwarzhaarige ANBU in einer Rauchwolke. Die Gesichter aller Anwesenden sprachen Bände und wandten sich sofort an den Blonden im Hokagesessel. Doch zu deren Beunruhigung hatte dieser auch das Gesicht seltsam bleich und unwirklich verzogen: „Naruto kann das Jutsu nicht aufrecht erhalten. Hat Probleme... tut mir leid... ich...“, und ebenfalls verschwand auch dieser in einer Rauchwolke. „Kage Bushin?“, flüsterte Kakashi und löste sich überrascht als Erster aus der allgemeinen Starre. „Irgendwie habe ich mir das bei dem seltsam unterdrückten Chakra der Beiden schon gedacht! Ist euch das nicht aufgefallen?“, entgegnete Gaara und sah sie alle Einem nach den Anderen an. Doch die allgemeine Verwirrung schien seine Frage schon zu beantworten. „Naruto und Sasuke scheinen Probleme zu haben!“, flüsterte Temari, welche nun hinter ihren Händen hervor gespitzt hatte. „Irrtum! Wenn sie wieder hier auftauchen, DANN werden sie Probleme haben!“, brummte die ehemalige Hokage und stand wutentbrannt auf. Ihr war gerade der Sinn nach einem guten Glas Sake. Nein, besser gleich eine ganze Flasche. Shikamaru hingegen versank nun doch tiefer in seinen Stuhl. Verdammt! Er hatte sich zum ersten Mal in seinem Leben wirklich geirrt! Naruto war als Vorgesetzter ganz übel! Sogar richtig übel! Kapitel 15: Kapitel 15: MYOUBOKUZAN ------------------------------------ Kapitel 15 MYOUBOKUZAN „Du selten dämlicher, verpisster, verkackter, strunzdummer Superwichser!“ Kakuzus Hand krallte sich tief in die Schulter des aufgebrachten Jashinisten. Dieser schrie seit einer guten Viertelstunde und selbst jetzt fielen ihm noch weitere, in seinen Augen noch viel zu freundliche Bezeichnungen für den blonden Iwanin ein, der scheinbar geistig abwesend, aber mit einem provozierend dämlichen Grinsen an einem Baum gelehnt saß. „Ich hab ihn erwischt! Ich hab diesen arrogant dreinschauenden Uchiha erwischt, hm!“ „Ich erwisch dich gleich auch noch!“, Hidan versuchte sich mit wildem Gestrampel unter Kakuzus festem Griff zu befreien mit dem festen Ziel vor Augen, dem Blonden den Hals umzudrehen. Als Opfergabe für seinen Gott kam der nämlich nicht in Frage. Dieser Kerl war unzumutbar! Unzumutbar dämlich! „Diesmal konnte er nicht wieder meiner Kunst entkommen, hm! Ha ha ha!“, die blauen Augen Deidaras strahlten, „Diesmal nicht!“ „DAS IST DOCH SCHEIß EGAL, DU BLÖDER PENNER!“, schrie der Silberhaarige und überlegte sich gerade, ob er vielleicht Kakuzu opfern sollte um dann endlich an die Gurgel des Bombenlegers zu kommen. „Komm wieder runter, Hidan!“, stöhnte nun sein Peiniger, „Wir wissen alle, das Deidara unüberlegt gehandelt hat. Er ist nun mal noch ein Kind!“ Diese Worte waren allerdings an dessen Ohren gedrungen und er hob den Kopf. Dennoch fühlte er sich nicht minder fröhlicher. Er war einfach viel zu gut gelaunt, um sich seine Stimmung von den beiden Unsterblichen in irgendeiner Form versauen zu lassen. „Oh, tut mir leid, Kakuzu! Aber du kennst mich doch! Wenn mein Blut in Wallung gerät möchte ich einfach nur noch richtig heftig drauf schlagen! Und der Kerl bringt mit seiner unüberlegten Dummheit mein Blut ganz schön in Wallung! Und das nervt! Und wenn mich was nervt, dann...“ „HIDAN!“ „Ja ja, ist ja gut!“ Sasori hatte sich auf einen der dickeren Äste in die Baumkrone zurück gezogen. Beobachtete das Theater unter seinen Füßen schon eine ganze Weile stillschweigend. Er kannte den innigsten Wunsch seines Freundes gegen die beiden Uchihas und auch gegen Orochimaru anzutreten und diese Teil eines seiner Kunstwerke werden zu lassen. Dies hatte er in all ihren Leben schließlich oft genug geäußert. Aber er konnte, und das dachte er nur ausnahmsweise, auch Hidan verstehen. Es war wirklich sehr knapp gewesen! Unter mehreren heftigen Explosionen, die einem Einschlag eines Astroriten gleich kamen, war das Versteck in sich zusammengestürzt. Hatte alles unter sich begraben. Eigentlich auch sie. Wie genau sie da nun herausgekommen waren, war ihm zwar noch schleierhaft, aber plötzlich hatten sie sich an der frischen Luft befunden. Ohne die beiden Shinobis aus Konoha. Diese schienen entweder jetzt um einiges an Körperumfang zusammengeschrumpft zu sein oder waren auch auf irgendeine Art und Weise entkommen. Aber das konnte ihm egal sein. Das was ihm nicht egal war, war die unschöne Sache, dass er lebendig auf einem Baum saß. Und dieses lebendig bezog er auf seinen rasch schlagenden Herzschlag und den rauschenden Puls in seinen Ohren. Zudem waren seine Marionetten zwar alle hier und auch wieder versiegelt, doch hatten sie einigen Schaden genommen. Er würde Tage brauchen, um den dritten Kazekage, Hiruko und seinen wahren Körper wieder in Stand zu setzen. Und da wäre man auch schon bei seinem Hauptproblem. Er war menschlich. Absolut. Und allein diese Tatsache gab ihm das Bedürfnis allen Drei herumzeternden Gestalten unser seinen Füßen irgendwelche abnormalen bestialischen Schmerzen zufügen zu wollen. Aber leider gab es bei dem Gedanken auch ein Aber. Denn der Jashin – Priester würde vor Freude jubeln wenn der Rothaarige ihn peinigen würde. Dem Blonden würde er vermutlich kein Haar krümmen können, auch wenn dieser davon genug auf dem hübschen Köpfchen hatte... und allein dieser Gedankengang ärgerte ihn ungemein. Und der Nukenin aus Takigakure hingegen war ihm selbst zu unheimlich. Erst Recht nach dieser Aktion da im Versteck. Es waren wieder zu viele Fragen aufgetaucht. Und es war einfach zu viel geschehen. Zum Einen... was war das für eine Kugel? Wieso schien jeder Angriff der überall bekannten und äußerst starken Kriegshelden an dieser Kugel abzuprallen? Was waren das für seltsame Stäbe, die Kakuzu aus eben dieser Kugel geholt und dann in seinen Blonden und den Jashinisten eingesetzt hatte. Waren diese Stäbe noch in ihnen? Gefiel ihm der Gedanke, das etwas Fremdes im Körper seines Partners steckte, was er nicht kannte? War er der Einzige hier, der sich Sorgen machte oder von Misstrauen gegenüber Kakuzu fast schon zerfressen war? Hätte er als gefühllose Marionette die gleichen sorgenvollen Gedanken? Und wie sollte es nun weitergehen? Die Höhle war absolut zerstört. Dort noch die benötigten Utensilien zu finden, die er für seine Transformation bräuchte war somit unmöglich geworden. Hatte Kakuzu nicht auch einen Auftrag gehabt, aus diesem Versteck etwas zu holen? „Deine blöde Explosion hat alles zerstört!“, hörte er nun wieder Hidan wild gestikulierend schimpfen, „Sie hätte euch töten können!“ „Wieso interessiert dich das? Du bist doch noch ganz, hm!“, grinste Deidara, weiterhin unbeeindruckt von den Worten und dem Gefuchtel des Silberhaarigen. „Weißt du Schwuchtel überhaupt was das für eine Sauerei ist, wenn mich eine Bombe erwischt?“ „Nö!“ „Das sind millimetergroße Stückchen, die dann wieder zusammengefügt werden müssen! Da würde Kakuzu tagelang mit flicken beschäftigt sein!“ „Hidan! Wer sagt denn, dass ich dich dann wieder zusammensetze?“ „Ach, Kakuzu! Nun stell dich nicht so an! Als dein alter Teamkamerad...“ „Vergiss es! Pass lieber auf! Für Näharbeiten habe ich keine Zeit und Zeit ist Geld und...“ „Thema Zeit!“, mischte sich nun doch Sasori aus seiner erhöhten Position in das hitzige Gespräch ein, „Wie schauen deine Pläne nun aus, Kakuzu? Schließlich hast du doch jetzt deinen Auftrag auch nicht erfüllen können!“ Die Köpfe der drei Streithähne wandten sich alle überrascht über die plötzliche Einmischung nach oben. Kakuzus Augen verengten sich zu Schlitzen: „Ja, diese Geschichte ist ein großer Verlust für die Organisation.“ „Was sollteste denn holen, hm?“, Deidara strich sich sein langes Pony hinter sein linkes Ohr und Sasori wurde nun die Sicht auf die beiden strahlend funkelnden blauen Augen des Iwanin gewährt. Deidara war zwar eindeutig ein Mann, was Proportionen, Haltung und auch Typ deutlich zeigten. Auch war seine Stimme eine sehr angenehme und war Sasori noch nie, trotz des ständigen Reden des Blonden ohne Punkt und Komma, unangenehm oder zu weibisch vorgekommen. Dennoch staunte er gerade nicht schlecht. Irgendwas hatte der Blonde an sich. Irgendwas! Und es musste irgendwas mit Frauen zu tun haben, denn irgendwie fühlte er sich von dem Blonden genauso angezogen in diesem Moment wie von einer äußerst attraktiven Frau. Und Sasori wusste, wie man attraktiv definieren konnte. Er war Künstler. Er kannte die Ideale. Den goldenen Schnitt. Die Ästhetik. Und gerade vereinte der Blonde, der auf einer Wurzel angelehnt an den Baumstamm des Baumes auf dem er selbst saß, hockte, all das, was für ihn absolut schön war. Sasoris Lippen umspielte ein Lächeln. Am Liebsten hätte er dies dem Iwanin gesagt... der Blonde war schon immer irgendwie mit ihm in einem kleineren Konkurrenzkampf gestanden, wer von ihnen der absoluten Kunst am Nächsten mit seinen Werken war... dabei brauchte es gar keine Explosionen, Marionetten oder Tongebilde. Deidara war an sich schon ein Kunstwerk in Sasoris Augen. Das schönste und perfekteste Kunstwerk. „Dort waren die Augen des Uchiha – Clans hinterlegt worden. Und wir wissen hier ja alle, wie versessen Orochimaru darauf war und auch immer noch ist“, erklärte der Größere und Sasori war überrascht, wie auskunftsfreudig dieser doch plötzlich war, „Aber dadurch, dass dort der kleine Uchiha herum hüpfte, ist davon auszugehen, dass sich dort schon nicht mehr das befand, was ich holen sollte. Eine Gefangennahme des Uchihas und des Jinchuriki wäre aber dennoch nicht zu verübeln gewesen!“ „Dafür, dass uns das auch nicht gelungen ist, klingst du ziemlich gelassen, Kakuzu!“ „Im Gegensatz zu dir weiß ich mich zu beherrschen, Hidan!“, Kakuzu wandte der Gruppe den Rücken zu und zog etwas aus dem Mantel. Sasori konnte von seiner erhöhten Position aus erkennen, dass es sich um diese ominöse Kugel handelte und verengte die Augen zu Schlitzen. Dieses Ding gefiel ihm nicht. Es gefiel ihm ganz und gar nicht. „Aber ich habe hier etwas, was sie milde stimmen dürfte!“ „Und das wäre?“, Hidan hatte sich von hinten an das breite Kreuz seines Kameraden gestellt und spähte neugierig über dessen Schulter auf eben diese Kugel, die nur noch matt, aber irgendwie pulsierend in der Hand des Takigakure – Nukenins lag. Dieser lachte grollend aber dennoch leise auf: „Das Chakra des Fuchses!“ „Hä?“, entfleuchte es direkt mit interessiertem Gesichtsausdruck dem Iwanin, der sich erhob und sich, für Sasori äußerst erstaunlich, dem Unsterblichen näherte, um sich diese Kugel ebenfalls wohl genauer betrachten zu können, „Wie soll denn da das Chakra reinpassen, hm?“ „Es handelt sich um eine ganz normale Kugel auf Senjutsu - Basis. Sie wurde nur etwas modifiziert. Sie entzieht normalerweise jedem ihr Chakra sobald ein Ninjutsu, Genjutsu oder Senjutsu ausgeführt wird. Jedoch kann diese hier gesteuert werden. Ich habe während des Kampfes eben nicht nur die Attacken damit abgesaugt, sondern auch große Mengen des Chakras. Dem Fuchsjungen jedoch dürfte es jetzt bei Weitem nicht mehr so gut gehen!“, sein Lachen wurde diabolischer, „Ich habe schließlich die ganze Macht der Chakrakugel auf seinen Biju konzentriert. Und ihr wisst, was mit einem Jinchuriki ohne Biju passiert, nicht wahr?“ Es herrschte Stille. Hieß das, dass dieser Fuchsbengel auf keinen Fall mehr lebend aus dieser verschütteten Höhle herauskommen würde? Sasori vermutete dies beim genaueren Betrachten des Vermummten. Seine Augen strahlten zu viel abgrundtief dunkle Scheußlichkeit aus. „Was ist mit dem Uchiha?“, fragte er daher direkt weiter, ohne näher auf das Jinchuriki – Thema zu sprechen zu kommen. Die Zeiten, dass er sich für den Fang eben dieser interessiert hatte, waren vorbei. Wenn sich Kakuzus neue Organisation damit befassen wollte, dann bitte schön. Er hatte daran kein weiteres Interesse mehr. Jedoch hatten sie ziemlich deutlich gesehen, wie sehr die Lippen der beiden Konohanins aneinander gehangen hatten und das deutete auf eine enge Verbundenheit zwischen ihnen hin. Sollte nun dem Jinchuriki etwas zugestoßen sein, wäre mit einem sicherlich aufgebrachten Uchiha zu rechnen. Und das sich der kleine Uchiha gern als Rächer sah, war bekannt. Hatte sich doch dieser dumme Bengel freiwillig Orochimaru angeschlossen um eine Stärke zu erlangen, die ihm im Kampf gegen Itachi helfen sollte. Lachhaft! Nicht einmal Orochimaru war in seinen besten Zeiten in der Lage gewesen, Itachi Uchiha das Wasser zu reichen. Nicht einmal Tröpfchenweise! Aber Sasuke Uchiha war nicht zu unterschätzen! War er noch nie! Er hatte Orochimaru und auch Deidara besiegt und wenig später entscheidend im Kampf gegen Madara mitgewirkt! Und wenn dieser nun auf Rache für seinen Fuchs aus war... darauf hatte der Sunanin nicht wirklich große Lust. „Na, ich hoffe doch, der hat es einigermaßen gepackt und rennt uns jetzt schön hinterher!“ Wieso hatte Sasori irgendwie mit dieser Antwort, die ihm so gar nicht gefiel, gerechnet? „Warum das? Der kann meinetwegen platt sein, hm!“, Deidara kreuzte schmollend die Arme und blickte zu seinem Danna hinauf in die Baumkrone. Das strahlende Rot seiner Haare stach ihm direkt ins Auge. Das, und die lockere Sitzhaltung strahlten so viel menschliche Wärme aus... Deidara drehte schnell den Kopf weg. Ihm kam wieder der Gedanke, wie vergänglich dieses Bild doch war im Anbetracht der Umstände, dass der Körpertausch zwar nun vorerst verschoben, aber sicherlich noch nicht aufgehoben war. Das Seufzen, was dem Blonden bei diesem Gedanken entwich, war selbst für den Rotschopf zu vernehmen, der sich sogleich fragte, was den Blonden wirklich bedrückte und warum er so schnell und fast schon verschämt wirkend den Blick von ihm abgewandt hatte. „Wir werden nun in die Zentrale meiner Organisation gehen und wenn uns der Uchiha folgt, dann kann uns das nur Recht sein. Denn dort werden wir uns nicht die Hände schmutzig machen müssen und werden vermutlich sogar noch eine großzügige Belohnung erhalten!“ Hidan stöhnte bei dem Wort 'Belohnung' entnervt auf, äußerte sich dazu aber nicht weiter. Sasori sprang galant von seinem Ast herunter und landete nur wenige Zentimeter neben Deidara. Er konnte die Körperwärme des Blonden auf seiner Haut spüren und sogleich stellten sich seine feinen Härchen auf den Armen auf. Es war ein ungewohntes, aber angenehmes Gefühl. „Dann werde ich dich nicht begleiten, Kakuzu. Du weißt, was ich hier wollte und ich konnte es nicht umsetzen. Dennoch bin ich von meinem Vorhaben nicht abzubringen!“, Sasori spürte ein Zucken des Körpers neben ihm, „Daher werde ich mich nach geeigneten Räumlichkeiten umsehen, um meine Pläne in die Tat umzusetzen.“ Aus dem Blickwinkel heraus sah Sasori, wie ein kurzer Augenkontakt zwischen Deidara und Hidan statt fand. So, als würden diese Beiden über ihre Augen kommunizieren. Das verwunderte ihn doch stark. Waren diese Beiden bisher nicht eher dadurch aufgefallen, sich das Leben gegenseitig möglichst schwer zu machen? Hatte er etwa etwas nicht mitbekommen? „Das Nordversteck Orochimarus ist mit einem Drachen relativ schnell zu erreichen“, kam stattdessen trocken vom Takigakure – Nukenin, „Dort habe ich noch eine Kleinigkeit zu besorgen und es befinden sich riesige Labore darin. Dadurch, das wir den Luftweg nehmen und äußerst wenig Spuren hinterlassen, werden wir ausreichend Zeit haben, dich in deinen Puppenkörper zu stecken bevor der Uchiha da aufkreuzen könnte!“ Sasori stockte der Atem. Warum legte dieser Kakuzu so viel wert darauf, dass sie als Gruppe zusammen blieben und sie ihn vermutlich zu dieser Zentrale begleiteten? Anscheinend wollte er sie wirklich als neue Mitglieder anwerben. Nur mochte er die ganze Art nicht, wie dies geschah. Zwar kam der Hüne hier und da mal mit spärlichen Informationen, aber es gab so viele Dinge, die ihm nicht gefielen oder die ihm fragwürdig erschienen, dass ihm nicht ganz Wohl bei dem Gedanken daran war, dass sie nun gemeinsam weiterreisen würden. Am Liebsten hätte er sich Deidara geschnappt und wäre einfach in die entgegengesetzte Richtung. Andererseits hatten sie nun einiges Aufsehen in Sunagakure erregt und nun auch einen weniger gesprächsbereiten Uchiha im Schlepptau. Jeder, der gut im Kampf war und zudem an seiner Seite stand, um als eventuelles Kanonenfutter zu dienen, wäre von Vorteil. Er ließ die Schultern hängen. Ein besonders guter Schauspieler war er nicht und was sollte er jetzt eine Freude vorgaukeln, die nicht in ihm aufkommen wollte: „Dann sollten wir jetzt besser zu diesem Nordversteck aufbrechen!“ Oh... mein Kopf! Heftig! Bloß nicht aufstehen! Bloß nicht bewegen! Mann! Scheiße! Alter! Was war das denn? Mir ist schlecht! Echt jetzt! Oh! Ich spüre wirklich jeden Muskel. Und meinen Kopf... was hat mich denn da erwischt? Bestimmt eine Mordsbeule! Kurama... biste da? Hey... Kumpel... Hm. Pennt der jetzt? Keine Ahnung! Diese Kopfschmerzen machen mich fertig. Sollte vielleicht mal meine Augen öffnen! Wenn ich wüsste, wie ich das machen soll... Dreck, verdammter! Au! Nee, echt jetzt, geht nicht! Vergiss es, Naruto Uzumaki! Bleib liegen und lass die Augen zu. Nur noch ein bisschen... bis der Schädel weniger dröhnt! Mir ist die ganze Höhle auf die Birne gefallen... echt wahr! So blöd! Idiot! Sasuke hat Recht! Das steck ich dem aber nicht! Das Grinsen pack ich jetzt nicht bei dem Schädel! Sakura – chan... wo bist du wenn man dich brauch? Wirklich wahr! Mann ey! „KURAMA!“ Oh... das war Sasukes Stimme! Klasse! Der Bastard hört sich schon mal gut an! Na ja... gedanklich hör ich mich auch schon mal gut an... wenn da nicht der vermutlich offene Schädel und die schweren Augen wären. Ach... und mein Arsch. Der tut auch weh! Hat mir da irgendwer rein getreten? Wieso hab ich das Gefühl der ist schwerer als sonst? Vielleicht bin ich ja verschüttet! Ich lieg jedenfalls auf dem Bauch. Mir pickst nämlich ein Stein ins Brustbein. Scheiß Stein. Verschwinde! War ich schon immer so ein jammernder Waschlappen? „KURAMA!“ Ja ja... ruf nur Kurama... ich bin nicht wichtig... ignorier mich ruhig... blöder Sasuke! Dabei klang Sasuke Stimme doch ziemlich nah an mir dran. So sehr kann ich also nicht verschüttet sein! Also buddel mich mal aus, echt jetzt! Kann ja nicht so schwer sein! Was ist eigentlich passiert? Ach ja... Hab übertrieben. War klar! ABER... Ich seh das wenigstens selbst ein! Ha! Aber ich hab das hier echt verbockt! Vermutlich ignoriert mich Sas deswegen! Will mich so bestrafen. Hmpf. Blöder Sasuke! Echt jetzt! „Kurama? Hörst du mich? Hast du Naruto gesehen? Spürst du ihn?“ Aha! Endlich! Er fragt mal nach mir! Hier, Teme... Irgendwo neben oder unter dir... Kann ich nicht so sagen... Mir hämmert der Kopf! Irgendetwas rüttelt an mir. Was soll das denn jetzt? „Kurama! Wo ist Naruto? Lange kann ich die Wände nicht mehr abstützen! Wir müssen raus hier!“ Das rütteln wird stärker! Himmel Jashin noch mal! Mir ist schon schlecht, also lass das! Ich höre ein bedrohliches Knurren! Moment mal... War ich das? Seit wann knurre ich? Echt jetzt! Höchstens mein Magen... Aber dann auch nicht so! „Was soll das? Steh auf und hilf mir Naruto zu finden!“ Bastard... ich liege dir zu Füssen! Aber anscheinend hat er es heute an seinen Augen. Also werd ich mich wohl mal umsehen, wo ich rein geraten bin und Sasuke seine Sorgen nehmen. Die hat er nämlich. Das hörte ich an seiner Stimme! Erst einmal die Hand ausstrecken und mal an meine Stirn fühlen... ob noch alles da sitzt wo es sitzen soll. Hm. Ich glaub ich hab keine Hand mehr. Irgendwie kommt beim Kopf nichts an. Keine Hand. Na gut, das ich zwei Hände habe! Also, andere Hand: Suche bitte meinen Kopf! Okay. Scheiße. Ich denke, also geh ich davon aus, das ich einen Kopf habe... aber anscheinend keine Hände mehr. Fuck! Einfach mal schreien! Vielleicht findet mich Sas ja dann! Ich höre nichts. Wäre an sich nichts beunruhigendes, wenn ich nicht ganz genau wüsste, dass ich gerade geschrien habe! Also doch: Augen auf! Tut das weh, wirklich, echt wahr, scheiße verdammte! Augen tun's. Klasse. Bin wirklich erleichtert. Nee. Echt jetzt! Richtig froh sogar! Ich hab keine Arme, dafür einen schmerzenden Arsch, einen hämmernden Kopf und zwei funktionierende Augen, die den Boden fixieren... das ist doch schon mal ein Anfang! „Na, endlich reagierst du! Wo kommst du eigentlich jetzt her?“ Ich war die ganze Zeit hier? Neben mir sehe ich auf das Profil eines schwarzen Schuhs. Toll. Sas... tu deinen Fuß aus meinem Sichtfeld! Klar gibt es Momente, wo ich dir die Füße küssen könnte, aber nicht jetzt, Teme, nicht jetzt! „Also, kannst du Naruto spüren?“ HÄ? Sag mal, Teme! Ist dein Sharingan irgendwie beschädigt? „Ich spüre ihn nicht und er muss hier sein! Ich kann nicht mehr lange die Höhle mit Susanoo abstützen...wir müssen uns raus sprengen. Aber ich kann nichts sprengen, wenn ich nicht weiß, wo Naruto liegt!“ Na, wie wäre es mit: Zu deinen Füßen, du dämlicher Bastard?! Hmpf! Wenn ich keine Arme habe oder sie gerade nicht spüre, ist vielleicht Verlass auf meine Beine. Also wäre aufrichten doch eine super Idee, oder? Scheint auch zu klappen. Fühlt sich wacklig an. Alles schwankt. Und irgendwie wirklich hoch komm ich auch nicht. Will mich strecken, aber es scheint, als hätte ich das Ende erreicht. Zwar starre ich nun nicht mehr auf Sasukes Füße, sondern auf seine Kniescheibe, aber glücklich bin ich über diese Perspektive auch nicht. Zudem beschwert sich mein Kopf über diesen Schritt. Hmpf! „Kurama? Alles in Ordnung?“, Sasuke scheint neben mir in die Hocke zu gehen und streicht mir über den Kopf. Das füllt sich gut an. MOMENT! Wieso streicht er mir über den Kopf? Ich versuche meinen Kopf in seine Richtung zu drehen. Will sein Gesicht sehen. Das ist schwieriger als gedacht. Und dann seh ich in seine tiefschwarzen Augen. Bisher hatten sie einen eindeutig besorgten Ausdruck, doch nun weiteten sie sich etwas. Deutlich erkenne ich, dass es in seinem Kopf rattert, auch wenn seine ganze Gesichtsmimik für jemanden, der ihn nicht kennt, nicht zu deuten wäre. „Hat es Naruto noch raus geschafft?“, irgendwie klingt das seltsam... abwesend. Anscheinend stimmt irgendwas mit seiner Wahrnehmung nicht und ich kann nicht sprechen und bin nicht ganz so beweglich. Anscheinend hat es uns Beide ganz schön erwischt. Erneut wünschte ich mir Sakura – chan herbei. Man sollte wirklich immer eine Medicnin bei sich haben. Werde ich verpflichtend einführen, sobald wir wieder in Konohagakure sind! Da ich nicht reden kann und nun eh an seiner Seite bin, die ich auch nicht verlassen werde, nickte ich. Daraufhin nickt auch er mir zu. Weiterhin mit absolut emotionslosem Gesichtsausdruck, aber tiefer Sorge in den Augen. Als ich meine Augen aufschlage umgibt mich nur das strahlende violette Licht meines Susanoos. Anscheinend hatte ich ihn unterbewusst doch noch aufrecht erhalten können. Welch Glück! Denn ich spüre die Belastung, die auf dem Körper meiner Chakrarüstung liegt und sie mit aller Gewalt versucht in die Knie zu zwingen. Tonnen von Geröll und Steinen. Und ich liege hier und starre nur nach oben. Als würde ich darauf warten, dass meine mich schützende Rüstung verschwindet und die Massen mich unter sich begraben. Der Rikudo – Modus ist erloschen. Ich spüre keinerlei Verbindung zu Naruto. Erschrocken richte ich mich auf, ignoriere den stechenden Schmerz einer kleineren Blessur an meinem linken Oberschenkel komplett und blicke mich stattdessen suchend um. Wo ist er? Wieso spüre ich ihn absolut nicht mehr? Weder sein Chakra, noch seine Präsenz noch irgendetwas? Und sehen kann ich ihn auch nicht. Nicht seine blonden Haare, seine blauen Augen, seine sonnengeküsste Haut, sein Grinsen. Meine hastig umwendende suchende Kopfbewegung verharrt. Meine Augen haben etwas entdeckt innerhalb des Schutzes meiner Rüstung. Es ist nicht das, wonach ich Ausschau gehalten hatte, aber ein erstes Indiz, dass es Naruto gut gehen muss! Schließlich sind sie miteinander verbunden. Also, neben mir. Irgendwie kompliziert. Aber ich denke nicht, dass er seine derzeitige Gestalt annehmen könnte, wenn Naruto als sein eigentlicher Jinchuriki etwas zugestoßen wäre! Ich versuche mich auf meine doch recht wackeligen Beine hoch zu ziehen. Diese Explosionen hatten es wirklich in sich! Die Kombination aus den vielen Rasengan und dieser Bombe des Akatsuki hätten uns pulverisieren müssen! Dennoch steh ich hier. Susanoo sei Dank! „KURAMA!“, mein verletztes Bein sackt etwas unter der Belastung meines Körpers weg. Mist! Lange werde ich den Schmerz nicht mehr ignorieren können! Aber ich musste erst einmal Naruto finden und dann dafür sorgen, dass wir hier heraus kommen. Ich merkte das rapide Nachlassen meines Chakras. Lange würde ich Susanoo in dem Ausmaß nicht mehr aufrecht erhalten können. Und ich würde auch noch Energie benötigen, um uns hier heraus zu sprengen! „KURAMA!“, wiederhole ich, nachdem sich dieser orange – rote Fellball wenige Meter von mir entfernt immer noch nicht gerührt hat. Hatte es ihn auch erwischt? Wieso war er eigentlich außerhalb von Naruto? Mein Bein leicht nachziehend humple ich aus unseren gemeinsamen Untermieter zu. Ich sehe, dass sein Ohr zuckt. Ähnlich wie bei einer Katze. Dann ein Zucken des Fells rund um seine Schulterpartie. Er liegt auf dem Bauch, die Hinterläufe an den Körper herangezogen, seine Vorderpfote, deren Klauen starke Ähnlichkeit mit einer menschlichen Hand aufweisen, verschränkt unter seinem Kopf. Es schaut eher so aus, als würde ich ihn jetzt in seiner Mittagsruhe stören als ihn auf eine Notsituation hinzuweisen! Aber das er sich rührt zeigt mir, dass es ihm wohl augenscheinlich gut geht. „Kurama? Hörst du mich? Hast du Naruto gesehen? Spürst du ihn?“ Ich bücke mich zu ihm herunter und streiche über sein Fell. Vom Kopf, zwischen seinen Ohren, hinunter zum Steiß. Das Muskelzucken ist deutlich erkennbar und zeichnet sich im Fell ab. Er erinnert mich wirklich sehr an eine Katze. Aber er ist keine. Er ist ein Biju. Und ich brauche nun seine Hilfe! Er dürfte keine Probleme haben Naruto ausfindig zu machen! Wir müssen raus hier! Und zwar schnell! Ich rüttele leicht an seiner Schulter. Irgendwie muss ich ihn wach bekommen! „Kurama! Wo ist Naruto? Lange kann ich die Wände nicht mehr abstützen! Wir müssen raus hier!“ Da keine weitere Reaktion kommt wird mein Rütteln stärker, fordernder. Ich ernte ein dunkles Grollen. Knurrte mich dieser blöde Fuchs etwa gerade an? Wenn ich nicht gerade auf ihn angewiesen wäre, meinen Naruto zu finden, dann würde ich ihn ja links liegen lassen. „Was soll das? Steh auf und hilf mir Naruto zu finden!“, schnauze ich ihn schon regelrecht an. Reagieren tut er nicht wirklich. Weiterhin beobachte ich das Zucken, das Anspannen und Lockern einzelner Muskelstränge. Dann bemerke ich ein leichtes Blinzeln. Schwerfällig heben sich seine Lider und bleiben auf halber Höhe stehen. Wirklich wach scheint er mir nicht zu sein! Klasse! Hätte niemals gedacht, dass es unter den Bijus auch Morgenmuffel geben könnte! „Na endlich reagierst du! Wo kommst du eigentlich jetzt her?“, fragte ich ihn, wobei ich schon wusste, dass ich so schnell keine Antwort erwarten dürfte. Zudem interessierte mich das gerade weniger als die Problematik, wo mein Blondschopf abgeblieben war! Wie gedacht, schwieg der Fuchs. Starrte aus den halboffenen Augen meinen Fuß in der schwarzen Sandale an. Seltsam. „Also, kannst du Naruto spüren?“ Ich habe das Gefühl er hebt gerade eine Augenbraue. Scheint verwundert über meine Frage zu sein. Und ich dadurch irritiert. Merkt er nicht, das Naruto nicht bei uns ist? Vielleicht sollte ich ihn einmal darauf aufmerksam machen, dass diese Situation hier langsam brenzlig wird: „Ich spüre ihn nicht und er muss hier sein! Ich kann nicht mehr lange die Höhle mit Susanoo abstützen...wir müssen uns raus sprengen. Aber ich kann nichts sprengen, wenn ich nicht weiß, wo Naruto liegt!“ Langsam erhebt er sich. Anscheinend hat er doch irgendetwas abbekommen. Seine Beine erzittern unter der plötzlichen Last seines Körpers. Als ich ihm über Kopf und Rücken gestrichen hatte, hatte ich eigentlich nichts feststellen können. „Kurama? Alles in Ordnung?“, auch wenn es mich höllisch schmerzt begebe ich mich zu ihm herunter in die Hocke und streiche erneut über seinen Kopf. Ich spürte nun doch eine leichte Beule. Er hatte also doch einen Brocken abbekommen. Aber wieso war er auch in solch einer gefährlichen Situation erschienen? Langsam erhebt er seinen Kopf, seine Augen öffneten sich weiter und schließlich traf sich unser Blick. Und ich schluckte. Was war das? Waren Kuramas Augen schon immer so? Waren sie nicht eigentlich tiefrot? Wieso sind sie nun eindeutig mit einem intensiven Blaustich versehen? Dieses Blau erkenne ich überall wieder! Es gibt nur ein Blau, welches so strahlen kann und eine Wärme besitzt, die mich berauscht und wieso ist dieses Blau in den Augen dieses Fuchses? „Hat es Naruto noch raus geschafft?“, hörte ich mich seltsam ruhig sagen, obwohl mein Herz schmerzlich gegen die Innenseite meiner Rippen pocht. Ich wusste nicht nur, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Nein. Ich spürte es auch. Der Fuchs sprach nicht. Er nickte nur. Kurama würde mich trotz aller wohl noch vorliegender Antipathie nicht belügen wenn es um Naruto ginge. Und wenn er bestätigte, das es Naruto nach draußen geschafft hatte und wenn es auch nur ein seltsames Nicken war, so glaubte ich ihm das. Ich nickte ebenfalls und wandte dann den Blick von ihm ab. Dieses Blau erinnerte mich zu sehr an ihn. Und solange ich ihn nicht neben mir wusste, stach es mir ziemlich schmerzlich in Brust und Magen. Der Blonde hatte es tatsächlich geschafft, dass ich schier verrückt vor Sorge werden würde, wenn ich ihn nicht bald finde. „Du solltest in Deckung gehen oder solange...“, ich zögerte, weil es sich irgendwie seltsam anhörte, „...in mich hinein!“ Doch er rührte sich nicht. Vermutlich war er doch schwerer verletzt! Ich bin kein Tierarzt! Obwohl... brauchte man für einen Biju einen Tierarzt? Wieso machte ich mir jetzt über solch einen Unsinn Gedanken? Wir mussten raus hier. Der Fuchs wusste schon was er tat und wenn er da liegen bleiben wollte, bitte schön! Obwohl... ich schielte zu ihm herunter. Naruto hing an diesem... Kerl. Obwohl er ja eigentlich seine Eltern auf dem Gewissen hatte. Naruto hatte ihm verziehen. War sogar mit ihm befreundet. Und diese Freundschaft zu den Bijus war es doch, die auch so entscheidend für den Kriegsausgang war. Ich bückte mich erneut und hob ihn auf meinen Arm. Er war erschreckend leicht. Irgendwie hatte ich ihn schwerer in Erinnerung, als er im Krankenhaus auf meinen Beinen gelegen hatte. Oder aber es kam mir im Krankenhaus aufgrund meines Zustandes nur so vor, dass er schwerer gewesen war. Ich tat das jetzt nicht wegen Naruto. Auch wenn mich vermutlich ein trauriger Blick von ihm innerlich zerreißen würde, wenn ich ihm mitteilte, dass Kurama in meinem Beisein von einem Stein erschlagen worden wäre. So gesehen war er ja nun auch mein Biju. Ich sollte wohl auf ihn Acht geben. Er zuckte erschrocken, verharrte aber relativ steif in meiner Umarmung: „Wird jetzt ein bisschen laut!“, und ich grinste ihn an. Bewusst sah ich ihm dabei nicht in die Augen. Dieses Blau in diesem Rot... es wühlte mich zu sehr auf. „Yasaka no Magatama!“, lautete mein Befehl an meinen Susanoo. Ich hatte es selbst noch nie verwendet, sondern nur bei Madara oder Itachi gesehen. Normalerweise verwandte ich eine ähnliche Kunst in Verbindung mit Amaterasu, doch schien mir das Einsetzen der alles verbrennenden Flammen nun als zu risikoreich für uns. Dieses Ninjutsu erschafft in der Hand des Susanoo mehrere tropfenförmige Chakramassen, die auf ein Chakraband gefädelt sind. Dann wirft Susanoo die Chakratropfen. Die Durchschlagskraft dieser Technik ist immens. So immens, dass ich behaupten kann, dass sie zu den stärksten Attacken im Verbindung mit meinem Susanoo gehören. Ich presste den kleinen Körper des Fuchses schützend an meine Brust und schloss instinktiv die Augen. Um uns herum schossen die Deckenteile herunter und katapultierten mich mit einem Sprung im Inneren des Susanoos an die Oberfläche. Mein Name ist Naruto Uzumaki und ich werde in knapp drei Monaten 18 Jahre alt. Einer meiner größten Lebensträume ist vor Kurzen in Erfüllung gegangen: Ich wurde zum Hokage des Dorfes Konohagakure im Reich Hi – no – Kuni gewählt. Dann hatte sich zuvor mein anderer, fast schon wichtiger gewordener Traum erfüllt: Ich habe meinen besten Freund Sasuke Uchiha nach Hause gebracht! Dann war ich dabei, eben diesem besten Freund meine Liebe zu gestehen. Das hab ich auch gemacht, auch wenn das wirklich etwas peinlich war, echt jetzt! Es hat nur noch seine Antwort gefehlt. Die fehlt immer noch. Aber dann mussten die von Akatsuki kommen. Irgendwie hat mich ab da mein Glück verlassen. Da bin ich mir ziemlich sicher! Genau da! Denn eigentlich,finde ich, schau ich doch ganz gut aus. Ich bin nun schon 1,78 m groß. Genauso groß wie Sasuke und es fehlt auch nicht mehr viel und ich habe Kakashi – sensei eingeholt. Ich habe zwar oft zerwuscheltes Haar, das seinen eigenen Willen hatte, doch ich mag das intensive Blond und auch meine Augen sind ziemlich hervorstechend in ihrem Blau. Beides habe ich von meinem Papa, einem außerordentlichen Shinobi und ich bin echt verdammt stolz, sein Sohn zu sein! Wirklich wahr! Selbst meine Narben im Gesicht mag ich! Ich bin halt unverkennbar Naruto! Und auch wenn ich es nicht immer einfach hatte, so war ich doch mit mir immer irgendwo zufrieden. Daher frage ich mich nun: WAS SOLL DAS? Ich habe echt was gebraucht um das hier zu verstehen, aber nun ist es wirklich auch bei mir angekommen! Ich weiß jetzt, warum mir mein Arsch weh tut! Ich glaube, jedem täte der Arsch weh, wenn er da plötzlich neun Schwänze raus hängen hätte! Versteht mich nicht falsch! Ich habe nichts gegen Schwänze! Schließlich habe ich gerade erst mit Kurama geklärt, dass ich wohl echt auf Schwänze stehe! Aber damit meinte ich ganz bestimmt nicht diese Schwänze, echt jetzt! Wirklich nicht! Ich meinte ausschließlich Sasukes.... okay, ich hole jetzt nicht weiter aus! Aber das wäre nicht einmal alles. Gedanken, wo ich nun eine Hose herkriege, brauch ich mir nicht zu machen. Nein, ich bin nicht sarkastisch, wirklich nicht, echt jetzt! Ich gehe dem Mann, den ich liebe, gerne nur bis zur Kniescheibe! Und ich habe auch gerne nur Pfoten! Wobei... ich bin ganz froh, dass sie doch mehr Händen ähneln. Wieso froh? Ich bin überhaupt nicht froh! Gar nicht! Wirklich nicht! Verdammte Scheiße! Himmel Jashin Henker noch mal! ICH BIN EIN FUCHS! Ein kleiner, roter, neunschwänziger Fuchs! Nicht irgendein Fuchs! NEIN! Ich bin Kurama! Und als wenn das alles nicht schon schockierend genug wäre...und peinlich... hebt mich nun mein bester Freund und Liebe meines Lebens mit finsterer Miene hoch und drückt mich an seine Brust. Wie konnte das nur passieren? Auch wenn ich es mag, von Sasuke so fest umklammert zu werden... DOCH NICHT SO! Ich brauch ganz schnell meinen Körper wieder! Aber so was von! Ich kann doch nicht so nach Konoha zurück! Ich bin der Hokage! Der Neunschwänzige kann nicht Hokage sein... na ja... indirekt ist er es ja eigentlich doch... aber doch nicht SO! Ich kann ja nicht einmal sprechen. Zumindest hab ich nicht das Gefühl, dass Sasuke mich versteht, sonst hätte der Bastard doch schon längst mitgekriegt, dass ich nicht Kurama bin! Also doch, schon, ich bin Kurama. So jetzt von außen und so. Verdammt! Wie soll ich dem Teme mitteilen, dass ich hier drin stecke? Er sucht mich hier! Er wird noch lange suchen! Wie soll ich ihm zeigen, dass er nicht mehr suchen muss, weil er mich schon längst an sich presst. Ich bin ganz starr. Kann mich kaum rühren. Vermutlich steh ich unter Schock oder so? Wer stünde da nicht unter Schock? Ehrlich jetzt? Die Tatsache, dass ich neun Schwänze am Arsch hab hätte schon für einen normalen Schock gereicht! Die volle Ladung Kurama hätte es da echt nicht gebraucht! Das war bestimmt diese dämliche Kugel! Echt jetzt! Dieses blöde Ding hat das gemacht! Frag mich nun, was mit Kurama ist. Wenn ich hier in seinem Körper steck und keinen Kontakt mit ihm herstellen kann... ist der dann in meinem Körper? Hm! Oder ist mein Körper drauf gegangen und Kurama hat mich in seine Gestalt gezogen.... damit ich überlebe? Aber dann wäre Kurama drauf gegangen und das wäre dann auch wieder schlecht für mich... ARGH! Zudem weiß ich ja, dass das nicht Kuramas echter Körper ist. Der ist ja auf Shimagame bei den anderen Bijus und ich greife nur auf sein mir innewohnendes Chakra zu! Es war ja nur ein Teil seines austretenden Chakras in festerer Form. Weiß das Sasuke eigentlich? Obwohl... Sasuke ist ja nicht dumm, wirklich nicht! Der hat das bestimmt schon gemerkt! Dann müsste er doch jetzt auch merken, dass er gerade nicht Kurama im Arm hält! Oder war die Explosion so stark, dass ich Kurama wirklich hergerufen habe und er und ich haben wirklich unsere Körper getauscht! Oh Jashin! Bitte nicht! Das wäre gar nicht gut, echt nicht! Wie soll ich denn dann mit den anderen Bijus in Kontakt treten? Okay! Ich sollte erst mal runterkommen, wirklich wahr! Mir fällt schon was ein. Irgendwas! Sasuke schafft uns erstmal hier raus und dann fällt mir was ein! Ganz bestimmt! … Hoffe ich … Scheiße „Nun redet! Was wisst ihr?“, schnaubte Tsunades Stimme aufgebracht durch den überfüllten und dadurch kleiner wirkenden Wohnraum des Haupthauses der Uchiha. Die allgemeine Ratlosigkeit in den Gesichtern aller Anwesenden kaufte die ehemalige Hokage ihnen nicht ab. Es konnte schließlich nicht sein, dass hier niemandem aufgefallen war, das Naruto und Sasuke spurlos verschwunden waren. „Wir können froh sein, dass sich nur Narutos engste Vertraute im Büro befunden haben und wir nicht schon bei der von seinem Doppelgänger erdachten Versammlung des Ältestenrates! Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn er sich da vor aller Augen in Luft aufgelöst hätte!“, entnervt warf sie ihren Kopf in den Nacken, „Wieso hat man nichts als Ärger mit dem Bengel?“ „Also“, wagte es sich nun Obito zu äußern, „Wir sind davon ausgegangen, dass Naruto nach dem gestrigen Streit mit Sasuke sich zurück gezogen hat und Sasuke seinen Hausarrest im Zimmer verbringt. Wir haben da nicht so genau drauf geachtet.“ „Stimmt genau! Einem Sasuke geht man bei schlechter Laune gewöhnlich aus dem Weg!“, ergänzte Suigetsu, der einen bestätigenden Blick bei seinen Teammitgliedern Karin und Juugo suchte. Tsunade erhob eine Braue: „Etwa der Streit wegen Itachis Gesundheitszustand?“ „Hm, ja!“, Karin nickte. „Haben sich die beiden Sturköpfe nicht mehr vertragen?“ „Nein. Naruto ist später mit Abendbrot für Sasuke hoch und danach haben wir ihn auch nicht mehr gesehen!“, Obito kratzte sich nachdenklich an seiner Stirn. „Also ist davon auszugehen, dass die Beiden seit dem späten Abend nicht mehr im Dorf sind!“, Kakashi warf einen Seitenblick auf Itachi, der wiederum in seinem angestammten Sessel saß und irgendwie nicht wirklich anwesend zu sein schien. Zu seiner Rechten hatte sich Sakura auf die Lehne des Sessels gesetzt und ihre Hand ruhte auf der Schulter des älteren Uchihas. „Nein“, flüsterte schließlich der Schwarzhaarige, der wohl Kakashis Blick auf sich gespürt hatte, „Sasuke ist schon seit den frühen Abendstunden nicht mehr da. Naruto ist mitten in der Nacht aufgebrochen, nachdem er festgestellt hatte, dass sich Sasuke alleine auf die Suche nach Orochimaru begeben hat!“ „Orochimaru?“, warf nun erstaunt Gaara in den Raum, „Warum sollte man den suchen wollen?“ „Das ist eine längere Geschichte, Kazekage“, flüsterte Shikamaru an den Rothaarigen gewandt, „Aber wir benötigen die Hilfe des San'nins und da meine ANBU – Einheiten dem werten Sasuke wohl nicht schnell genug agiert haben, hat er sich selber auf den Weg gemacht!“ „Verbotenerweise selber!“, stöhnte Tsunade und ihr Kopf rutschte noch mehr nach hinten in den Nacken. „Oh!“, Temari betrachtete die Sorgenfalten, die sich nun bei der vollbusigen San'nin auf deren Stirn gebildet hatten, genauer, „Und das sich diese Doppelgänger von Naruto eben aufgelöst haben bedeutet wohl, dass die Beiden in Problemen stecken!“ „Vermute ich auch!“, seufzte Shikamaru, „Wäre ja was Naruto betrifft nichts Neues! Fragt sich nur was für Probleme!“ „Da fallen mir nur Zwei ein!“, Gaaras Augen verfinsterten sich, „Entweder sie haben Orochimaru gefunden und der hatte kein wirkliches Interesse an einer Zusammenarbeit oder aber...“, er holte tief Luft, „... wir lösen unser Akatsuki – Problem indem wir uns auf die Suche nach Naruto machen!“ Sofort schwang Tsunades Kopf in die natürliche Position. So weit hatte selbst sie noch nicht gedacht! Natürlich! So viele Probleme konnte es für Naruto und Sasuke gar nicht geben! Selbst Orochimaru dürfte für die beiden Freunde kein Hindernis sein! Es musste etwas mit diesen Akatsukis zu tun haben, welche zuvor Sunagakure angegriffen hatten! Ihr wurde ganz flau in der Magengrube. „Der Gedanke ist nicht ganz von der Hand zu weisen!“, fügte Kakashi hinzu und auch ihm war anzusehen, dass ihm das nicht wirklich behagte. Tsunade erhob sich, ihre hellbraunen Augen musterten jeden Einzelnen im Raum: „Das was wir nun hier besprechen erhält die Geheimhaltungsstufe Eins und wird dieses Zimmer nicht verlassen!“ Es gab keinen Einwurf. Keinen Protest. Kein Gemurmel. Alle hatten nun ihre volle Aufmerksamkeit auf die Godaime gerichtet. „Wir werden einen Suchtrupp zusammenstellen, mit dem Ziel, Naruto und Sasuke wieder nach Konohagakure zu schaffen sowie die Akatsukis ausfindig zu machen und ihrer gerechten Strafe zu zu führen. Welche ihr da für gerecht haltet bleibt euch überlassen!“, begann sie nun mit flüsternder Stimme, da selbst sie sich nicht so sicher war, wo die ANBUs des Ältestenrates sich gerade aufhielten, „Das Einsatzteam besteht aus Team Gaara“, sie nickte dem Kazekage zu, „sowie Kakashi Hatake“, dieser löste sich mit einem Nicken von der Wand, „Sai“, dieser erschien plötzlich auf der Terrasse außerhalb des Wohnzimmers und nickte ebenfalls verstehend. Wenn es diesem gelungen war, bisher von allen unentdeckt zu bleiben, dann konnten dies seine ehemaligen Kollegen aus der ANBU auch. Schließlich hatte sich Sai nach dem Krieg dazu entschieden, die ANBU zu verlassen um neben Kakashi als Ausbilder tätig zu werden. Sai blieb jedoch draußen stehen. Tsunade wusste, das er das nähere Umfeld im Blick behielt um mögliche Spionage zu verhindern. „Und ebenso“, fuhr Tsunade fort und drehte dabei ihren Kopf in eine Richtung, die niemand hier im Raum vermutet hätte, „wirst du mitgehen!“ „Was?“, das klang mehr als erstaunt, „Ich? Aber ich war schon lange nicht mehr...“ „Papperlapapp! Keine Widerrede! Du bist ein hervorragender Kämpfer mit dem Herz am rechten Fleck und dem Verstand deines Clans im Kopf! Wird Zeit, dass du wieder zum Einsatz kommst! Und alle Anderen erstellen mit mir einen Ablaufplan, wer wann die Rollen von Naruto und Sasuke übernehmen kann! Die Ältesten dürfen nichts erfahren! Verstanden?“ „Ja!“ „Jawohl!“ „Sehr gut!“, sie drehte sich zur Türe um den Raum zu verlassen, wurde dann jedoch von einem kräftigen Griff um ihr Handgelenk zurückgehalten. „Tsunade – sama.... wir müssen reden!“, die hellgrünen Augen ihrer besten Schülerin zeigten, dass sie Rat suchte und auch eine Erlaubnis brauchte. Tief sog ich die frische Luft ein die sogleich meine Lungen füllte. Endlich! Neben dem Krater, der sich über eine weite Fläche erstreckte und somit die wahre Größe des ehemaligen Hauptquartiers Madaras ansatzweise offenlegte, setzte ich den Biju im Miniaturformat neben mich auf die Erde und streckte mich. Wir waren heil herausgekommen. Nun galt es nur noch Naruto zu finden und zu hoffen, dass er weniger Blessuren davon getragen hatte als ich. Ich betrachtete mein Bein genauer. Eine kleinere Schnittwunde. Vermutlich von einem spitzeren Stein. Die Blutung hatte aufgehört und meine verbesserten Selbstheilungskräfte hatten bereits eingesetzt. Bald würde von dieser Verletzung nicht mehr viel zu sehen und noch weniger zu spüren sein. „So, wo ist nun der Idiot?“, und meine Frage galt dem Fuchs. Doch dieser starrte mich paralysiert mit diesen rot – blauen Augen an. Warum antwortete er mir nicht einfach? Oder war Naruto in meiner direkten Nähe und ich hatte ihn nur noch nicht entdeckt? Doch ich kam gar nicht dazu, mir diese nähere Umgebung anzusehen, da wurde meine Aufmerksamkeit von plötzlichem Rascheln aus dem Unterholz abgelenkt. Normalerweise wäre ich nicht näher darauf eingegangen. Das Ninjutsu – Chakra, welches ich spürte, war einfach zu gering und hätte von einem Hasen oder Eichhörnchen stammen können. Das was mich stocken ließ war ein Senjutsu – Chakra. Ein außerordentlich Großes sogar. Es erinnerte mich an Naruto im Sage – Modus! War er etwa da? Ich starrte zum Strauch und ließ dennoch vorsichtshalber meine Hand nach meinem Kusanagi greifen. Ich war erschöpft. Der lange Gebrauch des Susanoos nach so langer Zeit hatte mir die Notwendigkeit von härterem Training aufgezeigt, aber dennoch würde ich noch eine Weile gegen einen potenziellen Gegner standhalten können. „Oi! Da seit ihr ja endlich! Und ich dachte schon, ich wäre falsch abgebogen! Dabei war ich mir sicher, dass ich hier in Sangaku no Hakaba richtig bin!“ Diese Stimme klang... seltsam. Und sie erreichte meine Ohren aus einer seltsamen Höhe. Das Rascheln hatte aufgehört, dass von mir erspürte Chakra lag nun direkt vor mir, doch ich sah zunächst niemanden. Kurama hingegen löste sich aus seiner Starre und lief mir direkt vor die Füße, was mich auch dazu brachte, einmal nach unten zu sehen. Da saß ein Frosch. „Ein Frosch?“, dummerweise sprach ich meine Gedanken auch laut aus. „Na na na!“, sprach dieser Frosch und ich stutzte. Er wirkte sehr alt auf mich. Die buschigen grauen Augenbrauen, die eine Breite aufwiesen, das man sie schon als Haaransatz ansehen konnte schossen in die Höhe. Mittig auf seinem doch recht faltigen Kopf entdeckte ich ein weiteres Haarbüschel. Sein kleiner Körper war umhüllt von einem schwarzen Mantel mit hohem Kragen und er blickte mich neugierig interessiert aus seiner Froschperspektive an. „Findest du dich nicht ein wenig unhöflich?“, fragte er und ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich darauf antworten sollte. Ein heftiger Tritt traf mich am Schienbein und ich keuchte vor Überraschung auf , aber auch vor Schmerz. Musste er ausgerechnet mein verletztes Bein nehmen? Mein Blick verfinsterte sich, doch dieser Frosch schien wenig beeindruckt zu sein. Seltsamer Kerl! „Entweder du setzt dich, oder du hebst mich hoch! Ich könnte dir auch einfach auf die Schulter springen, aber so wie du gerade drein schaust, fällst du mir vor Schreck noch um!“ Na ja, ein sprechender Frosch war nicht so häufig und somit wohl in irgendeiner Form mit uns Shinobis in Verbindung zu bringen. Ich entschloss mich daher, mich neben ihn ins Gras zu setzen. Kurama hingegen saß direkt neben ihm und irgendwie glaubte ich, mir einzubilden, dass der Blauanteil in seinen Augen ein mir so vertrautes Funkeln aufwies. „Du bist also der Uchiha – Bengel, der unseren kleinen Naruto so lange auf Trab gehalten und mit Sorgen beladen hat, wie?“ Ich zuckte zusammen. Hätte ich mir ja denken können: „Was hat ein alter Frosch wie du mit Naruto zu tun? Naruto hat nur einen Pakt mit ein paar Riesenkröten!“ Ich wusste, dass ich wenig höflich klang, aber irgendwo lag mir gerade nicht der Sinn nach Etikette. Ich hatte Naruto zu suchen und ebenso Orochimaru. Seitdem mir Naruto begegnet war kam ich irgendwie nicht weiter. Der Frosch lachte schallend auf: „Ich bin kein Frosch! Ich bin eine Kröte! Ich bin einer der beiden Nidaisen – gama. Mein Name ist Fukasaku. Ich war der Lehrmeister Jiraijas und des Bengels und unterstehe direkt dem ehrfürchtigen Ogama – Sen'nin von Myoubokuzan, vorlauter Uchiha – Bengel!“ Das waren ganz schön viele Informationen auf einen Schlag. Und alle sagten mir etwas. Narutos Lehrmeister Jiraija war der Kröteneremit gewesen und hatte einen Pakt mit den Kröten des heiligen Berges Myoubokuzan abgeschlossen. Naruto meines Wissens auch. Das war so vergleichbar wie Orochimaru mit seinen Schlangen. Ich hatte mich nie genauer damit befasst. Durch meine Lehrzeit bei Orochimaru hatte ich zwar ebenfalls einen Pakt mit den Schlangen von Ryuchido geschlossen und war auch einmal deren Oberhaupt Hakuja – Sen'nin begegnet, doch hatte ich, anders als Naruto, Hakuja nie als Lehrmeister herangezogen um mich in Senjutsu unterweisen zu lassen. Vielleicht sollte ich dies einmal in Betracht ziehen, obwohl ich glaube, einen nicht allzu guten Ruf in der Drachenerdhöhle zu haben, nachdem ich Orochimaru damals und später Mandas Tod zu verantworten hatte. „Dann entschuldige ich mich für mein Verhalten“, ich versuchte wirklich einen etwas freundlicheren Gesichtsausdruck aufzulegen, war mir aber ziemlich sicher, dass dies nicht gelingen konnte, „Und warum bist du hier? Bis gerade eben war dies keine angenehme Gegend zum spazieren gehen!“ „Hm!“, diese kleine, alte Kröte strich sich über ihren noch kleineren Spitzbart. Ich war ehrlich gesagt etwas fasziniert über die Körperbehaarung und die mich anschielenden gelben Augen bemerkten wohl auch amüsiert meine Musterung seiner Gestalt, „Hab schon gemerkt, dass ihr ein wenig in Bedrängnis ward, aber der ehrwürdige Ogama – Sen'nin wünscht das Kind der Prophezeiung zu sprechen und ich bin hier um euch abzuholen!“ „Kind der Prophezeiung?“, ich merkte schnell, dass ich heute noch Einiges lernen würde! „Naruto“, war nur seine knappe Antwort und das hätte ich mir ja denken können. Ich fuhr mir mit meiner Hand durch mein Deckhaar und kämmte es mir somit aus der Stirn: „Wie du siehst, ist er nicht hier. Wir haben uns irgendwie während des Kampfes aus den Augen verloren und...“ „Unsinn!“, fuhr mir der Kröterich dazwischen. Ich habe es noch nie gemocht, wenn man mich in meinen spärlich vorkommenden Reden unterbrach. „Dir ist Senjutsu wohl komplett fremd, obwohl ich doch eine starke Neigung in dir dafür spüre! Du wärst ein interessanter Schüler!“, er schweifte mit seinen kleinen, dürren Ärmchen aus. Kaum zu glauben, dass mich der Tritt von vorhin so geschmerzt hatte! „Naruto ist hier. Direkt neben dir!“ Ich blickte mich aufgrund dieser Aussage überrascht nach allen Seiten um. Neben mir waren nur diese alte und vermutlich auch anscheinend blinde Kröte und Kurama. Als ich mich wieder, über diesen schlechten Scherz leicht erbost, an die Kröte wenden wollte, verharrten meine Augen allerdings bei denen des Fuchses... dieses Blau! Dieses unfassbare, wunderschöne, einzigartige Blau! „Naruto?“ Und da nickte Kurama. Ich meine Naruto. ACH SCHEIßE! Eigentlich bin ich durch nichts so schnell aus der Fassung zu bringen, doch das ließ mich nun doch einen guten Meter nach hinten rutschen: „Du kannst unmöglich Naruto sein!“, keuchte ich erschrocken und schluckte. Nun erhob sich der Fuchs, sprang diesen von mir zuvor zurück gerutschten Meter auf meinen Schoß, drückte mir seine Vorderpfoten auf das Brustbein und stupste mir seine Nase liebevoll in den Mundwinkel. Tatsache! Kurama würde nie... „Naruto!“ Ich war sprachlos! Unverkennbar. Und vermutlich unter Schock! Naruto war Kurama! Aber wo war dann Kurama? Rannte der nun in Narutos Körper durch die Gegend? Bei der Vorstellung wurde mir irgendwie ganz flau. „Das ist allerdings erstaunlich!“ „Was ist denn daran erstaunlich?“, fauchte ich nun doch die Kröte an, nachdem ich endlich wieder Worte fand, „Mein Naruto ist ein Biju! Das ist nicht erstaunlich, dass ich absolute Scheiße!“ Mir graute es irgendwie davor, Tsunade zu begegnen. Wie würde sie reagieren? Ich würde lieber zehn Madaras als einer Tsunade mit schlechter Laune begegnen wollen! Zudem... ihre Wut wäre berechtigt! Ich hatte als Leibwächter erneut total versagt! Langsam bröckelte mein Ego ganz gewaltig! „Das meinte ich nicht! Das Ogamas erste Prophezeiung bereits eingetroffen zu sein scheint! Daher hat er auch ganz ausdrücklich nach dir verlangt, kleiner Uchiha! Es kam noch nie vor, dass ein Senju und ein Uchiha gemeinsam nach Myoubokuzan geladen wurden zu den Prophezeiungen des großen Ogama – Sen'nin!“ Na ja, ob das nun eine Ehre war oder nicht, war mir gerade irgendwo ziemlich gleichgültig. Auf meinen Oberschenkeln saß mein Freund. Hätte er seine wahre Gestalt wäre ich vermutlich über diese Pose mehr als nur rot im Gesicht geworden, aber nun... „Wie bekommen wir Naruto... wieder normal hin?“, fragte ich vorsichtig, denn ich hatte beim besten Willen keine Idee. Die alte Kröte neben mir seufzte: „Keine Ahnung!“ Das war eine Antwort, auf die ich hätte verzichten können, doch er fuhr fort noch ehe ich irgendetwas sagen konnte. „Ogama – Sen'nin weiß bestimmt Rat! Wir sollten uns auf den Weg machen!“, er erhob sich und sein Blick wies mich an, es ihm gleich zu tun. Naruto – Kurama sprang wieder auf den Boden. Das Blau in seinen Augen funkelte. Irgendwie beruhigte mich das ein wenig. Als wolle er mir sagen, dass ich mir keine Sorgen zu machen bräuchte und es bald wieder alles beim Alten sei. Als wolle er mir sagen, ich solle diesen Kröten vertrauen. Fukasaku biss sich in seinen Daumen: „Kuchiyose no jutsu“, und eine weitere Kröte erschien, „Unser Transportmittel!“ Ich nickte. Eines stand auf jeden Fall fest. Heute war ein denkwürdiger Tag! Zuerst küsste er mich, dann gestand mir Naruto seine Liebe um mich dann nochmal zu küssen. Dann begegneten wir den Akatsukis und legten ein ganzes Versteck in Schutt und Asche und dann stellte ich fest, dass Naruto nun aussah wie Kurama und nicht sprechen konnte, denn von wollen ging ich nicht aus. Naruto nutzte sonst jede Gelegenheit sich irgendwie lautstark zu Wort melden zu können. Und nun sollte ich auf dem Rücken einer Kröte in Begleitung einer kleineren Kröte und eines mich liebenden Fuchses auf einen geheimnisvollen Berg reisen, wo man uns Prophezeiungen machen würde. Und das alles hatte so überhaupt nichts mit meinem eigentlichen Vorhaben zu tun, Orochimaru möglichst schnell zu finden! Dies war wirklich ein äußerst denkwürdiger Tag! Und ich mag keine denkwürdigen Tage! Die sind unberechenbar! Wie mich das nervt! „Also, Sakura, was wolltest du mit mir besprechen?“, Tsunade setzte sich auf den kleinen Holzstuhl ihrer rosahaarigen Schülerin gegenüber, welche neben Itachi auf dessen Bett Platz gefunden hatte. Die junge Kunoichi wirkte nervös und schien nach den richtigen Worten zu suchen. Zu Tsunades Erstaunen legte der Uchiha ihr beruhigend eine Hand auf die ihre, welche leicht zitternd auf ihrem Oberschenkel ruhte, und drückte sie. Sein Kopf war ihr zugewandt und er nickte ihr aufmunternd zu. Anscheinend hatten sie Beide eine Bitte an sie. Und anscheinend hatte Tsunade heute in der Früh bei der Visite, welche sie Sakura übertragen hatte, etwas Entscheidendes verpasst, was diese neue Vertrautheit zwischen den ihr Vorsitzenden erklären würde. „Also“, begann die junge Frau nun doch ungewohnt zögerlich, „ich möchte sie bitten, meine geplante Behandlung von Itachi – kun zu überwachen!“ „Was wäre denn da zu überwachen?“, Tsunade vertraute Sakura in allen Bereichen der Ausführung von medizinischen Ninjutsus. Dieses Mädchen hatte ausgesprochenes Talent und Tsunade war sich sicher, dass diese Kunoichi weitaus besser in der Anwendung einiger Jutsus war als sie selbst. „Naruto und Sasuke befinden sich auf der Suche nach Orochimaru um ihn hier her zu bringen. Wir...das heißt Itachi“, sie blickte mit verschämter Röte im Gesicht zu ihrem Nebenmann, „und ich glauben fest an den Erfolg dieser Mission! Allerdings läuft uns die Zeit davon! In meinem Bericht von der Visite heute morgen kann man nachlesen, dass uns vielleicht noch eine Woche bleibt!“ Sakuras Blick wirkte bekümmert. Tsunade wusste, dass die junge Shinobi fest an ihren Eid hielt, jedes Leben zu schützen und retten zu wollen, daher schwieg sie, um den Ausführungen weiter zu zu hören. „Ich habe mit Itachi darüber gesprochen und...“ „Ich bin damit einverstanden, dass mich Sakura - chan in ein künstliches Koma versetzt!“, vollendete der schwarzhaarige Uchiha den Satz. „Das ist aber keine Lösung! Ein künstliches Koma dient nur der Regeneration des eigenen Körpers. Der Schlaf soll helfen, dass sich der Körper voll und ganz auf die eigenen Selbstheilungskräfte konzentrieren kann und...“, diesmal unterbrach sie Sakura und die Godaime konnte ein aufflammen in den grünen Augen erkennen. „Genau deswegen werde ich meinen Chakrafluss mit seinem verbinden! Sein Körper ist nicht mehr in der Lage gegen die Krankheit anzukommen, aber meiner ist stark und dürfte es eine Zeit lang schaffen!“ „Du willst dich also auch ins Koma versetzen lassen nachdem du deinen Chakrafluss mit ihm verbunden hast?“,Tsunade strich sich nachdenklich über das Kinn, „Das ist ein gewagter Schritt, Sakura!“ „Das habe ich ihr auch gesagt, aber sie ist voll und ganz von sich überzeugt und somit hat sie mich auch überzeugen können. Ich würde nichts machen, was sie verletzen könnte! Ich vertraue Sakura – chan voll und ganz!“, Sakura spürte einen erneuten, zuversichtlichen Druck ihrer Hand in der Seinen und schmunzelte. Sie fühlte sich so vertraut an. Und warm. Itachi und Sasuke waren sich zwar äußerlich schon sehr ähnlich, doch irgendwie handelte Itachi liebevoller. „Hm!“, kam der überlegende Laut der San'nin und Sakura sah während Itachi es spürte, die Blicke, die hin und her huschten und sie genauestens betrachteten. „Ich weiß nicht, ob ich dem Ganzen zustimmen sollte!“ „Aber warum?“, Sakura sprang auf und riss dabei Itachi fast den Arm aus dem Schultergelenk, da sich seine Hand nun in einer schon krampfhaft festen Umklammerung der Rosahaarigen befand. „Nun beruhige dich, Sakura! Ich sage das ja nicht, weil ich dich ärgern möchte!“, Tsunade schmunzelte leicht, „Es scheint mir mehr so, als wäre da etwas, was das Alles erschweren könnte!“ „Und was soll das bitte sein? Ich bin eine hervorragende Ärztin und auch körperlich in der Lage, diesen Eingriff durchzustehen und...“ „Das meinte ich eigentlich nicht, da ich das keinesfalls bezweifle! Ich meine, du bist persönlich, also ich meine privat, schon zu sehr... nennen wir es involviert!“ Sakura schluckte. Was meinte ihre Meisterin denn damit? Natürlich war sie schon sehr persönlich und privat in diese Sache involviert. Schließlich handelte es sich hier um Itachi Uchiha. DEM Itachi Uchiha! Sasukes großem Bruder und ehemaliges Wunderkind des größten und stärksten Clans von Konohagakure! Und daher wollte sie natürlich sein Leben mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln retten! So ein attraktiver und gutaussehender und freundlicher junger Mann... oh oh! Und da kam ihr die Erkenntnis! Tsunade hatte es wohl gleich bemerkt und die Bedenken ihrer Meisterin wären daher auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Sie mochte Itachi mittlerweile unglaublich gerne. Er war in den letzten drei Wochen wirklich zu einem Freund geworden und seit der Visite heute morgen, wo sie zum ersten Mal wirklich alleine mit ihm gewesen war, hatte sie noch dieses seltsame Kribbeln, welches sich in seiner Gegenwart immer weiter verstärkte. Und dieses Kribbeln hatte sie wirklich lange nicht mehr gespürt. Sehr sehr lange! Das letzte Mal war es vorgekommen auf der Ninneko - Mission mit Sasuke und Naruto. Dort hatten sie den Pfotenabdruck von Nekomata beschaffen müssen und sie hatte bei dem Anblick von Sasuke mit den Katzenöhrchen genau so ein heftiges Herzflimmern gespürt wie jetzt, wenn sie zu Itachi sah. Das damals war kindische Schwärmerei. Das wusste sie nun auch. Aber jetzt? Jetzt war sie eine junge Frau von 18 Jahren! Sie hatte sich doch nicht ernsthaft in ihren Patienten verliebt? Und ein kurzer Blick in die hellbraunen Augen der Godaime verrieten Sakura, dass Tsunade wohl der gleiche Verdacht gekommen war. Anscheinend war es offensichtlich! Für alle offensichtlich. Nur nicht für sie selbst! Und Itachi? Spürte er etwa ihre Zuneigung für ihn? Oh, wie peinlich! Sie spürte eine leichte Röte aufkommen. Itachi war zwar blind, aber er hatte in den letzten Tagen bewiesen, dass er sich dennoch zu helfen wusste und sie hatte auch lange nicht mehr so intelligente Gespräche mit jemanden führen können, wie mit ihm. Na ja, mit Shikamaru vielleicht, aber der gehörte nun mal Temari. „Ich verstehe die Bedenken, Tsunade – sama!“, erwiderte plötzlich unerwarteterweise der neue Mann ihrer Träume und Sakura wurde sich erstmalig bewusst, dass sie Itachi mit ihrem festen Griff die Blutzufuhr zu seinen Fingern nahm. Trotzdem hatte er nicht versucht, ihr seine Hand zu entreißen und beschwert hatte er sich auch nicht. Konnte sie hoffen, dass sie mit diesem Uchiha vielleicht mehr Glück hatte? Sollte sie es wagen und ihm vielleicht etwas offensichtlicher ihre aufkommenden Gefühle zeigen? „Aber das was hier vermutet wird, liegt hier nicht vor!“, Irgendwie stach diese Bemerkung Sakura wie ein Dolch ins Herz und sie japste förmlich auf, „Ich bin krank. Ich werde nach den derzeitigen Erkenntnissen nicht mehr lange leben und mir steht nicht der Sinn danach, Gefühle anderer auszunutzen und ihnen noch Leid zu zufügen durch meinen Tod.“ „Aber Sasuke und Narutos Mission könnte erfolgreich verlaufen“, wandte Tsunade direkt ein, „Was wäre dann?“ Itachi lächelte. Es war dieses Lächeln, was Sakura so an ihm mochte. Es war nicht übertrieben und es überspielte auch nichts wie so manches Lächeln von Naruto, wenn dieser bekümmert war aber es niemandem zeigen wollte. Es war ein durch und durch ehrliches und warmes Lächeln. „Dann werde ich erst einmal genesen und dann schauen wir weiter. Niemand weiß heute schon, was der morgige Tag bringt, nicht wahr?“ „Das stimmt!“, auch die üppige Blonde hatte sich von diesem Lächeln anstecken lassen, „Du vertraust also Sakuras Fähigkeiten?“ „Ja. Sie hat mein vollstes Vertrauen!“ Sakura erlebte gerade eine Achterbahn der Gefühle. Itachi hatte eine eventuelle Liebelei in Zukunft nicht ausgeschlossen! Aber nur, wenn er genesen wäre. Okay! Ha! Nichts leichter als das! Sie war seine Ärztin! Wäre doch gelacht, wenn sie das nicht hinkriegen würde! Und das er ihr zwar in seiner jetzigen Verfassung seine Freundschaft angeboten hatte und hier erwähnt hatte, dass er darüber hinaus nicht gehen wolle, weil dies unfair wäre, hatte sie zwar zunächst verletzt, aber sie konnte ihn auch verstehen. Er litt schon wahnsinnig darunter, dass er Sasuke wieder enttäuschen würde, wenn er den Kampf gegen die Krankheit verlieren würde. Wie sollte er da noch damit fertig werden, einem weiteren Menschen, dem er dann viel bedeuten würde, durch seinen Tod das Herz zu brechen? „Also, Sakura“, begann Tsunade nun im ruhigen Ton und erneut neugierig – erwartungsvollem Blick, „Da ich auch auf unsere zwei Jungs baue und sogar auf diese wetten würde wenn ich nicht wüsste, dass meine Wetten stets das Gegenteil bewirken“, sie lachte leise, „Wie genau hast du dir denn den genauen Ablauf vorgestellt und wie kann ich dir behilflich sein?“ Wo war ich hier nur rein geraten? Mit einem lauten Knall und viel Rauch waren wir in einer für mich seltsam farbenfrohen, komplett anderen Welt geraten. Riesige, fast baumgroße Blätter in einem saftigen Grün mit roten Sprenkeln gaben mir das Gefühl ein Insekt auf einer Wiese zu sein. Im Hintergrund hörte ich irgendwo das Rauschen eines wohl größeren Wasserfalls. Nun, wir waren auf einem Berg voller Kröten. Natürlich musste es hier irgendwo Wasser geben. Hier und da entdeckte ich auf unserem Weg Kröten von unterschiedlicher Größe und Farbe. Sie störten sich nicht weiter an uns. Als wäre es vollkommen normal, dass hier ein Mensch und ein Fuchs hinter einem mickrigen Opa – Kröterich einen doch recht breiten Pfad auf einen Tempel zu marschierten. Hier hatte also Naruto damals das Senjutsu trainiert um sich auf den Kampf gegen die Pains und gegen mich vorzubereiten. Hier war er also so unglaublich stark geworden. Ich hatte damals gewusst, dass er Potenzial hatte. Aber ich musste mir eingestehen, dass selbst ich durch seine rasche Entwicklung und seine Fortschritte überrascht gewesen war. Es war kaum zu glauben, dass der blonde Idiot vor fünf Jahren noch nicht einmal ein vernünftiges Henge – no – jutsu auf der Akademie hinbekommen hatte und nun galt er hier bei diesen Kröten als Kind der Prophezeiung! Interessant, was man so alles erfährt! Wir hatten bislang geschwiegen. Vermutlich wollte dieser Fukasaku das ich erstmal die neue Umgebung auf mich einwirken ließ. Und das tat ich. Und auch wenn sie absolut seltsam, da absolut fremd auf mich wirkte, war ich nicht minder beeindruckt. „Wir sind da!“, sagte die kleine Kröte und begann die ersten Treppenstufen emporzuhüpfen. „Setzt euch doch auf meine Schultern“, richtete ich mich an ihn und er blieb stehen. Mit einem Grinsen, welches Naruto gleich kam, strahlte er mich an: „Man erkennt ja doch noch die gute Benimm – Schule des Uchiha – Clans!“, er sprang tatsächlich hoch und platzierte sich auf meine linke Schulter, „Der Jiraija – Bengel ist damals nicht auf die Idee gekommen!“ Von unten her hörte ich ein beleidigtes Knurren. „Was denn? Ist doch wahr!“, lachte der Alte. „Ihr versteht ihn?“, fragte ich daraufhin erstaunt und er nickte. „Normalerweise haben wir Kröten ein ziemlich zwiegespaltenes Verhältnis zu den Biju. Vor allen Dingen zu Kurama. Er hielt sich oft für was besseres und unterstellte uns Kröten die Knechtschaft an den Menschen!“ Anscheinend war Kurama schon immer ein Stinkstiefel und ich verkniff mir ein Grinsen, „Aber es handelt sich ja hier um Naruto. Er war mein bester Schüler! Ein wahnsinniges Talent hat der Junge im Senjutsu. Schon bald hatte er meinen Jiraija bei Weitem übertroffen! Und ob es nun daran liegt, das er mein Schüler war oder er ein Meister im Senjutsu ist, kann ich nicht sagen, aber ich höre ihn genauso laut und deutlich sprechen, wie ich dich höre!“ Auch wenn ich froh war, nicht ständig Narutos unaufhörliches Gebrabbel zu hören, so hatte ich schon angefangen es zu vermissen. Ich vermisste seine fröhliche Art, sein Lachen, seine offene Begeisterung für die kleinen Dinge, sein gespieltes Schmollen, seine vorgeschobene Unterlippe wenn er versuchte über irgendetwas ernsthaft nach zu denken... Er fehlte mir. Und dabei lief er doch neben mir her! „Das wurde aber auch Zeit!“, riss mich eine weitere Stimme aus meinen trüben Gedanken und ich entdeckte auf der obersten Treppenstufe eine weitere Miniaturkröte, „Hey, Vadda! Ihr seit spät! Gamamaru, der ehrenwerte Ogama – Sen'nin, erwartet euch bereits!“ Diese Kröte war etwa genauso groß wie die Kröte, die uns abgeholt hatte und auch ebenso alt. Auch wenn der Kleidungsstil ähnlich aussah, so war ich mir sicher, dass es sich um eine weibliche Kröte handelte. „Ho, Mudda! Wie du siehst hat der Kleine ein Problem und den anderen Bengel hab ich auch mitgebracht!“, quakte es von meiner Schulter und als ich die letzte Stufe erreicht hatte, sprang er runter, „Das ist Shima, meine Frau!“ Irgendwie klang das weder stolz oder so wie man sich das vorstellt wie es klingen sollte, wenn man die Person jemandem vorstellte, die einen Teil des Lebens mit einem verbracht hatte. Und so wie die Beiden aussahen hatten sie schon eine ganze Weile ein gemeinsames Leben! „Ah!“, die gelben Augen dieser Shima schienen mich gar zu durchleuchten, „Das ist also Indra!“ Ich merkte, wie sich meine Mundwinkel nach unten verzogen: „Mein Name ist Uchiha. Sasuke Uchiha und nicht Indra!“ Die Alte lachte auf: „Sicher, Kleiner! Dann bist du der Bengel, der dem Kleinen so viel Kummer gemacht hat!“ Das hörte ich nun zum zweiten Male und irgendwo hinterließ dieses Wissen, dass Naruto wohl doch sehr unter der Zeit unserer Trennung und Meinungsverschiedenheiten gelitten hatte, einen gewaltigen Stich. Ich schluckte. Aber anmerken lassen tat ich mir nichts. Ich hielt das perfekte ausdruckslose Gesicht aufrecht. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass sie mich durchschaute. Das ihre gelben Augen in mein tiefstes Innerstes vordringen konnten und mich lasen wie ein offenes Buch. Das behagte mir gar nicht und mein Körper verkrampfte. Sie drehte sich mit einem undefinierbaren Grinsen herum und sprang auf den Haupteingang des Tempels zu: „Nu kommt schon!“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Schließlich hatte ich zum Einen gar keine Zeit hierfür und zum Anderen war ich doch neugierig, wo Naruto in der Zeit meiner Abwesenheit trainiert hatte. Dieser Tempel hatte keinen Eingangbereich oder dergleichen. Er ging direkt in einen wahnsinnig großen und überaus hohen Raum über, an dessen anderen Ende wohl die älteste Kröte saß, die ich vermutlich jemals gesehen hatte! Zudem war sie riesig! Kein Vergleich zu den zwei alten Kröten, die nur wenige Schritte vor mir her auf eben diesen Riesen zu gingen. Er saß in einem Bottich vor einer Reihe hochkant aufgestellter übergroßer Schriftrollen und hatte irgendwie eine seltsam gütige Ausstrahlung. „Ehrenwerter Ogama – sama! Der Junge aus der Prophezeiung und sein Freund sind nu endlich da!“, und die Stimme dieser Shima hatte einiges an Lautstärke zugenommen. Vermutlich war diese steinalte Riesenkröte mit dem seltsamen schwarzen Hut auf dem Kopf ziemlich schwerhörig. Ich fragte mich, wie alt er wohl sein mochte und als hätte er meine Gedanken gelesen antwortete Fukasaku neben mir: „Gamamaru ist über 1200 Lenze alt und überaus weise! Selbst Hagoromo Otsutsuki holte sich schon Rat bei unserem großen Oberhaupt! Er hat den von euch benannten Rikudo Sen'nin vorausgesagt, dass ein blauäugiger und frecher Junge alle Namen der Bijus ausrufen und sie wieder vereinigen wird! Daher heißt der Kleine auch bei uns nur der Junge aus der Prophezeiung!“ Ich schloss meine Augen und atmete tief ein. Die Luft hier in diesem Tempel roch nach Wasser, Algen und einer leichten Note frischem Torf auf nassem Waldboden. Irgendwie seltsam, aber irgendwie belebend. Naruto war also schon vor vielen Generationen in Versionen einer großen, steinalten Kröte aufgetaucht. Ich schmunzelte. Ob dies mitunter angenehme Visionen waren wagte ich zu bezweifeln... ich wusste doch, wie anstrengend mein Dobe sein konnte! „Wen bringt ihr mir denn da?“, grollte die Stimme der Riesenkröte, die mir als Gamamaru vorgestellt worden war und ich sollte nicht zum ersten Male bei diesem Treffen verwirrt gucken. Ich war mir sicher, dass Shima bereits unsere Ankunft laut heraus posaunt hatte. „Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha sind jetzt hier, ehrenwerter Ogama – Sen'nin!“, rief die weibliche Miniaturkröte noch etwas lauter. „Ähhh... wer ist das noch mal?“, schwerfällig hob er seinen riesigen Arm und kratzte sich an einer Warze knapp unterhalb seines faltigen Krötenmauls. Irgendwie kein sehr appetitlicher Anblick und ich war froh, an diesem Tage noch nicht wirklich etwas zu mir genommen zu haben. Fukasaku neben mir schien sich mit seiner mit Schwimmhäuten versehenen Hand an die Stirn zu klatschen: „Das ist der Junge von meinem guten Jiraija und sein Freund! Ich sollte sie wegen eurer Visionen herbringen, Ogama – Sen'nin!“ „Oh! Ja! Ha ha! Jiraija! Wo ist der kleine Perversling überhaupt! Er hat uns lange nicht mehr besucht!“ Der sollte Zukunftsvisionen haben? Irgendwie kam ich mir hier vollkommen fehl am Platz vor. Selbst Naruto in seiner Kurama – Gestalt schien sich in irgendeiner Form gerade zu schämen, da er seinen Kopf tief senkte und mit den Vorderpfoten über seine Augen rieb. Irgendwie wirkte das ganz belustigend. Aber uns dürfte nach dem bisherigen heutigen Tag nicht nach solch dümmlichen Treffen der Sinn stehen! Wir hatten doch keine Zeit! Ich wollte nur Naruto wieder in seiner alten Gestalt neben mir stehen sehen und möglichst noch Orochimaru dazu. Und Letzterer würde sich sicherlich nicht hier auf dem Krötenberg aufhalten! „Unser Junge Jiraija ist tot, Gamamaru – sama!“, folgte erneut Shimas Stimme nun etwas leiser, mit deutlich heraus hörbarem traurigen Unterton. „Ach! Ist er das?“, erneut kam mir das Gefühl auf, dass diese Riesenkröte nicht ganz im Hier und Jetzt weilte.... zumindest mit ihrem Verstand, „Wirklich?“ „Ja!“, kam unisono von beiden Kröten in meiner direkten Nähe. „Du hast dich ganz schön verändert, Kleiner!“, dieses Oberhaupt beugte sich etwas zu uns herunter und schien mich mit den eindeutig abwesend wirkenden Augen zu betrachten. „Das ist der Uchiha – Junge“, erklärte Fukasaku. „Stimmt. Jetzt wo du es sagst, erkenne ich Indra in ihm!“ „Ich bin nicht Indra!“, entfuhr es mir etwas lauter und vor allen Dingen genervter klingend. „Hm, ja, und er hat sich kein bisschen geändert! Immer noch so hitzig!“ „Jetzt wo du es sagst, Vadda!“ „Tzzz!“, verdammte, dämliche Kröten! Kein Wunder, dass sich Naruto hier wohl gefühlt haben musste! Die lagen ja hier alle auf einer Wellenlänge! Diese Shima schien auch nicht ganz glücklich mit dem bisherigen Gesprächsverlauf und griff sich genervt stöhnend in ihre kurze lila Lockenpracht: „Der Vadda hat die Beiden hergebracht wegen eurer Vision, Ogama – sama, erinnert ihr euch?“ „Ah, ja!“, die steinalte Riesenkröte wippte kurz mit ihrem Bein auf und ab, welches aus dem riesigen Bottich, in dem er saß, heraushing und etwas Wasser schwappte links und rechts über den Rand. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es sich nicht nur um reines Wasser handeln konnte. Es verströmte einen seltsamen Gesuch und wies einen öligen Schimmer in den nun entstanden Pfützen am Fußboden auf. „Nun“, begann dieses Krötenoberhaupt, „Ich habe euch zu mir rufen lassen, weil ich...ähm.. wo ist der Junge denn überhaupt?“ Seine riesigen fahlen Augen suchten meine nähere Umgebung ab und verharrten schließlich auf Kurama. Dieser schien tatsächlich eine Pfote zu heben. Gamamaru hob etwas erstaunt die Falte über seinem rechten Auge bis knapp unter den Rand dieses mich immer noch sehr irritierenden seltsamen Hutes, äußerte sich aber zunächst nicht zu Narutos Äußerem. „Also“, und schon wieder setzte er an, „Ich habe euch Beide zu mir gerufen...“, er pausierte, schien nach zu denken, blickte dann zu Fukasaku und dann zu Shima, „...Ha! Jetzt weiß ich es wieder! Ich habe eine Prophezeiung für euch!“ Diese Information war mir irgendwie nicht neu. Schließlich hörte ich die ganze Zeit nichts anderes und langsam fiel es mir schwer, nicht meinen genervtesten Gesichtsausdruck zum Besten zu geben. An der Körperhaltung von Kurama, in dem ja nun mein Naruto steckte, konnte ich erkennen, dass es ihm wohl ähnlich ging. „Du bist derjenige, dessen Kraft in den Augen liegt, nicht wahr?“ Da er nun wieder mich fixierte, nickte ich. „Mit dieser Kraft wirst du nichts ausrichten können, junger Indra!“ „Ich heiße Sasuke. Uchiha Sasuke!“, langsam reichte es. Langsam verstand ich auch Orochimarus Vorliebe für die natürlichen Feinde der Kröten, den Schlangen. „Also, ich habe gesehen, das ihr Beide gemeinsam, vereint, etwas erschafft, welches unsere Welt grundlegend verändern wird. Es entscheidet, ob alles so bleibt wie es ist oder andere Wege zum Frieden eingeschlagen werden müssen!“ Aha. Irgendwie war ich keinen Deut schlauer und auch Kurama – Naruto hatte den Kopf mehr als nur grübelnd zur Seite geneigt, so dass es wirkte, als hätte er ihn auf seiner Schulter abgelegt. Da er nicht sprechen konnte, zumindest für mich, denn die Kröten verstanden ihn ja irgendwo seltsamerweise, richtete ich direkt mein Wort an das Krötenoberhaupt: „Und was heißt das nun konkret?“ Er zuckte kurz mit seinen riesigen Schultern zur Antwort, was für mich natürlich nicht als Antwort im Raum stehen bleiben konnte. Doch ehe ich weiter nachfragen konnte, richtete Fukasaku das Wort an den Älteren: „Ogama – Sen'nin, ich habe da eine seltsame Bitte!“ „Du willst Indra unterweisen, habe ich Recht?“ „Sasuke!“, zischte ich, diesmal leiser und mehr zu mir selbst. Diese Riesenkröte würde es wohl niemals verstehen! „Ja! Ich spüre in ihm eine starke Affinität zum Senjutsu, aber er ist gänzlich unbedarft!“ Ich hob eine Braue und schielte zu dem kleinen Greisenfrosch hinunter. Wer brauchte schon Senjutsu, wenn man ganz andere Qualitäten hatte? Und die hatte ich. Ohne Frage! „Woran der Vadda denkt ist bestimmt, dass die von euch erwähnte Vereinigung der Beiden vermutlich ein Kräftegleichgewicht voraussetzt und Jiraijas Junge ist bereits ein Sen'nin, der Uchiha – Junge noch nicht!“ „Tzzz!“, unterbrach ich Shima, „Und wie wollt ihr Narutos Defizite in Genjutsu und Ninjutsu zu mir ausgleichen?“ „Naruto kann durch euren gemeinsamen Pakt mit dem Kyuubi auch auf deine Ninjutsus zurückgreifen und es somit ausgleichen. Das ist bei Senjutsu nicht möglich! Senjutsus sind Künste, die du Bengel auch nicht mit deinem Sharingan kopieren könntest. Sie ist wie ein Kekkai Genkai zu betrachten! Du musst Senjutsu von der Pike auf erlernen!“, erläuterte Fukasaku. Also schlug der kleine Alte wohl ein Training vor. Dagegen hatte ich eigentlich auch nichts einzuwenden. Training bedeutete Stärke und Stärke war noch nie verkehrt. „Vadda ist der beste Lehrmeister und mit dem Jungen und meiner stärkenden Hausmannskost zusammen“, Naruto – Kurama zuckte, als würde ihm ein Schauder über den Rücken laufen, „dürftet ihr das schnell gemeistert haben!“, Shima nickte mir zuversichtlich zu. Nun ja, ganz Senjutsu – unerfahren war ich nicht. Mein damaliges Juin hatte Orochimaru aus der DNS von Juugo entwickelt und Juugos Senjutsu war wesentlich stärker ausgeprägt als alles Andere. Schließlich hatte er dies auch im Kampf gegen Madara unter Beweis stellen können, als er aufgrund meiner Verträglichkeit mit seinem Chakra meinen Susanoo Senjutsu – Chakra einfließen lassen konnte. „Mit dem Jungen da“, ich wies mit meinem Daumen auf Kurama, „funktioniert gerade gar nichts!“ Und als wäre es erst jetzt allen Anwesenden im Raum so wirklich bewusst klar geworden, starrte man nun den Fuchs ziemlich intensiv an. „Uchiha – Junge!“, Shima betrachtete mich abschätzend, „Was genau ist euch widerfahren?“ Das war eine gute und berechtigte Frage. „Ein kleineres Aufeinandertreffen mit ehemaligen Akatsuki – Mitgliedern. Normalerweise wären die nicht das Problem gewesen, wenn der Eine von ihnen nicht so eine seltsame Kugel dabei gehabt hätte und...“, doch weiter kam ich mit meinem Bericht nicht, da wurde ich auch schon unterbrochen. „Kugel? Wie sah diese aus und was war daran seltsam?“, hakte die Alte nach. „Alle unsere Attacken wurden umgehend neutralisiert und hatten kein Durchkommen!“ „Hatte diese Kugel eine rote Farbe?“ Nun war ich wirklich überrascht über Fukasakus Nachfrage. Kannte er diese Kugel? Ich nickte in seine Richtung und ich hörte das zischende Einatmen aller Kröten in diesem Raum. Meine Mimik zeigte Ratlosigkeit als niemand sprach, sondern sich eher eine Stille in diesem Saal ausbreitete wie ein großes, dunkles, schwarzes Loch. „Ketsudama!“, das wispern aus den mit lila geschminkten Lippen der Krötenoma war kaum zu vernehmen, dennoch hatte ich es gut verstanden. Sie kannten sie also doch. „Ihr werdet die Dämonenpriesterin brauchen!“, redete die Alte nun diesmal lauter. „Dämonenpriesterin?“ Was es nicht alles gab! „Die Ketsudama ist ein altes Relikt aus vergangenen Tagen. Sie ist keine feste Kugel, sondern das reine manifestierte Blut Kaguya Otsutsuki, der Mutter Bagoromo und Hagoromo! Schon Hagoromo Otsutsuki kannte und achtete die Fähigkeiten dieser Kugel! Sie ist in der Lage, binnen weniger Augenblicke das Chakra eines jeden Lebewesens bis auf den letzten Tropfen auszusaugen. Es heißt, Kaguya habe diese Kugel nur erschaffen, um damit den Juubi im Kampf entscheidend zu schwächen!“ Ich hatte Fukasaku genau zugehört und schon vom ersten Satz an überkam mich ein ganz seltsames Gefühl. Ein Gefühl hervorgerufen durch eine durchaus simple aber berechtigte Frage: Wie kam Kakuzu an solch eine Waffe? Und woher wusste er, wie sie einzusetzen war? Während Fukasaku zum Luftholen eine Pause einlegte, begann seine Frau fortzufahren: „Im Reich der Dämonen gibt es eine Priesterin. Sie ist eine der letzten Nachfahren des Volkes, von dem auch Kaguya abstammt. Wir wissen, dass sie noch Schriften aus der Zeit haben, als Kaguya herrschte und dort werdet ihr vermutlich auch die Lösung finden, wie man dieser Kugel begegnen sollte!“ „Und was Naruto angeht...“, Fukasaku sprang wieder auf meine linke Schulter, „ Da werde ich euch als nächstes nach Kumogakure bringen!“ „Was sollen wir in Kumo?“ „Der Raikage weiß, wo sich Kuramas echter Körper gerade aufhält. Das da ist nämlich Naruto mit dem Chakra des Kyuubis! Ebenfalls sind dort auch die anderen Bijus. Sie kennen die Ketsudama und wissen vermutlich einen Weg, Naruto wieder in seinen wahren Körper zu stecken!“ „Und sobald das geklärt ist sucht ihr die Dämonenpriesterin auf, damit sich das nicht mehr wiederholen kann!“, ergänzte Shima. Innerlich stand ich kurz vor einer Explosion. Ich hätte Naruto würgen können! Nun sollte meine Reise ungeplanterweise nach Kumogakure gehen, wo es dann weiter ging an den Ort, wo die Bijus waren. Dort würde es vermutlich eine Weile dauern bis alles wieder da drin steckte, wo es stecken sollte und dann hieß es Aufbruch in das Land der Dämonen zu deren Priesterin. Und Senjutsu – Training bei diesem Alten war auch noch angedacht! Irgendwie rückte mein eigentliches Missionsziel in weite Ferne! Mir blieb nur noch zu hoffen, dass Shikamarus ANBU's erfolgreicher Orochimaru ausfindig machen konnten, als ich! Oder das Itachi noch etwas ausharren konnte! Aber anders ging es auch wirklich nicht! Denn wohl oder übel brauchte ich mit einem Heilmittel und einem Hokage in Fuchsgestalt nicht nach Konoha zurückzukehren. Kapitel 16: Kapitel 16: BLITZGEWITTER ------------------------------------- Kapitel 16 BLITZGEWITTER Die Hitze war drückend. Seit Tagen bereits und der klare, wolkenlose Himmel zeigte deutlich, dass sobald keine Besserung in Sicht sein würde. Die Sonne ließ keine Spiegelung zu. Flirrend lag diese Glut über dem See und man bildete sich Gestalten auf der Wasseroberfläche ein, wo keine waren. Sie waren erst einen halben Tag unterwegs gewesen und es würden noch viele Weitere folgen und dennoch hatten sie erneut eine Rast einlegen müssen. Die Wasserflaschen waren leer und mussten gefüllt werden. Die Beine waren müde und bedurften einer Pause. Chojuro hatte sein Hiramekarei an das staubige Ufer dieses Sees gelegt und war einige Schritte ins kühlende Nass hinaus gewatet. Sein Rücken schmerzte leicht vom langen Schultern seiner riesigen Waffe. Aber er würde es niemals über sich bringen, dies gegenüber seiner Mizukage zu erwähnen. Er wollte, nein, er dürfte sich keine Schwächen eingestehen. Er wollte stark und mutig in ihren Augen sein. Er wollte ihren nie gestellten aber ihm wohl bewussten Anforderungen gerecht werden. In seinen Augen war sie die schönste und anmutigste Frau in ganz Kirigakure. Er bückte sich und hörte das Blubbern der Feldflasche in seiner Hand, die er unter die Wasseroberfläche drückte. Natürlich war das Wasser nicht für ihn bestimmt, sondern für sie. Seiner Lebensaufgabe. Sie. Die da saß im Schatten einer größeren Ulme unweit des Ufers. Mei Terumi, eine schlanke, junge Frau mit grünen Augen und knöchellangen, kastanienbrauen Haaren, die oben mit einem dunkelblauen Band zu einem Dutt zusammengebunden waren und deren langes Ponys ihr rechtes Auge verdeckte, war ohne Zweifel seine Traumfrau. Und er hatte das Glück, in ihren Diensten zu stehen. Sie beschützen zu dürfen. Auch wenn er der Meinung war, dass er dazu keinerlei Befähigung hatte. Sie verdiente so viel mehr! Ao zum Beispiel war so viel mehr. Dieser stand unweit seiner Angebeteten und überprüfte das wenige Gepäck, welches sie bei sich hatten, zum wiederholten Male. Mei öffnete ihre funkelnden grünen Augen einen Spalt und betrachtete ihren Schwertninja mit einem bezaubernden Lächeln, welches seine Knie erweichen ließ. Chojuro wusste, dass seine Gefühle absolut einseitiger Natur waren. Und das war vermutlich auch besser so. Denn Mei war die Mizukage von Kirigakure. „Ist das Wasser angenehm, Chojuro?“, rief sie zu ihm herüber und strich sich so anmutig ihr Pony nach hinten, das dem jungen Schwertträger das Herz für einige Sekunden still zu stehen schien. Er schaffte nur ein bestätigendes Nicken. Er war viel zu schüchtern, um direkt und laut seiner Mizukage antworten zu können, doch dadurch, dass sich ihr Lächeln nicht minderte, wusste er, dass sie ihn verstanden hatte. „Dann bring uns bitte auch das Wasser her, anstatt Löcher in die Luft zu starren!“, rief in Ao's dunkle Stimme aus seinen Gedankengängen in die Realität zurück und er blickte erschrocken zum Oinin. Beinahe wäre ihm noch die Feldflasche aus der Hand gerutscht, doch so gerade konnte er diese daran hindern auf den Grund des Sees zu sinken. „Natürlich!“, wandte er sich an den wesentlich älteren, blauhaarigen Reisebegleiter seiner Herrin und schritt langsam wieder zurück an das Ufer. Die Hitze war so unnatürlich extrem, dass seine Unterschenkel und Füße schon nach wenigen Schritten wieder getrocknet waren und er ohne Mühen seine schwarzen Sandalen überstreifen konnte. Zügig begab er sich ebenfalls in den Schatten der Ulme. Die plötzliche Lichtveränderung verursachte einen leichten Schwindel, doch er versuchte sich dies nicht anmerken zu lassen, als er sich hinunter beugte, um der Braunhaarigen die Feldflasche zu reichen. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihn, als ihn die grazilen Finger seiner Angebeteten an seiner Hand streiften und sie die Flasche dankend entgegennahm. Ao legte einen Laib Brot neben sie auf eine ausgebreitete Decke und etwas Obst, setzte sich dann und wies auch den jüngeren der beiden Begleiter Meis an, sich endlich zu setzen. Fachmännisch schnitt er dicke Scheiben vom Brot herunter und reichte zuerst der Mizukage und dann dem Jungen eine Scheibe: „Wir sollten die schlimmste Mittagshitze über hier rasten. Jetzt weiter zu marschieren würde uns nur zu sehr auslaugen. Du bist noch nicht allzu lange wieder auf den Beinen!“, sein Blick galt ihm und irgendwie fand er diese ganze Situation unangenehm. Er hatte sie alle aufgehalten! Der Krieg war nun schon seit über drei Wochen vorbei und dennoch hatten sie nicht früher nach Hause aufbrechen können, da er noch einige Wunden durch die Kämpfe hatte, die nicht so rasch verheilen wollten, wie ihm lieb gewesen wäre. Seine Angebetete hatte ihm zwar mehrmals versichert, dass dies nicht schlimm sei und er sich erst einmal kurieren solle, aber dennoch hatte er das Gefühl, eine Last zu sein. Mei tat einen langen Schluck aus der Flasche und betrachtete den Jüngsten in ihrer Runde eingehend. Sie spürte sein schlechtes Gewissen und wusste mittlerweile auch, dass sie ihn mit einer direkten Ansprache darauf und dem Hinweis, dass er sich nicht solche Gedanken darüber machen brauchte, nicht wirklich zu ihm durch drang. Daher versuchte sie es anders: „Waren die letzten Tage nicht ausgesprochen erholsam? Nach der langen Schlacht war diese Abwechslung doch richtig angenehm! Wer weiß, wann ich wieder hinter dem Schreibtisch hervorkommen kann, wenn wir wieder zu Hause sind?“ Chojuro hob erstaunt über diese Aussage eine seiner feinen, hellblauen Augenbrauen hinter dem schwarzen Gestell seiner Brille. War das ihr Ernst? Sah sie diesen längeren, erzwungenen Aufenthalt in Kumogakure als Urlaub an? Ao schnaubte unterdes missbilligend: „Ganz Kiri wartet auf eure gesunde Rückkehr und ihr denkt über Urlaub nach! Ist das nicht etwas verantwortungslos?“ Mei wandte ihren Blick direkt an den ihr Nebensitzenden: „Glaubst du, mir steht etwa nicht ein wenig Erholung nach den ganzen Strapazen zu, Ao?“ Chojuro schluckte. Er erkannte sofort an dem leicht bebenden Unterton in ihrer Stimme, dass nun Vorsicht für seinen Begleiter geboten war. Er selbst würde es niemals wagen, sie zu erzürnen. Mei war zwar auf dem ersten Blick eine äußerst freundliche und liebenswerte Person und zudem zu jedermann höflich und zuvorkommend, doch hatte sie die Eigenart, manchmal Dinge absolut falsch zu verstehen. Nun ja, eigentlich nicht. Diese Eigenart hatte sie seltsamerweise fast ausschließlich nur in der Gegenwart von Ao. Dieser hingegen sah diesmal wohl die Gefahr auf sich zukommen und biss daher schnell in eine Nashi um noch die Zeit des Kauens und Herunterschluckens nutzen zu können um diese Situation zu entschärfen. „Natürlich stand uns allen eine Pause zu. Und ich muss sagen, dass diese längere Verschnaufpause uns allen gut getan hat!“ Chojuro war erstaunt über Aos schnelle indirekte Aufgabe. Normalerweise hätte er nun eine Antwort erwartet, die dann in einem heißen Wortgefecht ausgeartet wäre und dem abschließenden trockenen Kommentar „Ich bring dich um!“ seiner Mizukage. Doch das was nun folgte ließ ihn auch nicht aufatmen. Mei Terumi funkelte misstrauisch über das Gesagte ihres Begleiters zu diesem herüber und schien sich irgendetwas zu denken, aber nicht laut auszusprechen. Diese ungewöhnliche, jedoch geladene Stimmung gefiel Chojuro nicht und er wünschte sich, er hätte die Wortgewandtheit eines Killer Bees oder das Temperament eines Ay um schnell auf ein anderes, unverfänglicheres Thema zu kommen. Doch von den beiden Besagten hatten sie sich nach über dreiwöchigem Aufenthalt in deren Heimatdorf verabschiedet um in ihre Heimat zurück zu kehren. Nun schwebte diese Stille während des Essens über ihnen wie die drückende Hitze über dem nach Wasser dürstenden Land. Nicht einmal die Grillen wagten zu zirpen. Chojuro wünschte sich irgendetwas herbei, was für Auflockerung und Stimmung sorgte und ihn aus seiner doch sehr starren und angespannten Körperhaltung riss. PUFF! Es war an und für sich ein leises Geräusch, doch durch die unerträgliche Stille kam es einem vor, als wäre irgendetwas in direkter Nähe explodiert. Die drei Augenpaare, welche zu den zuvor zusammengezuckten Körpern gehörten, blickten überrascht wieder zu der bislang still daliegenden Oberfläche des Sees, doch nun tauchten dort erste kleinere Wellen auf. Der junge Blauhaarige griff schnell zum Griff seines Hiramekarei und verengte seine Augen zu Schlitzen, um gegen das Aufblenden der Wasserspiegelung etwas erkennen zu können. Er spürte, dass sich Ao hinter ihm ebenfalls erhoben und prüfend seinen Blick auf die Wasseroberfläche geheftet hatte. „Und?“, unterbrach die in Chojuros Ohren lieblich klingende leise Stimme Meis diese fast unerträglich aufgekommene Stille. „Hm“, antwortete ihr der Ältere ihrer beiden Leibwächter und schien einen festen Punkt mittig des Sees anzuvisieren, „BYAKUGAN!“ Diese vorab unerträgliche Stille wurde nun von einer erwartungsvollen und angespannten Stille abgelöst und Chojuro wusste nicht, welche er davon nun bevorzugen würde. Nervös zog er Hiramekarei näher an seinen Körper heran, spürte, wie sich sein Brustkorb schneller anhob und senkte. Er war nie ein Freund solch angespannter Situationen gewesen und seinen Wunsch, es möge etwas Situationsauflockerndes geschehen bereute er mittlerweile zutiefst und gab sich sogar indirekt die Schuld daran. „Ich erkenne ein geringes Chakranetzwerk direkt vor uns. Kommt auf uns zu“, flüsterte schließlich Ao an seine beiden Reisegefährten gewandt und dadurch sah sich nun auch Mei gezwungen, sich zu erheben. „Gleich wird derjenige für uns erkennbar sein!“, ergänzte der Träger des alles sehenden weißen Auges und stierte weiterhin zum See. Chojuro zog unbewusst laut die Luft zischend in seine Lungen. Irgendwo hatte er gehofft, nun, nach der Zerschlagung Akatsukis und der Vernichtung Madaras, ein wenig Ruhe zu finden. Sich einem weniger straffen Training zu unterziehen, da doch eigentlich friedliche Zeiten herrschen sollten. Irgendwo hoffte er auch, dass man nun einfach zu übervorsichtig agierte. Aber wen verwunderte dieses Verhalten auch? Man hatte es nie anders vorgelebt bekommen. Die nachkommenden Generationen würden es einfacher haben. Die, die den Krieg nicht kannten. Die, die nie jemanden haben töten müssen oder sterben sehen. Ein Schatten wurde im gleißenden Gegenlicht der Sonne am Rand des Ufers, dort, wo er kurz zuvor selbst noch gestanden hatte, sichtbar. Klein. Sehr klein. Und in einem für seine Größe passenden, schwarzen Mantel gekleidet. Dieser Jemand schien ihnen keinerlei Beachtung zu schenken, obwohl er sich prüfend umsah. Irgendwie eine reichlich irritierende Situation für die drei Gefährten aus Kirigakure. Diese wirklich kleine Gestalt schien eine Hand zum Mund zu führen und klatschte sie kurz darauf auf den Staub aufwirbelnden Boden direkt am Ufer: „KUCHIYOSE NO JUTSU!“ Ein lauter Knall und sehr viel Rauch ummantelte nun eine deutlich größere Gestalt, die daraufhin erschien und die Kirinins verengten ihre Augen noch weiter um gegen die Sonneneinstrahlung ankämpfen zu können und den erschienenen Umrissen mehr Gestalt geben zu können. Ein junger Mann, dessen Kleidung eindeutig auf einen ANBU aus Konohagakure hin wies, trat aus den Rauchschwaden heraus, bückte sich vor der kleineren Gestalt und setzte etwas Größeres auf den Boden ab. „Dies ist die nächstgelegene direkte Verbindung nach Myoubokuzan. Näher kann ich euch nicht an Kumo heranbringen!“, erklärte mir die alte Kröte und verzog etwas das Gesicht, „Ein halber Tagesmarsch wird es wohl werden unter normalen Voraussetzungen. Aber die Hitze ist gerade unerträglich. Ich werde mich daher nicht länger als nötig hier aufhalten!“ „Kein Problem!“, erwiderte ich direkt und setzte Naruto, der immer noch die Gestalt Kuramas hatte und bisher relativ starr in meiner festen Umklammerung gehangen hatte, neben ihn auf den Boden ab. Ich spürte Chakrapräsenzen in direkter Nähe, aber nichts, was mich unnötig beunruhigen würde. „Ihr macht euch am Besten gleich auf zum Raikage und wenn der Junge und Kurama wieder getrennt sind gleich zur Priesterin ins Reich der Dämonen. Sobald ihr dort die erforderlichen Schriftrollen habt soll mich Naruto mit Kuchiyose rufen und ich schaffe euch zurück nach Myoubokuzan. Dein Senjutsu – Training sollte nicht mehr als nötig aufgeschoben werden.“ Ich nickte und spürte das nähere herantreten einer der Präsenzen. Instinktiv nahm ich eine straffere Körperhaltung an und legte meinen Kopf etwas schräg, um der Person, die auf uns zutrat, zu signalisieren, dass sie mir durchaus schon aufgefallen war, ich ihr aber keine unnötige Beachtung schenken wollte. Eher betrachtete ich aus dem Augenwinkel heraus unsere derzeitige Position und Lage. Die Umgebung kam mir bekannt vor. Trotz der flirrenden Hitze, die über dem nebenliegenden See lag, erkannte ich die dahinterliegende Felskettenformation. Ich war bereits hier gewesen. Unraikyou hieß dieser Ort. Damals traf ich hier mit Team Taka erstmalig auf den Jinchuriki des Hachibi. Ich glaube, Killer Bee war sein Name. Ein guter, ein starker Shinobi. Selbst ohne das Chakra des Hachibi ein ausgezeichneter Schwertkämpfer! Ich musste mir eingestehen, dass er mir damals wirklich Probleme bereitet hatte. Aber das war damals. Ich hatte mich weiterentwickelt. Dennoch war ich nicht auf eine weitere Konfrontation mit dem Achtschwänzigen aus. Im Gegenteil. Trotz der vergangenen Differenzen erhoffte ich mir nun durch den neu entstandenen Frieden eine Zusammenarbeit. Mehr noch. Ich sah hinunter zu meinem Blondschopf, der bis auf die Augen so gar nichts mehr von meinem Freund hatte. Ich brauchte dringend die Hilfe der Bijus. Und ich wusste nicht, wo diese sich aufhielten. Das wussten nur die Kage und die Jinchuriki. Zwar war ich mitunter auch einer, doch hatte ich nie mit Naruto genauer darüber sprechen können. Und nun, wo es nötig war, es zu wissen, war es nicht möglich. Natürlich verstand Fukasaku meinen Freund, doch schien es mir zu umständlich, mir jedes Wort von Naruto durch diese Kröte übersetzen zu lassen. Zudem fehlte mir Narutos Stimme. Ich wollte es von ihm selber erfahren. Ich wollte seine sich ständig verändernde Gesichtsmimik dabei sehen, wenn er mir alles, vermutlich mit absoluter Begeisterung und strahlenden Augen, berichtete. Verdammt. Er fehlte mir wirklich! Naruto, in der Gestalt Kuramas, hatte den Kopf gesenkt und betrachtete seine Pfoten eindringlich. Doch ich wusste, dass diese unbeteiligte Haltung in ihrem Schein trügerisch war. Er konzentrierte sich auf unsere Beobachter. Und ich wusste, dass wenn diese uns in irgendeiner Form feindlich gesinnt wären, er sich schon irgendwie bemerkbar gemacht hätte. Fukasakus Augenpaar richtete sich wieder auf die Mitte des Sees: „Alles klar soweit, Kleiner?“ Erneut nickte ich. Was, bitte schön, sollte denn nicht klar sein. Ich wusste, was ich zu erledigen hatte und erkannte auch die dringliche Notwendigkeit darin, auch wenn ich derzeit lieber weiterhin mein Augenmerk auf Orochimaru gerichtet hätte. Vielleicht spielte ihn mir das Schicksal ja doch noch in die Hände. Wer weiß das schon? Fukasaku richtete sich den leicht hochstehenden Kragen seines Mantels und hob dann die Hand: „Dann wünsche ich euch viel Erfolg!“, nickte und verschwand dann in den flirrenden Hitzeschwaden auf der Oberfläche des Sees. „Der Uchiha!“, brummte nun weitaus weniger freundlich als vom spürbaren Chakrafluss angenommen eine dunkle Stimme in meiner unmittelbaren Nähe und ich fuhr ruckartig zu dieser herum. „Eine interessante Begegnung, wo man sie nie vermutet hätte!“, klang nun dagegen fast schon glockenhell eine weibliche Stimme im Hintergrund und ich lokalisierte die beiden anderen Chakraflüsse im Schatten einer nahegelegenen Baumgruppe. Ich vermutete Ulmen, das tat aber eigentlich nichts zur Sache. Da mir wenig der Sinn nach nettem Smalltalk stand und eigentlich auch die Zeit drängte, hob ich nur leicht eine meiner Brauen und verschränkte demonstrativ desinteressiert die Arme vor meinem Brustkorb. Kurama hob allerdings interessierter den Kopf und erhob sich aus seiner sitzenden Position. Langsam setzte er eine Pfote vor die Andere und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. Fixiert auf die beiden Gestalten im Hintergrund. „Was will der Uchiha hier und zudem in der Kleidung eines ANBU? Stünde ihm da nicht die Kluft eines Häftlings von Hozukijo besser?“ Der ältere Blauhaarige mit der Augenklappe, welcher mir am Nächsten stand, kam mir optisch bekannt vor. Irgendwo hatte ich ihn schon einmal gesehen. Und auch wenn er gerade seine Lippen etwas spöttisch verzog, erkannte ich einen deutlich erhöhten Herzschlag und dadurch den auch nötigen Respekt vor meiner Person. Ich kam nicht umhin, ihm auch mein freundlichstes Lächeln zu präsentieren, doch ich spürte an Kuramas durchdringendem Blick, dass ich mich wohl zurücknehmen sollte. Mir war bewusst, dass ich hier nichts provozieren dürfte. „Ach, der wunderschöne Mann also!“, durchschnitt die fast schon aufjauchzende Frauenstimme die angespannte Stimmung zwischen uns und ließ alle Beteiligten zu eben dieser herumfahren. Sie trat nun etwas aus dem Schatten heraus und auch bei ihr hatte ich einen leichten Wiedererkennungseffekt. Und nun konnte ich sie auch alle zuordnen. Die Konferenz der Fünf Kage im Eisenreich. Sie war die Mizukage aus Kirigakure und die anderen Beiden ihre persönlichen Begleiter und wohl auch Leibwächter, wobei ich wusste, dass sie diese genauso wenig nötig hatte wie Naruto mich. Ihr Daumen glitt fast schon lasziv wirkend auf mich über ihre leicht geöffnete, tief dunkelrote Lippe. An sich eine sehr attraktive Frau von schätzungsweise 30 Jahren. Ihre Kleidung bestand aus einem langärmligen, dunkelblauen Kleid, das bis zu ihren Knien reichte, welches jedoch durch einen raffinierten Schlitz den kompletten rechten Oberschenkel frei legte. Ebenso wies dieses Kleid ein sehr tiefes Dekolletee auf. Scheinbar wurde das Ganze vorne mit einem Reißverschluss verschlossen. Dennoch hatte sie einen fast vergleichbaren Vorbau wie Tsunade, der mir schon fast die Sorge bereitete, ob dieser Reißverschluss auch in einem Kampf alles an Ort und Stelle halten würde und allein dieser Anblick würde viele männliche Gegner äußerst ablenken. Mich jedoch ließ dies wohl eher kalt. Mich interessierten nur Fähigkeiten eines potenziellen Gegners und nicht sein Aussehen oder seine sexuellen Reize. Auf genau diese schien sie es aber gerade anzulegen. Schneller als gedacht stand sie nun direkt vor mir und ihre blau-lackierten Fingernägel kratzten hörbar über meinen weißen Brustpanzer, während sie wohl versuchte, mit einem verrucht wirkenden Blick mich von unten nach oben zu fixieren. Ihre Wirkung auf mich war gleich null. Das spürte sie auch. Nur anscheinend nicht Naruto. Denn es war ein deutliches Knurren neben uns zu vernehmen und ich schielte zu ihm herunter. Sie ignorierte den knurrenden Fuchs neben sich vollends, lehnte sich stattdessen mit ihrem Oberkörper noch mehr zu mir herüber: „Schon damals empfand ich es als Verschwendung, einem solch wunderschönen Mann im Kampf entgegentreten zu müssen! Doch hörte ich bereits die erfreuliche Kunde, dass ihr im Kampf die Lager gewechselt habt und nun an der Seite des Hokage dient!“ Ihre Hand strich weiter hoch, meine Seite entlang über die Schulter und meinen Hals und ruhte schlussendlich auf meiner rechten Wange. Von mir erfolgte jedoch keinerlei Regung. Fast schon missbilligend betrachtete ich sie und aus ihrem Mund erklang ein leicht amüsiertes Lachen: „Wo ist der Hokage eigentlich? Solltet ihr nicht an seiner Seite sein?“ Ihr Gesicht näherte sich meinem an. Normalerweise hätte ich sie schon längst von mir gestoßen wenn ich denn in einer weniger offiziellen Kleidung wäre. Nun repräsentierte ich auch irgendwo Konohagakure. Und ich wusste, dass Naruto einiges zu erdulden hatte, da er einem weltweit gesuchten Nukenin ohne jedwede weiterer Konsequent verziehen und diesen noch in den Stand des ihm nächst stehenden ANBU erhoben hatte. Ich erkannte eine Hand, die sich auf die Schulter der Mizukage legte und diese ruckartig von mir weg zog. „Mei – sama! Dem Hokage gefällt eure Zuneigung seinem ANBU gegenüber nicht!“, brummte der ältere Blauhaarige trocken und platzierte sich selbst zwischen mich und seine Vorgesetzte. Nun war ich dennoch erstaunt. Woher wusste er gerade um Narutos Gefühle? Doch schon im selben Augenblick erkannte ich des Rätsels Lösung: unter der Augenklappe, welche sein rechtes Auge zierte, sah ich ein aktiviertes Byakugan. Eindeutig nicht sein eigenes. Wer weiß, wie er sich dies, sicherlich unrechtmäßig, ergaunert hatte, doch er hatte dadurch wohl schnell erkannt, dass das neben mir kein herkömmlicher Fuchs mit neun Schweifen war. „Was ist geschehen?“, nachdem er Naruto eine Weile schweigend betrachtet hatte und die Mizukage nun hinter ihm wohl innerlich einige Flüche an ihn richtete, starrte er eingehend mich an. Was sollte ich nun groß drum herum reden, wenn ich doch wusste, dass ich diese Kunde auch dem Raikage unterbreiten musste um an mein eigentliches Ziel, den Bijus, näher heran zu kommen und die anderen Kage es dadurch eh erfahren würden: „Akatsuki!“ Über meine doch recht knappe Aussage sichtlich schockiert sprangen der Byakugan – Anwender sowie die braunhaarige Mizukage einen Schritt zurück. Nur der jüngere Blauhaarige, der sich bislang bedeckt im Hintergrund gehalten hatte und leicht zittrig ein wohl viel zu großes Schwert, welches Suigetsu bestimmt brennend interessieren würde, in Händen hielt, schien weiterhin wie erstarrt. „Akatsuki!“, stöhnte die Braunhaarige und klang jetzt für mich dankenswerterweise nicht mehr ganz so lüstern und sexuell interessiert. Allein das ließ Naruto sich in seiner ganzen Körperhaltung entspannen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er eifersüchtig gewesen war und ich musste deplazierterweise über diese Erkenntnis leicht grinsen, was aber den mir Gegenüberstehenden wohl nicht weiter auffiel. „Also, du bist Sasuke Uchiha und nun der ANBU an der Seite des neuen Hokage, dem Jinchuriki Naruto Uzumaki!“, schien sich der Ältere als Erster über meine Hiobsbotschaft gefangen zu haben. Ich nickte: „Das stimmt!“ „Und was genau ist geschehen, dass Naruto Uzumaki nun...“, er zeigte ziemlich ungeniert mit dem Finger auf meinen kniehohen Begleiter, „...so aussieht?“ Ich seufzte Augenrollend. Aus dieser Situation kam ich wohl ohne Erklärung nicht heraus: „Auf einer Mission begegneten wir Akatsuki – Mitgliedern und gerieten in einen Kampf. Sie haben sich wohl auch weiterentwickelt zu den Daten, die uns bislang vorlagen und innerhalb dieser Kampfwirren“, anders wusste ich nun nicht die Geschehnisse zu umschreiben, „ist es ihnen Gelungen, den Hokage in diese Gestalt zu bannen. Wir befinden uns daher auf dem Weg nach Kumogakure, um dort vom Raikage die derzeitige Position der Bijus zu erfahren und um dem Hokage mithilfe derer wieder seine ursprüngliche Gestalt zu geben sowie nach dem Verbleib des Kyuubi zu sehen ehe ein weiterer Angriff der Akatsuki erfolgen kann!“ So, ich denke, mit dieser kurzen Zusammenfassung dürfte man uns unbehelligt weiter ziehen lassen. Ebenso könnte ich auch fragen, was die Mizukage mit Hofstaat noch in Kumogakure zu suchen hatte. In früheren Zeiten hätte man darin leicht eine versuchte Verschwörung gegen Konohagakure, Iwagakure oder Sunagakure von Seiten Kirigakure und Kumogakure sehen können. Der Jüngste dieser Runde legte nun sein übergroßes Schwert nieder und trat vorsichtig näher an unsere Runde heran. Der Ältere, eindeutig ein Sensor – Typ aufgrund seines Byakugan, hatte derweil einen Gesichtsausdruck, der irgendwo zwischen Erstaunen und Unglauben einzuordnen war. Letzteres konnte ich sogar verstehen. Uns allen war nicht wirklich viel Zeit zuteil geworden nach den letzten Kämpfen und irgendwo hatte man jetzt noch nicht damit gerechnet, dass alles wieder drohte von vorne anzufangen. Als Erste fand die Mizukage ihre Stimme wieder: „Dann werden wir wohl wieder zurück gehen und euch begleiten!“ „Aber Terumi – sama! Warum denn das?“, hörte ich nun erstmal die Stimme des jüngeren Blauhaarigen. Er wirkte nicht nur reichlich schüchtern und dadurch als Shinobi deplatziert, sondern er klang auch noch so. „Raikage wird bei dieser Nachricht sowieso wieder eine Konferenz einberufen lassen. Da der Sandaime Tsuchikage noch vor Ort ist und der Hokage sich nun bei uns befindet würde dann nur noch der Kazekage fehlen. Was sollen wir uns daher hin und herbewegen? Und so wie ich Ay kenne, wird er ebenfalls die Samurai hinzuziehen wollen. Zudem lasse ich ungern einen attraktiven jungen Mann alleine nur in der Begleitung eines körperlich eingeschränkten Hokages durch diese Hitze reisen!“, ihr Lächeln hatte irgendwie etwas Anzügliches und das ich mit dieser Vermutung nicht ganz falsch lag zeigte mir das offensichtliche Zusammenzucken des kompletten Fuchskörpers. Lass deine Griffel von meinem Sasuke! Ich schwöre, echt jetzt, dass ich dir gleich in deine breiten Stampfer beißen werde, wenn du nicht sofort damit aufhörst, ihn so anzuschmachten! Das und so ähnlich schoss mir durch den Kopf, während Mei Terumi, die amtierende Godaime Mizukage von Kirigakure, meinem Sasuke mit ziemlich eindeutigem Augenaufschlag über die Brustpanzerung kratzte. Sie lehnte sich weit nach vorne, strich ihm über die Seiten. Verdammt! Wie gerne wäre ich jetzt in der Lage, dass auch tun zu können, echt jetzt! Ich spürte ein festgesetztes Knurren in meiner Kehle und vernahm auch den dazu gehörigen Laut, doch wurde ich von ihr vollends ignoriert. Das Sasuke sich von dieser Belästigung wenig bis gar nicht beeindruckt zeigte, tröstete mich eigentlich nicht. Ich erkannte darin nur erleichtert, dass sich sein Interesse am anderen Geschlecht in den letzten Jahren wohl nicht geändert hatte: es war schlichtweg nicht vorhanden und das ließ mich wiederum hoffen. Zwar hatte ich ihm gesagt, was ich für ihn empfand und er war auch ziemlich willig auf meine Küsse eingegangen, doch waren die Worte, die ich mir irgendwo so sehnlichst aus seinem Mund wünschte, nie gefallen. Ich wusste absolut nicht, was er für mich empfand. Und das wurmte mich unglaublich! Dann neben ihm stehen zu müssen während er so schamlos von oben bis unten begriffelt wurde machte mich irgendwie richtig sauer! Echt jetzt! Ihre Hand strich sanft hoch über seine Schulter, die empfindliche Halspartie hoch und legte sich dann auf seine Wange. Und ich explodiere gleich! Die Alte provoziert hier gerade das ich jegliche Friedensverträge augenblicklich vergesse! „Wo ist der Hokage eigentlich? Solltet ihr nicht an seiner Seite sein?“, und ihr Gesicht näherte sich bis auf wenige Zentimeter dem von Sasuke an. Frau, ich geb dir noch einen Zentimeter und es passiert ein Unglück, ich schwöre, echt jetzt! Ich spüre bereits wie ich zum Sprung ansetze und mir genau ausmale, wo ich ihr zuerst meine Zähne rein schlagen werde. Doch da wurde sie, zu ihrem Glück, an der Schulter gepackt und etwas nach hinten, von meinem Sasuke weg, gezogen: „Mei – sama! Dem Hokage gefällt eure Zuneigung seinem ANBU gegenüber nicht!“ HÄ? Woher wusste der Typ neben dieser Nymphomanin das ich auch hier war? Aber ihr Glück! Echt wahr! Es hat nicht mehr viel gefehlt und mir wäre auch jeder Ärger von Tsunade – obaa – chan recht gewesen wenn es deswegen Probleme gegeben hätte! Dieser Begleiter starrte mich etwas zu intensiv für meinen Geschmack an. Ich hatte das Gefühl, als würde er mich röntgen. „Was ist geschehen?“, war schließlich seine Frage an Sasuke gewandt. Sasuke wirkte nicht gerade so, als habe er nun vor hier jedes einzelne Detail groß zu erläutern, aber sein „Akatsuki!“ fand ich dann doch als Erklärung etwas dürftig. Wie erwartet sprangen Mei und ihre Leibwache mit wenig erfreuter Mimik etwas von uns weg, so als wären wir hier diejenigen mit schwarzen Mänteln und roten Wolken drauf! „Akatsuki!“, stöhnte die Mizukage und schien nun endlich von ihren Verführungsplänen abgekommen zu sein! Danke Akatsuki! Ihr habt soeben eine internationale Krise abgewendet! Auch wenn ihr schuld seit, dass ich hauptsächlich auf allen vieren durch die Gegend renne, so schulde ich euch doch meinen tiefsten Dank! Ich merkte nun, wie ich mich endgültig entspannte und sich auch meine Atmung normalisierte. Verdammt! Ich war wirklich richtig eifersüchtig gewesen! Lag es vermutlich daran, dass ich selbst nicht wusste woran ich bei ihm war? Bestimmt! Echt jetzt! Normalerweise bin ich doch nicht so! Und Kurama auch nicht... kann ja sein, das ich neben seinem Körper auch noch seine Gefühlswelt übernommen habe... obwohl... UNSINN!!! Kurama und Sasuke! Lachhaft! „Also, du bist Sasuke Uchiha und nun der ANBU an der Seite des neuen Hokage, dem Jinchuriki Naruto Uzumaki!“ Diese Schlussfolgerung des Situationsretters vor Ort ließ mich wieder aufmerksamer werden. Tatsächlich! Er wusste, dass ich in der Gestalt des Kyuubis vor ihnen stand. Sasuke fixierte das Auge des Blauhaarigen, welches unter dieser Augenklappe steckte. Anscheinend stimmte damit etwas nicht. Und da sah ich es auch. Die feinen, hervorgetretenen Äderchen rund um diese Augenklappe. So etwas hatte ich bisher nur bei Mitgliedern der Hyuuga – Clans gesehen! Dieses Typ besaß das Byakugan! Dann war es kein Wunder! Er hatte ganz einfach mein Chakranetzwerk beobachtet und anscheinend war dieses immer noch mein Eigenes! Sasuke nickte: „Das stimmt!“ „Und was genau ist geschehen, dass Naruto Uzumaki nun...“, dieser Kerl zeigte mit einer weit ausholenden Armbewegung auf mich, „...so aussieht?“ Na, danke auch! Mein Bastard seufzte und begann in einer wirklichen Kurzform zu erklären, was uns widerfahren war und warum uns nun der Weg nach Kumogakure geführt hatte. Der von mir bisher wenig beachtete Dritte von ihnen legte nun sein übergroßes Schwert nieder und trat vorsichtig näher an unsere Runde heran. Da er nun nicht mehr so ganz im Schatten der Bäume stand, konnte ich ihn auch erkennen und er kam mir sogleich bekannt vor. Ich war ihm einmal kurz begegnet... ich glaub das war auf so einer Insel oder so. Das Problem war, dass ich in den letzten Monaten einfach zu viel erlebt hatte. Und ich hatte viele neue Menschen kennengelernt! Da kam man schon mal sehr schnell durcheinander. Aber ich erinnerte mich doch an ihn weil mir dieses Schwert doch sehr in Erinnerung geblieben und weil er wohl kaum älter als ich selbst war. Er war einer der neuen sieben Schwertninjas des Nebels... na ja, eher war er der Letzte von ihnen, der noch übrig geblieben war, außer man zählte nun Suigetsu mal augenzwinkernd und seinem Wunsch gemäß dazu weil er Kurikiribocho besaß und sein großer Bruder Mangetsu wohl einer dieser Ninjas war. Na ja, egal! Mir wollte gerade sein Name nicht so wirklich in den Sinn kommen... Choji? Nee, das war mein.. ähm...beleibterer Kumpel. Chiyo? Nein... das war Gaaras Oma! Hm... verdammt! Wieso bin ich so vergesslich? Chojuro... hm...GENAU... Chojuro war's! HA! Doch nicht so blöde! Siehste, Teme? Ach Mist! Der kriegt das gerade gar nicht mit was ich hier für Meisterleistungen in meinem Kopf vollbringe! „Dann werden wir wohl wieder zurück gehen und euch begleiten!“, wieder riss man mich aus meinen Gedanken. Wie? Die wollen mit uns mit? „Aber Terumi – sama! Warum denn das?“, jetzt wo ich seine doch schon zögerliche, leise Stimme hörte, war ich mir vollkommen sicher! Das war Chojuro! Und ich wusste nun auch, dass man bei ihm auf keinen Fall von seiner schwächlichen Statur auf seine eigentliche Kraft schließen konnte! Chojuro war ein nicht zu verachtenswerter Gegner und hatte es wirklich drauf! „Raikage wird bei dieser Nachricht sowieso wieder eine Konferenz einberufen lassen. Da der Sandaime Tsuchikage noch vor Ort ist und der Hokage sich nun bei uns befindet würde dann nur noch der Kazekage fehlen. Was sollen wir uns daher hin und herbewegen? Und so wie ich Ay kenne, wird er ebenfalls die Samurai hinzuziehen wollen. Zudem lasse ich ungern einen attraktiven jungen Mann alleine nur in der Begleitung eines körperlich eingeschränkten Hokages durch diese Hitze reisen!“ ARGH! Sie tut es schon wieder! Sie gräbt hier vor meinen Augen meinen Sasuke an! Und was soll ihr dämliches Grinsen dabei? Aber sie hatte gerade auch etwas erwähnt, was Erinnerungen in mir wachrief. Während des Kampfes hatten sich meine von mir entsandten Kage Bushin in Konoha aufgelöst. Zuerst mein Sasuke – Doppelgänger. Dadurch hatte ich dann seine Erlebnisse über seine Erinnerungen erfahren. Gaara war nicht in Sunagakure, sondern in Konoha. Leider hatte ich anhand des plötzlichen Auflösens meines Kage Sasuke auch noch einen Blick auf Tsunade über meinen Kage Naruto erhaschen können und der deutete mir großen, unheilvollen Ärger bei meiner Rückkehr an. Allein bei dem Gedanken daran bekam ich weiche Knie und davon hatte ich nun ja vier Stück. Aber auch den Grund, warum Gaara sich in Konoha aufgehalten hatte, hatte ich erfahren und dies war kein erfreulicher gewesen. Suna war von Akatsuki angegriffen worden und laut den Erinnerungen meiner Kage Bushins hatte es sich um die Gleichen gehandelt, die uns auch in dem Versteck begegnet waren. Nur, wie sollte ich hier alle darauf aufmerksam machen, dass Gaara bereits um die weitere Existenz der Akatsuki wusste? Fukasaku war nicht mehr da und ich hatte beim besten Willen keine Idee, wie ich mich verständlich machen sollte. Es wurde wirklich Zeit, dass wir mich in meinen alten Körper zurück schafften, echt jetzt! Nicht nur, weil ich extrem eifersüchtig auf Mei Terumi war, weil sie Sasuke so berühren konnte wie ich es gerne gerade tun würde, sondern auch, weil ich als Hokage gebraucht wurde. Und zwar zum ersten Male. Diese ganzen Geräte zusammengetragen in diesem kleinen Zimmer wirkten irgendwie bedrohlich. Alles hatte an Gemütlichkeit verloren. War einer Sterilität gewichen, die schon unangenehm war. Dennoch war diese von Nöten. Hier ging es um ein Menschenleben. Eigentlich um Zwei. Schließlich war nun alles von ihr abhängig. Von ihrer Stärke. Von ihrer psychischen sowie körperlichen Stärke. Und auch von ihrem Glauben an sich selbst! Lange hatte sie mit sich selbst gehadert. Nie an sich selbst geglaubt. Sich immer als eine Last empfunden. Jahrelanges hartes Training unter Tsunade und die vielen schweren Missionen hatten sie zu der Kunoichi geformt, die sie heute war. Sie würde es schaffen! Sie würde ihn, Itachi Uchiha, nicht im Stich lassen und um ihn kämpfen. In erster Linie zählte dabei für sie seine Gesundheit. Sie würde ihn nicht enttäuschen! Sie würde auch Sasuke nicht enttäuschen. Schließlich war ihr Teamkamerad in seiner Verzweiflung erneut aufgebrochen und war nun irgendwo dort draußen um eine Lösung zu finden. Und sie würde auch Naruto nicht enttäuschen. Denn dieser war es, der ihr durch seinen immer währenden Optimismus gezeigt hatte, dass ihr für das, was sie erreichen wollte, stets harte Arbeit abverlangt wurde. Ohne ihn wäre sie nicht die, die sie jetzt war. Und zu guter Letzt wollte sie sich selbst nicht enttäuschen. Sie wusste, dass sie nun das Richtige tat. Selten war sie so überzeugt wie jetzt davon, dass ihre jahrelange Ausbildung zur medizinischen Kunoichi die richtige Entscheidung war. Nun konnte sie etwas bewirken. Etwas erreichen. Und nicht hinter ihren beiden Teamkameraden stehen, sondern neben ihnen. Sie würde auch etwas Entscheidendes dazu beitragen, Itachi zu retten. Itachi saß etwas verloren wirkend auf seiner Bettkante. Obwohl er die Veränderungen innerhalb seines Zimmers nicht sehen konnte, so hatte er das rege Ein- und Austreten aus seinem Raum über sein Gehör vernommen und war sich nun sicher, dass dieses Zimmer vermutlich nun einer Intensivstation des Krankenhauses glich. Aber anders war es nicht möglich. Die Ältesten dürften noch nichts von seiner Rückkehr nach Konoha wissen. Und hätten sie ihn nun ins Krankenhaus gebracht wäre dies dann zweifelsohne der Fall gewesen. Tsunade stellte nun die letzte Holzkiste ab und legte beim Herausgehen ihre Hand behutsam auf die Schulter der Rosahaarigen: „Wir sind dann soweit. Ihr solltet euch voneinander verabschieden und...“ „Das wird kein Abschied, Tsunade – sama“, sie lächelte ihre Meisterin zuversichtlich an, „Das wird ein Neubeginn!“ Auch Itachi schmunzelte bei diesen Worten. Ja, ein Neubeginn. Ein Zurücklassen von allem Alten, von allem Schlechten. Ein Vergeben und Vergessen hatte er nie erwartet. Eigentlich hatte er nur den Tod vor Augen gehabt und hatte sich damit abgefunden. Auch jetzt war ihm klar, dass die Gefahr bestünde, dass er aus diesem Koma niemals wieder erwachen würde. Doch was hatte er für eine große Auswahl. Er spürte, wie sein Körper nachließ und die Zeit dahin flog. Sollte sich sein Bruder alle Strapazen umsonst gemacht haben wenn er mit einem möglichen Heilmittel heimkehrte und sein Bruder war nicht mehr unter ihnen? Wollte er dies Sasuke antun? Nein. Sicherlich nicht. Er wusste, dass Sasuke dies nicht nochmals verkraften würde. Er hatte das Gefühl immer noch in seinen Armen, als er den Jüngeren bei ihrem unverhofften Wiedersehen mit eben diese fest geschlossen und an seinen Körper gedrückt hatte. Wie sehr der Körper des Jüngeren gebebt hatte unter den schluchzenden Tränen. Wie sehr seine Stimme zitternd immer wieder seinen Namen ausgesprochen hatte. Sasuke wirkte vermutlich kalt auf Andere aufgrund seiner Vergangenheit, an der er sicherlich nicht ganz unschuldig war, doch er wusste, dass es zwei Menschen gab, die hinter die eisige Fassade des jungen Uchiha sehen konnten und dort all die Sanftheit fanden, die ihm inne wohnte. Und sollte er diese heimtückische Krankheit hier nicht überstehen, dann bliebe Sasuke nur noch Naruto. Naruto war stark. In jedweder Hinsicht. Aber wäre er noch einmal in der Lage dazu, seinen kleinen Bruder aufzufangen? Itachi hatte hier nicht Angst um sich. Er hatte sich schon vor Jahren damit abgefunden, als ihn die Diagnose ereilte. Er hatte Angst um Sasuke, der sich gerade auf dem richtigen Weg befand. Er spürte, wie sich neben ihm die Matratze leicht senkte. Er hörte ihren ruhigen Atem. Er roch ihren angenehmen, blumigen Geruch. Gerade füllte sie fast alle seine Sinne aus und gab ihm irgendwie ein Gefühl von Zuversicht und Sicherheit. „Wir schaffen das!“, hörte er ihre leise, sanfte Stimme, die dennoch soviel Stärke aufzeigte. „Natürlich“, flüsterte er zurück und drehte langsam den Kopf in ihre Richtung, „Ich bin froh, das Sasuke solch Freunde in seiner Nähe hat!“ „Es sind auch deine Freunde!“, er konnte deutlich ein Lächeln, welches über ihre Lippen flog, heraus hören. Er hob seine Hand und strich ihr langsam und vorsichtig über die Wange, spürte dabei eine Haarsträhne und strich sie ihr hinter ihr Ohr: „Danke!“ Ihre Hand legte sich auf die Seine, welche immer noch die Strähne hielt und eine wundersame Wärme strahlte so zu ihm herüber. „Ich weiß gar nicht, was ich nun sagen soll, außer...“, sie zögerte; er hörte ihr tiefes Einatmen, „...das wenn das hier vorbei ist, du gesund und sehend aufwachen wirst!“ So viel Zuversicht hatte er nun auch nicht erwartet und er spürte auch bei sich ein Lächeln aufkommen: „Das sind sehr schöne Aussichten!“ „Wie?“, und sie hob fragend eine Braue. Er spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte allein aufgrund der Tatsache, das er nun seine Finger mit ihren verschränkte. „Ich kenne dich nur noch aus Erinnerungen. Damals waren wir auf gegnerischen Seiten und du zum Kampf entschlossen. Ich erinnere mich an grüne Augen, die voller Leidenschaft ihre Freunde zu retten und zu schützen aufblitzten. Ich erinnere mich an das Feuer, welches zu ausstrahltest. Und dazu dein Name... Ich freue mich darauf, zu sehen, was aus der wilden und temperamentvollen Blume von damals geworden ist...“, er pausierte, spürte wie sich die Röte in das Gesicht der jungen Kunoichi geschlichen hatte und wie sie zusammenzuckte vor Überraschung, als sich seine zweite Hand zunächst unbemerkt auf ihre andere Wange gelegt hatte. Langsam näherte er sich ihr an, spürte keinen Widerstand, eher ein entgegenkommen: „Sakura“ Er hatte es nicht vor gehabt. Er hatte es vor Tsunade sogar abgestritten. Er wollte sie nicht verletzen. Aber hier saß sie nun. Vor ihm. Und er wusste, dass sie nur wenige Augenblicke nach ihm aus freien Stücken in die Welt des heilsamen Schlafes fallen würde. Und auch wenn es viele Gründe dafür gab... ob aus Pflichtgefühl als Ärztin oder ihren beiden Freunden Sasuke und Naruto gegenüber... so wusste er auch, dass es mehr war. Und er wusste auch, dass dieses Mehr bei Weitem nicht mehr einseitig war. Er wollte wieder leben! Nicht nur aus der Verpflichtung heraus für Sasuke der große Bruder zu sein, den dieser so vermisst hatte sondern auch, weil er wieder leben wollte. Und sie saß hier, an seiner Seite, und strahlte so viel Wärme, Licht und Liebe aus... wie sollte er... nein, wie konnte er da widerstehen? Ganz sanft, vorsichtig, trafen seine Lippen auf die ihren. Sie schien nicht überrascht über diese plötzliche Wendung. Im Gegenteil. Den Druck, den sie nun auf seine Lippen ausübte sowie sie Hand, die er nun in seinem Nacken spürte, spornten ihn geradezu an, das Ganze hier zu intensivieren. Und dieser Aufforderung kam er gerne nach, auch wenn er selbst das Alles nicht so hatte kommen sehen oder geplant hatte. Aber es fühlte sich so gut an. Wie lange war er einer Frau nicht mehr so nahe gewesen? Es war Jahre her gewesen und dieser sanfte Kuss, der nach und nach an Leidenschaft und Stärke hinzugewann zeigte ihm deutlich, wie sehr er sich doch eigentlich nach dieser Art der Zuwendung gesehnt hatte. Sie seufzte wohlig in den Kuss, ihre Hand griff vom Nacken hoch in seinen Haaransatz und krallte sich dort fest. Ihre Körper waren sich wesentlich näher gekommen und pressten sich aneinander. Ihr beschleunigter Puls, ihr rasender Herzschlag... alles schien im Einklang zu sein mit seinem Eigenen. Wie fremdgesteuert, sich den eigenen Gefühlen hingebend, strich er mit seiner Zunge über den Spalt ihrer Lippen, welcher sich sofort für ihn öffnete und von ihrem Gegenstück bereits empfangen wurde. Nun entwich ihm ein tiefes Aufstöhnen. Diese Wärme, welche sich nun von seinen Lippen aus in seinem Körper ausbreitete war absolut berauschend und belebend. So weit wollte er es doch wirklich nicht kommen lassen, doch dann spürte er, wie ihre Hand nun den Rücken hinunter strich, an seiner Seite vorbei und unter das dunkelblaue Shirt glitt. Langsam, vorsichtig und auch irgendwie noch schüchtern streichelte sie sich über seinen festen Bauch zu seinem Brustkorb nach oben. Auch wenn es sich so unglaublich gut anfühlte und sein ganzer Körper nach mehr dieser zärtlichen Berührungen lechzte, so musste er dies nun unterbinden. Zumal er deutlich spürte, dass sie nicht mehr lange allein sein würden, da sich einige Personen auf dem Weg zu ihnen befanden. Doch dieser Kuss... diese süchtig machenden Berührungen... Es dürfte nicht sein! Zunächst zögerlich, doch dann für die Rosahaarige doch recht abrupt, löste er seine Lippen von ihren und noch ehe sie in irgendeiner Form etwas dazu sagen konnte, legte er einen Finger über ihren Mund. „Später!“, vernahm er seine Stimme schon mehr keuchend und das zeigte ihr auch, das er wirklich nicht abgeneigt gewesen wäre, dass Ganze hier unter anderen Voraussetzungen fortzusetzen. Er spürte zunächst ihre Enttäuschung, doch dann auch, dass sie erleichtert war. Erleichtert darüber, dass er wohl das Gleiche für sie empfand, wie sie für ihn und das Tsunades Verdacht absolut berechtigt gewesen war. „Später!“, antwortete sie ihm und sie strich ihm zärtlich über die Wange, ehe sich ihr Körper wieder von seinem entfernte und nur noch die miteinander verschränkten Finger ihrer Hände die Wärme an ihn ausstrahlten, nach der er sich so sehnte. Dies geschah keinen Augenblick zu spät, denn da wurde auch wieder die Tür zu seinem Zimmer aufgeschoben und er konnte mehrere Personen hereintreten hören. Tsunade war in Begleitung zweier vertrauenswürdiger Medicnins zurückgekehrt und Sakura hatte sich erhoben und ihre Finger von den seinen gelöst. „Itachi!“, sprach nun die San'nin im ruhigen Ton und legte ihm eine Hand auf die Schulter, so dass er ihre ungefähre Position ausmachen konnte, „Wir werden dich nun an die Herzfrequenzüberwachung anschließen. Dazu werde ich nun deinen Oberkörper freimachen!“ Er nickte und spürte sogleich, wie man ihm behutsam das Shirt über den Kopf hinweg auszog. Durch leichten Druck an der Schulter wurde ihm signalisiert, dass er sich nach hinten legen sollte. Kurz darauf spürte er die Kühle des Gels und das Auflegen und Ansaugen der einzelnen Sonden. Im Hintergrund erklang nun das regelmäßige Piepsen der Überwachungseinheit. Ein seltsames, schon beklemmendes Gefühl. Die Blindheit verstärkte dieses nur zusätzlich. Wohl fühlte er sich nicht. „Sakura, bitte entkleide dich!“, war wieder Tsunades Stimme zu vernehmen und Itachi hörte sogleich die raschelnden Geräusche von der sich ablegenden Kleidung. Sein Atem beschleunigte sich bei dem Gedanken und auch sein Herzschlag wurde schneller. Dummerweise blieb dies nicht verborgen, da nun auch das Piepen der Maschinen deutlich auf seinen Umstand hinwiesen. „Itachi, ist alles in Ordnung?“, er konnte Besorgnis in Tsunades Stimme erkennen, doch er nickte nur. „Nur etwas angespannt!“, und das war noch nicht einmal ganz erlogen. Natürlich war er angespannt. Doch während jeder andere Patient vermutlich aufgeregt aufgrund des Eingriffs gewesen wäre, so war er sich sicher, dass es bei ihm aufgrund der aufkommenden Bilder in seinem Kopf der Fall war. Das Piepsen einer zweiten Herzfrequenzüberwachung wurde laut. Diese war wesentlich schneller als die seine. „Sakura, du solltest dich etwas beruhigen!“ „Natürlich, Tsunade – sama!“ Itachi musste schmunzeln. Ihr erging es auch nicht viel besser als ihm. „Ich werde nun die Kanüle legen für das Narkotikum!“, und kurz darauf spürte er den leichten Einstich in der Mitte seines Handrückens. Er seufzte. Gleich war es nun soweit. Nun hing wirklich alles von Sasuke und Naruto ab, ob er jemals wieder aufwachen würde. Erneut spürte er, wie sich die Matratze sich neben ihm senkte und sich ein warmer Körper neben ihn legte. Sein Kopf drehte sich in diese Richtung und er konnte ein Lächeln nicht länger unterdrücken. Nun lag sie neben ihm. Sie machte diesen Schritt wirklich. Er hätte es verstanden, wenn sie sich nun doch kurzfristig dazu entschlossen hätte, es nicht zu tun. Die piepsenden Töne im Hintergrund erfolgten plötzlich absolut synchron. Ihre Herzen waren im Einklang. Auch wenn die Situation eine falsche war, so war doch dieser Gedanke irgendwo romantisch. Er spürte erneut, wie sich ihre Finger mit den seinen verschränkten. Die Wärme, die sie abstrahlte, kroch angenehm seinen Arm hoch und breitete sich in seinem ganzen Körper aus. „Nun, Itachi, ich gebe nun das Narkotikum in die Vene. Möchtest du noch etwas sagen?“ Er schluckte. Er spürte in seiner anderen Hand eine aufkommende Kälte. Ein normales Gefühl, wenn eine fremde Substanz in den Körper floss. „Wir sehen uns!“, wandte er sich in die Richtung, aus der er zuletzt die Stimme Tsunades vernommen hatte und drehte dann noch schnell den Kopf in die Richtung, wo er sich sicher war, dass dort Sakura lag, „Später, wilde Blume... später...“ Dann spürte er, wie ihm die Sinne schwanden und er in die Finsternis gezogen wurde. Das Einzige, was blieb, war diese angenehme Wärme, die ihre Hand in seine ausstrahlte und in seinem Körper verblieb. Wunderschöne, angenehme, sehnsuchtsvolle Wärme. „Versteh ich nicht, hm!“, mehr hatte der Blonde nicht mehr gesagt und das reichte dem Marionettenbauer auch. Denn er war sichtlich genervt. Eine wirkliche Hilfe war der Iwanin nämlich nicht, auch wenn die ihm aufgetragene Tätigkeit bei Weitem nicht so schwierig zu bewerkstelligen war und auch von einem absolut kunstbefreitem, hirnlosen Banausen wie Hidan hätte ausgeführt werden können. Doch zum Einen hatte Sasori nicht das geringste Vertrauen in irgendeine Fähigkeit des Jashinisten außer in das stupide Abschlachten irgendwelcher Menschenmassen und zum Anderen hatte sich der Silberhaarige direkt nach ihrer Ankunft in diesem Nordversteck auf und davon gemacht mit der Begründung, er suche sich jetzt eine Zelle um ein ausgiebiges Nickerchen zu halten mit anschließender Meditation seines Gottes zu Ehren. Auch Kakuzu war in den unzähligen Gängen verschwunden, nachdem er ihnen bei der Suche nach einem geeignetem Raum kurzweilig geholfen hatte. Und nun stand er hier, vor seinem eigentlichen Körper und entfernte mit sicherer und fachmännischer Präzision die Schäden, welche sie davon getragen hatte bei diesem unrühmlichen Einsturz des letzten Aufenthaltsortes ihrer seltsamen Gruppe. Deidara beugte sich erneut prüfend über den Federungsmechanismus der Hiruko – Marionette und schien schier zu verzweifeln. Dabei sollte er nur mögliche Geröllstückchen oder anderes Fremdmaterial entfernen, doch immer wieder schaffte es der Blonde auch, die Schäden irgendwie weiter zu vergrößern als zu minimieren. Denn schließlich hielt er nun zum wiederholten Male die komplette Gelenkfeder in seinen Händen. Und wäre die Situation an sich nicht so ärgerlich, dann hätte Sasori allein beim letzten Gesichtsausdruck seines Kameraden herzhaft gelacht. Deidara stellte sich einfach nur noch selten dämlich an! Nun saß er da und versuchte heimlich, da er hoffte, dass Sasori sein erneutes Versagen noch nicht aufgefallen war, eben diese Feder wieder irgendwie in das Handgelenk von Hiruko einzubauen, was ihm aber natürlich nicht so ganz gelingen wollte und mit kleinen Flüchen und Beleidigungen an die Puppe dokumentiert wurde. Irgendetwas mit Ton zu modellieren fiel ihm wesentlich einfacher, dass war ihm klar. Zudem fühlte er sich seit erreichen dieses Nordversteckes auch nicht ganz gut. Sein Kopf schmerzte etwas und auch konnte er sagen, dass er etwas müde und angespannt war. Zunächst hatte Deidara noch über Hidan gewitzelt, weil dieser sich mit seinem Wunsch, etwas zu schlafen mitten am Tage angehört hatte wie sich Kakuzu seinem Alter entsprechend benehmen müsste, doch nun konnte der Blonde den Wunsch des Jashinisten verstehen. Irgendwie fühlte er sich gerade nicht ganz wie er selbst. Vermutlich waren die Aufgaben seines Dannas an ihn wirklich einfach... nur er gerade dafür nicht in der Verfassung. Sasori tat weiterhin so, als hätte er nichts davon mitbekommen und widmete sich seinem wichtigsten Projekt. Bald hatte er den Körper vor sich soweit vorbereitet, dass er sich selber für den Übertritt vorbereiten konnte. Ein freudiges Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus. Dabei spürte er gar nicht, wie sich Deidara ihm von hinten näherte und äußerst interessiert wirkend über seine Schultern schielte. „Sasori – no – danna?“, flüsterte er schließlich dem Rotschopf leise ins Ohr und dennoch erschrak dieser über die plötzliche Nähe und sprang einen Schritt in die andere Richtung. „Was?“, das klang doch härter als beabsichtigt, doch der Blonde schien sich daran nicht zu stören. „Ähm...“, begann nun der Andere doch reichlich zögerlich und das obwohl dieser wissen müsste, dass Sasori jegliche Art von Verzögerung hasste, „Wie läuft das eigentlich ab?“ Sasori wirkte erstaunt. Begann der Blonde sich etwa für die Art der Kunst des Sunanins zu interessieren? „Hat man dir nicht beigebracht in ganzen und plausiblen Sätzen zu fragen wenn man eine konkrete Antwort erwartet?“, brummte er stattdessen nur und beugte sich wieder über den Abdomenbereich seines künftigen alten Körpers. Die Seilspule benötigte noch ein wenig Leichtlauföl. „Na, dieser Übertritt und so, hm!“, Deidara hatte sich auf einen nebenstehenden Holztisch gesetzt und ließ seine Beine baumeln. Irgendwie wirkte er dadurch auf den Marionettenspieler noch um einige Jahre jünger. Er seufzte, da ihm eigentlich gar nicht der Sinn danach stand, jetzt Fragen zu beantworten. Andererseits fand er es doch wirklich erfreulich, dass sein Begleiter nach all der Zeit, die sie schon miteinander verbracht hatten, nun doch reges Interesse an seiner Arbeit zeigte. „Das läuft so ab wie immer. Nur in meinem Fall mehr Schritt für Schritt. Körperteil für Körperteil!“, Sasori nahm das Ölkännchen und träufelte einige Tropfen auf die Spule. „Hä?“, klang es weniger intelligent vom Blonden herüber und Sasori kam nicht umhin, leicht die Augen zu rollen. Dies würde ein größerer Akt werden! „Also, dann erkläre ich dir nun mal, wie ich normalerweise eine Hitokugutsu herstelle“, holte er aus und drehte sich zu dem Blonden gewandt herum, während er sich fast schon lässig an den Arbeitstisch lehnte, auf dem sein Marionettenkörper lag, „Zuerst brauche ich einen Menschen. Ob tot oder lebendig ist da relativ gleich! Dann reiße ich zunächst die Gliedmaßen ab. Während der Rumpf ausblutet säubere ich alles. Auch die Körperbehaarung wird entfernt. Inneres Gewebe wird heraus geschabt und die Knochen zudem zertrümmert weil es dann leichter aus der Hülle entnommen werden kann“, er holte weit mit seinem Arm aus. In ihm trat das Gefühl von Vorfreude auf. Lange hatte er keine neue Hitokugutsu mehr hergestellt. Die sich stetig verändernde Gesichtsfarbe des Blonden bekam er gar nicht mehr mit. „Die Haut erhält eine versiegelte Wachsschicht. Sie ist dann noch so elastisch wie Leder, aber robust wie Eichenholz. Wenn ich dann alles an Innereien und so entfernt habe, da diese verrotten mit der Zeit und das dann schon unangenehm wäre, dann rüste ich die freigewordenen Stellen im Körper mit Waffen oder Fallen aus. Je nachdem! Dann werde die Gliedmaße über Federungselemente wieder angebracht und fertig! Meine ausgefeilteste und großartigste Kunst!“ Deidara war schlecht. Hätte er bloß nicht gefragt. Allein die Vorstellung, seinen Sasori – no – danna als Leichenfledderer zu sehen nahm ihm jedwede romantische Vorstellung an dem Puppenspieler. Dennoch schien er mit der Antwort nicht zufrieden: „Und das hast du wirklich so bei dir vor, hm?“ Sasori hob verwirrt eine Braue: „Natürlich! Der Körper hier ist ja schon fertig. Das hier war ja mein eigener ursprünglicher Körper. Wenn Kakuzu Recht hat, dann bin ich jetzt in Wirklichkeit ja nur ein genveränderter Zetsu! Hier muss ich nur noch Herz und Verstand transferieren. Das dürfte ganz schnell gehen!“ „Du willst das wirklich machen, hm?“, Deidaras Stimme klang plötzlich seltsam belegt. „Natürlich!“ „Und rein gar nichts könnte dich davon abbringen, hm?“, nun wurde die Stimme auch noch leiser, fast untypisch schüchtern für den sonst so lautstarken Iwanin. Nun erkannte der Rothaarige doch eine Veränderung bei dem Blonden, doch führte er diese nicht auf den Inhalt dieses Gespräches zurück. Bei genauerer Betrachtung wirkte Deidara wirklich extrem blass. Seine Augen wirkten glasig und richtig eingefallen. Gebettet von tiefen Rändern. Seine Schultern hingen schlaff am Körper herunter und die Wangenknochen waren zwar leicht rosig, doch irgendwie wirkten sie auch fahl. Als würde dem Bombenleger jegliche Energie fehlen. Langsam trat Sasori auf ihn zu und dieser erhob erstaunt den Blick, da er wohl nicht ganz verstand, was sein Danna denn nun von ihm wollen könnte. Doch Deidara wurde gerade auch irgendwie bewusst, dass ihm irgendwie nicht nur schlecht war, sondern auch schummrig. Konnte dies alles nur an den etwas seltsamen Informationen liegen, die er soeben erfahren hatte und die ihn alles in sich hatten zusammenziehen lassen beim bloßen Gedanken daran, dass sein Rotschopf vor hatte, seinen derzeitigen Körper aus Fleisch und Blut wieder gegen dieses leblose Ding auf dem Tisch einzutauschen? Er konnte es nicht genau sagen. Nur, dass er merkte, das auch seine Sicht wohl trüber wurde. Oder es lag an der schlechter werdenden Beleuchtung in diesem Raum. „Deidara?“, die Stimme seines Dannas klang auf einmal so weit weg... so unendlich weit weg. War dieser gerade nicht noch näher an ihn herangetreten? Warum war er denn jetzt soweit weg? Das war doch keine normale Übelkeit mehr, oder? Er spürte etwas Kühles an seiner Stirn. Das fühlte sich gut an! Was war das? Sasori zog ruckartig seine Hand wieder zurück. Der sonst so quirlige Blonde, der nun regelrecht apathisch vor ihm saß, glühte förmlich! Wie hatte dies so schnell geschehen können? Auch diese plötzliche körperliche Veränderung! Vor wenigen Augenblicken hatte er sich noch fluchend und zeternd mit Hiruko abgemüht, hatte dann noch angeregt eine Unterhaltung mit ihm angefangen und nun? Wie konnte ein durchtrainierter Shinobi wie Deidara es war so schnell körperlich abbauen, dass man es ihm sogleich ansah und dann noch so schnell fiebern? Er hatte schon als junger Genin in Sunagakure eine medizinische Grundausbildung genossen und wusste, dass ein so rapider Abbau der Körperabwehr kein natürliches Phänomen sein konnte! Ebenso war er absolut bewandert in der Zubereitung von Giften und Gegengiften. Er konnte mit Fug und Recht behaupten, dass er alle existierenden Giftmixturen kannte! Aber das hier war neu! Es schien, als würde man dem Körper des jungen Iwanins vor seiner Nase die Energie entziehen! Der Blonde hatte bislang nicht auf seine Ansprache reagiert. Die sonst strahlend blauen Augen bekamen nun einen leichten Graustich. So etwas kannte er nur bei älteren Menschen, deren Sehkraft nachließ. Verdammt! „Deidara!“, Sasori bemerkte, dass er nun auch so klang, wie er sich fühlte: Besorgt! Besorgt um den wortwörtlich plötzlichen Verfall des Blonden vor seinen Augen. Doch dieser reagierte immer noch nicht. Was konnte es nur sein? Seine Hände legten sich auf die Schultern seines Gegenübers und gaben ihm direkt das Gefühl, als würde er unter der Last dieser zusammensacken. Sasori wusste, dass er selbst schmächtiger Natur war und demnach auch nicht viel wog. So konnte das Gewicht seiner bloßen Hände doch nicht zum Zusammenbruch seines Freundes führen. Diese Unwissenheit, nicht zu wissen, was gerade hier so plötzlich geschah, bedrückte ihn. Nervte ihn. Verstörte ihn. Und er spürte Panik aufkommen. Nicht nur Panik aufgrund seiner Unwissenheit, welche er nie für möglich gehalten hätte. Nein. Da war etwas anderes. Etwas Größeres! Er machte sich Sorgen. Schon fast panikartige Sorgen um seinen Blonden. Er konnte mit bloßem Auge sehen, wie die fülligen Wangen vor ihm immer mehr einfielen. Es erinnerte ihn an das zuvor geschilderte Aushöhlen seiner menschlichen Marionetten. Als würde Deidara gerade von innen her ausgehöhlt werden! „Deidara! Sag mir, was ist mit dir?“ Er brauchte eine Antwort, doch er wusste auch, dass er sie sicherlich nicht erhalten würde. Der Blonde war einfach schon nicht mehr wirklich ansprechbar! Seine Hände glitten von den Schultern des Iwanins herunter, die Arme entlang und verharrten bei dessen Händen, die er mit festem Griff in seine nahm. Scheiße! Was sollte er tun? Wie konnte er ihm helfen? Er musste ihm helfen! Wenn er in dieser Geschwindigkeit weiter abbaute, würde in wenigen Minuten hier nur noch eine mumifizierte Hülle sitzen! Er spürte keinen Gegendruck in seinen Händen. Die rechte Hand des blonden Nukenin war eisig kalt. Leblos. Schlaff. Irritierenderweise pulsierte hingegen die linke Hand und Sasori blickte fragend verwirrt hinunter. Was war das? Diese Hand war nicht nur pulsierend warm, nein, sie glühte förmlich. Ebenso intensiv wie die Stirn. Sasori glaubte sogar erkennen zu können, wie diese Hand einen unnatürlichen Rotschimmer aufwies. Moment! Dieser Stab! Kakuzus Stab! Hatte der Unsterbliche diesen nicht auf Deidaras linke Hand geworfen? War dieser Stab dann nicht in Deidaras Hand eingedrungen? Wieso pulsierte nun genau diese Hand? Das Blau der Augen war nun fast gänzlich verschwunden. Fuck! Sasoris Herz raste vor Panik! Deidara! Wieso war ihm die wohl schlechte körperliche Verfassung des Jüngeren nicht eher aufgefallen? Er löste seine Hand von der glühend Heißen, griff blind hinter sich. Er hatte stets einen ordentlichen Arbeitsplatz. Er wusste genau, wo was lag und er brauchte nicht hin zu sehen, um genau an die Stelle zu greifen, wo er wusste, dass dort der Gegenstand lag, den er nun am Dringlichsten benötigte. „Dei?“, sachte strich er noch mal über die fahle eingefallene Wange des Iwanins, „Das könnte jetzt weh tun, aber es geht nicht anders!“ Und noch während er dies aussprach stach er zu. Das Skalpell fest umschlossen spürte es das Nachgeben des angeschwollenen festen Fleisches der Hand seines Freundes. Das Herausspritzen der warmen, roten Flüssigkeit. Für ihn normalerweise ein gewohnter Anblick. Doch bisher hatte er solche Eingriffe nur angewandt um in irgendeiner Form Leben zu nehmen... nicht aber um Leben zu retten! Nicht hinsehend, allein spürend, wusste er wie tief er die scharfe Klinge in die Hand einführen und wie lange er diesen Schnitt ziehen musste. Im Gesicht des Bombenlegers war keinerlei Regung zu erkennen. Nicht einmal ein erschrockenes Zucken über diese wohl offensichtlichen Schmerzen. Obwohl... Deidara müsste Schmerzen, gerade was seine Hände betraf, gewöhnt sein. Schließlich hatte man ihm in der Vergangenheit oft genug die Arme abgetrennt. Dennoch irritierte es Sasori, dass wirklich nichts zu sehen war. Weder Schmerz, noch Furcht, noch Panik. All diese Empfindungen hätte ihm Sasori nun nachgesehen, als er nun das Skalpell entfernte und stattdessen die nun stark blutende Hand in seine rechte nahm und diese besonders festhielt, während seine linke Hand sich der klaffenden Wunde näherte: „Ich wusste, dass da was faul ist!“ Daumen und Zeigefinger spreizten die Wunde, ließen eine freie Sicht auf Sehnen, Venen und den feinen Handrückenknochen zu. Und auch ebenso wurde das freigelegt, was ihn nun interessierte. Es pulsierte dort, wo er es vermutet hatte und als hätte es einen eigenen Herzschlag. Als wäre ein weiteres Lebewesen in der Hand seines geliebten Dummkopfs. Noch bevor er danach greifen konnte hielt er inne. Was hatte er da gerade gedacht? Das Dummkopf hätte er noch gelten lassen, denn das war Deidara an manchen Tagen ganz sicherlich. Aber was war das davor? Geliebter? Wieso? Warum? Zumal... war der Zeitpunkt nicht gerade ungünstig? Er musste ihn nun retten! Und er hoffte auch, dass würde er auch tun, wenn er nun diesen Stab entfernen würde! Seine Finger griffen vorsichtig in die Wunde. Deidara war Künstler! Er erschuf seine Kunst mit den Händen! Daher wollte, konnte und dürfte der Sunanin nichts verletzen, was die künftige Beweglichkeit einschränken würde. Sollte es ihm aber nicht gelingen, diesen Stab zu entfernen, so würde er nun auch nicht zögern, dem Blonden schlimmstenfalls die Hand abzuschlagen! Er ergriff den Stab. Dieser war richtig heiß und das pulsieren hatte er sich nicht eingebildet! Es war tatsächlich vorhanden! Doch sein Vorhaben schien aus zweierlei Gründen nun nicht so einfach zu werden: Zum Einen brannte dieser Stab auf seinen Fingerkuppen, als würde reine Säure über seine Finger in die Haut eindringen und zum Anderen schienen sich Deidaras innere Gefäße mit diesem Fremdkörper bereits verkapselt zu haben. Sasori wollte schreien und fluchen! Da half nichts. Eine erneuter Griff zum Skalpell und diesmal weniger zaghaft stach er in das Gewebe neben dem Stab und ließ die scharfe Klinge darunter gleiten. Mit einer kräftigen Abwärtsbewegung hebelte er den Stab einfach heraus, der ihm schon entgegen sprang und klirrend wie ein Stück Glas auf dem Boden landete. Sofort schoss ein Schwall Blut hinterher. Anscheinend hatte er doch eine wichtigere Vene verletzt! Es hatte bei Hidan funktioniert und warum sollte es nun jetzt hier auch nicht funktionieren. Die medizinischen Grundkenntnisse hatte er ja und die Fähigkeit, Chakrafäden zu spinnen war bei ihm als Meister der Marionettenkunst besonders stark ausgeprägt. Schnell ließ er sein Chakra in die tiefe Wunde des Blonden einfließen und fast zu seinem eigenen Erstaunen stoppte die starke Blutung umgehend. Erleichtert atmete er aus. Die zuvor noch nicht so wirklich wahrgenommene Anspannung legte sich. Fast schon ein wenig erschöpft richtete er seine braunen Augen auf das Gesicht des Iwanin. Er wirkte immer noch reichlich fahl und blass, aber der fiebrige Schimmer auf dessen Wangen war gewichen und, Jashin sei Dank, war auch ein leichter Hauch des Blaus in den Augen zu erkennen. Sasori no Akasuna wusste, dass er richtig gehandelt hatte. Er wusste, dass er sich stets auf sein Gefühl verlassen konnte und das dieser ganzen Geschichte hier nicht zu trauen war. Er bückte sich und betrachtete den nun am Boden liegenden roten Fremdkörper. Was war das hier genau? Mit Sicherheit konnte er nun sagen, dass es dabei gewesen war, seinem Freund das komplette Chakra und seine Lebensenergie abzusaugen. Und vermutlich erging es Hidan gerade ähnlich. Schließlich war er auch infiziert worden von Kakuzu. Aber um Hidan wollte und brauchte er sich vermutlich keine Sorgen zu machen. Der Silberhaarige war unsterblich und wenn er Veränderungen an sich feststellen würde, dann würde dieser vermutlich mit Begeisterung und Freude über den aufkommenden Schmerz jenes Körperteil abschlagen, welches betroffen war. Mit einem naheliegenden Holzkeil schob er den Stab auf die Öffnung eines Reagenzglases zu und versiegelte dieses dann mit einem Korken. Er würde sich dieses seltsame Objekt genauer ansehen. Es untersuchen. Er war Giftmischer. Er würde den Schwachpunkt herausfinden. Deidara, welcher noch zusammengesackt auf dem Tisch saß, stöhnte auf und Sasori erhob sich um in dessen Sichtfeld zu treten. „Dei? Hörst du mich?“ „Sa...so...ri...no..dan...na!“, versuchte der Blonde gerade zu lächeln? Er legte seine Arme um dessen Schulter und legte ihn behutsam nieder. Schnell zog er den Mantel aus, rollte ihn zusammen und bettete den Kopf des Blonden darauf: „Du hast einen starken Chakraverlust erlitten. Das wird was dauern, bis du dich regeneriert hast! Du solltest schlafen!“ Die Lider des Blonden schienen zu flackern, so als würde er gegen die aufkommende Müdigkeit, die ihn zu übermannen schien, ankämpfen. „Das man auf dich auch immer aufpassen muss!“, flüsterte der Rothaarige und strich eine der verschwitzten langen Haarsträhnen aus dem Gesicht des Anderen. Erneut erkannte er ein leichtes Lächeln: „....“ Sasori hob eine Augenbraue. Irgendwas hatte ihm der Blonde gerade sagen wollen, doch es war viel zu leise gewesen, als das er es hätte verstehen können. „Dei? Was wolltest du sagen?“, sachte legte er seine Hand auf den Brustkorb des Blonden und spürte dessen leichtes Heben und Senken. Die glasigen Augen, die nach und nach langsam wieder ihre ursprüngliche Farbe zurückgewannen, betrachteten ihn und er spürte, dass Deidara nur noch gegen diese Müdigkeit ankämpfte, um ihm etwas mitzuteilen. Daher beugte er sich zu ihm herunter, ganz dicht über sein Gesicht, nur um die Entfernung insoweit zu minimieren, dass die Möglichkeit bestand, dass er etwas verstehen konnte. „Bitte... bleib... menschlich!“ Sasori rührte sich nicht. Was? Warum sollte er? Wieso... wieso wünschte sich das der Blonde von ihm? Deidara wusste doch, wie unwohl... nein, wie unvollkommen er sich in dieser Hülle fühlte! Mit geweiteten Augen starrte er seinen Kameraden fast schon geschockt an: „Warum?“ Er verstand es wirklich nicht! Was sollte ihm diese verletzliche, menschliche Hülle schon für Vorteile bringen? Er wäre dann sterblich und ebenso leicht verwundbar, wie es Deidara gerade war. Warum sollte er so bleiben wollen, wenn er dies doch ändern konnte? Eine sanfte Berührung an seiner Wange schreckte in aus seinen Gedanken. Der Blonde musste all seine verbliebenen Kraftreserven aufgebracht haben, um ihm die rechte Hand auf seine linke Wange zu legen: „So...warm... so... schön...“, die Hand fuhr abrupt in seinen Nacken und zog mit einer nicht mehr erahnten Kraft seinen ganzen Oberkörper zu sich herunter, so dass sich schon ihre Nasenspitzen berührten. Sasori spürte den Atem des Anderen auf seinen Lippen, welcher keuchend, stoßweise und unregelmäßig war. Entweder hatte der Iwanin Herzprobleme oder er war nervös. Aber der Rothaarige spürte auch bei sich einen überraschend beschleunigten Puls und unweigerlich fühlte er sich an seine Gedanken erinnert, als er im Baum gesessen hatte nachdem sie das zerstörte letzte unterirdische Versteck fluchtartig verlassen hatten... Deidara war schön. Auf irgendeine seltsame Art und Weise magisch anziehend schön. Selbst jetzt, geschwächt und mit eingefallenen Wangen, fast schon zerbrechlich wirkend, übte der Nukenin aus Iwagakure eine seltsame Anziehungskraft auf ihn aus. Er wusste nicht, warum er nun so handelte oder welchen Sinn diese Handlung machte, aber er selbst, Sasori no Akasuna, war es, der diese letzten Zentimeter zwischen ihnen überbrückte und dem Blonden ganz sanft mit seinen Lippen über die Seinen strich. Es war nicht einmal wirklich ein Kuss, redete er sich ein. Vielmehr ein... ja, was eigentlich? Warum hatte er das getan? Erneut senkte er seinen Mund auf die vollen Lippen des Anderen. Diesmal länger und diesmal mit mehr Druck. Und er spürte auch ein Entgegenkommen des Anderen. Es war diesem nicht unangenehm und irgendwo erleichterte ihn das. Und als er sich zum dritten Male über Deidara beugte und ihm seine Lippen vorsichtig aufdrückte, spürte er, wie die Hand, welche noch auf seinem Nacken lag, an Spannung verlor und seinen Körper entlang herunterglitt. Deidara war eingeschlafen. Und er...ja, er war absolut verwirrt. Ich hätte niemals, wirklich absolut niemals gedacht, dass ich es auch nur im Entferntesten, ansatzweise, generell, überhaupt... ach SCHEIßE! Ich vermisste Narutos Gequatsche! Um es in seinen Worten zu sagen: Echt jetzt! Was mich jedoch gerade daran beschäftigte war die Tatsache, wie ich es bisher ohne ausgehalten hatte! Wie hatte ich fast fünf Jahre lang diese Stille, die mich nun auch umgab, ertragen? Wie hatte ich all die Zeit nicht vermissen können? Es konnte eindeutig nur an dieser Situation liegen. Die von mir sonst schon so als heilig erachtete Stille, die mich nun umgab, kam mir so unwirklich, so falsch vor und zudem so angespannt, dass ich mir zweifelsohne Narutos ständig dummen aus ihm heraussprudelnden Kommentare herbeiwünschen musste! Anders konnte ich es mir nicht erklären! Diese angespannte, schweigende Stille hielt nun schon einen halben Tagesmarsch. Wir waren nun zu Viert. Nun ja, zu Viert und ein Fuchs. Dieser Fuchs hing gerade wie ein nasser Sack Reis in meinen Armen. Mir war nun bewusst, dass es sich um diesen Fuchs wirklich um Naruto handelte und mir war auch klar, dass er eigentlich nun vier gesunde Beine hatte um selber zu laufen, aber das war unter gegebenen Umständen nicht möglich. Denn neben der Stille dieser zusammengewürfelten Gruppe nervte mich die Hitze. Ich war noch nie ein Freund extremer Temperaturunterschiede. Mich störte der Winter nicht. Er ist kalt. Und man rechnet nun mal mit Kälte im Winter. Mich störte der Sommer nicht. Der ist warm. Und auch mit den herkömmlichen Temperaturen des Sommers komme ich gut zurecht. Das ist nun mal so. Als Shinobi störte man sich auch nicht am Regen. Wenn es regnet, dann regnet es nun einmal. Trotzdem durfte man dadurch nicht in seiner Mission behindert werden und das würde ich auch jetzt nicht. Mir war bewusst, dass wir seit geraumer Zeit schon eine andauernde Hitzeperiode hatten, die irgendwann während meiner Zeit des Schlafes eingesetzt haben musste und seitdem anhielt. Aber diese Hitze war unangenehm drückend. Und wenn man dann noch zusätzlich den Kopf so voller Gedanken hatte, wie es gerade bei mir der Fall war, dann war diese drückende Hitze nervend. Und bekannterweise bin ich kein großer Freund von Dingen die mich nerven. Na ja, außer von Naruto. Der nervte in gewisser Hinsicht auch ganz schön, aber es ist... nennen wir es einmal: eine angenehme Art des Nervens. Und diese fehlte mir sogar gerade ein wenig. Er würde diese unangenehme Atmosphäre bestimmt um einiges auflockern. Und wenn er nur in seiner Tollpatschigkeit wieder irgendetwas verbockte. Egal. Damit käme ich gerade irgendwie klarer als mit diesem Schweigen. Dieses Wörter unausgesprochen lassen. Dieses Blicke austauschen aber Meinungen verschweigen. Gewiss wusste ich, dass ich nicht bei allen gern gesehen war aufgrund meiner Leistungen in der Vergangenheit. Nun gut. Nach dieser unschönen Geschichte im Eisenreich war sogar davon auszugehen, dass ich bei keinem Kage gerne gesehen wurde... außer bei Naruto. Aber der war ja auch damals nicht dabei. Das war schließlich Danzou im Namen von Konohagakure. Und im Allgemeinen war bekannt, wer an dessen Ableben beteiligt war. Reue zeigte ich deswegen bestimmt nicht. Danzou hatte es verdient. Eindeutig und unumstößlich! Da ließ ich auch nicht mit mir diskutieren! Wenn es da irgendjemanden geben sollte, der sich im Namen Danzous an mir rächen will... Bitte. Ich hatte kein Problem damit. Wirklich nicht. Sollte ruhig kommen. Ich war sogar der Meinung, ich hätte der Welt einen Dienst erwiesen. Aber nun schweiften meine Gedanken wieder ab. Naruto hechelte in meiner festen Umklammerung. Irgendwie komisch. Nicht lustig komisch, sondern irritierend komisch. Das alles hier. Ich merkte, wie ich alles zu sehr an mich heranließ. Früher war ich nicht so. Da war es mir egal. Ich hatte feste Ziele vor Augen. Irgendwie hatte ich das jetzt eigentlich auch. Ich wollte meinen Bruder retten. Nur war ich in dieser Mission bisher keinen Schritt weitergekommen. Ich stand jetzt an einem Punkt, wo ich viele Aufgaben zu erfüllen und auch viele Entscheidungen zu treffen hatte. Sogar treffen musste. Denn derjenige, der sie eigentlich treffen sollte hing in meinen Armen und war dem Hitzschlag nahe. Verständlich. Ich ging von etwa 40 Grad im Schatten aus. Die Mittagssonne knallte geradewegs auf uns herunter und wenn meine ANBU – Kleidung nicht von vorne rein schon recht enganliegend geschnitten gewesen wäre, so würde sie durch den Schweiß doch an meiner Haut pappen. Mit stand der Sinn nach viel Wasser. Innen wie außen. Und ich spürte und wusste, dass Naruto das gleiche Bedürfnis hatte. Der staubige, sandige Boden war heiß.Er wirkte fast schon dampfend. Das war einer der Gründe, warum ich ihn trug. Der Andere war, dass er ein doch recht ausgeprägtes Fell aufwies und ihm diese Hitze dadurch noch wesentlich unangenehmer vorkommen musste als mir. Ich versuchte also, ihm jegliche körperliche Anstrengung zu ersparen. „Vielleicht solltet ihr eure Maske anziehen!“, unterbrach mich plötzlich die Mizukage, die sich mir vor einigen Stunden als Mei Terumi vorgestellt hatte, „Ihr ANBUs aus Konoha habt doch solche immer bei euch!“ Ich werfe ihr einen fragenden Blick zu. Der Sinn nach einer stickigen Maske über mein verschwitztes Gesicht stand mir gerade natürlich nicht. Sie schmunzelte: „Ich meine nur. Ay ist ganz bestimmt nicht gut auf euch zu sprechen!“ Ay? Wer soll das sein? „Der Raikage nimmt euch das mit seinem linken Arm noch übel!“, erklärte mir plötzlich von der anderen Seite her dieser Schwertjunge. Chojuro war sein Name, glaube ich. Ich erinnere mich. Der Raiton – Anwender. Der hatte es wirklich in sich. Auch der Jinchuriki des Hachibi war ein schwerer Brocken. In meiner damaligen Verfassung sogar zu schwere Brocken. Aber jetzt? Mein Ehrgeiz in mir würde es gerne mal auf ein Kräftemessen ankommen lassen, doch mein Verstand sagte mir gleich, dass dies unklug wäre. Dafür fehlte uns bei Weitem die Zeit! Eigentlich hätte ich noch nicht einmal die Zeit dafür gehabt hier einmal durch das Blitzreich nach Kumogakure zu laufen, aber irgendwo wusste ich auch, dass mich mein Weg früher oder später eh hier hin geführt hätte. Eher früher. Denn wenn sich nun die Kage wieder treffen würden, wäre auch Narutos Anwesenheit verpflichtend gewesen und somit auch die seiner persönlichen Leibwache. Und dieses Amt bekleidete ich nun mal. Wir näherten uns nach den Strapazen dieses langen, fast schon ausschließlich schweigsamen Fußmarsches dem Eingangstor von Kumogakure. Es befindet sich am Rande des Dorfes zwischen zwei hohen Felsen, auf denen je eine Art Wachturm positioniert ist. Das Tor selbst ist eher niedrig und in der Farbe gelb mit einem blauen Dach. Über dem Tor ist eine violette Fläche mit Wolkensymbolen darauf. Auch wenn ich diese Farbgebung als etwas sonderbar erachte, so fügt sie sich doch ganz gut in das Gesamtbild ein. Auch wenn das Blitzreich landschaftlich ganz anders ist als Konohagakure, so empfinde ich die Gegend als recht schön und angenehm. In meiner Zeit bei Orochimaru und danach bin ich schon durch einige trostlose Landschaften gezogen, doch hier wirkt selbst alles in dieser Gluthitze angenehm und fast schon einem Urlaubsidyll gleich. Kaum zu glauben, dass dies das Land mit der größten militärischen Streitmacht vor Kriegsbeginn war. Vermutlich immer noch ist. Schließlich hatte ich ja erfahren, dass es auf unserer Seite keine Verluste gegeben hatte. Ich griff in den Rucksack auf meinen Rücken während sich nur noch ein Arm um Naruto schlang. Auch wenn es mich störte, so hatte die Mizukage vermutlich Recht. Es war unklug schon bereits am Eingangstor meine Identität preiszugeben wenn selbst ich mir denken konnte, dass ich kein so willkommener Gast sein würde. Narutos Kopf hob sich und betrachtete mein Tun von seiner Position aus. Ich konnte mir seine Gedankengänge denken. Ich wusste, dass er mir diese Maske nur aufgrund meiner neuen Tätigkeit und der daraus resultierenden Verpflichtung sich zu Maskieren heraus geschenkt hatte. Doch mögen tat er sie nicht. Aber sie war mir doch bisher ganz dienlich gewesen und von daher störte mich diese ganze Maskerade weniger. Aber nun wäre sie mir mit ein paar Lüftungsschlitzen mehr sicherlich noch lieber. Seufzend setzte ich sie mir auf und ließ dabei meinen Blick auf seinen blauen Augen ruhen. Diese Augen. Das Einzige, was mich in seiner derzeitigen Gestalt an ihn erinnerte und mich irgendwo noch hoffen ließ, ihn bald wieder in ganzer Größe vor mir stehen zu haben und ihn vielleicht genauso im Arm halten zu können, wie ich es jetzt tat. Hm. Wollte ich das eigentlich wirklich? Ich hatte mir noch nicht wirklich Gedanken über uns Beide gemacht! Klar, da war was zwischen uns. Etwas großes! Und es war weit mehr als nur diese ganze 'Beste – Freunde' – Geschichte. Die Jahre der Trennung waren hart gewesen. Ich erinnerte mich an die einzelnen Begegnungen in dieser Zeit. Es waren nicht viele und dennoch waren sie jedes mal sehr Gefühlsbetont gewesen. Von seiner Seite stets offensichtlich und von meiner vermutlich für Dritte nicht zu erkennen. Schließlich war ich geübt darin, mir nichts anmerken zu lassen. Er wollte mich immer zurück nach Konoha schaffen. Mit aller Leidenschaft die in ihm wohnte und er war schon immer ein leidenschaftlicher Mensch. Mit voller Inbrunst. Und er nahm diesbezüglich auch nie ein Blatt vor den Mund. Hatte all seinen Emotionen stets freien Lauf gelassen. Geschrien. Diskutiert. Wild gestikuliert. Gelächelt. Geweint. All diese Seiten hatte ich bei den wenigen Treffen in der Zeit an ihm gesehen, ohne das wir wie so typisch für uns unsere Kräfte haben messen müssen um miteinander kommunizieren zu können. Und obwohl wir bei diesen Treffen stets auf gegnerischen Seiten mit unterschiedlichen Zielen gestanden hatten, hatte er mich immer verteidigen wollen. Vor Orochimaru. Weil er nicht wollte, dass er meinen Körper übernehmen konnte. Vor Shinno, als er mir in Gestalt des Reiki die komplette Energie entziehen wollte. Damals hatte mich diese Geste unvergleichlich genervt, als Naruto eine Horde Kage Bushin erschuf und somit den Chakraentzug komplett auf sich umlenkte, so dass ich mich aus seinen Griffen befreien konnte. Zunächst hatte ich nichts an mich herangelassen, doch als ich zu Orochimaru ins Versteck zurückgekehrt war, hatte ich mich erleichtert gefühlt. Ja, fast schon unbeschreiblich beflügelt über die Worte, die er mir gesagt hatte, obwohl ich sie nicht hatte verstehen können, aber von seinen Lippen, seinen wunderschönen, sanften Lippen, abgelesen hatte: 'Ich werde dich nach Konoha zurück bringen'. Er hatte immer an mich geglaubt. Und mir das Gefühl gegeben, nicht ganz allein in dieser Dunkelheit zu sitzen. Selbst diese Zeit der Trennung hatte uns nicht wirklich trennen können. Im Gegenteil... es hatte unsere Beziehung zueinander so sehr verfestigt, dass da wirklich unbemerkt etwas anderes entstanden war als das bloße Gefühl der Freundschaft oder der Brüderlichkeit, wie sie normalerweise Männer füreinander empfinden sollten. Ich hatte es damals schon gespürt. Dieses neue Gefühl. Ich hatte mich tagelang nicht wirklich auf mein Training mehr konzentrieren können. Hatte kaum geschlafen. Hatte immer nur ihn vor meinem inneren Auge gesehen, bis mich irgendwann Orochimaru darauf angesprochen hatte, was mir denn so Schönes widerfahren sei. Anscheinend war ich untypischerweise tagelang unbewusst mit einem seligen Lächeln auf den Lippen durch unser Quartier gelaufen. Ja. Das war es wohl. Das war wohl der erste von mir bewusste Moment, wo ich erahnte, dass da weitaus mehr war zwischen mir und Naruto. Und dennoch hatte ich es unterdrückt. Wegen meiner Rache. Die hatte Priorität. Lief ich vor meinen Gefühlen weg? Denn auch jetzt suchte ich mir doch Prioritäten, nur um mich nicht damit beschäftigen zu müssen. Mit meinen Gefühlen. Doch Naruto hatte nun den Schritt gewagt und ich wusste, dass ich darauf reagieren sollte und musste. Er würde eine Antwort von mir erwarten. Oder eine Reaktion. Irgendwas halt. Sobald er wieder er selbst war. Und warum hatte ich gerade das Gefühl, dass ich noch nicht soweit war, ihm diese Antwort zu geben, obwohl mir eigentlich klar war, dass ich selbst die Antwort darauf schon lange wusste? Hatte ich Angst? Tzzz! Ein Uchiha hat keine Angst! Natürlich nicht! Ich war gut trainiert und auf Alles vorbereitet. Es gab nichts und niemanden, mit dem ich es nicht aufnehmen konnte. Nun ja, die letzte Konfrontation lief zwar nicht so erfolgreich ab, aber ich war eindeutig gehandicapt. Die Umgebung und Narutos Anwesenheit hatten mich behindert. Nicht behindert direkt. Ich war einfach viel zu sehr von ihm abgelenkt! Schließlich musste ich den Dobe ja im Auge behalten und dem fiel ja alle Nase lang etwas Neues ein um seine Lebenserwartung drastisch zu verkürzen! Und das Naruto vorhatte, niemals eines natürlichen Todes zu sterben war ja mehr als offensichtlich. War es das? Ließ mich das zögern? Ließ mich das... Angst haben? Wollte ich deswegen keine Gefühle zulassen, aus Angst wieder enttäuscht zu werden? Wieder allein gelassen zu werden? Wieder um einen geliebten Menschen weinen zu müssen? Aber selbst, wenn ich Naruto und seine Gefühle nun von mir stieß... war es nicht bereits zu spät für mich? Wenn Naruto etwas zustoßen oder er mich selbst als normalen Freund von sich weisen würde... würde ich da nicht bereits zerbrechen? Ich hatte ihn bereits all die Jahre viel zu sehr an mich herangelassen! Und das obwohl er gar nicht in meiner Nähe war! Lag das dann an unserer Verbindung zueinander durch die Reinkarnation? Waren dann diese Gefühle, die mir Naruto gebeichtet hatte und die eindeutig auch in mir vorhanden waren nur hervorgerufen worden weil wir im früheren Leben familiär verbunden waren? Obwohl... nein! Das war doch Schwachsinn! Indra und Ashura fielen nicht durch Liebe zueinander auf sondern durch Hass! Liebe und Hass lagen zwar wirklich dicht beieinander, doch daher konnte das, was ich in mir spürte, nicht herrühren! Denn ich wollte Naruto nahe sein! Nicht, weil es meine Pflicht wäre als sein persönlicher ANBU rund um die Uhr für ihn greifbar zu sein oder weil es mir irgendwelche Ältesten als Pflicht auferlegt hatten. Selbst wenn das Alles nicht der Fall wäre, so wäre ich sicherlich nicht mehr von seiner Seite gewichen. Hätte es mir selbst zur Aufgabe gemacht, ihn zu schützen. Bei ihm zu sein. An seiner Seite. Bereit, von ihm berührt zu werden. Ihn zu spüren... Die Hitze steigt mir wirklich zu sehr zu Kopf! „Was macht ihr denn wieder hier, werte Mizukage - sama? Habt ihr etwas vergessen?“, ruft uns eine helle Männerstimme von einem der Wachtürme herunter. Noch kann ich niemanden erkennen. Auch Narutos Kopf richtet sich jetzt nach oben und stiert auf die Aussichtsplattform des Turms zur unserer Rechten. „Amai!“, ruft die Brünette neben mir und ihre Lippen umspielt ein Lächeln, „Vergessen haben wir nichts! Wir suchen Ay und ist Onoki noch da?“ Es herrscht eine seltsame Stille. Ein angenehmer Luftzug zieht durch das Tor in das Dorfinnere und fegt meine beiden Haarsträhnen nach vorne. „Wer ist das bei euch?“, hallt schließlich eine weitere Stimme zu uns nach unten. „War klar“, brumme ich leise und fast unverständlich für meine Begleiter. Was brachte mir eine Maske, wenn wir uns vorab nicht überlegt hatten, wie ich ohne Nennung meines Namens zum Raikage gelassen wurde. Seit wann handelte ich so unüberlegt? Dabei war doch die Planung generell meine Stärke! „Das ist der neue Hokage, C!“, lautete Meis relativ knappe Erklärung und ich erkannte nun einen recht blassen, blonden Iryonin am äußeren Rand der Plattform, welcher intensiv auf uns herabsah. Irgendwie kannte ich den auch! „Ich kenne Naruto Uzumaki, Mei - sama! Und der ist blond und vorlaut!“, grummelte er zu uns herunter und mir schwante Übles. „Dann check sein Chakra, C! Stell dich nicht so dämlich an!“, diesmal war es zu meiner Überraschung Ao, der sprach. Dabei hatte er sich den ganzen Weg hierher äußerst ruhig und vor allen Dingen mir abgeneigt gegenüber gezeigt. Dieser C war also auch ein Sensor – Typ! Vielleicht kam er mir deshalb so bekannt vor. War der nicht auch im Eisenreich anwesend? Ach! Stimmt! Den hatte ich in ein Genjutsu verfrachtet weil er sonst Karin ausfindig gemacht hätte. Da er nun vermutlich wirklich mein Chakra analysieren würde presste ich Naruto nach mehr an meinen Körper. Das dürfte seine Wahrnehmung etwas stören und genau das war wohl auch der Gedanke von diesem Ao gewesen. Ein gewiefter Kerl. Das musste ich ihm schon lassen! „Hm!“, kam es nun wieder vom Turm, „Warum diese Kostümierung, Hokage – sama?“ „Ich reise allein. Daher aus Sicherheitsgründen!“, rufe ich zurück. Anscheinend scheint es zu funktionieren, auch wenn ich die Skepsis in den schwarzen Augen des Kumonins eindeutig erkennen konnte. „Und warum reist ihr allein?“, der Typ nervt langsam. „Halt jetzt die Klappe C und lass sie passieren! Das hält man ja heut nicht aus mit dir! Wohl deine Tage oder was?“, ertönt nun noch eine Stimme, die ich vom anderen Turm her ausmache. Dort steht ein relativ dunkelhäutiger Typ mit fast weißlichen Haaren, aber intensiv stechenden schwarzen Augen. Gelangweilt kaut er auf einem Zahnstocher herum. Anscheinend hatte er hier das Sagen und auch an ihn konnte ich mich erinnern. Das war schon damals die rechte Hand des Raikage. „Hey, Darui!“, Ao setzt nun mit erhobener Grußhand in dessen Richtung wieder einen Fuß vor den Anderen und schreitet ohne weitere Beachtung der Personen auf dem rechten Turm durch das Haupttor, „Wo steckt Raikage – sama?“ Mei und Chojuro folgen ihrem Landsmann schweigend. „Als wenn du das nicht schnell selbst herausfinden könntest, Ao!“, schnauzte es schallend nun schon eher unfreundlicher nach unten. Ich schaffte es Schritt zu halten und war nun mit Ao auf gleicher Höhe, als ich ein „Fauler Hund!“ neben mir aus dem Mund des Blauhaarigen vernahm. Irgendwie musste ich schmunzeln. Anscheinend hatte jeder Kage seinen eigenen Shikamaru und hier schien das dieser Darui zu sein! Dieser erschien dann auch kurz darauf direkt neben uns und lief zunächst schweigend neben uns her. „Hm, Versammlungshalle!“, erwähnte schließlich Ao zu meiner Rechten und Darui links von mir nickte nur. „Oi. Training!“, dann merkte ich, dass er mich von der Seite her fixierte, „Ganz schön Mumm in den Knochen, was?“ Ich schielte zu ihm herüber. „Na, C könnt ihr täuschen, aber ich analysiere Jeden im Kampf ganz genau und der Uzumaki kriegt kein so täuschend echtes Tauschjutsu hin. Schließlich hat der einen Wespenstock im Arsch!“, Naruto auf meinem Arm schien doch tatsächlich beleidigt seine Fuchswangen aufzuplustern, „Das wissen wir doch Beide, Uchiha, nicht wahr?“ „Gute Beobachtungsgabe!“, antwortete ich nur mit einem anerkennenden Grinsen, wohl bewusst, dass er dieses unter der Maske nicht sehen, aber sicherlich aus meinem Gesagten heraushören konnte. „Hm! Wisst schon, dass er euch den arroganten Arsch aufreißen wird, ja?“ Ich legte meinen Kopf zur Seite: „Wäre eine interessante Abwechslung wenn ich das Ausleben der Fantasien Anderer mal erleben könnte, aber eher unwahrscheinlich!“ Er lachte leise auf: „Sagte doch... arroganter Bastard! Aber jedem das was er sich wünscht!“, und er erhöhte das Tempo, um nun einige Schritte vor uns her gehen zu können. Ich spürte, wie Naruto in meiner Umklammerung etwas zappelte. „Möchtest du selber laufen?“, ich merkte, wie sich meine Stimme deutlich sanfter anhörte und erkannte ein leichtes Nicken. Ich löste den festen Griff und sogleich sprang er mir vom Arm herunter und landete katzenartig vor meinen Füssen, nur um dann mit erhobenen Schwänzen neben mir her zu stolzieren. Ich lachte leise über diesen Anblick und mit zusammengezogenen Augenbrauen, zumindest vermutete ich das, blieb er stehen und sah mich mit funkelnden Augen an. „Tut mir leid, Dobe! Aber derzeit strahlst du mehr von einem Hokage aus als in den ganzen letzten Tagen zusammengerechnet!“ Er knurrte beleidigt, was ich mir als „Klappe, Teme!“ übersetzte und mein Grinsen nur noch breiter werden ließ. Ja, ich vermisste unsere Gespräche! Falls man das so nennen konnte. „Hey! Darui! Was gibt’s!“ Diese Stimme war dunkel und kraftvoll, ebenso irgendwo imponierend. Genauso stellte man sich direkt das Oberhaupt eines der führenden Ninjadörfer vor. Irgendwie verglich ich gerade erneut Naruto. Diesmal mit den Raikage, der sich nun unweit von uns auf einem größeren Platz vor einem Gebäude mit der Überschrift 'Versammlungshalle' aufbaute wie ein Fels in der Brandung. Er gab schon ein bemerkenswertes Bild ab. Ein Hüne mit gestählter Brust und ich wusste aus Erfahrung, dass dieser Kerl wirklich Muskelmasse auf zwei Beinen war. Von Klein auf bezeugte er hartes Training und bedingungslosem Ehrgeiz. So etwas imponierte mir schon ungemein. Er schien mir auch etwas im Kopf zu haben. Das war bei diesen muskelbepackten Riesen ja oftmals nicht der Fall und auch wie er mit seinen Techniken im Ninjutsu und Raiton umzugehen wusste deutete direkt darauf hin, dass er wohl von Kindesbeinen an darauf vorbereitet wurden war, ein Dorf zu führen. Unbewusst schielte ich zu Naruto. Er war das komplette Gegenteil vom Raikage. Naruto ist ungestüm, wild, ehrgeizig und loyal. Dazu noch naiv und ungestüm. Halt ein Idiot! Und sein Körperbau schien im Vergleich zum Raikage schlaksig. Aber: ich wusste, dass Naruto in allen Bereichen dennoch dem Raikage überlegen war. Dem Raikage wurde sein Amt von Geburt an antrainiert. Naruto hatte für seinen Wunsch hart an sich gearbeitet und gegen viele Widerstände gekämpft und erfüllte diesen mit Leidenschaft und das allein gab ihm eine Stärke, die ihn gegen Madara hatte bestehen lassen und mir wesentlich mehr imponierte als ein Dutzend dieser gebräunten Muskelberge. Wir näherten uns Ay mit zügigen Schritten. Ich erkammte neben ihm Onoki, den Sandaime Tsuchikage. Dieser wirkte im direkten Vergleich nun noch um einiges kleiner. Erstaunlich, was es doch für Unterschiede unter den einzelnen Kagen gab. Irgendwo war es beruhigend zu wissen, dass Gaara aus Sunagakure neben Naruto doch ganz normale Gestalten geblieben waren. Dabei hatten beide dieses schwere Los in der Kindheit, als Monster verschrien zu werden und alleine da zu stehen! Plötzlich zog Mei Terumi, die bisher hinter Ao und mir geblieben war, an uns vorbei und eilte auf den Raikage zu. Anscheinend wollte sie auf die Gesamtsituation aufmerksam machen bevor dem Hünen das Gleiche auffiel wie seiner rechten Hand zuvor. „Wir haben ein Problem, Raikage!“, schnaufte sie, als sie kurz vor uns vor ihm zum Stehen kam. Sein Blick verfinsterte sich direkt und er schien seinen Blick nicht von ihr zu nehmen. „Das sehe ich! Was erdreistet sich dieser Uchiha hier mein Dorf zu betreten!“ Scheiße! Hatte ja nicht lange funktioniert. Schon fast grob schob er die zierliche Mizukage zur Seite und verkürzte die eh schon knappe Entfernung zu mir auf nur noch wenige Zentimeter. Breitbeinig, mit dem noch vorhandenen rechten Arm in die Hüfte gestemmt, beugte er sich zu mir herunter und redete in einer Lautstärke, die ein Jeder noch am anderen Ende des Dorfes ohne Probleme vernommen haben müsste: „Sehnsucht nach dem Tod, oder was? Schafft mir diesen Verbrecher augenblicklich aus dem Gesichtsfeld oder ich garantiere nicht mehr für den Weltfrieden!“ Oh ha! Der war wirklich sauer und normalerweise wäre jetzt jeder vermutlich beeindruckt oder verängstigt. Aber diese Gefühle waren mir fast fremd, daher konnte er von mir nicht einmal ein Zucken erwarten. Ziemlich kalt starrte ich ihn emotionslos durch die beiden Sichtlöcher meiner Maske an. Und er stierte zurück. Ich denke, das wäre jetzt auch so eine Weile weitergegangen. „Amüsant! Große Hunde bellen, beißen jedoch nicht!“, zischte ich schließlich und nun erkannte ich doch ziemlich detailliert aufgrund der kurzen Entfernung unserer Gesichter zueinander, dass oben links, an seiner Stirn, eine bemerkenswert pulsierende Ader zum Vorschein kam, während sich der Rest des Gesichtes in ein einziges Faltenspiel aus Wut und Zorn verwandelte. Ich rührte mich dennoch nicht. Ich wartete darauf, dass er Raiton no Yoroi, seinen Schutzschild, und dann seine Blitzattacke Raitoningu Sutoreto einsetzte. Ja, ich lechzte danach zu testen, ob ich es schaffte, ihm auszuweichen. Ich war mir sogar sicher, dass ich es diesmal konnte. Und ebenso würde diesmal seine Rüstung gegen meine Attacken nicht standhalten können. „Ay, zügel dich! Klar hat der Bengel Dreck am stecken, aber er steht unter dem Schutz des Hokage! Als Raikage solltest du mit deinem Temperament nichts Unüberlegtes tun!“, aus dem Blickwinkel erkannte ich, dass der Tsuchikage näher an den Angesprochenen getreten war und beschwichtigend versuchte die Situation zu entschärfen. Doch der Raikage rührte sich nicht. Ich erkannte auch nicht, dass er sich gerade sinnvollen Gedanken hingab, die darauf schließen würden, dass er sich im Griff hatte und dann doch noch in meinen Augen qualifiziert genug für das Amt, was er ja nun mal bekleidete. Ein Kage dürfte sich nicht provozieren lassen. Ein Kage musste an das Wohl seines Dorfes denken. Und dazu gehörte auch zweifelsohne, dass er keinen Streit mit dem Kage eines anderen Ninjadorfes provozieren dürfte. Ein plötzliches Gewicht auf meinen Schultern und ein wirklich beeindruckendes Knurren direkt an meinem linken Ohr ließ mich erstaunt mit angehobener Braue zur Seite schielen. Naruto! Irgendwie war ich vom Dobe nun doch beeindruckt. Die klauenartigen Vorderpfoten tief in den Panzer meiner ANBU Kluft gekrallt hatte er den Kopf tiefer über meine Schulter gebeugt und ihm standen alle Nackenhaare zu Berge. Die Ohren tief angelegt, die doch beeindruckenden scharfen Zähne kräftig zusammengebissen und die Lippen bedrohlich bebend verzogen knurrte er in einer Lautstärke, die diesem kleinen Körper nicht zu zutrauen gewesen wären, sondern eher dem Kyuubi in seiner wahren Größe. Ay schien dadurch total abgelenkt. Starrte wirklich irritiert den wohl auf den ersten Blick absolut tollwütigen und bissigen Fuchs auf meiner Schulter an, der zudem seine neun Schweife bedrohlich zucken ließ. „Was will das Chakra des Kyuubis hier?“, hörte er sich diesmal etwas gefangener an. „Dir den Arsch aufreißen wenn du den Uchiha anlangst, Ay – sama!“, flötete Darui trocken. „Wie käme er denn dazu!“, die Zornesfalten wichen einem amüsiertem Grinsen, „Es ist bekannt, dass der Kyuubi nicht gut auf den Clan der Uchiha zu sprechen ist! Er wäre vermutlich der Erste in der Reihe, der den Uchihas behilflich ist komplett von der Bildfläche zu verschwinden!“ „Das mag vielleicht für den Kyuubi zutreffen, aber nicht für den Hokage!“, Mei wies mit ihrem lackierten Zeigefinger auf meine Schulter, „Und es wäre ausgesprochen unangebracht, dem Lieblingsschützling vor seinen Augen zu drohen oder ihm irgendetwas... nun ja, anzutun!“ Ay starrte Naruto auf meiner Schulter nun mit einem wirklich seltsamen Gesichtsausdruck an und ich zügelte meine Zunge um nicht das auszusprechen, was ich mir gerade dachte. Daher versuchte ich eine mildere Form: „Ist nicht so schwer zu verstehen, oder?“ Eine Augenbraue zuckte wieder ziemlich verdächtig, aber er ignorierte mich weiterhin mit den auf Naruto gerichteten prüfenden Blick. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Biju – Modus des Konoha – Bengels imposanter war als dieses Kuscheltieroutfit!“, brummte er schließlich, „Gibt es dafür irgendeine Erklärung, Uchiha?“ Meinen Namen schien er mir vor die Füße spucken zu wollen. Er war wirklich eingeschnappt. Anscheinend sehnte er sich nach einem guten Kampf. Tzzz... Aber dafür sollte er sich schwächere Gegner suchen als mich. „Akatsuki!“, lautete meine sich auf solche Fragen schon bewährte kurze Antwort. Die Reaktion des Raikage war allerdings weniger voraussehbar als die vorab bei der Mizukage oder dem jetzigen Aufstöhnen des Tsuchikage. Ay's Mundwinkel zuckte leicht nach oben: „So so! Kriecht jetzt der Rest aus dem Schlammloch?“ Naruto, der zwar das Knurren aufgehört, aber anscheinend Gefallen an seiner neuen Sitzposition gefunden hatte, stupste mich mit seiner Schnauze an mein Ohr. Ich nickte nur verstehend: „Ich habe bereits die Mizukage in allen Punkten unterrichtet. Mein Hauptanliegen ist ein anderes!“ „Deine Hauptanliegen interessieren hier niemanden, Uchiha!“, schnauzte er direkt zu mir herunter, „Denn meinem Hauptanliegen kann ich hier ja nun auch nicht Folge leisten!“ Ich schmunzelte unter meiner Maske. Dieser Raikage hatte eindeutig Probleme. „Ich benötige den derzeitigen Aufenthaltsort der Bijus!“, fuhr ich unbeeindruckt fort und allein meine Ignoranz schien mein Gegenüber wieder in so weit zu provozieren, dass diese intensiv pochende Ader an seiner Stirn an Stärke hinzugewann. „Als würde ich einem Uchiha diesen nennen!“, raunte er dunkel, kam aber nicht weiter, da ihn diesmal erneut der Tsuchikage zurechtwies. „Ay! Der Uchiha – Junge ist nun ebenfalls ein Jinchuriki! Zudem ist er anscheinend in Begleitung des Hokage. In der Vergangenheit hat er bewiesen, dass er auch was im Kopf hat. Daher schließe ich aus, dass er sich selbst schaden will wenn er vor hätte, den Bijus zu schaden!“, mit müden Augen klopfte er sich wohl imaginären Staub von seiner Hose, „Außerdem ist Bee dort. Was soll also passieren?“ Angesprochener brummte verstimmt und starrte über meinen Kopf hinweg in die Ferne. Er schien einzelne Faktoren abzuwägen. Ich war mir ziemlich sicher, dass darin auch der Gedanke vorkam, wie er mir am dezentesten das Genick brechen könnte, aber schließlich schien er einsichtig zu sein: „Shimagame ist derzeit mehrere Tagesmärsche von hier entfernt. Dazu kommt noch eine längere Reise mit dem Schiff“, er fuhr herum und präsentierte mir im Fortgehen sein breites Kreuz, „Komm in vier oder fünf Wochen wieder. Dann hat Bee seine Trainingsreise beendet und er wird dich hinbringen!“ Bitte was?! Vier bis fünf Wochen? Das erschrockene Zusammenzucken Narutos auf meiner Schulter spürte ich selbst noch in meinem Fußgelenk! Die Zeit hatten wir sicherlich nicht! Natürlich könnte ich mich zwischenzeitlich auf die Suche nach Orochimaru machen, aber Naruto konnte nicht so lange in Kuramas Gestalt durch Konoha rennen! Gewiss konnte man eine zeitlang dem Ältestenrat etwas vorspielen, aber Akatsuki war wieder aufgetaucht! Das würde Konferenzen mit sich ziehen, an welchen ein Hokage anwesend zu sein hatte! Vor allen Dingen ein Hokage, der sprechen konnte! Das war hier ganz und gar nicht der Fall! Sie würden Naruto seines Amtes entheben. Vermutlich würde man dann einen Hokage einsetzen, der eine weniger freundliche Politik mit ehemaligen Nukenins im Dorf führte. Dann wären auch unsere Freunde im Uchiha – Viertel nicht allzu lange sicher! Zwar wäre dann mein Bruder durch das Heilmittel und bei Tsunades und Sakuras Fähigkeiten geheilt, aber was würde die Heilung bringen, wenn er den Rest seines Lebens auf Hozukijo verbringen konnte? Zudem kam noch dazu, dass ich sicherlich nicht vor hatte die nächsten Wochen einen Fuchs spazieren zu tragen. Auch wenn Narutos Zwangsschweigen mitunter ganz angenehm war, so war er mir ohne Punkt und Komma quatschend weitaus lieber! Und dann wäre es auch eine sehr schweigsame Partnerschaft. Wobei ich mich gerade wirklich zum Einen fragte, wie so überhaupt eine Partnerschaft funktionieren sollte und zum Zweiten, warum ich an so etwas wie eine Partnerschaft mit dem blonden Idioten dachte. Um so etwas zu beschließen fehlte es eindeutig an zwischen uns geführten Gesprächen und die konnten nun mal so nicht stattfinden! Außer wir würden die Zeit nutzen für das geplante Senjutsu – Training. Das löste allerdings nicht das Hokage – hat – im – Dorf – zu – sein – Problem! Irgendwie schaffte es der Dope immer wieder in katastrophale Situationen zu schlittern und ich dürfte mir dann den Kopf zerbrechen. Wie hatte ich auch nur denken können, dass sich diese Eigenart des Blonden in den letzten Jahren gelegt hätte? Mir blieb also eigentlich nichts anderes übrig, als diesen mehrtägigen Fußmarsch und diese Schiffsreise hinter mich zu bringen. Das schien mir nun doch tatsächlich die schnellste Alternative! Ich stöhnte auf! Das war doch alles schon wieder absolut nerv... „Ich bring dich hin!“, unterbrach mich eine älter klingende Stimme und mein Blick huschte überrascht nach unten. Der Tsuchikage hatte mich wohl während meiner Gedankengänge beobachtet und allein an meiner Körperhaltung abgelesen, dass ich mit dem Kommentar des Raikage nicht ganz so zufrieden war. „Du brauchst die Bijus um das da...“, er deutete auf Naruto und seine Ausstrahlung erinnerte mich gerade an einen gütigen Großvater, der seinen Enkeln nichts ausschlagen konnte, „...wieder richtigzustellen, nicht wahr?“ Ich schaffte nur ein knappes Nicken und er nickte mir daraufhin ebenfalls zu: „Ich werde meine Enkelin nur in Kenntnis setzen und dann kann es losgehen! Ich hoffe, ihr beiden habt keine Höhenangst!“ Anscheinend konnte nicht jeder Kage hier so nachtragend sein wie das Oberhaupt von Kumogakure, welches sich nach einigen Metern zu uns herumgedreht hatte und Onokis Entscheidung eher missbilligend akzeptierte. Aber das konnte mir egal sein. Onoki war in der Lage sich und Andere schwebend fortzubewegen und über den Luftweg war doch Shimagame auf einmal für mich in greifbare Nähe gerückt. Kapitel 17: Kapitel 17: SHIMAGAME --------------------------------- Kapitel 17 SHIMAGAME „Hm.“ „Ja, doch, ich denke, 'Hm' ist das richtige Wort!“ „Du scheinst nicht überrascht zu sein, Kakashi!“ „Nicht wirklich. Nein. Wir suchen schließlich Naruto. Da habe ich so etwas schon erwartet. Auch wenn ich gehofft hatte, dass Sasuke das irgendwie... verhindert!“ Der grau – silberhaarige Sturmfrisurträger wandte sich kopfschüttelnd von seinem schwarzhaarigen Gesprächspartner ab, nur um dann seinen Blick Richtung Himmel zu erheben: „Sai! Irgendeine Spur?“ Doch eine verbale Antwort blieb aus. Stattdessen landete ein übergroßer Fink neben dem älteren Jonin und ein Jüngerer sprang herunter. „Nichts zu sehen, Kakashi – sensei. Weder Naruto und Sasuke noch diejenigen, die das hier mit verursacht haben!“ Die Augen des blassen Schwarzhaarigen wanderten prüfend über die weitreichende zertrümmerte Landschaft. Ein raues Hüsteln ließ die drei Shinobis ihre Blicke zu Boden richten. „Pakuun!“, Kakashi kniete sich in die Hocke zu seinem Nin - ken herunter. Sein treuer Kuchiyose – Partner betrachtete die drei Anwesenden der Reihe nach, ehe er dann sein Wort direkt an Kakashi richtete: „ Kakashi! Die Spur Narutos verliert sich hier an dieser Stelle komplett, zumal diese sehr schwach ist! Die vom Uchiha ist da noch ausgeprägter, aber führt von hier aus auch ins Nichts!“ „Wenn aber ihre Spuren sich hier verlieren, bedeutet das, dass sie irgendwie da raus gekommen sind!“, schlussfolgerte Sai und legte sich nachdenklich seinen Zeigefinger an die Lippen. „Davon gehe ich aus. Obwohl mich der schwache Geruch des Kleinen etwas irritiert!“ „Wie meinst du das, Pakuun?“, Kakashi wunderte sich selbst, wie es möglich war, seine Spur so komplett verschwinden zu lassen. Es gab schon verschiedene Techniken, doch keine würde er den Beiden auf die Schnelle zutrauen. Denn das man hier schnell agiert hatte war ersichtlich. Das ehemalige unterirdische Hauptquartier Madaras, zu welchem sie von seinen Nin - kens geführt worden waren, war vollkommen zerstört. Die wenigen Gänge, die nicht gänzlich verschüttet worden waren, wurden gerade von Gaara und seinen Geschwistern untersucht. „Gehen wir davon aus, dass Naruto und Sasuke zusammen unterwegs sind, dann hätte ihre Spur jeweils die gleiche Intensität haben müssen. Das ist aber nicht der Fall! Um es vereinfachter auszudrücken: Narutos Spur riecht mehrere Tage alt, Sasukes maximal 18 Stunden!“ „Naruto kann sein Chakra gänzlich unterdrücken, für seinen Geruch sollte dies aber nicht gelten! Äußerst seltsam!“, Kakashi versuchte dieses Phänomen mit irgendeiner Technik in Verbindung zu bringen. Er kannte so viele, doch ihm fiel keine ein. Wie konnte der Geruch eines Menschen sich so sehr verflüchtigen? Naruto war sicherlich nicht vor einigen Tagen hier gewesen! Und wenn Sasuke hier gewesen war, dann doch sicherlich in der Begleitung Narutos! Also war erst einmal davon auszugehen, dass beide gesuchten Shinobis vor rund 18 Stunden hier an diesem Ort gewesen waren! „Gehen wir dennoch davon aus, dass Naruto und Sasuke zusammen unterwegs sind“, sprach nun Sai die Gedanken des Sensei aus, „wer waren dann die Angreifer? Ich trau Naruto einiges zu, aber das“, und er ließ seinen Arm weit ausschweifen, „schafft selbst er nicht ohne wirklichen Grund!“ „Sie waren hier!“, echote die Stimme Gaaras unterhalb des Abgrunds. Mit einem Sprung stand er auch kaum, dass seine Worte oben vernommen worden waren neben seinen Begleitern aus Konohagakure. Er warf etwas in Kakashis Richtung und geistesgegenwärtig fing er es auf. Es war ein kleiner Klumpen weißliche Masse von relativ fester Konsistenz, aber dennoch formbar. „Es kam mit Raiton in Kontakt, daher ist es ungefährlich!“, erklärte Gaara, als er die gehobene Augenbraue des Älteren erkannte, „Und es ist eindeutig der gleiche Lehm, den sie beim Angriff auf Sunagakure verwendet haben!“ „Demnach sind sie wirklich hier aufeinander getroffen“, flüsterte Sai, „und das ist das Ergebnis!“ „Aber Leichen haben wir nicht gefunden!“, Kankuro erschien nun ebenfalls neben seinem jüngeren Bruder, „Das heißt also, dass sie entweder alle fliehen konnten oder...“ „Oder sie sich in kleinste Teilchen zersprengt haben!“, ergänzte Temari seufzend. Gaaras Blick richtete sich etwas nachdenklich, fast schon traurig, auf die Trümmer des ehemaligen Verstecks: „Um Akatsuki täte mir letzterer Gedanke nicht leid. Aber Naruto...“ „Ha ha!“, Kakashis Auflachen erschrak alle, die ihn nicht genauer kannten, „Naruto haut so schnell nichts um! Macht euch da keine Gedanken, Kazekage!“ „Ich geh mich mal unten umschauen“, der zweite Schwarzhaarige in dieser Runde hingegen schien Kakashi gar nicht weiter beachtet zu haben. Zu sehr hatte er sich mit eigenen Gedanken beschäftigen müssen, seitdem sie an diesen Ort gekommen waren. Ein Ort mit vielen Erinnerungen. Erinnerungen, die ihm im nach hinein ganz und gar nicht gefielen. „Warum?“, Temari kannte seine Vergangenheit nicht so detailliert wie ihre Kameraden aus Konoha, daher verstand sie es eher als persönliche Kränkung, dass dieser nochmals in die Ruinen wollte. Schließlich hatten sie und ihre jüngeren Brüder dort alles mehrfach kontrolliert. „Habe da so eine Ahnung. Oder eher Hoffnung?“, kam nur eine leise Antwort an sie gerichtet zurück. „Pass aber auf!“ „Keine Sorge! Mit körperzertrümmerndem Geröll kenn ich mich bestens aus, Baka - shi!“ Hinter der dunklen Maske Kakashis konnte man ein schiefes Grinsen erkennen: „Schön, dass sich an deinem Humor nichts geändert hat!“ „Was nun, Kakashi – sensei? Die Spuren Narutos und Sasukes verlieren sich hier“, Sai löste das Jutsu und sein Fluggefährt aus Tinte verschwand augenblicklich in einer kleineren Rauchwolke, „Hier sind nur Spuren der Akatsuki ausfindig zu machen und diese Führen uns Richtung Nord - Nordwest!“ „Hm, ja!“, Kakashi grübelte. Was wäre nun die richtige Entscheidung? Team Gaara würde sich zweifelsohne auf die Suche nach den Akatsukis begeben, auch wenn er Gaara deutlich die Sorge um seinen Freund Naruto ansehen konnte. Dieser wirkte ganz und gar abwesend und in Gedanken vertieft, in denen er vermutlich abwägte, wie er weiter fortfahren sollte. „Du hast deine Schuld auf dem Schlachtfeld bewiesen als du ihn gerettet hast. Du musst nun für Sunagakure handeln!“ Gaara sah den Maskierten überrascht an. Ihm war nicht klar gewesen, dass man ihm seine Gedanken so genau vom Gesicht ablesen konnte. Doch zum Antworten kam er nicht. Ein Blick zur Seite zeigte ihm die Rückkehr des zuvor verschwundenen und kurz vor der Rehabilitation stehenden Konohanin. „Wenigstens haben sie es geschafft!“, meinte dieser direkt ohne sich näher darum zu kümmern, was man wohl in seiner Abwesenheit besprochen hatte. „Was meinst du, Obito?“, Kakashi legte seinen Kopf etwas seitlich und war nun neugierig, was denn sein alter Teamkamerad meinte. „Die Augen!“ „Augen? Hmpf! Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen! Mehr Info!“ „Ich habe Sasuke davon berichtet, dass sich hier die Augen des Uchiha – Clans befinden. Zumindest hatte ich sie hier äußerst gut untergebracht. Doch die Tanks sind leer und alle Augen fehlen. Das heißt, Sasuke hat die Augen mitgenommen und wird sich nun ausschließlich auf der Suche nach Orochimaru befinden!“ „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er das nicht tut!“, Kankuro hatte sich bisher alles genau angehört und auch er wägte innerlich ab, wie es nun weitergehen sollte. Er kannte seinen jüngeren Bruder und dessen Zwiespalt. Gaara war seiner Aufgabe als Kazekage bewusst, dennoch hatte er stets das Gefühl gehabt, Naruto besonderen Dank zu schulden. „Wie folgen Akatsuki. Da haben wir eine Spur und ich habe auch das Gefühl, dass wir dadurch früher oder später wieder auf Naruto und Sasuke stoßen werden!“, Kakashi streckte sich und wandte sich an den ehemaligen Ne – Anbu: „Übernimm du die Vorhut und beobachte von oben, Sai. Wenn Deidara dabei ist, dann ist davon auszugehen, dass sie ebenfalls weite Strecken über den Luftweg zurücklegen werden.“ Der Schwarzhaarige nickte verstehend, entrollte eine kleinere Schriftrolle und zeichnete mit flinken und sicheren Zügen seines Pinsels die Form eines Adlers: „Ninpo Choyo Giga!“, und sogleich schien sich diese Zeichnung aus der Rolle heraus zu lösen und sich in überdimensionaler Größe zu entfalten. Kaum hatte der Tinten – Adler seine weiten Schwingen in voller Größe aufgespannt sprang der junge Jonin auf dessen Rücken. „Ich melde mich in regelmäßigen Abständen über Funk. Standardsignal!“, und schon erhob sich der Vogel in die Lüfte. Kakashi seufzte. Er hätte wissen müssen, dass man mit Naruto als Hokage viel Arbeit hatte. So schnell würde er also nicht ruhiger treten können. Es war früher Nachmittag und der Himmel war fast wolkenfrei. Und es war sicherlich unangenehm heiß. So genau konnte er das nicht sagen, denn sie befanden sich im wohltuenden Schatten einiger Bäume, deren genaue Bezeichnung er nicht kannte. Aber eigentlich war das auch egal. Seine Teamkameradin saß neben ihm und rupfte seit geraumer Zeit gelangweilt an einigen umliegenden Gräsern herum, murmelte hier und da etwas unverständliches, auf das er gar nicht näher eingehen wollte. Denn schließlich war sie dafür bekannt, nicht gerade zimperlich mit jemandem umzugehen, wenn ihr eine Antwort nicht passte. Und darauf hatte er keine Lust. Er hatte generell keine Lust. Es war nicht nur die Hitze, die ihn praktischerweise zum faul sein animierte, sondern seine eigene Unlust, sich überhaupt in irgendeiner Form zu betätigen. Sein Kopf ruhte auf seinen überkreuzten Armen im Nacken und zum wiederholten Male erwischte er sich dabei, wie er die Blätter dieses undefinierbaren Baumes über sich zählte. Warum er das tat, wusste er nicht. Vermutlich die Langeweile. Denn ihr Auftrag war simple. Ebenso dessen Umsetzung. Doch dessen Sinn hatte er nicht verstanden. Vor einigen Wochen schon. Da herrschten ja auch noch andere Zustände, doch jetzt? Es waren friedliche Zeiten. Überall. Wer war da schon so blöd anzugreifen? Obwohl, es könnte ja sein, dass sich vielleicht gerade jetzt irgendein Irrer über die Weiten des Ozeans getraut hatte und nun lauernd im nächsten Gebüsch lag. Er wendete den Kopf zu beiden Seiten und betrachtete die umliegenden Sträucher. Langsam wurde er paranoid. Das war wohl dieser ungewohnten Langeweile zu zu schreiben. Ganz sicher. Das laute Aufstöhnen seiner Teamkameradin ließ ihn kurz wieder zu ihr blicken, doch er erkannte auch in ihren Augen nur Langeweile. Sollten sie die Zeit für ein Training nutzen? Sicherlich wäre das im Sinne ihres ehrenwerten Meisters gewesen. Schließlich trainierte dieser auch schon seit Tagen in den Höhlen und hatte sie hier draußen gelassen. Ab und an kam Motoi und frischte ihren Proviant auf. Dieser hatte sie gefragt, ob sie sich denn nicht in so weit nützlich erweisen könnten um den Mist der hier freilebenden Tiere ein wenig zu entfernen. Doch mal ehrlich! Wollte er wirklich die Scheiße von riesigen und seltsamen Tieren wegmachen? Er schnaufte. Sicherlich nicht. Zudem waren doch Keime und Bakterien darin und die Ansteckungsgefahr immens. Und dann noch die Dämpfe! Nein! Omoi wollte sich darüber nicht einmal Gedanken machen. Panik, Übelkeit und sicherlich viele schlaflose Nächte würde ihm das einbringen und das musste auch nicht sein. Er brauchte schnell einen anderen Gedanken. Einen positiven Gedanken. Nachdenklich schob er den Lutscher in seinem Mund hin und her und umspielte ihn mit seiner Zunge. Melonengeschmack. Ja. Melonen. Da hätte man doch ein relativ unverfängliches Thema, solange man es nicht laut aussprach. Schließlich war Karui in der Nähe und die reagierte beileibe oftmals sehr ungehalten bei Gesprächen über diese pralle Obstsorte. Prall! Er musste leise lachen und spürte den kurzen schiefen und misstrauischen Blick seiner Teamkameradin. Störte sich daran aber nicht. Gedanken konnte sie ja schließlich nicht lesen. Sie konnte nicht wissen, dass er nun durch das Melonenthema an Samui denken musste. Diese hatte sich mit Rückenschmerzen zur Unterkunft zurück begeben. Ja, bei den Dingern hätte er auch Schmerzen! Die hätte er eh... in zweifacher Hinsicht... denn Samui sein Beileid bekunden konnte er nicht. Sie mochte es nicht, wenn ihre Oberweite Gesprächsthema war. Aber mal ehrlich! Er war ein Mann und welcher normale Mann konnte IHR ins Gesicht sehen. Das war schlichtweg nicht möglich! Und so kam er zu Problem Nummer Zwei. Denn sobald er zu einem Dialog mit Samui gezwungen war – und das kam oft vor, denn sie war schließlich die Leiterin ihres Teams unter Bee – sama – dann blieb er an diesen... Melonen hängen und das bekam dann Karui mit und die war ja eh... wie ein Kerl! Das würde er ihr ja nicht sagen! Da wäre er schön blöd. Und lebensmüde. Denn Karui hatte die Masse, die sie vornerum nicht hatte eindeutig in den Armen. Ähm... bildlich gesprochen oder so. Na ja. Egal. Mannweib eben! Das Rauschen des nahegelegenen Wasserfalls wirkte beruhigend und einschläfernd zugleich. Irgendwie hatte er sich den Frieden weniger unspektakulär vorgestellt. Ein erneuter Blick zur Seite ließ ihn einen kleinen Kiesel entdecken. Ob er diesen von hier bis zum zwanzig Meter entfernten Wasserfall schnippen konnte? Seinen Lutscher grübelt von einer Wange in die Nächste schiebend drehte er nun doch seinen ganzen Körper auf die Seite und starrte fast schon fasziniert diesen hellgrauen Kiesel an. Durch seine plötzliche Regung schien auch Bewegung in den Körper der dunkelrothaarigen Kunoichi neben ihm zu kommen, denn sie wandte sich zu ihm herum und blickte irritiert, aber immerhin schweigend zu ihm herunter. Mit einer plötzlichen Armbewegung näherte sich seine Hand diesem Stein und schnippte kräftig mit dem Zeigefinger dagegen. Dummerweise schien der Stein ein anderes Ziel zu haben als das erfrischende Nass und prallte mit aller Wucht am wohl stählernen Stamm des nächstbesten Baumes ab und verfehlte seine Teamkameradin beim Rückflug um nur wenige Zentimeter. „Sag mal! Geht's noch!“, fauchte sie sogleich und sprang fast schon in Lichtgeschwindigkeit auf um sich zu ihm herumzudrehen und ihn von oben herab böse anzufunkeln. Noch während er sich wunderte, wie sie bei einer solchen Hitze so schnell hatte reagieren können fuhr sie unbeirrt mit ihrer Zeterei fort: „Du gehst mir echt auf den Nerv, Omoi! Was wolltest denn damit bezwecken?“ „Nichts!“, lautete seine knappe und auch wahrheitsgemäße Antwort. Was hätte er denn schon bezwecken wollen? Oder sollen vielleicht? Egal! Ihm war langweilig und Karui vermutlich auch und das legte schon einmal eine gereizte Grundstimmung vor. Hatte er Lust darauf? Ganz bestimmt nicht. Also drehte er sich von ihr weg und signalisierte ihr, dass er keinerlei Interesse an einem weiteren, möglicherweise hitzigem Gespräch mit ihr hatte. „Hey! Omoi! Ich rede mit dir! Penn hier nicht wieder weg!“ „Es ist gar nicht möglich, in deiner Gegenwart weg zu pennen!“, sein Lutscher hatte sich dem Ende zugeneigt und er spuckte den geschmacksneutralen Holzstil ins hohe Gras. Seine Hand tastete nun seine Hosentaschen ab und fanden – zu seinem Glück – schnell das Gesuchte. Ein kurzer Blick auf das Papier verriet ihm den Geschmack, der nun seinen Mund in Kürze fluten würde: „Na, endlich mal keine Melone mehr!“, säuselte er und wickelte das rote Papier, welches auf Kirsche hindeutete, hastig ab. „Bitte was?!“ Erst nun wurde ihm die doch riskante Zweideutigkeit bewusst und er hätte sich am liebsten selbst dafür gewürgt. Sie hatte direkt über ihm gestanden und er hatte das Melonenthema laut erwähnt. Dabei hatte er wirklich nicht an sie gedacht! „Omoi! Du nervst!“, mit ziemlicher Wucht, in seinen Augen absolut unberechtigt, trat Karui ihm in die Seite. Er keuchte schmerzhaft auf. Diese blöden Brustpanzerungen waren einen Dreck wert! Wovor sollten die schützen? Vor Mannsweibern und deren Anfälle bestimmt nicht: „Ich hab den Geschmack gemeint!“, keuchte er und hielt sich die Rippen in gekrümmter Haltung. Diese auch um ihr nicht noch mehr Angriffsfläche bieten zu können. „Natürlich umschreibst du das jetzt mit Geschmack! Mir ist klar, dass ihr perversen Kerle das mit Geschmack umschreibt! Aber das war doch eindeutig!“ „Eindeutig?“ „Ja!“, keifte sie und hob wieder bedrohlich die Faust. „Karui! Ich habe echt überhaupt nicht an deine Titt... ich meine deine Oberweite gedacht!“, wieso war er überhaupt in einem Team mit zwei Frauen? Wieso hatte man ihn nicht in ein ausschließlich rein männliches Team gesteckt? Schnell schob er sich seinen Lutscher in den Mund und versuchte sich wenigstens aus ihrer Reichweite heraus zu robben. Aufstehen war einfach nicht möglich. Robben eigentlich auch nicht so wirklich. Stand sie doch direkt über ihm! Sie funkelte immer noch böse. Irgendwie sehr beunruhigend. „Jetzt mal ernsthaft, Karui – chan!“, er versuchte möglichst viel Liebreiz mitklingen zu lassen. Irgendwo hatte er mal gelesen, dass man Frauen so beruhigen konnte, wenn man ruhig und mit sanfter Stimme auf sie einsprach. „Was hätte ich denn davon, wenn ich mir Gedanken über solch belanglose...“ „Belanglos?“, irgendwie funktionierte das anscheinend nicht. Das Funkeln wurde intensiver. Waren das Blitze in ihren Augen? Seit wann beherrschte sie Raiton? Sie war perfekt in Taijutsu und Kenjutsu... seit wann also bitte Raiton? Er schluckte. „Und was sollte das gerade mit dem Kiesel?“, fauchte sie plötzlich. Wow! Manchmal konnte sie echt von einem Extrem ins andere springen! Gerade wollte sie ihn noch lynchen wegen dieser Melonensache und nun war es der Kiesel, der sie die Faust beängstigend mit angespannten Oberarmmuskeln anheben ließ? Er wusste, dass es ein Fehler war Samui nicht begleitet gehabt zu haben! „Das war ein Versehen!“, er starrte mit abwehrenden Händen vor seinem Gesicht entschuldigend nach oben während er seinen Lutscher im Mund mit seiner Zunge wild hin und her schob. Das besserte seine Aussprache nicht unbedingt. Blitzschnell schnellte Karui nach unten und mit einem heftigen Ruck entriss sie ihm seinen fast neuen Lutscher aus dem Mund und warf ihn im hohen Bogen hinter sich in die Luft. Eindeutig mit einem genugtuenden Grinsen auf den Lippen! „Hey!“, in seinem Aufschrei klang nicht nur Entsetzen sondern auch Enttäuschung mit. Das war sein Letzter gewesen! Wie sollte er die anstehende Nachtwache hier ohne überstehen? „Das war nur gerecht! Strafe muss sein, Omoi!“, flötete die Rothaarige nur und diesmal war er es, der das Gefühl hatte, sie mit Blitzen zu strafen. Nur hatte er den Vorteil, dass er ein Raiton – Anwender durch und durch war. „Wie konntest du nur, Karui? Das war mein Letzter! Jetzt werde ich mich bestimmt schlechter bei der Nachtwache konzentrieren können! Was wäre wenn uns dann jemand angreift und ich habe es dann nicht mitgekriegt weil ich mich nicht konzentrieren konnte? Wenn irgendein brutaler Shinobi dich entführen würde oder schlimmer noch, er kidnappt Bee – sama? Ich würde mir das nicht verzeihen und dann demjenigen, der das angezettelt hätte, verfolgen und töten und dann würde er wieder jemanden schicken und dann gäbe es wieder Krieg! Stell dir vor, es gäbe wieder Krieg weil du dafür gesorgt hast, dass ich mich nicht konzentrieren konnte! Das würde Bee – sama gar nicht gefallen! Was wäre wenn er dann so enttäuscht von uns ist, dass er unser Team auflöst! Dann würdest du bestimmt in ein Team mit Neulingen enden, die du dann die ganze Zeit trainieren müsstest und ich werde dann bestimmt an die Front von diesen Krieg geschickt und wir würden uns nie wieder sehen! Was wäre wenn wir uns nicht mehr wiedersehen würden? Dann wären wir kein eingespieltes Team mehr und wer sollte dann Samui stützen...“, ihr Augen wurden zu Schlitzen, „...ich meine schützen? Jetzt stell dir das doch mal vor?“ „Omoi! Halt die Klappe!“ Doch der Weißhaarige ignorierte die Worte seiner Teamkameradin und haspelte weiter seinen Text wie in Trance herunter: „Oh wie grauenhaft! Ich bin ja schon jetzt ganz neben mir! Wie soll ich denn jetzt die Nachtschicht übernehmen? Was wäre wenn jetzt genau hinter dir...“ Und in der Sekunde ertönte ein lauter Knall hinter der Rothaarigen und ließ beide Shinobi aus Kumogakure fast schon panisch hysterisch nach hinten wegspringen. Karui hatte geistesgegenwärtig nach einem ihrer Kunais gegriffen und fixierte den Punkt im aufgewirbelten Staub unweit vor ihnen, während Omoi gerade nur noch zu einem lauten Schlucken fähig war: „Ich hab's geahnt! Jetzt haben wir Krieg!“, stöhnte er und erntete nur einen bitteren Blick aus den gold – schimmernden Augen seiner Kameradin. „Du sollst die Klappe halten sonst erlebst du deinen Krieg gleich hier!“ Der Staub legte sich und drei Personen wurden sehr schnell erkennbar. „Ich danke euch für den Transport, Tsuchikage – sama! Sie haben Naruto und mir einiges suchen und somit viel Zeit gespart!“, diese Stimme war von einem kühlen, männlichen Ton und kam aus Richtung des ANBUs aus Konohagakure, dessen Gestalt nun nach und nach immer detaillierter sichtbar wurde. Er trug etwas im Arm, was einem größeren Stofftier ähnlich war. Aber warum sollte ein ANBU sein Kuscheltier mit zum Außeneinsatz mitnehmen? Omoi grübelte verwundert. Er verstand nicht immer das seltsame Verhalten der Eliteninjas der nun neuallierten Großreiche. Aber dieser Konohanin war in Begleitung des Tsuchikage gekommen. Das deutete doch schon einmal auf ein Problem hin! „Siehst du, Karui, ich hatte Recht! Vermutlich hast du meinen Lutscher so weit geworfen, dass er anderswo Schaden angerichtet hat und nun haben wir hier Konohagakure und Iwagakure und somit den Stress!“ „Hä?! Drehst du jetzt ganz am Rad?“, fauchte die Angesprochene nur unweit hinter ihm und befand sich immer noch leicht in Angriffsstellung. Friedensvertrag hin oder her, ohne Anmeldung gab es an ihr kein vorbeikommen! Doch dann wurde auch ihr bewusster, wer da genau vor ihr stand und auch, wenn sie zunächst gehemmt wirkte durch das Erscheinen des Tsuchikage und seiner Enkelin, so machte dieser ANBU diese Blockade wieder wett. „SASUKE UCHIHA!“, keifte sie und sprintete so schnell an Omoi vorbei auf den Sharinganträger zu, dass dieser noch nicht einmal Zeit hatte, sich benannten Schwarzhaarigen genauer anzusehen. Dieser schien auch in Sekundenbruchteilen dieses seltsame Stofftierchen abzusetzen, an seinen Rücken zu greifen und etwas hervorzuziehen, welches Omoi sogleich als das legendäre Kusanagi identifizieren konnte, welches nun von einem zischenden Geräusch, dem Zwitschern von tausend Vögeln gleichkommend, unter heftig zuckenden Blitzen hell aufleuchtete und das nun auf ihn herab sausende Kunai mühelos abwehrte und sogar hälftig zerteilte. Nach einem relativ kurzen Flug hatten wir eine sich selbst fortbewegende Insel angesteuert, welche ich ziemlich schnell als riesige Schildkröte ausgemacht hatte. Naruto und ich hatten Glück gehabt. Ohne die Mithilfe des Tsuchikage wäre diese Suche doch reichlich umständlich geworden. Gewiss hätte ich mithilfe von Kuchiyose nach Degozaru, meinem Adler, rufen können, doch ohne genaue Standortangaben oder einer Route wäre dieser mit uns bis zur Erschöpfung, gerade bei diesen Temperaturen, über den Weiten des Meeres gekreist. Onoki wusste ganz genau, wo sich Shimagame befand und setzte uns zwar etwas unsanft, jedoch an einem Stück in einem etwas seltsam anmutenden Wald auf dem schier riesigen Rückenpanzer dieser Schildkröte ab. Der kleine, alte Mann, der mir persönlich gerade einmal bis zum Hüftknochen reichte, kratzte sich mit einem freundlichen Lächeln an seinem doch schon recht kahlen Kopf nachdem ich ihm meinen Dank ausgesprochen hatte und nickte verstehend: „Hoffen wir einmal, dass man den jungen Hokage hier wieder hin bekommt! Ihr solltet danach in Begleitung von Bee nach Kumo zurückkehren. So wie ich Ay kenne wird er jetzt schnellst möglich eine Konferenz einberufen lassen und an dieser sollte auch Konoha teilnehmen“, sein großväterlicher Blick strich kurz über Naruto, der ziemlich kraftlos wirkend in meinen Armen baumelte. Anscheinend war er in dieser Gestalt nicht so ganz flugtauglich. Oder die Hitze machte ihm wirklich mehr zu schaffen als ich anfänglich vermutet hätte. Mein innerer Sensor sprang fast automatisch an und aktivierte mein Sharingan. „SASUKE UCHIHA!“, ertönte ein Schrei und ich sah wie sie wie in Zeitlupe auf mich zueilte. Diesen Effekt hatte ich meinem Sharingan zu verdanken. Es war eine Haupteigenschaft, damit gegnerische Züge vorauszusehen. Und gerade war es wohl ein von dieser Rothaarigen äußerst unüberlegter Angriff gewesen, dem ich nun ohne weiteres ausweichen würde können, doch ließ ich Angriffe auf meine Person und nun auch auf den Hokage selbst seltenst darauf beruhen einfach nur zur Seite zu springen. Ich setzte Naruto ab und griff mit meiner Linken hinter meinen Rücken, ummantelte fest den kühlen Griff meines Kusanagi und während ich es noch zog ließ ich mein Chidori Touken sanft in die scharfe Klinge mit einfließen, nur um diese Klinge somit unzerstörbar zu machen. Das von ihr geführte Kunai prallte auf meine geführte Klinge. Es ertönte ein leicht grelles Zischen und mein von unten hergeholter Schwung zerschnitt die gegnerische Waffe wie ein Stück Butter in der prallen Sonne. Die Rothaarige kam mit den Händen auf ihren Knien abstützend keuchend wenige Schritte hinter mir zum stehen. Fuhr augenblicklich herum und ließ dabei den noch in ihrer Hand verbliebenen Rest der zuvor verwendeten Stichwaffe fallen. Diese Hand nun zur Faust geballt holte sie weit aus. Sollte dies ein schlechter Witz sein? Noch während sie ausholte nutzte ich die Zeit, welche für alle umstehenden Personen nur wenige Mikrosekunden gewesen sein dürfte, um Naruto, welcher bislang starr zu meinen Füssen gesessen hatte, wieder auf meinen Arm zu heben und einige Meter nach hinten weg, auf einen recht robust aussehenden Ast, zu springen. Sie schlug also demnach ins Leere. Sie war schlichtweg zu langsam. „Ha ha! Ein Tempo wie damals der junge Raikage! Beachtlich!“, ein Kompliment Onokis hörte selbst ich gerne. Schließlich war er ja schon ein geschichtliches Relikt vergangener Zeiten. Er hatte alle Kriege miterlebt und somit auch viele hervorragende Shinobi kennenlernen dürfen! „Nur der Gelbe Blitz von Konoha war schneller!“, fuhr er fort und betrachtete nun die still vor sich hin fluchende Kumo – Kunoichi. „Karui!“, rief dieser weißhaarige, ziemlich dunkelhäutige Kerl, der zuvor noch neben ihr gesessen hatte und immer noch an dieser Stelle saß und auch nicht die Anstalten machte, seiner Kameradin zur Seite zu stehen, „Er steht nun unter dem Schutz des Hokage! Gibt nur Stress! Was wäre wenn...“ „HALT'S MAUL, OMOI!“ Irritierenderweise schlug das nächste Kunai nicht bei mir, sondern diesem Omoi direkt vor seinen Füssen in die staubtrockende Erde ein und dieser zog panisch die Beine eng an seinen Körper. Also... vielleicht liegt es an der Berufsauswahl, aber irgendwie scheinen nicht nur die Kunoichi aus Konohagakure einen leichten Hang zur Brutalität ihren männlichen Teamkameraden gegenüber zu haben. Ich spürte deutlich an Narutos Herzschlag und beschleunigtem Puls, dass auch er gerade an die unzähligen Übergriffe auf seine Person durch eine doch recht aufbrausende Rosahaarige gedacht hatte. „Ich habe mir damals geschworen, dass ich diesen Uchiha fertig mache und das mache ich jetzt auch!“, giftete diese Karui jetzt weiterhin den Weißhaarigen an und heftete danach diesen Blick wieder auf mich. Mit ihr hätte ich jetzt bestimmt noch ein bisschen herumalbern können, aber irgendwie fehlte mir dazu gerade die Lust und die Zeit. Wenn sie sich also nicht bald beruhigen würde, und danach sah es gerade nicht aus, dann würde ich andere Seiten aufziehen müssen. Ich seufzte. Töten fiel da natürlich raus. Das hatte ich selbst zu Zeiten Orochimarus nie getan ohne wirkliche Notwendigkeit. Ich war ein Shinobi, ein Kenshi und für viele auch noch der Verräter meines Heimatdorfes, aber ich war sicherlich kein gewissenloser Mörder oder Schlächter. Und dieser Verdacht würde leicht aufkommen wenn ich nun ohne zu zögern meine wahre Stärke ausspielen würde. Sie griff diesmal an ein auf ihrem Rücken befestigtes Kurzschwert und setzte bereits zum Sprung an, als sie eine kleinere Hand augenscheinlich sehr sanft am Unterarm packte. Anhand ihrer Mimik jedoch war dies eindeutig kein zärtliches Zurückhalten mehr, sondern ein schmerzender, knallharter Griff. Onoki funkelte sie trotz der Krafteinwirkung, die er eindeutig auf sie verübte, freundlich in ihre seltsam golden erscheinenden Augen: „Er ist die Leibwache des hier anwesenden Hokage! Es wäre äußerst dumm sich verleiten zu lassen! Auch wenn es in den Fingern juckt!“ „Er ist ein Verbrecher!“, schrie sie den Älteren ziemlich aufgebracht an, doch der schien leicht den Kopf zu schütteln. „Er hat seine Schuldigkeit getan gegen Madara. Er hat das vollste Vertrauen des Hokage und unsere Schuld diesem gegenüber ist unermesslich! Der Friede steht und fällt mit ihm.“ Naruto war bei dieser letzten Aussage zusammengezuckt. So hatte ich das noch nie wirklich betrachtet. Man hatte meinem Dobe eine ganz schöne Last auf die Schultern gepackt. Er sollte nicht nur den Hokage geben, sondern als Friedenssymbol herhalten. An und für sich ein Verhalten, welches ich nicht so einfach tolerieren wollen würde, schrie es doch in meinen Augen nach absoluter Bequemlichkeit der Anderen. Kind der Prophezeiung hin oder her! Naruto war, wie ich, doch noch nicht einmal 18 und da wollte man ihm eben mal das Schicksal der ganzen Welt auf die Schultern packen? Irgendwie passte mir das gar nicht. Die Rothaarige schien ihre verkrampfte Haltung noch nicht ganz aufgeben zu wollen, doch Onoki blieb standhaft. „Hey! Yo! Was geht'n hier jetzt ab!“, diese doch recht dunkle Stimme donnerte über diese stetig voller werdende Lichtung und zog alle Blicke auf die nächst stehende Baumreihe, unter der sich nun zwei weitere Gestalten erkennbar zeigten. Der Eine war von schmächtiger, aber hochgewachsener Natur mit eckigen, länglichem Gesicht. Kleine Augen und noch kleinere Pupillen beäugten die Szenerie vor ihm auf dem Platz mittig der Lichtung und er zog die Nase, welche ein längliches, schwarzes Tattoo aufwies, kraus. Neben ihm erschien eine mir weitaus bekanntere Person. Groß, äußerst muskulös und von dunklem Typ. Nicht so dunkel wie der augenscheinliche Teamkamerad der Furie, doch um einiges ausgeprägter als die sonnengeküsste Haut meines besten Freundes. Ich erkannte ihn auf Anhieb. Ich prägte mir grundsätzlich Shinobi ein, die mir allein durch ihre herausragenden Fähigkeiten im Gedächtnis bleiben würden und der Hüne da war ein hervorragender Kenjutsu und Raiton – Anwender. Damals sogar, und das musste ich mir zu meiner Schande voll und ganz eingestehen, ein besserer Anwender als ich es war. Aber das war damals. Die Lust auf einen erneuten Kräftevergleich wurde wieder leicht in mir geweckt. Aber dem dürfte ich nicht nachgeben. Es gab Wichtigeres! Er schob seine Sonnenbrille zurecht. Schien sie sich förmlich noch tiefer in sein markantes Gesicht mit der Tätowierung auf der Wange pressen zu wollen. „Bee – sama!“, krächzte die Kunoichi ungehalten und versuchte sich nun doch aus dem Griff Onokis zu befreien indem sie ihren Arm nach hinten zog. „Tsuchikage – sama!“, begann der Begleiter des Jinchuriki vom Achtschwänzigen, „Was führt euch denn zu uns?“ Doch ich spürte bereits, dass die beiden Neuankömmlinge gar keine Antwort erwarteten, denn Killer Bee's bebrillter Blick richtete sich sofort in die Baumkrone, in welche ich zuvor gesprungen war und ihn nun in ebensolcher Intensität wie er mich begutachtete, zurückstarrte. „Ich bringe euch den Rokudaime Hokage sowie seinen ANBU! Es gab erneut Vorfälle und es wird eine Konferenz einberufen werden. Einzelheiten werden wir euch bekannt geben sobald ihr eure Leute im Griff habt!“, grummelte Onoki etwas genervt und obwohl ich es durch die dunklen Gläser nicht sehen konnte hatte ich das Gefühl, dass Bee auch dem Alten für einen sehr kleinen Augenblick seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. „Steckst ganz schön in der Scheiße, Kleiner! Konoyarou! Bakayarou!“, ich fragte mich gerade, wen er meinte. Deutlich wies seine Körperhaltung in meine Richtung, doch schien er auf den Inhalt meiner festen Umklammerung zu achten. „Zeigt mal weniger Widerwillen – setzt euch und fangt an zu chillen!“, diesen seltsamen Ausruf jedoch hatte er an die beiden Gestalten gewandt, die ihm wohl unterstellt waren. Der Weißhaarige schien sich nicht weiter zu regen. Schließlich hatte er sich auch zuvor nicht wirklich bewegt noch in irgendeiner Form einen Verdacht aufkommen lassen, dass er überhaupt bewegungsfähig war. Und die Rothaarige ließ sich noch an Ort und Stelle auf ihren Hintern fallen und verschränkte schmollend die Arme. Anscheinend war dieser Bee doch eine Respektsperson. Ich sollte daher meine vergangene Verachtung ihm gegenüber ablegen und dem inneren Wunsch Narutos, den ich wie geschriebene Buchstaben vor meinem inneren Auge sah, nachgeben. „Wir haben schon mit euch gerechnet. Allerdings noch nicht so zeitig!“, der Begleiter Bee's näherte sich uns nun an und ich sprang von meiner erhöhten Stellung herunter. „Ihr wisst anscheinend, was passiert ist?“, meine Lippen zusammengepresst bemerkte ich, dass er meinem flüchtigen Blick zu Naruto gefolgt war. „Natürlich. Er ist der Jinchuriki aller neun Bijus. Sie sind alle mit ihm verbunden“, er beugte sich zu ihm herunter und Naruto hielt dieser Begutachtung stand. Dann erhob der mir noch Fremde sich wieder und mir fiel erst jetzt auf, dass wir auf gleicher Augenhöhe waren. Diese kleinen Augen wirkten irgendwie zurückgedrängt in seinem Gesicht, welches leicht fahle Schatten aufwies. Anscheinend hatte er in den letzten Tagen wenig geschlafen. Da hatten wir etwas gemeinsam. Nur war der vor mir wesentlich älter als ich. Er konnte diesen Stress wohl nicht mehr so leicht wegstecken. „Ich bin Motoi! Ich bin der Verwalter von Shimagame und Tierpfleger. Zudem betreue ich die Hauptkörper“, ich spürte erneut, dass er Naruto beäugte, „aller Bijus und Kurama macht uns gerade Sorgen! Uchiha Sasuke nehme ich an?“ Ich nickte zustimmend: „Nicht nur euch macht Kurama Sorgen.“ Naruto zappelte plötzlich etwas ungestüm auf meinem Arm herum, so dass es mir schon schwer fiel ihn fest zu halten. Wobei ein Sturz oder Sprung aus dieser geringen Höhe ihm sicherlich nichts anhaben konnten. Ich lockerte meinen Griff und er sprang sogleich dem gebräunten Hünen vor die Füße, der sich während meines kurzen Gespräches mit diesem Motoi uns angenähert hatte. Ich fand es gerade irgendwie ungemein beruhigend, dass der Kerl absolut unbewaffnet schien. Ich konnte weder Samehada noch eines seiner anderen acht Schwerter an ihm ausfindig machen. Aber er war ein erfahrener Shinobi aus Kumogakure. Er wüsste sich schon zu wehren wenn er es denn für nötig befand und mir war bekannt, dass die Kumonins größtenteils hervorragende Raiton und Taijutsu – Anwender waren! Schlichtweg sollte man sich Killer Bee einfach nicht zum Feind machen. Dies hatte ich auf alle Fälle aus meiner ersten Begegnung mit ihm schlussfolgern können. „Yo! Keine Panik! Wir sollten uns erstmal locker machen!“ Motoi legte den Kopf etwas schräg und irgendwie hatte dieses seltsame Lächeln einen entschuldigenden Ausdruck für diese Aussage des Jinchuriki des Hachibis. „Naruto brauch seinen Körper wieder!“, was sollte ich nun groß drum herum reden. Anscheinend wusste man hier eh im Großen und Ganzen was passiert war und wir brauchten schnell eine Lösung. Es taten sich einfach gerade zu viele Probleme an unterschiedlichen Orten auf und Naruto wurde zudem an fast allen Fronten gebraucht. Und das nicht als 50 Zentimeter großer Flohwohnblock. Killer Bee und Motoi tauschten sich seltsame, vielsagende Blicke aus. „Wir haben da schon eine Idee! Ich nehm den Kleinen zum Trainingsraum – doch rein kommst du da kaum! Du musst erst die Prüfung wie alle anderen auch bestehen – erst dann bist du fähig weitere Schritte zu gehen! Verstanden?“ Öhm... ja. Langsam bereute ich es wirklich, Konoha jemals verlassen zu haben. Hätte ich das nicht getan hätte Naruto vermutlich niemals das Bedürfnis haben müssen, sich mit den seltsamsten Gestalten, die dieser Planet herzugeben vermag, anfreunden zu müssen. Ich müsste sie doch bald alle durch haben, oder? Was mochte da noch kommen? Obwohl... besser ich dachte nicht darüber nach! „Wie schaut die Prüfung aus? Wir haben keine Zeit und ich will es schnell hinter mich bringen!“, ich sah bewusst Motoi an, damit dieser mir eine Antwort gab. Er schien mir hier gerade noch der Normalste von Allen zu sein! Killer Bee bückte sich und schnappte sich Naruto am Nackenfell. Ich fragte mich innerlich, ob dies nicht auch liebevoller möglich gewesen wäre, zumal Naruto einen seltsamen Fiepslaut von sich gab, den ich nicht unter Schmerz oder Schock zu zuordnen wusste. Aber ich sparte mir Einwände. Was sollten diese nun auch an der Situation verändern? „Die Jinchuriki sollten in perfekter Symbiose mit ihren Bijus agieren können“, tatsächlich begann nun Motoi den weiteren Verlauf näher zu erläutern, „Das funktioniert jedoch nur, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Daher unterziehen sich alle Jinchuriki der Prüfung am Wasserfall der Wahrheit! Dort wird man mit seinem wahren Selbst konfrontiert!“ „Ich habe bereits den Biju – Modus im Kampf gegen Madara angewandt...“, wollte ich gerade einwenden, doch Killer Bee unterbrach mich abrupt. „Kurama hat eine Ausnahme gemacht! Dem Kleinen zu Liebe. Mehr nicht. Also bild dir nichts drauf ein. Die Prüfung muss sein! Konoyarou! Bakayarou!“ „Kurama ist ein Sonderfall“, Motois Stimme hingegen hatte nun einen seltsamen Ton angenommen. Sie erinnerte mich seltsamerweise sehr an die Stimme von Iruka – sensei zu meiner Zeit an der Akademie. „Der Yondaime hat damals das Chakra des Kyuubi in zwei Teile gespalten, die wir Yin und Yang nennen. Das ist selbst unter den Bijus einmalig, da er dadurch zwei Jinchuriki hatte. Zum einen Naruto und zum anderen Minato Namikaze. Aber der zweite Teil wurde auf Bitten Narutos“, er zögerte, suchte wohl die richtigen Wörter, „und auch nur deswegen auf dich übertragen. Dieses Chakra in jedem von euch ist fähig Gestalt anzunehmen. Die beiden vereinten Chakren sind hier auf Shimagame als Hauptkörper zu finden bei den anderen Bijus. Ihr beiden Jinchuriki seit mit diesem Hauptkörper und geringem Restchakra jedoch an diesen Hauptkörper gekoppelt. Ihr seit Beide jeweils in der Lage, den wahren Kurama zu beschwören, allerdings im Alltag nur seine Chakragestalt, die in euch wohnt, zu erkennen!“ Also war der Mini – Kurama im Krankenhaus während meines Erwachens wohl Narutos inneres Haustierchen gewesen und nicht unser Gemeinsames? Dann hatte ich auch so ein Vieh in mir wohnen? Na ja, nicht wirklich sondern wohl eher ein manifestierbarer Schatten seines Chakras! „Ich sehe, du verstehst, was ich meine!“, Motoi schien ein hervorragender Mimikdeuter zu sein! Denn selbst mir war bewusst, dass man meine Gesichtsregungen nicht ohne weiteres deuten konnte. „Das heißt, um über die volle Kraft des Kyuubis zu verfügen muss ich diese Prüfung da machen?“ Er nickte, wurde aber von Killer Bee unterbrochen der diesmal lachte: „Volle Kraft sicherlich nicht! Das liegt in Narutos Ermessen! Er ist der Hauptjinchuriki, das solltest nicht vergessen. Minato war ein gerissener Hund als er Naruto die Fuin nannte und so gesehen noch einen Notfallschalter in dich bannte!“ Okay! Selbst das hätte ich mir denken können! Im Eifer des Gefechts damals hätte mir Naruto sicherlich den kompletten Kyuubi eingepflanzt! Aber sein Vater war nicht umsonst damals zum Yondaime ernannt worden und er war ein Genie in Versiegelungsjutsus gewesen. Natürlich hatte er auf die Schnelle damals die Fingerzeichen so abändern können, dass es jederzeit möglich war, mir den Kyuubi mit nur wenigen Handkniffen aus dem Körper heraus zu bannen, was für mich vermutlich den sofortigen Tod zur Folge haben würde. Naruto vertraute mir blind. Sein Vater hatte es anscheinend nicht getan. Wirklich sauer konnte ich aber nicht wirklich darüber sein. Aufgrund meiner Vergangenheit hatte ich sogar absolutes Verständnis dafür. Man wollte auf Nummer sicher gehen. Man wusste, wie stark ich war und auch das ich alles bereit dafür war zu tun um weitere Stärke zu erlangen. Und selbst mein naiver Naruto wusste wie nah ich der Dunkelheit gekommen war und wie sehr sie mich verführt hatte. Das nur er es war, der mich aufhalten konnte. Was würde also geschehen, wenn Naruto nicht mehr war? Wenn ihm etwas zustoßen würde? Wer wäre da noch in der Lage, mich aufzuhalten? Mich davon abzubringen, das Fuchschakra zu missbrauchen? Dieser Notfallschalter war wirklich nur zu unser aller Besten! Minato Namikaze war wirklich ein beachtenswerter Shinobi gewesen und ich blickte auf Naruto, der nun von Killer Bee hinfort getragen wurde in irgendeinen Trainingsraum, in welchen ich nach Beendigung dieses Tests auch gehen dürfte. Ob Naruto wusste, dass er wirklich sehr viel von seinem Vater in sich trug? Ich drehte mich zu Motoi herum und sagte ihm, dass ich nun bereit für diese Prüfung sei und er mich zu jenem Ort führen sollte. Irgendwie stockte mir der Atem. Natürlich hatte ich mit so etwas gerechnet, als mir dieser seltsame Typ und sein Kumpel mir gesagt hatten, dass ich hier mit meinem wahren Selbst konfrontiert werde, aber so? Ich merkte, das ich schluckte beim Anblick meines sich auf mich zu bewegenden Spiegelbildes, doch mein Mund war trocken und der Schluckreflex hinterließ ein unangenehmes Brennen im Hals. Das war wirklich ich! Nur konnte ich mich nicht erinnern, jemals wirklich so hämisch gegrinst zu haben. Fast schon überheblich. Oder hatte ich es doch? Denn wenn ich das war... Was denkst du, was du hier tust?< unterbrach mich plötzlich meine eigene Stimme und ich betrachtete die kühlen Gesichtszüge genauer. War ich wirklich so? Wirkte ich so auf andere? Oder kam es mir gerade nur so vor, dass mich eine unheimliche Kälte erfasste? Natürlich war es größtenteils von mir gewollt, dass ich kühl und unnahbar wirkte. Ich hatte nie großen Wert darauf gelegt großartig Freundschaften mit allen und Jeden aufzubauen. Das war Narutos selbsternannte Aufgabe. Ich mochte es von jeher ruhiger. Aber diese mir nun entgegengebrachte Kälte ließ selbst mich frösteln trotz der hohen Temperaturen. „Was ich hier tue? Ich werde dich besiegen und dann die Kraft erlangen, die ich brauche!“, zischte ich heiser und hielt meine Hand griffbereit über mein Kusanagi. Tzz!<, entgegnete er mit amüsiertem Grinsen und leicht schräg gestelltem Kopf. Es hatte wirklich etwas makaberes an sich, mit sich selbst ein Gespräch zu führen, ohne dabei zu denken, man würde dem Wahnsinn verfallen oder zu wissen, was dieses Selbst nun als nächstes tat oder sagte. Du kannst mich nicht besiegen! Ich bin du! Und da du dich ja selbst für den Besten hälst dürfte das etwas schwierig sein!< Versuchte ich mich gerade selbst zu provozieren? Ganz schön überheblich! „Du vergisst, dass ich so wohl all meine Stärken als auch meine Schwächen kenne!“, Finger um Finger schloss sich meine Hand um mein Langschwert. So, der ach so werte Uchiha Sasuke gibt Schwächen zu?<, sein Grinsen wurde breiter. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals so ein breites Grinsen zur Schau getragen zu haben. Vor allen Dingen war es noch nicht einmal ein falsches Grinsen! Jetzt mal Spaß beiseite! Was willst du hier? Du hast weder wirklich Ambitionen irgendwas für Konoha zu tun, noch dich um irgendwelche Probleme anderer zu scheren! Und da brauchst du nun auch nicht zu widersprechen, da ich weiß, wie du tickst<, er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe, >Wäre es da nicht für alle einfacher, wenn wir diesen Unsinn hier vergessen? Du willst doch eigentlich nur deine Ruhe haben. Die Zeit, die dir jetzt noch mit unserem Bruder bleibt, genießen!< So ein Unsinn! Niemals würde ich still sitzen bleiben können und einfach zusehen, wie Itachi starb! Wenn er doch wirklich ich war, dann sollte er doch genau diese Eigenschaft von mir kennen. Stimmt ja! Wir sind „ein Rächer“<, lachte er hell auf und verschränkte die Arme vor seiner Brust, > Wen oder was rächen wir denn jetzt? Also diese ganze Familiensache haben wir ja nun schon lang genug durchgekaut! Ist nun etwas langweilig!< Das war eindeutig mein Sarkasmus. Wieder näherte er sich mir um weitere drei Schritte: > Ach, wir sind ja nun verweichlicht, wie ich merke!< Ich hob eine Augenbraue. Verweichlicht? Ich? Er legte seinen rechten Zeigefinger ans Kinn und schien nachdenklich gen Himmel zu blicken: > Was so ein bisschen Gefühle doch anrichten können! Das war es dann wohl mit dem Image! Wollten wir ihn nicht umbringen? Ihn und alle Anderen abschlachten? In ihrem Blut waten und so weiter?< Gerade ging wohl mein Sarkasmus über die Ironie in meine innere Verwirrtheit über. Ich spürte wirklich Groll gegen mein eigenes Ich aufkommen. Er machte sich wirklich lustig über mich! „Du hast Recht. Es gibt nichts mehr zu rächen, was meine Familie betrifft. Es gibt nur noch etwas zu beschützen!“ Was redete ich da nun schon wieder? Baka! So ein Unsinn! Warum sollten wir ihn beschützen wollen? Usuratonkachi war uns stets ein Klotz am Bein. Lästig, nervig und behindernd!< „Da gebe ich dir sogar in allen Punkten recht“, ich schmunzelte und spürte, wie sich mein Griff um das Schwert lockerte, „Aber er war da!“ Das hier war ein anderer Kampf als ich erwartet hatte und als ich es gewohnt war. Diesmal hob er eine Augenbraue an: > Er war da? Wohl eher aus Eigennutz! Ohne uns hätte er nichts gegen Madara bewirken können!< Das war eindeutig mein überzogenes Selbstwertbewusstsein. „Er war da lange bevor Madara ein Problem wurde! Er hat für unsere Rückkehr gekämpft! Mit Einsatz seines Lebens!“, meine Stimme hatte deutlich an Schärfe hinzugewonnen. Stritt ich hier gerade mit mir selber und verteidigte dabei meinen Dobe? Irgendwie fast schon lächerlich! Erneut grinste er schief. Diesmal jedoch war diese vorangegangene Kälte gänzlich verschwunden. Irgendwie kam mir nun seine Ausstrahlung ungewohnt warm vor. Wir sind wohl auf sein Geständnis reingefallen, hm?< „Naruto würde mich nicht belügen!“, antwortete ich nur knapp, aber ich sah daraufhin ein Aufblitzen in den Augen meines eigenen Gegenübers. Wir vertrauen ihm, ja? Wieso vertrauen wir uns dann selbst nicht mehr?< „Wie?“ Meinte er, dass ich mir selbst nicht mehr vertrauen würde? Das war doch absoluter Unsinn! Wir haben uns zurückgehalten! Wir hätten die Akatsuki allein besiegen können. Warum?< „Weil wir nicht alleine waren! Naruto wäre gefährdet gewesen! Und was bringt mir ein finaler Schlag wenn selbst ich diesen nicht überstehen würde!“ Er lachte plötzlich ziemlich überraschend für mich auf und hielt sich dabei sogar den Bauch: > Der große Uchiha Sasuke nimmt Rücksicht? Ha ha! Wohl eher zum Eigenschutz!< „Unsinn!“, brummte ich direkt entgegen, „Ich sagte doch, Naruto war auch da. Ich bin sein ANBU! Es ist meine Aufgabe, ihn zu beschützen!“ Sein Lachen erstarb genauso schnell wie es eingesetzt hatte: > Nun sage ich dir: Unsinn! Das war nicht der wahre Grund!< Ich schwieg. Was sollte ich da nun zu sagen, denn dies war der Grund. Doch allein bei diesem Gedanken zwickte es mich wieder direkt neben dem Siegel auf meiner Brust. Und ich wusste, dass dies keine verspäteten Wundheilungsschmerzen meiner Narbe waren. Es war mein Herz, welches schmerzte und ich konnte nicht einmal genau sagen, warum. Er hingegen grinste wissend: > Tzz! Man sagte uns, man müsse hier gegen sein wahres Selbst kämpfen, nicht wahr?< Ich nickte nur. Weißt du, wie dieser Ort hier heißt?< Mir war mittlerweile selbst bewusst, dass dies kein Kampf im eigentlichen Sinne war. Nichts Körperliches. Nichts Kräftemessendes. Der Wasserfall der Wahrheit!< Hier kämpfte ich wirklich mit mir selbst. Mit meinen Gedanken! Wir stellen uns hier der Wahrheit!< Das da war wirklich ich! Und ich wusste nun auch ganz genau welcher Teil meines Ichs! Wir haben es gespürt, das Stechen im Herzen, als wir wieder versucht haben, es zu leugnen. Nur leugnest du es eigentlich nur noch uns selbst!< Ja, ich war mir wirklich sicher, welcher Teil nun da vor mir stand und mit mir Gespräche führte. Der Teil, den ich so lange verdrängte. Wir wissen doch, was das ist, was uns da so schmerzt und was wir so missbilligend all die Jahre in uns dulden, aber wegsperren!< Er grinste nicht mehr. Seid sie alle uns verlassen haben! Alle bis auf ihn!< Er sah beschämt auf die Wasseroberfläche des kleines Teiches, auf dem er mir genau gegenüberstand. Mittlerweile nur noch eine Armlänge entfernt. Ich sah in den schwarzen Augen ein ungewöhnliches Glitzern. Auch dieses kannte ich. Ich handhabte es bisher stets so, wie ich alles handhabte, was in diese Richtung ging: ich unterdrückte es. Ich ignorierte es. Und oft genug auch tolerierte ich diese nicht, da sie mich behinderten. Meine Gefühle. Und nun standen sie vor mir. Meine kalte Gleichgültigkeit. Meine kindliche Angst. Mein reiner Sarkasmus. Meine rasende Wut. Meine stille Trauer. Meine übergroße Sorge. Mein unumstößliches Vertrauen. Mein hervorstechender Mut. Meine überwältigend große... Liebe!< Und mein Spiegelbild weinte. Es weinte mit einem Lächeln im Gesicht. Ein warmes Lächeln. Ich schmunzelte... ein Naruto – Lächeln. Ich wusste nicht, dass ich so lächeln konnte. Ich hob meine Hand. Langsam und vorsichtig näherte sie sich meinem Spiegelbild an und ruhte schließlich auf der mir gegenüberliegenden Wange. Strich sanft eine der Tränen weg. Es tat irgendwie weh, sich selbst in Tränen aufgelöst vor sich selbst stehen zu sehen. Aber gleichzeitig hatte es auch irgendwie etwas befreiendes. Und auch etwas beruhigendes. Denn ich spürte diese warme Wange und die heißen Tränen auf meiner Hand als wenn es meine eigenen wäre. Und ich erkannte mein Selbst, welches ich jahrelang unterdrückt hatte. Nur widerwillig und auch nur mit Bedacht zugelassen hatte. Gleichgültigkeit, Wut, Trauer und Hass hatten in mir alles andere verdrängt und bisher war ich sogar der Annahme, dass sie es sogar vernichtet hatten. Und dann war es in den letzten Tagen, seit meinem Erwachen, wieder häufiger geschehen, dass ich nachdachte. Über mein Leben. Über den Sinn. Über meine Gefühle und über Naruto. Es führte in meinem Leben wirklich jeder Weg zu Naruto. Ich sollte es akzeptieren. Eigentlich sollte ich bei Naruto nicht mehr von 'sollen' sprechen. Ich wusste doch nur selbst zu genau, dass es ein 'wollen' war. Und das schon seit Jahren. Stets unterdrückt. Und hier war nun der Beweis, dass ich es nicht mehr länger unterdrücken sollte. Das Gefühl in mir wollte frei sein. Nicht mehr verschlossen hinter der Trauer um meinen Clan, hinter dem Hass auf die Ältesten und der Wut darüber, nicht stark genug zu sein. Es wollte atmen. Es wollte aussprechen was es fühlte und ich wollte es auch. Ja, ich wollte bei Naruto sein. Denn wenn ich es nicht war, dann schmerzte es. Und es schmerzte auch, wenn ich dieses Gefühl, welches ich eindeutig hatte, wenn ich an ihn dachte, verleugnete. „Mein Leben hat nur Sinn wenn ich die Gefühle wieder zu lasse. Alle Gefühle. Nicht nur die Negativen. Auch die Positiven. Auch die Gefühle für Naruto.“ Ja. Ich liebe Naruto Uzumaki! Und das schon verdammt lange! Über mich selbst schmunzelnd schloss ich die Augen und wandte den Blick Richtung Boden. Schon seltsam, welche Einsichten man doch bekam wenn man mal mit sich selber sprach. Naruto Uzumaki. Der nervende Dobe. Die ungestüme Quasselstrippe. Mein Usuratonkachi, welches sich von einer Katastrophe in die Nächste stürzte ohne darüber nach zu denken. Stets mutig. Stets selbstlos. Stets beachtenswert! Ich vertraute ihm. Das habe ich auch schon immer irgendwo getan! Und wenn er bereit war Anderen zu vertrauen, dann würde ich das auch tun. Und sollten diese Anderen ihn verletzten, dann würde ich sie töten. Denn ganz auf den Hass, die Wut und den Zorn in mir sollte und konnte ich auch nicht verzichten! Mein Spiegelbild nickte: > Das ist der richtige Weg!<, und schien sich langsam im dunstigen Licht des Wasserfalls aufzulösen. Itachi hatte sich immer den richtigen Weg für mich gewünscht. War dieser Weg nun wirklich der Richtige? Mit Naruto an meiner Seite? Als Einheit? Dort, wo bisher mein Spiegelbild gestanden hatte glitzerte nur noch die leicht unruhige Wasseroberfläche. Langsam erkannte ich dahinter, direkt unter den herunterstürzenden Wassermassen, einen weiteren Schatten. Genauso groß wie ich, allerdings blondes, wirres Haar und strahlendblaue Augen. Dieser Schatten schien mir seine Hand entgegen zu strecken und sein Blick war besorgt. „Naruto!“, keuchte ich. War er real? War dieser Körpertausch in der Zwischenzeit aufgehoben worden? Auch ich streckte meine Hand nach ihm aus, konnte ihn aber nicht erreichen. Ich vernahm im Rauschen des Wassers seine Stimme, obwohl ich deutlich sah, dass sich seine Lippen nicht bewegten. Zudem trug er nicht die ANBU – Kluft sondern diesen in meinen Augen grässlichen orangen Anzug. Obwohl... die Farbe stand ihm ganz gut. Er konnte nicht real sein. War das nun eine weitere Wahrheit, der ich mich stellen musste? Hatte mein Spiegelbild nun seine Gestalt angenommen? Die Stimme Narutos war reichlich undeutlich und ich schloss ein weiteres Mal konzentriert die Augen, nur um mich voll auf ihn und jedes seiner Worte konzentrieren zu können. Es war ein wirres Durcheinander. Stellenweise gingen die einzelnen Sätze ineinander über. Mal lauter. Mal leiser. Mal voller Inbrunst. Mal ungewohnt zurückhaltend. Aber immer spürte man die Ernsthaftigkeit und seinen Glauben dahinter. An vieles erinnerte ich mich, wenn auch stellenweise nur düster, weil es wohl gesagt worden war, als meine Sinne benebelt waren durch den Zorn in mir und ich dadurch ihre Bedeutung nicht verstanden hatte oder verstehen wollte! Manches hatte er wohl zu anderen gesagt, als er über mich sprach oder mich verteidigen wollte.... Einmal hat Sasuke zu mir gesagt „Weißt du, wie es sich anfühlt, auf sich allein gestellt zu sein?“...Ich... ich war bisher immer allein. Sasuke war meine erstes festes Band, das ich geknüpft habe. Das ist der Grund warum ich dich aufhalten werde! Wir haben doch keine Zukunft, wenn wir nicht die beschützen, die uns wichtig sind! Warum? Was stimmt nicht mit dir, Sasuke? Hey! Red nicht so über Sasuke als würde er dir gehören! Erst Recht nicht vor mir! Ich werde niemals aufgeben, Sasuke! Nicht jetzt und nicht später! Niemals! Du kannst auf mich zählen! Warum hast du mich nicht getötet, als du es konntest? Sasuke... warst du in der Lage zu lesen, was in meinem Herzen ist? Du hast es gesehen, nicht wahr? Ich bin richtig froh, dich getroffen zu haben. Vom ersten Moment an war mir klar, dass es etwas mehr braucht um dich zu verstehen. Daher haben wir immer über unsere Fäuste gesprochen! Ich schwöre... ich werde dich retten... vor deinem Gefühl der Rache! Hebe deinen Hass auf! Der Einzige, der mit deinem Hass umgehen kann, bin ich. Und eines Tages werde ich die Last deines Hasses tragen und mit dir zusammen sterben. Weil du mein Freund bist! Ich werde niemals aufgeben, Sasuke! Wir sind Freunde. Jetzt und für immer. Für immer. Du warst der Erste, der mich beachtet hat. Vielleicht weiß ich nicht, was es heißt, eine Familie zu haben, aber für meine Freunde würde ich alles tun! Und das Gefühl, welches ich habe wenn ich bei dir bin... Ich denke, so fühlt es sich an, eine Familie zu haben. Ich werde dich zurückbringen! Das schwöre ich bei meinem Leben! Ich werde meine Hand ausgestreckt lassen bis du sie ergreifst und dann werden wir wieder zusammen sein! Weiterhin streckte er mir seine Hand entgegen und ohne das es mir bewusst aufgefallen war, hatten mich meine Füße von dieser kleinen Insel bewegt. Direkt auf ihn zu. Das gesammelte Chakra an meinen Sohlen trug mich trockenen Fußes zu ihm hinüber und meine linke Hand streckte sich seiner entgegen. Diesmal wollte ich sie ergreifen. Diesmal hatte ich seine Worte verstanden. Diesmal erkannte ich auch all sein Leid in all den Jahren unserer Trennung dahinter. Die Fingerkuppen berührten die Seinen. Sein sorgenvoller Blick wich einem wunderschönen Lächeln. Und mir blieb nichts anderes übrig, als zurück zu lächeln, da mich diese zaghafte Berührung der Finger und sein Lächeln so unglaublich wärmten. Ob er nun real vor mir stand oder dies nur ein Spiegelbild seiner Erinnerungen war, war mir in diesem Moment egal. Denn diese Erinnerungen waren real. Sie waren echt. „Danke, Naruto, das du an mich geglaubt hast!“, flüsterte ich, als sich unsere Finger ineinander verschränkten. Er nickte und sein Bild löste sich in den Wassermassen auf. Nur noch meine Hand, eben noch in seiner, wurde vom Wasser umspült. „Anscheinend hat es geklappt! Das ging ungewohnt schnell!“, vernahm ich plötzlich Motois Stimme hinter mir. Ich drehte mich nicht herum. Ich verharrte einen Augenblick noch so ehe meine Hand sank und ich nur noch starr nach vorne blickte. „Du kannst hindurch gehen! Bee – sama und Naruto sind auf der anderen Seite!“ Ich hatte mich also mit mir selbst und meinen unterdrückten Gefühlen auseinander setzen müssen. Das war also die Prüfung. Vermutlich fiel sie hier für jeden Jinchuriki anders aus. Hinterfragen wollte ich dies bei Motoi nun nicht. Wir waren einen guten Schritt weiter gekommen in dieser Angelegenheit ohne das zu viel wertvolle Zeit verstrichen war. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass dieser Killer Bee und Naruto ebenso voran kamen auf der anderen Seite des Wasserfalls. Nun konnte ich hinüber schreiten und mich selbst davon überzeugen. Motoi ging an mir vorbei und trat ohne zu zögern durch die Wasserwand. „Tzz!“, ich folgte ihm. Die kurzzeitige kalte Erfrischung war nicht verkehrt. Als ich neben ihm wieder eine klare Sicht bekam und in die Höhle, welche hinter diesem Wasserfall lag, eintrat, musste ich erst einmal erstaunt schlucken! Ich hätte niemals gedacht, dass sich dahinter eine solch riesige Halle verbarg. Motoi erkannte mein Erstaunen und legte eine Hand auf meine Schulter: „Und hier kommen wir zum nächsten Teil!“ Ich schielte zu ihm herüber. Nächster Teil? Was sollte denn jetzt noch folgen? „Du hast den Biju – Modus schon verwendet, aber beim ersten Mal war es die Situation, die es erfordert hatte, dass Kurama kooperiert hat und seitdem dürfte euer Zusammenspiel nicht ganz so gut verlaufen sein!“ „Hm, ich hatte seit dem ersten Mal ehrlich gesagt nicht so viele Möglichkeiten mich mit dem Fuchs auseinanderzusetzen!“, entgegnete ich und versuchte mich einigermaßen an das neue Umfeld zu gewöhnen, welches doch recht seltsam war. In dieser Halle standen, warum auch immer, am Hauptweg links und rechts je zwölf kopflose Statuen die unterschiedliche Fingerzeichen zeigten. Alle waren in ihrer Position der uns gegenüberliegenden Wand zugeordnet, an welcher die einzelnen Bijus abgebildet waren. Alles natürlich überdimensional groß und dadurch ziemlich beeindruckend. Da fragte man sich, wer dies alles hier erstellt hatte. Eine alte, vergessene Kultur? Diese musste sehr mächtig gewesen sein, wenn man bedachte, dass sie fähig war diese Bijus zu kontrollieren! Zudem fragte ich mich, wie alt diese Schildkröte, auf der wir uns ja nun schließlich befanden, nun wirklich war! Wir schritten den Gang entlang durch das Spalier dieser kopflosen Figuren zu eben dieser Wand. Dort waren in regelmäßigen Abständen Steinköpfe zu erkennen, die mich ein wenig an Bären oder Löwen oder irgendetwas dazwischen erinnerten. Jeder Kopf war kreisförmig von Tomoe – Symbolen umgeben. Nach einigen Schritten blieben wir vor einem dieser Köpfe stehen und ich blickte erwartungsvoll zu Motoi. „Du musst deinen Kopf hineinstecken. Dann öffnet sich die Steintüre!“, antwortete er emotionslos auf meine nicht gestellte Frage. „Bitte, was?“ Das war ja wohl ein Scherz! „Wieso sollte ich das tun?“ „Es erkennt ob deine Seele im Einklang ist. Dunkle Seelen erhalten keinen Zugang und verlieren ihren Kopf!“ Wow. Und ich dachte stets, ich könnte trocken antworten! „Muss das sein?“, ich fand es nicht gerade angenehm, meinen Kopf in so ein schmutziges Loch in einer Wand stecken zu müssen. Das müsste doch irgendwie anders gehen! „Das ist ein heiliger Ort! Konoyarou! Bakayarou!“ Der Irre hatte mir ehrlich gesagt gerade noch gefehlt! Sich in eine seltsame Pose stellend war er irgendwie aus dem Nichts neben uns erschienen und erntete für seinen standardisierten Kommentar von mir nur eine hochgezogene Braue. „Unsere Vorfahren sind da streng! Kopf rein, dann darfst rein! Bist du nicht rein, dann Kopf ab!“, dieser gebräunte Muskelberg verschränkte die Arme vor der Brust nachdem er sich ziemlich gestenreich und symbolhaft mit einer Hand quer über den Hals gefahren war und dabei ein seltsames Geräusch produzierte, dass sich reichlich nach dem Zerquetschen eines Gummiballs anhörte und grinste dabei hämisch. „Es gibt keine heiligen Orte! Wer fällt denn auf solch Kopf – ab - Geschichten herein? Absoluter Unsinn und kindisch!“ Irgendwie schien ihm meine Antwort nicht zu passen, denn das Grinsen schwand augenblicklich und wich... einem Schmollmund? „Oh, verstehe!“, ich lachte auf, „Naruto und du! Ha ha! War klar!“ „Red' kein Scheiß! Konoyarou! Bakayarou!“, er wandte sich ab und stand nun im Profil zu mir. Das weiterhin ignorierend trat ich an diesen seltsamen Steinkopf heran und warf einen Blick hinein in dieses aufgerissene Maul. Einfach nur ein finsteres Loch. Zu sehen war nichts. Das machte es mir noch weniger schmackhaft da überhaupt irgendetwas von mir hinein zu stecken. Aber vermutlich waren die Erbauer nicht davon ausgegangen, dass einmal ein Mangekyo Sharingan Besitzer zu einem Jinchuriki werden würde. Ein Grinsen überzog nun meine Lippen und ich wandte mich direkt an den Jinchuriki des Achtschwänzigen: „Nimm's nicht persönlich, aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“, und ich präsentierte ihm meine aktivierten Augen. Sobald erkannte ich innerhalb des Mauls einen Schalter. Klein und dezent. Schnell schoss mein Arm in das Steinmaul, als keine weiteren versteckten Mechanismen, die auf Fallen hindeuteten, ausfindig gemacht werden konnten und betätigte diesen. „Mogelei ist nicht gestattet!“, grollte der Hüne neben mir und als sich direkt neben ihm eine Steintür öffnete schritt ich nur schulterzuckend an ihm vorüber auf eben diese zu. „Das kann man nicht Mogelei nennen wenn es eine körperliche Eigenschaft ist, die ich von Vorneherein mitbringe!“ „Hm! Wahre Worte! Ihr Uchihas seit nicht dumm, fackelt nicht lange rum! Whee!“ Nachdem er seine Hand wieder aus dieser seltsamen und nervigen Pose zurückgezogen hatte, die mir den Weg leicht versperrte, ging er nun schweigend neben mir durch die Tür. Motoi blieb im Eingang stehen. Vermutlich war es ihm nicht gestattet weiter zu gehen. Wer wusste das schon! War mir auch egal! War ja nicht weiter wichtig! Mein nächstes Erstaunen über diesen doch reichlich seltsamen Ort ließ nicht lange auf sich warten. Dieser Raum konnte man eigentlich nicht Raum nennen. Denn auf den ersten Blick waren Wände nicht auszumachen. Es war hell. Sehr hell. Man trat in reines Licht und das war nicht nur irritierend und erstaunlich zugleich. Man fragte sich intuitiv, wie man hier voranschreiten konnte da kein Boden noch ein Anfang und ein Ende in Sicht war. Das Einzige, was aus fester Materie zu sein schien, war die Tür, durch die wir geschritten waren. Und das Nächste was mich zwang, die Muskulatur meines Kiefers anzuspannen, damit mein Unterkiefer nicht nach unten klappte, war der Anblick der Situation, der sich mir da vor mir bot. Sie waren alle da. Ohne Ausnahme alle. Und das in ihrer vollen, imposanten Größe. Und sie alle starrten mich an. Ob sie freundlich gesinnt waren oder nicht konnte ich nicht sagen, da mir schlichtweg die Erfahrung im Umgang mit ihnen fehlte, doch eines ließ mich innerlich aufatmen: Mittig unter ihnen hockte er und schien zu grinsen. Zumindest stellte ich es mir so vor, vermutlich weil ich mich so sehr danach sehnte, ihn endlich wieder grinsen zu sehen. Er war immer noch in dieser Gestalt, die nicht seine Eigene war. Saß aber vor einem wesentlich größeren Spiegelbild, welches die Augen geschlossen und den Kopf auf seinen Vorderläufen gebettet hatte. Der wahre Kyuubi. Er schlief. Und Naruto, gefangen in einem Miniatur – Kyuubi – Körper, saß vor ihm und starrte zu mir wie die anderen acht Bijus um ihn herum. Dann sprang er auf und rannte auf mich zu: „Sasuke!“ Und ich blieb erstaunt stehen. Ich hörte ihn! Ich konnte ihn verstehen! Und verdammt! Ich war noch nie so froh, seine Stimme zu hören! Mein Blick ging zurück zu Sasuke. Er stand nur da. Mit nichtssagendem Augen. Wie gerne hätte ich ihm nun mitgeteilt, was ihn nun erwartete. Was es mit diesem Wasserfall auf sich hatte. Der Krakenonkel räusperte sich und schien mich durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille zu fixieren: „Du solltest nicht verzagen – unsre Freunde bereits tagen – wegen deinem Problem. Sind sich gar am zoffen – total betroffen – kann ja so auch mit Kurama nicht weitergehen!“ Ich nickte, wandte aber meinen Blick nicht von Sasuke. Onkel Bee folgte meinen traurigen Augen, packte mich schließlich an meinem pelzigen Kragen und warf mich wenig galant auf seine Schulter, wo ich mich reflexartig festkrallte: „Hey! Onkel Bee! Das ist nicht okay!“ Er schritt einfach mit mir auf seiner Schulter, der Griff weiterhin eisern in meinen Nacken damit ich ihm wohl nicht hinunter sprang, durch den Wasserfall, wo sich mein Fell unglaublich schnell richtig unangenehm voll saugte. Ich fühlte mich auf einmal richtig schwer, fast schon bewegungsunfähig. „Bleibst du nun hier?“, fragte er mich mit ungewohnter Ernsthaftigkeit, als er den mir bekannten Gang zu den hinteren Räumen hinunter lief. „Hm, ja!“, seufzte ich und er setzte mich daraufhin umgehend wieder auf den Boden ab. Ich schüttelte mich wie ich es schon oft bei Akamaru gesehen hatte und fühlte mich dadurch um einige Kilo leichter. Onkel Bee grinste. Konnte mir schon denken warum. Schließlich kannte ich auch das Resultat bei Akamaru wenn er sich so schüttelte und mein Fell war wesentlich länger als seines. Ich sah bestimmt nicht mehr aus wie ein Fuchs. Eher wie ein Hamster unter Chidori – Einfluss. Er ging weiter zügigen Schrittes und ich folgte ihm. Das war nicht sein typischer Gang. Er trat fester auf. Ich kannte den Krakenonkel recht gut, echt jetzt! Blieb ja nicht aus bei unseren Kämpfen in der Vergangenheit und weil er ja auch einer meiner Senseis war. Und diese ungewohnte Eile, das auslassen seiner sonst selbst ihm härtesten Kampf vorkommenden schrägen Texte und die ganze Mimik zeigten mir, dass er besorgt war und mir noch lange nicht alles mitgeteilt hatte. Er war Sasuke ganz anders gegenüber getreten als Ay. Dabei war Bee es doch, der damals mit Sasuke aneinander geraten war. Dennoch hatte ich keinerlei Feindseligkeiten oder dergleichen ausmachen können und das beruhigte mich. Bee war stark. Und in meiner derzeitigen Form wäre ich bei einem Streit der Beiden keine große Unterstützung für Sasuke noch ein Schlichter gewesen. Aber Onkel Bee schien nicht nachtragend. Er war mein Freund und er vertraute mir. Das bedeutete mir unglaublich viel! Vor der Steintür des Raumes, in dem ich damals gegen Kurama um sein Chakra gekämpft hatte, blieb er allerdings stehen und drehte seinen Kopf in meine Richtung: „Yo, Kleiner, es gibt da ein paar Dinge, die du wissen solltest, also erschrick nicht!“ „Glaubst du echt, mich haut jetzt noch irgendwas um?“, ich versuchte ein Grinsen, wobei ich noch nicht einmal so genau wissen konnte, wie das wohl jetzt so aussah. Wenn es dem Grinsen von Kurama ähnlich sah konnte das mitunter echt unheimlich wirken! „Also sei nun bereit - Kyuubi schläft seit langer Zeit. Sein Chakra ist voll runter – er ist nicht munter. Wir konnten nur dafür sorgen – ihm Chakra zu borgen. Sonst wärst du und er, ihr beide - uncoolerweise mehr als nur auf Messers Schneide – Konoyarou! Bakayarou!“ Übersetzt hieß das wohl, dass es Kurama richtig scheiße ging. Und das fand ich gerade auch... ähm... scheiße! Denn im Nachhinein war alles meine Schuld. Ich hatte unüberlegt gehandelt. Sollte ich mir abgewöhnen. Schließlich war ich nun der Hokage. Ich könnte es echt nachvollziehen, wenn mich Oma Tsunade hinter den Mond schießt, echt jetzt! Wie konnte ich nur so dämlich handeln? Ich hatte doch eine Verantwortung zu tragen! Nicht nur Konoha und mir gegenüber! Ich war auch ein Jinchuriki! Wie konnte ich nur stets darauf vertrauen, einfach und ohne Konsequenzen mich von Kuramas Chakra zu bedienen und... „Oi, Naruto! Wie konnte das passieren? Du hast doch auf mein Chakra zugegriffen!“, diese dunkle Stimme, welche mir aus der nun geöffneten Steintür des Raumes entgegen hallte, riss mich aus meinem stetig wachsenden Selbstmitleid. Ich stierte in die Richtung, aus der mir der Ruf entgegen kam. Groß wie der Hokage – Hauptsitz in Konoha. Ein sandfarbener Tanuki mit schwarzen Markierungen auf seinem ganzen Körper. Pupillen in der Form eines Sterns mit vier Zacken auf gelben Grund funkelten in meine Richtung. „Hey! Shukaku! Das ist halt etwas dumm gelaufen!“, wie gerne würde ich nun an meinem Hinterkopf kratzen. Generell wäre ich gerne der Alte, denn in meiner jetzigen Gestalt kamen mir die vor mir versammelten Bijus alle noch weitaus größer vor! „Du solltest uns allen genau berichten, was geschehen ist!“, schien es direkt neben mir zu schnurren und als ich ruckartig nach rechts sah erkannte ich die riesige Pranke der durch Blitze erhellten Gestalt der Geisterkatze von Kumogakure. „Aber klar doch, Matatabi!“, ich erkannte hinter ihr direkt den Sanbi Isobu, der recht teilnahmslos wirkte. Eigentlich wirkte er sogar erschöpft. „Er hatte die letzte Schicht bei Kurama“, brummte Gyuuki, „ Das schlaucht ganz schön!“ „Kurama!“, durchschoss es mich, „Was ist mit ihm?“ „Wir spürten, dass du wohl in einer Kampfsituation warst“, begann das Rokubi Saiken, welcher mir genau gegenüber saß, mit der Berichterstattung. „Schließlich merkte ja auch ich, dass du auch auf Teile meines Chakras zugegriffen hast“, erwähnte Shukaku erneut und ich wusste, dass das stimmte. Schließlich hatte ich versucht, diese dämliche rote Kugel zu versiegeln. „Nun ja“, fuhr nun Kokuo, das pferdeähnliche Gobi, fort, „ Plötzlich schien aber irgendetwas nicht zu stimmen, denn so seltsam still war Kurama noch nie!“ „Schließlich müssen wir ihm zugestehen, dass er den kühlsten Kopf von uns allen bewahren kann“, ergänzte wieder Saiken. „Tzzz!“, kam es von Shukaku. Anscheinend waren Kurama und er noch immer nicht wirklich befreundet. Irgendwie erinnerte mich das ein bisschen an Sasuke und mich. „Von jetzt auf gleich sank sein Chakra in absolut grenzwertige Bereiche!“, war es nun Chomei, der Riesenkäfer mit seinen sieben Schweifen. Er stand etwas weiter von uns abseits am Rand. Auch er wirkte nicht wirklich fit: „Wir mussten eingreifen!“ „Was meint ihr?“, fragte ich nun und starrte sie einen nach dem anderen an. Son Goku war bis her recht still geblieben, was aber auch daran liegen konnte, dass er dem wirklich schlafenden Kurama am Nächsten stand und ihm eine Hand auflegte. Ich spürte den Chakrafluss, der zwischen den beiden Bijus regelrecht zirkulierte. „Dein Chakra wurde komplett aufgesaugt, Naruto. Du bist eigentlich tot!“, diese Aussage traf mich echt hart! „Hey! Das geht doch gar nicht! Ich bin doch hier! Ich kann also nicht tot sein, echt jetzt! Ich schau zwar nicht mehr so toll aus wie vorher, aber das heißt doch nicht gleich, dass ich tot bin!“ „Kuramas zweiter Jinchuriki kann gerade nicht auf euer gemeinsames Biju – Chakra zugreifen, nicht wahr?“, ich nickte Matatabi zu und sie fuhr fort, „Was hat euch genau angegriffen?“ „So ne Kugel! Die alte Kröten Gamamaru, Fukasaku und Shima meinten was von so einer Ketsudama oder so!“ Die Stille, die daraufhin einsetzte war echt gruselig. Alle starrten mich an. Na ja, fast alle, da Kurama ja schlief. Es war sogar so still, dass man mein Schlucken ziemlich deutlich hören konnte. „Ketsudama, hm?“, es war der Krakenonkel, der diese Stille als Erster unterbrach, „War das nicht so gar einer deiner ersten Vermutungen, Gyuuki?“ „Hm, ja, Bee. Wünschte gerade, es wäre nicht so!“ Wieder Stille. Irgendwie kam ich mir voll ausgebootet vor. Alle schienen etwas zu wissen, nur ich nicht. „Was ist denn jetzt?“, diese Frage stellte ich nu eindeutig lauter. „Akatsuki und Madara waren unser geringstes Problem!“, Isobu schien aus seiner Starre zu erwachen, „Wir sollten Kurama schnellstmöglich wieder fit kriegen. Wir brauchen ihn!“ „Aber die alte Kröte hat gesagt, es gibt ein Jutsu gegen die Kugel im Dämonenreich. Sasuke und ich besorgen dieses Jutsu und dann kümmer ich mich um diese Kugel! Macht euch keine Sorgen, echt jetzt!“ „Hier geht es nicht um die Ketsudama, Naruto!“, Gyuuki griff sich mit einen seiner Tentakeln in den Nacken und es wirkte auf mich, als wolle er sich selbst einen Wirbel richten, „Es geht darum, dass die Ketsudama ihre volle Kraft zeigen kann bei nur einem einzigen Anwender. Und die volle Kraft der Ketsudama bedeutet das komplette Absaugen des Chakras eines Biju. Und das ist hier passiert. Man hat dir dein komplettes Chakra abgesaugt. Kurama hat all sein Chakra auf dich übertragen, welches auch fast gänzlich abgesaugt worden ist. Du lebst nur noch dank des Restchakras des Kyuubi und er“, mit einem Kopfnicken zeigte er auf meinen schlafenden Freund, „lebt nur noch weil wir ihm im Wechsel unser Chakra zukommen lassen um seine eigene Chakraregeneration anzukurbeln!“ „Normalerweise regenerieren wir uns viel schneller als es jetzt hier der Fall ist. Aber wenn euch wirklich die Ketsudama das Chakra abgesaugt hat, dann erklärt das einiges!“, seufzte Matatabi. Ich verstand immer noch nicht alles: „Was soll das jetzt heißen?“ „Das heißt, dass jemand so blöd war, sie aufzuwecken!“, selbst Onkel Bee schien hier besser durchzublicken als ich. „Die Höhle draußen steht voll mit Warnungen über sie. Das hätte nicht passieren dürfen!“, redete er mich kaum beachtend weiter, „Ihr werdet jetzt alle den Chakrazufluss auf Kurama verstärken. Wir brauchen vermutlich die Kräfte des Juubi!“ „WÜRDE MIR JETZT BITTE JEMAND SAGEN WAS HIER LOS IST?“, okay, diesmal hatte ich es wirklich geschafft, wieder auf mich aufmerksam zu machen. „Kaguya!“, seufzte Kokuo und ich starrte das weiße Riesenpferd weiterhin irritiert an. „Kaguya ist die Mutter Rikudos. Sie ist tot. Hier ist nur ihre Kugel!“, versuchte ich besserwisserisch zu klingen. „Ähm, falsch. Kaguya ist Gottgleich durch den Verzehr der Frucht. Ihre Söhne haben sie damals nur versiegelt“, irgendwie störte mich etwas an Chomeis Aussage, „Und die Ketsudama kann nur aus ihrem reinen, frischen Blut erschaffen werden!“ „Ergo: Sie ist zurück!“, erneut seufzte Saiken. „Muss... hm... muss das zwangsläufig schlimm sein?“, ich wollte nicht schon so kurz nach der letzten Katastrophe namens Madara an das nächste Unglück denken. „Sagen wir einmal, sie ist sicherlich nicht gut gelaunt. Und sie ist den Menschen dieser Welt im Allgemeinen nicht gut gesonnen. Und sie hält auch nicht viel von der Aufsplittung des Juubis in uns neun Bijus. Sie ist also, wenn sie wieder da ist, ziemlich mies drauf und zudem verfügt sie über Kräfte, wo wir alle gemeinsam einpacken können. Und...“ „Ist gut, Shukaku, ich hab's kapiert, echt jetzt!“, stöhnte ich, „Scheiße!“ „Yo!“ Ich schielte zu Bee rüber. Seine Arme verschränkt und seine Mimik angespannt schien er nachzudenken. Er bemerkte meinen Blick und hob einen Mundwinkel an, der einem aufkommenden Grinsen gleichkam: „Seit wann so pessimistisch, Kleiner?“ „Ich bin nicht pessimistisch!“, grummelte ich postwendend zurück. Das war ich nie und würde ich auch nie sein. Nur war die ganze Allgemeinsituation gerade nicht so berauschend wie ich sie gerne hätte. Ich war ein Fuchs ohne nennenswerte Fähigkeiten. Kurama hielt ein Nickerchen. Ich konnte weder auf meinen Yin und Sasuke weder auf seinen Yang – Chakra – Anteil des Kyuubi zurückgreifen. Sasuke hingegen konnte wenigstens versuchen sich durch Training weiter zu entwickeln, aber was konnte ich derzeit schon tun? Ich hasste es, untätig hier hocken zu müssen mit einer nun neu aufkommenden Gefahr vor Augen. „Also ein wenig Pessimismus ist nicht verkehrt“, die dunklen Augen Kokous schienen in den leeren Raum zu starren, „Schließlich reden wir hier von Kaguya. Rikudo – sen'nins Mutter und somit die Mutter aller Ninjutsus! Zudem beherrscht sie alle drei Doijutsus. Selbst wenn wir alle unsere Kräfte zum Juubi vereinen ist gegen sie realistisch gesehen kein Ankommen möglich!“ „Halt die Klappe, Kokuo!“, brummte Bee's Biju Gyuubi aufgebracht, „Du vergisst da eine entscheidende Kleinigkeit!“ „Und die wäre?“, Chomeis Stimme glich einem riesigen Schwarm aufgebrachter Hornissen und ließ mich leicht frösteln. Ich mochte piksende Insekten genauso wenig wie Yamatos Gruselgeschichten am Lagerfeuer. „Gamamarus Prophezeiungen sind älter als Kaguyas Existenz! Und bisher haben sie sich bewahrheitet, oder nicht? Der Kleine da hat uns alle wieder vereinigt. Er hat uns unsere Namen zurück gegeben und sich als dieses Kind der Prophezeiung herausgestellt!“ „Yup, bringt uns aber gerade nicht viel, Oktopus!“, Shukaku näherte sich unserer kleinen Runde wieder an. „Ich war noch nicht fertig, Tanuki!“ Wenn Blicke töten könnten... Ja, die Stimmung nahm eisige Temperaturen an und meine Körpergröße und die Unfähigkeit mich ansatzweise wehren zu können falls das hier unter diesen Riesen ausartete ließ mich irgendwie noch kleiner werden als ich ohnehin schon war. „Yo, alter Mann! Mir wird’s sonnenklar! Kaguyas Pläne sind berechenbar! Und wir haben ein Wissen was sie nicht mal kann erahnen – yo – wir bestehen nicht nur aus Veteranen!“ „Hä?“, normalerweise müsste ich doch schon längst mit Onkel Bees seltsamen Gerede klar kommen. Irgendwie tat ich das aber nicht. Aber die ebenfalls selten dämlich drein blickenden Augenpaare fast aller Bijus, Gyuubi mal ausgenommen, zeigten mir, dass ich mir nicht wie der letzte Idiot vorkommen musste. „Ist doch wohl klar! Damals hätten nur Hagoromo und Hamura ansatzweise gegen ihre Mutter bestehen können. Der alte Mann weilt aber nicht mehr unter uns, jedoch hat er uns etwas sehr nützliches hinterlassen!“, Gyuubis Kopf senkte sich weit zu mir herunter und seine Augen funkelten während sich ein fast schon diabolisches Grinsen auf seinen riesigen Mund legte. Wieso hatte ich das Gefühl, dass ich es bereuen würde, wenn ich ihn jetzt fragen würde, warum er gerade mich so seltsam ansah? Bee lachte auf. Anscheinend fand er meine absolute Verwirrung recht unterhaltsam. Mann ey, wie mich das nervt nicht durch zu blicken, echt jetzt! „Du hast aber schon mitgekriegt, dass du Ashura bist?“ „Ähm, ja, schon... aber eigentlich bin ich Naruto und...“ „Kleiner, denk mal nach!“, Gyuubis Kopf war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt und ich wusste, dass wenn er nun schnauben würde, dass ich mich nicht lange in meiner Position würde halten können. Also vermied ich nun tunlichst, dumme Fragen zu stellen, die ihn dazu verleiten könnten. „Es gab immer eine Linie! Hagoromo, Ashura, Hashirama und du seit die eine Linie, die Sonnenlinie und Hamura, Indra, Madara und dieser Uchiha – Bengel draußen am Wasserfall...“ „Sasuke“, unterbrach ich Gyuubi leise. „Yup, Sasuke... das ist die andere Linie, die des Mondes!“ „Und das soll uns jetzt inwieweit beruhigen?“, Saiken schien auf dem gleichen Intelligenzstand zu sein wie ich... bei Null... Jashin sei Dank. „Na, es hält sich wieder die Waage!“, schnaufte der gehörnte Riesenoktopus und rollte seine leerwirkenden weißen Augen. Irgendwie stellte ich mir gerade gedanklich eine überdimensionale Waage vor wie es sie in Apotheken immer gab und auf der einen Seite eine schwergewichtige Kaguya und auf der anderen Seite Sasuke und ich, zudem noch in dieser Fuchsgestalt, die verzweifelt mit auf und ab springen versuchten, sich schwerer zu machen, als wir waren. Irgendwie wurde mir schlecht! „Nur wird’s für euch jetzt nicht bequem – hab'm wir'n riesen Problem! Denn so wird’s ne kurze Show – ihr seid nicht auf gleichem Niveau!“ „So was in der Art hat der Krötenonkel auch gemeint“, bestätigte ich Bee's Aussage nachdenklich leise, „Aber das wird nichts! Ich bin eine Pfeife in Genjutsu!“ „Genjutsu ist erst mal total irrelevant – die perfekte Symbiose mit den Bijus ist prägnant! Um Kaguya siegreich zu entfernen muss der Uchiha – Bengel das eiligst erlernen! Ich werde ihn nun trainieren und hier weniger sinnieren!“, der Krakenonkel wandte sich von uns ab und lief im lockeren Tempo auf die Steintür zu, hob dabei jedoch mit einem „Whee!“ die gehörnte Hand und schien irgendwie meinen verloren geglaubten Optimismus gefunden und in sich aufgesogen zu haben. Allein diese Pose ließ mich aber nun auch bei mir ein Grinsen auf den Lippen spüren und ich merkte, dass mich wohl die kurze Zeit im Amt des Hokage anscheinend wirklich mehr zu einem Weichei gemacht hatte, als ich es bisher eingestehen wollte! Hey! Ich war der Hokage! Ich hatte Madara platt gemacht! Was wollte mir so eine Oma schon antun? Echt jetzt! „Onkel Bee hat Recht! Reißen wir der Alten den Arsch auf!“, lachte ich laut auf und drehte mich wieder an die Bijus gewandt herum. „Irgendwie kann man dich in der Gestalt nicht ganz für voll nehmen, Kleiner!“, lachte Matatabi schnurrend auf und irgendwie erschien mir das blau ihres von Blitzen erhellten Körpers durch ihr Auflachen viel heller. Ich plusterte meine Backen auf: „Ja, ich weiß, dass ich nicht gerade bedrohlich rüber komme! Echt ätzend jetzt, echt wahr!“ Diesmal war es Son Goku, der ein amüsiert klingendes Schnauben verlauten ließ: „Das sollten wir als Erstes in Angriff nehmen! Kurama ist der Stratege unter uns und der Kampferfahrenste. Und ein Jinchuriki in diesem Format bringt uns auch nicht weiter!“, erläuterte uns der riesige rote Gorilla nachdem er sich relativ schnell gefangen hatte, „Und das sollten wir zügig beginnen!“ Saiken, Matatabi, Kokuo, Chomei und Isobu nickten zustimmend, während Gyuubi einen ziemlich starren und vielsagenden Blick auf Shukaku warf. „Ihr habt doch die Stille auch genossen, die hier herrschte seit dieser sture Hund da schläft! Gebt's zu!“, raunte der ehemalige Biju aus Sunagakure fast schon schmollend klingend und blickte stur in die entgegengesetzte Richtung. „Und du dämlicher Dickkopf geb zu, dass du den Fuchs vermisst und komm jetzt her!“, gluckste Saiken und auch auf den Mündern der anderen Bijus erkannte ich ein breites Grinsen. Nach einigem Zögern kam er dann auch zu uns und nun fiel mir auf, wie die verbliebenen acht Biju um mich und Kurama einen Kreis bildeten. „Wir werden nun nicht mehr einzeln, sondern gemeinsam große Teile unseres Chakras in Kurama fließen lassen“, begann mir Isobu leise zu erklären, „Das heißt, dass du innerlich spürst, wie sich sein Chakra regeneriert und ebenso dein Eigenes wieder ansteigt, jedoch die Verbindung von dir zu uns anderen vermutlich kurzfristig abbrechen kann.“ Ich nickte verstehend. „Zudem musst du dich jetzt voll und ganz auf dich und dein Chakra konzentrieren, so dass sich der Teil von Kuramas Chakra, welcher dich am Leben erhält, lösen kann. Das ist wichtig für die Regeneration deines eigenen Chakraflusses!“ Im Großen und Ganzen verstand ich eigentlich nur, dass man unsere beiden durcheinander geratenen Chakraflüsse reparieren wollte. Mehr brauchte ich doch auch nicht zu verstehen, oder? Der Kreis um uns wurde enger gezogen und ich konnte in jedem einzelnen ihrer Gesichter die aufkommende Konzentration spüren. All ihre Gedanken und ihre Chakren waren nun voll und ganz auf uns konzentriert. Und sie hatten Recht. Ich konnte es spüren. Ähnlich dem Anschwellen eines wohlig warmen Gefühls im Brustkorb zwang es mich förmlich, auch die Augen zu schließen und mich ganz auf mich selbst und meinen ansteigenden Chakrafluss zu konzentrieren. Und dann betrat ich einen Ort, an dem ich lange nicht mehr war. Obwohl... betreten war eigentlich schon zu viel gesagt, denn ich merkte, dass ich dort bewegungslos fest saß. Nicht in der Gestalt, welche ich in der Welt außerhalb gerade hatte, sondern endlich in meinem wahren Körper! Ich schlug die schweren Lider meiner Augen auf und sah mich zunächst orientierungslos um. Es war der Ort in mir, in welchem Kurama die ersten sechszehn Jahre meines Lebens in mir versiegelt war. Nun war hier nichts weiter als ein großer leerer Raum, der mittig von einem roten Gitter unterteilt wurde, dessen Tore weit offen standen. Dahinter, der Ort, an dem sich sonst Kurama immer befunden hatte, egal ob ich das mechanisch wirkende Siegel am Tor geöffnet hatte oder nicht, befand sich nichts. Nur ich war hier. Und das auch nicht so wirklich. Denn ich war absolut bewegungsunfähig und das passte mir gar nicht. Ich war nicht der Typ der irgendwo festgenagelt auch nur wenige Augenblicke still verharren konnte. Aber an dieser Tatsache ließ sich gerade jetzt irgendwie auch nichts ändern. Da sich auch mein Kopf zunächst gar nicht bewegen wollte versuchte ich nach allen Seiten Ausschau zu halten nach dem Grund, der mich in meinen eigenen Gedanken so festhielt. Zunächst war nichts zu erkennen. Das nervte mich. Wie sollte ich etwas unternehmen, wenn ich selbst absolut nichts ausrichten konnte, selbst in meinem eigenen Ich? Verdammt noch mal! Doch da merkte ich es doch und ärgerte mich sogleich darüber, dass mir das nicht schon wesentlich früher aufgefallen war. Ich war gar nicht wirklich im Raum in welchem Kurama in mir immer aufzufinden gewesen war, sondern in einer Art Blase. Ja, so konnte ich es nennen! Und dies fiel mir auch nur direkt auf als ich eine Spiegelreflexion meines eigenen Gesichtes direkt vor mir erkennen konnte. Nach und nach merkte ich, dass mein Kopf beweglicher wurde. Vermutlich durch das Chakra, welches nun von den Bijus über Kurama direkt in mich floss. So konnte ich den Blick nach unten richten und mein Verdacht erhärtete sich: Ich befand mich in einer etwas größeren Blase oder auch Kugel, einige Meter über den leicht gefluteten Boden des Raumes. Wenn ich das nun richtig verstand, dann war mein Körper irgendwie versiegelt in meinen eigenen Gedanken. Hmpf! Und nun? Mein Dad war der Spezialist was Versiegelungsjutsus anging, aber der würde hier jetzt bestimmt nicht auftauchen. Meine Schulter wurde lockerer. Das geliehene Chakra wirkte gut. Deutlich spürte ich wie auch mein eigenes Chakra sich langsam regenerierte. Mein ganzer Körper kribbelte bereits. Es fühlte sich an, als würde ein eingeschlafener Fuß endlich wieder korrekt durchblutet werden. Ich begann meine Schultern zu kreisen in der Hoffnung, dass so auch bald meine Arme wieder reagieren würden. In der Ferne hörte ich Stimmen. Oh, Sasuke! Das war eindeutig der Teme! Hatte er die Prüfung vom Wasserfall etwa schon hinter sich gebracht? Das ging aber schnell! Hmpf! Und ich häng immer noch im falschen Körper! Scheißdreck! Aber war ja klar, dass der Bastard das in Rekordzeit meistert und irgendwie bin ich da auch gar nicht so... ähm ja... halt rivalenmäßig frustriert drüber. Ich schließe erneut meine Augen und als ich sie wieder aufschlage befinde ich mich wieder im Biju – Trainingsraum auf Shimagame. Die Stimmen waren von der Tür her gekommen und ich starrte in die Richtung, aus welcher mir der Schwarzhaarige in Begleitung von Onkel Bee entgegenkam. Ich spürte deutlich, dass sich mit jedem seiner Schritte auch mein Herzschlag erhöhte. Mir war klar, dass ich mich schon vor längerer Zeit in den Teme verliebt hatte und das hatte ich ihm ja auch gesagt, aber ich hätte echt nicht gedacht, dass diese Gefühle für ihn dermaßen ausarten das ich hier Gefahr laufe an einem Herzinfarkt zu krepieren... und das auch noch in einem Körper, der nicht meiner ist! Mein Körper bewegte sich von ganz alleine. Ich lief auf ihn zu: „Sasuke!“ kreischend erhöhte ich mein Tempo um ihm auf den Arm springen zu können. Wieso benehme ich mich eigentlich auch noch wie ein verliebtes Mädchen? Gut das man mein eindeutig hochrotes Gesicht unter all dem Fell nicht erkennen kann! Sasuke bleibt abrupt stehen und ich erkenne Erstaunen in seinem Gesicht, welches schlagartig in ein Wahnsinnslächeln umschlägt. Eines dieser wirklich seltenen Lächeln. Wow. Also spätestens jetzt bin ich gestorben und im Himmel und habe schon total vergessen, dass ich mich eigentlich im Absprung befand. Doch er fing mich auf. Seine Arme schlossen sich um mich und drückten mich ganz fest an sich. So fest, dass ich auch seinen Herzschlag trotz der Brustpanzerung eines ANBUs ganz deutlich spüren und auch hören konnte. Eindeutig erhöht. „Ich verstehe dich!“, flüsterte er, selbst für mich überraschend, in mein Ohr und er lächelt nochmals, als er an meinen wohl nun geweiteten Augen erkennen kann, wie erstaunt, aber auch froh ich darüber war. Und dieses Lächeln scheint echt noch steigerungsfähig gewesen zu sein! Mir würde es die Sprache verschlagen wenn ich nicht wirklich froh darüber wäre das er mich endlich überhaupt mal verstehen konnte! „Ha! Teme! Hast das wohl vermisst, hä? He he!“ Mist! Aus diesem wunderschönen Lächeln wird wieder dieses arrogante Grinsen. „Meinst, Dobe?“, er wuschelte mir etwas grob über meinen Kopf, „Ich fand's ehrlich angenehm für ein paar Stunden deine nervige Stimme nicht ertragen zu müssen!“ Paar Stunden? Hmpf! Gyuubi lachte leise im Hintergrund. „Oi, Teme! Ich weiß ganz genau das du dich freust! Ich spüre deinen Herzschlag!“, obwohl ich mir sicher war, dass ich Recht hatte, plusterte ich wieder meine Wangen schmollend auf und spürte auch, dass er ertappt zuckte, aber an seiner überheblich wirkenden Mimik änderte sich nichts. Er beugte seinen Kopf wieder leicht zu mir herüber und seine Lippen streiften mein daraufhin zuckendes Ohr: „Natürlich rast mein Herz in deiner Gegenwart!“, flüsterte er und ich weiß ganz genau, dass ich rot werde und mein Herz nun eindeutig aussetzte, doch dann zieht er sein Gesicht langsam von mir weg und anhand des nun doch noch breiter werdenden Grinsen wusste ich, dass da noch irgendwas hinterherkommt, „Aber auch nur weil ich einen erhöhten Adrenalinbedarf habe. Als deine Leibgarde hat man es schließlich nicht einfach. Man muss sich ständig Sorgen machen. Dazu noch berechtigt. Lässt ja keine Katastrophe aus, nicht wahr, Usuratonkachi?“ Wollte der Bastard etwa jetzt noch Mitleid von mir haben? Meine Augenlider zuckten während ich versuchte wirklich böse zu gucken. Klar, in dieser niedlichen Fuchsgestalt kam das jetzt nicht so wirklich bedrohlich rüber, aber hey! Ich wusste ganz genau, dass der Teme diesen Drohblick schon verstanden hatte... oder auch nicht, denn er lachte hell auf und setzte mich wieder ab. Ich mag sein Lachen. Falsch! Ich liebe es! Selbst wenn dies anscheinend immer nur auf meine Kosten möglich war. Aber wenn dies die einzige Möglichkeit war, es sehen und hören zu können, dann würde ich mich doch gerne damit abfinden! Eigentlich auch ein Grund der mich irgendwie stolz macht. Dieser schöne Bastard lacht nämlich nicht oft. Und ich bin immer der Grund. Also ist dieses Lachen ganz allein meins! Und das bringt mich wieder zum Grinsen! „Wie schauen nun die weiteren Einzelheiten aus?“, fragte er und drehte sich zu Onkel Bee herum, doch der schien gerade noch mental mit Gyuubi beschäftigt. Schließlich war er in den letzten Minuten auch nicht hier. „Meine Freunde“, ich nickte mit den Kopf zu den Bijus, welche alle mit geschlossenen Augen um Kurama standen und sich auf den Chakrazufluss konzentrierten, „regen Kuramas und somit auch meinen Chakrafluss wieder an indem sie uns ihr Chakra zur Verfügung stellen! Oi! Teme!“ Er sah wieder zu mir herunter und hob wieder mit starren Gesichtsausdruck eine Augenbraue. „Wusstest du, dass ich tot bin?“ Ich glaube, das saß. Egal, wie der werte Sasuke Uchiha desinteressiert und lustlos drein gucken konnte, aber die nun einsetzende Starre war Gold wert, echt jetzt! Er war richtig blass um die Nase. Sagte aber nichts. Starrte nur. „He he! Keine Panik, Teme! Hab zwar immer gesagt, dass ich noch nicht sterben werde, solange ich noch nicht Hokage bin, aber zwei Wochen im Amt wäre mir doch echt zu wenig!“ Er verpasste mir eine Kopfnuss und schnaufte. „Hey! Was sollte das, du dämlicher Bastard!“ „Red nicht mehr so einen Scheiß, Usuratonkachi!“, grollte er, verschränkte die Arme und wandte seinen ganzen Körper von mir ab. Wenn ich es nicht genau wüsste, dass er eigentlich zu solch einer Gesichtsverrenkung nicht fähig wäre, würde ich sagen, er schmollte! „Oi! Hast du dir etwa Sorgen gemacht?“, ich sprang auf und versuchte mich wieder in sein Gesichtsfeld zu bringen, „Echt jetzt?“ Doch da war es wieder: „Tzz! Vergiss es! Habe nur an die Rehabilitierung meines Teams, meiner Familie und mir gedacht! Ist ja leider mit dir verbunden!“ Diesmal schmollte ich! Dieser blöde Drecksack! Bloß keine Blöße geben! Könnte ja menschliche Züge zeigen! Hmpf! Der plötzliche sanfte Druck auf meinem Kopf, der über meinen Nacken in meinen Rücken weiterfuhr, ließ mich erneut interessiert aufblicken. Er kniete vor mir, lächelte wieder dieses Lächeln, welches weiche Knie machte und davon hatte ich gerade vier! Mehrfach strich er mir über den Kopf. „DAS habe ich vermisst, Usuratonkachi!“, und ich wusste, dass er das auf unser Gespräch bezogen hatte und nicht auf diese Streicheleinheiten. Obwohl die auch ganz okay waren... nur wäre ich dafür jetzt gerne ich selbst. Scheiße! Ich war echt in ihn verknallt! Richtig heftig. Nicht nur so ein Dahingeschwärme wie seine ganzen Mädchen damals. Fragt sich nur, wie er das sieht. Gesagt hatte ich es ihm ja schon, aber er hat noch nicht so wirklich darauf reagiert. Aber er scheint mein Geständnis auch nicht irgendwie als störend zu empfinden. Er ist weiterhin der Teme wie ich ihn kenne. Zwar etwas enttäuschend, aber irgendwie beruhigte es mich dann doch, dass er dennoch mit mir befreundet sein wolltee und das dann wohl nicht zwischen uns stand. Aber er hat den Kuss erwidert! Ganz sicher! Eigentlich möchte ich das dann so auch nicht stehen lassen! So kam mir der Bastard dann doch nicht davon, echt jetzt! Aber jetzt muss ich das erstmal hier geregelt bekommen. Schau schließlich immer noch aus wie Kurama! „Yo! Kleiner! Störe echt ungern eure Zweisamkeit – ich sag euch nur Bescheid - das wir das heute hier beenden. Die“, Onkel Bee warf seinen ausgestreckten Daumen über die Schulter und deutete somit auf die schweigsamen Bijus in ihrer Zeremonie im Hintergrund – anders wusste ich dieses Bild nicht zu benennen, „werden noch was brauchen – und unser Training“, nun holte seine zuvor nach hinten weisende Hand wieder aus und ein Zeigefinger deutete auf meinen besten geliebten Freund, „morgen wird uns mehr als schlauchen!“ „Hey! Was habt ihr denn morgen vor?“, das interessierte mich nun doch. Sasuke hatte die Sache mit dem Wasserfall wirklich außergewöhnlich schnell erledigt. Würde er das gleiche Programm hier durch machen wie ich damals? Nur hatte ich damals einen wirklich mies gelaunten Kurama in mir. He he! Die Zeiten waren ja jetzt vorbei, auch wenn sich meine so gesehen zwei besten Freunde nicht wirklich gut verstanden. Das war ja mehr ein dulden oder so. Aber das eigentliche Problem war ja mehr, dass Sasuke gerade gar nicht auf Kuramas Chakra zurückgreifen konnte. Das konnte nicht mal ich. Und ich war mir nun auch nicht sicher, ob der Plan der anderen Bijus aufging und das funktionierte was die da gerade taten. Alles schon etwas kompliziert! Oder dachte Bee, dass morgen wieder alles in Ordnung wäre? Ich vielleicht schon wieder in dem Körper steckte, in den ich auch gehörte. Es hatte ja eben schon ganz gut geklappt. Ich hatte wenigstens schon eine genaue Ahnung, wo mein Körper abgeblieben war. Und ganz bewegungseingeschränkt war ich auch nicht mehr gewesen! Vielleicht würde es wirklich klappen und ich wäre morgen wieder ich! Mein Herz klopfte einige Takte schneller bei dem Gedanken. Seltsamerweise nicht weil ich dann wieder in der Lage sein würde normal zu laufen, zu essen und zu trinken oder so alltägliche Sachen, sondern weil ich ihn dann endlich so berühren konnte... und spüren konnte... Ich starrte Sasuke an. Wirklich intensiv und er spürte dies. Aber seine ganze Haltung, auch seine Mimik, war... hm... Sasuke – mäßig. Das er nicht einmal irgendwie eine entspannte Haltung annehmen konnte nervte irgendwo. Bloß keine Schwächen nach außen zeigen! Na ja. Wusste ich ja auch schon vorher, echt jetzt! Bin selber schuld mich in so einen Eisschrank zu vergucken! Mein Katon erwies sich mal wieder als sehr nützlich! Zwar war es den ganzen Tag äußerst unangenehm heiß gewesen, doch durch die sternenklare Nacht waren die Temperaturen mit Sonnenuntergang rapide in den Keller gestürzt. Da mir Kälte ebenso wenig liegt wie extreme Hitze und wir nicht den weiten Weg zur Unterkunft nehmen wollten, welche Motoi uns zwar angeboten hatte, wir aber aufgrund des geplanten frühen Aufstehens und des benötigten Trainings als unnötigen Zeitverlust ansahen, hatten wir unser Lager direkt am Wasserfall aufgeschlagen. Der Jinchuriki des Hachibi hatte sich für eine Übernachtung im Haus entschieden und so blieben Naruto und ich zunächst alleine zurück. Dennoch spürte ich die Anwesenheit dieser beiden Schüler. Karui und Omoi waren, glaube ich, ihre Namen. Sie saßen etwas abseits vor ihrem eigenen Lagerfeuer und unterhielten sich leise über das, was sie heute erfahren hatten. Dieser Omoi schien mir äußerst pessimistischer Natur zu sein. Zumindest bekam ich mit, dass er ziemlich viele unterschiedliche Arten eines unfreiwilligen Todes kannte und er der Meinung war, dass mindestens drei davon auf ihn zukommen würden. Vielleicht sollte ich ihm die Information zukommen lassen, dass man generell nur einmal sterben konnte, außer ich hätte mal wieder Lust, mich selbst zu opfern. Das hatte ich aber nicht vor. Erst Recht nicht für diesen Hampelmann. Höchstens für zwei Menschen auf diesem Planeten. Und dieser Gedanke war auch der Grund, warum mein Blick zu einem dieser Menschen, die ich meinte, hinüber zog. Er streckte sich ziemlich geräuschvoll und suchte eine bequeme Position. Im Schein des Feuers wirkte sein Fell noch viel nuancenreicher. Mir war nie bewusst, wie viele Orange- und Rottöne existierten! Seine blauen Augen mit den rötlichen Sprenkeln des Fuchses fixierten mich. „Hm, Baka, was ist?“, versuchte ich ein Gespräch anzufangen und wählte meine Ansprache aus früheren Zeiten. Ich musste schmunzeln bei den Gedanken an den jungen Naruto Uzumaki. Er war wirklich ein Idiot damals! Aber er hat sich gemacht! Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal sagen würde, dass ich Naruto als mir ebenbürtig bezeichnen würde. Nie. Zumindest aus damaliger Sicht heraus nicht! Auch wenn er sich jetzt noch sehr oft wie der Idiot verhielt, der er damals schon war, so war mir nicht nur einmal aufgefallen, dass er sein Licht weit unter den Scheffel stellte. Er hatte wirklich was im Kopf. Zwar stand ihm sein eigenes ungestümes Wesen dabei oft im Weg, aber er konnte Situationen gut analysieren und abschätzen. Klar, Shikamaru und ich waren besser, aber er hatte sich wirklich gesteigert! Von seinen Steigerungen im Ninjutsu, Senjutsu und Taijutsu gar nicht zu sprechen! Das faszinierte mich. Ich bin kein großer Menschenfreund. Weniger talentierte Shinobi langweilen mich extrem. Mit talentierten Ninja wie Kakashi oder dergleichen gebe ich mich auch ab. Zumindest höre ich ihnen zu und akzeptierte auch ihre Meinung. Aber Naruto? Hm. Naruto ist mehr als talentiert. Er ist mir ebenbürtig. Absolut. Und das beeindruckt mich. Und bis auf meinen Bruder Itachi hatte mich noch nie jemand wirklich beeindruckt und dadurch meinen ganzen Respekt. Und ich weiß, dass Naruto nur so hart an sich gearbeitet hatte um sich meine Beachtung und meinen Respekt zu verdienen. Er hat es also tatsächlich geschafft! Tzz. Ich würde ihm sicherlich nicht allzu schnell mitteilen, dass er diesen eigentlich nun wirklich hatte und auch schon früher immer hatte. Denn auch ich hatte lange und hart trainiert nur um ihm nicht die Möglichkeit geben zu können, dass er jemals stärker sein könnte als ich. So gesehen hatten wir uns in den letzten Jahren immer gegenseitig, ob bewusst oder unbewusst, immer einen Grund gegeben, hart an uns zu arbeiten! Seine Augen funkelten wunderschön facettenreich im flackernden Licht des Feuers. „Was bin ich eigentlich für dich, Sasuke?“, unterbrach er plötzlich mit dieser unerwarteten Frage die angenehme Ruhe und ich hob erstaunt darüber meine Augenbraue. „Wie meinst du das?“, ich erhob mich und setzte mich direkt neben ihn. Ich wollte nicht, dass die Beiden am anderen Lagerfeuer spitze Ohren bekamen und irgendetwas von dem, was ich hier mit Naruto beredete, mitkriegten. „Hm, Teme, ich weiß nie, was du über mich denkst. Nerv ich dich? Als was siehst du mich? Als Last, als Bekannten? Als Kumpel? Als...?“, er stoppte, fast schon verlegen wegblickend. Ich lächelte. Daher wehte der Wind. Er wollte sich wohl langsam annähern an das heikle Thema, welches in Madaras letztem Wohnsitz bisher seinen Höhepunkt gefunden hatte. „Du musst es mir nicht sagen. Wäre halt nur schön. Ich meine... ich denke, dass ich dich echt gut kenne und so. Aber manchmal... manchmal wäre es echt cool mal aus deinem Mund zu hören was so Sache ist und so! He he!“ Eigentlich hatte er Recht. Ich sollte mich mehr öffnen. Zumindest den Menschen, von denen ich mir selbst immer sagte, dass sie mir die Wichtigsten waren. Itachi würde es vermutlich wissen, wie wichtig er mir war, da er mein Bruder war. Aber Naruto konnte dies höchstens erahnen. Und er hatte mir seine Gefühle mitgeteilt. Das ich dies jetzt nicht so konnte war ihm bestimmt klar. So war ich nicht und so würde ich sicherlich auch niemals werden! Zudem machte es mir gerade seine etwas seltsame Gestalt etwas schwer, ihm mein Innerstes nun offenzulegen. Aber ich sollte einen Anfang machen. Denn zu langes Warten würde alles Spätere nur unglaubhafter machen. Wenigstens ein kleiner Anfang. Ich seufzte. Das allein war schon irre schwer. Dazu noch sein erwartungsvoller Blick, der sich von der Seite her schon in mich einbrannte! „Zugegeben, zuerst warst du nichts weiter, als eine Last für mich“, begann ich schließlich zögernd und atmete noch einmal tief durch, „Du hast mich vom ersten Tag an genervt, obwohl ich relativ schnell wusste, dass ich dich brauchte. Als ich Konoha verlassen hatte erinnerte ich mich häufig an unsere kurze, gemeinsame Zeit. Ich habe verdammt viele Fehler gemacht. Nicht nur mit meinem Weggang, sondern auch was uns Beide betraf. Das weiß ich mittlerweile. Leider erst jetzt“, nervös strich ich mir eine meiner eindeutig zu lang gewordenen Strähnen über die Stirn nach hinten und ließ dann die Hand an meiner Stirn ruhen, deren Arm von meinem Knie abgestützt wurde, „Womit ich deine Zuneigung verdient habe, weiß ich nicht. Ist mir auch ehrlich gesagt ein Rätsel! Ich frag mich da wirklich ob du ein Idiot bist“, ich sah wie er seine Wangen schmollend aufplusterte und musste kurz darüber schmunzeln, „ Denn ich wollte dich doch töten. Mehrfach sogar! Ich wollte dich benutzen um meinen Zielen näher zu kommen. Dich einfach nur benutzen und entsorgen, so wie jeden anderen auch. Aber ich konnte es nicht. Nicht im Tal des Endes. Du hast mich mal gefragt, warum ich es nicht konnte und eine ganze Zeit lang wusste ich es nicht. Ich war blind für alles. Sah nur noch die Rache und das Weiterkommen! Daher war es für mich unbegreiflich, warum ich dich nicht da schon getötet hatte, wo ich die Möglichkeit dazu hatte! Ich dachte da, du hättest es verstanden. Doch du hattest in Wahrheit mehr verstanden als ich selbst! Denn du gabst mich nicht auf. Auch wenn es niemand verstehen konnte: Du wolltest mich zurück. Mehrmals hatte ich dich gefragt, warum ich dich so kümmere, warum du so fixiert auf mich bist. Deine Antwort war stets die Gleiche: ich sei dein Freund und wie ein Bruder. Aber genau das wollte ich nicht hören. Klar fühlte es sich bereits da schon so ähnlich für mich an, aber ich wusste ja auch wie es sich wirklich anfühlte einen Bruder zu haben und das mit dir... das fühlte sich ähnlich an, aber doch ganz anders!“, mein Schlucken war ziemlich deutlich heraus zu hören, auch mein tiefes Einatmen. Aber Naruto starrte nur weiterhin in die Flammen des wärmenden Lagerfeuers vor uns und unterbrach mich nicht. Es machte auch nicht den Anschein, als wolle er mich unterbrechen. Er wusste, dass ich nun alles von meiner Seele sprach was mich all die letzten Jahre beschäftigt hatte und er wusste auch, dass es mir immer schon schwer gefallen war über mich selbst zu sprechen. Annähernd so viel zu sprechen. Es war nicht von mir geplant gewesen, jetzt so weit ausholend über all meine Gedanken der Vergangenheit zu berichten, aber irgendwie war es nötig. Nicht nur, um hier Klarheit zu schaffen. Nein. Ich wusste auch, dass dies stets zwischen uns stehen würde. Und zwischen uns sollte nichts mehr stehen. Ich wollte wieder dieses Vertrauen zwischen uns haben, welches wir damals hatten. Zwar hatten wir uns immer wieder in die Haare bekommen, doch allein die Erinnerungen an unsere Mission im Reich der Wellen hatte mir und auch ganz sicherlich ihm gezeigt, dass wir damals ein wirklich gutes Team waren. Wir hatten uns gegenseitig bewiesen, für den Anderen einzustehen und im schlimmsten Fall auch das eigene Leben für den Anderen zu opfern wenn es denn nötig wäre. Ich verschränkte nun meine Finger ineinander und stützte mein Kinn darauf ab. Mein Blick ebenfalls in die züngelnde Glut gerichtet, jedoch immer wieder zu ihm herüber schielend, fuhr ich leise fort: „Irgendwann hatte ich mich dann völlig in dieser Dunkelheit verloren. Sie hatte gänzlich von mir Besitz ergriffen. Ich hätte es verhindern können. Aber ich wollte es ganz einfach nicht. Ich wollte aus ihr Kraft schöpfen. Und... auch weil ich Angst hatte. Angst davor, mein Leben könne mit einem Schlag seinen einzigen Sinn verlieren. Denn den einzigen Sinn, den ich nur noch sah war die Rache an meinem Bruder! Und als ich Itachi dann endlich besiegt hatte und dachte, es hätte nun alles ein Ende, erfuhr ich die schreckliche Wahrheit. Erfuhr all das Leid und den Schmerz den mein Bruder erdulden musste und das katapultierte mich in eine noch tiefere Dimension der Dunkelheit. Ich konnte es nicht fassen. Die Wahrheit war für mich unbegreiflich. Ein Schmerz hatte mich da gepackt, den ich nicht mehr zu handhaben wusste außer ihn durch Rache zu mildern und das hieß für mich die Rache an Konohagakure und all seinen Einwohnern. An allen, die Schuld waren an Itachis Qualen! Zu dem Zeitpunkt war ich... hm... Ich glaube, so fühlt sich eine schwarze Seele an.“ Eine plötzliche Regung an meinem Bein ließ mich innehalten und ich starrte hinunter. Naruto war an mich herangetreten und lehnte seinen Kopf an mein Schienbein. Selbst in dieser doch recht kleinen Gestalt des Fuchses strahlte er eine Wärme aus, die der des Feuers vor uns gleich kam. Diese Wärme durchströmte mich. Packte mich. Meine verschränkten Finger lösten sich und ich hob ihn hoch. Drückte ihn an meine Brust. Er sagte nichts. Mit ihm an mich gepresst ließ ich mich zur Seite fallen, drehte mich dabei auf den Rücken und bettete meinen Kopf auf das Kissen meines Nachtlagers. Naruto erstreckte sich nun über meinen ganzen Brustkorb und rollte sich zusammen, jedoch so, dass er mir weiterhin mit diesen blauen Augen direkt ins Gesicht sehen konnte. Normalerweise wäre mir diese Starrerei unangenehm gewesen, doch jetzt machte sie mir überhaupt nichts aus. Meine Hand, die ihn zuvor noch fest umklammert hatte, ruhte nun locker auf seinem Rücken und strich langsam in regelmäßigen Abständen seinen Rücken entlang hinunter bis zum Ansatz seiner neun buschigen Schweife. Ich hatte das Gefühl ein leises Schnurren vernehmen zu können und lächelte: „Du warst immer mein einziges Licht in dieser Finsternis“, erzählte ich schließlich weiter und unterbrach weder das Streicheln noch den Blickkontakt zwischen uns, „Wie eine Sonne. Strahlend hell und warm. Mein Wegweiser. Doch ich entschied mich freien Willens einen anderen Weg einzuschlagen. Obwohl du mir so oft deine Hand entgegen gestreckt hast! Also suchte ich in meinem Hass Wege dieses Licht aufzuhalten oder wenigstens dazu zu bringen, mich zu hassen, damit es mich aufhalten würde! Aber ich hatte wohl mein Usuratonkachi eindeutig unterschätzt!“, er gluckste auf meinem Brustkorb und ich musste leise lachen, obwohl dieser Teil meiner Vergangenheit eigentlich überhaupt nicht zum lachen war, „Ich habe versucht, deine heiß umschwärmte Sakura zu töten aber dennoch wolltest du mich partout nicht hassen. Stattdessen hast du etwas gesagt, was wohl ausschlaggebend war für alles was darauf folgte! Du wolltest das alleinige Recht auf einen Kampf gegen mich. Den Kampf überhaupt. Und du wolltest sogar mit mir zusammen sterben, sollten wir gegeneinander kämpfen. Das hat mich so... umgehauen! So beeindruckt! Diese Worte hatten mich von da an gepackt und ließen mich nicht mehr los! Denn ich verstand es nicht! Wie konntest du so etwas sagen? Du wolltest mich aufhalten und dich opfern. Opfern für mich und mein fast schon unwürdiges, bemitleidenswertes Dasein! Mein Dasein, das sowieso nur aus Lügen, Schmerz und Verrat bestand. Ich habe lange gebraucht um in dieser Dunkelheit, die mich umgab zu erkennen, was diese Sätze von dir bedeuteten und was sie mir bedeuteten!“, Tränen bahnten sich den Weg über mein seltsamerweise lächelndes Gesicht. Naruto hob seinen Kopf an, seine Augen schienen erschrocken geweitet. Oder war er vielmehr verwirrt? Es war sicherlich für ihn ein absolut ungewohnter Anblick den ach so kühlen und sonst so beherrschten Sasuke Uchiha in den vergangenen Tagen so oft weinen zu sehen. Innerlich mich selber auslachend, was ich doch seit Kriegsende wohl für ein emotionales Wrack zu werden drohte, versuchte ich mein äußeres Lächeln zu festigen um ihm zu verdeutlichen, dass mit mir alles in Ordnung war. Er näherte sich meinem Gesicht nun an und flüsterte fast wehleidig meinen Namen. Auch hatte ich das Gefühl, dass er immer wieder sich leise entschuldigt für etwas, was nicht seine Schuld war. Etwas warmes Raues streift meine Wange und ich sah, wie er mir vorsichtig die salzigen Tränen vom Gesicht leckte. Zunächst darüber erschrocken und den Gedanken aufkommen lassend ihn von mir weg zu schubsen halte ich aber schnell inne. Irgendwie konnte er gerade nicht anders. Er wollte mich trösten. Mir zeigen, dass er da war und mir zuhörte und auch versuchte, meine Taten der Vergangenheit nach zu vollziehen, obwohl ich mittlerweile auch ganz genau wusste, dass er durch meine Fehler in der Vergangenheit nicht minder gelitten hatte als ich. Nur steckte er in diesem Körper. Ich konnte ihn zwar nun laut und deutlich hören, aber er wusste auch, dass in einer solchen Situation meist Taten besser halfen als Worte und das mit den Taten war nun sehr schwierig für ihn umzusetzen. Vermutlich würde er mich nun fest an sich drücken. So eine innige Umarmung wie im Krankenhaus, kurz nachdem ich erwacht war. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Naruto! Wirklich nicht! Du am Wenigsten! Ich wollte dir doch alles nehmen. Ich sollte mich unentwegt bei dir entschuldigen!“, ich streichlte sanft über seine Wange. Wie sehr wünschte ich mir gerade, Naruto würde in seinem wahren Körper stecken und ich könnte ihn nun wahrhaftig auf mir liegen haben und ihn so berühren, wie ich es mir gerade vorstelle und nun nicht möglich war. Allmählich verschwamm mein Sichtfeld. Die Umgebung und sein Angliz wurden von einem verschwommenen Schleier verzehrt. Es war nicht nur die Müdigkeit nach diesem ereignisreichen Tag, die mich nach und nach noch zusätzlich übermannte. „Tzz!“, raunte er leise mit einem deutlich erkennbarem Grinsen, „Teme... du hast noch nie so viel an einem Stück geredet, echt jetzt! Irgendwie... freut mich... das. Wirklich!“, er gähnte. Mehr sagte er nicht. Er ging gar nicht auf meinen zuvor geführten Monolog näher ein. Er wusste, dass mir das alles nicht leicht gefallen war und er wollte einfach nichts mehr dazu sagen, weil er wusste, dass ich für meinen Teil alles gesagt hatte und einfach wohl auch nicht mehr in Lage war, mehr zu sagen. Er kannte mich wirklich gut. Die Tränen wurden wieder stärker und mein Druck auf seinen Körper wohl fester. „Selbst jetzt strahlst du so viel Licht und Wärme aus!“, sprach ich meine Gedanken laut aus und seufzte. Es war eindeutig ein glückliches Seufzen, welches so gar nicht zu den verheulten Augen, die ich wohl mittlerweile hatte, passen wollte. Er hatte sich wieder auf meinem Brustkorb zusammengerollt und ließ seinen Blick auf mir ruhen. Auch seine Lider wirkten schwer und er kämpfte gegen die Müdigkeit an. Sicherlich war diese ganze Prozedur ziemlich zermürbend. Meine Finger strichen seine Seiten entlang und er schloss langsam die Augen. Meine Tränen waren getrocknet. Sein Atem wurde ruhiger. Zwischen uns war Stille eingetreten. „Erst jetzt wird mir bewusst, was ich all die Jahre verdrängt habe. Dass ich mich nach deinem Licht, deiner Wärme und nach deiner Zuneigung sehnte, die ich immer wieder zurückgewiesen hatte. Nicht du bist der Idiot. Der Dobe. Das Usuratonkachi. Sondern ich... weil ich stets dachte, solche Gefühle würden mich schwächen. Dabei habe ich doch an dir die ganze Zeit gesehen, wie unglaublich stark dich diese Gefühle machten!“ Ich spürte nur das leichte heben und senken seines Brustkorbes unter meiner Hand, die ihn weiterhin auf meiner Brust hielt. „Ich weiß nun was ich damals nicht wusste. Warum ich dich damals nicht töten konnte. Und warum ich dich damals bis heute nicht vergessen konnte. Warum du der Einzige warst, den ich an mich heran gelassen habe... ob im Kampf, den wir immer heraufbeschworen haben oder im verbalen Schlagabtausch“, mir gelang ein erneutes müdes Schmunzeln, wohl bewusst, dass er vermutlich alles, was ich gerade tat oder sagte in seinem mittlerweile eingetretenen Schlaf nicht mehr wirklich mitbekam, „Nur du konntest mich immer dort berühren, wo mich niemand berühren konnte. Und erst jetzt habe ich es wirklich erkannt. Erst jetzt ist es mir klar geworden. Schon damals war es so und ich habe es nie begriffen... ich liebe dich mehr als ich meinen Bruder geliebt habe!“ Über diese Erkenntnis schüttelte ich innerlich den Kopf. Hatte ich wirklich fünf Jahre und ein Liebesgeständnis meines besten Freundes dafür gebraucht, um das endlich selbst zu begreifen? Ich war hier wirklich der Idiot! Ein leises Lachen entwich mir während ich mein Usuratonkachi liebevoll betrachtete, der wirklich tief und fest eingeschlafen war. „Danke, dass du all die Jahre an mir festgehalten hast. Das du mich nicht aufgegeben hast. Das du an mich geglaubt hast. Das du bei mir warst. Danke dir, Naruto! Ich liebe dich auch!“, und dann fielen auch mir die Augen zu. Kapitel 18: Kapitel 18: RÜCKTAUSCH ---------------------------------- Kapitel 18 RÜCKTAUSCH Konzentrierte Stille herrschte in dem dunklen Zimmer welches sich tief im ehemaligen Nordversteck des gefürchteten Nukenin und San'nin Orochimaru befand. Nur gelegentlich war das leise Klirren einzelner Glasplättchen zu vernehmen. Das bedächtige aneinander schlagen von Reagenzgläsern. Das Schaben, welches von Metall auf Glas herrührte. Vorsichtig nahm er die Phiole hoch und beäugte sie kritisch. Den Inhalt hatte er nur mit größter Mühe entnehmen können und er war sich sicher, dass er so schnell an keine weitere Probe dieser Substanz herankam, außer er würde sich länger mit dem ihm zweiten Infizierten auseinander setzen und irgendwie fehlte ihm in dieser angespannten Atmosphäre dazu die Lust. Er musste seine Erkenntnisse aus dieser Probe ziehen. Genaustens analysieren. Es war Jahre her, dass er sich so intensiv mit etwas befasst hatte, was außerhalb seiner sonstigen Tätigkeiten lag. Mühsam hatte ihn damals seine Großmutter darin unterrichtet, doch er hatte damals das nur für ihn relevante aus ihren Lehren gezogen: das Herstellen von Giften. Das Trennen der Gewebeschichten untereinander. Aber nie genauer die einzelnen Bestandteile. Nie den Aufbau. Das ärgerte ihn nun. Er wäre wesentlich schneller mit seinen Untersuchungen voran gekommen, wenn er genauer auf Informationen in seinem Kopf zurückgreifen könnte anstatt kleine Ewigkeiten damit zu verbringen sich mit Grübeleien über seine Vergangenheit zu beschäftigen. Wenn es etwas gab, was er wirklich inbrünstig hasste, dann war es Zeitverzug. Wieder betrachtete er die bereits angefertigten Notizen, die ihn einerseits Aufschluss gaben, andererseits doch reichlich verwirrten. Alles war irgendwie schlüssig und doch fehlte der Zusammenhang. Der Zusammenhang zu dem was er bereits kannte. Schlussfolgernd konnte er mit Bestimmtheit sagen, dass dies eindeutig etwas war, was er nicht kannte, was er gerade in seinen Händen hielt und dies gefiel ihm gar nicht. Gerne hätte er nun sein damaliges Teammitglied Orochimaru an seiner Seite gehabt. Viel hielt er nicht auf diesen doch reichlich seltsam anmutenden Shinobi, doch seine Medizinischen Fachkenntnisse waren beachtenswert. Die Werte erneut begutachtend versuchte er dahinter zu kommen, was das war, was er in Händen hielt. Eines war sicher: die Werte dieser roten Flüssigkeit, die er aus diesem Stäbchen mühsam gewonnen hatte, waren nur einer Materie zuzuschreiben. Der Plasmaanteil, welcher sich in Fibrin und Serum aufteilte, lag bei 55%. Dies deutete auf menschliche Herkunft und war demnach normal. Nichts außergewöhnliches. Auch die Leukozyten - und Erythrozyten – Werte der Zellbestandteile waren absolut identisch mit seinem oder dem zu Untersuchungszwecken vorab abgenommenen Blut von Deidara. Dennoch hatte er aufgrund der Blutgruppenunterscheidungen schnell analysieren können, dass es sich weder um Deidara noch um sonst irgendein Blut handeln konnte. Irritierenderweise wies dieses Blut alle Charakteristika aller vorhandener Blutgruppen auf. Das war das Erste, was ihn ungemein störte, da dies nicht sein konnte. Mehr Untersuchungen in diese Richtung wollte und konnte er aber nicht anstellen, da ihm schlichtweg die doch geringe Probe nicht reichte. Er wünschte sich gerade, er hätte mehr Material zum Untersuchen, doch andererseits war er unglaublich froh darüber, dass Deidara nur von einem dieser seltsamen Objekte infiziert gewesen war. Blieb noch Hidan. Dennoch wollte er noch nicht auf den Unsterblichen zurückgreifen. Hidan war zu sehr mit Kakuzu verstrickt. Die Gefahr bestand, dass der andere Unsterbliche in ihren Reihen dann Wind davon bekam, was genau Sasori hier untersuchte und dieser Gefahr wollte er sich ganz gewiss nicht stellen. Schließlich war er immer noch menschlich. Und eigentlich waren sie ja hier um dies zu ändern. Warum tat er es dann nicht? Warum beschäftigte er sich seit Stunden mit der Analyse dieser Blutprobe in dieser Phiole anstatt sich seinem eigentlichen Anliegen zu widmen? Ob es etwas mit dem Blonden zu tun hatte? Grübelnd warf er seinen Blick auf den Arbeitstisch, auf dem sein Teamkollege immer noch lag und ruhig ein und ausatmete. Die Augen weiterhin geschlossen. Er näherte sich ihm und strich ihm vorsichtig und behutsam über die Stirn. Das leichte Fieber, welches am Abend eingesetzt hatte und ihn in der Nacht mit Schüttelfrost gequält hatte, schien endlich gesunken zu sein. Auch die körperliche Gesamtverfassung deutete dem Rothaarigen, dass es Deidara stetig besser ging. Die Wangen waren bei weitem nicht mehr eingefallen und wiesen nun eine sanfte Röte auf. Leicht hob und senkte sich die Brust des Schlafenden und nichts schien auf die fast schon beängstigende Situation einige Stunden zuvor hinzudeuten. Sasori spürte, dass ein leichtes Schmunzeln seine Lippen umspielte. Zu solch einer Gefühlsregung wäre er als Marionette in der Anfangszeit direkt nach der Transformation nicht mehr fähig. Das wusste er nur zu gut. Aber genau diese Gefühlsregungen regten ihn doch auf. Oder? Er musste sich gerade eingestehen, dass er die Wärme, die ihm durch die Fingerspitzen in seinen Körper jagte während er den Iwanin berührte sehr genoss. Warum? Auch hatte er sich in den vergangenen Stunden kaum damit beschäftigen können, was da eben geschehen war. Zwischen ihm und den Blonden. Zu sehr hatte er sich von den Untersuchungen dieser fremdartigen und doch bekannten Materie einnehmen lassen. Doch nun, während der ruhigen Minuten, die er sich selber einmal gönnte, durchfluteten ihn die Bilder der doch irritierenden Geschehnisse. Der Blonde hatte ihn geküsst. Früher hätte er entweder nichts darum gegeben oder aber kurzen Prozess gemacht. Nicht, weil er es da als unangenehm empfunden hätte. Das war nicht der Punkt. Denn früher hätte er gar nichts dabei empfinden können. Früher war er ja noch er selbst. War er das wirklich? Was ihn gerade viel mehr beschäftigte: Er hatte den Blonden zurück geküsst. Eindeutig. Unwiderruflich! Das Gesicht unter seiner Hand zuckte leicht. Ein wolliges Seufzen entfloh dem Schlafenden und Sasori spürte, dass dieser wohl bald aus seinem regenerativen Schlaf erwachen würde. Sicherheitshalber trat er wieder zurück. Nicht wegen seinem Patienten, sondern eher wegen sich selbst. Wie sollte er reagieren? Was würde der Blonde noch von den Vorkommnissen wissen? Sollte er es herunterspielen? Oder sollte er dazu stehen? Zu was genau sollte er stehen? Und warum hatte er sich nicht schon längst transformiert? Denn dann hätte er ganz sicherlich nicht diese Probleme! Dann wäre ihm dieser ganze verweichlichte Quatsch sicherlich egal! Doch kaum war er weiter zurück getreten spürte er eine unbekannte Leere. Sehnte sich nach der kribbelnden Wärme. Dem berauschenden Gefühl von Nähe. So ein verdammter Mist! Das dürfte nicht sein! Er brauchte Ablenkung! Ablenkung von diesen verwirrenden Gedanken und aufkommenden Gefühlen! Hastig griff er erneut nach den Notizen. Arbeit war stets ein guter Ablenkungsfaktor für ihn! Wie sonst hatte er in den Jahren der Einsamkeit, als er noch ein rechtschaffender junger Shinobi in Sunagakure war, all diese Gefühle verarbeiten können als mit Fleiß und Arbeit? Schließlich hatte er als Kind nichts anderes. Bloß keine Gefühle zu lassen! Alles abprallen lassen. Gefühle machten schwach! Ganz sicher! Nur so hatte er zu einem der Besten werden können! An und für sich würde er dieser Blutprobe, bis auf die Tatsache, dass sie mehreren Blutgruppen zuzuordnen war, den Stempel der Menschlichkeit aufdrücken. Doch eines hatte ihn sehr dazu verleiten lassen, dies nicht zu tun! Ein Jeder würde stutzen. Nein, nicht nur! War es doch eine Unmöglichkeit! Denn, egal wie sehr er die Probe in kleinste Tröpfchen trennte, so geschah etwas, was nicht sein konnte und auch bei weitem nicht sein dürfte. Jeder Tropfen bildete ein eigenes Chakranetzwerk. Hörte sich eigentlich doch normal an, war es aber bei weitem nicht! Ein jedes Lebewesen verfügte über ein Chakranetzwerk. Und zwar über den ganzen Körper verteilt. Es floss durch Chakrabahnen, welche sich stellenweise an besonders markanten Punkten überkreuzten. Dies waren die sogenannten Knotenpunkte. Soweit, so gut. Das Blut dieser normalen Menschen zirkulierte in seinen eigenen Bahnen. Gute Shinobis konnten natürlich ihr Blut mit Chakra anreichern, aber dennoch wäre es dann nur eine Anreicherung gewesen. Nicht mehr. Nicht weniger. Blutbahnen und Chakrabahnen waren im Menschen grundsätzlich getrennt. Das wusste jeder, der sich ein wenig mit Medizin auskannte und dies gehörte zu den Grundlagen innerhalb der Genin – Ausbildung in allen Ninja – Dörfern aller Reiche. Aber, und das war ein ausschlaggebendes Aber: Wie konnte es sein, dass jeder noch so kleinste Tropfen dieses Blutes augenblicklich ein komplett geschlossenes, selbstständiges Chakranetzwerk aufwies? Als wäre jeder Tropfen eine eigenständige Lebensform. Sasori schüttelte den Kopf. Dies war nicht möglich! Er musste sich irren, auch wenn er sich nicht gerne einstand, dass dies möglich sein konnte! Ein Hyuuga wäre jetzt von außerordentlichem Nutzen! Deren Byakugan würde dieses seltsame Mysterium sofort aufdecken und entschlüsseln. Ein erneutes Seufzen entwich seinem schlafenden Nebenmann und nahm wieder seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Deidara war schön. Diesen Gedanken hatte er die letzte Zeit häufiger. Viel zu häufig. Aber das konnte auch daran liegen, dass er ein wirkliches Verständnis für die Schönheit hatte. Gerne würde er diese Schönheit ewig wären lassen. Doch er wusste auch, dass er dies Deidara niemals zumuten könnte. Zudem würde er es nie schaffen, diese Schönheit festzuhalten. Körperlich vielleicht. Aber die Schönheit des Blonden kam auch von innen heraus und strahlte. Wie sollte er dieses Strahlen in eine Puppe bannen? Sollte er sich dies als nächste Aufgabe nehmen? Obwohl... wer benötigte eine Marionette, die menschliche Züge ausstrahlte? Marionetten waren zwar Kunstwerke in seinen Augen, aber dennoch waren sie ursprünglich für den Kampf erschaffen worden. Und Deidara war zwar ein hervorragender Shinobi, doch irgendwie konnte sich Sasori den quirligen Iwanin auch gut außerhalb dieser doch recht unschönen Welt aus Kampf und Blut vorstellen. Er wollte jetzt nicht soweit gehen, dass er den Blonden mit Schürze hinter einem Herd stehen sah... Moment! Wieso hatte er gerade solch ein Bild vor Augen? Langsam wurde es lächerlich! „Danna?“, keuchte es da plötzlich neben ihm und Sasoris Gedanken wurden ins Hier und Jetzt zurück katapultiert. Noch war er sich nicht so sicher, ob er der Vorstellung nachtrauern würde, sich einen eindeutig in der Frauenrolle befindlichen Deidara in seinen Gedanken verbildlicht zu haben. Seine Augen nahmen sogleich einen besorgten Ausdruck an, als er sich dem langsam wach gewordenen Nukenin aus Iwagakure annäherte. Dessen Augen wirkten weiterhin noch etwas glasig, hatten jedoch wieder einen eindeutigen Blauschimmer. Anscheinend war nichts mehr von dieser fremden Macht in ihm zurückgeblieben. Innerlich atmete der Rothaarige erleichtert auf. „Was... was ist denn... passiert?“, flüsterte kaum vernehmlich die Stimme des Anderen. Ja, was genau war eigentlich passiert? Wie sollte er Deidara verständlich erklären, was geschehen war und das sich sein schlechtes Gefühl, dass er von Anfang an Kakuzu gegenüber verspürt hatte, sich nun eigentlich nur bestätigt hatte. Und wie würden sie nun mit diesem neuen Wissen umgehen? Wie sollten sie sich verhalten? Noch schien Kakuzu ja nichts weiter bemerkt zu haben. Dies schien darauf hinzudeuten, dass Kakuzu selbst mit diesen seltsamen Stäben nicht in Verbindung stand. Vielleicht war dieser selbst nur ein ahnungsloser Überbringer. Ein nichts ahnender Bote. Ein Lakai einer neuer Macht. Einer für Sasori völlig fremden und sicherlich starken Macht. Beängstigend stark wenn man bedachte, dass dieses Blut an sich schon in der Lage war Chakranetzwerke zu bilden. Aber was wäre, wenn Kakuzu doch darüber genaustens Bescheid wusste? Wenn diesem der Verlust der Energie des Blonden nicht weiter scherte und er weitaus größere Pläne mit ihnen vor hatte? Was waren das dann für Pläne? Waren sie überhaupt dazu im Stande sich dagegen zu erwehren? Wie sollte er den Blonden beschützen in seiner derzeitigen Verfassung? Deidara konnte nicht wissen, was seinen Danna da gerade gedanklich quälte. Er fühlte sich noch reichlich müde und erschöpft und konnte sich diesen Zustand nicht wirklich so selber erklären. Dennoch sah er an den Regungen im Gesicht des Rothaarigen, dass das, was diesen so intensiv beschäftigte, kein einfaches Thema war. Sasori würde ihm schon seine Fragen beantworten. Viel faszinierender fand er allerdings die Gesichtsregungen. Sie deuteten auf Gefühle hin. Und dies ließ ihm nur eine Schlussfolgerung zu: Sein Danna war noch der Alte. „Du... du bist... noch du, hm!“, kam es verschüchtert klingend über seine Lippen und Sasori schien leicht zusammen zu zucken über diese Erkenntnis. „Ähm, ja!“, Sasori wandte sich sichtlich unsicher etwas von ihm ab. Konnte sich der Iwanin vielleicht doch an ihr letztes Gespräch erinnern? An die Bitte, die er ihm gestellt hatte und welche er selber noch nicht genau wusste, wie er sie handhaben sollte? „Es blieb mir keine Zeit mich damit zu befassen!“ „Keine Zeit, hm!“, Deidaras Aussage klang mehr verwundert statt fragend. Dabei hatte er eine Frage stellen wollen. Verstand er gerade doch nicht alles. Er hatte das Gefühl, irgendwie einige Geschehnisse im Laufe seines Schlafes versäumt zu haben. Aus irgendeinem Grund fehlte ihm einiges an Erinnerungen. Dessen war er sich absolut bewusst. Das Letzte woran er sich sehr genau erinnern konnte, war, dass er eine dieser seltsamen Puppen versucht hatte von kleinen Geröllsteinchen zu befreien. Alles darüber hinaus verschwand in tiefster Dunkelheit. Dies verunsicherte ihn. Was war geschehen? Es musste etwas Gravierendes gewesen sein, denn schließlich konnte er sich nicht entsinnen, Sasori jemals so nachdenklich erlebt zu haben und vor allen Dingen... ja, wie sollte er diesen Umstand am Besten umschreiben... so besorgt! Aber innerlich freute er sich auch, den Rothaarigen so zu erleben! Es zeigte ihn so menschlich. Und seine größte Angst war es doch schließlich gewesen, dass er diese neue Seite seiner heimlichen Liebe, dieses Menschliche, verlieren würde an dessen Kunst. Kunst. Da war etwas. Ja. Ganz dunkel drang es zu ihm. Gesprächsfetzen. Sasori hatte ihm die Herstellung seiner Hitokugutsu erklärt! Hatte er deswegen Erinnerungslücken? Hatte sein Verstand freiwillig ausgesetzt, weil die Erläuterungen seines Dannas weit über das hinaus gingen was er jemals erfahren wollte. Hatte der pure Ekel ihn schützen wollen? Auch wenn er wusste, dass er eigentlich doch ein sensibler Typ war, konnte er sich das nicht vorstellen. Innerlich lobte er jedoch seine Kunst der Explosion. Lieber direkt alles pulverisieren als sich mit Gedärm beschäftigen zu müssen. „Du erinnerst dich an nichts, nicht wahr?“, auf diese Frage konnte Deidara nur nicken. Ganz nichts war es nicht. Aber anscheinend wirklich relevante Dinge wollten nicht in sein Gedächtnis zurückkehren. Sasori drückte seine Schulter durch. Ein leichtes Knacken der oberen Wirbel war zu vernehmen. Deidara liebte dieses Geräusch! Erneut eine Bestätigung, dass vor ihm ein Mann aus Fleisch und Blut stand. Der atmete. Der einen Puls hatte. Der Regungen zeigte und Gefühle. Der lieben konnte... wenn er denn wollte. Aber irgendwo waren die Folgegedanken auch wieder ernüchternd. Sasori würde lieben können, aber sicherlich nicht ihn. Er war in den Augen des Rothaarigen nur ein wenig begnadeter Künstler. Zudem wusste er auch, dass er den Sunanin in gewisser Weise oftmals auf die Nerven ging und das wohl ausschlaggebendste Argument, welches gegen ihn sprach war wohl die alleinige Tatsache, dass Deidara, entgegen seines Aussehens, eindeutig männlicher Natur war. Und Sasori war attraktiv! Das ohne Zweifel! Er würde sicherlich keinerlei Probleme haben eine willige Kunoichi zu finden die sein weiteres Leben an seiner Seite begleiten würde! Er würde auch sehr gerne bis ans Ende seiner Tage an der Seite des Puppenspielers bleiben. So gerne. Er spürte, wie ihn ein lautes Seufzen entwich und auch die anschließende Röte seiner Wangen. Sasori sah ihn direkt an. Sprach nichts. Deidara hätte beinahe gefragt, warum der Rothaarige ihn so fixierte, ja, beinahe schon fasziniert anstarrte, doch wollten diese Worte seinen Mund nicht verlassen. Mühsam richtete er sich aus seiner liegenden Position auf. Ein leichter Schwindel erfasste ihn. Warum fühlte er sich nur so ausgebrannt? Ein Arm legte sich sanft um seine Schultern und stützte ihn. Verwundert blieben seine blauen Augen erneut an den braunen des Anderen haften. „Es ist viel passiert!“, flüsterte Sasori in sein Ohr und ein leichtes Frösteln zog von dort hinunter in seine Glieder. Seit wann hörte sich die Stimme seines Dannas nur so verdammt sinnlich an? Er musste ziemlich laut schlucken: „Was denn genau?“ „Vieles was mich beschäftigt. Aber unter anderem“, eine Hand legte sich behutsam auf seine Wange und drehte seinen Kopf in die Richtung des Rothaarigen, „auch das hier!“, und dann geschah es, womit Deidara niemals in seinem ganzen Leben mehr mit gerechnet hätte. Die wundervoll warmen, weichen und verlangenden Lippen seines Teamkollegen legten sich wie berauschender Balsam auf die seinen. Erschrocken zog er den benötigten Atem durch seine Nase ein. Seine Augen weiteten sich. Konnten den Anblick der plötzlich dicht an ihn gepressten Gestalt gar nicht erfassen. Und als dieses Bild sich doch in all seine Zellen gebrannt hatte schlossen sich die Lider und er erwiderte den Kuss. Endlich! Endlich konnte er ihn spüren. Ihm nahe sein. Ihn schmecken. „Widerlich!“, gröhlte es fast nur wenige Schritte von ihnen entfernt und ließ sie dennoch nicht von ihrem Tun abbringen. Zu schön waren diese Gefühle, die sie beide durchfluteten. „Könntet ihr Schwuchteln das einmal unterlassen? Jashin duldet solch widerwärtigen Anblick nicht und ich müsste mich dann in seinem Namen übergeben!“ Nur mühsam gelang es dem Rothaarigen, sich von den Lippen seines Partners zu trennen. Dieses Gefühl war neu. Dieses Gefühl war anders. Aber eines war es sicherlich: es war schön. Und es fühlte sich berauschend an! Ähnlich dem Gefühl, welches er empfand bei der Erschaffung einer neuen Marionette. Vielleicht sogar noch ein wenig intensiver als das! Er würde noch mehr davon brauchen, nein, sogar verlangen, um dies genauer vergleichen zu können. Vergessen waren die Erkenntnisse aus seinen Untersuchungen und Analysen, die ihn die ganze Nacht beschäftigt hatten. Vergessen war das Transferieren seiner Gedanken und seines Herzens in den dafür bereitliegenden Körper. Was nur zählte war die plötzlich auf ihn einfallende Farbvielfalt seiner Umwelt. Diese umschriebene rosarote Welt, von der er bislang nur aus Aufzeichnungen aus Büchern wusste kam diesem Gefühl hier bei Weitem nicht nach. War ihm nicht gerecht! Und in den wenigen Sekunden nach Beendigung dieses Kusses konnte er in den Augen des Blonden erkennen, dass es diesem nicht minder anders erging. Die unnötigen Hintergrundgeräusche Hidans, die einem Geräusch des spontanen Erbrechens gleich kamen, blendete er aus. Nur Deidara schien gerade wichtig. Und die Tatsache, dass es ihm gelungen war, seinen blonden Iwanin von diesem seltsamen Objekt befreit zu haben und das dieser wohl auf war. „Halt deine dämliche Klappe!“, war das Erste, was an Sasoris Ohren drang und konnte diesen wütenden Ausbruch eindeutig seinem Freund zuordnen. Das darauf folgende Lachen war Hidan, welcher anscheinend schon eine Weile an der durch die Aufstände der Vergangenheit aus den Angeln gehobenen Türe stand und sie zwar mit einem Grinsen, aber offensichtlichem Ekel in den Augen betrachtete. Hidan schien es augenscheinlich gut zu gehen. Viel zu gut! Wieso schien er unter diesem seltsamen Stab, der schließlich auch in seinen Arm von Kakuzu verpflanzt worden war, an keinerlei Nebenwirkungen zu leiden? Oder hatte er doch in den vergangenen Stunden irgendetwas gespürt? Irgendeine Veränderung? Inwieweit konnte er dem Jashin – Priester denn trauen? Wenn er ihn nun darauf aufmerksam machte... würde er sicherlich Kakuzu darüber informieren, oder nicht? Wenn er selbst Schmerzen hatte würde er doch zu ihm kommen, nicht wahr? Schließlich war er es, Sasori no Akasuna, welcher nach Orochimarus Ausscheiden bei Akatsuki für die medizinische Versorgung zuständig war. Nach ihm hätte dies nur noch Konan bewerkstelligen können. Aber es war schwer, dem Jashinisten Schmerzen an zu sehen. Es war allgemein hin bekannt, dass Hidan soweit krankhaft veranlagt war, jedwede Art von Schmerz zu lieben. Ja, der Silberhaarige sehnte den Schmerz in all seinen Formen sogar regelrecht herbei. Vielleicht schmerzte ihn der Arm gerade jetzt. Ansehen konnte man ihm dennoch nichts. Aber Sasori konnte zumindest darauf schließen, dass Hidan so viel Verstand haben würde, sich zu fragen woher der Schmerz, den er spürte, überhaupt herrührte und das würde er sicherlich Sasori mitteilen. Aber das tat er nicht. Konnte er daher nun annehmen, das er wirklich keine Schmerzen hatte? Aber wenn er nichts spürte und nicht unter körperlichen Veränderungen litt, warum hatte es dann gerade seinen Blonden so heftig erwischt, dass beinahe jede Hilfe zu spät gekommen wäre? Lag es daran, das Hidan durch seinen festen und bedingungslosen Glauben an Jashin unsterblich war? Sollte man nun daraus schließen, das dieser Glaube eine Form von Schutz gegen dieses neuartige Blut war? Sasori musste dieser Sache auf den Grund gehen. Er spürte förmlich, dass dies eine Herausforderung war, der er sich stellen musste. Und vermutlich wäre das Geheimnis, welches er dann enträtseln würde von außerordentlich wichtiger Natur. Oder aber auch einiges wert. Sicherlich war diese neue Organisation den alliierten Reichen früher oder später ein Dorn im Auge. Normalerweise wäre Kakuzu es gewesen, der solch Gedanken hegen würde, aber er musste auch an sich und Deidara denken, solange er sich in seinem Misstrauen Kakuzu gegenüber bestätigt sah. Deidara und er sollten auf Dauer nicht bei Kakuzu und dieser seltsamen Organisation bleiben. Das stand für ihn fest. Aber sie besaßen derzeit nichts außer ihrer Kleidung am Leib. Darauf ließ sich nichts aufbauen. Aber auf Informationen, die Geld bringen würden... damit käme man wesentlich weiter! Jedes Jutsu hatte einen Schwachpunkt. Jede Technik konnte man irgendwie aushebeln. Also warum auch nicht den Schwachpunkt dieses Blutes herausfinden? Medizinisch gesehen war er dazu in der Lage. Jedoch waren derzeit seine Mittel begrenzt. Kakuzu war bisher noch nicht wieder hier aufgetaucht. Daraus konnte er schließen, dass er nicht spüren konnte, dass er Deidara den Stab entnommen hatte und mit diesem experimentierte. Aber von der Probe war nun nicht mehr viel übrig. Eindeutig zu wenig um ein wirksames Gegenmittel zu entwickeln oder es genauer in seinen Eigenschaften zu untersuchen. Er brauchte mehr. Wenn Hidan keinerlei Schmerzen verspürte würde er sich sicherlich nicht von seinem implantierten Stab trennen. Schließlich schien dieser ihn in seiner körperlichen Muskelkraft um ein vielfaches zu stärken. Also blieb nur noch diese ominöse Kugel in Kakuzus Besitz, aus welcher diese Stäbchen herausgekommen waren. Das hieß aber für ihn, dass sie derzeit noch nicht aus der Begleitung Kakuzus heraustreten konnten. Sie mussten ihm folgen. Und würde er nun Deidara alles berichten, was sich nur wenige Stunden zuvor zugetragen hatte, würde Deidara versuchen, ihm dieses Unterfangen auszureden und ihn zur Flucht drängen. Diese Flucht wäre sicherlich nicht dumm oder feige. Sie wäre dem menschlichen Überlebensinstinkt zuzuschreiben und den hatte er ja immer noch in sich wohnen. Und solange er menschlich war wäre er sicherlich auch von größerem Interesse für Kakuzu. Denn dieser neue Leader hatte sich die Mühe gemacht und ihn in einem Zetsukörper wiedererwecken lassen und nicht in seinem Marionettenkörper. Also schien man Interesse an seinem Körper zu haben. Warum auch immer. Vermutlich des Chakras wegen. Davon hatte er reichlich und es war auch das gewesen, was dieser Stab mit aller Macht versucht hatte aus dem Blonden zu saugen! Er würde also zunächst Deidara nicht einweihen und ihm auch nicht seine Bedenken äußern. Sie würden Kakuzu solange begleiten wie es möglich war. Er würde so viele Informationen sammeln wie es ging und alles genauestens untersuchen! Die in den Hintergrund seiner Gedanken getretene Diskussion der beiden Hitzköpfe im Raum rückte langsam wieder in den Vordergrund und erreichte sein Interesse, als Hidan irgendetwas von Uzu – no – Kuni schnauzte unter den vielen Fehlbezeichnungen seiner wohl unschönen Feststellung der neuesten Paarkonstellation ihrer kleinen Reisegesellschaft. „Uzu – no – Kuni?“, fragte daher der Rotschopf mit deutlich zu vernehmender Schärfe im Ton und brachte damit den Streit der beiden Anderen zum sofortigen Erliegen. „Ja!“, grummelte der Jashinist nach einigen Verschnaufpausen ohne sein deutlich angewidertes Augenmerk von Deidara zu nehmen. Sasori konnte keine körperlichen Veränderungen oder Einschränkungen an dem Silberhaarigen ausmachen. Auch schien er charakterlich ganz der Alte geblieben zu sein, was jedoch nicht unbedingt erwünschenswert gewesen wäre. „Kakuzu möchte sofort aufbrechen. Er spürt das Annähern mehrerer Präsenzen. Vermutlich Sunanins, die uns aufgespürt haben“, Hidans Stimme nahm nun einen gefassteren Ton an, „Also packen wir am Besten hier alles zusammen! Ich bin auch bereit euch zu helfen wenn ihr mich so was wie gerade“, sein ausgestreckter Zeigefinger huschte von Deidara wieder zu Sasori und zurück, „nicht nochmal mit ansehen lasst!“ „Dann schau halt nicht hin, hm!“, giftete der Blonde sogleich, doch durch den plötzlich auf ihn gerichteten strengen Blick seines Dannas beschloss er nun, sich doch zurück zu nehmen. „Das geht relativ schnell!“, meinte schließlich dieser und zog seine Schriftrolle hervor welche er auch sogleich auf dem Arbeitstisch ausbreitete. Deidara kletterte nun von seiner Arbeitsfläche herunter und aus dem Blickwinkel erkannte Sasori, dass dieser wohl noch nicht so ganz bei Kräften war. Nun würden sie also in ein Land reisen, welches seit dem zweiten Ninjaweltkrieg eigentlich nur noch in Trümmern da lag. War dort diese geheimnisvolle neue Organisation? Und auch dieser Leader, von dem Kakuzu gesprochen hatte? Wenn ja, dann würde er bald ausreichend Blutproben erhalten können. So hoffte er zumindest. Nachdem er seine Marionetten durch das Kuchiyose wieder in die Rolle gebannt hatte und diese in seinem Mantel verstaute, schritt er zu Deidara und bot sich ihm als Stütze an. „Was hat das Mädchen denn?“, feixte Hidan und trat ihnen voran aus dem Raum. „Er lag unten!“, grinste Sasori trocken. Deidara wurde augenblicklich rot und Hidan beschloss nie wieder zu fragen. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen und dennoch schlug ich mit einem Schlag die Augen auf. Eine milchige Schicht waberte über den Boden und ließ mich kaum die Hand vor Augen sehen. Was hatte mich so früh aufwachen lassen? Dieser Gedanke hing mir noch im Kopf als ich mich auch schon schreckhaft erhob. Der Morgennebel war nur wenige Zentimeter über dem Erdboden und so wurde auch mein Sichtfeld schlagartig klarer. Als würde ich aus einer Suppe emporsteigen. Die Wärme war vollkommen weg. Und das erst nicht seit wenigen Augenblicken. Meine Brust war ausgekühlt. Wo war er? Sollte mich die Panik an einem solchen Ort ereilen? Oder eher die Tatsache, das ich nicht gespürt hatte, dass er nicht mehr bei mir war? Mein Sharingan hatte sich aktiviert. Seit wann war ich so paranoid übervorsichtig? Der Dobe war sicherlich nur mal austreten gegangen. Aber wen wunderte es denn eigentlich? Naruto hätte in seiner wahren Gestalt sicherlich keinen privaten ANBU zu seinem Schutz gebraucht. Über diese Tatsache war sich schließlich ein jeder bewusst! Und Situationen, wie wir sie gerade durchlebten waren auch nicht vorhersehbar gewesen! Aber nun war diese da und Naruto in dieser doch recht irritierenden Gestalt des Fuchses eindeutig wehrlos. Ich kannte die Artenvielfalt dieser Insel nicht. Ich hatte in der Nacht oftmals seltsame Geräusche vernommen. Eindeutig tierischer Natur und von der Lautstärke her hatte es sich nicht um kleine Schoßhündchen gehandelt. Hatte dieser Motoi nicht gesagt, er sei hier Tierpfleger? Wer wusste denn nun so genau, welche natürlichen Feinde so ein Fuchs hatte? Und ich kannte Naruto! Er war zwar Hokage, doch in erster Linie war er professioneller Fettnäpfchentreter und da war es doch wirklich hilfreich, dass sie neben ihm den stärksten Shinobi zu seinem Schutz bestimmt hatten. „Auch schon wach?“ Ich fuhr herum. Verdammt! Was war nur mit mir los? Warum hatte ich ihn überhaupt nicht gespürt? Solche Anfängerfehler dürften mir doch schon lange nicht mehr unterlaufen! War es das Grübeln über Narutos Verbleib? Aber mein Sharingan hatte sich doch aktiviert! Ich hätte doch augenblicklich Motoi Präsenz nur wenige Meter von mir entfernt bemerken müssen! Ich hob nur abschätzend eine Braue und schob meine Decke zur Seite. Anscheinend schlief hier niemand länger als nötig. Obwohl es gerade Motoi, dessen tiefe dunkle Ränder unter den Augen es deutlich bewiesen, bestimmt etwas mehr Schlaf gut tun würden. Wie spät mochte es wohl sein? Nicht später als fünf Uhr in der Früh. In Motois Mimik erkannte ich keinerlei Regungen. Stumm und mich eingehend betrachtend stand er da. An seinem festen Blick störte ich mich nicht. Ohne weiteres stand ich nun auf und schritt durch den Nebel auf den nahe gelegenen Wasserfall zu. Wasserfall der Wahrheit hin oder her, ich brauchte eine Dusche. Und vor allen Dingen brauchte ich klare Gedanken! Der gestrige Tag und die Erfahrungen und Erkenntnisse über mich selbst hatten mich selbst in den Schlaf hinein beschäftigt. Ich erinnerte mich an jedes gesprochene Wort zu Naruto am Lagerfeuer. Hätte man mir vor einem Jahr noch gesagt, dass ich meine Gefühle und mein Innenleben mit Tränen in den Augen an meinen blonden Dobe bei Lagerfeuerschein mitteilen würde, dann hätte ich demjenigen wohl zu dem Zeitpunkt hautnah all meine Techniken in Alphabetischer Reihenfolge präsentiert. Ich hatte mich wirklich verändert. Und ich war mir noch nicht so sicher ob das alles auch in die richtige Richtung ging. Es mochte zwar der richtige Weg im Handeln sein, doch war ich wirklich schon so weit diesen zu beschreiten? Innerlich hatte ich noch nicht ganz mit allem abgeschlossen. Damit meinte ich nicht die restlichen Rachegelüste, die ich noch gegen den ein oder anderen hegte und gewissermaßen auch pflegte. Eher die Tatsache, dass ich mir noch nicht ganz selbst verziehen hatte. Naruto hatte dies meines Erachtens viel zu schnell und gewissermaßen auch naiv leichtfertig getan. Ob dies mit seinen Gefühlen für mich zusammen hing? Ließ er sich davon in seinen Entscheidungen blenden? Dies wäre fatal, gerade in seiner Position als Hokage! Generell konnte es doch nicht wirklich förderlich sein wenn er eine Liaison mit mir eingehen würde. Ich war ein Nukenin. Gewiss einer auf dem Wege der Rehabilitation, aber dennoch hatte ich eine reichlich unrühmliche Vergangenheit und die wurde nicht so schnell vergessen. Und er war der Hokage. Ein Hokage und ein Nukenin. Dürften diese überhaupt zusammen sein? Sicherlich würde mir hier drauf niemand eine Antwort geben können, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine solche Frage in der Geschichte aller Kage schon einmal gestellt worden wäre! Es war doch eigentlich unmöglich! Man würde ihn zwingen, sein Amt nieder zu legen! Und Hokage zu sein war stets sein Traum gewesen. Er hatte ihn doch schon ausreichend genug riskiert bei dieser ganzen Aktion hier! Mit Tsunade war nicht zu spaßen und sicherlich hatte diese sein Fehlen schon lange bemerkt. Nur mit viel Glück war davon auszugehen, dass der Ältestenrat noch nichts von Narutos und meinem Verschwinden wusste. Mir wäre es egal gewesen, wenn ich nach dieser nicht genehmigten Mission nach Konoha zurückgekehrt wäre, natürlich mit dem Heilmittel für Itachi, um dann anschließend wieder ausgestoßen zu werden. Aber dummerweise hatte dieser Idiot ja sein Schicksal mit meinem verknüpft und die volle Verantwortung für mein Handeln und Tun auf seine Schultern genommen. Und ich hatte nichts besseres zu tun gehabt, als erneut gegen die vorgeschriebenen Regeln zu verstoßen. Ich seufzte, als ich meinen Kopf unter das eisige Nass hielt und mir die Wassermassen meine hinteren Haare nach vorne spülten. Trotz dieser Kälte tat dies unglaublich gut und spülte meine Gedanken frei. Das Wasser rauschte über meinen gesenkten Kopf in den Nacken über meinen freigelegten Oberkörper. Untenrum hatte ich nur die enganliegende Hose angelassen, die zudem noch auf meinen derzeitigen Rang eines ANBUs hindeutete. Schwungvoll warf ich den Kopf nach hinten und strich mir mit den feuchten Händen über das Gesicht. Das tat unglaublich gut. Denn auch wenn die Sonne es noch nicht ganz über den Horizont geschafft hatte lag schon eine schwüle Wärme auf dem Rückenpanzer von Shimagame und deutete einen weiteren unerträglich heißen Tag an. Langsam entfernte ich mich rückwärts von den herunter krachenden Wassermassen und betrachtete sie eingehend. Irgendwie gefangen von diesem Anblick. Gestern hatte ich dort seine Reflexionen darin gesehen. Seine wahre Gestalt. Und die Erkenntnis, dass er mir fehlte, durchfuhr mich. „Wo ist Naruto?“, ohne mich zu ihm herum zu drehen wusste ich, dass dieser Tierpfleger mir zum Ufer dieses kleinen Sees gefolgt war und mich bei meiner morgendlichen Wäsche beobachtet hatte. Sein Blick bohrte sich in meinen Rücken und schien die abperlenden Wassertropfen zu verfolgen. Es störte mich nicht. Ich kannte meine Wirkung auf das andere Geschlecht und anscheinend übte ich diese auch auf manchen meiner Geschlechtsgenossen aus. Nur sollte er sich vermutlich diese Art von Blick in der Gegenwart von Naruto sparen. Über die Erinnerung an den knurrenden Fuchs bei der Begegnung mit der Mizukage musste ich schmunzeln. Naruto schien eifersüchtige Züge zu haben. Irgendwie gefiel mir der Gedanke, dass er anscheinend Besitzansprüche an mich stellte. Aber auch wenn mir der Gedanke gefiel, so würde ich ihm diese Schwäche nicht so ohne Weiteres durchgehen lassen. Ein Uchiha gehörte schließlich niemanden! „Er bat uns euch nicht zu wecken“, die ruhige Stimme Motois ließ mich zu ihm herumfahren. Erneut keine nennenswerte Reaktion innerhalb seiner Gesichtsmuskulatur, „Er befindet sich bei den anderen Bijus im Trainingsraum. Bee – sama ist ebenfalls bei ihm.“ „Schon nennenswerte Fortschritte bei Kurama?“, ich verließ den See und trat in einen stetig stärker werdenden Lichtpegel zwischen den Bäumen. Der tiefliegende Nebel hatte sich rasch aufgelöst. Die Schwüle und die warmen Strahlen der Sonne ließen nicht lange auf sich warten um mir die Nässe meiner vorangegangenen Dusche vom Körper zu saugen. „Das dürftet ihr doch als Erster spüren!“, lautete seine knappe Antwort und ich hob interessiert die Braue. Ich? „Wir können mit eurem Biju – Training anfangen, wenn sich Kuramas Chakra insoweit erholt hat, dass ein risikofreier Zugriff darauf möglich ist“, fuhr er schließlich erklärend fort. „Hm“, war irgendwie verständlich. Und auch irgendwie verwunderlich. Ich hatte damals nicht bewusst darauf zurückgegriffen. Wie sollte dies funktionieren? Es machte mich auch neugierig. Irgendwie schien diese ganze Siegelsache zum Einen nicht wirklich beeinflussbar zu sein und zum Anderen doch so kontrolliert. Naruto hatte diese Last, anders wusste ich nun nicht es zu betiteln, schon von Geburt an zu tragen. Wie die anderen Jinchuriki zu ihren Bijus gekommen waren war mir nicht bekannt. Vielleicht wäre ein Treffen untereinander ganz aufschlussreich. Und erneut erkannte ich etwas entgegen meiner Charakteristik. Seit wann legte ich wert auf Kontakt mit Anderen? Würde es mich wirklich weiterbringen, die Jinchuriki alle kennenzulernen? Sie waren nicht im Stande gewesen Akatsuki aufzuhalten. Hatten sich ihrer Bijus berauben lassen und waren gestorben. Aber da ja nun nicht jeder tot war der tot sein sollte war auch davon auszugehen, dass die Jinchuriki nach und nach in dieses seltsame Spiel, welches hier gerade stattfand, mit eintauchen würden. Es war vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis ich sie alle nach und nach kennenlernte. Zumindest, so lange ich in Narutos Nähe blieb. Denn bekannterweise zog er ja merkwürdige Personen an. Mich eingeschlossen. Ich griff nach meinem Rucksack, welcher immer noch neben der erloschenen Feuerstelle lag und öffnete ihn. „Solange Bee – sama noch bei Naruto – kun verweilt werden wir uns anschauen müssen, inwieweit ihr euer Siegel beherrscht!“, Motoi wandte sich vom Ufer ab und starrte nun auf die heller werdende Lichtung, wo ich bereits angefangen hatte, mir ein frisches Shirt überzuziehen, welches ich unter anderem aus dem Rucksack gezogen hatte. Weiß und mit Stehkragen. Ein ehemaliges Shirt meines Bruders, welches ich noch im Anwesen gefunden hatte und noch mit Stickereien meiner Mutter versehen war. Klein, doch deutlich erkennbar, prangte das Symbol meines Clans auf dem Rücken zwischen meinen Schulterblättern. Ebenso entledigte ich mich nun meiner nassen Hose und wählte eine knielange schwarze Shorts aus unserem Rucksack. Motoi drehte ruckartig sein Gesicht zur Seite und stierte in die Büsche. Irgendwie provozierte dies meine Mundwinkel zu einem Grinsen. Die feuchte Hose legte ich über einen Ast zum trocknen. Ich würde sie wieder anziehen müssen bei unserer Weiterreise. Aber nun war ich irgendwie erleichtert, sie endlich abgelegt zu haben und in bequemeres für das Training schlüpfen zu können. Denn nach Tagen in dieser enganliegenden ANBU – Uniform konnte diese nämlich recht unangenehm kratzen und auch bei der Hitze schien mir nun die weite Alltagskleidung wesentlich angenehmer. „Habt ihr euch schon in euren Gedanken im Siegel befunden?“ Ich drehte mich nun gänzlich zu Motoi herum. Ich wusste, was er damit meinte und dennoch überlegte ich. Ich hatte mich in Narutos Siegel befunden. Schon vor langer Zeit. Als wir uns nach fast drei Jahren erstmalig in Orochimarus Versteck wieder begegnet waren. Wo ich versuchte ihn erneut zu töten. Wo mich Sai abgeblockt hatte. Wo mir Kurama innerhalb dieses Siegels mitteilte, dass meine Macht der von Madara gleichkommen würde. Und wo er mir sagte, ich würde es später bereuen, wenn ich Naruto etwas antun würde. Und Kurama hatte in allen Punkten Recht behalten. Und so ein Raum sollte jetzt also auch in mir existieren? „Nein, habe ich nicht. Während der Schlacht gegen Madara war ich kurzzeitig mit Naruto in einem gemeinsamen Raum, wenn man das so nennen mag, aber mir selbst war ehrlich gesagt nicht einmal wirklich bewusst, dass solch ein Raum auch in mir existieren könnte!“, da ich wusste, dass Motoi mir in dieser Angelegenheit wirklich hilfreich sein könnte, beschloss ich, unsere Zusammenarbeit mit Ehrlichkeit zu beginnen. Früher hätte ich dies als Schwäche angesehen. Zum Einen, dass ich überhaupt sprach und dann noch über Schwächen meinerseits und zum Anderen, dass ich es überhaupt erwägte, Hilfe von Anderen anzunehmen. Es war wirklich erstaunlich und erschreckend zugleich welche Veränderungen mich in den wenigen Wochen seit Kriegsende durchliefen. Und immer wieder war ich mir noch nicht so sicher, ob ich diese wirklich willkommen heißen wollte. „Dann werden wir uns zunächst damit beschäftigen müssen, dass ihr das Siegel und seine Mechanismen alle ausreichend kennenlernt!“ Er winkte mich zu sich heran und ich folgte dieser Geste. Dann wies er wieder auf die kleine Insel inmitten des Sees, auf welcher ich schon am Tag zuvor, zu Beginn des Tests, Platz genommen hatte: „Mit Meditation werden wir wohl am Schnellsten Fortschritte machen können!“ Innerlich hoffte ich, dass Naruto im Trainingsraum bei den Bijus erfolgreichere Aussichten hatte. Meditation war jetzt nichts, welches ich nicht hervorragend beherrschte, dennoch fand ich Training der schweißtreibenderen Sorte weitaus erfüllender. Ein erneuter Blick auf dem Monitor und dennoch hatte sie gewusst, dass sich an den Werten, die darauf gezeigt wurden innerhalb der letzten fünf Minuten, nicht so viel hatte verändern können. Ein Seufzen entwich ihr über die vollen Lippen und ihr Blick senkte sich nun auf die in ihrer Hand befindlichen Untersuchungsergebnisse. Sein Zustand hatte sich nicht verschlechtert. Aber auch nicht wirklich verbessert. Er stagnierte. Und dies war irgendwie unbefriedigend. Als Ärztin hoffte man innerlich immer auf eine Besserung der Gesundheit des Patienten, auch wenn es von Anfang an nicht wirklich erfolgversprechend gewesen war. Die letzte Nachricht Kakashis war zudem beunruhigend. Sie zeigte nur, dass die Rückkehr von Naruto und Sasuke anscheinend in weitere Ferne gerückt war als ihr lieb sein konnte. Sie griff zum wiederholten Male heute in die tiefe Tasche ihres mintgrünen Kittels und holte ein kleines Stück Pergament hervor. Und ebenfalls zum wiederholten Male huschten ihre braunen Augen über die saubere Strichführung der einzelnen Schriftzeichen. Es war offensichtlich, dass Sai dieses Schriftstück verfasst hatte. Sie kannte Kakashis Schrift aus vergangenen Missionsberichten und diese war weitaus unleserlicher als das, was sie nun zu lesen bekam. Naruto war also wirklich in einen Kampf verwickelt gewesen. Und auch Gaaras Verdacht, dass es sich dann um die gleichen Mitglieder der eigentlich zerschlagenen Organisation Akatsuki handeln könnte, welche zuvor Sunagakure angegriffen hatten, hatte sich bestätigt. Ihre Lider senkten sich und ein besorgtes Seufzen schallte von den Wänden wider. Sie hatte so gehofft, dass nun friedliche Zeiten anstünden. Das es mit Naruto als Hokage möglich wäre, sich nicht tagein tagaus damit beschäftigen zu müssen was nun als nächste Katastrophe auf sie zukommen würde. „Tsunade – sama?“ Sie hatte sie gar nicht hereinkommen hören und zuckte überrascht zusammen. Auch ihre jahrelange Assistentin schien sich mit den gleichen Gedanken zu beschäftigen wie sie selbst. Es war einfach nur beunruhigend. Und irgendwo auch frustrierend. Sie saßen hier fest und konnten nichts tun. Zumindest nicht wirklich. Sakura machte ihre Sache außerordentlich gut. Tsunade betrachtete ihre schlafende Schülerin mit einem gewissen Stolz in ihren Augen. Sie war wirklich zu einer hervorragenden medizinischen Kunoichi herangewachsen! Auch die an der Rosahaarigen befestigten Körperfunktionsüberwachungseinheiten zeigten keinerlei abnormale Werte. Tsunades Blick huschte über den sich ruhig anhebenden und senkenden Brustkorb der jungen Kunoichi zu den innig miteinander verschlossenen Händen zum eigentlichen Patienten.. Sie musste schmunzeln. Sakura Haruno, seit Jahren, eigentlich schon so lange sie das junge Mädchen kannte, war sie dem jüngsten Uchiha verfallen gewesen. Und nun? Ihr war gewiss schon aufgefallen, dass sich Sakuras Gefühle Sasuke gegenüber ausschlaggebend verändert hatten seit der Sache am Staudamm. Dort waren sie damals auf Sasuke gestoßen. Sakura, Kakashi und Jashin sei Dank auch Naruto. Denn wenn sie Kakashis anschließendem Bericht darüber Glauben schenken wollte, hatte Sasuke dort erneut versucht, ihre Schülerin ohne jedwede Gewissensbisse zu töten und nur Narutos rechtzeitigem Auftauchen hatte man es zu verdanken, dass sie noch lebte. Doch dieses Ereignis und der nachfolgende Krieg hatten Sakura wohl sehr schnell erwachsen werden lassen. Und ihre doch kindischen Schwärmereien waren vollends abgeebbt. Aber sie hatte sich auch niemand Neues zum Anhimmeln gesucht. Sakura war ab diesem Tag nur noch mehr in ihren medizinischen Studien aufgegangen. Stellenweise hatte Tsunade diesen Arbeits- und Lerneifer schon besorgniserregend empfunden, doch sie wusste auch, dass Sakura von den Gedanken geleitet wurde, ihren beiden Teamkameraden in nichts nachstehen zu wollen. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt erahnen, dass es schlichtweg unmöglich war, sich mit Naruto und Sasuke jemals auf eine ebenbürtige Stufe stellen zu können. Die beiden jungen Männer waren Reinkarnationen gottgleicher Wesen. Ihre Fähigkeiten sicherlich bei Weitem noch nicht voll ausgeschöpft und doch schon jetzt von beängstigendem Ausmaß in den Augen der meisten 'normalen' Shinobi. Und Tsunade wusste auch, dass es sich bei Sakura doch auch um eine ganz normale junge Frau handelte mit ganz normalen menschlichen Bedürfnissen. Auch sie hatte sich, innerlich jedoch sehr gut verschlossen, nach Liebe und Anerkennung gesehnt. Gewiss nicht in einem Ausmaß, wie es vielleicht bei Naruto der Fall war. Bei dem blonden Wirbelwind hatte man zwar seine Einsamkeit nie genau ansehen können, doch hatte man sie oftmals hinter den strahlenden blauen Augen und einem aufgesetzten, für alle stets motivierenden Lächeln, gespürt. Sakura war niemand, der auf Dauer alleine leben konnte und sollte. Nur war sie jetzt eine Frau von beachtlicher Stärke und auch manchmal mit zu viel Leidenschaft im Blut. Eigenschaften, die einen Großteil der Männer dieser Welt sicherlich abschreckten. Demnach brauchte sie einen Partner, der ihr ebenbürtig war. Ihr das Wasser reichen konnte oder sie gar überbot. Ihr Paroli bieten konnte. Und davon gab es nicht viele. Eigentlich bis vor kurzem nur zwei. Und diese Beiden fielen komplett raus. Sasuke hatte von jeher stets sein Desinteresse ihr gegenüber zur Schau getragen und Naruto... ja, was war eigentlich mit Naruto? Er hatte sehr lange für Sakura geschwärmt und war damit bei dieser auf taube Ohren und harte Fäuste gestoßen. Und dann? Seit dem Vorfall der Pains hatte Tsunade sogar kurzweilig das Gefühl gehabt, dass sich Naruto der Hyuuga – Clanerbin offener zeigte. Aber irgendwie war Tsunade auch ganz froh, dass sich daraus wohl nie mehr wie eine enge und vertrauensvolle Freundschaft entwickelt hatte. Hinata Hyuuga und Naruto Uzumaki waren zwar äußerlich ein hübsches Paar, aber doch auf Dauer bestimmt nicht für einander bestimmt. Naruto war zwar um einiges ruhiger geworden auf seinem Weg zum Erwachsenen, aber dennoch wild und ungestüm. Mitreißend und leidenschaftlich. Und Hinata war stets ruhig und besonnen. In gewisser Weise ähnelte sie dem Uchiha. Dem Jüngeren wohlgemerkt. Und dennoch war da ein großer Unterschied, der so viel änderte: Der Uchiha konnte Naruto stets bremsen. Und wenn es nur eine unpassende Bemerkung war, so schaffte er es immer wieder die volle Aufmerksamkeit des Uzumaki auf sich zu ziehen. Im Kampf und in der Freundschaft. Und Sasukes Weggang aus Konoha schien diese doch reichlich merkwürdige Freundschaft über die Jahre hinweg innerlich so gefestigt zu haben, als wären die Beiden nie getrennt gewesen. Sie erinnerte sich an die zwei Wochen des Komas. Naruto war nicht von Sasukes Seite weg zu bekommen. Oftmals hatte sie ihn von ANBUs aus dem Krankenzimmer schmeißen lassen weil er sich doch einmal Ruhe gönnen sollte. Schließlich hatte der Kampf auch einige Spuren an dem Jinchuriki hinterlassen. Doch Naruto wollte den Moment, wo der Uchiha seine Augen öffnen würde und feststellte, dass er sich wieder in Konoha befand, einfach nicht verpassen. Auch die tagelange Bettelei um ihre Hilfe vor dem Rat der Ältesten um zu vermeiden, dass Sasuke ins Gefängnis kommen würde oder diesem die Todesstrafe für seine vorangegangenen Vergehen erwarten würde hatten ihr gezeigt, wie tief die Gefühle des Blonden wohl für den ehemaligen Nukenin gingen. Gingen sie mittlerweile über die Gefühle einer normalen Freundschaft zwischen zwei Männern hinaus? Beruhte dies auf Gegenseitigkeit? Wusste dies Sakura? Hatte sie es gespürt? Oder hatte Naruto sie in sein Vertrauen gezogen? Schließlich war es nichts alltägliches wenn ein Mann sich in einen anderen Mann verliebte. Wenn sich ein Hokage in einen ehemaligen Nukenin verliebte. Und da stockte ihr Atem. Diese Liebe würde es schwer haben. Verdammt schwer. Und sie würden allen Rückhalt brauchen! Naruto war aus seiner Vergangenheit als Jinchuriki schon einiges an entgegengebrachten Hass gewöhnt, aber das hier war doch nun etwas anderes. Vermutlich würde es eine geheime Liebe werden. Oder vielleicht war sie es ja bereits schon! Aber wenn sie in der Lage war, eins und eins zusammen zu zählen, dann war es doch nur eine Frage der Zeit, wann das auch andere taten! Entsetzt war Tsunade über diese Konstellation nicht. Liebe war eine nicht berechenbare Macht. Das wusste sie selbst nur allzu gut. Man konnte sich nicht erwehren gegen das Gefühl. Und wenn Naruto nur halb so viel Leidenschaft in eine Liebe steckte wie in diesem wohnte, dann würde diese Liebe spielend alle Hürden überstehen! Leider kannte sie Sasukes Gefühle diesbezüglich nicht. Sasuke war stets schwer zu lesen gewesen. Da war sein Bruder Itachi schon etwas einfacher zu deuten. Auch wenn dieser reichlich distanziert wirkte und auch eine stellenweise undurchsichtige Mimik beherrschte, die vermutlich allen Uchihas, bis auf Obito, in die Wiege gelegt worden war, so hatte sie bei ihrem letzten Gespräch deutlich gespürt, dass ein Uchiha zu Empfindungen imstande war. Das, was da zwischen dem Älteren der Uchiha und ihrer Schülerin Sakura erblühte konnte man ohne schlechtes Gewissen oder Sorge betrachten. Itachi war in der Lage, der Kunoichi den Halt, Schutz aber auch die starke Schulter zu bieten, die sie brauchte und umgekehrt würde die Rosahaarige dem Leben des Uchihas die Würze verleihen, die er brauchte um seine Vergangenheit, die bei Weitem nicht die Schönste gewesen war, schneller vergessen zu machen und ihm helfen, das Leben zu genießen. Vorausgesetzt, die Beiden würden bald die rettende Hilfe erhalten, auf welche sie hier alle warteten. Doch Kakashis letzte Botschaft hatte deutlich gemacht, dass es noch etwas länger dauern könnte. Jetzt lag wirklich alles bei Sakura. Wie lange würde sie den Chakrafluss zum Uchiha noch aufrecht erhalten können damit sich seine Werte nicht weiter verschlechtern würden. „Tsunade – sama?“, erneut versuchte ihre Assistentin Shizune die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und diesmal schien dies auch zu funktionieren. Die blonde Godaime wandte sich zu ihr herum. „Wir haben eine Nachricht des Raikage erhalten!“, begann die Schwarzhaarige und setzte ihr treues Hausschweinchen Tonton auf dem Boden ab um ihrer Vorgesetzten ein weiteres Schriftstück entgegen zu halten. „Von Ay?“, entfuhr es Tsunade überrascht. Was dieser wohl wollte. „Soll ich berichten?“, fragte Shizune mit fester Stimme nachdem Tsunade das Schriftstück noch nicht entgegen genommen hatte und diese nickte. „Naruto und Sasuke waren in Kumogakure!“, begann sie und wurde sogleich unterbrochen. „Wieso sagst du das nicht gleich?“, Tsunades Stimme war weitaus lauter als beabsichtigt, „Schickt sofort Kakashi eine Nachricht, dass er sich auf den Weg noch Kumogakure machen soll!“ „Das würde nichts bringen“, entgegnete ihre Assistentin, „weil sie sind schon nicht mehr da!“ „Wie?“, diesmal war Tsunade wirklich überrascht. Zum Einen fragte sie sich, wie die Beiden so schnell vom ehemaligen Versteck Madaras, wo sich laut Kakashis Botschaft die Spuren der gesuchten Zwei verloren hatten nach Kumogakure gelangen konnten und zum Anderen, warum sie dort anscheinend keinen längeren Aufenthalt genommen hatten. „Der Tsuchikage hat beide nach Shimagame gebracht. Laut Raikage zu dringend benötigten Trainingseinheiten bei Bee – sama!“ Verwundert hob sich nun Tsunades Braue bis knapp unter ihren Haaransatz. Wieso Training? War man nicht mehr auf der Suche nach Orochimaru? Hatten sie Itachis Zustand vergessen? Warum passte dieses Verhalten überhaupt nicht zum sonst so kühlen Kalkül des jüngsten Uchihas? Das war alles so unplanmäßig. So Naruto – haft! Sie stöhnte auf! Dieses ganze Chaos wurde langsam auch noch wirklich undurchschaubar! „Und weiter?“, Shizune konnte Tsunades innerliches Zusammensacken deutlich erkennen. „Raikage wünscht eine weitere Konferenz der Kage in Kumogakure. Er weiß über die jüngsten Vorkommnisse mit Akatsuki Bescheid!“ Konnte es in Tsunades Augen noch schlimmer kommen? Oder Moment! Eigentlich war dies doch perfekt! „Wer ist gerade auf Position?“, ihre plötzlich auffunkelnden Augen irritierten Shizune und daher kam ihre Antwort etwas zögerlich. „Gai – sensei verkörpert gerade Sasuke – kun und Lee – kun befindet sich in der Rolle des Hokage!“ Oh. Dies war sicherlich nicht die beste Auswahl gewesen, die sie jedoch zum Täuschen der Ältesten und der Dorfbewohner hatten nehmen müssen. Also liefen dank des Körpertauschjutsus gerade Gai und Lee durch das Dorf und präsentierten mit unterdrücktem Chakra die Anwesenheit des Hokage und seiner Leibwache. Doch dieses Spielchen würden sie mit der Einladung des Raikage ein für alle Mal beenden können! Mit einem deutlichen Lächeln im Gesicht schritt sie an Shizune vorbei und aus der Türe heraus. „Tsunade – sama! Wo wollt ihr denn hin?“ „Zum Ältestenrat! Wir müssen unseren Hokage schließlich nach Kumogakure schicken!“, schallte es aus dem Treppenhaus des Uchiha – Anwesens zu ihr hoch und die eiligen Schritte Tsunade entfernten sich. „Und welchen Hokage meint sie nun genau?“, seufzte ihre Assistentin mehr zu sich selbst gewandt, schnappte sich ihr gerade friedlich einschlummerndes Hausschwein, welches erschrocken aufquikte und sah zu, dass sie mit der blonden Godaime Schritt halten konnte. Als ich heute morgen aufgewacht war hatte ich mich irgendwie seltsam wohl gefühlt. Ich kann noch nicht einmal sagen warum ich dieses Gefühl hatte, aber ich wusste, dass ich heute etwas erreichen würde und das hat mich einfach nicht mehr weiter schlafen lassen. Ich lag immer noch auf Sasukes Brustkorb. Er hatte die Decke über uns gezogen und schlief immer noch tief und fest und ich wollte ihn unter keinen Umständen wecken. Die letzten Tage waren anstrengend und sehr ereignisreich für ihn gewesen und ich war keine große Hilfe. Aber ich hatte im Gefühl, dass sich das ab heute ändern würde. Ich hatte eine seltsam gute Laune. Ich wollte aufspringen und zur Tat schreiten und dennoch mochte ich mich auch nicht von dem warmen Körper unter mir lösen. Ich lag wohl noch einige Zeit so wach da. Ich weiß nicht, ob es nur Minuten oder Stunden waren, in denen ich mir das schlafende Gesicht des Teme genauer ansah und merkte, wie meine Gedanken abdrifteten, als ein leises Räuspern mich aufschrecken ließ. Obwohl es noch stockdunkel war und unser Lagerfeuer sowie das von Karui und Omoi schon lange erloschen waren und nur noch eine leichte Glut ein wenig Restwärme spendete hatte ich die beiden Gestalten unweit von uns entfernt schnell ausgemacht und erkannt. Vorsichtig erhob ich mich. Es war fast schon schmerzlich mich von ihm trennen zu müssen, doch ich wusste ja auch, dass ich es für uns tat. Um so schneller ich diesen Umstand, in dem ich mich immer noch befand, ändern würde, um so schneller würde ich auch eine Antwort von ihm erhalten, wie es mit uns nun weitergehen würde. Allein diese Frage erhöhte den Schlag meines Herzens. Sasuke hatte sich letzte Nacht wirklich geöffnet. Ich hatte gespürt, dass er immer noch vorsichtig war als er mir wahrlich sein Innerstes offenlegte, aber ich spürte auch das große Vertrauen, dass er in mich hatte und das bedeutete mir wirklich viel. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Egal, was nun aus uns werden würde. Er war mein bester Freund und ich würde immer für ihn da sein, echt jetzt! Sachte stupste ich meine Nase an seine Wange und er murmelte nur etwas unverständliches im Schlaf, als ich daraufhin aufsprang und mich den beiden Personen annäherte. Wir schwiegen, nickten einander nur zu. Wir wussten, was wir heute zu erledigen hatten und daher wandten wir uns auch direkt dem Eingang hinter dem Wasserfall zu um in die Halle dahinter zu treten. Motoi blieb direkt stehen und tauschte vielsagende Blicke mit Bee aus, ehe er zu mir sprach: „Ich werde warten bis er wach ist und dann das Biju – Training beginnen. Du wirst dich mit den Bijus um deinen Zustand kümmern!“ Das hätte er mir nicht zu sagen brauchen! Nichts anderes hatte ich vor! Wir waren gestern schon gut voran gekommen. Ich hatte Kontakt aufnehmen können mit meinem wahren Körper und wusste nun auch ganz genau, wo sich dieser befand. Jetzt galt es nur noch, diesen irgendwie heraus zu bekommen. Ich hatte ein gutes Gefühl bei dem Gedanken, dass sich dies mit steigendem Chakralevel auch irgendwann fast von alleine lösen würde, doch wollte ich auch nicht, dass sich die Bijus im Trainingsraum zu sehr überanstrengten. „Lasst Sasuke noch etwas schlafen. Er braucht die Kraft!“, murmelte ich und erntete ein zustimmendes Nicken. Motoi blieb am Wasserfall zurück und kehrte uns schließlich seinen Rücken zu, um dann wieder zu unserem Nachtlager zurück zu kehren. Da es durch die frühe Morgenstunde noch sehr dunkel in der Höhle hinter dem Wasserfall war zündete der Krakenonkel eine Fackel an und hielt sie in die Höhe. Irgendwie waren die Schatten, die nun die ganzen Steinstatuen warfen mehr als nur unheimlich und mich fröstelte es nun etwas. Alle Madaras dieser Welt und auch eine Kaguya konnten mich nicht so durcheinanderbringen wie der Gedanke an ein Gespenst. Kindisch, ich weiß, aber jeder braucht doch einen Schwachpunkt! Und eigentlich hatte ich sogar zwei. Der Andere lag hoffentlich noch draußen und schlief. Schweigend näherten wir uns der gegenüberliegenden Wand an und Bee betätigte den versteckten Schalter im Maul des Reliefs. Knarzend öffnete sich die nebenliegende Steintür und gab den Blick frei auf die gleiche Szenerie, welche wir am Abend zuvor verlassen hatten. Alle Bijus standen immer noch versammelt und hoch konzentriert um Kurama herum und dieser hielt immer noch die Augen geschlossen. Auch wenn dieser Anblick nicht gerade förderlich war meine Motivation zu steigern, so ließ ich mich nicht davon beirren und hüpfte fast schon leichten Fußes, oder eher Pfote, näher heran. „Du solltest nun beginnen – keine Zeit mehr zum verrinnen!“, Bee's Stimme war ungewohnt leise. Vermutlich wollte er ebenso wenig wie ich die Bijus in ihrer Konzentration stören. Ich nickte nur schweigend und begab mich direkt in die Mitte des Kreise, genau vor Kurama, und setzte mich auf meine Hinterläufe. Ich brauchte noch nicht einmal die Augen zu schließen um die enorme Energie, die mich nun umschloss, zu spüren. Echt jetzt, ich war mir sicher, dass ich es heute schaffen würde! Ich schloss die Augen. Konzentrierte mich auf mein Innerstes und tauchte wieder ein in den dunklen Raum. Leises Plätschern war zu vernehmen, als ich die Augen wieder öffnete und direkt erkannte, dass ich mich an der gleichen Stelle befand wie bei meinem letzten Aufenthalt. In dieser seltsamen Blase. Dennoch durchflutete mich ein warmes Gefühl, denn diesmal war ich bereits schon zu Beginn zu etwas in der Lage, was ich wenige Stunden zuvor noch nicht konnte. Ich konnte meine Hände anheben. Ich hielt sie mir genau vor dem Gesicht und begutachtete sie, als seien sie mir gerade erst gewachsen. Ein irres Gefühl. Kaum zu beschreiben! Einzeln ließ ich die Knöchel knacksen und überprüfte die Beweglichkeit jedes einzelnen Fingers. Willst du da noch lange deine Finger anstarren oder willst du mal da raus kommen? Diese dunkle Stimme schauderte mich. Aber es war ein klasse Gefühl! Endlich! Irgendwie hatte mir diese Stimme unglaublich gefehlt! „Kurama!“, rief ich und war zudem überrascht, dass ich auch hier wieder sprechen konnte. Mein gutes Gefühl für den heutigen Tag schien sich zu bestätigen und weitete sich immer mehr aus! Ich sah mich nach allen Seiten um, auch froh nun ohne Widerstand meinen Kopf in alle Richtungen drehen zu können, doch konnte ich meinen Freund nicht ausmachen. Hey! Dafür reicht es noch nicht ganz, Kleiner! Bevor ich mich wieder materialisiere müssen wir dich wieder auf die Reihe kriegen und den Uchiha – Bengel ebenso. Dem ist noch nicht mal richtig aufgefallen, dass sein Chakrafluss richtig fies durcheinander gekommen ist! Ich schluckte. Sasuke also auch? Mir war keine Veränderung an ihm vorgekommen. Klar, der Teme hatte ein bisschen erschöpft gewirkt, aber das hatte ich jetzt nicht auf das Problem bezogen, welches mich gerade voll und ganz beanspruchte. Kurama schien diesen Gedanken in mir zu erahnen, denn ohne das ich danach fragte erklärte mir seine deutlich zu vernehmende Stimme die derzeitigen Umstände. Eigentlich bist du tot! „Das weiß ich bereits!“, grummelte ich weniger zufrieden mit dieser Aussage. Nun lass mich weiter reden! Mir ist klar, dass du es weißt und auch, dass du sicherlich nicht allein auf diesen Gedanken gekommen bist! Ich hörte ihn leise Lachen. Jepp. Das war der Fuchs wie ich ihn kannte! Ich musste grinsen: „'Türlich!“ Um deinen Geist noch hier zu halten habe ich mit meinem Chakra deinen Körper in deinem Siegel versiegelt. Dummerweise hat diese Ketsudama dabei dein und mein ganzen Chakra aufgesaugt. Die Anderen hier haben gut und schnell reagiert, sonst wäre es für uns drei echt knapp gewesen! „Uns drei?“, ich blickte mich im Raum um. Ich sah nur mich und hörte nur Kuramas Stimme. Natürlich uns drei! Wenn mir etwas zustößt hängt dein geliebter Uchiha – Bengel mit drin! Beim Wort 'Geliebter' musste ich unwillkürlich zucken. He he. Ich habe mein komplettes Chakra aufbringen müssen bei der ganzen Sache. Also den Yin und auch den Yang – Anteil. Dadurch musste ich auch auf das Chakra des Bengels zurückgreifen und sein Chakrafluss kam dadurch etwas durcheinander. Sagen wir, er war stellenweise blockiert! Aber so ein Zustand ist ja für den nichts Neues... zumindest in anderen Bereichen! Erneut lachte er auf. Ein dunkles, raues Lachen. Für jemanden, der es nicht kennt bestimmt unheimlich wirkend, doch ich mochte es. Wie läuft es da jetzt eigentlich? Hab ich etwas verpasst? Diesmal lachte er lauter auf und ich spürte die aufsteigende Wärme in meinen Wangen: „Nicht wirklich!“ Ha! Ich sagte doch, der Bengel ist blockiert! „Was ist das hier für eine Blase?“, versuchte ich nun vom Thema abzulenken und stieß mit meinen rechten Zeigefinger vorsichtig an die durchsichtig, dennoch rötlich schimmernde Hülle. Das weißt du nicht? Wohl eines von Kushinas Erbe welches in dir schlummert! Ich hob fragend beide Brauen. Als die Macht der Ketsudama hier eindrang um sich auch noch deines Körpers zu bemächtigen erstrahlte dein Körper einen winzigen Augenblick lang. Hab zuerst gedacht, du willst mit den Chakraketten auf das Ding los. Das hätte ja nicht viel gebracht. Aber stattdessen hat es dich nur ummantelt. Interessante Technik. Und ich dachte, ich hätte schon alles gesehen! „Irgendwie erinnert mich diese Blase an Utakata!“, säuselte ich während ich diesmal ungehemmter mit meinem Finger immer wieder auf die äußerst elastische Wand einpiekste. Utakata? Dem Jinchuriki von Saiken? „Hm, ja, genau der!“ Es herrschte kurze Zeit Stille, als ich plötzlich eine weitere Stimme vernahm und fast erschrocken darüber zusammenzuckte. -~ Du hast Recht, Kurama! Utakata beherrscht diese Technik! ~- Das war eindeutig die Stimme von Saiken. Vermutlich hatte Kurama ihn nun in unsere kleine Unterhaltung hineingeholt. Es war für mich mittlerweile nichts neues, dass ich meinen Geist mit einem Haufen Bijus teilte. Und wie löst man dieses Jutsu auf? Kuramas Stimme war da nun etwas ungehalten. Denn egal wie sehr ich nun auf diese Wand einpiekste... nun ja... mittlerweile war es schon fast ein einschlagen, es tat sich nichts. -~Moment. Ich schau mal! ~- Kurama und ich seufzten zeitgleich. Saiken war mehr von der bequemen Sorte und was er nun schauen wollte war mir absolut unklar. Schließlich saßen sie ja eigentlich draußen um uns herum und sollten sich voll und ganz auf unseren Chakrafluss konzentrieren. Was wollte da Saiken nun schauen? „Hey, Naruto – kun!“ Heute war nicht nur ein guter Tag, nein, heute war eindeutig der Tag der schreckhaften Begegnungen. Vor allen Dingen, wenn man dabei bedachte, dass man sich gerade in meiner Gedankenwelt befand. Da war es doch wirklich erstaunlich, dass hier ein jeder anscheinend lustig rein und raus marschieren konnte. Na ja, wirklich sauer war ich nun über diese Entwicklung nicht, denn einen besseren Informanten als den nun vor mir Erschienenen konnte es sicherlich nicht geben. Nur eines störte mich gerade etwas. Er wirkte nicht wirklich anwesend. Sein Körper schien wie aus einer Nebelwand herausgeschnitten. Irgendwie unheimlich, echt wahr! Ich mochte doch keine Geister! „Utakata! Mann, ey, bin ich froh dich zu sehen!“, rief ich ihm entgegen. Er stand wirklich nur wenige Schritte von mir entfernt, allerdings einige Meter unter mir auf dem Boden des Raumes, während ich noch in dieser fliegenden Blase stand. „Oh!“, rief er zu mir nach oben und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, „Als Saiken sagte, er bräuchte meine Hilfe, hätte ich wirklich nicht gedacht, dich hier zu treffen!“ „Ich auch nicht! Wo steckst du gerade?“, ich weiß, diese Frage hörte sich gerade reichlich dämlich an, aber er war ja nicht wirklich hier. Und das er zu den Wiederbelebten gehört hatte hatte ich schon kurz nach dem Krieg erfahren und das hatte mich irre gefreut! Ich mochte ihn. Er erinnerte mich in seiner distanzierten Art sehr an Sasuke. Anscheinend hatte ich mich in der Zeit der Trennung von meinem Teme unbewusst an Personen gehalten, die ihm ähnlich waren oder zumindest ihm ähnlich sahen. Utakata hatte ein bisschen was von beidem. „Ich bin auf dem Weg nach Oni – no - Kuni! Dort findet eine Prozession zu Ehren der Priesterin statt und Hotaru – chan und ich wurden eingeladen!“ Seine Stimme klang eher gelangweilt als wirklich darüber begeistert, aber ich wusste, dass Utakata seiner Schülerin Hotaru niemals auch nur einen Wunsch abschlagen konnte. Auch wenn der Kirinin eine seltsame Kälte ausstrahlen konnte, so war er doch ein herzensguter Mensch. „Echt jetzt? Sasuke und ich müssen auch nach Oni – no – Kuni!“ Utakata hob amüsiert seine Hand und strich sich sein langes Pony hinter sein linkes Ohr: „Ich denke, derzeit kommst du nicht wirklich irgendwo hin, Naruto – kun!“ Meine Unterlippe schob sich nach vorne. Wo er Recht hatte hatte er Recht! „Seit wann verwendest du Suiton?“, fragte mich nun der dunkelhaarige Shinobi, „Vor allen Dingen weil es ein Schutz - Suiton von Saiken ist und nur er und ich es verwenden können. Ich würde dir ja Kopierninja – Qualitäten unterstellen, wenn es zum Einen nicht lächerlich klingen würde“, er grinste schief, „und zum Anderen ich nicht ganz genau wüsste, dass es sich hierbei um ein Kekkai Genkei handeln würde. Hast du instinktiv auf Saiken zurückgegriffen?“ Ich schüttelte den Kopf: „Keine Ahnung wie ich genau hier rein gekommen bin, aber auf jeden Fall komm ich hier irgendwie nicht raus und Saiken meinte, du wüsstest wohl weiter!“ „Hm... weiß ich das wirklich?“, Utakata grinste noch breiter. „Hey! Kein Scheiß jetzt! Wenn du weißt wie dann schaff mich hier raus! Du weißt schon, dass die Akatsuki wieder nerven, oder?“, wieso musste ich grundsätzlich mit allen Schwarzhaarigen dieser Welt eine Freundschaft auf dieser Basis aufbauen... Sasuke, Sai, Sora, Utakata... ganz bestimmt würden da demnächst noch Obito und Itachi mitmischen. Mann ey, was war ich Lee dankbar das er einigermaßen normal war! Schlagartig verfinsterte sich die Mimik des Kirinins nach meiner letzten Aussage: „Saiken hat mir so etwas in der Richtung schon mitgeteilt. Wenn ihr vorhabt nach Oni – no – Kuni zu kommen werde ich dort auf euch warten. Dieses Problem geht schließlich alle Jinchuriki etwas an!“ Ich nickte und wies dann erneut auf die Blase: „Und wie komm ich nun hier heraus?“ „Mach einfach die Fingerzeichen nach, die ich dir nun zeige und dann dürfte es sich lösen!“ Es folgten einige Fingerzeichen in schneller Abfolge und ein Vorstoß der rechten Hand mit dem Befehl „Lösen“. Ich hatte es ihm mit nur wenigen Sekunden Verzögerung nach getan und meine Hand schoss erneut auf die elastische Hülle der mich umgebenden Blase zu. Nur dieses Mal zersprang sie in tausende kleine feuchte Tropfen, die mit mir zusammen zu Boden fielen. Ja, genau, fielen. Scheiße! Wie ein nasser Sack schlug ich hart auf. Mein Körper hatte zwar wieder reagiert als ich oben in der Blase festgesessen hatte, aber dennoch fehlte es ihm noch an Reaktionsvermögen. „Uh!“, stöhnte ich und stemmte mich mit meinen Armen vom feuchten Boden ab. „Ich würde dir ja gerne meine Hand reichen um dir aufzuhelfen...“, meine Augen funkelten Utakata auf diese Bemerkung hin nur an, während er leise lachte. „Anscheinend brauchst du jetzt meine weitere Hilfe nicht mehr, nicht wahr?“, fuhr er stattdessen unbeeindruckt fort, „Also gehe ich davon aus, dass wir uns bald wieder treffen werden, Naruto – kun?“ Ich schaffte es mich hin zu setzen. Irgendwie fühlte ich mich noch ganz taub und benebelt. Als würde ich nun eine andere Luft einatmen. Daher gelang mir auch nur ein kurzes Nicken und ein raues: „Klar doch!“ Auch er schloss die Lider ein wenig, als er sich mit dem ganzen Oberkörper mir gegenüber etwas verneigend nickte und zog seinen hellblauen Yukata etwas enger um seine Brust: „Dann bis bald!“, und noch bevor ich mich wirklich bei ihm für seine Hilfe bedanken oder mich richtig verabschieden konnte löste sich der Nebel, aus dem er hier wohl bestanden hatte, gänzlich auf und ließ mich in meiner Gedankenwelt alleine zurück. Na, das schaut ja schon ganz anders aus! Kuramas bislang schweigende Stimme erinnerte mich wieder daran, dass wir hier noch nicht ganz fertig waren: „Wie schaut es nun mit dir aus, Kumpel?“ Ein amüsiertes Schnauben folgte. Der Uchiha kann wieder auf mich zurückgreifen. Ich denke, dass es nicht mehr lange andauern wird und alles ist wieder so wie es sein soll. „Du solltest Sasuke eine Chance geben!“, flüsterte ich. Fast unverständlich leise, doch ich wusste, das Kurama mich gerade hier laut und deutlich verstehen konnte. Du kennst meine Vorbehalte den Uchihas gegenüber, nicht wahr, Kleiner? Nicht jeder kann so leicht Vertrauen fassen wie du! Ich strich mir meine durch den Sturz ins Wasser feuchten Haare nach hinten. Bringen tat es nicht viel. Ihr Eigenleben und ihre Vorliebe für das Chaos zwangen sie wohl wieder mir in die Sicht zurück zu fallen. Ich stierte zu dem offenen Tor. Seine Stimme schien mir von dort entgegen zu kommen und dennoch war er für mich noch nicht sichtbar. „Er...“, begann ich, doch Kuramas Seufzen hinderte mich am Weitersprechen. Ich versteh schon, was du mir sagen willst, Kleiner! Und ich habe auch nicht vor, gegen ihn zu arbeiten. „Also hilfst du ihm?“ Hm... sagen wir lieber... ich komme ihm entgegen. Der alte Hund konnte es nicht lassen, echt jetzt! Ich musste lachen! Kuramas Stimme hatte sich warm angehört. Das war ein gutes Zeichen. Klar könnte ich nun denken, er würde sich nur wegen dieser Kaguya – Problematik gezwungen sehen, sich mit Sasuke auseinanderzusetzen, doch wusste ich auch, dass er dies nicht nur deswegen tat. Zum Einen mochte Kurama mich. Es hatte Jahre gedauert, bis wir die Freundschaft hatten, die wir jetzt hatten und ich war wirklich froh, dass sich das alles so entwickelt hatte. Und zum Anderen vertraute mir Kurama. Und er spürte, dass ich Sasuke vertraute. Und er wusste auch um meine Gefühle für den Jüngsten der noch lebenden Uchihas. Ebenso auch, dass Sasuke die Reinkarnation Indras war und somit der älteste Sohn Hagoromos. Und gegen den Weisen der sechs Pfade konnte und wollte der Fuchs nie etwas Böses sagen. Ich verschränkte meine Arme hinter den Kopf und grinste in die Leere hinter dem offenen Tor hinein: „Danke!“ Es folgte nur ein „Hfft!“ und dieses verstärkte mein Grinsen um ein Vielfaches. Ich wusste, dass heute ein guter Tag werden würde! Obwohl sich meine Beine noch anfühlten wie Shima – samas Wurmeintopf versuchte ich mich zu erheben. Hatte ich doch mittlerweile eine reichlich nasse Hose. Das klappte schon einmal ganz gut, auch wenn ich immer noch ziemlich in alle Richtungen hin schwankte. Zumindest war jetzt in meiner Gedankenwelt fast alles in Ordnung. Fehlte nur noch der Körper zu Kuramas Stimme, aber es war zumindest unglaublich erleichternd, überhaupt diese Stimme wieder zu hören. Ich schloss meine Augen, um sie nur kurze Zeit später wieder zu öffnen und mich in einem sehr hellen, unendlich wirkenden Raum wiederzufinden. Mir gegenüber immer noch das augenscheinlich schlafende Haupt meines Bijus. Doch ich wusste, dass selbst dieser Zustand nur noch eine Frage von wenigen Augenblicken sein würde. Die anderen Bijus standen auch noch immer schweigend um uns herum, größtenteils die Augen verschlossen. Nur Gyuubis große, weiße Augen blickten zu mir herunter. „Wie fühlst du dich?“, fragte er und ich konnte trotz der Sorge auch Erleichterung in seiner Stimme erkennen. „Ein bisschen steif, aber sonst...“, endlich war es mir wieder möglich mich am Kopf zu kratzen... Moment... ich kratzte mich am Kopf?! „SCHEIßE! VERDAMMTE!“ Irgendwie sprang ich entsetzt zurück. Als wäre vor mir eine dicke fette Spinne aufgekreuzt, doch stattdessen starrte ich nur auf meine Füße! Himmel Jashin noch mal...sahen meine Füße geil aus! Ich würde ja vor diesen Füßen in die Knie gehen, wenn das nicht zu seltsamen Verrenkungen führen würde! Der Gyuubi Hachibi lachte kehlig auf: „Yo Kleiner, dass war mal eine neue Art von Freudentanz!“ „He he!“, diesmal kratzte ich mich wirklich beschämt am Hinterkopf, zog dann sofort meine Hände nach vorne und betrachtete sie eingehend. War der Menschheit überhaupt bewusst wie geil es sich anfühlte wieder Hände zu haben? Wirklich wahr! Das ist das beste Gefühl seit Tagen! Ich schwöre! Ich könnte gerade mit diesen Händen Bäume ausreißen! Ich könnte die höchsten Berge erklimmen und von Baum zu Baum springen weil ich nicht mehr herum getragen werden müsste! Es war perfekt! Ich war wieder in der Lage aus einer Flasche zu trinken und Stäbchen zu halten um mir meine heißgeliebten Ramen selbstständig in den Mund zu schaufeln. Ich konnte nun... ich stockte. Ein warmes Gefühl durchfloss mich allein bei dem Gedanken daran. Ein Gedanke, der mich in den letzten Tagen so oft beschäftigt und auch mehr gequält hatte als alles andere... Ich konnte ihn endlich berühren. Allein bei diesem Gedanken setzte mein Herz aus. Ich konnte ihn spüren. Nun war es mein Puls, der nicht mehr zu spüren sein dürfte. Ich konnte ihm nicht nur nahe sein, nein, ihn auch wieder küssen. Meine Atmung flachte ab. Und warum stand ich dann hier noch herum? Eine 180° Grad Wende später spürte ich, wie sich meine Beine in einem eigentlich nicht zuträglichem Tempo der Steintür näherten. Von jetzt auf gleich spürte ich mein Herz rasen, meinen Puls hochschnellen und meine Atmung beschleunigte sich. „Yo, Kleiner, wo willste'n hin?“, hörte ich den Krakenonkel verwundert hinter mir her rufen. „Zu Sasuke!“, und nichts und niemand würde mich daran hindern! Kapitel 19: Kapitel 19: AUFBRUCH -------------------------------- Kapitel 19 AUFBRUCH Hm. Ich sollte mich also konzentrieren. Sollte ja eigentlich an und für sich nicht so schwer sein. Anders als Naruto war ich nun mal kein hibbeliges Stehaufmännchen, welches sich keine zwei Minuten still an Ort und Stelle aufhalten könnte. Tzz. Wäre ja noch schöner. Meditieren. In mich gehen. Mich selber und meine Gedanken runter fahren. In mich gehen. Das war doch lächerlich! Wie sollte das denn funktionieren wenn ich diese stierenden dunklen Augen dieses Tierpflegers sprichwörtlich in meinem Genick spürte. Konnte der nicht einfach der Bitte folgen, die ich ihm gestellt hatte? Sich irgendwie darüber erkundigen, wo gerade diese Akatsuki steckten oder Orochimaru oder die angeblich auf der Suche nach diesem befindlichen ANBUs aus Konoha? Nein. Er starrte mir ins Genick. Das nervte! Ich kannte das nun mal nicht. Innere Gespräche mit einem Fuchs zu führen. Ich führte eigentlich generell ungern Gespräche mit irgendwem. Wieso sollte da nun ein plötzlich in mich eingepflanzter Biju in den Genuss kommen, mit mir über das Wetter zu quatschen, wenn ich doch ganz genau wusste, dass eben dieser Biju genauso wenig Lust darauf verspürte wie ich. Das alles war doch wirklich nervig! Konnte es nicht so etwas schweigsames sein wie Orochimarus Juin? Einfach da. Einfach anzuwenden. Zack und gut ist? Keine Ahnung, wie lange ich jetzt hier schon saß und sinnlos vor mich hin sinnierte. Minuten? Stunden? Tage? Ich wusste aus früheren Meditationen bereits das man schnell das Gefühl für Raum und Zeit verlieren konnte. Daher wusste ich auch, dass ich alles richtig machte. Ich atmete ruhig. Ich saß ruhig. Ich schaltete mein Umfeld aus. Nun ja, bis auf diese Blicke im Rücken. Und die Gedanken, die ich mir gerade machte, wie sinnlos ich diese Methode der Kontaktaufnahme mit meiner Gedankenwelt fand. Vielleicht klappte es auch einfach nicht, weil dieser Kyuubi einfach noch nicht so weit war. An mir lag es sicherlich nicht! Ab und an hatte ich wirklich das Gefühl ich würde in einem Raum stehen und nicht mehr vor der rauschenden Kulisse des Wasserfalls sitzen. Aber in diesem Raum war ich alleine. Da war nichts. Und es sah auch etwas anders dort aus als das ich es von Naruto damals in Erinnerung hatte. Bei Naruto war ein schummriges Licht gewesen. Der Boden war gänzlich mit einer knöchelhohen Wasserschicht überzogen gewesen und ich erinnerte mich an vereinzelte Rohre. Ha! Vermutlich kam das Wasser von einem Rohrbruch in seinen Gedanken. Würde einiges erklären bei meinem Baka! Jetzt musste ich grinsen. So sah sicherlich keine Meditation aus. Verdammt. Bei mir war es einfach nur ein simpler Raum. Erinnerte mich ein wenig an den Nara – Schrein im Uchiha – Viertel, welcher von den Pains ziemlich in Schutt und Asche gelegt worden war... bis auf den geheimen Raum unter der siebten Tatami – Matte. Den hatte ich aber auch schon länger nicht mehr betreten. Das letzte Mal mit Orochimaru. Mist! Orochimaru! Ich saß hier rum und dachte über irgendwelche Räume in der Gedankenwelt nach anstatt die Zeit zu nutzen um diesen Kerl endlich zu finden! Wie es Itachi wohl erging? Ich hoffte wirklich er hielt durch. Scheiße. Ich seufzte. Nun denn... dieser Raum war eigentlich ganz nett. Auch dort lagen Tatami – Matten aus und nirgends war auch nur die kleinste Pfütze zu entdecken. Wäre ja auch unsinnig. Zum Einen hatte ich keine Rohre in meinen Gedanken und zum Anderen würden die Tatami – Matten dann aufquellen! Was gingen mir eigentlich gerade für dämliche Gedanken durch den Kopf? Hmpf! Dann waren an allen vier Wänden dieses Raumes jeweils übergroß das Clansymbol der Uchiha angebracht. Also damit war schon einmal sicher gestellt, dass das hier wirklich meine Gedankenwelt war! Jeweils rechts und links dieses Symbols flackerten Fackeln, welche in gusseisernen und reichlich mit Ornamenten verschnörkelten Haltern befestigt waren. Irgendwie nicht ganz mein Stil, aber ich denke, dass war der Rohrbruch bei Naruto auch nicht. Links von mir wies die Wand jedoch eine Besonderheit auf. In ihr war eine wirklich große Holztüre eingelassen, welche offenstand und in eine unendlich wirkende Schwärze führte. An der Wand mir gegenüber war wohl eine Art Altar. Diesen wusste ich mir in meiner Gedankenwelt auch nicht zu erklären. Aber da sich auf diesem nichts befand schien ich ihm auch keine größere Bedeutung zukommen lassen zu wollen. Tja, da war ich nun und kam bis auf die Verwirrung darüber, warum dieser Raum nun so aussah nicht wirklich weiter. Hier war kein monströs großer Fuchs. Ich vermutete sogar, er würde hier auch gar nicht rein passen. Denn eines stand hier fest: dieser Raum hier war wesentlich kleiner als der in Naruto. Ich hoffte gerade, dass dies nicht auf einen kleinen Geist hindeutete. Irgendwie kratzte das nun doch an meinem Selbstwertgefühl. Du bist wirklich seltsam, Uchiha! Wow! Moment! Es hat noch nie viel gegeben, was mich überraschen konnte, aber diese Stimme gerade hatte es tatsächlich geschafft, dass mein Herz kurzfristig die Arbeit eingestellt hatte. Erschrocken fuhr ich herum und visierte die offene Holztüre an. Ganz eindeutig war aus dieser Richtung die Stimme gekommen. Eine dunkle Stimme. Kraftvoll. Tief und bedrohlich. Ähnlich einem Donnergrollen. „Kyuubi!“, stöhnte ich fast in das unendliche Dunkel hinein, als mein Herz sich vom Schrecken erholt hatte und wieder in ein kräftiges Schlagen überging. Hm! Ich habe einen Namen und der dürfte dir auch bekannt sein! Also streng deinen Kopf an und überlege dir genau, was du sagst. Sonst wird das hier heute eine längere Veranstaltung! Ja, eindeutig dieser Fuchs. Die ihm wohl angeborene Unfreundlichkeit einem Uchihas gegenüber war eindeutig heraus zu hören. Was hatte sich Naruto dabei gedacht? Wie sollte ich mit dem zusammenarbeiten? Ich verzog genervt mein Gesicht. Und am Besten sorgst du auch dafür, dass du hier drin nicht denkst. Ich kann deine Gedanken in deinem Gesicht ablesen! Wird dem Kleinen nicht gefallen, wenn du dir nicht ein bisschen Mühe gibst mit uns Beiden! Er lachte kehlig auf. 'Mit uns Beiden'? Mich schauderte es irgendwie. „Dir geht es also wieder besser, Kurama?“, ich betonte seinen Namen äußerst Silben betont. Er grummelte fast unverständlich. Ja. Schon. Was soll dieser Raum, Uchiha? „Auch ich habe einen Namen, Fuchs!“, zischte ich nun weniger freundlich in seine Richtung und erntete ein herzhaftes Auflachen. Aber natürlich, Sa – su – ke! Oh, er versuchte zu provozieren. Ich würde bestimmt nicht mehr wie nötig darauf eingehen, denn ich hatte einfach nicht die Lust und die Zeit mich hier ewig mit diesem Fuchs herum zu ärgern. „Ich habe keine Ahnung, was den Raum angeht. Dachte, dass wäre deine Auswahl!“ Mit dem gedanklichen Raum, in dem du das Siegel aufbewahrst, habe ich nichts zu tun. Das ist deine Auswahl. Nur ist es etwas klein für mich. Ich legte ein schiefes Grinsen auf: „Warum zeigst du dich dann hier nicht auch in deiner kleinsten Gestalt?“ Das geht nicht. Hier präsentiere ich mein volles Chakra, welches in dich versiegelt wurde. Ich kann kleine Mengen aus deinem Körper aussenden und diesem meine Gestalt geben, aber hier drinnen ist dies nicht möglich. „Und was denkst du nun, soll ich tun?“ Mich in deinen Raum zu lassen wäre ein Anfang, Bengel! Du schließt mich aus deinen Gedanken aus! Wäre schon einmal ein Anfang! „Irgendwie habe ich dich weniger kleinlaut in Erinnerung!“ Es folgte eine ungewohnte Stille, dann ein eher amüsiert klingendes Grummeln. Ich bin nebenbei noch in ein Gespräch mit dem Kleinen vertieft. Es belastet ihn sehr, auch wenn er es nicht so zu gibt! „Was?“, frage ich diesmal wirklich interessiert, denn wenn es um Naruto ging, dann wollte ich genaustens darüber Bescheid wissen. Ich mochte den Gedanken nicht, dass es Naruto nicht gut gehen könnte oder ihn etwas beschäftigte oder belastete. Irgendwie entstand dabei ein seltsamer Geschmack in meinem Mund und mir wurde flau im Magen. Na, dass mit uns Beiden. „Nenn das nicht so!“, murmelte ich augenblicklich. Wie soll ich es denn sonst nennen? Du siehst mich wohl eher als ungewolltes Haustier an, nicht wahr? Ich wandte meinen Blick von der Holztür ab: „Das ist Unsinn! Nur bin ich nicht Naruto. Ich muss mich nicht mit dir seit dem Tage meiner Geburt herum ärgern!“ Wäre dir vielleicht aber ab und an ganz gut bekommen! Ich erkannte ein Funkeln in dieser Schwärze hinter dem Türrahmen. Ein intensives Aufleuchten. Ich war mir sogar sicher, dass ich es mir nicht einbilden konnte: stechendes Rot – gelb. Intensiv wie ein Flammenmeer. Ein Auge. Und es starrte mich an. Und allein die Größe dessen ließ mir gewahr werden, dass dieser Raum hier wirklich viel zu klein war! Anscheinend hatte ich Kyuubi in eine dunkle Kammer direkt neben 'meinen Raum' gesperrt. Nicht gerade ein guter Start für eine benötigte Zusammenarbeit. Ich trat nun ziemlich selbstbewusst auftretend auf diese Türe zu und es schien, als würde mir der Lichtkegel, in welchem ich mich befand, folgen. Dadurch kam mir die Schwärze, auf die ich zu ging, nicht mehr so dunkel vor. Im Gegenteil. Nach und nach konnte ich die wirklich große Gestalt Kuramas dahinter ausmachen, wie er in einer ähnlich ruhenden Haltung wie in diesem hellen Trainingsraum hier auf Shimagame verweilte und nur mit einem geöffneten Auge mein Handeln doch recht freundlich aufnahm. Nun stand ich im Türrahmen und es schien, als löste dieser und die ganze Wand an sich sich selbständig auf. Die Wände, die zuvor vor und hinter mir waren, schienen in die Länge gezogen zu werden und es erschienen in regelmäßigen Abständen weitere Uchiha – Clan – Symbole mit diesen ironisch gesehen wirklich dekorativen Fackelhaltern. Aus dem kleinen quadratischen Raum war ein fast unüberschaubar riesiger Rechteckiger geworden. Und ich schluckte. Wie heißt es so schön: Die Gedanken sind frei! Fast schön hier, nur neigst du ein wenig zur Übertreibung! Ich hob fragend meine rechte Braue. Dankbarkeit, nicht mehr im Dunklen zu hocken hörte sich doch eigentlich anders an, oder? Er interpretierte meine Reaktion wohl falsch und vermutete dahinter die Frage nach seiner Definition von Übertreibung. Na, diese ganze Symbolik hier. Glaub mir, es gibt niemanden, der mehr begriffen hat als ich, das du ein verfluchter Uchiha bist! „Und du bist ein verfluchter Biju! Dann sind wir ja jetzt mit der Vorstellungsrunde durch!“, diese Antwort gab ich betont kühl und abwertend. Den Stolz der Uchiha hast du dir zumindest bewahrt!, lachte er auf und erhob seinen Kopf von den Vorderläufen. Nun fixierten mich beide Augen. Sein Fell kam mir irgendwie wesentlich heller vor. Strahlender, als das des Miniatur – Kuramas dem ich im Krankenhaus begegnet war. Aber dieser war ja auch Naruto entsprungen. Daher war davon auszugehen, dass sich die Yin- und Yanganteile des Fuchses äußerlich in ihrer Fellfarbe etwas unterschieden, während wohl sein Hauptkörper einen Mittelweg dazu fand. Aber ich muss sagen, wir sind schon einen guten Schritt weiter!, holte er mich aus meinen Gedanken über seine Fellfarbe zurück. „Wie lief das bei dir und Naruto denn eigentlich so ab?“, Smalltalk war immer ein unverfänglicher Grund der näheren Kontaktaufnahme. Das sollte auch mit einem Fuchs möglich sein. Anders. Sieh es so, Uchiha - Bengel... „Ich weiß, dass du ein wirkliches Problem hast mit den Uchihas“, unterbrach ich ihn diesmal etwas barscher, „aber ich bin nicht dein künftiger Psychologe um das näher mit dir zusammen auszukurieren! Und ich habe auch nicht die gleichen Ambitionen wie Madara oder sonst wer, der dir einmal zu viel auf... die Pfoten getreten ist! Du willst meinen Respekt? Den kriegst du! Aber auch nur, wenn ich das Gefühl habe, dass auch du mir den nötigen Respekt entgegen bringst und das heißt, du hörst auf, mich nur auf meine Herkunft zu reduzieren!“ Wow! Das war mal eine Ansage! Ich hatte das stetig weiter werdende Augenpaar des Kyuubis im Blick. Er schien wirklich überrascht zu sein. Aber das war mir irgendwo egal. Wenn er wollte, dass ich ihn Kurama nannte und er weiterhin hier einen angenehmeren Wohnsitz als den halben Wassertank Narutos wünschte, dann sollten wenigstens die Anreden geklärt sein! „Ich bin Sasuke“, fügte ich da doch nun etwas kleinlauter hinten dran und es folgte ein seltsamer Moment der Stille. Und dann lachte er. Er lachte so laut und so intensiv, dass ich mir anfing Sorgen zu machen. Konnte ein auf Chakra – basierender Fuchs an einem Lachkrampf sterben? Wollte ich das herausfinden. Obwohl, es war andererseits auch interessant, diesen sonst so kühlen Fuchs dermaßen außerhalb seiner Rolle erleben zu dürfen. Ich bildete mir sogar ein, dass ich Tränen in den riesigen Augen schimmern sehen konnte. Du gefällst mir! Wer hätte das gedacht! Noch klang seine Stimme amüsiert, doch nahm sie schon bald die nötige Ernsthaftigkeit wieder an. Du hast Recht! Ich sollte dich nicht über einen gleichen Kamm scheren wie den Rest der Sippschaft. Mir selbst ist in den vergangenen Zeiten aufgefallen, dass es auch hier und da Ausnahmen bei euch gab. Shisui wäre da erwähnenswert, aber auch dein Bruder Itachi! Und wenn der Kleine schon so einen intensiven Narren an dir gefressen hat in den letzten Jahren, dann muss ja irgendwas an dir dran sein! Sein Kopf wandte sich in der immer noch liegenden Position näher an mich heran. Er war wirklich riesig. Und das alles war Chakra? Und dann auch nur die Hälfte? Ich erkannte lange Krallen an seinen handähnlichen Pfoten. Diese Krallen waren ungefähr so lang wie ich groß war. Und ich war groß. Gewiss nicht so hünenhaft wie Juugo, Killer Bee oder der Raikage, aber dennoch 1,80 Meter groß. Dann fangen wir mal an. Erneut war ich vom Geschehen hier gedanklich abgedriftet. Früher wäre mir das nie passiert! Da ich die ursprüngliche Hälfte bin, die vorab von Geburt an in Naruto versiegelt war und daher auch alle seine Erinnerungen teile kann ich dir ungefähr erzählen, wie das mit Naruto so ablief! Er machte eine Pause. Ich ahnte schon, dass ich hier wohl eine längere Zeit verbringen würde und setzte mich genau vor ihm in den bequemeren Schneidersitz. Naruto und ich hatten anfangs weitaus größer Probleme als wir beide sie hier gerade haben. Du musst wissen, ich war wirklich nicht begeistert darüber, dass Minato mich in so ein kleines Balg gebannt hatte. Zudem war mir damals nicht bewusst, was Minato damit bezwecken wollte. Das er sich das perfekte Zusammenspiel zwischen uns gewünscht hat war ja vor fast 18 Jahren nicht abzusehen. Aber Minato war schon immer ein gewiefter Fuchs!, er lachte bei diesem Wortspiel und auch ich musste schmunzeln. Die Stimmung zwischen uns wurde dadurch lockerer. Naruto hat Recht! Du solltest häufiger lächeln! Steht dir besser als dieser Möchte – gern – Killer – Blick, den dir sowieso niemand mehr abnimmt! Irrtum... Stimmung ist wieder dahin! Blöder Fuchs! Er lachte erneut. Anscheinend schien er doch seinen Spaß mit mir zu haben. Du hast ja in gewisser Weise damals mitbekommen, dass ich es Naruto nicht so leicht gemacht habe, mich zu kontrollieren. Ich muss auch sagen, dass wir mittlerweile über dieses 'Wer kontrolliert hier wen' hinweg sind. Ich hätte niemals gedacht, dass ich das einmal sage, aber mich verbindet mittlerweile eine Art Freundschaft mit dem Bengel und es ist ein Geben und Nehmen in gewisser Hinsicht! Zunächst wollte ich solche Gedanken nicht zulassen. Ich muss schon gestehen, dass ich nach der Sache damals mit Madara eine wohl oftmals berechtigte Abneigung gegen die Menschen entwickelt hatte und er hatte es nicht leicht, da zu mir durchzudringen! „Naruto hat ein seltsames Talent, die Leute von sich zu begeistern und ihm ihr Vertrauen zu schenken!“, flüsterte ich mehr, doch Kurama nickte zustimmend. Ja, das hat er wohl von Kushina. Nun ja, ich würde sagen, unser Verhältnis wurde besser, als er beschlossen hatte es nicht mehr einfach so hinzunehmen, dass ich mich seiner in äußerst emotionalen Momenten bemächtigt habe. Er fing an, mir Kontra zu geben. Das hat mich doch irgendwo beeindruckt. Und auch seine Hartnäckigkeit. Die hat er ebenfalls von Kushina! Er ist wirklich eine beeindruckende Mischung aus zwei sehr hervorragenden Shinobis! Ich hatte in den letzten Wochen öfters erfahren, dass Narutos Eltern etwas besonderes waren. Das sie ihren Sohn über alles geliebt haben mussten. Als ich Minato kennengelernt hatte während den Kriegswirren war mir zuerst nur die unbestreitbare optische Ähnlichkeit aufgefallen. Und kurz darauf auch die Stärke. Minato war durch die Hand Kuramas gestorben und dennoch hatte er es diesem nicht verübelt. Im Gegenteil. Mit der in ihm ruhenden zweiten Hälfte des Kyuubi – Chakras war ihm auch die perfekte Symbiose gelungen. Nun zu dir! Ich erhob bei dieser Anrede meinen Kopf, da sich dieser nachdenklich dem Boden zugewandt hatte. Kaguya scheint wiedererweckt worden zu sein. Eine Nachricht, die mir ganz und gar nicht gefällt. Ich traue ihren Machenschaften noch weniger als denen Madaras und ihre Macht ist weitaus größer! Ich werde es dir daher nicht so schwer machen wie bei Naruto und wir verzichten auf den Kampf um mein Chakra und diesen Unsinn! Zudem hab ich dem Kleinen versprochen, dir entgegenzukommen. Ich nickte mit emotionsloser Mimik. Dir ist gewiss schon der seltsame Altar da hinten aufgefallen, nicht wahr? Ich drehte mich herum und betrachtete den benannten Altar. Das ist Minatos Werk. Ich sage dir in unser beider Interesse und auch, weil ich weiß, dass du als Uchiha diesen... nennen wir es Fluch in dir trägst! Sorge stets dafür, dass niemand einen Grund hat, diesen Altar zu zerstören! Minato hat ihn in dieses Siegel eingebaut als letzte Konsequenz dich aufzuhalten solltest du mein Chakra in irgendeiner Form missbrauchen. Ich schluckte leise. Das war also dieser 'Notschalter' von dem Killer Bee gesprochen hatte. Nun zu meinem Chakra. In dir bestehen nun zwei Chakraflüsse. Wenn du dich konzentrierst dann spürst du sie. Naruto umschrieb dies immer mit Farben. Er sagte, sein eigener Fluss sei blau und der meine sei rot. Da auch du ein starker Shinobi bist dürfte es dir recht schnell gelingen, diese beiden Flüsse separat ausfindig zu machen. Erneut nickte ich schweigend. Ich hatte von jeher eine gute Chakrakontrolle. Meinen Fluss hatte ich schnell ausgemacht. Und wie Kurama auch richtig erläutert hatte erschien er mir in einem leuchtenden Blau. Und unmittelbar daneben spürte ich den fast schon zart-roten Fluss des fremden Chakras, welches nun in mir floss. Um auf mein Chakra zurückgreifen zu können muss es dir gelingen, auf den roten Fluss zuzugreifen. Wenn du das tust verwendest du ausschließlich mein Chakra. Wenn du jedoch den Biju – Modus erreichen willst und somit die perfekte Symbiose, dann musst du bildlich gesprochen beide Flüsse übereinanderlegen. Sie praktisch verschmelzen lassen. Ich muss gestehen, dass mich dieser Modus bei dir dann an alte Zeiten erinnern wird. Nur Rikudo besaß das Sharingan, das Rin'negan sowie die Möglichkeit den Biju – Modus zeitgleich anzuwenden. Aber uns ist es ja bereits einmal gelungen. Auch wenn nicht annähernd so perfekt wie es uns jetzt vorschwebt! Noch während er sprach hatte ich meine Augen geschlossen und versuchte mir die beiden Flüsse vor meinem inneren Auge vorzustellen. Ziemlich schnell hatte ich sie ausfindig gemacht. In fast ebenmäßigen Linien flossen sie innerlich andächtig nebeneinander her. Mir sollte es daher gelingen, die einfach zu überlappen. Meine ganze Konzentration zielte nun darauf ab. Diesen Vorgang sollte ich wirklich trainieren. Mich irgendwo stundenlang hinzusetzen während einer Schlacht war schließlich nicht möglich. Ha! Wie ich es mir gedacht habe! Beachtlich!, holte mich Kuramas freudig klingender Ausruf wieder zurück in meinen Gedankenraum. Zunächst verstand ich den Grund seines breiten Grinsens nicht, doch dann spürte ich es! Mein Körper schien aus purem Chakra zu bestehen! Aus reiner Kraft! Darüber erstaunt blickte ich an mir herunter und es sah tatsächlich so aus, als würde mein ganzer Körper in Flammen stehen! In diesem Zustand solltest du all deine Techniken trainieren. Sie dürften nun um ein vielfaches stärker sein! Noch immer etwas sprachlos über dieses neue Gefühl in mir nickte ich ihm zustimmend zu. Vielleicht war es doch nicht so verkehrt sich mit diesem alten Fuchs näher zu befassen! Da waren sie. Sie hatten es doch tatsächlich geschafft und das schneller als erwartet! Unruhig zupfte Kankuro an seiner Kapuze, während er die vier zu beobachtenden Individuen im eisernen Blick behielt. Ihm und seinem ihn neben sitzenden jüngeren Bruder war durchaus bewusst, dass diese vier Gestalten sicherlich schon lange ihre Präsenz gespürt hatten. Und dennoch blieben sie regungslos an Ort und Stelle sitzen. Kakashi hatte den Befehl gerade nochmals über Funk erhärtet. Das Umfeld war fremd. Die Möglichkeit, dass man sie hier in eine Falle lockte, riesig. Kakashi hatte Recht, als er zur Vorsicht mahnte und so lange man den Gegner im Auge hatte war noch nicht alles verloren. Die Nin - kens des Kopierninjas würden das Umfeld nach möglichen Hinterhalten bald ausreichend untersucht haben und dann würde sie nichts und niemand mehr daran hindern können für ihren alten Meister Baki Rache zu üben! Noch vor wenigen Stunden hätten sie nicht gedacht, dass sie den Gegner doch so schnell ausfindig machen würden. Irgendetwas schien sie aufgehalten zu haben und sie wussten noch nicht was. Im Nordversteck dieses Nukenin Orochimaru hatten sie auf die Schnelle keine Hinweise finden können. Temari hatte direkt den Verdacht geäußert, dass die Akatsuki vielleicht durch das doch heftigere Aufeinandertreffen mit Naruto einfach nur eine Erholung gebraucht hätten und dort nur rasteten. Obitos Einwurf war aber auch beachtenswert. Dieser hatte augenblicklich gemeint, dass sie überall hatten rasten können. Warum also ausgerechnet in diesem Stützpunkt der Schlange? Eigentlich hätten sie dann noch das Versteck genauer untersuchen wollen um den wahren Grund vielleicht doch noch zu ermitteln, wäre ihnen da nicht Pakuun mit einer wirklich überraschenden Nachricht zuvor gekommen und somit ihre ganzen Pläne über den Haufen geworfen. Die Spur der Akatsuki war sehr frisch. Höchstens eine halbe Stunde alt! Das hieß im Klartext, dass diese Verfolgungsjagd bald beendet sein würde. Doch dann kam Pakuuns Richtungsangabe und ließ sie erneut über die wahren Ziele der Gegner im Dunklen tappen. Akatsuki war ziemlich offensichtlich auf dem Weg nach Uzu – no – Kuni. Dem fast schon sagenumwobenen Reich der Strudel, welches an der östlichen Küste von Hi – no – Kuni lag. Oder eher gelegen hatte. Denn es waren nur noch Ruinen von dem einst so friedliebenden Ninjadorf übriggeblieben nachdem es zum unbeabsichtigtem Schlachtfeld im zweiten Ninjaweltkrieg zwischen seinem Verbündeten Konohagakure und deren Gegner Kirigakure geworden war. Dies war oft ein Schicksal der kleineren Länder bei Konflikten zwischen den Größeren gewesen. Denn Schlachten fanden meist dazwischen statt. Diese Schlacht hatte viele Unschuldige gefordert. Und es gab nur noch wenige des ursprünglich sehr großen und mächtigen Clans der Uzumaki. Kinder der in aller Welt zerstreuten Flüchtlinge. Naruto. Karin. Aber auch Tsunade trug das langlebige Blut der Uzumaki durch ihre Großmutter Mito in sich. Es war erschreckend, was Kriege doch für Leid verursachen konnten. Und der Letzte war noch gar nicht so lange her und hatte seinen Anfang unter anderem mit einer in Amegakure gegründeten Organisation gefunden: Akatsuki. Daher sollte das Augenmerk eines jeden rechtschaffenden Shinobi nun auf der Zerschlagung eben dieser ruhen. Sie sollten keinerlei Möglichkeit mehr bekommen, zu alter Größe aufzusteigen! Möglicherweise suchten sie ja einen Weg den versiegelten Madara aus dem Kamui zu befreien, zu welchem nur Kakashi und Obito Zugang hatten! Kankuro seufzte. Sie standen so kurz davor. Hatten den Feind vor Augen. Und dennoch hielt er an Befehlen fest und wartete ab. Er erkannte Sasori no Akasuna. Dieser hatte stützend einen Arm um die Taille des blonden Bombenlegers aus Iwagakure gelegt. Anscheinend hatte Temari Recht. Ganz fit sahen sie alle nicht mehr aus. Aber das sollte ihrer Mission nur gelegen kommen. Hier und heute würde er alles daran setzen, dass das Thema Akatsuki der Vergangenheit angehören würde! Der Ohrstöpsel seines schnurlosen Funks rauschte. „Team Gaara?“, rauschte ihnen ziemlich abgehakt die Stimme Kakashi in die Ohren. Gaara griff sich mit einer Hand ans Ohr um den Empfänger fester hineinzudrücken, mit der anderen Hand an den Kragen, um das Mikrofon besser einzustellen: „Wir hören!“ „Pakuun und die Anderen sind noch nicht von der Erkundung zurück. Ich habe jedoch eine Nachricht per Falken erhalten!“ „Eine Nachricht?“, flüsterte Temari und ihre Verwunderung darüber war deutlich herauszuhören. Sie presste sich näher an den großen Felsen, hinter dem sie sich Schutz suchend zurückgezogen hatten. „Ja. Von der Godaime. Der Raikage hat eine Konferenz der Kage einberufen in Kumogakure. Gaara, deine Anwesenheit ist erwünscht!“ Gaaras Augen weiteten sich kurzzeitig, ehe er sie seufzend verdrehte. Ausgerechnet jetzt! „Das ist verständlicherweise gerade etwas ungünstig, Kakashi!“ „Das verstehe ich voll und ganz!“, es folgte eine Weile ein schweigendes Rauschen, ehe der Kopierninja, welcher sich mit seinen Leuten auf der anderen Seite dieser Schlucht positioniert hatte, fortfuhr, „Aber der Gute hat Wind davon bekommen, was vorgefallen ist!“ „Woher?“, nun wunderte sich auch der Marionettenspieler. Er konnte sich nicht entsinnen, Kumogakure über die Vorfälle in Sunagakure informiert zu haben. „Er weiß es wohl von Sasuke, wenn ich das richtig heraus lese“, erklärte Kakashi sogleich und Gaara zuckte zusammen, „Er und Naruto waren wohl bei ihm!“ „Heißt das, Naruto geht es gut?“, Gaara kam nicht umhin sich weiterhin um das Wohlergehen seines Freundes zu sorgen. Kakashi lachte leise: „Hab ich doch gesagt, dass man sich um die Beiden wirklich nicht groß zu sorgen braucht!“ Der Rothaarige hatte das Gefühl als würde ihm eine immens große Last von den Schultern fallen. Seinen Geschwistern fiel dies natürlich sofort an der entspannteren Körperhaltung des Jüngeren auf. „Was denkst du nun, was ich tun soll, Kakashi? Diese Mission hier abbrechen?“, Gaaras Ton hatte irgendwie schon etwas vorwurfsvolles. Natürlich konnte der Grauhaarige nichts für die Thematik, dass er der Kazekage war und somit auch Pflichten zu erfüllen waren, die eigentlich fern ab jedes Schlachtfeldes waren. Er war zwar nicht so eingeschränkt wie ein Hokage, dessen Präsenz durchweg im Dorf zu bleiben hatte außer dieser wäre zu eben solchen Versammlungen geladen, doch auf solche Missionen zu gehen, wie er sich jetzt in einer befand, hatte er eigentlich auch kein Anrecht. Für solche Einsätze standen ihm nun mal ausreichend unterstellte Sunanins zur Verfügung. Aber hier ging es auch um etwas persönliches! Baki war nicht nur sein Sensei in jungen Jahren gewesen, sondern auch ein ihm nahestehendes Mitglied des Ältestenrates. Normalerweise müsste er sich nun auf den Weg nach Kumogakure machen und die Akatsuki den Konohanins überlassen. Doch irgendwie käme ihm diese Entscheidung auch feige vor. Er hatte noch nie einem Schlachtfeld den Rücken zu gekehrt. Er spürte Temaris Hand auf seiner Schulter: „Wir verstehen es voll und ganz wenn du deinen Verpflichtungen nachkommen musst, Gaara. Niemand würde dir einen Vorwurf machen! Kankuro und ich könnten ja hier die Stellung weiterhin für dich halten!“ Gaara schmunzelte. Er war froh darüber, dass sich sein Verhältnis zu seinen Geschwistern in den letzten Jahren so gebessert hatte. „Nein, Temari! Ich werde nicht gehen. Erst wenn das hier erledigt ist! Wenn diese Sitzung wegen der aktuellen Ereignisse einberufen worden ist, dann wäre es doch von Vorteil, wenn ich zu berichten hätte, das sich ein Großteil dieses Problems erledigt hat!“ Kankuros Grinsen war trotz der Maskerade deutlich erkennbar: „Das ist mein kleiner Bruder!“ „Also fahren wir mit unserem Plan fort wie besprochen?“, ertönte nun auch wieder Kakashis Stimme in ihren Ohren. „Hm, ja!“, flüsterte Gaara und huschte, dicht gefolgt von den beiden anderen Sabakunos, hinter den nächsten Felsvorsprung, um das anvisierte Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. „Wollen wir dieses Versteckspiel nicht endlich einmal lassen, werter Kazekage?“, donnerte nun die dunkle Stimme des ganz Vermummten zu ihnen herüber. Ihnen war schon länger bewusst, dass die Akatsuki sie gespürt hatten, aber wann sie nun genau vorhatten das ganze in Kampfhandlungen umschwenken zu lassen wollten sie bestimmen und nicht diese verstoßenen Ninja! „Ups! Sind wohl aufgeflogen!“, ertönte Kakashi mehr amüsiert als über das Bevorstehende beunruhigt. Anscheinend hatte Naruto mit seiner Unbekümmertheit auf seinen Sensei abgefärbt. Gaara erhob sich hinter dem Versteck und trat dadurch ins Sichtfeld Kakuzus. Dieser schien irgendwie eine seltsame Art der Vorfreude auszustrahlen: „So so! Die Verbindung zum Ichibi steht also wieder!“ Diese Aussage verwunderte den Rothaarigen nun doch. Wie hatte diese seltsame Gestalt dies auf nur einen Blick ausmachen können. War er ein ausgesprochen begabter Sensortyp? Spürte er das Chakra Shukakus in ihm, selbst wenn Gaara nicht in der selben Art und Weise so offensichtlich darauf zurückgriff wie Naruto es tat? „Dein Chakra ist wertvoll!“, schien der mysteriöse Akatsuki noch zu murmeln und dieses Grinsen hinter der Maske deutete dem Kazekage Unheilvolles an. „Haltet euch zurück!“, raunte er seinen Geschwistern zu, die noch in ihrem Versteck verweilten und noch zu überrascht waren über das plötzliche Aufspringen des Jüngsten. „Gaara, nichts Unüberlegtes! Das ist Kakuzu! Man könnte ihn auch als einen Unsterblichen betrachten. Er hat fünf Herzen, welche wir ausschalten müssen und jedes Herz ist einem Seishitsuhenka zugeordnet!“ „Noch weitere motivierendere Tatsachen, die es zu beachten gilt?“, Gaara hatte sich schon gedacht, dass dieser von Kakashi als Kakuzu bezeichnete Akatsuki kein leichter Gegner sein würde. Das waren Akatsuki generell nicht! „Willst du dich wirklich an dem aufhalten?“, der Silberhaarige hinter Kakuzu kam Gaara da schon unwesentlich bekannter vor und schien vom Plan seines Begleiters weniger begeistert zu sein. Dieser Kerl war der... „Mörder!“, schrie Temari seine Gedanken heraus und war auch sogleich hinter ihm ebenfalls aufgesprungen. Soviel dazu sich zurückzuhalten. „Ja... Hallo!“, irgendwie veränderte sich die Mimik des Silberhaarigen ziemlich beunruhigend, „Wenn das nicht der heiße Feger aus Sunagakure ist! Willst wohl doch ein Date mit Jashin und mir und hast diesen Konoha – Heini in den Wind geschossen, was?“ Das überheblich klingende Auflachen ließ alle drei Sabakunos sauer aufstoßen. „Geht's noch?“, zischte die Blonde und nahm sogleich eine Angriffsstellung ein, indem sie ihren riesigen Fächer aus der Rückenhalterung löste und ihn aufspannte. „Was treibt ihr da unten?“, dies war eindeutig die Stimme Obitos, die nun in ihren Ohren krächzte, „Wartet mit dem Provozieren bis wir bei euch sind!“ Sasori no Akasuna hatte bisher alles schweigend hingenommen. Er hatte schon eine ganze Weile das näher kommende Chakra der Konohanins sowie der Sunanins gespürt. Dennoch hatte es ihn nicht wirklich beunruhigt. Er wusste, dass eine Konfrontation unvermeidbar gewesen wäre. Ihm wäre ein Nicht – statt – finden sogar um einiges lieber. Die Informationen, die er gerade sammelte, ließen sich besser verkaufen, wenn nicht zu viele Tote auf seinem Konto zu finden wären. Zudem käme ein toter Kazekage ganz schlecht. Irgendwo hoffte er auch, dass dieser Fuchsjunge, der ja bekannterweise nun der Hokage war, das letzte Aufeinandertreffen gut überstanden hatte. Auch wenn die Chance relativ gering ausfiel. Aber dieser Naruto Uzumaki hatte ein Faible für friedliebende Lösungen. Ergo: mit ihm würde sich verhandeln lassen! Was den Kazekage anging, war er sich da nicht so sicher. Sicher war nur, dass das Sprichwort 'Blut ist dicker wie Wasser' hier keine Anwendung finden würde. Also würde er mit seiner entfernten Verwandtschaft nicht weit kommen. Er löste den Arm um Deidaras Taille und positionierte sich vor diesem. Eigentlich wollte Sasori in diesen nun bevorstehenden Kampf nicht eingreifen. Das wollte er auch schon beim letzten Mal nicht. Aber Deidara war noch nicht ganz auf der Höhe und der Rothaarige hatte die Auswirkungen der Kugel gesehen. Für ihn galt es nun, Deidara zum Einen vor den Angriffen der Ninjas aus Konoha und Suna zu schützen und zum Anderen ebenso vor weiteren Attacken des Takigakure – Nukenin. Eine wirklich nicht wünschenswerte Ausgangssituation! „Dei, konzentriere dein Chakra und verschwende es nicht. Wir werden es zur Flucht brauchen!“, wisperte er in das Ohr des Blonden und ließ es wie einen flüchtigen Kuss auf die Wange aussehen. So konnte er sich sicher sein, dass ihnen zumindest der Silberhaarige nicht zu viel Aufmerksamkeit schenkte. Kakuzu ließ zwischenzeitlich den Mantel über seine Schultern rutschen und stand nur noch in einem engen, ärmellosen Hemd da, unter welchem auf dem Rücken vier seltsame Beulen hervortraten. „Ha!“, jauchzte der Jashinist wissend, „Hast also vor, dir selbst mal die Hände schmutzig zu machen, was?“ „Hidan, Vorsorge ist besser als Nachsorge und den da“, er zeigte unverhohlen mit dem Zeigefinger auf den jungen Kazekage, „will der Leader lebend! Und meine Geschenke fange ich doch lieber selbst!“ Hidan lachte dabei auf und warf seinen Kopf zu Sasori und dem bisher noch recht unbeteiligt dreinblickenden Deidara zu: „Und ihr? Irgendwelche Besitzansprüche oder darf ich mich austoben?“ „Tu, was du nicht lassen kannst!“, entgegnete Sasori knapp und versuchte nicht in die violetten Augen des Priesters zu sehen. Nicht, das Hidan die absolute Abneigung gegen diesen Kampf aus seinen Augen ablesen konnte. Das Hemd des Takigakure – Nukenin vor ihnen schien unter der plötzlich aufgetauchten Spannung zu reißen und vier Masken wurden sichtbar. „Was ist das denn ekelhaftes!“, Temari wich angewidert einen Schritt zurück. Ein leises Plopp wurde neben ihr hörbar und schien auch gleich eine Erklärung zu liefern: „Das sind die Seishitsuhenka – Masken von Kakuzu“, begann Kakashi und vergrub seine Hände in die Taschen seiner Jonin – Hose, „Die weiße Maske mit den roten Lippen steht für Feuer. Sie kann sich von seinem Körper lösen und hat dann einen zweifüßigen, sehr schnellen Körper, welcher mit dem Windelement verschmelzen kann um elementare Angriffe zu kombinieren. Der Wind ist die Maske mit blauen Strichen auf den Wangen. Vom Körper gelöst eine seltsame vierbeinige Gestalt mit Flügeln. Kann also auch von oben angreifen. Dann hätten wir hier noch Blitz! Das ist die Maske mit Hörnern und einer gelben Nase. Um diesen Körper werde ich mich dann kümmern weil ich als Raiton – Anwender von uns die besten Chancen sehe. Ach ja... Dann bleibt noch Wasser. Erkennbar an den hellblauen Ring um das Auge. Darüber kann ich nicht so viel sagen. Bei unserer ersten Begegnung habe ich diese Maske und somit das Herz dahinter zuerst zerstört. Gehen wir einfach mal davon aus, dass es die gängigen Suiton alle beherrscht und zu guter Letzt Kakuzus Hauptherz“, Kakashi pausierte in seiner Erläuterung und deutete sich selbst auf die Brust, „Erde – Kakuzu beherrscht das Doton hervorragend. Er ist in der Lage seinen Körper zu härten und zu schützen! Er ist bei Weitem kein einfacher Gegner! Narutos Shuriken Rasengan hat damals zwei Herzen zeitgleich zerstören können. Heißt, entweder wir trennen die Masken untereinander voneinander oder aber uns fällt jetzt ein wirklich guter Präventivschlag ein!“ „Du hast mich bei unserem letzten Aufeinandertreffen gut analysiert, Kakashi Hatake. Aber als Kakashi der Kopierninja habe ich auch nichts anderes von dir erwartet!“, langsam lösten sich die vier Masken aus dem Rücken des Nukenins und Temari musste wirklich mit einer Übelkeit kämpfen welche ihr noch nie zuvor widerfahren war. Bildete sie es sich ein oder roch es hier nach verbranntem Haar? Obito kam zwischen ihr und Kakashi zum Stehen. „Hach, es werden immer mehr!“, frohlockte Hidan fröhlich, „Das wird Jashin aber freuen!“ „Hidan, halt dich zurück! Kakashi und Obito Uchiha brauchen wir auch lebend!“ „Bitte was? Warum denn das? Was für eine Verschwendung!“, Hidan hatte keinerlei Verständnis für das plötzlich angedrohte Verwehren dieser schönen Opfergaben! „Hat zwei Gründe. Sharingan und Madara!“ „Das Sharingan können wir uns auch noch bei Itachi holen oder nicht!“ „Der ist blind, Hidan. Du warst bei der Beerdigung seiner Augen vor ein paar Tagen dabei! Hast du denn nicht genauer bei dem kleinen Uchiha hingesehen?“, grummelte nun der Ältere schon etwas genervter. „Weißt du, Kakuzu“, der Silberhaarige verschränkte die Arme vor seiner Brust, „Ich habe da so die Angewohnheit einem Sharinganträger nicht unbedingt länger als Nötig in die Augen zu schauen!“ „Das ist durchaus vernünftig!“, kam unerwartet vom Schwarzhaarigen, an dessen Seite sich nun vier seltsame Gestalten wie schwarze Schatten mit Kabuki Masken aufgereiht hatten, „Aber Kakashi! Eines hast du in deinen Erklärungen vergessen! Ich beherrsche maßgeblich das Jiongu!“ Und in dieser Sekunde schien aus den seltsamen Nähten des ehemaligen Shinobi aus Takigakure unzählige schwarze Ranken hervor zu schießen und auf die kleine Gruppe aus den Reihen der alliierten Dörfer zu zu rasen. „Ups! Stimmt!“, schlug sich Kakashi gegen die Stirn und sprang dem Faserstrang ausweichend nach oben aus dem Weg. „Baka-shi! Konntest das nicht früher sagen?“, Obitos brauner Mantel, den er trotz der Hitze des Tages trug und schon für verwunderte Blicke gesorgt hatte, hing nur noch in Fetzen an ihm herunter! „Kann ich wissen, dass du immer noch so lahm wie früher bist? Und zudem... wer hat die den da damals rekrutiert?“, erneut musste Kakashi ausweichen. Kakuzus Angriffe folgten schnell aufeinander und absolut zielgerichtet auf die beiden, währenddessen seine Seishitsuhenka – Gestalten dem Kazekage bedrohlich näher kamen. „Das war ich nicht! Ich hab Nagato da seine Freiheiten gelassen und nur beratend auf ihn eingewirkt!“ „Dann wirk doch jetzt mal beratend auf uns ein und lass dir was einfallen, Obito!“, war der abschließende Kommentar der doch nun für außenstehende seltsamen Diskussion zwischen den beiden Shinobis aus Konoha, die sich ein Sharingan teilten. Denn Obito war sich nach dem Krieg klar gewesen, dass er Kakashi das Sharingan damals, als sie beide noch im Team Minato waren, geschenkt hatte und auch wenn es diesem in Laufe des Kampfes entrissen worden war, so hatte er es diesem wiedergegeben und durch Narutos Rikudo – Kräfte ein normales, schwarzes Uchiha – Auge erhalten, welches er aber dennoch unter einer Augenklappe verborgen hielt. Ein erneuter Angriff Kakuzus erfolgte und schien die beiden befreundeten Shinobi ummanteln zu wollen. „Raikiri Nirentotsu!“, die doppelt zerschneidene Wirkung des normalen Raikiri Kakashis erfasste die Jiongu Stränge und zerschnitt sie augenblicklich, so dass sie unbescholten auf einen erhöhten Felsvorsprung ausweichen konnten. „Kamui?“, richtete sich Obitos Frage leise an den Nebenmann. Dieser verdrehte die Augen: „Keine gute Idee! Kakuzu in die andere Dimension zu schicken hätte vermutlich zur Folge, dass er sich dort sehr eingehend mit der Versiegelung Madaras beschäftigen könnte. Ich versteh ja deine neugewonne Freude über die bisherige Clan – Zusammenführung...“, der Grauhaarige sprang auf einen noch höheren Absatz, „..aber es gibt Familienmitglieder, die braucht es jetzt nicht unbedingt!“ Obito seufzte. An den hatte er gar nicht mehr gedacht! Irgendwie fiel sein Augenmerk auf die wohl weniger beteiligten Akatsuki. Hidan schien sich mit schelmischer Freude dem blonden Mädchen und deren marionettenspielenden Bruder zuwenden zu wollen, aber die beiden Anderen hatten sich doch allen Augenscheins nach von diesem Kampfgeschehen zurückgezogen. „Hey!“, rief er in ihre Richtung und Kakashi wunderte sich sogleich, warum Obito nun auch noch deren Aufmerksamkeit auf sie ziehen musste. Reichte es denn nicht voll und ganz aus sich mit Kakuzu herumplagen zu müssen? „Hallo Deidara – senpai!“ Gerufener Blonder zuckte kurzweilig und wandte sich dann doch tatsächlich mit fragendem Blick nach oben. „Kennen wir uns, hm?“, auch Sasori schien irritiert und ließ seine braunen Augen interessiert zwischen seinem Partner und dem Uchiha hin und her zischen. Obito fand trotz der Ausweichmanöver noch Zeit sich grübelnd am Kopf zu kratzen. Allein das zeigte Kakashi, dass sein früherer bester Freund nicht wirklich so beunruhigt war, wie dieser sein sollte. Hatte der Uchiha etwa noch etwas in Peto? „Klar!“, rief Obito mit einem undefinierbarem Grinsen auf den Lippen und verstellte plötzlich seine sonst angenehm dunkle Stimme, „Deidara – senpai!“ Der Blonde zuckte bei dieser doch fast quietschend aufgekratzten Stimme dermaßen zusammen, dass nicht nur Sasori, sondern auch Kakashi sich darüber reichlich wundern mussten. Dann wurde das Gesicht des Blonden schon leicht rot. Nicht aus Scham, sondern eher aus Wut: „Was zur Hölle! Tobi! Kannst du mir mal verraten was du bei den Konohas machst?“ „Tobi?“, flüsterte Sasori nachdenklich und ihm kamen Erinnerungen an Erzählungen Deidaras. Tobi war sein Nachfolger bei Akatsuki gewesen und Deidaras Partner. Sollte dieser nicht irgendeine lächerliche, orangefarbende Maske tragen? Und wie war es einem Akatsuki gelungen in Konoha aufgenommen zu werden trotz ihrer Vergangenheit? Dies war der Punkt, den Sasori wohl am Meisten beschäftigen würde. Dann tat Obito in Kakashis Augen etwas äußerst leichtsinniges und er verfluchte Tsunades Entscheidung, den Uchiha schon auf eine Mission mitgeschickt zu haben: Obito sprang vom erhöhten Felsvorsprung hinunter und landete genau zwischen Sasori und Deidara. Hatte Kakashi nicht gesagt, er wolle sich wenigstens um das Raiton Seishitsuhenka Masken – Ding kümmern? Gaara atmete zischend die Luft ein. Wo war eigentlich dieser Sai abgeblieben? Sollte er nicht schon längst von seinem Beobachtungsflug zurückgekehrt sein? Helfende Hände wären jetzt wirklich nicht schlecht! „Shunshin no Jutsu!“, schnell löste sich sein Körper flammend auf und erschien kurzerhand hinter der ihn zuvor noch angreifenden Windmaske. Kakashi hatte ihm gesagt, dass diese Windmaske mit der Feuermaske verschmelzen konnte. Also musste er dies unter allen Umständen verhindern! „Sabaku Soutaisou!“ Der Sand der Umgebung schien sich mit nur wenig Sand aus seiner Kürbisflasche zu vermehren und attackierte den nur wenige Meter entfernten schattenhaften Körper der Feuermaske. Diese spie Katon aus, doch das verhalf dem Sand, der sich nach und nach enger um ihn zog nur zu einer schnelleren Aushärtung. Bald war dieser Körper komplett unter einer Sandschicht begraben, die einer Pyramide ähnlich sah. „Sabaku Soutaisou Fuin!“ Diese ganze Pyramide wurde nun durchzogen von seltsam anmutenden schwarzen Schriftzeichen. Es war die stärkste Form des Sandbegräbnisses mit Versiegelung, die der junge Kazekage beherrschte. Eine Flucht sollte absolut ausgeschlossen sein! Doch leider hatte er einen Augenblick nicht aufgepasst und den anderen drei Schatten zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Diese hatten ihn nun umzingelt und auch sein Sandschutzschild würden den kombinierten Angriffen dreier starker Seishitsuhenka nicht ewig standhalten! „Fuinjutsu: Koshi Tandan!“, schallte es von oben herab und Gaara erkannte einen weißen Adler im Sturzflug, auf dessen Rücken ein schwarzhaariger Jonin aus Konohagakure vor einer größeren Schriftrolle kniete und mit dem Tuschepinsel den letzten Strich vollführte. Sogleich entsprang dieser Rolle ein monströser Tiger, der sich in die Maske des Windelementes verbiss. Sai warf die Rolle hoch in die Luft, formte einige Fingerzeichen und der sich in die Maske verbissene Tiger schien diese mitsamt dem Schattenkörper auf die soeben auf dem Erdboden aufgekommene Schriftrolle zu zu zerren. Nur wenige Augenblicke später schien auch Kakuzus zweites Herz unwiederbringlich versiegelt worden zu sein. „Die Verspätung tut mir leid!“, wandte sich Sai an den Kazekage und setzte dabei eines dieser Lächeln auf, wo man als Gesprächspartner nicht wirklich dahinter blicken konnte, ob es ehrlich gemeint war oder nicht. Im Anbetracht der derzeitigen Situation vermutlich nicht, denn schließlich waren die Blitzmaske sowie die Wassermaske noch recht munter und auch Kakuzu selbst schien sich noch nicht über den Verlust seiner beiden Herzen zu scheren. „Mit Versiegelungsjutsus kommt man anscheinend sehr gut gegen ihn an!“, sprach Gaara seine Gedanken laut aus und stabilisierte seine Schutzwand, da die Suitonangriffe der Wassermaske den Sand ziemlich erschwerten und diesem seiner schnellen Bewegungsfähigkeit beraubte. Es würde nicht mehr lange dauern und ihnen würde der trockene Sand ausgehen. Seinen Eisensand sowie seinen Goldsand konnte er auch nicht einsetzen, da sich durch die Raitonmaske ein Blitzanwender unter ihren Gegnern befand und jedes Metall deren Angriff nur noch verstärken würde. Aber das würde der nasse Sand nun indirekt auch tun. „Ich bin Suiton – Anwender! Ich kümmere mich um diese Maske!“, sprach somit Sai plötzlich Gaara aus der Seele und der ehemalige Ne – ANBU sprang erneut hoch in die Luft und landete mit der Eleganz einer Katze wieder auf dem Rücken seines Tintenadlers. Und als hätten die beiden Masken das Gleiche gedacht, entfernte sich die Wassermaske von Gaara und nahm den Schwarzhaarigen mit gezielten Suiton: Suidan no Jutsus unter Beschuss. Doch Sais Adler war schnell und wendig und stand seinem natürlichem Ebenbild in nichts nach. Einige Ausweichmanöver später kam Sai eine Idee. Er hatte diese Technik schon einmal erlebt und zwar bei genau dem gleichen Gegner. Nur hatten diese Naruto und Yamato angewandt! Aber das dürfte doch nicht das Problem sein! „Kakashi – senpai! Wirf mir ein Rasengan zu!“ Kakashi, immer noch fasziniert von dem Schauspiel unter sich, welches er kurzerhand Klassentreffen nennen wollte und weiterhin den mittlerweile an Intensität abnehmenden Angriffen Kakuzus ausweichend, warf einen kurzen Seitenblick auf Sai. Was hatte sein Teammitglied vor? Warum sollte er ein Rasengan auf seine eigenen Leute werfen? Aber er kannte auch Sais strategische Fähigkeiten. Der Junge würde sich schon etwas dabei gedacht haben. Schnell säbelte er sicherheitshalber noch einmal mit einem Raikiri die ihm zu nahe gekommenen Stränge aus Kakuzus Armen durch und formte in seiner rechten Hand eine kleinere Rasengan – Kugel. Er war nicht Naruto und er verfügte auch nicht über das Chakra des blonden Sohns seines ehemaligen Sensais, aber er wusste auch, dass Sai das sicherlich mit einkalkuliert hätte. Weit werfen konnte er dieses Rasengan eigentlich auch nicht. Schließlich war das Rasengan eine körperbezogene Waffe. Sie konnte nur in direkter Nähe zum Gegner oder zum Ziel eingesetzt werden, sonst würde ihre Energie relativ schnell ganz einfach verpuffen. „Bin soweit!“, rief er dem Schwarzhaarigen zu, doch dieser befand sich mit seinem Adler schon im Sturzflug auf ihn während er in rasender Geschwindigkeit, die Kakashi nur mithilfe seines aktivierten Sharingans hatte erfassen können, Fingerzeichen formte. „Suiton: Hahonryu!“ Kakashi erkannte in der nach ihm nun ausgestreckten Hand des Schwarzhaarigen einen Wasserwirbel, der dem Rasengan optisch sehr ähnlich war und sofort gelang es dem Kopierninja eins und eins zusammenzuzählen! Sais Hand streifte Kakashis Hand mit dem Rasengan, dieses ging sofort in den Wasserstrudel über, vereinigte sich, wurde größer und kraftvoller... Sai müsste schnellstmöglich diesen Angriff auf einen Gegner platzieren, ansonsten würde es ihm sprichwörtlich den Arm zerfetzen. Doch das Tempo des Adlers nahm noch an Geschwindigkeit zu, der Sturzflug auf die Suitonmaske am Boden stehend wäre nicht mehr abzubremsen gewesen. „Gufu Suika no Jutsu!“, schallte noch Sais Stimme, ehe ein lauter Knall den harten Aufprall des Adlers auf die Maskengestalt verkündete, dicht gefolgt von der immensen Kraft, die der eines stärkeren Orkans gleichkam und alle Kampfbeteiligten im näheren Umfeld um fegte. Im Kern dieses Orkans zerriss es die Maske in tausend Stücke und Sai wurde mit voller Wucht aus den einzelnen Wirbeln herauskatapultiert, landete jedoch in den Armen Kakashis, der diesen Angriff richtig gedeutet und vorausgesehen hatte. Knurrend erhob sich Hidan. Das dürfte doch nicht wahr sein. Was veranstaltete Kakuzu da nur? Es dürfte doch nicht so schwer sein diese paar Shinobis aus dem Weg zu räumen! Aber seine aktuellen Opfergaben an Jashin waren auch nicht so willig wie er es gerne gehabt hätte. Besonders diese kleine, blonde Kratzbürste zickte ihm zu sehr herum. Einige Male hätte er sie mit seiner Sense schon beinahe erwischt, doch leider hatte er erst relativ spät bemerkt, dass es nicht an seinen plötzlich fehlenden Wurfkünsten lag, dass seine Waffe ständig ihr Ziel verfehlte, sondern an den Chakrafäden, die sich genau in diesen Momenten um den Griff des dreischneidigen Bluträubers legten und die Flugbahn abänderten. Dieser blöde Wichser von Marionettenspieler! Er hatte noch nie viel für Sasori übrig gehabt. Seit der plötzlichen Erkenntnis, dass dieser auch noch über die Blondine in ihrem Team rüber rutschte sogar noch weniger. Und nun musste er sich auch noch mit dessen Verwandtschaft herumärgern. Konnten die nicht wenigstens für einen kurzen Augenblick aufhören, seinen Angriffen und Techniken auszuweichen? War das etwa zu viel verlangt? „ARGH!“, entwich ihm ein lauter Schrei und er zog sich wieder hoch in Position. Die beiden Sunanins hatte es auch ziemlich von den Füssen gehauen seit dieser Attacke gegen eine von Kakuzus Masken. Ein kurzer Seitenblick bestätigte ihm, dass Kakuzu aktuell nur noch über eine Maske verfügte. Warum ließ es der Takigakure – Nukenin so weit kommen. Hidan wusste doch, dass der geizige Stinkstiefel mittlerweile weitaus mehr drauf hatte! Und was das ganze Theater sollte mit dem 'am Leben lassen' verstand er sowieso nicht! Er würde Kakuzus geplante Geschenke an den neuen Leader ja auch nicht ausbluten lassen. Klar, sie wären nicht mehr ganz so fit, aber er würde sie noch zuckend übergeben! Und was trieben da eigentlich Sasori und Deidara? Kaffeekränzchen mit dem Feind? Waren die noch ganz sauber? Auf jeden Fall schienen die sich da ganz nett und angeregt mit diesem schwarzhaarigen Jonin aus Konohagakure zu unterhalten. Und dieser Kerl schien auch nicht gerade der Hauptgewinn für seine Leute zu sein. Denn Kakashi wiederum schien sich ganz schön mit Kakuzu abzumühen. Dieser nervige Kopierninja setzte gerade den explosiven Wirbelsturmverursacher in die Nähe dieses Kazekage ab, der sich wiederum mit der Raiton Maske schwer tat. Aber da Kakuzu gerade aus irgendeinem unerfindlichen Grund nun auch noch seine Angriffe einstellte würde dieser Kopierninja sicherlich jetzt auch noch in seiner neu entstandenen Freizeit diese Maske plattmachen! „Ich bin hier nur von langweiligen Vollidioten umgeben, oder was!“, schrie der Jashinist wutentbrannt und holte erneut mit der Sense aus. „Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen!“, rief Hidans größte Enttäuschung innerhalb dieses Kampfes zurück und der Yugakure – Nukenin hielt in seiner schwungholenden Bewegung inne. Hatte er da gerade richtig gesehen? Es glitzerte leuchtend rot auf und pulsierte in Kakuzus Hand. Na endlich! Jetzt ging der Spaß hier richtig los! Und er konnte nicht ahnen, dass Sasori no Akasuna gerade genau den gleichen Gedanken hatte. Diese unbändige Kraft pulsierte in mir und schien nur dosiert aus mir herauszubrechen, ohne das sie dabei an Intensität verlor. Jemand wie ich, der von jeher schon sehr stark danach orientiert war, stetig neue Kräfte zu erlangen um das bereits vorhandene Machtpotenzial zu vergrößern, fühlte sich automatisch berauscht. Wie konnte man dies in solch einem Zustand auch nicht sein? Fühlte sich Naruto etwa immer so? Wahnsinn! Es war wirklich ein Rausch! Aber auch die Wärme die ich ausstrahlte war belebend... dennoch. Ich wusste, dass ich nicht nur gerade reines Feuer ausstrahlte, ich befand mich auch in der gefährlichen Situation, dass ich mit dem Feuer spielte! Wenn man jemals so hart und schwankend auf der schmalen Grenze zwischen Licht und Dunkel gewandert war wie ich in den letzten Jahren, dann war es wirklich risikoreich, mir solch eine Kraft praktisch in die Hände zu legen. Minatos kleiner Altar war zwar einerseits seltsam beunruhigend, weil man irgendwie wusste, dass jederzeit jemand mit wenigen gekonnten Fingerzeichen meinem Leben ein Ende setzen konnte, aber andererseits war es wirklich das Beste, was man gegen eine Gefahr wie ich es nun einmal war, tun konnte. Ich gewann ja selbst erst gerade wieder Vertrauen in mich selbst und mein Handeln. Und Naruto war offensichtlich geblendet, ob von Gefühlen, die von einem besten Freund oder einem wiedergeborenen Bruder oder von denen eines potenziellen Partners herrührten mal außer Acht gelassen... er hatte ein Vertrauen in mich welches ich selbst noch nicht einmal hatte. Aber ich vertraute ihm. In seine Fähigkeiten als Hokage und in seinen Glauben in mich als Freund. Ich schlug die Augen auf und befand mich direkt vor den herunter tosenden Massen des Wasserfalls. Und in dem fließenden Spiegelbild erstrahlte mein neues Äußeres hell wie der Schein einer Fackel. Ich trug einen langen, brennenden Mantel ähnlich von Form und Schnitt dem Hokagemantel in einem tief leuchtendem Rot. Also wesentlich dunkler als die Biju – Variante meines blonden Freundes. Meine restliche Körperbekleidung war enganliegend und tiefschwarz, nur um meinen Kragen herum zeichneten sich sechs rote Tomoe ab. Aus aus dieser Schwärze züngelten die warmen Flammen grellgelb hervor. Da meine Hände ebenfalls in dieses Gelb getaucht waren und mein Spiegelbild auch darauf hindeutete, vermutete ich eine gleiche Gesichts- und Haarfarbe, also ähnlich wie bei Naruto. Jeweils rechts und links auf meinen Wangen konnte ich einen breiteren Strich ausmachen. Soweit ich mich erinnerte hatte Naruto dort jeweils drei solcher Striche an den Stellen, wo er, seitdem ich ihn kannte, diese feinen Narben hatten, die seinem Gesicht dieses markante und einmalige gaben. Mir war es also gelungen mit dem Biju insoweit zu kooperieren, das mir nun der Biju – Modus ohne Probleme gelingen würde. Ich löste mich von dieser pulsierenden Kraft und erkannte an meinen Händen, dass ich wieder normal war. Nun denn, auf ein Neues! Wieder Konzentration. Dies klappte am Besten, wenn man die Hände ähnlich einem Gebet vor der Brust zusammenfaltete und die Augen kurzzeitig schloss. Und tatsächlich! Wie das betätigen eines inneren Lichtschalters aktivierte sich diese neue Kraft in mir. Wenn man einmal raus hatte wie, erschien es ganz simpel die inneren Chakraflüsse übereinander zu legen. Dem Nukenin Uchiha Sasuke war ein Pakt mit einem Biju gelungen! Gar nicht mal so übel für die Familienchronik! Bis auf die Tatsache, dass da Nukenin stehen würde und ich wieder bei meinen gedanklichen Problemen der letzten Tage angelangt war. Der Nukenin Sasuke Uchiha liebte den Hokage Naruto Uzumaki. Der Hokage Naruto Uzumaki liebte den Nukenin Sasuke Uchiha. Einerseits beflügelten mich diese Gedanken, andererseits waren sie auch irgendwie total abwegig! Ich kannte meine Familiengeschichte und wusste nur zu gut was geschehen konnte. Aber nicht nur ich kannte diese Familiengeschichte. Ganz Konoha und viele Teile darüber hinaus kannten sie durch die jüngsten Ereignisse. Wenn es also keine Probleme geben würde aus der Tatsache heraus das wir Beide eindeutig männlichen Geschlechts waren und ich ein ehemaliger Schwerverbrecher und er der führende Shinobi des größten und mächtigsten Ninjadorfes unserer Zeit, dann doch sicherlich wegen meines Familienfluches. Irgendwie sackten meine Schultern nach unten. Ich sollte das alles nicht zulassen. Diese ganzen Gefühle und das drumherum. Ich sollte mich schlichtweg auf die Aufgabe konzentrieren, die mir zugeteilt worden war. Auch wenn dies jetzt, wo ich um seine Gefühle für mich wusste und auch ich Klarheit hatte, dass ich ebenso empfand wahrscheinlich ordentlich zu kämpfen haben würde. Nicht äußerlich in Schlachten, sondern vor allen Dingen innerlich. Ich sollte es ihm nicht sagen was ich fühlte. Es würde unsere Freundschaft erschweren. Und die Freundschaft zu ihm war mir verdammt wichtig. Für mich zählte nur er und Itachi. Niemand sonst! Ich würde ihm einfach sagen, dass ich nicht so wie er empfinden konnte. Das dürfte nicht allzu schwer sein. Er wäre anfänglich enttäuscht, doch dann würde er sich sicherlich was Neues suchen um seine Energie daran auszulassen. Oder jemand anderen. Der Gedanke stach gerade gewaltig. Tat weh. Jemand anderes als ich selbst an Narutos Seite? Irgendwie schwer vorstellbar. Oder besser gesagt, ich mochte es mir wirklich nicht vorstellen, weil bei diesem Gedanken die Schmerzen in meiner Brust unerträglich wurden. Scheiße! Wie sollte das funktionieren? Ich würde wahnsinnig werden wenn er jemand anderem dieses Lächeln schenken würde, was eigentlich nur mir galt. Wenn er jemand anderem seine Hand entgegenstreckte, die er mir jahrelang entgegen gehalten hatte. Vielleicht sollte ich Konoha verlassen? Was man nicht mit ansehen konnte, konnte schließlich nicht verletzen! Aber wollte ich wieder allein durch die Länder ziehen? Ich hatte doch jetzt so etwas wie eine Familie! Nicht nur Itachi, sondern auch Obito und Juugo. Ja, selbst Suigetsu und Karin wollte ich schon dazu rechnen! Lebten wir doch alle mit der gleichen Vergangenheit im Uchiha – Viertel und versuchten uns wieder zu integrieren in ein normales Leben, welches wir alle uns doch so herbeisehnten. Wieso sollte ich da nun wieder ausbrechen und dieses Bild zerstören? Nur weil ich meine Gefühle nicht im Griff hatte? Ich bin ein Uchiha! Es gibt doch nichts, was ich nicht im Griff habe... oder? Ich griff mir schnaubend in mein hellleuchtendes flammendes Haar und stierte wieder in mein Spiegelbild. Doch dieses war nicht mehr da. Irgendwie erschrak ich jetzt doch und merkte, wie sich meine Augen weiteten. Hatte sich wieder dieser Wasserfall aktiviert durch meine Grübeleien? Gab es noch eine Abschlussprüfung? Irgendwie hatte ich ein Déjà – vu. Ich starrte geradewegs in Narutos strahlende, wunderschönen blauen Augen. „Oi, Teme! Du hast es echt geschafft! War auch nicht anders zu erwarten, echt jetzt!“, drang seine ruhige, samtige Stimme an mein Ohr. Reagieren oder bewegen konnte ich nicht. Wieso musste gerade er jetzt in meinen grübelnden Gedanken als Prüfung vor mir erscheinen? Er legte den Kopf leicht schräg und lächelte eines dieses unwiderstehlichen Naruto – Uzumaki – Lächeln. Und erst da fiel es mir auf. Der kleine Unterschied! Der Unterschied zu gestern. Da trug er diesen orangen Trainingsanzug. Also war davon auszugehen, dass dieser Wasserfall nur einen Naruto in seinem orangen Trainingsanzug wiedergeben konnte. Nun stand aber ein Naruto in einem schwarzen, enganliegenden, sehr körperbetonten und nun sehr nassen ANBU – Outfit vor mir und begann zu grinsen als er erkannte, dass meine Gesichtszüge so ganz untypisch entgleist waren. „SASUKEEEE!“, war alles, was ich innerhalb von wenigen Sekunden erfassen konnte, ehe etwas mit ungeahnt heftiger Wucht gegen mich prallte, die Arme um mich schlang und nach hinten, da ich beim besten Willen das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte, umwarf. Mein Biju – Modus erlosch gleich, vermutlich durch den Schrecken den Narutos stürmische Tat auf mich ausgeübt hatte. Ebenso peinlich war, dass ich durch diesen Schreck und das plötzliche Umarmen auch meine Chakrakontrolle gänzlich vergaß und wir uns auf einem See befanden. Mit seinem ganzen Gewicht auf meinem Körper liegend tauchten wir beide in das tiefe Nass ein und mir gelang es Jashin sei Dank wohl aus reinem Reflex, noch tief Luft zu holen, ehe wir untergingen. Dieser See war wesentlich tiefer als er den Anschein gemacht hatte. Ich spürte den nicht weniger werdenden Druck von Narutos Umarmung und öffnete die Augen. Um uns herum alles blau. Über uns die im Sonnenlicht glitzernde und funkelnde Wasseroberfläche und vor mir die glitzernden und funkelnden Augen meines Bakas, die dem Anblick über uns in Schönheit in nichts nachstanden! Und dann berührte er sanft mit seinen Lippen die meinen. Hier. Unter Wasser. Mit kaum noch Restatem in den Lungen. Und scheiße! Es fühlte sich so richtig an! Wer brauchte schon Luft wenn er Narutos Lippen spüren konnte? Nein! Ich sollte solche Gedanken nicht haben! Scheiße! Scheiße! Scheiße! Etwas grober als beabsichtigt stieß ich ihn von mir weg und schwamm hastig zurück an die Wasseroberfläche. Als ich diese durchbrach holte ich erst einmal einen tiefen Luftzug! Verdammte Scheiße! Das hätte nicht sein dürfen! Er ist der Hokage! Ich bin ein Uchiha! Das geht nicht! Ein Nukenin! Ein Verbrecher! Ein Verräter! Ein potenzieller Massenmörder... seit wann neigte ich eigentlich zur Übertreibung? Nein! Nein! Nein! Nein! Ich stemmte meine Arme auf die Wasseroberfläche und stemmte mich hoch. Irgendwie klappte dies nicht so schnell wie sonst. Mein Körper fühlte sich komplett wie Pudding an! Hinter mir hörte ich das erneute Durchbrechen der Wasseroberfläche und Narutos tiefes Luftholen. Er schwieg, schien sich aber auch mit gezielter Chakrakontrolle wieder auf die Oberfläche zu hieven. Kaum das ich stand versuchte ich einfach von ihm weg zu gehen. Das ging alles nicht! Nein! Nein! Wir hätten keine Chance. Es gab zu viel, viel zu viel, was gegen uns sprach. Ich hatte mich schon einige Meter von ihm entfernt, hatte ihn bisher seit diesem Vorfall nicht einmal angesehen, obwohl ich es so gern wollte, da blieb ich stehen. Und es folgte nichts. Er sagte nichts. Ich spürte nur seinen fragenden und auch irritierten Blick. Seine Enttäuschung. Verdammt! So würde das immer zwischen uns stehen. So ging es doch nicht weiter? Wir würden beide wahnsinnig werden! Ich wurde es gerade auf jeden Fall! „Wir müssen mal reden", durchbrach ich unbeabsichtigt hart die Stille. Naruto erschreckte sich kaum merklich und ich spürte deutlich seinen Blick in meinem Rücken. Ich drehte mich zu ihm herum, wagte es aber nicht direkt ihn anzusehen. Stille breitete sich wieder aus und ich fragte mich, warum das so war. Warum niemand von uns das aussprach, was doch so offensichtlich zwischen uns war und lag. Ich hob meinen Kopf und betrachtete ihn eingehend. Seine Augen weiteten sich überrascht für den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie wieder kontrolliert meinen Blick erwiderten. „Ja", entgegnete er knapp und irgendwie hatte ich das Gefühl, ihm irgendetwas genommen zu haben. Glaubte er nicht daran, dass ich auch nur ansatzweise irgendetwas, was er für mich empfand, erwidern konnte? Wirkte ich wirklich so kalt auf ihn? Kannte er mich doch nicht so gut wie ich bisher immer angenommen hatte? Oder verspürte er die gleichen Ängste wie ich? Angst, enttäuscht zu werden? Angst, etwas zu zu lassen, was nicht sein dürfte. Ein Hokage und ein Nukenin. Und während wir da standen und uns schweigend gegenseitig betrachteten, nutzte ich die Zeit, um ihn eingehend zu mustern. Zu lange war mir seine wahre Gestalt verwehrt geblieben, auch wenn ich wusste, dass es nur wenige Tage waren, so war mir nun bewusst, dass es sich angefühlt hatte wie Wochen. Aber ich hatte kaum Zeit seine perfekte Statur zu bewundern, da er sich plötzlich regte, seine Arme vor der Brust verschränkte und mich abwartend musterte, bis ich es ihm gleich tat und auch ich mich regte, indem ich einen kleinen Schritt auf ihn zu ging. „Worüber willst du denn reden?", fragte er schließlich, weil mir plötzlich wirklich nicht mehr klar war, was genau ich überhaupt sagen wollte. Was genau mich noch hinderte, all das, was gerade in mir vorging, einfach zu zu lassen. Diesem Kribbeln eine Chance zu geben. „Na, das hier gerade... da ist doch einiges schief gelaufen", meinte ich immer noch mit ausdrucksloser Mine und fuhr mir nervös durch meine Haare. Über Gefühle zu reden fiel mir wesentlich leichter wenn er schlief! Irgendwie stellte ich mir plötzlich vor, wie es sich anfühlen würde, Naruto jetzt einfach stillschweigend in den Arm zu nehmen und... „Das war doch gerade ziemlich eindeutig, echt jetzt!", unterstellte mir Naruto schroff. Mir stockte für einen Moment der Atem. Glaubte er das wirklich? „Was?", platzte es dann doch ungläubig aus mir heraus. Verstand er denn das Problem nicht? Wusste er denn nicht, worauf er sich da einlassen würde? Wusste er denn nicht, worauf wir uns da einließen? Dachte er, mit einem gegenseitigen Geständnis sei alles gut? Ach verdammt! Das war doch jetzt gar nicht das Problem, oder? Er wusste doch aus meiner Vergangenheit heraus, was Gefühle bei mir verursachen konnten. Das es ein Spiel mit dem Feuer war. Ein gefährliches Spiel! Zudem noch unsere Rollen in diesem Spiel! Der Senyu – Hokage und der Uchiha – Nukenin! „Ich versteh dich nicht, Sasuke! Ich weiß, dass du was für mich fühlst! Echt jetzt! Ich spüre es! Und wenn es etwas ist, was dich an mir stört, dann sag es einfach, ja? Weil es sollte doch nicht das zwischen uns zerstören, was da eindeutig ist! Und schieb es jetzt nicht auf Freundschaft, Teme! Der letzte Kuss war eindeutig!" Naruto klang irgendwie sauer und verstimmt. Warum das denn jetzt? So kannte ich ihn gar nicht! „Ich bin ein Uchiha, Usuratonkachi! Hast du das vergessen? Ein Uchiha! Nach der ganzen Sache mit Itachi hast du aber schon mitbekommen, dass das nicht gerade förderlich ist, oder?", knurrte ich jetzt doch etwas ungehalten weil ich dieses Thema anscheinend nun doch explizit auseinander nehmen musste. Irgendwie hatte ich mir das alles nicht so vorgestellt. Vielleicht aber hatte ihm dieser Hinweis gereicht. Vielleicht verstand er mich doch! Hoffentlich verstand er die Anspielung auf Itachi. „Und? Ich bin ein Uzumaki. Verstehst du? Ein Uzumaki! Und wo liegt da nun das Problem?", hinterfragte er. Typisch, er verstand wieder nichts. Dafür nahm seine angespannte Körperhaltung ab und seine Arme fielen fast schlaff wirkend an ihm herunter. „Ich darf so was nicht fühlen, Dobe!“, setzte ich nun etwas leiser meine Erklärung an. „So'n Schwachsinn! Jeder darf 'so was' fühlen!“, knurrte er umgehend und erntete von mir einen wirklich genervten schiefen Blick. Ich kam wirklich nicht drum herum, ausführlicher zu werden: „Ich bin ein Uchiha und darf nicht... nun ja... ich sollte nicht... lieben!“ Naruto schaffte es innerhalb weniger Sekunden von sauer über enttäuscht in verwirrt drein schauend überzugehen. Ich hatte es geahnt. „Das ich so war, wie ich war, hatte was mit meinen Gefühlen und dem Fluch, der auf meinem Clan liegt zu tun, verstehst du? Meine Gefühle für Itachi!“ „Klar, er ist dein Bruder! Sicherlich hast du ihn geliebt... ich meine, das tust du auch jetzt noch und...oh!“, er stockte und seine Augen wurden größer, „Oh!“ Irgendwie hatte ich gerade das Gefühl, er verstand da irgendetwas gewaltig falsch! Klar, liebte ich meinen Bruder. Er war ja schließlich mein Bruder und gerade ihn und mich verband eine besondere Art der... Oh! „Nicht das was du denkst, Usuratonkachi! Argh! Wie kannst du nur...!“, ich wurde schlagartig rot. Jetzt ging dieses Gespräch auch noch in eine absolut falsche und vor allen Dingen peinliche Richtung! „Ich würde niemals... verstehst du...“, ich winkte nervös mit der Hand ab. „Natürlich! He he!“, auch ihn zeichnete eine zarte Röte und er lächelte beschämt über die wohl in ihn aufgekommenen Gedanken nach diesem letzten Missverständnis. Bei diesem Anblick merkte ich schon wieder deutlich dieses intensive Kribbeln in mir und den inneren Aufschrei einfach alles stehen und liegen zu lassen und meinen Baka in die Arme zu nehmen und... „Also, dann noch mal von vorne!“, seufzte ich und ich spürte wieder seinen aufmerksamen Blick auf meinen Lippen, „Es hieß immer, dass wir Uchihas nur von Kraft, Macht und Kampf besessen seien!“ Ich erkannte ein leichtes Nicken bei ihm. Woher wollte er das so genau wissen? Er hatte doch bisher nur vier Uchihas näher kennengelernt! Itachi, Obito, Madara und mich. Und alle... okay... scheiß Beispiele! Obwohl... so scheiße doch nicht! Damit konnte ich schließlich das Problem untermauern! „Na ja, auf jeden Fall stimmt das so nicht! Wir Uchihas haben da nur ein Problem! Also das ist was Genetisches. Im Kopf!“ „Langsam glaub ich dir echt das du ein Problem im Kopf hast, Teme!“, lachte dieser Idiot gerade laut auf, doch verstummte sofort beim intensivsten meiner finsteren Blicke. „Sei einfach still und hör zu, Dobe! Ist schon schwierig genug, dir das in einer Sprache zu erklären, die du auch verstehst!“, brummte ich und sofort verzog sich sein Gesicht zu diesem niedlichen Schmollmund. Argh! Niedlich! Mit mir stimmt doch wirklich etwas nicht! Vielleicht hatte ich ja doch was am Kopf! „Uchihas dürfen keine tiefere Liebe empfinden! Wenn einem Uchiha einmal Liebe widerfährt, dann werden in ihm alle vorher kontrollierten Gefühle freigelassen. Sie erwachen als tiefgründige Liebe. Kein Clan kann demnach tiefere Liebe empfinden als der Clan der Uchiha! Aber diese ist verflucht, denn wenn derjenige, dem diese Liebe widerfährt sie wieder verliert, also sagen wir durch Verlust oder Verrat oder dergleichen, dann wird diese Liebe augenblicklich in noch tieferen Hass umgewandelt und ersetzt! Das Sharingan spiegelt unser Herz wieder. Es wird durch solche Gefühle zunächst erweckt und findet seine höchste Entfaltung im größtmöglichen Hass! Verstehst du das jetzt?“ Wieder Stille. Und ein Gesichtsausdruck, der mir verriet, dass der Blonde rein gar nichts verstanden hatte. Ich seufzte: „Okay, dann anders!“, ich holte tief Luft, „Madara liebte seinen Bruder Izuna über alles. Dieser starb durch Tobirama und Madaras Hass erwachte. Wir haben alle gesehen und gespürt, wohin uns das geführt hat. Dann Obito. Obito liebte Rin und vertraute Kakashi. Als Rin durch Kakashis Hand starb verlor Obito seine große Liebe und fühlte sich von Kakashi verraten. Auch seinen Hass haben wir alle zu spüren bekommen. Und dann Itachi! Sein bester Freund opferte sich. Er musste unseren Clan auslöschen, den er liebte für das Dorf welches er liebte und seine Eltern ermorden die er liebte... ach, bei Itachi kam viel zusammen und auch bei ihm reichte es zum Mangekyo! Und nun ich...“, diesmal wandte ich meinen Blick von Naruto ab und starrte auf meine Füße, „Ich habe mich schon einmal verraten gefühlt. Und ich hatte auch den Verlust meiner Familie, welches mein Sharingan erweckt hatte, sowie den Verlust meines Bruders zu verkraften und du weißt, wohin mich das geführt hat. Du weißt, wie kurz ich davor stand, nichts besseres zu sein als Madara und du weißt...“ „Du hast mich!“, unterbrach er mich mit weicher Stimme, „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich nicht zulassen werde, dass du dich in deinem Hass verlierst! Ich habe dir gesagt, dass du diesen Hass aufheben und auf meine Schultern legen sollst, nicht wahr, Teme?“ Ein warmes Lächeln umspielt seine Lippen. „Und was ist, wenn dir etwas zustößt!“, flüstere ich leise. „Mir wird nichts zustoßen, weil du doch auf mich aufpasst!“ Ich richtete meine Augen wieder auf ihn. Sah ihn ungläubig an. Vertraute er mir so sehr? Konnte ich wirklich all die Gefühle, die bereits jetzt so intensiv in mir danach schrien, aus mir herauslassen? Sie zulassen? Es überraschte mich, dass ich in seiner Gegenwart so komisch fühlte. „Wenn die Uchihas in der Lage sind, eine solche Liebe zu empfinden, dann wäre es doch echt eine Verschwendung, wenn du sie nicht ausleben würdest, oder nicht?“, irgendwie kam mir Naruto gerade so viel erwachsener vor als ich selbst es war, „Also vielleicht solltest du es einfach mal versuchen und dich trauen, sie zu zu lassen?“ „Glaub mir, da ist bereits jetzt schon ganz schön viel Liebe!“, das meine Stimme zum Ende hin nicht mehr war als ein Hauchen konnte ich nicht verhindern. Und jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Jetzt sah er mich erstaunt an. Seine Augen funkelten vor Erwartung und ich glaubte, dass ich diesem Blick nicht mehr sehr lange standhalten konnte. „Aber du bist der Hokage und ich bin ein Nukenin! Das kann doch nicht funktionieren! Da wird irgendwann das Erwachen kommen!", fügte ich noch schnell hinzu, auch wenn ich natürlich nicht wissen konnte, ob dies wirklich ein Problem werden würde wenn wir beide es so sehr wollten und alles dafür dran setzen würden für unsere Liebe zu kämpfen. Das ich bereits Naruto über alles liebte hatte ich ihm noch nicht gesagt. Irgendwie konnte ich das gerade nicht. Nicht jetzt. Noch nicht. Das ist doch alles noch zu neu und ungewohnt. „Dann finden wir es eben heraus ob es funktioniert!", flüsterte Naruto noch, bevor er seine Lippen auf meine legte. Wo kam er denn auf einmal so schnell her? Es war wie unser letzter Kuss auf dem Gang in Madaras altem Hauptquartier. Es war nur noch schöner, noch intensiver, noch wärmer. Meine Augen schlossen sich von selbst und ich öffnete meine Lippen soweit, dass Narutos Zunge geschmeidig in meinen Mund gleiten konnte. Es war irgendwie noch so unwirklich. Nie, wirklich niemals hätte ich gedacht, dass mich meine Gefühle doch so schnell mitreißen würden und ich auf einmal meinen besten Freund so innig und leidenschaftlich küsste. Hier. Mitten auf dem See vor dem Wasserfall der Wahrheit. Klitschnass. Er wollte mich immer noch und das obwohl ich ein Nukenin und eine tickende Zeitbombe war. Und er will mich noch immer küssen, mich berühren und mich lieben! In meinem Inneren begann mein Blut zu brodeln und mein Herz schlug bestimmt in einer nicht mehr feststellbaren Geschwindigkeit. Kurz lösten wir keuchend unsere Lippen und legten unsere Stirne aneinander. Einander tief in die Augen des Anderen blickend. Bevor ich genauer darüber nachdenken konnte, was ich als nächstes tun sollte, beugte er sich auch schon etwas weiter zu mir hinüber und flüsterte ein „Ich liebe dich so sehr, Sasuke!“ leise in mein Ohr, bevor er erneut seine Lippen vorsichtig auf meine drückte. Langsam ließ ich meine Zunge in seinen Mund gleiten, genoss jedes Gefühl, jeden Stromschlag, den mir dieser Kuss verpasste. Ich begann, mit ihm zu spielen, stupste seine Zunge neckend an, um dann vor ihr zu flüchten. Dieses Spiel ging weiter, eine gefühlte Ewigkeit und dennoch viel zu kurz. Schließlich löste ich mich von ihm und blickte ihn aus verschleierten Augen an. Ich zog ihn noch näher an mich heran und konnte nicht anders, als in seinen strahlendblauen Augen zu versinken. „Ich will mehr...“, flüsterte er, bevor er mich wieder küsste. Immer wieder unterbrach er diesen Kuss, um dann 'mehr' zu flüstern und entfachte einen neuen Kuss. Eine Ewigkeit schienen wir nur diese schnellen, sanften und scheuen Küsse zu teilen. Doch es reichte mir bald nicht mehr! Meine sonst so eiserne Selbstbeherrschung ging flöten. Ich musste in unseren Kuss keuchen. Und auch er konnte wohl nicht länger an sich halten und ihm entfuhr ein sinnliches stöhnen. Es sollte verboten werden so verdammt verführerisch zu sein. Meine Hände glitten langsam unter sein nasses Shirt und fuhren über seinen muskulösen Bauch hoch zu seiner Brust. Sein Atem wurde schneller und der Kuss noch leidenschaftlicher, drängender... Doch anderseits ging das hier alles auch viel zu schnell. Wir drohten uns in dieser Lust und Gier aufeinander zu verlieren und fast zeitgleich lösten sich wieder unsere Lippen und erneut starrten wir uns schwer atmend einfach nur eine zeitlang schweigend an. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen und auch ich tat es ihm gleich. Das Kribbeln auf meinen Lippen war noch so intensiv, dass ich fast automatisch meine Hand hin wandern ließ und meine Finger vorsichtig darüber fuhren. „Tut mir leid, es war nur..“, seufzte Naruto und schloss seine Augen. Der Finger, der gerade noch auf meinen Lippen gelegen hatte, presse ich ihm nun sanft gegen seine: „Psst! Sag bitte jetzt nichts mehr, Naruto. Denn ich bin dir noch eine Antwort schuldig!“, ich erkannte ein verlegendes Zucken seiner Mundwinkel, „Ich hab mich verliebt.. in dich Naruto, ausgerechnet in meinen besten Freund und größten Teme in ganz Hi – no – Kuni und weit darüber hinaus“, sagte ich, bevor ich ihn wieder ansah und nun richtig lächelte, „Ich liebe dich!“ Seine Augen weiteten sich überrascht und seine Hand griff schnell nach der meinen, nur um diese von seinen Lippen wegzuziehen, damit diese wieder frei waren um erneut meine Lippen leidenschaftlich in Beschlag zu nehmen. Ein plötzliches Hüsteln ließ uns jedoch ruckartig auseinander fahren und ein klaffendes Gefühl der Leere überkam mich. Wer oder was wagte es uns zu stören? Den plötzlichen Schrecken der Störung schon vergessend wandte ich mich herum. Motoi. Den hatte ich total vergessen! Der war ja die ganze Zeit schon hier gewesen und hatte wohl alles in jeder Einzelheit mitbekommen! Nicht nur mir schoss eine ungesund wirkende Röte ins Gesicht. Und neben diesem standen nun auch noch ein ziemlich breit grinsender Killer Bee, eine fast noch breiter grinsende Karui und ein etwas verstört aussehender Omoi. Diese Insel bestand also aus Spannern. Tzz! „Was?“, zischte ich keuchend, wobei dieses Keuchen weniger vom Schrecken noch von der Aufregung herrührte, sondern eher von den berauschenden Augenblicken zuvor. Ich musste mich erst einmal wieder sammeln. Und Naruto erging es ebenso! „Lasst euch nicht stören!“, flötete die Rothaarige und ich hätte ihr gerne einen bissigen Kommentar um die Ohren gehauen, als der Kumogakure - Jinchuriki schon schallend fortfuhr. „Liebe ist das schönste der Gefühle auf diesem Planeten!“, ich vernahm sogleich ein Schnaufen von Naruto, doch der rappende Möchte – gern – Poet ließ sich davon nicht stören, „doch hast du uns um Mithilfe gebeten! Konoyarou! Bakayarou!“ Nun hob ich doch teilweise interessiert meine Augenbraue. „Wir haben Nachricht für euch aus Iwagakure vom Tsuchikage bekommen! Mit einem Falken. Ist also wichtig!“, so wichtig konnte es nicht sein, da dieser Omoi allein bei der Überbringung dieser wenigen Worte drohte einzuschlafen. „Mensch, Omoi! So wie du das sagst hört sich das an wie eine Einladung zu einem Begräbnis!“, fauchte die Nebenstehende auch direkt. Dieser zuckte nur mit den Schultern und entfernte dann den giftgrünen Lutscher aus seinem Mund. „Melone!“, rief Naruto neben mir und ich klatschte mir innerlich die Hand an die Stirn. Dieses Inselklima war definitiv nicht gut. Für niemanden! Auf Narutos Kommentar hin erntete dieser unverständlicherweise einen bösen Blick der Kunoichi und der Weißhaarige einen kräftigen Schlag an den Hinterkopf. Erneut wunderte ich mich über die Verfehlung bei ihrer Berufswahl. Motoi schien wohl nun doch der Meinung, diesem Gespräch hier etwas Sinn geben zu wollen und hüstelte erneut: „Orochimaru wurde an der Grenze zwischen Iwagakure und Takigakure gesichtet!“ Sofort versteifte sich mein ganzer Körper. Das war die heißeste Spur seit Beginn dieser bisher durch und durch seltsamen Mission. Iwagakure und Takigakure waren nicht gerade um die Ecke. Zu Fuß würden wir selbst im Biju – Modus mindestens drei Tage brauchen! Naruto neben mir schien noch zu grübeln, was diese Nachricht nun für uns bedeutete, doch eine Entscheidung nahm ich ihm nun schlussendlich ab. Hastig biss ich mir viel zu grob in den Daumen und klatschte meine Hand auf die Wasseroberfläche, auf der wir uns immer noch befanden: „Kuchiyose no jutsu!“ Nachdem sich der leichte Rauch wieder gelegt hatte wurde Degozaru, mein Falke, sichtbar. Allgemeines Erstaunen war in den Gesichtern aller Anwesenden abzulesen. „Naruto! Wir brechen auf!“, lautete mein knapper Kommentar und ich verließ den See um unsere Taschen, welche noch neben der Feuerstelle lagen, an mich zu nehmen. Naruto rührte sich keinen Zentimeter. „Was ist denn?“, ich hörte mich wesentlich schroffer an als ich eigentlich beabsichtigt hatte und der Blonde zuckte etwas überrascht darüber zusammen. „Nimmst du die Route über Yugakure und Otogakure?“, kam es etwas kleinlaut. „Natürlich. Das ist der schnellste Weg!“, mit einem Satz und den Taschen in der Hand war ich auf Degozarus breiten Rücken gesprungen und er breitete sofort seine weiten Schwingen aus, „Naruto? Was ist nun?“ Er schien zunächst unschlüssig, doch dann sprang er genau hinter mich: „Zwischen Otogakure und Takigakure liegt Oni – no – Kuni. Setz mich bitte dort ab. Wir brauchen die Schriftrolle!“ Manchmal war ich doch über Naruto erstaunt. An diese Schriftrolle hatte ich gar nicht mehr gedacht! Und er hatte Recht! Solange Akatsuki noch auf freiem Fuß war und diese seltsame Kugel namens Ketsudama in ihren Händen lag wäre es absolut leichtsinnig unvorbereitet durch die einzelnen Länder zu reisen. Auch, wenn wir nun eigentlich über sie hinweg fliegen würden! „Ich setze dich nicht dort ab!“, grummelte ich leise und sah schon, wie mein Dobe tief Luft einsog um sich zu beschweren, „Wir werden dort pausieren und die Rolle gemeinsam holen. Ich lasse dich das nicht alleine erledigen! Wir bleiben zusammen!“ Aus dem geplanten Protest wurde ein Lächeln über das ganze Gesicht: „So so, du lässt mich jetzt wohl nicht mehr aus den Augen, hm?“ Ich seufzte: „Vergiss es! Die Strecke ist lang und Degozaru brauch auch einmal eine Pause!“ Das blitzartige Ändern der Mimik, von lächelnd zu schmollend, war es mir wert und nach einer relativ kurzen Verabschiedung und Danksagung, sowie dem Versprechen, dass man sich bald wiedersehen würde, erhob sich mein Falke mit kräftigen Flügelschlägen in die Höhe! „Übrigens, Sasuke“, flüsterte er nach kurzer Zeit hinter mir und ich drehte mich zu ihm herum. Er strahlte über das ganze Gesicht und ich fragte mich, wie er es stets schaffte, dass mich dieses Lächeln innerlich so erwärmte: „Alles Gute zum Geburtstag!“ Oh! Den hatte ich auch vergessen. Aber das war nicht das erste Mal, das mir dies passiert war. Für mich war es bisher ein Tag wie jeder andere auch und ohne große Bedeutung. Doch als sich Naruto zu mir hinüberbeugte und mir einen zärtlichen Kuss aufdrückte, wusste ich, dass er mir das bisher größte Geschenk meines Lebens gemacht hatte. Kapitel 20: Kapitel 20: ONI-NO-KUNI ----------------------------------- Kapitel 20 ONI-NO-KUNI „Was gibt es?“ Das waren die Worte, die zu ihm herüberdrangen und ihn frösteln ließen. Uragiri Uzumaki war eigentlich kein Feigling. Dachte er zumindest von sich selber. Aber gerade jetzt war er sich über die sich selbst gebildete Meinung nicht so sicher. Vor einigen Wochen hatte er sich noch sicher gefühlt. In allem was er tat. Es war während des Krieges gewesen, als es ihm nach jahrelanger Suche gelungen war, das letzte benötigte Schriftstück zu finden und zu entziffern. Auszüge einer Übersetzung von einer Steintafel. Und diese Steintafel befand sich in der fast zerstörten Tempelanlage des ehemaligen Uchiha – Viertels in Konohagakure, dem sogenannten Nara – Schein. Eigentlich sei es nur möglich, das ein Rin'negan diese Zeilen dort lesen würde können, doch so wie es der Zufall wollte, war Uragiri nicht der Erste gewesen, der sich näher mit der Vergangenheit der Shinobi befasst hatte. Nur war sein Grund wesentlich ausschlaggebender gewesen dies zu tun als all die Generationen vor ihm, die sich der Erforschung ihrer Entstehungsgeschichte verschrieben hatten. Was war Chakra? Woher kam es und warum war es in dieser brutalen Welt so ungerecht verteilt worden? Und warum hatte sein Clan am Meisten unter diesen Tatsachen zu leiden gehabt? Warum hatten seine Großeltern unter Folter und Krieg zu leiden gehabt und waren gezwungen gewesen, als Flüchtlinge von Dorf zu Dorf zu reisen? Warum waren ihm und seinen Eltern stets Verachtung aufgrund ihrer Herkunft entgegen gebracht worden? Viele Fragen hatte er sich gestellt und auch viele schon beantworten können. Doch diese Antworten hatten ihm nicht den Frieden gegeben, den er sich davon erhofft hatte zu finden. Das Gegenteil war der Fall gewesen. Würde es diese Ungerechtigkeit in dieser Welt doch nur nicht geben! Sie sollte verschwinden! Nur so war es möglich, zukünftige Kriege zu vermeiden und wahren Frieden zu bringen! Dieses dumme Gerücht über ein Kind der Prophezeiung hatte er auch gehört. Auch, dass es sich dabei um einen Uzumaki handeln sollte. So ein Unsinn! War diesem Uzumaki seine eigene Clan – Geschichte nicht bekannt? Dieser sollte über sehr viel Chakra verfügen. Sollte sogar der Hokage des Ninjadorfes Konoha sein! Vermutlich war dieser Uzumaki nur geblendet von seiner Macht. Sogleich dachte der junge Uragiri missmutig erneut an die ungleiche Verteilung. Seine Suche hatte ihn in ein Dorf nahe Kusagakure gebracht. Es war ein kühler Tag gewesen, als ihn eine reichlich vermummte Gestalt auf dem Marktplatz zunächst anstieß und ihn dann doch seltsam musterte. „Du bist unverkennbar ein Uzumaki!“, hatte er schließlich gebrummt und Uragiri war erstaunt darüber gewesen. Zum Einen, weil man ihm seine Clanangehörigkeit doch anzusehen vermochte und zum Anderen, dass dieser Fremde ihn zwar angebrummt hatte, aber dennoch die sonst so gewohnte Verachtung ausgeblieben war. Er hatte nur genickt und der Fremde hatte ihn daraufhin in ein Café gezogen. Nach langem Anschweigen sagte der Fremde, das sein Name Yuri wäre. Nicht mehr. Nicht weniger. Und er zog die tief ins Gesicht gezogene Kapuze herunter. Der Uzumaki war erstaunt. Selten hatte er einer solchen Schönheit gegenüber gesessen! Und zwar in allen Bereichen! Dieser Fremde namens Yuri war bildschön. Er besaß eine unmenschliche Schönheit. Erst Recht für einen Mann, obwohl sich Uragiri bei Weitem nun nicht mehr so sicher war, ob sein Gegenüber männlichen Geschlechts war. Die Gesichtszüge waren weich und freundlich. Die Stimme jedoch tief und warm. Dem zufolge ein Mann. Langes lichtblondes, fast weißes Haar und ebenfalls dunkle Augen mit einem eindeutigen Weißschimmer. Eine dadurch undefinierbare Augenfarbe! Yuri. Ein passender Name. Selbst wenn es nicht sein wirklicher war. Und das dies nicht der wahre Name sein konnte, das hatte Uragiri schon zu Beginn gespürt. Aber der Fremde, der ein Geheimnis um seine wahre Identität machen wollte, faszinierte ihn. Sie unterhielten sich sehr lange. Denn dieser Mann, der augenscheinlich doch nicht viel älter als er selbst zu sein schien, hatte ein Wissen, das ihn zutiefst beeindruckte. Wie konnte ein Mensch über die Geschichte der letzten tausend Jahre so detailliert Bescheid wissen? Er hatte ihm jedes Wort von den Lippen abgelesen. Viele seiner Theorien wurden von dem Fremden bestätigt. Aber er gewann auch neue Erkenntnisse. Gerade wenn es darum ging, woher das Chakra kam. Und er war begeistert! Er erfuhr von Orten und Handlungen. Von neuen Möglichkeiten. Und in ihm kam ein Gedanke, den er nicht einmal vorab für möglich gehalten hätte: Er könnte die Welt verändern! Ihr die Gerechtigkeit wiedergeben. Es verlangte doch nur so wenige Opfer! Und mit diesem Wissen war er in das Land seiner Ahnen zurückgekehrt und hatte SIE gefunden. Und auch, wenn er sich nun doch eingestehen musste, dass er das Recht hatte, sich vor ihr zu fürchten, so wusste er auch, wofür er das alles tat. Knapp verbeugte er sich. Auch sie war schön und geheimnisvoll. Wie der Fremde damals, den er nach ihrem langen Gespräch und der Übergabe einiger Schriftstücke nie wieder gesehen hatte. Doch sie war auch in den Augen Unwissender das personifizierte Böse. Alles was sie tat, alles was sie sagte... selbst jede Bewegung... strahlte den reinen und brutalen Hass auf diese Welt aus. Und in solchen Momenten war er sich nicht einmal mehr so sicher, ob der Weg, den er mit ihrer Wiedererweckung eingeschlagen hatte, der richtige gewesen war. „Kami – sama!“, flüsterte er. Er war sich nie so sicher, wie er sie genau ansprechen sollte. Aber er hatte schnell die Erfahrung machen können, dass es sicherer war, ihr jedes mal den größtmöglichen Respekt zu zollen. War sie einmal in Rage oder erzürnt, so überlebte man diesen Zorn nicht. „Die Tanks 86, 107 und 109 zeigen die gewünschten Ergebnisse!“, und sogleich erkannte er im Gesicht der Weißhaarigen ein Zucken, das ihn vermuten ließ, das sie sich wohl doch über positive Entwicklungen zu freuen schien. „Weiß dieser Orochimaru schon über diese Wendung Bescheid?“, sie setzte sich auf einen ihrer Präsenz kaum angemessenen Sessel und schlug die Beine übereinander. Den Kopf legte sie fast anmutig auf ihre ineinander verschränkten Hände. Ihre Ellbogen bohrten sich spitz in die samtige rote Polsterung der Armlehnen. „Nein. Er befindet sich noch in einem seiner ehemaligen Labore bei Iwagakure. Ich sandte aber bereits einen Falken!“ „Das ist gut! Dann werden wir sie wohl bald zum Einsatz bringen können, nicht wahr, mein kleiner Uzumaki?“ Ihre Stimme klang belustigt. Das kam selten vor. Meist waren es doch die sadistischen Züge ihres Charakters, die sie offen zur Schau trug. Er schluckte, nickte erneut, dabei tief verbeugend und beschloss, rückwärts den Raum zu verlassen. Und obwohl er es in seiner gebückten Haltung nicht sah, spürte er ihren eingehenden Blick auf sich. Ein Frösteln durchzog ihn. „Keine Sorge, dir wird nichts geschehen! Du bist viel zu amüsant!“ Er sah einerseits erleichtert, andererseits irritiert ein wenig zu ihr auf und erkannte ein seltsames Lächeln auf den dünnen, blutroten Lippen: „Ich möchte, dass du all das siehst, was nun geschieht! Du willst es doch auch, nicht wahr? Du nennst es Frieden! Ich nenne es Gerechtigkeit! Und das wir nun bei alle dem noch unseren Spaß haben werden, indem wir all diese Kakerlaken, die sich nahmen was ihnen nicht zu stand, leiden lassen, sie foltern und sie in mein Spielchen mit einbeziehen, macht es doch so unvergleichlich reizvoll und berauschend!“ Er schluckte. Hörbar. „Gewiss, Kami – sama! Sie sollen für ihre Ungerechtigkeiten leiden!“, irgendwie kam dies weniger überzeugend aus ihm heraus als er es beabsichtigt hatte. Er traute sich gerade noch nicht einmal darüber nachzudenken. Hatte er doch das Gefühl, dass sie, die da vor ihm thronte, auch dazu in der Lage war, seine innersten Gedanken herauszulesen wie aus einem Buch. Sie war wunderschön. Aber auch beängstigend, brutal... ja. Sie war wirklich das Böse. Und er hatte es heraufbeschworen. Wo war er hier nur hineingeraten? Deidara stand direkt seitlich hinter ihm. Dahinter folgte nur noch die weit hoch ragende Felswand der Schlucht. Der Iwanin atmete hastig. Schien er doch noch nicht ganz bei Kräften zu sein. Sasori wollte nun wirklich keinen Kampf. Seine Sorge war schließlich nun eine ganz andere. Wie lange würde es dauern, bis Kakuzu auffallen würde, das er den Stab aus Deidara entfernt hatte. Und wie lange würde es ihm gelingen, sich von diesem Kampf, der nun jeden Augenblick beginnen konnte, fernzuhalten? Sanft legte er die Hand auf die Schulter des unwesentlich größeren Bombenlegers und näherte sich dessen Gesicht an. Kakuzu und Hidan sollten keinen Verdacht schöpfen. Dennoch wollte er den Treiben des anderen ehemaligen Akatsuki Teams so lange wie möglich beiwohnen. Vielleicht bekäme er so die Möglichkeit, erneut diese seltsame Kugel zu begutachten. Vielleicht war es auch noch möglich, eine Probe zu entnehmen! „Dei, konzentriere dein Chakra und verschwende es nicht. Wir werden es zur Flucht brauchen!“, wisperte er in das Ohr Deidaras. Hidan schien interessiert daran, warum sie sich wohl zu sehr im Hintergrund aufhielten und nicht so sehr aufspielten wie er selbst. Irgendwie musste er von sich selbst ablenken. Sachte strichen seine Lippen über die Wange des Blonden und er spürte, wie Hidan angewidert das Gesicht verzog und sich von ihnen abwandte. Auch wenn er zugeben musste, das er es gerne tat... für diese zwischenmenschlichen Dinge war nun wirklich nicht die Zeit und auch nicht der richtige Ort. Aber nun war es doch ein vorteilhaftes Mittel zum Zweck. Denn so konnte er sich sicher sein, dass ihnen zumindest der Silberhaarige nicht zu viel Aufmerksamkeit schenkte. Deidara nickte nur mit leicht überrascht wirkenden Augen. Vermutlich war er sich dieser ganzen Problematik auch noch gar nicht bewusst. Sasori war es schließlich auch noch nicht gelungen, Deidara auch nur ansatzweise davon zu unterrichten, was er bisher herausgefunden hatte und wie er sich nun ihre weiteren Schritte dachte. Er brauchte Proben. Das war sicher. Und er brauchte einen guten Plan. Einen Plan, der es ihm ermöglichte, mit Proben und Deidara zusammen unbescholten diesem Kampf hier zu entkommen. Hidan und Kakuzu schienen sich gerade über die Verteilung der Gegner zu unterhalten. Der Nukenin aus Sunagakure erkannte die Gesichter seiner drei anwesenden Landsleute. Und zudem spürte er noch weitere Chakren in unmittelbarer Nähe. Das gefiel ihm nicht. Bei nur drei Gegnern war die Wahrscheinlichkeit gering, das Kakuzu oder Hidan darauf bestehen würden, das er eingriff. Aber anscheinend würde die Verstärkung der Sunanins nicht mehr lange auf sich warten lassen. Hidan lachte plötzlich schallend auf und drehte sich zu ihm herum: „Und ihr? Irgendwelche Besitzansprüche oder darf ich mich austoben?“ Dieser Jashinist nervte ihn ungemein! Viel zu sehr schienen ihn nun diese violetten Augen des Priesters zu fixieren. Er wusste, das seine Augen dem blutgierigen Blick des Anderen nicht begegnen dürften. Sofort würde dieser seine Abneigung zum Kampf erkennen: „Tu, was du nicht lassen kannst!“ Kakuzu hatte sich nun ganz seiner Oberbekleidung entledigt und Sasori erhielt einen flüchtigen Blick auf den Rücken des Takigakure – Nukenin. „Was ist das denn ekelhaftes?“, beschrieb die Schwester des Kazekage den Anblick wirklich treffend. Sasori hatte sich eindeutig den schönen Künsten verschrieben und daher konnte er den angewiderten Blick der Blondine mehr als nur verstehen. Kakuzu mochte zwar durch seine Techniken unsterblich geworden sein in gewisser Hinsicht, doch empfand er seinen Weg in die Unsterblichkeit wesentlich ästhetischer! Ein Geräusch ähnlich einer zerplatzenden Seifenblase drang an sein Ohr und zeigte ihm, das nun auch die gegnerische Verstärkung eingetroffen war. Er erkannte Kakashi Hatake. Den Kopierninja mit dem Sharingan. Gewiss kein einfacher Gegner. Langsam sah er seine Chancen schwinden, sich wirklich bis zum Ende aus allem heraushalten zu können, zumal nun ein ihm völlig Unbekannter mit kurzem schwarzen Haar sich der Gruppe näherte. Kakashi erklärte den Sunanins die Masken Kakuzus. Warum Kakuzu die Möglichkeit nicht nutzte und einfach angriff war dem Rothaarigen jedoch ein vollkommenes Rätsel. Dieser schien in aller Seelenruhe die Masken aus seinem Körper zu lösen und sie in Position zu bringen. Irgendwie stieß ihm ein befremdlicher Geruch in die Nase. Seine Kunst war nicht nur schöner, sondern auch geruchsneutraler. Ein erneuter Punkt auf der Liste, warum er hätte nie mit Kakuzu zusammen ein Team bilden können! Der fremde Schwarzhaarige stand nun dicht bei Kakashi. Ein beiger, fast bodenlanger Mantel bedeckte seinen ganzen Körper und ließen keine Schlussfolgerung auf Status oder Herkunft zu. Vermutlich ein Jonin aus Konoha. Vom Alter her würde er dadurch eher zu Kakashi passen. „Hach, es werden immer mehr! Das wird Jashin aber freuen!“, Hidans lauter Einwurf ließ ihn wieder auf seine Begleiter sehen. „Hidan, halt dich zurück! Kakashi und Obito Uchiha brauchen wir auch lebend!“, grummelte der Älteste unter ihnen. Obito Uchiha? Hieß so der Fremde? Ein Uchiha? Wie war das möglich? Hatte Itachi damals nicht mit allen aus seinem Clan, mit Ausnahme dieses nervigen kleinen Bruders, kurzen, blutigen Prozess gemacht? War diesem schwarzhaarigen Gefrierschrank etwa einer durch die Lappen gegangen? Dieses nachlässige Arbeiten hätte er ihm gar nicht zugetraut. Er konnte es sich so gar nicht vorstellen! Itachi war viel zu zu trauen. Er hatte ihn immer als einen Spion gesehen und ihm nie getraut. Aber eines hatte Sasori ihm lassen müssen... Itachi erledigte seine Aufträge stets zur vollsten Zufriedenheit! Also: Wo hatten die denn nun noch einen Uchiha ausgegraben. Und Sasori ahnte schon, das man das Wort 'ausgraben' sicherlich so stehen lassen konnte. Also wenn es sich wirklich um einen Uchiha handeln sollte, dann würden seine Chancen, sich hier möglichst wenig bis gar nicht einmischen zu müssen ganz rapide sinken. Denn Uchihas hatten das Sharingan. Und Kakashi hatte das Sharingan. Dazu noch die wirklich beachtlichen Fähigkeiten des Kazekage. Der rothaarige Nukenin seufzte innerlich auf. Sollte er abwarten, bis er dazu aufgefordert wurde, einzugreifen oder doch besser von Anfang an seine Unterstützung freiwillig anbieten? Doch Kakuzu schien von seinem Eingreifen gerade generell abzusehen. Dieser war in einer Diskussion mit Hidan vertieft. Zumindest klang der Disput danach. Plötzlich schossen aus den Armen des Takigakure – Nukenin die schwarzen Jiongu – Ranken auf die beiden Sharingan – Träger zu. Hatte sich dadurch Sasoris Problem schon von alleine geklärt? Er sollte lieber dem Geschehen folgen anstatt seinen Gedanken nachzuhängen, rügte er sich schon selbst innerlich. Der Kopierninja sprang vorausschauend nach seitlich oben hin weg und entging dadurch Kakuzus schnellem Angriff. Nur der Andere schien trotz Sharingan keine so schnellen Reaktionen vorzuweisen und schimpfte während seines Sprungs mit seinem Kameraden:“Baka – shi! Konntest das nicht früher sagen?“ Das Jiongu erfasste den beigen Mantel und zerfetzte diesen gänzlich. Darunter konnte Sasori eine komplett schwarze, enganliegende Alltagskleidung erkennen. Nichts, was darauf hinwies, welchen Rang dieser Uchiha inne hatte noch die Herleitung daraus, über welche Fähigkeiten dieser wohl verfügen würde. Nur das ihm sehr wohl auch bekannte Wappen des Uchiha – Clans war klein an einem Kunaibeutel zu erkennen, welcher an seinem rechten Oberschenkel befestigt war. „Kann ich wissen, dass du immer noch so lahm wie früher bist? Und zudem... wer hat die denn da damals rekrutiert?“, grummelte dieser Kakashi weiteren Attacken ausweichend. Die beiden Ninjas aus Konohagakure schienen wirkliche Probleme unter den dicht aufeinanderfolgenden Jiongu – Attacken des Takigakure – Nukenins zu haben. Aber Sasori fand das Gespräch der Beiden, welches trotz ihrer Ausweichmanöver weitergeführt wurde, wesentlich interessanter. Was hatte der Kopierninja gemeint? Rekrutiert? „Das war ich nicht! Ich hab Nagato da seine Freiheiten gelassen und nur beratend auf ihn eingewirkt!“ Nagato? Etwa der Nagato? Es war zwar schon einige Jahre her, dass er Konan kennengelernt hatte, doch er erinnerte sich noch recht gut an den Tag. Er hatte gegen die blauhaarige Schönheit aus Amegakure antreten müssen, da dieser seltsame Mann, der sie begleitet hatte, seine Fähigkeiten sehen wollte. Dieser Kerl hatte sich als Nagato vorgestellt. Er sei Leiter der Organisation Akatsuki auf der Suche nach gleichgesinnten Shinobi und man hätte ihm von ihm, Sasori, berichtet. Also war dieser Obito Uchiha wohl dieser ominöse Berichterstatter hinter Nagato gewesen. Wie da nun Madara Uchiha noch hineinpasste war ihm noch nicht so ganz klar. Jedoch schien dieser Obito Uchiha bei Weitem kein unbeschriebenes Blatt und erst Recht nicht der unschuldigste Bewohner dieses Planeten zu sein! Wie war es ihm da gelungen allen Anschein nach wieder in Konoha aufgenommen zu werden? War dieser neue Hokage wirklich so gutherzig? Anders wusste er diese grenzenlose Naivität nicht zu benennen. Schließlich hatte dieser Uchiha gewissermaßen wesentlich mehr auf dem Kerbholz als er! „Dann wirk doch jetzt mal beratend auf uns ein und lass dir was einfallen, Obito!“, schnauzte der Shinobi mit der Maske zum Anderen hinüber. Ein erneuter Angriff Kakuzus erfolgte und schien die beiden Shinobi zu ummanteln. Unbewusst musste Sasori schlucken. Wenn den Konohanins etwas zustoßen würde, dann wäre es das mit Verhandlungen mit diesem Hokage gewesen! Wenn dieser Hokage nach dieser Höhlenaktion überhaupt noch lebte, aber er wollte nun einmal optimistisch bleiben. Mehrere Blitze zuckten laut knallend und zerschnitten die Jiongu – Stränge, welche die beiden Shinobis erfasst hatten und diese konnten somit auf einen erhöhten Felsvorsprung ausweichen. Sie schienen ihr weiteres Vorgehen noch ausdiskutieren zu wollen, da fiel Sasori auf, dass sich ihre Blicke begegneten. Dieser Obito Uchiha starrte ihn und seinen blonden Freund regelrecht an. Und da sah er es! Das Gesicht des Schwarzhaarigen erhellte sich! War der nicht ganz dicht? Neben ihm rankten sich bedrohlich die Jiongus hoch und die Masken sowie Hidan schienen den Sunanins gehörig Probleme zu bereiten und dieser Kerl schien sie tatsächlich anzugrinsen! „Hey!“, rief er in ihre Richtung. Meinte er wirklich sie? Wie unnötig! Er wollte nicht, das man ihn und Deidara in diesen Kampf verwickelte! Nun würde auch Kakuzu darauf aufmerksam werden, das er sich bisher ganz herausgehalten hatte. Das war nicht gut! Aber ebenso war es doch auch fast schon dämlich, dass er sie hier so ansprach! Sollten diese Shinobis nicht froh darüber sein, das er und Deidara bislang keine Ambitionen gehegt hatten hier aktiv zu werden? Wieso wollte dieser Uchiha unbedingt, dass er von ihnen beachtet wurde? Der Kopierninja neben ihm erhob ebenfalls kurz reichlich irritiert wirkend eine Braue. „Hallo Deidara – senpai!“ Sasori spürte, wie Angesprochener neben ihm zusammenzuckte und dann mit fragendem Blick nach oben zu diesem Uchiha starrte. „Kennen wir uns, hm?“ Sasori war nun reichlich irritiert und ließ seine braunen Augen interessiert zwischen seinem Partner und dem Uchiha hin und her zischen. Dieser seltsame Kerl kratzte sich trotz der Ausweichmanöver grübelnd am Kopf. Irgendwie wirkte er überhaupt nicht beunruhigt und das störte Sasori. Kakuzu war bei Weitem kein einfacher Gegner. War dieser Uchiha ein Vollidiot oder war er sich einer noch nicht gezeigten überlegenen Stärke einfach nur wahnsinnig sicher? „Klar!“, rief dieser nun von seiner erhöhten Position herunter, grinste breiter und verstellte plötzlich seine bisher dunkel klingende Stimme, „Deidara – senpai!“ Deidara zuckte und stand plötzlich stocksteif da. Sasori konnte seinem Partner ansehen, wie es gerade in dem hübschen blonden Köpfchen ratterte. Was wurde hier nun gespielt? Sasori erkannte plötzlich die aufsteigende Wutröte im Gesicht des Iwanin: „Was zur Hölle! Tobi! Kannst du mir mal verraten was du bei den Konohas machst?“ „Tobi?“, flüsterte Sasori. Er erinnerte sich an einige Erzählungen Deidaras. Tobi war sein Nachfolger bei Akatsuki gewesen und Deidaras Partner. So eine Witzfigur mit oranger Maske. Sollte er diese nicht eigentlich tragen? Und nun fragte er sich wirklich, wie es einem Akatsuki gelungen war in Konoha aufgenommen zu werden trotz ihrer Vergangenheit? Dies ließ ihn alles immer mehr hoffen! Obito sprang vom erhöhten Felsvorsprung hinunter und landete genau zwischen Sasori und Deidara. „He he! Lange nicht mehr gesehen, Deidara – senpai!“, der Schwarzhaarige kratzte sich verlegen am Hinterkopf und ignorierte die teils verwunderten und teils fragend wirkenden Gesichter neben ihm. Sasori hielt unweigerlich für wenige Augenblicke die Luft an. Dieser Konohanin war eindeutig nicht mehr ganz dicht. Egal, ob ehemaliger Akatsuki – Gründer oder Mitglied oder was auch immer oder nicht. Man gesellte sich nicht Kopf kratzend zum Feind und begann ein nettes Schwätzchen! Doch Deidara schien diese Tatsache überhaupt nicht zu stören. Sobald dieser Fremdling seine Stimme verändert hatte schien Deidara in ein anderes Programm umgesprungen zu sein! Immer noch mit leichter Röte im Gesicht verpasste der Blonde dem Neuankömmling in ihrer kleinen Runde eine gewaltige Kopfnuss! „Oi oi oi! Deidara – senpai! Was soll denn das?“, wich dieser sich die beiden Armen um den Kopf schützend geschlungen einen Schritt zurück. „Was das soll?“, fauchte der Iwanin. Sasori war über die plötzlich erwachende Energie seines Freundes erstaunt. „Was das soll? Tobi! Du hättest mir sagen müssen, das dieser Uchiha – Bengel meine größte Kunst überlebt hat!“ Es herrschte kurz Stille, welche nur von den Kampfgeräuschen im Hintergrund überschattet wurden. Sasori fragte sich nun, ob diese Frage Deidaras Ernst war und er konnte dem Anderen die gleiche Frage in dem schwarzen Auge ablesen. Aber dem bedrohlichen Aufblitzen in den blauen Augen nach war davon aus zu gehen! „Aber ihr seit doch dabei... gestorben!“, kam es zögerlich mit dieser seltsam verstellten Stimme und schnell hatte er bemerkt, dass dies wohl die falsche Antwort gewesen war, denn der geringe Abstand wurde schnell überwunden und es folgte eine weitere Kopfnuss. „Ich unterbreche ungern... aber was willst du, Uchiha?“, unterbrach sie Sasori barsch. Einerseits interessierte ihn dieses Gespräch, andererseits war er dadurch zu sehr abgelenkt vom Kampfgeschehen. Und dies könnte schließlich ein schwerwiegender Fehler werden! „Sasori no Akasuna hatte noch nie die Muse länger als nötig zu warten, nicht wahr?“, die Stimme klang nun mit einem Schlag wieder wesentlich dunkler und reifer und Deidara war diesmal derjenige, der einen Schritt zurück wich. Sasori beschloss diesen Uchiha aus medizinischer Sicht heraus die schwerwiegende Schizophrenie zu bescheinigen. Es wirkte fast schon unheimlich, wie schnell und genau dieser zwischen diesen Rollen des Akatsuki Tobi zum Konoha Uchiha wechseln konnte. „Mich interessiert das warum?“ „Das warum?“, Sasori schnaubte abfällig, „Nach dem Warum haben wir uns auch gefragt, als wir wieder von den Toten auferstanden sind!“ „Das sind einige! Das hat nicht direkt etwas mit euch zu tun! Kein Grund, Akatsuki wieder ins Leben zu rufen!“ „Das haben wir nicht“, Sasori nickte mit dem Kopf in Richtung Kampfgeschehen, „Kakuzu berichtete von einer neuen Organisation und wir Beide“, er wies mit dem Finger zwischen sich und Deidara, „haben nicht vor, uns dieser anzuschließen!“ „Haben wir nicht, Danna?“, nun wirkte Deidara reichlich verwirrt. „Nein. Haben wir nicht!“, der Rothaarige legte mit einem sanften Lächeln auf den Lippen eine Hand auf die Schulter des Blonden. Dies und der Blickwechsel zwischen den Beiden blieb Obito nicht ganz verborgen. Dann zuckte er und aktivierte augenblicklich sein Sharingan: „Runter!“ Mehr aus Reflex statt aus Befehlsgehorsam folgten Sasori und Deidara der Aufforderung des Schwarzhaarigen und duckten sich. Sogleich erfolgte ein ohrenbetäubender Knall, gefolgt von einer Sturmwand mit orkanartigem Ausmaß, der ihre Körper zunächst an den harten Boden presste um sie dann versuchte hinaufzuziehen. Ein größerer, durch die Luft gewirbelter Felsbrocken drohte nun genau über ihren Köpfen auf die Erde zu stürzen. Blitzschnell umgriff Obito die beiden kleineren Körper der Nukenins und sprang gerade nach oben. Der Fels steuerte immer noch genau auf sie zu und Sasori sowie Deidara hielten erschrocken die Luft an. Doch der Fels glitt durch sie hindurch, zerschellte unter ihnen auf dem Boden und sie landeten wohlbehalten neben dessen Trümmern. „Wie?“, war Deidara der Erste, der die Sprache wiederfand. „Eine Raum – Zeit – Verzerrungstechnik!“, war nur die knappe Antwort. „Und damit kommst du erst jetzt, hm!“, fauchte es sofort zurück und zu Sasoris Erstaunen fand sein Blonder nun auch noch die Kraft, sich den Kragen des Uchihas zu schnappen und ihn näher an sich heranzuziehen, „Wenn du so was drauf hast, dann hättest du doch damals auch mehr tun können, als nur zu nerven, hm?“ „Wenn ich alles hätte selber erledigen sollen dann hätte ich euch nicht gebraucht!“ Obitos Stimme war weiterhin seine eigene geblieben. Und dies war wohl auch der Grund, warum sich Deidaras Griff lockerte und sich dann löste. Dieser neue Tobi, der da nun vor ihm stand, irritierte ihn noch zu sehr und hinderte ihn etwas daran, in alte Verhaltensmuster ihm gegenüber zurück zu fallen. „Was wisst ihr über die neue Organisation?“, Obito hingegen blickte emotionslos zum Rothaarigen. Allein dieser Blick bestätigte dem Sunanin, dass das vor ihm wirklich ein Uchiha war. „Nichts genaues. Ich bin gerade dabei, Informationen zu sammeln!“ „Und wie ich dich kenne, gibt es diese Informationen nicht umsonst!“, Obito hob eine Augenbraue und grinste schief. Er wusste, das Sasori ein gewiefter Hund war. Dieser tat nichts ohne genaueste Überlegungen und ohne Nutzen für sich selbst. Der Angesprochene schwieg. Er nickte nur leicht. „Du bist nun wieder menschlich, nicht wahr?“, auch diese Frage Obitos wusste Sasori nicht genau zu deuten und nickte erneut. „Dann pass auf! Ich werde euch beide hier ziehen lassen. Sobald ihr Informationen habt kommt zu diesem Ort!“ Ein wütender Schrei Hidans war zu hören, gefolgt von einer Detonation. Niemand im Umkreis konnte sehen, wie der Konohanin dem Nukenin ein kleines Stück Pergament in die Hand drückte. Doch dann spürte Sasori etwas Neues und doch so bekanntes: „Verschwinde Uchiha! Hau ab!“ Obito verstand die plötzliche Wandlung in der Mimik des Sunanins nicht. Noch beachtlicher war, das dieser sich nun direkt vor ihm und Deidara stellte. Fast schon eine schützende Körperhaltung annahm. Überrascht folgte er dem geweiteten Blick des Rothaarigen, der ihn zur Hand des Nukenin aus Takigakure führte. Nur rund hundert Meter von ihnen entfernt stand ein irre vor sich hin lachender Kakuzu und hielt etwas weit über seinem Kopf. Obito war in all den Jahren, in denen er die Akatsuki Organisation aus dem Hintergrund geleitet hatte, nie aufgefallen, dass Kakuzu so lachen konnte. Es klang unwirklich. Fremd. Bedrohlich. Nicht wirklich menschlich. Und das, was er in seiner Hand gen Himmel hielt schien es auch nicht zu sein. Es war eine blutrote, hellleuchtende Kugel. Ihr intensiver Glanz wirkte surreal, aber irgendwo auch fesselnd und anziehend. Das war selbst ihm neu. Und Obito war sich eigentlich sicher, das er alle Techniken Kakuzus kannte! „Jetzt geht der Spaß erst richtig los!“, und irgendwie hörte sich Sasoris Stimme bei Weitem nicht so an wie es dieser Satz hätte vermuten lassen. Und irgendwie hatte Obito gerade gar kein gutes Gefühl das Kakashi so dicht an Kakuzu dran stand. Es war nicht die angenehme Wärme, die plötzlich fehlte. Auch nicht der auffrischende Wind, der deutlich an meinen Haaren zog. Es war der erste Tropfen kühlen Nass, der meine Wange traf und mich so aus meinem Schlaf riss. Wobei... Schlaf war es nicht. Es war mehr ein Dämmerzustand, der mich erfasst hatte. Und nicht nur mich. Naruto hinter mir hatte sich in meinen weiten Mantel gekrallt, welchen ich schon kurz nach Abflug übergestreift hatte, da trotz der Hitze der Flugwind über dem weiten Ozean recht eisig wirkte. Er lag zusammengerollt auf dem Rücken Degozarus und schlummerte friedlich. Selbst jetzt, wo wir ziemlich offensichtlich in eine aufkommende Gewitterfront hineinflogen. Regen! Das Land dürstete nach dieser wochenlangen Hitzeperiode förmlich danach und auch mir war er nach den Tagen der anstrengenden Reise äußerst willkommen. Nur hätte er noch ein klein wenig warten können, denn durch ein Gewitter zu fliegen war alles andere als angenehm. Sorge bereitete es mir allerdings nicht. Auch Degozaru wusste um meine enge Verbundenheit mit dem tödlichen Element. Ein Blitzschlag würde uns sicherlich niemals ereilen. Ich betrachtete das Land unter uns, welches wir zügig überflogen. Noch hatte ich keine genauen Anhaltspunkte, wo wir uns gerade genau befanden. Von oben sah alles noch einmal ganz anders aus. Aber ich war mir schnell sicher, das ich selbst auch noch nie dort gewesen war. Es war eine reichlich zerklüftete Felslandschaft. Absolut unwirtschaftlich. Trostlos. Sicherlich auch menschenleer. Wer oder was würde hier schon leben wollen wo nichts anderes war als Geröll und grauer Splitt? In der Ferne, dort, wo die regenschweren Wolken eins mit dem Boden zu werden schienen, erkannte ich ein paar wenige Tupfer satten Grüns. Degozaru hielt genau Kurs darauf. Die Tropfen mehrten sich zügig und auch der Wind frischte noch um einiges auf. Nicht mehr lange und wir würden uns im Zentrum dieses Gewittersturms befinden. Ich betrachtete meinen schlafenden blonden Freund. War er eigentlich noch mein Freund? Oder besser gefragt... Konnte man noch befreundet sein, wenn man sich liebte? Er seufzte. Es klang angenehm. Irgendwie fühlte ich mich wohl und das obwohl wir ins Ungewisse flogen und nicht wussten, was uns in den nächsten Tagen oder gar Stunden erwarten würde. Mein Hauptaugenmerk lag sicherlich auf dem schnellen Auffinden Orochimarus. Aber auch diese Schriftrolle war von größter Wichtigkeit. Noch eine Begegnung mit dieser ominösen Kugel würde sicherlich nicht noch einmal so glimpflich ablaufen. Ein leises Quieken neben mir und das festere Zusammenraffen des von seiner Hand umschlossenen Stückes meines Mantels ließen mich erkennen, das Naruto seine Augen nun halb geöffnet hatte und mich verschlafen anblickte. Ich musste lächeln, den ein weiteres Quieken folgte und das lag nur an den Regentropfen, welche ihn wohl überrascht hatten in seinen Träumen. Mit seiner freien Hand wuschelte er sich durch sein Haar und versuchte sich dann wieder aufrecht hinzusetzen, was etwas umständlich aussah, da er meinen Mantel wohl nicht los lassen wollte. Ich kommentierte das nicht. Betrachtete nur einen der Tropfen, welcher von einer langen Strähne, die nun in sein Gesicht fiel, abperlte und über seine Wange lief. Ohne es wirklich bewusst zu bemerken legte sich meine Hand auf seine Wange und mein Daumen strich diesen Tropfen beiseite. Eigentlich eine unsinnige Handlung, da der Regen durch seine zunehmende Stärke bald für ausreichend Nachschub sorgen würde, doch die Augen Narutos, die nun freudig aufblitzten, ließen in mir eine angenehme Wärme aufsteigen. „Guten Morgen, Teme!“, flüsterte er und beugte sich schnell zu mir herüber und flüchtig spürte ich seine warmen Lippen auf meinem Mund. Diesem Gefühl folgte ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch und ein Brennen auf meinen Wangen. Sein Gesicht verharrte nur wenige Zentimeter vor meinem und aus seinem Lächeln wurde ein breiteres Grinsen: „Daran wirst dich jetzt gewöhnen müssen, echt jetzt! Ich lass dich nämlich nicht mehr gehen!“ Wie kann er nur so anziehend sein? Seine Augen. Sein Lächeln. Dieses tropfnasse, strahlend blonde Haar. „Tzz!“, murmelte ich und versuchte meinen Blick von ihm abzuwenden, merkte aber, dass mir das nicht so ganz gelingen wollte, weil ich immer noch zu ihm herüber schielte. Irgendwie wollte ich nichts mehr verpassen von dem, was er tat. Er streckte sich und leise hörte ich es in seinen Schultergelenken knacken. Es war sicherlich nicht angenehm gewesen, in dieser Haltung auf einem wackeligen Adlerrücken zu schlafen. Aber er hatte mir und auch Degozaru wohl voll vertraut. Schließlich hätte ihn mein Kuchiyose – Partner auch während des Fluges galant abwerfen können. Chakrakontrolle hin oder her. Im Tiefschlaf konnte diese niemand aufrecht erhalten und selbst ich hatte es nicht gewagt mehr als nur vor mich hin zu dämmern. „Wo sind wir?“, hörte ich ihn fragen und bemerkte, wie er sich nun auch die vorbeiziehende Landschaft näher betrachtete. „Keine Ahnung wo genau. Ich denke aber, das wir bald da sind!“ „Hm!“, er hob eine Augenbraue und fixierte seltsamerweise einen seltsam geschwungenen Gebirgskamm, „Wir sind wirklich bald da! Spürst du es nicht?“ Was sollte ich denn spüren? Den Regen? Die kalte und zugige Luft? Ich zuckte mit den Schultern. „Na, Utakata!“ „Uta... wer?“, manchmal waren Narutos Gedankensprünge selbst für mich ein wenig zu unübersichtlich. Er kratzte sich grübelnd am Kinn: „Na ja. Vielleicht spürst du es nicht. Ich mein, ich bin mit allen Bijus verbunden und du eigentlich nur mit Kurama und Utakata und ich teilen uns ja nun Saiken. Ist schon eine coole Entwicklung, dass ich nun die anderen Jinchuriki so spüren kann!“, er lachte leise auf, „Du hättest früher schon Jinchuriki sein sollen! Hätte mir viel Zeit beim Suchen nach dir erspart!“ „Du bist manchmal so ein Idiot!“, stöhnte ich auf, musste aber dennoch schmunzeln, weil ich einfach seinem ansteckenden Lachen nicht ganz widerstehen konnte. Es war schön, das Naruto und ich anscheinend doch mit dieser nicht ganz so schönen Vergangenheit mittlerweile so locker umgehen konnten. „Tja, Teme! Ich wusste halt schon wesentlich früher als du, was ich wollte!“, wieder beugte er sich näher zu mir herüber, „Und das warst du!“ „Woher willst du das denn so genau wissen?“, diesmal beugte ich mich, sichtlich für ihn absolut überraschend, ihm entgegen und küsste ihn. Es war nicht mehr als ein leichtes aufeinander drücken unserer Lippen und dennoch reichte es für ein erneutes, heftiges Kribbeln. Es breitete sich schlagartig vom Bauch über den ganzen Körper aus. Von ein paar Schmetterlingen konnte hier nicht mehr die Rede sein! Das war eine Invasion von Shinos kompletter Käferzucht auf meine Innereien! Ich spürte, wie sich Narutos Lippen zu einem Lächeln unter meinen verzogen und wir lösten uns von einander. „Heißt das, du bist damals nur abgehauen, weil du so schrecklich schüchtern bist?“, er lachte auf und ich verdrehte die Augen. Was hatte ich eben noch gedacht? „Wie kann man nur so anziehend und idiotisch zugleich sein?“, sprach ich nun meine Gedanken diesmal laut aus und Naruto unterbrach sofort sein Lachen. Deutlich erkannte ich seine Überraschung: „Du findest mich anziehend?“ „Würde ich sonst sagen, das ich dich liebe, Usuratonkachi?“, seufzte ich und lächelte. Sein Gesicht erhellte sich. Wieder dieses intensive Strahlen und meine Verwunderung darüber, warum die Regentropfen in seinem Umfeld nicht einfach verdampften. „Kannst du das noch mal sagen... ohne dieses Schimpfwort?“, fast schüchtern klang er und erwartungsvoll legte er seinen Kopf schräg. „Okay. Dann bleibt nicht mehr viel übrig von diesem Satz. Nur... U – SU – RA – TON – KA - CHI!“ Seine Wangen bliesen sich wieder auf und seine Unterlippe schob sich nach vorne. Und ich? Ich lachte. Ich lachte richtig laut und befreiend auf. Er war so ein Kindskopf und so vorhersehbar in seinen typischen Reaktionen! Und dann traf es mich mit voller Wucht und überraschend. So sehr, das ich nach hinten fiel und froh war, das Degozaru ein wirklich großes Exemplar von Adler war. Naruto lag auf mir, seine Arme um mich geschlungen und er so fest an mich gedrückt, das ich wirklich bewegungsunfähig war. Sein Kopf lag neben meinem. Seine Wange an meine gedrückt und sein heißer Atem streifte mein Ohr: „Ich liebe dein Lachen, Teme! Ich habe dir ein Versprechen gegeben! Ich bleibe immer bei dir und werde den Fluch, wie du es nennst, brechen! Ich werde dein Schicksal ändern! Ich liebe dich, Sasuke! Und du wirst mich nicht mehr los, echt jetzt!“ Die Überraschung seiner plötzlichen und stürmischen Umarmung war schnell verschwunden. Wärme durchflutete mich. Wundervolle, belebende und berauschende Wärme. So sehr, das ich nicht einmal mehr den Regen und den Wind spürte. Nur noch ihn. Und unsere schnell aber im Einklang schlagenden Herzen. Erneut fanden unsere Münder zu einander. Ich wollte mehr davon. Von diesem Gefühl. Von dieser Wärme. Von ihm. Schnell vergaß ich alles um uns herum und spürte bereits, wie sehnsuchtsvoll ich darauf gewartet hatte, das seine Zunge die meine anstupste. Spürte, wie sich eine Hand von ihm von meinem Rücken löste und mir in den Nacken glitt. Sich dort in meine Haare krallte. Seine Lippen von meinem Mund abließen... Seine Zunge meinen Hals hinunterfuhr... Ich seufzte auf... Wie die andere Hand nach vorne über meine Seiten und meine Brust nach unten... Mein Herz konnte nicht mehr schneller schlagen... seine Finger schoben sich unter den Saum meines Shirts während seine Zunge wieder fordernd in meinen Mund drang... hmm... so gut... diese Wärme die er ausstrahlte... mehr... er keuchte laut gegen mein Unterlippe... seine Finger streichelten höher... mir wurde irgendwie... wow... sein Körper rieb sich an meinen... das ist gut... das ist... als... Ein Schrei. Schlagartig lösten wir uns beide zeitgleich von einander. Degozaru kreischte laut. Es war nichts alarmierendes, obwohl mein Herz durch das plötzliche Aussetzen aufgrund des Schreckens etwas anderes vermuten lassen würde. Wir keuchten beide ungehalten. Nervös. Irgendwie war es Naruto und mir nicht vergönnt, uns ohne Unterbrechungen einmal näher miteinander zu befassen. Auch wenn ich den leichten Ärger in mir aufkommen spürte, so wusste ich doch auch, das wir eigentlich nicht wirklich in der Situation waren uns jetzt unseren Gefühlen hinzugeben und übereinander herzufallen. Unser gegenseitiges Geständnis hätte zeitlich gesehen nicht ungünstiger fallen können. Gerade in solchen Zeiten dürfte es schwierig werden sich nicht zu verlieren. Degozaru hatte mir mitteilen wollen, das er nun zum Landeanflug ansetzen würde und dieser aufgrund des Gewitters etwas wackliger als von meinem Kuchiyose – Partner gewöhnt sein würde. „Halt dich fest! Es geht runter!“, murmelte ich etwas verlegen und wand mich unter Narutos Umarmung heraus. Er schien auch nicht erfreut über diese Unterbrechung gewesen zu sein und hatte wohl die gleichen Gedanken wie ich. Zumindest war gerade jetzt sein Gesichtsausdruck für mich nicht zu deuten. Frust? Enttäuschung? Was hatte er denn erwartet was wir nun hier machen würden? Etwa...? „Wir werden schon noch einen Zeitpunkt finden, das fortzusetzen!“ Was bitte redete ich denn da? Wir hatten doch gerade weitaus wichtigere Prioritäten und... ach, verdammt! Ich wollte es doch auch! Ich wollte ihm auch nah sein und ihn berühren und spüren und... Was war das bitte? Das war doch sicherlich nicht das Denken und Handeln, welches ein Shinobi, nein, schlimmer noch, ein ANBU haben sollte! Dieses Flattern im Magen. Dieses Kribbeln im ganzen Körper bis in die Fingerspitzen. Dieses schummrige Gefühle wenn ich spürte, das seine wunderschönen Augen mich ansahen. Diese seltsamen Gedanken und vor allen Dingen diese Wörter in meinem Kopf, die da ganz sicherlich nicht hingehörten wie... wunderschön, niedlich oder dieser unaufhörlich innerlich, fast schon unangenehm befehlende Schrei: 'Küss ihn! Berühr ihn!' Noch ehe ich an meinem eigenen Verstand zweifeln konnte und die aufgekommene Röte im Gesicht ganz unterdrückt hatte, spürte ich es wieder: Diese Wärme. Ich blickte auf. Ihn erneut direkt an. Und er strahlte. Warm. Hell. Mein Licht. Mein Leben. Ob wir uns nun im senkrechten Sturzflug inmitten eines Gewitters befanden oder nicht... „Ganz sicher werden wir das fortsetzen, Naruto!“, und meine Hand legte sich auf seine hitzige Wange. Sein strahlendes Grinsen wurde breiter. Ich spürte sein aufsteigendes Chakra. Er sprang auf und aktivierte den Kyuubi – Modus. Warum tat er das jetzt? Hatte ich eine potenzielle Gefahr nicht erkannt? Er zwinkerte mir zu: „Wer zuerst unten ist!“ und sprang. WAS?! „NARUTO!“ Ich beugte mich über den zum Segelflug geweiteten linken Flügel Degozarus und sah diesen hellen lichterloh brennenden Schweif ähnlich einem Kometen, der Naruto nun war, auf die Erde zu rasen. „Baka! Das sind rund 2000 Meter!“, schimpfte ich wohl mehr zu mir selbst, da er mich sicherlich schon nicht mehr hören würde. Warum hatte er jetzt diese unüberlegte Handlung gemacht? Wieso stürzte er sich aus 2000 Metern Höhe auf einen ziemlich scharfkantig aussehenden Gebirgskamm, welcher durch die tiefliegenden Regenwolken auch noch reichlich versteckt darunter lag? Dieser dämliche, kindische Idiot! Ich wies meinen Adler an, seinen Sinkflug zu beschleunigen. Degozaru sank zunächst langsam im kreisenden Sinkflug immer tiefer, nun zog er seine Schwingen näher an seinen Körper und stürzte sich in die Tiefe. Näherte sich ebenfalls dem Boden an und zielte wohl auf das nun langsam erkennbare Ziel ab: eine größere, in einem Felsen eingeschlagenen Tempelanlage, an deren Fuß ein größeres Dorf erkennbar wurde. Ich erkannte Naruto knapp über dem Boden. Er fuhr vier seiner Chakraarme aus und diese schlugen vor ihm auf dem Boden auf und fingen seinen Sturz ab. Also hatte er sich nicht spontan dazu entschlossen, in den Tod zu springen. Sehr gut. Das gab mir die Möglichkeit ihn zu töten! „Erster!“, rief er freudig strahlend zu mir hoch. Ja, ich bring ihn um! Und wenn ich es nicht tat, dann würde es der Fuchs sicherlich tun! Denke nicht, das es so in seinem Sinne war, dass dieser Trottel von einem suizidgefährdetem Hokage sein Chakra für neue Freizeitaktivitäten missbrauchte! Es war der Innenhof dieser nun für mich immer größer werdenden Tempelanlage, in dem er nun mittig stand und wild mit den Armen zu mir hoch winkte. Seinen Kyuubi – Modus hatte er bereits deaktiviert, als nun auch Degozaru wild mit den Flügeln schlagend den Sturzflug abfing, fast schon galant neben Naruto landete und ich mit strafendem Blick neben ihn sprang: „Was sollte das, Dobe? Du kannst nur im Rikudo – Modus fliegen! Was soll also dieses idiotische Verhalten?“ Sein nasses, blondes Haar fiel ihm zerzaust in die Stirn und er verschränkte lachend die Arme hinter dem Kopf. Er war weit weg von einem Verhalten, das ihn auf die Position eines Hokage schließen ließ. Irgendwie sah ich gerade meinen 13 – jährigen Teamkameraden neben mir. „Oi, Teme! Ich brauchte gerade diesen... öhm... Kick!“, er wandte sich ab und schien sich den verregneten und dadurch gräulich tristen Innenhof genauer anzusehen, „Musste Druck abbauen!“, das kam wesentlich leiser und auch beschämter klingend. Darauf konnte ich schlichtweg nicht reagieren. Meine Mordpläne vergessend spürte ich selbst die aufkommende Röte in meinem Gesicht und auch noch das mittlerweile abklingende Gefühl in meiner Körpermitte. Was genau war da nur eben ins uns gefahren? „Tut mir leid, das da eben!“, er stierte zwar gerade zu einer größeren Pfütze mittig im Hof, dennoch spürte ich, wie er ab und an zu mir herüber schielte, während ich dankbar über Degozarus Halsfedern strich und dem Adler damit signalisierte, das er sich fürs Erste zurückziehen konnte. Bis auf die leisen rauschenden Geräusche des niedergehenden Regens und der nun lauter werdenden Schritte einiger Shinobi, die wohl nicht mit Besuch von oben gerechnet hatten und nun, wesentlich zu spät in meinen Augen, sich uns nun annäherten, hörte man nichts. Degozaru verschwand in einer größeren Rauchwolke und ich gesellte mich neben meinen Blonden. „Schon in Ordnung, Baka! Wir haben beide nicht nachgedacht!“ Naruto lachte leise: „Wie du das so kühl sagen kannst, Teme! Kannst ruhig ehrlich sein! Ich hab dich besprungen wie ein triebgesteuerter Rammler und mal ehrlich...“, er legte seine Hand auf meine Schulter und brachte sein Gesicht in mein Blickfeld, „es hat Lust auf mehr gemacht!“ Das sich meine Augen minimal weiteten quittierte er mir mit einem breiteren Grinsen. „Nicht jetzt und nicht hier, Usuratonkachi!“, und nun lachte er wirklich laut auf und lief auf einen gewölbten Torbogen zu. Anscheinend war er wirklich schon einmal hier gewesen. Die Shinobi, die uns während unseres Gesprächs nach und nach umstellt hatten, schienen ihn erkannt zu haben, denn sie rührten sich nicht. Daher beschloss ich kurzerhand, ihm zu folgen. Mich irritierte, das hier niemand sprach. Man hätte zumindest einmal eine Begrüßung oder dergleichen verlauten lassen können, doch niemand machte hier den Anschein, als wäre man über unser plötzliches Auftauchen verwundert. Kein Wort. Keine Fragen. Nun denn. Keine Fragen störten mich nicht. Hieß ja auch für mich, das ich dann nicht unnötigerweise antworten müsste. Hinter diesem Torbogen lag ein schmaler, langer Gang. Naruto behielt sein Tempo bei und schritt diesen entlang runter bis zu einer größeren Schiebetüre. Dort blieb er schließlich stehen und drehte sich zu mir herum: „Utakata wusste von unserem Kommen. Ich hatte es ihm bereits mitgeteilt!“ Natürlich fragte ich mich gerade innerlich, wann er das gemacht hatte in den letzten Tagen. Schließlich war er ein Fuchs mit neun Schwänzen gewesen und nicht gerade äußerst kommunikativ. Andererseits war mir auch klar, dass es da noch viele Dinge gab, die ich nicht so ganz verstehen konnte, aufgrund der Tatsache, das ich bei diesem ganzen Jinchuriki – Zeugs noch nicht so ganz durchstieg. Doch Naruto störte sich nicht an meiner fragend hochgezogenen Augenbraue, sondern redete stattdessen munter weiter: „Und Shion hat uns vermutlich eh kommen sehen! Ab und an kann die so was und solang es nicht mal wieder mein Ableben ist...“ Nun gesellte sich meine zweite Augenbraue auf gleiche Höhe und diesmal reagierte auch Naruto. „Ach... He he! Ich vergesse immer, das dir die Namen bestimmt überhaupt nichts sagen, echt jetzt!“ Seine Hand legte sich derweil auf den Türgriff und war gerade dabei diesen zur Seite zu schieben, als die Türe auch schon reichlich schwungvoll von innen her aufgeschoben wurde. Der Anblick, der sich mir nun bot, ließ meine Augenbrauen weiterhin in der jetzigen Höhe sprichwörtlich erstarren. Wollte ich wirklich Gesichter zu den Namen sehen, die mir laut Naruto nichts sagten? Langsam bezweifelte ich dies immer mehr. Hieß es nicht, man erkannte an den Freunden den Charakter einer Person? Was sollten mir nun Narutos Freunde sagen? Und was sagte das über Naruto aus? Und für mich die wohl wichtigste Frage: Was sagte das über mich aus, der doch Naruto und alles an ihm ziemlich offensichtlich liebte? Gingen wir doch einmal Narutos Freundschaften genauer durch... Zuerst diese Gestalten von Shimagame. Ein in die Jahre gekommener jedoch dem Jugendwahn noch schlimmer als Tsunade verschriebener Möchte - Gern – Rapper, einem dauerpessimistischen Lollylutscher, einer vermutlich untervögelten hysterischen Schlägerin mit Minderwertigkeitskomplexen und einem Tierpfleger mit voyeuristischen Zügen... deren Verwandtschaft in Kumo lasse ich jetzt einmal etwas außer Acht. Das der aufbrausende Raikage ein ziemliches Aggressionsproblem hatte, welches dringendst behandelt werden sollte hatte ich auch schon beim ersten Kagetreffen spüren dürfen. Diese Mizukage brauchte auch ganz dringend einen Mann. Dabei war die Männerquote relativ hoch in unserem Job. Aber die Gestalt nun vor mir, die schoss wirklich den Vogel ab! Er hatte ungefähr unsere Größe und sein Blick, der zuerst auf mir lag und dann zu Naruto hinüber huschte wirkte kalt und emotionslos. Und für mich war dieser Gedanke allein schon reichlich erstaunlich. Irgendwie hatte ich dadurch und durch die Bekanntschaft mit Sai und dessen nicht vorhandener Mimik das Gefühl, das ich unbewusst einen Trend gesetzt hatte, der nicht der Nachahmung dienen sollte! Seine Augen wirkten zusammengekniffen und dunkel. Doch konnte ich einen goldbraunen Glanz ausmachen. Die Haare schienen von einem dunklen Braun, wirkten aber gerade ebenso schwarz. Zudem waren sie hinten kurz und vorne lang. Hing doch sein langes Pony über die ganze linke Gesichtshälfte und reichte bis zum Kinn. Im Kontrast dazu seine sehr blasse, fast ungesund aussehende Hautfarbe. Als hätte er nie die Sonne gesehen. Der Hauptgrund, warum meine Brauen in ihrer Position verharrten, war allerdings, dass dieser Kerl vor uns, der nicht viel älter sein konnte als wir selbst, anscheinend nicht wusste, wie man sich vernünftig kleidete. Oder er wollte vermutlich im Ganzen so aussehen, als hätte man ihn gerade geweckt. Denn sein hellblauer Yukata war offen. Dadurch lag sein kompletter, jedoch recht muskulöser Brustkorb zur Begutachtung frei. Hatte er sich dieses Kleidungsstück nicht enger schnüren können? Neben mir kicherte der Blonde und mir fiel auf, dass er unseren Blickwechsel amüsiert beobachtet hatte. „Oi, Sasuke! Das ist nicht dein vergangenes Spiegelbild! Das ist Utakata!“ Mein vergangenes Spiegelbild? Erneut wandte ich wieder mein Augenmerk auf diesen Utakata und tatsächlich... Verdammt! „Naruto! Du musst in meiner Abwesenheit wirklich gefrustet gewesen sein das du Doppelgänger suchen musstest!“, ich trat an dem schweigsamen Yukataträger vorbei in den Raum, „Jedoch hatte mein freizügiger Kleidungsstil damals Gründe. Ich denke nicht, das euch Jinchuriki Juin – gegebene Flügel oder dergleichen aus dem Rücken wachsen!“ Das hämische Anheben meines Mundwinkels konnte ich nicht unterdrücken, welches sich jedoch sogleich verflüchtigte, als ich bemerkte, das Naruto seinen Blick einen Augenblick zu lange auf den Brustkorb des Anderen richtete! Was sollte das denn nun werden? „Oi! Der Stil gefällt mir aber ganz gut und du hattest immer etwas an, was... hehe... deine Statur betonte!“, flötete er nun mit hinter dem Kopf verschränkten Armen und leicht neckischem Grinsen in meine Richtung und folgte mir. Dieser Utakata, der immer noch kein Wort über seine Lippen gebracht hatte, schloss nun die Türe hinter uns und zog sich nun doch etwas Stoff über seine nackte Brust. Innerlich dankte ich ihm dafür. Irgendwie hatte es mich doch gestört, das Naruto so fixiert darauf gestarrt hatte. So sehr, das ich mir schon überlegte, ob ich meiner Otogakure – Garderobe im Schrank wieder mehr Beachtung schenken sollte, auch wenn diese sicherlich bei vielen in Konoha nicht gern gesehen wurde. Aber meinem Blonden schien das ja irgendwie zu zusagen. „Ihr unterhaltet euch aber jetzt nicht wirklich über eure Klamotten, oder?“ Wie aus dem Nichts erschien neben diesem Dunkelhaarigen eine wesentlich kleinere, zierliche Frauengestalt. Dunkelblondes Haar, kristallgrüne Augen. Ein ansprechender erster Eindruck. Ungewöhnlich, wenn ich an die bisherigen Freundschaften Narutos dachte. Dieses Mädchen kicherte: „Und ich dachte, ihr Ninjas seit echte Kerle!“ „Oi! Hotaru – chan! Wir sind echte Kerle! Aber so was von!“, Naruto stemmte breit grinsend seine Arme in die Hüfte und hob die Brust an. Die Blondine kicherte noch mehr, drehte sich dann aber mir zu: „Hallo! Wir wurden uns noch nicht vorgestellt!“ Und Manieren hatte sie auch! Hätte ich auch nicht vermutet! „Mein Name ist Hotaru Tsuchigumo. Ich bin die Führerin des Tsuchigumo Clans und neben mir steht mein Mentor Utakata – sensei!“, sie wies auf den ehemaligen Türsteher. Ich nickte ihr zu: „ Uchiha. Sasuke Uchiha!“ Sie klatschte völlig überraschend und unerwartet in ihre Hände und ihre Augen strahlten: „Ein echter Uchiha? Wirklich? Habt ihr auch diese... diese Augen? Kann ich die einmal sehen?“ Na toll! Erster Eindruck dahin. Naruto lachte und schlug mir sachte zwischen die Schulterblätter: „Tja, Teme! Egal wann und egal wo! Die Mädels wollen immer was von dir, echt jetzt!“ Ich knurrte nur: „Tzz!“ „Diese Frage meiner Schülerin tut mir sehr leid, Uchiha – san!“ Oh! Er konnte doch reden! Und seine Stimme klang... meiner wirklich ähnlich! Irgendwie tonlos, emotionslos und sehr trocken. Dazu kaum eine Regung im Gesicht. Hatte Naruto vielleicht unbewusst Freunde gesucht, die mir ähnlich waren? „Sie interessiert sich derzeit sehr für Kekkei Genkais aller Art und versucht sie in ihren Studien genauer zu analysieren!“ „Schon in Ordnung!“, entgegnete ich ebenso kühl und richtete meinen Blick wieder auf die Blondine, welche sich nun an den Arm ihres Sensei geklammert hatte. Ich seufzte. Warum tat ich das nun? Ich aktivierte mein Mangekyo Sharingan und sie schrie begeistert auf, löste den Griff bei ihrem Sensei und sprang mich begeistert an. Tzz. Frauen! Irgendwie schaffte ich es durch einen Schritt nach hinten den von mir gewünschten Mindestabstand von einer Armlänge zu ihr zu halten. Fasziniert sah sie mir tief in die Augen, knabberte dabei nervös auf ihrer Unterlippe. Irgendwie machte mich das auch nervös. „Hotaru – chan! Das ist nicht ganz ungefährlich einem Uchiha so in die Augen zu gucken!“, Naruto positionierte sich nun neben mich, „Da haben sich schon viele Mädchen drin verloren!“ Aus reinem Reflex schoss meine Hand nach oben und klatschte ihm an den Hinterkopf: „Der Einzige, der gleich verloren geht, bist du, Usuratonkachi!“ „Hey, Teme! Was soll denn das!“, brummte er direkt zur Antwort und rieb sich über seinen blonden Schopf. Utakata nahm die Hand von Hotaru und zog sie mit entschuldigendem Blick in meine Richtung etwas beiseite und Naruto nutzte dies und beugte sich zu meinem Ohr herüber. „Schon vor langer Zeit habe ich etwas ganz anderes und viel Wichtigeres bei dir verloren!“ Dieser warme Atem. Diese doch nun für mich eindeutigen Worte. Dieses dadurch hervorgerufene Kribbeln, welches nun von meinem Ohr aus in den ganzen Körper strahlte. Ich sah ihn überrascht an und er grinste. Doch nicht dieses typische Naruto – Grinsen. Dieses war anders. Es verstärkte dieses Kribbeln und noch ehe ich etwas sagen konnte flüsterte er nun etwas lauter: „Ich weiß. Nicht jetzt und nicht hier!“, und damit entfernte er sich etwas von mir. Aber sein Blick ruhte weiterhin auf mir. Irgendwie machte mich dieser Dobe ungewohnt nervös. Ich war doch sonst nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen! War das noch normal? Seit unserem Gespräch beim Wasserfall war ich irgendwie... nennen wir es empfänglicher für diese Zweideutigkeiten und deren richtiger Übersetzung. Dann wandte er sich gänzlich Utakata zu und irgendwie versetzte mir dies einen Stich. Warum konnte er seine Aufmerksamkeit nicht bei mir lassen? Warum galt nun seine Aufmerksamkeit diesem Abklatsch meiner selbst? Dieses stechende Gefühl gefiel mir ganz und gar nicht. Und selbst wenn ich mein Sharingan jetzt deaktivieren wollte, so wäre dies gerade in diesem Moment nicht möglich und ich könnte noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, warum das so war. Eisern behielt ich meinen Blonden im Blick und beobachtete jede Geste, Handlung und jeden Blickwechsel zwischen ihm und dem Dunkelhaarigen. Ich war so vertieft darin, dass ich den Inhalt ihres Gespräches kaum mitbekam. Inhaltlich ging es sicherlich um unsere neuen Erkenntnisse zur derzeitigen Problematik namens Kaguya. Dieser Utakata war der eigentliche Jinchuriki von Saiken, dem Rokubi, und war damit ebenso dieser neuen Gefahr ausgesetzt wie all die anderen Jinchuriki, die noch lebten oder wiederbelebt worden waren. Das betraf nun auch mich. Denn ich war so gesehen der Jinchuriki des Kyuubi, während Naruto alle Bijus unter sich vereinte und somit als Jinchuriki des Juubi gesehen werden konnte. Wobei ich mir sicher war, dass unter allen Bijus Kurama seine größte Aufmerksamkeit hatte. Und erneut fühlte ich einen Stich. Selbst der Fuchs hatte Narutos Aufmerksamkeit! Warum schmerzte mich dieser Gedanke denn nun so plötzlich? Ich versuchte mich abzulenken. Dieses Bild störte mich und verursachte ein unwohles Gefühl. Der Raum, in dem wir nun standen war sehr geräumig, wies aber so gut wie gar kein Mobiliar auf. Gegenüber der Tür, durch die wir eingetreten waren, war ein größeres Podest. Darauf waren einige Matten und Kissen verteilt und eine direkte Einsicht war auch nicht möglich, da ein riesiger Baldachin die Sicht versperrte. Wäre dies ein Fürstentum, so wäre dies sicherlich ein Thronsaal. Jedenfalls machte dieser Raum allen Anschein danach. Nur fehlte hier der Fürst oder auch die Fürstin. Nur wir waren hier. Der Baldachin schien aus einem sehr feinem Gewebe hergestellt worden zu sein, denn obwohl ich selbst in diesem Zimmer keinen Luftzug verspürte schien er sachte in einem nicht vorhandenen Wind zu wehen. Mehr gab es hier wirklich nicht. Auch das fehlende Personal fand ich etwas seltsam. So kam es, das ich wieder dort landete, wovon ich eigentlich abgelenkt werden wollte. Beim Blonden vor mir. Wie er lachte. Wie er Utakata eine Hand auf die Schulter legte und dieser aus seiner Mimikstarre erwachte und ihm ebenfalls ein Lächeln schenkte. Wie Naruto dann zur nebenstehenden Blondine sprach und diese dann auch lachte. „Er ist wirklich ein attraktiver Mann, nicht wahr?“, hauchte mir eine sanfte Stimme nun in das Ohr, in welches zuvor Naruto geflüstert hatte. Der Effekt war jedoch nicht der Gleiche. Diesmal erschrak ich nur. Ich hatte niemand weiteres in diesem Raum gespürt außer Naruto, Utakata, Hotaru und mich... und doch stand sie neben mir und verwirrte mein Sharingan. Denn ihre Präsenz strahlte seltsam. Das war kein normales Chakra, welches ich da spürte. Jeder Shinobi verfügte über Chakra. Und dieses strahlte meist bläulich wenn man es einer Farbe zuordnen müsste. Narutos und meines hatte zudem durch Kurama einen leichten roten Schimmer. Bei Utakata erkannte ich ebenso einen roten Glanz in seinen Chakrabahnen. Aber diese Person neben mir... ihr Chakra strahlte maßgeblich hellgelb. Nur vereinzelt ein normaler Blauschimmer. Irritiert kniff ich meine Augen nur einen Augenblick zusammen nur um dann festzustellen, das ich alleine da stand. Wo war dieses Mädchen hin? Um mich selbst drehend huschte mein Blick erneut durch den ganzen Raum, aber es hatte sich nichts an der Ursprungssituation geändert. Nur Naruto, Utakata und Hotaru standen weiterhin unweit von mir entfernt und nun fiel mir erst auf, das mich Naruto fragend betrachtete. „Oi, Teme! Was ist denn los? Suchst du was?“ Ich rieb mir über meine Augen. Hatte ich mir das gerade nur eingebildet? Vielleicht hätte ich auch besser ein wenig auf dem Hinflug geschlafen anstatt nur vor mich hin zu dämmern. Ich deaktivierte mein Sharingan. Vielleicht waren meine Augen immer noch überreizt von der langen Schlacht gegen Madara. „Nein. Es ist nichts, Dobe!“, flüsterte ich zur Antwort und rieb mir erneut über das Gesicht. „Hast du das gehört? Utakata und Hotaru – chan werden heiraten!“, kaum hatte ich meine Hand aus meinem Gesicht gezogen wurde mein ganzes Blickfeld wieder von Naruto eingenommen, der sich breit grinsend direkt vor mich positioniert hatte. Oh! Ich schob Naruto etwas zur Seite und konnte nun wieder die anderen Beiden hinter ihm erkennen: „Herzlichen Glückwunsch!“ Und das meinte ich wirklich ernst. Schließlich war nun einer meiner Doppelgänger keine potenzielle Gefahr mehr für mich. Nun ja, wäre er eh nicht. Aber mir gefiel nun einmal diese Vertrautheit zwischen ihm und Naruto nicht. Und ebenso wenig gefielen mir die ganzen Gedanken die ich mir hier machte. Was war nur mit mir los? „Danke, Uchiha – san!“, hauchte Hotaru mir ziemlich verlegen entgegen und senkte etwas ihren Kopf, „Wir waren deswegen auch bei Shion – sama um uns den bestmöglichen Tag für die Trauungszeremonie nennen zu lassen!“ Anscheinend war dieses Mädchen ziemlich abergläubisch. Wenn man heiraten wollte, sollte man heiraten. Da war doch der Tag an sich nicht wichtig, sondern eher die Gefühle für einander. „Shion – sama befindet sich derzeit in ihrer Meditation“, unterbrach mich ihre Stimme in meinen abschweifenden Gedanken, „Später findet nämlich die jährliche Prozession ihr zu Ehren statt. Daher bat sie uns, euch euer Zimmer zu zeigen! Möchtet ihr uns folgen? Wir bringen eure Taschen schnell hoch und dann zum Essen!“ Ich zuckte nur mit den Schultern, während bei Naruto beim Stichwort Essen ein deutliches Strahlen in den Augen zu erkennen war. Sicherlich. Es war schon eine Weile her seit dem wir das letzte Mal etwas wirklich nahrhaftes zu uns genommen hatten und auch wenn die Zeit drängte und wir hier eigentlich nur schnell eine Schriftrolle entgegennehmen wollten, so verspürte ich nun auch das aufkommende Hungergefühl sowie die Sehnsucht nach einem weichen Bett. Wenn ich schon Halluzinationen von nebenstehenden Mädchen hatte, die nicht wirklich da waren, so war das doch auch ein deutliches Zeichen für mich, das ich vor dem baldigen Zusammentreffen mit Orochimaru etwas Erholung brauchte. Also folgte ich der vorausgehenden Hotaru durch eine mir bislang nicht aufgefallenen Seitentüre hinter dem Podest in einen weiteren Gang und einige Stufen nach oben. Utakata blieb einige Schritte zurück während Naruto fast auf gleicher Höhe neben mir her schritt. Durch die Enge der Gänge berührten sich unsere Arme und rieben leicht aneinander. Früher und auch ehrlich gesagt jetzt hätte mich diese direkte Nähe gestört. Bei ihm tat sie das nicht. Jedes Streifen verursachte eine ungewohnte, fast schon elektrisierende Spannung zwischen uns. Ich betrachtete ihn von der Seite. Er sah nur stumm geradeaus. Seine Lippen umspielten ein sanftes, fast schon verträumtes Lächeln. Er schien gedanklich schon lange nicht mehr am gleichen Ort zu verweilen wie sein Körper. Irgendwie spürte ich auch bei mir ein Lächeln. Naruto war wirklich schön. Wie diese Stimme der eingebildeten Frau zuvor gesagt hatte: Ein wirklich attraktiver Mann. Und er war an meiner Seite! „Träumst du, Teme?“, seine Frage überraschte mich, war doch sein Blick weiterhin nach vorne gerichtet. „Nein, Dobe! Das habe ich gerade über dich gedacht!“ Ganz leicht wandte er den Kopf zu mir herum. In seinen halb geschlossenen Augen erkannte ich einen zuvor noch nie gesehenen Glanz. So intensiv und so berauschend, das ich spürte, wie mein Herzschlag ins Strudeln geriet. Hätte er mich eben auf Degozarus Rücken genau so angesehen, dann hätte ich ganz sicherlich jedes Kreischen meines Kuchiyose – Partners ignoriert! Wie von alleine suchten die Finger meiner linken Hand sein rechtes Gegenstück. Stupsten seine warmen Finger vorsichtig an, berührten sie und wurden schließlich von seiner Hand fest umschlossen und zärtlich gedrückt. Ich lächelte. Was war das nur für eine Wendung? Hier liefen nun zwei herausragende männliche Shinobi, die Bezwinger Madaras, händchenhaltend und mit vielsagendem Lächeln auf den Lippen durch eine Tempelanlage auf dem Weg in ein gemeinsames Schlafgemach. Vor drei Wochen hätte ich bei diesem Bild bei einem mir fremden Pärchen sicherlich den Kopf geschüttelt und bei dem Gedanken, das mir selbst das widerfahren könnte nach meinem eigenen Verstand gefragt und nun... Nun war ich einfach nur glücklich! Stand mir dieses Glück überhaupt zu? Zudem, gerade jetzt sollten wir dieses Gefühl doch nicht haben! Eine neue Gefahr namens Kaguya wappnete sich gegen uns. Mein Bruder lag im Sterben und die Akatsuki schienen auch noch nicht so ganz in Vergessenheit geraten zu wollen. Hotaru öffnete eine weitere Schiebetür und trat zur Seite um uns einen Blick in das Zimmer sowie den Eintritt zu ermöglichen. Es war ein freundlicher großer Raum mit vielen Fenstern, an denen aus dem gleichen feinen weißen Stoff, wie unten im Thronsaal der Baldachin gearbeitet war, sanft die Vorhänge wehten. Inmitten des Raumes fiel unser aller Augenmerk auf ein riesiges Futon, welches unter sehr vielen Kissen förmlich zu verschwinden drohte. Ansonsten fand sich auch nicht wesentlich mehr Mobiliar in diesem Raum wie unten im Saal. Nur eine größere Kommode bat Stauraum. Aber wir hatten auch nicht vor, hier einen längeren Aufenthalt zu verbringen und würden höchstens bis zum nächsten Morgengrauen hier verweilen. Naruto warf seinen Rucksack auf den Boden und kniete sich, nachdem er unsere ineinander verschränkten Finger gelöst hatte, daneben. Nach wenigen Sekunden zog er seine blaue Jonin – Kluft heraus und stand auch schon wieder: „Ich spring schnell unter die Dusche. Gib mir drei Minuten. Oder willst du mitgehen?“ Sein nun sehr anzügliches Grinsen verschlug mir fast die Sprache. Hotaru, die wie Utakata auch ebenfalls noch anwesend war, zeigte deutliche Röte im Gesicht, während bei ihrem Meister und Verlobten keinerlei Regungen ersichtlich wurden. Er konnte das wirklich gut! Der schien anscheinend mit solch einer Aussage seitens Naruto gerechnet zu haben, da er auch unser Händchenhalten auf dem Gang zuvor zwar deutlich gesehen, aber mit weniger Interesse beachtet hatte. Vielleicht gab es das da, wo er herkam, häufiger. Also gleichgeschlechtliche Beziehungen. Wenn ich mich nicht irrte kam er aus Kirigakure. Irgendwie erhärtete sich dieser Verdacht, das er so etwas vermutlich kannte, bei mir. Denn schließlich würde das auch erklären, warum die Mizukage offensichtlich keinen Mann fand. Ich versetzte Naruto mit einem begleitenden abfälligem Schnauben einen Hieb mit meinem Ellbogen in die Rippen und er wandte sich auflachend von mir ab und schritt in ein kleines Nebenzimmer. Er war einfach unverbesserlich! Obwohl ich wusste, das er sich ebenso Gedanken und Sorgen machte, vermutlich noch wesentlich mehr als ich, blieb er augenscheinlich ruhig und zeigte dies durch ganz normales Verhalten. Mein Blick folgte ihm und ich spürte ein sanftes Lächeln auf meinen Lippen. Dieses Nebenzimmer war offensichtlich wohl ein angrenzendes Bad. Als er verschwunden war stellte ich auch meinen Rucksack neben den seinen und suchte meine ANBU – Uniform heraus. Schließlich war eine Prozession ein offizieller Anlass und das hatte auch Naruto schon bemerkt. So würden wir auch so auftreten müssen in den Positionen, in denen wir uns nun mal befanden: als der Hokage und sein ANBU. „Da befindet sich noch ein Badezimmer, falls Uchiha – san nicht warten möchten!“ Während Naruto zu einer kleinen Tür zu unserer Linken gegangen war wies nun Hotaru auf eine weitere kleine Tür zu unserer Rechten. Da ich nicht glaubte, das Naruto wirklich innerhalb der nächsten drei Minuten fertig geduscht und angezogen aus seinem Bad kam, nickte ich Hotaru dankend zu und betrat nun dieses Zimmer. Es war eine etwas größere Nasszelle. Nichts besonderes. Leicht fühlte ich mich an meinen kurzen wachen Aufenthalt im Krankenhaus in Konoha erinnert. Seufzend strich ich meine Haare nach hinten und kam vor dem Spiegel über dem Waschbecken zum stehen. Mittlerweile waren der Schlafmangel und die Anstrengungen der letzte Tage auch deutlich an meinem Gesicht ablesbar. Zudem die ganzen Gedanken, die mich praktisch rund um die Uhr begleiteten. Die Sorge um Itachi. Naruto. Und nun auch noch die drohende Gefahr. Vor nicht allzu langer Zeit wäre mir dies alles gleich gewesen. Da zählte nur wie ich möglichst schnell meine eigenen Ziele in die Tat umsetzen konnte. Was interessierte da der Frieden oder irgendwelche Gefühle? Und nun? Nun stach es unschön in meinen Rippenbögen wenn ich alleine daran dachte, nicht mehr in der Nähe dieses blonden Bakas zu sein. Meinem Licht. Schnell zog ich mir das blaue Shirt mit dem Uchiha – Emblem über den Kopf aus und hing es über einen Handtuchhalter. Es war noch relativ feucht vom Regen. Eine warme Dusche würde nun sicherlich gut tun. Noch bevor ich mich der weißen Shorts entledigte drehte ich das Wasser auf und kontrollierte die bereits zu Beginn doch sehr angenehme Temperatur. Zu Duschen und die Annehmlichkeiten eines Tageslichtbades gehörten zu den wirklichen Vorteilen meiner Rückkehr. Weder bei Orochimaru noch bei Madara hatte es vergleichbares gegeben. Der körperlichen Hygiene nachzukommen war mit unter eine Herausforderung. Besonders in den Wintermonaten. Aber es härtete ab. Dennoch. Eine Warmwasserversorgung war sicherlich nicht die unsinnigste Erfindung. Nachdem ich mich vollends ausgezogen hatte begab ich mich unter den wohltuenden Wasserstrahl. Augenblicklich entspannten sich meine Muskeln. Die Verspannung war mir zuvor gar nicht so bewusst gewesen. Das Gesicht mit geschlossenen Augen dem Duschkopf zugewandt strich ich mit beiden Händen vom Gesicht her über meine Haare zum Hinterkopf und seufzte erleichtert. Schade, das ich mich doch nicht dazu bewegen konnte, Naruto zu begleiten. Sofort stockte ich bei diesem Gedanken! Naruto begleiten? Mit ihm zusammen duschen? Innerlich verfluchte ich schon wieder meinen Baka. Er hatte es schon wieder geschafft! Ob bewusst oder unbewusst hatte er dafür gesorgt, das ich mich nun nicht wirklich entspannen konnte. Nun schossen sich mir unfreiwillig Bilder in meinem Kopf wie es wohl zwei Zimmertüren weiter gerade aussah. Naruto... unter der Dusche! Etwas grober griff ich nach dem Shampoo, welches hier in einem kleineren Duschregal bereit stand. Presste mir eine haselnussgroße Menge auf die Handinnenfläche und massierte sie mir in die Haare. Dieses Pflegemittel roch intensiv nach Sonnenblumen und Orangen. Verdammt! Wieder etwas, was mich an ihn erinnerte! Ich schaffte es nicht einmal beim duschen wirklich abzuschalten und nicht an ihn zu denken! Ich wollte mich innerlich nur noch beeilen um schneller wieder in seiner Nähe sein zu können. War das noch normal? Das ich jetzt bei ihm sein wollte? Das ich ihn berühren wollte? Das ich jedem, dem er ein Lächeln schenkte, am Liebsten den Hals umdrehen wollte? Das ich ihn neben mir haben wollte? Ihn spüren wollte? Keine Sorge! Das ist normal!Das sind Triebe! Ich zuckte erschrocken zusammen und öffnete meine kurz zuvor geschlossenen Augen. Mein Blick suchte das kleine Bad ab, aber niemand schien hier zu sein. Eigentlich wollte ich dich nicht in deinen Gedanken stören, Bengel, aber langsam nervt es. Ich hob eine Augenbraue: „Kurama?“ Natürlich? Wer denn sonst? Oder vermietest du noch weiter unter und mir ist es hier nur noch nicht aufgefallen? Platz ist ja hier nun genug! Der Fuchs lachte. Wie nervig! Den hatte ich irgendwie total vergessen. Aber es stimmte schon. Jetzt, wo er seinen eigenen Wohnraum in meiner Gedankenwelt hatte würde ich wohl genauso wie Naruto des häufigeren Selbstgespräche führen... zumindest in den Augen Unwissender. „Also? Was nervt dich?“, seufzte ich und versuchte, dieses Gespräch kurz zu halten. Schließlich zog es mich wieder zurück zu Naruto. Warum auch immer. Genau das nervt! Denk nicht, ich hätte großes Interesse daran an eurem Techtelmechtel teil zu haben! Glaub mir! Ganz bestimmt nicht! Das Liebesleben der Menschen ist mir zu umständlich! Aber leider bist du ja der Typ, der alles so bis ins Detail analysieren muss und es in sich rein frisst und da bekommen wir nun ein Problem! Weil dann kriege ich das mit! „Heißt das, du hörst all meine Gedanken?“, der Gedanke gefiel mir ganz und gar nicht. Nein. Eigentlich sollte ich das nicht. Aber vielleicht lässt du mich ja auch unbewusst daran teil haben! Ich hab doch keine Ahnung, wie ihr Uchihas tickt! Bisher habe ich ja näheren Kontakt dieser Art gemieden. Nur bekomme ich hier keine ruhige Minute mehr! Dies ignorierend kam mir die nächste Frage, die ein für mich doch recht unangenehmes Thema beinhaltete. Nun ja. Unangenehm nicht. Doch es war etwas, wobei man sich gerne unbeobachtet fühlen wollte. Zumindest ich bevorzugte das so: „Kurama? Bekommst du eigentlich alles mit?“ Er lachte. Es klang nach einem amüsierten Lachen, fast schon irgendwie schadenfroh. Möchtest du denn, das ich dabei bin? Ich antwortete nicht. Ich versuchte, absolut keine Miene zu verziehen. Dennoch merkte ich mein Versagen dadurch, das ich meine Gesichtsfarbe nicht so gut kontrollieren konnte, wie ich es mir gerade wünschte. Nein. Ich schalte mich da generell raus. Du kannst also endlich mal so richtig zur Sache kommen und mir damit den Gefallen tun in deinen Gedanken für klare Verhältnisse zu sorgen! „Hm“, irgendwie klang das doch unglaubwürdig. Fand ich. Ich frage mich, was für ein Problem ihr Menschen habt. Wobei... Mito und Kushina waren da weniger anstrengend. Dabei dachte ich immer, Frauen seien gefühlsduseliger als Kerle! Aber bei euch Beiden ist wohl alles anders! Zuerst musste ich mir jahrelang Narutos innere Monologe anhören von wegen das er seine Gefühle für dich nie ausleben könnte weil einseitig und du haust immer ab und nun... „Jahrelang? Was meinst du mit jahrelang?“ Nun war ich doch etwas erstaunt. Vielleicht war es doch nicht so schlecht sich gerade mit Naruto einen Biju zu teilen. Besonders, wenn dieser gerade so gesprächig war. Na, hast du gedacht, der liebt dich erst seit eurem Treffen auf dem Schlachtfeld oder wie? Ich hielt den Kleinen immer für naiv... „Seit wann?“ Seit wann was? „Seit wann ist sich Naruto sicher, dass es Liebe ist die er empfindet und nicht irgendeine oberflächliche Schwärmerei oder wie du es wohl so treffend bezeichnen würdest eine animalische Triebsteuerung?“, und wieso sprach ich hier mit einem Fuchs über meine innersten Ängste und Bedenken? Es stimmte schon. Ich liebte Naruto. Dessen war ich mir sicher. Und ich vertraute Naruto. Meine Sorge lag darin, das wenn ich mich einmal darauf ganz einlassen würde, wenn ich mich einmal in diese Liebe 'hineinfallen' lassen würde, es kein zurück mehr geben würde. Ich war nun mal ein Uchiha. Zudem ein Uchiha mit voll erwecktem ewigen Mangekyo Sharingan. Hier gab es nur die ewige tiefe Liebe oder den abgrundtiefen zerstörenden Hass. Ich liebe dein Lachen, Teme! Ich habe dir ein Versprechen gegeben! Ich bleibe immer bei dir und werde den Fluch, wie du es nennst, brechen! Ich werde dein Schicksal ändern! Ich liebe dich, Sasuke! Und du wirst mich nicht mehr los, echt jetzt! Der Kleine kennt das Risiko! Er liebt dich wirklich. Und wie sehr und wie lange er dies schon tut sollte er dir doch lieber selber sagen, nicht wahr? Zudem vertraust du ihm. Und er wird dich nicht enttäuschen, das weißt du. „Ich habe nicht vor wie Madara zu werden!“, schnaufte ich und schlug mit der flachen Hand laut klatschend gegen die geflieste Duschwand. Hey, Uchiha – Bengel! Ich bin auch noch da! Das kriegen wir... „Oi, Teme! Wie lange willst du denn noch da drin bleiben? Bist du ertrunken?“, tönte nun der Grund all meiner Gedanken vor der Tür und ich musste trotz der Unterbrechung schmunzeln. Er war tatsächlich vor mir fertig! „Dobe! Ich dusche! Nicht mal du wärst da fähig zu ertrinken!“, rief ich zurück. Ich hörte ihn lachen. Der Klang seines Lachens riss mich aus jedem düsteren Gedanken, der hätte aufkommen können. „Komm jetzt! Ich hab Hunger, echt jetzt!“ Vergiss deine Bedenken und fang an zu leben, Uchiha! Zudem hast du nicht den schlechtesten Fang gemacht! Für menschliche Verhältnisse würde ich sogar behaupten ein richtig guter! „Wie meinst du das?“, ich drehte die Wasserzufuhr ab und griff nach einem großen Handtuch direkt neben dem Waschbecken. Na, ich habe ihn gerade im Spiegelbild gesehen als er aus der Dusche stieg! Es folgte ein wirklich dreckiges Lachen. Und dieser Fuchs wollte mir wirklich weiß machen, dass er unsere Privatsphäre respektieren würde? „TEME!“ „Ich trockne mich ab, Baka! Nerv nicht! Ich bin nass und habe noch nichts an!“, schrie ich in gleicher Lautstärke wie mein Blonder gegen die geschlossene Tür. „Das stört mich nicht! Komm raus!“, kam seine Antwort wesentlich leiser und in einem Tonfall, der sehr eindeutig war. Ich habe ihm übrigens das Gleiche über das was ich in deinem Spiegelbild sehe gesagt! „WAS?“, zischte ich laut. „Na, das du auch so wie du jetzt bist rauskommen kannst!“ Kurama lachte noch mehr. „Nicht du, Dobe! Der blöde Fuchs!“ „Kurama ist bei dir da drin? Wieso er und ich nicht?“ 'Ich glaube, ich werde wahnsinnig mit den Beiden!', schoss es mir durch den Kopf, während ich mir nur ein Handtuch um die Hüften schwang und energisch die Badezimmertüre aufriss. „DOBE! DU...“, weiter kam ich nicht. Denn vier Augenpaare starrten mich an. Ein helles Jauchzen ertönte. Vermutlich Hotaru. Egal. Das störte mich nicht. Das war ja normal! Aber... Und schon war die Tür wieder zu und ich schlug meinen Kopf gegen das Holz. Auf der anderen Seite der Türe herrschte plötzliche Stille. „Kurama?“ Ja? „Da waren doch nun vier, oder?“, wieso war ich so verwirrt? Normalerweise hatte ich kein Problem damit, leicht bekleidet unter andere Menschen zu gehen. Dachte ich bisher zumindest. Aber irgendwie hatte mir Narutos freudig erstaunter Gesichtsausdruck über meinen kurzzeitigen fast nackten Auftritt eine dermaßen riesige Endorphinausschüttung verpasst, dass ich nun nicht mehr so sicher war, ob meine Optik noch so funktionierte. Denn mein Herzschlag war definitiv nicht mehr in Ordnung! Und dann kam noch ein unschönes Bild hinzu, welches sich auf meinen Sehnerv gebrannt hatte... denn um Narutos Hals hing SIE! Ja, da waren vier. „Wer ist sie?“, und erneut stellte ich eine neue Stimmlage bei mir fest. Eine Mischung aus Neugier, Mordlust und Grummeln. Schnell zog ich mir die schwarze Hose über. Da klebte eine mir unbekannte Person, die mir zuvor als Halluzination erschienen war, am Hals meines Narutos! Hohepriesterin Shion von Oni – no – Kuni. Eure Gastgeberin. Das schwarze Shirt eines ANBUs noch nicht ganz über den Kopf gezogen riss ich erneut die Türe auf und fixierte direkt den Punkt, an welchem ich Naruto zuletzt gesehen hatte. Er stand immer noch da. In den Armen dieser Person. Ich atmete tief ein und setzte eines von Sai's Lächeln auf. Dennoch spürte ich das nervöse Zucken meiner Augenbraue, als diese Person ihm noch liebevoll durch die Haare strich und ihn von unten her verträumt anblickte. Was sollte das? „Du hast dich ganz schön gemacht, Naruto – kun!“, hauchte sie. Würde ich nicht am Prinzip festhalten, dass man Frauen nicht schlägt... „Jahaaa... he he... bin ganz schön gewachsen, echt jetzt!“, lachend und deutlich verlegen kratzte sich mein Dobe am Hinterkopf. Sie wandte nun ihren Blick von Naruto ab und drehte den Kopf in meine Richtung: „Ist das deine Leibwache?“, flüsterte sie kaum für die Anderen im Raum hörbar und ich schluckte eine bittere Bemerkung herunter. „Auch, Shion – chan!“, Naruto löste sich aus ihrer Umarmung und ich spürte eine wahnsinnige Erleichterung darüber aufkommen. Dann trat er näher an mich heran und legte mir seinen Arm auf die Schulter: „Aber in erster Linie ist er mein Freund! Das ist Sasuke Uchiha!“ Ihre erstaunt hochgezogene Augenbraue brachte mich dazu, sie näher zu betrachten. Sie war recht hübsch, das musste ich ihr lassen. Vor allem in diesem licht-weißen Gewand, welches sie trug und welches anscheinend nur federleicht ihren wohlproportionierten Körper umspielte wirkte sie fast wie diese Elfen aus den Sagen und Märchen, die ich als Kind schon so... verabscheute. Sie war etwa einen Kopf kleiner als Naruto und ich und sie hatte langes, sandfarben blondes Haar, welches zu einem lockeren Zopf zusammengebunden war. Auf ihrem Kopf war ein dreizackiges Diadem aus Rotgold gearbeitet, welches bis zu ihrer Stirn herunter reichte und tiefblaue Augen funkelten mich nun knapp unterhalb darunter an. Die Augen zeigten reges Interesse an mir und Neugier. Aber es war nicht diese Art von Interesse, welches ich normalerweise vom anderen Geschlecht gewöhnt war. Dieses war komplett anders. Und ich spürte, es war aus dem gleichen Grund, warum sie mich selbst auch interessierte. Wir waren Konkurrenten. Das hatten wir innerhalb weniger Sekunden herausfinden können und dadurch herrschte eine seltsam aufgeladene Stimmung in diesem Zimmer, die selbst Naruto spüren konnte. Oh! Das wird interessant! Vielleicht bleib ich doch dabei! „Kurama!“, grummelte ich innerlich und versuchte dabei Shion gegenüber mein falsches Lächeln aufrecht zu erhalten. Ebenfalls umschlang mein Arm Narutos Taille und zog ihn näher an mich heran. Ich erkannte seinen darüber verwunderten Seitenblick, doch den ignorierte ich. Hier ging es um reinen Besitzanspruch und ein Uchiha teilte nicht. „Vielleicht sollten wir nun aufbrechen, bevor Shion – sama ihre eigene Zeremonie verpasst!“, holte uns nun die Stimme Hotarus zurück ins Hier und Jetzt. Ich nickte ihr zu und erkannte im Hintergrund den besorgt aussehenden Gesichtsausdruck von Utakata. Anscheinend fühlte er sich nicht mehr ganz so wohl. Shion nickte ebenfalls in Hotarus Richtung: „Da hast du Recht, meine liebe Hotaru!“, dann strahlte sie plötzlich Naruto an, „Würde der Hokage mich vielleicht geleiten?“ Dabei hielt sie ihm die Hand entgegen. Mir fiel es schwer ein lautes Schnauben zu unterdrücken, erst Recht, als sich Naruto von mir löste, ihre Hand ergriff und mit einem Lächeln auf den Lippen einen Kuss auf ihren Handrücken setzte: „Aber natürlich, Shion – chan!“ Und mir blieb bei diesem Anblick das Herz stehen! Als er ihr dann auch noch seinen Arm anbot, damit sie sich bei ihm einhaken konnte, versuchte ich verzweifelt meinen ganzen Groll herunter zu schlucken. Doch als sie sich dann hinter seinem Rücken zu mir herum drehte und mir ziemlich siegessicher lächelnd zu zwinkerte hätte ich beinahe alle Prinzipien und meine gute Erziehung über Bord geworfen. Nur ein fester Griff, der mich am Oberarm nach hinten zog und von einer Hand eines kopfschüttelndem Utakatas ausgeführt worden war, erinnerte mich daran, das dieser Besuch hier auch als offizieller Empfang des Hokage gewertet werden könnte und Naruto dies nicht nur zu seinem Vergnügen, sondern auch aus Pflichtgefühl Konohagakure gegenüber so handhaben musste. Und ich musste nun ganz der ANBU sein, der ich nun mal war. Aber innerlich kochte ich und ließ keine Bewegung dieser Priesterin unbeobachtet. Während wir durch mehrere lange Gänge schritten unterhielten sich die Beiden vor mir sehr angeregt und fröhlich. Mit jedem Wort mehr fand ich ihre Stimme unerträglicher. Ich wollte nur noch diese dämliche Schriftrolle und dann mit Naruto weg. Wir traten wohl durch die Vorhalle dieses Tempels nach draußen. Erstaunt stellte ich fest, dass das Gewitter wohl weitergezogen und einem sonnigen, wolkenfreien Himmel gewichen war. Vor uns führte eine lange Treppe nach unten auf einen großen Platz, der mit vielen Menschen fast gänzlich überfüllt war. Und jeder Einzelne starrte zu uns nach oben. Hotaru, Utakata und ich wurden nun von den hier positionierten Wachen zurückgehalten. Meine Miene verfinsterte sich. Naruto hingegen führte Shion, welche weiterhin bei ihm eingehakt blieb, die einzelnen Treppenstufen nach unten. Unten, vor dem Absatz der letzten Stufe, standen einige Herren in festlichen Gewändern und beobachteten Shion dabei, wie sie langsam ihnen entgegen herunter schritt. Auf der letzten Stufe blieb sie stehen und löste sich von Naruto. Dieser verharrte dort und sie trat nun direkt vor den Herrn in der Mitte dieser seltsamen Ansammlung, welcher mit einer seltsam hohen Kopfbedeckung bekleidet war. Er schien hier der wohl ranghöchste Priester unter Shion selbst zu sein. Dennoch kniete sie vor ihm nieder mit gesenktem Haupt. Der Priester sprach etwas, doch aufgrund der Entfernung verstand ich ihn nicht. Dann griff er in eine Schale und beträufelte ihr Haar mit einer Flüssigkeit. Auch hier konnte ich nur die Vermutung anstellen, dass es sich wohl um geweihtes Wasser handeln musste. Schließlich erhob sie sich und die Menge um sie herum jubelte. Den Sinn dieser Veranstaltung hatte ich noch nicht ganz herauskristallisieren können, doch der war mir eigentlich auch egal. Das alles hier war gerade nur eine weitere unnötige Zeitverschwendung und mein innerer Frust schwoll gewaltig an. Dann drehte sie sich herum und ging wieder eine Treppenstufe hoch, um wieder direkt neben Naruto zu stehen. Diesen griff sie am Arm und zog ihn etwas zu sich herunter. Mein Herz setzte erneut aus. Ich spürte, wie ich mein Sharingan aktivierte und sich mein Blick auf ihre Lippen legte, welche sich Narutos Ohr gefährlich genähert hatten und ihm etwas zu flüsterten. Augenblicklich spürte ich erneut Utakatas festen Griff an meinem Arm. Vorausschauend hielt er mich fest, denn meine Beine hatten kurz davor gestanden, sich von alleine auf diese Szene zu zu bewegen und hätten dann wohl zu einer internationalen Krise geführt. Naruto schien über die geflüsterten Worte der Priesterin reichlich verwirrt zu sein. Eine leichte verschämte Röte auf seinen Wangen war zu erkennen und mich zog es innerlich zusammen. Einerseits wollte ich nur noch hier weg und mir dieses Szenario nicht weiter zumuten. Es tat irgendwo ziemlich weh. Und Andererseits wusste ich, das Naruto hier auch irgendwie eine Rolle spielen musste und er Shion nur nicht vor den Kopf stoßen konnte und dürfte. Das was sie ihm zugeflüstert hatte hatte ich mit jedem Wort durch mein Sharingan verstanden. Jedes einzelne Wort. Und wäre ich jetzt hier in diesem Augenblick nur Sasuke Uchiha und nicht der ANBU und wäre er nur Naruto Uzumaki und nicht der Hokage, dann wäre dieses Reich um eine Priesterin ärmer. Und trotz dieses Gedanken schmerzte es. Ich atmete tief ein und aus. Utakata löste den festen Griff und starrte mich emotionslos an. Ich nickte nur kurz in seine Richtung, um ihm zu verdeutlichen, das ich mich beruhigt hatte. Anscheinend war Utakata ein gar nicht mal so übler Kerl. Er hatte es ohne ein einziges Wort zu sprechen geschafft einen möglichen Konflikt zwischen zwei Reichen zu verhindern. Naruto und Shion kamen die Treppen wieder zu uns nach oben und das Volk auf dem Platz applaudierte weiterhin laut jubelnd. Als sie bei uns oben wieder angekommen waren, traten die Wachen zur Seite und so konnten die Beiden an uns vorbei ins Tempelinnere zurückkehren. Naruto schien jedoch weiterhin irgendwie nicht wirklich mit zu bekommen, was gerade hier vor sich ging. Dies beobachtend lief ich direkt hinter ihm den Gang zurück. Diesmal in einen anderen größeren Saal, der mit mehreren festlich dekorierten Tischen ausgestattet war und mir somit zeigte, dass es in diesem Tempel anscheinend doch einmal einen Schreiner gegeben haben musste. Die einzelnen Tische waren überladen mit Speisen und Getränken und selbst mich ließ der köstliche Duft, der hier in der Luft lag, nicht kalt. Mittig im Saal blieben sie stehen und Shion griff nach beiden Händen Narutos. Er entzog sie ihr nicht und ich versuchte daher, meinen Blick davon zu wenden und mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Der Saal füllte sich nach und nach und die einzelnen Gäste verteilten sich wohl nach einer festgelegten Sitzordnung an den Tischen. „Ich habe bereits meinem Sekretär den Auftrag erteilt, die Archive nach der gewünschten Schriftrolle zu durchsuchen“, vernahm ich Shions Stimme im allgemeinen Stimmengewirr, „Solange seit ihr natürlich meine Gäste!“ Sie führte Naruto an seinen Händen zur größten Tafel und wies ihn an, sich direkt neben sie zu setzen. Mir wurde ein Platz am anderen Tischende zugewiesen. In einer Entfernung, in welcher ein normaler Mensch dem Gespräch der Beiden wohl nicht mehr würde folgen können, aber anscheinend war es der Priesterin noch nicht aufgefallen, das ich mein Sharingan die ganze Zeit über aktiviert gelassen hatte und Lippenlesen zu meinen leichtesten Übungen gehörte. Utakata und Hotaru wurden direkt neben mich gesetzt und man befüllte unsere Gläser mit Wein. „Ich bin im Dienst. Für mich nur Wasser bitte!“, wandte ich mich an den Keller und er schüttelte nur mit dem Kopf. „Shion – sama gab Anweisung, Ihnen nur den besten Tropfen zu kredenzen!“ Anscheinend wollte sie mich betrunken machen. Ich schmunzelte. Sie konnte nicht wissen, das dies nicht so schnell passieren würde. Mein Körper war durch meinen Aufenthalt bei Orochimaru gegen einige Gifte weitestgehend resistent. Und Alkohol in seiner reinen Form war ein Gift. Es würde sie einiges an guten Wein kosten um mich auch nur ansatzweise in einer erheiterten Stimmung wieder zu finden. Also erhob ich mein Glas und prostete ihr, als sie in meine Richtung sah, freundlich lächelt zu und entleerte es mit einem Schluck. Ich wollte ihr das Gefühl geben, das ich ihr Spielchen mitspielte. Naruto hingegen betrachtete meinen Weingenuss eher besorgt. Ich wusste, das er spüren konnte, das ich mit dieser ganzen Situation hier nicht ganz zufrieden war. Nur er war in der Lage, stets hinter meine emotionslose Maske zu blicken und auch nur bei ihm würde ich dies dulden. Nach dem Essen erhob sich Naruto. Er ging um die besetzten Plätze herum und trat an meine Seite. Schnell stand ich auf und hoffte, das er mir nun mitteilen würde, das man diese Schriftrolle nun gefunden hatte und wir endlich diese ganze Farce hier verlassen konnten. „Wir werden morgen früh die Rolle erhalten und im Morgengrauen aufbrechen, Sasuke. Du solltest dich besser etwas hinlegen. Wird morgen ein langer Tag, Teme!“, sein Gesichtsausdruck wirkte kühl, doch seine Augen strahlten mich an. Aber ich erkannte auch Besorgnis darin. Schließlich hatte ich während des Essens wirklich einige Gläser des Weines getrunken. Er konnte nicht wissen, dass dieser bislang noch keinerlei Wirkung auf mich zeigte. Ich schüttelte den Kopf: „Ich bin hier dein ANBU und ich weiche nicht von deiner Seite. Es ist meine Aufgabe dich zu beschützen!“ „Sasuke! Hier gibt es gerade nichts, wovor du mich beschützen müsstest!“, seine Stimme klang ungewohnt sachlich. Irgendwie wäre es mir gerade jetzt lieber gewesen, wenn er mich bei meinem Kosenamen anstatt meines Namens angesprochen hätte. Ich wollte ihm gerade meine Hand auf die Wange legen, als er ein Stück nach hinten von mir weg gerissen wurde. Shion hatte sich erneut an ihn dran gehängt. Mir entgleisten kurzzeitig die Gesichtszüge. „Naruto – kun! Lass uns tanzen!“, säuselte sie und ignorierte mich und unser Gespräch, welches sie unterbrochen hatte, vollkommen. „Naruto wird mich nun auf unser Zimmer begleiten!“, sagte ich mit strengem Unterton und schaffte es so, ihre Aufmerksamkeit zu erreichen. „Ach? Warum sollte er das tun?“, kam ihre direkte Gegenfrage. „Weil wir uns auf einer Mission befinden und nicht zum Tanzen hier sind!“ „Oh!“, flüsterte sie und blickte nun von mir direkt in Narutos blaue Augen, „Sag mal, Naruto – kun... kann es sein, dass dein Freund nichts davon weiß?“ Es war mehr ein Hauchen gegen seine Wange und erneut stieg in seinem Gesicht eine leichte Röte auf. Er schien mir gerade etwas mit dieser Situation überfordert, zumal sie ziemlich ersichtlich ihren Griff um seinen Arm verstärkte. „Nur weil ihr ihm eben eure Liebe gestanden habt muss das nicht heißen, das er ebenso empfindet, Shion – sama!“, brummte ich und ergriff Narutos anderen Arm, um ihn etwas von ihr weg zu zerren. „Er weiß es wirklich nicht, nicht wahr, Naruto – kun?“ Nun war ich doch irritiert: „Was weiß ich nicht? Naruto?“ Doch seine Augen huschten nun verwirrt zwischen ihr und mir hin und her. „Das Versprechen, was er mir einst gab. Er muss es nun einlösen!“ Irgendwie machte sich in mir gerade ein ganz seltsames Gefühl breit: „Was für ein Versprechen?“ Und irgendwie hörte sich meine Stimme plötzlich seltsam beschlagen an. So als würde ich mit dem Schlimmsten rechnen. Naruto wirkte nicht mehr anwesend. Anscheinend schien er gerade selbst zu überlegen, was Shion wohl meinte. Das erleichterte mich irgendwie innerlich. Denn Naruto war jemand, der stets Wort hielt, wenn er etwas versprach und der auch nicht so schnell seine Versprechen vergaß. Demnach konnte es also doch nichts Bedeutendes sein. Vermutlich nur ein Missverständnis. „Nun“, sie legte eine Hand auf Narutos Wange, „Damals, nachdem wir Mouryou gemeinsam gebannt hatten, sagte ich dir, das Priesterin zu sein meine Pflicht wäre. Diese Pflicht wird in meiner Familie von der Mutter an die Tochter weiter gegeben. Und somit muss ich diese Pflicht genauso an die nächste Priesterin weitergeben. Weißt du noch, Naruto – kun, was ich dich damals fragte?“ Er antwortete ihr nicht. Er sah sie nur fragend an. „Ich fragte dich, ob du mir dabei hilfst, meine Pflicht weiterzugeben...“, mir schwante nun doch Böses, „...und du hast geantwortet...“ Narutos Augenbraue zuckte als er leise sein altes Versprechen wiederholte und mir somit den Boden unter den Füssen wegzog: „Ich sagte... Klar... ich werde mein Bestes geben...“ Sie grinste breit: „Genau das!“ „Du hast was?“, flüsterte ich und mir wurde das Ausmaß dieses Versprechens bewusst. Vermutlich bewusster, als ihm: „Du hast ihr ein Kind versprochen?“ Sein Kopf fuhr blitzartig zu mir herum. Seine Augen waren deutlich geweitet und ich konnte auch ein wenig Entsetzen über meine treffende Formulierung darin erkennen: „Oi, Teme, du kennst mich doch! Ich hab damals echt nicht verstanden, was sie von mir wollte!“ Ich löste meinen Griff um seinen Arm und trat einen Schritt zurück: „Dann solltest du das jetzt nun klären, Naruto. Überlege es dir gut. Mit ihr kannst du etwas haben, das du mit mir niemals haben könntest. Ich gehe derweil an die frische Luft!“ Daraufhin drehte ich mich herum und verließ zügigen Schrittes den Saal. Mir war schlecht. Ich brauchte wirklich dringend frische Luft. Kapitel 21: Kapitel 21: BEGIERDE -------------------------------- Kapitel 21 BEGIERDE Ich sah es ganz deutlich. Eine unbändige Wut in seinen tiefschwarzen Augen. Aber auch irgendwo eine wahnsinnige Enttäuschung. Und die lastete nun als Schuldgefühl so schwer auf meinen Schultern wie die ganze Tempelanlage. Ich hatte mal wieder Mist gebaut. Richtigen, echten, riesen Mist! Argh! Meine Hand fuhr hoch und vergrub sich hart in meinen blonden Haaren! Ich habe doch damals nicht gewusst, was Shion meinte, echt jetzt! Und zudem hätte ich auch niemals geglaubt, dass das wirklich ihr Ernst gewesen war! Hallo? Das war doch alles zu einer Zeit, wo ich es eher gewöhnt war, das man mir Verachtung entgegenbrachte und nicht irgendwelche Familiengründungen mit mir als Hauptdarsteller plante. Klar, Kinder sind echt toll und so. Und ich mag Kinder, echt jetzt! Ich wäre bestimmt irgendwo ein toller Vater, aber zu so was gehören ja nun mal immer Zwei. Ja, sicher. Shion scheint da nicht ganz desinteressiert zu sein, aber letzten Endes scheitert es bei ihr schließlich an mir. Ich hatte echt kein Interesse an ihr. Also, als Freundin ja... damit meinte ich aber die platonische Schiene. Ich merkte, das meine Kopfhaut unangenehm zog und brannte. Scheiße! Ich hatte mir echt schon Haare ausgerissen! Immer noch starrte ich auf die Türe durch die gerade Sasuke abgerauscht war. „Habe ich etwas verpasst, Naruto – kun?“, säuselte Shion neben mir und festigte den Griff um meinen Arm. Ich seufzte auf und löste die Hand aus meinen Haaren. Verzweifelt versuchte ich einen wirklich genervten Gesichtsausdruck zu unterdrücken. Viel lieber würde ich nun hinter Sasuke her rennen und diesen ganzen Mist hier aufklären! Ich blickte schon fast mit müde wirkenden Augen auf Shion herunter, welche mich breit anlächelte. Irgendwie ein siegessicheres Lächeln. Dabei würde niemand auf diesem Erdboden auch nur ansatzweise gegen Sasuke ankommen wenn es um meine Gefühle ging. Mein Herz gehörte einzig und allein und das schon seit verdammt langer Zeit diesem sturen Hund von einem dämlichen Teme! Niemand, nicht einmal Shion, würde irgendeine Chance bei mir haben! „Shion – chan“, begann ich zögernd und versuchte ihren mittlerweile unangenehm festen Griff etwas zu lockern, indem ich mit meiner Schulter kreiste. Bewirken tat das nichts. Höchstens das ich in den Augen anderer Gäste hier bestimmt unter seltsamen Zuckungen zu leiden schien. „Wir sollten uns einmal unter vier Augen unterhalten, glaube ich!“, ich denke, wenn meine Stimme ein wenig energischer geklungen hätte bei diesem Satz, dann hätte sie nun weniger freudig genickt. Irgendwie schien sie ziemlich erwartungsvoll in dieses Gespräch gehen zu wollen. Hatte sie da nun etwas missverstanden? Oh bitte! Nicht noch mehr Missverständnisse! Wie teilte man einer Frau möglichst schonend mit, das man überhaupt gar kein Interesse daran hatte mit ihr in irgendeiner Art und Weise ein Kind zu zeugen, auch wenn man es ihr angeblich... ja ja...schon okay... ziemlich sicher sogar... in einem wirklich schwachen Moment, versprochen hatte? In meinem Kopf ratterte es so heftig, das ich bereits jetzt schon wusste, das ich vermutlich mit höllischen Kopfschmerzen in ein Gespräch verwickelt werden würde, wo ich ganz bestimmt den Kürzeren ziehen würde. Und das Problem an der ganzen Sache war ja auch noch, dass es mit einem Gespräch mit Shion nicht getan war. Anschließend erwartete mich ja noch ein vermutlich mehr als übellauniger Herr Uchiha. Und irgendwie konnte ich ihn ja auch verstehen. Zuerst gestehe ich ihm meine Gefühle und dann kommt heraus, das ich anderswo unwissend schon Familie plane! Shion nickte mit einem überschwänglich breitem Lächeln und zog mich durch die Menschenmenge. Ihr Ziel war mir unbekannt. Ich ließ mich einfach von ihr weiterziehen. Prallte hier und da an die Schultern anderer, nuschelte mit gesenktem Blick einige Entschuldigungen herunter und versuchte mich im Geiste darauf zu konzentrieren, wie ich aus diesem Schlamassel ohne blaue Flecken oder Chidori – Einschlag wieder heraus kam. Auf Anhieb fiel mir nichts ein und als dann hinter einem Vorhang eine kleine Seitentür ersichtlich wurde, auf die Shion gerade mit mir zusteuerte, wusste ich zudem noch, das mir irgendwie nicht mehr viel Zeit blieb für eine wirklich brillante Ausrede. Sprüche wie 'Shion, ich bin unfruchtbar durch die vielen Kämpfe' oder dergleichen wollte ich nicht bringen... obwohl es durch die immer näher kommende Türe wirklich immer verlockender klang. Shion war hellsichtig begabt. Zumindest was das genaue Todesdatum anging war sie da echt erfahren drin! 'Shion, wenn du nicht von dieser Kindersache ab lässt, siehst du relativ schnell meinen Tod!' wäre zumindest eine Aussage, die der Wahrheit am Nächsten dran wäre. Die Übelkeit herunter schluckend musste ich nun auch irgendwie an Oma Tsunade denken. Würde Sasuke mich nicht richten... sie würde es tun! Eine Priesterin zu schwängern gehörte bestimmt nicht zu den Aufgaben eines Hokage! Selbst wenn es deren Wunsch war! Shions freie Hand, die, die mir nicht jegliche Blutzufuhr zu meiner rechten Hand unterband, legte sich auf den Griff der Türe und zog sie auf. Über ihre plötzliche Kraft erstaunt schubste sie mich in einen dunklen Raum, der für mich schnell den Charme einer Abstellkammer hatte. Na toll. Hokage wird zum schwängern einer Priesterin in einer Abstellkammer genötigt. Das sind Nachrichten worüber sich Tsunade – obaa - chan bestimmt riesig freut! Ich bin wirklich so gut wie tot! In meinem Kopf spielten sich die schlimmsten Versionen meines unschönen Todes ab. Nicht mehr lange und auch Shion würde sie sehen können, ganz sicher! Jetzt war mir wirklich schlecht. Sie schloss die Türe hinter uns und schaltete das Licht an. Doch keine Abstellkammer. Ich atmete innerlich erleichtert auf und sah mich um. Es war ein Durchgangsraum. Nicht sonderlich groß, aber mit zwei kleineren Sesseln an einem Tischchen ausgestattet. Und direkt dahinter eine weitere Schiebetür. Vermutlich zu irgendwelchen Personalunterkünften. Shion setzte sich auf einen Sessel und wies mir den Anderen zu. Ich nickte und erneut fiel mir ein weiterer Stein von meinen Schultern... so wie es aussah erwartete sie nicht sofort den Einsatz meiner Männlichkeit. Sehr gut! Echt jetzt! Nun musste mir nur noch etwas einfallen wie ich es ganz umschiffen konnte. Langsam setzte ich mich auf das weiche Polster und sank auch sogleich ziemlich tief darin ein. Irgendwie wäre mir eine härtere Sitzgelegenheit lieber gewesen. Von denen kann man schneller aufspringen und die Flucht ergreifen! „Naruto – kun“, hauchte sie und strahlte mich an. Mehr sagte sie nicht und ich wusste jetzt ehrlich gesagt auch nicht, was ich groß sagen, noch wie ich dieses Thema beginnen sollte. Es legte sich eine seltsame Stille in diesen Raum und nur das Gemurmel der Gespräche der Menschen vor der verschlossenen Tür drang leise zu uns durch. Ich atmete hörbar laut tief ein und überlegte mir dabei noch einen vernünftigen Einstiegssatz. Ich war doch sonst nicht so wortkarg! „Du magst ihn, hm?“, ihre Worte rissen mich förmlich aus all meinen Gedanken und überraschten mich total, weil ich gerade mit diesem Satz überhaupt nicht gerechnet hatte. Mein Mund stand vermutlich überrascht sehr weit offen, denn sie kicherte verlegen hinter vorgehaltener Hand. „Weißt du, Naruto – kun, das ist ziemlich offensichtlich. Die Blicke, die ihr euch zuwerft sind da doch sehr eindeutig. Und bei der Prozession eben hat er uns doch sehr genau beobachtet. Es tut mir leid, das ich mir da diesen kleinen Scherz erlaubt habe!“ „Hä? Scherz?“ Irgendwie kam ich gerade überhaupt nicht mehr mit. „Na, als ich dir sagte, dass ich dich lieben würde. Auf der Treppe!“, und schon rief sie meine Erinnerungen zurück. Das war der Moment, wo mir eindeutig das Herz stehen geblieben war. Nicht, weil ich von diesem Geständnis so angetan gewesen wäre, sondern eher, weil es mich so überraschend wortwörtlich überrollt hatte. Zudem war mir da eine von Jiraijas Weisheiten wieder ins Gedächtnis gekommen: Ist man auf der Suche, kriegt man keine und hat man eine dann stellen dir die anderen nach! Nun ja, Sasuke war keine eine sondern DER eine, aber irgendwie war das doch ganz treffend gewesen. Und das sollte jetzt ein Scherz gewesen sein oder wie? Jetzt wusste ich irgendwie nicht, ob ich erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Verdammte verwirrende Gefühlswelt! „Aber wenn du mich nicht liebst, was sollte dann...“, begann ich zögerlich meine Frage und sie faltete ihre Hände in ihren Schoß. Ihre Augen blickten von unten her zu mir hoch und ich erkannte eine verschämte Röte in ihrem Gesicht. „Naruto – kun, wir sind doch Freunde, nicht wahr?“ „Ja, sicher!“ „Ich habe mir Sorgen gemacht, verstehst du?“ Nee, ehrlich gesagt versteh ich gerade gar nichts, aber das war ja für mich irgendwie nichts neues. An Unwissenheit kann man sich relativ schnell sehr gut gewöhnen. Sie lachte wieder leise. Anscheinend konnte sie sehr gut von Gesichtern ablesen. „Sasuke Uchiha ist nicht gerade das, was eine Mutter den idealen Schwiegersohn nennen würde“, erklärte sie schließlich und meine Augen weiteten sich leicht. Sie wusste etwas, was ich noch nicht wusste. Das war mir nun klar. Aber irgendwie wusste ich nun auch nicht, ob sie mir sagen wollte, was das war oder ob sie wollte, das ich das selber heraus fand. Irgendwie verwirrend das Ganze, echt jetzt! „Er hat ziemlich viel auf dem Kerbholz, aber das muss ich dir ja nicht sagen, Naruto – kun!“, sie sah nun auf und mich direkt an. Ich erkannte sofort die Veränderung an ihr. Ihre matten blauen Augen, die manchmal, je nach Lichteinfall auch grau wirken konnten, leuchteten nun intensiv hellblau auf. Das war ihre Gabe. Das wusste ich. Und irgendwie musste ich nun hörbar schlucken. Das letzte Mal, wo sie mich so intensiv angesehen hatte, hatte sie mir die unterschiedlichen Versionen meines Todes vorausgesagt. Alles irgendwo nun weniger beruhigend. „Keine Sorge. Du stirbst nicht!“, flüsterte sie und ich spürte sofort, das diese Aussage der Wahrheit entsprach. Na ja. Eher hoffte ich es. „Ich sehe wirklich schwere Zeiten auf dich zukommen, Naruto – kun. Eigentlich meine ich eher, das ich schwere Zeiten auf euch beide zukommen sehe!“ Ich lachte leise und winkte ab: „Mach dir da keinen Kopf, Shion – chan! Der Teme und ich sind harte Zeiten gewöhnt!“ Doch ihre Miene blieb ernst. Irgendwie beunruhigte mich das nun doch. „Naruto – kun! Normalerweise halte ich mich in Prognosen die Zukunft entsprechend zurück. Die Zukunft ist flexibel, weißt du. Jede noch so kleine Entscheidung von dir kann deine ganze Zukunft vom Grund auf ändern. Ich kann dir nur das sagen, was ich jetzt in diesem Moment sehe mit den Entscheidungen, die du bereits getroffen hast. Und deine Entscheidung hat dich zu ihm geführt...“ „Sie hat mich nicht zu ihm geführt!“, diesmal hatte meine Stimme die nötige Ernsthaftigkeit, „Sasuke und ich sind miteinander verbunden! Und das ist kein normales Band. Das geht viel tiefer. Dieses Band wurde schon vor Generationen geknüpft und...“ „Du meinst damit, das ihr in einem früheren Leben Brüder ward?“, unterbrach sie mich leise. „Ja, schon... auch! Aber unsere Liebe ist eine andere. Klar fand sie da wohl ihren Anfang, aber das ist nicht vergleichbar. Dort wurde nur das Band geschaffen, mein ich! Unsere Gefühle sind unsere eigenen! Und wir haben verdammt lange gebraucht, das zu erkennen, echt jetzt! Aber jetzt werd ich ich diesen Bastard nicht mehr hergeben und ich werde ihn ganz sicherlich nicht enttäuschen. Er ist mein Leben! Und das ist auch der Grund, warum ich dieses Versprechen dir gegenüber unter keinen Umständen halten kann! Das, und weil ich als Hokage an Konohagakure und du als Priesterin an Oni – no - Kuni gebunden sind und wenn ich Kinder habe, dann möchte ich bei ihnen sein und sie aufwachsen sehen. Ich könnte es dem Teme nicht antun, ihn so zu verletzen und anderswo eine Familie zu haben, echt jetzt!“, ich betrachtete meine ineinander gefalteten Hände in meinem Schoß und atmete tief ein. Irgendwie hatte ich das Atmen in all dieser Aufregung wohl stellenweise etwas vernachlässigt. Sie erhob sich und ich zuckte etwas deswegen zusammen, weil ich nicht wusste, was sie nun plante. Langsam schritt sie auf mich zu und kniete direkt vor mir nieder, umfasste meine Hände mit den ihren und sah mir tief in die Augen. Dieses intensive, hellblaue Funkeln ihrer hellsichtig begabten Augen schien durch mich hindurch zu sehen. Leichte Röte auf ihren Wangen zeigte mir, das sie sich nicht ganz wohl fühlte, mir bei diesem Thema so nahe zu sein und auch mir fiel nun auf, das sie die Erste war, mit der ich über mich und Sasuke als Paar sprach. Ja. Irgendwie drang das erst jetzt so richtig bei mir durch. Er und ich. Wir waren ein Paar! „Hast du ihm das so gesagt?“, fragte sie mich leise und ich antwortete nur mit fragendem Blick. „Das, was du mir gerade gesagt hast, meine ich“; ihr Daumen strich über meinen Handrücken. Es war nicht unangenehm oder aufdringlich. Sie wollte mir damit nur das Gefühl geben, das ich mit ihr offen sprechen konnte. „Ich denke, dass der Teme das weiß!“, flüsterte ich und schaute nun auch etwas beschämt zur Seite. Auch wenn ich wusste, das mein Herz auf meiner Zunge lag und ich gerne einmal lauthals meine Meinung und so verkündete... irgendwo war ich doch auch ein Kerl und über so was redet man halt nicht so einfach! „Ich denke nicht“, war ihre Antwort und irgendwie wurden mir ihre fast nun grell leuchtenden Augen nun doch etwas unheimlich. „Du solltest ihm seine Angst nehmen und es ihm sagen!“ Seine Angst? Sasuke hatte Angst? Irgendwie schwer vorstellbar, aber dann erinnerte ich mich an das, was er mir am Wasserfall gesagt hatte. Und ja. Er hatte Angst wegen dieser Sharingan – Geschichte. Er hatte Angst, so zu werden wie Madara, wenn er zu viele Gefühle zu ließ und dann enttäuscht werden würde. Und ich absoluter Vollidiot hatte ihn eben sicherlich enttäuscht! Wieso hatte ich nicht einfach meinen Mund aufgemacht? Wieso hatte ich nur still daneben gestanden und wieso... „Du hättest ihm nachgehen sollen!“, sprach sie ruhig meine Gedanken aus. Ja, das hätte ich wohl! „Nu geh schon“, ihr Lächeln war sanft, „Klär das und ich sehe schon wesentlich weniger dunkle Schatten über eurer Zukunft!“, sie zwinkerte mir aufmunternd zu. „Ähm... und was ist nun mit dem... hm... Versprechen?“, nervös kratzte ich mich wieder am Hinterkopf und sie lachte leise auf. „Vergiss es, Naruto – kun! Auch wenn du und dieser zugegebenermaßen sehr gut aussehende Sasuke Uchiha nun nicht mehr in Frage kommen, so haben auch bei uns hier in Oni – no – Kuni einige Mütter sicherlich auch sehr schöne Söhne!“ Ich grinste sie breit an: „Das denke ich auch! Wer sollte dir denn schon widerstehen können?“, und sprang, doch anders als erwartet, relativ schnell auf und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Und jetzt hau schon ab und festige euer Band!“, sie trat wieder zu der Türe und legte ihre Hand auf den Griff, wandte sich aber dann mit einem für eine Priesterin eindeutig zu anzüglichem Grinsen wieder zu mir herum, „Schließlich habe ich euch doch nicht umsonst ein Zimmer fern ab der anderen Gemächer zugeteilt!“ Lachend schob sie die Türe zur Seite und ließ mich wirklich mit hochrotem Kopf stehen. Obito löste sich aus seiner erstarrten Haltung und preschte an Sasori vorbei. „Haut ihr ab!“, zischte er dem Rothaarigen nur über die Schulter zu, doch sein einziger Gedanke galt nur seinem Freund. Dieser stand viel zu dicht an Kakuzu dran. Spürte Kakashi denn nicht diese bedrohliche Präsenz des Gegenstandes in den Händen des Nukenin? Sein Puls beschleunigte sich: „Kakashi!“ Der Jonin aus Konohagakure blickte überrascht auf, in die Richtung seines Freundes. Er hatte gerade Sai wieder auf die Beine helfen wollen, der nur wenige Schritte von ihm entfernt gewesen war und sich von der Wucht seiner selbst verursachten vorangegangenen Explosion noch nicht ganz erholt hatte und musste zugeben, das er unachtsam gegenüber des Takigakure – Nukenins gewesen war. Diesmal hätte er die Aussprache seines unrühmlichen Spitznamens sogar verstanden. „Du weißt noch meinen Namen?“, rutschte es ihm dennoch überrascht heraus noch ehe er sich diesem ungewöhnlichen Chakra, welches er plötzlich hinter sich verspürte, zuwenden konnte. Grellrotes Licht umfing ihn, schien ihn zu packen und seine Luft aus den Lungen zu quetschen. Untermalt von dem unwirklichen Lachen des vermummten Gegners. Was war hier los? Etwas anderes packte ihn von der Seite her, riss ihn herum. Er hörte noch den Knall von einer Explosion, genau an der Stelle, wo er sich sicher war gerade noch gestanden zu haben. Wirbel erschienen vor seinen Augen. Dunkelheit. Kurzzeitig war er sich sogar sicher, die versteinerte Gestalt Madaras zu sehen, ehe das schmerzlich grelle Tageslicht wieder auf seine Netzhaut traf und er sich nun um einiges entfernt von seiner letzten Position wieder fand. Obito hielt ihn fest umklammert. Keuchte schwer und rang nach Atem. „Klar weiß ich noch deinen Namen, Baka – shi!“, schnauzte dieser ihn förmlich an, „Auch wenn der von mir gewählte für dich viel besser passt!“ Kakashis Augen fixierten die Stelle, wo er zuvor noch gestanden hatte. Sai kniete hinter einer Wand aus Sand, die Gaara um ihn und sich selbst erschaffen hatte, doch an seiner vorherigen Position klaffte nun ein riesiger Krater. Der gegnerische Nukenin aus Takigakure lachte unterdes immer weiter. Diese seltsame Kugel, die dieses neue und bedrohliche Chakra versprühte, schien nun über ihn zu schweben und noch schneller zu rotieren, als das es Obito beim ersten Hinblick aufgefallen wäre. „Kamui, hm?“, fragte Kakashi seinen Freund und ehemaligen Teamkameraden und dieser nickte. „Wenn wir damit schon nicht wirklich in diesen Kampf eingreifen können, sollten wir es wenigstens zum Schutz nutzen können!“ „Was ist das?“, war wohl die Frage, die sich nun nicht nur Kakashi, sondern so ziemlich jeder Anwesende hier fragte. Temari und Kankuro hatten die letzte Explosion genutzt und eine größere Distanz zwischen sich und Hidan geschaffen. Doch dieser schien seit dem Auftauchen der neuen unbekannten Waffe Kakuzus nicht mehr wirklich an ihnen oder einem Opfer für Jashin interessiert zu sein. Breit grinsend bezog er direkt hinter Kakuzu Position und seine violetten Augen musterten die alliierten Shinobi einen nach dem Anderen. „Ich habe keine Ahnung! Früher hatte er das Ding noch nicht!“, antwortete Obito auf Kakashis Frage und versuchte dabei, die Kugel noch mehr in Augenschein zu nehmen, „Sasori befasst sich wohl näher mit dem Problem!“ „Was hast du denn nun mit den beiden da hinten zu schaffen?“, Kakashi Tonfall hörte sich weniger freundlich in den Ohren des Schwarzhaarigen an, doch er wollte sich davon nicht stören lassen. „Lass die Beiden außer Acht. Sie sind nicht das Problem! Sie werden noch nützlich sein, glaub mir!“ Kakashi hob verwundert eine Braue. Was meinte Obito denn damit schon wieder? Schließlich waren Sasori und Deidara ziemlich eindeutig mit diesen anderen Beiden unterwegs gewesen und die Sunanins hatten sie auch ebenfalls eindeutig als die Angreifer von Suna identifiziert! War der Uchiha nicht mehr ganz dicht und verfiel durch die Begegnung seiner früheren Untergebenen in alte Verhaltensmuster? Musste er sich nun auch noch mit diesem Problem befassen? „Sie werden Informationen für uns sammeln!“, Obito hatte diese Worte nicht gesprochen, sondern nur seine Lippen bewegt und sie geformt und dennoch hatte ihn der Grauhaarige so verstanden, als hätte er sie ihm entgegen gebrüllt. „Aha!“, lautete seine knappe Antwort auf diese Information und er richtete ebenso sein Augenmerk auf diese rote Kugel, „Ihr Chakra ist immens und erinnert mich an das Chakra des Juubis!“ „Das habe ich gerade auch gedacht. Aber ist das möglich? Naruto würde doch den Verlust der Chakren aller Bijus spüren! Stand etwas über seine Verfassung in Tsunades Schreiben?“ „Nein. Nichts. Ich denke auch nicht, dass es sich hierbei um Narutos Chakra handelt! Kakuzu mag zwar ein starker Gegner sein, aber es wäre ihm nie gelungen, Naruto all die Bijus zu extrahieren! Das wüsste Sasuke allein schon zu verhindern!“, irgendwie ratterte es unaufhörlich in Kakashis Kopf. Waren seine beiden ehemaligen Schüler auch auf diese Kugel gestoßen? War das ehemalige Hauptquartier deswegen so zerstört worden? Wenn dem so war, dann dürften sie nun Kakuzus neue Waffe unter keinen Umständen unterschätzen! Sie hatte ziemlich offensichtlich Naruto und Sasuke Probleme bereitet und er musste sich eingestehen, das sie alle hier zusammen nicht die Kräfte eines einzelnen dieser Beiden erreichen konnten. Sie hatten hier ein echtes Problem und dies wäre nun auch nicht mit einem lockeren Spruch in den Griff zu kriegen. Sai schaffte es sich im Schutz hinter der Sandwand auf Gaara zu zu bewegen. Somit war er auch aus dem direkten Umfeld Kakuzus und das erleichterte Kakashi. Schließlich hatte er hier als Teamführer die Verantwortung zu tragen. Plötzlich leuchtete die Kugel noch eine Spur intensiver und Kakashi konnte erkennen, das etwas aus ihr herausfiel. Klein und länglich schwebte es nur unwesentlich von der Kugel entfernt und wirkte wie ein kleiner Stab. Was war das nun? Doch ihm wurde keine Zeit gegeben, sich diese Frage länger zu stellen und eine Antwort darauf zu finden, da sauste dieser Miniaturstab auch schon in einem rasenden Tempo auf ihn zu. „Pause beendet!“, schrie er noch, ergriff diesmal Obitos Arm und verschwand in den Augen aller anderer in einer Staubwolke. Nur ein Stück Holz fiel an gleicher Stelle auf den Boden und der rot glühende Stab hatte sich tief hineingebohrt. „Glaubst du wirklich, du könntest mit einem einfachen Körpertausch – Jutsu gegen mich bestehen, Kakashi Hatake?“, Kakuzu lachte erneut laut auf und Hidan hinter ihm stimmte mit ein. „Etwa nicht?“, fragte ihn die Stimme von weiter oben und Kakuzu drehte seinen Kopf herum um dann den Kopierninja einige Meter über ihm am oberen Rand der Schlucht stehend zu sehen. Jedoch stand dieser nun alleine da. Wo hatte der Grauhaarige diesen Uchiha gelassen? 'Ich bin ein Stein. Ein schöner, brauner Stein!', waren wohl die Gedanken des vom Takigakure – Nukenin Gesuchten und befand sich als potenzielle Beute wesentlich näher an dem Jäger, als ihm hätte lieb sein können. Doch er hatte einen Plan. Zwar hatte er deutlich Kakashis Unwillen erkannt, doch da dieser nichts besseres vorzuweisen hatte, musste ihm sein alter Freund wohl oder übel vertrauen. Das plötzliche Gewicht auf seiner Schulter belastete ihn und nur schwer konnte er sich ein aufgrummeln unterdrücken. Hidan fand das hier alles äußerst amüsant. Natürlich ärgerte es ihn, das nun doch nichts für ihn abfiel, aber Jashin würde es ihm verzeihen, denn schließlich würde man nun in den Genuss eines echten Spektakels kommen und dies allein beobachten zu dürfen, hellte seine Stimmung wieder auf, welche zuvor von diesen beiden Gören reichlich überstrapaziert worden war. Hatten sie sich doch nicht so einfach opfern lassen wollen! Auch nervte ihn dieses passive Verhalten des Rothaarigen. Warum griff dieser nicht ein? Er blickte zu der Stelle, wo kurz zuvor noch der Sunanin mit seiner blonden Schnalle gestanden hatte und konnte sie da nicht mehr entdecken. Seufzend setzte er sich auf den größeren braunen Felsbrocken hinter sich und strich sich durch das silberne Haar. Nun ja, ihm allein würde es nun auch nicht aufgefallen sein, dass die Beiden fehlten und Kakuzu würde sich sicherlich gleich um diese angehenden Verräter kümmern! Er würde jetzt erst einmal die Show genießen und vielleicht fiel ja doch noch ein kleines Opfer für ihn ab. Er zog ein Bein an seinen Körper hoch, stützte den Fuß an dem Felsen ab auf dem er es sich gemütlich gemacht hatte und umschlang sein Knie mit beiden Armen. Sai hatte es geschafft und lag nun schnaubend zu Füßen des Kazekage hinter dessen Schutzwand aus hartem Sand. Seine Hände brannten höllisch. Das Fleisch um seine Finger lag stellenweise offen dar und blutete heftig. Mit Auftauchen der roten Kugel war die letzte verbliebene Maske, das Raiton, zum Stillstand gekommen und schien nun die schützende Sandwand zu fixieren, machte aber keine Anstalten, seine Angriffe fortzuführen. Ebenfalls war es Temari und Kankuro gelungen, zu ihrem jüngeren Bruder zurückzukehren und die blonde Kunoichi betrachtete eingehend die Wunden des ehemaligen ANBU – NE. „Das sind augenscheinlich Verbrennungen, aber ich spüre auch einen gestörten Chakrafluss. Du hast dich selbst zu lange der fremden Materie des Rasengans ausgesetzt, nicht wahr?“, sie strich mit einem leichten aufleuchten in klaren Blau über die geschundene Haut des Schwarzhaarigen. Sie war keine Medicnin und ihre Kenntnisse in der Wundbehandlung waren auch nur auf das Mindeste beschränkt. Ihrem Team fehlte nun eindeutig der Sanitäter. Schnell zerriss sie einen Teil ihrer beigen Tunika und versuchte die Blutung mit diesen Stofffetzen an den Händen zu stoppen. Mit dieser Verletzung würde der Konohanin keine große Hilfe mehr sein, denn schließlich hatte sie auch gesehen, dass dessen Fähigkeiten sich größtenteils auf die Handhabung mit Pinsel und Tusche beschränkten. Nie hätte sie einen solchen direkten Angriff des Schwarzhaarigen erwartet. Sai nickte lächelnd. Dieses Lächeln war reichlich kühl, doch Temari wusste, das er ihr damit vermutlich nur die Sorge um ihn nehmen wollte. „Das gefällt mir nicht!“, unterbrach Kankuro die nun aufgekommene Stille unter ihnen und Gaara nickte bestätigend. „Kakashi wird sich weiterhin um diesen Kakuzu kümmern, da bin ich mir sicher. Also werden wir versuchen unsere Kräfte gegen dieses Ding“, Gaara nickte mit dem Kopf in die Richtung der Seishitsuhenka - Raiton – Maske, „da zu vereinen, damit es Kakashi nicht auch noch in die Quere kommen kann!“ „Da geb ich dir recht, Gaara! Sorgen wir dafür, das ihm die Herzen ausgehen!“, Kankuro ließ seine Fingerknöchel knacksen. Nun fehlte ihnen nur noch ein guter Plan! „Magst du dich nicht wieder zu uns nach unten gesellen?“, Kakuzus Stimme klang erheitert, während Kakashi in nachdenklicher Pose seinen Zeigefinger mehrmals gegen sein Kinn tippen ließ: „Also wenn du mich so direkt fragst... hm... fehlt da nicht das Zauberwort?“ Kakuzu weitete stutzig einen Moment seine Augen. War sich dieser dreiste Ninja aus Konoha seiner aussichtslosen Situation nicht bewusst? Merkte dieser nicht, dass er nur noch unter ihnen weilte, weil er noch ein wenig Spaß mit ihm und seinen Kameraden haben wollte? Hidan grinste breit von seinem Sitzplatz zu ihm herüber: „Das muss man diesem Heini schon lassen. Mut hat er!“ „Du bist besser still, Hidan! Deine Hilfe bisher war kaum der Rede wert. Sag mir lieber wo dieser Uchiha abgeblieben ist. Es wäre eine Schande um sein Auge!“ „Och nö... der taucht bestimmt wieder auf!“, Hidan streckte sich. Er hatte nun wirklich keine Lust hier jeden Stein nach diesem Schwarzhaarigen suchend herum zu drehen: „Der steht bestimmt ganz plötzlich vor unserer Nase und dann hast du dein Auge. Ich halt eh nicht viel von diesen ganzen Augenkünsten!“ Kakuzu überhörte die gelangweilt klingende Stimme seines Kameraden beflissentlich. Er kannte Hidans indirekte provozierende Art und ließ sich davon schon lange nicht mehr reizen. Stattdessen murmelte er in der Sprache der Ältesten und tropfenähnliche Gebilde verließen die Kugel. Genau fünf an der Zahl. Still schwebten sie zu ihm herunter und legten sich in seine mit Schwielen versehene Hand. Hidan hingegen ließ seine Augen über das bisherige Schlachtfeld wandern. Hinter dem eben entstandenen Krater tat sich eine Sandkuppel auf. Er wusste ganz genau, dass sich dort diese nervigen Gören von Sunanins verkrochen hatten sowie dieser Schwarzhaarige Junge, der bereits ziemliche Blessuren davon getragen hatte. Schließlich kannte Hidan den Geruch von Blut und eine recht eindeutige Brise dieses metallischen Geruchs drang mit dem Wind aus dieser Richtung zu ihm herüber. Eine Schande, dass es nicht für Jashin floss. Plötzlich machte er die zierliche Gestalt eines Rothaarigen aus. Er stand nun in einer gleichen Entfernung wie zuvor zum Geschehen, doch diesmal auf der anderen Seite der Schlucht. An genau der Stelle, wo noch vor Kakuzus zweitem direkten Angriff Kakashi und dieser gesuchte Obito gestanden hatten. Hidans Augen verengten sich zu Schlitzen nur um das, was der Rothaarige dort tat, genauer ins Visier nehmen zu können. Wieso brach dieser kleinere Stücke Holz aus einem größeren Stück Holz, welches dort lag. War dieses nicht der Tauschgegenstand des Kopierninjas gewesen? Was wollte diese dämliche Puppenspieler damit? Und da kam Hidan der Geistesblitz. Aber natürlich! Der brauchte Holz für seine Puppen! Aber wieso musste er dieses ausgerechnet jetzt sammeln? Sasori fluchte innerlich. Dieser kleine rote Stab hatte sich wirklich tief in das Holz hineingefressen und dennoch... er brauchte es. Es war genau das gewesen, warum er sich noch in Kakuzus Gefolge befunden hatte, nachdem er festgestellt hatte, was dieser doch mit seinem Deidara angestellt hatte. Deidara hatte nach der Begegnung mit Obito zwar reichlich verwirrt geschaut, aber bislang noch keine störenden Fragen gestellt. Der Blonde hatte sich unweit von ihm hinter einige schützende Geröllstücke gesetzt und beobachtete ihn nun beim Kampf gegen die ins Fleisch bohrenden Splitter. Sicherlich würde er dem Bombenleger nun in einigen Punkten Rede und Antwort stehen müssen, aber er wollte auch nicht mit ganz leeren Händen die Flucht ergreifen. Und das sie bald fliehen sollten war mehr als ersichtlich. Ihn beunruhigte die Tatsache, das sich gerade unterhalb dieser Kugel fünf weitere Splitter gebildet hatten und nun jederzeit einsatzbereit in Kakuzus Hand lagen. Erneut stach er sich an einem spitz abstehenden Splitter innerhalb des großen Holzstücks und fluchte in sich hinein. In seiner Marionettengestalt müsste er sich mit diesem Problem des Schmerzempfindens nicht auseinandersetzen. Andererseits würde er aber dann auch nicht mehr die Wärme spüren, die ihm Deidaras Küsse gaben. Und wer wusste schon, ob es der blonde Iwanin in ihrer Beziehung bei Küssen allein lassen wollte. Sein Blut perlte von seinem Finger ab und landete knapp neben dem Eintrittsloch des Stabes. Und dieser leuchtete plötzlich leicht auf. Sasori war sich zunächst nicht sicher, ob er sich dies einbildete, doch dann erkannte er, das dieses Aufleuchten rhythmisch war. Ja, es wirkte pulsierend. Und es schien näher aus den Tiefen dieses Holzstückes herauszutreten. War es das? Sasori wusste, das er mit der nun geplanten Aktion eventuell unnötig wertvolle Zeit zur Flucht verschwendete, doch es wäre eine Möglichkeit! Mit schmerzverzerrtem Gesicht quetschte er so lange an seinem geschundenen Finger herum, bis sich erneut ein neuer Tropfen seines Blutes an der Fingerkuppe gesammelt hatte. Nun hielt er den blutigen Finger direkt über das Loch. Und tatsächlich... der rot leuchtende, pulsierende Stab schien von seinem Blut angezogen zu werden und kroch wie von alleine aus seinem hölzernen Gefängnis. Kaum war seine Spitze ersichtlich, ergriff er den Stab und beförderte diesen umgehend in das kleine, verschließbare Reagenzglas. Dies war eine weitere Erkenntnis, die er gewonnen hatte. Dieses Ding bestand nicht nur aus Blut, nein, es wurde auch von Blut angezogen! Hastig verließ er seine Position und eilte zu seinem Blonden hinter der Geröllwand. Gaara schoss hinter seiner schützenden Sandwand hervor und formte noch im Sprung die benötigten Fingerzeichen für den ersten Angriff auf die Raiton – Maske. Viel Sand hatte er nicht mehr, daher musste diese Konfrontation hier schnell ablaufen und erforderte all ihre Konzentration. Temari entfesselte mit ihrem Fächer einen Okamaitachi, der großflächig über den staubigen Boden der Felslandschaft hinweg fegte und schneidend seinen Gegner als Ziel suchte. Die Maske erwachte aus ihrer Erstarrung, ließ eine erneute Blitzattacke in die Richtung der älteren Schwester des Godaime Kazekage ab und beachtete daher nicht den seitlichen Angriff des Oberhauptes von Sunagakure. „Sabaku Kyo!“, zischte der Rothaarige und der wenige Sand, der ihm noch in seiner Kürbisflasche verblieben war schoss aus eben dieser heraus und ummantelte den schattenhaften Körper der Maske. Diese versuchte sich noch herum zu drehen, doch Gaara sammelte all sein verbliebenes Chakra in die Folgeattacke: „Sabaku Soso!“. Der Sand zog sich mit einer unbändigen Kraft zusammen und ein leises Klirren war zu vernehmen. „Jetzt, Temari!“, und die blonde Kunoichi reagierte sofort. „Ninpo: Kamaitachi no jutsu!“ Der zerschneidene Wind raste erneut auf die zuckende Sandgestalt zu und zerfetzte sie in hunderte kleine Stücke. Kakuzu hatte soeben sein viertes Herz verloren und diese Tatsache behagte ihm gar nicht! Es würde Ewigkeiten dauern diese vier Herzen mit ausreichend Qualifizierten zu ersetzen. Danach stand ihm jedoch gar nicht der Sinn. Er könnte sich viel Arbeit nach der Suche nach geeigneten Kandidaten ersparen, wenn er sich die Herzen dieses Futon – begabten Mädchens und des Kopierninjas schnappen würde! Demnach müsste er sie sich erst einmal nur zu Eigen machen und dies war mithilfe dieser kleinen Stäbe nicht sonderlich ein großes Problem. Zwei Stäbe warf er nach oben auf die vermummte Gestalt des Raitonanwenders aus Konohagakure, die anderen Drei schossen hingegen auf die Gruppe der Sunanins zu. Gaara sah nur diesen rot funkelnden Blitz auf sich zuschießen und hätte beim besten Willen nicht mehr ausweichen können. Sein letzter Sand war mit der Zerstörung der Maske fast unbrauchbar geworden und konnte seinen sonst sofort erscheinenden schützenden Mantel nicht um ihn legen. Dennoch wurde er von hinten grob gepackt und binnen Sekunden, in denen alles an ihm in rasenden Tempo vorbeizog, nach hinten weggezogen. Er spürte die Fremdkörper, die um seine Hüfte, Arme und Beine lagen und wollte sich schon für den Einsatz bei seinem Bruder bedanken, doch als er selbst wieder auf den Beinen stand, entdeckte er den Älteren neben seiner Schwester in einer zusammengekrümmten Haltung. „Ihn hat's erwischt! Verdammt!“, ertönte eine Stimme direkt neben Gaaras Ohr, mit dessen Hilfe er bei Weitem nicht gerechnet hatte. Sasori no Akasuna stand unmittelbar neben ihm. Normalerweise wäre dies nun die Chance für den jungen Kazekage gewesen, den flüchtigen Nukenin dingfest zu machen, aber etwas in ihm ließ ihn hadern. Der andere Rothaarige hatte ihn schließlich aus dem direkten Gefahrenbereich herausgezogen! Doch noch ehe Gaara überhaupt die Möglichkeit dazu bekam, seinen Großonkel zu hinterfragen warum er ihm nun geholfen hatte, hatte sich der kleinere Rothaarige schon in Bewegung gesetzt und eilte auf seinen älteren Bruder zu, der sich keuchend das blutende rechte Bein hielt. Der Kazekage stürmte gleich hinterher. Nicht aus Sorge, das Sasori seinen Bruder nun auch noch angriff sondern eher um diese Situation genauer zu erfassen. Keuchend kam er nur unwesentlich nach dem Marionettenspieler bei seinen Geschwistern an und der Andere hatte sehr zu Temaris großem Erstaunen angefangen, das Hosenbein ihres Bruders herunter zu reißen. „Scheiße! Zwei Stück und dann auch noch so tief!“, flüsterte Sasori und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Gewiss konnte er nun seinem direkten Erben das Bein abschlagen. Dann hätte er noch zwei zusätzliche Stäbe und derjenige hätte zwar ein Bein weniger, aber wäre noch am Leben. Andererseits würde dies erneut kein gutes Licht auf ihn werfen. Eigentlich hatte er sich doch auch gar nicht in diesen Kampf einmischen wollen! Er wollte doch mit Deidara und dem einen Stab, den er hatte, schon längst über alle Berge sein! Warum hockte er dann hier und versuchte einem vor Schmerz zitternden Jungspund zwei Chakraabsorbierende Stäbe aus dem Oberschenkel zu ziehen? „Wie ist das passiert?“, hörte er Gaaras Frage an seine Schwester, welche nun auch noch unpassenderweise und nervend schluchzen musste. „Er hat sich vor mich geworfen. Sie kamen so schnell...!“ Gaara konnte da nicht wirklich wütend sein. Es war nun mal passiert und er wäre diesen Stäben ja selbst beinahe zum Opfer gefallen, wenn Sasori nicht so schnell mit seinen Chakrafäden reagiert hätte und ihn rechtzeitig aus der Flugbahn gezogen hätte. Der Akasuna biss sich plötzlich ziemlich energisch in den Finger und aus den Mundwinkeln tropfte bereits Blut: „Ich weiß nicht, ob es funktioniert. Schließlich haben die Dinger bei ihm genug zu fressen! Aber ich denke, die Teile haben eine Schwäche für Blut von Shinobi mit besonders starkem Chakra!“, säuselte er mehr vor sich hin, doch Gaara verstand jedes Wort. Hatte er sich doch neben den Rothaarigen gekniet um besser verfolgen zu können, was dieser zur Rettung seines Bruders unternahm. Zeitgleich versuchte er auch das Geschehen auf dem Schlachtfeld im Auge zu behalten. Dieser Kakuzu hatte nun alle Hände voll zu tun mit Kakashi und vielleicht reichte die Zeit hier aus um Kankuro soweit zu stabilisieren, dass sie ihn aus dem Gefahrenbereich transportieren konnten. „Ha! Es funktioniert!“, riss ihn die Stimme Sasoris wieder zurück zum Geschehen direkt vor seinen Augen. Sasori hielt bereits einen der Fremdkörper, die bislang im Körper des braunhaarigen Marionettenspielers gesteckt hatten, in einem Reagenzglas vor seiner Nase. Das Reagenzglas hielt er nun in der gleichen Hand wie seinen blutenden Finger, welchen er knapp über der Eintrittswunde des zweiten Stabes in Kankuros Bein hielt, während seine freie Hand hellblau leuchtend über der anderen Eintrittswunde schwebte und heilendes Chakra in das Bein des Sunanins fließen ließ. Gaara wusste nicht, was er von dieser Situation halten sollte. War dieser Akatsuki gerade dabei, nach seinem Leben nun auch noch das Leben seines Bruders zu retten und heilte diesen dann noch? Wieso tat er das? Er hatte zwar eben kurzzeitig mitbekommen, das sich der Freund von Kakashi, Obito Uchiha, länger mit Sasori und Deidara unterhalten hatte, aber das konnte doch die eine plötzliche Meinungsänderung der beiden Nukenins verursacht haben! „Und da kommt der Zweite! Hast es gleich geschafft, Sabakuno Kankuro!“ Wie es dieser Kazekage so schnell geschafft hatte rückwärts aus der Schussbahn seines Stabes zu flüchten war Kakuzu verborgen geblieben. Doch zwei seiner Stäbe hatten sich tief in den Körper des braunhaarigen Sunanins gebohrt, auch wenn er eigentlich auf die blonde Kunoichi gezielt hatte. Schließlich war ihr Herz eines von denen, die ihn nun interessierten. „Hidan!“, er zog eine weitere, kleinere Kugel aus seinem Umhang hervor und erkannte den überraschten Blick des Jashinisten, „Diese Kugel habe ich zuvor abgespalten. Sie beinhaltet das Chakra des Kyuubi. Ich befürchte, ich werde mich hier noch etwas aufhalten und daher zu spät zum Treffpunkt kommen und das gefällt mir nicht! Du wirst daher vorgehen und die Kugel überbringen!“ „Warum sollte ich?“, kam es schnippisch vom Felsen, doch ohne das Hidan es selbst wirklich bemerkte, war er aufgesprungen und an Kakuzus Seite getreten. Was war denn nun los? Wieso bewegte er sich plötzlich selbständig ohne es wirklich zu wollen? Um Fragen zu stellen schien ihm nun auch noch der falsche Augenblick! Selbst über seinen Willen schien er keine eigene Kontrolle mehr zu haben. Der Silberhaarige spürte den kalten Schweiß auf seiner Stirn. Was ging hier nur vor sich? „Weil ich das sage, Hidan!“, der Takigakure – Nukenin drückte dem Jashinisten die kleinere, knapp faustgroße Kugel in die Hand und Hidan spürte sogleich eine unglaubliche Kraft in sich pulsieren, „Sie lässt dich den richtigen Weg zum Treffpunkt spüren! Und nun verschwinde!“ Hidan hätte so gerne noch etwas passendes an den Kopf des Älteren gepfeffert und dennoch... keine Silbe, nicht einmal ein kleiner Laut, verließ seinen Mund. Nur ein kurzer Nicken, ehe ihn seine Beine von alleine wegtreten ließen und er sich im zügigen Tempo vom Geschehen entfernte. Innerlich schrie er. Fühlte sich nun gefangen in seinem eigenen Körper und er wusste, das niemand seine Schreie würde hören können. Kakuzu sah ihm noch nicht einmal nach. Er wusste, das Hidan voll unter der Kontrolle des Stabes in seiner Schulter stand und war sich daher sicher, dass der Silberhaarige erstmalig seinen Befehl zur vollsten Zufriedenheit und ohne Zeitverzögerung ausführen würde. Auch wenn dieser es sicherlich gerade nicht ganz freiwillig tat. Doch nun sollte er sich diesem Kopierninja widmen und ihn nicht aus den Augen lassen! Wo war dieser nur schon wieder hin? Mit zusammengekniffenen Augen suchte er den Rand der Schlucht ab, konnte den Grauhaarigen jedoch nicht entdecken! Irgendwie hatte er es geschafft, den beiden Stäben auszuweichen und war dann in einer Rauchwolke verschwunden. Aber das dürfte ihm nicht lange zum Vorteil gereichen, dessen war sich Kakuzu bewusst. Er würde diesen Kerl schon noch zu fassen bekommen! „Suchst du was?“, flötete plötzlich eine Stimme direkt seitlich neben ihm und er schrak herum. Wo war der jetzt hergekommen? Endlich hatte sich Hidan erhoben und Obito fühlte sich um einiges leichter. Wie sehr hasste er es doch sich eines Tarnjutsus zu bemächtigen und dann so lange still auszuharren. Erst Recht, wenn ihm dann auch noch das Gewicht eines Gegners belastete. Dennoch war er verwundert gewesen über das kleinlaute Verhalten des Jashinisten, als ihn Kakuzu den Befehl gegeben hatte, sich mit einer weiteren Kugel auf den Weg zu einem bestimmten Treffpunkt zu machen. Ebenso fand er die Information, dass es sich bei dieser Kugel um das Chakra des Kyuubi handeln würde, äußerst irritierend und auch besorgniserregend. Wenn dass das Chakra des Neunschwänzigen war, was war dann mit Naruto geschehen? Kakuzu schien den Rand der Schlucht nach seinem Freund abzusuchen. Laut Plan war es nun an der Zeit, das er das Jutsu der Tarnung löste und sich nun aktiv in den Kampf mischte. Blieb ihm nur zu hoffen, das Kakashi seinen Teil auch erfolgreich meisterte, aber Obito hatte vollstes Vertrauen in seinen Freund. Dies würde er diesem natürlich nicht sagen. Machte es ihm doch viel zu sehr Spaß, seinem alten Teamkameraden gelegentlich zu necken! Kakuzu schien überhaupt nicht zu bemerken, das er nun direkt neben ihm stand und sich nun dort kein Felsen mehr befand. Es hatte ihn zudem verwundert, warum den beiden ehemaligen Akatsuki der plötzlich aufgetauchte Felsen nicht weiter aufgefallen war. Irgendwie erkannte er jetzt, das es nicht weiter verwunderlich war, das seine alte von ihm gegründete Organisation gescheitert war. Es war halt wirklich schwierig, gutes Personal zu finden! „Suchst du was?“, wandte er sich nun doch an den Takigakure – Nukenin und fand das erschrockene Zusammenzucken schon äußerst belustigend. Der sehr entgeisterte Blick des Jiongu – Anwenders haftete auf ihn. „Das du dich aus deinem Loch traust, Uchiha!“, knurrte er ihm entgegen, doch Obito zuckte nur abfällig mit den Schultern. „Du hast eben so lieb um Gesellschaft gebeten und da konnte ich nicht widerstehen!“ „Laber nicht!“, Kakuzu erhob, wie schon von Obito erwartet seine Hände. Aus dem einen Arm kamen sogleich neue Ranken seines Jiongu, denen er aber im geringen Abstand schnell ausweichen konnte, da er ihre Flugbahn durch sein aktiviertes Sharingan schon lange hatte festlegen können. Der andere Arm schien sich durch das Doton: Domu, dem Erdspeer und Teil des Ursprungselementes, welches Kakuzu beherrschte, zu erhärten und schlug nun genau in Obitos Richtung zu. Auch hier gelang ihm mit mehreren Schritten auszuweichen. Das Knistern und zischen nahmen beide in ihrer Handlung nicht wirklich wahr. Kakuzu erkannte nur das breitere Grinsen Obitos in dessen Gesicht und fragte sich noch, wie dieser sich erdreisten konnte, als er schließlich doch die Stimme vernahm, deren Besitzer er zuvor noch gesucht hatte. „Selbst ein alter Hase lernt nicht mehr aus seinen Fehlern!“ Er drehte sich noch herum, doch spürte auch schon sogleich den schneidenden Einstich knapp links neben seinem Brustkorb. Die Raikiri – umschlossene Hand durchstieß speerartig seinen Körper, riss das Herz des Nukenin aus seinem angestammten Platz und ließ es vor dem Körper auf den staubigen Boden fallen ehe sich die Hand wieder aus dem nun leblosen Leib zurückzog. Nur kurze Zeit später gaben die Knie des ehemaligen Akatsuki nach und auch er klappte in sich zusammen. Die noch schwebende Kugel über seinem Kopf zerbrach in tausende kleine Scherben, rieselte in einem feinen, staubartig glitzernden Regen auf den Körper des vermummten Shinobi herunter und setzte diesen sogleich in Brand. Kakashi Hatake und Obito Uchiha sprangen einige Meter zurück um diesen aufzüngelnden Flammen, die sich nach dem Körper, der da lag, verzehrten, auszuweichen. Sie hatten es geschafft. Kakuzu aus Takigakure war tot. XxXxX Dieser Idiot! Dieser selten dämliche, blöde Baka! Dieser... dieser... VERDAMMT! DU NERVST, USURATONKACHI! Verschwinde aus meinem Kopf! Hau ab! Dieser Kerl beherrschte eindeutig zu sehr meine Gedanken! Warum sonst lief ich hier seit bestimmt einer halben Stunde stupide bei wieder leicht einsetzendem Regen in diesem Innenhof auf und ab und fluchte vor mich hin in einer Lautstärke, das sich selbst die Innenhofwachen bei meinem Anblick in die hintersten Ecken verkrümelt hatten. Was fiel dieser... dieser... so eine Scheiße! Meine Eltern hatten doch anscheinend zu viel Wert auf meine Erziehung gelegt, denn mir fiel einfach keine treffende Bezeichnung für diese... Priesterin ein. Wütend trat ich gegen den am Boden liegenden Kieselstein, der mit erhöhtem Tempo gegen die Innenseite der Außenmauer prallte und sich dort tief im Gestein festsetzte. Ich blieb erschrocken stehen. Was war das? Hatte ich mich nun schon so weit nicht mehr unter Kontrolle, das ich meine eigenen Kräfte so unterschätzt hatte? Mist! Das konnte doch nicht sein! Ich konnte doch nicht jetzt schon meine Kontrolle verlieren! Das... das war doch nur ein bisschen Eifersucht. Nicht mehr und nicht weniger! Ja, ich liebte diesen blonden Idioten, doch man konnte doch jetzt doch noch nicht von dieser ewigen Liebe sprechen, die nur ein Uchiha einmal in seinem Leben geben konnte... oder doch? Ich schluckte. Waren meine Gefühle für Naruto wirklich schon so... so intensiv? Wie konnte dieser Baka nur durch die Weltgeschichte reisen und irgendwelchen dahergelaufenen Weibern Kinder versprechen? Wie hatte er dazu überhaupt Zeit gefunden? Er hatte sich doch auf die Suche nach mir konzentrieren sollen! War ich ihm doch nicht so wichtig gewesen? Ach, Unsinn, Sasuke! Naruto war der Einzige, der bis zum Ende an meine Rückkehr nach Konoha geglaubt hatte. Nicht mal ich habe daran geglaubt... selbst nicht so wirklich als ich im Krankenhaus war. Und nun? Er Hokage und ich ANBU. Er zeugt Kinder und ich schau zu. Sicherlich nicht! Wäre jetzt hier noch ein Kiesel, ich würde diesen sofort neben den anderen versenken! Komm wieder runter, Uchiha! Ist nicht zum aushalten! „Kurama! Jetzt nicht!“, schon befand ich mich in meinem inneren Raum und funkelte den Fuchs böse an. Der hatte mir gerade noch gefehlt! Das war doch alles nur ein Missverständnis! Du kennst ihn doch! War so ein Moment, wo er wieder schneller geredet als nachgedacht hat. Tut er ja ständig! Sonst bade ich das immer aus. Und da du ihn ja jetzt haben willst teile ich auch gerne mit dir! Kurama gähnte gelangweilt und legte seinen Kopf mit verschlafenem Blick auf seine Vorderläufe. Mein Blick schien bei ihm überhaupt keine Wirkung zu haben. Ein tiefes Grummeln, einem Knurren gleich, entsprang meiner Kehle und er hob belustigt eine Braue. Wirst wohl langsam auch... fuchsig... hm? Er lachte. Man, wie mich das nervte! Als würde Naruto nicht voll und ganz reichen! Naruto klärt das und dann habt ihr euch ja wieder! Nimm das Ganze mal nicht so ernst. Diese Shion ist eine Gewiefte. Die spielt gern rum und so. Er betrachtete nun seine Krallen und schnipste den wohl imaginären Schmutz darunter in die Höhe. Oh, wie ich dieses gleichgültige Verhalten hasste! Zudem solltest mal aus dem Regen raus. Ich werde dich zwar nun auch mit meinen Kräften unterstützen und so, aber ich habe ehrlich gesagt keine Lust eine Erkältung nach der anderen bei dir auszukurieren. „Dann lass es!“, fauchte ich und drehte ihm meinen Rücken zu. Ich seh schon! Mit dir kann man richtig Spaß haben! , lachte er und stützte nun seinen Kopf auf seiner Handfläche ab um mich von oben herab sehend breit anzugrinsen. „Hör zu, Kurama, ich bin gerade wirklich nicht in der Stimmung...“, begann ich nun erstaunlicherweise mit ruhigem Ton und schielte zu ihm hoch. Schon in Ordnung, Kleiner! Ich wollte dich auch wirklich nicht stören! Nur drifteten mir deine Gedanken zu sehr ab... Hatte sich dieser Fuchs etwa Sorgen um mich gemacht? Seine Stimmlage ließ das doch echt vermuten! Und er hatte Recht! Durch seine Ansprache hatte ich nicht mehr eine Sekunde damit verbracht an die aufkommende Finsternis in mir zu denken! Stattdessen unterhielt ich mich mit dem Fuchs beziehungsweise ließ mich unterhalten. Geh nun rein und leg dich trocken. Naruto wird bald zu dir kommen und dann sieht das alles schon ganz anders aus! Er empfindet wirklich viel für dich! Mein Raum dort ist gerade mit rosa Plüsch ausgestattet! Hat was! Er lachte laut auf. Tatsächlich! Der Fuchs versuchte mich zu beruhigen und zu trösten. Mein Mund stand nun offen und ich starrte ihn an und das lag nicht an seiner Wohnraumbeschreibung bei Naruto. Doch er ignorierte meinen veränderten Gesichtsausdruck. Denk jetzt bloß nicht, das ich dich leiden könnte oder so! Das tu ich immer noch nicht, Uchiha – Bengel! Ach, vergessen wir das! Fuchs bleibt Fuchs! Meine Miene verfinsterte sich wieder. Ich löste mich aus meiner inneren Gedankenwelt und befand relativ schnell und zu meinem inneren Leidwesen, weil ich das ungern zugab, dass der Fuchs recht hatte. Ich stand im Regen und die Dunkelheit war hereingebrochen und die Temperaturen um einiges aufgefrischt. Es war kalt geworden und mich fröstelte es sogar etwas. Ich sollte wirklich aufs Zimmer gehen und dort auf Naruto warten. Wenn der Fuchs meinte, das ich Naruto in diesem Punkt glauben und vertrauen sollte, dann würde ich es einfach mal versuchen. Schließlich saß der Kyuubi in der ersten Reihe wenn Naruto dieser... dieser Priesterin zu nahe gekommen wäre. Seufzend strich ich meine nassen Haarsträhnen zurück und ging auf das Eingangstor zu. Ich merkte sogleich die erleichterte Körperhaltung einiger Wachen, als ich wohl in ihren Augen endlich den Hof verließ. Ich hatte sie wohl doch ziemlich nervös gemacht. Irgendwo amüsierte mich das. Wenn ich schon nicht den Fuchs mit finsterer Miene beeindrucken konnte... hier schien es doch noch ganz gut zu klappen! Ich trat durch den Torbogen wieder in das Innere der riesigen Tempelanlage. Sogleich drangen mir die Stimmen aus dem Saal entgegen, an welchem ich nun zielstrebig vorüber schritt. Ich hatte überhaupt keine Ambitionen mehr mich da heute noch einmal blicken zu lassen. Auch wenn es als Narutos direkt unterstellter ANBU meine Pflicht wäre in seiner direkten Nähe zu bleiben. Was sollte ihm hier schon passieren... außer dieser unmöglichen Aufdringlichkeit dieser Priesterin. In mir zog es sich schon wieder zusammen. Nein, ich würde abwarten. Ich würde Naruto die Möglichkeit geben, sich erklären zu können und ich hoffte für ihn, dass es wirklich eine gute Erklärung war. Die Gänge waren fast menschenleer. Nur hier und da zischte jemand vom eifrig beschäftigten Personal, meist mit Getränketabletts in ihren Händen, an mir vorüber. Ich schenkte dem keine Beachtung. Schließlich wurden die Gänge dunkler. Abgelegener vom Geschehen. Ruhig. Stille. So viel besser. Schließlich stand ich vor der Tür, die mich in unser zugeteiltes Zimmer führen würde und öffnete sie. Auch hier war es dunkel, doch ich brauchte nicht lange, um den Lichtschalter zu finden und ein kleines Licht verschaffte dem Raum eine heimelige Atmosphäre. Naruto schien noch bei Shion zu sein. So hätte ich nun Zeit mich von meiner doch nun deutlich nass an meinem Körper klebenden ANBU – Uniform zu befreien. Ich griff in meinen Rucksack und nahm mir eine lange weiße Hose, meine schwarzen Armstulpen, meine graue Jacke sowie mein blaues Stehkragenshirt heraus und begab mich ins Bad. Schnell hatte ich die feuchten Kleider ausgezogen und zum Trocknen über einen Handtuchhalter gelegt. Anschließend sprang ich noch einmal kurz unter die Dusche um meinen Körper ein wenig verloren gegangene Wärme wiederzugeben. Das warme Wasser auf meiner kühlen Haut tat gut. Ebenso das Gefühl, hier nun alleine zu stehen, da ich wusste, das Kurama wohl nun schlief. Dieses Gefühl des Beobachtet – werdens würde ich vermutlich nie ablegen können. Irgendwann würde ich Naruto fragen müssen, wie er damit klar kam. Schließlich hatte er in seinem ganzen Leben vermutlich keine ruhige Minute mit diesem Fuchs in sich verbracht. Dazu noch die Probleme, die er in seiner Kindheit aufgrund des Kyuubis in sich im Dorf hatte. Erneut war ich wirklich erstaunt darüber, das Naruto bei all dem so geworden war, wie er jetzt nun einmal war. Ich denke, ich hätte es verstanden, wenn er verbittert und emotionslos geworden wäre... vermutlich so wie ich es einst war. Und dennoch war er der quirlige, aufgeweckte Blonde mit einem stets breitem Lächeln im Gesicht und dem unerschütterlichen Glauben an das Gute in jedem einzelnen Menschen. Schon wieder spielten sich all meine Gedanken nur um ihn ab. Sollte ich mir nicht auch Gedanken zu Itachi machen? Oder vertraute ich innerlich Tsunades Fähigkeiten so sehr, das ich wusste, dass es meinem Bruder gar nicht schlecht gehen konnte in ihren Händen. Ich stellte das Wasser ab und trat aus der Duschkabine. Griff nach dem Handtuch und trocknete mich schnell ab. Nachdem ich die Hose und meine Shorts übergezogen hatte fuhr ich noch einmal mit dem weichen Handtuch durch meine nassen Haare und legte es dann über meine Schultern. Mit dem Shirt, den Stulpen und der Jacke in der Hand verließ ich das kleine Badezimmer und trat zurück in den größeren Raum mit dem mittig liegenden Futon. Noch in Gedanken versunken und mit geschlossenen Augen bemerkte ich ihn zunächst gar nicht. Er saß auf dem Boden im Rahmen des raumhohen, nun geöffneten Fensters und starrte hinaus in den Sternenhimmel. Der riesig wirkende Vollmond schimmerte mit kühler Intensität ins Zimmer und verschwand ab und an hinter einer dunklen Regenwolke. Ich blieb stehen und sah ihn direkt an, doch er drehte sich nicht zu mir herum. Sah weiterhin nur nach draußen. Dabei wusste ich, das er schon lange gespürt hatte, das ich bereits hinter ihm stand. Und obwohl mein Oberkörper noch feucht war von der Dusche und ich mein Hemd noch in der Hand hielt, fror ich nicht am geöffneten Fenster. Die direkte Nähe zu meiner ganz eigenen Wärmequelle ließ keine fröstelnden Gedanken zu. Sein Kopf senkte sich, betrachtete seine auf den angezogenen Knien liegenden Hände und schließlich seufzte er. Ich zog mir das Handtuch von den Schultern und das Shirt über den Kopf. Leicht heftete es sich an meine feuchte Haut. Die Stulpen und die Jacke folgten. Durch diese alltägliche Situation im Hintergrund bestärkt drehte er sich nun doch zu mir und blickte mich schweigend an. Und auch ich verharrte in meiner Position, nur wenige Meter hinter ihm stehend und betrachtete ihn. Sein Haar wirkte fast weißlich durch den silbrigen Schimmer des Mondlichtes, welches sich in seinen einzelnen Strähnen brach. Den gleichen silbrigen Glanz fand ich auch in seinen unergründlich tiefen, blauen Augen wieder, die mich fast schon entschuldigend ansahen. Ein ganz sanftes, fast nur angedeutet wirkendes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er war wunderschön. Noch diesen Gedanken klar werdend bemerkte ich zunächst nicht, wie er sich erhob und auf mich zu schritt. Eine knappe Armlänge vor mir blieb er stehen und wir versanken jeweils in den Augen des Anderen. Ich schaffte es einfach nicht, meinen Blick von ihm abzuwenden. Deutlich spürte ich, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Wieso sagte er nichts? Und warum sagte ich nichts? Wo war all die Wut hin, die ich kurz zuvor im Innenhof noch so deutlich gespürt hatte? Er hob seine rechte Hand und legte sie auf meine linke Wange. Sie war so warm. So wundervoll angenehm warm. Unbewusst schmiegte ich mein Gesicht näher an diese Wärmequelle, drehte es etwas in seiner Handfläche und drückte einen leichten Kuss in sie hinein. Über diese offensichtliche Bekundung meiner Gefühle überrascht hob er fragend eine Augenbraue. Vermutlich hatte er ebenfalls eher mit einem Wutausbruch meinerseits gerechnet und nicht, das ich hier allen Anscheins nach so schnell klein beigab. Tat ich ja auch nicht. Denn er war doch hier bei mir und nicht bei ihr. War es nicht das, was zählte? War es nicht das, was mir zeigte, das ich ihm vertrauen konnte? Das ich ihm wichtig war. Zeigte er mir nicht dadurch schon so sehr, wie viel er für mich empfand? Wieso sollte ich denn da noch meine Gefühle länger für ihn zurückhalten. „Teme?“, flüsterte er hauchzart an mein Ohr. Er hatte sich näher an mich herangezogen, seine linke Wange lag nun direkt an meiner rechten. Sein Körper stand dicht an meinen und sein Arm schlang sich über meine Schultern und hielt mich. „Das war alles nur ein Missverständnis! Niemals...“ „Pssst!“, hauchte ich und drückte ihn etwas von mir weg um ihn direkt ansehen zu können, „Vergessen wir es einfach, ja?“ Doch er schüttelte den Kopf: „Nein. Ich möchte, das du es weißt! Ich möchte keine Geheimnisse zwischen uns haben, Teme! Das ist mir wichtig, echt jetzt!“ Und das es ihm wirklich wichtig war konnte ich an seiner Stimme heraushören. Also nickte ich ergeben. „Du... du hast gesagt, dass ich mit ihr das haben könnte, was ich mit dir niemals haben könnte“, begann er und ich zuckte zusammen. Das stimmte. Das hatte ich zu ihm gesagt. Denn in diesem Moment war mir doch ein äußerst egoistischer Gedanke klar geworden. Stets hatte ich gesagt, dass es nun an mir läge den Clan der Uchiha wieder neu aufzubauen. Schließlich hatte ich mich für lange Zeit für den letzten der Uchiha gehalten. Und auch durch die Äußerung dieses Wunsches hatte Naruto sicherlich lange Zeit noch zusätzlich damit gehadert, mir seine wahren Gefühle zu gestehen. Doch ich stand doch nicht alleine da, der letzte eines ganzen Clans zu sein. Der Uzumaki – Clan war noch um einiges größer gewesen als der Clan der Uchiha es gewesen war und hier war Naruto auch der Letzte! Wenn man mal Karin außer Acht ließ. Es war für mich irgendwie gerade sehr schwer vorstellbar, dass es Karin jemals gelingen würde, eine intakte Familie zu gründen um den Namen ihres Clans fortführen zu können. Nun hatte ich Itachi und auch Obito als Unterstützung. Naruto hatte niemanden. Mit ihm würde vermutlich der letzte Uzumaki von dieser Erde verschwinden. Sollte ich ihm da nicht die Möglichkeit geben, dies zu verhindern? Würde ihn das nicht glücklich machen und wäre nicht sein Glück mir das Wichtigste? Anscheinend konnte er genau diese Gedanken, die mich gerade so sehr beschäftigten, von meinem Gesicht ablesen, denn seine Nase stupste an die meine: „Mach dir darüber keine Gedanken, Teme, echt jetzt! Klar wären Kinder ganz nett und so, aber ich möchte sie nur mit der Person haben, die ich über alles liebe und wenn das nicht möglich ist, dann ist das nun mal so!“, er zuckte kurz mit den Schultern. Seinem Lächeln nach zu urteilen schien ihm das wirklich egal zu sein. „Und meiner Ma wäre es eh viel lieber, wenn ich glücklich bin als das ich mich dazu gezwungen sehen würde, den Namen unseres Clans wieder aufleben zu lassen. Bei uns Uzumakis sieht man das nicht so eng!“, er lachte verschämt und überkreuzte seine Arme hinter dem Kopf. Ich sagte nichts. Ich starrte ihn nur mit leicht überrascht geöffneten Mund an. Er hatte wirklich Shions Angebot abgelehnt und sich vollkommen für mich entschieden. Für einen Mann. Ich schluckte. Er bemerkte, das ich weggetreten wirkte und legte mir nun beide Hände auf meine Schultern. Zog mich wieder dicht an seinen Körper. Ließ mich seinen Geruch tief einatmen, der in mir einen leichten Schindel auslöste und mich gar berauschte. „Ich liebe dich, Sasuke! Und ich brauche keine Frau oder Kinder noch einen Clan oder sonst irgendwen, um glücklich zu sein. Alles, was ich brauche, bist du. Nur du! Echt jetzt! Ich will niemand anderen bei mir wissen. Und das nicht nur jetzt oder aus einer Laune heraus! Hey! Ich weiß seit fast fünf Jahren, das ich dich liebe und wenn nach uns Schluss sein sollte mit dieser Reinkarnationsgeschichte, dann lass uns diese Zeit, die uns beiden noch bleibt, bis zum Ende auskosten! Lass uns zusammen leben. Lass uns glücklich sein und wenn es sein muss, dann lass uns zusammen sterben. Aber denke niemals daran, das du mich irgendwie los werden könntest! Das wird dir nicht gelingen! Denn...mpft“, weiter ließ ich ihn nicht reden. Mich hatte es einfach total übermannt. Er. Hier. Bei mir. Und diese Worte, die dieses Kribbeln in mir mit jeder weiter ausgesprochenen Silbe so verstärkt hatten. Ich wollte ihn augenblicklich spüren. Ihn berühren und ihn schmecken. Und die schnellste Möglichkeit schien mir nur seinen Mund mit meinen Lippen zu versiegeln. Erschrocken keuchte er auf, wich aber nicht zurück oder dergleichen, sondern erwiderte diesen Kuss augenblicklich. Seine Hände zogen mich noch näher an ihn heran, pressten mich dicht an seinen Körper und fuhren dann meinen Rücken herunter und umgriffen meine Taille. Auch ich umschlang ihn mit meinen Armen, allerdings stürmischer, als ich es beabsichtigt hatte und Naruto hatte auch nicht den festen Stand den ich erhofft hatte und so fielen wir seitlich rückwärts auf den hohen Kissenberg auf dem Futon. Dabei lösten sich unsere Lippen und Naruto lachte leise nachdem dieser Schrecken erst einmal überwunden war: „Oi, Teme! So stürmisch kenn ich dich ja gar nicht!“ „Halt den Mund und küss mich!“ Über meine doch forsche Ansage erstaunt griff er sogleich an mein Kinn und zog mich wieder zu sich hoch. Gierig vereinten sich unsere Münder wieder. Seine Lippen öffneten sich einen kleinen Spalt und schon gelang es meiner Zunge die seine in ihrem Territorium mutig zu umkreisen. Dieser Kuss intensivierte sich sekündlich, wurde mit keuchen umrandet und mit heftigen Atemzügen durch die Nasen untermalt. Keiner von uns wollte diesen Kuss so schnell beenden. Niemand von uns wollte sich vom Körper des anderen lösen. Wir wälzten uns über die riesige Matratze und stießen dabei links und rechts die unzähligen Kissen auf den Boden. Machten uns Platz auf dieser weichen Unterlage für unsere miteinander verschlungenen Körper. Sein Bein positionierte sich zwischen meinen und als wir uns erneut drehten und ich nun unter ihm zum liegen kam drückte sich sein Knie stark gegen meine schon deutlich sichtbare Erhebung in der Hose. Ich stöhnte laut auf als mich ein heftiger Schauder von dieser Berührung herrührend erfasste. Naruto löste sich von mir und sah mich erstaunt an: „Wow, Sas. Deine Stimme... der Wahnsinn! Halt die bloß nicht zurück!“ Schon spürte ich erneut seine Lippen auf meinem Mund und ließen mir keine Möglichkeit, darauf zu reagieren. Erneut rutschte sein Knie höher und streifte meine Erregung. Ich zuckte zusammen und spürte, wie Naruto in unseren Kuss hineingrinste. Diesmal war ich es, der es beendete und ihn mit einem: „Was?“, an funkelte. Doch er störte sich nicht daran, küsste sich stattdessen über meinen Mundwinkel hinab zu meinem Ohr und ließ seine Zunge über meine Ohrmuschel gleiten. Ein ungewohnt freudiges Zittern durchfuhr mich. „Stöhn für mich, Sas!“ Verdammt! Ich lief knallrot an und schnappte bei dieser Aufforderung nach Luft. Doch wirklich einen Gedanken dazu fassen konnte ich nicht. Ebenso wenig eine passende Antwort, denn plötzlich spürte ich, wie etwas außergewöhnlich warmes über meinen Bauch nach oben kroch. Naruto hatte meine Ablenkung genutzt und seine Hand unter mein Shirt geschoben. Immer weiter drängte er den Stoff mit streichelnden Handbewegungen nach oben und schließlich lag mein gesamter Oberkörper entblößt vor ihm. Er küsste und leckte sich unterdes meinen Hals hinunter, knabberte kurz an meinem Schlüsselbein, übersprang den störenden Stoff des Stehkragens und ließ seine Lippen auf meinem Brustbein ruhen. Mich durchfuhr es heiß und kalt. Doch er ruhte nicht. Seine Lippen wanderten weiter, näherten sich meiner rechten Brustwarze an und ließen sich schließlich alles umschließend auf ihr nieder. Ich spürte, wie seine Zunge meine Knospe umspielte, seine Zähne vorsichtig an ihr knabberten und sein warmer Speichel sie benetzte. Ich keuchte leise, doch er schien mit dieser Lautstärke nicht zufrieden zu sein. Seine Hand strich zu seinem Gesicht und ohne seine spielerische Tätigkeit an meiner Brust zu unterbrechen, schob er sich zwei seiner Finger in den Mund und feuchtete sie an. Allein dieser Anblick, wie seine Zunge mit einem lasziven Blick zu mir hoch seine Finger umkreiste erschwerte mir das weitere Unterdrücken meiner Stimme enorm. Doch als er dann mit genau diesen beiden Fingern die andere Brustwarze taktierte war ich nicht mehr fähig mich zurückzuhalten und stöhnte laut auf. Das fühlte sich alles so unglaublich gut an... ich wollte...: „Mehr, Naruto! Mehr!“ Ein letztes Mal umkreiste seine Zunge den Vorhof, ehe er den Kopf leicht anhob und mich mit einem Lächeln fragte: „Wirklich mehr, Sas?“ Ich nickte nur und wenn ich ihn gerade mit dem gleichen verklärten Blick an sah wie er mich, dann fragte ich mich doch schon sehr intensiv, wie er so gut die Kontrolle behalten konnte. „Was möchtest du denn... mehr?“, wieso fragte mich dieser Baka das? Natürlich das hier! Das was er da gerade getan hat! Seine Hand zwirbelte meine Knospe erneut ziemlich heftig und ich keuchte auf. „Sag mir, was du willst, Sas!“ Ich schnappte nach Atem. Wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Dich, Naruto! Jetzt!... Sofort!... Hier!“ Nun stoppte plötzlich seine Hand an meiner Brust und gab mir die Möglichkeit, meine zusammengekniffenen Augen zu öffnen und ihn anzusehen. Und ich musste mir diesmal ein Lachen wirklich verkneifen. Er sah mich total überrascht an. Ganz offensichtlich hatte er mit meiner Aussage nicht gerechnet und mit einem: „Echt jetzt?“, bestätigte er auch noch meine Vermutung. „Ja, echt jetzt!“, hauchte ich kaum hörbar. Irgendwie war mir gerade selbst nicht so klar, was ich bereits jetzt von ihm forderte und in welche Situation ich mich damit bugsierte! Er beugte sich über mich herüber und küsste mich kurz, während seine Hand nun von meiner Brust abließ und über meinen Bauch streichend nach unten glitt. „Ist es dein erstes Mal?", flüsterte er mit rauchigem Ton, während er nun schon seine Hand auf den Bund meiner Hose ruhen ließ. „Was glaubst du?", diese Frage war mir irgendwie unangenehm gewesen. Vermutlich würde man nicht so schnell darauf kommen, das gerade ich, dem ja alle Frauen nervender Weise nachliefen, noch nie in irgendeiner Form mit irgendwem intimer geworden war. „Keine Sorge, bei mir ist es auch das erste Mal", Naruto lächelte sanft und irgendwie beruhigte mich das. So würde meine Unwissenheit wohl nicht ganz auffallen. Er setzte hauchzarte Küsse auf meinen Brustkorb, erneut nahm er meine schon harten Brustwarzen zwischen die Lippen und saugte leicht dran. Ein leichtes Stöhnen entwich mir. Ohne das ich es richtig realisierte, hatte Naruto meine Hose geöffnet, ebenso wie den Reißverschluss. „Richte dich etwas auf, damit ich dich ausziehen kann", flüsterte er auch schon und ich tat was er sagte. Ich richtete mich auf und seine Hände wanderten sofort an meine Schultern, wo sie mich zuerst zart streichelten und dann die Oberbekleidung abstreiften. Meine Jacke und die Armstulpen landeten auf dem Fußboden neben dem Futon. Er zog nun meine Hose etwas nach unten und genau da bemerkte ich es. Bereitwillig hob ich meine Hüfte etwas an während er mir die Hose immer weiter nach unten zog.Und schneller als ich schauen konnte war ich die Hose los. Meine Shorts folgten natürlich gleich darauf und ehe ich mich versah, lag ich halb nackt unter ihm. Das einzige das ich noch trug, war mein hochgeschobenes Shirt. Nun musterte Naruto mich ungeniert von oben bis unten und ich konnte beobachten, wie er dieses seltsame Grinsen bekam. Dieses Grinsen, dass ich zuvor noch nie so bei ihm gesehen hatte. Irgendwie sehr lasziv und lüstern. Er leckte sich aufreizend über die Lippen und senkte diese dann um mir einen Kuss auf den Hüftknochen zu geben. Ich seufzte bei dieser Berührung und lege ihm eine Hand auf die Schulter. Zuerst massierte ich sie leicht, ehe ich meine Hand von seinem Nacken aus in seinen Pullover gleiten ließ und dort seine Haut sanft streichelte. Naruto schaute zu mir auf, küsste sich über meine Brust nach oben und richtete sich schlussendlich auf, um sich ganz langsam seinen Pullover über den Kopf zu ziehen. Ich konnte nicht anders, als mir auf die Lippe zu beißen, bei dem Anblick seines bloßen Oberkörpers. Er schien perfekt. Wie sich die braungebrannte Haut über seine wohl proportionierten Muskeln spannte und wie sie sich bewegten, sobald Naruto sich auch nur rührte. Ich legte meine rechte Hand auf seine Brust und streichelte sie kurz, wanderte dann hoch zu seiner Schulter und dann zu der Seite seines Halses, wo ich ihn sanft fest hielt und ihn nach unten zog, in dem sehnsuchtsvollen Bestreben meine Lippen mit den seinen zu vereinen. Ich spürte, wie inzwischen seine Hände unter den letzten Rest störenden Stoffes auf meinem Leib krochen und diesen nach oben zerrten. Er hatte Recht. Das brauchte ich nicht und kurz löste ich meine Lippen von seinen sündigen und ließ mir das Shirt über den Kopf wegziehen. Ich beachtete es nicht weiter, versenkte nur wieder meine Zunge in seine warme Mundhöhle, strich dort über seine Zahnreihen, seinen Gaumen und ließ sie mit seinem Gegenstück tanzen, während mir das Rascheln von Stoff an die Ohren drang und mir deutete, das er mein Shirt in hohen Bogen irgendwo in den Raum geworfen hatte. Egal! Seine Lippen lösten sich von mir. Er fing an, an meinem Hals zu saugen. Seine glatte Brust lag flach auf meiner und ich spürte jede Zelle seiner Haut. Seine Hände hatten es mittlerweile geschafft meine Beine auseinander zu drängen und so weit gespreizt, dass Naruto es sich zwischen ihnen gemütlich machte. Er streichelte mich zärtlich an den Seiten bis runter an mein Becken, seine verlangenden Lippen folgten seiner Hand, hinterließen brennende Küsse auf meiner Haut. Er hob mein rechtes Bein am Oberschenkel an, legte es um seine Hüfte und begann es in einem ruhigen und sanften Rhythmus zu massieren. Er schien die Ruhe selbst zu sein. Das Einzige, das von seiner eigenen Erregung zeugte, war die große Beule, die sich in seiner Hose abzeichnete und ich konnte mich einfach nicht zusammenreißen und meinen Blick von dieser nehmen. Das bemerkte er natürlich und strich sich selbst sehr aufreizend über seinen Schritt. Es machte mich verrückt, zu sehen wie er sich selbst auf diese Weise berührte und es weckte das Verlangen in mir, diese Stellen an ihm ebenfalls berühren zu wollen. „Na los. Fass mich an, wenn du das gerne möchtest!", meinte er mit rauchiger Stimme und nahm meine Hand bestimmend in seine, führte sie langsam zu seinem Hosenbund direkt über seiner Intimzone und legte sie dort ab. Er wollte mir anscheinend die Entscheidung lassen, ob ich ihn berühren wollte. Da musste ich nicht lange überlegen, denn alles in mir schrie förmlich danach! Zunächst strich ich hauchzart über sein Glied, das noch immer in seiner Hose gefangen war und musste mir auf die Unterlippe beißen, um bei diesem Kontakt nicht auf zu keuchen. „Du kannst mich auch ruhig fester anfassen!" Verlegen sah ich zu Naruto hoch und richtete mich dann ebenfalls auf. Ich konnte spüren wie meine Wangen glühten. Aufmunternd streichelte er mir über gerade diese roten Wangen und drückte dann meine Hand fester an seinen Schritt. Erschrocken zuckte meine Hand etwas zurück und ich sah ihn mit genau dieser Erschrockenheit an. Ich konnte fühlen wie hart er bereits war und soweit ich das wusste, musste es schon schmerzhaft pochen. Da fragte ich mich, wie er noch so ruhig sein konnte. Plötzlich riss mich ein leises Stöhnen aus den Gedanken und ich konnte sehen, wie Naruto den Kopf in den Nacken legte und meine Hand weiter fest über sein hartes Glied rieb. Etwas schwerer atmend betrachtete ich ihn, wie er sich über mir bewegte, sein ebenfalls gerötetes Gesicht, den mit einem dünnen Schweißfilm überzogenen Körper… Verdammt! Wie sehr ich ihn wollte. Und ich wusste, er wollte mich auch! Dieser Gedanke machte mich nervös. Verlegen und beschämt zog ich meine Hand weg und betrachtete diese. Diese Gedanken waren so seltsam fremd und dennoch... um nichts in der Welt würde ich das, was nun geschehen würde, wenn wir hier weitergingen, beenden wollen! Mein plötzlicher Rückzug schien ihn zu irritieren. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Naruto den Kopf aufrichtete und mich ansah. „Tut mir leid, Teme", sagte er und wollte sich schon von mir entfernen als ich ihn aufhielt. Ich schüttelte bloß den Kopf und drückte mich mit meinem Körper an ihn. Meine Wangen brannten noch immer... ob vor Nervosität oder vor Scham, ich konnte es nicht genau sagen. Vielleicht lag es auch daran, das ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht wirklich das Gefühl hatte, diese Situation steuern zu können und Angst hatte, etwas falsch zu machen. Ich wollte Naruto nicht enttäuschen! Ich sah ihn an und ich wusste, dass er in meinem Blick die Lust lesen konnte, die ich auf ihn verspürte. Er hatte mich bis jetzt zwar nur gestreichelt und nicht wirklich ernsthaft berührt, jedoch erregte es mich, zu spüren wie zärtlich Naruto sein konnte und wie sanft er jeden einzelnen Schritt wagte. Langsam wanderten seine Lippen über meine Brust, wobei er meine Brustwarzen nicht ausließ. Er nahm sie zwischen die Lippen, leckte mit der Zunge darüber und traktierte sie so lange, bis sie fast schon schmerzhaft hart ab standen. Dann wanderte er weiter bis runter zu meinem Becken, wo er wieder einen Kuss auf meinen Unterbauch drückte und dann meine Beine weiter spreizte, um besser an meine intimste Zone zu gelangen. Irgendwie war mir diese Pose gerade sehr unangenehm. Mir kamen die Rollen irgendwie gerade vertauscht vor. War ich nicht normalerweise der Dominantere? Wieso verließ ich mich gerade auf seine Führung und gab ihm die alleinige Kontrolle? Er hatte doch auch gesagt, es sei sein erstes Mal. Wieso kam er mir aber gerade so unweigerlich wesentlich erfahrener vor? Vielleicht sollte ich es einfach genießen und mir später darum Gedanken machen. Ihn einfach nur spüren wollen.... das war doch das, was nun zählte! Also riss ich mich zusammen und versuchte es positiv zu sehen. Naruto würde bestimmt aufpassen. Dennoch... ganz untätig sein wollte ich auch nicht, selbst wenn ich ihm für dieses Mal die Führung überließ. Langsam erhob er sich etwas. Kniete nun zwischen meinen Beinen und betrachtete mich von seiner Position. „Dann werde ich nun weitermachen“, wisperte er und ich nickte. Er öffnete seinen Gürtel. Bei diesem Geräusch erfasste mich seltsamerweise ein vorfreudiges Zittern. Dann war der Knopf dran. Ich schloss die Augen und wartete auf das Geräusch des Reißverschlusses. Welches auch gleich danach kam, gefolgt von dem Rascheln des Stoffes. Die Hose war nun gänzlich zu Boden geglitten, blieb nur noch seine enganliegende Shorts. Aber auch diese hatte er sich schnell abgestreift und landete ungeachtet auf dem Boden. Obwohl ich meine Augen noch geschlossen hielt hatte ich bereits meine Hände auf seine Hüften gelegt und streichelte ihn. Ich atmete noch einmal tief durch und ließ meine Hand schnell zu seiner Mitte hin wandern, wo ich sein Glied dann umfasste. Diese Bewegung kam für Naruto wohl etwas zu plötzlich und ohne es kontrollieren zu können, stöhnte er auf und festigte kurz den Griff um meine Hüfte. Diese Reaktion bewegte mich dazu, meine Hand etwas auf und ab zu bewegen und ihn so wieder zum Stöhnen zu bringen. Naruto schien das sehr zu gefallen. Vorsichtig fing ich erstmal an ihn mit der einen Hand zu streicheln, an der Hüfte, den Oberschenkel entlang und dann traute ich mich sogar ihn mit dieser Hand zusätzlich an den Hoden zu fassen und diese leicht zu drücken und zu streicheln. Ich musste mich erstmal daran gewöhnen, war es doch das erste Mal, dass ich so etwas tat, aber es schien Naruto trotzdem zu gefallen, denn er keuchte wirklich laut auf, als ich meine andere Hand um seinen Schaft legte und ihn in einem festen Griff hielt und sie dann langsam auf und ab bewegte. Sofort stöhnte Naruto erstickt auf und ich sah, wie er seine eine Hand in das Bettlaken unter sich krallte, mit der anderen streichelte er zärtlich über meinen Körper nach oben zu meinem Gesicht und animierte mich dazu weiter zu machen. Er war vollkommen hart und das steigerte meine Lust ins schier unermessliche! „Warte!“, keuchte er und ich stoppte augenblicklich, „Wenn wir jetzt weiter machen, gibt es kein Zurück mehr, Sasuke! Willst du es?“ "Willst du es denn?", stellte ich nur die Gegenfrage. Zur Antwort grinste er bloß und beugte sich zu mir runter. Ohne weiter zu zögern legte er seine Lippen auf meine, legte beide Hände an meine Wangen und hielt mich fest, zog mich weiter zu sich nach oben und verstärkte den Druck seiner Lippen. Ich erwiderte diesen Kuss nur zu gerne und legte meinerseits meine Hände auf seine Schultern, stützte mich auf ihr ab und er fing an den Kuss zu vertiefen. Naruto bat nicht einmal um Einlass, er verschaffte ihn sich einfach, übte mit seiner Zunge Druck auf meine Lippen aus und zwängte sich dazwischen. Freiwillig öffnete ich meinen Mund noch etwas weiter und hieß seine Zunge willkommen. Es war ein atemberaubender Kuss, der Beste den ich je hatte! Lang, tief und leidenschaftlich! Langsam löste er seine Lippen von mir und verharrte nur wenige Zentimeter mit seinem Gesicht vor meinem. Meine Lippen kribbelten noch immer von diesem Kuss und ich musste mein Gesicht in seiner Halsbeuge verstecken, damit er mein Lächeln nicht sah, das ich einfach nicht unterdrücken konnte. Irgendwie überrollte mich gerade ein wahnsinniges Glücksgefühl. Das hier war genau das was ich wollte. Es fühlte sich alles richtig an! Alles war perfekt! Vorsichtig fing ich erstmal an ihn zu streicheln, an der Hüfte, den Oberschenkel entlang... doch da stoppte er meine Hand mit seiner und lächelte mich mit einem seltsam verschleierten Blick an. "Bleib ganz ruhig, okay? Es wird dir gefallen...", flüsterte er mir ins Ohr und ließ seine Lippen auch schon über meinen Hals wandern, zog eine feuchte Spur über meine Brust, fuhr dabei jeden einzelnen Muskel nach und tauchte mit seiner Zunge in meinen Bauchnabel ein. Naruto hatte hier und da ein leises Keuchen verlauten lassen und besonders laut war es geworden, als ich auch meine Hände dazu genommen hatte und ich damit seine Seiten auf und ab gefahren war. Langsam, fast quälend arbeitete er sich bis zu meinem Hüftknochen vor und küsste an genau diesem entlang. Sofort erkannte er mein nach oben ragendes hartes Glied, welches gegen seine Brust streifte und nur darauf wartete weiter stimuliert zu werden. Und ich spürte, dem würde er auch nach gehen. Erneut musste ich leise aufstöhnen als ich seinen heißen Atem gegen meine Erregung spürte. Verdammte Scheiße! Das war schlichtweg nicht mehr zum aushalten! Plötzlich spürte ich diese verdammt feuchte und warme Mundhöhle in der mein Glied gerade seinen Platz gefunden hatte. Das brachte mich schier um den Verstand, raubte mir die letzte Luft zum Atmen und ich hatte das Gefühl innerlich zu verglühen, würde Naruto nicht gleich etwas dagegen unternehmen. Was er zum Glück tat. Er ließ mich wieder aus seinem Mund gleiten, umspielte meinen Schaft mit seiner Zunge und nahm mein Glied wieder komplett auf, dabei drückte er seine Zunge auf dessen Unterseite, während er daran saugte und wieder entließ. Immer und immer weiter folterte mich diese flinke Zunge. Mal leckte sie nur ganz leicht meinen Schaft entlang, dann blieb sie oben auf meiner Eichel liegen und bohrte sich ohne Vorwarnung in die kleine Öffnung, danach wurde wieder der komplette Mund um mein Glied geschlossen und saugte oder knabberte was das Zeug hielt. Naruto machte mich irre! Ich hatte absolut keine Kontrolle mehr über meinen Atem. Atmete ich überhaupt noch? War es nicht mehr ein unkontrolliertes Schnappen nach Luft? Das machte Naruto einige Male, hielt dabei seine Hand um meine Wurzel, die er nicht in sich aufnehmen konnte und massierte sie im gleichen Takt mit seinen auf und ab Bewegungen. Langsam war ich dazu über gegangen, mich an seinen Haaren festzukrallen, statt seinen Kopf weiterhin zu streicheln und ich war mir dabei sicher, dass ich ihm weh tat, doch er beklagte sich nicht und ich brauchte jetzt einfach Halt, es war so ein atemberaubendes Gefühl ihn so zu spüren und ich wunderte mich, dass er das schon beim ersten Mal so verdammt gut machte. Inzwischen war seine Erregung noch um einiges mehr angeschwollen und pulsierte schon deutlich spürbar an meinem Oberschenkel. Rieb sich dort an diesem in einen Zustand, der an harten Stahl erinnerte, nur um so vieles heißer! Doch es schien Naruto selbst nicht zu stören. Erbarmungslos trieben mich sein Mund, seine Zähne und seine Zunge immer weiter auf die Klippen der Erlösung zu, trugen mich auf den Wogen der Lust und zogen mich in einen Wirbel der Gefühle. Ich konnte bald nicht mehr, spürte ganz genau, wie sich der alles erlösende Orgasmus näherte. Größer und heftiger wie bei allen anderen, die ich gehabt hatte, als ich mich in der Vergangenheit selbst befriedigt hatte. Inzwischen zitterte mein Körper noch stärker. Schweiß lief mir die Stirn hinunter und mein ganzer Körper war bis zum zerreißen gespannt. Hilflos warf ich meinen Kopf von der einen zur anderen Seite, nicht mehr fähig dieser ganzen Gefühle, die durch meinen Körper rollten, Herr zu werden. Die Stromstöße aus meiner Lendengegend rissen nicht ab und schickten durchweg schwallartig Blitze durch meinen Körper, die mein Blut zum überkochen brachten. "Hör...nicht auf...", hörte ich plötzlich meine eigene erstickte, tiefe Stimme stöhnen und ich spürte, dass ich fast dabei war zu kommen. Nur noch ein bisschen... Auch Naruto bemerkte, wie nah ich schon kurz vor meinem Orgasmus stand…und entfernte sich von meiner Körpermitte. Als sich dieser nach Erlösung versprechende Mund so plötzlich von meiner schmerzhaft abstehenden Erregung entfernte entfuhr mir ein lautes Wimmern. Hastig keuchend versuchte ich wieder Luft in meine Lungen zu bekommen, die die letzten paar Minuten eindeutig unterversorgt gewesen war. Gleichzeitig aber versuchte ich meinen Blick auf den Blonden zu fokussieren, durchbohrte ihn wahrlich mit bösen Blicken um herauszufinden, warum er so einfach aufgehört hatte. Dieser hatte sich erhoben, kniete nun wieder direkt zwischen meinen Beinen und stützte sich mit seinen Armen links und rechts meiner Hüfte auf dem Futon ab. Er selbst keuchte auch ungehalten, ließ aber seinen brennenden Blick von mir nicht ab. Wenn ich gedacht hätte, das meine Erregung nicht noch weiter steigen würde können, so wurde ich nun eines besseren belehrt. Sein verklärter Blick wanderte über meinen nacktem, verschwitzten und nach Atem ringenden Körper und blieb wie von selbst an meinem Glied hängen, was ebenfalls eindeutig erregt von dessen Körpermitte ab stand. Naruto stöhnte auf. Seine Augen zogen mich in ihrem Bann. Sie spiegelten all die Emotionen wieder die sich jetzt einen Weg an die Oberfläche bahnten. „Na.. Naruto!“, erklang meine Stimme brüchig und seine Augen wanderten meinen Körper entlang wieder nach oben und versanken in den meinen. Oh ja, ich war mir sicher: Ich wollte ihn. Hier und jetzt und für alle Ewigkeit! Ich würde ihn nie wieder entkommen lassen. Nicht jetzt, nicht morgen und mein restliches komplettes Leben nicht! Und sollte das mit dieser Reinkarnation weiterlaufen, dann sicherlich auch darüber hinaus nicht. Und Naruto empfand genau das selbe! Denn da lag etwas in seinem Blick. Er würde immer an meiner Seite bleiben. Immer. Denn er hatte es mir versprochen. Das Versprechen, mir die Liebe zu zeigen und nicht mehr im Hass unter zu gehen. Meinen Fluch zu brechen. Mich spüren zu lassen, was es hieß von ihm, Naruto, geliebt zu werden. Und ihn lieben zu dürfen, mit allem was ich geben konnte. Mit meinem Körper. Mit meinem Geist und mit meiner Seele. „Naruto! Verdammt!... Tu was! Nimm mich! Fick mich!“, verlangte ich ohne mir bewusst zu sein, das diese Worte gerade wirklich meine Lippen verlassen hatten. Das war schon lange nicht mehr mein Verstand, der da aus mir sprach. Der hatte sich schon verabschiedet. Nur noch die pure, reine, nackte Lust auf mehr bestimmte mein Denken und Handeln. Nach meiner ebenso für mich sehr überraschenden Aussage stockte Naruto sehr offensichtlich für einen Moment der Atem, dann war es auch mit seiner Selbstbeherrschung vorbei. Mit einem Knurren stürzte er sich auf mich und presste seine Lippen hart auf meine. Seine Zunge schob sich durch meine vom keuchenden Atmen leicht geöffneten Lippen und begann sofort mit meiner Zunge wild und leidenschaftlich zu kämpfen. Nach kurzer Zeit jedoch löste er diesen Kuss, stattdessen legte er zwei Finger an meine Lippen und begann mit seinem Mund meinen Hals entlang zum Schlüsselbein hinunter zu erkunden. Ich wusste irgendwie nur zu genau, was er von mir wollte und öffnete meine Lippen, ließ seine Finger in meinen Mund gleiten und leckte mit meiner Zunge über sie. Leise keuchte Naruto auf, als ich mit meiner Zunge seine Finger umspielte, an ihnen knabberte und allen nur auffindbaren Speichel in meinem Mund über sie legte. So langsam stieß vermutlich nicht nur meine Selbstbeherrschung an ihre Grenze.Er schloss kurz die Augen, versuchte sich noch ein wenig zu konzentrieren. Er schien wirklich mit sich zu hadern. Lange würde er sicherlich nicht mehr aushalten. Aber sein Anblick faszinierte mich. Sein Stöhnen und Keuchen erhitzten mich. Und was mich wohl am Meisten elektrisierte war die Tatsache, dass es ihm ebenso erging wie mir! Wir hatten viel zu lange auf diesen Augenblick gewartet. Viel zu lange hatten wir uns unsere Gefühle nicht eingestehen wollen und nun schienen sie uns einfach nur zu überrollen und uns mitzureißen auf einer wahren Woge der Lust! Als seine Finger genug befeuchtet waren zog er sie aus meinem warmen Mund zurück und glitt mit ihnen erneut über meinen Körper hinunter bis hin zu meinem Hintern. Schon erwartungsvoll hob ich mein Gesäß etwas an. Ihm entgegen. Langsam strich er die Pospalte entlang, bis er die Rosette erreichte. Leicht begann er, meinen Muskelring zu massieren. Erneut konnte ich ein lautes erregtes Stöhnen nicht unterdrücken. „Naruto... bi...bitte... mach!“ Erschrocken und erregt keuchte er auf. Mit jeden leichten Berührung von ihm an meinem Eingang durchfuhr mich ein seltsames Zittern. Noch nie hatte mich dort jemand berührt. Nun drang er mit einem Finger in mich ein. Ich spürte nur die Fingerkuppe. Ein ungewohntes Ziehen, einem Brennen gleich, durchfuhr mich und ich bäumte mich leicht ins Hohlkreuz gehend angesichts des ungewohnten Gefühls auf. Allerdings tat es noch nicht wirklich weh und die Lust überwog. Naruto verharrte einen Moment. In all der Erregung, die ich in seinem Gesicht ausmachen konnte, erkannte ich nun auch Besorgnis. Er wollte mir nicht wehtun und mein plötzliches Zucken hatte ihn wohl etwas irritiert. Ich nickte nur kurz und wandte meinen Blick nicht von seinen fragenden Augen ab. Nun drang er ganz mit einem Finger in mich ein. Leise stöhnte ich auf, als er mit dem Finger nun in voller Länge in mich eindrang. Ich atmete tief durch und ehe ich mich versah entzog er mir den Finger und stieß erneut zu. Ich hatte das Gefühl, diesmal drang er noch tiefer in mich, was mich erschrocken zusammenzucken ließ. Dieses Gefühl war absolut fremd und auch etwas unangenehm. So sehr, das ich meine Beine doch beinahe wieder geschlossen hätte, doch dadurch das Naruto genau zwischen meinen angewinkelten Beinen saß knallten ihm nur meine Knie in die Seite. Naruto zuckte nur kurz: „Vertrau mir, Sas! Es wird gleich besser!“ , flüsterte er nur und streichelte mit seiner anderen Hand beruhigend mein rechtes Bein, setzte leicht Küsse auf meinen Oberschenkel und drang dann erneut mit seinem Finger tief in mich ein. Ich verkrampfte mich erneut sofort und krallte meine eine Hand in seiner Schulter und die andere in das Bettlaken unter mir. Er hielt erneut inne, damit ich mich an seinen Finger gewöhnen konnte, und sobald ich mich etwas entspannt hatte, machte er weiter. Langsam begann er seinen Finger erneut rein und raus zu bewegen, schien mit jedem Mal tiefer in mich einzudringen und strich dabei über meine Innenmuskulatur. Diesmal stöhnte ich noch lauter. Das fremde Gefühl hatte sich wirklich verflüchtigt. Zurück war nur die pure, reine, nackte Lust geblieben und schrie nach mehr. Ich wollte ihn. So sehr! Nach kurzer Zeit begann Naruto auch schon mit langsam stärker werdenden kreisenden Bewegungen während er mit dem Finger in mich stieß. Er bewegte seinen Finger zuerst langsam und dann immer schneller, zog ihn raus und stieß ihn wieder in mich. Die Kreise zogen immer größere Bahnen. Auch hier war der anfängliche Schmerz schnell der Lust und Begierde gewichen. Das Gefühl von Narutos Finger in mir war einfach nur unbeschreiblich. Berauschend. Unglaublich! Als er fand, dass ich bereit war für seinen zweiten Finger, folgte dieser dem ersten und ich bemerkte, dass es nicht mehr so unangenehm war wie am Anfang. Es war sogar sehr erregend, das brachte ich mit meinem Stöhnen auch zum Ausdruck, als er wieder anfing seine Finger in mir zu bewegen. Er senkte seinen Kopf und küsste sich nun über meinen Bauch die Seiten entlang nach oben. Plötzlich spürte ich, wie er mir in die Seite knapp unter meinen Rippenbogen biss und fest anfing daran zu saugen. Mir entkam wieder ein lautes Stöhnen und ich krallte mich instinktiv in seine Haare, drückte ihn fester an mich und schob ihm mein Becken entgegen. Ich fühlte sein typisches Grinsen in auf meiner Haut: „Dobe...argh!“, und ehe ich mich versah, drang er auch schon mit dem dritten Finger in mich ein. Dies war nun schon nicht mehr so einfach zu ertragen. Ein seltsames Schmerzempfinden breitete sich aus und Naruto schien dies durch meine Verkrampfungen zu spüren. Ich hatte sogar das Gefühl, als würde sich eine vereinzelte Träne aus meinem Augenwinkel stehlen. Er hielt erneut inne und irgendwo wollte ich mich schon komplett zurückziehen. Ich war Sasuke Uchiha. Und nun lag ich hier und weinte wegen ein paar nichtiger Schmerzen? Fast schon flink löste er seine Lippen von meiner Seite und küsste sich nach unten, griff dabei nach meinem Arm und legte meine Hand erneut auf seinen blonden Haarschopf: „Zieh wenn du es nicht erträgst!“, wisperte er gegen meine Haut und noch ehe ich antworten konnte entwich mir ein lautes Stöhnen. Naruto hatte sich meiner prallen Erregung, welche er bislang ignoriert hatte, wieder zugewandt und seine Zunge glitt von meiner Wurzel den Schaft entlang nach oben zur Spitze, nur um dann komplett in seiner warmen und feuchten Mundhöhle zu verschwinden. Ohne groß abzuwarten saugte er mit einer Stärke an meinem Ständer, dass ich Sterne sah und überhaupt nicht mehr in der Lage war irgendeinen Schmerz wahrnehmen zu können! So merkte ich auch erst wesentlich später, dass seine Finger schon wieder unnachgiebig in mich stießen. Narutos Bewegungen wurden ungestümer und hemmungsloser, während sein Mund zu meinem Bedauern wieder von meiner Erregung abließ und sich erneut seinen Weg nach oben suchte, um schlussendlich auf meine Lippen zu krachen. Der Kuss war leidenschaftlicher, fordernder und verlangender als alle zuvor, die wir bisher geteilt hatten. Dieser Kuss prophezeite so sehr das Kommende! Seine Finger selbst nahm ich kaum noch war. Stattdessen spürte ich die Gier nach etwas anderem, etwas Ausfüllenderem, in mir aufkommen. Doch er schien noch nicht so weit geplant zu haben. Er stieß immer wieder mit den Fingern in mich und schien etwas zu suchen, was er auch einige Stöße später fand. Der Stoß gegen meinen Lustpunkt ließ mich laut schreien vor Erregung und ich drückte mich noch ein Stück fester gegen ihn. Diesmal war ich mir sicher, dass mein Atmen ausgesetzt hatte! Seine Finger dehnten und weiteten mich weiter. Stießen immer wieder überraschend zu und trafen dabei zielgenau diesen einen Punkt, der mich Sterne sehen ließ. Lange würde ich dem nicht mehr standhalten können. Warum quälte er mich so? Spielte er hier mit mir? „Na... Naruto... bitte...ich...“, stöhnte ich und hoffte, er würde mir endlich das geben, was ich von ihm wollte. Sein Gesicht schwebte nur wenige Zentimeter über meinem und ich konnte die deutliche Röte seiner eigenen Erregung auf seinen Wangen erkennen. Er selbst schien sich auch nicht mehr lange zurückhalten zu können. Mit einem leichten Lächeln auf seinen Mundwinkeln stießen seine Finger erneut kräftig zu und trafen wieder den Punkt in mir. „Ahhhh…Scheiße… das ist…ah... Naruto... verdammt... hör bloß nicht auf!“, wand ich mich keuchend unter ihm und ich war mir ziemlich sicher, das ich ihm nun einen ganzen Büschel Haare mit meinem festen Griff herausgerissen hatte. „Wer hätte gedacht, das du so ungeduldig werden kannst?", fragte Naruto mich grinsend und ich hätte ihn am Liebsten dafür gewürgt. Doch in seinen Augen, die mich so anfunkelten, erkannte ich nicht nur die absolute Begierde und Verlangen, sondern auch die unendliche Liebe. Die Liebe, die er für mich empfand. Unendlich tief. Bereit, alles zu überdauern. Ich schluckte. Überraschend richtete er sich auf wobei er seine Finger aus mir nehmen musste. Der plötzliche Verlust dieser ließ eine kalte Leere in mir entstehen, die mich unbewusst knurren ließ. Doch er schien dies gar nicht zu beachten. Er kniete sich nun erneut genau mittig zwischen meinen Beinen und umfasste mit beiden Händen meine Hüfte, um mich näher an sich heran zu ziehen. Mein Gesäß wurde dadurch angehoben, lag nun genau auf seinen Knien in erhöhter Position und ich spürte seine pralle, harte Erregung direkt an meinem Eingang pochen. Erneut schluckte ich und sah ihm ins Gesicht. Auch er betrachtete mich und ich erkannte doch leichte Unsicherheit in seinem verklärten Blick. Also hatte er auch Angst, etwas falsch zu machen und diese ganze Sicherheit, die ich von ihm gespürt zu haben glaubte, gab es gar nicht! „Jetzt warte nicht, Dobe! Nimm mich endlich!“, schnaufte ich unzufrieden, da mich diese Leere, die seine Finger in mir hinterlassen hatten nervte und ich ihn jetzt schon doch in seiner ganzen Länge spüren wollte! Sein Gesicht erhellte sich. Nun konnte er sich wirklich nicht mehr zurückhalten. Schnell griff er unter meine Schenkel, spreizte meine Pobacken auseinander und versenkte seine beträchtliche angeschwollene Erregung mit einem glatten Stoß in meinen Körper. „Aaaah!! NAAAAAAARUUTO!!!“, laut schreiend drückte ich meinen Rücken durch in ein komplettes Hohlkreuz und spannte alle meine Muskeln an. Ich riss meine Augen auf und schmiss meinen Kopf hin und her.Meine beiden Hände krallten sich tief links und rechts von mir in das Futon. Ich konnte die ganzen Gefühle, die wie ein plötzlicher Tsunami meinen Körper durchfluten nicht mehr kontrollieren. „Sa...Sasuke... entspann dich!“, seine Stimme klang seltsam verzerrt. Das sagte er so einfach! Ich hatte das Gefühl das es mich innerlich zerreißen würde! Und ja, es tat höllisch weh! Kein Vergleich zu seinen drei Fingern, obwohl mir das hätte klar sein müssen als ich Narutos Erektion gesehen hatte. Verdammt, er war aber auch wirklich gut bestückt! Und das alles war nun in mir. Füllte mich komplett aus. Pulsierte. Ich spürte jeden einzelnen Herzschlag Narutos... in mir! Ebenso bemerkte ich nun, dass sich Narutos Gesichtsausdruck veränderte als er mich betrachtete. War er zunächst noch durch die feste Enge, die ihn wohl durch meine absolute Verkrampfung umfing, leicht schmerzverzerrt, schimmerte nun Besorgnis durch und ich spürte, dass er das Ganze hier abbrechen würde, wenn ich nicht bald etwas unternahm. „Sasuke?“ Ich reagierte nicht. Versuchte den Schmerz auszublenden um dem anderen Gefühl, das mich durchflutete, Platz zu machen. Und da geschah es auch, das ich merkte, wie er sich langsam aus mir zurückzog. Panik überkam mich. Nein! Nicht! Ich wollte nicht, das er mich verließ. Ich wollte diese Leere nicht spüren! Er hatte sich mir schon beinahe komplett entzogen, als ich wie aus Reflex meine Beine um ihn schlang und ihn mit aller Kraft zu mir zog. Meine Finger bohrten sich in seine Schulter und zogen ihn noch näher an mich heran, so nah wie möglich an meinen Körper. Das ließ ihn dadurch noch tiefer in mich eindringen und wir stöhnten beide auf. „Mach weiter... hör bloß.... nicht auf... Usuratonkachi! Ich will... dich... endlich richtig...ah... spüren!", stammelte ich abgehakt und wegen meinem Keuchen außer Atem in sein Ohr. Wir blieben in dieser Position. Sahen uns nur an. Und allein der Blick in diese kristallklaren, blauen Augen schien mir jede Anspannung zu nehmen und er spürte dies. „Es tut mir leid, Sas! Versuch dich zu entspannen, dann... wird der Schmerz weniger“, hauchte er mir in mein Ohr und strich mir zärtlich über die Wange. Mir waren die weiteren Tränen, die ich wohl vergossen hatte und nun meine Wangen herunter rannen, gar nicht aufgefallen. „Ich weiß, dass es... wohl gerade sehr weh... tut… aber es wird besser, glaub mir. Noch viel besser... echt jetzt!“, kurz küsste er mein Ohrläppchen und begann dann mit seiner Zunge meinen Hals entlang zu fahren, während seine Hände meinen Körper streicheln, um mich abzulenken. Ich versuchte ruhig und gleichmäßig tief ein und auszuatmen. Auch versuchte ich mich auf seine sanften Hände und seine Zunge zu konzentrieren. Vorsichtig knabberte er an meinem Schlüsselbein, zog dann eine leichte Speichelspur zu meiner anderen Halsseite und saugte sich dort fest. Und wirklich, langsam ließ der Schmerz in meinem Unterleib nach und ließ Platz für ein vollkommen anderes Gefühl. Pure Erregung und Lust. Oh Jashin! Es war Wahnsinn! Und ich wusste, wir waren noch nicht am Ende! Vorsichtig bewegte ich mich leicht und sofort schoss ein Kribbeln von meinem Unterleib in meinen ganzen Körper. Dieses Gefühl verscheuchte auch noch den letzten Schmerz und machte Lust auf mehr! Leise stöhnte ich auf, „ Bitte… beweg dich jetzt“. Narutos Augen funkelten. Das hätte ich ihm vermutlich gar nicht sagen brauchen. Fast gänzlich zog er sich aus mir zurück und schon machte sich ein Gefühl der Enttäuschung und des Verlustes in mir breit! Bitte nicht! Erst als seine Spitze mich berührte schreckte ich auf und keuchte über diesen Kontakt laut auf. Doch Naruto ignorierte das einfach und drängte seine Spitze langsam in mich. Er schob sich immer weiter vor und mit einem letzten Ruck war er wieder ganz in mich eingedrungen. Ich konnte mir einen kleinen Schrei nicht verkneifen, hatte ich doch für kurze Zeit wieder das Gefühl gehabt, seine Größe würde mich zerreißen. Aber das war zum Glück schnell verflogen und kurz darauf bewegte er sich leicht in mir, rieb zuerst nur sein Becken an meinem und sah zu mir hoch um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Und wie es das war! Ich krallte mich in seinen Nacken. Ich spürte ihn plötzlich so viel intensiver als vorher. Mit jedem Stoß mehr driftete ich in einen Zustand des absoluten Berauschtseins ab. Er passte perfekt in mich. Er füllte mich perfekt aus. Das hätte ich sicherlich nie erwartet! Und Naruto war ungewohnt sanft zu mir. So kannte ich ihn gar nicht. Er war wirklich nicht mehr der Chaot von früher! Er war ein wirklich perfekter Liebhaber und gab mir die Zeit, die ich brauchte, um mich an ihn zu gewöhnen und vor allen Dingen verschaffte er mir Lust. So unsagbare Lust die alles andere gerade so unwichtig erschienen ließ. Nur er und ich. Hier. Für immer! Quälend langsam ließ er sich immer wieder aus mir hinaus gleiten und stieß wieder zu. Er schien ebenso wie ich dieses wahnsinnig gute Gefühl genüsslich auszukosten. Dennoch folterte er mich mit diesem langsamen Tempo. Mein Körper zitterte noch stärker. Irgendwie fühlten sich meine Sinne um ein vielfaches verschärft an. Ich sah jede einzelne Schweißperle an seinem muskulösen Körper abperlen. Spürte die Zuckungen eines jeden Muskels seines Körpers bei jedem Stoß. Roch seinen eigenen Duft, der mich so sehr an die Sonne und deren Wärme erinnerte. Schmeckte seinen süßlichen Geschmack bei jedem gierigen Kuss, den wir teilten. Hörte seine ungewohnt tiefe Stimme immer und immer wieder leise meinen Namen stöhnen. Krampfhaft krallte ich mich an seiner Schulter fest, suchte Halt und versuchte seinen Stößen noch besser und gezielter entgegen zu kommen. Bald schon hatten wir einen gemeinsamen Rhythmus gefunden und trieben uns immer weiter in diesen Rausch unserer unbändigen Lust aufeinander hinein. Hatte dieser Krötenchef nicht etwas von perfekter Vereinigung gesagt? Perfekter ging es doch nun wirklich nicht mehr! „Ahhhh…Naruto … mehr…bitte.. stärker... mach fester“, keuchte ich und schrie im nächsten Moment laut auf, als er augenblicklich meiner Bitte nachkam. Meine Gedanken kreisten einzig und alleine um Naruto. Mir war gar nicht so bewusst aufgefallen, wie sehr ich mir das hier doch gewünscht hatte. Dieses Gefühl. Wie sehr ich mir gewünscht hatte diesen Körper zu berühren, zu schmecken, zu hören und ihn auch in seiner Lust zu sehen. Naruto ließ mich einfach nicht mehr los! Er fesselte mich! Mein ganzer Körper schien zu brennen. Mein Atem wurde immer schneller und immer hektischer. In meinem Körper zirkulierte schon lange kein Blut mehr. Alles schien sich konzentriert in meiner Körpermitte gesammelt zu haben. Doch das war mir alles gleich. Ich spürte Naruto. Über mir und in mir. Sein Körper, der mir so nah war wie nichts zuvor im Leben und der mich und meinen Verstand mit kräftigen und fantastischen Bewegungen in andere Sphären katapultierte. Immer wieder veränderte er leicht seine Position oder änderte die Geschwindigkeit seiner Stöße als würde er etwas suchen. Ich wollte ihn schon danach fragen, als mir schier schwarz vor Augen wurde und ich sofort das Gefühl hatte, einmal quer durch einen funkelnden Regenbogen gezogen zu werden! „Ahhh! Das... das ist... wuah... mehr!“, ich schrie laut auf und drückte meinen Rücken durch. Jeder gottverdammte Muskel war angespannt. Ich keuchte. An meine von mir sonst so gewohnte Zurückhaltung war schon lange nicht mehr zu denken! Scheiß drauf! Das hier war einfach... Immer wilder und heftiger stieß Naruto in mich, traf dabei immer wieder meine Prostata, so dass ich gar nicht mehr aufhörte immer lauter zu schreien. „Deine Stimme... ah... Teme... so... geil!“ Ein Schwindel nach dem Nächsten ergriff mich. Naruto war nicht nur meine Sonne, nein, sein ganzer Körper schien heißer als die Sonne zu sein. Immer und immer wieder kam ich nun diesen gezielten und unglaublichen Stößen Narutos entgegen. Er schien mich durch Himmel und Hölle zugleich schicken zu wollen! Mein ganzer Körper stand unter Dauerhochstrom und bebte förmlich. Kein Muskel in mir, der nicht zum zerreißen gespannt gewesen wäre. Ich wusste, dass es nicht mehr lange andauern würde und ich würde meinem Orgasmus erliegen wie einem unaufhaltsamen tosenden Orkan! „Ahhh…Naruto… ich kann…kann gleich nicht…mehr!“, stöhnte ich und wusste nicht mehr, wohin mit meinen ganzen Emotionen. „Dann... kommen... wir.... gemeinsam!“, stöhnte er mir in mein Ohr und griff ohne ein weiteres Wort plötzlich zwischen unsere Körper und nach meinem zuckenden und pochenden Glied. Sogleich begann er es neben seinen festen Stößen rhythmisch auf und ab zu pumpen. Mit jedem Stoß wurde dieser Griff fester. Ich konnte wirklich nicht mehr. Das... das war einfach... zuviel... Ich... „AAHHHHHHHH NARUUUUUUUTOOOO!!!“, ein letztes Mal bäumte ich mich auf, schrie meine schier grenzenlose Lust hinaus. Alle meine Muskeln zogen sich mit einem heftigen Ruck zusammen und ich kam mit einer nie dagewesenen Heftigkeit. So was hatte ich wahrlich noch nie erlebt! Mein Sperma spritzte weit aus mir heraus und verteilte sich weitflächig auf meinem ganzen Oberkörper sowie auf Narutos Bauch und seiner Hand, die mein bestes Stück immer noch fest umklammert hielt. Doch Naruto hatte keine Zeit gehabt, mein Glied los zu lassen, denn durch das plötzliche Zusammenziehen meiner Muskeln hatte ich ihn so eingeengt, das er mit einem lauten: „AAHHHHHH SAAAASUKEEEE!!!“, tief und ebenfalls sehr heftig in mir kam. Ich spürte, wie sich eine tiefe Hitze in mir ausbreitete und sein Sperma sich in mir verteilte. Erschlafft sackte sein Körper nach unten und landete halb auf und halb neben mir. Sein Kopf lag nun genau neben dem meinen und sein heftiges Aus- und Einatmen traf meine Wange. Wie waren beide total geschafft aber auch unglaublich befriedigt. Er verharrte weiterhin noch in mir, tief mit mir verbunden und auf eine Weise, die nur uns so möglich war. Aber auch weil wir beide nicht mehr wirklich in der Lage waren uns zu bewegen. Ich schloss meine Augen und genoss diese Stille, die uns umfing und nur den Atem des Anderen hörbar werden ließ. Ich bemerkte das abschwellen seines Lustkörpers und dessen hinaus gleiten. Sofort spürte ich eine Leere in mir und sehnte mich augenblicklich nach diesem Gefühl der Vollkommenheit, welches er mir damit geschenkt hatte, zurück. Naruto legte den Arm um mich und zog mich näher an sich heran. Er hauchte mir einen sanften Kuss auf die Wange, sprach aber nicht. Ich drehte meinen Kopf herum und sah ihm nun direkt in die Augen. Wunderschöne, tiefe Augen. Sein Gesicht war verschwitzt und einige seiner Strähnen hingen ihm wild in sein Sichtfeld. Langsam strich ich nach und nach diese Strähnen nach hinten und wendete dabei nicht einen Augenblick meine Aufmerksamkeit von seinen Augen ab. Es war einfach nur schön, hier zu liegen und ihn anzusehen. Ganz allein nur ihn. Niemand anderen wollte ich in meinem Leben noch haben. Nur ihn. Irgendwo wusste ich, dass dieser Gedanke seltsam war. Aber ich wusste auch, warum er so war und erneut packte mich ein Frösteln. Naruto vermutete wohl, das mir kalt war und er zog die Bettdecke, die hinter ihm lag, nach vorne und legte sie über unsere Körper. Aber es war nicht die Zimmertemperatur gewesen, die mir eine Gänsehaut beschert hatte, sondern die Tatsache, das ich wusste, wie sehr ich Naruto liebte. So sehr, dass sein Verlust mich unkontrollierbar zu einem anderen Menschen machen würde. „Ich gebe dich nicht mehr her. Ganz egal, wer sich versucht zwischen uns zu stellen. Ich werde es nicht zulassen. Niemand wird uns trennen können. Glaub mir, Sasuke! Du gehörst mir“, flüsterte er gegen meine Lippen und bescherte mir mit diesem Kuss, der es schaffte, all seine Gefühle auszudrücken, eine erneute Gänsehaut, „Ich liebe dich, Sasuke Uchiha! Jetzt und für ewig!“ Ich lächelte. Ich lächelte aus vollstem Herzen und ich sah durch das aufleuchten von Narutos Augen, das er durch dieses Lächeln wieder kurz davor stand, über mich herzufallen. Doch das war nicht die Absicht gewesen, warum ich lächelte. Ich lächelte, weil ich erleichtert über seine Worte war. Weil ich ihm glaubte. Weil ich ihm vertraute und weil ich... : „Ich liebe dich auch, Naruto Uzumaki! Und ich werde dir nie von der Seite weichen! Egal, was kommt, wir sind eins!“, und ich rutschte näher in seiner Umarmung an ihn heran und begann einen weiteren innigen Kuss. Und dieser Kuss sollte nicht der Letzte an diesem Abend gewesen sein. Noch weitere zwei Male gaben wir uns, berauscht von unserem Glück, in dieser Nacht einander hin und störten uns weder an der Umgebung noch daran, wen wir nun stören würden. Nur ein Gedanke quälte mich etwas, als wir gemeinsam in den frühen Morgenstunden unter der Dusche standen und uns gegenseitig den Schweiß der langen Nacht vom Körper wuschen. „Naruto?“ „Hm, Teme?“, er küsste sich gerade zwischen meine Schulterblätter meine Wirbelsäule entlang nach unten und ich ahnte schon, worauf das hinauslaufen würde. „In wie weit hätte uns Kurama beobachten können?“ Sofort stoppte er in seinem Tun und ich spürte eine seltsam angespannte Körperhaltung hinter mir. Er sagte nichts. Nur das prasseln des Wasser, welches gleichmäßig aus dem Duschkopf über uns auf uns niederging, war zu hören. Ich hab nichts gesehen! Aber bei eurem Krach war es fast unmöglich ein Auge zu zu machen! Dreimal! Jungs! Dreimal! Alle Achtung! Und mit dieser Antwort in unser beider Köpfe beschlossen wir stillschweigend uns fertig zu duschen, uns anzuziehen und uns nach einer kurzen Audienz bei Shion auf den Weg zu machen. Kapitel 22: Kapitel 21: BEGIERDE(zensiert) ------------------------------------------ Kapitel 21 BEGIERDE Ich sah es ganz deutlich. Eine unbändige Wut in seinen tiefschwarzen Augen. Aber auch irgendwo eine wahnsinnige Enttäuschung. Und die lastete nun als Schuldgefühl so schwer auf meinen Schultern wie die ganze Tempelanlage. Ich hatte mal wieder Mist gebaut. Richtigen, echten, riesen Mist! Argh! Meine Hand fuhr hoch und vergrub sich hart in meinen blonden Haaren! Ich habe doch damals nicht gewusst, was Shion meinte, echt jetzt! Und zudem hätte ich auch niemals geglaubt, dass das wirklich ihr Ernst gewesen war! Hallo? Das war doch alles zu einer Zeit, wo ich es eher gewöhnt war, das man mir Verachtung entgegenbrachte und nicht irgendwelche Familiengründungen mit mir als Hauptdarsteller plante. Klar, Kinder sind echt toll und so. Und ich mag Kinder, echt jetzt! Ich wäre bestimmt irgendwo ein toller Vater, aber zu so was gehören ja nun mal immer Zwei. Ja, sicher. Shion scheint da nicht ganz desinteressiert zu sein, aber letzten Endes scheitert es bei ihr schließlich an mir. Ich hatte echt kein Interesse an ihr. Also, als Freundin ja... damit meinte ich aber die platonische Schiene. Ich merkte, das meine Kopfhaut unangenehm zog und brannte. Scheiße! Ich hatte mir echt schon Haare ausgerissen! Immer noch starrte ich auf die Türe durch die gerade Sasuke abgerauscht war. „Habe ich etwas verpasst, Naruto – kun?“, säuselte Shion neben mir und festigte den Griff um meinen Arm. Ich seufzte auf und löste die Hand aus meinen Haaren. Verzweifelt versuchte ich einen wirklich genervten Gesichtsausdruck zu unterdrücken. Viel lieber würde ich nun hinter Sasuke her rennen und diesen ganzen Mist hier aufklären! Ich blickte schon fast mit müde wirkenden Augen auf Shion herunter, welche mich breit anlächelte. Irgendwie ein siegessicheres Lächeln. Dabei würde niemand auf diesem Erdboden auch nur ansatzweise gegen Sasuke ankommen wenn es um meine Gefühle ging. Mein Herz gehörte einzig und allein und das schon seit verdammt langer Zeit diesem sturen Hund von einem dämlichen Teme! Niemand, nicht einmal Shion, würde irgendeine Chance bei mir haben! „Shion – chan“, begann ich zögernd und versuchte ihren mittlerweile unangenehm festen Griff etwas zu lockern, indem ich mit meiner Schulter kreiste. Bewirken tat das nichts. Höchstens das ich in den Augen anderer Gäste hier bestimmt unter seltsamen Zuckungen zu leiden schien. „Wir sollten uns einmal unter vier Augen unterhalten, glaube ich!“, ich denke, wenn meine Stimme ein wenig energischer geklungen hätte bei diesem Satz, dann hätte sie nun weniger freudig genickt. Irgendwie schien sie ziemlich erwartungsvoll in dieses Gespräch gehen zu wollen. Hatte sie da nun etwas missverstanden? Oh bitte! Nicht noch mehr Missverständnisse! Wie teilte man einer Frau möglichst schonend mit, das man überhaupt gar kein Interesse daran hatte mit ihr in irgendeiner Art und Weise ein Kind zu zeugen, auch wenn man es ihr angeblich... ja ja...schon okay... ziemlich sicher sogar... in einem wirklich schwachen Moment, versprochen hatte? In meinem Kopf ratterte es so heftig, das ich bereits jetzt schon wusste, das ich vermutlich mit höllischen Kopfschmerzen in ein Gespräch verwickelt werden würde, wo ich ganz bestimmt den Kürzeren ziehen würde. Und das Problem an der ganzen Sache war ja auch noch, dass es mit einem Gespräch mit Shion nicht getan war. Anschließend erwartete mich ja noch ein vermutlich mehr als übellauniger Herr Uchiha. Und irgendwie konnte ich ihn ja auch verstehen. Zuerst gestehe ich ihm meine Gefühle und dann kommt heraus, das ich anderswo unwissend schon Familie plane! Shion nickte mit einem überschwänglich breitem Lächeln und zog mich durch die Menschenmenge. Ihr Ziel war mir unbekannt. Ich ließ mich einfach von ihr weiterziehen. Prallte hier und da an die Schultern anderer, nuschelte mit gesenktem Blick einige Entschuldigungen herunter und versuchte mich im Geiste darauf zu konzentrieren, wie ich aus diesem Schlamassel ohne blaue Flecken oder Chidori – Einschlag wieder heraus kam. Auf Anhieb fiel mir nichts ein und als dann hinter einem Vorhang eine kleine Seitentür ersichtlich wurde, auf die Shion gerade mit mir zusteuerte, wusste ich zudem noch, das mir irgendwie nicht mehr viel Zeit blieb für eine wirklich brillante Ausrede. Sprüche wie 'Shion, ich bin unfruchtbar durch die vielen Kämpfe' oder dergleichen wollte ich nicht bringen... obwohl es durch die immer näher kommende Türe wirklich immer verlockender klang. Shion war hellsichtig begabt. Zumindest was das genaue Todesdatum anging war sie da echt erfahren drin! 'Shion, wenn du nicht von dieser Kindersache ab lässt, siehst du relativ schnell meinen Tod!' wäre zumindest eine Aussage, die der Wahrheit am Nächsten dran wäre. Die Übelkeit herunter schluckend musste ich nun auch irgendwie an Oma Tsunade denken. Würde Sasuke mich nicht richten... sie würde es tun! Eine Priesterin zu schwängern gehörte bestimmt nicht zu den Aufgaben eines Hokage! Selbst wenn es deren Wunsch war! Shions freie Hand, die, die mir nicht jegliche Blutzufuhr zu meiner rechten Hand unterband, legte sich auf den Griff der Türe und zog sie auf. Über ihre plötzliche Kraft erstaunt schubste sie mich in einen dunklen Raum, der für mich schnell den Charme einer Abstellkammer hatte. Na toll. Hokage wird zum schwängern einer Priesterin in einer Abstellkammer genötigt. Das sind Nachrichten worüber sich Tsunade – obaa - chan bestimmt riesig freut! Ich bin wirklich so gut wie tot! In meinem Kopf spielten sich die schlimmsten Versionen meines unschönen Todes ab. Nicht mehr lange und auch Shion würde sie sehen können, ganz sicher! Jetzt war mir wirklich schlecht. Sie schloss die Türe hinter uns und schaltete das Licht an. Doch keine Abstellkammer. Ich atmete innerlich erleichtert auf und sah mich um. Es war ein Durchgangsraum. Nicht sonderlich groß, aber mit zwei kleineren Sesseln an einem Tischchen ausgestattet. Und direkt dahinter eine weitere Schiebetür. Vermutlich zu irgendwelchen Personalunterkünften. Shion setzte sich auf einen Sessel und wies mir den Anderen zu. Ich nickte und erneut fiel mir ein weiterer Stein von meinen Schultern... so wie es aussah erwartete sie nicht sofort den Einsatz meiner Männlichkeit. Sehr gut! Echt jetzt! Nun musste mir nur noch etwas einfallen wie ich es ganz umschiffen konnte. Langsam setzte ich mich auf das weiche Polster und sank auch sogleich ziemlich tief darin ein. Irgendwie wäre mir eine härtere Sitzgelegenheit lieber gewesen. Von denen kann man schneller aufspringen und die Flucht ergreifen! „Naruto – kun“, hauchte sie und strahlte mich an. Mehr sagte sie nicht und ich wusste jetzt ehrlich gesagt auch nicht, was ich groß sagen, noch wie ich dieses Thema beginnen sollte. Es legte sich eine seltsame Stille in diesen Raum und nur das Gemurmel der Gespräche der Menschen vor der verschlossenen Tür drang leise zu uns durch. Ich atmete hörbar laut tief ein und überlegte mir dabei noch einen vernünftigen Einstiegssatz. Ich war doch sonst nicht so wortkarg! „Du magst ihn, hm?“, ihre Worte rissen mich förmlich aus all meinen Gedanken und überraschten mich total, weil ich gerade mit diesem Satz überhaupt nicht gerechnet hatte. Mein Mund stand vermutlich überrascht sehr weit offen, denn sie kicherte verlegen hinter vorgehaltener Hand. „Weißt du, Naruto – kun, das ist ziemlich offensichtlich. Die Blicke, die ihr euch zuwerft sind da doch sehr eindeutig. Und bei der Prozession eben hat er uns doch sehr genau beobachtet. Es tut mir leid, das ich mir da diesen kleinen Scherz erlaubt habe!“ „Hä? Scherz?“ Irgendwie kam ich gerade überhaupt nicht mehr mit. „Na, als ich dir sagte, dass ich dich lieben würde. Auf der Treppe!“, und schon rief sie meine Erinnerungen zurück. Das war der Moment, wo mir eindeutig das Herz stehen geblieben war. Nicht, weil ich von diesem Geständnis so angetan gewesen wäre, sondern eher, weil es mich so überraschend wortwörtlich überrollt hatte. Zudem war mir da eine von Jiraijas Weisheiten wieder ins Gedächtnis gekommen: Ist man auf der Suche, kriegt man keine und hat man eine dann stellen dir die anderen nach! Nun ja, Sasuke war keine eine sondern DER eine, aber irgendwie war das doch ganz treffend gewesen. Und das sollte jetzt ein Scherz gewesen sein oder wie? Jetzt wusste ich irgendwie nicht, ob ich erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Verdammte verwirrende Gefühlswelt! „Aber wenn du mich nicht liebst, was sollte dann...“, begann ich zögerlich meine Frage und sie faltete ihre Hände in ihren Schoß. Ihre Augen blickten von unten her zu mir hoch und ich erkannte eine verschämte Röte in ihrem Gesicht. „Naruto – kun, wir sind doch Freunde, nicht wahr?“ „Ja, sicher!“ „Ich habe mir Sorgen gemacht, verstehst du?“ Nee, ehrlich gesagt versteh ich gerade gar nichts, aber das war ja für mich irgendwie nichts neues. An Unwissenheit kann man sich relativ schnell sehr gut gewöhnen. Sie lachte wieder leise. Anscheinend konnte sie sehr gut von Gesichtern ablesen. „Sasuke Uchiha ist nicht gerade das, was eine Mutter den idealen Schwiegersohn nennen würde“, erklärte sie schließlich und meine Augen weiteten sich leicht. Sie wusste etwas, was ich noch nicht wusste. Das war mir nun klar. Aber irgendwie wusste ich nun auch nicht, ob sie mir sagen wollte, was das war oder ob sie wollte, das ich das selber heraus fand. Irgendwie verwirrend das Ganze, echt jetzt! „Er hat ziemlich viel auf dem Kerbholz, aber das muss ich dir ja nicht sagen, Naruto – kun!“, sie sah nun auf und mich direkt an. Ich erkannte sofort die Veränderung an ihr. Ihre matten blauen Augen, die manchmal, je nach Lichteinfall auch grau wirken konnten, leuchteten nun intensiv hellblau auf. Das war ihre Gabe. Das wusste ich. Und irgendwie musste ich nun hörbar schlucken. Das letzte Mal, wo sie mich so intensiv angesehen hatte, hatte sie mir die unterschiedlichen Versionen meines Todes vorausgesagt. Alles irgendwo nun weniger beruhigend. „Keine Sorge. Du stirbst nicht!“, flüsterte sie und ich spürte sofort, das diese Aussage der Wahrheit entsprach. Na ja. Eher hoffte ich es. „Ich sehe wirklich schwere Zeiten auf dich zukommen, Naruto – kun. Eigentlich meine ich eher, das ich schwere Zeiten auf euch beide zukommen sehe!“ Ich lachte leise und winkte ab: „Mach dir da keinen Kopf, Shion – chan! Der Teme und ich sind harte Zeiten gewöhnt!“ Doch ihre Miene blieb ernst. Irgendwie beunruhigte mich das nun doch. „Naruto – kun! Normalerweise halte ich mich in Prognosen die Zukunft entsprechend zurück. Die Zukunft ist flexibel, weißt du. Jede noch so kleine Entscheidung von dir kann deine ganze Zukunft vom Grund auf ändern. Ich kann dir nur das sagen, was ich jetzt in diesem Moment sehe mit den Entscheidungen, die du bereits getroffen hast. Und deine Entscheidung hat dich zu ihm geführt...“ „Sie hat mich nicht zu ihm geführt!“, diesmal hatte meine Stimme die nötige Ernsthaftigkeit, „Sasuke und ich sind miteinander verbunden! Und das ist kein normales Band. Das geht viel tiefer. Dieses Band wurde schon vor Generationen geknüpft und...“ „Du meinst damit, das ihr in einem früheren Leben Brüder ward?“, unterbrach sie mich leise. „Ja, schon... auch! Aber unsere Liebe ist eine andere. Klar fand sie da wohl ihren Anfang, aber das ist nicht vergleichbar. Dort wurde nur das Band geschaffen, mein ich! Unsere Gefühle sind unsere eigenen! Und wir haben verdammt lange gebraucht, das zu erkennen, echt jetzt! Aber jetzt werd ich ich diesen Bastard nicht mehr hergeben und ich werde ihn ganz sicherlich nicht enttäuschen. Er ist mein Leben! Und das ist auch der Grund, warum ich dieses Versprechen dir gegenüber unter keinen Umständen halten kann! Das, und weil ich als Hokage an Konohagakure und du als Priesterin an Oni – no - Kuni gebunden sind und wenn ich Kinder habe, dann möchte ich bei ihnen sein und sie aufwachsen sehen. Ich könnte es dem Teme nicht antun, ihn so zu verletzen und anderswo eine Familie zu haben, echt jetzt!“, ich betrachtete meine ineinander gefalteten Hände in meinem Schoß und atmete tief ein. Irgendwie hatte ich das Atmen in all dieser Aufregung wohl stellenweise etwas vernachlässigt. Sie erhob sich und ich zuckte etwas deswegen zusammen, weil ich nicht wusste, was sie nun plante. Langsam schritt sie auf mich zu und kniete direkt vor mir nieder, umfasste meine Hände mit den ihren und sah mir tief in die Augen. Dieses intensive, hellblaue Funkeln ihrer hellsichtig begabten Augen schien durch mich hindurch zu sehen. Leichte Röte auf ihren Wangen zeigte mir, das sie sich nicht ganz wohl fühlte, mir bei diesem Thema so nahe zu sein und auch mir fiel nun auf, das sie die Erste war, mit der ich über mich und Sasuke als Paar sprach. Ja. Irgendwie drang das erst jetzt so richtig bei mir durch. Er und ich. Wir waren ein Paar! „Hast du ihm das so gesagt?“, fragte sie mich leise und ich antwortete nur mit fragendem Blick. „Das, was du mir gerade gesagt hast, meine ich“; ihr Daumen strich über meinen Handrücken. Es war nicht unangenehm oder aufdringlich. Sie wollte mir damit nur das Gefühl geben, das ich mit ihr offen sprechen konnte. „Ich denke, dass der Teme das weiß!“, flüsterte ich und schaute nun auch etwas beschämt zur Seite. Auch wenn ich wusste, das mein Herz auf meiner Zunge lag und ich gerne einmal lauthals meine Meinung und so verkündete... irgendwo war ich doch auch ein Kerl und über so was redet man halt nicht so einfach! „Ich denke nicht“, war ihre Antwort und irgendwie wurden mir ihre fast nun grell leuchtenden Augen nun doch etwas unheimlich. „Du solltest ihm seine Angst nehmen und es ihm sagen!“ Seine Angst? Sasuke hatte Angst? Irgendwie schwer vorstellbar, aber dann erinnerte ich mich an das, was er mir am Wasserfall gesagt hatte. Und ja. Er hatte Angst wegen dieser Sharingan – Geschichte. Er hatte Angst, so zu werden wie Madara, wenn er zu viele Gefühle zu ließ und dann enttäuscht werden würde. Und ich absoluter Vollidiot hatte ihn eben sicherlich enttäuscht! Wieso hatte ich nicht einfach meinen Mund aufgemacht? Wieso hatte ich nur still daneben gestanden und wieso... „Du hättest ihm nachgehen sollen!“, sprach sie ruhig meine Gedanken aus. Ja, das hätte ich wohl! „Nu geh schon“, ihr Lächeln war sanft, „Klär das und ich sehe schon wesentlich weniger dunkle Schatten über eurer Zukunft!“, sie zwinkerte mir aufmunternd zu. „Ähm... und was ist nun mit dem... hm... Versprechen?“, nervös kratzte ich mich wieder am Hinterkopf und sie lachte leise auf. „Vergiss es, Naruto – kun! Auch wenn du und dieser zugegebenermaßen sehr gut aussehende Sasuke Uchiha nun nicht mehr in Frage kommen, so haben auch bei uns hier in Oni – no – Kuni einige Mütter sicherlich auch sehr schöne Söhne!“ Ich grinste sie breit an: „Das denke ich auch! Wer sollte dir denn schon widerstehen können?“, und sprang, doch anders als erwartet, relativ schnell auf und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Und jetzt hau schon ab und festige euer Band!“, sie trat wieder zu der Türe und legte ihre Hand auf den Griff, wandte sich aber dann mit einem für eine Priesterin eindeutig zu anzüglichem Grinsen wieder zu mir herum, „Schließlich habe ich euch doch nicht umsonst ein Zimmer fern ab der anderen Gemächer zugeteilt!“ Lachend schob sie die Türe zur Seite und ließ mich wirklich mit hochrotem Kopf stehen. Obito löste sich aus seiner erstarrten Haltung und preschte an Sasori vorbei. „Haut ihr ab!“, zischte er dem Rothaarigen nur über die Schulter zu, doch sein einziger Gedanke galt nur seinem Freund. Dieser stand viel zu dicht an Kakuzu dran. Spürte Kakashi denn nicht diese bedrohliche Präsenz des Gegenstandes in den Händen des Nukenin? Sein Puls beschleunigte sich: „Kakashi!“ Der Jonin aus Konohagakure blickte überrascht auf, in die Richtung seines Freundes. Er hatte gerade Sai wieder auf die Beine helfen wollen, der nur wenige Schritte von ihm entfernt gewesen war und sich von der Wucht seiner selbst verursachten vorangegangenen Explosion noch nicht ganz erholt hatte und musste zugeben, das er unachtsam gegenüber des Takigakure – Nukenins gewesen war. Diesmal hätte er die Aussprache seines unrühmlichen Spitznamens sogar verstanden. „Du weißt noch meinen Namen?“, rutschte es ihm dennoch überrascht heraus noch ehe er sich diesem ungewöhnlichen Chakra, welches er plötzlich hinter sich verspürte, zuwenden konnte. Grellrotes Licht umfing ihn, schien ihn zu packen und seine Luft aus den Lungen zu quetschen. Untermalt von dem unwirklichen Lachen des vermummten Gegners. Was war hier los? Etwas anderes packte ihn von der Seite her, riss ihn herum. Er hörte noch den Knall von einer Explosion, genau an der Stelle, wo er sich sicher war gerade noch gestanden zu haben. Wirbel erschienen vor seinen Augen. Dunkelheit. Kurzzeitig war er sich sogar sicher, die versteinerte Gestalt Madaras zu sehen, ehe das schmerzlich grelle Tageslicht wieder auf seine Netzhaut traf und er sich nun um einiges entfernt von seiner letzten Position wieder fand. Obito hielt ihn fest umklammert. Keuchte schwer und rang nach Atem. „Klar weiß ich noch deinen Namen, Baka – shi!“, schnauzte dieser ihn förmlich an, „Auch wenn der von mir gewählte für dich viel besser passt!“ Kakashis Augen fixierten die Stelle, wo er zuvor noch gestanden hatte. Sai kniete hinter einer Wand aus Sand, die Gaara um ihn und sich selbst erschaffen hatte, doch an seiner vorherigen Position klaffte nun ein riesiger Krater. Der gegnerische Nukenin aus Takigakure lachte unterdes immer weiter. Diese seltsame Kugel, die dieses neue und bedrohliche Chakra versprühte, schien nun über ihn zu schweben und noch schneller zu rotieren, als das es Obito beim ersten Hinblick aufgefallen wäre. „Kamui, hm?“, fragte Kakashi seinen Freund und ehemaligen Teamkameraden und dieser nickte. „Wenn wir damit schon nicht wirklich in diesen Kampf eingreifen können, sollten wir es wenigstens zum Schutz nutzen können!“ „Was ist das?“, war wohl die Frage, die sich nun nicht nur Kakashi, sondern so ziemlich jeder Anwesende hier fragte. Temari und Kankuro hatten die letzte Explosion genutzt und eine größere Distanz zwischen sich und Hidan geschaffen. Doch dieser schien seit dem Auftauchen der neuen unbekannten Waffe Kakuzus nicht mehr wirklich an ihnen oder einem Opfer für Jashin interessiert zu sein. Breit grinsend bezog er direkt hinter Kakuzu Position und seine violetten Augen musterten die alliierten Shinobi einen nach dem Anderen. „Ich habe keine Ahnung! Früher hatte er das Ding noch nicht!“, antwortete Obito auf Kakashis Frage und versuchte dabei, die Kugel noch mehr in Augenschein zu nehmen, „Sasori befasst sich wohl näher mit dem Problem!“ „Was hast du denn nun mit den beiden da hinten zu schaffen?“, Kakashi Tonfall hörte sich weniger freundlich in den Ohren des Schwarzhaarigen an, doch er wollte sich davon nicht stören lassen. „Lass die Beiden außer Acht. Sie sind nicht das Problem! Sie werden noch nützlich sein, glaub mir!“ Kakashi hob verwundert eine Braue. Was meinte Obito denn damit schon wieder? Schließlich waren Sasori und Deidara ziemlich eindeutig mit diesen anderen Beiden unterwegs gewesen und die Sunanins hatten sie auch ebenfalls eindeutig als die Angreifer von Suna identifiziert! War der Uchiha nicht mehr ganz dicht und verfiel durch die Begegnung seiner früheren Untergebenen in alte Verhaltensmuster? Musste er sich nun auch noch mit diesem Problem befassen? „Sie werden Informationen für uns sammeln!“, Obito hatte diese Worte nicht gesprochen, sondern nur seine Lippen bewegt und sie geformt und dennoch hatte ihn der Grauhaarige so verstanden, als hätte er sie ihm entgegen gebrüllt. „Aha!“, lautete seine knappe Antwort auf diese Information und er richtete ebenso sein Augenmerk auf diese rote Kugel, „Ihr Chakra ist immens und erinnert mich an das Chakra des Juubis!“ „Das habe ich gerade auch gedacht. Aber ist das möglich? Naruto würde doch den Verlust der Chakren aller Bijus spüren! Stand etwas über seine Verfassung in Tsunades Schreiben?“ „Nein. Nichts. Ich denke auch nicht, dass es sich hierbei um Narutos Chakra handelt! Kakuzu mag zwar ein starker Gegner sein, aber es wäre ihm nie gelungen, Naruto all die Bijus zu extrahieren! Das wüsste Sasuke allein schon zu verhindern!“, irgendwie ratterte es unaufhörlich in Kakashis Kopf. Waren seine beiden ehemaligen Schüler auch auf diese Kugel gestoßen? War das ehemalige Hauptquartier deswegen so zerstört worden? Wenn dem so war, dann dürften sie nun Kakuzus neue Waffe unter keinen Umständen unterschätzen! Sie hatte ziemlich offensichtlich Naruto und Sasuke Probleme bereitet und er musste sich eingestehen, das sie alle hier zusammen nicht die Kräfte eines einzelnen dieser Beiden erreichen konnten. Sie hatten hier ein echtes Problem und dies wäre nun auch nicht mit einem lockeren Spruch in den Griff zu kriegen. Sai schaffte es sich im Schutz hinter der Sandwand auf Gaara zu zu bewegen. Somit war er auch aus dem direkten Umfeld Kakuzus und das erleichterte Kakashi. Schließlich hatte er hier als Teamführer die Verantwortung zu tragen. Plötzlich leuchtete die Kugel noch eine Spur intensiver und Kakashi konnte erkennen, das etwas aus ihr herausfiel. Klein und länglich schwebte es nur unwesentlich von der Kugel entfernt und wirkte wie ein kleiner Stab. Was war das nun? Doch ihm wurde keine Zeit gegeben, sich diese Frage länger zu stellen und eine Antwort darauf zu finden, da sauste dieser Miniaturstab auch schon in einem rasenden Tempo auf ihn zu. „Pause beendet!“, schrie er noch, ergriff diesmal Obitos Arm und verschwand in den Augen aller anderer in einer Staubwolke. Nur ein Stück Holz fiel an gleicher Stelle auf den Boden und der rot glühende Stab hatte sich tief hineingebohrt. „Glaubst du wirklich, du könntest mit einem einfachen Körpertausch – Jutsu gegen mich bestehen, Kakashi Hatake?“, Kakuzu lachte erneut laut auf und Hidan hinter ihm stimmte mit ein. „Etwa nicht?“, fragte ihn die Stimme von weiter oben und Kakuzu drehte seinen Kopf herum um dann den Kopierninja einige Meter über ihm am oberen Rand der Schlucht stehend zu sehen. Jedoch stand dieser nun alleine da. Wo hatte der Grauhaarige diesen Uchiha gelassen? 'Ich bin ein Stein. Ein schöner, brauner Stein!', waren wohl die Gedanken des vom Takigakure – Nukenin Gesuchten und befand sich als potenzielle Beute wesentlich näher an dem Jäger, als ihm hätte lieb sein können. Doch er hatte einen Plan. Zwar hatte er deutlich Kakashis Unwillen erkannt, doch da dieser nichts besseres vorzuweisen hatte, musste ihm sein alter Freund wohl oder übel vertrauen. Das plötzliche Gewicht auf seiner Schulter belastete ihn und nur schwer konnte er sich ein aufgrummeln unterdrücken. Hidan fand das hier alles äußerst amüsant. Natürlich ärgerte es ihn, das nun doch nichts für ihn abfiel, aber Jashin würde es ihm verzeihen, denn schließlich würde man nun in den Genuss eines echten Spektakels kommen und dies allein beobachten zu dürfen, hellte seine Stimmung wieder auf, welche zuvor von diesen beiden Gören reichlich überstrapaziert worden war. Hatten sie sich doch nicht so einfach opfern lassen wollen! Auch nervte ihn dieses passive Verhalten des Rothaarigen. Warum griff dieser nicht ein? Er blickte zu der Stelle, wo kurz zuvor noch der Sunanin mit seiner blonden Schnalle gestanden hatte und konnte sie da nicht mehr entdecken. Seufzend setzte er sich auf den größeren braunen Felsbrocken hinter sich und strich sich durch das silberne Haar. Nun ja, ihm allein würde es nun auch nicht aufgefallen sein, dass die Beiden fehlten und Kakuzu würde sich sicherlich gleich um diese angehenden Verräter kümmern! Er würde jetzt erst einmal die Show genießen und vielleicht fiel ja doch noch ein kleines Opfer für ihn ab. Er zog ein Bein an seinen Körper hoch, stützte den Fuß an dem Felsen ab auf dem er es sich gemütlich gemacht hatte und umschlang sein Knie mit beiden Armen. Sai hatte es geschafft und lag nun schnaubend zu Füßen des Kazekage hinter dessen Schutzwand aus hartem Sand. Seine Hände brannten höllisch. Das Fleisch um seine Finger lag stellenweise offen dar und blutete heftig. Mit Auftauchen der roten Kugel war die letzte verbliebene Maske, das Raiton, zum Stillstand gekommen und schien nun die schützende Sandwand zu fixieren, machte aber keine Anstalten, seine Angriffe fortzuführen. Ebenfalls war es Temari und Kankuro gelungen, zu ihrem jüngeren Bruder zurückzukehren und die blonde Kunoichi betrachtete eingehend die Wunden des ehemaligen ANBU – NE. „Das sind augenscheinlich Verbrennungen, aber ich spüre auch einen gestörten Chakrafluss. Du hast dich selbst zu lange der fremden Materie des Rasengans ausgesetzt, nicht wahr?“, sie strich mit einem leichten aufleuchten in klaren Blau über die geschundene Haut des Schwarzhaarigen. Sie war keine Medicnin und ihre Kenntnisse in der Wundbehandlung waren auch nur auf das Mindeste beschränkt. Ihrem Team fehlte nun eindeutig der Sanitäter. Schnell zerriss sie einen Teil ihrer beigen Tunika und versuchte die Blutung mit diesen Stofffetzen an den Händen zu stoppen. Mit dieser Verletzung würde der Konohanin keine große Hilfe mehr sein, denn schließlich hatte sie auch gesehen, dass dessen Fähigkeiten sich größtenteils auf die Handhabung mit Pinsel und Tusche beschränkten. Nie hätte sie einen solchen direkten Angriff des Schwarzhaarigen erwartet. Sai nickte lächelnd. Dieses Lächeln war reichlich kühl, doch Temari wusste, das er ihr damit vermutlich nur die Sorge um ihn nehmen wollte. „Das gefällt mir nicht!“, unterbrach Kankuro die nun aufgekommene Stille unter ihnen und Gaara nickte bestätigend. „Kakashi wird sich weiterhin um diesen Kakuzu kümmern, da bin ich mir sicher. Also werden wir versuchen unsere Kräfte gegen dieses Ding“, Gaara nickte mit dem Kopf in die Richtung der Seishitsuhenka - Raiton – Maske, „da zu vereinen, damit es Kakashi nicht auch noch in die Quere kommen kann!“ „Da geb ich dir recht, Gaara! Sorgen wir dafür, das ihm die Herzen ausgehen!“, Kankuro ließ seine Fingerknöchel knacksen. Nun fehlte ihnen nur noch ein guter Plan! „Magst du dich nicht wieder zu uns nach unten gesellen?“, Kakuzus Stimme klang erheitert, während Kakashi in nachdenklicher Pose seinen Zeigefinger mehrmals gegen sein Kinn tippen ließ: „Also wenn du mich so direkt fragst... hm... fehlt da nicht das Zauberwort?“ Kakuzu weitete stutzig einen Moment seine Augen. War sich dieser dreiste Ninja aus Konoha seiner aussichtslosen Situation nicht bewusst? Merkte dieser nicht, dass er nur noch unter ihnen weilte, weil er noch ein wenig Spaß mit ihm und seinen Kameraden haben wollte? Hidan grinste breit von seinem Sitzplatz zu ihm herüber: „Das muss man diesem Heini schon lassen. Mut hat er!“ „Du bist besser still, Hidan! Deine Hilfe bisher war kaum der Rede wert. Sag mir lieber wo dieser Uchiha abgeblieben ist. Es wäre eine Schande um sein Auge!“ „Och nö... der taucht bestimmt wieder auf!“, Hidan streckte sich. Er hatte nun wirklich keine Lust hier jeden Stein nach diesem Schwarzhaarigen suchend herum zu drehen: „Der steht bestimmt ganz plötzlich vor unserer Nase und dann hast du dein Auge. Ich halt eh nicht viel von diesen ganzen Augenkünsten!“ Kakuzu überhörte die gelangweilt klingende Stimme seines Kameraden beflissentlich. Er kannte Hidans indirekte provozierende Art und ließ sich davon schon lange nicht mehr reizen. Stattdessen murmelte er in der Sprache der Ältesten und tropfenähnliche Gebilde verließen die Kugel. Genau fünf an der Zahl. Still schwebten sie zu ihm herunter und legten sich in seine mit Schwielen versehene Hand. Hidan hingegen ließ seine Augen über das bisherige Schlachtfeld wandern. Hinter dem eben entstandenen Krater tat sich eine Sandkuppel auf. Er wusste ganz genau, dass sich dort diese nervigen Gören von Sunanins verkrochen hatten sowie dieser Schwarzhaarige Junge, der bereits ziemliche Blessuren davon getragen hatte. Schließlich kannte Hidan den Geruch von Blut und eine recht eindeutige Brise dieses metallischen Geruchs drang mit dem Wind aus dieser Richtung zu ihm herüber. Eine Schande, dass es nicht für Jashin floss. Plötzlich machte er die zierliche Gestalt eines Rothaarigen aus. Er stand nun in einer gleichen Entfernung wie zuvor zum Geschehen, doch diesmal auf der anderen Seite der Schlucht. An genau der Stelle, wo noch vor Kakuzus zweitem direkten Angriff Kakashi und dieser gesuchte Obito gestanden hatten. Hidans Augen verengten sich zu Schlitzen nur um das, was der Rothaarige dort tat, genauer ins Visier nehmen zu können. Wieso brach dieser kleinere Stücke Holz aus einem größeren Stück Holz, welches dort lag. War dieses nicht der Tauschgegenstand des Kopierninjas gewesen? Was wollte diese dämliche Puppenspieler damit? Und da kam Hidan der Geistesblitz. Aber natürlich! Der brauchte Holz für seine Puppen! Aber wieso musste er dieses ausgerechnet jetzt sammeln? Sasori fluchte innerlich. Dieser kleine rote Stab hatte sich wirklich tief in das Holz hineingefressen und dennoch... er brauchte es. Es war genau das gewesen, warum er sich noch in Kakuzus Gefolge befunden hatte, nachdem er festgestellt hatte, was dieser doch mit seinem Deidara angestellt hatte. Deidara hatte nach der Begegnung mit Obito zwar reichlich verwirrt geschaut, aber bislang noch keine störenden Fragen gestellt. Der Blonde hatte sich unweit von ihm hinter einige schützende Geröllstücke gesetzt und beobachtete ihn nun beim Kampf gegen die ins Fleisch bohrenden Splitter. Sicherlich würde er dem Bombenleger nun in einigen Punkten Rede und Antwort stehen müssen, aber er wollte auch nicht mit ganz leeren Händen die Flucht ergreifen. Und das sie bald fliehen sollten war mehr als ersichtlich. Ihn beunruhigte die Tatsache, das sich gerade unterhalb dieser Kugel fünf weitere Splitter gebildet hatten und nun jederzeit einsatzbereit in Kakuzus Hand lagen. Erneut stach er sich an einem spitz abstehenden Splitter innerhalb des großen Holzstücks und fluchte in sich hinein. In seiner Marionettengestalt müsste er sich mit diesem Problem des Schmerzempfindens nicht auseinandersetzen. Andererseits würde er aber dann auch nicht mehr die Wärme spüren, die ihm Deidaras Küsse gaben. Und wer wusste schon, ob es der blonde Iwanin in ihrer Beziehung bei Küssen allein lassen wollte. Sein Blut perlte von seinem Finger ab und landete knapp neben dem Eintrittsloch des Stabes. Und dieser leuchtete plötzlich leicht auf. Sasori war sich zunächst nicht sicher, ob er sich dies einbildete, doch dann erkannte er, das dieses Aufleuchten rhythmisch war. Ja, es wirkte pulsierend. Und es schien näher aus den Tiefen dieses Holzstückes herauszutreten. War es das? Sasori wusste, das er mit der nun geplanten Aktion eventuell unnötig wertvolle Zeit zur Flucht verschwendete, doch es wäre eine Möglichkeit! Mit schmerzverzerrtem Gesicht quetschte er so lange an seinem geschundenen Finger herum, bis sich erneut ein neuer Tropfen seines Blutes an der Fingerkuppe gesammelt hatte. Nun hielt er den blutigen Finger direkt über das Loch. Und tatsächlich... der rot leuchtende, pulsierende Stab schien von seinem Blut angezogen zu werden und kroch wie von alleine aus seinem hölzernen Gefängnis. Kaum war seine Spitze ersichtlich, ergriff er den Stab und beförderte diesen umgehend in das kleine, verschließbare Reagenzglas. Dies war eine weitere Erkenntnis, die er gewonnen hatte. Dieses Ding bestand nicht nur aus Blut, nein, es wurde auch von Blut angezogen! Hastig verließ er seine Position und eilte zu seinem Blonden hinter der Geröllwand. Gaara schoss hinter seiner schützenden Sandwand hervor und formte noch im Sprung die benötigten Fingerzeichen für den ersten Angriff auf die Raiton – Maske. Viel Sand hatte er nicht mehr, daher musste diese Konfrontation hier schnell ablaufen und erforderte all ihre Konzentration. Temari entfesselte mit ihrem Fächer einen Okamaitachi, der großflächig über den staubigen Boden der Felslandschaft hinweg fegte und schneidend seinen Gegner als Ziel suchte. Die Maske erwachte aus ihrer Erstarrung, ließ eine erneute Blitzattacke in die Richtung der älteren Schwester des Godaime Kazekage ab und beachtete daher nicht den seitlichen Angriff des Oberhauptes von Sunagakure. „Sabaku Kyo!“, zischte der Rothaarige und der wenige Sand, der ihm noch in seiner Kürbisflasche verblieben war schoss aus eben dieser heraus und ummantelte den schattenhaften Körper der Maske. Diese versuchte sich noch herum zu drehen, doch Gaara sammelte all sein verbliebenes Chakra in die Folgeattacke: „Sabaku Soso!“. Der Sand zog sich mit einer unbändigen Kraft zusammen und ein leises Klirren war zu vernehmen. „Jetzt, Temari!“, und die blonde Kunoichi reagierte sofort. „Ninpo: Kamaitachi no jutsu!“ Der zerschneidene Wind raste erneut auf die zuckende Sandgestalt zu und zerfetzte sie in hunderte kleine Stücke. Kakuzu hatte soeben sein viertes Herz verloren und diese Tatsache behagte ihm gar nicht! Es würde Ewigkeiten dauern diese vier Herzen mit ausreichend Qualifizierten zu ersetzen. Danach stand ihm jedoch gar nicht der Sinn. Er könnte sich viel Arbeit nach der Suche nach geeigneten Kandidaten ersparen, wenn er sich die Herzen dieses Futon – begabten Mädchens und des Kopierninjas schnappen würde! Demnach müsste er sie sich erst einmal nur zu Eigen machen und dies war mithilfe dieser kleinen Stäbe nicht sonderlich ein großes Problem. Zwei Stäbe warf er nach oben auf die vermummte Gestalt des Raitonanwenders aus Konohagakure, die anderen Drei schossen hingegen auf die Gruppe der Sunanins zu. Gaara sah nur diesen rot funkelnden Blitz auf sich zuschießen und hätte beim besten Willen nicht mehr ausweichen können. Sein letzter Sand war mit der Zerstörung der Maske fast unbrauchbar geworden und konnte seinen sonst sofort erscheinenden schützenden Mantel nicht um ihn legen. Dennoch wurde er von hinten grob gepackt und binnen Sekunden, in denen alles an ihm in rasenden Tempo vorbeizog, nach hinten weggezogen. Er spürte die Fremdkörper, die um seine Hüfte, Arme und Beine lagen und wollte sich schon für den Einsatz bei seinem Bruder bedanken, doch als er selbst wieder auf den Beinen stand, entdeckte er den Älteren neben seiner Schwester in einer zusammengekrümmten Haltung. „Ihn hat's erwischt! Verdammt!“, ertönte eine Stimme direkt neben Gaaras Ohr, mit dessen Hilfe er bei Weitem nicht gerechnet hatte. Sasori no Akasuna stand unmittelbar neben ihm. Normalerweise wäre dies nun die Chance für den jungen Kazekage gewesen, den flüchtigen Nukenin dingfest zu machen, aber etwas in ihm ließ ihn hadern. Der andere Rothaarige hatte ihn schließlich aus dem direkten Gefahrenbereich herausgezogen! Doch noch ehe Gaara überhaupt die Möglichkeit dazu bekam, seinen Großonkel zu hinterfragen warum er ihm nun geholfen hatte, hatte sich der kleinere Rothaarige schon in Bewegung gesetzt und eilte auf seinen älteren Bruder zu, der sich keuchend das blutende rechte Bein hielt. Der Kazekage stürmte gleich hinterher. Nicht aus Sorge, das Sasori seinen Bruder nun auch noch angriff sondern eher um diese Situation genauer zu erfassen. Keuchend kam er nur unwesentlich nach dem Marionettenspieler bei seinen Geschwistern an und der Andere hatte sehr zu Temaris großem Erstaunen angefangen, das Hosenbein ihres Bruders herunter zu reißen. „Scheiße! Zwei Stück und dann auch noch so tief!“, flüsterte Sasori und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Gewiss konnte er nun seinem direkten Erben das Bein abschlagen. Dann hätte er noch zwei zusätzliche Stäbe und derjenige hätte zwar ein Bein weniger, aber wäre noch am Leben. Andererseits würde dies erneut kein gutes Licht auf ihn werfen. Eigentlich hatte er sich doch auch gar nicht in diesen Kampf einmischen wollen! Er wollte doch mit Deidara und dem einen Stab, den er hatte, schon längst über alle Berge sein! Warum hockte er dann hier und versuchte einem vor Schmerz zitternden Jungspund zwei Chakraabsorbierende Stäbe aus dem Oberschenkel zu ziehen? „Wie ist das passiert?“, hörte er Gaaras Frage an seine Schwester, welche nun auch noch unpassenderweise und nervend schluchzen musste. „Er hat sich vor mich geworfen. Sie kamen so schnell...!“ Gaara konnte da nicht wirklich wütend sein. Es war nun mal passiert und er wäre diesen Stäben ja selbst beinahe zum Opfer gefallen, wenn Sasori nicht so schnell mit seinen Chakrafäden reagiert hätte und ihn rechtzeitig aus der Flugbahn gezogen hätte. Der Akasuna biss sich plötzlich ziemlich energisch in den Finger und aus den Mundwinkeln tropfte bereits Blut: „Ich weiß nicht, ob es funktioniert. Schließlich haben die Dinger bei ihm genug zu fressen! Aber ich denke, die Teile haben eine Schwäche für Blut von Shinobi mit besonders starkem Chakra!“, säuselte er mehr vor sich hin, doch Gaara verstand jedes Wort. Hatte er sich doch neben den Rothaarigen gekniet um besser verfolgen zu können, was dieser zur Rettung seines Bruders unternahm. Zeitgleich versuchte er auch das Geschehen auf dem Schlachtfeld im Auge zu behalten. Dieser Kakuzu hatte nun alle Hände voll zu tun mit Kakashi und vielleicht reichte die Zeit hier aus um Kankuro soweit zu stabilisieren, dass sie ihn aus dem Gefahrenbereich transportieren konnten. „Ha! Es funktioniert!“, riss ihn die Stimme Sasoris wieder zurück zum Geschehen direkt vor seinen Augen. Sasori hielt bereits einen der Fremdkörper, die bislang im Körper des braunhaarigen Marionettenspielers gesteckt hatten, in einem Reagenzglas vor seiner Nase. Das Reagenzglas hielt er nun in der gleichen Hand wie seinen blutenden Finger, welchen er knapp über der Eintrittswunde des zweiten Stabes in Kankuros Bein hielt, während seine freie Hand hellblau leuchtend über der anderen Eintrittswunde schwebte und heilendes Chakra in das Bein des Sunanins fließen ließ. Gaara wusste nicht, was er von dieser Situation halten sollte. War dieser Akatsuki gerade dabei, nach seinem Leben nun auch noch das Leben seines Bruders zu retten und heilte diesen dann noch? Wieso tat er das? Er hatte zwar eben kurzzeitig mitbekommen, das sich der Freund von Kakashi, Obito Uchiha, länger mit Sasori und Deidara unterhalten hatte, aber das konnte doch die eine plötzliche Meinungsänderung der beiden Nukenins verursacht haben! „Und da kommt der Zweite! Hast es gleich geschafft, Sabakuno Kankuro!“ Wie es dieser Kazekage so schnell geschafft hatte rückwärts aus der Schussbahn seines Stabes zu flüchten war Kakuzu verborgen geblieben. Doch zwei seiner Stäbe hatten sich tief in den Körper des braunhaarigen Sunanins gebohrt, auch wenn er eigentlich auf die blonde Kunoichi gezielt hatte. Schließlich war ihr Herz eines von denen, die ihn nun interessierten. „Hidan!“, er zog eine weitere, kleinere Kugel aus seinem Umhang hervor und erkannte den überraschten Blick des Jashinisten, „Diese Kugel habe ich zuvor abgespalten. Sie beinhaltet das Chakra des Kyuubi. Ich befürchte, ich werde mich hier noch etwas aufhalten und daher zu spät zum Treffpunkt kommen und das gefällt mir nicht! Du wirst daher vorgehen und die Kugel überbringen!“ „Warum sollte ich?“, kam es schnippisch vom Felsen, doch ohne das Hidan es selbst wirklich bemerkte, war er aufgesprungen und an Kakuzus Seite getreten. Was war denn nun los? Wieso bewegte er sich plötzlich selbständig ohne es wirklich zu wollen? Um Fragen zu stellen schien ihm nun auch noch der falsche Augenblick! Selbst über seinen Willen schien er keine eigene Kontrolle mehr zu haben. Der Silberhaarige spürte den kalten Schweiß auf seiner Stirn. Was ging hier nur vor sich? „Weil ich das sage, Hidan!“, der Takigakure – Nukenin drückte dem Jashinisten die kleinere, knapp faustgroße Kugel in die Hand und Hidan spürte sogleich eine unglaubliche Kraft in sich pulsieren, „Sie lässt dich den richtigen Weg zum Treffpunkt spüren! Und nun verschwinde!“ Hidan hätte so gerne noch etwas passendes an den Kopf des Älteren gepfeffert und dennoch... keine Silbe, nicht einmal ein kleiner Laut, verließ seinen Mund. Nur ein kurzer Nicken, ehe ihn seine Beine von alleine wegtreten ließen und er sich im zügigen Tempo vom Geschehen entfernte. Innerlich schrie er. Fühlte sich nun gefangen in seinem eigenen Körper und er wusste, das niemand seine Schreie würde hören können. Kakuzu sah ihm noch nicht einmal nach. Er wusste, das Hidan voll unter der Kontrolle des Stabes in seiner Schulter stand und war sich daher sicher, dass der Silberhaarige erstmalig seinen Befehl zur vollsten Zufriedenheit und ohne Zeitverzögerung ausführen würde. Auch wenn dieser es sicherlich gerade nicht ganz freiwillig tat. Doch nun sollte er sich diesem Kopierninja widmen und ihn nicht aus den Augen lassen! Wo war dieser nur schon wieder hin? Mit zusammengekniffenen Augen suchte er den Rand der Schlucht ab, konnte den Grauhaarigen jedoch nicht entdecken! Irgendwie hatte er es geschafft, den beiden Stäben auszuweichen und war dann in einer Rauchwolke verschwunden. Aber das dürfte ihm nicht lange zum Vorteil gereichen, dessen war sich Kakuzu bewusst. Er würde diesen Kerl schon noch zu fassen bekommen! „Suchst du was?“, flötete plötzlich eine Stimme direkt seitlich neben ihm und er schrak herum. Wo war der jetzt hergekommen? Endlich hatte sich Hidan erhoben und Obito fühlte sich um einiges leichter. Wie sehr hasste er es doch sich eines Tarnjutsus zu bemächtigen und dann so lange still auszuharren. Erst Recht, wenn ihm dann auch noch das Gewicht eines Gegners belastete. Dennoch war er verwundert gewesen über das kleinlaute Verhalten des Jashinisten, als ihn Kakuzu den Befehl gegeben hatte, sich mit einer weiteren Kugel auf den Weg zu einem bestimmten Treffpunkt zu machen. Ebenso fand er die Information, dass es sich bei dieser Kugel um das Chakra des Kyuubi handeln würde, äußerst irritierend und auch besorgniserregend. Wenn dass das Chakra des Neunschwänzigen war, was war dann mit Naruto geschehen? Kakuzu schien den Rand der Schlucht nach seinem Freund abzusuchen. Laut Plan war es nun an der Zeit, das er das Jutsu der Tarnung löste und sich nun aktiv in den Kampf mischte. Blieb ihm nur zu hoffen, das Kakashi seinen Teil auch erfolgreich meisterte, aber Obito hatte vollstes Vertrauen in seinen Freund. Dies würde er diesem natürlich nicht sagen. Machte es ihm doch viel zu sehr Spaß, seinem alten Teamkameraden gelegentlich zu necken! Kakuzu schien überhaupt nicht zu bemerken, das er nun direkt neben ihm stand und sich nun dort kein Felsen mehr befand. Es hatte ihn zudem verwundert, warum den beiden ehemaligen Akatsuki der plötzlich aufgetauchte Felsen nicht weiter aufgefallen war. Irgendwie erkannte er jetzt, das es nicht weiter verwunderlich war, das seine alte von ihm gegründete Organisation gescheitert war. Es war halt wirklich schwierig, gutes Personal zu finden! „Suchst du was?“, wandte er sich nun doch an den Takigakure – Nukenin und fand das erschrockene Zusammenzucken schon äußerst belustigend. Der sehr entgeisterte Blick des Jiongu – Anwenders haftete auf ihn. „Das du dich aus deinem Loch traust, Uchiha!“, knurrte er ihm entgegen, doch Obito zuckte nur abfällig mit den Schultern. „Du hast eben so lieb um Gesellschaft gebeten und da konnte ich nicht widerstehen!“ „Laber nicht!“, Kakuzu erhob, wie schon von Obito erwartet seine Hände. Aus dem einen Arm kamen sogleich neue Ranken seines Jiongu, denen er aber im geringen Abstand schnell ausweichen konnte, da er ihre Flugbahn durch sein aktiviertes Sharingan schon lange hatte festlegen können. Der andere Arm schien sich durch das Doton: Domu, dem Erdspeer und Teil des Ursprungselementes, welches Kakuzu beherrschte, zu erhärten und schlug nun genau in Obitos Richtung zu. Auch hier gelang ihm mit mehreren Schritten auszuweichen. Das Knistern und zischen nahmen beide in ihrer Handlung nicht wirklich wahr. Kakuzu erkannte nur das breitere Grinsen Obitos in dessen Gesicht und fragte sich noch, wie dieser sich erdreisten konnte, als er schließlich doch die Stimme vernahm, deren Besitzer er zuvor noch gesucht hatte. „Selbst ein alter Hase lernt nicht mehr aus seinen Fehlern!“ Er drehte sich noch herum, doch spürte auch schon sogleich den schneidenden Einstich knapp links neben seinem Brustkorb. Die Raikiri – umschlossene Hand durchstieß speerartig seinen Körper, riss das Herz des Nukenin aus seinem angestammten Platz und ließ es vor dem Körper auf den staubigen Boden fallen ehe sich die Hand wieder aus dem nun leblosen Leib zurückzog. Nur kurze Zeit später gaben die Knie des ehemaligen Akatsuki nach und auch er klappte in sich zusammen. Die noch schwebende Kugel über seinem Kopf zerbrach in tausende kleine Scherben, rieselte in einem feinen, staubartig glitzernden Regen auf den Körper des vermummten Shinobi herunter und setzte diesen sogleich in Brand. Kakashi Hatake und Obito Uchiha sprangen einige Meter zurück um diesen aufzüngelnden Flammen, die sich nach dem Körper, der da lag, verzehrten, auszuweichen. Sie hatten es geschafft. Kakuzu aus Takigakure war tot. XxXxX Dieser Idiot! Dieser selten dämliche, blöde Baka! Dieser... dieser... VERDAMMT! DU NERVST, USURATONKACHI! Verschwinde aus meinem Kopf! Hau ab! Dieser Kerl beherrschte eindeutig zu sehr meine Gedanken! Warum sonst lief ich hier seit bestimmt einer halben Stunde stupide bei wieder leicht einsetzendem Regen in diesem Innenhof auf und ab und fluchte vor mich hin in einer Lautstärke, das sich selbst die Innenhofwachen bei meinem Anblick in die hintersten Ecken verkrümelt hatten. Was fiel dieser... dieser... so eine Scheiße! Meine Eltern hatten doch anscheinend zu viel Wert auf meine Erziehung gelegt, denn mir fiel einfach keine treffende Bezeichnung für diese... Priesterin ein. Wütend trat ich gegen den am Boden liegenden Kieselstein, der mit erhöhtem Tempo gegen die Innenseite der Außenmauer prallte und sich dort tief im Gestein festsetzte. Ich blieb erschrocken stehen. Was war das? Hatte ich mich nun schon so weit nicht mehr unter Kontrolle, das ich meine eigenen Kräfte so unterschätzt hatte? Mist! Das konnte doch nicht sein! Ich konnte doch nicht jetzt schon meine Kontrolle verlieren! Das... das war doch nur ein bisschen Eifersucht. Nicht mehr und nicht weniger! Ja, ich liebte diesen blonden Idioten, doch man konnte doch jetzt doch noch nicht von dieser ewigen Liebe sprechen, die nur ein Uchiha einmal in seinem Leben geben konnte... oder doch? Ich schluckte. Waren meine Gefühle für Naruto wirklich schon so... so intensiv? Wie konnte dieser Baka nur durch die Weltgeschichte reisen und irgendwelchen dahergelaufenen Weibern Kinder versprechen? Wie hatte er dazu überhaupt Zeit gefunden? Er hatte sich doch auf die Suche nach mir konzentrieren sollen! War ich ihm doch nicht so wichtig gewesen? Ach, Unsinn, Sasuke! Naruto war der Einzige, der bis zum Ende an meine Rückkehr nach Konoha geglaubt hatte. Nicht mal ich habe daran geglaubt... selbst nicht so wirklich als ich im Krankenhaus war. Und nun? Er Hokage und ich ANBU. Er zeugt Kinder und ich schau zu. Sicherlich nicht! Wäre jetzt hier noch ein Kiesel, ich würde diesen sofort neben den anderen versenken! Komm wieder runter, Uchiha! Ist nicht zum aushalten! „Kurama! Jetzt nicht!“, schon befand ich mich in meinem inneren Raum und funkelte den Fuchs böse an. Der hatte mir gerade noch gefehlt! Das war doch alles nur ein Missverständnis! Du kennst ihn doch! War so ein Moment, wo er wieder schneller geredet als nachgedacht hat. Tut er ja ständig! Sonst bade ich das immer aus. Und da du ihn ja jetzt haben willst teile ich auch gerne mit dir! Kurama gähnte gelangweilt und legte seinen Kopf mit verschlafenem Blick auf seine Vorderläufe. Mein Blick schien bei ihm überhaupt keine Wirkung zu haben. Ein tiefes Grummeln, einem Knurren gleich, entsprang meiner Kehle und er hob belustigt eine Braue. Wirst wohl langsam auch... fuchsig... hm? Er lachte. Man, wie mich das nervte! Als würde Naruto nicht voll und ganz reichen! Naruto klärt das und dann habt ihr euch ja wieder! Nimm das Ganze mal nicht so ernst. Diese Shion ist eine Gewiefte. Die spielt gern rum und so. Er betrachtete nun seine Krallen und schnipste den wohl imaginären Schmutz darunter in die Höhe. Oh, wie ich dieses gleichgültige Verhalten hasste! Zudem solltest mal aus dem Regen raus. Ich werde dich zwar nun auch mit meinen Kräften unterstützen und so, aber ich habe ehrlich gesagt keine Lust eine Erkältung nach der anderen bei dir auszukurieren. „Dann lass es!“, fauchte ich und drehte ihm meinen Rücken zu. Ich seh schon! Mit dir kann man richtig Spaß haben! , lachte er und stützte nun seinen Kopf auf seiner Handfläche ab um mich von oben herab sehend breit anzugrinsen. „Hör zu, Kurama, ich bin gerade wirklich nicht in der Stimmung...“, begann ich nun erstaunlicherweise mit ruhigem Ton und schielte zu ihm hoch. Schon in Ordnung, Kleiner! Ich wollte dich auch wirklich nicht stören! Nur drifteten mir deine Gedanken zu sehr ab... Hatte sich dieser Fuchs etwa Sorgen um mich gemacht? Seine Stimmlage ließ das doch echt vermuten! Und er hatte Recht! Durch seine Ansprache hatte ich nicht mehr eine Sekunde damit verbracht an die aufkommende Finsternis in mir zu denken! Stattdessen unterhielt ich mich mit dem Fuchs beziehungsweise ließ mich unterhalten. Geh nun rein und leg dich trocken. Naruto wird bald zu dir kommen und dann sieht das alles schon ganz anders aus! Er empfindet wirklich viel für dich! Mein Raum dort ist gerade mit rosa Plüsch ausgestattet! Hat was! Er lachte laut auf. Tatsächlich! Der Fuchs versuchte mich zu beruhigen und zu trösten. Mein Mund stand nun offen und ich starrte ihn an und das lag nicht an seiner Wohnraumbeschreibung bei Naruto. Doch er ignorierte meinen veränderten Gesichtsausdruck. Denk jetzt bloß nicht, das ich dich leiden könnte oder so! Das tu ich immer noch nicht, Uchiha – Bengel! Ach, vergessen wir das! Fuchs bleibt Fuchs! Meine Miene verfinsterte sich wieder. Ich löste mich aus meiner inneren Gedankenwelt und befand relativ schnell und zu meinem inneren Leidwesen, weil ich das ungern zugab, dass der Fuchs recht hatte. Ich stand im Regen und die Dunkelheit war hereingebrochen und die Temperaturen um einiges aufgefrischt. Es war kalt geworden und mich fröstelte es sogar etwas. Ich sollte wirklich aufs Zimmer gehen und dort auf Naruto warten. Wenn der Fuchs meinte, das ich Naruto in diesem Punkt glauben und vertrauen sollte, dann würde ich es einfach mal versuchen. Schließlich saß der Kyuubi in der ersten Reihe wenn Naruto dieser... dieser Priesterin zu nahe gekommen wäre. Seufzend strich ich meine nassen Haarsträhnen zurück und ging auf das Eingangstor zu. Ich merkte sogleich die erleichterte Körperhaltung einiger Wachen, als ich wohl in ihren Augen endlich den Hof verließ. Ich hatte sie wohl doch ziemlich nervös gemacht. Irgendwo amüsierte mich das. Wenn ich schon nicht den Fuchs mit finsterer Miene beeindrucken konnte... hier schien es doch noch ganz gut zu klappen! Ich trat durch den Torbogen wieder in das Innere der riesigen Tempelanlage. Sogleich drangen mir die Stimmen aus dem Saal entgegen, an welchem ich nun zielstrebig vorüber schritt. Ich hatte überhaupt keine Ambitionen mehr mich da heute noch einmal blicken zu lassen. Auch wenn es als Narutos direkt unterstellter ANBU meine Pflicht wäre in seiner direkten Nähe zu bleiben. Was sollte ihm hier schon passieren... außer dieser unmöglichen Aufdringlichkeit dieser Priesterin. In mir zog es sich schon wieder zusammen. Nein, ich würde abwarten. Ich würde Naruto die Möglichkeit geben, sich erklären zu können und ich hoffte für ihn, dass es wirklich eine gute Erklärung war. Die Gänge waren fast menschenleer. Nur hier und da zischte jemand vom eifrig beschäftigten Personal, meist mit Getränketabletts in ihren Händen, an mir vorüber. Ich schenkte dem keine Beachtung. Schließlich wurden die Gänge dunkler. Abgelegener vom Geschehen. Ruhig. Stille. So viel besser. Schließlich stand ich vor der Tür, die mich in unser zugeteiltes Zimmer führen würde und öffnete sie. Auch hier war es dunkel, doch ich brauchte nicht lange, um den Lichtschalter zu finden und ein kleines Licht verschaffte dem Raum eine heimelige Atmosphäre. Naruto schien noch bei Shion zu sein. So hätte ich nun Zeit mich von meiner doch nun deutlich nass an meinem Körper klebenden ANBU – Uniform zu befreien. Ich griff in meinen Rucksack und nahm mir eine lange weiße Hose, meine schwarzen Armstulpen, meine graue Jacke sowie mein blaues Stehkragenshirt heraus und begab mich ins Bad. Schnell hatte ich die feuchten Kleider ausgezogen und zum Trocknen über einen Handtuchhalter gelegt. Anschließend sprang ich noch einmal kurz unter die Dusche um meinen Körper ein wenig verloren gegangene Wärme wiederzugeben. Das warme Wasser auf meiner kühlen Haut tat gut. Ebenso das Gefühl, hier nun alleine zu stehen, da ich wusste, das Kurama wohl nun schlief. Dieses Gefühl des Beobachtet – werdens würde ich vermutlich nie ablegen können. Irgendwann würde ich Naruto fragen müssen, wie er damit klar kam. Schließlich hatte er in seinem ganzen Leben vermutlich keine ruhige Minute mit diesem Fuchs in sich verbracht. Dazu noch die Probleme, die er in seiner Kindheit aufgrund des Kyuubis in sich im Dorf hatte. Erneut war ich wirklich erstaunt darüber, das Naruto bei all dem so geworden war, wie er jetzt nun einmal war. Ich denke, ich hätte es verstanden, wenn er verbittert und emotionslos geworden wäre... vermutlich so wie ich es einst war. Und dennoch war er der quirlige, aufgeweckte Blonde mit einem stets breitem Lächeln im Gesicht und dem unerschütterlichen Glauben an das Gute in jedem einzelnen Menschen. Schon wieder spielten sich all meine Gedanken nur um ihn ab. Sollte ich mir nicht auch Gedanken zu Itachi machen? Oder vertraute ich innerlich Tsunades Fähigkeiten so sehr, das ich wusste, dass es meinem Bruder gar nicht schlecht gehen konnte in ihren Händen. Ich stellte das Wasser ab und trat aus der Duschkabine. Griff nach dem Handtuch und trocknete mich schnell ab. Nachdem ich die Hose und meine Shorts übergezogen hatte fuhr ich noch einmal mit dem weichen Handtuch durch meine nassen Haare und legte es dann über meine Schultern. Mit dem Shirt, den Stulpen und der Jacke in der Hand verließ ich das kleine Badezimmer und trat zurück in den größeren Raum mit dem mittig liegenden Futon. Noch in Gedanken versunken und mit geschlossenen Augen bemerkte ich ihn zunächst gar nicht. Er saß auf dem Boden im Rahmen des raumhohen, nun geöffneten Fensters und starrte hinaus in den Sternenhimmel. Der riesig wirkende Vollmond schimmerte mit kühler Intensität ins Zimmer und verschwand ab und an hinter einer dunklen Regenwolke. Ich blieb stehen und sah ihn direkt an, doch er drehte sich nicht zu mir herum. Sah weiterhin nur nach draußen. Dabei wusste ich, das er schon lange gespürt hatte, das ich bereits hinter ihm stand. Und obwohl mein Oberkörper noch feucht war von der Dusche und ich mein Hemd noch in der Hand hielt, fror ich nicht am geöffneten Fenster. Die direkte Nähe zu meiner ganz eigenen Wärmequelle ließ keine fröstelnden Gedanken zu. Sein Kopf senkte sich, betrachtete seine auf den angezogenen Knien liegenden Hände und schließlich seufzte er. Ich zog mir das Handtuch von den Schultern und das Shirt über den Kopf. Leicht heftete es sich an meine feuchte Haut. Die Stulpen und die Jacke folgten. Durch diese alltägliche Situation im Hintergrund bestärkt drehte er sich nun doch zu mir und blickte mich schweigend an. Und auch ich verharrte in meiner Position, nur wenige Meter hinter ihm stehend und betrachtete ihn. Sein Haar wirkte fast weißlich durch den silbrigen Schimmer des Mondlichtes, welches sich in seinen einzelnen Strähnen brach. Den gleichen silbrigen Glanz fand ich auch in seinen unergründlich tiefen, blauen Augen wieder, die mich fast schon entschuldigend ansahen. Ein ganz sanftes, fast nur angedeutet wirkendes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er war wunderschön. Noch diesen Gedanken klar werdend bemerkte ich zunächst nicht, wie er sich erhob und auf mich zu schritt. Eine knappe Armlänge vor mir blieb er stehen und wir versanken jeweils in den Augen des Anderen. Ich schaffte es einfach nicht, meinen Blick von ihm abzuwenden. Deutlich spürte ich, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Wieso sagte er nichts? Und warum sagte ich nichts? Wo war all die Wut hin, die ich kurz zuvor im Innenhof noch so deutlich gespürt hatte? Er hob seine rechte Hand und legte sie auf meine linke Wange. Sie war so warm. So wundervoll angenehm warm. Unbewusst schmiegte ich mein Gesicht näher an diese Wärmequelle, drehte es etwas in seiner Handfläche und drückte einen leichten Kuss in sie hinein. Über diese offensichtliche Bekundung meiner Gefühle überrascht hob er fragend eine Augenbraue. Vermutlich hatte er ebenfalls eher mit einem Wutausbruch meinerseits gerechnet und nicht, das ich hier allen Anscheins nach so schnell klein beigab. Tat ich ja auch nicht. Denn er war doch hier bei mir und nicht bei ihr. War es nicht das, was zählte? War es nicht das, was mir zeigte, das ich ihm vertrauen konnte? Das ich ihm wichtig war. Zeigte er mir nicht dadurch schon so sehr, wie viel er für mich empfand? Wieso sollte ich denn da noch meine Gefühle länger für ihn zurückhalten. „Teme?“, flüsterte er hauchzart an mein Ohr. Er hatte sich näher an mich herangezogen, seine linke Wange lag nun direkt an meiner rechten. Sein Körper stand dicht an meinen und sein Arm schlang sich über meine Schultern und hielt mich. „Das war alles nur ein Missverständnis! Niemals...“ „Pssst!“, hauchte ich und drückte ihn etwas von mir weg um ihn direkt ansehen zu können, „Vergessen wir es einfach, ja?“ Doch er schüttelte den Kopf: „Nein. Ich möchte, das du es weißt! Ich möchte keine Geheimnisse zwischen uns haben, Teme! Das ist mir wichtig, echt jetzt!“ Und das es ihm wirklich wichtig war konnte ich an seiner Stimme heraushören. Also nickte ich ergeben. „Du... du hast gesagt, dass ich mit ihr das haben könnte, was ich mit dir niemals haben könnte“, begann er und ich zuckte zusammen. Das stimmte. Das hatte ich zu ihm gesagt. Denn in diesem Moment war mir doch ein äußerst egoistischer Gedanke klar geworden. Stets hatte ich gesagt, dass es nun an mir läge den Clan der Uchiha wieder neu aufzubauen. Schließlich hatte ich mich für lange Zeit für den letzten der Uchiha gehalten. Und auch durch die Äußerung dieses Wunsches hatte Naruto sicherlich lange Zeit noch zusätzlich damit gehadert, mir seine wahren Gefühle zu gestehen. Doch ich stand doch nicht alleine da, der letzte eines ganzen Clans zu sein. Der Uzumaki – Clan war noch um einiges größer gewesen als der Clan der Uchiha es gewesen war und hier war Naruto auch der Letzte! Wenn man mal Karin außer Acht ließ. Es war für mich irgendwie gerade sehr schwer vorstellbar, dass es Karin jemals gelingen würde, eine intakte Familie zu gründen um den Namen ihres Clans fortführen zu können. Nun hatte ich Itachi und auch Obito als Unterstützung. Naruto hatte niemanden. Mit ihm würde vermutlich der letzte Uzumaki von dieser Erde verschwinden. Sollte ich ihm da nicht die Möglichkeit geben, dies zu verhindern? Würde ihn das nicht glücklich machen und wäre nicht sein Glück mir das Wichtigste? Anscheinend konnte er genau diese Gedanken, die mich gerade so sehr beschäftigten, von meinem Gesicht ablesen, denn seine Nase stupste an die meine: „Mach dir darüber keine Gedanken, Teme, echt jetzt! Klar wären Kinder ganz nett und so, aber ich möchte sie nur mit der Person haben, die ich über alles liebe und wenn das nicht möglich ist, dann ist das nun mal so!“, er zuckte kurz mit den Schultern. Seinem Lächeln nach zu urteilen schien ihm das wirklich egal zu sein. „Und meiner Ma wäre es eh viel lieber, wenn ich glücklich bin als das ich mich dazu gezwungen sehen würde, den Namen unseres Clans wieder aufleben zu lassen. Bei uns Uzumakis sieht man das nicht so eng!“, er lachte verschämt und überkreuzte seine Arme hinter dem Kopf. Ich sagte nichts. Ich starrte ihn nur mit leicht überrascht geöffneten Mund an. Er hatte wirklich Shions Angebot abgelehnt und sich vollkommen für mich entschieden. Für einen Mann. Ich schluckte. Er bemerkte, das ich weggetreten wirkte und legte mir nun beide Hände auf meine Schultern. Zog mich wieder dicht an seinen Körper. Ließ mich seinen Geruch tief einatmen, der in mir einen leichten Schindel auslöste und mich gar berauschte. „Ich liebe dich, Sasuke! Und ich brauche keine Frau oder Kinder noch einen Clan oder sonst irgendwen, um glücklich zu sein. Alles, was ich brauche, bist du. Nur du! Echt jetzt! Ich will niemand anderen bei mir wissen. Und das nicht nur jetzt oder aus einer Laune heraus! Hey! Ich weiß seit fast fünf Jahren, das ich dich liebe und wenn nach uns Schluss sein sollte mit dieser Reinkarnationsgeschichte, dann lass uns diese Zeit, die uns beiden noch bleibt, bis zum Ende auskosten! Lass uns zusammen leben. Lass uns glücklich sein und wenn es sein muss, dann lass uns zusammen sterben. Aber denke niemals daran, das du mich irgendwie los werden könntest! Das wird dir nicht gelingen! Denn...mpft“, weiter ließ ich ihn nicht reden. Mich hatte es einfach total übermannt. Er. Hier. Bei mir. Und diese Worte, die dieses Kribbeln in mir mit jeder weiter ausgesprochenen Silbe so verstärkt hatten. Ich wollte ihn augenblicklich spüren. Ihn berühren und ihn schmecken. Und die schnellste Möglichkeit schien mir nur seinen Mund mit meinen Lippen zu versiegeln. Erschrocken keuchte er auf, wich aber nicht zurück oder dergleichen, sondern erwiderte diesen Kuss augenblicklich. Seine Hände zogen mich noch näher an ihn heran, pressten mich dicht an seinen Körper und fuhren dann meinen Rücken herunter und umgriffen meine Taille. Auch ich umschlang ihn mit meinen Armen, allerdings stürmischer, als ich es beabsichtigt hatte und Naruto hatte auch nicht den festen Stand den ich erhofft hatte und so fielen wir seitlich rückwärts auf den hohen Kissenberg auf dem Futon. Dabei lösten sich unsere Lippen und Naruto lachte leise nachdem dieser Schrecken erst einmal überwunden war: „Oi, Teme! So stürmisch kenn ich dich ja gar nicht!“ „Halt den Mund und küss mich!“ Über meine doch forsche Ansage erstaunt griff er sogleich an mein Kinn und zog mich wieder zu sich hoch. Gierig vereinten sich unsere Münder wieder. Seine Lippen öffneten sich einen kleinen Spalt und schon gelang es meiner Zunge die seine in ihrem Territorium mutig zu umkreisen. Dieser Kuss intensivierte sich sekündlich, wurde mit Keuchen umrandet und mit heftigen Atemzügen durch die Nasen untermalt. Keiner von uns wollte diesen Kuss so schnell beenden. Niemand von uns wollte sich vom Körper des anderen lösen. Wir wälzten uns über die riesige Matratze und stießen dabei links und rechts die unzähligen Kissen auf den Boden. Machten uns Platz auf dieser weichen Unterlage für unsere miteinander verschlungenen Körper. Sein Bein positionierte sich zwischen meinen und als wir uns erneut drehten und ich nun unter ihm zum liegen kam drückte sich sein Knie stark gegen meine schon deutlich sichtbare Erhebung in der Hose. Ich stöhnte laut auf als mich ein heftiger Schauder von dieser Berührung herrührend erfasste. Naruto löste sich von mir und sah mich erstaunt an: „Wow, Sas. Deine Stimme... der Wahnsinn! Halt die bloß nicht zurück!“ Schon spürte ich erneut seine Lippen auf meinem Mund und ließen mir keine Möglichkeit, darauf zu reagieren. Erneut rutschte sein Knie höher und streifte meine Erregung. Ich zuckte zusammen und spürte, wie Naruto in unseren Kuss hineingrinste. Diesmal war ich es, der es beendete und ihn mit einem: „Was?“, an funkelte. Doch er störte sich nicht daran, küsste sich stattdessen über meinen Mundwinkel hinab zu meinem Ohr und ließ seine Zunge über meine Ohrmuschel gleiten. Ein ungewohnt freudiges Zittern durchfuhr mich. „Stöhn für mich, Sas!“ Verdammt! Ich lief knallrot an und schnappte bei dieser Aufforderung nach Luft. Doch wirklich einen Gedanken dazu fassen konnte ich nicht. Ebenso wenig eine passende Antwort, denn plötzlich spürte ich, wie etwas außergewöhnlich warmes über meinen Bauch nach oben kroch. Naruto hatte meine Ablenkung genutzt und seine Hand unter mein Shirt geschoben. Immer weiter drängte er den Stoff mit streichelnden Handbewegungen nach oben und schließlich lag mein gesamter Oberkörper entblößt vor ihm. Er küsste und leckte sich unterdes meinen Hals hinunter, knabberte kurz an meinem Schlüsselbein, übersprang den störenden Stoff des Stehkragens und ließ seine Lippen auf meinem Brustbein ruhen. Mich durchfuhr es heiß und kalt. Doch er ruhte nicht. Seine Lippen wanderten weiter, näherten sich meiner rechten Brustwarze an und ließen sich schließlich alles umschließend auf ihr nieder. Ich spürte, wie seine Zunge meine Knospe umspielte, seine Zähne vorsichtig an ihr knabberten und sein warmer Speichel sie benetzte. Ich keuchte leise, doch er schien mit dieser Lautstärke nicht zufrieden zu sein. Seine Hand strich zu seinem Gesicht und ohne seine spielerische Tätigkeit an meiner Brust zu unterbrechen, schob er sich zwei seiner Finger in den Mund und feuchtete sie an. Allein dieser Anblick, wie seine Zunge mit einem lasziven Blick zu mir hoch seine Finger umkreiste erschwerte mir das weitere Unterdrücken meiner Stimme enorm. Doch als er dann mit genau diesen beiden Fingern die andere Brustwarze taktierte war ich nicht mehr fähig mich zurückzuhalten und stöhnte laut auf. Das fühlte sich alles so unglaublich gut an... ich wollte...: „Mehr, Naruto! Mehr!“ Ein letztes Mal umkreiste seine Zunge den Vorhof, ehe er den Kopf leicht anhob und mich mit einem Lächeln fragte: „Wirklich mehr, Sas?“ (.....................zensiert.................................) Erschlafft sackte sein Körper nach unten und landete halb auf und halb neben mir. Sein Kopf lag nun genau neben dem meinen und sein heftiges Aus- und Einatmen traf meine Wange. Wie waren beide total geschafft aber auch unglaublich befriedigt. (....................zensiert....................................) Naruto legte den Arm um mich und zog mich näher an sich heran. Er hauchte mir einen sanften Kuss auf die Wange, sprach aber nicht. Ich drehte meinen Kopf herum und sah ihm nun direkt in die Augen. Wunderschöne, tiefe Augen. Sein Gesicht war verschwitzt und einige seiner Strähnen hingen ihm wild in sein Sichtfeld. Langsam strich ich nach und nach diese Strähnen nach hinten und wendete dabei nicht einen Augenblick meine Aufmerksamkeit von seinen Augen ab. Es war einfach nur schön, hier zu liegen und ihn anzusehen. Ganz allein nur ihn. Niemand anderen wollte ich in meinem Leben noch haben. Nur ihn. Irgendwo wusste ich, dass dieser Gedanke seltsam war. Aber ich wusste auch, warum er so war und erneut packte mich ein Frösteln. Naruto vermutete wohl, das mir kalt war und er zog die Bettdecke, die hinter ihm lag, nach vorne und legte sie über unsere Körper. Aber es war nicht die Zimmertemperatur gewesen, die mir eine Gänsehaut beschert hatte, sondern die Tatsache, das ich wusste, wie sehr ich Naruto liebte. So sehr, dass sein Verlust mich unkontrollierbar zu einem anderen Menschen machen würde. „Ich gebe dich nicht mehr her. Ganz egal, wer sich versucht zwischen uns zu stellen. Ich werde es nicht zulassen. Niemand wird uns trennen können. Glaub mir, Sasuke! Du gehörst mir“, flüsterte er gegen meine Lippen und bescherte mir mit diesem Kuss, der es schaffte, all seine Gefühle auszudrücken, eine erneute Gänsehaut, „Ich liebe dich, Sasuke Uchiha! Jetzt und für ewig!“ Ich lächelte. Ich lächelte aus vollstem Herzen und ich sah durch das aufleuchten von Narutos Augen, das er durch dieses Lächeln wieder kurz davor stand, über mich herzufallen. Doch das war nicht die Absicht gewesen, warum ich lächelte. Ich lächelte, weil ich erleichtert über seine Worte war. Weil ich ihm glaubte. Weil ich ihm vertraute und weil ich... : „Ich liebe dich auch, Naruto Uzumaki! Und ich werde dir nie von der Seite weichen! Egal, was kommt, wir sind eins!“, und ich rutschte näher in seiner Umarmung an ihn heran und begann einen weiteren innigen Kuss. Und dieser Kuss sollte nicht der Letzte an diesem Abend gewesen sein. Noch weitere zwei Male gaben wir uns, berauscht von unserem Glück, in dieser Nacht einander hin und störten uns weder an der Umgebung noch daran, wen wir nun stören würden. Nur ein Gedanke quälte mich etwas, als wir gemeinsam in den frühen Morgenstunden unter der Dusche standen und uns gegenseitig den Schweiß der langen Nacht vom Körper wuschen. „Naruto?“ „Hm, Teme?“, er küsste sich gerade zwischen meine Schulterblätter meine Wirbelsäule entlang nach unten und ich ahnte schon, worauf das hinauslaufen würde. „In wie weit hätte uns Kurama beobachten können?“ Sofort stoppte er in seinem Tun und ich spürte eine seltsam angespannte Körperhaltung hinter mir. Er sagte nichts. Nur das prasseln des Wasser, welches gleichmäßig aus dem Duschkopf über uns auf uns niederging, war zu hören. Ich hab nichts gesehen! Aber bei eurem Krach war es fast unmöglich ein Auge zu zu machen! Dreimal! Jungs! Dreimal! Alle Achtung! Und mit dieser Antwort in unser beider Köpfe beschlossen wir stillschweigend uns fertig zu duschen, uns anzuziehen und uns nach einer kurzen Audienz bei Shion auf den Weg zu machen. Kapitel 23: Kapitel 22: PAKT ---------------------------- Kapitel 22 PAKT Man konnte ihm sicherlich vieles vorwerfen. Wobei er selbst es sicherlich nie als Vorwurf sehen würde. Ungezügeltes Temperament. Enorme Stärke. Und dies nicht nur auf seinen ungewöhnlich muskulösen Körperbau bezogen, sondern auch seine Fähigkeiten im Umgang mit den unterschiedlichsten Jutsus waren allgemein hin gefürchtet. Es hatte schon seine Berechtigung, dass der ihm Nebenstehende das Oberhaupt des Ninjadorfes von Kumogakure war. Wütend schlug dieser erneut auf den großen, massiven Holztisch und zertrümmerte auch diesen. Dies war Tisch Nummer vier. Wäre an und für sich nicht so dramatisch in den Augen seines direkten Beraters Darui gewesen, wenn es nicht der vierte Tisch in nicht einmal zwei Stunden gewesen wäre und es nicht so umständlich wäre, jedes mal sechs qualifizierte Männer aufzutreiben, die dann einen neuen Tisch von der Schreinerei am anderen Ende des Dorfes in die Residenz des Raikage schleppten. Und mit qualifiziert bezog sich der Weißhaarige ausschließlich auf die Körperkraft. Konnte Ay nicht wenigstens selbst dafür Sorge tragen, die von ihm verursachten Schäden zu beheben? Vielleicht sollte man eh überdenken, ob ein Tisch überhaupt nötig war. Irgendwie glaubte Darui nämlich nicht mehr an einen Sinn an eben solchen. Mei Terumi, die Mizukage aus Kirigakure, war nach nur zweitägiger Abwesenheit wieder zu ihnen zurückgekehrt und auch der Tsuchikage glänzte nach kurzer Abwesenheit wieder mit Anwesenheit. Anscheinend benötigte Iwagakure einen Kage genauso wenig wie Kirigakure. Diese Theorie ließ sich zweifelsohne nun aufstellen. Schließlich schienen sich die Beiden hier doch recht heimisch zu fühlen und waren in den letzten drei Wochen seit Kriegsende nicht wirklich in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt. Darui war jedoch so erzogen worden, das er sich als Gastgeber zu benehmen wusste. Auch wenn er das Gefühl hatte, das durch die Anwesenheit eben dieser Gäste sein Vorgesetzter hitziger erschien als er es ohnehin schon war. Die Tür des Versammlungsraumes wurde aufgerissen und eiligst stürmten eine Handvoll Männer herein um die Trümmer des ehemaligen Tisches zu entfernen. Es schien, als hätten sie bereits vor der Türe darauf gewartet. Seufzend griff er sich in sein kurzes Haar und versuchte wenigstens einen kleinen Teil der gefluchten Drohungen an die Allgemeinheit des Raikage zu verstehen. Ihr Oberhaupt war aufgebracht. Irgendwie lief es überhaupt nicht so, wie dieser sich das wohl vorgestellt hatte. Er hatte erneut eine Konferenz der Kage einberufen. An und für sich mittlerweile ja nichts Neues. Und irgendwie konnte Darui auch verstehen, warum die bereits anwesenden Kage nur anwesend waren weil sie gar keinen Sinn mehr darin sahen, nicht mehr anwesend zu sein weil Ay anscheinend Gefallen daran gefunden hatte, diese Allianz und somit die damit verbundenen Kagetreffen mit allen Mitteln bis zum Nervenzusammenbruch eines jeden Einzelnen auszunutzen. Dumm nur, dass die üblichen Verdächtigen fehlten und dies dem Raikage so gar nicht gefiel. Schließlich hatte er gerufen und man hatte umgehend zu folgen. Seiner Meinung nach. Doch diese Meinung wurde offensichtlich nicht mit jedem geteilt. Wütend stampfte der Hüne vor ihm auf und ab und ließ einige Flüche verlauten. Darui brauchte da nicht genauer hinzuhören. Er konnte den ungefähren Wortlaut schon auswendig, so sehr war er ihm in all den Jahren als seine rechte Hand unfreiwillig verinnerlicht worden. Ay hatte bereits damals nicht viel davon gehalten, das so ein Jungspund wie Gaara es war bereits zum Kazekage ernannt worden war. Er hatte da wirklich an der Kompetenz des Ältestenrates von Sunagakure gezweifelt. Und nun hatte Tsunade auch noch dafür gesorgt, dass der noch jüngere Naruto Uzumaki zum Rokudaime von Konohagakure aufgestiegen war und sie abgelöst hatte. Aber wirklich überraschen tat dies ja nun wirklich nicht. Schließlich war es Naruto gewesen, der ihnen allen wortwörtlich den Arsch gerettet hatte. Nun ja… er und dieser Uchiha-Bengel, der nun auch noch leidtragenderweise an dem Uzumaki klebte wie Chakra in seinem Netzwerk. Ob es Bee und den Anderen auf Shimagame gelungen war Naruto wieder in eine passable Gestalt zurück zu bringen? Sie hatten seit der Rückkehr des Tsuchikage nichts mehr vom Bruder des Raikage gehört. Normalerweise sorgte Bee immer dafür, dass sich Ay nicht unnötig sorgte. Wussten sie doch alle, wie katastrophal dies enden könnte! Nicht nur für Tische. Mei Terumi schien den Ausbrüchen seines Vorgesetzten gar keine Beachtung mehr zu schenken. Vermutlich hatte sie ihren Aufenthalt hier genutzt um sich mit seinen Eigenheiten… anzufreunden. Gelangweilt und ab und zu auf die Türe schielend spielte sie mit einer Haarsträhne und schien in Gedanken versunken. Der neben ihr sitzende Tsuchikage hingegen schien die Wartezeit als Einziger hier wirklich sinnvoll zu nutzen: ein kurzes aufschnarchen bezeugte von einem gesunden Schlaf. Wieder ging die Tür hastig auf und er erkannte Chi, welcher eigentlich gerade Patrouille schieben sollte am küstennahen Osttor. Der Blonde verharrte etwas unsicher im Türrahmen. Vermutlich wusste er gerade Ay's Mimik nicht zu deuten. Doch schließlich riss er sich von seiner Starre los und eilte in großen Schritten an Darui’s Seite. „Shimagame wurde in Küstennähe gesichtet!“, sprach er an Darui gewandt und dieser hob nun doch etwas überrascht die Brauen. Sie waren hier? Auch Ay stoppte in seinem energischen Lauf und stierte förmlich in ihre Richtung: „Bee ist hier?“ „Ähm… anscheinend!“ „Ha!“, Ay klatschte seine Faust auf seinen Oberschenkel, da ihm seit seinem ersten Treffen mit diesem jüngsten Uchiha-Spross ein rechter Arm abhanden gekommen war, dessen Ausgleich Darui eigentlich bilden sollte, dies aber bei Weitem nicht in allen Situationen tun konnte oder auch wollte, „Dann ist wenigstens der Hokage da! Scheint sich Tsunade doch ganz gut um die Einweisung des Burschen gekümmert zu haben!“ Mit einem fast schon erleichtert klingenden Aufseufzen warf sich der Raikage in seinen Sessel und wunderte sich sogleich über die neue Beinfreiheit: „Wo ist eigentlich mein Tisch?“ Innerlich schüttelte Darui über diese Aussage den Kopf. Manchmal fragte er sich doch, was genau ihn dazu bewogen hatte nach der Akademie den Beruf eines Shinobi eingeschlagen zu haben. Mit einem scharfen Blick zu einem Wachposten, welcher direkt am Türrahmen positioniert war, gab er diesem zu verstehen, er solle für einen weiteren Tisch sorgen. Wohlgemerkt der Fünfte. Und Darui wusste irgendwie, dass dies sicherlich nicht der Letzte sein würde! Und nun wurde zum dritten Male in den letzten fünf Minuten die Türe aufgerissen. Mit deutlich sichtbaren Schweißperlen auf der Stirn und unter ächzenden Gestöhne schleppten erneut sechs Shinobi einen wirklich großen Tisch herein und stellten ihn genau vor den nun breit grinsenden Raikage. Dieser ließ es sich nicht nehmen, lehnte sich weit in seinem Sessel zurück und warf seine beiden Füße auf die noch jungfräuliche Tischplatte. Durch diesen lauten Knall der Stiefel erwachte nun auch der Tsuchikage aus seinem beneidenswerten komaähnlichen Zustand und blickte sich suchend im Raum um: „Geht es nun endlich los?“ Mei löste ihre Finger aus ihrem Haar und blickte eher emotionslos zum Kleineren: „Nein. Dauert noch ein wenig! Shimagame ist aber in Sichtweite!“ „Oh! Das ist gut!“, Onoki streckte sich und das Knacken seiner Knochen war selbst in den hintersten Winkel des doch großen Raumes deutlich zu vernehmen, „Oh! Mein Buckel!“ Darui musste lächeln. Innerlich hatte er sich schon oft gefragt, wie alt der Tsuchikage wohl war und warum er überhaupt noch das Amt bekleidete und sich nicht endlich in den wohlverdienten Ruhestand begab. Hatte der Alte nicht schon den ersten Ninjaweltkrieg miterlebt? Und wieder ging die Tür schwungvoll auf. Warum hängte man die Tür eigentlich nicht aus? Samui, Karui und Omoi, letzterer im schlürfenden Gang mit beiden Händen in den Hosentaschen und einen Lutscher im Mund von links nach rechts schiebend, betraten den Raum. Hatte es Bee nicht einmal für nötig befunden, seinen Schülern wenigstens etwas Anstand in Gegenwart des Raikage einzubläuen? „Oi, Ay – sama!“, flötete die Rothaarige und schwang sich auf die Tischplatte, „Bee – sama schickt uns!“ Ja, eindeutig war jede gute Erziehung an diesen Gestalten fruchtlos vorübergezogen. „Und warum schickt er euch und taucht hier nicht selber auf?“, grollte der Angesprochene direkt dunkel zurück. „Ist grad Fütterungszeit und King lässt sich nur von Bee –sama füttern!“, kam sogleich die Antwort und Ay überlegte sich innerlich, ob er sich darüber aufregen sollte. Zumindest glaubte Darui diesen Gedanken im Gesicht des Älteren ablesen zu können. „Na, dann hoffe ich wenigstens, er bringt den blonden Bengel dann mit wenn er damit fertig ist!“ „Blonder Bengel?“, Karui schlug ihre Beine übereinander und beugte sich ein wenig nach hinten, nur um ihren Vorgesetzten mit großen Augen fragend anzusehen. „Er meint den Fuchsjungen!“, erklärte ihr ungefragterweise Omoi und dieser ließ seinen Blick mit leichter Röte auf den Wangen zum Fenster schweifen. Darui fragte sich nun, warum Omoi fast schon verschämt nach draußen blickte. War irgendetwas vorgefallen? War es ihnen nicht gelungen, Kurama und Naruto wieder so zu trennen, das jeder seinen eigenen Körper hatte? „Ach der!“, rief die Rothaarige laut auf und lachte, „Daraus wird wohl nichts!“ „Wie?“, war nun Daruis Frage und er wusste, dass er damit nur die Stimmbänder des Dorfoberhauptes geschont hatte. „Na, der ist wieder weg! Wohl Flitterwochen mit dem Uchiha!“, und ihr Grinsen war breit. Noch. „WAAAAAS?!“ Das war alles, was Darui hörte, ehe er vorsichtshalber die Augen schloss. Die Geräusche, die folgten, waren doch zu eindeutig und schon so vertraut. Ein Knall. Eindeutig die Faust auf dem Tisch. Ein lautes Knarzen. Eindeutig gab das Holz des Tisches unter der Faust des Raikage nach. Mal wieder. Ein Scheppern. Eindeutig hatte dieser Tisch dieser Faust auch nicht standhalten können. Ein Schrei. Dieser war eindeutig neu. Aber von Karui. Hatte sie doch auf dem Tisch gesessen, der nun nicht mehr existent war. Dumm gelaufen! Ein Seufzen. Und dies war eindeutig er selbst. Und erneut fragte sich Darui, warum er Shinobi geworden war. Der einzige Beruf der in Kumogakure anstrengender war als sein eigener war der des Schreiners. „Geht es euch gut?", Kakashi schüttelte seinen Arm und die letzten Tropfen schwarz-roten Blutes tropften auf den staubigen Boden. Sein Blick wäre wohl angewidert gewesen, wenn ihn denn seine Begleiter hätten sehen können. Eine sofortige Antwort blieb aus. Alle sahen besorgt zu dem Mittleren der drei Sabakuno Geschwister. Kankuro hatte noch immer einen leicht schmerzverzerrten Gesichtsausdruck und schien sich auf jeden einzelnen Handgriff des Nukenin zu seinen Füßen zu konzentrieren. Den ehemaligen Akatsuki wunderten die misstrauischen Blicke nicht, dennoch ließ er seine Hand über den beiden Wunden im Bein des jüngeren Marionettenspielers und sein hellblau leuchtendes und heilendes Chakra floss in den Anderen über. „Er wird wieder!", war Sasoris knappe Antwort, nachdem niemand auf die Frage des Kopierninjas reagiert hatte, „Allerdings sollte er sein Bein nicht übermäßig belasten. Die Wunden sind tief gewesen und ich bin kein Medicnin!" Kakashi hob verwundert eine Braue. Für ihn war es eh erstaunlich, dass der von ihnen gesuchte Akatsuki auf einmal so hilfsbereit schien. Was genau wurde hier eigentlich gespielt? Der Kopierninja wusste, dass er für manch einen oftmals reichlich unprofessionell und schusslig wirken konnte, aber die Tatsache, dass er gerade nicht genau wusste, was nun hier vor sich ging, störte ihn dann doch! Der Rothaarige im schwarzen Mantel erhob sich und ließ etwas in seiner Tasche verschwinden. Für den Grauhaarigen war es ein leichtes, diesen Gegenstand als ein Reagenzglas zu identifizieren. „Danna?", erreichte nun eine etwas zögerlich klingende Stimme die Ohren aller und man drehte sich herum. Unweit von ihnen entfernt, sich stützend an einem Felsen haltend, stand der Bombenleger der ehemaligen Verbrecherorganisation und wirkte ebenso verwirrt über das plötzlich soziale Verhalten des Rothaarigen wie einige andere Anwesende hier auch. „Dein Kumpel schaut auch nicht gut aus!", war schließlich Kankuro der Erste, der diese seltsame Stille durchbrach. „Hm, ja!", folgte umgehend die Antwort, „Gleiches Problem!" „Was genau war das denn nun?", Temari war noch viel zu überrascht und wenngleich nicht sogar geschockt darüber, was sie zuvor mit ansehen musste, um sich nun ernsthaft Gedanken darüber machen zu können, warum ihnen der Gejagte nun geholfen hatte. Irgendwo war sie Sasori nun auch dankbar. Schließlich war ihr Bruder nur durch ihre Unachtsamkeit verletzt worden. „Was genau das war, kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen! Deidara war auch davon betroffen gewesen. Ich stecke noch immer in den Untersuchungen!", Sasori wandte sich von der Gruppe ab und ging langsam auf seinen blonden Partner zu, „Sobald ich meine Untersuchungen abgeschlossen habe, werde ich euch darüber in Kenntnis setzen!" Keiner der alliierten Shinobi schien darauf reagieren zu wollen. Einzig Obito trat etwas aus der Gruppe hervor. Kakashi wunderte sich über das wohl blinde Vertrauen seines Teamkameraden aus den Zeiten mit Team Minato in die beiden Nukenin, welches der Schwarzhaarige wohl ziemlich eindeutig hatte. Sollte ihm das zu denken geben? Diese Nukenin hatte ohne Zweifel unter anderem Sunagakure angegriffen. Sollten sie dies nun außer Acht lassen? Es war auch offensichtlich, dass diese beiden Abtrünnigen gerade dabei waren, zu verschwinden. Ihnen stand wohl nicht der Sinn danach, sie zu begleiten. Weder freiwillig, noch als Gefangene. Aber sein Auftrag war doch eindeutig gewesen: Die Gefangennahme der erneut auffällig gewordenen Akatsuki – Mitglieder. Und er war nun hier der Teamführer. Es war seine Entscheidung, was sie nun zu tun, oder gegebenenfalls zu lassen hatten. Und bei Jashin! Er wusste es nicht! Er wusste nicht, welches nun die richtige Entscheidung war. Sasori hatte Deidara nun erreicht. Ein kühler Blick wurde dem Kopierninja von Seiten des Rothaarigen über die Schulter zu geworfen. Anscheinend wollte Sasori sicher gehen. Sicher, dass die Verfolgung nun eingestellt werden würde und er mit dem Iwanin seine Reise unbehelligt fortsetzen konnte. Kakashi seufzte. Wo war er da nun wieder rein geraten? Die Sabakuno – Geschwister reagierten nicht. Schienen irgendwie nicht ganz die derzeitige Lage erfassen zu wollen. Dieses Verhalten wunderte Kakashi nun doch schon etwas. Gaara war normalerweise nicht der Typ dafür, etwas so heikles schlichtweg zu ‚übersehen‘! Und nun tat er so, als hätte diese ganze Mission nie wirklich mit diesem Ziel, die Gefangennahme der Angreifer Sunas, stattgefunden. Der Kazekage schien einzig und allein auf seinen älteren Bruder konzentriert und ließ ungewohnterweise alle Entscheidungsgewalt allein bei ihm. Seufzend stieß er die Atemluft aus und bedachte alle Anwesenden nochmals prüfend mit einem überfliegenden Blick. Schließlich wollte er sicher gehen, dass nicht doch noch einer unter ihnen irgendetwas einzuwenden hatte. Doch diese schienen Sasori gar nicht weiter zu beachten. Nur Obito stand da und Kakashi war sich sogar ziemlich sicher, das er den schwarzhaarigen Uchiha hatte leicht nicken sehen können. „Verschwindet einfach!“, flüsterte Kakashi leise und deutlich weniger überzeugt von seiner eigenen Aussage als er es ursprünglich hatte klingen lassen wollen. Der Rothaarige nickte jedoch verstehend in seine Richtung. Sein Blick erschien dem Kopierninja reichlich emotionslos, dennoch hatte er das Gefühl, das er doch ein leichtes Danke aus seinen Augen lesen konnte. Sein Begleiter, der blonde Iwanin, schien ein Fluggefährt geformt zu haben, da sich nun die beiden ehemals Verfolgten auf den Rücken eines weißlichen Gebildes begaben, das irgendwo zwischen Pelikan und Breitmaulfrosch anzusiedeln war. Kakashi wusste, dass sich dieser Deidara als Künstler verstand. Doch bei diesem Anblick beschloss er, das er selbst wohl nicht so viel von Kunst verstehen konnte. Dieses seltsame Lebewesen schien tatsächlich fliegen zu können, denn kaum, das sich die beiden Nukenin sicher auf dessen Rücken befunden hatten, spannte dieses seine doch recht klein wirkenden Flügel und erhob sich mit zwei drei kräftigen Schlägen in die Höhe. „Wir werden zu diesem Treffpunkt kommen!“, rief Sasori no Akasuna noch in Richtung Obito zu ihnen herunter. Das Flugtier, eine andere Bezeichnung fiel Kakashi auf die Schnelle nicht ein, wandte sich Richtung Osten. Eindeutig die entgegengesetzte Richtung die zuvor der Silberhaarige ihres Teams zur Flucht eingeschlagen hatte und entfernte sich zügig von ihnen. Hatte Kakashi sich nun richtig entschieden, diese Beiden nun ‚entkommen‘ zu lassen? Sicher war er sich bei diesem Gedanken immer noch nicht. Jedoch vernahm er immer noch keine Einwände seiner Begleiter. Sai war der Erste, der sich nun äußerte, jedoch dabei niemanden direkt ansah, sondern sich intensivst mit seiner wohl ausgerenkten Schulter beschäftigte: „Und nun?“ „Hm!“, langsam zog der Jonin sein Stirnband wieder zurecht, was eigentlich nur bedeuten sollte, das er sein linkes Auge darunter verbarg, „Wir sollten aufbrechen und Tsunade Bericht erstatten. Ich denke nicht, das sich Naruto bereits wieder in Konoha befindet. Wenn er sich überhaupt da befindet! Das Chakra in der Kugel war eindeutig das des Fuchsgeistes!“ „Ja“, Kakashi zuckte zusammen. Hatte er doch nicht mehr damit gerechnet, überhaupt noch einmal einen Laut über die Lippen des rothaarigen Kazekage zu vernehmen, „Und es war eine ausgesprochen große Menge an Chakra.“ Erneute Besorgnis war in den türkisen Augen zu erkennen. „Tsunade hat uns aber in ihrem Schreiben berichtet, das es Naruto wohl soweit gut geht. Also glauben wir das erst einmal!“, diesmal war es Obito, der beruhigende Worte an Gaara richtete und dieser nickte verstehend in seine Richtung. Es würde hoffentlich wirklich alles in Ordnung sein, hoffte ebenfalls der Kopierninja. Er hatte schon so viele Menschen in seinem direkten Umfeld verlieren müssen. Er hatte eigentlich nicht vor, auch nur noch einen seiner Schüler zu verlieren. Auch wenn dieser Schüler nun bereits Hokage war und zudem in Begleitung seines anderen ehemaligen Schülers. Und diese beiden zusammen waren sicherlich nicht ganz so einfach unter die Erde zu bringen. Ein weniger schönes Knacken gefolgt von einem Stöhnen ertönte und der Grauhaarige richtete erneut seinen Blick auf das dritte männliche Teammitglied seines ehemaligen Team 7. Sai hatte sich mithilfe eines Gesteinsbrocken die Schulter wieder eingerenkt und rieb sich nun die rote Stelle mit emotionslosen Ausdruck. Manchmal ängstigte ihn dieser Junge. Nicht einmal jetzt schien er in irgendeiner Art und Weise die Miene zu verziehen, wobei er es doch in dieser schmerzhaften Situation sehr gut verstanden hätte. „Ich werde zum Kagetreffen aufbrechen und überlasse euch die Berichterstattung bei Tsunade!“, unterbrach ihn Gaara in seinen Gedankengängen, „Kankuro wird euch begleiten. Er soll sich in Konoha auskurieren!“ Sein älterer Bruder wollte recht offensichtlich dagegen protestieren, doch Gaara hob vorausschauend die Hand: „Sollte ich dort etwas über Naruto erfahren werde ich euch umgehend davon in Kenntnis setzen!“, sein stechender Blick richtete sich nun voll und ganz auf den Uchiha, „Und solltet ihr wieder mit ihnen“, mit seinem Kinn wies er kühl in die Richtung, in welche Sasori und Deidara am Horizont verschwunden waren, „in Kontakt getreten sein wünsche ich ebenfalls darüber informiert zu werden!“ „Aber natürlich!“, antwortete Obito nur knapp und mit einem gewinnbringenden Lächeln. Anscheinend schien sein Freund ein wirklich großes Vertrauen in seine ehemaligen Untergebenen zu haben. Anders konnte es sich Kakashi nun wirklich nicht erklären, wie Obito nur so grinsen konnte, wenn doch eigentlich ihre ganze Mission hier bis auf Verletzungen und schmerzhafter Erkenntnisse nichts weiter gebracht hatte. „Temari? Wir brechen auf!“, lautete Gaaras knappe und doch recht forsch klingende Anweisung an seine ältere Schwester und diese sah ihn nun doch etwas überrumpelt an. „Aber Kankuro…“ „Ist schon gut, Temari! Lass Gaara nicht warten. Er hat nun einmal die Verpflichtung…“, antwortete ihr der Braunhaarige und begann nun eine Bandage, welche er aus seinem Erste-Hilfe-Set in seinem Kunaibeutel herausgezogen hatte, fast schon fachmännisch anmutend um sein noch immer recht lädiert aussehendes Bein zu wickeln. Ungeachtet des Gespräches zwischen seinen Geschwistern formte Gaara schnell einige Handzeichen und erschuf eine größere Sabaku Fuyu. Für ihn war diese schwebende Sandplattform die einfachste, schnellste und auch bequemste Art der Fortbewegung Richtung Kumogakure. Würden sie nun in den späten Mittagsstunden direkt aufbrechen, so hätten sie noch die Möglichkeit vor Beginn des nächsten Tages am Sitz des Raikage anzukommen. Auch wenn er diesen Treffen eigentlich nicht viel abgewinnen konnte, so wusste er, das sie nötig waren. Erst Recht mit den neusten Erkenntnissen, die er in diesem Kampf hier gewinnen konnte. Und sie beunruhigten sie in gewissen Art und Weise. Diese Kugel, die Kakuzu verwendet hatte, beunruhigte ihn. Und das in ihr gespürte Chakra des Kyuubi beunruhigte ihn. Es war schlichtweg zu viel, was ihm nicht gefiel und wo er nicht wusste, wie er dagegen agieren sollte. Eines wusste er jedoch mit ziemlicher Sicherheit: Ihnen drohte eine neue Gefahr. Eine Gefahr, die es nicht zu unterschätzen galt. Und gegen die sie sich vorbereiten sollten. Eine Gefahr, die auch nicht davor zurückschreckte, ihre eigene Anhängerschaft anzugreifen wenn es um qualitativ gutes Chakra ging. Zwar hatte er abwesend gewirkt, dennoch hatte er jedes Wort von Sasori vernommen und dieser Iwanin hatte eindeutig die gleiche Erfahrung machen müssen wie sein Bruder Kankuro. Irgendwo war ihm sicherlich nicht ganz wohl bei der Sache gewesen, die beiden Nukenin einfach ziehen zu lassen, doch andererseits spürte er ein seltsames Gefühl der Vertrauens in sich aufkommen wenn er Obito Uchihas Lächeln sah. Obito hatte mit diesen Beiden wohl einen Deal ausgehandelt. Und Gaara wusste auch, das Sasori ein hervorragender Shinobi im Bereich der medizinischen Forschung war. Wenn Sasori wirklich dabei war, Erkenntnisse und somit auch effektive Lösungen gegen ihr neues Problem zu entwickeln, dann sollte er wegen der Rache an sich nicht im Wege stehen. Er war kein Rächer. Er war schließlich nicht Sasuke Uchiha! Er war Kazekage und musste vorausschauend denken, planen und handeln. Und das tat er nun. Auch wenn all seine naheliegenden zukünftigen Taten auf das wacklige Vertrauen in einen Mann, den er kaum kannte und auch einige Zeit im vierten Ninjaweltkrieg bekämpft hatte, aufgebaut war: Obito Uchiha. Der Gang schien endlos. So kam es ihm zumindest vor. Er wusste noch nicht einmal so genau wie er hier her gekommen war, doch seine Füße hatten ihn einfach hier her geführt. So, als wäre er diesen Weg schon jahrelang jeden Tag gegangen. Ohne Pause. Ohne Blick nach hinten. Einfach immer weiter. Und nun war er hier und wusste eigentlich nicht einmal genau warum das so war. Er hasste Höhlen. Das hatte ihn schon zu Zeiten mit Akatsuki extrem gestunken. Und dieses ‚gestunken‘ konnte man genauso auffassen wie er es meinte. Denn Höhlen waren Behausungen für Tiere. Und diese verrichteten mitunter sogar ihr Geschäft darin, nur um es einmal in den gewählten Umgangssprache Kakuzus zu beschreiben. Wo war dieser Arsch überhaupt? Wieso hatte er ihn an einen solchen Ort geschickt und war dann nicht einmal in der Lage zügig zu folgen? Dieser wusste doch, wie sehr ihm Aufenthalte in Höhlen stinkten. Dieser blöde Wichser! Hidan war innerlich aufgebracht. Und er wusste, das dies eigentlich überhaupt nicht an Kakuzu selbst gerichtet war, sondern eher an der Gesamtsituation. Zum Einen wusste er nicht, was genau geschehen war, das er an einem solchen Ort wie den eben diesen hier gelandet war. Ja, er war einfach gelaufen. Immer der Nase nach. Aber wusste man nicht normalerweise, wohin man lief? Zumindest sollte man doch eine ungefähre Ahnung davon haben. Einen Plan oder dergleichen! Und warum hatte er von all dem nichts? Also keine Ahnung und keinen Plan? Einen Plan von diesem finsteren Moloch hier zu haben wäre auch nicht zu verübeln. Und damit meinte er eindeutig einen genauen Lageplan. Denn wenn er ehrlich war, dann hatte er gerade überhaupt keine Ahnung wie lange er bereits durch diese Finsternis gelaufen war und wo genau er sich gerade befand. Das er hier nicht alleine sein konnte hatte er allerdings schnell begriffen. Denn alle paar hundert Meter hing doch recht dekorativ eine dieser Fackeln in unschönen Halterungen an der Wand und spendeten bescheidenes Licht. Aber welcher normal denkende Mensch hatte bitte seinen Wohnsitz am Arsch der Welt? Und so finster wie es hier war, war er hier sicherlich sogar IM Arsch der Welt! Und was zum Henker machte er nun hier? Weiter stupide gerade aus rennen? Oder einfach einmal protestweise sich hier auf den doch recht staubig aussehenden Boden setzen und warten auf die die Dinge die da kommen, vorzugsweise Kakuzu. Dem würde er jetzt gerne einmal seine Meinung ziemlich kundtun. Am besten noch mit Untermalung seiner Rechten. Aber das ihm sein Kumpel doch diese Kugel anvertraut hatte… irgendwie erfüllte ihn das doch gerade mit einem wenig Stolz. Anscheinend hielt Kakuzu ja doch etwas auf ihn. Jashin noch mal! Wo blieb dieser Penner denn nun? Irgendwie wurde ihm jetzt erst bewusst, dass er trotz gegensätzlicher Gedanken weiter gelaufen war. Die Abstände der Fackeln verkürzte sich. Egal, was es war, auf was er nun schon seit einer halben Ewigkeit zu schritt… er würde es sicherlich bald erreichen. Das sagte ihm sein Gefühl. Ein Gefühl, das er zuvor noch nicht gekannt hatte und welches er ungern als sein eigenes bezeichnen wollte. Irgendwie kam ihm dieses Gefühl so aufgezwungen vor. So eingepflanzt. Fremd und kühl. Fast kalt. Aber auch zwingend und fordernd. Und seine Beine gehorchten. Nichts war es da mit seiner innerlich geplanten Protestaktion. Sein Körper ging weiter. Stetig den Gang entlang. Ins Unbekannte. Getrieben. Und sein Verdacht, dass dies irgendwas mit dieser seltsamen Kugel in seiner Hand zu tun hatte, die er von Kakuzu bekommen hatte mit dem Auftrag, sie hier her zu bringen, schien sich mit jedem weiteren, gezwungenen Schritt zu bestätigen. Deutlich vernahm er nun den Widerhall entgegenkommender Schritte. Nun konnte sich Hidan sicher sein, das er hier nicht alleine war. Hier schien wirklich jemand seinen Wohnsitz zu haben. Doch selbst jetzt verharrte sein Körper nicht und wartete einfach ab, bis dieser Gastgeber sie erreichte. Nein. Im Gegenteil. Seine Schritte wurden zwar kleiner, aber folgten schneller aufeinander. Sein Tempo nahm zu. Ihm bekroch sogar das Gefühl einer gewissen Vorfreude! Ähnlich dem Adrenalinschub nach einer erfolgreichen Opfergabe an seinen verehrten Jashin – sama! Verdammte Scheiße! So ging es auch nicht. Egal, wie ich mich drehte und wendete. Hinsetzte oder legte. Es zog. Penetrant, stechend, pulsierend und ja, auch ziemlich schmerzend! Ich hatte schon viele Arten des Schmerzes kennengelernt. Dies blieb in den Jahren des harten und eisernen Trainings schließlich nicht aus! Aber das hier… Innerlich überlegte ich mir ins Detail genau, wie ich mich dafür rächen wollte. War ich nicht eigentlich schon lange vom Pfad der Rache abgekommen? Wollte ich nicht eigentlich den toleranteren Weg stets suchen und wählen? Friedlich? Einsichtig? Scheiß drauf! Ich bring ihn um! Ihn und diesen Spannerfuchs! Schnaufend legte ich mich aus der Seitenlage auf den Rücken, wünschte mir etwas zur Stütze unter meine Beine, die sich ungewohnt schwer anfühlten und ein Kühlakku für meinen reichlich lädierten und intensiv pochenden… „Oi, Teme! Geht’s dir nicht gut? Schaust etwas… genervt!“, flötete Naruto neben mir und beugte sich etwas zu mir herunter. Komm ruhig noch etwas näher! Dann würde mir der Schmerz des sprunghaften Aufspringens erspart bleiben wenn ich dir den Hals herumdrehe! Aber als könnte mein Blonder meine Gedanken gerade erahnen, wich er mit geweiteten Augen etwas zurück und ich schnaubte nur verächtlich. Feigling! „Tut wohl sehr weh, nicht wahr?“, und irgendwie schaffte er es, mich so anzublicken, das ich meinen hart ausgetüftelten Plan meiner Rache augenblicklich vergaß. Diese mich noch in den Wahnsinn treibenden berauschenden Augen! Tzz! Verdammte Gefühle! „Vielleicht hätte ich dich doch nicht so hart ran nehmen sollen!“, auch wenn es entschuldigend klingen sollte… in seinen Augen sah ich es kurz aufblitzen und ich spürte eine aufkommende Röte in meinem Gesicht bei den Gedanken an die letzte Nacht und auch an die frühen Morgenstunden. „Hm, vielleicht!“, brachte ich leise heraus und wandte den Blick ab. Degozaru krächzte unter mir und teilte uns mit, das wir uns nun über dem Grenzbereich nach Iwagakure befanden. Irgendwie war ich ganz froh, dass die Kommunikation mit meinem Kuchiose – Partner so gut verlief. Derzeit war ich sicherlich nicht in der Lage, auch nur ansatzweise die Konzentration aufzubringen, die nötig gewesen wäre. Auch wenn die Nacht mit Naruto berauschend gewesen war… sogar mehr als das… mir fielen nur gerade wirklich nicht die passenden Worte ein, die das was zwischen uns geschehen war auch nur annähernd beschreiben konnten, so war die plötzliche Erkenntnis unter der Dusche, das wir wohl stets einen, wenn auch mitunter unfreiwilligen Zuhörer hatten, nicht gerade aufheizend für weitere Male. Ebenso fand ich die anschließende Audienz bei Shion etwas seltsam. Ihr Blick, der auf uns ruhte, war für mich absolut nicht zu deuten und etwas seltsam. Auch sagte sie wenig und hielt uns eigentlich nur die gewünschte Schriftrolle entgegen, welche ich zügig eingepackt hatte. Im Nachhinein kam mir aber auch da der Gedanke, das ihr wohl schon da vielleicht mein etwas veränderter Gang aufgefallen war. Natürlich konnte ich mich auch normal fortbewegen, jedoch versuchte mein Körper schon fast reflexartig eine weniger unangenehme Haltung einzunehmen. Ein wirklich unangenehmes Stechen breitete sich von meiner Körpermitte ziemlich zentriert in jeden anderen Muskel meines Körpers aus und brachte mich sogar kurzweilig dazu, mich für mein hartes Training in den letzten Jahren zu verfluchen, da ich nun eindeutig zu viel verspannte Muskelmaße besaß. Eine trotz kühlem Flugwind angenehm warme Hand strich mir über meine rechte Wange und verweilte dann dort leicht aufliegend auf ihr. Riss mich aus meinen Gedanken über den nicht verschwindenden Schmerz meines Gesäßes. Strahlend blaue Augen waren auf mich gerichtet, während er sich leicht über mich beugte und mich mit einem unheimlich sanften Lächeln anblickte. Vergessen war all das Stechen und unangenehme Ziehen. Es schien eine Sofortheilung eingesetzt zu haben. Allein der Anblick schien wirklich alles um mich herum zu Nebensächlichkeiten verkommen zu lassen. „Sasuke“, hauchte er und näherte sich langsam meinem Gesicht an. Er zog das ‚e‘ meines Namens so dermaßen in die Länge, das ich spürte, wie mich ein angenehmer Schauer überrollte. Der Daumen, der auf meiner Wange ruhenden Hand strich zärtlich über die hauchdünne Haut knapp unterhalb meines Auges und verursachte ein sanftes Prickeln. „Das nächste Mal darfst du!“, flüsterte er in mein Ohr und knabberte dabei an meinem Ohrläppchen. Eine Gänsehaut schlich sich nun von dort über meinen Rücken in jeden Winkel meiner Haut und ließ mich kurz frösteln. Meinte er das wirklich ernst? Er wollte nicht weiterhin ausschließlich den dominanteren Part in unserer Beziehung haben? Beziehung. Wie das klang. Sein Gesicht entfernte sich wieder etwas von mir, aber sein atemberaubendes Lächeln blieb. Ohne mir dessen überhaupt bewusst zu sein schnellte meine Hand nach oben und griff in seinen Nacken. Meine Finger krallten sich behutsam in seine Nackenhäarchen und übten leichten Druck aus, so dass er praktisch gezwungen war, sich mir wieder anzunähern. Seine Augen spiegelten Überraschung wider. „Hm! Sicher, Usuratonkachi?“ Das Lächeln seiner Lippen wich und seine Unterlippe stülpte sich über die Oberlippe: „Klar! Echt jetzt!“ Ach, wie ich es doch…: „Ich liebe dich!“ Überrascht über mein plötzliches Geständnis hob er eine Augenbraue und der Schmollmund wich. Sanft, aber auch fordernd spürte ich seine warmen Lippen auf meinen und brachten mich dazu, den Griff in seinem Nacken zu verstärken. Sollte der Fuchs doch spannen. Es war mir gerade ziemlich gleich! Ich spürte wie seine Arme sich unter mich gruben und meine Taille umfassten. Erst mein schmerzhaftes Aufstöhnen ließ ihn dabei innehalten mich anzuheben um mich näher an sich heran zu ziehen. Der Hintern schmerzte wirklich unglaublich. Vielleicht sollte ich mir doch innerlich wünschen, dass wir Orochimaru nicht so schnell begegnen würden, obwohl dies bei meinen Gedanken an Itachi ein äußerst kontraproduktiver Wunsch war. Aber was würde der San'nin wohl denken, wenn ich breitbeinig auf ihn zu stakste? Naruto unterbrach unseren Kuss und ich erkannte Sorge in seinen Augen. Er gab sich gerade ziemlich offensichtlich die Schuld an meiner Misere und irgendwo war diese ja auch berechtigt. Er löste sich von mir und setzte sich im Schneidersitz vor mich: „Kurama?“ Wieso versuchte er nun Kontakt mit diesem Voyeur aufzunehmen? Was gibt’s, Kleiner? Selbst ich konnte in meinem Inneren seine Stimme vernehmen. „Wie schaut’s aus?“ Was war denn das für eine seltsame Frage an den Kyuubi? Irgendwie verstand ich den Sinn dahinter nicht, dies sollte sich aber augenblicklich mit der darauffolgenden Antwort des Fuchses ändern. Mein Chakra dient eigentlich nur dazu, euch schnell wieder auf die Beine zu kriegen wenn ihr verwundet werdet! „Sasuke ist verwundet, echt jetzt!“ Ist mir klar! Kann mir vorstellen, dass das Produkt einer solch schlaflosen Nacht schmerzhaft ist! Kurama lachte leise und ich ballte meine Hand zur Faust. Wie sollte ich jemals mit diesem Fuchs auch nur ansatzweise wirklich Freundschaft schließen? Ich tat mich ja schon schwer mit Menschen, die mir freundlicher gesonnen waren als dieser Kerl! Hm!, antwortete der Fuchs immer noch recht amüsiert klingend, Ist ihm denn aufgefallen, das er erst seit kurzen ‚diesen Schmerz‘ verspürt? Wie bitte? Hatte er etwa gerade seine Freude daran, das mir mein Hintern schmerzte? „Was meinst denn damit?“, und auch Naruto schien etwas irritiert über die letzte Aussage Kuramas. Na ja, heute morgen habe ich ihm mein Chakra zur Verfügung gestellt und… „Und warum kappst du jetzt den Chakrazufluss?“, unterbrach ich ihn mit angesäuerter Miene, da mir just in diesem Moment auffiel, das Kuramas Chakra kaum mehr in meinem eigenen Netzwerk ausfindig zu machen war. Es folgte ein lautes Lachen. Dieser verdammte Fuchs! „Nun ist gut, Kurama! Du hast deinen Spaß mit uns gehabt!“, murmelte nun mein Blonder und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er erntete nur ein beleidigtes Grummeln und augenblicklich spürte ich eine aufblitzende Wärme in meinen Gliedern. Tatsache! Der Fuchs hatte wirklich die Verbindung zu mir herunter gedrosselt und dadurch die beschleunigte Selbstheilung blockiert! Das er es aber auch nicht lassen konnte! „Tut mir leid!“, Naruto sah zwar etwas beschämt in meine Richtung, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass er mich nicht direkt ansah, „Und das in zweifacher Hinsicht!“ Ich hob eine Braue und er vermutete wohl dahinter, das er seine Entschuldigung weiter ausführen sollte. Mit einem schiefen Grinsen und sich am Hinterkopf kratzend betrachtete er nun seine Füße: „Zum Einen hätte ich dich wirklich nicht so… he he… ran nehmen dürfen…“ Zumindest nicht so oft!, schaltete sich plötzlich der Fuchs wieder ein und mir entfuhr ein Grummeln. „Ähm… ja“, Narutos Gesichtsfarbe änderte sich ebenso zusehens, „Und zum Anderen hätte mir klar sein müssen, das Kurama das für kindische Neckereien nutzt!“ Das Letzte hatte er betont deutlich ausgesprochen und irgendwie wirkte dabei sein Blick nach Innen gerichtet. Diese Sache mit unserem Untermieter würde bestimmt noch für einiges an Turbulenzen sorgen in unserer doch recht frischen Beziehung. Schon wieder dieses Wort. Beziehung. Mir entfuhr ein Schmunzeln, welches Naruto auch sogleich bemerkte und auch wieder leicht lächelte. Er beugte sich erneut zu mir herüber und sein Gesicht blieb nur wenige Zentimeter vor dem Meinen stehen: „Wird’s besser, Teme?“ „Hm!“, und diesmal war ich es, der den kurzen Abstand zwischen uns überbrückte und ihm kurz, aber fordernd die Lippen aufdrückte. Ich spürte, wie sich sein Mund unter meinen Lippen zu einem Lächeln verzog und er seine Arme um meinen Nacken schlang. Na na na! Ich habe die Schäden von den letzten Malen noch nicht behoben, also lasst das! Kurama konnte einem wirklich die Laune verderben! Doch irgendwie brachte mich dieser Kommentar auch wieder zurück in die Gegenwart und das keinen Augenblick zu spät. Denn ich spürte es deutlich. So deutlich wie nichts zuvor in den letzten Tagen, den in mir zog sich alles zusammen. Und dies war wohl auch äußerlich ersichtlich, da sich Naruto von mir löste und mich reichlich irritiert anblickte. „Spürst du es nicht?“, ich versuchte mich zu erheben. Die Schmerzen hatten zwar schon um einiges nachgelassen, aber dennoch fühlte ich mich auf Degozarus Rücken noch nicht ganz so standfest, wie ich es eigentlich sonst immer war. Naruto zuckte nur mit den Schultern. Anscheinend wusste er nicht, was ich meinte. Ich spüre es auch, Bengel! Als Kurama dies aussprach erhob sich auch Naruto. Augenblicklich veränderte sich seine Gestalt in den Kyuubi – Modus und die Wärme, die er neben mir verströmte sowie das immens hohe Chakra raubten mir fast den Atem. „Du springst aber jetzt nicht schon wieder runter, oder?“ „Ha ha! Nein, Teme! Echt nicht! Wollte nur meine Anwesenheit demonstrieren!“ Ich verdrehte die Augen und vermutlich tat es mir Kurama gerade in unseren gedanklichen Tiefen gleich. Er weiß bereits, dass ihr hier seid! Davon ging ich auch aus. Selbst wenn wir beide unser Chakra unterdrückten, so waren wir doch für Shinobi mit ähnlichen Fähigkeiten wie den unseren schnell zu lokalisieren. Doch er hingegen schien sein Chakra nicht zu unterdrücken. Im Gegenteil! Ich hatte das Gefühl, das er es sogar noch verstärkte. Als wolle er uns mit voller Absicht zu ihm führen. Uns den Weg zu sich ausleuchten. Irgendwie gefiel mir das nicht. Mit ihm war nicht zu spaßen, auch wenn unsere letzte Begegnung recht friedlicher Natur verlief und er mich sogar in meinen Plänen unterstützt hatte. Doch auch spürte ich, dass sich dieses Chakra, welches ich eindeutig ihm zuordnen konnte, verändert hatte. Es war eindeutig stärker. Impulsiver. Geladener. Mein aktiviertes Mangekyo Sharingan überflog die zerklüftete Felslandschaft weit unter Degozarus Schwingen. Dieser eine Punkt, den ich nun fixierte, schien meine Augen magisch anzuziehen. Hatten wir nun endlich unser Ziel erreicht? Stand unsere Mission kurz davor zu enden und gab uns als Ergebnis dann die Möglichkeit meinen Bruder zu retten? Ich spürte die von Wärme umspülte Hand meines Freundes, welche sich sachte auf meine Schulter legte und schielte zu ihm herüber, ohne dabei das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren. „Da ist er!“, flüsterte Naruto und ich erkannte, das er meinem Blick gefolgt war und ihn nun auch mit seinen Augen fixierte. Aber das brauchte er gar nicht. Denn er rührte sich nicht. In extrem entspannter Haltung stand er an einem toten Baumstamm gelehnt da und schien uns genauso anzustarren wie wir ihn. Ein unheimliches breites Lächeln umspielte seine Lippen und innerlich rechnete ich damit, das jeden Augenblick seine Zunge hervorschnellen würde wie bei einer Schlange, die er ja selbst schlussendlich auch war. Orochimaru. Er war alleine. Nicht nur augenscheinlich, sondern auch nach Kontrolle des kompletten Umfeldes konnte ich keine weiteren Chakraflüsse noch Personen ausmachen. Und er hatte mit uns gerechnet. Nein. Er hatte uns allen Anschein nach sogar erwartet! Irgendwie gefiel mir dieser Gedanke ganz und gar nicht! Wenige hundert Meter vor seiner Position stoppte Degozaru und setzte zur Landung an. Seine Schwingen schlugen einige kräftige Male, wirbelten die trockene Erde stark auf. Doch Orochimaru störte sich daran nicht. Er schloss nicht einmal seine Lider um seine Augen vor dem umherwirbelnden Staub zu schützen. Seine stechend gelben Augen mit den geschlitzten Pupillen waren ganz allein auf mich gerichtet. Ich kannte diesen Blick so gut! Jahrelang hatte er mich begleitet. Er wollte mich immer noch. Mich und meinen Körper. Das Naruto den gleichen Gedanken hatte zeigte mir sein abfälliges Schnauben: „Der soll es sich wagen!“, flüsterte er fast kaum vernehmlich und meine Mundwinkel verzogen sich minimal nach oben. Naruto teilte offensichtlich nicht gerne. Tat ich aber auch nicht. Degozaru setzte auf und Orochimaru schien das als Startschuss zu sehen um sich in Bewegung zu setzen. „Sasuke – kun! Wie schön, dich gesund wieder anzutreffen!“, er weitete seine Arme als wolle er mich jeden Augenblick in eine Umarmung ziehen und mich an seinen Körper drücken wie einen verlorenen Sohn. Das aufkommende Ekelgefühl unterdrückend sprang ich von Degozarus Rücken herunter und schenkte meinem ehemaligen Sensei eines meiner seltenen Lächeln: „Dir scheint es auch sehr gut zu gehen, Orochimaru!“ Dennoch war es mir nicht ganz gelungen, den Abscheu aus meiner Stimme gänzlich zu unterdrücken. Der San'nin merkte dies natürlich und schien sich darüber doch zu amüsieren. Seine Arme sanken wieder und er verschränkte sie vor seiner Brust: „So so! Anbu“, er betrachtete mich und schenkte dann seinen Blick auf Naruto, welcher gerade ebenfalls von meinem Adler heruntersprang und galant neben mir landete, „Hokage der Sechsten Generation! Herzlichen Glückwunsch! Wie kann ich euch behilflich sein?“, er schien eine leichte, unterwürfige Verbeugung anzudeuten, doch mir war bewusst, dass es niemals zu dessen Vollendung kommen würde. „Wie kommst du darauf, das wir was von dir wollen?“, brummte Naruto und wechselte vom Kyuubi – Modus in den Sage – Modus. Ich war innerlich erstaunt darüber, das er diese ganzen Modi so schnell und ohne mit der Wimper zu zucken wechseln konnte. Zudem verstand ich diesen Wechsel gerade nicht, doch die Erklärung lieferte mir prompt die Schlange: „Es ist ziemlich offensichtlich, das ihr nach mir gesucht habt. Warum auch immer. Und mein werter Hokage“, er zog belustigt eine Braue passend zum Mundwinkel nach oben, „Eure Vorsicht in allen Ehren, aber ich habe weder ein Ninjutsu, noch ein Senjutsu, noch ein Genjutsu vorbereitet.“ Oh! Ich war diese voraussehende Denkweise bei Naruto wirklich noch nicht gewöhnt. Der Sage – Modus half ihm mögliche Senjutsus schneller zu analysieren und ausfindig zu machen. Da Orochimaru ein Bündnis mit den Schlangen hatte war davon auszugehen, das er ebenfalls ein Meister in Senjutsu war. Ich hatte zwar auch einen Kuchiyose – Pakt mit den Kriechtieren, dennoch war ich nie unterrichtet worden in diesem Bereich. Aber dies würde sich ja auch bald ändern. Fukasaku hatte ja bereits festgelegt, das er mich unterrichten würde. „Ich bin dir für deine Unterstützung im Kampf gegen Madara sehr dankbar“, unterbrach Narutos wirklich sehr ruhig klingende Stimme meine Gedanken, „Und ich bin auch bereit, dir die Möglichkeit zu geben, dich vollkommen zu rehabilitieren, wenn du mir deine Mithilfe zusicherst!“ Ich schluckte. War das Narutos Ernst? Orochimaru war seit fast 30 Jahren ein gesuchter Nukenin Konohas. Er hatte viele Untaten begannen. Menschen ohne mit der Wimper zu zucken getötet oder sie vorab für makabere Experimente missbraucht. Die Liste seiner Verbrechen war unendlich lang und bei Weitem noch wesentlich vielfältiger als meine Nukenin – Akte zu lesen! Hatte er ihm wirklich gerade angeboten, nach Konohagakure zurückzukehren? Der San'nin lachte leise auf. Ein seltsames Lachen. Klang es doch mehr nach einem Schaben eines Kunais über eine Glasplatte. „Ich traue dir vieles zu, Naruto – kun. Wirklich! Ich glaube sogar, das mein alter Freund Jiraija in seinem Irrsinn Recht hatte, als er in dir irgendein prophezeites Kind sah! Aber meine Vergangenheit vergessen machend schaffst noch nicht einmal du!“ Naruto neben mir schnaufte nur leise und Orochimaru festigte wieder seinen Blick auf meine Person. Auch wenn mir das unangenehm war, so erwiderte ich reichlich ausdruckslos. „Es ist wegen Itachi, nicht wahr, Sasuke – kun?“ Das mit ausdruckslos streichen wir. Die Überraschung, die mir durch diese Aussage ins Gesicht geschrieben stand, konnte ich nicht verleugnen. Auch mein Freund zuckte neben mir erstaunt zusammen. „Woher ich das weiß?“, mit fast schon arrogantem Seitenblick warf er eine Strähne nach hinten über seine Schulter, „Das ist recht einfach zu beantworten!“ Und dann setzte er sich auf einen der kleineren Felsbrocken. Nahm sogar eine ziemlich entspannte Körperhaltung an und alles deutete irgendwie darauf hin, dass dies hier in eine nette Gesprächsrunde unter alten Freunden ausarten könnte… irgendwo lächerlich! Orochimaru hatte es tatsächlich geschafft, dieses ganze Unterfangen hier irgendwie ins Lächerliche zu ziehen und das ärgerte mich innerlich ungemein! Schließlich ging es hier um meinen Bruder! Naruto straffte seine Schultern und schritt an mir vorbei nach vorne. Mein Mund klappte weiter nach unten, als sich dieser Dobe auch noch nicht mal eine Armlänge entfernt zum San'nin ebenfalls auf den Boden setzte und diesen mit seinen großen blauen, sehr naiven und dämlich agierenden Augen anstarrte! Himmel! Ich war sein Leibwächter! Doch weder Orochimaru noch Naruto schenkten meinem Mienenspiel irgendwelche Beachtung. Sollte ich ihnen vielleicht doch einen Tee kredenzen? Ich spürte Kurama in mir lachen. Mach dir keine Gedanken, Bengel! Naruto hat alles unter Kontrolle! So so. Hatte er das? Ich näherte mich der kleinen Gesprächsrunde nun auch an und setzte mich dicht neben Naruto. Dies schien die Schlange wohl als Hinweis zu sehen, nun mit ihren Erklärungen anzufangen und ich versuchte dabei, jeden seiner Handbewegungen im Blick zu behalten. Konnte ja sein, das er die Chance nutzen würde, um einen weiteren Kage – Mord in seinen Lebenslauf zu integrieren und er irgendwo versteckte Fingerzeichen vollführte. „Wie lange wird der Bannkreis halten?“, war Narutos Frage an den von mir Fixierten, welcher nur wissend schmunzelte. Moment! Was für ein Bannkreis? Suchend sah ich mich um. „Ich bin enttäuscht, Sasuke – kun! Hat es dich nicht verwundert, dass dein Vögelchen immer noch unter uns weilt?“, flötete der San'nin doch recht amüsiert klingend in meine Richtung und mein Blick blieb wirklich an Degozaru hängen. Er stand immer noch dort, wo er gelandet war und normalerweise hätte er sich schon längst wieder aufgelöst. Warum… „Ihr befindet euch tatsächlich in einem Bannkreis. Hier kommt nichts ohne mein Wissen herein oder“, er wies auf meinen Kuchiyose – Partner, „heraus!“ Während ihr euch eben auf dem Rücken vom Küken amüsiert habt seid ihr rein geflogen! Naruto ist es aufgefallen!, hörte ich Kurama leise in mir raunen. Verdammter Mist! Ich sollte endlich einmal darauf klarkommen, dass mich meine Gefühle nicht zu sehr vom Geschehen ablenkten! „Er wird noch eine Weile halten. Dennoch sollten wir uns beeilen!“, Orochimaru lehnte sich nach vorne über und kam uns somit ziemlich nahe, „Sie ist gerade durch Ereignisse vor Ort abgelenkt und diese Zeit sollten wir nutzen!“ „Sie?“, Naruto beugte sich in meinen Augen zu vertrauensvoll ebenfalls zum San'nin über. „Kaguya. Ihr wisst doch bereits von ihrem Erscheinen, nicht wahr, Naruto – kun?“ Auch wenn ich deutlich Narutos Überraschung über diese ausgesprochene Tatsache in seinem Gesicht ablesen konnte, nickte er nur. „Sie ist der eigentliche Grund, warum es so gesehen keine Toten gab. Daher weiß ich auch, das Itachi der Grund ist, warum ihr mich ersucht. Schließlich war er zum Zeitpunkt seines Todes nicht mehr ganz gesund!“ Irgendwie war mir dieses Wissen des Älteren unheimlich. Doch Naruto schien sich nicht daran zu stören. Wie konnte mein Dobe nur so ungewohnt ruhig bleiben? „Zu der Zeit, als ich noch ein Mitglied bei Akatsuki war, hatte Itachi – kun unter seiner Lungenkrankheit zu leiden. Ihm war bewusst, das ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Daher waren Sasori no Akasuna und ich doch recht bemüht unter dem Befehl von Pain ein Heilmittel zu finden. Schließlich waren wir für die medizinische Versorgung innerhalb der Organisation zuständig!“ Selten habe ich Orochimaru in solcher Plauderstimmung erlebt. Und das machte mich noch stutziger als ich ohnehin schon war. Doch er störte sich nicht an meinen schiefen Blicken und redete munter und im zügigen Tempo weiter. Vermutlich hatten wir wirklich nicht viel Zeit. „Ich trat aus der Organisation aus weil ich schlichtweg andere Ziele hatte und sich diese nicht mit den Zielen der Organisation vereinbaren ließen. Dennoch habe ich auch da weiter geforscht. Schließlich ist meine Faszination für den Uchiha – Clan kein Geheimnis!“, er grinste mich unheimlich breit an, wandte sich aber dann schon wieder augenblicklich Naruto zu, „Demnach kann ich euch bei eurem Problem sicherlich weiterhelfen!“ „Du machst doch nichts ohne Hintergedanken!“, zischte ich dazwischen und erneut wandte er sich mir zu. Dieses Grinsen wich ihm weiterhin nicht aus dem Gesicht und irgendwo verunsicherte mich das auch. „Immer noch äußerst misstrauisch, nicht wahr, Sasuke – kun? Aber ja, du hast Recht!“ Ich wusste es! Fragte sich nun, was er wollte. Sicherlich würde dieses Gespräch wieder darauf abzielen, dass er weiterhin meinen Körper als Gefäß wollte… „Vier Uchihas sind besser als drei und ich will die künftigen Geschehnisse spannend halten!“ „Hä?“, war nun Narutos geistreicher Kommentar, aber ich musste mir eingestehen, dass meiner nicht wesentlich anders geklungen hätte. Vier Uchihas? Also Itachi, Obito, ich… „Ihr glaubt doch nicht, dass sich Madara auf ewig bannen ließe!“ Innerlich zuckte ich aufs Heftigste zusammen. Er hatte Recht. Wir sollten Madara nicht einfach vergessen nur weil er derzeit in Kakashis und Obitos Dimension durch meine Genjutsus fest saß. Er war ein Uchiha. Um ehrlich zu sein war er ‚der‘ Uchiha. Er würde nicht ewig dort ausharren und eine Fluchtmöglichkeit finden! „Was meinst du mit künftigen Geschehnissen?“, war es nun die besorgte Stimme Narutos, die anscheinend schon weiter dachte als ich es derzeit tat. „Kaguya!“, wiederholte er und sein Grinsen wich nun doch einer schmalen Linie seiner zusammengepressten Lippen. „Auf welcher Seite stehst du?“, diese Frage Narutos wunderte mich nun doch irgendwie. „Auf keiner. Oder eher gesagt, auf der Seite, die für mich am Lukrativsten ist!“, lautete die ruhige Antwort und ich sah eindeutig ein Aufblitzen in seinen gelben Augen. „Und die wäre derzeit?“, schnauzte ich ungewohnt grob. „Derzeit die Andere!“ Soviel Ehrlichkeit hatte ich nun dennoch nicht aus seinem Mund erwartet. Er hatte uns gerade allen Grund gegeben, ihn anzugreifen und dennoch sprang Naruto gerade nicht wie von einer Tarantel gestochen auf und griff typischerweise an. Still blieb er sitzen und legte faszinierenderweise seine Stirn in nachdenkliche Falten. „Was müsste geschehen, dass du die Seiten wechselst?“, war seine ruhige und immer noch nachdenklich klingende Frage nach wenigen Augenblicken. Orochimaru erhob sich langsam und starrte ihn von oben herab an ohne auch nur eine Regung im Gesicht zu zeigen, die mir eine mögliche Antwort schon vorab deuten könnte: „Die Entwicklungen der nächsten Zeit würden es mir schon zeigen!“ Irgendwie war diese Aussage total nichtssagend. Ich konnte die Enttäuschung darüber in Narutos Augen sehen. „Ihr beide befindet euch auf einem guten Weg!“, ergänzte nun der San'nin und starrte in den wolkenverhangenen Himmel. Anscheinend schien sein Bannkreis nicht mehr lange zu halten und irgendetwas schien von außerhalb eindringen zu wollen. „Was beschäftigt dich?“, wandte ich mich nun doch an ihn und er schielte nun zu mir herunter. „Ihr werdet bald vielen Prüfungen unterzogen werden. Ob ihr wollt oder nicht. Ich hoffe, dass zwischen euch ist stark!“ Irgendwie verfärbten sich gerade nicht nur Narutos Wangen. Woher wusste dieser unheimliche Kerl das nun schon wieder? „Es ist offensichtlich, Sasuke – kun! Und das war es bereits schon, als du damals bei mir warst. Egal, wie sehr du versucht hast, jedwede Gefühle zu unterdrücken, er“, ein Wink auf Naruto, „war immer dein Schwachpunkt!“, er grinste wieder und auch auf Narutos Lippen erkannte ich ein wissendes Schmunzeln. Schön, das alle so gut über meine Gefühle Bescheid wussten, nur ich nicht! Er zog eine kleine, längliche Schriftrolle aus seinem Umhang und warf sie mir genau in die Arme: „Damit dürfte Tsunade sicherlich deinem Bruder helfen können!“, dann wandte er sich ab zum Gehen, „Ihr solltet verschwinden. Uragiri Uzumaki hat die Fremdkontrolle nicht so gut im Griff wie ich und wird sicherlich nicht zimperlich sein, wenn er das Chakra des Fuchses spürt.“ „Uragiri Uzumaki?“ „Fremdkontrolle?“, hingegen entfuhr es mir. Das sich uns wohl ein Clanmitglied Narutos näherte interessierte mich da weniger als den Blonden. „Ihr werdet verstehen, was ich meine. Vermutlich schneller als euch lieb ist. Und nun verschwindet!“ Irgendwie warf dieses Gespräch eindeutig mehr Fragen als Antworten auf und das gefiel mir nicht. Nur die Tatsache, dass ich nun ein mögliches Heilmittel für meinen Bruder in Form einer Schriftrolle in den Händen hielt ließ meinen Atem und meinen Puls weiter ruhig bleiben. Orochimaru nickte uns noch zu, ehe sein Körper langsam in ein Flirren überging, so als stierte man in einer Wüste auf eine Fata Morgana. Dann verschwand er gänzlich und Naruto neben mir atmete seufzend auf: „Alles nicht so toll, echt jetzt!“ Hatte ich was verpasst? Seit wann klang mein Dobe so pessimistisch? Er drehte den Kopf zu mir: „Er wäre ein guter Mitstreiter gewesen!“ „Glaubst du wirklich?“, fragte ich ihn schon verächtlich klingend. Nicht nur meine offensichtliche Abneigung dem San'nin gegenüber war deutlich herauszuhören, sondern auch meine absolute Vorsicht und mein Misstrauen. Ich kannte den Langhaarigen schließlich einige Jahre länger als mein Freund und ich wusste, dass dieser stets seine eigenen Ziele verfolgte und über alles andere setzte als es irgendwelche Fremdeinflüsse oder Pakte zulassen könnten und würden. Orochimaru war wirklich eine Schlange. In jeder Hinsicht. Und ich wusste, das ich ihm nicht zum letzten Mal begegnet war. „Wir sollten ausnahmsweise auf ihn hören und verschwinden!“, auch ich erhob mich und hielt meinem Blonden die Hand hin, welche er auch ergriff, „Zudem werden wir erwartet!“, und wedelte mit der Schriftrolle vor den wunderschönen Augen meines Freundes herum. Ein erleichtertes Lächeln konnte ich nicht unterdrücken und auch er schien sich darüber zu freuen. Wer hätte gedacht, dass der alte San'nin doch so umgänglich war und wir ohne große Probleme oder Kämpfe an die gesuchten Informationen kamen? Da Degozaru immer noch anwesend war konnten wir uns also augenblicklich auf den Heimweg begeben! Nur blieb nur noch zu hoffen, das Itachi so lange durchgehalten hatte. Ein Blick in den Himmel zeigte mir, das wir späten Mittag hatten. Bei günstigen Wetterbedingungen würden wir am späten Abend in Konohagakure sein. Halte nur noch ein wenig durch, Nii-san! Nur noch ein wenig! „Tsunade – sama!“, die Tür zum Büro des Hokage wurde aufgerissen und auch wenn sie diesen Posten eigentlich nicht mehr bekleidete und sich ursprünglich auf ihren Ruhestand gefreut hatte, so war der vollbusigen Blondine doch nichts anderes übrig geblieben, als sich wieder hinter diesen Schreibtisch zu setzen und vertretungsweise ihren alten Job wieder aufzunehmen. Sie würde Naruto schon noch gebührend zurechtweisen. Shikamaru, Narutos Berater, hatte sich über das plötzliche Eintreten Shizunes doch reichlich erschrocken und war aus seinem Nickerchen hochgeschrocken. Und zwar so überrascht, dass er sich nun auf dem Boden vor diesem unbequemen Holzstuhl wiederfand, der ihm ein kurzzeitiges Schlafplätzchen gesichert hatte. Die vergangenen Tage und Nächte waren anstrengend gewesen. Stets kamen neue Informationen der ausgesendeten Anbu – Truppen mit der Luftpost im Hokageturm an und informierten sie aus allen Teilen des Landes und darüber hinaus. Auch Shizune hielt mehrere Schriftstücke in ihrer zitternden Hand und deutete somit dem Berater sowie der ehemaligen Godaime, dass es sich wohl um wichtige Informationen handeln musste. Auch der heftige Atem und das nach Luft schnappen der Brünetten zeigte, dass sie keinen Augenblick gezögert hatte, ihre erhaltenen Informationen an die richtige Stelle weiterzuleiten. „Was gibt es, Shizune?“, Tsunade sah von ihrem Aktenberg vor sich auf und ihre Beraterin fragend an. „Wir haben mehrere wichtige Nachrichten erhalten!“, Shizune versuchte sich irgendwie zu fangen und hielt die kleineren Zettel in ihrer Hand in die Höhe. Tsunade hatte nun die Möglichkeit, sich von Shizune alles berichten zu lassen oder ihr die Blätter hastig zu entwenden, um es selbst in Augenschein zu nehmen und zu lesen. Doch der Schlafmangel der letzten Tage sowie das Brennen der Augen riet ihr zur ersteren Lösung. „Wir haben zum Einen Nachricht von Kakashi! Die Akatsuki – Mitglieder wurden ausfindig gemacht und gestellt. Es kam zu Kampfhandlungen. Kakuzu wurde besiegt und Hidan konnte entkommen. Mit Sasori no Akasuna sowie Deidara wurde mit Obito Uchiha ein Pakt ausgehandelt. Nähere Informationen hier drüber lässt uns Obito dann hier vor Ort zukommen. Kankuro wurde verwundet. Ebenso wie Sai. Beide befinden sich nun mit Kakashi und Obito auf dem Weg nach Konoha!“, Shizune hatte ohne einmal Luft zu holen gesprochen und pausierte daher nun erst einmal tief atmend. Tsunade ließ diese Informationen zunächst auf sich wirken. Sie hatte nicht vor, ihre Beraterin zu unterbrechen und wusste auch so, dass diese nun fortfahren würde. „Gaara und Temari befinden sich nun auf dem Weg nach Kumogakure zum Kage – Treffen!“ „Das ist gut!“, antwortete die Godaime nun doch. „Nein, ist es nicht!“, unterbrach sie sofort Shizune wieder und nun war Tsunade doch etwas irritiert. Doch Shizune versuchte sogleich diese Verwirrung zu lösen: „Wir erhielten auch Nachricht vom Raikage und hier wage ich es zu zitieren…“, sie nahm eines der Blätter in ihrer Hand und warf ihren Blick darauf, „‘Da der Bengel hier nicht erscheint und nach Aussage meiner Untergebenen sich mit dem Uchiha – Verräter auf Flitterwochen befindet, werden wir umgehend die Kage – Konferenz nach Konohagakure verlegen. Tsunade! Sorge dafür, dass dein Nachfolger dort ist, sonst…‘…ähm… Tsunade – sama… ich werde nun nicht alle Konsequenzen vortragen müssen, oder?“, kam es unsicher von der Brünetten. Tsunade ließ ihren Kopf sinken. Dieser fühlte sich gerade so unglaublich schwer an. Erst der dumpfe Ausschlag auf die Tischplatte schien sie wieder aufzurütteln: „Shizune?“ „Ja?“ „Sake!“ „Aber Tsunade – sama…“ „SOFORT! Und viel!“ „Ist Gaara vom Standortwechsel unterrichtet?“, unterbrach nun die kühle Stimme Shikamarus das Gespräch und auch Tsunade richtete nun augenbrauenhebend den Blick auf den Jonin, der sich nun wieder anständig auf den Holzstuhl platziert hatte. „Ähm, ja. Wir entsandten sogleich einen Adler, in der Hoffnung, dass er den Kazekage noch vor Ankunft in Kumogakure erreicht!“, Shizune öffnete einen an der Wand befindlichen Aktenschrank und entnahm diesem eine größere Sakeflasche sowie ein Schälchen. „Wann ist mit der Ankunft der anderen Kage zu rechnen?“, fragte er weiter, während Shizune die Flasche sowie das Schälchen an die aufseufzende Godaime reichte. „Spätestens morgen Abend, denke ich!“ „Dann sollten wir die Sicherheitsvorkehrungen hochschrauben auf Stufe 4 von 5!“, Shikamarus Stimme klang weiterhin sachlich kühl. Tsunade bewunderte Narutos richtige Wahl des Beraters. Er hätte wirklich niemand besseren als den Nara wählen können. „Aber das war noch nicht alles!“, flüsterte Shizune und erntete nun die fragenden Blicke der anderen beiden im Raum Befindlichen. „Sakura – chans Vitalwerte gehen seit einigen Stunden empfindlich nach unten. Dadurch auch die Werte von Itachi – san. Wir werden diese Verbindung zwischen den Beiden nicht mehr lange aufrecht erhalten können, wenn wir nicht auch noch Sakura – chan verlieren möchten!“ „Scheiße!“, entfuhr es der Godaime und der soeben noch genüsslich getrunkene Schluck ihres heißgeliebten Sake floss ihr über den Mundwinkel und das Kinn hinunter um dann auf eine der vielen vor ihr liegenden Akten zu landen, „Wieso sagst du das nicht gleich!“ Wütend schnaubend sprang sie auf. Sie hatten immer noch keine wirkliche Ahnung wo sich Naruto und Sasuke befanden. Die Information aus dem Schreiben des Raikage war doch da mehr als schwammig. Die Nachrichten der Anbu – Suchtrupps waren ebenfalls nicht erfreulich gewesen. Man hatte Orochimaru bislang noch nicht ausfindig machen können und nun trat das ein, wovor sie sich am Meisten gefürchtet hatte. Sakura konnte Itachi nicht weiterhin mit ihrem Chakrafluss stabilisieren. Wenn sie nicht bald ein Heilmittel in die Finger bekamen, dann müsste sie die Verbindung zwischen der Haruno und dem Uchiha kappen um wenigstens Sakura zu retten. In diesem Moment würde es dann jedoch rapide mit den Werten bei dem Uchiha nach unten gehen. Er würde in diesem Augenblick keine weiteren sechs Stunden mehr leben! Verdammt! Wo waren die beiden Jungs nur und wieso fiel ihr keine weitere Lösung ein um das Leben der beiden Verbundenen zu retten? „Shikamaru? Ich überlasse dir alles weitere für die Vorbereitung des Kagetreffen! Ich bin nur im äußersten Notfall im Krankenhaus zu finden!“, und schon folgte das laute zuknallen der schweren Holztür des Büro des Hokage. Shizune zuckte unweigerlich zusammen und ihr Blick festigte sich auf den deutlich hörbar aufstöhnenden Nara, welcher sich noch mit beiden Händen durch die Haare fuhr: „Nein, wie nervig!“ Kapitel 24: Kapitel 23: CHAKRATRÄUME ------------------------------------ Kapitel 23 CHAKRATRÄUME „Die Zahlen können nicht stimmen! Die Werte sind absolut katastrophal! Sofort alles noch einmal! Abgleichen! Los jetzt! Abgleichen!“ Wütend warf Tsunade die soeben erhaltenen Untersuchungsergebnisse auf den kleinen Beistelltisch. Das konnte alles nicht stimmen! Die Ergebnisse waren so nicht hinnehmbar. Das dürfte nicht sein! Das ging alles viel zu schnell! Wieso wollte ihr nicht einfallen, was sie nun noch tun konnte? Wieso? Wieso glitten ihr hier zwei Menschenleben durch die Hände und sie konnte nichts dagegen tun? Schon wieder! Schon wieder diese Hilflosigkeit! Wieso musste sie sich stets geschlagen geben wenn es um Menschen ging, die ihr wichtig waren? Verdammt noch mal… Wieso? Wütend schlug ihre rechte Faust in den harten Zement der Zimmerwand. Hinterließ wahrlich ein tiefes, unebenes Loch, umgeben von zahlreichen tiefen Rissen. Zentriert um den Einschlag wie die Fäden eines Spinnennetzes. Ein Schmunzeln durchfuhr sie. Hatte sie Sakura nicht erst vor wenigen Tagen noch getadelt weil sie Naruto so fest geschlagen hatte, das dieser durch seinen Aufprall in eine eben solche Wand hier im Krankenhaus in Konoha solche Risse verursacht hatte? Die junge Kunoichi, die da so vor ihr lag, war ihr wirklich ähnlich. Wie eine Tochter, die sie nie hatte. Und nun? Nun drohte sie all das zu verlieren wegen ihrer Unwissenheit! Damals war es ihr kleiner Bruder Nawaki gewesen, den sie nicht hatte retten können. Der sie jedoch dazu gebracht hatte, ihre medizinischen Kenntnisse auf den heutigen Stand zu bringen. Der sie dazu gebracht hatte vor dem Gremium der Ältesten den Antrag zu stellen, dass sich in jeder Einheit mindestens ein medizinisch geschulter Shinobi befand. Nie wieder sollte ein von ihr geliebter Mensch unter ihren Händen weg sterben. Und nun geschah es dennoch! Dann war es ihr Verlobter Dan gewesen. Und das obwohl sie zu dem Zeitpunkt eine außerordentlich gute Medicnin war. Dennoch war er unter ihren Händen einfach gestorben. Hatte sie zurückgelassen und sie war in ihrer Trauer in tiefe Einsamkeit und auch Wut gestürzt. Hatte Konoha den Rücken gekehrt. Bis er kam. Der kleine, blonde Wirbelwind, der so große Töne spuckte. Der sie mit seinem Glauben, eines Tages Hokage zu werden, damit man ihn respektierte und er seine Freunde beschützen könne, so sehr an ihren Bruder erinnert hatte, das es schmerzte. Seine Freunde waren nun auch schon lange ihre Freunde geworden. Seine Freunde waren auch sogleich seine Familie und er hatte es doch tatsächlich geschafft. Der kleine, blonde vorlaute und mitunter auch nervige Junge von damals hatte es allen in der Welt gezeigt und bewiesen, was in ihm steckte. Und sie war so unvergleichlich stolz auf ihn. Irgendwie hatte es sie auch nicht verwundert, dass er der Sohn Minatos war. Minato. Ein großartiger Mann! Ein Mann, der nicht nur sein Aussehen seinem Sohn vermacht hatte, sondern auch seine Herzensgüte. Würde Naruto ihr aufgrund dieser Herzensgüte verzeihen, wenn sie hier versagte? Schon wieder? Und selbst wenn er es tat… würde sie sich selbst vergeben können? Vermutlich nicht. Sie dürfte nicht versagen. Nicht schon wieder! Damals hatte ihr Jiraija zur Seite gestanden. Hatte sie über den Verlust ihres Bruders getröstet, sie beim Verlust ihres Verlobten versucht zu bestärken… und nun war dieser alte Freund auch nicht mehr da. Hatte sein Leben lassen müssen für den Glauben an eine bessere Welt. Welche nun sicherlich zweifelsohne unter Naruto existieren konnte. Anfangs hatte sie Jiraijas Gerede über ein prophezeites Kind für dummes Gewäsch gehalten. Ihn sogar ausgelacht. Und nun bereute sie es. Noch nie hatte dieser alte Perverse so sehr Recht behalten. Wie gerne hätte sie ihm das noch gesagt. Wie gerne hätte sie ihm gezeigt, was aus diesem vorlauten Bengel mittlerweile geworden war. Eifriges Getrappel war neben ihr zu vernehmen. Aus den Augenwinkel heraus erkannte sie, dass man ihr erneut einen Stapel Papiere reichte. Die neuesten Untersuchungsergebnisse waren da. Langsam erhob sie ihre Hand um danach zu greifen. Spürte nicht nur das Zittern, sondern sah es auch. Sie wusste, dass die ersten Werte stimmten. Wusste, dass das, was sie nun erhalten würde, ihren schlimmen Verdacht nur bestätigen würde. Wusste, dass ihnen keine Zeit mehr bliebe… Jiraija… was sollte sie tun? Sakura… es geht nicht mehr länger! Auch wenn es ihr Wunsch war… ihr Leben dürfte doch nicht einfach so weggeworfen werden! Naruto… würde er es verzeihen, wenn sie auch noch mit dem Leben seiner besten Freundin spielen müsste? Sasuke… es tut ihr so leid! So viel Elend und Leid hatte der junge Uchiha bereits ertragen müssen und nicht einmal ein paar Tage länger waren ihm mit seinem Bruder vergönnt gewesen. Ihr Blick wurde wässrig. Verdammt noch mal! Sie würde doch nun nicht das weinen anfangen! Wo käme man denn da hin, wenn die Leiterin des Krankenhauses, die ehemalige Godaime von Konohagakure, plötzlich neben dem Krankenbett zweier Shinobi weinend zusammenbrach weil sie schlichtweg nicht mehr weiter wusste? Es reichte ihr, die ihr gereichten Blätter zu überfliegen. Sie kannte die darauf gedruckten Worte und Zahlen nur zu gut ohne sich näher damit zu befassen. Das Leben war doch wirklich nicht fair. „Tsunade – sama… was nun?“, war die an sie gerichtete Frage der jungen Krankenschwester neben ihr. Ja. Was nun? Das war eine gute Frage und sie wusste bei Weitem immer noch keine passende Antwort darauf. Wieso konnte nun nicht einfach die Türe aufgehen und er käme wie immer, ohne vorher anzuklopfen, hereinspaziert mit einem fröhlichen ‚Tsunade-obaa-chan‘ auf den Lippen? Natürlich mit der Lösung all ihrer jetzigen Probleme in der Tasche. Warum konnte das Leben nicht so einfach sein? Jetzt, hier, in diesem Augenblick… ging keine Türe auf. Es war einfach nur still. Nur das mittlerweile unrhythmische Piepen der Herzfrequenzüberwachung ertönte und holte sie aus ihren verzweifelten Gedanken zurück. Eines der Geräte piepte regelmäßiger als das Andere. Seltsamerweise war es Sakuras, welches stetig schwächere Werte aufzeigte. Als würde die Kunoichi ihre letzte Kraft, ihren letzten Lebenswillen und ihren letzten Atem über die miteinander verschränkten Finger in den älteren der beiden Uchiha – Brüder leiten. Tsunade seufzte laut auf. Ihr blieb keine Wahl. Sie hatten immer noch nichts von Naruto und Sasuke gehört. Ebenso gab es auch keine positiven Nachrichten von den Anbu – Einheiten. Sie konnte nicht länger warten. Sakuras Leben glitt ihr aus den Händen. „Leitet das Aufwachen von Sakura Haruno ein. Sofort!“, lautete ihr knapper Befehl an die größere Gruppe der sie umstehenden Schwestern und Medicnins. Niemand sagte etwas. Niemand entgegnete etwas. Stillschweigend wurde nur verstehend genickt. Tsunade wusste, was sie alle dachten. Dass sie nicht weiter wisse. Das selbst sie ihre Grenzen hatte. Dass sie keine andere Wahl hatte. Das auch sie sich den Gesetzen der Natur beugen musste. Wenn der Tod ein Leben haben wollte, dann nahm er es sich auch. Gewiss hatte ihr Großonkel Tobirama mit der Entwicklung des Edo Tensei dafür gesorgt, dass so manch einer dem Tode für geraume Zeit von der Schippe springen konnte, doch war dieses Jutsu doch bei weitem nicht das, was man dem Uchiha wünschte. Sasuke wollte seinen Bruder wieder. In gewisser Hinsicht wollten sie Itachi Uchiha alle wieder haben. Schließlich wäre es ein ungemeiner Vorteil für die psychische Genesung des jüngeren Uchiha, wenn der Ältere da wäre. Itachis erneuter Tod wäre ein heftiger Rückschlag für Sasuke. Und demnach auch für Naruto. Wie sehr hatte der Blonde doch unter dem Bann der Dunkelheit seines besten Freundes gelitten? Würde ihre Beziehung, egal in welchem Status diese gerade zu sein schien… schließlich hatte der Raikage in seinem letzten Schreiben etwas doch sehr merkwürdiges verlauten lassen… einen derartigen Schicksalsschlag verkraften? Eine ihrer direkt unterstellten Medicnins durchstach mit einer hauchfeinen Nadel die Kanüle unterhalb des Tropfes mit Kochsalzlösung, welcher wiederum in den zarten Handrücken der Rosahaarigen führte. Nun wurde ihr also ein Aufwachmittel gespritzt. In wenigen Augenblicken würde sie ihre grünen Augen aufschlagen. Vermutlich in der Hoffnung, neben sich einen wachen Itachi Uchiha vorzufinden, der kurz vor seiner vollkommenen Heilung stand. Wie ungern wollte Tsunade ihr dann berichten, dass dem Uchiha dann nur noch wenige Stunden blieben. Dass sie kein Heilmittel hatten. Das es hoffnungslos war. So hoffnungslos, da sie nicht in der Lage war, zu helfen. Mal wieder! Wie die Beiden so da lagen. Noch nichts ahnend von ihrem so harten Schicksal. Friedlich. Tsunade hatte eindeutig die Blicke gespürt und gesehen, die unter ihnen ausgetauscht worden waren… selbst wenn Itachi Uchiha blind zu sein schien, so war seine Mimik doch eindeutig von Interesse an der jungen Kunoichi gezeichnet gewesen. Sie hatte niemandem ein ähnliches Schicksal wie dem Ihren gewünscht. Sie hatte nie wirklich die Liebe mit Dan ausleben können. Und nun musste sie mit ansehen, wie diese junge Liebe im Keim durch den Tod erstickt wurde. Das Piepen der Überwachungseinheit, welche an Sakura angeschlossen war, wurde regelmäßiger. Und fast zeitgleich wurde das des Schwarzhaarigen schwächer. Verdammt! Das dürfte nicht sein! Nicht so schnell! „Tsunade – sama! Itachi – kuns Werte…!“ „Ich weiß!“, blaffte sie die nebenstehende Shizune ungewollt barsch an und spürte sogleich, wie sie sich selbst ihre Hand grob in ihren Haaransatz krallte. Nein! Nein! Nein! Es musste eine Lösung her! Jetzt! Sofort! Warum sie das tat, was sie nun tat, wusste sie nicht. War es die reine Verzweiflung? War es nur ein Reflex? Oder war es die Tatsache, dass sie als Medicnin geschworen hatte jedwedes Leben zu schützen? Ihr war es zunächst nicht einmal bewusst, was sie tat und sie wusste auch, dass das was sie tat, nicht von langer Dauer sein konnte. Denn das sie es verwendet hatte, war noch nicht so lange her gewesen. Und wirklich hilfreich war es eigentlich nur, wenn man Jahre lang Chakra sammelte und nicht nur wenige Wochen. Wieso hatte sie es auch im Kampf gegen Madara so dermaßen bis zur vollen Gänze aufbrauchen müssen? Shizune, die nun hinter ihr stand, atmete hörbar erschrocken ein. Ahnte sie doch allein an den geformten Fingerzeichen, was nun folgen würde. Wusste sie doch, das Tsunade hier eindeutig mit dem Feuer spielte. Die Zeit seit der letzten Verwendung bis zum jetzigen Augenblick war einfach viel zu kurz gewesen. Tsunade würde vermutlich bis zum Äußersten gehen müssen und so wie sie ihre Vorgesetzte kannte, würde sie auch darüber hinausgehen! Das letzte Mal, dass sie dies getan hatte, war beim Kampf gegen die Pains gewesen. All ihr Chakra hatte sie mit diesem Fuinjutsu und Katsuyu, ihrer Nacktschnecke, zum Schutze der Dorfbewohner aufgebraucht und war daraufhin in ein wochenlanges Koma gefallen! Auch diese Gefahr drohte ihr jetzt! Vielleicht sogar noch schlimmeres! Tsunade formte das Fingerzeichen der Tora und sogleich rankten sich aus ihrem Yin – Siegel auf ihrer Stirn unzählige Linien. Glitten über ihren Körper wie tiefviolette Schlangen und hinterließen ein dunkles Schimmern. Die Godaime hatte eines ihrer stärksten Jutsus angewandt: das Infuin Kai. „Weckt Sakura schnellstmöglich auf und bringt sie auf Vordermann. Wenn ich hier fertig bin werde ich nicht mehr in der Lage sein, auch noch eine OP durch zu führen!“, behutsam legte die Blondine dem Uchiha ihre Hände auf die nackte Brust und schloss dabei ihre Augen. Langsam krochen diese Ranken nun über ihre Finger, schienen kurz zu verharren, ehe sie scheinbar von durchsichtiger Macht geführt auf den Körper des Schlafenden übersprangen und ihn ebenfalls einnahmen wie die Godaime zuvor. „Aber was ist, wenn es keine OP geben…“ „Shizune!“, schien es tief aus der letzten Senyu heraus zu grollen, „Ich brauche deinen Pessimismus nicht! Hat uns Naruto jemals enttäuscht?“ „Nein!“, flüsterte Tsunades Beraterin nun fast schon kleinlaut klingend, aber wahrheitsgetreu. „Also dann… tu, was ich dir aufgetragen habe!“, und dann versank Tsunade in der tiefen Konzentration auf die regelmäßige und gleichbleibende Abgabe ihres Chakras. Wie lange sie diesen Zustand würde halten können, war ihr nicht bewusst. Sie hoffte nur, es würde reichen, bis Naruto und Sasuke endlich zurückgekehrt waren. Und sie hoffte, sie würde deren Rückkehr auch noch erleben. „Flieg etwas tiefer! Die Wolken schauen nass aus!“ „Wolken können nicht nass aussehen!“ „Doch, klar! Wenn Regen drin ist!“ „Hmpf! Du bist eindeutig nicht lang genug auf die Akademie gegangen!“ „Ach, sei doch still, Bakashi! Ich find’s nun mal nicht gerade prickelnd auf einem Papierflieger durch eine Regenwolke zu fliegen! Irgendwie doch verständlich, oder!“ Das es Obito Uchiha zudem noch zu eng auf diesem Papierfliegerrücken war verschwieg er lieber. Denn die Antwort auf diese Feststellung konnte er sich bereits jetzt schon denken… man würde ihm freistellen, zu Fuß zu gehen. Und das ihm danach noch weniger der Sinn stand war auch irgendwo klar. Sein Freund Kakashi hatte sich Rücken an Rücken zu ihm gesetzt und blätterte abwesend wirkend in diesem ‚Tactics – Icha Icha‘- Band. Irgendwie schien dem Uchiha dies nicht die sinnvollste Lektüre zu sein und zudem war sie augenscheinlich auch schon recht abgegriffen. Entweder dieses Buch war wirklich schon sehr alt oder aber sein Kumpel hatte es weit mehr als einmal gelesen. Oder beides. Wollte er die Antwort wissen? Er war sich darüber nicht ganz schlüssig. „Es handelt sich hier nicht um einen Papierflieger, sondern um ein Ninpo der Kategorie Chouju Giga. Sollte das nicht geläufig sein, so bitte ich sie, Kakashi – sensei, ihren ehemaligen Teamkameraden darüber aufzuklären!“, kam es nun doch reichlich beleidigt klingend vom Vordersten in der Anreihung von Shinobi auf diesem vermeintlichen Papierflieger, den Obito fairerweise als eine Art riesige fette Taube bezeichnen könnte. Aber dieser Sai schien was seine Künste anging doch von empfindlicherer Natur zu sein. Diese Macke schienen wirklich alle Künstler zu haben. Obito war sich sicher, dass er nicht viele Künstler, oder die, die sich als solche bezeichneten aber sicherlich keine waren, kannte, doch die, die er kannte, waren durch die Bank weg…. Alle nicht ganz dicht. Kakashi schien genau diese Gedanken zu erahnen, denn ausführlich erledigte er die Bitte seines ehemaligen Schülers nun nicht. Kurz sah er reichlich desinteressiert wirkend von seinem Buch auf, blickte über seine Schulter in die schwarzen Augen seines Hintermannes und ließ ein: „Darf ich vorstellen: Werter Obito…ein Ninpo: Chouju Giga Adler; werter Chouju Giga Adler, das ist der Trottel Obito Uchiha!“, ehe er sich wieder voll und ganz seiner Lektüre widmete. Nicht ohne vorab noch einen mehr freundschaftlichen Hieb mit einem spitzen Ellbogen in die Rippen platziert zu bekommen. „Halt mich nicht für dämlich, Bakashi!“ „Käme ich doch nie dazu, Obito – kun! Niemals nie!“ „Will ich dir auch geraten haben!“, überhörte der Schwarzhaarige den zuvor eindeutig vernehmbaren Sarkasmus des Jonins, „Schließlich habe ich uns ziemlich viel Arbeit beim letzten Kampf eingespart!“ „So?“, nun war Kakashi doch an einem Gespräch interessiert. Ging es doch in eine Richtung, die ihm sicherlich einige Fragen beantworten würde. Auch die anderen Anwesenden, Sai vor ihm und Kankuro hinter Obito, blickten nun recht interessiert auf. „Habe mir gedacht, dass euch das auf der Seele brennt, hm?“ „Hör auf rumzukaspern, Obito, und fang an zu erzählen!“, irgendwie wollte Kakashi nämlich seine Unwissenheit noch vor Ankunft in Konoha beseitigt haben. Der Uchiha verschränkte die Arme vor der Brust, verstärkte nochmal die Körperspannung soweit dies in seiner im Schneidersitz befindlichen Position möglich war und schloss die Augen: „Nun denn…dann will ich mal nicht so sein… Also, Sasori hat mich gefragt, wie es möglich ist, das gerade ich allen Anschein nach wieder in Konoha aufgenommen worden bin. Er musste ja nicht wissen, dass ich da ja noch unter Beobachtung und so stehe und das meine Befugnisse eigentlich beschränkt sind und das…!“ „Hm, ja. Komm zum Punkt!“, irgendwie schien Kakashi heute nicht der Geduldigste zu sein und diese Tatsache bestrafte Obito sogleich mit einem eiskalten Blick, so wie ihn nur ein Uchiha beherrschen konnte. Doch dies störte den Kopierninja nicht weiter. Jahrelanger Kontakt mit ihm, dann Itachi Uchiha zu Anbu – Zeiten oder später die wandelnde Perfektion eben eines solchen Blickes namens Sasuke Uchiha hatten ihn absolut unempfindlich werden lassen. „Nun denn“, fuhr Obito doch recht enttäuscht fort, „Ich habe ihm zunächst vorgeschlagen, als Spion für Konoha tätig zu sein. Daran schien er aber wenig Interesse zu haben, weil er mir direkt sagte, dass er bereits dabei sei, die Organisation endgültig zu verlassen, da nun Dinge dort vorgehen würden, die nicht für seine oder Deidaras Sicherheit garantieren würden!“, er holte tief Luft, „Ich habe ihn dann natürlich nach den Dingen gefragt!“, und hier stoppte Obito. Eigentlich wollte er durch diese Pause nur eine gewisse Spannung aufbauen, doch als dann keine seinen Gedankengänge unterbrechenden Fragen kamen, beschloss er nun doch, weiter auszuführen: „Er erwähnte eine Ketsudama. Eine Kugel. Na ja, wir haben diese Kugel ja kurz darauf gesehen!“, er seufzte ziemlich theatralisch auf, „Und dann erwähnte er, dass er dabei sei, anhand von bereits gesammelten Proben und aus deren Untersuchungen stammenden Ergebnissen, diese Kugel und deren Eigenschaften genauer zu analysieren um dann ihren Schwachpunkt heraus zu finden!“ „Aber hätten das nicht unsere Spezialisten in Konoha auch gekonnt?“, warf Sai nun berechtigterweise ein. „Gewiss! Ich bezweifle nicht, dass wir in Konoha fähige Wissenschaftler sitzen haben, aber ich denke, hier ist Eile geboten! Und was das angeht, ist Sasori der absolut richtige Mann dafür! Er schafft es binnen Sekunden auf ein Gift ein passendes Gegengift zu entwickeln. Und er geht an dieses Kugelproblem mit eben solch einem Eifer dran, den wir bei unseren Leuten vor Ort bestimmt umsonst suchen würden. Für Sasori hat das Ganze auch einen persönlichen Reiz. Er sieht sich als brillanter Giftmischer. Das ist er auch Zweifelsohne! Aber nun hat er etwas entdeckt, das ihn beschäftigt. Und zwar länger als alle Giftmischungen dieser Welt zuvor und das kitzelt ihn. Er ist Perfektionist und er wird schnell sehr gute Ergebnisse abliefern!“, Obito spürte nicht den stolzen Glanz in seinen Augen. „Irgendwie hört sich das an, als redest du von deinem Sohn oder so!“, brummte Kankuro hinter ihm und der Schwarzhaarige musste schmunzeln. „Sasori no Akasuna ist genau genommen acht Jahre älter als ich. Er hat sich gut gehalten! Und um auf deine Bemerkung zurückzukommen… nein, ich sehe ihn nicht als solches. Ich bin da eher stolz auf mich selbst. Ich habe damals eine wirklich extrem gute Truppe zusammengestellt!“ Kakashi unterdrückte sich ein plötzliches Schnaufen. Gewiss hatte Obito in diesem Punkt Recht. Wenn man mal davon absah, dass diese Truppe eindeutig auf der falschen Seite gestanden hatte. „Ja, okay… Orochimaru war vielleicht ein Fehlgriff… aber ansonsten war Akatsuki doch wirklich ein Trupp hervorragender Shinobi!“ „Es war ein Trupp von geisteskranken Schwerverbrechern!“, erneut schien Kankuro mit Obitos Aussagen nicht ganz glücklich. „Na na na! Ich war schließlich der Leader!“, mit zusammengekniffenen Augen beäugte er nun missmutig den verletzten Marionettenspieler, der daraufhin nichts weiter erwiderte. „Und du hast jetzt was mit Sasori vor?“, griff Kakashi nun wieder das eigentliche Thema auf. „Er wird sich mit Deidara in eines meiner ehemaligen Labore zurückziehen. Sobald er Näheres weiß, wird er sich mit mir in Verbindung setzen und ich werde ihn dann zu Verhandlungen mit dem Hokage begleiten!“ Sai kicherte leicht auf: „Denkt ihr wirklich, das funktioniert so einfach? Die Ältesten wissen ja noch nicht einmal so wirklich das ihr wieder da seid“, und Obito wusste, dass das nicht nur auf ihn selbst, sondern auch auf Itachi und das ehemalige Team Taka bezogen war, welches sich im Uchiha – Viertel versteckt aufhielt, „Da werden sie sicherlich keinen Empfang für einen Nukenin aus Sunagakure und seinen blonden Bombenleger aus Iwagakure vorbereiten! Da wird Naruto auch nicht viel auszurichten haben!“ Obito nickte. Es war kein Nicken, dass er dennoch optimistisch an seinem Vorhaben festhielt, sondern eher, dass er genau wusste, dass dieses Vorhaben auch zu 100% umgesetzt werden würde: „Naruto wird sich selbst um nicht allzu viel kümmern müssen. Wenn Sasori das vermutlich einzige Mittel gegen diese Waffe dieser neuen Organisation in Händen hält werden die Ältesten einen Teufel tun und uns allen zusammen das Tor von Konoha vor der Nase zuschlagen!“ Kakashi legte sich grübelnd die Hand ans Kinn. Die Idee war gar nicht so dumm. Man würde mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Man hatte schon lange überlegt, wie man den Ältesten beibringen sollte, dass sich ehemalige Akatsuki schon seit einigen Wochen wieder recht heimisch in Konoha fühlten. Gewiss war den Ältesten der Aufenthalt von Team Taka bekannt. Schließlich klebten diese drei Shinobi wirklich an Sasuke, ob dieser dies wollte oder nicht. Aber wirklich frei bewegen konnten sie sich unter all den Auflagen, die ihnen gesetzt worden waren nicht und eine wirkliche Rehabilitation war somit auch in weiter Ferne. Wenn die Alten nun auch noch wüssten, das Itachi Uchiha wieder zurück war…. DER Itachi Uchiha… ein Aufschrei innerhalb der Bevölkerung, die schließlich nicht alle die Wahrheit wussten und welche dann natürlich nach und nach ans Licht käme, wäre vorprogrammiert. Und dann auch noch Obito. Er hatte zwar innerhalb des Krieges so gerade noch die Kurve bekommen… aber dennoch… er war einer der Gründe, warum es überhaupt zu einem Krieg gekommen war! Würde diese fremde Organisation mit dieser neuartigen Waffe jedoch zuschlagen, dann wäre es um die gesamte Welt der Shinobi nicht gut bestellt. Schließlich hatte er deutlich das gesamte Chakra eines Kyuubis in dieser Kugel spüren können. Dieses Ding saugte zudem sicherlich nicht nur Chakra in großen Mengen ab. Es war sicherlich auch in der Lage ebenso große Mengen Chakra plötzlich freizusetzen. Und in einer solchen Größenordnung wären binnen weniger Sekunden ganze Landstriche vernichtet! Wenn dann also ein paar ehemalige Akatsuki plötzlich mit der Lösung dieses Problems reumütig im Torbogen Konohas stehen würden… ja dann… Kakashi schmunzelte. Manchmal war dieser Trottel Obito ja doch nicht so ein Trottel. „Ich weiß ganz genau, was du gerade gedacht hast, Bakashi!“ „So? Was denn?“ „Ich seh es an deinem dämlichen Grinsen! Lass es einfach!“, und damit war für Obito dieses Gespräch beendet. Dies ebenso ignorierend wandte sich der Kopierninja dem verwundeten Shinobi aus Sunagakure zu: „Sag mal, Kankuro! Warum ward ihr eigentlich so unbeteiligt an der Entscheidung, ob wir Sasori ziehen lassen. Schließlich war es doch ein von Sunagakure gegebener Auftrag, diese Akatsuki dingfest zu machen!“ „Klar war es das!“, der dunkelhaarige Marionettenspieler streckte sich, ehe er mit einem leicht schmerzverzerrten Gesicht über die Bandagen seines Beines strich. Anscheinend hatte er einen Augenblick lang seine Verletzungen vergessen und sich nun doch zu hastig bewegt. „Gaara weiß schon was er tut. Ich kann schlecht für ihn reden, aber ich denke, er vertraut euch, weil er Naruto vertraut und Naruto vertraut euch ja auch!“ Diese Aussage war Kakashi nun jedoch zu schwammig und bei Weitem nicht das was er sich erhofft hatte: „Euer Vertrauen in unseren Hokage in allen Ehren, aber nur deshalb ein ganzes Massaker unter den Teppich zu kehren…“ „In unseren Augen ist es sicherlich nicht unter den Teppich gekehrt“, Kankuros Augen blitzten kurz wütend auf, zumal sich gerade wieder Bilder von eben diesem schicksalhaften Tag vor seinem inneren Auge zu öffnen schienen und ihn mit unschönen Erinnerungen zu quälen drohten, „Aber Gaara ist nun mal der Kazekage. Er kann nicht nur an Rache für sich und Sunagakure denken, selbst wenn diese absolut berechtigt wäre. Sunagakure gehört zu den fünf Großmächten der Shinobiallianz. Demnach wägt er viele seiner Schritte nun sorgfältiger ab. Was gut für Suna ist muss ja nicht zwangsläufig auch gut für Konoha, Iwa, Kumo oder Kiri sein… verstanden!“ „Schon klar!“, der Grauhaarige lachte leise auf, „Es ist nur erstaunlich!“ „Was?“, Kankuros Stimmlage hatte nun den gereizten Ton von zuvor wieder leicht abgelegt. „Manchmal muss ich immer noch an den kleinen verbitterten Jungen aus Suna denken dem das Wohl der anderen gelinde gesagt so ziemlich am Arsch vorbei ging und nun… Gaara hat sich wirklich toll entwickelt!“ Der Marionettenspieler erkannte das ehrlich ausgesprochene Lob des Kopierninjas über seinen jüngeren Bruder und schmunzelte dankbar: „Ja, das ist wohl wahr. Aber Gaara wäre nie da, wo er heute steht, wenn er eurem Naruto nie begegnet wäre!“ „Da hast du wohl auch Recht. Naruto hat wirklich eine Gabe. In jedem Menschen sieht er stets das Gute und schafft es auch, dass es dieser Mensch in all seiner eigenen Dunkelheit selbst erkennt und wachruft. Eine Gabe, die er von seiner Mutter hat! Ohne Naruto wären wir alle nicht die Menschen, die wir heute sind!“ Und für diesen Kommentar erntete Kakashi nur allgemeine Zustimmung und einverständliches Nicken. Denn dem gab es nichts mehr hinzu zu fügen. Jeder von ihnen, der gerade auf dem Rücken von Sai’s Tintenadler saß, war von Naruto im positiven Maße beeinflusst worden. Ein plötzliches Zucken des Schwarzhaarigen, der ganz vorne saß, ließ Kakashi aufblicken. Was Sai zu dieser plötzlichen Regung veranlasst hatte, brauchte er jedoch nicht mehr zu fragen, denn er spürte es bereits selbst. Sai’s schwarze Augen fixierten eine besonders dunkle Wolke, welche sicherlich in Obitos Sichtweise das Wasser eines ganzen Ozeans in sich trug und dennoch befürchtete er gerade nicht, von dieser hinfort gespült zu werden. Er befürchtete gerade gar nichts. Im Gegenteil. Eine ungewohnte Freude schien sich gerade in dem Kopierninja auszubreiten: „Na… wenn man vom Teufel spricht…!“ „Das ist Wahnsinn, Sasuke! WAHNSINN! Irre! Wir haben es echt geschafft! Wir haben alles zusammen! Echt jetzt! Hey! Jetzt freu dich auch einmal!“ „Beruhige dich wieder, Usuratonkachi! Du machst mit deinem nervösen Gezappel nur Degozaru verrückt!“ „Oi, Teme!“, doch schon etwas grob klatschte er mir seine Hand auf mein rechtes Schulterblatt, „Jetzt zeig doch wenigstens einmal ein Lächeln! Bald sind wir in Konoha und dann wird Itachi wieder gesund und seine Augen kriegt er auch wieder!“ Ich seufzte auf. Wie konnte er plötzlich all die anderen Probleme, die sich in den letzten Tagen wie unendlich tiefe Krater aufgetan hatten, so leicht vergessen und hier so euphorisch herum hüpfen, als wäre nie der Gleichen passiert? „Es sind nicht seine Augen!“, mein Seitenblick war sicherlich finsterer als ich beabsichtigt hatte, „ Es sind Uchiha – Augen. Ich habe seine Augen!“ „Oi! Heißt das, das in Wirklichkeit dein Bruder mich mit seinen Blicken auszieht wenn du mich ansiehst?“, lachte er hell auf und nun verpasste ich ihm doch eine Kopfnuss. Er ist und bleibt doch auf ewig ein Baka! Mit verschränkten Armen vor der Brust setzte ich mich wieder gerade auf den Rücken meines Adlers und schloss nachdenklich die Augen. Irgendwie war in den letzten Tagen doch irre viel passiert und nie hatte ich wirklich einmal in Ruhe alles überdenken können. Zum Einen die Sorge um meinen Bruder, dann diese Gefühle für Naruto. Die beunruhigenden Erkenntnisse über Kaguya und diese Ketsudama. Und nun Orochimarus oftmals zweideutigen Aussagen. Hatte er mich doch auch darauf hingewiesen, dass man Madara bei all dem immer noch nicht vergessen dürfte! Und dann hatte er sich eindeutig dazu bekannt, dass er derzeit auf der gegnerischen Seite sein würde. Ruckartig öffnete ich meine Lider und zuckte automatisch wenige Zentimeter zurück, da sich nun Narutos Gesicht ganz dicht genau vor meinem befand. Dieser Dobe macht mich wirklich noch irre! Wollte er mich gerade etwa mitten in meiner Konzentration… küssen? „Was?“, brummelte er und hielt weiterhin die Position vor meinem Gesicht. „Du bekommst wohl nie genug, oder?“ Er lachte erneut hell auf, kratzte sich doch leicht verschämt am Hinterkopf und schuf so automatisch einen etwas größeren Abstand zwischen unseren Körpern: „Wie könnte ich auch, Teme!“, rutschte es ihm irgendwie schon leicht erbost klingend heraus, was aber sicherlich nicht so von ihm erdacht war, denn schließlich war seine Mimik eine ganz andere. Jedoch… sein Blick zeigte mir absolutes Unverständnis und das rang mir nun doch ein Schmunzeln ab. „Ich habe mir gerade nur noch mal alles durch den Kopf gehen lassen!“, begann ich schließlich ihn an meinen Gedanken ungefragterweise teilhaben zu lassen. Schließlich war mir auch seine Meinung wichtig und schlussendlich war er der Hokage und es wäre auch einmal hilfreich für mich als seine ihm zur Seite gestellte Leibwache zu wissen, was er sich manchmal so denkt. Zumal ich ebenfalls wusste, dass Narutos Gedanken sicherlich um einiges verworrener sein konnten als ein Wollfaden nach einem Orkan… und das würde gedankliche Arbeit von mir erfordern. „Worüber hast du nachgedacht?“, erstaunt blickte ich hoch und ihm direkt in die Augen. Faszinierend! Innerhalb weniger Sekunden saß hier doch nun wieder ein komplett anderer Naruto vor mir! Eben sprang er hier noch herum und auf und ab, so sehr, das ich mir Sorgen um die Wirbelsäule meines Kuchiose – Partners machen musste und nun saß er da. Hier, direkt vor mir. Mit einer absolut professionell ruhigen Art und Weise, dass ich mich eigentlich fragen müsste, wo mein blonder Dobe auf einmal hin war und wer genau seine Position hier vor mir eingenommen hatte. Zudem klang auch seine Stimme viel ruhiger. Sanfter. Und auch um einiges dunkler. So ähnlich hatte sie auch letzte Nacht geklungen… MOMENT! Ich kam gedanklich wieder gefährlich vom Thema ab und das konnte ich nun wirklich nicht zulassen. Ich sollte wirklich diese Gefühle in den Griff bekommen. Und ich sollte auch recht schnell einen Weg finden, Beruf und Privates eindeutig zu trennen… wobei das bei uns beiden sicherlich kein leichtes Unterfangen werden würde. Erst Recht nicht, wenn ich eigentlich beruflich gesehen eine 24/7 – Leibwache war. Wo hatte ich denn da noch Zeit für Privates? Aber saß der eigentliche Ansprechpartner für diese Frage nicht direkt vor mir? Sollte ich ihn eigentlich nicht darum bitten, mir doch etwas Freizeit zu zubilligen, damit ich diese dann mit ihm ‚Privat‘ verbringen konnte. Irgendwie klang das alles total idiotisch! So idiotisch, das es eigentlich doch gar nicht meine Gedankengänge sein konnten! Irgendwie war hier gerade alles verdreht! Vor mir saß ein nun hoch konzentrierter und nachdenklicher Naruto, der auf mich den Eindruck machte, dass sich nun jeder Gedanke bei ihm um die Probleme der letzten Tage drehte und die Sicherheit Konohas und ich… ich dachte darüber nach, wann ich wie mein Privatleben mit Naruto ausleben konnte. Das musste wirklich augenblicklich aufhören! „Warum hast du eben so gehandelt?“, schoss es mir plötzlich heraus und er schien überhaupt nicht überrascht über diese Frage. Im Gegensatz zu mir! Auf meiner Zunge lagen viele Fragen und warum hatte ich gerade diese als Erste gestellt? „Was genau meinst du?“, er stützte nun seinen Kopf auf der geschlossenen Faust ab, während sich der dazugehörige Arm mit den Ellbogen in sein Knie bohrte. Ein sanftes, aber auch neugierig wirkendes Lächeln umspielte seine wunderschönen, vollen, sinnlichen… okay… so wird das auf Dauer wirklich nichts damit, dass ich meine eigene Professionalität wiederfand! „Du hast Orochimaru die Möglichkeit gegeben, nach Konohagakure zurück zu kehren! Bist du dir der Tragweite dieser Entscheidung bewusst?“, das ich selbst nicht wirklich daran glaubte, dass er sich sicher war in dieser Entscheidung war eindeutig aus meiner stimme herauszuhören. Und ich wusste auch, dass er es so vernommen hatte, dennoch änderte sich seine Miene kein bisschen. Wahnsinn! Irgendwie beeindruckte mich das! Und ich konnte noch nicht einmal sagen, was genau mich da beeindruckte oder warum! Schließlich war doch sein Angebot an den San’nin absolut naiv, dumm, dämlich… Oh Jashin! „Mir ist bewusst, Sasuke, dass es in den Augen der Meisten eine absolut naive, dumme und dämliche…“, Verdammt! Konnte er Gedanken lesen?, „… Entscheidung wäre, Orochimaru in Konohagakure mit offenen Armen zu empfangen. Und glaube mir… nach der Vergangenheit wäre ich sogar der Letzte, der das täte!“, seine Mimik verfinsterte sich schlagartig für einen kurzen Moment. Ein wütendes Aufblitzen erkannte ich in seinen Augen. Mitunter sogar einen leichten Rotschimmer in diesem so berauschenden Blau: „Schließlich nahm er mir damals das Wichtigste!“, nun zuckte ich doch. Er hatte mich wohl wirklich schon zu jener Zeit geliebt. Ein schlechtes Gewissen kroch nun in mir hoch und ließ mich einen schweren und großen Klos im Hals spüren, doch dann schmunzelte er wieder: „Aber da gibt es ein altes und sehr weises Sprichwort!“ Interessiert hob ich nun eine Braue. „Der Feind meines Feindes ist mein Freund!“ „Aber Orochimaru hat eben eindeutig zu verstehen gegeben, dass er auf der gegnerischen Seite steht!“, grummelte ich und ließ die Braue sinken. „Hat er das wirklich?“, das Schmunzeln wurde nun zu einem breiten Lächeln, „Ich denke nicht. Wäre er das wirklich, dann hätte er sich doch sicherlich nicht unter diesen erschwerten Bedingungen wie dem Erschaffen eines Bannkreises mit uns zu einem ruhigen Gespräch getroffen, nicht wahr? Er hält sich alle Wege offen. Irgendwo auch verständlich!“, sein Blick huschte in den gräulichen Himmel über unseren Köpfen, „Ich denke noch nicht einmal, das er wirklich freiwillig dort ist, wo er jetzt ist!“ Ein abfälliges Schnauben entwich mir: „Orochimaru ist nicht der Typ, der sich Befehle geben lässt noch sich unterjochen lassen würde!“ Irritierenderweise hielt Naruto sein Lächeln: „Und eben weil er weiß, dass du das wissen müsstest, stehen unsere Chancen ganz gut, denke ich! Er steht auf unserer Seite, echt jetzt! Nur irgendetwas bindet ihn an die andere Seite. Wir wissen, dass es sich um Kaguya handelt und wir wissen, dass mit ihr wirklich nicht zu spaßen ist. Ich denke, was uns Orochimaru mitteilen wollte, war einfach, dass er uns derzeit beide noch nicht für stark genug hält, es mit ihr aufzunehmen!“ Ich schnaubte erneut. Irgendwo war mir diese Information nun auch nicht mehr so ganz neu und in gewisser Weise hatte ich mich schon darauf eingestellt, dass ich in der nächsten Zeit nicht nur ein hartes Training bei Fukasaku in Kauf nehmen würde. „Orochimaru weiß, dass er uns derzeit von größeren Nutzen ist, wenn er sich im gegnerischen Lager aufhält. Selbst wenn er derzeit dort so agieren muss, dass es uns schadet… so wird es uns doch auf lange Sicht hin nutzen!“ „Glaubst du nicht, du schenkst dieser Schlange eindeutig zu viel Vertrauen?“ „Hm, vielleicht, Sasuke. Vielleicht! Aber war er es nicht, der dir half die Antworten zu finden, die dich letztendlich wieder zurück und an meine Seite geführt haben?“ WUMM. Das saß. Weil es so dermaßen stimmte, dass sich selbst mein Magen zusammen zog. Klar hatte mich die Schlange damals von Konoha weggelockt. Aber genau das war es doch, was meinen Werdegang eingeleitet hatte. Ich war nur der geworden, der ich heute bin. Gewiss war dies mitunter bei weitem kein Weg, auf den man stolz sein konnte, den ich da gegangen war, aber dennoch hatte er mich dorthin geführt, wo ich jetzt war und Orochimaru war immer irgendwo ein Teil des Weges gewesen. Die ersten drei Jahre hatte er mich trainiert… bis ich ihn getötet hatte. Das Juin hatte mir dennoch in einigen Schlachten, die dann folgten, genutzt. Dann hatte er sich eben über dieses Juin wieder zurückgebracht während des Kampfes gegen Itachi, als sich mein eigenes Chakra wirklich bedrohlich dem Ende geneigt hatte. Und schlussendlich, als ich ihn aus Ankos Juin erneut erschaffen hatte, hatte er mir mit seinem Wissen helfen können, die Antworten zu finden, die ich so lange gesucht hatte und die nur er mir geben konnte, weil er dazu in der Lage war, die vier vergangenen Generationen der Kage zu rufen. Und selbst anschließend auf dem Schlachtfeld, in einem Krieg, den ihn vormals noch nicht einmal interessiert hatte, hatte er neben mir gekämpft. Gewiss möchte ich nun nicht Orochimarus Taten in der Vergangenheit schönreden oder vergessen… doch Naruto hatte irgendwo Recht. Kein Mensch war ausschließlich böse. Ebenso wie kein Mensch ausschließlich gut sein konnte. Auch wenn Naruto sicherlich letzterem gefährlich nahe kam. Und eben dieses Wissen hatte Naruto so lange und beharrlich daran glauben lassen, dass ich eines Tages zu ihm zurückkehren würde. Und mittlerweile war ich unendlich froh darüber, dass er all die Jahre so intensiv an mich geglaubt hatte und mir dadurch, wenn auch die erste Zeit sicherlich unbewusst und dann eine ganze Zeit lang unterdrückt, eine unglaubliche Stütze war. Während wir nur da saßen spürte ich durch Narutos Blick, der auf mir ruhte, dass er ganz genau wusste, was ich gerade dachte. Irgendwie konnte nur er selbst aus meinen emotionslosesten Gesichtszügen alles ablesen. Wir durchflogen gerade eine wirklich dichte und dunkle Wolke, als ich meinen Blick wieder durchdringend auf ihn richtete: „Ich weiß nun, was du meinst, Naruto. Ich hoffe nur, dass du recht behältst!“ Er nickte: „Sicher!“, dann beugte er sich wieder etwas in meine Richtung und seine Stimme klang nun ein wenig verruchter, „Kriege ich nun einen Kuss? Schließlich sind wir bald in Konoha und ich habe das dumme Gefühl, dass mich Tsunade längere Zeit im Krankenhaus behalten wird und das nicht nur, weil ich deinen Bruder dort besuchen möchte!“ Das war wirklich einmal eine nette Umschreibung für eine anstehende Tracht Prügel, die ihn ganz sicherlich erwarten würde. Und auch wenn es mich an den Gedanken daran erschauderte, dass meine Strafe sicherlich nicht minder schmerzhaft ausfallen würde, musste ich schmunzeln. Sollten sie uns doch bestrafen! In meinen Taschen befand sich das Heilmittel für Itachi sowie die Möglichkeit, dass er sein Augenlicht wiedererlangen konnte, sowie ein Jutsu, welches uns eine grobe Verteidigung gegen diese Ketsudama bieten würde. Und diese verbotene Mission, die ja eigentlich keine war, denn schließlich hatte mich mein Vorgesetzter begleitet, hatte noch etwas zu Tage gebracht, womit ich zu Beginn sicherlich nicht gerechnet hätte… Dieser Missionserfolg beugte sich gerade noch weiter zu mir herüber und grinste schelmisch. Ach, warum Beruf und Privat trennen, wenn es sich gerade so gut miteinander vereinbaren ließ? Wer konnte das schon von seiner Arbeit behaupten. Und schon spürte ich nach kurzem Entgegenkommen meinerseits seine weichen Lippen, die zunächst sanft gegen meine gepresst wurden, dann jedoch augenblicklich an Leidenschaft und Feuer gewannen und mich nach hinten drückten. Ob es Degozaru stören würde wenn wir… schließlich war noch eine gute Stunde Zeit bis wir Konoha erreichen würden und Narutos Lippen, die nun meinen Hals hinunter zu dieser wirklich empfindlichen Stelle an meinem Schlüsselbein… „Ich vermute ja, Naruto ist die Frau! Den Verdacht hatte ich schon damals in den heißen Quellen!“ „Sasuke, sag mir bitte, das du diese Stimme auch hörst!“, nur minimal lösten sich die keuchenden Lippen von meiner Haut. Meine Augen hielt ich immer noch geschlossen. „Hm, ja!“ „In den heißen Quellen? Wann soll denn das gewesen sein?“ Nun weiteten sich meine Augen doch weit über die normale Größe und auch Naruto hatte recht plötzlich von mir abgelassen und sah mich irritiert an. „Na, ganz zu Anfang unter Yamato – sensei! Naruto hat nämlich einen extrem kleinen…“ „SAI!“, und weg war Naruto. Dass sein Vater der gelbe Blitz von Konoha war und er ganz eindeutig sein Sohn, war nun wirklich nicht mehr abzustreiten, denn es war ein gelber Blitz, der sich vollends von mir gelöst hatte und blitzartig, wenn ich mich auf die Schnelle nicht verguckt hatte, im Kyuubi – Modus, seitlich aus meiner Sicht verschwunden war. Mein Blick folgte in die Richtung, in die er verschwunden war und erkannte rechts von uns, unweit neben Degozaru auf gleicher Höhe, einen weiteren Adler. Jedoch von weißer Farbe und irgendwie unwirklich wirkend… eindeutig ein Jutsu der Kategorie Ninpo. Und Naruto beugte sich gerade nicht über mich, sondern über den anderen Schwarzhaarigen mit geballter und androhender Faust, was diesen aber nicht an seinem seltsamen Grinsen mit emotionslosen Blick hinderte. Ebenso wenig an der Vervollständigung seines Satzes: „…Penis!“ Seine Aussage störte mich weniger. Schließlich wusste ich, dass sie bei weitem nicht der Wahrheit entsprach. Eher störte mich die Tatsache, dass mein nun in Flammen stehender Blonder sich über den falschen Schwarzhaarigen beugte, auch wenn dieser gerade einen doch recht unschönen Schlag an die Wange kassiert hatte. Ich war einfach der Meinung, dass er sich dafür nicht so dicht über ihn hätte beugen müssen. Ein simples Rasengan hätte es doch da auch getan! Sai wischte sich eine leichte Blutspur von der Lippe. Naruto hielt den Schwarzhaarigen immer noch am Kragen gepackt und deutlich zu dicht an sein wutschnaubendes Gesicht herangezogen: „Sag noch einmal, das ich eine Frau bin, dann…“ „Stimmt! Schlagen tust eher wie ein Mädchen!“, nun ja, Mut hatte dieser Sai schon. Er war zwar eindeutig ein Idiot, aber er hatte Mut. Vielleicht lag es an diesen Qualifikationen, das er sich damals so gut in Team 7 integrieren konnte! Naruto schnaubte und schien wieder ausholen zu wollen, aber unser ehemaliger Sensei hielt ihn in einem erstaunlich fixen Tempo am zum Schlag ausholenden Oberarm fest: „Oi, Naruto – kun! Ich bin wirklich erleichtert, dich gesund und munter anzutreffen!“ Deutlich war ein erleichtertes Schmunzeln unter der Maske des Grauhaarigen zu erkennen: „Und auch freut es mich, dass es dir, Sasuke – kun, allen Anschein nach sehr gut geht!“, wandte er sich in meine Richtung. Unsere Adler flogen konstant in gleicher Höhe und in gleicher Geschwindigkeit nebeneinander her. Es verwunderte mich etwas, dass dies Degozaru nicht irritierte. „Hm!“, und ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf den nun im festen Griff befindlichen Blonden, der immer noch Gift und Mordio – schreiend auf Sai schimpfte. Ich blendete dies jedoch komplett aus und betrachtete mir stattdessen den Rest dieser Reisegesellschaft. Direkt hinter Kakashi hockte Obito. Als er spürte, das mein Blick auf ihm ruhte hob er breit grinsend eine Hand zum Gruß. Ich erwiderte diesen nur stillschweigend und mit einem kurzen Nicken. Dahinter befand sich dieser Puppenspieler aus Sunagakure. Mir wollte gerade nicht sein Name einfallen. Er kann demnach niemand besonderes sein, sonst hätte ich ihn mir bestimmt besser eingeprägt. Er schien verwundet zu sein. Sein Bein war stark bandagiert und einige Bahnen des weißen Verbandes ließen deutliche Blutspuren entdecken. Diese Erkenntnis ließ mich die anderen Drei nochmals genauer betrachten und ja, sie sahen alle nicht mehr wirklich so gesund aus. Sai, der Dank Kakashi aus Narutos festem Griff befreit werden konnte, ließ seltsamerweise seinen rechten Arm schlaff am Körper baumeln. Entweder ein Bruch oder eine böse Verrenkung. Kakashi und Obito hingegen schienen bis auf einige Kratzer keine weiteren körperlichen Beeinträchtigungen zu haben. Nur ihr Kleidungsstil war schon einmal gepflegter. Zumindest hatte ich weder Kakashi noch Obito jemals mit teilweise Fetzen am Leib gesehen. „Kakashi! Was ist passiert?“, lautete daher meine direkte Frage an den offensichtlichen Gruppenführer. „Ich vermute, das Gleiche wie euch! Zumindest wurde uns von Kakuzu berichtet, dass es ein Aufeinandertreffen mit euch gab!“ Sie also auch. Hatten sie Verluste erlitten? Vermutlich? Wieso sonst sollte nur ein einzelner Sunanin bei ihnen sein? „Verluste?“ „Nein!“, antwortete nun Obito, „Nicht auf unserer Seite!“ „Der Kazekage und seine Schwester haben sich von uns getrennt und befinden sich auf dem Weg zur Kage – Konferenz!“, ergänzte der Grauhaarige, der nun Narutos Arm los ließ, nachdem dieser sich wohl wieder beruhigt hatte und Sai nur mit giftigen Blicken statt mit Fäusten tötete, „Und warum befindest du dich nicht dort, Naruto – kun?“ „Familiäre Angelegenheiten!“, brummte er zurück und war mit einem Satz wieder neben mich auf den Rücken Degozarus gesprungen. „Oh! Sind wir gerade Zeuge geworden von diesen familiären Angelegenheiten?“, lachte Kakashi auf und ein deutlich breites Grinsen wurde erkennbar. „Ziemlich offensichtlich!“, kicherte nun auch Obito. Naruto blieb ungewöhnlich still. Es schien ihm nichts auszumachen, dass wir bereits jetzt schon Mitwisser von unserer Liaison hatten. Irgendwie machte sich bei diesem Gedanken eine gewisse Wärme in mir breit. Denn er war der Hokage. Ein Hokage, der offensichtlich auf Männer stand. Nun ja, nicht direkt. Er stand auf mich und ich war hier ein ehemaliger Nukenin. Alles keine Punkte, die ihm die Fortführung seines Amtes leichter machte. Doch darüber schien er nicht nachzudenken. Er schmunzelte: „Ja, ihr habt richtig gesehen! Ich liebe den Teme und der Teme liebt mich, echt jetzt!“ Nun wurde ich doch rot! Musste er das so direkt raus hauen? Hätte man das nicht auch anders sagen können? Doch auch meine rote Gesichtsfarbe sowie mein zur Seite gewanderter, fast schon beschämter Blick minderten sein durch diese Aussage breites Grinsen nicht. „Das freut mich für euch!“, lautete Kakashis für mich überraschende Antwort, „Hat ja schließlich ganz schön gedauert, bis ihr beiden das begriffen habt!“ Wie jetzt? „Dann hat Sakura – chan die Wette wohl gewonnen!“, seufzte nun Sai etwas lauter und erntete fragende Blicke, „Na, ich dachte, die schaffen das frühestens in ein zwei Jahren!“ „Was wäre denn dein Gewinn gewesen?“, fragte Obito nach. Sai grinste breit und dieses Grinsen empfand ich sogar einmal als echt: „Sie hätte sich von mir nackt porträtieren lassen!“ Diese Aussage des ehemaligen Ne – Anbu schaffte es wirklich ausnahmslos bei allen Anwesenden die Gesichtszüge entgleisen zu lassen. Hatte Sakura wirklich einer solchen Wette zugestimmt? Dies war doch äußerst fragwürdig! Zudem hätte ich wirklich nicht gedacht, dass die Kunoichi wirklich so ohne weiteres über mich hinweg war und zudem geglaubt hatte, dass ich und Naruto… „Nun mal was anderes!“, unterbrach Kakashi und zog nun die Aufmerksamkeit auf sich, „ Habt ihr Erfolg gehabt?“ Naruto nickte eifrig und mit breitem Grinsen: „Aber sowas von! Wir haben Orochimaru gefunden und ein Heilmittel für Nii – san!“ „Wirklich?“, Kakashi wirkte irgendwie ungläubig und so griff ich in meinen Mantel und entnahm aus der Innentasche die kleine Schriftrolle, hielt sie ihm anschließend entgegen. Doch nicht der Kopierninja war es, der sie an sich nahm, sondern Obito. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er die doch recht reichlich abgegriffen aussehende Schriftrolle und es wirkte, als wolle er sie abwiegen: „Er hat also tatsächlich weitergeforscht! Seine Besessenheit von den Uchihas war wirklich fast schon beängstigend!“, ein Schmunzeln zog sich über die leicht vernarbte Gesichtshälfte und seine schwarzen Augen funkelten, „Und hast du auch das Andere, Sasuke – kun?“ Kakashi sah irritiert von seinem ehemaligen Teamkameraden wieder zu mir und bemerkte, das ich erneut nickte: „Ja, ich habe alles mitgenommen, was zu finden war!“ „Ebenso haben wir was gegen diese Ketsudama!“, flötete mein Blonder dazwischen. „Ketsudama?“, diesmal war es der doch recht schweigsame Marionettenspieler, der das Wort erhoben hatte und sich in seiner halb liegenden, halb sitzenden Position so umwandte, dass nun sein ganzer Oberkörper in unsere Richtung geneigt war. „Dieses rote Dingens da, womit Kakuzu herumgespielt hat! Scheiß Ding, sag ich euch! Hat echt nur Probleme gemacht, echt jetzt!“ „Dieser Aussage schließ ich mich ausnahmslos an!“, seufzte Sai und rieb sich die Schulter. „Was genau soll das gegen diese Ketsudama sein?“ „Ich habe es nur überflogen. Meine Kenntnisse in den Siegeltechniken sind nicht so ausgeprägt wie bei meinem Vater… aber so wie ich es verstanden habe handelt es sich um eine Schutzversiegelung für den eigenen Körper. Vielleicht auch mehr!“, Naruto kratzte sich mit nach unten gesenkten Blick am Kopf und beantwortete somit Kakashis vorab gestellte Frage. „Hm! Vielleicht kann Tsunade – sama mit diesen Informationen etwas anfangen. Zudem erwarten wir ja auch noch Sasoris Untersuchungsergebnisse!“, Sai hatte sich nun wieder erhoben und beugte sich leicht über Obitos Schulter, um einen Blick auf die geöffnete Schriftrolle in dessen Händen werfen zu können, „Ganz schön kompliziertes Jutsu!“, murmelte er beim kurzen Überfliegen der Schriftzeichen, „Das wird wirklich nur ein Medicnin wie Tsunade es ist, umsetzen können und bedeutet auch einiges an Vorbereitungen!“ „Wir dürften jeden Augenblick Umrisse von Konoha am Horizont erkennen. Nun eine Nachricht per Vogel zu schicken wäre sinnlos!“, ich sah das allgemeine Nicken aller auf die Feststellung des Kopierninjas. Es stimmte. Vielleicht noch eine halbe Stunde und wir würden wieder den Boden unseres Heimatdorfes unter den Füssen spüren. Nach einem plötzlichen Aufsprung spürte ich plötzlich Kakashis Präsenz direkt neben mir. Mit einem breiten Schmunzeln legte er mir seine Hand auf die Schulter, wandte aber sein Gesicht direkt in Narutos Richtung: „Du weißt doch auch ohne Botenvogel auf dich aufmerksam zu machen, nicht wahr, Naruto?“ Dieser lachte auf: „Klar!“, und dann riss es mich fast von den Füssen. Warum musste er auch immer so übertreiben? Hell strahlend stand er neben mir. Die Flammen warm und grell. Das enorme Chakra was er nun ausstrahlte und in seine Umgebung abstrahlte war sicherlich über den halben Kontinent hinweg deutlich zu spüren. Selbst jemand mit wenigen bis keinen Sensorfähigkeiten hätte Naruto, der diesmal nicht den Kyuubi – Modus gewählt hatte, sondern den weitaus stärkeren Rikudo – Modus, ohne Probleme auf den Zentimeter genau ausfindig machen können. Kakashi schien davon weniger beeindruckt. Gewiss drückte ihn dieses immense Chakra in so unmittelbarer Nähe auch leicht nach unten wie das Gewicht eines ganzen Hauses auf den eigenen Schultern, aber stattdessen spürte ich, wie sich seine einzelnen Finger in meine Schulter bohrten und brachten mich so dazu, ihn wieder direkt anzublicken. Sein Sharingan war aktiviert. Vermutlich wollte er damit seine Aussage nur noch einmal bekräftigen und unterstreichen: „Ich sage es dir nur einmal, Sasuke. Wenn du dem Kleinen weh tust oder wieder enttäuschst, dann töte ich dich. Und glaube mir, ich werde Mittel und Wege finden, dies zu tun!“ Nein, wie selbstaufopferungsbereit mein alter Sensei doch war. Aber irgendwie, auch wenn es sicherlich mein Ich vor wenigen Wochen noch so gehandelt hätte, lachte ich nicht belustigt auf, sondern hielt meine eiserne Maske aufrecht. Nicht einmal ein abfälliges ‚Tzz‘ wollte über meine Lippen kommen. Stumm sah ich ihn an und er erwiderte meinen starren Blick. Keine Regung auf unserer beider Seiten, auch kein lockern seiner Finger in meiner Schulter. Ich hatte vieles verstanden. Naruto war Minatos Sohn und Minato war Kakashis Sensei gewesen und hatte Kakashi wohl auch wie seinen jüngeren Bruder oder vielleicht sogar als Sohn gesehen. Kakashi hatte keine Familie mehr. Ebenso wie Naruto. Sie selbst waren in den Jahren durch diese Verbundenheit durch Minato wohl gegenseitig zu einer Familie herangewachsen und nun schien Kakashi die Rolle des Vaters übernehmen zu wollen. Oder vielleicht schien er sich sogar dazu verpflichtet zu fühlen. Er hatte so gesehen einfach Angst um ‚sein‘ Kind. Und das ich bei meiner Vergangenheit und bei all dem, was ich Naruto bereits schon angetan hatte, nicht die Idealbesetzung eines potenziellen Schwiegersohnes war, war mir auch irgendwo ziemlich bewusst. Doch ich wusste auch, dass egal, was ich nun sagte oder beteuerte… er würde dem keinen Glauben schenken können. Dazu war einfach viel zu viel passiert. Ich nickte nur, hielt den Blick und im Gegensatz zu ihm blieben meine Augen die Tiefschwarzen, die sie immer waren: „Sollte ich ihn wirklich verletzen, dann bitte ich dich sogar darum, dich nicht zurück zu nehmen und mich zu richten!“ Sein Griff lockerte sich augenblicklich. Sein Sharingan verschwand und wich einer erstaunt hochgezogenen Braue. „Denn mit dem Gefühl, ihm erneut etwas anderes als Glück zugefügt zu haben, könnte ich keinen Augenblick länger leben und sähe deiner Strafe nur sehnsüchtig entgegen!“, ein ehrliches und warmes Lächeln, welches ihn vermutlich nun endgültig die Sprache verschlug, huschte über meine Lippen, „Kakashi… Ich habe alles verloren gehabt, was mir wichtig war und vor mir liegt durch die daraus entstandenen Fehler der Vergangenheit noch ein harter und steiniger Weg, den Naruto von sich aus und aus freien Stücken, warum auch immer, mit mir gehen möchte. Naruto ist meine Familie. Mein bester Freund. Mein Seelenpartner und ja, ich liebe ihn.“ Seine Hand glitt nun fast schon streichelnd über meinen Rücken herunter und er nickte mir zu. Diesmal wirkte es wirklich so, als wäre er der Vater, der sich die Beweggründe seines Schwiegersohnes angehört hatte, warum er einer Liaison zustimmen sollte und der mit der Antwort zufrieden war: „Das wollte ich hören!“, und dann wandte er sich ab und sprang wieder hinüber auf den Tintenadler. Der Widerhall der einzelnen Schritte, die bislang auf ihn zugekommen waren, verstummte augenblicklich ebenso wie deren Echo. Und Hidan war sich auch ziemlich sicher, dass er soeben sein Herz zum letzten Male hatte schlagen hören. Von Fühlen konnte da nicht die Rede sein. Er fühlte generell nichts. Und selbst wenn sein Herz stehen geblieben sein sollte, so war das nicht weiter tragisch. Jashin würde seinen treuesten Anhänger schon nicht vergessen. Doch das, was sich da vor ihm nun abspielte… das konnte nicht real sein! Das war schier ein Ding der Unmöglichkeit. Sie hatten es auch geschafft? Und sie waren wirklich alle hier? Und nicht nur das! Mittig in dieser Gruppe, die nun vor ihm zum Stehen gekommen war, stand jemand, mit dem er hier und in dieser Zusammensetzung bei Weitem nicht gerechnet hatte. Was hatte dieser Kerl hier zu suchen? Warum war er hier? Sollte er nicht bei den Anderen sein… auf der anderen Seite? Und damit meinte er nicht das Jenseits! „Du bist Hidan, nehme ich an!“, sprach dieser Kerl vor ihm, der sich seine rote Weste richtete und imaginären Staub davon herunter klopfte. „Ja, der bin ich! Ist dieser Penner Kakuzu schon da?“, denn woher sonst hätte dieses Empfangskomitee hier wissen können, das er hier war? „Kakuzu ist gefallen!“, kam es trocken erneut von dem Weißhaarigen ihm gegenüber. Der Orangehaarige neben diesem trat nun einen Schritt näher auf Hidan zu und hielt ihm auffordernd seine linke Hand entgegengestreckt: „Mach dir wegen dem keine Sorgen. Er befindet sich bereits wieder in der Wiederaufbereitung. Dafür benötigen wir aber unter anderem auch das, was du bei dir trägst. Gibst du es mir, Hidan?“ Wieso musste der Jashinist plötzlich hörbar laut schlucken? Irgendwie fand er, gerade er und das nervte ihn irgendwo, es total unheimlich, hier mit diesen Gestalten zu stehen und nun auch noch mit ihnen zu quatschen. Verdammte Scheiße! Die waren doch alle tot! Mausetot! Zersprengt, geplättet, zerquetscht, abgesoffen… wie auch immer…TOT! „Pain!“, keuchte er und spürte sogleich die Kugel in seiner Hand pulsieren. Klarer Fall! Das Mistding in seiner Hand wollte eindeutig zu seinem ehemaligen und auch sicherlich sehr toten Leader. „Ich nenne mich nicht mehr Pain. Diesen Namen habe ich abgelegt, da nun meine Ziele andere sind und ich keine leblose Marionette mehr bin!“ Hidan war sich gerade nicht so sicher, ob der Orangehaarige das Ernst meinte, was er da von sich gab. Das mit der Marionette hatte er gerade zwar nicht so ganz begriffen, schließlich war Sasori doch gar nicht hier und außerdem war der Flachwichser eh ein Verräter und war getürmt, aber dieser Pain – Verschnitt, der nun nicht mehr Pain heißen wollte, war sicherlich weiterhin leblos… dachte er… na ja… so sicher konnte er sich da nun auch nicht mehr sein. Kakuzu, Sasori und das blonde Mädchen waren ja schließlich auch wieder da… „Nenn mich Yahiko!“, und dieser Yahiko hielt weiterhin seine Hand ausgestreckt und verlangte somit stumm nach der Herausgabe der Kugel. „Du kannst dich uns gerne wieder anschließen, Hidan. Wie in früheren Zeiten!“, diese sanfte Stimme ließ ihn wieder aufsehen und in die Gruppe starren… da stand Konan und sie lächelte wirklich beruhigend und zustimmend. „Wir können deine Fähigkeiten hier gut gebrauchen und Kakuzu wird auch bald wieder bei uns sein. Die Leader – sama kümmert sich gerade darum. Wir brauchen daher nur…“, der Typ mit den länglicheren roten Haaren und diesen seltsamen Augen hinter dem hünenhaften Weißhaarigen lächelte ebenfalls freundlich, „…die Sicherungskopie seiner Erinnerungen in dieser Kugel!“ Was brauchten sie? Irgendwie war das Hidan gerade zu viel Nonsens, den er nicht verstand und um ehrlich zu sein auch nicht wirklich verstehen wollte. Vor ihm standen vier Gestalten und alle vier waren eigentlich tot. Soviel wusste er. Und nun waren sie ziemlich lebendig und laberten etwas davon, das Kakuzu zwar Matsch oder was auch immer wäre, aber bald auch wieder hier wäre. Waren sie nun alle Jashinisten? Hatte Jashin vergessen, ihm Bescheid zu geben? „Ich glaube, er brauch noch eine Weile, um das hier zu begreifen, Nagato!“, lachte der Weißhaarige und kratzte sich am Hinterkopf, „Lasst uns doch erst einmal in den Versammlungsraum gehen und dann alles nach und nach klären! Hier auf dem Gang ist das doch so ungemütlich!“, daraufhin wandte sich der Größte dieser Gruppe um und ging den Gang, den sie zuvor gekommen waren, wieder zurück, ohne Hidan auch nur weitere Beachtung zu schenken. „Da habt ihr Recht, Sensei!“, kicherte Konan und folgte diesem. Yahiko ließ seine fordernde Hand sinken, nickte noch einmal kurz zum immer noch zur Salzsäule erstarrten Hidan, um ihm so anzudeuten, dass er ihnen folgen möge und drehte sich dann auch um. Nur dieser Nagato betrachtete ihn noch ein wenig länger: „Du kannst natürlich auch hier stehen bleiben!“, er schmunzelte… doch Hidan war vielmehr von dessen seltsamen Augen total irritiert. Früher hatte doch Pain… oh, er meinte, Yahiko, solche Augen gehabt. Nun hatte dieser aber eindeutig normale Pupillen besessen. Und dieser rothaarige Fremde… fand hier irgendwo ein lustiger ‚Wir-tauschen-Körperteile-und-Gliedmaßen-Basar‘ statt und er sollte nun auch irgendetwas dazu beitragen? „Meine Augen irritieren dich, hm?“, Hidan fühlte sich irgendwie ertappt. „Ja, irgendwie waren das Pain – samas Augen damals… schon irritierend!“, so sprachlos hatte sich Hidan selbst noch nie erlebt. Was war nur los mit ihm? „Gut möglich. Ich habe damals aus Yahiko den Pain – sama erschaffen, den du kanntest, aber dieser hat so gehandelt und gesprochen, wie ich es wollte. Ich habe nur meinen wahren Körper im Hintergrund behalten!“ „Egal!“, brauste nun der Silberhaarige plötzlich und sich selbst überraschend auf, „Das war damals! Und ihr seid jetzt hier! Und das schaut nach einer spaßigen Gesellschaft aus! Und da ich gerade eh nichts zu tun habe werde ich ein bisschen hier rumhängen!“, er schritt an Nagato vorbei, auf dessen Lippen sich nun das Lächeln gefestigt hatte und hinter den anderen her, „Also, wie wäre es dann nun mit einer kleinen Rundführung, Rotschopf …und anschließend etwas zu trinken… und damit meine ich kein Wasser!“ Piep. Piep… Piep… Sie spürte die plötzliche Kälte. Wie sie sie niederdrückte. So plötzlich und so überraschend. Spürte ihre ersten eigenen Atemzüge im langsamen Dämmerzustand des Aufwachens. Diese kühle Luft stach wie Nadeln in ihren Lungen. War es etwa schon soweit! Wie lange war sie in dem Zustand gewesen? Sie spürte zudem, wie nach und nach sich ihr Chakra stabilisierte. Hatte man ihre Verbindung unterbrochen? Aber sie spürte doch noch diese Wärme in ihrer Hand! Sie war immer noch da, aber irgendetwas schien nicht mehr zulassen zu wollen, dass sie ihr Chakra weiterhin über ihre Handfläche an die ihr nebenliegende Person abgab und mit ihr teilte. Irgendetwas blockte sie ab. Warf ihr Chakra auf sie zurück und katapultierte ihren Verstand ins Licht. In das Licht der grellen Neonröhren über ihrem Körper. „Sakura…. Sakura – chan… hörst du mich?“ War das nicht Shizunes Stimme? Gab es Probleme oder warum klang die Beraterin ihrer Meisterin so unendlich besorgt? Hatte es nicht geklappt? Hatte ihr Chakra Itachi nicht helfen können? Oder… „Sakura – chan! Du musst aufwachen! Bitte!“ „Hm!“, irgendwie kratzte ihr Hals so unglaublich. Kein anderer Ton wollte sie verlassen. Ihr Körper war so schwer. So unglaublich schwer. Was bitte lag denn da auf ihr drauf, so dass sie sich nicht mehr rühren konnte? „Das sind die Nachwirkungen der Narkose. Du solltest dich jeden Augenblick wieder bewegen können!“, erneut drang die sanfte Stimme Shizunes zu ihr vor. Dieses Licht blendete sie. Stach unnachgiebig intensiv in ihren Augen. So sehr, dass sie tränten. „Itachi?“, gelang es ihr nun doch, seinen Namen über ihre spröden und trockenen Lippen zu bringen. Der Name, der sie die ganze Zeit in dieser Dunkelheit, in welcher sie sich bis eben noch befunden hatte, begleitet hatte. „Tsunade – sama hält die Verbindung zu ihm aufrecht! Du musst nun die anstehende Operation vorbereiten!“ „Operation? Ist ein Heilmittel…“ „Nein“, unterbrach sie die Brünette direkt und Sakura spürte deren warme Hand auf ihrer doch so kalten Wange und wie diese eine der Tränen fort wischte, „Wir haben noch nichts von Naruto – kun oder Sasuke – kun gehört!“ „Warum…“, stellte die junge Kunoichi die nun berechtigte Frage. Warum hatte man es dann gewagt, sie zu wecken und ihre Verbindung zu Itachi zu unterbrechen? Sie spürte noch immer die Wärme seiner Hand und auch seinen Körper neben sich liegen. „Deine Werte sind zu schnell runter. Wir hätten beinahe dich verloren!“ „Egal!“, seufzte die Rosahaarige und erstmalig gelang es ihr, trotz des brennenden Gegenlichtes, ihre Augen zu öffnen. Shizune saß direkt an ihrer Seite und stützte ihren Oberkörper auf der Matratze ab, um mit ihrem besorgten Gesicht direkt über dem ihrem zu sein. Sakura erkannte Erleichterung im Blick der Brünetten. Anscheinend hatte es wirklich eine Zeitlang nicht wirklich gut um sie ausgesehen! Sie schaffte es, ihren Kopf in die andere Richtung zu drehen und erblickte Itachi. Seine Augen waren immer noch geschlossen. Er wirkte so friedlich, als würde er nur tief und fest schlafen. Nur das Piepen der Überwachungseinheiten erinnerte sie daran, wo sie sich hier befanden und auch in welcher misslichen Lage sie waren. Itachis ganzer Körper war gekennzeichnet von den Ranken des Infuin Kai. „Tsunade!“, stöhnte die Kunoichi darüber erschrocken auf und erkannte sogleich die gebeugte Gestalt ihrer blonden Lehrmeisterin hinter ihrem neuen Schwarm. Deren Hand lag auf Itachis Brust auf und deutlich war der hellblaue Schein des Chakras zu erkennen, welches Tsunades Körper konstant verließ und im Körper des Uchihas verschwand. Sie erkannte die Schweißperlen auf der Stirn der San’nin und darüber erschrocken richtete sie sich schneller auf, als ihr Körper es eigentlich zulassen sollte und wollte. Plötzlicher Schwindel packte sie und drohte, sie wieder nach hinten in die Kissen zu pressen, aber das wollte sie nicht zu lassen. „Tsunade!“, wiederholte sie keuchend und erst da schien die ehemalige Godaime zu reagieren und sah sie mit ihren braunen Augen durchdringend an. „Sakura! Fang an, deine Kraftreserven zu mobilisieren. Ich weiß nicht wie lang…“, und da wurde Tsunade von etwas unterbrochen, womit niemand in diesem Raum hier heute noch gerechnet hätte. Es schien als würden die Wände beben, als wäre die Luft schwerer aber zeitgleich auch um so viel klarer. Es war reine Energie! Zum Greifen nah und doch für sie nicht nutzbar. „NARUTO!“, entfuhr es den drei Frauen ziemlich zeitgleich! „Jashin sei Dank!“, und Shizunes Beine gaben nach unter dieser nun für alle Anwesenden erleichternden Aussage und der Hoffnung auf baldige Hilfe. Selbst wenn sie kein Heilmittel hätten und die Anbus weiterhin nach Orochimaru suchen müssten, dann hätten sie dennoch eine wesentlich bessere Chance, Itachi zu retten! Naruto und Sasuke konnten über das Chakra des Neunschwänzigen verfügen. Sie könnten für eine gewisse Zeit Tsunade ablösen. „Wenn wir Naruto – kuns Chakra bereits so deutlich spüren können, dann müssten sie doch bald da sein!“, sprach nun die Beraterin von ihrer knienden Position vor dem Bett und Sakura nickte. „Dann sollte ich mich wirklich darauf vorbereiten! Ich denke nämlich, dass sie Orochimaru gefunden haben! Schließlich macht Naruto keine halben Sachen!“, und zu ihrer eigenen Verwunderung schaffte sie es, ihre Beine über die Bettkante zu schwingen. Shizune sollte Recht behalten. Dieses Schweregefühl schien sie tatsächlich relativ schnell zu verlassen. Langsam löste sie ihre Finger aus der innigen Umklammerung mit den Fingern Itachis, um ganz aufstehen zu können. Ein plötzliches Aufstöhnen Tsunades jedoch ließ gleich wieder jede gesunde Gesichtsfarbe der Rosahaarigen verschwinden. Direkt darauf folgend begannen die Überwachungseinheiten schrill zu piepen. Der Schock darüber saß ihnen noch in den Gliedern und nur leise kam zunächst: „Kammerflimmern!“, über Tsunades Lippen. Dann wurde aus dem andauernden Alarm ein langgezogenes Piepen. „Scheiße! Nicht jetzt!“, schrie die Blonde und ihre Augen weiteten sich bei einem überfliegenden Blick auf den Bildschirm der Herzfrequenzüberwachung. Drei gerade Linien liefen direkt unter dem 0/0 – Wert. „Herzstillstand! Reanimationseinheit! Schnell!“ Sakura, die sich soeben aus dem Bett erhoben hatte, schwankte gefährlich. Nein! Sie dürfte nun nicht so kurz vor dem Ziel versagen! Naruto und Sasuke –kun waren doch bald da! Itachi dürfte nicht sterben! Das langgezogene Piepen blieb. Bohrte sich unnachgiebig in ihren Gehörgang. Hastig kletterte sie zurück auf das Bett, setzte sich breitbeinig auf das Becken des Uchihas, riss Tsunades Hände vom Brustkorb des jungen Mannes und ihre eigenen darauf. „Beatmungsmaske!“, hörte sie noch Tsunades Stimme schreien ehe sie mit ihrem ganzen Gewicht in gleichbleibendem Takt auf Itachis Brust eindrückte und deutlich vernehmen konnte, wie seine Rippen knackten. Tränen trieben sich in ihre Augen, perlten von ihren sonst so rosigen Wangen herunter und landeten knapp oberhalb ihrer Hände auf der blassen Haut Itachis. Das Piepen blieb. Nur jeder ihrer Schläge auf seinen Brustkorb deutete einen Herzschlag an, der von sich selbst aus jedoch nicht erfolgen wollte. Nur die Zahlen über den Linien deuteten einen Atem an, der ihm über die Maschinen eingehaucht wurde, aber von selbst nicht mehr einsetzte. Das dürfte nicht sein! Das dürfte nicht sein! Wieso wollte sein Herz nicht schlagen? Sie hatte doch gespürt, wie schön es schlagen konnte. Hatte doch gespürt, dass es bereit war, auch für sie zu schlagen! Wieso musste es damit nun aufhören? Wieso? „Los! Schlag! Schlag! Verdammt noch mal! SCHLAG!“ Kapitel 25: Kapitel 24: VERLANGEN --------------------------------- Kapitel 24 VERLANGEN Es hatte wirklich nicht mehr lange gedauert. Nur wenige Augenblicke später und wir konnten deutlich die markante Felsformation mit den Gesichtern der Kage in dem weitläufigen Waldstück unter uns am Horizont ausmachen. Mit jedem weiteren Flügelschlag Degozarus oder des weiterhin konstant neben uns her fliegenden Tintenadlers wurden auch die Feinheiten der Köpfe der Kage deutlicher und nun wurde auch das Gerüst erkennbar, welches direkt neben dem übergroßen Abbild der Godaime befestigt war. Man hatte damit angefangen nun auch Narutos Abbild in den Felsen zu schlagen. Irgendwie machte es mich doch schon innerlich ein wenig stolz, das mein blonder Dobe es geschafft hatte. Klar war mir in den letzten Tagen bewusst gewesen, dass er hier und dort mit Hokage angesprochen wurde, dass man ihm Respekt zollte… dennoch… es blieb irgendwo weiterhin für mich schwer begreiflich, wenn man doch manchmal noch den kleinen Trottel von damals neben sich sah. Genau da führte mich nun mein Blick hin. Naruto hatte immer noch den Rikudo – Modus aktiviert und hielt seinen Blick starr auf Konoha gerichtet. Seine Gedanken waren für mich nicht aus seinem Gesicht ablesbar und das machte mich irgendwo stutzig. Aber die eindeutige Sorge war zu erkennen. Sorge um Konoha. Er hatte in den letzten Tagen viel erfahren müssen. Alles Dinge, die ihn als Rokudaime, aber auch als normalen Bürger dieses Dorfes innerlich beunruhigten. Der letzte Krieg war noch nicht lange her. Man konnte noch nicht einmal ansatzweise behaupten, dass dieser schon dabei war in Vergessenheit zu geraten, da drohte schon wieder erneut Gefahr. Als sei uns nicht einmal eine kleine Verschnaufpause gegönnt. Er spürte meinen fragenden Blick auf sich ruhen und wandte sich zu mir herum: „Oi, Teme! Bald sind wir da! Auch wenn ich wegen Tsunade ganz schön… Schiss hab!“, er lachte beschämt und kratzte sich mit breitem Grinsen an der Stirn. Nun lachte ich auch leise: „Du vermöbelst Madara und dann hast du Angst vor einer Blondine, die einen ganzen Kopf kleiner ist als du?“, amüsiert hob ich mit schiefem Grinsen meine Augenbraue. Meine neckische Aussage verfehlte ihre Wirkung nicht. Schmollend blies er die Wangen auf und drehte demonstrativ den Kopf wieder weg: „Du hast ja keine Ahnung , wie O-baa-chan draufhauen kann! Von der hätte selbst Madara noch was lernen können!“ Irgendwo konnte ich mir das aber dennoch vorstellen. Ich hatte Sakuras Schlagkraft auf dem Schlachtfeld gesehen und sie war eine Schülerin der legendären San’nin. Niemand würde gerne freiwillig in der Reichweite dieser beiden Frauen sein wenn sie mal miese Laune hatten oder unter Stimmungsschwankungen litten. „So wie ich das Jutsu hier verstehe beruht es auf einer simplen Verknüpfung eines normalerweise relativ schwachen Fuin sowie des Ninpo: Shiseki Youjin… also, damit wird wohl das befallende Gewebe verschlossen und mit dem Fuin gereinigt. Die Fingerzeichen sind aber ganz schön kompliziert!“, Obito hatte sich mit der Schriftrolle, die wir von Orochimaru erhalten hatten, in einen bequemen Schneidersitz gesetzt und war der Meinung gewesen, diese genauer zu studieren um für alles gewappnet zu sein. Seufzend ließ er das aufgerollte Schriftstück auf seinen Schoß sinken und versuchte, einige der angegebenen Fingerzeichen zu formen. Ich wusste, dass Obito ein durch und durch talentierter und starker Shinobi war, doch das was er dort vollführte sah eher danach aus, als gäbe er sich gerade alle Mühe sich selbst die Finger zu brechen oder zumindest sie alle zu verrenken. „Wenn du so weiter machst wird dich Tsunade im Krankenhaus behalten müssen, Obito!“, sprach Kakashi meine Gedanken aus und wurde direkt von diesem giftig angesehen. „Stör mich nicht in meiner Konzentration, Bakashi!“ „Shiseki Youjin!“, säuselte hingegen Naruto neben mir, den wohl Obitos Bemerkung über das Heiljutsu für meinen Bruder aus seinem Schmollen gerissen hatte, „Das war das Jutsu der Versiegelung für den Juubi, welches die vier Hokage gemeinsam angewendet haben!“ Ich zog zischend die Luft ein. Naruto hatte Recht. Verdammt! Für dieses Jutsu waren vier so außerordentlich starke Shinobi wie die Hokage es waren von Nöten gewesen. Dummerweise waren die nicht mehr unter uns und wir hatten auch aktuell niemanden hier, der sie mit Edo Tensei wiederbeleben könnte. Ich hatte es geahnt! Wir hätten Orochimaru gefangen nehmen sollen! Verdammter Mist! „Das krieg ich hin!“, flüsterte Naruto weiter. Vermutlich mehr zu sich selbst. „Was meinst du?“, meine Stimme klang hingegen schon etwas enttäuschter. War mir doch soeben bewusst geworden, dass wir zwar nun ein Jutsu hatten um Itachi zu retten, aber vermutlich keine Möglichkeit, es umzusetzen. „Ich glaube, ich weiß, was Naruto meint!“, mischte sich nun auch Kakashi ein und es verwunderte mich, dass er die wirklich leise Aussage Narutos hatte von seiner Position auf dem anderen Adler hatte verstehen können. Ich musste gerade wohl wirklich sehr fragend ausgesehen haben, denn Kakashi begann direkt in meine Richtung zu erklären: „Sasuke-kun! Erinnerst du dich an die Inschrift auf dem Stein im Nara-Tempel der Uchiha?“ „Hm! Ja!“, was hatte nun der blöde Stein damit zu tun? „Der letzte Satz?“ „Hm… Zwei Gegensätze können alles erschaffen, wenn sie zusammenarbeiten… so oder so ähnlich, glaube ich!“, ich wusste immer noch nicht, worauf Kakashi hinaus wollte. „Wir brauchen keine Hokage der vergangenen Generationen!“, antwortete nun Naruto, „Obito! Zeige Sasuke die Fingerzeichen. Mit dem Sharingan erlernt er sie wesentlich schneller als ich!“ Ich hatte zwar immer noch keine genaue Ahnung was das Ganze jetzt hier nun sollte, aber Naruto schien eine Chance zu sehen und nur das war mir wichtig. Ich nickte und wandte mich direkt an Obito, der auch nur verstehend den Kopf zur Seite legte und mich angrinste: „Bereit?“ „Wann ist ein Uchiha nicht bereit?“, antwortete ich kühl und Obitos Grinsen wurde breiter. „Genau das wollte ich hören!“ Doch kaum wollte ich mein Mangekyo Sharingan aktivieren, zuckte Naruto neben mir bedenklich zusammen. Ich verharrte augenblicklich, sah ihn direkt an. Erkannte die absolute Sorge und den grenzenlosen Schock in seinen plötzlich matt wirkenden Augen. Er brauchte nichts zu sagen. Sein plötzlich beschleunigter Pulsschlag, das ebenso weite Aufreißen seiner Augen und der starre Blick auf Konoha gerichtet sagte mir irgendwie alles. Etwas Schlimmes war geschehen. Zwischen uns reichte stets ein Blick um zu verstehen, was gerade vor sich ging. Panik schien fast in ihm aufzukommen. Und dann spürte ich es auch. Wie ein warmer Hauch im sonst zu eisigen Flugwind umfing uns ein Luftzug, der zuerst meine Wange streichelte, als wolle sich der Wind behutsam um mein Gesicht legen. Die Brise zog weiter zu Naruto, umspielte ihn und ließ ihn zischend ausatmen. Als wolle sich diese Luftverwirbelung von uns verabschieden. Sie umspielte uns. Berührte uns sachte. Ich bildete mir sogar kurz ein, eine Hand in diesem Luftzug erkannt zu haben. Eine große, männliche Hand… In mir zog sich alles zusammen. Alles. „Sasuke!“, seine Augen zusammengekniffen trafen ruckartig auf mich. Ich hatte das Gefühl, die Flammen seines Rikudo – Modus züngelten nun noch um einiges kräftiger um seinen Körper, „Beeilt euch mit dem Jutsu!“ Und noch ehe ich etwas erwidern konnte, stand ich alleine auf dem Rücken meines Kuchiose – Partners. „Jetzt atme!“ Schweiß perlte ihr bereits von der Stirn, vermischte sich mit den Tränen, die unnachlässig über ihre Wangen liefen. Dieses verdammte dauerpiepsende Geräusch machte sie noch wahnsinnig! Erneut legte sie all ihre Kraft, die ihr noch verblieben war sowie ihr Chakra in die Hände und presste den Brustkorb des unter ihr liegenden Uchihas. Shizune war soeben heraus geeilt und wollte vom Klinikdach aus Ausschau nach ihren Freunden halten. Wenn es irgendwo einen Gott gab, egal wer, so solle er doch bitte in diesem Moment dafür Sorge tragen, dass dieser vermaledeite Monitor andere Werte als diese aussichtslosen anzeigte! Tsunade sammelte ebenfalls Chakra in ihren Händen, legte diese dann auf Sakuras und sie spürte, wie das Chakra ihrer Lehrmeisterin durch ihre Hände hindurchfloss und ebenfalls in den Körper des Schwarzhaarigen überging. Ein kurzes Aufpiepsen. Ein Aufflackern auf dem Monitor. „Wir… wir haben einen schwachen Puls!“, keuchte eine der Schwestern direkt neben Sakura und obwohl die Kunoichi wusste, dass dies in ihrer derzeitigen Lage gar nichts heißen konnte, spürte sie ein wenig diese Hoffnungslosigkeit in sich schwinden! „Ja!“, entfuhr es ihr unter der körperlichen Anstrengung der Wiederbelebungsmaßnahmen, „Atme! Itachi! Atme!“ Sein Herz schien noch nicht zu begreifen, aber Sakura spürte ein ganz schwaches Heben und Senken der Brust unter ihr, was darauf deutete, dass der Uchiha das eigenständige Atmen begonnen hatte. Doch auch wusste sie, dass wenn sie nun unterbrechen würde, dann würde dieser Zustand nur wenige Augenblicke andauern. Seine Lungen waren zu sehr von dem Tumor befallen und sein Körper wohl durch die lange Krankheit geschwächt. Sollte sie hier auch zu den gleichen drastischen Maßnahmen greifen wie damals auf dem Schlachtfeld bei Naruto? Itachi hatte nicht die Selbstheilungsfähigkeiten wie ihr ehemaliger blonder Teamkamerad. Sie würde vielleicht alles nur noch schlimmer machen. „Sakura!“, riss sie die blonde Godaime aus ihren Gedanken, „Dein Chakra neigt sich…“ „Ich weiß! Tsunade-sama! Ich weiß!“, erneut lief ihr ein Schwall Tränen über die Wangen. Sie wusste, dass sie dabei war ihre äußersten Grenzen zu durchstoßen. Sie hatte einfach noch nicht genug Kräfte sammeln können nach dem künstlichen Koma und nun drohte ihr ihr eigener Körper einen Strich durch die Rechnung zu machen. Es würde nicht mehr lange dauern und sie würde vor Erschöpfung zusammenbrechen und dann wäre niemand mehr hier in der Lage, Itachi zu helfen. Das dürfte sie nicht zu lassen! Sie war nicht mehr das kleine, schwache Mädchen von damals! Sie hatte nicht umsonst all die Jahre so hart trainiert um ihren Teamkameraden in nichts nach zu stehen. Um ihnen keine Last mehr zu sein, die sie ständig beschützen mussten. Sie wollte auch beschützen können. Naruto. Sasuke. Sai. Kakashi. Yamato. Ihr Team 7. Und sie war ein wichtiger Teil dieses Teams. Das wusste sie und für dieses Wissen hatte sie lange gebraucht weil sie lange Zeit selbst so sehr an sich gezweifelt hatte. Sasuke und Naruto hätten allen Grund von ihr enttäuscht zu sein, wenn sie hier versagen würde! Keuchend setzte sie die Herzmuskelmassage fort. Ließ weiterhin ihr Chakra in den Körper fließen, welches von Tsunade weiterhin bestärkt wurde. Ihre Sicht wurde bereits verschwommener. Das dürfte nicht sein. Nicht jetzt: „Das… ihr… Uchihas… immer… so… stur… sein… müsst! SCHLAG ENDLICH!“ Eine unglaublich warme Hand legte sich auf ihre Schulter. Ließ sie erschrocken aufkeuchen und ihren Kopf in den Nacken werfen. Hitze durchflutete sie. So unendlich stark. Belebend. Berauschend. „Das die sture Bastarde sind stimmt, echt jetzt!“ Ihre Augen weit aufgerissen richteten sich auf den Menschen neben sich, den sie so sehnsüchtig erwartet hatte und der nun hier war. Sie hörte bereits Tsunades erleichtertes Aufschluchzen. Hatte die Godaime etwa auch mit den Tränen zu kämpfen gehabt. „Na…Naruto!“, wie gerne wäre sie dem Blonden erleichtert um den Hals gefallen, doch sie konnte unter keinen Umständen ihren Kampf hier um Itachi unterbrechen. Naruto spürte ihre Freude über sein plötzliches Erscheinen auch so. Er lächelte sie zwar an, doch auch sie sah in den sonst so blauen Augen die grenzenlose Sorge. Seine rechte Hand ruhte auf ihrer Schulter und das unendlich wirkende starke Chakra des Kyuubi schoss in sie hinein. Stärkte sie. Auch Tsunade schien von Naruto bedacht worden zu sein, denn auch ihr Chakra floss nun um einiges kräftiger und unterstützte sie weiterhin in ihrem Tun. Narutos linke Hand legte sich nun knapp oberhalb ihrer Hände auf Itachis Brust und er schloss seine Augen. Sakura konnte spüren, dass sich der Hokage zu konzentrieren schien, denn schließlich sah sie es deutlich an dem intensiveren Schein der ihn umzüngelnden Flammen. „Sasuke kommt jeden Augenblick. Er erlernt noch das Jutsu, welches uns Orochimaru gab!“, wisperte er leise und die Kunoichi wagte es nicht mit weiteren Fragen zu stören, denn ihr Blick ruhte auf dem Monitor, der soeben vom langgezogenen Piepen in ein rhythmisches übergegangen war. „Jutsu?“, fragte schließlich doch die Godaime nach. „Ja. Kombination aus Fuin und Shiseki Youjin!“ Tsunade schluckte hörbar laut: „Das ist kein Jutsu, was man mal eben so schnell erlernen kann! Zudem ist es für ihn alleine nicht zu bewerkstelligen. Das setzt mindestens vier Shinobi auf Hokage Niveau voraus und…“ „Oder zwei Shinobi auf Rikudo Niveau!“, unterbrach sie der Jüngere und schien dabei sogar zu grinsen, „Kurama?“ Hm, ja. Bin da. Kann ja auch nicht weg! „Halt dich bereit! Du wirst meinen Körper übernehmen und mit Sasuke die Fingerzeichen formen. Kriegst du das hin, alter Freund?“ Tsunade und Sakura betrachteten sich gegenseitig verwundert. Es war immer wieder seltsam wenn der Blonde in scheinbaren Selbstgesprächen verwickelt war. Willst du mich verarschen?, der Biju brummte verächtlich in seinem Inneren. Hättest ruhig eher sagen können, dass ich mir das merken soll was der Uchiha-Bengel da gerade zusammenbastelt. „He he! In der Eile nicht dran gedacht!“ Das muss ich dir aber lassen… deinen Vater hättest du alt aussehen lassen bei dem Tempo, was du gerade drauf hattest! Naruto lief bei diesem Kompliment schon leicht rot an und war seinem aktuellen Modus gerade sehr dankbar, dass dieser keine verräterischen Gesichtsfarben zeigen konnte. Okay. Ich hab das Jutsu drauf und der Uchiha auch. Der andere Uchiha weiß dann noch die kleineren Dinge drum herum. Ungefähre Ankunft des Bengels in etwa zwei Minuten. Ich war so frei ihm zu sagen wo du bist! „Danke, Kurama! Dann fangen wir mal an! Und benimm dich!“ Als hätte ich mich schon mal jemals nicht benommen! Naruto wollte noch die Augen verdrehen und die unzähligen Beispiele aufzählen, welche die letzte Aussage seines Freundes sehr gut widerlegen konnten, aber dazu kam er gar nicht mehr. Er spürte das sanfte Zurückdrängen seines Geistes. Sein eigenes Sichtfeld wurde immer kleiner. Die schwarzen Rahmen darum immer größer. Bis ihn schließlich komplette Dunkelheit umfing und er sich im Siegelraum in seinem Inneren wiederfand. Degozaru hatte noch nicht einmal landen brauchen, da war ich schon von seinem Rücken gesprungen und neben dieser brünetten Beraterin von Tsunade, ich glaube ihr Name war Shizune, gelandet, welche erschrocken über meine Handlungsweise einen guten Meter vor mir zurück sprang. Sie öffnete gerade den Mund, als ich sie auch schon, leider auch etwas unfreundlicher klingend als von mir beabsichtigt, mit einem: „Zimmer B208 befindet sich wo? Stockwerk?“, anfuhr. Schnell griff ich in meine Tasche und zog meine noch in meinem Besitz verbliebene Schriftrolle hervor. Die Andere war schließlich noch im Besitz von Kakashi und Obito, deren Adler gerade in unmittelbarer Nähe zur Landung ansetzte. Ich entrollte sie in einer flüssigen Bewegung, biss mir in den Daumen und schmierte hastig eine dünne Blutspur über das niedergeschriebene Siegel: „Kuchiose no Jutsu!“ Es erschienen mehrere kleinere Phiolen, deren Inhalt eindeutig war und dadurch ihr Wert unermesslich, doch ich wusste, dass ich Shizune vertrauen konnte, was das anging: „Finde heraus, welche passend sind. Sie sind mit den Namen der ursprünglichen Eigentümer beschriftet!“ Ihre Augen weiteten sich bei dem Anblick der unzähligen Augen des Uchiha-Clans. Nur Ton Ton zu ihren Füßen quiekte über die Anzahl erschrocken auf. Doch irgendwie dauerte mir ihre Reaktionszeit nun zu lange und ich war noch nie der geduldigste Mensch. Zudem beschäftigte mich ebenso noch Kuramas kurzweiliger Besuch in meinen Gedanken. Er wollte das Jutsu von mir gezeigt bekommen, berichtete kurz über Itachis deutlich verschlechterten Gesundheitszustand und das mein Dobe deswegen so fluchtartig verschwunden war, um ihn in diesem Zimmer B208 aufzusuchen. Ebenfalls sollte ich meinen Rikudo – Modus aktivieren und mich nicht über veränderte Verhaltensweisen Narutos wundern. Was er damit allerdings meinte blieb mir zunächst schleierhaft. Mit einem genervten: „Tzz!“, auf den Lippen wartete ich Shizunes Antwort gar nicht ab sondern sprintete los und sprang vom Dach der Klinik. Ich hatte schon viel Zeit in diesem Gebäude verbracht und würde es auch ohne ihr zeitraubendes Gestottere wesentlich schneller finden. Als meine Füße den weichen Erdboden des Blumenbeetes neben dem Haupteingang des Klinikums nach meinem Sprung aus dem fünften Stock berührten, machte ich mir schon keine weiteren Gedanken mehr um diese Person, die ich mit meinem Adler auf dem Dach zurück ließ. Nun zählte nur noch Itachi! Ein Wimpernschlag später stand ich schon vor dem Wegweiser Nahe der Rezeption des Krankenhauses und aktivierte mein Sharingan um eine schnellere Übersicht zu bekommen. Nicht mal einen Atemzug später war ich auch schon wieder verschwunden und hinterließ auch dort fragende Gesichter. Egal. Keine Zeit. Nebengebäude, zweiter Stock, dritte Türe links. Das war alles, was ich wissen wollte. Und noch ehe ich diese Daten in meinen Gedanken nachgegangen war stand ich auch schon vor dieser Tür. Ich war zwar nicht so schnell wie der Sohn des gelben Blitzes von Konoha, aber auch mein Tempo konnte sich sehen lassen! Ich riss die Tür auf und stockte erst einmal in meiner Bewegung bei dem Bild was sich mir bot. Sakura saß schwitzend, keuchend und breitbeinig auf der Hüfte meines Bruders und presste im regelmäßigen Takt ihr vermutlich komplettes Körpergewicht über die gestreckten Arme auf dessen Körper. Tsunade hielt dabei eben diese auf dem Brustkorb aufliegenden Hände mit ihren umschlossen und ich erkannte einen deutlich starken Chakrafluss. Im Hintergrund liefen fast schon hysterisch drei weitere Medicnins oder Schwestern oder was auch immer die hier für einen Status hatten und kontrollierten irgendwelche Gerätschaften, die alle in irgendeiner Form irgendwelche Geräusche von sich gaben. Und dann stand da noch mein Freund inmitten dieses Chaos und grinste mich so seltsam an, dass mir trotz der Sorge, die in mir herrschte wegen dem Zustand meines Bruders, ein Frösteln quer den Rücken herunterlief. Das war nicht Naruto. Und während mein Gehirn noch diese Feststellung formte erkannte ich die roten Augen in der sonst so gelb-orange-flammenden Gestalt Narutos. „Auch endlich da, Bengel!“, Narutos Stimme klang so unendlich viel tiefer. „Kurama! Alles bereit soweit?“, ich wollte gar nicht näher darauf eingehen. Ich wollte nur meinen Bruder retten und wenn dies nur möglich war wenn Naruto diesem Fuchs seinen Körper komplett zur Verfügung stellte, dann sollte es so sein. Hastig trat ich an seine Seite. „Hier ist alles bereit… nur du noch nicht!“ Ich verstand sofort… und sogleich wurden alle Anwesenden in diesem doch recht überschaubaren Raum von dem Aufstrahlen eines weiteren Rikudo – Modus geblendet. „Jetzt bin ich wirklich auf eine gute Erklärung für das Ganze hier gespannt!“, brummte er laut vernehmlich und stemmte seinen einzig verbliebenen linken Arm in die Hüfte, während er sich mit erhobenem Haupt fast schon missbilligend das Zeichen über der Eingangstür vor sich betrachtete. Hi no Kuni – das Reich des Feuers. Neben ihm stand noch immer reichlich verschüchtert der mindestens drei Köpfe kleinere Jonin, den er am Eingangstor Konohas praktisch überrannt hatte und der ihm dann in aller Hast gefolgt war. Keuchend und schnaubend stützte er sich vorn über gebeugt mit den Händen auf seinen Knien ab und versuchte nach Luft zu schnappen, doch Ay ignorierte dieses unprofessionelle Verhalten. Tsunade hatte wohl bei weitem nicht so viele qualifizierte Shinobi unter sich gehabt, wie er angenommen hatte. Wie sonst ließe es sich erklären, dass er ohne großen Widerstand bis in die Dorfmitte vor den Hokageturm vordringen konnte? „Rai… Raikage-sama!“, kam es brüchig von dem Kleineren und er schielte nun doch etwas grimmig zu ihm herunter. Eins musste er sich allerdings eingestehen: Diese Konohanins waren schon zähe kleine Kerle. Dieser Eine hier neben ihm hatte doch wirklich mit ihm Schritt halten können. Wo der Rest seiner Kollegen von der Torwache war, wusste er allerdings nicht. Vielleicht beschäftigten die sich gerade mit dem Tsuchikage und der Mizukage. Die hatte er schließlich in seiner innerlich immer weiter anwachsenden Wut schon bei Sichtweite Konohas weit hinter sich zurückgelassen. „Wir haben sie erwartet!“, kam es erneut von dem Braunhaarigen und Ay hob eine Braue. „Das will ich auch hoffen! Wenigstens das sollte man doch noch erwarten können, wenn es der neue werte Hokage nicht für nötig befindet zu Versammlungen von größter Wichtigkeit aufzutauchen!“ „Ach, Ay…!“, seufzend drang nun eine äußerst gelangweilt klingende weibliche Stimme an sein Ohr und er warf einen Blick zurück über seine breite Schulter. Sie hatten doch tatsächlich mit ihm Schritt halten können. Wahrscheinlich war Onoki geflogen. Nicht wahrscheinlich. Ganz sicherlich sogar. Mei warf sehr gestenreich ihre langen Haare nach hinten und stellte sich sogleich an seine Seite. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sehr viele Blicke auf ihm ruhten. Anscheinend waren die Dorfbewohner von Konoha eine solche Erscheinung wie ihn nicht gewöhnt. Konnte er auch irgendwo verstehen. Er war ja auch selbst schon lange nicht mehr in Konoha gewesen. Das letzte Mal, dass er hier gewesen war, war zu Zeiten des dritten Krieges gewesen, wo er selbst noch ein einfacher Shinobi war und sein Vater das Amt des Raikage bekleidet hatte. „Also, mein Kleiner!“, Mei Terumi beugte sich nun etwas zu dem japsenden Jonin über, „Wo finden wir denn nun den Hokage?“ „Und den Kazekage am Besten noch dazu!“, brummte der weißhaarige Hüne und ignorierte den stechenden Seitenblick der Mizukage. „Ähm… Mizukage – sama, nehme ich an?“, kam stattdessen die Gegenfrage und Mei beugte sich nun nach hinten um hinter vorgehaltener Hand laut aufzulachen: „Ach nein! Wie unhöflich von mir! Habe ich mich doch gar nicht vorgestellt!“, während sie sich doch innerlich fragte, ob diese unabsichtliche Unhöflichkeit es war, die die potenziellen Heiratskandidaten vor ihr zurückschrecken ließen, „Ja, ich bin die derzeitige Mizukage von Kirigakure, Mei Terumi!“ Sie reichte dem jungen Mann vor sich mit einem freundlichen Lächeln auf ihren Lippen die Hand, welche dieser nun auch fast ebenso freundlich ergriff. „Genma Shiranui! Sehr erfreut!“, er deutete eine leichte Verbeugung an, welche Meis Lächeln noch verstärkte. In ihren Augen hatte sie nichts gegen die Konohanins einzuwenden. Schienen sie doch alle zur Höflichkeit einer Dame gegenüber erzogen worden zu sein! „Wie bereits gesagt, ihr werdet bereits erwartet. Shikamaru Nara, der erste Berater unseres werten Hokage, hat alles für die bevorstehende Konferenz in die Wege geleitet!“, fuhr nun der Jonin aus Konoha fort und ignorierte dabei beflissentlich die eindeutige Begutachtung der Mizukage. Als ihr Blick auf ihn dann doch etwas intensiver wurde kratzte er sich beschämt am Kopftuch. Irgendwie wurde ihm das hier, so allein unter den ganzen hohen Persönlichkeiten, doch etwas unheimlich. „Und wo sind die beiden vermissten Kage?“, neben dem Raikage erschien nun ein weiterer Shinobi aus Kumogakure. Genma war sich doch reichlich sicher, diesen damals auf dem Schlachtfeld gesehen zu haben. Er hatte äußerst dunkle Haut, was für einen Ninja aus Kumogakure keine Seltenheit war, stechende schwarze Augen und weißes Haar. Genma war sich sicher, dass der offensichtliche Berater des Raikage auf den Namen Darui hörte. „Kazekage Gaara-sama befindet sich noch auf einer Mission mit einigen Shinobi aus unserem Dorf. Er ist aber bereits unterrichtet und was unseren Hokage angeht…“, er unterbrach sich selbst und man merkte ihm die Unsicherheit an, „…da weiß ich ehrlich gesagt auch nichts Genaues. Das fällt in den Aufgabenbereich seiner Anbu und von Nara-san!“ Über seine Antwort erntete er nur ein Schnauben seitens des Raikage. Was anderes hatte er auch irgendwo nicht von diesem erwartet. Dieser Raikage schien nicht der geduldigste Mensch zu sein. „Gaara war bereits auf dem Weg zu euch nach Kumogakure!“ Diese Stimme war neu in ihrer mittlerweile stetig anwachsenden Runde und alle Blicke richteten sich nun auf das rote Dach des Windfangs über der breiten, hölzernen Eingangstür des vorliegenden Hokagegebäudes. Dort hockte ein weiterer Jonin aus Konohagakure und Genma atmete innerlich erleichtert aus, als er erkannte, wer dies war und aus der Tatsache heraus, nun nicht mehr allein den doch recht seltsamen Gästen Rede und Antwort stehen zu müssen. Der Grauhaarige über ihren Köpfen schien sich jedoch nicht aus seiner bequemen Sitzposition herausbewegen zu wollen. Viel zu sehr gefiel ihm die Tatsache, dass er nun ohne weiteres alles genau überblicken konnte. Sie waren tatsächlich alle relativ zügig hier aufgetaucht. Das bewies ihm einmal wieder die Ungeduld des Raikage, welche er zu Kriegszeiten als einer der Kommandanten der Shinobiallianz schon einige Male miterleben dürfte. Ein Seufzen entfuhr ihm. Jedoch mehr ein erleichtertes. Irgendwie fühlte er sich nun doch dankbar dafür, nun Naruto als Vorgesetzten zu haben und nicht jemand so impulsiven wie den Raikage. „Kakashi! Ihr seid zurück?“, rief ihm stattdessen sein alter Freund und Kamerad Genma entgegen und er antwortete ihm gegenüber mit einem Nicken, ehe er im ruhigen Ton weiter an das Oberhaupt von Kumogakure sprach. „Wir entsandten jedoch umgehend einen Adler. Demnach denke ich nicht, dass sich der Kazekage so sehr verspäten wird!“ „Und was ist mit eurem Bengel?“ „Raikage-sama meint, wo sich denn der werte Hokage befindet!“, korrigierte Darui seinen Vorgesetzten. Irgendwie wollte er hier, mitten auf dem Dorfplatz von Konoha, nicht auch noch durch Unhöflichkeiten auffallen. Sie stachen eh schon viel zu sehr ins Auge durch ihr bloßes Erscheinungsbild. „Naruto ist im Krankenhaus!“ „Im Krankenhaus?“, rief Onoki erschrocken aus, „Man hat uns gesagt, es sei auf Shimagame alles geglückt!“ „Keine Sorge, werter Tsuchikage!“, nun erhob Kakashi sich doch und sprang genau in den Eingangsbereich vor die Ankömmlinge, „Er hilft bei einer größeren OP bei seinem…“, er zögerte, kratzte sich dann etwas grüblerisch am Kopf, ehe er mit einem breiteren Grinsen fortfuhr, „…ja, so kann man das schon sagen… bei seinem Schwager aus!“ „Sein Schwager? Ich wusste nicht einmal, dass der junge Hokage verheiratet ist!“, entfuhr es Mei, sich gedanklich darüber aufregend, dass es selbst diesem hyperaktiven Wicht gelungen war, noch vor ihr unter der Haube zu sein. Kakashi lachte laut auf. Das hier schien doch mehr Spaß zu machen, als er ursprünglich gedacht hätte. Sollte er nun das sogenannte Outing seiner ehemaligen Schüler vornehmen… vor den Oberhäuptern der anderen Reiche? „Naruto ist verheiratet?“, eine weitere Neuerscheinung präsentierte sich nun im Licht der bereits untergehenden Sonne auf dem nun immer kleiner erscheinenden Vorplatz. „Oi! Gaara! Bist ja doch schon da!“, nutzte Kakashi doch direkt diese kleine Störung um von dieser Naruto-Thematik abzulenken. So lange konnte doch keine OP andauern, oder? „Ja. Auf halben Wege erreichte mich dein Adler. Ganz schön viel Wirbel wegen einer Konferenz!“, Gaara schien nicht die beste Laune zu haben. Irgendwo verständlich, wenn man binnen weniger Stunden von einem Punkt zum nächsten geschickt wurde, „Was ist mit Kankuro?“ „Er befindet sich ebenfalls im Krankenhaus!“, lautete die knappe und wahrheitsgetreue Antwort des Kopierninjas. Ihre Adler waren direkt nach ihrer Ankunft in Konoha zum Klinikum geflogen, weil Sasuke ihnen mitgeteilt hatte, dass man dort Naruto auffinden würde. Doch kaum waren sie dort gewesen, war der junge Uchiha wie der Blitz verschwunden und das war wortwörtlich zu nehmen. So hatten sie Kankuro in die Obhut von Shizune gegeben, welche ihnen auch sogleich verkündet hatte, dass es nicht gut um den älteren Uchiha stand. Sai war mit Obito gemeinsam in das Uchiha - Viertel zurückgeflogen. Schließlich sollte es im Dorf noch nicht so sehr die Runde machen, dass auch nur einer der Uchihas wieder unter ihnen lebte und Kakashi, der wusste, dass sich die Kage auf dem Weg nach Konoha befanden, beschloss sich dieses Ankommen einmal in Ruhe anzusehen. Schließlich waren Tsunade, Naruto und Shizune gerade beschäftigt und so wie er den jungen Nara kannte, der jedweden Stress vermied, würde es auch noch etwas dauern, bis dieser hier auftauchte. „Wie war das nun mit Naruto?“, wieso interessierte sich der Kazekage so sehr für Narutos Familienstand… zumal dieser ja eigentlich keinen hatte. Kakashi seufzte. Hätte er bloß den Mund gehalten: „Itachi Uchiha befindet sich gerade im OP. Dort wird das Chakra des Kyuubis benötigt für ein sehr kompliziertes Jutsu und daher befinden sich Naruto und Sasuke gerade dort!“ „Aber wenn Itachi Uchiha sein Schwager sein soll… ich wusste nicht, das er eine Schwester hat!“, die Hellste schien diese Mizukage nicht zu sein. „WAS?“, schrie dagegen der Raikage plötzlich auf und der Kopierninja war sich sicher, dass er mehr als nur eine Zornesfalte auf dessen riesiger Stirn sehen konnte, „Itachi Uchiha lebt!“ „Ups!“, Kakashi beschloss innerlich, sich nie wieder über die Intelligenz anderer lustig zu machen, solange nicht geklärt war, warum sein Mund neuerdings in Naruto-manier schneller sprach als das sein Kopf mit Denken hinterherkam. „Wie kann das sein? Sind denn hier in Konoha alle schier verrückt geworden?!“, Ay begann in riesigen Schritten wie ein wütender Tiger im Käfig vor Kakashi und dem neben ihm stehenden Genma, welcher sichtlich langsam den Kopf zwischen den Schultern verschwinden ließ, auf und ab zu laufen, „Zuerst wird euer Hokage zum Fuchs, dann erfahre ich, das er mit dem Uchiha", “ er blieb vor der Mizukage stehen und funkelte sie an, „und ich meine DEM Uchiha, in irgendwelchen Flitterwochen befindet“, unpassenderweise musste Kakashi bei diesem Wort schmunzeln, „dann tauchen weder er noch dieser andere Rotzlöffel auf…“ „Ich bin anwesend!“, brummte Gaara schon eher beleidigt klingend, „Und die Bezeichnung ignoriere ich nun einmal des Frieden willens!“ Ay, der es durch und durch nicht mochte, wenn man ihn unterbrach, schien Blitze aus seinen Augen auf den wesentlich jüngeren Rothaarigen zu schießen, welcher davon aber wenig beeindruckt schien und nur mit verschränkten Armen vor der Brust und emotionslosen türkisen Augen den Blick erwiderte: „Egal! Jetzt sind wir hier! Die Kacke ist am Dampfen und dann sagt man uns so zwischen Tür und Angel…“ „Wie passend!“, flüsterte der Grauhaarige und linste leicht hinter sich zur offenen Tür des Hokagegebäudes. „… das dieser Verräter… dieser Mörder… dieser… dieser… Akatsuki hier mal eben operiert wird! Vermutlich um sein Leben zu retten!“ „Das haben Operationen so an sich!“, diesmal flüsterte Genma in Kakashis Richtung und er konnte im sichtbaren Auge des Kopierninjas erkennen, dass dieser den Wutausbruch des Raikage nicht wirklich den Respekt zollte, den er vermutlich damit bezwecken wollte. „Also… mich stört das nun nicht so wirklich…“, warf Mei etwas leiser ein. In ihren Augen war dies wirklich nicht weiter theatralisch. Die Uchihas sollten den Gerüchten nach allesamt schöne Männer sein… und Sasuke Uchiha hatte ihr das damals nur bestätigt… ein wirklich hübsches Exemplar! Davon einer mehr… Auch sie schien wenig beeindruckt von dem in ihren Augen veranstalteten ‚Affentanz‘ des Raikage. Schließlich hatte sie sich in den vergangenen Wochen wirklich daran gewöhnt. Und Darui konnte sie ansehen, dass er gerade wirklich froh darüber war, dass sein Vorgesetzter mal anders Dampf abließ als an einem nächstliegenden Tisch. „Itachi Uchiha sowie Sasuke Uchiha waren diejenigen, die während des letzten Krieges dafür sorgten, dass das Edo Tensei, welches uns allen so viel Mühe abverlangt hatte, aufgelöst wurde! Anstatt hier unseren Vorplatz zusammen zu schreien, werter Raikage-sama, möchte ich sie doch darum bitten, sich zu beruhigen und sich erst einmal mit den Fakten vertraut zu machen. Alles andere würde nur zu unnötigen Streitereien und Diskussionen führen, für die wir derzeit keine Zeit haben und das wäre doch wirklich… nervig!“ Besser hätte Kakashi Shikamarus Einwand auch nicht rüberbringen können. Deutlich genervt aufseufzend war der braunhaarige Jonin neben ihm erschienen und griff sich an die Stirn um den aufkommenden Kopfschmerzen entgegen zu wirken. Doch dieser wusste, dass sich diese sicherlich nicht vermeiden ließen… denn er hatte es geahnt, dass das hier kein Vergnügen werden würde! Da saß ich nun. Zusammengekauert, nach vorne gebeugt, auf einem wirklich unbequemen Holzstuhl. Mein Gesicht ruhte in meinen Händen. Meine Augen waren geschlossen. Zu viel war in den letzten Minuten oder gar Stunden geschehen und die ganzen Bilder in meinem Kopf spielten sich immer und immer wieder ab. Die beruhigende Hand Narutos auf meiner Schulter nahm ich kaum noch wahr. Das war alles so verdammt knapp gewesen. So verdammt knapp! Kaum war ich in den Rikudo – Modus gewechselt, hatte Sakura mit einer flüssigen Bewegung Itachis kompletten Brustkorb mit einer in ihrer Hand geschmiedeten Chakraklinge geöffnet und den knöchernen Brustkorb geweitet. Die darunterliegenden Lungenflügel und das Herz lagen offen vor uns. Ich werde dieses Bild niemals vergessen. Es ist wirklich etwas anderes, wenn man auf einem Schlachtfeld steht und dort das Blut und all das sieht als wenn man es auf einem Bett innerhalb eines Krankenhauses miterleben muss. Zumal wenn es sich dann dabei um den eigenen Bruder handelt! Itachis Lungenflügel waren fast komplett schwarz. Ich werde auch dieses darüber schockierte Luftholen Tsunades nie wieder aus meinem Gehörgang bekommen. Itachi musste wahnsinnige Schmerzen in all den Jahren gehabt haben. Und dennoch hatte er sich gezwungen, an seinem Leben festzuhalten, weil er mir damals meine Rache ermöglichen wollte. Meine dämliche, kindische Rache. Ich bin so ein Idiot! Ich hatte dann einfach keine Zeit mich mit dem aufkommenden Gefühl der Übelkeit, welches mich da packte, zu befassen, denn ab da ging alles sehr schnell. Naruto, eigentlich Kurama, hatte sich mir gegenüber gestellt und wir begannen die Fingerzeichen für das Shiseki Youjin zu formen. Und es funktionierte tatsächlich! Naruto sollte Recht behalten! Ich hatte in diesem Moment das Gefühl, dass ich ihn leise: „Siehste, Teme!“, lachen hörte in meinem Inneren. Dieser Bannkreis umfasste jegliches schwarze Gewebe und schien es zu umschließen. Kurz war ich irritiert, weil die an meinem Bruder angeschlossenen Geräte nun wieder alle laut schrillten. Das lag jedoch daran, das wir auch seine lebenswichtigen Körperfunktionen von seinem eigentlichen Körper abgeschnitten hatten. So erklärte es mir zumindest Tsunade, bis diese von einer hereinstürmenden Shizune unterbrochen wurde. Ich hatte aus dem Blickwinkel erkennen können, wie diese der Godaime die Schriftrolle überreichte, an welcher ein zusätzlicher Zettel klebte. Vermutlich hatte Obito seine Erkenntnisse, die er noch aus Orochimarus Schriftstück entnehmen konnte für die Medicnins zusammengefasst, damit wir hier schneller agieren konnten. Wie automatisch fingen wir dann an in wirklich beachtlichem Tempo die Fingerzeichen für das Fuin zu formen, welches das schwarze Gewebe innerhalb des Youjin herauslösen würde. Und es funktionierte wirklich! Ich wusste, dass Orochimaru ein hervorragender, wenn auch besessener Shinobi mit medizinischen Kenntnissen war, aber ich hätte niemals gedacht, dass es wirklich so reibungslos funktionieren würde. Langsam wurde die weißlichen, durch das zirkulierende Blut rosig wirkenden einzelnen Lungenbläschen sichtbar. Sein noch still in der offenen Brust gebettetes Herz wurde sichtbar. Sakura hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen, so sehr kämpfte sie mit ihrer Fassung. Doch selbst als all das bösartige Gewebe verschwunden war, war Itachis Leben noch nicht gerettet. Nun lag es an Sakura und Tsunade. Wir lösten das Jutsu auf und dann ging alles ganz schnell. Ich sah noch, wie Sakura sich blitzartig Itachis Herz schnappte, es behutsam in ihre Hand nahm und den erschlafften Muskel massierte um ihn wieder zum eigenständigen Schlagen zu bewegen. Shizune hingegen hatte mich und Naruto an den Armen gepackt und uns nach draußen vor die Tür gezerrt. „Ihr wartet hier! Jetzt liegt es allein an Itachi!“, waren ihre Worte gewesen, während sie an uns vorbeirauschte und am Ende des Ganges verschwand. Naruto und ich standen nun vor dieser Zimmertür B208 und wir lösten den Rikudo – Modus zeitgleich auf. Erst in diesem Moment spürte ich diese immens schwere Last auf meinen Schultern, welche sich dort wohl die ganze Zeit angesammelt hatte und meine weichen Knie und dies schien auch mein Freund zu spüren, denn er schob mich auf eben jenen Stuhl, auf welchen ich nun saß und wie paralysiert die Zimmertüre anstarrte. „Itachi schafft das schon!“, versuchte Naruto mich zu beruhigen und strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken. „Hm!“, war alles, was mir über die Lippen kommen wollte. Zu sehr beherrschte mich diese innere Anspannung. „Beinahe hätten wir auch Sakura-chan verloren!“, flüsterte er und ich merkte, wie ich ruckartig meinen Kopf herumriss und nun ihn fixierte. „Als ich kam… nur noch wenige Sekunden und ihr Chakralevel wäre so weit runter gewesen…“, er stockte. Und obwohl seine Augen etwas ganz anderes sagten, schmunzelte er: „Das war echt auf den letzten Drücker, was, Teme?“ Ich war zu keinerlei Regung in meinem Gesicht fähig. Scheiße, verdammt! Wenn Naruto es durch den Rikudo-Modus nicht rechtzeitig gespürt hätte… dann wären beinahe unsere ganzen Mühen umsonst gewesen und Sakura wäre auch noch drauf gegangen! Erneut wischte ich mir mit meinen Händen durch das Gesicht. Spürte, dass ich doch nicht so perfekt darin war, meine Tränen zu unterdrücken und verwischte sie über meine Wangen. Was soll’s. Naruto konnte ich eh nichts vormachen und hier war gerade auch niemand, vor dem ich es verstecken müsste! Er kniete sich vor mich und sah mich mit seinen großen, blauen, funkelnden Augen an: „Hey, Sasuke! Er packt das! Vertrau mir! Oder hab ich dich jemals enttäuscht?“ Nein. Das hatte Naruto wirklich noch nie. Während ich wohl eine wandelnde Enttäuschung für ihn sein musste, hatte er noch nie irgendein Wort mir gegenüber gebrochen. Ich rang mir nun doch ein Schmunzeln ab. Er hatte ja Recht. Itachi war stark. Er würde das schon packen! Plötzlich legten sich warme, starke Arme um meine Schultern und pressten mein Gesicht in seine Halsbeuge. Tief sog ich den Duft Narutos über meine Atemluft durch die Nase ein. Das beruhigte mich zusätzlich. Naruto hatte wirklich eine beruhigende Wirkung auf mich. Das war früher nicht so. Nein. Ganz bestimmt nicht. Was hatte mich der Dobe aufgeregt! Aber er war auch stets der Einzige gewesen, der mich aufregen konnte und mir dadurch immer irgendwelche Emotionen entlocken konnte. Naruto hatte von jeher, ob bewusst oder unbewusst, eine ganz besondere Wirkung auf mich. Und ich wusste, dass es auch in Zukunft niemanden geben können würde, der diesem Gefühl, was er in mir stets wachrief, gleichkommen würde. Und während er mich so umarmte, mich teilhaben ließ an seiner wohltuenden Wärme und seiner beruhigenden Atmung an meinem Ohr, spürte ich, wie sehr ich ihm doch bereits verfallen war und ich ihn bereits liebte. Er war immer bei mir. All die Jahre, wenn auch nicht körperlich, doch tief in meinem Herzen. Er war meine Familie. Mein Leben. Er löste langsam die Umarmung und strich mir einige verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Befreite so meine Sicht von Störfaktoren um ihn besser sehen zu können. „Du hast mir gerade einen echten Schrecken eingejagt, echt jetzt! So blass warst du noch nie!“, flüsterte er gegen meine Wange und ich nickte nur ganz leicht. Wirklich gut ging es mir eben wirklich noch nicht. Vermutlich so eine Art Schock. Aber langsam spürte ich wieder Leben in meine Glieder kommen. Hieß es nicht, dass man nach einem großen Schrecken meist euphorisch wurde durch die Endorphinausschüttung? Na, das würde ja etwas mit mir geben! „Naruto-kun?“ Wenn sich jedoch weiterhin Leute an uns heranschlichen und uns erschreckten würden wir sicherlich niemals diese Endorphinausschüttung miterleben… wobei… das trifft, glaube ich, nur auf mich zu. Naruto hat eh zu viel davon in seinem Blutkreislauf. Langsam löste er sich weiter von mir, ließ allerdings seine Arme auf meiner Schulter ruhen und wandte nur den Kopf in die Richtung, aus welcher er wohl ziemlich offensichtlich angesprochen worden war. „Hinata-chan!“ Diese Aussage von ihm ließ mich nun doch noch nach hinten zurücklehnen und dadurch entfernte ich mich etwas mehr von ihm. Ausgerechnet Hinata. Schließlich wusste wirklich ausnahmslos Jeder, dass sie in Naruto verliebt war oder noch ist oder wie auch immer und nun fand sie uns in dieser doch recht eindeutigen Umarmung vor. Ob Naruto von ihren Gefühlen wusste war mir nicht klar. Aber ich gehe einmal davon aus, denn so blind war noch nicht einmal er. „Ich wollte… ich wollte euch wirklich… also… nicht stören!“, flüsterte sie und stierte ihre beiden Zeigefinger reichlich beschämt an, welche im Sekundentakt aneinander tippten. Sie war noch genauso verschüchtert wie vor fünf Jahren. Manche Dinge änderten sich wirklich nie. Dabei kam sie mir auf den Schlachtfeld in den wenigen Minuten, wo ich sie bewusst wahrgenommen hatte, gar nicht mehr so… verängstigt vor. „Was gibt’s, Hinata-chan?“, Naruto schien das alles gar nicht weiter zu stören oder zu beachten. Na ja. Wenn man jahrelang mit ihr zu tun hatte in irgendeiner Form dann gewöhnte man sich sicherlich da dran. Mir persönlich wäre das jedoch auf Dauer zu anstrengend. Zudem beschäftigte mich gerade viel mehr der Gedanke, ob sie nun noch etwas für ihn empfand oder nicht. „Shika schickt mich. Du … du…. sollst augenblicklich in den Versammlungsraum im Erdgeschoss des Hokageturms kommen. Dort findet …. findet….doch gerade die… die Konferenz statt!“ „Mist!“, laut klatschte sich Naruto die flache Hand an die Stirn, „Das hab ich ganz vergessen! Ist Shika sehr sauer?“ Hinata schüttelte nur den Kopf und ihre langen Haare schwangen dadurch wild hin und her. Also äußerlich hatte sie sich ja schon gemacht, das musste ich ihr lassen. Naruto sah wieder zu mir, direkt in meine Augen und ich erkannte Unsicherheit in seinem Blick: „Kann ich dich echt hier alleine lassen, Teme?“ Ich versuchte ein beruhigendes Lächeln und dies schien mir auch diesmal zu glücken: „Natürlich, Dobe! Als käme ich nicht alleine klar!“ „So hab ich das nicht gemeint!“, entgegnete er prompt und noch ehe ich mich versah, spürte ich diese wundervoll warmen Lippen auf den meinen. Wie sie zunächst sanft hinüber strichen und sich dann mit leichtem Druck intensiver auf meine pressten. Genießend schloss ich meine Augen und erwiderte umgehend, doch wahre Leidenschaft wollte nicht aufkommen, denn schon bald löste er sich mit einem entschuldigendem Lächeln von mir: „Ich werde in jeder noch so kleinen Pause herkommen! Versprochen! Echt jetzt!“ Und obwohl ich eigentlich etwas dagegen erwidern wollte, ihm sagen wollte, dass das nicht nötig sei, konnte ich es nicht, weil es mich auch irgendwie beruhigte, ihn an meiner Seite zu wissen. „Tzz!“, entfuhr es mir nur noch und ich wusste, dass er dies schon richtig zu deuten wüsste. Dann drehte er sich herum und nahm den Hokagemantel, den ihm Hinata mit geröteten Wangen entgegenhielt. Rokudaime Hokage – entnahm ich den Schriftzeichen, die nun auf seinem Rücken prangten und aus meinem quirligen Dobe einen ganz anderen Menschen machten. Wie Kleidungsstücke doch verändern konnten! „Und das du auf mich wartest bevor du Itachi das mit uns erzählst!“, grinste er noch über seine Schulter hinweg in meine Richtung und ich legte den Kopf schräg. „Mach, dass du weg kommst, Usuratonkachi!“ „Ich dich auch, Teme, ich dich auch!“, lachte er laut auf und verschwand, dicht gefolgt von Hinata, hinter der nächsten Biegung des langen Krankenhausganges. Und dies war das erste Mal in der ganzen Zeit seit unserem Aufeinandertreffen in Madaras ehemaligem Hauptquartier, das er nicht an meiner Seite war. Und noch nie habe ich mich schlagartig so unwohl gefühlt. „Sind denn alle da?“, Narutos Schritte waren zügig, aber auch nicht so schnell, dass Hinata hinter ihm nicht mehr mitkommen würde können. Zudem war ja eigentlich auch bekannt, das er wesentlich schneller sein konnte. Wenn er denn wollte. Aber eigentlich wollte er ja nicht. Er wäre wesentlich lieber an Sasukes Seite geblieben. Er wusste, dass der Uchiha sein Bestes gab, damit man ihm nicht ansehen konnte, das er innerlich total angespannt war. Aber dennoch war es ihm natürlich aufgefallen. Schließlich war dies eine ganz natürliche und menschliche Eigenschaft… er sorgte sich um die Menschen, die ihm nahe standen. Und diese Eigenschaft bewies Naruto erneut, dass er mit seiner Vermutung nie falsch gelegen hatte: Sasuke war nicht so emotionslos und gefühlskalt wie man ihm stets versucht hatte weiß zu machen. Sasuke hatte für einen Shinobi seines Formats ein gütiges Herz… auch wenn er ein Perfektionist darin war, dies hinter einer kühlen Fassade hervorragend zu verbergen. Kalte, knallharte Schale… butterweicher Kern. Naruto schmunzelte in sich hinein. Er war so unbeschreiblich glücklich diesen Teme wieder an seiner Seite zu wissen. Fast fünf Jahre war er ohne ihn gewesen. Eine verdammt lange Zeit! „Ja, alle Kage sind bereits da, Naruto-kun!“, kam es äußerst leise von der Dunkelhaarigen. Naruto war es ja gewöhnt, dass das schüchtere Mädchen von sich aus nicht viel sprach, doch nun machte sie auf ihn sogar einen ganz verwirrten Eindruck. Mochte es vielleicht daran gelegen haben, das er den Uchiha vor ihren Augen geküsst hatte. Nun ja, wenn es nach ihm ginge, wäre es sicherlich nicht das letzte Mal, das sie davon Zeuge werden würde. Er hatte nicht vor, seine Beziehung zu seinem Freund in irgendeiner Form zu verstecken. Er würde dazu stehen, egal, ob sich daraus für ihn Konsequenzen ergeben würden oder nicht. Wobei er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, das man ihn für seine sexuelle Neigung vom Amt des Hokage entheben würde. Das wäre dann doch schon reichlich seltsam. Schließlich hatten sie doch schon den damals verhassten Fuchsjungen auf den Stuhl gesetzt und den Umhang übergeworfen. Da konnte doch so ein wenig Homosexualität nicht gleich sein berufliches Ende bedeuten. Sicherlich wäre vor allen Dingen die ältere Generation darüber geschockt, aber sie würden sich damit abfinden. Schließlich war es ja auch nichts Neues mehr, das es unter den Shinobi einige mit Interesse am gleichen Geschlecht gab. Stellenweise blieb ihnen ja auch nichts anderes übrig! Die Frauenquote in ihrem Beruf war sehr gering und die Missionen dafür sehr lang. Und zudem war der Job so hart, das man sich einen gelegentlichen Ausgleich suchen musste. Dazu kam, dass das Gehalt einen täglichen Besuch von Bordellen oder dergleichen nicht zuließ. Aber ein guter Shinobi wusste sich schon immer zu helfen. Naruto hingegen hatte nie irgendetwas mit seinen Kameraden auf Missionen angefangen. Er hatte stets selbst Hand angelegt. Dabei lag es bei ihm bestimmt nicht daran, das er nicht hier und da die Möglichkeiten eines verlockenden Stelldicheins gehabt hätte… es lag nur daran, dass er aufgrund seiner stetig wiederkehrenden Gedanken um ein und denselben Schwarzhaarigen relativ schnell mitbekommen hatte, dass diese Schwärmerei für Sakura damals nur vorpubertärer Unsinn gewesen war und er eigentlich gar nichts mit Sakura hätte anfangen können. Klar hatte er zu Team 7 Zeiten dieses Kribbeln in der Magengegend verspürt und dies auf die Nähe der Rosahaarigen geschoben. Doch leider hatte er damals viel zu spät erkannt, woher das Kribbeln wirklich kam. Nämlich dann, als es plötzlich verschwand. Und es verschwand genau im gleichen Moment wie er es tat. Seitdem spukte dieser schwarzhaarige Teufel in seinen Gedanken. Hielt ihn oft Nächtelang wach. Zeigte ihm unbewusst, was Sehnsucht hieß. Und leider auch, was Treue bedeutet. Denn dadurch hatte er nie Interesse es seinen Kameraden gleichzutun. Er hielt sich stets zurück. Aber das brauchte er ja nun nicht mehr. Er war wieder bei ihm. Dort wo er hingehörte. Und es war sogar noch besser für ihn gekommen! Sasuke Uchiha erwiderte seine Gefühle! Klar wären nun sicherlich einige Mädchen hier im Dorf auf ihn sauer wenn sie davon erführen… aber mal ehrlich… er war der Hokage. Das Leben schien so perfekt zu sein. All seine sehnlichsten Wünsche, die er als Teenie jeder gesichteten Sternschnuppe anvertraut hatte, hatten sich erfüllt. Er war der Rokudaime Hokage und an seiner Seite stand Sasuke Uchiha! Perfekt! Das wäre es sicherlich auch. Aber irgendwie ließ ihn nun auch das Gefühl nicht los, das ihm, warum auch immer, kein Glück vergönnt war. Wieso sonst tauchte nun diese Kaguya auf und schien den gerade gewonnenen Frieden, welcher noch auf recht wackligen Beinen stand, niederreißen und die Welt in ein erneutes Chaos stürzen zu wollen? „Naruto-kun?“, etwas zog an seinem Ärmel und er schrak fast schon aus seinen Gedanken auf. „Wir sind da, Naruto-kun!“ Tatsächlich! Er hatte wirklich nicht bemerkt, wie sie das Krankenhaus verlassen hatten, der langen Hauptstraße zur Dorfmitte hin gefolgt waren und das Hokagegebäude betreten hatten. Nun stand er vor der großen Doppeltüre zum Versammlungsraum und betrachtete eingehend die Maserung und fragte sich, wie lange er hier schon stand. „Ähm… Naruto-kun?“, irgendwie kam Naruto nun Hinatas Tonfall noch zögerlicher vor als ohnehin schon. Er hätte niemals vermutet, das ihr da jemals eine weitere Steigerung gelingen könnte. „Hm, ja, Hinata-chan?“ „Du… und… ähm… Sasuke-kun?“ Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Daran hatte er gar nicht gedacht! Er wusste doch, was die Hyuuga für ihn empfand. Schließlich hatte sie es ihm schon oft genug in irgendeiner Form zu verstehen gegeben. Und er hatte nie wirklich darauf reagiert oder ihr eine Antwort gegeben. Das, was sie eben also gesehen hatte, musste also wirklich ein Schock für sie sein! Und nun strafte ihn schon fast ein schlechtes Gewissen. Vielleicht hätte er es gerade Hinata-chan schonender beibringen müssen. Sie war doch so empfindlich. Und dann auch noch so ein liebes Mädchen! Sie hatte immer an ihn geglaubt. Selbst zu Zeiten wo es wirklich niemand mehr tat, nicht einmal er selber. Und selbst als sie noch zur Akademie gingen hatte er sie zu seinen Freunden zählen können… nun ja… wenn man nicht gehänselt oder verprügelt werden von einer Person als Freundschaft bezeichnen wollte. Aber für ihn war es damals so. Und nun hatte er ihr doch sicherlich vor den Kopf gestoßen… Mit gesenktem Kopf wandte er sich von der plötzlich so interessant wirkenden Maserung der Holztüre ab und drehte sich zu ihr herum. Er musste das jetzt noch schnell klären bevor er da hinein ging und es hinterher vielleicht sogar noch vergaß. Das konnte schließlich bei ihm wirklich passieren. „Ist schon gut, Naruto-kun! Du… du musst es mir nicht sagen… es… es war ja auch eigentlich ziemlich offensichtlich!“, ihre blass weißen Augen waren eindeutig feucht und dennoch schien sie die Kontrolle über ihre Tränen zu wahren. Der Blonde schluckte. Was sollte er jetzt bloß sagen? In solch einer Situation hatte er noch nie gesteckt. Aber generell kamen in der letzten Zeit viele erste Male auf ihn zu und er wusste, dass diese auch durch sein neues Amt nicht weniger werden würden. „Weißt du, Hinata-chan“, begann er zögerlich und er hatte zum ersten Male das Gefühl, dass er jedes gesprochene Wort zuvor zehnfach überdachte, „Du bist wirklich eine ganz tolle Frau, echt jetzt! Ich habe mich schon immer sehr wohl in deiner Gegenwart gefühlt und ich weiß, das du immer für mich da warst. Und auch, das du immer an mich geglaubt hast. Doch… ich habe diese Gefühle nie erwidern können… weil ich schon vor langer Zeit mein Herz an Sasuke verschenkt habe. Ich hätte es natürlich mit dir versuchen können… aber das kam mir nie wirklich fair vor, weißt du? Vor allen Dingen hätte ich immer Angst gehabt, so ein tolles Mädchen wie dich irgendwie… ähm… kaputt zu machen… hehe… also… ich bin so… und so… halt so zappelig… und so… halt anders halt und du bist so lieb und fürsorglich und still und einfach toll. Ich wäre einfach nichts für dich gewesen.“ Sein Blick war stur auf den Boden gerichtet und er betrachtete eingehend seine Füße. Ob sie ihn so verstanden hatte? Er sah, wie sich ihre Füße den seinen näherten und als dann noch sachte eine Hand auf seine Wange gelegt wurde, musste er auf sehen. Hinata lächelte. Trotz des weiterhin feuchten Glanzes in ihren Augen lächelte sie ihn aus vollem Herzen an: „Ich verstehe dich schon, Naruto-kun! Du liebst ihn wirklich, hm?“ Sie sprach auf einmal so selbstbewusst, dass es Naruto fast die Sprache verschlagen hätte und dennoch gelang ihm ein festes: „Ja, aus ganzem Herzen!“ „Und du hast Recht… du brauchst eine starke Hand… ich wäre sicherlich viel zu umsichtig mit dir umgegangen!“, sie kicherte hinter vorgehaltener Hand und auch er fiel leise mit in ihr Lachen ein. „Oh ja, der Teme hat mich wirklich im Griff!“ „Dann halt ihn fest und lass ihn nicht wieder entwischen!“, flüsterte sie, während sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte um ihre alte große Liebe nochmals innig zu umarmen. Naruto spürte die leichte Röte aufsteigen und blickte beschämt zur Seite: „Das werd ich bestimmt nicht! Echt jetzt!“, dann schielte er sie wieder an, „Aber wir bleiben doch Freunde, oder, Hinata-chan?“ Irgendwie kam sich Naruto gerade wie im Kindergarten an den Kennenlerntagen vor und nicht wie der Hokage über eines der mächtigsten Ninjadörfer im Gespräch mit einer ihm unterstellten Shinobi. „Aber natürlich, Naruto-kun! Sehr gerne sogar! Die besten Freunde vielleicht?“ „Klar… der Platz ist ja jetzt wieder frei!“, und beide lachten wieder leise. Sein Blick huschte wieder zu der hölzernen Türe. Er hatte wirklich keine Lust. Dabei war das nun wirklich das erste Mal, das er mal was richtig Wichtiges als Hokage zu erledigen hatte. Und wenn er an die sich türmenden Aktenberge in seinem Büro dachte, dann war das hier doch ein Klacks! „Du solltest rein gehen, Naruto-kun!“ „Hm, ja, Hinata-chan. Ich weiß! Aber wenn ich durch diese Türe schreite, dann ist es praktisch offiziell, das ein weiterer Krieg unausweichlich sein wird!“, er schluckte. War es wirklich so? Kaguya hatte eine mächtige Waffe. Vielleicht nicht nur eine. Vielleicht waren es auch mehrere. Zudem schien sie einige wirklich starke Shinobi und Nukenins um sich zu sammeln. Würde es ähnliche Ausmaße annehmen wie bei Madara und seiner Armee? Und dann war es Kaguya selbst. Sie würde ein weitaus schwererer Brocken werden als Madara und den Kampf gegen Madara hatte Sasuke beinahe mit seinem Leben bezahlt! Er dürfte es nicht zu lassen! Er dürfte nicht zulassen, dass irgendetwas oder irgendwer seine Familie, seine Freunde, sein Dorf, sein Land… NEIN, das jemand diesen hart erkämpften Frieden zerstörte. Er krempelte die Ärmel hoch und Hinata erkannte ein zuversichtliches Aufstrahlen in den intensiv blauen Augen des jungen Hokage. Naruto griff mit beiden Händen nach den Griffen der Flügeltür und stieß sie schwungvoll auf. Die im Raum versammelten Kage sowie deren Berater starrten alle doch relativ überrascht über den plötzlich so impulsiven Auftritt des Rokudaime. „Leute, wir müssen jemanden ganz Bestimmtes in den Arsch treten, echt jetzt!“, hörte Hinata die energiegeladenen Worte, ehe sich die Flügeltüre vor ihr von alleine schloss und sie sich wieder abwandte, um auf das Trainingsgelände zu ihrem Team zurück zu kehren. „Sasuke-kun!... Hey… Sasuke!“ „Hmpf!“ Ein Kichern drang an mein Ohr. Verdammt! Konnte man mich nicht schlafen lassen? Was sollte dieses dämliche Gekichere? Es war mitten in der Nacht! Und ich war verständlicherweise müde! Schließlich hatte ich zuvor durch diese ganze Warterei jegliches Zeitgefühl verloren und irgendwann, ich erkannte durch die Fenster auf dem Gang die hereinbrechende Dunkelheit, waren mir mein Kopf und meine Glieder immer schwerer vorgekommen. Nur dieser Stuhl auf diesem Gang war eine Qual, daher hatte ich durch die Tür, die mir am Nächsten war und mit der Nummer B210 versehen war, gespäht und dort ein leerstehendes Krankenbett entdeckt. Kurzerhand hatte ich mich darauf hingelegt und noch während ich mir Gedanken darüber machte, warum neben dem Raum B208 der Raum B210 folgte und was wohl mit der B209 passiert war, war ich bereits eingeschlafen. Und nun tippte mir irgendwas oder vielmehr irgendwer ziemlich nervend und unnachlässig in die Seite. „Glaube mir, ich kenne auch wesentlich unangenehmere Methoden, dich aus diesem Bett zu bekommen!“, irgendwie klang diese Stimme nun nicht mehr so lieblich wie am Anfang. Und irgendwie gefiel mir das nicht: „Noch fünf Minuten!“, brummte ich und drehte mich auf die andere Seite, um die gepiesackte ein wenig zu entlasten. „Wovon bist du denn so erschöpft?“, nervte mich stattdessen diese Stimme, die ich in meinem Dämmerzustand irgendwie noch nirgendwohin einsortieren konnte, weiter und ich ließ ein weiteres nichtssagendes Grummeln verlauten. Dann setzte das Gepiekse wieder ein. Krampfhaft versuchte ich ein Auge zu öffnen: „War eine harte Woche!“, mehr fiel mir beim besten Willen gerade nicht ein. „Ach so… ja dann…“, und plötzlich hatte ich das Gefühl, das alles wackelte. Nicht aus reiner Einbildung heraus oder weil ich noch irgendetwas seltsam Dummes träumte, nein, es wackelte wirklich alles! Seit wann gab es Erdbeben in Konoha? War dies ein gegnerischer Angriff? Schlagartig hatte ich beide Augen weit geöffnet und griff instinktiv nach meinem Kusanagi. Doch der Griff ging ins Leere und während mir gerade einfiel, das ich mein Katana vor dem Schlafen abgelegt und nicht unweit von mir auf einen Stuhl abgelegt hatte, knirschte es ohrenbetäubend laut und mit einem noch lauteren Knall befand ich mich bäuchlings auf dem harten Boden der Tatsachen wieder. Über meinem Kopf wölbten sich die Kissen und die Matratze… Und nun fiel mir auch wieder ein, zu wem ich diese Stimme zuordnen konnte: „Sakura! Es heißt aus dem Bett schmeißen und nicht jemanden mit dem ganzen Bett umschmeißen!“, kein Mensch sollte so geweckt werden. Irgendwie tat mir gerade jeder Knochen weh. Diese nervtötende Kunoichi!!! Moment! Kunoichi? Sakura? Ich sprang auf. Zumindest versuchte ich es unter diesem Berg von Decken, Kissen, Laken und einer äußerst sperrigen Matratze. Doch sie ignorierte meinen Kampf und schnatterte munter weiter Dinge herunter, die mich gerade nicht wirklich interessierten. „…ist ja schön und gut, das du eine harte Woche hattest, aber ich hatte die ganze Nacht eine wahnsinnig wichtige OP und du belegst hier das einzig freie Bett auf der ganzen Etage und wenn du willst, dass ich immer griffbereit…“, wollte ich das wirklich?, „…in der Nähe…“, meinetwegen auch weiter weg wenn du hättest mich schlafen lassen, „…deines Bruders…“ „STOPP! Sakura! Stopp!“, jetzt reichte es mir nun doch. Morgens war ich allgemein hin sowie schon mieser drauf als den restlichen Tag. Mitunter konnte man dies auch Morgenmuffel nennen. Dennoch hatte ich keinerlei Probleme damit, zeitig früh aufzustehen. Im Leben eines Shinobis gab es nun einmal selten Tage, wo man bis in die Puppen ausschlafen konnte… aber es gab weiß Jashin noch mal wesentlich angenehmere Weckmethoden, wie sie mir gerade widerfahren war und nun drohte sich mein Kopfschmerz auch noch drastisch zu verstärken durch ihr aufgeregtes Gequatsche… dabei interessierte mich doch wirklich nur eins: „Was ist mit Itachi?“ Ihre zuerst erbost dreinblickenden Augen, vermutlich wegen dieser undankbaren Unterbrechung, blitzten auf und ihr Blick wurde ganz sanft. Irgendwie hatte ich nun das Gefühl, ich hätte etwas verpasst. Ich hoffte, es war nichts mit Itachis Zustand, aber sie würde es mir sicherlich gleich sagen. „Itachi geht es gut!“, ihr ganzes Gesicht strahlte absolute Ehrlichkeit aus und dennoch… „Ehrlich?“, hinterfragte ich es vorsichtshalber noch einmal. „Hm, ja!“, sie nickte ehe sie begann, die Matratze wieder auf das Lattenrost zu legen, „Aber ich kann dir sagen, es war ein langer und harter Kampf!“, sie gähnte und ob sie dieses gerade absichtlich getan hatte um ihre Aussage zu untermauern oder ob es ein natürlicher Reflex war, konnte ich nicht genau bestimmen. Mich erfasste da ein ganz anderes Gefühl. Ein Gefühl, welches mich in meinem Leben, so weit ich mich zurückerinnern konnte, so weit eigentlich in diesem Ausmaß noch nie ergriffen hatte! Absolute Erleichterung! Es war, als würde mir jedwede Bürde von den Schultern genommen werden, die so schwer auf mir lag, dass ich mich mit jedem erneuten Atemzug doch fragen musste, wie es mir zuvor gelungen war, überhaupt zu atmen. Eine Wärme breitete sich in mir aus. Zudem ein Kribbeln. Eine sich immer weiter ausbreitende Spirale, beginnend in meiner Brust. Itachi lebte! Und er würde weiter leben! Mein Bruder würde bei mir bleiben! Sakura muss mir diese Gedanken wohl doch angesehen haben, denn sie hielt bei ihrer Tätigkeit, das Bett wieder nutzbar zu machen, inne und lächelte mich an. Mir war noch nie aufgefallen, wie schön Sakura sein konnte. War es die Freude, die mich nun alles mit anderen Augen sehen lassen wollte? Schließlich war mir bisher ihr Aussehen komplett egal. Sakura war eben Sakura. Oftmals eine fast schon nervige und lästige Begleiterscheinung von Team 7 mit der nützlichen Eigenschaft, dass sie sich zum Medicnin hatte schulen lassen. Und nun erkannte ich, dass auch sie erwachsen geworden war. Auch sie war gewachsen. Und sie trug ihre Haare etwas länger als damals, aber nicht so lang wie zu Anfangszeiten unserer Teamgründung. Ihre Haut war makellos. Ihre Wangen rosig. Das einzige, was dieses Bild nun störte, waren die doch recht dunklen Augenränder. Sie hatte wirklich eine harte Nacht hinter sich gebracht und brauchte Schlaf. „Er wird aber noch eine ganze Weile schlafen, Sasuke-kun“, sie drehte sich von mir weg und schüttelte die Bettdecke mit kräftigen Schlägen aus, „Du kannst ruhig ins Viertel zurückkehren und dich von den Strapazen der letzten Mission erholen!“ Und sie hatte immer noch diese mütterliche Eigenschaft. Stets um uns alle besorgt. „Hey, Sasuke-kun! Auf Dauer wird mir dieses Lächeln in deinem Gesicht unheimlich!“, flüsterte sie und erst da bemerkte ich, dass ich sie wirklich die ganze Zeit angestrahlt haben musste, wie es normalerweise nur der Dobe tat. Irgendwie konnte ich gerade seine Schwärmerei für sie in jungen Jahren verstehen. Sakura hatte was… Aber ich erkannte auch gleich, dass dieses Etwas nicht etwas sexuell erregendes war. Es war etwas anderes. In ihrer Gegenwart war es… warm. Sie schüttelte das Kissen aus und begann leise zu kichern. „Hm?“ Ich beobachtete sie weiterhin und genoss diese Wärme. „Du und Naruto, ja?“ Irgendwie fühlte ich mich gerade ertappt: „Wie…?“ Wie hatte sie es bemerkt? Naruto war doch gar nicht hier. Anders als Hinata hatte sie doch nicht Augenzeuge irgendeiner seiner überstürzten und gedankenlosen Handlungen werden dürfen. War Hinata hier gewesen und hatte sie davon unterrichtet? Das wiederum glaubte ich nun auch nicht. Und Naruto? Hatte er es ihr gesagt? Er war bei dieser Konferenz der Kage und da ich bisher ohne Störung geschlafen hatte, und das hätte ich sicherlich keinen Augenblick länger gekonnt wenn er zwischenzeitlich einmal hier gewesen wäre und draußen recht offensichtlich schon der Morgen graute, schien er die ganze Nacht dort fest gehangen zu haben. Also… woher wusste sie es? Sie lachte glockenhell auf: „Oh, Sasuke-kun! In den letzten fünf Minuten hast du mehr Emotionen in deinem Gesicht gezeigt als in den vergangenen zehn Jahren! Und ich werde es wissen“, sie zwinkerte mir zu, „Schließlich habe ich dich im Auge behalten!“ Ja, das stimmte irgendwo. Ich erinnerte mich noch finster an meine Zeit vor der Akademie. Da habe ich noch meine Gefühle ziemlich offensichtlich zeigen können. Und egal wo ich war, ich war von jeher immer beobachtet gewesen. Ob bei einem Spaziergang mit meiner Familie durch Konoha, ob auf dem Spielplatz und später dann halt auf der Akademie… Sakura hatte mich wirklich immer im Blick! Und während dieser Zeit auf der Akademie war dieses Unglück passiert… „Du wirkst… befreiter!“, schmunzelnd legte sie das aufgeschüttelte Kissen auf das Bett und setzte sich auf die Bettkante. „Befreiter?“ Sie klopfte neben sich auf die Matratze und wies mir so an, mich zu setzen. Anscheinend war ihre vorangegangene Müdigkeit der aufkommenden Neugierde gewichen. Aber irgendwo auch verständlich. Fiel mir doch gerade ein, dass ich wohl ein ausschlaggebender Teil ihrer Wette mit Sai war. Also setzte ich mich neben sie, hielt aber den Blick konstant auf die gegenüberliegende Wand gerichtet. Ihre Hand legte sich auf meinen Oberschenkel und griff kurz etwas aufmunternd zu. Sie wusste ebenso gut wie ich, dass ich solche Gespräche weder kannte noch gewöhnt war. „Naruto liebt dich wirklich!“, begann sie schließlich diese seltsame Stille zu durchbrechen, „Er hat es mir gegenüber zwar nie erwähnt, vermutlich weil er mich nicht verletzen wollte, weil er ja meine Gefühle für dich kannte“, sie pausierte, da sie spürte, dass ich ihr nun doch mein Gesicht zuwandte, doch sie starrte nur auf ihre Knie, „Aber es war doch ziemlich offensichtlich! Fünf Jahre lang ist er hinter dir her gerannt und hat sich mit jedem angelegt, der auch nur wagte, etwas schlechtes über dich zu sagen. Anfangs habe ich noch geglaubt, er mache dies weil er sich dazu durch sein Versprechen an mich verpflichtet fühlt…“, sie kicherte erneut leise, „…ich glaube, dass hat er sich sogar eine ganze Weile selbst eingeredet… aber als mir Sai erzählte, dass er einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte weil man dich trotz all seiner Gegenversuche zum Nukenin erklärte, wusste ich, dass da weitaus mehr sein musste!“ Sie hob ihr Gesicht an und sehr zu meiner Verwunderung strahlte sie: „Und dann… auf dem Schlachtfeld… du hast ihn beschützt… und er dich… In diesem Augenblick wusste ich, dass ich keine Chance mehr habe!“, sie legte die Hand sachte auf meiner Schulter ab. Ich rührte mich nicht. „Ich habe noch nie zwei Menschen gesehen, die so sehr zusammen gehören wie ihr beide!“, und das sagte sie mit einem so überzeugtem Unterton, dass es niemanden in dieser Welt geben würde, der dem widersprechen konnte. Mein Nicken kam daher sehr mechanisch wirkend und vermutlich lachte sie daher leise auf. „Aber, sag mal, Sasuke-kun?“, plötzlich sprang sie auf, verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken und beugte sich verdächtig nah an mein Gesicht heran nach vorne über. Instinktiv wich ich etwas nach hinten aus und hob fragend eine meiner Brauen. „Da ich dich ja nun aufgegeben habe… hast du dann etwas dagegen… also…“, wieso hampelte sie nun so nervös herum? „Was?“, und wieso musste meine Frage wieder so genervt klingen? Vielleicht wollte sie ja auch nur eine ganz normale Frage stellen, die ihr aus irgendeinem Grund dennoch unangenehm war… „Ich habe mich wieder verliebt!“, strahlte sie plötzlich und ich katapultierte nun die zweite Braue auf die gleiche Höhe wie die erste… und warum erzählte sie mir das? „Und ich wollte deine Erlaubnis haben!“ „Ich bin nicht dein Erziehungsberechtigter und zudem bist du doch eigentlich in einem Alter, in dem du das doch recht gut für dich allein entscheiden kannst!“, entgegnete ich kühl und verschränkte die Arme vor der Brust. „Jahaa… aber das ist was Familiäres!“, flötete sie. Okay, das war mir nun etwas… suspekt. Soweit ich wusste hatte die Haruno keine Cousins zweiten oder dritten Grades… hm… Und auf meiner Seite? Obito hätte doch bestimmt etwas gesagt… also… er ist wirklich nicht der Typ, der lange seinen Mund halten kann… dann bliebe noch… MOMENT! Mein Kopf schoss ebenso schnell nach oben wie mein Körper aus meiner sitzenden Haltung und ich starrte sie an. Ob ich überrascht oder fassungslos starrte, konnte ich nicht sagen… irgendetwas dazwischen wird es sicherlich schon gewesen sein: „Itachi?“ Sie nickte nur und das rot ihrer Wangen wurde intensiver. „Du fragst mich wirklich, ob du dich in Itachi verlieben darfst?“, ich vermute, diese Aussage war genauso lächerlich wie sie sich für mich anfühlte, aber sie nickte erneut. Und nun lachte ich. Und zwar so sehr, dass ich meinen ganzen Körper von ihr wegdrehen musste, weil ich nicht wusste, ob mir nun sogar die Tränen vor Lachen kommen würden. Das war doch wirklich lächerlich: „Fragst du gerade den kleinen Bruder nach einem Date mit dem großen Bruder?“, brachte ich noch irgendwie zu Stande und schielte über meine Schulter direkt in die fast schon trotzig funkelnden Augen. „Sakura!“, ich versuchte mich zu fangen und ernster zu klingen, aber das war bei ihrem Anblick wirklich nicht leicht, denn man sah an ihrer doch recht kindischen Reaktion, dass sie eindeutig zu viel Kontakt mit meinem Blonden in der Vergangenheit hatte, „Das ist doch ganz allein Itachis Sache. Wenn er mit dir… also, was sollte ich dagegen schon einzuwenden haben? Solange ihr beide dann glücklich seid!“ Und in ihren grünen Augen blitzte es auf: „Ich wollte nur möglichen Missverständnissen vorbeugen!“, murmelte sie und irgendwie konnte ich ihre Sorge ja auch verstehen. Jahrelang war es kein Geheimnis, dass sie in mich verliebt war und nun, wo ich in festen Händen zu sein schien, interessierte sie sich plötzlich für meinen älteren Bruder. Aber das war nun mal wirklich Itachis Sache und da würde ich mich sicherlich nicht einmischen! „Schon gut!“, ich wendete mich der Tür zu, doch dann hielt ich doch inne: „Wann meinst du wird er wieder ansprechbar sein?“ Sie legte nachdenklich ihren linken Zeigefinger an die Lippen und starrte zu einer kleineren Wanduhr direkt über der Tür: „Ich vermute einmal so am frühen Nachmittag. Nicht eher! Die OP war wirklich kompliziert!“ Ich nickte: „Danke, Sakura!“ „Ach, kein Problem!“, lachte sie, „Ich kann ja jemanden ins Viertel schicken, der dich holt wenn es abzusehen ist, dass er aufwacht!“ „Das meinte ich nicht!“, unterbrach ich mich und schritt nun doch wieder auf sie zu. Wir bemerkten beide nicht, wie sich die Tür des kleinen Krankenzimmers öffnete und zwei weitere Personen in den Raum traten. Sakuras auf mich gerichtete Augen weiteten sich etwas, als ich ihre zierlichen Schultern mit meinen Händen umfasste: „Ich habe gesehen, wie du um das Leben meines Bruders gekämpft hast und ich habe erfahren, dass es dich beinahe dein eigenes Leben gekostet hätte. Ich hoffe, dass mit dir und meinem Bruder klappt… denn eine bessere Partnerin an seiner Seite kann ich mir für ihn gar nicht wünschen! Ich danke dir, Sakura!“, ich beugte mich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, „Danke!“ Nun bemerkte ich doch, das wir nicht mehr alleine waren, denn ein deutlich hörbares tiefes Einatmen durchbrach die Stille im Raum, in welchem Sakura wie zur Salzsäule erstarrt immer noch in meinen Armen stand. Ich drehte daher nur den Kopf Richtung Tür und erkannte Shikamaru sowie Naruto, letzterer irgendwie mit einem für mich nicht ganz definierbarem Gesichtsausdruck. Doch dieser wich einem seltsamen Lächeln, drehte sich von mir ab und wandte sich seinem Berater zu: „Oi, Shika! Anscheinend gibt’s hier noch nichts Neues! Dann werde ich einmal in mein Büro gehen und mich dort ein wenig ausruhen! Hol mich doch bitte dort in einer Stunde wieder ab, ja? Will ja den Raikage nicht wieder aus der Fassung bringen, echt jetzt!“ Dann drehte er sich um und nur sein flatternder Umhang war noch kurz im Türrahmen zu sehen. Zu mir hatte er kein Wort gesagt. Shikamaru fuhr sich mehrfach durch sein Haar und seufzte übermäßig laut auf: „Mann, Alter! Du hast Nerven! Der Idiot hat gerade vorm versammelten Ältestenrat sowie allen Kage verkündet, das er stockschwul ist und jedem den Krieg erklärt, der seinem Mann, und damit bist du gemeint, noch länger als Nukenin oder dergleichen bezeichnet und du stehst hier rum und knutschst Weiber! Das ist echt nervig!“ Augenblicklich löste ich mich von Sakura. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich sie immer noch an den Schultern festgehalten hatte. „Shika, du Idiot!“, brauste die Rosahaarige mit erhobener Faust nun neben mir auf, „Das war doch nur ein freundschaftlicher Kuss auf die Wange und kein Rumgeknutsche!“ „Tja, sag das nicht mir sondern…“, er wies mit ausgestrecktem Daumen hinter sich auf die immer noch offenstehende Zimmertür, „…dem verknallten Vollidioten! Der Raikage hätte diese Kriegserklärung nämlich beinahe liebend gerne angenommen!“ Ich schlug mir die flache Hand an die Stirn. Das hätte ich doch erahnen müssen, das Naruto das Ganze hier falsch auffassen würde. Ich schritt an dem Berater vorbei durch die Tür. „Du hast eine Stunde! Dann geht die Konferenz weiter!“, brummte er mir hinterher. Ich schmunzelte. So lange würde ich sicherlich nicht brauchen um meinen Dobe wieder zu besänftigen. XXX Er stocherte nun schon eine ganze Weile mit dem spitzen Kunai in der Hand auf die vor ihm liegende Schriftrolle ein. Seinen Hokagemantel ungewöhnlich fest um seinen Körper gewickelt schielte er immer wieder mit undefinierbaren Blick zu mir herüber. Seitdem ich das Büro betreten hatte schien er mich nicht weiter zu beachten und gedanklich nicht mehr ganz da zu sein. Es störte mich zwar nicht, dass er nachdenklich war, schließlich kam dies sehr selten vor und noch seltener, dass etwas dabei heraus kam, aber dennoch beunruhigte mich die Stille meines sonst stets quirligen blonden Freundes. Entgegen aller Regeln, an die ich mich hier zu halten hatte, hatte ich die Maske seit unserer Ankunft in Konoha nicht mehr getragen und diese baumelte nun neben meinem Katana am Gürtel. Um irgendwie ohne viele Worte auf mich aufmerksam zu machen, löste ich diese und legte sie bewusst direkt neben die von ihm malträtierte Schriftrolle. Sein Augenmerk richtete sich dadurch kurz fest und intensiv auf mich, doch wandte er sogleich wieder den Blick ab. Was war das? Beschäftigte ihn das wirklich so sehr? Langsam trat ich auf den Besucherstuhl zu, welcher ihm direkt gegenüber stand und setzte mich. Von ihm nun weiterhin ungeachtet beugte ich mich in seine Richtung und stützte mein Kinn auf meinen Handballen ab. Mein erster Eindruck sollte sich bestätigen. Er war sauer! Wirklich? Aber warum? Ich erkannte eine leichte Röte auf seinen Wangen und eine hervor geschobene Unterlippe. Oh! Es lag ihm auf der Zunge und er schämte sich anscheinend mich damit zu konfrontieren. Ich muss sagen, es sah wirklich niedlich aus und verfehlte dadurch absolut die von ihm angedachte Stimmung, in die mich sein Verhalten wohl setzen sollte. Ein Schmunzeln entwich mir, obwohl ich versuchte, es zu vermeiden. Schließlich sollte mein kleiner Loser das Gefühl haben, dass ich ihn voll und ganz ernst nahm. Er hob deutlich beleidigt über mein Schmunzeln eine Augenbraue und wandte nun sein Gesicht vollends ab. Okay. So hatte es keinen Sinn. „Was ist los, Naruto?“ Er entgegnete nichts. Stattdessen warf er mir nur einen verzweifelten Versuch eines bösen Blickes zu und legte das Kunai beiseite, direkt neben meine Maske. Mir fiel es immer schwerer aufgrund seines kindlichen Verhaltens nicht laut los zu lachen. „Ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht sagst, was los ist!“ „Was soll schon los sein?“, seine Antwort klang reichlich schnippisch, „Du kannst auch gern hinter Sakura-chan her. Du musst dich nicht hier mit mir langweilen!“ Oh ha! So langsam dämmerte mir, was sein Problem war! Ich hatte Sakura auf die Wange geküsst. Und er hatte es gesehen. Ich hatte zwar just in diesem Moment, wo ich mich aufgrund seines vernehmbar geschockten lauten Einatmens herumgedreht und ihn angesehen hatte, bemerkt, dass er da zusammengezuckt war, aber ich hätte niemals mit einer solchen Auffassung dieser Situation von ihm gerechnet. „Sag mal, Naruto... Bist du etwa eifersüchtig?“, dieses Grinsen musste sein. Ich beugte mich nun noch mehr nach vorne, um von unten in sein von mir abgewandtes Gesicht sehen zu können. Dieses färbte sich augenblicklich dunkelrot! „Quatsch, Teme!“, brachte er erbost hervor, „Warum sollte ich?“ „Genau, warum solltest du! Dafür gibt es schließlich überhaupt keinen Grund!“, ich verschaffte mir wieder eine gerade Sitzposition und winkte locker ab. Sein Kopf drehte sich mir langsam wieder zu. Die Röte hatte zwar deutlich abgenommen, aber dennoch schien er immer noch nicht ganz zufrieden zu sein. Er erkannte den nun fragenden Gesichtsausdruck meinerseits und senkte dann wieder den Blick. „Du bist doch sonst nicht so schüchtern, Usuratonkachi!“, versuchte ich ihn aus der Reserve zu locken, „Schließlich hast du bereits allen wichtigen Persönlichkeiten von unserer Liaison berichtet ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken!“ Ich vernahm ein Schnauben, dann erhob er sich von seinem Sessel und stützte sich mit beiden Händen auf der Tischplatte ab. Dadurch, dass er sich dabei noch nach vorne über beugte war nun sein Gesicht mit dem Meinen auf einer Höhe: „Gefällt sie dir?“ Diese Frage kam plötzlich. Und überraschend. Und ich wusste, dass dies eine gefährliche Frage war. Denn egal wie ich antwortete, er könnte, nein, er würde es ganz sicherlich falsch interpretieren. Zudem fiel mir nun etwas auf, was ich nicht so ganz als normal erachtete, denn sein zuvor fest an seinen Körper geschnürter Mantel hatte sich durch sein plötzliches Erheben etwas gelockert und präsentierte mir an seinem Kragen die freie Einsicht auf seine blanke, muskulöse Brust. Hatte er seinen Pullover ausgezogen? Warum? Hatte er hier duschen wollen? War ja auch irgendwie verständlich! Die lange Mission und dann die OP und darauf folgte direkt die bestimmt anstrengende Konferenz, die die ganze Nacht angedauert hatte und noch immer nicht beendet zu sein schien… „Jeez! Naruto, was soll das denn jetzt?“ „Ich möchte eine Antwort!“, und die wollte er nach seiner Haltung und Mimik her zu urteilen wirklich. Er würde mit dieser Frage nicht klein beigeben. Also schluckte ich und hielt seinem fordernden Blick stand: „Sakura ist ganz nett an zu schauen. Also ja!“ Er antwortete nicht. Stattdessen konnte ich an seinem nun sekündlich wechselnden Gesichtsausdruck erahnen, dass ihm diese Antwort nicht gefiel. Hätte ich ihn anlügen sollen? „Was gefällt dir denn an ihr?“, flüsterte er schließlich und da mir diese Situation langsam unheimlich wurde, beschloss ich schnell zu antworten, um dann dieses Thema abzuhaken: „Sie ist ganz nett!“ „Das meinte ich nicht!“, die Retoure kam schnell. So als hätte er geahnt, dass ich nicht so antworten würde, wie er es erhoffte, „Ich rede... na ja... von ihrem Körper!“ Nun spiegelten seine Augen Traurigkeit wieder. „Sie ist eine Frau. Sie hat einen Frauenkörper!“, antwortete ich trocken. Er blähte seine Wangen auf und seine glitzernden Augen funkelten: „Du weißt, wie ich das meine, Teme!“ „Nein, Dobe, weiß ich ehrlich gesagt nicht!“ Er schluckte, griff sich nervös an die Stirn und ließ dann diese Hand einmal durch seine eh schon zerwuschelten Haare gleiten. Vereinzelte Strähnen fielen ihm wieder zurück ins Gesicht. Dazu noch diese Röte, die seine Wangenknochen umspielten und diese leichte Eifersucht. Irgendwie spürte ich, dass mich die ganze Situation, nein, das er, mich innerlich ganz zittrig werden ließ. Ich hatte mich sowieso noch nicht so weit unter Kontrolle. Zuerst diese Anspannung durch den Stress und die Sorge um meinen Bruder und dann dieses Glücksgefühl, dass er das Schlimmste wohl überstanden hatte. Diese Hormone ließen mich wirklich leicht zittern. Nicht zittrig vor Angst oder dergleichen. Zittrig vor Erregung! Es kribbelte überall. Ich wollte so gerne sein Gesicht mit meinen Händen umschließen, ihn zu mir herüber über den Tisch ziehen und ihn dann küssen, bis er keine Luft mehr bekam. „Willst du so einen Körper? Ich meine... begehrst du ihn? Oder nein, anders gesagt.... vermisst du so einen Körper?“, man hörte ihm die Unsicherheit an, die ihn bei dieser Frage plagte und mir sah man nun die absolute Verwunderung an aufgrund des Inhaltes dieser Frage. Schließlich hob ich zuckend die Schulter: „Ich kann nichts vermissen was ich nicht kenne. Zudem hatte ich noch nie den Wunsch verspürt, es genauer kennen zu lernen! Also...“ Weiter kam ich nicht mit meiner Erklärung, denn da fiel er mir schon auch ins Wort: „Oiroke-no-Jutsu!“ Ich denke, jeder normale Mann wäre nun rückwärts von diesen Stuhl gefallen. Nein, das denke ich nicht nur, ich war mir sicher! Als sich der Rauch legte stand vor mir eine durch und durch fast nackte, äußerst gut gebaute Blondine mit zwei langen Zöpfen auf dem Schreibtisch des Hokage. Er hatte also tatsächlich nichts weiter unter diesem Mantel angehabt! Denn dieser war das einzige Kleidungsstück, welches er noch am Leibe trug und sich nun in einer wirklich anzüglichen Pose, ich würde sagen mit laszivem Blick, von seinen Schultern streifte. Nachdem er seinen Mantel zu Boden geworfen hatte beugte er sich ganz tief zu mir herunter. Jedoch nicht so tief, so dass ich ihr hätte in die Augen sehen können, sondern leider genau so, dass ihre außerordentliche Oberweite mir die Sicht auf alles andere im Raum versperrte. „Naruto!“, ich drückte mich durch diesen plötzlichen Anblick weiter in die Stuhllehne nach hinten. Eine andere Ausweichmöglichkeit sah ich gerade nicht: „Was soll das jetzt?“ „Was denkst du?“, er sprang nun vom Tisch herunter und blieb breitbeinig vor mir stehen. „Das Einzige, was ich gerade denke, ist ein Stoßgebet an wen auch immer, das jetzt bitte niemand in dein Büro kommt!“, und das entsprach sogar voll und ganz der Wahrheit. Er stemmte die Fäuste in seine unbekleidete Hüfte und beugte sich erneut zu mir herunter. Diesmal jedoch gelang mir der Blickkontakt. Doch anstatt sich nun die erhoffte Entspannung in mir breitmachte, wurde es schlimmer. Es waren Narutos Augen! Die Augen, die mich noch um meinen Verstand bringen würden, die mich gerade aus diesem Gesicht anstarrten. So blau… „Nun sag schon! Gefall ich dir so auch?“, diesmal klang es säuselnder. „Ist das wichtig? Du weißt doch, dass ich auf dein Oiroke-no-Jutsu nicht reagiere! Das hab ich noch...“ „Warum eigentlich?“, seine Augen wurden größer. Sein Zeigefinger legte sich fragend auf die prallen, rosa Lippen, die einen leichten Kussmund geformt hatten und nachdenklich schien er einen Punkt an der Zimmerdecke zu fixieren. Allein an sich war diese Pose schon irre erregend und sexy. Also vermute ich, da es mich ja eigentlich kalt ließ. Was hatte Naruto hier vor? „Und das frag ich dich nun ernsthaft, Sasuke! Warum funktioniert mein Oiroke-no-Jutsu bei dir nicht? Wenn mich die anderen Männer so sehen fangen sie immer an, nervös zu werden und bekommen Nasenbluten! Nur bei dir sehe ich keinerlei Regung! Ich habe lange an diesem Jutsu gearbeitet! Ich präsentiere den Traum aller Männer wenn ich nach den Magazinen gehe!“ Ich seufzte laut auf: „Was erwartest du jetzt von mir, Naruto? Du weißt doch wie ich bin. Ich kann Frauen nun mal nichts abgewinnen. Gewiss finde ich ihre Körper schön! Aber das hat etwas mit Ästhetik zu tun und nicht mit Erregung oder dergleichen! Ebenso kann ich mich auch nicht für Männer begeistern. Du weißt, wer allein mein ganzes Interesse hat! Und es kommt mir sehr gelegen das du in einem männlichen Körper steckst!“ „Was wäre denn, wenn ich so wäre?“, er wies an seinem nackten Körper einmal herunter, strich dabei ganz leicht mit seinen Fingern über die gebräunte Haut, „Wäre das dann nicht mehr erregend für dich?“ „Dir fehlt etwas! Aber ich würde es dir dann beibringen!“, ich zwinkerte und erhob mich in einer seltsam verrenkt wirkenden Bewegung aus dem Stuhl. In seiner weiblichen Gestalt war er eine ganze Kopflänge kleiner. „Mir fehlt etwas?“ „Ja. Und nun löse dieses Jutsu auf!“ „Nein, ich seh es nun als Training an! Ich möchte wissen, was mir fehlt!“ Dieser Kerl machte mich wahnsinnig! WAHNSINNIG! „Tzzz!“, ich verdrehte die Augen, verschränkte die Arme vor meiner Brust und sah ihn, der eigentlich immer noch eine sie war, entnervt an, „Erfahrung fehlt dir!“ „Erfahrung?“ „Ja, die strahlt eine Frau in einem Körper, den du da so freizügig präsentierst, aus und macht sie sexy!“ „Dann will ich diese Erfahrung haben!“ Seine Augen wurden bettelnd. „Das geht nicht“, flüsterte ich und ich merkte, wie mir heiß wurde, „Zumindest nicht jetzt und nicht hier!“ Nun wurde mir das Ganze doch ein wenig... unangenehm. Wenn er so mit seinen Augen traurig hoch sah und diese zarte leichte Röte im Gesicht und diese Lippen und... ARGH! Das dürfte doch alles nicht wahr sein! Aufkommende Nervosität machte sich in mir breit. Fahrig strich ich meine Haare nach hinten. „Oi, Sasuke“, er presste sich ohne Vorwarnung an meinen Körper und ließ verspielt seine Finger über meinen Brustkorb streichen. Zeitgleich intensivierte er seinen flehenden Blick nach oben, so dass ich wieder gezwungen war, ihm in seine in allen Blautönen gesprenkelten Augen zu sehen. „Dobe?“, ich klang fälschlicherweise eher fragend, dabei sollte es alles andere als das klingen. Ich versuchte hier schließlich, meine Abwehr aufrecht zu erhalten! „Bitte, Sasuke! Ich weiß, dass du allein mir da helfen kannst! Bitte!“ Dann setzte er noch sehr theatralisch ein langgezogenes Seufzen dran... Das war eindeutig zu viel! Egal, in was für einem Körper er nun steckte, ich wollte ihn! Schon fast brutal umschloss ich sein Kinn und zog es zu mir hoch, um dann meine Lippen hart auf seine zu pressen. Er stöhnte erschrocken über meinen plötzlichen Wandel auf und ich nutzte die Möglichkeit der leicht geöffneten Lippen und stieß mit meiner Zunge hinein. Die Begierde, ihn endlich wieder intensiver zu berühren und zu spüren war in den letzten zwei Tagen nach unserem Aufenthalt im Reich der Dämonen in mir ins Unermessliche gestiegen. Mir war es gleich, ob er nun ein Mann oder eine Frau war. Er hatte mich angebettelt, es zu tun und das konnte ich nicht ein weiteres Mal ausschlagen. Zudem war es doch sein Wunsch an mich gewesen. Und sollte ich ihm als liebenden Partner seinen Wunsch verwehren? Sicherlich nicht! Ich wollte ihn doch glücklich sehen! Normalerweise war ich nie der Typ, der so leicht zu beeinflussen war, aber Naruto schaffte es anscheinend mittlerweile spielend, all meine inneren Mauern zu umgehen. Und ich ließ dies auch zu. Er würde auch für immer der Einzige bleiben, der überhaupt dazu in der Lage sein würde. Meine Hände glitten von seinem Kinn entlang in seinen nun wesentlich schmaleren Nacken und von dort wanderten sie streichelnd hinunter zu seiner nun zierlichen Taille, welche ich umschloss und ihn anhob. Rückwärts setzte ich ihn auf den Bürotisch ab und spreizte seine Beine ohne meine Lippen von seinem Mund zu lösen. Er keuchte überrascht auf, als meine Hand wieder seinen Seitenpartien entlang den Körper hoch strich und an seinen nun sehr üppigen Brüsten verharrte. Ich beendete den Kuss und wandte mich seinem Ohrläppchen zu. Ich wusste bereits von unseren ausgiebigen ersten Malen, das er hier eine seiner erogenen Zonen hatte und saugte mich daran knabbernd fest. Seine Hände, nun wesentlich schlanker und mit längeren Fingern versehen und welche mir mit unglaublicher Leichtigkeit das Shirt vom Körper gerissen hatten, krallten sich tief und schmerzhaft in meinen Rücken als eine Bestätigung, dass er selbst jetzt in einem anderen Körper die gleichen Vorlieben hatte. Nun ließ ich meine Zunge über seinen Hals und die Halsbeuge hinuntergleiten, um an der ersten, vor Erregung schon harten Brustwarze zu stoppen und sie spielerisch mit meiner Zunge zu umfahren. Ich wusste, dass ich das nicht mehr lange aushalten würde. Ich hätte niemals gedacht, dass ich diesen Gedanken in mir aufkommen würde spüren, doch ich hatte einfach schon zu lange auf diesen Moment gewartet. Aber ich wusste auch, dass dieses Jutsu zu den Illusionsjutsus gehörte und Naruto würde es bald aufheben müssen. Es war für mich erstaunlich, dass er es in solch einem erregten Zustand so lange aufrechterhalten konnte! Er beherrschte das Fuchschakra eindeutig noch um einiges besser als ich! „Sa-suke...weiter!“, stöhnte er in dieser ungewohnt lieblichen Stimme und warf seinen Kopf in den Nacken. Ich trat zwischen seinen gespreizten Beinen noch dichter an ihn heran und meine mittlerweile sehr pralle Erregung drückte sich an sein Becken. Eigentlich wollte ich ihm damit auch zu verstehen geben, dass es nun Zeit wurde, das Jutsu zu lösen, doch stattdessen starrten mich diese lustverschleierten Augen gierig an und seine Hände wanderten nun zielstrebig zu eben dieser Beule. Was hatte er vor? Seine Hand glitt in meine Hose und umfasste fest meine Erregung. Diesmal keuchte ich. Mit der anderen Hand war er mit meiner Hose ebenso lieblos umgegangen wie mit meinem Shirt zuvor: mit einem Rutsch lag sie am Boden und ich musste ihr nur noch entsteigen und mit dem Fuß zur Seite treten. „Naruto, du solltest...“, stöhnte ich auf, als er meine pralle Erregung noch fester umfasste, sie mit festen Bewegungen meinen Schaft entlanggleiten ließ und er seine andere Hand über meinen Mund legte um mich und meine dem Tun hier widersprüchlichen Worte zum Schweigen zu bringen. Nein… das war kein sanftes Gleiten mehr, was er da unten vollzog! Das war eindeutig festes pumpen! Lange ging das nicht gut! Ich brauchte seinen Körper um weiter agieren zu können. Ebenso wusste ich auch noch nicht einzuschätzen, ob ich es erregend fand oder es mir irgendwo Sorge bereitete, dass jeden Moment die Türe hinter uns aufgehen konnte und Shikamaru oder Tsunade hereinkommen würden. Er löste seine Hand von meinen Lippen und nahm mit ihr meine Hand, welche gerade den einen Nippel seiner riesigen Brüste zärtlich umspielte weg und führte sie hinunter... ich stockte... in seinen Schritt. Verdammt! Was war das? Wie konnte das sein? Dieses Jutsu war ein reines Illusionsjutsu. So dachte ich zumindest! War es ihm gelungen...? Verdammt! Was hatte er vor? Perfektioniertes Jutsu hin oder her… aber ging das nicht gerade zu weit? Ich spürte absolute Feuchtigkeit, als er meine Finger in seine Vagina führte. „Bitte... ah... gib... mir... Erfahrung!“, stöhnte er und ich schien ihn noch über diese gerade neu gewonnene Erkenntnis erstaunt an zu sehen, „Erfahrung!“ Oh, verdammt, Naruto! Schoss es mir durch den Kopf. Was machst du nur mit mir? Ich habe nichts für Frauen übrig. Ich habe nichts für Männer übrig. Der Einzige, der mich in jeder Lebenslage erregt und aufregt bist du! Und nun verbringe ich dank ihm auch noch mein erstes Mal mit einer Frau. Aber es tat mir überhaupt nicht leid. Denn es war ja Naruto. Und nur ihn allein wollte ich spüren. Keinen anderen Menschen sonst. Ich merkte, dass er mich mit seinen Beinen, die er eng um meine Taille verschlossen hatte, näher an sich heran zog. So nah, dass meine Eichel bereits den wirklich feuchten Eingang seiner Lustgrotte berührte. „Bitte, Sasuke, nimm mich!“, keuchte er auf und fast im selben Moment stieß ich zu. Denn wer, bitte schön, hätte bei dieser Aussage noch länger zögern können? Ein lauter Schrei entwich ihm. Schnell presste ich meine Lippen auf seinen Mund um diesen Schrei abzudämpfen und er ging auf das nun beginnende Zungenspiel ein. Wild und ungezügelt umspielten sich unsere Zungen. Unten spürte ich einen leichten Widerstand. Ich zog mich etwas zurück, verharrte etwas und merkte, dass er ungeduldig wurde, da seine Fersen leicht in mein Gesäß drückten. Über diese Ungeduld erfreut schmunzelte ich in unseren nicht enden wollenden Kuss hinein und stieß erneut zu. Der zuvor noch gespürte Widerstand schien gebrochen und ich versenkte mich noch ein wenig tiefer in ihm. Langsam begann ich mich in ihm zu bewegen. Ich stieß zunächst vorsichtig und sachte zu, doch dann spürte ich, dass er mit jedem Stoß den Druck auf mein Becken mit seinen Beinen erhöhte. Mich immer mehr an sich heranzupressen versuchte. Er legte sich nach hinten. Lag nun mit seinem ganzen Oberkörper auf der Tischplatte auf und legte seinen Unterarm über seine halb geöffneten Augen. Das konnte ich nicht zulassen! Ich wollte weiterhin das Gefühl haben, dass er es war, der sich da unter mir die Seele aus dem Leib keuchte und dies war mir am besten über seine einmaligen Augen möglich. Ich musste dieses berauschende Blau sehen. Er dürfte es nicht vor mir verstecken! Eine meiner Hände, die ihn nun an seiner Hüfte umschlossen hatte, löste sich und griff nach seinem Arm, um diesen vom Gesicht wegzuziehen. In diesen lustverschleierten blauen Tiefen erkannte ich die Frage nach dem Sinn dieser Handlung. „Ich will… DICH sehen, Naruto!“, keuchte ich und ob er den eigentlichen Sinn meiner Aussage verstand, wusste ich nicht. Ich konnte mich auch ehrlich gesagt gerade gar nicht näher damit befassen. Viel zu groß war bereits der Druck in mir. Die Stöße wurden härter, unsere Stimmen keuchten lauter und waren bald nicht mehr mit unseren Küssen abzudämmen. „Sasuke! Du ...bist...so ...tief!“ Diese Aussage machte mich nur noch wilder. Der Gedanke, gerade in Naruto zu sein, ihn zu spüren, ihn unter mir in voller Erregung windend zu haben brachte mich nun vollends dazu, dass mein Denken komplett aussetzte. Die Stöße wurden schneller, härter, fast schon animalischer. Ein Stapel Akten, der bislang auf der Tischecke ungeachtet von uns sein Dasein gefristet hatte, krachte laut zu Boden, doch auch das wurde von uns ignoriert. Naruto versuchte sich am Rand der Tischplatte festzukrallen, um Halt zu finden und um meinen Stößen wenigstens etwas entgegenbringen zu können. Er schrie und stöhnte, griff sich fahrig immer wieder in die Haare und schien sie sich selbst ausreißen zu wollen wenn er nicht gerade irgendwie versuchte Halt auf der sich immer weiter leerenden Tischplatte zu finden, da sich durch unser Treiben wirklich nicht mehr alles oben halten konnte. Immer wieder verlangte er, dass ich noch schneller werden solle, dass ich noch tiefer in ihn stoßen solle… das es noch nicht genug sei… Er war fordernd, das musste ich ihm schon lassen… aber ich wusste auch, dass es ihm gefiel. Keuchend senkte ich meinen Kopf, biss ihm sanft in die zierliche Halsbeuge, saugte mich fest und hinterließ schmatzend ein deutlich sichtbares Mal. Er hatte uns ja bereits geoutet. Sollten die Anderen ruhig sehen, dass ich auch dazu stehen konnte, einen Mann zu lieben, obwohl er sicherlich gerade keiner war. Ein erneut fester Stoß und ich ließ meine Hand zusätzlich an seinem vor Schweiß bereits glänzenden Körper hinabgleiten in seinen Schritt. Gewiss fand ich hier nun nicht das vor, was ich mir eigentlich gewünscht hätte, doch der wohl in mir verankerte natürliche Trieb sagte mir, dass ich hier etwas vergleichbares finden würde und ich fand knapp über seinem vor Feuchtigkeit triefenden Loch, in welches ich mich immer wieder versenkte, schnell das, was ich suchte und begann diese kleine Knospe namens Klitoris mit meinen Fingern sanfte zu massieren und zu kneten. Seine Reaktion folgte sofort und nun war ich mir sicher, dass man uns selbst auf dem Vorplatz vernehmen konnte. Aber auch das war mir in diesem Augenblick gleich. Denn ich konnte nicht mehr und irgendwie erfreute es mich doch zu sehen, das auch er kurz davor war, denn immer wieder drückte er seinen zierlichen Körper in ein beachtliches Hohlkreuz durch. Seine gekeuchten ‚Ah’s‘, ‚Sas…uke‘ und ‚Aww’s‘ schienen sich immer mehr zu überschlagen und als er mir dann mit voller Wucht seine Fersen in mein Gesäß schlug, mich dadurch so tief in sich hineinpresste, das ich wirklich das Gefühl bekam, dass wir miteinander verschmolzen und ich merkte, wie sich um mich herum alles anspannte, sogar verhärtete und er laut meinen Namen schreiend erneut sein Kreuz durchbog, so dass ich ohne weiteres seinen Bauchnabel an den meinen spürte, gelang mir nur noch dieser eine Stoß ehe ich mich keuchend ganz tief in ihm ergoss und wir von unseren gemeinsamen Orgasmus überrollt wurden. Meine Beine gaben nach und mein Oberkörper klatschte vermutlich ziemlich hart auf seinen auf, doch er sagte dazu nichts. Vermutlich konnte er das auch gar nicht. Denn so wie er nach Luft schnappte war er genauso außer Atem wie ich. Seine Arme schafften es irgendwie sich um meinen Nacken zu schlingen und ich merkte, wie er seinen Kopf drehte, da mir nun sein hastiger heißer Atem über die Wange und das Ohr strich: „Hab… hab… ich nun… Erfahrung?“ Ich merkte, dass er trotz des Keuchens schmunzelte und versuchte ihm mein Gesicht ganz zu zu drehen: „Hm… ja… solange du diese Erfahrung nur mit mir machst!“ Er schob die Unterlippe beleidigt vor: „Was denkst du von mir, Sas?“ Nun musste ich doch leise lachen. Dieser Dobe hatte es tatsächlich geschafft mich um den Finger zu wickeln und mit ihm in diesem Frauenkörper im Büro des Hokage zu schlafen! Und obwohl ich nichts mehr wie Aufmerksamkeit verachtete, hatten wir dies nicht gerade in einer unauffälligen Lautstärke getan. Aber das eigentlich Schockierende daran war, dass es mir total egal war! Scheiße verdammt! Ich war glücklich! Ich war wirklich glücklich! Sollte doch Kaguya dafür sorgen, dass sie Welt da draußen unterging! Ich hatte gerade Sex mit dem Mann… okay… gerade der Frau, den oder die ich über alles liebe und mein Bruder lebte! Was juckte mich der Rest? Nun ja,… bis auf die Tatsache, dass es meinen Dobe juckte und ich ihm nun mal nichts abschlagen konnte… schließlich hatte diese Aktion hier gerade eindeutig bewiesen, dass mich meine Gefühle ihm gegenüber eindeutig in dem Bezug schwächten. Blöde Hormone! Ich löste mich langsam von ihm, als ich merkte, das mein erschlafftes Glied langsam aus ihm herausglitt und auch er begann, seinen Oberkörper nun auf den Unterarmen auf der Tischplatte abzustützen. „Oh je! Nur noch eine viertel Stunde und Shika wird hier sein!“, seufzte er wehleidig auf. Irgendwie hatte ich nun wirklich etwas Mitleid mit ihm: „Vielleicht sollten wir schnell duschen?“, fragte ich und nickte mit meinen Kopf in Richtung kleiner Nebenraum, von dem ich wusste, dass sich da drin ein kleines Bad befand. „Hast Recht, Teme!“, er schien eher vom Tisch zu rutschen als aufzustehen, „Hast mich ganz schön ran genommen!“, kicherte er und sprang dann doch recht wacklig wirkend auf den Boden. „Du hast es doch so verlangt!“, grinste ich und strich ihm eine schweißnasse, sehr lange Haarsträhne aus dem Gesicht. „Oh, stimmt ja!“, grinste er, formte ein Fingerzeichen, „Lösen!“ Und schon stand ich inmitten einer erneuten Qualmwolke. Ich unterdrückte den aufkommenden Hustenreiz. Vielleicht sollte er lieber da dran weiterfeilen als an der Perfektion des Äußeren seines Oiroke-no-Jutsus. Mich persönlich würde dieser ganze Rauch stören! Als ich meine zusammen gekniffenen Augen öffnete, stand er direkt vor mir und ich spürte deutlich die Erleichterung in mir aufkommen. Seine blauen Augen waren nun wieder auf einer Höhe mit meinen Schwarzen und sein kurzes, zerwuscheltes Haar stand ihm doch um einiges besser als diese langen Zöpfe. Keine Frage… ich bevorzugte Naruto ganz klar als Mann! Über diese Erkenntnis doch erfreut griff ich nach seinem Kinn und zog ihn näher an mich heran: „Viel besser!“, brummte ich und küsste ihn. Es war kein langer Kuss und wir lösten uns gleichzeitig voneinander. Schließlich waren wir von unserem letzten Abenteuer noch verschwitzt und vor allen Dingen hatten wir beide immer noch nichts an. Wobei das bei mir zum Problem werden könnte, denn schließlich hatte er mein Oberteil zerrissen! Er folgte meinem Blick zu den zerfetzten Stoffresten am Boden, die einmal mein schwarzes Anbu-Shirt gewesen waren und klopfte mir auf die Schulter: „Im Schrank da vorne befindet sich neben Tsunades Sake-Vorrat auch noch meine Ersatz-Jonin-Kluft. Die dürfte dir passen!“ Ich schmunzelte. Auf Sake hatte ich nun auch irgendwie Lust. Aber ich befand mich in irgendeiner Zwischenform ja eigentlich im Dienst. Ob ich Naruto nun zur restlichen Konferenz begleiten sollte? Oder sollte ich ins Viertel zurückkehren und mich ausruhen? Wobei ich diesen Gedanken ziemlich egoistisch fand. Schließlich hatte ich letzte Nacht schlafen können und Naruto war nun seit rund 24 Stunden nonstop auf den Beinen. Hokage war sicherlich bei Weitem nicht immer das was er sich vorgestellt hatte, aber er hatte sich bisher noch kein einziges Mal darüber beschwert! „Oi, Sasuke, hast du meine Boxershorts gesehen? Ich war sicher, dass ich sie...“ Nun fiel mir auf, dass er gar nicht mehr neben mir stand. Irritiert sah ich mich um und entdeckte ihn recht bald… verdammt! Wie konnte er nur… Er kniete am Boden, sein wohlgeformter Hintern war mir entgegen in die Höhe gestreckt, während sein Kopf tief unter der Tischplatte wohl nach dem vermissten Kleidungsstück suchte, doch all seine Worte rauschten gerade bei diesem Anblick nur an mir vorbei. Mein zuvor in ihm hinterlassenes Sperma floss in leicht glänzenden Bahnen aus seiner zart rosafarbenen Rosette das Bein hinunter. Ich spürte ein deutliches Ziehen im Lendenbereich. Wie konnte er nur jetzt so verführerisch vor mir niederknien und nicht bemerken, was er mir damit antat? „Naruto?“ Er reagierte nicht. Und ich musste hart schlucken. Ich verkrampfte förmlich um mich in einer regungslosen Position zu halten. Alles in mir schrie danach diese eindeutige Pose von ihm auszunutzen. Das Ziehen wurde stärker und mündete in einem starken pulsieren bis in meine Schwanzspitze. „Hokage – sama!“, meine Stimme hatte einen verruchten Stimmklang angenommen, ohne das ich diesen bewusst vorgenommen hatte. „Sas, was soll denn diese förmlich Anrede? Du weißt doch ganz genau, dass du so...“, er drehte sich herum und ich erkannte sein mir zugewandtes Gesicht im Schatten der Tischplatte. Sah, wie seine Augen von meinem Gesicht herunterglitten und im Zentrum meines Körpers verharrten. „Oh!“, entwich es ihm mit leicht aufkommender Röte seiner Wangen, „Da kann wohl jemand nicht genug bekommen, hm?“, dabei stieß er sich leicht den Kopf am Holz an und grinste nun mit wackelnden Augenbrauen. Wie Recht er damit hatte! Vom Gang her vor der Tür vernahm ich Stimmen und auch er fixierte nun die noch geschlossene Tür. „Sie werden nun wohl fertig sein…“ Eindeutig Shikamaru. Blitzschnell, in einer wirklich nicht mehr sichtbaren Bewegung, schnappte ich mir das noch auf dem Schreibtisch befindliche Kunai und warf es in einer flüssigen Bewegung nach hinten. Ich brauchte nicht genauer hinzusehen um zu wissen, das ich mein Ziel nicht verfehlt hatte, zumal mir Narutos geweitete Augen zusicherten, das ich auch die Wirkung meines Handels nicht verfehlt hatte. Das Kunai hatte sich tief in das Holz des Türrahmens gebohrt. Dicht neben dem Spalt zur eigentlichen Tür und blockierte nun diese. Gerade bog sich die Klinke nach unten und ein leichter Druck wurde auf die Türe ausgeübt, doch diese rührte sich nicht. Es herrschte kurz eine angespannte Stille. Weder Naruto noch ich regten uns. „Jeez, Naruto!“, drang es nun durch das Holz zu uns reichlich genervt klingend, „Seit ihr immer noch nicht fertig!“ Ein anzüglich breites Grinsen umspielte meine Lippen: „Gib uns eine halbe Stunde, Shika! Dann könnt ihr ihn haben!“ Naruto schluckte hörbar und drehte mir wieder sein Gesicht zu. Er kniete immer noch mit diesem verlockenden Hintern in meine Richtung zugewandt und dazu noch dieser Blick… wie konnte man da verlangen, dass ich mich da noch länger zurücknehmen konnte? Die leise ausgesprochenen Flüche des Beraters meiner Begierde ignorierte ich nun vollkommen. Blitzschnell fuhren meine Hände auf seine Hüftknochen und zogen ihn daran aus seiner Lage heraus: „Stütz dich an der Tischplatte ab, Naruto!“, raunte ich ihm in sein Ohr, als ich meinen Oberkörper nach vorne und über ihn herüber beugte, dabei ließ ich meine Zunge leicht seine Ohrmuschel entlanggleiten. Er seufzte leise auf. Ein wohliges Seufzen. Es signalisierte mit keinerlei Einwände gegen das, was ich nun offensichtlich vorhatte. Meine Hände lösten sich von seiner Hüfte. Eine Hand strich seine Seite entlang hoch zu seiner Schulter und umfasste diese dann, die andere Hand hielt ich ihm mit zwei abgespreizten Fingern direkt vor dem Gesicht. Er war zwar offensichtlich sehr feucht durch mein austretendes Sperma, dennoch wollte ich ihn nicht verletzen und das setzte eine ordentliche Vorbereitung auf das, was wir im Begriff waren nun zu tun, voraus! Er verstand sofort. „Sasuke!“, stöhnte er unter den Berührungen und leckte zunächst nur an diesen Fingern ehe er sie mithilfe seiner Zunge in seinen wundervoll warmen, feuchten Mund zog und sie dort mit dieser umspielte und gierig mit Speichel benetzte. Seine Augen dabei geschlossen war nur leises, sehnsüchtiges Stöhnen zu vernehmen. Ja, er wollte mich und ich wollte ihn. Jetzt. Hier. Sofort! Das hier war so viel besser als zuvor! Es war eindeutig. Wirklich! Er erregte mich als Mann um einiges mehr! Der Druck in meiner Körpermitte wurde durch dieses Wissen und sein aktuelles Tun bis zur Unerträglichkeit gesteigert. Was machte mich dieses Verhalten meines blonden Dobe nur so tierisch an? Ich entzog ihm meine Finger und zunächst schien er verwirrt über das rasche Entwenden, doch sogleich stöhnte er mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf als ich ihm meinen Mittelfinger gegen den Anus drückte, welcher durch die bereits vorhandene Feuchtigkeit meines ersten Samenergusses widerstandslos hineinglitt. „Oh... Sas...Sasuke!“, keuchte er und warf seinen Kopf in den Nacken. Seine Finger krallten sich tatsächlich in das weiße Holz der Tischplatte vor uns und ich spürte eine leichte Verkrampfung um meinen Finger herum. Augenblicklich ließ ich meine Zunge von seinem Ohr über den nun mir entgegengestreckten Hals fahren, schmeckte den leicht salzigen Schweißfilm seiner Haut, welcher mich nur noch mehr dazu verführte noch mehr von ihm kosten zu wollen. Seine Anspannung verflüchtigte sich langsam, mein Finger genoss die neugewonnene Bewegungsfreiheit und glitt langsam und vorsichtig immer wieder aus ihm heraus nur um dann wieder zu zustoßen. Ich nahm nun meinen zweiten Finger hinzu. Dieser schien ihn nicht weiter zu beeinflussen, doch ich wusste, dass es nun schwieriger werden würde, daher positionierte ich mich nun genau hinter ihm und nahm meine Hand von seiner Schulter. Ließ sie seine Seite entlang nach unten gleiten, über seinen Hüftknochen nach vorne. Ich wollte ihm auch absolute Lust verschaffen. Wollte, dass er unter meinen Händen verging. Sich voll und ganz auf diese Sehnsucht und Begierde einlassen konnte. Wollte, dass er genau das empfinden konnte, was ich in diesem Augenblick für ihn empfand. Noch während ich nach seiner mittlerweile deutlich erregten und stark pulsierenden Männlichkeit griff fuhr meine Zunge über seinen Rücken die Wirbelsäule entlang. Ich spürte sein erwartungsvolles Zittern, schmeckte so deutlich seine eigene Note. Langsam rieb meine nun umschlossene Hand seinen Schaft. Er keuchte auf, warf den Kopf wieder nach hinten. Bot mir erneut eine Angriffsfläche für meine nach ihm süchtigen Lippen, welche sich nun auf seinen Hals legten. Mein Zeigefinger strich sanft über seine pralle, schon dunkelrot leuchtende Eichel und verteilte den eben dort ausgetretenen Lusttropfen über seine Spitze. Meine andere Hand penetrierte weiterhin mit noch zwei Fingern seinen Anus. Immer wieder stieß ich in ihn hinein und entlockte weitere in meinen Ohren süße Töne. Seine Hände krallten sich mit jedem weiteren Stoß in die Tischplatte und ich wusste, dass diese Spuren noch lange nach unserem Treiben sichtbar sein würden, doch es störte mich nicht. Würde er zukünftig an diesem Schreibtisch sitzen und daran arbeiten, würde er immer wieder an mich erinnert werden und allein dieser Gedanke schenkte mir ein breites Grinsen. „Sas… keine Zeit… fick mich doch endlich!“, keuchte er leise auf, als ich gerade erneut fest seinen Schwanz der vollen Länge nach hart nach unten pumpte. „Noch nicht!“, wisperte ich an seinen Hals. Schließlich empfand ich ihn noch bei Weitem nicht genug vorbereitet. Doch anscheinend sah er das anders. Mit trotzigem Schimmer in diesen mich schier zur Verzweiflung bringenden unendlich blauen Kristallen drehte er sich herum und sorgte dafür, dass meine beiden Finger aus ihm herausglitten. Stattdessen pressten sich nun seine warmen Lippen auf meine und sofort spürte ich, wie sich seine vorlaute Zunge zwischen diese feine Linie drückte und sich so Zugang zu meinem Mund verschaffte. Sein Körper presste sich an meinen während er seine Arme fest um meinen Nacken schlang und seine nackte, heiße Haut berührte mich überall am Körper. Das er so plötzlich den dominanteren Part übernommen hatte blockierte mich irgendwo, doch ließ ich es zu. Merkte, wie er mich Schritt für Schritt nach hinten drückte, bis ich einen leichten Widerstand in meinen Kniekehlen spürte. Ich konnte nicht nachsehen, um was es sich handelte. Zu sehr nahmen unsere miteinander kämpfenden Zungen mich in Beschlag und raubten mir meine Aufmerksamkeit. Doch er drückte mich selbstbewusst weiter nach hinten und ich vertraute ihm, als ich nach hinten fallen ließ und das kalte, weiche Leder seines Sessels auf meiner verschwitzten Haut spürte. Zum zweiten Male in der kurzen Zeit stand er nun wieder breitbeinig vor mir, nur das ich diesmal saß und er eindeutig in dem Körper steckte, den ich absolut bevorzugte. Seine komplett harte und pulsierende Männlichkeit stand weit von seinem Körper ab und genau auf Augenhöhe und schrie mir förmlich entgegen ihr all meine Aufmerksamkeit zu schenken. Und die sollte sie auch bekommen! Sofort griff ich mit beiden Händen nach ihr, umfasste sie und näherte mein Gesicht immer weiter an. Zunächst ließ ich ganz langsam meine Zunge um seine Eichel herum gleiten, die freudig unter dieser verspielten Berührung zuckte. Sogleich schmeckte ich den herben Geschmack eines weiteren Lusttropfens und ich merkte, dass mir diese eigene Note von Naruto nicht zuwider war. Im Gegenteil. Ich mochte es. Es schmeckte nach ihm und ich wollte mehr davon! Meine Lippen umschlossen nun gänzlich seine Spitze und meine Hand glitt seinen Schaft hinunter bis zur Wurzel, zog dabei seine Vorhaut mit, so dass wirklich der berührungsempfindliche Teil seines Schwanzes von meinem Mund eingenommen wurde. Ein fast schon nach einem Grollen klingendes Stöhnen tief aus seiner Brust entsprungen entfuhr ihm als meine Zunge in die kleine Vertiefung seiner Eichel entlangfuhr und dort kurz in das kleine Loch stupste, um einen weiteren Tropfen zu entlocken und zu schmecken. Augenblicklich krallten sich seine beiden Hände in die Haare meines Hinterkopfes und übten leichten Druck nach vorne aus. Es war offensichtlich, was er sich gerade wünschte und ich kam diesem Wunsch nur zu gerne nach. Ich ließ meinen Mund nun seine ganze Länge fast komplett umfassen und in mir verschwinden. Sie stieß unangenehm in meinen Rachen und verleitete mich zu hastigen Schluckbewegungen um eine aufkommende Übelkeit zu verhindern, doch genau dieser Schluckreflex schien ihn zu einem erneuten Aufstöhnen und ein noch festeres Hineinkrallen in meine Haare zu animieren, was mich wiederum in eine schier noch höhere Dimension der absoluten Begierde nach diesem Körper vor mir katapultierte. Er zog seinen Schwanz aus meinem Mund und stieß kurz darauf wieder zu. Durch den Druck auf meinem Hinterkopf konnte ich auch nicht ausweichen und erneut ächzte ich unter dem aufkommenden Würgereflex, doch es war mir gleich. Um die Kontrolle wieder zu erlangen umgriff ich seine Hüfte mit meinen Händen und kontrollierte so etwas die Heftigkeit und die Tiefe seiner Stöße in meinen Mund. „Sas… Sas… ich komme…!“, keuchte er noch, doch da konnte ich bereits spüren, wie sein Schwanz freudig aufzuckte und sich kurz danach in meinem Mund ergoss. Wie er sein Sperma tief in meinem Rachen entlud und der Schluckreflex durch die plötzliche Masse befriedigt wurde. Kaum hatte er sich in mir entladen, wollte er sich schon meinen Lippen entziehen, doch ich hatte meinen Griff um seine Hüfte noch nicht gelockert. Er hielt daher, wohl irritiert, inne und wartete mein weiteres Vorangehen ab. Eine Hand löste ich von seiner Taille, ließ sie das schlaffer werdende Glied in meinen Mund umfassen und es stützenderweise festhalten, während mein Mund sich langsam zurückzog und meine Zunge noch ein letztes Mal über den abschwellenden Muskel fuhr. „Wow, Sas… das war… das war…“, ich ließ ihn nicht aussprechen, sondern festigte meinen Griff um sein bestes Stück und zog ihn daran wohl etwas zu grob nach unten. Seine Knie gaben nach und knallten auf die gut gepolsterte Kante des Stuhles, meine andere Hand schlang sich um seine Taille und zog ihn schwungvoll näher an mich heran, so dass er nun breitbeinig und mit einem gekeucht überraschten: „Au“, auf meinem Schoß saß. Doch seinen kurzen Protest ignorierte ich: „Du hast doch gesagt, wir haben keine Zeit!“, ich ließ seinen Schwanz los und meine Hand nach oben wandern, ohne dabei auch nur einmal die Verbindung meiner Finger zu seiner verschwitzten Haut zu unterbrechen, bis eben jene Finger an seinem Kinn angelangt waren und es umfassten, „Dann sollten wir nun zügig weitermachen, denn ich bin noch lange nicht fertig!“ Ich muss schon sagen, dass sich meine Stimme so verrucht ganz anders anhörte. Meine Stimmlage war seit dem Stimmbruch von jeher schon sehr dunkel gewesen, doch nun hatte sie noch etwas Samtiges und ich bemerkte die aufkommende Gänsehaut bei meinem Dobe. Mein dadurch verstärktes Grinsen schien er auch richtig zu interpretieren, denn ich erkannte ein vorfreudiges Glitzern in diesen blauen, tiefen Seen, die mich so sehr fixierten: „Halt dich bloß nicht zurück! Ich will dich in mir spüren!“, raunte er und schob nun sein Becken weiter vor auf meinem Schoß, ehe er sich etwas anhob und nun genau mit seinem festen, muskulösen Hintern über meiner eigenen, erregten und zuckenden Schwanzspitze kreiste. Oh Jashin! Dieser Kerl macht mich wirklich wahnsinnig! Bei ihm vergesse ich alles! Jeden anerzogenen Anstand! Jedes vernünftige Denken! Wo sollte das denn noch mit uns hinführen wenn wir bereits jetzt zu nichts anderem mehr fähig waren als uns dieser Lust und dieser Besessenheit aufeinander so grenzenlos hinzugeben! Mit beiden Händen griff ich an seinen Seiten herunter nach seinen beiden Arschbacken und zog sie leicht auseinander, dabei niemals den Blick von seinen Augen abgewendet. Denn wenn irgendetwas sein sollte, dann würde ich es darüber am Ehesten ablesen können. Doch ich erkannte nur die pure Lust in ihnen. Langsam senkte er sein Becken ab und ich spürte die zuckende und durch und durch feuchte Rosette, die auf meine Eichel traf. Verdammt! Ich konnte mich wirklich kaum noch selbst zurückhalten. Diese wortwörtliche Geilheit zersprengte mir fast meinen Brustkorb und auch bei ihm schien es nicht anders zu sein, denn wie sonst war es nur so schnell möglich gewesen, dass seine Männlichkeit wieder wie eine Eins stand und gegen meine Bauchmuskeln drückte? Er legte seine beiden Hände auf meine Schultern und als er sich langsam immer weiter nach unten senkte und meine ganze pralle Männlichkeit Zentimeter für Zentimeter in sich aufnahm, erkannte ich weder Schmerz noch das es ihn in irgendeiner Weise unangenehm war in seiner ganzen Mimik. Im Gegenteil. Er konnte genauso wenig an sich halten wie ich. Dieses Gefühl war mehr als nur berauschend. Diese heiße Enge, die mich umschloss war der pure Wahnsinn! Absolut nicht zu beschreiben oder in irgendwelche Worte zu fassen. Als er mich komplett bis zur Wurzel in sich aufgenommen hatte entwich ihm ein tiefes Stöhnen zeitgleich mit meinem. Kurz hatte er den Kopf gesenkt und seinen Blick auf die Stelle unserer Körper gerichtet, die nun so tief miteinander verschmolzen und vereinigt war. Ein Wahnsinnsgefühl! Er schien nicht lange warten zu wollen, denn er stützte sich auf meinen Schultern etwas ab um sein Becken etwas anzuheben und sich anschließend wieder abzusenken, so das meine komplette Länge wieder in ihm verschwand. „Du… bist… so… eng!“, keuchte ich und das war er wirklich. Verdammt! Wie lange sollte das gutgehen? Aber ungeachtet meiner Aussage wiederholte er sein Handeln und die Abstände wurden immer kürzer! Gerne hätte ich mich nach hinten gelegt oder wäre ihm entgegengekommen, doch dieser Stuhl hinderte mich in meinem Bewegungsfreiraum. So konnte nur Naruto agieren, während er mich unaufhaltsam immer schneller ritt und ich ihn fest an seiner Taille hielt, damit er nicht nach hinten von mir herunterrutschen konnte. Auch wenn mich dieses Gefühl gerade tierisch anmachte, passen tat mir das Ganze irgendwo nicht. Ich verfestigte meinen Griff, suchte festen Stand mit meinen Füßen am Boden und schwang mich mit ihm, der seine Beine schon reflexartig Halt suchend um mich schlang nach oben und legte ihn erneut auf der Tischplatte ab. „Oi, Sas… der Tisch gefällt… dir wohl…AH!“, mehr ließ ich ihn gar nicht sagen, denn nun hatte ich die Möglichkeiten, nach denen ich mich gesehnt hatte. Willig lag er nun erneut wieder vor mir mit dem Rücken auf der Tischplatte und ich war tief in ihm versenkt. Aber nicht lange. Nun hatte ich die Kontrolle und ich muss sagen, ich genoss diese in vollen Zügen! Schnell zog ich mich fast der vollen Länge aus ihm heraus, nur um dann noch schneller wieder zu zustoßen. Er schrie und bäumte sich unter mir auf. Hätte ich diesen Schrei nur gehört und ihn dabei nicht gesehen, hätte ich vermutet, er würde gerade Höllenschmerzen erdulden, doch dem war nicht so. „Scheiße… Sas… mach das noch mal!“, keuchte er und schwang dabei sein rechtes Bein hoch und legte es auf meiner linken Schulter ab, nur um es mir zu ermöglichen noch tiefer in ihn einzudringen und bei Jashin! Das würde ich auch tun! Ich nahm nun auch sein linkes Bein hoch und legte dieses auf meine rechte Schulter. Dann glitten meine beiden Hände streichend von seinen Knien herunter und umfassten von außen mittig seine Oberschenkel, so dass ich ihn fest im Griff hatte und ihm auch irgendwie Halt vermittelt konnte und dann stieß ich wieder zu… und wieder… und wieder… Und es schien, dass ich mit jedem Stoß diesen Punkt traf den ich treffen sollte! Er verfiel immer wieder in ein Hohlkreuz, krallte sich verzweifelt auf der Tischplatte fest, suchte Halt und fand diesen schließlich an der Tischkante. Alles, was unseren ersten Akt auf eben diesen Tisch noch überstanden hatte fand nun seinen Weg zum Boden. Meine Stöße waren einfach zu heftig um diesen Erschütterungen Stand zu halten. „Schneller!“, schrie er aus Leibeskräften und ich tat nichts lieber als dieser Aufforderung nachzukommen! Das hier war einfach zu gut und es sollte niemals enden, doch sah ich bereits auch bei ihm, wie die Spitze seines Penis verräterisch zuckte und deutlich glänzte. Und während ich weitere unzählige Stöße in rasenden Tempo vollzog und er seinen Kopf stöhnend und keuchend hin und her warf, griff ich nun doch nach seinem zuckenden Muskel und umschloss ihn fest mit jedem einzelnen Finger meiner Hand. Darüber überrascht stöhnte er nochmals extrem laut auf, doch dies stachelte mich nur noch mehr an, seinen Schwanz nun besonders fest zu pumpen. Eine seiner Hände, ich war in meinem Rausch nicht mehr in der Lage genau zu sagen, welche, löste sich von der Tischplatte und fuhr mir mehrfach über die Brust, hinterließ leichte Kratzspuren. Und da geschah es: Er stöhnte laut auf, drückte erneut seine Wirbelsäule ungesund wirkend nach oben durch und sein Sperma schoss in hohen Bogen aus ihm heraus und benetzte seinen ganzen Unterbauch und meine Brust. Doch selbst das bekam ich gar nicht mehr so wirklich mit… denn diese vorherige Enge war schon unglaublich gewesen und ich hatte mich so zusammenreißen müssen, um nicht schon bei den ersten Stößen in ihm explosionsartig zu kommen. Doch jetzt konnte dies nichts und niemand mehr verhindern, denn durch seinen Orgasmus engte er mich dermaßen ein, dass es mir gar nicht mehr möglich war, mich ihm zu entziehen, sondern in dieser halben Bewegung nur nochmals zu zustoßen und mich dann wirklich tief in ihm ein weiteres Mal mit einem lauten Stöhnen zu entladen. Diesmal gelang es mir, nicht erschöpft auf ihm zusammenzusacken. Ich versuchte mit der letzten verbliebenen Kraft meine Arme um ihn zu legen. Ich spürte seinen wirklich schnellen Herzschlag und auch seine Atmung schien sich schlichtweg nicht beruhigen zu wollen. Er keuchte, schluckte und japste unnachlässig, als ich ihn zu mir hoch und in eine Umarmung zog, die er auch erwiderte. „Ich liebe dich, Naruto! Ich liebe dich!“, und woher dieses plötzliche sentimentale Verhalten meinerseits kam konnte ich beim besten Willen nicht erklären. Ich wollte nur, dass er es wusste. Das er niemals in der Lage sein Würde es zu vergessen. Und sein haltender Griff um meinen Nacken verstärkte sich, sein Kopf drückte sich in meine Halsbeuge und ich merkte, das er zitterte. Ob das Nachwirkungen seiner beiden doch heftigen Orgasmen waren? Ich strich ihm durch sein schweißnasses Haar. Er würde wirklich noch schnell duschen müssen. So könnte er keinesfalls zur Fortsetzung der Konferenz! Dann strich meine Hand unter sein Kinn und hob es an, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. Doch dieser Anblick ließ mich aufschrecken und er verwirrte mich. Und er sah meine Irritation. „Keine Sorge, Sasuke! Ich halte mich an die Regeln der Shinobi… schließlich bin ich der Hokage!“ Das mir diese Aussage gerade seine Tränen nicht wirklich erklärten, lag doch auf der Hand und das wusste er auch schon selbst: „Ich weine nicht, weil ich traurig bin. Glaube mir, dass sind Tränen des Glücks! Die darf ein Ninja vergießen! Ich weine, weil ich so unsagbar glücklich bin! Und das bin ich nur, weil du mich liebst!“ Ich schluckte. Irgendwie hatte es dieser Dobe doch tatsächlich wieder geschafft mich sprachlos zu machen und er grinste wieder dieses Grinsen, was nur er beherrschte. „Ich liebe dich auch, Sasuke! Ich liebe dich auch!“, dann spürte ich seine weiche Hand über meine Wange streichen und aus diesem Grinsen wurde ein wunderschönes Lächeln, welches mit den Tränen in seinen Augen und der zarten Röte auf seinen Wangen mit nichts Anderen an Schönheit auf dieser Welt hätte mithalten können. Und diese Worte waren es auch, die mir mehr Wärme und Licht schenkten als alles andere zuvor in meinem Leben! Kapitel 26: Kapitel 24: VERLANGEN (zensiert) -------------------------------------------- Kapitel 24 VERLANGEN Es hatte wirklich nicht mehr lange gedauert. Nur wenige Augenblicke später und wir konnten deutlich die markante Felsformation mit den Gesichtern der Kage in dem weitläufigen Waldstück unter uns am Horizont ausmachen. Mit jedem weiteren Flügelschlag Degozarus oder des weiterhin konstant neben uns her fliegenden Tintenadlers wurden auch die Feinheiten der Köpfe der Kage deutlicher und nun wurde auch das Gerüst erkennbar, welches direkt neben dem übergroßen Abbild der Godaime befestigt war. Man hatte damit angefangen nun auch Narutos Abbild in den Felsen zu schlagen. Irgendwie machte es mich doch schon innerlich ein wenig stolz, das mein blonder Dobe es geschafft hatte. Klar war mir in den letzten Tagen bewusst gewesen, dass er hier und dort mit Hokage angesprochen wurde, dass man ihm Respekt zollte… dennoch… es blieb irgendwo weiterhin für mich schwer begreiflich, wenn man doch manchmal noch den kleinen Trottel von damals neben sich sah. Genau da führte mich nun mein Blick hin. Naruto hatte immer noch den Rikudo – Modus aktiviert und hielt seinen Blick starr auf Konoha gerichtet. Seine Gedanken waren für mich nicht aus seinem Gesicht ablesbar und das machte mich irgendwo stutzig. Aber die eindeutige Sorge war zu erkennen. Sorge um Konoha. Er hatte in den letzten Tagen viel erfahren müssen. Alles Dinge, die ihn als Rokudaime, aber auch als normalen Bürger dieses Dorfes innerlich beunruhigten. Der letzte Krieg war noch nicht lange her. Man konnte noch nicht einmal ansatzweise behaupten, dass dieser schon dabei war in Vergessenheit zu geraten, da drohte schon wieder erneut Gefahr. Als sei uns nicht einmal eine kleine Verschnaufpause gegönnt. Er spürte meinen fragenden Blick auf sich ruhen und wandte sich zu mir herum: „Oi, Teme! Bald sind wir da! Auch wenn ich wegen Tsunade ganz schön… Schiss hab!“, er lachte beschämt und kratzte sich mit breitem Grinsen an der Stirn. Nun lachte ich auch leise: „Du vermöbelst Madara und dann hast du Angst vor einer Blondine, die einen ganzen Kopf kleiner ist als du?“, amüsiert hob ich mit schiefem Grinsen meine Augenbraue. Meine neckische Aussage verfehlte ihre Wirkung nicht. Schmollend blies er die Wangen auf und drehte demonstrativ den Kopf wieder weg: „Du hast ja keine Ahnung , wie O-baa-chan draufhauen kann! Von der hätte selbst Madara noch was lernen können!“ Irgendwo konnte ich mir das aber dennoch vorstellen. Ich hatte Sakuras Schlagkraft auf dem Schlachtfeld gesehen und sie war eine Schülerin der legendären San’nin. Niemand würde gerne freiwillig in der Reichweite dieser beiden Frauen sein wenn sie mal miese Laune hatten oder unter Stimmungsschwankungen litten. „So wie ich das Jutsu hier verstehe beruht es auf einer simplen Verknüpfung eines normalerweise relativ schwachen Fuin sowie des Ninpo: Shiseki Youjin… also, damit wird wohl das befallende Gewebe verschlossen und mit dem Fuin gereinigt. Die Fingerzeichen sind aber ganz schön kompliziert!“, Obito hatte sich mit der Schriftrolle, die wir von Orochimaru erhalten hatten, in einen bequemen Schneidersitz gesetzt und war der Meinung gewesen, diese genauer zu studieren um für alles gewappnet zu sein. Seufzend ließ er das aufgerollte Schriftstück auf seinen Schoß sinken und versuchte, einige der angegebenen Fingerzeichen zu formen. Ich wusste, dass Obito ein durch und durch talentierter und starker Shinobi war, doch das was er dort vollführte sah eher danach aus, als gäbe er sich gerade alle Mühe sich selbst die Finger zu brechen oder zumindest sie alle zu verrenken. „Wenn du so weiter machst wird dich Tsunade im Krankenhaus behalten müssen, Obito!“, sprach Kakashi meine Gedanken aus und wurde direkt von diesem giftig angesehen. „Stör mich nicht in meiner Konzentration, Bakashi!“ „Shiseki Youjin!“, säuselte hingegen Naruto neben mir, den wohl Obitos Bemerkung über das Heiljutsu für meinen Bruder aus seinem Schmollen gerissen hatte, „Das war das Jutsu der Versiegelung für den Juubi, welches die vier Hokage gemeinsam angewendet haben!“ Ich zog zischend die Luft ein. Naruto hatte Recht. Verdammt! Für dieses Jutsu waren vier so außerordentlich starke Shinobi wie die Hokage es waren von Nöten gewesen. Dummerweise waren die nicht mehr unter uns und wir hatten auch aktuell niemanden hier, der sie mit Edo Tensei wiederbeleben könnte. Ich hatte es geahnt! Wir hätten Orochimaru gefangen nehmen sollen! Verdammter Mist! „Das krieg ich hin!“, flüsterte Naruto weiter. Vermutlich mehr zu sich selbst. „Was meinst du?“, meine Stimme klang hingegen schon etwas enttäuschter. War mir doch soeben bewusst geworden, dass wir zwar nun ein Jutsu hatten um Itachi zu retten, aber vermutlich keine Möglichkeit, es umzusetzen. „Ich glaube, ich weiß, was Naruto meint!“, mischte sich nun auch Kakashi ein und es verwunderte mich, dass er die wirklich leise Aussage Narutos hatte von seiner Position auf dem anderen Adler hatte verstehen können. Ich musste gerade wohl wirklich sehr fragend ausgesehen haben, denn Kakashi begann direkt in meine Richtung zu erklären: „Sasuke-kun! Erinnerst du dich an die Inschrift auf dem Stein im Nara-Tempel der Uchiha?“ „Hm! Ja!“, was hatte nun der blöde Stein damit zu tun? „Der letzte Satz?“ „Hm… Zwei Gegensätze können alles erschaffen, wenn sie zusammenarbeiten… so oder so ähnlich, glaube ich!“, ich wusste immer noch nicht, worauf Kakashi hinaus wollte. „Wir brauchen keine Hokage der vergangenen Generationen!“, antwortete nun Naruto, „Obito! Zeige Sasuke die Fingerzeichen. Mit dem Sharingan erlernt er sie wesentlich schneller als ich!“ Ich hatte zwar immer noch keine genaue Ahnung was das Ganze jetzt hier nun sollte, aber Naruto schien eine Chance zu sehen und nur das war mir wichtig. Ich nickte und wandte mich direkt an Obito, der auch nur verstehend den Kopf zur Seite legte und mich angrinste: „Bereit?“ „Wann ist ein Uchiha nicht bereit?“, antwortete ich kühl und Obitos Grinsen wurde breiter. „Genau das wollte ich hören!“ Doch kaum wollte ich mein Mangekyo Sharingan aktivieren, zuckte Naruto neben mir bedenklich zusammen. Ich verharrte augenblicklich, sah ihn direkt an. Erkannte die absolute Sorge und den grenzenlosen Schock in seinen plötzlich matt wirkenden Augen. Er brauchte nichts zu sagen. Sein plötzlich beschleunigter Pulsschlag, das ebenso weite Aufreißen seiner Augen und der starre Blick auf Konoha gerichtet sagte mir irgendwie alles. Etwas Schlimmes war geschehen. Zwischen uns reichte stets ein Blick um zu verstehen, was gerade vor sich ging. Panik schien fast in ihm aufzukommen. Und dann spürte ich es auch. Wie ein warmer Hauch im sonst zu eisigen Flugwind umfing uns ein Luftzug, der zuerst meine Wange streichelte, als wolle sich der Wind behutsam um mein Gesicht legen. Die Brise zog weiter zu Naruto, umspielte ihn und ließ ihn zischend ausatmen. Als wolle sich diese Luftverwirbelung von uns verabschieden. Sie umspielte uns. Berührte uns sachte. Ich bildete mir sogar kurz ein, eine Hand in diesem Luftzug erkannt zu haben. Eine große, männliche Hand… In mir zog sich alles zusammen. Alles. „Sasuke!“, seine Augen zusammengekniffen trafen ruckartig auf mich. Ich hatte das Gefühl, die Flammen seines Rikudo – Modus züngelten nun noch um einiges kräftiger um seinen Körper, „Beeilt euch mit dem Jutsu!“ Und noch ehe ich etwas erwidern konnte, stand ich alleine auf dem Rücken meines Kuchiose – Partners. „Jetzt atme!“ Schweiß perlte ihr bereits von der Stirn, vermischte sich mit den Tränen, die unnachlässig über ihre Wangen liefen. Dieses verdammte dauerpiepsende Geräusch machte sie noch wahnsinnig! Erneut legte sie all ihre Kraft, die ihr noch verblieben war sowie ihr Chakra in die Hände und presste den Brustkorb des unter ihr liegenden Uchihas. Shizune war soeben heraus geeilt und wollte vom Klinikdach aus Ausschau nach ihren Freunden halten. Wenn es irgendwo einen Gott gab, egal wer, so solle er doch bitte in diesem Moment dafür Sorge tragen, dass dieser vermaledeite Monitor andere Werte als diese aussichtslosen anzeigte! Tsunade sammelte ebenfalls Chakra in ihren Händen, legte diese dann auf Sakuras und sie spürte, wie das Chakra ihrer Lehrmeisterin durch ihre Hände hindurchfloss und ebenfalls in den Körper des Schwarzhaarigen überging. Ein kurzes Aufpiepsen. Ein Aufflackern auf dem Monitor. „Wir… wir haben einen schwachen Puls!“, keuchte eine der Schwestern direkt neben Sakura und obwohl die Kunoichi wusste, dass dies in ihrer derzeitigen Lage gar nichts heißen konnte, spürte sie ein wenig diese Hoffnungslosigkeit in sich schwinden! „Ja!“, entfuhr es ihr unter der körperlichen Anstrengung der Wiederbelebungsmaßnahmen, „Atme! Itachi! Atme!“ Sein Herz schien noch nicht zu begreifen, aber Sakura spürte ein ganz schwaches Heben und Senken der Brust unter ihr, was darauf deutete, dass der Uchiha das eigenständige Atmen begonnen hatte. Doch auch wusste sie, dass wenn sie nun unterbrechen würde, dann würde dieser Zustand nur wenige Augenblicke andauern. Seine Lungen waren zu sehr von dem Tumor befallen und sein Körper wohl durch die lange Krankheit geschwächt. Sollte sie hier auch zu den gleichen drastischen Maßnahmen greifen wie damals auf dem Schlachtfeld bei Naruto? Itachi hatte nicht die Selbstheilungsfähigkeiten wie ihr ehemaliger blonder Teamkamerad. Sie würde vielleicht alles nur noch schlimmer machen. „Sakura!“, riss sie die blonde Godaime aus ihren Gedanken, „Dein Chakra neigt sich…“ „Ich weiß! Tsunade-sama! Ich weiß!“, erneut lief ihr ein Schwall Tränen über die Wangen. Sie wusste, dass sie dabei war ihre äußersten Grenzen zu durchstoßen. Sie hatte einfach noch nicht genug Kräfte sammeln können nach dem künstlichen Koma und nun drohte ihr ihr eigener Körper einen Strich durch die Rechnung zu machen. Es würde nicht mehr lange dauern und sie würde vor Erschöpfung zusammenbrechen und dann wäre niemand mehr hier in der Lage, Itachi zu helfen. Das dürfte sie nicht zu lassen! Sie war nicht mehr das kleine, schwache Mädchen von damals! Sie hatte nicht umsonst all die Jahre so hart trainiert um ihren Teamkameraden in nichts nach zu stehen. Um ihnen keine Last mehr zu sein, die sie ständig beschützen mussten. Sie wollte auch beschützen können. Naruto. Sasuke. Sai. Kakashi. Yamato. Ihr Team 7. Und sie war ein wichtiger Teil dieses Teams. Das wusste sie und für dieses Wissen hatte sie lange gebraucht weil sie lange Zeit selbst so sehr an sich gezweifelt hatte. Sasuke und Naruto hätten allen Grund von ihr enttäuscht zu sein, wenn sie hier versagen würde! Keuchend setzte sie die Herzmuskelmassage fort. Ließ weiterhin ihr Chakra in den Körper fließen, welches von Tsunade weiterhin bestärkt wurde. Ihre Sicht wurde bereits verschwommener. Das dürfte nicht sein. Nicht jetzt: „Das… ihr… Uchihas… immer… so… stur… sein… müsst! SCHLAG ENDLICH!“ Eine unglaublich warme Hand legte sich auf ihre Schulter. Ließ sie erschrocken aufkeuchen und ihren Kopf in den Nacken werfen. Hitze durchflutete sie. So unendlich stark. Belebend. Berauschend. „Das die sture Bastarde sind stimmt, echt jetzt!“ Ihre Augen weit aufgerissen richteten sich auf den Menschen neben sich, den sie so sehnsüchtig erwartet hatte und der nun hier war. Sie hörte bereits Tsunades erleichtertes Aufschluchzen. Hatte die Godaime etwa auch mit den Tränen zu kämpfen gehabt. „Na…Naruto!“, wie gerne wäre sie dem Blonden erleichtert um den Hals gefallen, doch sie konnte unter keinen Umständen ihren Kampf hier um Itachi unterbrechen. Naruto spürte ihre Freude über sein plötzliches Erscheinen auch so. Er lächelte sie zwar an, doch auch sie sah in den sonst so blauen Augen die grenzenlose Sorge. Seine rechte Hand ruhte auf ihrer Schulter und das unendlich wirkende starke Chakra des Kyuubi schoss in sie hinein. Stärkte sie. Auch Tsunade schien von Naruto bedacht worden zu sein, denn auch ihr Chakra floss nun um einiges kräftiger und unterstützte sie weiterhin in ihrem Tun. Narutos linke Hand legte sich nun knapp oberhalb ihrer Hände auf Itachis Brust und er schloss seine Augen. Sakura konnte spüren, dass sich der Hokage zu konzentrieren schien, denn schließlich sah sie es deutlich an dem intensiveren Schein der ihn umzüngelnden Flammen. „Sasuke kommt jeden Augenblick. Er erlernt noch das Jutsu, welches uns Orochimaru gab!“, wisperte er leise und die Kunoichi wagte es nicht mit weiteren Fragen zu stören, denn ihr Blick ruhte auf dem Monitor, der soeben vom langgezogenen Piepen in ein rhythmisches übergegangen war. „Jutsu?“, fragte schließlich doch die Godaime nach. „Ja. Kombination aus Fuin und Shiseki Youjin!“ Tsunade schluckte hörbar laut: „Das ist kein Jutsu, was man mal eben so schnell erlernen kann! Zudem ist es für ihn alleine nicht zu bewerkstelligen. Das setzt mindestens vier Shinobi auf Hokage Niveau voraus und…“ „Oder zwei Shinobi auf Rikudo Niveau!“, unterbrach sie der Jüngere und schien dabei sogar zu grinsen, „Kurama?“ Hm, ja. Bin da. Kann ja auch nicht weg! „Halt dich bereit! Du wirst meinen Körper übernehmen und mit Sasuke die Fingerzeichen formen. Kriegst du das hin, alter Freund?“ Tsunade und Sakura betrachteten sich gegenseitig verwundert. Es war immer wieder seltsam wenn der Blonde in scheinbaren Selbstgesprächen verwickelt war. Willst du mich verarschen?, der Biju brummte verächtlich in seinem Inneren. Hättest ruhig eher sagen können, dass ich mir das merken soll was der Uchiha-Bengel da gerade zusammenbastelt. „He he! In der Eile nicht dran gedacht!“ Das muss ich dir aber lassen… deinen Vater hättest du alt aussehen lassen bei dem Tempo, was du gerade drauf hattest! Naruto lief bei diesem Kompliment schon leicht rot an und war seinem aktuellen Modus gerade sehr dankbar, dass dieser keine verräterischen Gesichtsfarben zeigen konnte. Okay. Ich hab das Jutsu drauf und der Uchiha auch. Der andere Uchiha weiß dann noch die kleineren Dinge drum herum. Ungefähre Ankunft des Bengels in etwa zwei Minuten. Ich war so frei ihm zu sagen wo du bist! „Danke, Kurama! Dann fangen wir mal an! Und benimm dich!“ Als hätte ich mich schon mal jemals nicht benommen! Naruto wollte noch die Augen verdrehen und die unzähligen Beispiele aufzählen, welche die letzte Aussage seines Freundes sehr gut widerlegen konnten, aber dazu kam er gar nicht mehr. Er spürte das sanfte Zurückdrängen seines Geistes. Sein eigenes Sichtfeld wurde immer kleiner. Die schwarzen Rahmen darum immer größer. Bis ihn schließlich komplette Dunkelheit umfing und er sich im Siegelraum in seinem Inneren wiederfand. Degozaru hatte noch nicht einmal landen brauchen, da war ich schon von seinem Rücken gesprungen und neben dieser brünetten Beraterin von Tsunade, ich glaube ihr Name war Shizune, gelandet, welche erschrocken über meine Handlungsweise einen guten Meter vor mir zurück sprang. Sie öffnete gerade den Mund, als ich sie auch schon, leider auch etwas unfreundlicher klingend als von mir beabsichtigt, mit einem: „Zimmer B208 befindet sich wo? Stockwerk?“, anfuhr. Schnell griff ich in meine Tasche und zog meine noch in meinem Besitz verbliebene Schriftrolle hervor. Die Andere war schließlich noch im Besitz von Kakashi und Obito, deren Adler gerade in unmittelbarer Nähe zur Landung ansetzte. Ich entrollte sie in einer flüssigen Bewegung, biss mir in den Daumen und schmierte hastig eine dünne Blutspur über das niedergeschriebene Siegel: „Kuchiose no Jutsu!“ Es erschienen mehrere kleinere Phiolen, deren Inhalt eindeutig war und dadurch ihr Wert unermesslich, doch ich wusste, dass ich Shizune vertrauen konnte, was das anging: „Finde heraus, welche passend sind. Sie sind mit den Namen der ursprünglichen Eigentümer beschriftet!“ Ihre Augen weiteten sich bei dem Anblick der unzähligen Augen des Uchiha-Clans. Nur Ton Ton zu ihren Füßen quiekte über die Anzahl erschrocken auf. Doch irgendwie dauerte mir ihre Reaktionszeit nun zu lange und ich war noch nie der geduldigste Mensch. Zudem beschäftigte mich ebenso noch Kuramas kurzweiliger Besuch in meinen Gedanken. Er wollte das Jutsu von mir gezeigt bekommen, berichtete kurz über Itachis deutlich verschlechterten Gesundheitszustand und das mein Dobe deswegen so fluchtartig verschwunden war, um ihn in diesem Zimmer B208 aufzusuchen. Ebenfalls sollte ich meinen Rikudo – Modus aktivieren und mich nicht über veränderte Verhaltensweisen Narutos wundern. Was er damit allerdings meinte blieb mir zunächst schleierhaft. Mit einem genervten: „Tzz!“, auf den Lippen wartete ich Shizunes Antwort gar nicht ab sondern sprintete los und sprang vom Dach der Klinik. Ich hatte schon viel Zeit in diesem Gebäude verbracht und würde es auch ohne ihr zeitraubendes Gestottere wesentlich schneller finden. Als meine Füße den weichen Erdboden des Blumenbeetes neben dem Haupteingang des Klinikums nach meinem Sprung aus dem fünften Stock berührten, machte ich mir schon keine weiteren Gedanken mehr um diese Person, die ich mit meinem Adler auf dem Dach zurück ließ. Nun zählte nur noch Itachi! Ein Wimpernschlag später stand ich schon vor dem Wegweiser Nahe der Rezeption des Krankenhauses und aktivierte mein Sharingan um eine schnellere Übersicht zu bekommen. Nicht mal einen Atemzug später war ich auch schon wieder verschwunden und hinterließ auch dort fragende Gesichter. Egal. Keine Zeit. Nebengebäude, zweiter Stock, dritte Türe links. Das war alles, was ich wissen wollte. Und noch ehe ich diese Daten in meinen Gedanken nachgegangen war stand ich auch schon vor dieser Tür. Ich war zwar nicht so schnell wie der Sohn des gelben Blitzes von Konoha, aber auch mein Tempo konnte sich sehen lassen! Ich riss die Tür auf und stockte erst einmal in meiner Bewegung bei dem Bild was sich mir bot. Sakura saß schwitzend, keuchend und breitbeinig auf der Hüfte meines Bruders und presste im regelmäßigen Takt ihr vermutlich komplettes Körpergewicht über die gestreckten Arme auf dessen Körper. Tsunade hielt dabei eben diese auf dem Brustkorb aufliegenden Hände mit ihren umschlossen und ich erkannte einen deutlich starken Chakrafluss. Im Hintergrund liefen fast schon hysterisch drei weitere Medicnins oder Schwestern oder was auch immer die hier für einen Status hatten und kontrollierten irgendwelche Gerätschaften, die alle in irgendeiner Form irgendwelche Geräusche von sich gaben. Und dann stand da noch mein Freund inmitten dieses Chaos und grinste mich so seltsam an, dass mir trotz der Sorge, die in mir herrschte wegen dem Zustand meines Bruders, ein Frösteln quer den Rücken herunterlief. Das war nicht Naruto. Und während mein Gehirn noch diese Feststellung formte erkannte ich die roten Augen in der sonst so gelb-orange-flammenden Gestalt Narutos. „Auch endlich da, Bengel!“, Narutos Stimme klang so unendlich viel tiefer. „Kurama! Alles bereit soweit?“, ich wollte gar nicht näher darauf eingehen. Ich wollte nur meinen Bruder retten und wenn dies nur möglich war wenn Naruto diesem Fuchs seinen Körper komplett zur Verfügung stellte, dann sollte es so sein. Hastig trat ich an seine Seite. „Hier ist alles bereit… nur du noch nicht!“ Ich verstand sofort… und sogleich wurden alle Anwesenden in diesem doch recht überschaubaren Raum von dem Aufstrahlen eines weiteren Rikudo – Modus geblendet. „Jetzt bin ich wirklich auf eine gute Erklärung für das Ganze hier gespannt!“, brummte er laut vernehmlich und stemmte seinen einzig verbliebenen linken Arm in die Hüfte, während er sich mit erhobenem Haupt fast schon missbilligend das Zeichen über der Eingangstür vor sich betrachtete. Hi no Kuni – das Reich des Feuers. Neben ihm stand noch immer reichlich verschüchtert der mindestens drei Köpfe kleinere Jonin, den er am Eingangstor Konohas praktisch überrannt hatte und der ihm dann in aller Hast gefolgt war. Keuchend und schnaubend stützte er sich vorn über gebeugt mit den Händen auf seinen Knien ab und versuchte nach Luft zu schnappen, doch Ay ignorierte dieses unprofessionelle Verhalten. Tsunade hatte wohl bei weitem nicht so viele qualifizierte Shinobi unter sich gehabt, wie er angenommen hatte. Wie sonst ließe es sich erklären, dass er ohne großen Widerstand bis in die Dorfmitte vor den Hokageturm vordringen konnte? „Rai… Raikage-sama!“, kam es brüchig von dem Kleineren und er schielte nun doch etwas grimmig zu ihm herunter. Eins musste er sich allerdings eingestehen: Diese Konohanins waren schon zähe kleine Kerle. Dieser Eine hier neben ihm hatte doch wirklich mit ihm Schritt halten können. Wo der Rest seiner Kollegen von der Torwache war, wusste er allerdings nicht. Vielleicht beschäftigten die sich gerade mit dem Tsuchikage und der Mizukage. Die hatte er schließlich in seiner innerlich immer weiter anwachsenden Wut schon bei Sichtweite Konohas weit hinter sich zurückgelassen. „Wir haben sie erwartet!“, kam es erneut von dem Braunhaarigen und Ay hob eine Braue. „Das will ich auch hoffen! Wenigstens das sollte man doch noch erwarten können, wenn es der neue werte Hokage nicht für nötig befindet zu Versammlungen von größter Wichtigkeit aufzutauchen!“ „Ach, Ay…!“, seufzend drang nun eine äußerst gelangweilt klingende weibliche Stimme an sein Ohr und er warf einen Blick zurück über seine breite Schulter. Sie hatten doch tatsächlich mit ihm Schritt halten können. Wahrscheinlich war Onoki geflogen. Nicht wahrscheinlich. Ganz sicherlich sogar. Mei warf sehr gestenreich ihre langen Haare nach hinten und stellte sich sogleich an seine Seite. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sehr viele Blicke auf ihm ruhten. Anscheinend waren die Dorfbewohner von Konoha eine solche Erscheinung wie ihn nicht gewöhnt. Konnte er auch irgendwo verstehen. Er war ja auch selbst schon lange nicht mehr in Konoha gewesen. Das letzte Mal, dass er hier gewesen war, war zu Zeiten des dritten Krieges gewesen, wo er selbst noch ein einfacher Shinobi war und sein Vater das Amt des Raikage bekleidet hatte. „Also, mein Kleiner!“, Mei Terumi beugte sich nun etwas zu dem japsenden Jonin über, „Wo finden wir denn nun den Hokage?“ „Und den Kazekage am Besten noch dazu!“, brummte der weißhaarige Hüne und ignorierte den stechenden Seitenblick der Mizukage. „Ähm… Mizukage – sama, nehme ich an?“, kam stattdessen die Gegenfrage und Mei beugte sich nun nach hinten um hinter vorgehaltener Hand laut aufzulachen: „Ach nein! Wie unhöflich von mir! Habe ich mich doch gar nicht vorgestellt!“, während sie sich doch innerlich fragte, ob diese unabsichtliche Unhöflichkeit es war, die die potenziellen Heiratskandidaten vor ihr zurückschrecken ließen, „Ja, ich bin die derzeitige Mizukage von Kirigakure, Mei Terumi!“ Sie reichte dem jungen Mann vor sich mit einem freundlichen Lächeln auf ihren Lippen die Hand, welche dieser nun auch fast ebenso freundlich ergriff. „Genma Shiranui! Sehr erfreut!“, er deutete eine leichte Verbeugung an, welche Meis Lächeln noch verstärkte. In ihren Augen hatte sie nichts gegen die Konohanins einzuwenden. Schienen sie doch alle zur Höflichkeit einer Dame gegenüber erzogen worden zu sein! „Wie bereits gesagt, ihr werdet bereits erwartet. Shikamaru Nara, der erste Berater unseres werten Hokage, hat alles für die bevorstehende Konferenz in die Wege geleitet!“, fuhr nun der Jonin aus Konoha fort und ignorierte dabei beflissentlich die eindeutige Begutachtung der Mizukage. Als ihr Blick auf ihn dann doch etwas intensiver wurde kratzte er sich beschämt am Kopftuch. Irgendwie wurde ihm das hier, so allein unter den ganzen hohen Persönlichkeiten, doch etwas unheimlich. „Und wo sind die beiden vermissten Kage?“, neben dem Raikage erschien nun ein weiterer Shinobi aus Kumogakure. Genma war sich doch reichlich sicher, diesen damals auf dem Schlachtfeld gesehen zu haben. Er hatte äußerst dunkle Haut, was für einen Ninja aus Kumogakure keine Seltenheit war, stechende schwarze Augen und weißes Haar. Genma war sich sicher, dass der offensichtliche Berater des Raikage auf den Namen Darui hörte. „Kazekage Gaara-sama befindet sich noch auf einer Mission mit einigen Shinobi aus unserem Dorf. Er ist aber bereits unterrichtet und was unseren Hokage angeht…“, er unterbrach sich selbst und man merkte ihm die Unsicherheit an, „…da weiß ich ehrlich gesagt auch nichts Genaues. Das fällt in den Aufgabenbereich seiner Anbu und von Nara-san!“ Über seine Antwort erntete er nur ein Schnauben seitens des Raikage. Was anderes hatte er auch irgendwo nicht von diesem erwartet. Dieser Raikage schien nicht der geduldigste Mensch zu sein. „Gaara war bereits auf dem Weg zu euch nach Kumogakure!“ Diese Stimme war neu in ihrer mittlerweile stetig anwachsenden Runde und alle Blicke richteten sich nun auf das rote Dach des Windfangs über der breiten, hölzernen Eingangstür des vorliegenden Hokagegebäudes. Dort hockte ein weiterer Jonin aus Konohagakure und Genma atmete innerlich erleichtert aus, als er erkannte, wer dies war und aus der Tatsache heraus, nun nicht mehr allein den doch recht seltsamen Gästen Rede und Antwort stehen zu müssen. Der Grauhaarige über ihren Köpfen schien sich jedoch nicht aus seiner bequemen Sitzposition herausbewegen zu wollen. Viel zu sehr gefiel ihm die Tatsache, dass er nun ohne weiteres alles genau überblicken konnte. Sie waren tatsächlich alle relativ zügig hier aufgetaucht. Das bewies ihm einmal wieder die Ungeduld des Raikage, welche er zu Kriegszeiten als einer der Kommandanten der Shinobiallianz schon einige Male miterleben dürfte. Ein Seufzen entfuhr ihm. Jedoch mehr ein erleichtertes. Irgendwie fühlte er sich nun doch dankbar dafür, nun Naruto als Vorgesetzten zu haben und nicht jemand so impulsiven wie den Raikage. „Kakashi! Ihr seid zurück?“, rief ihm stattdessen sein alter Freund und Kamerad Genma entgegen und er antwortete ihm gegenüber mit einem Nicken, ehe er im ruhigen Ton weiter an das Oberhaupt von Kumogakure sprach. „Wir entsandten jedoch umgehend einen Adler. Demnach denke ich nicht, dass sich der Kazekage so sehr verspäten wird!“ „Und was ist mit eurem Bengel?“ „Raikage-sama meint, wo sich denn der werte Hokage befindet!“, korrigierte Darui seinen Vorgesetzten. Irgendwie wollte er hier, mitten auf dem Dorfplatz von Konoha, nicht auch noch durch Unhöflichkeiten auffallen. Sie stachen eh schon viel zu sehr ins Auge durch ihr bloßes Erscheinungsbild. „Naruto ist im Krankenhaus!“ „Im Krankenhaus?“, rief Onoki erschrocken aus, „Man hat uns gesagt, es sei auf Shimagame alles geglückt!“ „Keine Sorge, werter Tsuchikage!“, nun erhob Kakashi sich doch und sprang genau in den Eingangsbereich vor die Ankömmlinge, „Er hilft bei einer größeren OP bei seinem…“, er zögerte, kratzte sich dann etwas grüblerisch am Kopf, ehe er mit einem breiteren Grinsen fortfuhr, „…ja, so kann man das schon sagen… bei seinem Schwager aus!“ „Sein Schwager? Ich wusste nicht einmal, dass der junge Hokage verheiratet ist!“, entfuhr es Mei, sich gedanklich darüber aufregend, dass es selbst diesem hyperaktiven Wicht gelungen war, noch vor ihr unter der Haube zu sein. Kakashi lachte laut auf. Das hier schien doch mehr Spaß zu machen, als er ursprünglich gedacht hätte. Sollte er nun das sogenannte Outing seiner ehemaligen Schüler vornehmen… vor den Oberhäuptern der anderen Reiche? „Naruto ist verheiratet?“, eine weitere Neuerscheinung präsentierte sich nun im Licht der bereits untergehenden Sonne auf dem nun immer kleiner erscheinenden Vorplatz. „Oi! Gaara! Bist ja doch schon da!“, nutzte Kakashi doch direkt diese kleine Störung um von dieser Naruto-Thematik abzulenken. So lange konnte doch keine OP andauern, oder? „Ja. Auf halben Wege erreichte mich dein Adler. Ganz schön viel Wirbel wegen einer Konferenz!“, Gaara schien nicht die beste Laune zu haben. Irgendwo verständlich, wenn man binnen weniger Stunden von einem Punkt zum nächsten geschickt wurde, „Was ist mit Kankuro?“ „Er befindet sich ebenfalls im Krankenhaus!“, lautete die knappe und wahrheitsgetreue Antwort des Kopierninjas. Ihre Adler waren direkt nach ihrer Ankunft in Konoha zum Klinikum geflogen, weil Sasuke ihnen mitgeteilt hatte, dass man dort Naruto auffinden würde. Doch kaum waren sie dort gewesen, war der junge Uchiha wie der Blitz verschwunden und das war wortwörtlich zu nehmen. So hatten sie Kankuro in die Obhut von Shizune gegeben, welche ihnen auch sogleich verkündet hatte, dass es nicht gut um den älteren Uchiha stand. Sai war mit Obito gemeinsam in das Uchiha - Viertel zurückgeflogen. Schließlich sollte es im Dorf noch nicht so sehr die Runde machen, dass auch nur einer der Uchihas wieder unter ihnen lebte und Kakashi, der wusste, dass sich die Kage auf dem Weg nach Konoha befanden, beschloss sich dieses Ankommen einmal in Ruhe anzusehen. Schließlich waren Tsunade, Naruto und Shizune gerade beschäftigt und so wie er den jungen Nara kannte, der jedweden Stress vermied, würde es auch noch etwas dauern, bis dieser hier auftauchte. „Wie war das nun mit Naruto?“, wieso interessierte sich der Kazekage so sehr für Narutos Familienstand… zumal dieser ja eigentlich keinen hatte. Kakashi seufzte. Hätte er bloß den Mund gehalten: „Itachi Uchiha befindet sich gerade im OP. Dort wird das Chakra des Kyuubis benötigt für ein sehr kompliziertes Jutsu und daher befinden sich Naruto und Sasuke gerade dort!“ „Aber wenn Itachi Uchiha sein Schwager sein soll… ich wusste nicht, das er eine Schwester hat!“, die Hellste schien diese Mizukage nicht zu sein. „WAS?“, schrie dagegen der Raikage plötzlich auf und der Kopierninja war sich sicher, dass er mehr als nur eine Zornesfalte auf dessen riesiger Stirn sehen konnte, „Itachi Uchiha lebt!“ „Ups!“, Kakashi beschloss innerlich, sich nie wieder über die Intelligenz anderer lustig zu machen, solange nicht geklärt war, warum sein Mund neuerdings in Naruto-manier schneller sprach als das sein Kopf mit Denken hinterherkam. „Wie kann das sein? Sind denn hier in Konoha alle schier verrückt geworden?!“, Ay begann in riesigen Schritten wie ein wütender Tiger im Käfig vor Kakashi und dem neben ihm stehenden Genma, welcher sichtlich langsam den Kopf zwischen den Schultern verschwinden ließ, auf und ab zu laufen, „Zuerst wird euer Hokage zum Fuchs, dann erfahre ich, das er mit dem Uchiha", “ er blieb vor der Mizukage stehen und funkelte sie an, „und ich meine DEM Uchiha, in irgendwelchen Flitterwochen befindet“, unpassenderweise musste Kakashi bei diesem Wort schmunzeln, „dann tauchen weder er noch dieser andere Rotzlöffel auf…“ „Ich bin anwesend!“, brummte Gaara schon eher beleidigt klingend, „Und die Bezeichnung ignoriere ich nun einmal des Frieden willens!“ Ay, der es durch und durch nicht mochte, wenn man ihn unterbrach, schien Blitze aus seinen Augen auf den wesentlich jüngeren Rothaarigen zu schießen, welcher davon aber wenig beeindruckt schien und nur mit verschränkten Armen vor der Brust und emotionslosen türkisen Augen den Blick erwiderte: „Egal! Jetzt sind wir hier! Die Kacke ist am Dampfen und dann sagt man uns so zwischen Tür und Angel…“ „Wie passend!“, flüsterte der Grauhaarige und linste leicht hinter sich zur offenen Tür des Hokagegebäudes. „… das dieser Verräter… dieser Mörder… dieser… dieser… Akatsuki hier mal eben operiert wird! Vermutlich um sein Leben zu retten!“ „Das haben Operationen so an sich!“, diesmal flüsterte Genma in Kakashis Richtung und er konnte im sichtbaren Auge des Kopierninjas erkennen, dass dieser den Wutausbruch des Raikage nicht wirklich den Respekt zollte, den er vermutlich damit bezwecken wollte. „Also… mich stört das nun nicht so wirklich…“, warf Mei etwas leiser ein. In ihren Augen war dies wirklich nicht weiter theatralisch. Die Uchihas sollten den Gerüchten nach allesamt schöne Männer sein… und Sasuke Uchiha hatte ihr das damals nur bestätigt… ein wirklich hübsches Exemplar! Davon einer mehr… Auch sie schien wenig beeindruckt von dem in ihren Augen veranstalteten ‚Affentanz‘ des Raikage. Schließlich hatte sie sich in den vergangenen Wochen wirklich daran gewöhnt. Und Darui konnte sie ansehen, dass er gerade wirklich froh darüber war, dass sein Vorgesetzter mal anders Dampf abließ als an einem nächstliegenden Tisch. „Itachi Uchiha sowie Sasuke Uchiha waren diejenigen, die während des letzten Krieges dafür sorgten, dass das Edo Tensei, welches uns allen so viel Mühe abverlangt hatte, aufgelöst wurde! Anstatt hier unseren Vorplatz zusammen zu schreien, werter Raikage-sama, möchte ich sie doch darum bitten, sich zu beruhigen und sich erst einmal mit den Fakten vertraut zu machen. Alles andere würde nur zu unnötigen Streitereien und Diskussionen führen, für die wir derzeit keine Zeit haben und das wäre doch wirklich… nervig!“ Besser hätte Kakashi Shikamarus Einwand auch nicht rüberbringen können. Deutlich genervt aufseufzend war der braunhaarige Jonin neben ihm erschienen und griff sich an die Stirn um den aufkommenden Kopfschmerzen entgegen zu wirken. Doch dieser wusste, dass sich diese sicherlich nicht vermeiden ließen… denn er hatte es geahnt, dass das hier kein Vergnügen werden würde! Da saß ich nun. Zusammengekauert, nach vorne gebeugt, auf einem wirklich unbequemen Holzstuhl. Mein Gesicht ruhte in meinen Händen. Meine Augen waren geschlossen. Zu viel war in den letzten Minuten oder gar Stunden geschehen und die ganzen Bilder in meinem Kopf spielten sich immer und immer wieder ab. Die beruhigende Hand Narutos auf meiner Schulter nahm ich kaum noch wahr. Das war alles so verdammt knapp gewesen. So verdammt knapp! Kaum war ich in den Rikudo – Modus gewechselt, hatte Sakura mit einer flüssigen Bewegung Itachis kompletten Brustkorb mit einer in ihrer Hand geschmiedeten Chakraklinge geöffnet und den knöchernen Brustkorb geweitet. Die darunterliegenden Lungenflügel und das Herz lagen offen vor uns. Ich werde dieses Bild niemals vergessen. Es ist wirklich etwas anderes, wenn man auf einem Schlachtfeld steht und dort das Blut und all das sieht als wenn man es auf einem Bett innerhalb eines Krankenhauses miterleben muss. Zumal wenn es sich dann dabei um den eigenen Bruder handelt! Itachis Lungenflügel waren fast komplett schwarz. Ich werde auch dieses darüber schockierte Luftholen Tsunades nie wieder aus meinem Gehörgang bekommen. Itachi musste wahnsinnige Schmerzen in all den Jahren gehabt haben. Und dennoch hatte er sich gezwungen, an seinem Leben festzuhalten, weil er mir damals meine Rache ermöglichen wollte. Meine dämliche, kindische Rache. Ich bin so ein Idiot! Ich hatte dann einfach keine Zeit mich mit dem aufkommenden Gefühl der Übelkeit, welches mich da packte, zu befassen, denn ab da ging alles sehr schnell. Naruto, eigentlich Kurama, hatte sich mir gegenüber gestellt und wir begannen die Fingerzeichen für das Shiseki Youjin zu formen. Und es funktionierte tatsächlich! Naruto sollte Recht behalten! Ich hatte in diesem Moment das Gefühl, dass ich ihn leise: „Siehste, Teme!“, lachen hörte in meinem Inneren. Dieser Bannkreis umfasste jegliches schwarze Gewebe und schien es zu umschließen. Kurz war ich irritiert, weil die an meinem Bruder angeschlossenen Geräte nun wieder alle laut schrillten. Das lag jedoch daran, das wir auch seine lebenswichtigen Körperfunktionen von seinem eigentlichen Körper abgeschnitten hatten. So erklärte es mir zumindest Tsunade, bis diese von einer hereinstürmenden Shizune unterbrochen wurde. Ich hatte aus dem Blickwinkel erkennen können, wie diese der Godaime die Schriftrolle überreichte, an welcher ein zusätzlicher Zettel klebte. Vermutlich hatte Obito seine Erkenntnisse, die er noch aus Orochimarus Schriftstück entnehmen konnte für die Medicnins zusammengefasst, damit wir hier schneller agieren konnten. Wie automatisch fingen wir dann an in wirklich beachtlichem Tempo die Fingerzeichen für das Fuin zu formen, welches das schwarze Gewebe innerhalb des Youjin herauslösen würde. Und es funktionierte wirklich! Ich wusste, dass Orochimaru ein hervorragender, wenn auch besessener Shinobi mit medizinischen Kenntnissen war, aber ich hätte niemals gedacht, dass es wirklich so reibungslos funktionieren würde. Langsam wurde die weißlichen, durch das zirkulierende Blut rosig wirkenden einzelnen Lungenbläschen sichtbar. Sein noch still in der offenen Brust gebettetes Herz wurde sichtbar. Sakura hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen, so sehr kämpfte sie mit ihrer Fassung. Doch selbst als all das bösartige Gewebe verschwunden war, war Itachis Leben noch nicht gerettet. Nun lag es an Sakura und Tsunade. Wir lösten das Jutsu auf und dann ging alles ganz schnell. Ich sah noch, wie Sakura sich blitzartig Itachis Herz schnappte, es behutsam in ihre Hand nahm und den erschlafften Muskel massierte um ihn wieder zum eigenständigen Schlagen zu bewegen. Shizune hingegen hatte mich und Naruto an den Armen gepackt und uns nach draußen vor die Tür gezerrt. „Ihr wartet hier! Jetzt liegt es allein an Itachi!“, waren ihre Worte gewesen, während sie an uns vorbeirauschte und am Ende des Ganges verschwand. Naruto und ich standen nun vor dieser Zimmertür B208 und wir lösten den Rikudo – Modus zeitgleich auf. Erst in diesem Moment spürte ich diese immens schwere Last auf meinen Schultern, welche sich dort wohl die ganze Zeit angesammelt hatte und meine weichen Knie und dies schien auch mein Freund zu spüren, denn er schob mich auf eben jenen Stuhl, auf welchen ich nun saß und wie paralysiert die Zimmertüre anstarrte. „Itachi schafft das schon!“, versuchte Naruto mich zu beruhigen und strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken. „Hm!“, war alles, was mir über die Lippen kommen wollte. Zu sehr beherrschte mich diese innere Anspannung. „Beinahe hätten wir auch Sakura-chan verloren!“, flüsterte er und ich merkte, wie ich ruckartig meinen Kopf herumriss und nun ihn fixierte. „Als ich kam… nur noch wenige Sekunden und ihr Chakralevel wäre so weit runter gewesen…“, er stockte. Und obwohl seine Augen etwas ganz anderes sagten, schmunzelte er: „Das war echt auf den letzten Drücker, was, Teme?“ Ich war zu keinerlei Regung in meinem Gesicht fähig. Scheiße, verdammt! Wenn Naruto es durch den Rikudo-Modus nicht rechtzeitig gespürt hätte… dann wären beinahe unsere ganzen Mühen umsonst gewesen und Sakura wäre auch noch drauf gegangen! Erneut wischte ich mir mit meinen Händen durch das Gesicht. Spürte, dass ich doch nicht so perfekt darin war, meine Tränen zu unterdrücken und verwischte sie über meine Wangen. Was soll’s. Naruto konnte ich eh nichts vormachen und hier war gerade auch niemand, vor dem ich es verstecken müsste! Er kniete sich vor mich und sah mich mit seinen großen, blauen, funkelnden Augen an: „Hey, Sasuke! Er packt das! Vertrau mir! Oder hab ich dich jemals enttäuscht?“ Nein. Das hatte Naruto wirklich noch nie. Während ich wohl eine wandelnde Enttäuschung für ihn sein musste, hatte er noch nie irgendein Wort mir gegenüber gebrochen. Ich rang mir nun doch ein Schmunzeln ab. Er hatte ja Recht. Itachi war stark. Er würde das schon packen! Plötzlich legten sich warme, starke Arme um meine Schultern und pressten mein Gesicht in seine Halsbeuge. Tief sog ich den Duft Narutos über meine Atemluft durch die Nase ein. Das beruhigte mich zusätzlich. Naruto hatte wirklich eine beruhigende Wirkung auf mich. Das war früher nicht so. Nein. Ganz bestimmt nicht. Was hatte mich der Dobe aufgeregt! Aber er war auch stets der Einzige gewesen, der mich aufregen konnte und mir dadurch immer irgendwelche Emotionen entlocken konnte. Naruto hatte von jeher, ob bewusst oder unbewusst, eine ganz besondere Wirkung auf mich. Und ich wusste, dass es auch in Zukunft niemanden geben können würde, der diesem Gefühl, was er in mir stets wachrief, gleichkommen würde. Und während er mich so umarmte, mich teilhaben ließ an seiner wohltuenden Wärme und seiner beruhigenden Atmung an meinem Ohr, spürte ich, wie sehr ich ihm doch bereits verfallen war und ich ihn bereits liebte. Er war immer bei mir. All die Jahre, wenn auch nicht körperlich, doch tief in meinem Herzen. Er war meine Familie. Mein Leben. Er löste langsam die Umarmung und strich mir einige verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Befreite so meine Sicht von Störfaktoren um ihn besser sehen zu können. „Du hast mir gerade einen echten Schrecken eingejagt, echt jetzt! So blass warst du noch nie!“, flüsterte er gegen meine Wange und ich nickte nur ganz leicht. Wirklich gut ging es mir eben wirklich noch nicht. Vermutlich so eine Art Schock. Aber langsam spürte ich wieder Leben in meine Glieder kommen. Hieß es nicht, dass man nach einem großen Schrecken meist euphorisch wurde durch die Endorphinausschüttung? Na, das würde ja etwas mit mir geben! „Naruto-kun?“ Wenn sich jedoch weiterhin Leute an uns heranschlichen und uns erschreckten würden wir sicherlich niemals diese Endorphinausschüttung miterleben… wobei… das trifft, glaube ich, nur auf mich zu. Naruto hat eh zu viel davon in seinem Blutkreislauf. Langsam löste er sich weiter von mir, ließ allerdings seine Arme auf meiner Schulter ruhen und wandte nur den Kopf in die Richtung, aus welcher er wohl ziemlich offensichtlich angesprochen worden war. „Hinata-chan!“ Diese Aussage von ihm ließ mich nun doch noch nach hinten zurücklehnen und dadurch entfernte ich mich etwas mehr von ihm. Ausgerechnet Hinata. Schließlich wusste wirklich ausnahmslos Jeder, dass sie in Naruto verliebt war oder noch ist oder wie auch immer und nun fand sie uns in dieser doch recht eindeutigen Umarmung vor. Ob Naruto von ihren Gefühlen wusste war mir nicht klar. Aber ich gehe einmal davon aus, denn so blind war noch nicht einmal er. „Ich wollte… ich wollte euch wirklich… also… nicht stören!“, flüsterte sie und stierte ihre beiden Zeigefinger reichlich beschämt an, welche im Sekundentakt aneinander tippten. Sie war noch genauso verschüchtert wie vor fünf Jahren. Manche Dinge änderten sich wirklich nie. Dabei kam sie mir auf den Schlachtfeld in den wenigen Minuten, wo ich sie bewusst wahrgenommen hatte, gar nicht mehr so… verängstigt vor. „Was gibt’s, Hinata-chan?“, Naruto schien das alles gar nicht weiter zu stören oder zu beachten. Na ja. Wenn man jahrelang mit ihr zu tun hatte in irgendeiner Form dann gewöhnte man sich sicherlich da dran. Mir persönlich wäre das jedoch auf Dauer zu anstrengend. Zudem beschäftigte mich gerade viel mehr der Gedanke, ob sie nun noch etwas für ihn empfand oder nicht. „Shika schickt mich. Du … du…. sollst augenblicklich in den Versammlungsraum im Erdgeschoss des Hokageturms kommen. Dort findet …. findet….doch gerade die… die Konferenz statt!“ „Mist!“, laut klatschte sich Naruto die flache Hand an die Stirn, „Das hab ich ganz vergessen! Ist Shika sehr sauer?“ Hinata schüttelte nur den Kopf und ihre langen Haare schwangen dadurch wild hin und her. Also äußerlich hatte sie sich ja schon gemacht, das musste ich ihr lassen. Naruto sah wieder zu mir, direkt in meine Augen und ich erkannte Unsicherheit in seinem Blick: „Kann ich dich echt hier alleine lassen, Teme?“ Ich versuchte ein beruhigendes Lächeln und dies schien mir auch diesmal zu glücken: „Natürlich, Dobe! Als käme ich nicht alleine klar!“ „So hab ich das nicht gemeint!“, entgegnete er prompt und noch ehe ich mich versah, spürte ich diese wundervoll warmen Lippen auf den meinen. Wie sie zunächst sanft hinüber strichen und sich dann mit leichtem Druck intensiver auf meine pressten. Genießend schloss ich meine Augen und erwiderte umgehend, doch wahre Leidenschaft wollte nicht aufkommen, denn schon bald löste er sich mit einem entschuldigendem Lächeln von mir: „Ich werde in jeder noch so kleinen Pause herkommen! Versprochen! Echt jetzt!“ Und obwohl ich eigentlich etwas dagegen erwidern wollte, ihm sagen wollte, dass das nicht nötig sei, konnte ich es nicht, weil es mich auch irgendwie beruhigte, ihn an meiner Seite zu wissen. „Tzz!“, entfuhr es mir nur noch und ich wusste, dass er dies schon richtig zu deuten wüsste. Dann drehte er sich herum und nahm den Hokagemantel, den ihm Hinata mit geröteten Wangen entgegenhielt. Rokudaime Hokage – entnahm ich den Schriftzeichen, die nun auf seinem Rücken prangten und aus meinem quirligen Dobe einen ganz anderen Menschen machten. Wie Kleidungsstücke doch verändern konnten! „Und das du auf mich wartest bevor du Itachi das mit uns erzählst!“, grinste er noch über seine Schulter hinweg in meine Richtung und ich legte den Kopf schräg. „Mach, dass du weg kommst, Usuratonkachi!“ „Ich dich auch, Teme, ich dich auch!“, lachte er laut auf und verschwand, dicht gefolgt von Hinata, hinter der nächsten Biegung des langen Krankenhausganges. Und dies war das erste Mal in der ganzen Zeit seit unserem Aufeinandertreffen in Madaras ehemaligem Hauptquartier, das er nicht an meiner Seite war. Und noch nie habe ich mich schlagartig so unwohl gefühlt. „Sind denn alle da?“, Narutos Schritte waren zügig, aber auch nicht so schnell, dass Hinata hinter ihm nicht mehr mitkommen würde können. Zudem war ja eigentlich auch bekannt, das er wesentlich schneller sein konnte. Wenn er denn wollte. Aber eigentlich wollte er ja nicht. Er wäre wesentlich lieber an Sasukes Seite geblieben. Er wusste, dass der Uchiha sein Bestes gab, damit man ihm nicht ansehen konnte, das er innerlich total angespannt war. Aber dennoch war es ihm natürlich aufgefallen. Schließlich war dies eine ganz natürliche und menschliche Eigenschaft… er sorgte sich um die Menschen, die ihm nahe standen. Und diese Eigenschaft bewies Naruto erneut, dass er mit seiner Vermutung nie falsch gelegen hatte: Sasuke war nicht so emotionslos und gefühlskalt wie man ihm stets versucht hatte weiß zu machen. Sasuke hatte für einen Shinobi seines Formats ein gütiges Herz… auch wenn er ein Perfektionist darin war, dies hinter einer kühlen Fassade hervorragend zu verbergen. Kalte, knallharte Schale… butterweicher Kern. Naruto schmunzelte in sich hinein. Er war so unbeschreiblich glücklich diesen Teme wieder an seiner Seite zu wissen. Fast fünf Jahre war er ohne ihn gewesen. Eine verdammt lange Zeit! „Ja, alle Kage sind bereits da, Naruto-kun!“, kam es äußerst leise von der Dunkelhaarigen. Naruto war es ja gewöhnt, dass das schüchtere Mädchen von sich aus nicht viel sprach, doch nun machte sie auf ihn sogar einen ganz verwirrten Eindruck. Mochte es vielleicht daran gelegen haben, das er den Uchiha vor ihren Augen geküsst hatte. Nun ja, wenn es nach ihm ginge, wäre es sicherlich nicht das letzte Mal, das sie davon Zeuge werden würde. Er hatte nicht vor, seine Beziehung zu seinem Freund in irgendeiner Form zu verstecken. Er würde dazu stehen, egal, ob sich daraus für ihn Konsequenzen ergeben würden oder nicht. Wobei er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, das man ihn für seine sexuelle Neigung vom Amt des Hokage entheben würde. Das wäre dann doch schon reichlich seltsam. Schließlich hatten sie doch schon den damals verhassten Fuchsjungen auf den Stuhl gesetzt und den Umhang übergeworfen. Da konnte doch so ein wenig Homosexualität nicht gleich sein berufliches Ende bedeuten. Sicherlich wäre vor allen Dingen die ältere Generation darüber geschockt, aber sie würden sich damit abfinden. Schließlich war es ja auch nichts Neues mehr, das es unter den Shinobi einige mit Interesse am gleichen Geschlecht gab. Stellenweise blieb ihnen ja auch nichts anderes übrig! Die Frauenquote in ihrem Beruf war sehr gering und die Missionen dafür sehr lang. Und zudem war der Job so hart, das man sich einen gelegentlichen Ausgleich suchen musste. Dazu kam, dass das Gehalt einen täglichen Besuch von Bordellen oder dergleichen nicht zuließ. Aber ein guter Shinobi wusste sich schon immer zu helfen. Naruto hingegen hatte nie irgendetwas mit seinen Kameraden auf Missionen angefangen. Er hatte stets selbst Hand angelegt. Dabei lag es bei ihm bestimmt nicht daran, das er nicht hier und da die Möglichkeiten eines verlockenden Stelldicheins gehabt hätte… es lag nur daran, dass er aufgrund seiner stetig wiederkehrenden Gedanken um ein und denselben Schwarzhaarigen relativ schnell mitbekommen hatte, dass diese Schwärmerei für Sakura damals nur vorpubertärer Unsinn gewesen war und er eigentlich gar nichts mit Sakura hätte anfangen können. Klar hatte er zu Team 7 Zeiten dieses Kribbeln in der Magengegend verspürt und dies auf die Nähe der Rosahaarigen geschoben. Doch leider hatte er damals viel zu spät erkannt, woher das Kribbeln wirklich kam. Nämlich dann, als es plötzlich verschwand. Und es verschwand genau im gleichen Moment wie er es tat. Seitdem spukte dieser schwarzhaarige Teufel in seinen Gedanken. Hielt ihn oft Nächtelang wach. Zeigte ihm unbewusst, was Sehnsucht hieß. Und leider auch, was Treue bedeutet. Denn dadurch hatte er nie Interesse es seinen Kameraden gleichzutun. Er hielt sich stets zurück. Aber das brauchte er ja nun nicht mehr. Er war wieder bei ihm. Dort wo er hingehörte. Und es war sogar noch besser für ihn gekommen! Sasuke Uchiha erwiderte seine Gefühle! Klar wären nun sicherlich einige Mädchen hier im Dorf auf ihn sauer wenn sie davon erführen… aber mal ehrlich… er war der Hokage. Das Leben schien so perfekt zu sein. All seine sehnlichsten Wünsche, die er als Teenie jeder gesichteten Sternschnuppe anvertraut hatte, hatten sich erfüllt. Er war der Rokudaime Hokage und an seiner Seite stand Sasuke Uchiha! Perfekt! Das wäre es sicherlich auch. Aber irgendwie ließ ihn nun auch das Gefühl nicht los, das ihm, warum auch immer, kein Glück vergönnt war. Wieso sonst tauchte nun diese Kaguya auf und schien den gerade gewonnenen Frieden, welcher noch auf recht wackligen Beinen stand, niederreißen und die Welt in ein erneutes Chaos stürzen zu wollen? „Naruto-kun?“, etwas zog an seinem Ärmel und er schrak fast schon aus seinen Gedanken auf. „Wir sind da, Naruto-kun!“ Tatsächlich! Er hatte wirklich nicht bemerkt, wie sie das Krankenhaus verlassen hatten, der langen Hauptstraße zur Dorfmitte hin gefolgt waren und das Hokagegebäude betreten hatten. Nun stand er vor der großen Doppeltüre zum Versammlungsraum und betrachtete eingehend die Maserung und fragte sich, wie lange er hier schon stand. „Ähm… Naruto-kun?“, irgendwie kam Naruto nun Hinatas Tonfall noch zögerlicher vor als ohnehin schon. Er hätte niemals vermutet, das ihr da jemals eine weitere Steigerung gelingen könnte. „Hm, ja, Hinata-chan?“ „Du… und… ähm… Sasuke-kun?“ Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Daran hatte er gar nicht gedacht! Er wusste doch, was die Hyuuga für ihn empfand. Schließlich hatte sie es ihm schon oft genug in irgendeiner Form zu verstehen gegeben. Und er hatte nie wirklich darauf reagiert oder ihr eine Antwort gegeben. Das, was sie eben also gesehen hatte, musste also wirklich ein Schock für sie sein! Und nun strafte ihn schon fast ein schlechtes Gewissen. Vielleicht hätte er es gerade Hinata-chan schonender beibringen müssen. Sie war doch so empfindlich. Und dann auch noch so ein liebes Mädchen! Sie hatte immer an ihn geglaubt. Selbst zu Zeiten wo es wirklich niemand mehr tat, nicht einmal er selber. Und selbst als sie noch zur Akademie gingen hatte er sie zu seinen Freunden zählen können… nun ja… wenn man nicht gehänselt oder verprügelt werden von einer Person als Freundschaft bezeichnen wollte. Aber für ihn war es damals so. Und nun hatte er ihr doch sicherlich vor den Kopf gestoßen… Mit gesenktem Kopf wandte er sich von der plötzlich so interessant wirkenden Maserung der Holztüre ab und drehte sich zu ihr herum. Er musste das jetzt noch schnell klären bevor er da hinein ging und es hinterher vielleicht sogar noch vergaß. Das konnte schließlich bei ihm wirklich passieren. „Ist schon gut, Naruto-kun! Du… du musst es mir nicht sagen… es… es war ja auch eigentlich ziemlich offensichtlich!“, ihre blass weißen Augen waren eindeutig feucht und dennoch schien sie die Kontrolle über ihre Tränen zu wahren. Der Blonde schluckte. Was sollte er jetzt bloß sagen? In solch einer Situation hatte er noch nie gesteckt. Aber generell kamen in der letzten Zeit viele erste Male auf ihn zu und er wusste, dass diese auch durch sein neues Amt nicht weniger werden würden. „Weißt du, Hinata-chan“, begann er zögerlich und er hatte zum ersten Male das Gefühl, dass er jedes gesprochene Wort zuvor zehnfach überdachte, „Du bist wirklich eine ganz tolle Frau, echt jetzt! Ich habe mich schon immer sehr wohl in deiner Gegenwart gefühlt und ich weiß, das du immer für mich da warst. Und auch, das du immer an mich geglaubt hast. Doch… ich habe diese Gefühle nie erwidern können… weil ich schon vor langer Zeit mein Herz an Sasuke verschenkt habe. Ich hätte es natürlich mit dir versuchen können… aber das kam mir nie wirklich fair vor, weißt du? Vor allen Dingen hätte ich immer Angst gehabt, so ein tolles Mädchen wie dich irgendwie… ähm… kaputt zu machen… hehe… also… ich bin so… und so… halt so zappelig… und so… halt anders halt und du bist so lieb und fürsorglich und still und einfach toll. Ich wäre einfach nichts für dich gewesen.“ Sein Blick war stur auf den Boden gerichtet und er betrachtete eingehend seine Füße. Ob sie ihn so verstanden hatte? Er sah, wie sich ihre Füße den seinen näherten und als dann noch sachte eine Hand auf seine Wange gelegt wurde, musste er auf sehen. Hinata lächelte. Trotz des weiterhin feuchten Glanzes in ihren Augen lächelte sie ihn aus vollem Herzen an: „Ich verstehe dich schon, Naruto-kun! Du liebst ihn wirklich, hm?“ Sie sprach auf einmal so selbstbewusst, dass es Naruto fast die Sprache verschlagen hätte und dennoch gelang ihm ein festes: „Ja, aus ganzem Herzen!“ „Und du hast Recht… du brauchst eine starke Hand… ich wäre sicherlich viel zu umsichtig mit dir umgegangen!“, sie kicherte hinter vorgehaltener Hand und auch er fiel leise mit in ihr Lachen ein. „Oh ja, der Teme hat mich wirklich im Griff!“ „Dann halt ihn fest und lass ihn nicht wieder entwischen!“, flüsterte sie, während sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte um ihre alte große Liebe nochmals innig zu umarmen. Naruto spürte die leichte Röte aufsteigen und blickte beschämt zur Seite: „Das werd ich bestimmt nicht! Echt jetzt!“, dann schielte er sie wieder an, „Aber wir bleiben doch Freunde, oder, Hinata-chan?“ Irgendwie kam sich Naruto gerade wie im Kindergarten an den Kennenlerntagen vor und nicht wie der Hokage über eines der mächtigsten Ninjadörfer im Gespräch mit einer ihm unterstellten Shinobi. „Aber natürlich, Naruto-kun! Sehr gerne sogar! Die besten Freunde vielleicht?“ „Klar… der Platz ist ja jetzt wieder frei!“, und beide lachten wieder leise. Sein Blick huschte wieder zu der hölzernen Türe. Er hatte wirklich keine Lust. Dabei war das nun wirklich das erste Mal, das er mal was richtig Wichtiges als Hokage zu erledigen hatte. Und wenn er an die sich türmenden Aktenberge in seinem Büro dachte, dann war das hier doch ein Klacks! „Du solltest rein gehen, Naruto-kun!“ „Hm, ja, Hinata-chan. Ich weiß! Aber wenn ich durch diese Türe schreite, dann ist es praktisch offiziell, das ein weiterer Krieg unausweichlich sein wird!“, er schluckte. War es wirklich so? Kaguya hatte eine mächtige Waffe. Vielleicht nicht nur eine. Vielleicht waren es auch mehrere. Zudem schien sie einige wirklich starke Shinobi und Nukenins um sich zu sammeln. Würde es ähnliche Ausmaße annehmen wie bei Madara und seiner Armee? Und dann war es Kaguya selbst. Sie würde ein weitaus schwererer Brocken werden als Madara und den Kampf gegen Madara hatte Sasuke beinahe mit seinem Leben bezahlt! Er dürfte es nicht zu lassen! Er dürfte nicht zulassen, dass irgendetwas oder irgendwer seine Familie, seine Freunde, sein Dorf, sein Land… NEIN, das jemand diesen hart erkämpften Frieden zerstörte. Er krempelte die Ärmel hoch und Hinata erkannte ein zuversichtliches Aufstrahlen in den intensiv blauen Augen des jungen Hokage. Naruto griff mit beiden Händen nach den Griffen der Flügeltür und stieß sie schwungvoll auf. Die im Raum versammelten Kage sowie deren Berater starrten alle doch relativ überrascht über den plötzlich so impulsiven Auftritt des Rokudaime. „Leute, wir müssen jemanden ganz Bestimmtes in den Arsch treten, echt jetzt!“, hörte Hinata die energiegeladenen Worte, ehe sich die Flügeltüre vor ihr von alleine schloss und sie sich wieder abwandte, um auf das Trainingsgelände zu ihrem Team zurück zu kehren. „Sasuke-kun!... Hey… Sasuke!“ „Hmpf!“ Ein Kichern drang an mein Ohr. Verdammt! Konnte man mich nicht schlafen lassen? Was sollte dieses dämliche Gekichere? Es war mitten in der Nacht! Und ich war verständlicherweise müde! Schließlich hatte ich zuvor durch diese ganze Warterei jegliches Zeitgefühl verloren und irgendwann, ich erkannte durch die Fenster auf dem Gang die hereinbrechende Dunkelheit, waren mir mein Kopf und meine Glieder immer schwerer vorgekommen. Nur dieser Stuhl auf diesem Gang war eine Qual, daher hatte ich durch die Tür, die mir am Nächsten war und mit der Nummer B210 versehen war, gespäht und dort ein leerstehendes Krankenbett entdeckt. Kurzerhand hatte ich mich darauf hingelegt und noch während ich mir Gedanken darüber machte, warum neben dem Raum B208 der Raum B210 folgte und was wohl mit der B209 passiert war, war ich bereits eingeschlafen. Und nun tippte mir irgendwas oder vielmehr irgendwer ziemlich nervend und unnachlässig in die Seite. „Glaube mir, ich kenne auch wesentlich unangenehmere Methoden, dich aus diesem Bett zu bekommen!“, irgendwie klang diese Stimme nun nicht mehr so lieblich wie am Anfang. Und irgendwie gefiel mir das nicht: „Noch fünf Minuten!“, brummte ich und drehte mich auf die andere Seite, um die gepiesackte ein wenig zu entlasten. „Wovon bist du denn so erschöpft?“, nervte mich stattdessen diese Stimme, die ich in meinem Dämmerzustand irgendwie noch nirgendwohin einsortieren konnte, weiter und ich ließ ein weiteres nichtssagendes Grummeln verlauten. Dann setzte das Gepiekse wieder ein. Krampfhaft versuchte ich ein Auge zu öffnen: „War eine harte Woche!“, mehr fiel mir beim besten Willen gerade nicht ein. „Ach so… ja dann…“, und plötzlich hatte ich das Gefühl, das alles wackelte. Nicht aus reiner Einbildung heraus oder weil ich noch irgendetwas seltsam Dummes träumte, nein, es wackelte wirklich alles! Seit wann gab es Erdbeben in Konoha? War dies ein gegnerischer Angriff? Schlagartig hatte ich beide Augen weit geöffnet und griff instinktiv nach meinem Kusanagi. Doch der Griff ging ins Leere und während mir gerade einfiel, das ich mein Katana vor dem Schlafen abgelegt und nicht unweit von mir auf einen Stuhl abgelegt hatte, knirschte es ohrenbetäubend laut und mit einem noch lauteren Knall befand ich mich bäuchlings auf dem harten Boden der Tatsachen wieder. Über meinem Kopf wölbten sich die Kissen und die Matratze… Und nun fiel mir auch wieder ein, zu wem ich diese Stimme zuordnen konnte: „Sakura! Es heißt aus dem Bett schmeißen und nicht jemanden mit dem ganzen Bett umschmeißen!“, kein Mensch sollte so geweckt werden. Irgendwie tat mir gerade jeder Knochen weh. Diese nervtötende Kunoichi!!! Moment! Kunoichi? Sakura? Ich sprang auf. Zumindest versuchte ich es unter diesem Berg von Decken, Kissen, Laken und einer äußerst sperrigen Matratze. Doch sie ignorierte meinen Kampf und schnatterte munter weiter Dinge herunter, die mich gerade nicht wirklich interessierten. „…ist ja schön und gut, das du eine harte Woche hattest, aber ich hatte die ganze Nacht eine wahnsinnig wichtige OP und du belegst hier das einzig freie Bett auf der ganzen Etage und wenn du willst, dass ich immer griffbereit…“, wollte ich das wirklich?, „…in der Nähe…“, meinetwegen auch weiter weg wenn du hättest mich schlafen lassen, „…deines Bruders…“ „STOPP! Sakura! Stopp!“, jetzt reichte es mir nun doch. Morgens war ich allgemein hin sowie schon mieser drauf als den restlichen Tag. Mitunter konnte man dies auch Morgenmuffel nennen. Dennoch hatte ich keinerlei Probleme damit, zeitig früh aufzustehen. Im Leben eines Shinobis gab es nun einmal selten Tage, wo man bis in die Puppen ausschlafen konnte… aber es gab weiß Jashin noch mal wesentlich angenehmere Weckmethoden, wie sie mir gerade widerfahren war und nun drohte sich mein Kopfschmerz auch noch drastisch zu verstärken durch ihr aufgeregtes Gequatsche… dabei interessierte mich doch wirklich nur eins: „Was ist mit Itachi?“ Ihre zuerst erbost dreinblickenden Augen, vermutlich wegen dieser undankbaren Unterbrechung, blitzten auf und ihr Blick wurde ganz sanft. Irgendwie hatte ich nun das Gefühl, ich hätte etwas verpasst. Ich hoffte, es war nichts mit Itachis Zustand, aber sie würde es mir sicherlich gleich sagen. „Itachi geht es gut!“, ihr ganzes Gesicht strahlte absolute Ehrlichkeit aus und dennoch… „Ehrlich?“, hinterfragte ich es vorsichtshalber noch einmal. „Hm, ja!“, sie nickte ehe sie begann, die Matratze wieder auf das Lattenrost zu legen, „Aber ich kann dir sagen, es war ein langer und harter Kampf!“, sie gähnte und ob sie dieses gerade absichtlich getan hatte um ihre Aussage zu untermauern oder ob es ein natürlicher Reflex war, konnte ich nicht genau bestimmen. Mich erfasste da ein ganz anderes Gefühl. Ein Gefühl, welches mich in meinem Leben, so weit ich mich zurückerinnern konnte, so weit eigentlich in diesem Ausmaß noch nie ergriffen hatte! Absolute Erleichterung! Es war, als würde mir jedwede Bürde von den Schultern genommen werden, die so schwer auf mir lag, dass ich mich mit jedem erneuten Atemzug doch fragen musste, wie es mir zuvor gelungen war, überhaupt zu atmen. Eine Wärme breitete sich in mir aus. Zudem ein Kribbeln. Eine sich immer weiter ausbreitende Spirale, beginnend in meiner Brust. Itachi lebte! Und er würde weiter leben! Mein Bruder würde bei mir bleiben! Sakura muss mir diese Gedanken wohl doch angesehen haben, denn sie hielt bei ihrer Tätigkeit, das Bett wieder nutzbar zu machen, inne und lächelte mich an. Mir war noch nie aufgefallen, wie schön Sakura sein konnte. War es die Freude, die mich nun alles mit anderen Augen sehen lassen wollte? Schließlich war mir bisher ihr Aussehen komplett egal. Sakura war eben Sakura. Oftmals eine fast schon nervige und lästige Begleiterscheinung von Team 7 mit der nützlichen Eigenschaft, dass sie sich zum Medicnin hatte schulen lassen. Und nun erkannte ich, dass auch sie erwachsen geworden war. Auch sie war gewachsen. Und sie trug ihre Haare etwas länger als damals, aber nicht so lang wie zu Anfangszeiten unserer Teamgründung. Ihre Haut war makellos. Ihre Wangen rosig. Das einzige, was dieses Bild nun störte, waren die doch recht dunklen Augenränder. Sie hatte wirklich eine harte Nacht hinter sich gebracht und brauchte Schlaf. „Er wird aber noch eine ganze Weile schlafen, Sasuke-kun“, sie drehte sich von mir weg und schüttelte die Bettdecke mit kräftigen Schlägen aus, „Du kannst ruhig ins Viertel zurückkehren und dich von den Strapazen der letzten Mission erholen!“ Und sie hatte immer noch diese mütterliche Eigenschaft. Stets um uns alle besorgt. „Hey, Sasuke-kun! Auf Dauer wird mir dieses Lächeln in deinem Gesicht unheimlich!“, flüsterte sie und erst da bemerkte ich, dass ich sie wirklich die ganze Zeit angestrahlt haben musste, wie es normalerweise nur der Dobe tat. Irgendwie konnte ich gerade seine Schwärmerei für sie in jungen Jahren verstehen. Sakura hatte was… Aber ich erkannte auch gleich, dass dieses Etwas nicht etwas sexuell erregendes war. Es war etwas anderes. In ihrer Gegenwart war es… warm. Sie schüttelte das Kissen aus und begann leise zu kichern. „Hm?“ Ich beobachtete sie weiterhin und genoss diese Wärme. „Du und Naruto, ja?“ Irgendwie fühlte ich mich gerade ertappt: „Wie…?“ Wie hatte sie es bemerkt? Naruto war doch gar nicht hier. Anders als Hinata hatte sie doch nicht Augenzeuge irgendeiner seiner überstürzten und gedankenlosen Handlungen werden dürfen. War Hinata hier gewesen und hatte sie davon unterrichtet? Das wiederum glaubte ich nun auch nicht. Und Naruto? Hatte er es ihr gesagt? Er war bei dieser Konferenz der Kage und da ich bisher ohne Störung geschlafen hatte, und das hätte ich sicherlich keinen Augenblick länger gekonnt wenn er zwischenzeitlich einmal hier gewesen wäre und draußen recht offensichtlich schon der Morgen graute, schien er die ganze Nacht dort fest gehangen zu haben. Also… woher wusste sie es? Sie lachte glockenhell auf: „Oh, Sasuke-kun! In den letzten fünf Minuten hast du mehr Emotionen in deinem Gesicht gezeigt als in den vergangenen zehn Jahren! Und ich werde es wissen“, sie zwinkerte mir zu, „Schließlich habe ich dich im Auge behalten!“ Ja, das stimmte irgendwo. Ich erinnerte mich noch finster an meine Zeit vor der Akademie. Da habe ich noch meine Gefühle ziemlich offensichtlich zeigen können. Und egal wo ich war, ich war von jeher immer beobachtet gewesen. Ob bei einem Spaziergang mit meiner Familie durch Konoha, ob auf dem Spielplatz und später dann halt auf der Akademie… Sakura hatte mich wirklich immer im Blick! Und während dieser Zeit auf der Akademie war dieses Unglück passiert… „Du wirkst… befreiter!“, schmunzelnd legte sie das aufgeschüttelte Kissen auf das Bett und setzte sich auf die Bettkante. „Befreiter?“ Sie klopfte neben sich auf die Matratze und wies mir so an, mich zu setzen. Anscheinend war ihre vorangegangene Müdigkeit der aufkommenden Neugierde gewichen. Aber irgendwo auch verständlich. Fiel mir doch gerade ein, dass ich wohl ein ausschlaggebender Teil ihrer Wette mit Sai war. Also setzte ich mich neben sie, hielt aber den Blick konstant auf die gegenüberliegende Wand gerichtet. Ihre Hand legte sich auf meinen Oberschenkel und griff kurz etwas aufmunternd zu. Sie wusste ebenso gut wie ich, dass ich solche Gespräche weder kannte noch gewöhnt war. „Naruto liebt dich wirklich!“, begann sie schließlich diese seltsame Stille zu durchbrechen, „Er hat es mir gegenüber zwar nie erwähnt, vermutlich weil er mich nicht verletzen wollte, weil er ja meine Gefühle für dich kannte“, sie pausierte, da sie spürte, dass ich ihr nun doch mein Gesicht zuwandte, doch sie starrte nur auf ihre Knie, „Aber es war doch ziemlich offensichtlich! Fünf Jahre lang ist er hinter dir her gerannt und hat sich mit jedem angelegt, der auch nur wagte, etwas schlechtes über dich zu sagen. Anfangs habe ich noch geglaubt, er mache dies weil er sich dazu durch sein Versprechen an mich verpflichtet fühlt…“, sie kicherte erneut leise, „…ich glaube, dass hat er sich sogar eine ganze Weile selbst eingeredet… aber als mir Sai erzählte, dass er einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte weil man dich trotz all seiner Gegenversuche zum Nukenin erklärte, wusste ich, dass da weitaus mehr sein musste!“ Sie hob ihr Gesicht an und sehr zu meiner Verwunderung strahlte sie: „Und dann… auf dem Schlachtfeld… du hast ihn beschützt… und er dich… In diesem Augenblick wusste ich, dass ich keine Chance mehr habe!“, sie legte die Hand sachte auf meiner Schulter ab. Ich rührte mich nicht. „Ich habe noch nie zwei Menschen gesehen, die so sehr zusammen gehören wie ihr beide!“, und das sagte sie mit einem so überzeugtem Unterton, dass es niemanden in dieser Welt geben würde, der dem widersprechen konnte. Mein Nicken kam daher sehr mechanisch wirkend und vermutlich lachte sie daher leise auf. „Aber, sag mal, Sasuke-kun?“, plötzlich sprang sie auf, verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken und beugte sich verdächtig nah an mein Gesicht heran nach vorne über. Instinktiv wich ich etwas nach hinten aus und hob fragend eine meiner Brauen. „Da ich dich ja nun aufgegeben habe… hast du dann etwas dagegen… also…“, wieso hampelte sie nun so nervös herum? „Was?“, und wieso musste meine Frage wieder so genervt klingen? Vielleicht wollte sie ja auch nur eine ganz normale Frage stellen, die ihr aus irgendeinem Grund dennoch unangenehm war… „Ich habe mich wieder verliebt!“, strahlte sie plötzlich und ich katapultierte nun die zweite Braue auf die gleiche Höhe wie die erste… und warum erzählte sie mir das? „Und ich wollte deine Erlaubnis haben!“ „Ich bin nicht dein Erziehungsberechtigter und zudem bist du doch eigentlich in einem Alter, in dem du das doch recht gut für dich allein entscheiden kannst!“, entgegnete ich kühl und verschränkte die Arme vor der Brust. „Jahaa… aber das ist was Familiäres!“, flötete sie. Okay, das war mir nun etwas… suspekt. Soweit ich wusste hatte die Haruno keine Cousins zweiten oder dritten Grades… hm… Und auf meiner Seite? Obito hätte doch bestimmt etwas gesagt… also… er ist wirklich nicht der Typ, der lange seinen Mund halten kann… dann bliebe noch… MOMENT! Mein Kopf schoss ebenso schnell nach oben wie mein Körper aus meiner sitzenden Haltung und ich starrte sie an. Ob ich überrascht oder fassungslos starrte, konnte ich nicht sagen… irgendetwas dazwischen wird es sicherlich schon gewesen sein: „Itachi?“ Sie nickte nur und das rot ihrer Wangen wurde intensiver. „Du fragst mich wirklich, ob du dich in Itachi verlieben darfst?“, ich vermute, diese Aussage war genauso lächerlich wie sie sich für mich anfühlte, aber sie nickte erneut. Und nun lachte ich. Und zwar so sehr, dass ich meinen ganzen Körper von ihr wegdrehen musste, weil ich nicht wusste, ob mir nun sogar die Tränen vor Lachen kommen würden. Das war doch wirklich lächerlich: „Fragst du gerade den kleinen Bruder nach einem Date mit dem großen Bruder?“, brachte ich noch irgendwie zu Stande und schielte über meine Schulter direkt in die fast schon trotzig funkelnden Augen. „Sakura!“, ich versuchte mich zu fangen und ernster zu klingen, aber das war bei ihrem Anblick wirklich nicht leicht, denn man sah an ihrer doch recht kindischen Reaktion, dass sie eindeutig zu viel Kontakt mit meinem Blonden in der Vergangenheit hatte, „Das ist doch ganz allein Itachis Sache. Wenn er mit dir… also, was sollte ich dagegen schon einzuwenden haben? Solange ihr beide dann glücklich seid!“ Und in ihren grünen Augen blitzte es auf: „Ich wollte nur möglichen Missverständnissen vorbeugen!“, murmelte sie und irgendwie konnte ich ihre Sorge ja auch verstehen. Jahrelang war es kein Geheimnis, dass sie in mich verliebt war und nun, wo ich in festen Händen zu sein schien, interessierte sie sich plötzlich für meinen älteren Bruder. Aber das war nun mal wirklich Itachis Sache und da würde ich mich sicherlich nicht einmischen! „Schon gut!“, ich wendete mich der Tür zu, doch dann hielt ich doch inne: „Wann meinst du wird er wieder ansprechbar sein?“ Sie legte nachdenklich ihren linken Zeigefinger an die Lippen und starrte zu einer kleineren Wanduhr direkt über der Tür: „Ich vermute einmal so am frühen Nachmittag. Nicht eher! Die OP war wirklich kompliziert!“ Ich nickte: „Danke, Sakura!“ „Ach, kein Problem!“, lachte sie, „Ich kann ja jemanden ins Viertel schicken, der dich holt wenn es abzusehen ist, dass er aufwacht!“ „Das meinte ich nicht!“, unterbrach ich mich und schritt nun doch wieder auf sie zu. Wir bemerkten beide nicht, wie sich die Tür des kleinen Krankenzimmers öffnete und zwei weitere Personen in den Raum traten. Sakuras auf mich gerichtete Augen weiteten sich etwas, als ich ihre zierlichen Schultern mit meinen Händen umfasste: „Ich habe gesehen, wie du um das Leben meines Bruders gekämpft hast und ich habe erfahren, dass es dich beinahe dein eigenes Leben gekostet hätte. Ich hoffe, dass mit dir und meinem Bruder klappt… denn eine bessere Partnerin an seiner Seite kann ich mir für ihn gar nicht wünschen! Ich danke dir, Sakura!“, ich beugte mich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, „Danke!“ Nun bemerkte ich doch, das wir nicht mehr alleine waren, denn ein deutlich hörbares tiefes Einatmen durchbrach die Stille im Raum, in welchem Sakura wie zur Salzsäule erstarrt immer noch in meinen Armen stand. Ich drehte daher nur den Kopf Richtung Tür und erkannte Shikamaru sowie Naruto, letzterer irgendwie mit einem für mich nicht ganz definierbarem Gesichtsausdruck. Doch dieser wich einem seltsamen Lächeln, drehte sich von mir ab und wandte sich seinem Berater zu: „Oi, Shika! Anscheinend gibt’s hier noch nichts Neues! Dann werde ich einmal in mein Büro gehen und mich dort ein wenig ausruhen! Hol mich doch bitte dort in einer Stunde wieder ab, ja? Will ja den Raikage nicht wieder aus der Fassung bringen, echt jetzt!“ Dann drehte er sich um und nur sein flatternder Umhang war noch kurz im Türrahmen zu sehen. Zu mir hatte er kein Wort gesagt. Shikamaru fuhr sich mehrfach durch sein Haar und seufzte übermäßig laut auf: „Mann, Alter! Du hast Nerven! Der Idiot hat gerade vorm versammelten Ältestenrat sowie allen Kage verkündet, das er stockschwul ist und jedem den Krieg erklärt, der seinem Mann, und damit bist du gemeint, noch länger als Nukenin oder dergleichen bezeichnet und du stehst hier rum und knutschst Weiber! Das ist echt nervig!“ Augenblicklich löste ich mich von Sakura. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich sie immer noch an den Schultern festgehalten hatte. „Shika, du Idiot!“, brauste die Rosahaarige mit erhobener Faust nun neben mir auf, „Das war doch nur ein freundschaftlicher Kuss auf die Wange und kein Rumgeknutsche!“ „Tja, sag das nicht mir sondern…“, er wies mit ausgestrecktem Daumen hinter sich auf die immer noch offenstehende Zimmertür, „…dem verknallten Vollidioten! Der Raikage hätte diese Kriegserklärung nämlich beinahe liebend gerne angenommen!“ Ich schlug mir die flache Hand an die Stirn. Das hätte ich doch erahnen müssen, das Naruto das Ganze hier falsch auffassen würde. Ich schritt an dem Berater vorbei durch die Tür. „Du hast eine Stunde! Dann geht die Konferenz weiter!“, brummte er mir hinterher. Ich schmunzelte. So lange würde ich sicherlich nicht brauchen um meinen Dobe wieder zu besänftigen. XXX Er stocherte nun schon eine ganze Weile mit dem spitzen Kunai in der Hand auf die vor ihm liegende Schriftrolle ein. Seinen Hokagemantel ungewöhnlich fest um seinen Körper gewickelt schielte er immer wieder mit undefinierbaren Blick zu mir herüber. Seitdem ich das Büro betreten hatte schien er mich nicht weiter zu beachten und gedanklich nicht mehr ganz da zu sein. Es störte mich zwar nicht, dass er nachdenklich war, schließlich kam dies sehr selten vor und noch seltener, dass etwas dabei heraus kam, aber dennoch beunruhigte mich die Stille meines sonst stets quirligen blonden Freundes. Entgegen aller Regeln, an die ich mich hier zu halten hatte, hatte ich die Maske seit unserer Ankunft in Konoha nicht mehr getragen und diese baumelte nun neben meinem Katana am Gürtel. Um irgendwie ohne viele Worte auf mich aufmerksam zu machen, löste ich diese und legte sie bewusst direkt neben die von ihm malträtierte Schriftrolle. Sein Augenmerk richtete sich dadurch kurz fest und intensiv auf mich, doch wandte er sogleich wieder den Blick ab. Was war das? Beschäftigte ihn das wirklich so sehr? Langsam trat ich auf den Besucherstuhl zu, welcher ihm direkt gegenüber stand und setzte mich. Von ihm nun weiterhin ungeachtet beugte ich mich in seine Richtung und stützte mein Kinn auf meinen Handballen ab. Mein erster Eindruck sollte sich bestätigen. Er war sauer! Wirklich? Aber warum? Ich erkannte eine leichte Röte auf seinen Wangen und eine hervor geschobene Unterlippe. Oh! Es lag ihm auf der Zunge und er schämte sich anscheinend mich damit zu konfrontieren. Ich muss sagen, es sah wirklich niedlich aus und verfehlte dadurch absolut die von ihm angedachte Stimmung, in die mich sein Verhalten wohl setzen sollte. Ein Schmunzeln entwich mir, obwohl ich versuchte, es zu vermeiden. Schließlich sollte mein kleiner Loser das Gefühl haben, dass ich ihn voll und ganz ernst nahm. Er hob deutlich beleidigt über mein Schmunzeln eine Augenbraue und wandte nun sein Gesicht vollends ab. Okay. So hatte es keinen Sinn. „Was ist los, Naruto?“ Er entgegnete nichts. Stattdessen warf er mir nur einen verzweifelten Versuch eines bösen Blickes zu und legte das Kunai beiseite, direkt neben meine Maske. Mir fiel es immer schwerer aufgrund seines kindlichen Verhaltens nicht laut los zu lachen. „Ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht sagst, was los ist!“ „Was soll schon los sein?“, seine Antwort klang reichlich schnippisch, „Du kannst auch gern hinter Sakura-chan her. Du musst dich nicht hier mit mir langweilen!“ Oh ha! So langsam dämmerte mir, was sein Problem war! Ich hatte Sakura auf die Wange geküsst. Und er hatte es gesehen. Ich hatte zwar just in diesem Moment, wo ich mich aufgrund seines vernehmbar geschockten lauten Einatmens herumgedreht und ihn angesehen hatte, bemerkt, dass er da zusammengezuckt war, aber ich hätte niemals mit einer solchen Auffassung dieser Situation von ihm gerechnet. „Sag mal, Naruto... Bist du etwa eifersüchtig?“, dieses Grinsen musste sein. Ich beugte mich nun noch mehr nach vorne, um von unten in sein von mir abgewandtes Gesicht sehen zu können. Dieses färbte sich augenblicklich dunkelrot! „Quatsch, Teme!“, brachte er erbost hervor, „Warum sollte ich?“ „Genau, warum solltest du! Dafür gibt es schließlich überhaupt keinen Grund!“, ich verschaffte mir wieder eine gerade Sitzposition und winkte locker ab. Sein Kopf drehte sich mir langsam wieder zu. Die Röte hatte zwar deutlich abgenommen, aber dennoch schien er immer noch nicht ganz zufrieden zu sein. Er erkannte den nun fragenden Gesichtsausdruck meinerseits und senkte dann wieder den Blick. „Du bist doch sonst nicht so schüchtern, Usuratonkachi!“, versuchte ich ihn aus der Reserve zu locken, „Schließlich hast du bereits allen wichtigen Persönlichkeiten von unserer Liaison berichtet ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken!“ Ich vernahm ein Schnauben, dann erhob er sich von seinem Sessel und stützte sich mit beiden Händen auf der Tischplatte ab. Dadurch, dass er sich dabei noch nach vorne über beugte war nun sein Gesicht mit dem Meinen auf einer Höhe: „Gefällt sie dir?“ Diese Frage kam plötzlich. Und überraschend. Und ich wusste, dass dies eine gefährliche Frage war. Denn egal wie ich antwortete, er könnte, nein, er würde es ganz sicherlich falsch interpretieren. Zudem fiel mir nun etwas auf, was ich nicht so ganz als normal erachtete, denn sein zuvor fest an seinen Körper geschnürter Mantel hatte sich durch sein plötzliches Erheben etwas gelockert und präsentierte mir an seinem Kragen die freie Einsicht auf seine blanke, muskulöse Brust. Hatte er seinen Pullover ausgezogen? Warum? Hatte er hier duschen wollen? War ja auch irgendwie verständlich! Die lange Mission und dann die OP und darauf folgte direkt die bestimmt anstrengende Konferenz, die die ganze Nacht angedauert hatte und noch immer nicht beendet zu sein schien… „Jeez! Naruto, was soll das denn jetzt?“ „Ich möchte eine Antwort!“, und die wollte er nach seiner Haltung und Mimik her zu urteilen wirklich. Er würde mit dieser Frage nicht klein beigeben. Also schluckte ich und hielt seinem fordernden Blick stand: „Sakura ist ganz nett an zu schauen. Also ja!“ Er antwortete nicht. Stattdessen konnte ich an seinem nun sekündlich wechselnden Gesichtsausdruck erahnen, dass ihm diese Antwort nicht gefiel. Hätte ich ihn anlügen sollen? „Was gefällt dir denn an ihr?“, flüsterte er schließlich und da mir diese Situation langsam unheimlich wurde, beschloss ich schnell zu antworten, um dann dieses Thema abzuhaken: „Sie ist ganz nett!“ „Das meinte ich nicht!“, die Retoure kam schnell. So als hätte er geahnt, dass ich nicht so antworten würde, wie er es erhoffte, „Ich rede... na ja... von ihrem Körper!“ Nun spiegelten seine Augen Traurigkeit wieder. „Sie ist eine Frau. Sie hat einen Frauenkörper!“, antwortete ich trocken. Er blähte seine Wangen auf und seine glitzernden Augen funkelten: „Du weißt, wie ich das meine, Teme!“ „Nein, Dobe, weiß ich ehrlich gesagt nicht!“ Er schluckte, griff sich nervös an die Stirn und ließ dann diese Hand einmal durch seine eh schon zerwuschelten Haare gleiten. Vereinzelte Strähnen fielen ihm wieder zurück ins Gesicht. Dazu noch diese Röte, die seine Wangenknochen umspielten und diese leichte Eifersucht. Irgendwie spürte ich, dass mich die ganze Situation, nein, das er, mich innerlich ganz zittrig werden ließ. Ich hatte mich sowieso noch nicht so weit unter Kontrolle. Zuerst diese Anspannung durch den Stress und die Sorge um meinen Bruder und dann dieses Glücksgefühl, dass er das Schlimmste wohl überstanden hatte. Diese Hormone ließen mich wirklich leicht zittern. Nicht zittrig vor Angst oder dergleichen. Zittrig vor Erregung! Es kribbelte überall. Ich wollte so gerne sein Gesicht mit meinen Händen umschließen, ihn zu mir herüber über den Tisch ziehen und ihn dann küssen, bis er keine Luft mehr bekam. „Willst du so einen Körper? Ich meine... begehrst du ihn? Oder nein, anders gesagt.... vermisst du so einen Körper?“, man hörte ihm die Unsicherheit an, die ihn bei dieser Frage plagte und mir sah man nun die absolute Verwunderung an aufgrund des Inhaltes dieser Frage. Schließlich hob ich zuckend die Schulter: „Ich kann nichts vermissen was ich nicht kenne. Zudem hatte ich noch nie den Wunsch verspürt, es genauer kennen zu lernen! Also...“ Weiter kam ich nicht mit meiner Erklärung, denn da fiel er mir schon auch ins Wort: „Oiroke-no-Jutsu!“ Ich denke, jeder normale Mann wäre nun rückwärts von diesen Stuhl gefallen. Nein, das denke ich nicht nur, ich war mir sicher! Als sich der Rauch legte stand vor mir eine durch und durch fast nackte, äußerst gut gebaute Blondine mit zwei langen Zöpfen auf dem Schreibtisch des Hokage. Er hatte also tatsächlich nichts weiter unter diesem Mantel angehabt! Denn dieser war das einzige Kleidungsstück, welches er noch am Leibe trug und sich nun in einer wirklich anzüglichen Pose, ich würde sagen mit laszivem Blick, von seinen Schultern streifte. Nachdem er seinen Mantel zu Boden geworfen hatte beugte er sich ganz tief zu mir herunter. Jedoch nicht so tief, so dass ich ihr hätte in die Augen sehen können, sondern leider genau so, dass ihre außerordentliche Oberweite mir die Sicht auf alles andere im Raum versperrte. „Naruto!“, ich drückte mich durch diesen plötzlichen Anblick weiter in die Stuhllehne nach hinten. Eine andere Ausweichmöglichkeit sah ich gerade nicht: „Was soll das jetzt?“ „Was denkst du?“, er sprang nun vom Tisch herunter und blieb breitbeinig vor mir stehen. „Das Einzige, was ich gerade denke, ist ein Stoßgebet an wen auch immer, das jetzt bitte niemand in dein Büro kommt!“, und das entsprach sogar voll und ganz der Wahrheit. Er stemmte die Fäuste in seine unbekleidete Hüfte und beugte sich erneut zu mir herunter. Diesmal jedoch gelang mir der Blickkontakt. Doch anstatt sich nun die erhoffte Entspannung in mir breitmachte, wurde es schlimmer. Es waren Narutos Augen! Die Augen, die mich noch um meinen Verstand bringen würden, die mich gerade aus diesem Gesicht anstarrten. So blau… „Nun sag schon! Gefall ich dir so auch?“, diesmal klang es säuselnder. „Ist das wichtig? Du weißt doch, dass ich auf dein Oiroke-no-Jutsu nicht reagiere! Das hab ich noch...“ „Warum eigentlich?“, seine Augen wurden größer. Sein Zeigefinger legte sich fragend auf die prallen, rosa Lippen, die einen leichten Kussmund geformt hatten und nachdenklich schien er einen Punkt an der Zimmerdecke zu fixieren. Allein an sich war diese Pose schon irre erregend und sexy. Also vermute ich, da es mich ja eigentlich kalt ließ. Was hatte Naruto hier vor? „Und das frag ich dich nun ernsthaft, Sasuke! Warum funktioniert mein Oiroke-no-Jutsu bei dir nicht? Wenn mich die anderen Männer so sehen fangen sie immer an, nervös zu werden und bekommen Nasenbluten! Nur bei dir sehe ich keinerlei Regung! Ich habe lange an diesem Jutsu gearbeitet! Ich präsentiere den Traum aller Männer wenn ich nach den Magazinen gehe!“ Ich seufzte laut auf: „Was erwartest du jetzt von mir, Naruto? Du weißt doch wie ich bin. Ich kann Frauen nun mal nichts abgewinnen. Gewiss finde ich ihre Körper schön! Aber das hat etwas mit Ästhetik zu tun und nicht mit Erregung oder dergleichen! Ebenso kann ich mich auch nicht für Männer begeistern. Du weißt, wer allein mein ganzes Interesse hat! Und es kommt mir sehr gelegen das du in einem männlichen Körper steckst!“ „Was wäre denn, wenn ich so wäre?“, er wies an seinem nackten Körper einmal herunter, strich dabei ganz leicht mit seinen Fingern über die gebräunte Haut, „Wäre das dann nicht mehr erregend für dich?“ „Dir fehlt etwas! Aber ich würde es dir dann beibringen!“, ich zwinkerte und erhob mich in einer seltsam verrenkt wirkenden Bewegung aus dem Stuhl. In seiner weiblichen Gestalt war er eine ganze Kopflänge kleiner. „Mir fehlt etwas?“ „Ja. Und nun löse dieses Jutsu auf!“ „Nein, ich seh es nun als Training an! Ich möchte wissen, was mir fehlt!“ Dieser Kerl machte mich wahnsinnig! WAHNSINNIG! „Tzzz!“, ich verdrehte die Augen, verschränkte die Arme vor meiner Brust und sah ihn, der eigentlich immer noch eine sie war, entnervt an, „Erfahrung fehlt dir!“ „Erfahrung?“ „Ja, die strahlt eine Frau in einem Körper, den du da so freizügig präsentierst, aus und macht sie sexy!“ „Dann will ich diese Erfahrung haben!“ Seine Augen wurden bettelnd. „Das geht nicht“, flüsterte ich und ich merkte, wie mir heiß wurde, „Zumindest nicht jetzt und nicht hier!“ Nun wurde mir das Ganze doch ein wenig... unangenehm. Wenn er so mit seinen Augen traurig hoch sah und diese zarte leichte Röte im Gesicht und diese Lippen und... ARGH! Das dürfte doch alles nicht wahr sein! Aufkommende Nervosität machte sich in mir breit. Fahrig strich ich meine Haare nach hinten. „Oi, Sasuke“, er presste sich ohne Vorwarnung an meinen Körper und ließ verspielt seine Finger über meinen Brustkorb streichen. Zeitgleich intensivierte er seinen flehenden Blick nach oben, so dass ich wieder gezwungen war, ihm in seine in allen Blautönen gesprenkelten Augen zu sehen. „Dobe?“, ich klang fälschlicherweise eher fragend, dabei sollte es alles andere als das klingen. Ich versuchte hier schließlich, meine Abwehr aufrecht zu erhalten! „Bitte, Sasuke! Ich weiß, dass du allein mir da helfen kannst! Bitte!“ Dann setzte er noch sehr theatralisch ein langgezogenes Seufzen dran... Das war eindeutig zu viel! Egal, in was für einem Körper er nun steckte, ich wollte ihn! Schon fast brutal umschloss ich sein Kinn und zog es zu mir hoch, um dann meine Lippen hart auf seine zu pressen. Er stöhnte erschrocken über meinen plötzlichen Wandel auf und ich nutzte die Möglichkeit der leicht geöffneten Lippen und stieß mit meiner Zunge hinein. Die Begierde, ihn endlich wieder intensiver zu berühren und zu spüren war in den letzten zwei Tagen nach unserem Aufenthalt im Reich der Dämonen in mir ins Unermessliche gestiegen. Mir war es gleich, ob er nun ein Mann oder eine Frau war. Er hatte mich angebettelt, es zu tun und das konnte ich nicht ein weiteres Mal ausschlagen. Zudem war es doch sein Wunsch an mich gewesen. Und sollte ich ihm als liebenden Partner seinen Wunsch verwehren? Sicherlich nicht! Ich wollte ihn doch glücklich sehen! Normalerweise war ich nie der Typ, der so leicht zu beeinflussen war, aber Naruto schaffte es anscheinend mittlerweile spielend, all meine inneren Mauern zu umgehen. Und ich ließ dies auch zu. Er würde auch für immer der Einzige bleiben, der überhaupt dazu in der Lage sein würde. Meine Hände glitten von seinem Kinn entlang in seinen nun wesentlich schmaleren Nacken und von dort wanderten sie streichelnd hinunter zu seiner nun zierlichen Taille, welche ich umschloss und ihn anhob. Rückwärts setzte ich ihn auf den Bürotisch ab und spreizte seine Beine ohne meine Lippen von seinem Mund zu lösen. Er keuchte überrascht auf, als meine Hand wieder seinen Seitenpartien entlang den Körper hoch strich und an seinen nun sehr üppigen Brüsten verharrte. Ich beendete den Kuss und wandte mich seinem Ohrläppchen zu. Ich wusste bereits von unseren ausgiebigen ersten Malen, das er hier eine seiner erogenen Zonen hatte und saugte mich daran knabbernd fest. Seine Hände, nun wesentlich schlanker und mit längeren Fingern versehen und welche mir mit unglaublicher Leichtigkeit das Shirt vom Körper gerissen hatten, krallten sich tief und schmerzhaft in meinen Rücken als eine Bestätigung, dass er selbst jetzt in einem anderen Körper die gleichen Vorlieben hatte. Nun ließ ich meine Zunge über seinen Hals und die Halsbeuge hinuntergleiten, um an der ersten, vor Erregung schon harten Brustwarze zu stoppen und sie spielerisch mit meiner Zunge zu umfahren. Ich wusste, dass ich das nicht mehr lange aushalten würde. Ich hätte niemals gedacht, dass ich diesen Gedanken in mir aufkommen würde spüren, doch ich hatte einfach schon zu lange auf diesen Moment gewartet. Aber ich wusste auch, dass dieses Jutsu zu den Illusionsjutsus gehörte und Naruto würde es bald aufheben müssen. Es war für mich erstaunlich, dass er es in solch einem erregten Zustand so lange aufrechterhalten konnte! Er beherrschte das Fuchschakra eindeutig noch um einiges besser als ich! „Sa-suke...weiter!“, stöhnte er in dieser ungewohnt lieblichen Stimme und warf seinen Kopf in den Nacken. (...ZENSIERT....) Eigentlich wollte ich ihm damit auch zu verstehen geben, dass es nun Zeit wurde, das Jutsu zu lösen, doch stattdessen starrten mich diese lustverschleierten Augen gierig an und seine Hände wanderten nun zielstrebig........ (....ZENSIERT...) Lange ging das nicht gut! Ich brauchte seinen Körper um weiter agieren zu können. Ebenso wusste ich auch noch nicht einzuschätzen, ob ich es erregend fand oder es mir irgendwo Sorge bereitete, dass jeden Moment die Türe hinter uns aufgehen konnte und Shikamaru oder Tsunade hereinkommen würden. Er löste seine Hand von meinen Lippen und nahm mit ihr meine Hand, (.......ZENSIERT........) und führte sie hinunter... ich stockte... in seinen Schritt. Verdammt! Was war das? Wie konnte das sein? Dieses Jutsu war ein reines Illusionsjutsu. So dachte ich zumindest! War es ihm gelungen...? Verdammt! Was hatte er vor? Perfektioniertes Jutsu hin oder her… aber ging das nicht gerade zu weit? (........ZENSIERT.......) „Bitte... ah... gib... mir... Erfahrung!“, stöhnte er und ich schien ihn noch über diese gerade neu gewonnene Erkenntnis erstaunt an zu sehen, „Erfahrung!“ Oh, verdammt, Naruto! Schoss es mir durch den Kopf. Was machst du nur mit mir? Ich habe nichts für Frauen übrig. Ich habe nichts für Männer übrig. Der Einzige, der mich in jeder Lebenslage erregt und aufregt bist du! Und nun verbringe ich dank ihm auch noch mein erstes Mal mit einer Frau. Aber es tat mir überhaupt nicht leid. Denn es war ja Naruto. Und nur ihn allein wollte ich spüren. Keinen anderen Menschen sonst. (.....ZENSIERT......) Er legte sich nach hinten. Lag nun mit seinem ganzen Oberkörper auf der Tischplatte auf und legte seinen Unterarm über seine halb geöffneten Augen. Das konnte ich nicht zulassen! Ich wollte weiterhin das Gefühl haben, dass er es war, der sich da unter mir die Seele aus dem Leib keuchte und dies war mir am besten über seine einmaligen Augen möglich. Ich musste dieses berauschende Blau sehen. Er dürfte es nicht vor mir verstecken! Eine meiner Hände, die ihn nun an seiner Hüfte umschlossen hatte, löste sich und griff nach seinem Arm, um diesen vom Gesicht wegzuziehen. In diesen lustverschleierten blauen Tiefen erkannte ich die Frage nach dem Sinn dieser Handlung. „Ich will… DICH sehen, Naruto!“, keuchte ich und ob er den eigentlichen Sinn meiner Aussage verstand, wusste ich nicht. Ich konnte mich auch ehrlich gesagt gerade gar nicht näher damit befassen. Viel zu groß war bereits der Druck in mir. (.....ZENSIERT......) Ein Stapel Akten, der bislang auf der Tischecke ungeachtet von uns sein Dasein gefristet hatte, krachte laut zu Boden, doch auch das wurde von uns ignoriert. Naruto versuchte sich am Rand der Tischplatte festzukrallen, um Halt zu finden .... (....ZENSIERT....) Er war fordernd, das musste ich ihm schon lassen… aber ich wusste auch, dass es ihm gefiel. Keuchend senkte ich meinen Kopf, biss ihm sanft in die zierliche Halsbeuge, saugte mich fest und hinterließ schmatzend ein deutlich sichtbares Mal. Er hatte uns ja bereits geoutet. Sollten die Anderen ruhig sehen, dass ich auch dazu stehen konnte, einen Mann zu lieben, obwohl er sicherlich gerade keiner war. (.......ZENSIERT........) Meine Beine gaben nach und mein Oberkörper klatschte vermutlich ziemlich hart auf seinen auf, doch er sagte dazu nichts. Vermutlich konnte er das auch gar nicht. Denn so wie er nach Luft schnappte war er genauso außer Atem wie ich. Seine Arme schafften es irgendwie sich um meinen Nacken zu schlingen und ich merkte, wie er seinen Kopf drehte, da mir nun sein hastiger heißer Atem über die Wange und das Ohr strich: „Hab… hab… ich nun… Erfahrung?“ Ich merkte, dass er trotz des Keuchens schmunzelte und versuchte ihm mein Gesicht ganz zu zu drehen: „Hm… ja… solange du diese Erfahrung nur mit mir machst!“ Er schob die Unterlippe beleidigt vor: „Was denkst du von mir, Sas?“ Nun musste ich doch leise lachen. Dieser Dobe hatte es tatsächlich geschafft mich um den Finger zu wickeln und mit ihm in diesem Frauenkörper im Büro des Hokage zu schlafen! Und obwohl ich nichts mehr wie Aufmerksamkeit verachtete, hatten wir dies nicht gerade in einer unauffälligen Lautstärke getan. Aber das eigentlich Schockierende daran war, dass es mir total egal war! Scheiße verdammt! Ich war glücklich! Ich war wirklich glücklich! Sollte doch Kaguya dafür sorgen, dass sie Welt da draußen unterging! Ich hatte gerade Sex mit dem Mann… okay… gerade der Frau, den oder die ich über alles liebe und mein Bruder lebte! Was juckte mich der Rest? Nun ja,… bis auf die Tatsache, dass es meinen Dobe juckte und ich ihm nun mal nichts abschlagen konnte… schließlich hatte diese Aktion hier gerade eindeutig bewiesen, dass mich meine Gefühle ihm gegenüber eindeutig in dem Bezug schwächten. Blöde Hormone! (......ZENSIERT....) „Oh je! Nur noch eine viertel Stunde und Shika wird hier sein!“, seufzte er wehleidig auf. Irgendwie hatte ich nun wirklich etwas Mitleid mit ihm: „Vielleicht sollten wir schnell duschen?“, fragte ich und nickte mit meinen Kopf in Richtung kleiner Nebenraum, von dem ich wusste, dass sich da drin ein kleines Bad befand. „Hast Recht, Teme!“, er schien eher vom Tisch zu rutschen als aufzustehen, „Hast mich ganz schön ran genommen!“, kicherte er und sprang dann doch recht wacklig wirkend auf den Boden. „Du hast es doch so verlangt!“, grinste ich und strich ihm eine schweißnasse, sehr lange Haarsträhne aus dem Gesicht. „Oh, stimmt ja!“, grinste er, formte ein Fingerzeichen, „Lösen!“ Und schon stand ich inmitten einer erneuten Qualmwolke. Ich unterdrückte den aufkommenden Hustenreiz. Vielleicht sollte er lieber da dran weiterfeilen als an der Perfektion des Äußeren seines Oiroke-no-Jutsus. Mich persönlich würde dieser ganze Rauch stören! Als ich meine zusammen gekniffenen Augen öffnete, stand er direkt vor mir und ich spürte deutlich die Erleichterung in mir aufkommen. Seine blauen Augen waren nun wieder auf einer Höhe mit meinen Schwarzen und sein kurzes, zerwuscheltes Haar stand ihm doch um einiges besser als diese langen Zöpfe. Keine Frage… ich bevorzugte Naruto ganz klar als Mann! Über diese Erkenntnis doch erfreut griff ich nach seinem Kinn und zog ihn näher an mich heran: „Viel besser!“, brummte ich und küsste ihn. Es war kein langer Kuss und wir lösten uns gleichzeitig voneinander. Schließlich waren wir von unserem letzten Abenteuer noch verschwitzt und vor allen Dingen hatten wir beide immer noch nichts an. Wobei das bei mir zum Problem werden könnte, denn schließlich hatte er mein Oberteil zerrissen! Er folgte meinem Blick zu den zerfetzten Stoffresten am Boden, die einmal mein schwarzes Anbu-Shirt gewesen waren und klopfte mir auf die Schulter: „Im Schrank da vorne befindet sich neben Tsunades Sake-Vorrat auch noch meine Ersatz-Jonin-Kluft. Die dürfte dir passen!“ Ich schmunzelte. Auf Sake hatte ich nun auch irgendwie Lust. Aber ich befand mich in irgendeiner Zwischenform ja eigentlich im Dienst. Ob ich Naruto nun zur restlichen Konferenz begleiten sollte? Oder sollte ich ins Viertel zurückkehren und mich ausruhen? Wobei ich diesen Gedanken ziemlich egoistisch fand. Schließlich hatte ich letzte Nacht schlafen können und Naruto war nun seit rund 24 Stunden nonstop auf den Beinen. Hokage war sicherlich bei Weitem nicht immer das was er sich vorgestellt hatte, aber er hatte sich bisher noch kein einziges Mal darüber beschwert! „Oi, Sasuke, hast du meine Boxershorts gesehen? Ich war sicher, dass ich sie...“ Nun fiel mir auf, dass er gar nicht mehr neben mir stand. Irritiert sah ich mich um und entdeckte ihn recht bald… verdammt! Wie konnte er nur… Er kniete am Boden, sein wohlgeformter Hintern war mir entgegen in die Höhe gestreckt, während sein Kopf tief unter der Tischplatte wohl nach dem vermissten Kleidungsstück suchte, doch all seine Worte rauschten gerade bei diesem Anblick nur an mir vorbei. (....ZENSIERT....) Ich spürte ein deutliches Ziehen im Lendenbereich. Wie konnte er nur jetzt so verführerisch vor mir niederknien und nicht bemerken, was er mir damit antat? „Naruto?“ Er reagierte nicht. Und ich musste hart schlucken. Ich verkrampfte förmlich um mich in einer regungslosen Position zu halten. Alles in mir schrie danach diese eindeutige Pose von ihm auszunutzen. Das Ziehen wurde stärker und mündete in einem starken pulsieren bis in meine Schwanzspitze. „Hokage – sama!“, meine Stimme hatte einen verruchten Stimmklang angenommen, ohne das ich diesen bewusst vorgenommen hatte. „Sas, was soll denn diese förmlich Anrede? Du weißt doch ganz genau, dass du so...“, er drehte sich herum und ich erkannte sein mir zugewandtes Gesicht im Schatten der Tischplatte. Sah, wie seine Augen von meinem Gesicht herunterglitten und im Zentrum meines Körpers verharrten. „Oh!“, entwich es ihm mit leicht aufkommender Röte seiner Wangen, „Da kann wohl jemand nicht genug bekommen, hm?“, dabei stieß er sich leicht den Kopf am Holz an und grinste nun mit wackelnden Augenbrauen. Wie Recht er damit hatte! Vom Gang her vor der Tür vernahm ich Stimmen und auch er fixierte nun die noch geschlossene Tür. „Sie werden nun wohl fertig sein…“ Eindeutig Shikamaru. Blitzschnell, in einer wirklich nicht mehr sichtbaren Bewegung, schnappte ich mir das noch auf dem Schreibtisch befindliche Kunai und warf es in einer flüssigen Bewegung nach hinten. Ich brauchte nicht genauer hinzusehen um zu wissen, das ich mein Ziel nicht verfehlt hatte, zumal mir Narutos geweitete Augen zusicherten, das ich auch die Wirkung meines Handels nicht verfehlt hatte. Das Kunai hatte sich tief in das Holz des Türrahmens gebohrt. Dicht neben dem Spalt zur eigentlichen Tür und blockierte nun diese. Gerade bog sich die Klinke nach unten und ein leichter Druck wurde auf die Türe ausgeübt, doch diese rührte sich nicht. Es herrschte kurz eine angespannte Stille. Weder Naruto noch ich regten uns. „Jeez, Naruto!“, drang es nun durch das Holz zu uns reichlich genervt klingend, „Seit ihr immer noch nicht fertig!“ Ein anzüglich breites Grinsen umspielte meine Lippen: „Gib uns eine halbe Stunde, Shika! Dann könnt ihr ihn haben!“ Naruto schluckte hörbar und drehte mir wieder sein Gesicht zu. Er kniete immer noch mit diesem verlockenden Hintern in meine Richtung zugewandt und dazu noch dieser Blick… wie konnte man da verlangen, dass ich mich da noch länger zurücknehmen konnte? Die leise ausgesprochenen Flüche des Beraters meiner Begierde ignorierte ich nun vollkommen. Blitzschnell fuhren meine Hände auf seine Hüftknochen und zogen ihn daran aus seiner Lage heraus: „Stütz dich an der Tischplatte ab, Naruto!“, ...... (.........ZENSIERT.........) Ja, er wollte mich und ich wollte ihn. Jetzt. Hier. Sofort! Das hier war so viel besser als zuvor! Es war eindeutig. Wirklich! Er erregte mich als Mann um einiges mehr! Der Druck in meiner Körpermitte wurde durch dieses Wissen und sein aktuelles Tun bis zur Unerträglichkeit gesteigert. Was machte mich dieses Verhalten meines blonden Dobe nur so tierisch an? (.............sehr viel ZENSIERT.....sorry....) Oh Jashin! Dieser Kerl macht mich wirklich wahnsinnig! Bei ihm vergesse ich alles! Jeden anerzogenen Anstand! Jedes vernünftige Denken! Wo sollte das denn noch mit uns hinführen wenn wir bereits jetzt zu nichts anderem mehr fähig waren als uns dieser Lust und dieser Besessenheit aufeinander so grenzenlos hinzugeben! (.....ZENSIERT.... jedoch sei verraten, dass Sasuke diesmal der aktive Part ist....) Ein Wahnsinnsgefühl! (....ZENSIERT....) Er verfiel immer wieder in ein Hohlkreuz, krallte sich verzweifelt auf der Tischplatte fest, suchte Halt und fand diesen schließlich an der Tischkante. Alles, was unseren ersten Akt auf eben diesen Tisch noch überstanden hatte fand nun seinen Weg zum Boden. (........ZENSIERT........) Diesmal gelang es mir, nicht erschöpft auf ihm zusammenzusacken. Ich versuchte mit der letzten verbliebenen Kraft meine Arme um ihn zu legen. Ich spürte seinen wirklich schnellen Herzschlag und auch seine Atmung schien sich schlichtweg nicht beruhigen zu wollen. Er keuchte, schluckte und japste unnachlässig, als ich ihn zu mir hoch und in eine Umarmung zog, die er auch erwiderte. „Ich liebe dich, Naruto! Ich liebe dich!“, und woher dieses plötzliche sentimentale Verhalten meinerseits kam konnte ich beim besten Willen nicht erklären. Ich wollte nur, dass er es wusste. Das er niemals in der Lage sein Würde es zu vergessen. Und sein haltender Griff um meinen Nacken verstärkte sich, sein Kopf drückte sich in meine Halsbeuge und ich merkte, das er zitterte. (..............) Ich strich ihm durch sein schweißnasses Haar. Er würde wirklich noch schnell duschen müssen. So könnte er keinesfalls zur Fortsetzung der Konferenz! Dann strich meine Hand unter sein Kinn und hob es an, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. Doch dieser Anblick ließ mich aufschrecken und er verwirrte mich. Und er sah meine Irritation. „Keine Sorge, Sasuke! Ich halte mich an die Regeln der Shinobi… schließlich bin ich der Hokage!“ Das mir diese Aussage gerade seine Tränen nicht wirklich erklärten, lag doch auf der Hand und das wusste er auch schon selbst: „Ich weine nicht, weil ich traurig bin. Glaube mir, dass sind Tränen des Glücks! Die darf ein Ninja vergießen! Ich weine, weil ich so unsagbar glücklich bin! Und das bin ich nur, weil du mich liebst!“ Ich schluckte. Irgendwie hatte es dieser Dobe doch tatsächlich wieder geschafft mich sprachlos zu machen und er grinste wieder dieses Grinsen, was nur er beherrschte. „Ich liebe dich auch, Sasuke! Ich liebe dich auch!“, dann spürte ich seine weiche Hand über meine Wange streichen und aus diesem Grinsen wurde ein wunderschönes Lächeln, welches mit den Tränen in seinen Augen und der zarten Röte auf seinen Wangen mit nichts Anderen an Schönheit auf dieser Welt hätte mithalten können. Und diese Worte waren es auch, die mir mehr Wärme und Licht schenkten als alles andere zuvor in meinem Leben! Kapitel 27: Kapitel 25: SICHTWEISEN ----------------------------------- Kapitel 25 SICHTWEISEN XXX Tief bohrten sich die Fingernägel des vor ihm Stehenden in die Haut knapp über seinen Schulterblättern. Er spürte den Schmerz wie den Einstich kleiner Nadeln. Ihr Kratzen die Wirbelsäule hinunter zu seinen Lenden wie das Entlangfahren eines geschärften Kunais. Doch es störte ihn nicht. Zu berauscht waren seine Sinne von dieser neuen Erfahrung. Zu benebelt sein Verstand von dem Keuchen und Stöhnen, welches diesen Raum erfüllte und mit jedem seiner gezielten Stöße nur noch lauter wurde. Er würde es gerne auf das pure Ausleben reiner Triebe schieben, doch das konnte er nicht. Das hier war mehr. Das hier war besser. Das hier war pure Leidenschaft! Das hier ging tiefer! Und genau das wurde nun wieder von ihm verlangt! „Tie…Tiefer, Danna, tiefer!“ Und wie gerne kam er doch dieser Aufforderung nach! Oh ja! Das war so gut! „Aaaah!“, wurde sein nächster Vorstoß in diese heiße tiefe Enge mit einem wundervollen Aufschrei belohnt! Das fühlte sich so fantastisch an! Wieso hatte er all die Jahre nicht eher darauf zurückgegriffen? Wieso hatte er diese Qualitäten des Blonden in diesen Bereichen nicht eher erkannt? Er hätte doch sicherlich Mittel und Wege gefunden, seinen damaligen Körper auch in diesem Bereich zu perfektionieren! Obwohl…wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte in diesem Bereich niemand der Natur etwas vormachen… oder eher nachmachen. Wie sollte er einer leblosen Holzmarionette die Sehnsucht nach etwas geben, was er gerade in diesem Moment hier empfand und umsetzte? Das war wirklich nur in diesem Körper möglich. Selbst wenn es nur ein ursprünglicher Zetsu-Körper war, in welchem er steckte. Es war sein Geist, der hier herrschte und sein Wille, der hier entschied. Sein Blut, welches gerade wie heiße Lava zirkulierte und sein Speichel, den er nun in heißen Küssen mit dem des anderen vermengte. „Schneller…Danna…bit…te!“ Eine Hand löste sich aus seinem Rücken. Sogleich spürte er das leichte Brennen seines eigenen Schweißes in der wohl doch ausgeprägten Kratzspur. Deidara war wohl eine kleine Raubkatze beim Sex! Er grinste erfreut. Er mochte es härter. Grober. Leidenschaftlicher. Und Deidara war was dies anging wirklich willig! Der Blonde griff sich selbst in den Schritt, umfasste dort sein nach Aufmerksamkeit schreiendes pulsierendes Glied und begann heftig auf und ab zu pumpen. Dem Rothaarigen erregte zwar augenblicklich dieser Anblick noch mehr, doch nicht jetzt! Mit wütendem Blitzen in den braunen Augen löste er seine abstützende Hand von den Gitterstäben, an die er Deidara mit dessen Rücken gedrückt gepresst hatte und schlug ihm schnell die erlösende Hand beiseite. Die lustverschleierten großen, blauen Augen des Blonden wandelten sich in reines Entsetzen, doch die Antwort, die in denen des Rothaarigen abzulesen war, hätte nicht eindeutiger sein können: „Jetzt noch nicht!“ Ein Wimmern erfolgte, doch hinderte dies Sasori nicht, sich wieder mit beiden Händen Halt an den Gitterstäben zu suchen und noch einmal tief in den Blonden zu stoßen, der seine Beine um seine Taille nun spürbar verkrampfte. Er stieß erneut mehrere Male heftiger und schneller in den Iwanin und dieser schrie gepeinigt und erregt zugleich auf, warf dabei seinen Kopf nach hinten und knallte erneut an die Metallstäbe. Nicht zum ersten Male seit Beginn ihres schweißtreibenden Aktes. Aber dies war Deidara egal. Er fühlte sich in ganz andere Dimensionen versetzt. Spürte weder Schmerz noch irgendetwas anderes, was um ihn gerade herum geschehen könnte. Er war eins mit seinem Danna. Dem Mann, den er so lange verehrt und vor allen Dingen begehrt hatte. Er spürte dessen großen, prallen, pulsierenden Schwanz in seinem Arsch und nur das allein zählte für ihn! Das der Rothaarige bei der ganzen Sache ein wenig grober war, war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch der Blonde war für diesen Genuss, der ihm gerade zuteil wurde, gerne bereit, kleine Abstriche bei seinen Vorlieben zu machen. Das er sich aber nun nicht selber Erleichterung verschaffen dürfte, grenzte an einer wirklich ernstzunehmenden Pein. Er konnte schlichtweg nicht mehr. Die schiere Lust schien in so auszufüllen, das er das Gefühl hatte, das er jeden Augenblick zerbersten würde. Er musste ganz dringend Druck ablassen. Und dieser wurde sekündlich stärker, da dieser rothaarige Teufel immer wieder ziemlich genau diesen Punkt in ihm traf, der ihm nicht nur den Verstand komplett vernebelte, sondern auch noch helle Lichtpunkte vor ihm tanzen ließ! „Da… Dan…na….bi…bi…tte!“, bettelte er seinen Partner um Erlösung an, doch dieser schien in seiner eigenen Lust und Gier gefangen. Sasori presste beim nächsten festen Stoß seinen Oberkörper noch näher an den Körper des Blonden. Spürte, wie dessen von unzähligen Lusttropfen feuchte Glied nun zwischen ihnen an seinem muskulösen Bauch rieb, was das Aufstöhnen des Blonden nur noch mehr intensivierte. So sehr, wie der Bombenleger in der vergangenen halben Stunde geschrien und gestöhnt hatte, würde er sicherlich in den nächsten Tagen nichts mehr von ihm vernehmen können. Deidara legte nun beide Arme wieder über die Schultern des Sunanin und spürte dadurch dessen Stirn auf seiner Eigenen aufliegen. Spürte, wie dessen Zunge sein Schlüsselbein entlangfuhr und immer wieder, mit jedem weiteren Stoß, hinein biss. Wie konnte es nur sein, dass Sasori behauptet hatte, dass er keinerlei Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht hatte, wenn er das hier doch so verdammt gut beherrschte? Der keuchende Atem Deidaras an seinem Ohr zeigte Sasori, dass auch er nicht mehr lange in der Lage sein würde, dieses Spielchen noch länger hinauszuzögern und zu spielen. Auch er spürte diesen Druck und er wollte ihn augenblicklich tief im Blonden entladen, aber in der derzeitigen Position empfand er dies als schwierig. Schnell löste er beide Hände von den Gitterstäben, drehte sich mit dem um seine Hüpfte geschlungenen Deidara um die eigene Achse und warf sich mit ihm auf die direkt dort schon bereitstehende Pritsche dieser ehemaligen Gefängniszelle, die verdächtig quietschte, aber dem plötzlichen Gewicht wohl doch noch standhielt. Und selbst wenn sie unter ihnen zerborsten wäre, er hätte mit seinem Tun sicherlich nicht aufgehört. Deidara lag nun mit dem Rücken auf dieser alles andere als sauber anmutenden Matratze mit geweiteten Augen. Die Überraschung war ihm ins Gesicht geschrieben, doch Sasori wollte die Stimmung nicht mit Worten stören und griff in die Kniekehlen des Blonden, drückte so dessen Beine noch weiter nach vorne, so dass die Knie fast dessen Schulter berührten. Er erkannte so einen berauschenden Vorteil: Er konnte so um einiges tiefer eindringen und auch an den nächsten erregten Schreien konnte er erkennen, das Deidara mit dieser neuen Position mehr als zufrieden zu sein schien. Dieses noch tiefere Vordringen in diese durch heftig Zuckungen hitzige Enge brachte ihn nun noch näher an seine Grenzen und da er bezweifelte, das Deidara diese Position alleine würde halten können, musste er nun doch in dem Bereich klein beigeben: „Jetzt… darfst… du!“ Hastig und mit Glitzern in dem Kobaltblau griff Deidaras Hand erneut in seinen eigenen Schritt und begann rhythmisch zu Sasoris Stößen sein fest umschlossenes Glied zu reiben, zu drücken und zu pressen. Ihr beider Stöhnen wurde lauter, prallte von den Wänden wider und auf sie zurück. Noch zusätzlich von ihrer eigenen Geräuschkulisse erregt ergoss sich Deidara in seiner Hand und er spürte sogleich auch wie etwas wirklich heißes in ihm mit immensen Druck verteilt wurde, ehe Sasori schwer atmend und schnaubend auf ihm zusammensackte. Wie war es überhaupt so weit zwischen ihnen an solch einen Ort wie diesen gekommen? Dies fragte sich im gleichen Augenblick auch der Akasuna. Sie hatten in den frühen Abendstunden, nachdem sie einen beachtlichen Umweg geflogen waren um mögliche Verfolgungen auszuschließen, dieses ehemalige ANBU – Gefängnis unweit von den Toren Konohagakures entfernt, erreicht. Sie hatten es genauso vorgefunden, wie es ihnen zuvor Obito in aller Hast genannt hatte. Gut versteckt in einem wirklich durchwachsenen Waldstück mit wenig Tageslichteinfall mit einem Eingang innerhalb eines dichten Wurzelwerks eines riesigen Laubbaumes. Die Größe dieses Ortes war übersichtlich. Während Deidara sich zunächst erschöpft in der wohl ehemaligen Küche niedergelassen hatte, hatte Sasori Ausschau nach den medizinischen Einrichtungen gehalten und war auch dort schnell fündig geworden. Zu Zeiten des dritten Ninjaweltkrieges hatten die ANBU hier außerhalb von Konoha mit nicht ganz angenehmen Foltermethoden Verhöre durchgeführt. Mit der ersten Regentschaft des Sandaime und dem Übergang zum Yondaime war dieser Ort jedoch in Vergessenheit geraten und wurde nicht mehr genutzt. Erst kurz vor Ausbruch des vierten Krieges hatte man hier eine Raststätte für die Akatsuki geschaffen. Deidara hatte schnell erkannt, das wohl auch Itachi und Kisame eine Weile lang hier Unterschlupf gefunden hatten, denn er fand verräterische Kerben in der Holzplatte des Küchentisches, von denen er wusste, dass der Kirinin sie gerne ritzte, wenn ihm gerade langweilig war. Auch schienen noch einige Vorräte vorhanden zu sein in Form von wirklich hartem Dörrfleisch und Konserven. Sasori hatte in der Zwischenzeit alles an medizinischen Geräten zusammengesucht und in eine der größeren Zellen zusammengetragen. Dort war der Lichteinfall von draußen durch die vergitterten Fenster noch am Besten und die Bewegungsfreiheit während seiner Forschungen war durch die Größe dieser Zelle auch nicht zu sehr eingeschränkt. Nachdem er eine Weile von dem Blonden weder etwas gehört oder gesehen hatte, ging er in diese Küche und entdeckte diesen über einer doch recht altertümlich ausschauenden Herdkonstruktion in einem Kochtopf vertieft. Anscheinend hatte der Blonde doch die für ihn wohl sinnvollste Aufgabe hier gefunden. Sich um das leibliche Wohl zu sorgen! Also setzte sich der Sunanin schweigend an den Tisch und auch er bemerkte direkt die verräterischen Spuren des vorherigen Bewohners. Schlagartig war er dadurch gedanklich wieder in vergangene Zeiten gerutscht und verfiel so für wenige Augenblicke erneut wieder in die deprimierenden Gedanken um den Verlust seines eigentlich perfekten Körpers. Gewiss, stand es ihm nun immer noch frei, den Tausch vorzunehmen. Schließlich besaß er die Marionette immer noch und war nicht an die Sunanins und den Kazekage zurückgegangen, aber dennoch schien ihn irgendetwas zu blockieren und als dann just in diesem Moment eine warme Hand auf seiner Schulter auflag, er hoch blickte und in ein freundliches Lächeln blickte, hatte er innerlich erahnen können, was diese Blockade wohl ausgelöst hatte. Denn in ihm schienen erneut mehr als abertausende kleine Krabbelviecher unterwegs zu sein bei dem bloßen Anblick des Blonden. Hastig hatte er sich mit beschämender Röte wieder von ihm weggedreht und den Teller mit Suppe angestarrt, welche ihm Deidara direkt vor seiner Nase auf den Tisch gestellt hatte. „Danna? Was hast du nun mit diesen Konohanins zu schaffen, hm?“, fragte nun der Iwanin und Sasori war erstaunt darüber gewesen, dass der Blonde ihn das nun während des Essens so direkt fragte. Den ganzen Flug hier her hatten sie eisern geschwiegen und bis auf die wenigen Anweisungen bezüglich welche Route Deidara fliegen sollte, hatte auch Sasori nichts weiter mehr erwähnt. „Ich habe uns eine Zukunft gesichert!“, hatte er dann geflüstert und sich hastig einen weiteren Löffel dieser Suppe in den Mund geschoben. Er konnte förmlich spüren, wie sich Deidaras Augen bei der Aussage ‚uns‘ und ‚Zukunft‘ freudig geweitet hatten, doch da er selbst nicht wusste, wie er auf diesen Blick reagieren sollte, hatte er es für passender befunden, seinem Teller die volle Aufmerksamkeit zu schenken. „Und wie sieht diese Zukunft aus?“, Deidara schien mit dieser knappen Antwort wohl doch nicht so ganz zufrieden zu sein wie es der Rothaarige erhofft hatte. „Ich werde hier einige Untersuchungen anstellen mit dem Material, welches ich beim letzten Kampf sammeln konnte. Mit den Ergebnissen werde ich uns beim Hokage aus den Bingobooks herauskaufen!“, sein Löffel kratzte über das Porzellan des Tellers, als er sich den letzten Rest seiner Portion zusammenschabte und nachdem er diesen auch geschluckt hatte, beschloss er dann doch, den anderen am Tisch anzusehen. Dieser erwiderte den Blick, erhob sich dann, nahm ihre beiden leergegessenen Teller und stellte sie in die Spüle. Noch mit dem Rücken zu ihm gewandt unterbrach er dennoch ein weiteres Mal die Stille: „Glaubst du wirklich, das funktioniert, Danna?“ „Das wird es. Dieser Obito Uchiha war doch dieser Tobi, richtig?“ Deidara drehte sich wieder halb zu ihm und Sasori konnte ein Nicken in seinem Profil erkennen. „Dann haben wir sogar sehr gute Chancen!“, nun erhob er sich auch von seinem Platz und wandte sich an die Tür, „Ich bräuchte deine Hilfe bei den Untersuchungen. Nicht bei allen. Nur bei ein paar kleineren Dingen. In erster Linie solltest du die Zeit hier nutzen, um deinen eigenen Chakrafluss wieder auf Vordermann zu bringen!“ Das Nicken des Blonden hatte er gar nicht mehr gesehen, da er den Raum bereits verlassen hatte. Kurze Zeit später, Sasori hatte gerade damit begonnen, sich das Verhalten dieser seltsamen Chakrazellen gegenüber vereinzelter Gifte unter einem Mikroskop anzusehen, hatte er quietschende und schabende Geräusche aus einem der Nachbarräume vernehmen können. Da auf sein Rufen nach dem Blonden dieser nicht reagierte, war er aufgestanden, um nachzusehen. In der Nachbarzelle neben seinem provisorischen Labor hatte er ihn schließlich gefunden. Deidara war damit beschäftigt, aus den Pritschen, die er in diesem Gefängnis gefunden hatte, ein Nachtlager herzurichten und war über Sasoris plötzliches Erscheinen überrascht. „Brauchst du meine Hilfe, Danna?“, er stoppte in seinem Tun und blickte ihn erwartungsvoll an. Sasori hatte zwar nicht mit einer solchen Frage in einem solchen Moment gerechnet, doch beschloss er kurzerhand, diese Frage mit einem kurzen Nicken zu bestätigen. „Bei was denn, hm?“ „Könnte ich eine Blutprobe von dir haben? Deine Blutgruppe ist eine andere als die meine und ich möchte mögliche Vorlieben der Fremdmaterie lokalisieren können!“ „Hm, natürlich, Danna! Sofort?“, Deidara wollte schon einen Schritt auf ihn zugehen, doch Sasori hob beruhigend die Hand:. „Warte hier. Ich geh nur schnell eine kleinere Spritze holen. Du kannst dich derweil freimachen!“ Deidara erhob zwar fragend eine Augenbraue, doch sagte nichts und so war Sasori wieder in die nebenliegende Zelle zurückgekehrt, um eine neue Einwegspritze aus dem obersten Schubfach eines Rollcontainers zu nehmen und im Vorbeigehen noch einen Blick durch das Mikroskop zu werfen, ob sich dort bereits irgendetwas getan hatte. Nachdem er sicher war, dass sich auch in den nächsten Minuten nichts regen würde und dieses Gift wohl auch machtlos war gegen dieses seltsame Chakrablut, kehrte er zu Deidara zurück… und verharrte dort noch augenblicklich in der Zellentür. Vor ihm stand der Blonde… komplett nackt. An und für sich wäre es ihm ja egal gewesen. Deidara war ein Mann und er war ein Mann. Es gab also nichts, was er noch nie gesehen hätte, aber das dies hier irgendwie anders war, bekam er spätestens mit, als er das leise Klirren in seinem Ohr vernahm, als die gläserne Phiole der Einwegspritze zersprang, als sie auf den harten Boden aufkam nachdem sie ihm aus den plötzlich feuchten Händen entglitt. Das etwas anders war, merkte er auch an den plötzlich zügigen Schritten, die seine Beine von ganz alleine auf Deidara zugingen. „Du hast gesagt, ich solle mich freimachen!“, flüsterte der Blonde und Sasori spürte den ausgestoßenen Atem von jedem gesprochenen Wort gegen seine Lippen. „Der Arm hätte vollkommen gereicht!“, wisperte Sasori zurück und merkte erneut, das etwas anders war, als er mit beiden Händen die freiliegenden Arme des Blonden hoch strich, dort eine leichte Gänsehaut entstand und er dann mit eben diesen Händen das warme Gesicht des anderen ergriff und näher an sich heranzog. „Soll ich mich wieder anziehen, Danna?“, diese Frage kam kaum noch bei dem Rothaarigen an, da er schon mit seiner Zunge über die Lippen Deidaras strich. Denn schon wieder merkte er, das etwas anders war, denn in ihm herrschte dieses brennende Verlangen, den anderen augenblicklich küssen zu müssen. Und berühren zu müssen. Und spüren zu müssen… Und noch ehe er weitere Erkenntnisse über die Neuerungen seines doch so verletzlichen und menschlichen Körpers feststellen könnte, trafen ihn unzählige kleine Blitze ausgehend von den Lippen, die sich gerade an seine eigenen schmiegten. Dann lösten sich ihre Lippen. „Nein, bleib so!“, Sasori spürte, wie sich seine Stimme beim Sprechen zu überschlagen drohte. War dies die Lust auf den Blonden, die ihn nun in den nächsten Kuss keuchen ließ. Diesmal war es Deidara, der den Kuss löste, der ein wirklich leidenschaftliches Spiel ihrer Zungen geworden war und diese Störung Sasori schon fast verstimmt brummen ließ… doch die Aussage, die nun folgte, sollte alles bisher Dagewesene auf diesem doch neuen Terrain des Rothaarigen in den Schatten stellen: „Sasori… fick mich!“ Es schien, als würde er augenblicklich zu Stein erstarren. Fixiert auf die großen, blauen und vor allen Dingen erkannte er es nun, durch und durch willigen Augen vor ihm. Der Blonde drückte sich noch näher an ihn heran, legte eine Wange an die seine und der Sunanin spürte plötzlich die warme feuchte Zunge seines Gegenübers seine Ohrmuschel entlangfahren. Die fremden Finger einer Hand, die sich in seinen Nacken legten und dort mit den Härchen spielten. Die fremden Finger einer anderen Hand, die ziemlich schamlos den Gummizug seiner Hose ignorierend den Zugang zum Zentrum seines Körpers suchte und fand und dort, zu seiner eigenen Überraschung, ein durch und durch pralles und stark erigiertes Glied fest umschloss. „Fick mich, Danna! Nimm mich! Ich will dich… tief in mir spüren, hm!“ Und dieses Wispern, diese wirklich verrucht ausgesprochene Bitte, dieser Druck auf sein bestes Stück, dieser heiße Atem an seinem Ohr, dieser feste Griff in seine Nackenhaare… Sasori schaltete komplett ab. Grob packte er den Blonden, der überrascht aufquietschte, wirbelte ihn herum und drückte ihn an die Gitterstäbe der Zelle. Er hatte keinerlei Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht und es war schon Ewigkeiten her, dass er sich mit einer Frau in vergleichbarer Weise amüsiert hatte… doch das würde ihn nicht aufhalten, der Bitte des Blonden nicht nach zu kommen. Deidara wollte ihn und er wollte es auch. Bei Jashin! Das Blut in den Ohren rauschte und alles was sich sonst noch mit roten Blutkörperchen in seinem Körper befand, war gerade in diesem harten Schwanz in seiner Körpermitte…hart umgriffen und gerieben von einem Typen, der ihn seit Tagen an all seinen ursprünglichen eigenen Zukunftsplänen zweifeln ließ. Verdammt! Er wollte ihn ficken. Hier! Jetzt! Gleich! Und das so hart, dass er sicher sein konnte, dass der Blonde nie wieder einen anderen haben wollte! +++++ Wie hatte Sasuke das nur geschafft? Wie hatte Sasuke schlafen können? Gab es ein spezielles Jutsu, welches half, leichter in den Schlaf zu finden, wenn das Herz raste wie eine Buschtrommel eines ganzen Kannibalenstammes? Aber sie konnte sich ja auch schlecht mit Sasuke vergleichen. Sasuke war sicherlich ein toller kleiner Bruder und er hatte sich sicherlich auch sehr viel Sorgen gemacht! Schließlich hatte er es in Kauf genommen, dass er erneut aus Konohagakure verbannt wurde indem er jegliche Befehle von oben ignoriert hatte und sich auf die Suche nach Orochimaru gemacht hatte. Auf die erfolgreiche Suche wohlgemerkt. Den ANBUs wäre dies sicherlich nicht rechtzeitig gelungen! Es gab halt wirklich Dinge, die nur ein Uchiha konnte. Bei diesem Gedanken kicherte sie leise in das Kissen, nur um sich dann anschließend selbst zu rügen, dass sie kein kleines Mädchen mehr war und aufhören sollte so dämlich vor sich hinzukichern und dümmlichen Fantasien hinterher zu träumen. Aber sie wälzte sich doch nun bestimmt schon seit drei Stunden in diesem Bett herum, welches sie Sasuke streitig gemacht hatte. Ob es dem Schwarzhaarigen gelungen war, Naruto zu beruhigen? Bestimmt. Sie wusste doch, wie sehr der Hokage den jungen Uchiha liebte. Und das schon so lange! Und generell hatte Naruto noch nie lange irgendwem böse sein können. Er war wirklich einfach ein zu guter Mensch. Viel zu gut! Fast vertrottelt zu gut. Sie seufzte. Selbst wenn Madara nun vor ihm stehen würde und Naruto um Verzeihung bitten würde, dann würde der Blonde sagen ‚Klar, echt jetzt! Kein Problem!‘ Da war es doch ganz beruhigt jemanden wie Sasuke an Narutos Seite zu wissen. Wer sollte denn sonst auf ihren kleinen Chaoten aufpassen? Wobei…. So klein war der Gute ja gar nicht mehr! Groß, muskulös, stark und ja, verdammt gut aussehend! Hätte sie damals zu Gründungszeiten ihres Teams gewusst, was für ein Kerl mal aus Naruto werden würde… Ein eindeutig schwuler Kerl! Sie seufzte. Dass die wirklich tollen Männer auch immer alle schwul sein mussten! Naruto… Sasuke… Aber welches Mädchen konnte schon von sich behaupten, gleich zwei schwule beste Freunde zu haben! Und dann waren ja nicht wirklich alle guten und hübschen und netten Männer schwul! Sie seufzte laut und hielt sich sogleich beschämt die Hand vorm Mund. Es war zwar ziemlich ausgeschlossen, dass sie hier, so fern ab von allen anderen Stationen, jemand hören konnte, aber dennoch… Allein der Gedanke an ihn verursachte ein wohliges Kribbeln im Bauch und aufsteigende Gesichtsröte. Verdammt! Es hatte sie echt erwischt. Aber so richtig! Und es war so schnell gegangen, dass sie es gar nicht richtig realisiert hatte. Und sie hatten sich auch schon geküsst! Erneut musste sie kichern und drückte ihr Gesicht nur noch tiefer ins Kissen. Dieses ‚Kleine-Mädchen‘-Verhalten war doch wirklich peinlich! „Sakura? Bist du wach?“ Sie schrak fürchterlich zusammen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass jemand zu ihr ins Zimmer gekommen war. Zudem hatte sie auch nicht damit gerechnet. Ruckartig setzte sie sich auf und versuchte durch ihre von Müdigkeit verquollenen Augen auszumachen, wer denn nun mit ihr sprechen wollte. Vielleicht hatte sich ja Itachis Zustand wieder verschlechtert! Sollte das der Fall sein müsste sie umgehend all ihre Kraftreserven mobilisieren! „Oh, tut mir leid, Sakura! Ich wollte dich wirklich nicht wecken!“, ihre Stimme klang sanft und entschuldigend, dabei wusste, die Rosahaarige doch selbst, wie nötig die ihr vorstehende Godaime doch ebenfalls den Schlaf brauchte. „Nein, nein, schon gut, Tsunade-sama! Ich habe nicht schlafen können!“, antwortete sie wahrheitsgetreu und rieb sich die Augen, um ihre Sicht ein wenig zu schärfen, „Was ist denn? Stimmt etwas mit Itachi nicht?“ „Doch, doch! Alles in Ordnung. Soweit. Wir wollten ihn nur verlegen!“, Tsunade strich ihrer Schülerin eine verirrte widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. Dieses Mädchen vor ihr war ihr wirklich zu ähnlich geworden in all den Jahren. Selbst der Umgang mit dem Yin-Siegel, welches sie auf der Stirn trug, glückte ihr mittlerweile perfekt. Gab es überhaupt noch etwas, was sie ihrer Schülerin beibringen konnte? Hatte sie Sakura nicht schon längst übertrumpft? „Verlegen?“ „Ja. In dieses Zimmer hier. Wir wollten den anderen Raum säubern lassen. Er sollte nicht in solch einem Umfeld aufwachen, selbst wenn er noch nicht wieder sehen kann!“ Die junge Kunoichi nickte verstehend. Durch die Operation und die Arbeit mit den Versiegelungen sowie das Einsetzen der neuen Augen wirkte der Raum, indem sich Itachi noch befand, wirklich nicht mehr angenehm und glich eher einem Schlachtfeld. Eine schnelle Genesung war allerdings nur gewährleistet, wenn er sich in seiner Umgebung wohl fühlte. Und das sollte möglichst von der Seite der behandelnden Ärzte sicher gestellt sein. Leise hörte sie, wie die Tür zu ihrem Zimmer erneut geöffnet wurde und zwei Schwestern in der steril gekleideten und mit Mundschutz versehenen OP-Kleidung des Konoha – Krankenhauses ein Bett in den Raum schoben. Itachi Uchihas Körper, nur bedeckt von einem weißen Laken, welches ihn noch um so viel mehr blasser erscheinen ließ, lag mit einem seltsam anmutenden Lächeln auf den Lippen in einem noch tiefen Schlaf darauf. Nichts schien auf den ersten Blick daran zu erinnern, wie man noch wenige Stunden zuvor verzweifelt um sein Leben gekämpft hatte. Eine feste Bandage befand sich um seinen Kopf und verdeckte die geschlossenen Lider. Leises, rhythmisches und dadurch alle Anwesenden beruhigendes Piepen war von dem kleinen Gerät, welches am Fußende des Bettes angebracht war, zu vernehmen. Wie sehr es doch Sakura erleichterte, dass es sich nicht mehr um diesen langgezogenen Ton des Todes handelte! Das Bett wurde unmittelbar direkt neben ihres gestellt und die beiden Schwestern verabschiedeten sich mit einem kurzen Nicken in Tsunades Richtung um dann leise das Zimmer zu verlassen. „Du möchtest sicherlich weiterhin hier im Zimmer bleiben, nicht wahr?“, wandte sich die Blondine an die Jüngere. „Das würde ich sehr gerne!“ „Das habe ich mir bereits gedacht! Versuche aber dennoch eine Mütze voll Schlaf zu nehmen!“, Sakura erkannte das Zwinkern. „Und ihr, Tsunade-sama?“, eigentlich stand es der Kunoichi gar nicht zu, ihre Meisterin danach zu fragen, was diese wohl in ihrer Freizeit tat, doch diese strich sich nur seufzend eine Haarsträhne aus dem Gesicht nach hinten. „Leider habe ich noch Pflichten zu erfüllen. Dieser Raikage hat doch die Konferenz nach hier verlegt und da ich nun mal Mitglied des Ältestenrates bin“; sie drehte sich aus dem Profil nun Sakura komplett zu und hob eine Schulter an, wodurch sie trotz ihres jugendlichen Aussehens irgendwie noch um einige Jahre jünger wirkte, „werde ich mich nun nicht noch länger davor drücken können! Sollte also irgendetwas sein“, nun drehte sie sich mit einer Hand nach hinten abwinkend zur Tür, „findet ihr mich im Versammlungsraum!“ Und schon war die blonde Godaime hinter der zufallenden Zimmertür verschwunden und ließ Sakura alleine im Raum zurück. Ihr Blick huschte wieder nach rechts. Nun ja, ganz alleine war sie ja nun auch nicht! Aber wie sollte sie denn nun bei diesem Anblick schlafen können. Mit einem leisen Auftapsen setzte sie ihre Füße auf den kühlen Linoleumboden ab und trat die wenigen kleinen Schritte näher an das andere Bett heran. Er war so schön. Selbst mit den ganzen Bandagen, die nun seinen Körper fast schon zierten. Der ruhige Atem. Das leichte Heben und Senken der Brust. Das sanfte Lächeln auf den leicht geschwungenen schmalen Lippen. Dass ihr erneut ein sehnsuchtsvolles Seufzen entfuhr, bemerkte sie gar nicht. Nein, an Schlaf war nun wirklich nicht zu denken! Ihn zu betrachten war nun irgendwie ihr einziger Wunsch. Schnell entdeckte sie in der hinteren Ecke des Raumes einen Holzschemel und stellte ihn direkt an die Seite des Bettes, um darauf Platz zu nehmen. Das alles tat sie, ohne auch nur einen kleinen Moment ihren wachsamen Blick von seinem Körper oder dem kleinen Monitor zu nehmen. Ob sich Naruto damals an Sasukes Krankenbett auch so gefühlt hatte. Nun ja, der Chaot hatte zwei lange Wochen lang nicht von der Seite des Schwarzhaarigen weichen wollen. Nur unter Androhung schwerster Gewalt von Tsunade war er zum Duschen und umkleiden in die Shinobi-Unterkünfte gekehrt um dann wenige Stunden später wieder die Hand des Anderen haltend an dessen Bett wieder vorgefunden zu werden! Itachi würde nicht so lange bewusstlos bleiben. Bei ihm war ein baldiges Erwachen abzusehen und dennoch… sie wollte nichts verpassen. Sie wollte ihm nahe sein. So wie es Naruto bei Sasuke gewollt hatte. Und sie wollte ihn irgendwie spüren. Ihn berühren. Jedoch würde sie es sich nicht herausnehmen, sich zu dem Anderen ins Bett zu legen, so wie es ihr blonder Teamkamerad gemacht hatte und von ihr und Sai erwischt worden war. Noch bei der Erinnerung an diesen Augenblick darüber schmunzelnd fuhren ihre Finger das Laken entlang und berührten leicht die neben dem Körper ruhende Hand des Schwarzhaarigen. Schließlich sprach doch nichts dagegen, das sie seine Hand hielt. Es war medizinisch gesehen sogar hilfreich. Die Wärme einer nahestehenden Person zu spüren… War sie denn überhaupt eine dem älteren Uchiha nahestehende Person? Viel Kontakt zu anderen, außer den nun im Uchiha-Viertel Ansässigen hatte er ja nun nicht in Konoha. Also wäre sie sicherlich schon so etwas wie sein näherer Freundeskreis. Und vielleicht ja doch mehr! Schließlich hatten sie sich geküsst! Und Itachi war ihr ganz und gar nicht abgeneigt gewesen. Aber vielleicht machte sie sich ja doch zu viele Hoffnungen. Denn Itachi hatte zu diesem Zeitpunkt dem Tod ins Auge gesehen und sie war halt greifbar gewesen. Und wieso sollte sie einmal Glück haben in der Liebe? Erst Recht bei einem Uchiha! Ihre Finger umschlossen fester die kühle Hand des Schlafenden und sie ließ ihren Kopf sinken, bis ihre Stirn ihren Handrücken berührte. Ihre Augen, nachdenklich auf die helle Matratze gerichtet wurden merklich glasiger… die Lider schwerer… so war es Sasuke also gelungen einzuschlafen, dachte sie noch, ehe auch ihr Verstand abdriftete. … Irgendetwas hatte sie geweckt. Sie hochschrecken lassen, als hätte man ihr einen Eimer kaltes Wasser übergekippt. Erschrocken keuchte sie auf und sah sich fast schon panisch im Raum um, doch nichts war auszumachen. Sie saß immer noch in einer recht unbequemen Haltung vorn über auf die Matratze gebeugt auf dem Schemel und ihre Hände umfassten die nun warme Hand Itachis. Vielleicht hatte sie nur schlecht geträumt und konnte sich nun nicht mehr an den Inhalt dieses Traumes erinnern. Sie gähnte undamenhaft ohne ihre Hand anzuheben und über ihren Mund zu legen. Doch das konnte sie auch nicht. Keiner ihrer Finger wollte sich von der Hand des Schwarzhaarigen lösen. Nicht einmal zum Gliederstrecken wollte sie sich von ihm entfernen, obwohl ihre Schulter von der ungewohnten Haltung, in welcher sie geschlafen hatte, nun schrecklich schmerzte. Wie lange sie wohl geschlafen hatte? Ein Blick auf die kleine Wanduhr über der Eingangstür sagte ihr, dass es nicht allzu lange gewesen war. Sehr früher Nachmittag. Das war eindeutig zu wenig Erholung gewesen! Doch sich jetzt erneut hinzulegen schwebte ihr auch nicht vor. Sie würde sich wohl von diesem Traummann losreißen müssen und sich um die eigene körperliche Hygiene bemühen müssen. Sie wollte gar nicht wissen, wie sie gerade aussah! Doch da spürte sie es wieder. Dieses Zucken! Das war es gewesen, was sie aus ihren Träumen gerissen hatte! Es war ein Zucken gewesen! Und eines, welches nicht von ihr verursacht worden war, sondern von der Hand in der ihren! „Itachi?“, ihre Stimme klang irgendwie noch sehr belegt. Sich nun aber zu räuspern traute sie sich auch nicht so ganz. Wie gebannt sah sie den Körper entlang nach oben und stoppte beim Gesicht des Uchiha. Das leichte Lächeln war verschwunden, jedoch war nun ein breiteres Schmunzeln zu erkennen! „Bist du nun wach?“, seine Stimme klang belustigt und die Tatsache, dass er anscheinend doch schon länger wieder erwacht war und vermutlich ihr lautes Gähnen vernommen hatte, ließ ihr augenblicklich eine gesunde rote Farbe ins Gesicht steigen. Irgendwie war sie gerade froh darüber, dass er dies nicht sehen konnte. „Keine Sorge! Du brauchst dich nicht zu schämen!“ Verdammt! Woher wusste er das? „Itachi!“, und nun hörte man auch noch deutlich, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Konnte es noch beschämender werden? Aber er erhöhte den Druck ihrer immer noch verschränkten Finger und drehte den Kopf in ihre Richtung, als wolle er sie gerade durch seine Bandage hindurch ansehen: „Ich war tot. Schon wieder, nicht wahr?“ Sie nickte, ehe ihr gewahr wurde, dass er dies gar nicht sehen konnte: „Ja. Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“ „Ich war gerade dabei, mich von Sasuke und Naruto zu verabschieden, da hörte ich deine Stimme“, flüsterte er und das Lächeln, welches seine Lippen so wunderschön umspielte, wich nicht, „Du hast ganz schön auf mich eingeschlagen!“ Er lachte leise, aber sie sah ihm an, dass ihn gerade dieses Lachen wohl doch schmerzte. Schließlich waren einige Rippen gebrochen gewesen und sein Brustkorb nicht nur mit einer langen Narbe versehen, sondern wirklich grün und blau geschlagen. „Tut mir leid! Ich…ich konnte dich doch nicht… gehen lassen!“, und nun liefen sie doch. Diese verdammten und verräterischen Tränen. Tränen der Erleichterung. Tränen der Freude. „So schlimm?“ Tränen des Glücks. „Ja!“ Tränen der Liebe, die doch nun eine Chance bekommen sollte! Bis auf ihr leises Schluchzen war eine Weile Ruhe in das Zimmer eingekehrt. Itachi lauschte nur, strich sanft mit den Daumen über den Handrücken. Auch wenn er sie gerne in den Arm genommen hätte, so war dies die einzige Regung, die ihm ohne großen Schmerz gelingen wollte. Es würde sicherlich noch einige Tage dauern, bis er wieder aufstehen konnte und vielleicht einem normalen Leben entgegen gehen konnte. „Nun fang schon an“, flüsterte er schließlich doch, „Was habe ich alles verpasst?“ Sakura musste leise kichern. Diese Frage hörte sich so ungeduldig an, als habe sie ihr ein kleines Kind gestellt. Nun räusperte sie sich doch, mehr theatralisch und zur Unterhaltung: „Sasuke und Naruto haben Orochimaru ausfindig gemacht und wir konnten mithilfe des von ihm entwickelten Kombinationsjutsus alle befallenen Tumorzellen entfernen und das Gewebe erneuern. Dafür war allerdings das immens hohe Chakra der beiden Rikudo – Modi nötig und es war wirklich sehr knapp!“ Itachi konnte ein erleichtertes Aufseufzen vernehmen: „Hat Sasuke für sein Verhalten Konsequenzen zu befürchten?“, nun schien er sich besorgt anzuhören. Und Sakura wusste auch, das dem so war: „Mach dir keine Sorgen! Naruto kümmert sich darum. Weißt du,…“, dann stockte sie. Hatte sie das Recht, Itachi von dieser Entwicklung zu berichten? Eigentlich doch nicht, oder? „Sie haben sich endlich durchgerungen?“ „Hä?“, Sakura wirkte doch reichlich irritiert über diese Aussage. „Naruto und Sasuke! Sie haben sich endlich gesagt, was sie füreinander empfinden, nicht wahr?“ Sakura schluckte. Woher wusste er das? Itachi konnte manchmal mit seinem schier alles umfassenden Wissen wirklich unheimlich sein! „Ähm, ja, aber…“ „Woher ich das weiß?“, lachte er leise, „Das war wirklich nicht schwer zu erkennen. Bei Naruto war es gerade zu offensichtlich. Schon bei meiner ersten Begegnung mit ihm damals in Begleitung von Jiraija! Und Sasuke…“, er stoppte, „Ich gab ihm damals die Aufgabe seinen besten Freund zu töten und er hat es von jeher nicht geschafft! Dessen bewusst habe ich Naruto schon recht früh das Wohl Sasukes anvertraut!“ Es stimmte. Sasuke hatte eine Zeit, in dem ihm wirklich alles und jeder egal gewesen war. Selbst sie hatte er um Haaresbreite getötet. Und es war nicht nur bei einem Mal geblieben! Jedes mal hatte sie Naruto im letzten Moment retten müssen und an diesem war Sasuke dann gescheitert. Nicht, weil Naruto ihn im Kampf besiegt hätte oder umgekehrt. Die Kräfteverhältnisse waren schon immer ziemlich ausgeglichen gewesen. Nein. Man hatte es Sasuke angesehen, dass er nicht konnte. Das ihn etwas blockierte. Und selbst, wenn er der absolute Perfektionist darin war, seine wahren Gefühle hinter einer steinernen Maske zu verbergen, Naruto hatte es immer, und das ohne Ausnahme, geschafft, dass er für einen winzigen Augenblick diese Maske hatte fallen gelassen. „Aber das ist noch nicht alles, oder?“, fragte Itachi weiter. „Hm, ja!“, und der Uchiha merkte, dass nun die Stimmung bedrückter wurde, „Wir wissen nun ansatzweise, was los ist. Warum einzelne Akatsukis wieder aufgetaucht sind und so!“ „Und?“ Nun löste sie doch eine der beiden Hände aus der Umklammerung, um sie sich nervös durch die Haare zu fahren: „Es findet gerade eine Konferenz der Kage statt hier in Konoha. Tsunade, Naruto und ich denke auch Sasuke nehmen gerade daran teil. Das ist der Grund, warum er nicht auch hier ist. Und so wie ich es bisher mitbekommen habe von den Schwestern während der OP haben wir ein ernstzunehmendes Problem!“ Itachis schmale Lippenlinie verzog sich merklich etwas nach unten: „Wenn eine Kagekonferenz einberufen wurde handelt es sich immer um wirklich sehr große Probleme!“ Sakura nickte: „Dabei wären friedliche Zeiten doch zur Abwechslung wirklich schön gewesen!“ Wieder Stille. Diesmal mehr von bedrückender Natur. „Kagami?“ „Was meinst du?“, Sakura schreckte aus ihren Gedanken hoch. „Kagami Uchiha. Ich spüre seine leichte Chakrasignatur. Er war Mutters Lieblingsonkel und oft bei uns zu Gast!“ Diesmal griff Sakura, mehr unbewusst, nach dem Gesicht des Uchiha. Berührte sanft den Übergang der eng anliegenden Bandage zu seiner linken Wange. Sanft umschloss seine andere Hand eben jene Finger, hinderten sie aber nicht daran, mit ihrer doch zärtlichen Berührung fortzufahren. „Ja. Sasuke hatte uns eine Vielzahl von Augen eures Clans gebracht. Shizune hat während des großen Eingriffs einen Stammbaum der Uchiha im Archiv ausfindig machen können und diese Augen schienen mit deiner Blutgruppe und dem Verwandtschaftsgrad am besten geeignet“, flüsterte sie leise, „Du und Sasuke, ihr kommt wohl beide mehr nach der mütterlichen Seite, hm?“ Er lächelte wieder unter ihrer Hand: „Ja, sie war eine außerordentlich liebenswerte und fürsorgliche Person!“ Sakura musste lachen: „Nun ja, dann trifft diese Ähnlichkeit bei Sasuke wohl doch mehr nur auf Äußerlichkeiten zu!“ Bei diesem Gedanken an den sonst so finster dreinblickenden kleinen Bruder und seiner zuvor gemachten Aussage musste auch der ältere der Uchiha-Brüder lachen. Charakterlich schien Sasuke doch einiges vom Vater zu haben. Doch dann fing sich die junge Medicnin wieder und Itachi konnte deutlich das Lächeln auf ihren Lippen heraushören: „Allerdings wissen wir noch nicht, wie du auf die Augen reagierst. Kannst du schon irgendetwas dazu sagen? Fühlt es sich seltsam an oder hast du Schmerzen?“ Doch zu ihrer Beruhigung schüttelte der Ältere verneinend den Kopf: „Ich kann bisher keinerlei Unterschiede zu meinen eigenen Augen feststellen. Nun ja, soweit ich das schon sagen kann. Schließlich sehe ich ja noch nichts!“ Auch wenn Sakura sich sicher war, dass sie bei Weitem noch nicht ihre Kraftreserven aufgefrischt hatte, ließ es einen kleinen Hauch ihres heilenden Chakras in ihre Hand fließen, die immer noch zärtlich über seine Wange strich. „Ich könnte den Verband vielleicht schon abnehmen um die Wundheilung zu überprüfen. Vielleicht erkennst du ja auch schon was. Und selbst wenn nicht… Sasuke hat über 50 Augenpaare eures Clans mitgebracht!“, schlug sie ihm leise flüsternd vor und erkannte, wie er erstaunt eine Braue unter dem Verband anhob. „Obito hat sie wirklich alle aufgehoben“, wisperte er nachdenklich wohl mehr zu sich selbst, doch Sakura konnte jedes gesprochene Wort verstehen. Dann wandte er sich aber auch schon etwas fester in der Stimme wieder an sie: „Dann fangen wir doch gleich damit an!“ Sakura hatte mit dieser schnellen Entschlussfreudigkeit nicht gerechnet und schluckte. Sie hatte bei ihrem schnell ausgesprochenen Vorschlag einfach nicht daran gedacht, dass der Moment der Abnahme der Bandage auch der Moment sein konnte, indem er sie zum ersten Male nach all den Jahren sehen würde. Vermutlich sogar bewusst ansehen würde! Und nun fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Was wäre, wenn sie ihm nicht gefallen würde? Wenn er sie sich ganz anders vorgestellt hätte? Wenn ihn irgendetwas an ihr störte. Wie ihre doch recht hohe und ausgeprägte Stirn! Oder er etwas vermisste? Wie ihre mangelnde ausgeprägte Oberweite. Hinata oder Ino waren zudem um einiges weiblicher. Die junge Hyuuga hatte eine ausgesprochen feminine Figur und Ino hatte von jeher schon sehr viel Wert auf ein ansprechendes Äußeres gelegt! Was hatte sie schon zu bieten? Und gerade bei einem Uchiha! Da sollte doch wirklich alles stimmen! „Du zitterst ja!“, seine Stimme legte sich wie ein warmes Tuch um sie. So weich und angenehm, aber auch zugleich dunkel und männlich. Und gerade in diesem Moment klang sie besorgt. Besorgt um sie! Sollte er nicht derjenige sein, um den man sich gerade sorgte? „Es… es ist nichts!“, sie klang eindeutig zu hastig um glaubhaft zu wirken und dadurch, dass Itachi deutlich den Kopf neigte, spürte sie, dass er ihre kleine Lüge durchschaut hatte. „Das fühlte sich aber nicht nach nichts an!“ „Nun, ich bin nichts Besonderes!“, sie wandte ihr Gesicht von ihm ab und löste auch verunsichert die Hand von seiner Wange. Ließ sie hinuntersinken und legte sie auf neben sich auf die Matratze. Doch sogleich wurde sie ergriffen und an ihre vorherige Position zurückgeführt. Seine Hand ruhte weiterhin auf der ihren, die nun wieder sachte den Verband berührte: „Das kann ich mir gar nicht vorstellen? Glaube mir, ich denke, du bist etwas ganz Besonderes! Ich wüsste nämlich nicht, wer sonst schon mein Herz in den Händen gehalten hätte!“, und wandte sein Gesicht so zur Seite, dass er ihr einen Kuss in die Handfläche hauchen konnte. Ihr Herz schlug ihr schlagartig bis zum Hals. Sie war sich sicher, dass man ihren bloßen Pulsschlag aus großer Entfernung an ihrer Halsschlagader erkennen konnte. „Hilfst du mir nun mit dem Verband? Ich denke, es wäre besser, wenn das eine qualifizierte Ärztin machen würde?“, seine Lippen waren immer noch gegen ihre Handfläche gepresst und verursachten einen weiteren angenehmen Schauer. Hatte sie bisher geglaubt, sich Hals über Kopf in diesen Schwarzhaarigen verliebt zu haben, so war sie sich nun doch sehr sicher! Sie mochten zwar Brüder sein, doch Itachi war so ganz anders. So viel freundlicher. Und auch angenehmer. Er gab ihr wirklich das Gefühl da zu sein. Ein ernstzunehmendes Individuum und kein nützliches Beiwerk. Ohne es wirklich zu registrieren begannen ihre Finger vorsichtig den Knoten an seinem Hinterkopf zu lösen. Langsam, Bahn für Bahn, rutschte der Mullstoff über seinen Nasenrücken nach unten auf seine Schultern. Diese Minuten kamen Sakura wie Stunden vor. Mit jeder Bahn mehr, die sich löste, schien ihr Herz nur noch schneller zu schlagen. Sie erinnerte sich noch an einen ähnlichen Moment, nur wenige Tage zuvor, als sie ihn untersucht hatte und dort in die leeren Augenhöhlen blickte. Und nun würden dort die Augen sein, die sie ihm erst vor wenigen Stunden eingesetzt hatte. Es waren nicht seine Augen, gewiss, aber es würden seine werden und sie wusste bereits jetzt, dass sie sich in ihnen verlieren würde! Die letzte Bahn fiel geräuschlos herunter und mit ihr trat eine andächtige Stille ein. Sakura schluckte. Zu atmen wagte sie in diesem Augenblick nicht. Sie wusste ja noch nicht einmal, ob es ihr jemals wieder gelingen würde, zu atmen. Sie wusste ja nicht einmal mehr, wie sie ihr Herz, das soeben aufgehört hatte zu schlagen, wieder in Gang bringen konnte. Ihre grünen Augen sahen ihn direkt an. Hielten jedes Detail fest. Jede Regung. Alles brannte sich in ihr Gedächtnis. Unwiderruflich! Itachi hielt die Augen geschlossen. Deutlich war zu erkennen, dass unter diesen Lidern keine leeren Augenhöhlen mehr lagen. Sie zuckten. Sakura war fasziniert von diesem Anblick. Sein Atem war so ruhig, als würde er sich mental auf den nächsten Schritt vorbereiten wollen. Ihr fiel nun zum ersten Male auf, was für wunderschöne, lange, geschwungene Wimpern ihr Gegenüber hatte. Wie symmetrisch sein ganzes Gesicht wirkte. Wie unwirklich blass seine helle Haut im Licht der Nachmittagssonne, welche ihre Strahlen durch das Fenster sendete, schimmerte. Wie anmutig sich nun der linke Mundwinkel nach oben verzog und seine Lippen begangen, Worte zu formen, die nur ganz allein an sie gerichtet waren. „Irgendwie bin ich jetzt nervös!“, huschte es fast tonlos über eben diese makellosen Lippen. „Warum?“, Sakura hatte Angst. Sollten sich ihre Befürchtungen bewahrheiten und hatte nun auch der Uchiha Sorge, dass ihm nicht das gefallen würde, was er zu sehen bekam? „Ich habe lange Zeit in der Dunkelheit gelebt und nichts anderes gesehen, selbst als ich meine eigenen Augen noch hatte“, lautete seine überraschende Antwort, „Und nun habe ich Sorge, dass ich direkt geblendet werde!“ Sakuras Augen weiteten sich. Sie verstand nicht, was ihr Itachi damit sagen wollte. Hier gab es doch nichts, was ihn blenden könnte. So intensiv schien die Sonne doch gar nicht in dieses Zimmer hinein! Itachi spürte wohl ihre leichte Überforderung und schmunzelte leicht: „Sakura?“ Es dauerte etwas, bis sie verstand, dass er sie fragend angesprochen hatte: „Ja?“ „Dürfte ich dich nochmals küssen?“ Nun war sie sich sicher, dass jedwede Funktionen innerhalb ihres Körpers mit sofortiger Wirkung ihre Arbeit eingestellt hatten! Hatte dieser Mann, der bestimmt nicht nur in ihren Augen der begehrenswerteste Shinobi der gegenwärtigen Welt wie sie sie kannte sein dürfte, sie, eine kleine Kunoichi mit einigen wenigen medizinischen Kenntnissen, einer durch und durch männlichen Durchschlagskraft und einer eindeutig zu hohen Stirn in Kombination mit viel zu wenig Oberweite, gefragt, ob er sie erneut küssen dürfte? „Bist… bist du dir da sicher?“, innerlich schlug sie sich für diese selten dämliche Gegenfrage. „Du würdest merken, wie sicher ich mir bin, wenn ich dich küssen dürfte!“, versuchte er gerade frech zu grinsen? Und anscheinend schien er sie davon sehr schnell überzeugen zu wollen, denn sie spürte, wie seine Hand an ihrem Hals hoch strich, von dort unter ihr Kinn griff, dieses zärtlich umfasste und sie näher an ihn herangezogen wurde. Und da spürte sie es wieder. Ihr Herz konnte noch schlagen! Oh ja! Und wie es schlagen konnte! Es würde ihr jeden Moment aus dem Brustkorb herausspringen! „Darf ich?“, wieso fragte er noch? Es waren doch nur noch wenige Zentimeter! Wieso hielt er sich noch an dieser Frage auf? „Ja!“, seufzte sie und ihr Mund hatte sich von dieser Antwort noch nicht ganz geschlossen, da spürte sie auch schon die Wärme auf ihren Lippen. Weich wie eine Daunenfeder. Zart wie ein Windhauch. Glatt wie ein Lotosblatt. Sie spürte ihre starre Körperhaltung schwinden. Schien zu schmelzen wie ein Gletscher im Lavastrom. Der Druck seiner Lippen wurde langsam erhöht, als wolle er sie nicht zerbrechen. Dabei war sie doch alles andere als zerbrechlich! Von ganz alleine hoben sich ihre Arme, legten sich über sie Schultern Itachis und ließen ihre Hände in seinen Nacken greifen. Im selben Moment spürte sie, wie sich starke Arme um ihre Taille schlossen und sie dichter an ihn heran drückten. Wie ihre Körper sich sehnsüchtig aneinander pressten. Wie er den Sauerstoff durch die Nase einzog und im gleichen Moment seine Zunge um Einlass bat, um ihr leidenschaftlichen Spiel zu intensivieren. Mit der inneren Angst, dass dies die letzte Möglichkeit sein könnte, den Anderen so intensiv spüren zu können bis er seine Augen aufschlug, war sie in dieser Sekunde bereit dem Uchiha alles zu geben, was er verlangte und öffnete erwartungsvoll die Lippen einen kleinen Spalt. Seltsamerweise schmeckte er nach Holunderblüten. Warum ihr gerade dieser Geschmack in den Sinn kam, wusste sie nicht. Zumal es doch recht unmöglich war, waren sie doch beide in den vergangenen Tagen intravenös ernährt worden. Konnte ein Mensch einen solch ausgeprägten Eigengeschmack entwickeln? Und wenn ja… warum musste es Holunderblüte sein? Sie mochte Holunderblüten. Ihren Geruch im Frühjahr und den Tee zu jedem Frühstück. Wollte es ihr Verstand mit dieser Einbildung noch schwerer machen, sich von der Hoffnung, die noch in ihr ruhte, zu verabschieden, dass hier mehr entstehen könnte, sobald er die Augen öffnete? Aber das alles, was gerade geschah, war bereits viel zu weit gegangen, um nicht danach süchtig zu werden! Und würde der Uchiha sie später verabscheuen, so würde sie diesen Augenblick bis in alle Ewigkeit im Gedächtnis behalten können. Ihr entwich ein leises Keuchen als sich ihre Zungen trafen und sich neckisch umspielten. Ein leidenschaftlicher Tanz auf kleinstem Raum. Seine Daumen strichen jeweils über ihre untersten Rippenbögen. Sie spürte, dass er gerne weitergehen würde, doch ihm war wohl bewusst, dass sich dies zu diesem jetzigen Zeitpunkt noch nicht gehörte und auch wenn sie innerlich wusste, das sie jede seiner Berührungen freudig empfangen hätte, hätte sie es aus medizinischer Sicht nicht zulassen können. Schließlich hatte sie keine 24 Stunden zuvor noch sein Herz in den Händen gehalten! Sie spürte, wie sich seine Lippen langsam von ihr entfernten und diesen Kuss lösten. Ein Kuss, der ihr alles und doch gar nichts sagte. Ein Kuss, der Erwartungen entstehen ließ, die mitunter ganz sicherlich nicht erfüllt werden konnten. Sie spürte seinen Atem auf den noch kussfeuchten Lippen. Dennoch hielt sie ihre Augen geschlossen und hoffte, dass er ihr wieder näher kommen würde und dort weitermachte, wo er gerade aufgehört hatte. Doch nichts geschah. Sollte sie es wagen und ihn ansehen? Oder einfach jetzt hier nach mehr verlangen? „Das…“, er hatte das Wort an sie gerichtet! Nun würde er ihr sicherlich mitteilen, dass das Ganze hier ein großes Missverständnis sei! Das wäre auch nur verständlich. Ein Uchiha konnte sich einfach nicht für sie interessieren. Warum auch? „Das…“, wiederholte er und sie überlegte noch, ob es unhöflich war, die Augen nicht zu öffnen, wenn man mit ihr sprach. Das war es ganz sicherlich! Sie musste sich durchringen! Sie war doch kein Feigling! Sie hatte vor wenigen Wochen noch an vorderster Front auf dem Schlachtfeld gestanden und dem Feind in die Augen gestarrt! Wieso sollte sie nun vor den Augen eines Uchihas Angst haben? Nun ja, auf einem Schlachtfeld hätte sicherlich jeder bei klarem Verstand Angst einem Uchiha so direkt in die Augen zu starren… aber sie befanden sich doch hier auf einem Krankenhausbett! „Das sollten wir wiederholen!“ So schnell und so überrascht weit aufgerissen hatte sie ihre eigenen Augen noch nie in ihrem ganzen Leben! Und sie sahen direkt in die tiefschwarzen Onyxe Itachis. Augenblicklich spürte sie das rasche aufsteigen einer tiefen Gesichtsröte. „Deine Augen sind immer noch so intensiv wie ich sie in Erinnerung hatte!“, er lächelte und strich ihr über die Wange. Sie schluckte. Er hatte sie wirklich in Erinnerung behalten? „Itachi…?“, ihr Blick huschte nach unten, sah immer noch beschämt auf das weiße Laken zwischen ihnen. Er versuchte diesem Blick zu folgen, spürte, dass sie eine Frage belastete und ließ die Hand von ihrer Wange wieder in ihren Nacken schweifen. Dort verfestigte sich der Griff. Nicht grob oder dergleichen. Immer noch äußerst behutsam, so als wolle er sie nur in die richtige Richtung lenken und keinesfalls zwingen. Sie folgte dieser Aufforderung und erneut trafen sich ihre Blicke. Sie schluckte, aber erkannte auch, dass Itachi nun auf die Frage, die sie offensichtlich versucht hatte, zu stellen, wartete. „Spielst du auch nicht mit mir?“ Diese Frage hatte sie doch einiges an Mut gekostet. Empfand sie sie doch als recht dreist. Man hätte sie auch als indirekten Vorwurf verstehen können und das der Uchiha wohl gerade genau darüber nachdachte, erkannte sie wiederum an seinem wohl irritiert wirkenden Blick. Das er wieder Augen hatte empfand die Kunoichi gerade als äußerst hilfreich. Viele Emotionen ließen sich oftmals nur über intensiven Augenkontakt erfassen, doch was genau gerade Itachi dachte, schien für sie weiterhin ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. „Glaubst du das denn?“, hinterfragte er sie plötzlich und sie schüttelte hastig den Kopf. „Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass du mit mir spielst. Zumindest hoffe ich das… also ich hoffe es sehr…!“, ihre Stimme klang traurig, obwohl sie gar nicht gewollt hatte, dass sie diesen traurigen Unterton annahm. Er schmunzelte und näherte sich ihrem Gesicht wieder langsam an: „Weißt du, im Spiel habe ich kein Glück… aber dafür in der Liebe!“, und schon lagen seine Lippen wieder auf den ihren und vor überschäumenden Gefühlen entfleuchte ihr ein freudiges Seufzen, ehe sie sich vollends auf ihn einließ. „Da wir ja nun wieder alle vollzählig zu sein scheinen, bis auf Tsunade, die sich entschuldigen ließ und uns nach dieser nun doch gezwungenermaßen etwas längeren Unterbrechung weiterhin ihre Vertretung Shizune zur Verfügung gestellt hat, möchte ich nun denn doch fortfahren mit…“ „Lassen wir diese sinnlosen Einführungen, Daimyo! Wir haben schon genug Zeit verloren wegen den neuen Freizeitaktivitäten des Bengels!“, brummte es vom anderen Tischende des Saals und der Landesfürst von Hi-no-Kuni blickte doch überrumpelt von so viel Dreistigkeit in eben jene Richtung. „Ach, Ay! Du warst wohl noch nie frisch verliebt!“, flötete eine der Gesamtsituation vollkommen unpassend gutgelaunte Mei zur Rechten des Raikage und erntete wiederum von diesem einen Blick, der Gefelsbrocken augenblicklich zum bröckeln bringen konnte. Das Ganze schien hier doch noch recht amüsant zu werden. Mir passte es zwar gerade überhaupt nicht, mein Gesicht wieder hinter dieser stickigen Maske zu verbergen, aber es war nun einmal Vorschrift. Neji rechts direkt neben mir drückte seine Schulter durch. Ein dezentes Knacken war zu hören. Er hatte bisher, wie Naruto auch, schon von Anfang an an dieser Konferenz teilgenommen und war wohl nie aus seiner stehenden Position herausgekommen. Naruto saß rechts vor mir auf einem dieser Lehnensessel und schien den Flüchen des Raikage gar kein Gehör zu schenken. Stattdessen kritzelte er lustlos auf dem obersten Blatt des von Shikamaru zuvor dort abgelegten Berichtes. Dieser strafte meinen Blonden mit eisigen Blicken von seinem Platz zu Narutos Linken. Es war wirklich interessant, Shikamarus Mienenspiel zu beobachten. Ich fragte mich, wie lange es noch dauern würde, bis er Naruto zu mehr Aufmerksamkeit zusammenstauchte. Uns gegenüber an dieser länglichen Holztafel befand sich der Kazekage Gaara in der Begleitung seiner Schwester. Sie schienen beide auch nicht wirklich an den Worten Ay’s interessiert zu sein. Zu meinem Leidwesen war Gaara in meinen Augen viel zu sehr damit beschäftigt, Naruto mit seinen Blicken aufzufressen. Kakashi, mich weniger überraschend vertieft in ein Buch und Shizune, welche hochkonzentriert den potenziellen Hauptgang zum Abendessen geistesabwesend kraulte sowie Inoichi und Shikaku befanden sich neben Shikamaru. Diesen Gegenüber saßen die Beiden, deren volle Aufmerksamkeit ich seit dem Betreten des Raumes hatte, Koharu Utatane und Homura Mitokado. Die beiden Ältesten, die für mich unter den Begriff Älteste auch wirklich fielen. Artefakte einer vergangenen Ära, die uns nur Probleme bereitet hatte und endlich, egal auf welche Art und Weise… mir fielen da ganz spontan einige gute ein, verschwinden sollten. Amüsant war, dass ihre Blicke auf mich genauso eisig gerichtet waren wie der meine auf sie. Nur da wusste ich, dass mir diese Maske doch zum Vorteil gereichte. Denn meine Blicke konnten sie nur erahnen. Sie wussten nicht, mit welcher glühenden Inbrunst ich gerade tödliche Blitze in ihre falschen Herzen schoss. Zu Gaaras Rechten saß die immer noch mit dem Raikage diskutierende Mizukage, welche heute nur in Begleitung ihres mir schon bekannten Beraters Ao war. Wo der Kleinere war, wusste ich nicht. Vielleicht wechselten sie sich auch mit der Anwesenheit hier ab. Erstaunlich oder verwunderlich wäre dies bei dieser schon seit mehreren Stunden andauernden Konferenz, bei der wohl bisher nicht wirklich Ergebnisse zu Tage getreten waren, nicht. Es folgte der Raikage mit nebensitzenden Berater Darui. Der Weißhaarige schien komplett weggetreten. Desinteressiert kaute er auf einem Grashalm und ich erkannte bei jeder ausholenden Geste des Raikage das besorgte Aufblitzen in den Augen des Weißhaarigen auf die Tischplatte gerichtet. Zwischen dem Raikage und zu Narutos Linken schlief der Tsuchikage. Für mich tat der alte Mann genau das Richtige. Seine Enkelin, die ihn wohl zu begleiten schien hingegen lauschte als Einzige in dieser doch recht zusammengewürfelten Charakterrunde den Monologen Ay’s. Daimyo am Kopfende gegenüber von Ay versuchte sich nun schon zum mehrfach wiederholten Male, sich die fehlende Aufmerksamkeit mit Räuspern zu verschaffen. Doch sich gegen Ay Gehör zu verschaffen benötigte wohl die Stimmbänder eines Berglöwen und ich würde sicherlich nicht irgendetwas dieser Art hier unternehmen, um unnötig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Diese ganze Kage – Konferenz entwickelte sich gerade zu einer Farce. Über Narutos Schultern hinweg warf ich einen Blick auf den mittlerweile doch reichlich malträtierten Bericht Shikamarus über die erste Hälfte dieser Veranstaltung, als… „Ich fang dann noch einmal dort an, wo wir stehen geblieben waren!“, Shikamaru entriss Naruto eben diesen Bericht und trug in einer solch lauten und vor allen Dingen betonten Stimme das Niedergeschriebene vor, das selbst beim Raikage Ruhe einzukehren schien. „Der neue potenzielle Gegner heißt Kaguya und ist wohl einer Art Göttin gleichzustellen. Sie war die Mutter Rikudos, von dem wir wissen, dass dessen Söhne sich nun in reinkarnierter Form in unserem Hokage Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha befinden!“, er holte tief Luft und ging auf den nächsten Absatz ein, „Sunagakure wurde von den ehemaligen Akatsuki angegriffen, deren Verfolgung von Kakashi Hatake, Sai, eines vertrauten Mittelsmann“, diese Umschreibung Obitos fand ich dann doch etwas seltsam… war das wirklich nötig?, „sowie Team Gaara aufgenommen worden war! Die Akatsuki begegneten auf ihrer Flucht Naruto und Sasuke, welche sich auf Mission befanden..." „Worüber wir nicht unterrichtet wurden!“, fauchte Koharu und erntete von mir ein lautes, abfälliges: „Tzz!“, doch ließ sich Shika in seinem Vortrag gar nicht weiter stören. „…und identifizierten sie als Sasori no Akasuna, Hidan, Deidara und Kakuzu. Im dortigen Kampf wurde eine, ich zitiere nun unseren Hokage ‚scheiß rote, glühende Dingenskugel…fragt Sasuke wie das Teil heißt…hab‘s vergessen, echt jetzt!‘ verwendet, welche in der Lage war, binnen weniger Sekunden das komplette Chakra des Kyuubis aus Naruto zu entziehen. Zur Regeneration reisten diese Beiden dann weiter nach Shimagame, während es zu einer weiteren Konfrontation mit Team Kakashi und Team Gaara mit den Akatsuki kam. Dort vermittelte uns unser Mittelsmann…“, warum auch einfach beschreiben, wenn es kompliziert geht, tzz, „… die Zusammenarbeit mit Sasori no Akasuna und Deidara. Hidan konnte mit einer von Kakashi Hatake dann doch noch benannten Ketsudama flüchten, während Kakuzu im Kampf fiel. Im Laufe dieser Kampfhandlungen gab es mit Kankuro Sabakuno einen Schwerverletzten und mit Sai einen Leichtverletzten. Die Opferzahlen aus den Kampfhandlungen aus Sunagakure standen im vorherigen Bericht…kommen wir nun zu den Ergebnissen des ersten Teils unserer Besprechung…“, Shikamaru seufzte laut auf. Sicherlich kam nun der Teil, der dann hier nicht mehr ganz so harmonisch besprochen worden war und diese seltsame Grundstimmung verursacht hatte, die ich zu anfangs beim Betreten gespürt hatte. Ich konnte mir diese nämlich nicht durch Narutos Verspätung von nicht einmal 20 Minuten erklären! Doch ehe Shikamaru ansetzen konnte, wurde die Saaltüre aufgerissen und hastig trat eine doch reichlich erschöpft aussehende Tsunade ein: „Entschuldigt die Verspätung! Ich wollte meinen Patienten noch nicht so lange…“ „Tsunade!“, Ay sprang rasant auf und holte mit dem linken Arm aus und zielte auf den Tisch… „Ay-sama!“, erwachte nun doch dieser weißhaarige Berater aus seiner Starre, verlor vor Schreck seinen Grashalm aus dem Mundwinkel und stierte die nun in der Luft knapp über der Tischplatte verharrende Faust fast schon beängstigt an. Doch der Angesprochene ignorierte diesen Ausruf einfach, löste sich vom Tisch und war mit nur wenigen Schritten vor Tsunade getreten: „Wie konnte dir nur eine solche Fehlentscheidung unterlaufen?“ Tsunade, die noch dabei war, jedem anderen im Saal durch ein kurzes Zunicken einen Gruß zu senden, atmete tief ein. Sie schien wohl eine Art inneres Mantra herunter zu beten um nicht bereits schon jetzt ihre Fassung zu verlieren. Anscheinend verband sie mit Ay eine besondere Art des Umgangs, der auf tiefgründigen Respekt beruhte, welchen Ay mit seinen stürmischen Auftritt merklich gefährdete. „Was genau war denn meine Fehlentscheidung?“, ihre Augen funkelten giftig ihr neues Gegenüber an. „Da gibt es eine Menge!“, begann dieser mit stetig lauter werdender Stimme aufzuzählen und sich in seiner Rage immer weiter hinein zu steigern, „Das du den Kleinen bereits jetzt deinen Posten überlassen hast versuche ich noch zu akzeptieren, aber was sollte das mit diesem Leibwächterverschnitt namens Uchiha?“ Irgendwie spürte ich nun die Blicke aller im Raum auf mich gerichtet, ehe sie sich alle wieder auf die anstehende Diskussion konzentrierten. Fast alle. Die Blicke der beiden Alten blieben meines Erachtens doch einen Tick zu lang an meiner Maske hängen. Sie sollten ruhig so weiter machen! Ich würde mich auch nicht ewig zurückhalten können und dann einfach meinem Gefühl nachgehen! „Das war ganz alleine Narutos Entscheidung und ich unterstütze ihn in allen Entscheidungen!“, sprach die Godaime recht kühl und schritt an Ay vorbei und direkt auf uns zu. Der Raikage schien immer noch nicht ganz befriedigt und stampfte hinter ihr her. Dies ignorierend nahm sich Tsunade einen Stuhl und setzte sich genau zwischen Onoki und Naruto, also direkt vor mich. Diese Tatsache hätte mich an und für sich auch überhaupt nicht weiter gestört, wenn sie da nur nicht dieses extrem laute Anhängsel in Übergröße im Schlepptau gehabt hätte, der nun zu meinem Bedauern direkt neben mir stand und trotz der direkten Nähe nicht einsah, die Lautstärke ein wenig einzudämmen. Ich wäre sicherlich bis zum Ende dieser Sitzung auf meinem linken Ohr taub, wenn ich nicht entweder die Position ändern oder dieser Koloss ein wenig sozialer werden würde. Doch ich machte mir nichts vor. Ersteres ging es aufgrund meiner Verpflichtung nicht und ich würde auch ohne Verpflichtung nicht von der Seite meines Blonden weichen und die zweite Möglichkeit war einfach… nun ja… an Wunder hatte ich selbst in meiner Kindheit noch nicht so wirklich dran geglaubt. Naruto fixierte nun die ihm nebensitzende Tsunade mit einem Lächeln, was sowohl Erleichterung zeigte, vermutlich aufgrund ihrer Anwesenheit und Neugierde. Diese sicherlich, da er gespannt war, so wie alle anderen auch, wie die Blondine mit diesem unmöglichen Temperamentbolzen hier umging. Irgendwie schienen doch einige Erwartungen dies bezüglich auf Tsunade zu ruhen, doch sie nahm das Ganze optisch sehr gelassen hin. „Das habe ich bereits getan, Tsunade“, brummte nun der Hüne neben mir, „aber er scheint von minderwertigen Gefühlen geleitet worden zu sein!“ „Seit wann ist die Liebe ein minderwertiges Gefühl?“, überraschend schnell war Tsunade auf ihrem Stuhl zu ihm herumgefahren und verschränkte die Arme vor ihrer bebenden Brust. Oh ha! Jetzt wurde es interessant, auch wenn es mich störte, dass es sich hier eindeutig um mich handelte. „Liebe? Wollen wir nun Kaguya mit Liebe schlagen!“, grummelte Onoki gähnend und noch im Halbschlaf und rieb sich die Augen. Wirklich bemerkenswert wie der hatte bei diesem Radau hier schlafen können! „NEIN!“, fauchten Tsunade und Ay unisono den Kleineren an. „Kein Respekt vorm Alter!“, hörte ich Shikamaru leise seufzen. Kakashi klappte nun doch sein Buch zu. Anscheinend hatte auch er nun erkannt, dass das hier interessanter werden könnte als jede hocherotische Szene seines Schmuddelheftchens. Tsunade trommelte unterdessen mit den Fingern auf ihren Oberarmen: „Ist Liebe denn nicht der Grund, warum wir hier sitzen? Wollen wir nicht dafür Sorge tragen, dass dieses Gefühl erhalten bleibt? Das wird es nämlich sicherlich nicht, wenn wir Kaguya freie Bahn bereiten! Und nun möchte ich Pläne zur Bekämpfung der neuen Gefahr hören und nicht deine persönlichen Probleme mit dem Ein oder anderen, die du hier mit Anwesenden hast, ausdiskutieren!“ „Wir hätten schon längst Pläne, wenn sich nicht durch die lauten Vergnügungen deines Nachfolgers alles nach hinten verschoben hätte!“ Und wieder lastete der stechende Blick der Ältesten auf mir. Irgendwo doch wirklich lästig! Ay hingegen warf mir nur ein verächtliches Schnauben entgegen, ehe er sich abwandte und zurück auf seinen angestammten Platz stampfte. „Ay! Du befindest dich hier in Konohagakure, dem Ninjadorf von Hi-no-Kuni. Wir sind ein sehr offenes Reich“, wirklich?, „und tolerieren jede Art der Beziehung“, Tsunade konnte lügen ohne rot zu werden… erstaunlich! Naruto schien genau das gleiche zu denken, denn sein Mund stand beängstigend weit offen. „Wir tolerieren sie, weil sie niemanden schaden. Da du nun unser Gast bist, hast du dies zu akzeptieren!“ „Ich habe nichts gegen Schwuchteln!“, fauchte er und schlug auf den Tisch. Dieser knarzte. Darui sprang entsetzt auf. Als sich jedoch nichts weiter tat, setzte er sich wieder mit einem erleichterten Gesichtsausdruck. Für einen Berater ein wirkliches seltsames Verhalten. Ebenso das von Tsunade und Naruto. Nach dieser letzten Aussage zuckten deren Augenbrauen absolut synchron! „Ich habe etwas gegen den Uchiha! Und das der hier auch noch im Doppelpack existiert! Und das dieser verräterische Abschaum auch noch Chefarztbehandlung erhält! Seit wann päppeln wir den Feind noch auf? Den hättet ihr so wie er war, liegen lassen sollen! Den braucht niemand! Höchstens der Henker!“ So. Das reicht. Ich riss mir die Maske vom Gesicht. Schließlich sollte er sehen können, wer ihn tötet. Ein erschrocken gezischtes Einatmen von vorne rechts. Ich drehte mich in diese Richtung: „Jetzt tut nicht so, als hättet ihr nicht gewusst, das ich anwesend bin!“, giftete ich in die Richtung der Alten und wandte mich blitzartig an den Raikage, „Und ihr überlegt euch, was ihr sagt!“ „Ach!“, mit deutlich angehobener Brust erhob er sich wieder und machte einen Schritt auf mich zu, „Und was wäre wenn nicht? Willst du dann noch meinen zweiten Arm?“ „Nicht nur den!“, ich hörte und spürte meine Fingerknöchel knacken. Mein Körper sehnte sich danach, mein Kusanagi zu ergreifen und es ihm in die Brust zu jagen mit anschließender flüssiger Bewegung nach hinten, wo dann die Köpfe dieser Ältesten rollen würden. Mein Mangekyo hatte sich schon lange aktiviert und stierte den näher kommenden Riesen provokant an. „Nun haben es ja hier alle vernommen! Der Uchiha droht mir! Wollt ihr euch immer noch hinter ihn stellen? Das gleicht einem Verrat an der Allianz und kommt einer Kriegserklärung gleich!“ „Das denke ich nicht!“, dieser Einwurf kam überraschend, „Ihr habt von ersten Augenblick an dieses Verhalten provoziert!“ Gaara hatte sich ebenfalls erhoben und stützte sich auf der Tischplatte ab. „Und ich habe von Anfang an gesagt, dass mich die Anwesenheit von einem Uchiha mehr oder weniger nicht stört!“, säuselte Mei Terumi und begutachtete desinteressiert den roten Lack ihrer Nägel. „Sasuke!“, seine Stimme war leise, sanft und warm wie eine Sommerbrise und eine Hand schloss sich um meine zum Kampf bereite Faust. Mein Blick huschte zu ihrem Besitzer. Strahlend blaue, zuversichtliche Saphire blickten zu mir hoch und sein Gesicht schenkte mir ein mildes Lächeln. Irgendwie nahm mir dieser Anblick jeden Wind aus den Segeln und ich spürte augenblicklich, wie sich meine gesamte Körperhaltung entspannte: „Tut mir leid, Naruto! Ich hätte nicht darauf reagieren dürfen!“ Ein Hüsteln am Tischende lenkte alle Blicke von uns wieder weg auf Daimyo. Narutos Daumen strich zärtlich über meinen Handrücken, signalisierte mir dadurch, dass ihm der Ausbruch des Raikage auch nicht gefallen hatte, aber wir weitaus schlimmere Probleme hatten, als den persönlichen Groll der zwischen mir und Ay herrschte. „Könnten wir uns dann wieder mit der anstehenden Kriegsproblematik befassen?“, die Stimme des Landesfürsten klang so direkt nach dem lauten Ausbruch seines Vorredners extrem piepsend und irgendwie fiel es mir schwer, ihm zu folgen. Naruto hielt weiter meine Hand und dies wurde zum Einen von Tsunade mit einem sanften Lächeln registriert, aber auch zum Anderen von den hasserfüllten Blicken der beiden Ältesten. Ich versuchte dies komplett auszublenden. Dies war ihre Art der Provokation. Sie wollten, dass ich Fehler machte, damit sie etwas gegen mich in der Hand hatten, damit meiner Rehabilitation unter keinen Umständen zugesprochen werden konnte von Seiten der Dorfbewohner. Gaara uns gegenüber setzte sich wieder. Ich nickte ihm zu. Es sollte ihm meinen Dank mitteilen, dass ich registriert hatte, dass er Naruto und mich verteidigt und unterstützt und mich das auch ehrlich gesagt ein wenig überrascht hatte. Ich hätte wirklich nicht gedacht, das er uns so offen gegenüber stand. Nicht wenn es danach ginge, wenn man nur das gedeutet hatte, was seine Augen sprachen. Aber Gaara hatte von jeher ebenso kühle Augen wie wir Mitglieder des Uchiha-Clans. Ich sollte dem Kazekage also daher vielleicht nicht mehr so voreingenommen gegenüber treten. Gaara beantwortete mein Nicken ebenfalls mit einem Nicken und keiner weiteren Regung im Gesicht. Ich spürte, dass er sich ein Gespräch mit mir wünschte und ich würde dem nicht im Wege stehen. „Also, was können wir gegen eine…. Ähm…. Göttin ausrichten?“ „In erster Linie aufrüsten!“, der Tsuchikage schien also doch noch unter den Lebenden zu weilen. „Dem schließe ich mich an!“, und Mei schien ihre Maniküre beendet zu haben. „Aufrüsten! Aufrüsten! Das ist doch keine Lösung!“, brummte der Raikage und warf seine mit schweren Stiefeln bekleideten Stiefel auf die Tischplatte. Ein seltsames Benehmen für den Führer eines der mächtigsten Dörfer! „Wir brauchen Strategien und Pläne! Wozu haben wir denn hier sonst die beiden Nara’s am Tisch sitzen?“ „In erster Linie bin ich als Berater des Hokage hier“, entgegnete Shikamaru dem Raikage sofort. Nun wurde mir bewusst, dass sich Naruto bisher so gut wie gar nicht geäußert hatte. Stillschweigend hatte er sich größtenteils alles nur angehört, doch durch das leichte Zucken seiner Hand die meine hielt, wusste ich, dass er sich nun an diesem Gespräch beteiligen würde. „Ogama-sen’nin ließ mir eine Prophezeiung zukommen!“, seine Stimme war ruhig und gefasst und niemand wagte es, eine Frage zu stellen, „Im Großen und Ganzen besagte sie, dass wir durch die Vereinigung Sasukes und mir eine neue Macht erschaffen, die Kaguya besiegen könnte!“ Ein lautes Auflachen unterbrach die darauf folgende Stille. Alle drehten sich zu Kakashi herum und als dieser merkte, dass niemand in sein Lachen einstimmte, unterbrach er sich sofort selbst und hob beschwichtigend eine Hand: „‘Tschuldigung! Passte gerade nur so gut zum vorherigen Thema!“ Innerlich stöhnte ich auf. Wie konnte so einer nur mein ehemaliger Sensei sein? „Wenn man danach gehen würde, dann hätten wir ja diese Macht bereits, oder nicht?“, flüsterte Mei, dennoch für alle hörbar, an Ao, der irritiert eine Braue hob. Doch Naruto ging gar nicht näher darauf ein sondern fuhr fort: „Sasuke wird auf Myoubokuzan eine Weile trainieren und auch ich werde meine Rikudo- sowie Senjutsu-Fertigkeiten ausbauen. In der Zwischenzeit sollten wir Nachricht erhalten von Sasori wegen dieser Ketsudama-Sache!“ „Heißt das im Klartext, wir bauen unsere Strategie im Endeffekt auf die Hilfe von Verrätern auf? Mir ist klar, dass ich nun schon wieder dieses Thema anschneide, aber können wir dem Uchiha und diesem Akatsuki vertrauen? Das wage ich doch stark zu bezweifeln!“, Ay lehnte sich noch weiter in seinem Sessel zurück. „Ich werde von meiner Seite her mein Bestes geben, um den Hokage und Konohagakure zu schützen. Wenn es der Wunsch des Hokage ist, dass ich meine Fertigkeiten verbessere um sie in einem Krieg gegen Kaguya einzusetzen um die gesamte Allianz zu schützen, dann werde ich das tun!“, entfuhr es mir emotionslos. „Ich denke auch, dass uns Sasuke nicht enttäuschen wird. Und uns steht auch die Hilfe von Itachi Uchiha zu sobald er genesen ist!“, ergänzte Tsunade. „Ha!“, Ay schwang sich in seinem Stuhl nach vorne und seine Füße krachten polternd auf den Boden, so dass er wieder aufrecht saß, „Ich finde es dennoch sehr riskant, sich nur darauf allein zu verlassen. Prophezeiung hin oder her! Kaguya ist nicht zu unterschätzen! Sie ist ein bösartiger Dämon mit göttlichen Fähigkeiten! Sie wird sich nicht von zwei kleinen Jungs aufhalten lassen, die mit ein wenig Senjutsu um sich schmeißen! Auch wenn die Beiden nun Jinchuriki sind und Naruto gar derjenige ist, der den Juubi erwecken könnte… wir wissen doch alle, wie der Juubi und Kaguya zueinander stehen! Sie wird Naruto fertig machen um den Juubi unter ihre Kontrolle zu bekommen so wie es schon Madara getan hat!“ „Das werde ich zu verhindern wissen!“, Narutos Stimme klang zwar immer noch gefasst, doch ich spürte den erhöhten Druck auf meine Hand. Ay lachte erneut laut auf: „Junge! Du bist einfach noch zu grün hinter den Ohren! Wir sind dir alle zu Dank verpflichtet für deine Taten gegen Madara, wirklich, aber mutest du dir und deinem… Spielgefährten nicht etwas zu viel zu? Sie wird euch zerfetzen und alles und jeden vernichten wenn uns nicht wirklich schnell etwas Effektiveres einfällt! Könntest du damit leben, deine Leute in Gefahr zu bringen, nur weil du dich maßlos überschätzt hast?“ Plötzlich löste sich Narutos Hand aus meiner. Er sprang auf und nun war er es, der mit einem lauten Knall beide flachen Hände auf der Tischplatte abstützte: „Ich werde dieses Dorf und meine Freunde schützen! Ich werde die Menschen, die mir nahe stehen nicht im Stich lassen! Ich werde kämpfen, mit allem was ich habe und darüber hinaus und ich weiß, dass meine Freunde mir zur Seite stehen werden! Ich weiß, dass Sasuke mich unterstützen wird! Ich werde es nicht zulassen, dass auch nur einer meiner Freunde, meiner Kameraden oder auch sonst irgendwer, der wie ich an den Frieden in dieser Welt glaubt, leiden muss oder gar getötet wird! Das schwöre ich, so wahr ich Uzumaki Naruto heiße! Das ist mein Weg des Ninja und scheiße verdammt... den gebe ich nicht auf! Und wenn ich dafür diesen Arsch der Götterbraut aufreißen muss, dann soll es so sein, echt jetzt! Und das hat verdammt noch mal nichts mit falscher Selbsteinschätzung zu tun!“ Stille. Alle Augenpaare ruhten auf meinem Freund. Ich musste lächeln. Genau das war mein Naruto! Er hatte sich noch nie überschätzt. Wusste immer wo seine Grenzen waren und wo er sich noch zu verbessern hatte. Und seine Schwächen kannte er genau. Er würde an diesen Schwächen so lange arbeiten, bis es keine mehr gab. Und das würde ich ebenfalls tun. Das würde jeder tun, der sich nur einmal von Narutos Eifer hatte anstecken lassen und um ehrlich zu sein gab es auch gar keine Möglichkeit, sich Naruto zu entziehen. Es war keine Frage, sondern bereits eine Feststellung in den Augen aller Anwesenden zu sehen. Selbst in denen der beiden Ältesten. Würden wir gegen Kaguya verlieren? Nein! Denn wir hatten Naruto! Und Naruto hatte mich. Ich würde nicht zulassen, dass ihm auch nur eines seiner widerspenstigen Haare gekrümmt würde! „Mann, ey, mir tut alles weh!“, er streckte seine Arme in den frühen Abendhimmel und ein deutliches Knacken war zu vernehmen, „Und müde bin ich auch!“ Ich betrachtete meinen Blonden von der Seite. Er hatte wirklich sehr tiefe Augenränder. Verwunderlich war es nicht. Erneut war die Konferenz unterbrochen worden, damit man sich die Beine einmal vertreten konnte, etwas frische Luft schnappte oder sich auf die Suche nach einer Mahlzeit machte. Schließlich wussten wir alle nicht, wie lange uns die dritte Runde an den Raum fesseln würde. Naruto hatte Shikamaru und mich gebeten, ihn dabei zu begleiten, ein wenig spazieren zu gehen. Und so entfernten wir uns vom Hokagegebäude und liefen die Hauptstraße entlang. Eine Weile sprach niemand von uns. Für Naruto ungewöhnlich, doch schob ich es darauf, dass er seit bald 40 Stunden nicht mehr geschlafen hatte. Und selbst ich, der in den Genuss einiger weniger Stunden Schlaf gekommen war, fühlte mich geschlaucht von den vergangenen Stunden im Versammlungssaal. „Ich denke nicht, dass wir noch allzu lange brauchen werden. Ich werde mit meinem Vater einige Strategien ausarbeiten und dies auch den Beratern der anderen Kage vorlegen“, Shikamaru blickte stur geradeaus die Straße herunter. „Mal was anderes“, begann er plötzlich, aber wagte es noch immer nicht, uns direkt anzusehen. Ich wusste schon vorab, worauf er anspielen wollte. „Das zwischen euch… ist das was Ernstes?“ Naruto, der die Arme hinter seinem Kopf verschränkt hatte und der Sonne bislang beim Verschwinden hinter den Horizont zugesehen hatte, schielte kurz zu ihm herüber: „Klar! Hab ich jemals etwas getan, was nicht mein ernst war?“ Doch er beantwortete Narutos Gegenfrage gar nicht und wandte sich direkt an mich: „Und bei dir? Ist es dir ernst oder nutzt du nur die Möglichkeit aus, dass er nun der Hokage ist?“ Naruto schien kurz in seinem Lauf zu stocken, setzte dann aber nach diesem kleinen Holpern wieder einen Schritt vor den anderen. Ich zog mir meine Maske vom Gesicht. Es waren nicht mehr so viele Menschen auf der Straße unterwegs und mittlerweile glaubte ich, dass sich die Bewohner sicherlich damit abfinden würden, mich zu sehen. Ich hatte schließlich im Krieg für sie gekämpft und meine ANBU-Uniform sollte doch schon Beweis genug sein, dass von mir sicherlich keine Gefahr mehr für Konoha ausging. „Unterstellst du mir gerade, dass ich mich hochschlafen würde, Shika?“, fragte ich und versuchte mich an einem schiefen Lächeln. „Oi, Alter! Du hast bereits die höchste Position, die es unter dem Hokage in Konoha gibt! Ist dir eigentlich bewusst, dass du oberster Befehlshaber der ANBU – Einheiten bist?“ Eigentlich war mir das noch nicht so klar gewesen. Bisher hatte ich mich nur als die gestrafte Leibwache des Blonden gesehen. Und da dies wirklich ein 24-Stunden-Job war, fragte ich mich, wo da noch Zeit bliebe, mich um die ANBU zu kümmern. Ich zuckte mit den Schultern. „War mir klar!“, seufzte Shikamaru, „Daher ist Neji ja auch deine zweite Hand. Und er hat den Laden bisher gut im Griff! Dennoch solltest du dich mal von unserem Baka losreißen und dich dort mal umschauen!“ „Das Baka hab ich gehört, Shika!“, grummelte es eingeschnappt von der Seite. Na, dann sollte ich nun einmal etwas sagen, was die Stimmung wieder etwas anheben würde: „Und um auf deine Frage zurück zu kommen“, ich merkte, das auch Naruto neugierig schauend den Blick wieder anhob, „Es ist mein voller Ernst! Ein Uchiha verschenkt sein Herz nicht an den Nächstbesten, sondern nur an einen allein auf ewig!“ Ich hoffte, der Berater würde sich mit dieser Antwort zufrieden geben, denn genauer wollte ich diesem nun nicht die Problematik des Uchiha-Sharingan-Fluch erläutern. Mit meiner Antwort sehr zufrieden schien hingegen mein Freund. Eine leichte Gänsehaut legte sich über mich, als er meinen Unterarm entlang strich und nach meiner Hand griff, um dort unsere Finger miteinander zu verschränken. Shikamaru lächelte seltsam schief: „Ich bin der Letzte, der gegen eure neue Art der Beziehung zueinander was zu sagen hätte. Im Gegenteil, ist weniger anstrengend als eure früheren Prügeleien!“ „Und meinen Segen habt ihr auch!“, wir fuhren alle drei herum. Ich hatte mich richtig erschreckt, ließ es mir aber nicht anmerken. Doch die türkisen Augen des zu uns heran getretenen Rothaarigen lagen derweil sowieso nur auf Naruto. „Bist du glücklich, Naruto?“, fragte Gaara und schien auch nicht wirklich Notiz davon zu nehmen, dass neben mir auch noch Shikamaru anwesend war. Narutos Grinsen wurde unsagbar breit. Niemand hätte ihm nun etwas anderes abgekauft, als das, was er nun sagte: „Sicher, Gaara! Aber so was von!“ Und dann sah ich es zum ersten Mal. Zumindest konnte ich mich wirklich nicht erinnern, es jemals gesehen zu haben! Gaara lächelte. Ich weiß, dass diese Mimik auch bei mir eine Rarität war, aber bei Gaara war ich mir sicher, dass er sie nicht beherrschte aufgrund eines Gendefekts oder so. Aber gerade in diesem Moment… irgendwie seltsam unheimlich. Und dann wandte sich dieses lächelnde Gesicht auch noch mir zu! „Nur das zählte für mich, Uchiha!“ Wie hatte er das nun gemeint? „Ich habe in all den Jahren gesehen, wie sehr Naruto unter eurer Trennung gelitten hat und das ich ihm nicht helfen konnte, sein Band zu dir zu stärken oder zu schützen. Er hat mir mehr als einmal, und das nicht nur körperlich, das Leben gerettet und daher ist mir Narutos Wohlergehen sehr wichtig!“, sein Lächeln schwand genauso schnell wie es gekommen war, „Und wenn du ihn erneut enttäuschst oder verletzt, töte ich dich! Verstanden!“ Okay. Kakashi sah sich wohl als Narutos Vaterersatz. Daher hatte ich sein Verhalten irgendwo verstanden. Aber als was sah sich Gaara? Als der große Bruder? Ich nickte verstehend in der Hoffnung, er würde endlich etwas anderes als mich mit seinen Blicken anstarren und zu meiner Erleichterung tat er das auch. „Darf ich euch zum Essen einladen?“, fragte er stattdessen in die Runde. Ich konnte mir zwar eine weitaus angenehmere Begleitung als den kühlen Rothaarigen und den meist mürrischen Berater vorstellen, aber leider musste ich mich diesbezüglich nach Naruto richten und ich brauchte auch gar nicht näher hinzusehen, da sein heftiges Kopfnicken bis in seine Fingerspitzen zu spüren war. „Ichiraku! Ramen!“ Irgendwie war mir das auch schon klar gewesen! Und mit großen Schritten änderte er die Richtung und steuerte sein langjähriges Stammlokal an. „Eines muss ich aber noch loswerden!“, grinste Shikamaru und Narutos Schritte verlangsamten sich. „Hm? Ja? Was denn?“ „Nicht mehr im Büro! Weil ich darf da nun wieder alles sortieren!“ Narutos Gesichtsfarbe war eindeutig und ich spürte auch, dass sich meine verräterisch verfärbte. „Und dann zu deinem Auftritt eben…“, er räusperte sich und ich fragte mich, was da nun kommen würde, „Wenn du jedes Mal nach dem Sex mit Sasuke so Dampf ab lässt wirst du meinen Job hier nicht gerade leichter machen!“, doch anstatt, wie normalerweise gewöhnt, laut aufzuseufzen, klopfte der Berater Naruto freundschaftlich auf die Schulter, „Aber ehrlich, das war ein wirklich beeindruckender Auftritt. Hätte ich dir nicht zugetraut! Der hatte richtig Schlagkraft und wenn es danach geht, dann lass dir bitte vor dem Kampf mit Kaguya das Hirn von Sasuke rausvögeln!“, und dann brach Shikamaru in schallendes Gelächter aus, so dass sich jeder Passant auf dem Weg zu Ichiraku zu uns herum drehte. Und auch, wenn es mir irgendwie etwas unangenehm war, so offen darüber zu sprechen, so gefiel mir doch die Vorstellung, die mir Shika dadurch in den Kopf gesetzt hatte, außerordentlich gut! Kapitel 28: Kapitel 25: SICHTWEISEN (zensiert) ---------------------------------------------- Kapitel 25 SICHTWEISEN XXX Tief bohrten sich die Fingernägel des vor ihm Stehenden in die Haut knapp über seinen Schulterblättern. Er spürte den Schmerz wie den Einstich kleiner Nadeln. Ihr Kratzen die Wirbelsäule hinunter zu seinen Lenden wie das Entlangfahren eines geschärften Kunais. Doch es störte ihn nicht. Zu berauscht waren seine Sinne von dieser neuen Erfahrung. Zu benebelt sein Verstand von dem Keuchen und Stöhnen, welches diesen Raum erfüllte und (...........) nur noch lauter wurde. Er würde es gerne auf das pure Ausleben reiner Triebe schieben, doch das konnte er nicht. Das hier war mehr. Das hier war besser. Das hier war pure Leidenschaft! Das hier ging tiefer! Und genau das wurde nun wieder von ihm verlangt! „Tie…Tiefer, Danna, tiefer!“ Und wie gerne kam er doch dieser Aufforderung nach! Oh ja! Das war so gut! (.....................) Das fühlte sich so fantastisch an! Wieso hatte er all die Jahre nicht eher darauf zurückgegriffen? Wieso hatte er diese Qualitäten des Blonden in diesen Bereichen nicht eher erkannt? Er hätte doch sicherlich Mittel und Wege gefunden, seinen damaligen Körper auch in diesem Bereich zu perfektionieren! Obwohl…wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte in diesem Bereich niemand der Natur etwas vormachen… oder eher nachmachen. Wie sollte er einer leblosen Holzmarionette die Sehnsucht nach etwas geben, was er gerade in diesem Moment hier empfand und umsetzte? Das war wirklich nur in diesem Körper möglich. Selbst wenn es nur ein ursprünglicher Zetsu-Körper war, in welchem er steckte. Es war sein Geist, der hier herrschte und sein Wille, der hier entschied. Sein Blut, welches gerade wie heiße Lava zirkulierte und sein Speichel, den er nun in heißen Küssen mit dem des anderen vermengte. (...............) Eine Hand löste sich aus seinem Rücken. Sogleich spürte er das leichte Brennen seines eigenen Schweißes in der wohl doch ausgeprägten Kratzspur. Deidara war wohl eine kleine Raubkatze (....)! Er grinste erfreut. Er mochte es härter. Grober. Leidenschaftlicher. Und Deidara war was dies anging wirklich willig! Der Blonde griff sich selbst in den Schritt, (.....) Dem Rothaarigen erregte zwar augenblicklich dieser Anblick noch mehr, doch nicht jetzt! Mit wütendem Blitzen in den braunen Augen löste er seine abstützende Hand von den Gitterstäben, an die er Deidara mit dessen Rücken gedrückt gepresst hatte und schlug ihm schnell die erlösende Hand beiseite. Die lustverschleierten großen, blauen Augen des Blonden wandelten sich in reines Entsetzen, doch die Antwort, die in denen des Rothaarigen abzulesen war, hätte nicht eindeutiger sein können: „Jetzt noch nicht!“ Ein Wimmern erfolgte, doch hinderte dies Sasori nicht, sich wieder mit beiden Händen Halt an den Gitterstäben zu suchen (......) Aber dies war Deidara egal. Er fühlte sich in ganz andere Dimensionen versetzt. Spürte weder Schmerz noch irgendetwas anderes, was um ihn gerade herum geschehen könnte. Er war eins mit seinem Danna. Dem Mann, den er so lange verehrt und vor allen Dingen begehrt hatte. (...................) Das der Rothaarige bei der ganzen Sache ein wenig grober war, war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch der Blonde war für diesen Genuss, der ihm gerade zuteil wurde, gerne bereit, kleine Abstriche bei seinen Vorlieben zu machen. (.......................) So sehr, wie der Bombenleger in der vergangenen halben Stunde geschrien und gestöhnt hatte, würde er sicherlich in den nächsten Tagen nichts mehr von ihm vernehmen können. Deidara legte nun beide Arme wieder über die Schultern des Sunanin und spürte dadurch dessen Stirn auf seiner Eigenen aufliegen. (..........) Wie konnte es nur sein, dass Sasori behauptet hatte, dass er keinerlei Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht hatte, wenn er das hier doch so verdammt gut beherrschte? (..........) Schnell löste er beide Hände von den Gitterstäben, drehte sich mit dem um seine Hüpfte geschlungenen Deidara um die eigene Achse und warf sich mit ihm auf die direkt dort schon bereitstehende Pritsche dieser ehemaligen Gefängniszelle, die verdächtig quietschte, aber dem plötzlichen Gewicht wohl doch noch standhielt. Und selbst wenn sie unter ihnen zerborsten wäre, er hätte mit seinem Tun sicherlich nicht aufgehört. Deidara lag nun mit dem Rücken auf dieser alles andere als sauber anmutenden Matratze mit geweiteten Augen. Die Überraschung war ihm ins Gesicht geschrieben, doch Sasori wollte die Stimmung nicht mit Worten stören und griff in die Kniekehlen des Blonden, drückte so dessen Beine noch weiter nach vorne, so dass die Knie fast dessen Schulter berührten. (................................) Wie war es überhaupt so weit zwischen ihnen an solch einen Ort wie diesen gekommen? Dies fragte sich im gleichen Augenblick auch der Akasuna. Sie hatten in den frühen Abendstunden, nachdem sie einen beachtlichen Umweg geflogen waren um mögliche Verfolgungen auszuschließen, dieses ehemalige ANBU – Gefängnis unweit von den Toren Konohagakures entfernt, erreicht. Sie hatten es genauso vorgefunden, wie es ihnen zuvor Obito in aller Hast genannt hatte. Gut versteckt in einem wirklich durchwachsenen Waldstück mit wenig Tageslichteinfall mit einem Eingang innerhalb eines dichten Wurzelwerks eines riesigen Laubbaumes. Die Größe dieses Ortes war übersichtlich. Während Deidara sich zunächst erschöpft in der wohl ehemaligen Küche niedergelassen hatte, hatte Sasori Ausschau nach den medizinischen Einrichtungen gehalten und war auch dort schnell fündig geworden. Zu Zeiten des dritten Ninjaweltkrieges hatten die ANBU hier außerhalb von Konoha mit nicht ganz angenehmen Foltermethoden Verhöre durchgeführt. Mit der ersten Regentschaft des Sandaime und dem Übergang zum Yondaime war dieser Ort jedoch in Vergessenheit geraten und wurde nicht mehr genutzt. Erst kurz vor Ausbruch des vierten Krieges hatte man hier eine Raststätte für die Akatsuki geschaffen. Deidara hatte schnell erkannt, das wohl auch Itachi und Kisame eine Weile lang hier Unterschlupf gefunden hatten, denn er fand verräterische Kerben in der Holzplatte des Küchentisches, von denen er wusste, dass der Kirinin sie gerne ritzte, wenn ihm gerade langweilig war. Auch schienen noch einige Vorräte vorhanden zu sein in Form von wirklich hartem Dörrfleisch und Konserven. Sasori hatte in der Zwischenzeit alles an medizinischen Geräten zusammengesucht und in eine der größeren Zellen zusammengetragen. Dort war der Lichteinfall von draußen durch die vergitterten Fenster noch am Besten und die Bewegungsfreiheit während seiner Forschungen war durch die Größe dieser Zelle auch nicht zu sehr eingeschränkt. Nachdem er eine Weile von dem Blonden weder etwas gehört oder gesehen hatte, ging er in diese Küche und entdeckte diesen über einer doch recht altertümlich ausschauenden Herdkonstruktion in einem Kochtopf vertieft. Anscheinend hatte der Blonde doch die für ihn wohl sinnvollste Aufgabe hier gefunden. Sich um das leibliche Wohl zu sorgen! Also setzte sich der Sunanin schweigend an den Tisch und auch er bemerkte direkt die verräterischen Spuren des vorherigen Bewohners. Schlagartig war er dadurch gedanklich wieder in vergangene Zeiten gerutscht und verfiel so für wenige Augenblicke erneut wieder in die deprimierenden Gedanken um den Verlust seines eigentlich perfekten Körpers. Gewiss, stand es ihm nun immer noch frei, den Tausch vorzunehmen. Schließlich besaß er die Marionette immer noch und war nicht an die Sunanins und den Kazekage zurückgegangen, aber dennoch schien ihn irgendetwas zu blockieren und als dann just in diesem Moment eine warme Hand auf seiner Schulter auflag, er hoch blickte und in ein freundliches Lächeln blickte, hatte er innerlich erahnen können, was diese Blockade wohl ausgelöst hatte. Denn in ihm schienen erneut mehr als abertausende kleine Krabbelviecher unterwegs zu sein bei dem bloßen Anblick des Blonden. Hastig hatte er sich mit beschämender Röte wieder von ihm weggedreht und den Teller mit Suppe angestarrt, welche ihm Deidara direkt vor seiner Nase auf den Tisch gestellt hatte. „Danna? Was hast du nun mit diesen Konohanins zu schaffen, hm?“, fragte nun der Iwanin und Sasori war erstaunt darüber gewesen, dass der Blonde ihn das nun während des Essens so direkt fragte. Den ganzen Flug hier her hatten sie eisern geschwiegen und bis auf die wenigen Anweisungen bezüglich welche Route Deidara fliegen sollte, hatte auch Sasori nichts weiter mehr erwähnt. „Ich habe uns eine Zukunft gesichert!“, hatte er dann geflüstert und sich hastig einen weiteren Löffel dieser Suppe in den Mund geschoben. Er konnte förmlich spüren, wie sich Deidaras Augen bei der Aussage ‚uns‘ und ‚Zukunft‘ freudig geweitet hatten, doch da er selbst nicht wusste, wie er auf diesen Blick reagieren sollte, hatte er es für passender befunden, seinem Teller die volle Aufmerksamkeit zu schenken. „Und wie sieht diese Zukunft aus?“, Deidara schien mit dieser knappen Antwort wohl doch nicht so ganz zufrieden zu sein wie es der Rothaarige erhofft hatte. „Ich werde hier einige Untersuchungen anstellen mit dem Material, welches ich beim letzten Kampf sammeln konnte. Mit den Ergebnissen werde ich uns beim Hokage aus den Bingobooks herauskaufen!“, sein Löffel kratzte über das Porzellan des Tellers, als er sich den letzten Rest seiner Portion zusammenschabte und nachdem er diesen auch geschluckt hatte, beschloss er dann doch, den anderen am Tisch anzusehen. Dieser erwiderte den Blick, erhob sich dann, nahm ihre beiden leer gegessenen Teller und stellte sie in die Spüle. Noch mit dem Rücken zu ihm gewandt unterbrach er dennoch ein weiteres Mal die Stille: „Glaubst du wirklich, das funktioniert, Danna?“ „Das wird es. Dieser Obito Uchiha war doch dieser Tobi, richtig?“ Deidara drehte sich wieder halb zu ihm und Sasori konnte ein Nicken in seinem Profil erkennen. „Dann haben wir sogar sehr gute Chancen!“, nun erhob er sich auch von seinem Platz und wandte sich an die Tür, „Ich bräuchte deine Hilfe bei den Untersuchungen. Nicht bei allen. Nur bei ein paar kleineren Dingen. In erster Linie solltest du die Zeit hier nutzen, um deinen eigenen Chakrafluss wieder auf Vordermann zu bringen!“ Das Nicken des Blonden hatte er gar nicht mehr gesehen, da er den Raum bereits verlassen hatte. Kurze Zeit später, Sasori hatte gerade damit begonnen, sich das Verhalten dieser seltsamen Chakrazellen gegenüber vereinzelter Gifte unter einem Mikroskop anzusehen, hatte er quietschende und schabende Geräusche aus einem der Nachbarräume vernehmen können. Da auf sein Rufen nach dem Blonden dieser nicht reagierte, war er aufgestanden, um nachzusehen. In der Nachbarzelle neben seinem provisorischen Labor hatte er ihn schließlich gefunden. Deidara war damit beschäftigt, aus den Pritschen, die er in diesem Gefängnis gefunden hatte, ein Nachtlager herzurichten und war über Sasoris plötzliches Erscheinen überrascht. „Brauchst du meine Hilfe, Danna?“, er stoppte in seinem Tun und blickte ihn erwartungsvoll an. Sasori hatte zwar nicht mit einer solchen Frage in einem solchen Moment gerechnet, doch beschloss er kurzerhand, diese Frage mit einem kurzen Nicken zu bestätigen. „Bei was denn, hm?“ „Könnte ich eine Blutprobe von dir haben? Deine Blutgruppe ist eine andere als die meine und ich möchte mögliche Vorlieben der Fremdmaterie lokalisieren können!“ „Hm, natürlich, Danna! Sofort?“, Deidara wollte schon einen Schritt auf ihn zugehen, doch Sasori hob beruhigend die Hand:. „Warte hier. Ich geh nur schnell eine kleinere Spritze holen. Du kannst dich derweil freimachen!“ Deidara erhob zwar fragend eine Augenbraue, doch sagte nichts und so war Sasori wieder in die nebenliegende Zelle zurückgekehrt, um eine neue Einwegspritze aus dem obersten Schubfach eines Rollcontainers zu nehmen und im Vorbeigehen noch einen Blick durch das Mikroskop zu werfen, ob sich dort bereits irgendetwas getan hatte. Nachdem er sicher war, dass sich auch in den nächsten Minuten nichts regen würde und dieses Gift wohl auch machtlos war gegen dieses seltsame Chakrablut, kehrte er zu Deidara zurück… und verharrte dort noch augenblicklich in der Zellentür. Vor ihm stand der Blonde… komplett nackt. An und für sich wäre es ihm ja egal gewesen. Deidara war ein Mann und er war ein Mann. Es gab also nichts, was er noch nie gesehen hätte, aber das dies hier irgendwie anders war, bekam er spätestens mit, als er das leise Klirren in seinem Ohr vernahm, als die gläserne Phiole der Einwegspritze zersprang, als sie auf den harten Boden aufkam nachdem sie ihm aus den plötzlich feuchten Händen entglitt. Das etwas anders war, merkte er auch an den plötzlich zügigen Schritten, die seine Beine von ganz alleine auf Deidara zugingen. „Du hast gesagt, ich solle mich freimachen!“, flüsterte der Blonde und Sasori spürte den ausgestoßenen Atem von jedem gesprochenen Wort gegen seine Lippen. „Der Arm hätte vollkommen gereicht!“, wisperte Sasori zurück und merkte erneut, das etwas anders war, als er mit beiden Händen die freiliegenden Arme des Blonden hoch strich, dort eine leichte Gänsehaut entstand und er dann mit eben diesen Händen das warme Gesicht des anderen ergriff und näher an sich heranzog. „Soll ich mich wieder anziehen, Danna?“, diese Frage kam kaum noch bei dem Rothaarigen an, da er schon mit seiner Zunge über die Lippen Deidaras strich. Denn schon wieder merkte er, das etwas anders war, denn in ihm herrschte dieses brennende Verlangen, den anderen augenblicklich küssen zu müssen. Und berühren zu müssen. Und spüren zu müssen… Und noch ehe er weitere Erkenntnisse über die Neuerungen seines doch so verletzlichen und menschlichen Körpers feststellen könnte, trafen ihn unzählige kleine Blitze ausgehend von den Lippen, die sich gerade an seine eigenen schmiegten. Dann lösten sich ihre Lippen. „Nein, bleib so!“, Sasori spürte, wie sich seine Stimme beim Sprechen zu überschlagen drohte. War dies die Lust auf den Blonden, die ihn nun in den nächsten Kuss keuchen ließ. Diesmal war es Deidara, der den Kuss löste, der ein wirklich leidenschaftliches Spiel ihrer Zungen geworden war und diese Störung Sasori schon fast verstimmt brummen ließ… doch die Aussage, die nun folgte, sollte alles bisher Dagewesene auf diesem doch neuen Terrain des Rothaarigen in den Schatten stellen: „Sasori… fick mich!“ Es schien, als würde er augenblicklich zu Stein erstarren. Fixiert auf die großen, blauen und vor allen Dingen erkannte er es nun, durch und durch willigen Augen vor ihm. Der Blonde drückte sich noch näher an ihn heran, legte eine Wange an die seine und der Sunanin spürte plötzlich die warme feuchte Zunge seines Gegenübers seine Ohrmuschel entlangfahren. Die fremden Finger einer Hand, die sich in seinen Nacken legten und dort mit den Härchen spielten. Die fremden Finger einer anderen Hand, die ziemlich schamlos den Gummizug seiner Hose ignorierend den Zugang zum Zentrum seines Körpers suchte und fand und dort, zu seiner eigenen Überraschung, ein durch und durch pralles und stark erigiertes Glied fest umschloss. „Fick mich, Danna! Nimm mich! Ich will dich… tief in mir spüren, hm!“ Und dieses Wispern, diese wirklich verrucht ausgesprochene Bitte, dieser Druck auf sein bestes Stück, dieser heiße Atem an seinem Ohr, dieser feste Griff in seine Nackenhaare… Sasori schaltete komplett ab. Grob packte er den Blonden, der überrascht aufquietschte, wirbelte ihn herum und drückte ihn an die Gitterstäbe der Zelle. Er hatte keinerlei Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht und es war schon Ewigkeiten her, dass er sich mit einer Frau in vergleichbarer Weise amüsiert hatte… doch das würde ihn nicht aufhalten, der Bitte des Blonden nicht nach zu kommen. Deidara wollte ihn und er wollte es auch. Bei Jashin! Das Blut in den Ohren rauschte und alles was sich sonst noch mit roten Blutkörperchen in seinem Körper befand, war gerade (.....) in seiner Körpermitte…hart umgriffen und gerieben von einem Typen, der ihn seit Tagen an all seinen ursprünglichen eigenen Zukunftsplänen zweifeln ließ. Verdammt! Er wollte ihn ficken. Hier! Jetzt! Gleich! Und das so hart, dass er sicher sein konnte, dass der Blonde nie wieder einen anderen haben wollte! +++++ Wie hatte Sasuke das nur geschafft? Wie hatte Sasuke schlafen können? Gab es ein spezielles Jutsu, welches half, leichter in den Schlaf zu finden, wenn das Herz raste wie eine Buschtrommel eines ganzen Kannibalenstammes? Aber sie konnte sich ja auch schlecht mit Sasuke vergleichen. Sasuke war sicherlich ein toller kleiner Bruder und er hatte sich sicherlich auch sehr viel Sorgen gemacht! Schließlich hatte er es in Kauf genommen, dass er erneut aus Konohagakure verbannt wurde indem er jegliche Befehle von oben ignoriert hatte und sich auf die Suche nach Orochimaru gemacht hatte. Auf die erfolgreiche Suche wohlgemerkt. Den ANBUs wäre dies sicherlich nicht rechtzeitig gelungen! Es gab halt wirklich Dinge, die nur ein Uchiha konnte. Bei diesem Gedanken kicherte sie leise in das Kissen, nur um sich dann anschließend selbst zu rügen, dass sie kein kleines Mädchen mehr war und aufhören sollte so dämlich vor sich hinzukichern und dümmlichen Fantasien hinterher zu träumen. Aber sie wälzte sich doch nun bestimmt schon seit drei Stunden in diesem Bett herum, welches sie Sasuke streitig gemacht hatte. Ob es dem Schwarzhaarigen gelungen war, Naruto zu beruhigen? Bestimmt. Sie wusste doch, wie sehr der Hokage den jungen Uchiha liebte. Und das schon so lange! Und generell hatte Naruto noch nie lange irgendwem böse sein können. Er war wirklich einfach ein zu guter Mensch. Viel zu gut! Fast vertrottelt zu gut. Sie seufzte. Selbst wenn Madara nun vor ihm stehen würde und Naruto um Verzeihung bitten würde, dann würde der Blonde sagen ‚Klar, echt jetzt! Kein Problem!‘ Da war es doch ganz beruhigt jemanden wie Sasuke an Narutos Seite zu wissen. Wer sollte denn sonst auf ihren kleinen Chaoten aufpassen? Wobei…. So klein war der Gute ja gar nicht mehr! Groß, muskulös, stark und ja, verdammt gut aussehend! Hätte sie damals zu Gründungszeiten ihres Teams gewusst, was für ein Kerl mal aus Naruto werden würde… Ein eindeutig schwuler Kerl! Sie seufzte. Dass die wirklich tollen Männer auch immer alle schwul sein mussten! Naruto… Sasuke… Aber welches Mädchen konnte schon von sich behaupten, gleich zwei schwule beste Freunde zu haben! Und dann waren ja nicht wirklich alle guten und hübschen und netten Männer schwul! Sie seufzte laut und hielt sich sogleich beschämt die Hand vorm Mund. Es war zwar ziemlich ausgeschlossen, dass sie hier, so fern ab von allen anderen Stationen, jemand hören konnte, aber dennoch… Allein der Gedanke an ihn verursachte ein wohliges Kribbeln im Bauch und aufsteigende Gesichtsröte. Verdammt! Es hatte sie echt erwischt. Aber so richtig! Und es war so schnell gegangen, dass sie es gar nicht richtig realisiert hatte. Und sie hatten sich auch schon geküsst! Erneut musste sie kichern und drückte ihr Gesicht nur noch tiefer ins Kissen. Dieses ‚Kleine-Mädchen‘-Verhalten war doch wirklich peinlich! „Sakura? Bist du wach?“ Sie schrak fürchterlich zusammen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass jemand zu ihr ins Zimmer gekommen war. Zudem hatte sie auch nicht damit gerechnet. Ruckartig setzte sie sich auf und versuchte durch ihre von Müdigkeit verquollenen Augen auszumachen, wer denn nun mit ihr sprechen wollte. Vielleicht hatte sich ja Itachis Zustand wieder verschlechtert! Sollte das der Fall sein müsste sie umgehend all ihre Kraftreserven mobilisieren! „Oh, tut mir leid, Sakura! Ich wollte dich wirklich nicht wecken!“, ihre Stimme klang sanft und entschuldigend, dabei wusste, die Rosahaarige doch selbst, wie nötig die ihr vorstehende Godaime doch ebenfalls den Schlaf brauchte. „Nein, nein, schon gut, Tsunade-sama! Ich habe nicht schlafen können!“, antwortete sie wahrheitsgetreu und rieb sich die Augen, um ihre Sicht ein wenig zu schärfen, „Was ist denn? Stimmt etwas mit Itachi nicht?“ „Doch, doch! Alles in Ordnung. Soweit. Wir wollten ihn nur verlegen!“, Tsunade strich ihrer Schülerin eine verirrte widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. Dieses Mädchen vor ihr war ihr wirklich zu ähnlich geworden in all den Jahren. Selbst der Umgang mit dem Yin-Siegel, welches sie auf der Stirn trug, glückte ihr mittlerweile perfekt. Gab es überhaupt noch etwas, was sie ihrer Schülerin beibringen konnte? Hatte sie Sakura nicht schon längst übertrumpft? „Verlegen?“ „Ja. In dieses Zimmer hier. Wir wollten den anderen Raum säubern lassen. Er sollte nicht in solch einem Umfeld aufwachen, selbst wenn er noch nicht wieder sehen kann!“ Die junge Kunoichi nickte verstehend. Durch die Operation und die Arbeit mit den Versiegelungen sowie das Einsetzen der neuen Augen wirkte der Raum, indem sich Itachi noch befand, wirklich nicht mehr angenehm und glich eher einem Schlachtfeld. Eine schnelle Genesung war allerdings nur gewährleistet, wenn er sich in seiner Umgebung wohl fühlte. Und das sollte möglichst von der Seite der behandelnden Ärzte sicher gestellt sein. Leise hörte sie, wie die Tür zu ihrem Zimmer erneut geöffnet wurde und zwei Schwestern in der steril gekleideten und mit Mundschutz versehenen OP-Kleidung des Konoha – Krankenhauses ein Bett in den Raum schoben. Itachi Uchihas Körper, nur bedeckt von einem weißen Laken, welches ihn noch um so viel mehr blasser erscheinen ließ, lag mit einem seltsam anmutenden Lächeln auf den Lippen in einem noch tiefen Schlaf darauf. Nichts schien auf den ersten Blick daran zu erinnern, wie man noch wenige Stunden zuvor verzweifelt um sein Leben gekämpft hatte. Eine feste Bandage befand sich um seinen Kopf und verdeckte die geschlossenen Lider. Leises, rhythmisches und dadurch alle Anwesenden beruhigendes Piepen war von dem kleinen Gerät, welches am Fußende des Bettes angebracht war, zu vernehmen. Wie sehr es doch Sakura erleichterte, dass es sich nicht mehr um diesen langgezogenen Ton des Todes handelte! Das Bett wurde unmittelbar direkt neben ihres gestellt und die beiden Schwestern verabschiedeten sich mit einem kurzen Nicken in Tsunades Richtung um dann leise das Zimmer zu verlassen. „Du möchtest sicherlich weiterhin hier im Zimmer bleiben, nicht wahr?“, wandte sich die Blondine an die Jüngere. „Das würde ich sehr gerne!“ „Das habe ich mir bereits gedacht! Versuche aber dennoch eine Mütze voll Schlaf zu nehmen!“, Sakura erkannte das Zwinkern. „Und ihr, Tsunade-sama?“, eigentlich stand es der Kunoichi gar nicht zu, ihre Meisterin danach zu fragen, was diese wohl in ihrer Freizeit tat, doch diese strich sich nur seufzend eine Haarsträhne aus dem Gesicht nach hinten. „Leider habe ich noch Pflichten zu erfüllen. Dieser Raikage hat doch die Konferenz nach hier verlegt und da ich nun mal Mitglied des Ältestenrates bin“; sie drehte sich aus dem Profil nun Sakura komplett zu und hob eine Schulter an, wodurch sie trotz ihres jugendlichen Aussehens irgendwie noch um einige Jahre jünger wirkte, „werde ich mich nun nicht noch länger davor drücken können! Sollte also irgendetwas sein“, nun drehte sie sich mit einer Hand nach hinten abwinkend zur Tür, „findet ihr mich im Versammlungsraum!“ Und schon war die blonde Godaime hinter der zufallenden Zimmertür verschwunden und ließ Sakura alleine im Raum zurück. Ihr Blick huschte wieder nach rechts. Nun ja, ganz alleine war sie ja nun auch nicht! Aber wie sollte sie denn nun bei diesem Anblick schlafen können. Mit einem leisen Auftapsen setzte sie ihre Füße auf den kühlen Linoleumboden ab und trat die wenigen kleinen Schritte näher an das andere Bett heran. Er war so schön. Selbst mit den ganzen Bandagen, die nun seinen Körper fast schon zierten. Der ruhige Atem. Das leichte Heben und Senken der Brust. Das sanfte Lächeln auf den leicht geschwungenen schmalen Lippen. Dass ihr erneut ein sehnsuchtsvolles Seufzen entfuhr, bemerkte sie gar nicht. Nein, an Schlaf war nun wirklich nicht zu denken! Ihn zu betrachten war nun irgendwie ihr einziger Wunsch. Schnell entdeckte sie in der hinteren Ecke des Raumes einen Holzschemel und stellte ihn direkt an die Seite des Bettes, um darauf Platz zu nehmen. Das alles tat sie, ohne auch nur einen kleinen Moment ihren wachsamen Blick von seinem Körper oder dem kleinen Monitor zu nehmen. Ob sich Naruto damals an Sasukes Krankenbett auch so gefühlt hatte. Nun ja, der Chaot hatte zwei lange Wochen lang nicht von der Seite des Schwarzhaarigen weichen wollen. Nur unter Androhung schwerster Gewalt von Tsunade war er zum Duschen und umkleiden in die Shinobi-Unterkünfte gekehrt um dann wenige Stunden später wieder die Hand des Anderen haltend an dessen Bett wieder vorgefunden zu werden! Itachi würde nicht so lange bewusstlos bleiben. Bei ihm war ein baldiges Erwachen abzusehen und dennoch… sie wollte nichts verpassen. Sie wollte ihm nahe sein. So wie es Naruto bei Sasuke gewollt hatte. Und sie wollte ihn irgendwie spüren. Ihn berühren. Jedoch würde sie es sich nicht herausnehmen, sich zu dem Anderen ins Bett zu legen, so wie es ihr blonder Teamkamerad gemacht hatte und von ihr und Sai erwischt worden war. Noch bei der Erinnerung an diesen Augenblick darüber schmunzelnd fuhren ihre Finger das Laken entlang und berührten leicht die neben dem Körper ruhende Hand des Schwarzhaarigen. Schließlich sprach doch nichts dagegen, das sie seine Hand hielt. Es war medizinisch gesehen sogar hilfreich. Die Wärme einer nahestehenden Person zu spüren… War sie denn überhaupt eine dem älteren Uchiha nahestehende Person? Viel Kontakt zu anderen, außer den nun im Uchiha-Viertel Ansässigen hatte er ja nun nicht in Konoha. Also wäre sie sicherlich schon so etwas wie sein näherer Freundeskreis. Und vielleicht ja doch mehr! Schließlich hatten sie sich geküsst! Und Itachi war ihr ganz und gar nicht abgeneigt gewesen. Aber vielleicht machte sie sich ja doch zu viele Hoffnungen. Denn Itachi hatte zu diesem Zeitpunkt dem Tod ins Auge gesehen und sie war halt greifbar gewesen. Und wieso sollte sie einmal Glück haben in der Liebe? Erst Recht bei einem Uchiha! Ihre Finger umschlossen fester die kühle Hand des Schlafenden und sie ließ ihren Kopf sinken, bis ihre Stirn ihren Handrücken berührte. Ihre Augen, nachdenklich auf die helle Matratze gerichtet wurden merklich glasiger… die Lider schwerer… so war es Sasuke also gelungen einzuschlafen, dachte sie noch, ehe auch ihr Verstand abdriftete. … Irgendetwas hatte sie geweckt. Sie hochschrecken lassen, als hätte man ihr einen Eimer kaltes Wasser übergekippt. Erschrocken keuchte sie auf und sah sich fast schon panisch im Raum um, doch nichts war auszumachen. Sie saß immer noch in einer recht unbequemen Haltung vorn über auf die Matratze gebeugt auf dem Schemel und ihre Hände umfassten die nun warme Hand Itachis. Vielleicht hatte sie nur schlecht geträumt und konnte sich nun nicht mehr an den Inhalt dieses Traumes erinnern. Sie gähnte undamenhaft ohne ihre Hand anzuheben und über ihren Mund zu legen. Doch das konnte sie auch nicht. Keiner ihrer Finger wollte sich von der Hand des Schwarzhaarigen lösen. Nicht einmal zum Gliederstrecken wollte sie sich von ihm entfernen, obwohl ihre Schulter von der ungewohnten Haltung, in welcher sie geschlafen hatte, nun schrecklich schmerzte. Wie lange sie wohl geschlafen hatte? Ein Blick auf die kleine Wanduhr über der Eingangstür sagte ihr, dass es nicht allzu lange gewesen war. Sehr früher Nachmittag. Das war eindeutig zu wenig Erholung gewesen! Doch sich jetzt erneut hinzulegen schwebte ihr auch nicht vor. Sie würde sich wohl von diesem Traummann losreißen müssen und sich um die eigene körperliche Hygiene bemühen müssen. Sie wollte gar nicht wissen, wie sie gerade aussah! Doch da spürte sie es wieder. Dieses Zucken! Das war es gewesen, was sie aus ihren Träumen gerissen hatte! Es war ein Zucken gewesen! Und eines, welches nicht von ihr verursacht worden war, sondern von der Hand in der ihren! „Itachi?“, ihre Stimme klang irgendwie noch sehr belegt. Sich nun aber zu räuspern traute sie sich auch nicht so ganz. Wie gebannt sah sie den Körper entlang nach oben und stoppte beim Gesicht des Uchiha. Das leichte Lächeln war verschwunden, jedoch war nun ein breiteres Schmunzeln zu erkennen! „Bist du nun wach?“, seine Stimme klang belustigt und die Tatsache, dass er anscheinend doch schon länger wieder erwacht war und vermutlich ihr lautes Gähnen vernommen hatte, ließ ihr augenblicklich eine gesunde rote Farbe ins Gesicht steigen. Irgendwie war sie gerade froh darüber, dass er dies nicht sehen konnte. „Keine Sorge! Du brauchst dich nicht zu schämen!“ Verdammt! Woher wusste er das? „Itachi!“, und nun hörte man auch noch deutlich, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Konnte es noch beschämender werden? Aber er erhöhte den Druck ihrer immer noch verschränkten Finger und drehte den Kopf in ihre Richtung, als wolle er sie gerade durch seine Bandage hindurch ansehen: „Ich war tot. Schon wieder, nicht wahr?“ Sie nickte, ehe ihr gewahr wurde, dass er dies gar nicht sehen konnte: „Ja. Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“ „Ich war gerade dabei, mich von Sasuke und Naruto zu verabschieden, da hörte ich deine Stimme“, flüsterte er und das Lächeln, welches seine Lippen so wunderschön umspielte, wich nicht, „Du hast ganz schön auf mich eingeschlagen!“ Er lachte leise, aber sie sah ihm an, dass ihn gerade dieses Lachen wohl doch schmerzte. Schließlich waren einige Rippen gebrochen gewesen und sein Brustkorb nicht nur mit einer langen Narbe versehen, sondern wirklich grün und blau geschlagen. „Tut mir leid! Ich…ich konnte dich doch nicht… gehen lassen!“, und nun liefen sie doch. Diese verdammten und verräterischen Tränen. Tränen der Erleichterung. Tränen der Freude. „So schlimm?“ Tränen des Glücks. „Ja!“ Tränen der Liebe, die doch nun eine Chance bekommen sollte! Bis auf ihr leises Schluchzen war eine Weile Ruhe in das Zimmer eingekehrt. Itachi lauschte nur, strich sanft mit den Daumen über den Handrücken. Auch wenn er sie gerne in den Arm genommen hätte, so war dies die einzige Regung, die ihm ohne großen Schmerz gelingen wollte. Es würde sicherlich noch einige Tage dauern, bis er wieder aufstehen konnte und vielleicht einem normalen Leben entgegen gehen konnte. „Nun fang schon an“, flüsterte er schließlich doch, „Was habe ich alles verpasst?“ Sakura musste leise kichern. Diese Frage hörte sich so ungeduldig an, als habe sie ihr ein kleines Kind gestellt. Nun räusperte sie sich doch, mehr theatralisch und zur Unterhaltung: „Sasuke und Naruto haben Orochimaru ausfindig gemacht und wir konnten mithilfe des von ihm entwickelten Kombinationsjutsus alle befallenen Tumorzellen entfernen und das Gewebe erneuern. Dafür war allerdings das immens hohe Chakra der beiden Rikudo – Modi nötig und es war wirklich sehr knapp!“ Itachi konnte ein erleichtertes Aufseufzen vernehmen: „Hat Sasuke für sein Verhalten Konsequenzen zu befürchten?“, nun schien er sich besorgt anzuhören. Und Sakura wusste auch, das dem so war: „Mach dir keine Sorgen! Naruto kümmert sich darum. Weißt du,…“, dann stockte sie. Hatte sie das Recht, Itachi von dieser Entwicklung zu berichten? Eigentlich doch nicht, oder? „Sie haben sich endlich durchgerungen?“ „Hä?“, Sakura wirkte doch reichlich irritiert über diese Aussage. „Naruto und Sasuke! Sie haben sich endlich gesagt, was sie füreinander empfinden, nicht wahr?“ Sakura schluckte. Woher wusste er das? Itachi konnte manchmal mit seinem schier alles umfassenden Wissen wirklich unheimlich sein! „Ähm, ja, aber…“ „Woher ich das weiß?“, lachte er leise, „Das war wirklich nicht schwer zu erkennen. Bei Naruto war es gerade zu offensichtlich. Schon bei meiner ersten Begegnung mit ihm damals in Begleitung von Jiraija! Und Sasuke…“, er stoppte, „Ich gab ihm damals die Aufgabe seinen besten Freund zu töten und er hat es von jeher nicht geschafft! Dessen bewusst habe ich Naruto schon recht früh das Wohl Sasukes anvertraut!“ Es stimmte. Sasuke hatte eine Zeit, in dem ihm wirklich alles und jeder egal gewesen war. Selbst sie hatte er um Haaresbreite getötet. Und es war nicht nur bei einem Mal geblieben! Jedes mal hatte sie Naruto im letzten Moment retten müssen und an diesem war Sasuke dann gescheitert. Nicht, weil Naruto ihn im Kampf besiegt hätte oder umgekehrt. Die Kräfteverhältnisse waren schon immer ziemlich ausgeglichen gewesen. Nein. Man hatte es Sasuke angesehen, dass er nicht konnte. Das ihn etwas blockierte. Und selbst, wenn er der absolute Perfektionist darin war, seine wahren Gefühle hinter einer steinernen Maske zu verbergen, Naruto hatte es immer, und das ohne Ausnahme, geschafft, dass er für einen winzigen Augenblick diese Maske hatte fallen gelassen. „Aber das ist noch nicht alles, oder?“, fragte Itachi weiter. „Hm, ja!“, und der Uchiha merkte, dass nun die Stimmung bedrückter wurde, „Wir wissen nun ansatzweise, was los ist. Warum einzelne Akatsukis wieder aufgetaucht sind und so!“ „Und?“ Nun löste sie doch eine der beiden Hände aus der Umklammerung, um sie sich nervös durch die Haare zu fahren: „Es findet gerade eine Konferenz der Kage statt hier in Konoha. Tsunade, Naruto und ich denke auch Sasuke nehmen gerade daran teil. Das ist der Grund, warum er nicht auch hier ist. Und so wie ich es bisher mitbekommen habe von den Schwestern während der OP haben wir ein ernstzunehmendes Problem!“ Itachis schmale Lippenlinie verzog sich merklich etwas nach unten: „Wenn eine Kagekonferenz einberufen wurde handelt es sich immer um wirklich sehr große Probleme!“ Sakura nickte: „Dabei wären friedliche Zeiten doch zur Abwechslung wirklich schön gewesen!“ Wieder Stille. Diesmal mehr von bedrückender Natur. „Kagami?“ „Was meinst du?“, Sakura schreckte aus ihren Gedanken hoch. „Kagami Uchiha. Ich spüre seine leichte Chakrasignatur. Er war Mutters Lieblingsonkel und oft bei uns zu Gast!“ Diesmal griff Sakura, mehr unbewusst, nach dem Gesicht des Uchiha. Berührte sanft den Übergang der eng anliegenden Bandage zu seiner linken Wange. Sanft umschloss seine andere Hand eben jene Finger, hinderten sie aber nicht daran, mit ihrer doch zärtlichen Berührung fortzufahren. „Ja. Sasuke hatte uns eine Vielzahl von Augen eures Clans gebracht. Shizune hat während des großen Eingriffs einen Stammbaum der Uchiha im Archiv ausfindig machen können und diese Augen schienen mit deiner Blutgruppe und dem Verwandtschaftsgrad am besten geeignet“, flüsterte sie leise, „Du und Sasuke, ihr kommt wohl beide mehr nach der mütterlichen Seite, hm?“ Er lächelte wieder unter ihrer Hand: „Ja, sie war eine außerordentlich liebenswerte und fürsorgliche Person!“ Sakura musste lachen: „Nun ja, dann trifft diese Ähnlichkeit bei Sasuke wohl doch mehr nur auf Äußerlichkeiten zu!“ Bei diesem Gedanken an den sonst so finster dreinblickenden kleinen Bruder und seiner zuvor gemachten Aussage musste auch der ältere der Uchiha-Brüder lachen. Charakterlich schien Sasuke doch einiges vom Vater zu haben. Doch dann fing sich die junge Medicnin wieder und Itachi konnte deutlich das Lächeln auf ihren Lippen heraushören: „Allerdings wissen wir noch nicht, wie du auf die Augen reagierst. Kannst du schon irgendetwas dazu sagen? Fühlt es sich seltsam an oder hast du Schmerzen?“ Doch zu ihrer Beruhigung schüttelte der Ältere verneinend den Kopf: „Ich kann bisher keinerlei Unterschiede zu meinen eigenen Augen feststellen. Nun ja, soweit ich das schon sagen kann. Schließlich sehe ich ja noch nichts!“ Auch wenn Sakura sich sicher war, dass sie bei Weitem noch nicht ihre Kraftreserven aufgefrischt hatte, ließ es einen kleinen Hauch ihres heilenden Chakras in ihre Hand fließen, die immer noch zärtlich über seine Wange strich. „Ich könnte den Verband vielleicht schon abnehmen um die Wundheilung zu überprüfen. Vielleicht erkennst du ja auch schon was. Und selbst wenn nicht… Sasuke hat über 50 Augenpaare eures Clans mitgebracht!“, schlug sie ihm leise flüsternd vor und erkannte, wie er erstaunt eine Braue unter dem Verband anhob. „Obito hat sie wirklich alle aufgehoben“, wisperte er nachdenklich wohl mehr zu sich selbst, doch Sakura konnte jedes gesprochene Wort verstehen. Dann wandte er sich aber auch schon etwas fester in der Stimme wieder an sie: „Dann fangen wir doch gleich damit an!“ Sakura hatte mit dieser schnellen Entschlussfreudigkeit nicht gerechnet und schluckte. Sie hatte bei ihrem schnell ausgesprochenen Vorschlag einfach nicht daran gedacht, dass der Moment der Abnahme der Bandage auch der Moment sein konnte, indem er sie zum ersten Male nach all den Jahren sehen würde. Vermutlich sogar bewusst ansehen würde! Und nun fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Was wäre, wenn sie ihm nicht gefallen würde? Wenn er sie sich ganz anders vorgestellt hätte? Wenn ihn irgendetwas an ihr störte. Wie ihre doch recht hohe und ausgeprägte Stirn! Oder er etwas vermisste? Wie ihre mangelnde ausgeprägte Oberweite. Hinata oder Ino waren zudem um einiges weiblicher. Die junge Hyuuga hatte eine ausgesprochen feminine Figur und Ino hatte von jeher schon sehr viel Wert auf ein ansprechendes Äußeres gelegt! Was hatte sie schon zu bieten? Und gerade bei einem Uchiha! Da sollte doch wirklich alles stimmen! „Du zitterst ja!“, seine Stimme legte sich wie ein warmes Tuch um sie. So weich und angenehm, aber auch zugleich dunkel und männlich. Und gerade in diesem Moment klang sie besorgt. Besorgt um sie! Sollte er nicht derjenige sein, um den man sich gerade sorgte? „Es… es ist nichts!“, sie klang eindeutig zu hastig um glaubhaft zu wirken und dadurch, dass Itachi deutlich den Kopf neigte, spürte sie, dass er ihre kleine Lüge durchschaut hatte. „Das fühlte sich aber nicht nach nichts an!“ „Nun, ich bin nichts Besonderes!“, sie wandte ihr Gesicht von ihm ab und löste auch verunsichert die Hand von seiner Wange. Ließ sie hinuntersinken und legte sie auf neben sich auf die Matratze. Doch sogleich wurde sie ergriffen und an ihre vorherige Position zurückgeführt. Seine Hand ruhte weiterhin auf der ihren, die nun wieder sachte den Verband berührte: „Das kann ich mir gar nicht vorstellen? Glaube mir, ich denke, du bist etwas ganz Besonderes! Ich wüsste nämlich nicht, wer sonst schon mein Herz in den Händen gehalten hätte!“, und wandte sein Gesicht so zur Seite, dass er ihr einen Kuss in die Handfläche hauchen konnte. Ihr Herz schlug ihr schlagartig bis zum Hals. Sie war sich sicher, dass man ihren bloßen Pulsschlag aus großer Entfernung an ihrer Halsschlagader erkennen konnte. „Hilfst du mir nun mit dem Verband? Ich denke, es wäre besser, wenn das eine qualifizierte Ärztin machen würde?“, seine Lippen waren immer noch gegen ihre Handfläche gepresst und verursachten einen weiteren angenehmen Schauer. Hatte sie bisher geglaubt, sich Hals über Kopf in diesen Schwarzhaarigen verliebt zu haben, so war sie sich nun doch sehr sicher! Sie mochten zwar Brüder sein, doch Itachi war so ganz anders. So viel freundlicher. Und auch angenehmer. Er gab ihr wirklich das Gefühl da zu sein. Ein ernstzunehmendes Individuum und kein nützliches Beiwerk. Ohne es wirklich zu registrieren begannen ihre Finger vorsichtig den Knoten an seinem Hinterkopf zu lösen. Langsam, Bahn für Bahn, rutschte der Mullstoff über seinen Nasenrücken nach unten auf seine Schultern. Diese Minuten kamen Sakura wie Stunden vor. Mit jeder Bahn mehr, die sich löste, schien ihr Herz nur noch schneller zu schlagen. Sie erinnerte sich noch an einen ähnlichen Moment, nur wenige Tage zuvor, als sie ihn untersucht hatte und dort in die leeren Augenhöhlen blickte. Und nun würden dort die Augen sein, die sie ihm erst vor wenigen Stunden eingesetzt hatte. Es waren nicht seine Augen, gewiss, aber es würden seine werden und sie wusste bereits jetzt, dass sie sich in ihnen verlieren würde! Die letzte Bahn fiel geräuschlos herunter und mit ihr trat eine andächtige Stille ein. Sakura schluckte. Zu atmen wagte sie in diesem Augenblick nicht. Sie wusste ja noch nicht einmal, ob es ihr jemals wieder gelingen würde, zu atmen. Sie wusste ja nicht einmal mehr, wie sie ihr Herz, das soeben aufgehört hatte zu schlagen, wieder in Gang bringen konnte. Ihre grünen Augen sahen ihn direkt an. Hielten jedes Detail fest. Jede Regung. Alles brannte sich in ihr Gedächtnis. Unwiderruflich! Itachi hielt die Augen geschlossen. Deutlich war zu erkennen, dass unter diesen Lidern keine leeren Augenhöhlen mehr lagen. Sie zuckten. Sakura war fasziniert von diesem Anblick. Sein Atem war so ruhig, als würde er sich mental auf den nächsten Schritt vorbereiten wollen. Ihr fiel nun zum ersten Male auf, was für wunderschöne, lange, geschwungene Wimpern ihr Gegenüber hatte. Wie symmetrisch sein ganzes Gesicht wirkte. Wie unwirklich blass seine helle Haut im Licht der Nachmittagssonne, welche ihre Strahlen durch das Fenster sendete, schimmerte. Wie anmutig sich nun der linke Mundwinkel nach oben verzog und seine Lippen begangen, Worte zu formen, die nur ganz allein an sie gerichtet waren. „Irgendwie bin ich jetzt nervös!“, huschte es fast tonlos über eben diese makellosen Lippen. „Warum?“, Sakura hatte Angst. Sollten sich ihre Befürchtungen bewahrheiten und hatte nun auch der Uchiha Sorge, dass ihm nicht das gefallen würde, was er zu sehen bekam? „Ich habe lange Zeit in der Dunkelheit gelebt und nichts anderes gesehen, selbst als ich meine eigenen Augen noch hatte“, lautete seine überraschende Antwort, „Und nun habe ich Sorge, dass ich direkt geblendet werde!“ Sakuras Augen weiteten sich. Sie verstand nicht, was ihr Itachi damit sagen wollte. Hier gab es doch nichts, was ihn blenden könnte. So intensiv schien die Sonne doch gar nicht in dieses Zimmer hinein! Itachi spürte wohl ihre leichte Überforderung und schmunzelte leicht: „Sakura?“ Es dauerte etwas, bis sie verstand, dass er sie fragend angesprochen hatte: „Ja?“ „Dürfte ich dich nochmals küssen?“ Nun war sie sich sicher, dass jedwede Funktionen innerhalb ihres Körpers mit sofortiger Wirkung ihre Arbeit eingestellt hatten! Hatte dieser Mann, der bestimmt nicht nur in ihren Augen der begehrenswerteste Shinobi der gegenwärtigen Welt wie sie sie kannte sein dürfte, sie, eine kleine Kunoichi mit einigen wenigen medizinischen Kenntnissen, einer durch und durch männlichen Durchschlagskraft und einer eindeutig zu hohen Stirn in Kombination mit viel zu wenig Oberweite, gefragt, ob er sie erneut küssen dürfte? „Bist… bist du dir da sicher?“, innerlich schlug sie sich für diese selten dämliche Gegenfrage. „Du würdest merken, wie sicher ich mir bin, wenn ich dich küssen dürfte!“, versuchte er gerade frech zu grinsen? Und anscheinend schien er sie davon sehr schnell überzeugen zu wollen, denn sie spürte, wie seine Hand an ihrem Hals hoch strich, von dort unter ihr Kinn griff, dieses zärtlich umfasste und sie näher an ihn herangezogen wurde. Und da spürte sie es wieder. Ihr Herz konnte noch schlagen! Oh ja! Und wie es schlagen konnte! Es würde ihr jeden Moment aus dem Brustkorb herausspringen! „Darf ich?“, wieso fragte er noch? Es waren doch nur noch wenige Zentimeter! Wieso hielt er sich noch an dieser Frage auf? „Ja!“, seufzte sie und ihr Mund hatte sich von dieser Antwort noch nicht ganz geschlossen, da spürte sie auch schon die Wärme auf ihren Lippen. Weich wie eine Daunenfeder. Zart wie ein Windhauch. Glatt wie ein Lotosblatt. Sie spürte ihre starre Körperhaltung schwinden. Schien zu schmelzen wie ein Gletscher im Lavastrom. Der Druck seiner Lippen wurde langsam erhöht, als wolle er sie nicht zerbrechen. Dabei war sie doch alles andere als zerbrechlich! Von ganz alleine hoben sich ihre Arme, legten sich über sie Schultern Itachis und ließen ihre Hände in seinen Nacken greifen. Im selben Moment spürte sie, wie sich starke Arme um ihre Taille schlossen und sie dichter an ihn heran drückten. Wie ihre Körper sich sehnsüchtig aneinander pressten. Wie er den Sauerstoff durch die Nase einzog und im gleichen Moment seine Zunge um Einlass bat, um ihr leidenschaftlichen Spiel zu intensivieren. Mit der inneren Angst, dass dies die letzte Möglichkeit sein könnte, den Anderen so intensiv spüren zu können bis er seine Augen aufschlug, war sie in dieser Sekunde bereit dem Uchiha alles zu geben, was er verlangte und öffnete erwartungsvoll die Lippen einen kleinen Spalt. Seltsamerweise schmeckte er nach Holunderblüten. Warum ihr gerade dieser Geschmack in den Sinn kam, wusste sie nicht. Zumal es doch recht unmöglich war, waren sie doch beide in den vergangenen Tagen intravenös ernährt worden. Konnte ein Mensch einen solch ausgeprägten Eigengeschmack entwickeln? Und wenn ja… warum musste es Holunderblüte sein? Sie mochte Holunderblüten. Ihren Geruch im Frühjahr und den Tee zu jedem Frühstück. Wollte es ihr Verstand mit dieser Einbildung noch schwerer machen, sich von der Hoffnung, die noch in ihr ruhte, zu verabschieden, dass hier mehr entstehen könnte, sobald er die Augen öffnete? Aber das alles, was gerade geschah, war bereits viel zu weit gegangen, um nicht danach süchtig zu werden! Und würde der Uchiha sie später verabscheuen, so würde sie diesen Augenblick bis in alle Ewigkeit im Gedächtnis behalten können. Ihr entwich ein leises Keuchen als sich ihre Zungen trafen und sich neckisch umspielten. Ein leidenschaftlicher Tanz auf kleinstem Raum. Seine Daumen strichen jeweils über ihre untersten Rippenbögen. Sie spürte, dass er gerne weitergehen würde, doch ihm war wohl bewusst, dass sich dies zu diesem jetzigen Zeitpunkt noch nicht gehörte und auch wenn sie innerlich wusste, das sie jede seiner Berührungen freudig empfangen hätte, hätte sie es aus medizinischer Sicht nicht zulassen können. Schließlich hatte sie keine 24 Stunden zuvor noch sein Herz in den Händen gehalten! Sie spürte, wie sich seine Lippen langsam von ihr entfernten und diesen Kuss lösten. Ein Kuss, der ihr alles und doch gar nichts sagte. Ein Kuss, der Erwartungen entstehen ließ, die mitunter ganz sicherlich nicht erfüllt werden konnten. Sie spürte seinen Atem auf den noch kussfeuchten Lippen. Dennoch hielt sie ihre Augen geschlossen und hoffte, dass er ihr wieder näher kommen würde und dort weitermachte, wo er gerade aufgehört hatte. Doch nichts geschah. Sollte sie es wagen und ihn ansehen? Oder einfach jetzt hier nach mehr verlangen? „Das…“, er hatte das Wort an sie gerichtet! Nun würde er ihr sicherlich mitteilen, dass das Ganze hier ein großes Missverständnis sei! Das wäre auch nur verständlich. Ein Uchiha konnte sich einfach nicht für sie interessieren. Warum auch? „Das…“, wiederholte er und sie überlegte noch, ob es unhöflich war, die Augen nicht zu öffnen, wenn man mit ihr sprach. Das war es ganz sicherlich! Sie musste sich durchringen! Sie war doch kein Feigling! Sie hatte vor wenigen Wochen noch an vorderster Front auf dem Schlachtfeld gestanden und dem Feind in die Augen gestarrt! Wieso sollte sie nun vor den Augen eines Uchihas Angst haben? Nun ja, auf einem Schlachtfeld hätte sicherlich jeder bei klarem Verstand Angst einem Uchiha so direkt in die Augen zu starren… aber sie befanden sich doch hier auf einem Krankenhausbett! „Das sollten wir wiederholen!“ So schnell und so überrascht weit aufgerissen hatte sie ihre eigenen Augen noch nie in ihrem ganzen Leben! Und sie sahen direkt in die tiefschwarzen Onyxe Itachis. Augenblicklich spürte sie das rasche aufsteigen einer tiefen Gesichtsröte. „Deine Augen sind immer noch so intensiv wie ich sie in Erinnerung hatte!“, er lächelte und strich ihr über die Wange. Sie schluckte. Er hatte sie wirklich in Erinnerung behalten? „Itachi…?“, ihr Blick huschte nach unten, sah immer noch beschämt auf das weiße Laken zwischen ihnen. Er versuchte diesem Blick zu folgen, spürte, dass sie eine Frage belastete und ließ die Hand von ihrer Wange wieder in ihren Nacken schweifen. Dort verfestigte sich der Griff. Nicht grob oder dergleichen. Immer noch äußerst behutsam, so als wolle er sie nur in die richtige Richtung lenken und keinesfalls zwingen. Sie folgte dieser Aufforderung und erneut trafen sich ihre Blicke. Sie schluckte, aber erkannte auch, dass Itachi nun auf die Frage, die sie offensichtlich versucht hatte, zu stellen, wartete. „Spielst du auch nicht mit mir?“ Diese Frage hatte sie doch einiges an Mut gekostet. Empfand sie sie doch als recht dreist. Man hätte sie auch als indirekten Vorwurf verstehen können und das der Uchiha wohl gerade genau darüber nachdachte, erkannte sie wiederum an seinem wohl irritiert wirkenden Blick. Das er wieder Augen hatte empfand die Kunoichi gerade als äußerst hilfreich. Viele Emotionen ließen sich oftmals nur über intensiven Augenkontakt erfassen, doch was genau gerade Itachi dachte, schien für sie weiterhin ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. „Glaubst du das denn?“, hinterfragte er sie plötzlich und sie schüttelte hastig den Kopf. „Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass du mit mir spielst. Zumindest hoffe ich das… also ich hoffe es sehr…!“, ihre Stimme klang traurig, obwohl sie gar nicht gewollt hatte, dass sie diesen traurigen Unterton annahm. Er schmunzelte und näherte sich ihrem Gesicht wieder langsam an: „Weißt du, im Spiel habe ich kein Glück… aber dafür in der Liebe!“, und schon lagen seine Lippen wieder auf den ihren und vor überschäumenden Gefühlen entfleuchte ihr ein freudiges Seufzen, ehe sie sich vollends auf ihn einließ. „Da wir ja nun wieder alle vollzählig zu sein scheinen, bis auf Tsunade, die sich entschuldigen ließ und uns nach dieser nun doch gezwungenermaßen etwas längeren Unterbrechung weiterhin ihre Vertretung Shizune zur Verfügung gestellt hat, möchte ich nun denn doch fortfahren mit…“ „Lassen wir diese sinnlosen Einführungen, Daimyo! Wir haben schon genug Zeit verloren wegen den neuen Freizeitaktivitäten des Bengels!“, brummte es vom anderen Tischende des Saals und der Landesfürst von Hi-no-Kuni blickte doch überrumpelt von so viel Dreistigkeit in eben jene Richtung. „Ach, Ay! Du warst wohl noch nie frisch verliebt!“, flötete eine der Gesamtsituation vollkommen unpassend gutgelaunte Mei zur Rechten des Raikage und erntete wiederum von diesem einen Blick, der Gefelsbrocken augenblicklich zum bröckeln bringen konnte. Das Ganze schien hier doch noch recht amüsant zu werden. Mir passte es zwar gerade überhaupt nicht, mein Gesicht wieder hinter dieser stickigen Maske zu verbergen, aber es war nun einmal Vorschrift. Neji rechts direkt neben mir drückte seine Schulter durch. Ein dezentes Knacken war zu hören. Er hatte bisher, wie Naruto auch, schon von Anfang an an dieser Konferenz teilgenommen und war wohl nie aus seiner stehenden Position herausgekommen. Naruto saß rechts vor mir auf einem dieser Lehnensessel und schien den Flüchen des Raikage gar kein Gehör zu schenken. Stattdessen kritzelte er lustlos auf dem obersten Blatt des von Shikamaru zuvor dort abgelegten Berichtes. Dieser strafte meinen Blonden mit eisigen Blicken von seinem Platz zu Narutos Linken. Es war wirklich interessant, Shikamarus Mienenspiel zu beobachten. Ich fragte mich, wie lange es noch dauern würde, bis er Naruto zu mehr Aufmerksamkeit zusammenstauchte. Uns gegenüber an dieser länglichen Holztafel befand sich der Kazekage Gaara in der Begleitung seiner Schwester. Sie schienen beide auch nicht wirklich an den Worten Ay’s interessiert zu sein. Zu meinem Leidwesen war Gaara in meinen Augen viel zu sehr damit beschäftigt, Naruto mit seinen Blicken aufzufressen. Kakashi, mich weniger überraschend vertieft in ein Buch und Shizune, welche hochkonzentriert den potenziellen Hauptgang zum Abendessen geistesabwesend kraulte sowie Inoichi und Shikaku befanden sich neben Shikamaru. Diesen Gegenüber saßen die Beiden, deren volle Aufmerksamkeit ich seit dem Betreten des Raumes hatte, Koharu Utatane und Homura Mitokado. Die beiden Ältesten, die für mich unter den Begriff Älteste auch wirklich fielen. Artefakte einer vergangenen Ära, die uns nur Probleme bereitet hatte und endlich, egal auf welche Art und Weise… mir fielen da ganz spontan einige gute ein, verschwinden sollten. Amüsant war, dass ihre Blicke auf mich genauso eisig gerichtet waren wie der meine auf sie. Nur da wusste ich, dass mir diese Maske doch zum Vorteil gereichte. Denn meine Blicke konnten sie nur erahnen. Sie wussten nicht, mit welcher glühenden Inbrunst ich gerade tödliche Blitze in ihre falschen Herzen schoss. Zu Gaaras Rechten saß die immer noch mit dem Raikage diskutierende Mizukage, welche heute nur in Begleitung ihres mir schon bekannten Beraters Ao war. Wo der Kleinere war, wusste ich nicht. Vielleicht wechselten sie sich auch mit der Anwesenheit hier ab. Erstaunlich oder verwunderlich wäre dies bei dieser schon seit mehreren Stunden andauernden Konferenz, bei der wohl bisher nicht wirklich Ergebnisse zu Tage getreten waren, nicht. Es folgte der Raikage mit nebensitzenden Berater Darui. Der Weißhaarige schien komplett weggetreten. Desinteressiert kaute er auf einem Grashalm und ich erkannte bei jeder ausholenden Geste des Raikage das besorgte Aufblitzen in den Augen des Weißhaarigen auf die Tischplatte gerichtet. Zwischen dem Raikage und zu Narutos Linken schlief der Tsuchikage. Für mich tat der alte Mann genau das Richtige. Seine Enkelin, die ihn wohl zu begleiten schien hingegen lauschte als Einzige in dieser doch recht zusammengewürfelten Charakterrunde den Monologen Ay’s. Daimyo am Kopfende gegenüber von Ay versuchte sich nun schon zum mehrfach wiederholten Male, sich die fehlende Aufmerksamkeit mit Räuspern zu verschaffen. Doch sich gegen Ay Gehör zu verschaffen benötigte wohl die Stimmbänder eines Berglöwen und ich würde sicherlich nicht irgendetwas dieser Art hier unternehmen, um unnötig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Diese ganze Kage – Konferenz entwickelte sich gerade zu einer Farce. Über Narutos Schultern hinweg warf ich einen Blick auf den mittlerweile doch reichlich malträtierten Bericht Shikamarus über die erste Hälfte dieser Veranstaltung, als… „Ich fang dann noch einmal dort an, wo wir stehen geblieben waren!“, Shikamaru entriss Naruto eben diesen Bericht und trug in einer solch lauten und vor allen Dingen betonten Stimme das Niedergeschriebene vor, das selbst beim Raikage Ruhe einzukehren schien. „Der neue potenzielle Gegner heißt Kaguya und ist wohl einer Art Göttin gleichzustellen. Sie war die Mutter Rikudos, von dem wir wissen, dass dessen Söhne sich nun in reinkarnierter Form in unserem Hokage Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha befinden!“, er holte tief Luft und ging auf den nächsten Absatz ein, „Sunagakure wurde von den ehemaligen Akatsuki angegriffen, deren Verfolgung von Kakashi Hatake, Sai, eines vertrauten Mittelsmann“, diese Umschreibung Obitos fand ich dann doch etwas seltsam… war das wirklich nötig?, „sowie Team Gaara aufgenommen worden war! Die Akatsuki begegneten auf ihrer Flucht Naruto und Sasuke, welche sich auf Mission befanden..." „Worüber wir nicht unterrichtet wurden!“, fauchte Koharu und erntete von mir ein lautes, abfälliges: „Tzz!“, doch ließ sich Shika in seinem Vortrag gar nicht weiter stören. „…und identifizierten sie als Sasori no Akasuna, Hidan, Deidara und Kakuzu. Im dortigen Kampf wurde eine, ich zitiere nun unseren Hokage ‚scheiß rote, glühende Dingenskugel…fragt Sasuke wie das Teil heißt…hab‘s vergessen, echt jetzt!‘ verwendet, welche in der Lage war, binnen weniger Sekunden das komplette Chakra des Kyuubis aus Naruto zu entziehen. Zur Regeneration reisten diese Beiden dann weiter nach Shimagame, während es zu einer weiteren Konfrontation mit Team Kakashi und Team Gaara mit den Akatsuki kam. Dort vermittelte uns unser Mittelsmann…“, warum auch einfach beschreiben, wenn es kompliziert geht, tzz, „… die Zusammenarbeit mit Sasori no Akasuna und Deidara. Hidan konnte mit einer von Kakashi Hatake dann doch noch benannten Ketsudama flüchten, während Kakuzu im Kampf fiel. Im Laufe dieser Kampfhandlungen gab es mit Kankuro Sabakuno einen Schwerverletzten und mit Sai einen Leichtverletzten. Die Opferzahlen aus den Kampfhandlungen aus Sunagakure standen im vorherigen Bericht…kommen wir nun zu den Ergebnissen des ersten Teils unserer Besprechung…“, Shikamaru seufzte laut auf. Sicherlich kam nun der Teil, der dann hier nicht mehr ganz so harmonisch besprochen worden war und diese seltsame Grundstimmung verursacht hatte, die ich zu anfangs beim Betreten gespürt hatte. Ich konnte mir diese nämlich nicht durch Narutos Verspätung von nicht einmal 20 Minuten erklären! Doch ehe Shikamaru ansetzen konnte, wurde die Saaltüre aufgerissen und hastig trat eine doch reichlich erschöpft aussehende Tsunade ein: „Entschuldigt die Verspätung! Ich wollte meinen Patienten noch nicht so lange…“ „Tsunade!“, Ay sprang rasant auf und holte mit dem linken Arm aus und zielte auf den Tisch… „Ay-sama!“, erwachte nun doch dieser weißhaarige Berater aus seiner Starre, verlor vor Schreck seinen Grashalm aus dem Mundwinkel und stierte die nun in der Luft knapp über der Tischplatte verharrende Faust fast schon beängstigt an. Doch der Angesprochene ignorierte diesen Ausruf einfach, löste sich vom Tisch und war mit nur wenigen Schritten vor Tsunade getreten: „Wie konnte dir nur eine solche Fehlentscheidung unterlaufen?“ Tsunade, die noch dabei war, jedem anderen im Saal durch ein kurzes Zunicken einen Gruß zu senden, atmete tief ein. Sie schien wohl eine Art inneres Mantra herunter zu beten um nicht bereits schon jetzt ihre Fassung zu verlieren. Anscheinend verband sie mit Ay eine besondere Art des Umgangs, der auf tiefgründigen Respekt beruhte, welchen Ay mit seinen stürmischen Auftritt merklich gefährdete. „Was genau war denn meine Fehlentscheidung?“, ihre Augen funkelten giftig ihr neues Gegenüber an. „Da gibt es eine Menge!“, begann dieser mit stetig lauter werdender Stimme aufzuzählen und sich in seiner Rage immer weiter hinein zu steigern, „Das du den Kleinen bereits jetzt deinen Posten überlassen hast versuche ich noch zu akzeptieren, aber was sollte das mit diesem Leibwächterverschnitt namens Uchiha?“ Irgendwie spürte ich nun die Blicke aller im Raum auf mich gerichtet, ehe sie sich alle wieder auf die anstehende Diskussion konzentrierten. Fast alle. Die Blicke der beiden Alten blieben meines Erachtens doch einen Tick zu lang an meiner Maske hängen. Sie sollten ruhig so weiter machen! Ich würde mich auch nicht ewig zurückhalten können und dann einfach meinem Gefühl nachgehen! „Das war ganz alleine Narutos Entscheidung und ich unterstütze ihn in allen Entscheidungen!“, sprach die Godaime recht kühl und schritt an Ay vorbei und direkt auf uns zu. Der Raikage schien immer noch nicht ganz befriedigt und stampfte hinter ihr her. Dies ignorierend nahm sich Tsunade einen Stuhl und setzte sich genau zwischen Onoki und Naruto, also direkt vor mich. Diese Tatsache hätte mich an und für sich auch überhaupt nicht weiter gestört, wenn sie da nur nicht dieses extrem laute Anhängsel in Übergröße im Schlepptau gehabt hätte, der nun zu meinem Bedauern direkt neben mir stand und trotz der direkten Nähe nicht einsah, die Lautstärke ein wenig einzudämmen. Ich wäre sicherlich bis zum Ende dieser Sitzung auf meinem linken Ohr taub, wenn ich nicht entweder die Position ändern oder dieser Koloss ein wenig sozialer werden würde. Doch ich machte mir nichts vor. Ersteres ging es aufgrund meiner Verpflichtung nicht und ich würde auch ohne Verpflichtung nicht von der Seite meines Blonden weichen und die zweite Möglichkeit war einfach… nun ja… an Wunder hatte ich selbst in meiner Kindheit noch nicht so wirklich dran geglaubt. Naruto fixierte nun die ihm nebensitzende Tsunade mit einem Lächeln, was sowohl Erleichterung zeigte, vermutlich aufgrund ihrer Anwesenheit und Neugierde. Diese sicherlich, da er gespannt war, so wie alle anderen auch, wie die Blondine mit diesem unmöglichen Temperamentbolzen hier umging. Irgendwie schienen doch einige Erwartungen dies bezüglich auf Tsunade zu ruhen, doch sie nahm das Ganze optisch sehr gelassen hin. „Das habe ich bereits getan, Tsunade“, brummte nun der Hüne neben mir, „aber er scheint von minderwertigen Gefühlen geleitet worden zu sein!“ „Seit wann ist die Liebe ein minderwertiges Gefühl?“, überraschend schnell war Tsunade auf ihrem Stuhl zu ihm herumgefahren und verschränkte die Arme vor ihrer bebenden Brust. Oh ha! Jetzt wurde es interessant, auch wenn es mich störte, dass es sich hier eindeutig um mich handelte. „Liebe? Wollen wir nun Kaguya mit Liebe schlagen!“, grummelte Onoki gähnend und noch im Halbschlaf und rieb sich die Augen. Wirklich bemerkenswert wie der hatte bei diesem Radau hier schlafen können! „NEIN!“, fauchten Tsunade und Ay unisono den Kleineren an. „Kein Respekt vorm Alter!“, hörte ich Shikamaru leise seufzen. Kakashi klappte nun doch sein Buch zu. Anscheinend hatte auch er nun erkannt, dass das hier interessanter werden könnte als jede hocherotische Szene seines Schmuddelheftchens. Tsunade trommelte unterdessen mit den Fingern auf ihren Oberarmen: „Ist Liebe denn nicht der Grund, warum wir hier sitzen? Wollen wir nicht dafür Sorge tragen, dass dieses Gefühl erhalten bleibt? Das wird es nämlich sicherlich nicht, wenn wir Kaguya freie Bahn bereiten! Und nun möchte ich Pläne zur Bekämpfung der neuen Gefahr hören und nicht deine persönlichen Probleme mit dem Ein oder anderen, die du hier mit Anwesenden hast, ausdiskutieren!“ „Wir hätten schon längst Pläne, wenn sich nicht durch die lauten Vergnügungen deines Nachfolgers alles nach hinten verschoben hätte!“ Und wieder lastete der stechende Blick der Ältesten auf mir. Irgendwo doch wirklich lästig! Ay hingegen warf mir nur ein verächtliches Schnauben entgegen, ehe er sich abwandte und zurück auf seinen angestammten Platz stampfte. „Ay! Du befindest dich hier in Konohagakure, dem Ninjadorf von Hi-no-Kuni. Wir sind ein sehr offenes Reich“, wirklich?, „und tolerieren jede Art der Beziehung“, Tsunade konnte lügen ohne rot zu werden… erstaunlich! Naruto schien genau das gleiche zu denken, denn sein Mund stand beängstigend weit offen. „Wir tolerieren sie, weil sie niemanden schaden. Da du nun unser Gast bist, hast du dies zu akzeptieren!“ „Ich habe nichts gegen Schwuchteln!“, fauchte er und schlug auf den Tisch. Dieser knarzte. Darui sprang entsetzt auf. Als sich jedoch nichts weiter tat, setzte er sich wieder mit einem erleichterten Gesichtsausdruck. Für einen Berater ein wirkliches seltsames Verhalten. Ebenso das von Tsunade und Naruto. Nach dieser letzten Aussage zuckten deren Augenbrauen absolut synchron! „Ich habe etwas gegen den Uchiha! Und das der hier auch noch im Doppelpack existiert! Und das dieser verräterische Abschaum auch noch Chefarztbehandlung erhält! Seit wann päppeln wir den Feind noch auf? Den hättet ihr so wie er war, liegen lassen sollen! Den braucht niemand! Höchstens der Henker!“ So. Das reicht. Ich riss mir die Maske vom Gesicht. Schließlich sollte er sehen können, wer ihn tötet. Ein erschrocken gezischtes Einatmen von vorne rechts. Ich drehte mich in diese Richtung: „Jetzt tut nicht so, als hättet ihr nicht gewusst, das ich anwesend bin!“, giftete ich in die Richtung der Alten und wandte mich blitzartig an den Raikage, „Und ihr überlegt euch, was ihr sagt!“ „Ach!“, mit deutlich angehobener Brust erhob er sich wieder und machte einen Schritt auf mich zu, „Und was wäre wenn nicht? Willst du dann noch meinen zweiten Arm?“ „Nicht nur den!“, ich hörte und spürte meine Fingerknöchel knacken. Mein Körper sehnte sich danach, mein Kusanagi zu ergreifen und es ihm in die Brust zu jagen mit anschließender flüssiger Bewegung nach hinten, wo dann die Köpfe dieser Ältesten rollen würden. Mein Mangekyo hatte sich schon lange aktiviert und stierte den näher kommenden Riesen provokant an. „Nun haben es ja hier alle vernommen! Der Uchiha droht mir! Wollt ihr euch immer noch hinter ihn stellen? Das gleicht einem Verrat an der Allianz und kommt einer Kriegserklärung gleich!“ „Das denke ich nicht!“, dieser Einwurf kam überraschend, „Ihr habt von ersten Augenblick an dieses Verhalten provoziert!“ Gaara hatte sich ebenfalls erhoben und stützte sich auf der Tischplatte ab. „Und ich habe von Anfang an gesagt, dass mich die Anwesenheit von einem Uchiha mehr oder weniger nicht stört!“, säuselte Mei Terumi und begutachtete desinteressiert den roten Lack ihrer Nägel. „Sasuke!“, seine Stimme war leise, sanft und warm wie eine Sommerbrise und eine Hand schloss sich um meine zum Kampf bereite Faust. Mein Blick huschte zu ihrem Besitzer. Strahlend blaue, zuversichtliche Saphire blickten zu mir hoch und sein Gesicht schenkte mir ein mildes Lächeln. Irgendwie nahm mir dieser Anblick jeden Wind aus den Segeln und ich spürte augenblicklich, wie sich meine gesamte Körperhaltung entspannte: „Tut mir leid, Naruto! Ich hätte nicht darauf reagieren dürfen!“ Ein Hüsteln am Tischende lenkte alle Blicke von uns wieder weg auf Daimyo. Narutos Daumen strich zärtlich über meinen Handrücken, signalisierte mir dadurch, dass ihm der Ausbruch des Raikage auch nicht gefallen hatte, aber wir weitaus schlimmere Probleme hatten, als den persönlichen Groll der zwischen mir und Ay herrschte. „Könnten wir uns dann wieder mit der anstehenden Kriegsproblematik befassen?“, die Stimme des Landesfürsten klang so direkt nach dem lauten Ausbruch seines Vorredners extrem piepsend und irgendwie fiel es mir schwer, ihm zu folgen. Naruto hielt weiter meine Hand und dies wurde zum Einen von Tsunade mit einem sanften Lächeln registriert, aber auch zum Anderen von den hasserfüllten Blicken der beiden Ältesten. Ich versuchte dies komplett auszublenden. Dies war ihre Art der Provokation. Sie wollten, dass ich Fehler machte, damit sie etwas gegen mich in der Hand hatten, damit meiner Rehabilitation unter keinen Umständen zugesprochen werden konnte von Seiten der Dorfbewohner. Gaara uns gegenüber setzte sich wieder. Ich nickte ihm zu. Es sollte ihm meinen Dank mitteilen, dass ich registriert hatte, dass er Naruto und mich verteidigt und unterstützt und mich das auch ehrlich gesagt ein wenig überrascht hatte. Ich hätte wirklich nicht gedacht, das er uns so offen gegenüber stand. Nicht wenn es danach ginge, wenn man nur das gedeutet hatte, was seine Augen sprachen. Aber Gaara hatte von jeher ebenso kühle Augen wie wir Mitglieder des Uchiha-Clans. Ich sollte dem Kazekage also daher vielleicht nicht mehr so voreingenommen gegenüber treten. Gaara beantwortete mein Nicken ebenfalls mit einem Nicken und keiner weiteren Regung im Gesicht. Ich spürte, dass er sich ein Gespräch mit mir wünschte und ich würde dem nicht im Wege stehen. „Also, was können wir gegen eine…. Ähm…. Göttin ausrichten?“ „In erster Linie aufrüsten!“, der Tsuchikage schien also doch noch unter den Lebenden zu weilen. „Dem schließe ich mich an!“, und Mei schien ihre Maniküre beendet zu haben. „Aufrüsten! Aufrüsten! Das ist doch keine Lösung!“, brummte der Raikage und warf seine mit schweren Stiefeln bekleideten Stiefel auf die Tischplatte. Ein seltsames Benehmen für den Führer eines der mächtigsten Dörfer! „Wir brauchen Strategien und Pläne! Wozu haben wir denn hier sonst die beiden Nara’s am Tisch sitzen?“ „In erster Linie bin ich als Berater des Hokage hier“, entgegnete Shikamaru dem Raikage sofort. Nun wurde mir bewusst, dass sich Naruto bisher so gut wie gar nicht geäußert hatte. Stillschweigend hatte er sich größtenteils alles nur angehört, doch durch das leichte Zucken seiner Hand die meine hielt, wusste ich, dass er sich nun an diesem Gespräch beteiligen würde. „Ogama-sen’nin ließ mir eine Prophezeiung zukommen!“, seine Stimme war ruhig und gefasst und niemand wagte es, eine Frage zu stellen, „Im Großen und Ganzen besagte sie, dass wir durch die Vereinigung Sasukes und mir eine neue Macht erschaffen, die Kaguya besiegen könnte!“ Ein lautes Auflachen unterbrach die darauf folgende Stille. Alle drehten sich zu Kakashi herum und als dieser merkte, dass niemand in sein Lachen einstimmte, unterbrach er sich sofort selbst und hob beschwichtigend eine Hand: „‘Tschuldigung! Passte gerade nur so gut zum vorherigen Thema!“ Innerlich stöhnte ich auf. Wie konnte so einer nur mein ehemaliger Sensei sein? „Wenn man danach gehen würde, dann hätten wir ja diese Macht bereits, oder nicht?“, flüsterte Mei, dennoch für alle hörbar, an Ao, der irritiert eine Braue hob. Doch Naruto ging gar nicht näher darauf ein sondern fuhr fort: „Sasuke wird auf Myoubokuzan eine Weile trainieren und auch ich werde meine Rikudo- sowie Senjutsu-Fertigkeiten ausbauen. In der Zwischenzeit sollten wir Nachricht erhalten von Sasori wegen dieser Ketsudama-Sache!“ „Heißt das im Klartext, wir bauen unsere Strategie im Endeffekt auf die Hilfe von Verrätern auf? Mir ist klar, dass ich nun schon wieder dieses Thema anschneide, aber können wir dem Uchiha und diesem Akatsuki vertrauen? Das wage ich doch stark zu bezweifeln!“, Ay lehnte sich noch weiter in seinem Sessel zurück. „Ich werde von meiner Seite her mein Bestes geben, um den Hokage und Konohagakure zu schützen. Wenn es der Wunsch des Hokage ist, dass ich meine Fertigkeiten verbessere um sie in einem Krieg gegen Kaguya einzusetzen um die gesamte Allianz zu schützen, dann werde ich das tun!“, entfuhr es mir emotionslos. „Ich denke auch, dass uns Sasuke nicht enttäuschen wird. Und uns steht auch die Hilfe von Itachi Uchiha zu sobald er genesen ist!“, ergänzte Tsunade. „Ha!“, Ay schwang sich in seinem Stuhl nach vorne und seine Füße krachten polternd auf den Boden, so dass er wieder aufrecht saß, „Ich finde es dennoch sehr riskant, sich nur darauf allein zu verlassen. Prophezeiung hin oder her! Kaguya ist nicht zu unterschätzen! Sie ist ein bösartiger Dämon mit göttlichen Fähigkeiten! Sie wird sich nicht von zwei kleinen Jungs aufhalten lassen, die mit ein wenig Senjutsu um sich schmeißen! Auch wenn die Beiden nun Jinchuriki sind und Naruto gar derjenige ist, der den Juubi erwecken könnte… wir wissen doch alle, wie der Juubi und Kaguya zueinander stehen! Sie wird Naruto fertig machen um den Juubi unter ihre Kontrolle zu bekommen so wie es schon Madara getan hat!“ „Das werde ich zu verhindern wissen!“, Narutos Stimme klang zwar immer noch gefasst, doch ich spürte den erhöhten Druck auf meine Hand. Ay lachte erneut laut auf: „Junge! Du bist einfach noch zu grün hinter den Ohren! Wir sind dir alle zu Dank verpflichtet für deine Taten gegen Madara, wirklich, aber mutest du dir und deinem… Spielgefährten nicht etwas zu viel zu? Sie wird euch zerfetzen und alles und jeden vernichten wenn uns nicht wirklich schnell etwas Effektiveres einfällt! Könntest du damit leben, deine Leute in Gefahr zu bringen, nur weil du dich maßlos überschätzt hast?“ Plötzlich löste sich Narutos Hand aus meiner. Er sprang auf und nun war er es, der mit einem lauten Knall beide flachen Hände auf der Tischplatte abstützte: „Ich werde dieses Dorf und meine Freunde schützen! Ich werde die Menschen, die mir nahe stehen nicht im Stich lassen! Ich werde kämpfen, mit allem was ich habe und darüber hinaus und ich weiß, dass meine Freunde mir zur Seite stehen werden! Ich weiß, dass Sasuke mich unterstützen wird! Ich werde es nicht zulassen, dass auch nur einer meiner Freunde, meiner Kameraden oder auch sonst irgendwer, der wie ich an den Frieden in dieser Welt glaubt, leiden muss oder gar getötet wird! Das schwöre ich, so wahr ich Uzumaki Naruto heiße! Das ist mein Weg des Ninja und scheiße verdammt... den gebe ich nicht auf! Und wenn ich dafür diesen Arsch der Götterbraut aufreißen muss, dann soll es so sein, echt jetzt! Und das hat verdammt noch mal nichts mit falscher Selbsteinschätzung zu tun!“ Stille. Alle Augenpaare ruhten auf meinem Freund. Ich musste lächeln. Genau das war mein Naruto! Er hatte sich noch nie überschätzt. Wusste immer wo seine Grenzen waren und wo er sich noch zu verbessern hatte. Und seine Schwächen kannte er genau. Er würde an diesen Schwächen so lange arbeiten, bis es keine mehr gab. Und das würde ich ebenfalls tun. Das würde jeder tun, der sich nur einmal von Narutos Eifer hatte anstecken lassen und um ehrlich zu sein gab es auch gar keine Möglichkeit, sich Naruto zu entziehen. Es war keine Frage, sondern bereits eine Feststellung in den Augen aller Anwesenden zu sehen. Selbst in denen der beiden Ältesten. Würden wir gegen Kaguya verlieren? Nein! Denn wir hatten Naruto! Und Naruto hatte mich. Ich würde nicht zulassen, dass ihm auch nur eines seiner widerspenstigen Haare gekrümmt würde! „Mann, ey, mir tut alles weh!“, er streckte seine Arme in den frühen Abendhimmel und ein deutliches Knacken war zu vernehmen, „Und müde bin ich auch!“ Ich betrachtete meinen Blonden von der Seite. Er hatte wirklich sehr tiefe Augenränder. Verwunderlich war es nicht. Erneut war die Konferenz unterbrochen worden, damit man sich die Beine einmal vertreten konnte, etwas frische Luft schnappte oder sich auf die Suche nach einer Mahlzeit machte. Schließlich wussten wir alle nicht, wie lange uns die dritte Runde an den Raum fesseln würde. Naruto hatte Shikamaru und mich gebeten, ihn dabei zu begleiten, ein wenig spazieren zu gehen. Und so entfernten wir uns vom Hokagegebäude und liefen die Hauptstraße entlang. Eine Weile sprach niemand von uns. Für Naruto ungewöhnlich, doch schob ich es darauf, dass er seit bald 40 Stunden nicht mehr geschlafen hatte. Und selbst ich, der in den Genuss einiger weniger Stunden Schlaf gekommen war, fühlte mich geschlaucht von den vergangenen Stunden im Versammlungssaal. „Ich denke nicht, dass wir noch allzu lange brauchen werden. Ich werde mit meinem Vater einige Strategien ausarbeiten und dies auch den Beratern der anderen Kage vorlegen“, Shikamaru blickte stur geradeaus die Straße herunter. „Mal was anderes“, begann er plötzlich, aber wagte es noch immer nicht, uns direkt anzusehen. Ich wusste schon vorab, worauf er anspielen wollte. „Das zwischen euch… ist das was Ernstes?“ Naruto, der die Arme hinter seinem Kopf verschränkt hatte und der Sonne bislang beim Verschwinden hinter den Horizont zugesehen hatte, schielte kurz zu ihm herüber: „Klar! Hab ich jemals etwas getan, was nicht mein ernst war?“ Doch er beantwortete Narutos Gegenfrage gar nicht und wandte sich direkt an mich: „Und bei dir? Ist es dir ernst oder nutzt du nur die Möglichkeit aus, dass er nun der Hokage ist?“ Naruto schien kurz in seinem Lauf zu stocken, setzte dann aber nach diesem kleinen Holpern wieder einen Schritt vor den anderen. Ich zog mir meine Maske vom Gesicht. Es waren nicht mehr so viele Menschen auf der Straße unterwegs und mittlerweile glaubte ich, dass sich die Bewohner sicherlich damit abfinden würden, mich zu sehen. Ich hatte schließlich im Krieg für sie gekämpft und meine ANBU-Uniform sollte doch schon Beweis genug sein, dass von mir sicherlich keine Gefahr mehr für Konoha ausging. „Unterstellst du mir gerade, dass ich mich hochschlafen würde, Shika?“, fragte ich und versuchte mich an einem schiefen Lächeln. „Oi, Alter! Du hast bereits die höchste Position, die es unter dem Hokage in Konoha gibt! Ist dir eigentlich bewusst, dass du oberster Befehlshaber der ANBU – Einheiten bist?“ Eigentlich war mir das noch nicht so klar gewesen. Bisher hatte ich mich nur als die gestrafte Leibwache des Blonden gesehen. Und da dies wirklich ein 24-Stunden-Job war, fragte ich mich, wo da noch Zeit bliebe, mich um die ANBU zu kümmern. Ich zuckte mit den Schultern. „War mir klar!“, seufzte Shikamaru, „Daher ist Neji ja auch deine zweite Hand. Und er hat den Laden bisher gut im Griff! Dennoch solltest du dich mal von unserem Baka losreißen und dich dort mal umschauen!“ „Das Baka hab ich gehört, Shika!“, grummelte es eingeschnappt von der Seite. Na, dann sollte ich nun einmal etwas sagen, was die Stimmung wieder etwas anheben würde: „Und um auf deine Frage zurück zu kommen“, ich merkte, das auch Naruto neugierig schauend den Blick wieder anhob, „Es ist mein voller Ernst! Ein Uchiha verschenkt sein Herz nicht an den Nächstbesten, sondern nur an einen allein auf ewig!“ Ich hoffte, der Berater würde sich mit dieser Antwort zufrieden geben, denn genauer wollte ich diesem nun nicht die Problematik des Uchiha-Sharingan-Fluch erläutern. Mit meiner Antwort sehr zufrieden schien hingegen mein Freund. Eine leichte Gänsehaut legte sich über mich, als er meinen Unterarm entlang strich und nach meiner Hand griff, um dort unsere Finger miteinander zu verschränken. Shikamaru lächelte seltsam schief: „Ich bin der Letzte, der gegen eure neue Art der Beziehung zueinander was zu sagen hätte. Im Gegenteil, ist weniger anstrengend als eure früheren Prügeleien!“ „Und meinen Segen habt ihr auch!“, wir fuhren alle drei herum. Ich hatte mich richtig erschreckt, ließ es mir aber nicht anmerken. Doch die türkisen Augen des zu uns heran getretenen Rothaarigen lagen derweil sowieso nur auf Naruto. „Bist du glücklich, Naruto?“, fragte Gaara und schien auch nicht wirklich Notiz davon zu nehmen, dass neben mir auch noch Shikamaru anwesend war. Narutos Grinsen wurde unsagbar breit. Niemand hätte ihm nun etwas anderes abgekauft, als das, was er nun sagte: „Sicher, Gaara! Aber so was von!“ Und dann sah ich es zum ersten Mal. Zumindest konnte ich mich wirklich nicht erinnern, es jemals gesehen zu haben! Gaara lächelte. Ich weiß, dass diese Mimik auch bei mir eine Rarität war, aber bei Gaara war ich mir sicher, dass er sie nicht beherrschte aufgrund eines Gendefekts oder so. Aber gerade in diesem Moment… irgendwie seltsam unheimlich. Und dann wandte sich dieses lächelnde Gesicht auch noch mir zu! „Nur das zählte für mich, Uchiha!“ Wie hatte er das nun gemeint? „Ich habe in all den Jahren gesehen, wie sehr Naruto unter eurer Trennung gelitten hat und das ich ihm nicht helfen konnte, sein Band zu dir zu stärken oder zu schützen. Er hat mir mehr als einmal, und das nicht nur körperlich, das Leben gerettet und daher ist mir Narutos Wohlergehen sehr wichtig!“, sein Lächeln schwand genauso schnell wie es gekommen war, „Und wenn du ihn erneut enttäuschst oder verletzt, töte ich dich! Verstanden!“ Okay. Kakashi sah sich wohl als Narutos Vaterersatz. Daher hatte ich sein Verhalten irgendwo verstanden. Aber als was sah sich Gaara? Als der große Bruder? Ich nickte verstehend in der Hoffnung, er würde endlich etwas anderes als mich mit seinen Blicken anstarren und zu meiner Erleichterung tat er das auch. „Darf ich euch zum Essen einladen?“, fragte er stattdessen in die Runde. Ich konnte mir zwar eine weitaus angenehmere Begleitung als den kühlen Rothaarigen und den meist mürrischen Berater vorstellen, aber leider musste ich mich diesbezüglich nach Naruto richten und ich brauchte auch gar nicht näher hinzusehen, da sein heftiges Kopfnicken bis in seine Fingerspitzen zu spüren war. „Ichiraku! Ramen!“ Irgendwie war mir das auch schon klar gewesen! Und mit großen Schritten änderte er die Richtung und steuerte sein langjähriges Stammlokal an. „Eines muss ich aber noch loswerden!“, grinste Shikamaru und Narutos Schritte verlangsamten sich. „Hm? Ja? Was denn?“ „Nicht mehr im Büro! Weil ich darf da nun wieder alles sortieren!“ Narutos Gesichtsfarbe war eindeutig und ich spürte auch, dass sich meine verräterisch verfärbte. „Und dann zu deinem Auftritt eben…“, er räusperte sich und ich fragte mich, was da nun kommen würde, „Wenn du jedes Mal nach dem Sex mit Sasuke so Dampf ab lässt wirst du meinen Job hier nicht gerade leichter machen!“, doch anstatt, wie normalerweise gewöhnt, laut aufzuseufzen, klopfte der Berater Naruto freundschaftlich auf die Schulter, „Aber ehrlich, das war ein wirklich beeindruckender Auftritt. Hätte ich dir nicht zugetraut! Der hatte richtig Schlagkraft und wenn es danach geht, dann lass dir bitte vor dem Kampf mit Kaguya das Hirn von Sasuke rausvögeln!“, und dann brach Shikamaru in schallendes Gelächter aus, so dass sich jeder Passant auf dem Weg zu Ichiraku zu uns herum drehte. Und auch, wenn es mir irgendwie etwas unangenehm war, so offen darüber zu sprechen, so gefiel mir doch die Vorstellung, die mir Shika dadurch in den Kopf gesetzt hatte, außerordentlich gut! Kapitel 29: Epilog: ZUSAMMENBRUCH --------------------------------- EPILOG ZUSAMMENBRUCH Vier Wochen waren nun seit der Konferenz der Kage vergangen. Bis tief in die Nacht hatten wir noch zusammen gesessen und überlegt, wie wir unsere Verteidigung ausbauen konnten und wie wir Gegenmaßnahmen möglichst schnell im Notfall gezielt umsetzen würden. Nachdem alle am darauffolgenden Tag ausgeschlafen hatten waren die Kage in ihre jeweiligen Dörfer zurückgekehrt. Vieles musste vorbereitet werden, denn wir wussten ja nicht, wann uns der nächste Angriff bevor stand. Jeder von uns hatte Einheiten in den eigenen Ländern mit der Suche nach dem möglichen Aufenthaltsort Kaguyas entsendet, doch die Ergebnisse dieser Suche blieben ernüchternd. Wir kamen nicht weiter. Und dieses Warten auf den Moment, in dem etwas geschieht, zerrte nicht nur an meinen Nerven. Ich war nie ein geduldiger Mensch. Ich wusste gerne, was auf mich zukam und nun war ich zu diesem Nichtstun verdammt. Obwohl sich meine Arbeit bis knapp unter die Zimmerdecke stapelte und mich Shikamaru schon mehrfach ermahnt hatte, mich auch mit den kleineren Aufträgen und deren Verteilung an die Genin-Teams zu befassen, so war ich doch gedanklich stets beim Bevorstehenden. Aber Shika hatte Recht. Es gab mittlerweile auch genug interne Probleme im Dorf, die mir einiges Kopfzerbrechen bereiteten. Zumal es mich auch selbst betraf. Shikamaru saß über einen Ordner gebeugt und studierte einige Fakten zu einem größeren Auftrag, der uns erreicht hatte. Seufzend kratzte er sich über den Mundschutz. Diesen musste er tragen, denn seltsamerweise gehörte auch ich wohl zu den Infizierten und das obwohl ich den Kyuubi in mir trug. Denn seit mehr als einer Woche herrschte in Konohagakure eine Epidemie, die fast meine komplette Streitmacht in die Knie zwang. Tsunade und Sakura hatten in der Klinik alle Hände voll zu tun. Täglich wurde die Zahl der Infizierten größer. Es war ein extrem ansteckendes Magen-Darm-Virus mit einer doch recht kurzen Inka… Inku… ach, verdammt… man war halt ziemlich schnell damit beschäftigt, die nächste sanitäre Einrichtung aufzusuchen. Selbst gedanklich drückte ich mich nun schon gewählter aus. Tsunade hatte mir nach mehreren Kopfnüssen schließlich zu verstehen gegeben, dass ein Hokage nicht ‚Ich kotz mir die Seele aus dem Leib‘ sagen sollte. Nervös trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Fensterbrett und beobachtete den ausgesprochen leeren Vorplatz vor meiner Residenz. Kein Wunder. Die Bewohner Konohas konnten sich nicht auf der Straße aufhalten. Es gab einfach zu wenig öffentliche Toiletten! „Naruto! Könntest du das bitte lassen?“, grummelte Shikamaru und bedachte mich mit einem genervten Seitenblick. „Was denn?“, war meine Gegenfrage, die ich gar nicht hätte stellen brauchen, da ich schon erkennen konnte, wie er meine Finger gedanklich von der Hand abtrennte. „Oh!“, ich kratzte mich am Hinterkopf mit eben dieser Hand, „Es ist nur, weil Tsunade sich verspätet!“ „Sie hat genug zu tun! Nach den heutigen Krankmeldungen zu gehen bleiben uns nur noch 12 Genin, 19 Chounin, 14 Jonin und nur noch 9 ANBU!“ „Oh! Das ist schlecht!“, und das war es wirklich. Bei einem feindlichen Angriff würde Konoha überrollt werden! Zumal ich, der Hokage, bei weitem noch nicht genesen war. Immer wieder, wenn es mir etwas besser zu gehen schien, schien ich mich wieder erneut anzustecken. Tsunade meinte, das gerade Personen mit besonders viel Kontakt mit anderen Menschen gefährdet seien. Dummerweise hatte ich somit den gefährdetsten Job! „Vielleicht solltest du doch Sasuke zurück beordern!“, seufzte mein Berater. „Nein! Er ist noch nicht so weit!“, lautete meine direkte Antwort. Sasuke war bereits am zweiten Tag nach der Konferenz von Fukasaku abgeholt worden. Seitdem befand er sich im Senjutsu-Training auf Myoubokuzan und ich musste mir eingestehen, dass er mir wahnsinnig fehlte. Von unseren derzeitigen Problemen hier vor Ort wusste er nichts. Ich wollte, dass er sich voll und ganz auf sein Training konzentrierte. Auch ich trainierte so gut es eben möglich war. Bis zum ersten Ausbruch meiner Infektion hatte ich täglich Stunden auf unserem alten Trainingsplatz 3 trainiert. Oft halfen mir Kakashi-sensei oder Yamato-sensei. Ich war gerade dabei, eine neue Technik zu entwickeln, als ich zum ersten Male mit Schweißausbrüchen zusammenbrach. Ich hatte Kurama direkt gefragt, wie es möglich sein konnte. Schließlich war ich in meinem ganzen Leben wirklich noch nie richtig krank gewesen. Und selbst wenn, dann hatte ich durch das Chakra des Fuchsgeistes solch starke Abwehrkräfte, dass sich ein Virus nie lange in mir wohlfühlen konnte. Doch nun kämpfte ich bereits eine Woche damit und Kurama fand auch keine Erklärung. Selten hatte ich mich jemals in meinem Leben so müde und schlapp gefühlt. Auch das Essen wollte mir nicht wirklich schmecken. Um Ichiraku machte ich einen großen Bogen. Allein der Duft ließ mich wieder die Galle im Mund schmecken. Damit ich nicht auch noch Shikamaru ansteckte hielt er sich in meiner Gegenwart ausschließlich mit Mundschutz auf. Dies war generell als Pflicht eingeführt worden und daher sah es doch stellenweise im Dorf so aus, als hätte Kakashi einen Modetrend gesetzt. Mein Sensei gehörte zu den wenigen Jonin, die bisher verschont geblieben waren und trainierte derzeit die Teams der krankgeschriebenen Gruppenleiter. Es klopfte und ich drehte mich herum. Ohne eine Antwort abzuwarten öffnete sich die Tür und ein ANBU wurde sichtbar, der sich knapp verbeugte und näher an mich heran trat. „Trägst du Mundschutz unter deiner Maske?“, fragte Shikamaru ohne von seinen Akten aufzusehen. Der Angesprochene nickte und entfernte sich die ANBU-Maske vom Gesicht, so dass ich in die tiefschwarzen Augen des vor mir Stehenden blicken konnte. „Nii-san!“, ich lächelte und auch bei ihm konnte ich unter dem weißen Stoff des Mundschutzes eine kleine Regung erkennen. „Naruto! Wie geht es dir heute?“ Itachi war immer um mich besorgt. Seit Sasuke nicht hier war, kam mir diese Sorge sogar noch größer vor. Vermutlich hatte Sasuke ihn darum gebeten ein Auge auf mich zu haben und nun, wo ich krank war, schien er weniger davon begeistert, dass ich mich strikt weigerte, seinen kleinen Bruder darüber in Kenntnis zu setzen. Aber was hätte Sasuke auch schon groß machen können, wenn er hier wäre? Sich auch anstecken? Dann würden uns definitiv die Toilettenschüsseln im Uchiha-Viertel ausgehen, da sich derzeit Karin, Suigetsu sowie Obito bereits darum stritten. „Es geht aufwärts, Itachi!“, ich rang mir ein breites Grinsen ab und irgendwie fiel mir das wirklich schwerer als jemals zuvor. Mir ging es gerade in diesem Moment wirklich nicht gut. Diese mittlerweile altbekannte Übelkeit kroch unaufhaltsam meine Speiseröhre hoch. Es musste doch nun mal langsam Schluss damit sein, echt jetzt! In mir war doch gar nichts mehr drin, was noch raus könnte! Und wieso fanden O-baa-chan und ihre Medicnin nicht endlich ein wirksames Heilmittel? Ich würde mich auch sehr gerne als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen, solange mir dadurch nur eine Portion Ramen ermöglicht worden wäre… oh…ich dürfte nicht an Essen denken, denn das brachte mich zum Aufstoßen. Itachi hob eine Braue: „Irgendwie sagt dein Mund was anderes als deine körperlichen Reaktionen! Du solltest vielleicht doch Sas…“ „NEIN!“, unterbrach ich ihn barsch, „Sasuke bleibt da wo er ist!“, und dabei schrie gerade mein Herz was ganz anderes. Der blöde Teme sollte sich gefälligst ein bisschen beeilen! Ein leises Puff war zu hören und auf dem samtbezogenen Kissen direkt auf meinem Schreibtisch erschien Kosuke. Die kleine, rote Kröte mit den schwarz umrandeten gelben Augen konnte auf dem roten Kissen leicht übersehen werden. Er gehörte zu den Kröten, die das gegenteilige Kuchiose einsetzen konnten, was so viel heißt, dass er sich stets in meine Nähe teleportieren konnte. Neben dem Siegelraum in uns selbst war dies die einzige Möglichkeit für mich, um mit Sasuke wenigstens in Kontakt zu bleiben. „Oi, Ko-chan!“, er zuckte mit dem Wulst über seinem Auge. Ich wusste, dass er es ganz und gar nicht mochte, dass ich seinen Namen verniedlichte, da er dies ausschließlich auf seine Körpergröße zu beziehen schien. „Wie läuft das Training?“, ich grinste breit. Auch jetzt musste ich aufpassen. Kosuke käme vielleicht auf die Idee, Sasuke mitzuteilen, dass mit mir etwas nicht stimmte. „Gut gut!“, murmelte er und ich merkte, wie er etwas verwundert auf den Mundschutz von Itachi starrte. „He he… wir testen gerade die Wirksamkeit von Masken!“, diese Lüge war so schon offensichtlich genug. Ich hätte sie echt nicht mit meinem nervösen Rumgezappel bekräftigen müssen! Doch die kleine Kröte sagte nichts, sondern öffnete nur ihr Maul und zog eine kleine Schriftrolle hervor: „Post von Sasuke-san. Bin nur deswegen hier!“ „Oi!“, verwundert über mein wohl plötzlich hell auf erleuchtetes Gesicht zuckte Ko-chan etwas zurück. Aber war es nicht klar, dass ich mich über alles, was ich nach fast vier Wochen der Trennung von Sasuke erhielt, mehr als nur freute? Vergessen war die Übelkeit, der Brechreiz und das auf der anderen Seite des Fensters, an welchem ich bis gerade eben noch gestanden hatte, ein ganzes Dorf zusammenbrach… ich hatte Post von Sasuke! Kam ja schließlich nicht oft vor, dass der blöde Teme mir schrieb. Um ehrlich zu sein, war es das erste Mal. Mit einem für alle Anwesenden wohl beängstigendem Grinsen im Gesicht entriss ich der kleinen Kröte förmlich die Rolle und entfernte hastig den Versiegelungswachs, auf dem eindeutig das Clansymbol der Uchiha eingepresst war. Hastig entrollte ich sie. Viel stand nicht darauf, doch das, was darauf stand, riss mich aus meinen fast schon deprimierenden Gedanken… Du fehlst mir, Usuratonkachi Oh, glaub mir, Teme, und du mir erst! „Sasuke scheint ja wirklich zu wissen, was du brauchst!“, Itachi klang amüsiert und ich sah von der Schriftrolle in meinen Händen auf, „Deine Augen leuchten förmlich!“ Ich wurde rot. Natürlich hatte Itachi irgendwo Recht. Ich hätte hier am Liebsten herumgekreischt wie ein kleines Mädchen, aber irgendwo wäre das doch unpassend gewesen, echt jetzt! „Bei dir doch auch, sobald Sakura-chan in der Nähe ist!“, feixte ich und hüpfte näher an ihn heran, um auch ganz sicher zu gehen, dass man nun auch auf seinen Wangen einen roten Schimmer ausmachen konnte. Tja, selbst der große Itachi, neuer oberster Kommandant der ANBU, konnte leicht beschämt wirken wenn man ihn doch direkt auf sein Liebesleben ansprach. Ko-chan verschwand währenddessen mit einem weiteren Puff und ohne ein Wort des Abschieds. Er war nun mal etwas wortkarg, aber das störte mich nicht, solange er mir in Zukunft vielleicht noch mehr solcher netten kleinen Botschaften brachte. „Jetzt mal ernsthaft, Naruto, und weich nicht mehr aus!“, Shikamaru sah nun auch auf, „Du schaust scheiße aus! Wann hast du denn das letzte Mal etwas gegessen?“ Urgh! „Rede bitte nicht davon, Shika, echt jetzt!“ „Klar, rede ich davon! Oder denkst du, Sasuke ist blind wenn er wieder da ist und trifft nur noch Haut und Knochen an?“ „Ich ess ja… ich ess ja!“, ich hätte nie gedacht, dass mich der Gedanke daran vor Ekel erschaudern ließ. Ich wollte einfach nicht mehr mit Schweißausbrüchen über der nächsten Kloschüssel hängen! „Irgendwie bezweifel ich das, so wie du bereits aussiehst! Shika hat Recht. Sasuke wird dir niemals abkaufen, dass nicht Nichts gewesen ist in der Zwischenzeit! Du kommst jetzt mit mir mit! Wir gehen essen!“ Würg. „Können wir nicht auf Tsunade-obaa-chan warten? Sie wollte irgendwas vorbeibringen, was mich vom Kotzen abhält, he he!“, ein flehender Blick richtete sich auf meinen stellvertretenden Leibwächter. Wieso musste Neji auch krank sein? Der würde mich nie zum Essen zwingen! „Ich habe dir schon mal gesagt, dass du dich gewählter ausdrücken sollst, wenn du den Mantel an hast!“, Oh Jashin sei Dank! Schenke mir bitte ein Heilmittel! „O-baa-chan!“, stürmte ich mit ausgebreiteten Armen an Itachi vorbei auf die üppig ausgestattete Blondine zu und holte mir direkt einen deftigen Schlag auf den Hinterkopf ab. „Nenn mich nicht so!“, ihre Faust war immer noch bedrohlich erhoben, doch ihr Blick milderte sich sekündlich bei meinem Anblick, „Und so eingefallen wie deine Wangen bereits sind, würde ich sogar eher als deine O-nee-chan durchgehen!“ Der laute Auflachen Shikamarus wurde durch einen fliegenden Schuh abrupt unterbrochen, der ihn hart an der Schläfe traf. Wo kam der so plötzlich her? Aber da nun Tsunade auf der linken Seite Barfuß weiter in den Raum schritt fand selbst ich zügig eine Erklärung. Sie hob ihren nun am Boden liegenden Schuh auf ohne weiter auf den nun jammernden Shikamaru, der seine neue Beule rieb, zu achten und setzte sich auf die Ecke der Tischplatte. Genau auf meine Lieblingsstelle. Die mit den richtig tiefen Kratzern. „Starrst du mir in den Schritt?“, geschockt riss ich mein Gesicht hoch und starrte ihr direkt in die Augen, „Oder doch auf deine Erinnerungsstücke an Sasuke?“ Verdammt! Woher wusste die Alte denn das nun schon wieder? Sie lachte hell auf und machte dann eine wegwischende Handbewegung in der Luft: „Alle, die nicht nervtötend und blond sind raus hier!“ „Das trifft ja wohl auf beide zu!“, flüsterte Shikamaru gut verständlich und sah zu, dass er schnell Land gewann, denn der eben noch aufgehobene und nun in Tsunades Hand befindliche Schuh knallte laut an den Türrahmen, durch den mein Berater soeben verschwunden war. „Ich warte draußen, Naruto!“, auch Itachi verließ den Raum, nur weniger hektisch, „Ich bestehe auf unser gemeinsames Mittagessen!“, und dann schloss er auch schon die Tür hinter sich. Tsunade hob eine ihrer feinen blonden Brauen und musterte mich: „Datest du nun beide Uchihas?“ Seufzend setzte ich mich wieder auf das Fensterbrett. Irgendwie war dieser Ort in den letzten vier Wochen mein unbewusster Stammplatz in meinem eigenen Büro geworden. Sasuke hatte hier immer angelehnt gestanden. „Quatsch!“, ich winkte müde ab, „Er übertreibt nur mit seiner Sorge!“ „Wir sind alle sehr besorgt um dich, Naruto!“, sie stellte sich genau vor mich mit den Händen in den Hüpften gestützt, „Denn du repräsentierst ihren Glauben an den Frieden!“ „Hm, ja… ich weiß!“, und obwohl sie mir so nahe stand drehte ich mein Gesicht von ihr weg und blickte nach draußen. Fixierte einen Punkt am Horizont. Irgendwo da draußen war er. Schon traurig, dass ich nicht mit Bestimmtheit sagen konnte, wo sich der Krötenberg überhaupt befand. Ich wusste nur, dass er sehr weit weg war. „Naruto! Ich habe eben die Werte deiner letzten Blutprobe aus dem Labor bekommen!“, sprach sie leise, doch ich wandte meinen Blick nicht von dieser Aussicht. Was Sasuke wohl gerade machte? Ob er auch mit dem Öl in Berührung gekommen war? Wie er wohl reagiert hatte als er krötenähnliche Gesichtszüge bekommen hatte. Ich musste kichern. Der schöne Sasuke Uchiha mit den Pusteln einer Kröte. „Wir haben dein Blut auf den Virus untersucht und er konnte nicht gefunden werden!“ Ich denke bei dieser Konzentrationsübung war er wesentlich besser als ich. Oh je! Wie lange ich da gebraucht hab, echt jetzt! „Das heißt, du bist nicht mehr infiziert!“ Auch hätte ich gerne das Gesicht von Sasuke gesehen, wenn er eins mit dem Stock von Fukasaku übergebraten bekommt! He he! BUMM! Etwas wirklich Hartes traf mich mitten auf den Kopf und ich rutschte vom Fensterbrett! „Au! O-baa-chan! Warum schlägst du mich?“, mit unterdrückten Tränen in den Augen rieb ich mir den Kopf. Verdammt! Wieso schlug die Alte auch immer noch so fest bei mir zu? „Weil du mir nicht zu hörst, du dämlicher Bengel!“ „Hab ich wohl!“, und rappelte mich wieder vom Boden auf, „Aber sag mal, warum trägst du keinen Mundschutz?“ BUMM! „Verdammte Scheiße! Tsunade! Hör auf mich zu schlagen!“, erneut lag ich am Boden und rieb mir die zweite Beule direkt neben der Ersten. War die nun komplett übergeschnappt? „Hättest du mir zugehört, dann wüsstest du, dass ich in deiner Gegenwart keinen Mundschutz brauche!“ „Echt jetzt?“, meine Augen wurden groß und starrten sie förmlich aus meiner derzeitigen Position an. Von unten wirkten ihre riesigen Brüste wahrlich beängstigend. Man konnte gar nicht richtig ihr Gesicht sehen! „Ja, echt jetzt, du dummer Bengel! Du bist gesund!“ „Aber warum ist mir dann immer noch so schlecht?“, erneut zog ich mich am Fensterbrett haltend auf meine Beine. „Das ist die Frage und deswegen bin ich ja auch hier! Denn die Krankheit, die du hast, scheint dir auch ziemlich an die Chakrareserven zu gehen. Zumindest siehst du so aus!“ Ja, okay… mein Gesicht hatte schon einmal gesünder ausgesehen. Eingefallene Wangen, dunkle Augenränder, matte Augen… Shika hatte mit seiner netten Umschreibung gar nicht mal so unrecht… alles in Allem sah ich wirklich scheiße aus! „Daher werde ich dir wieder etwas Blut abnehmen und es auf andere Bakterien oder Viren untersuchen lassen!“ „Oi! Schon wieder ne Nadel?“, Lust hatte ich ehrlich gesagt nicht. Tsunade stach immer so brutal zu! Shizune nahm viel zärtlicher Blut ab! Aber die war ja auch krank! „Wenn du das Blut nicht über eine Nadel abgenommen haben möchtest…“, sie erhob grinsend eine Faust, „… ich kenne auch noch andere Methoden!“ „Nee nee… schon gut…O-baa-chan…Nadel hört sich doch echt klasse an, he he… echt jetzt!“, und dennoch trat ich einen ganzen Meter weiter von ihr weg. „Nun denn, dann setz dich bitte auf den Stuhl, mach deinen Arm frei und lege diesen auf den Tisch ab!“, sie wandte sich von mir ab und stellte ihren kleinen Koffer auf den Tisch und begann in aller Seelenruhe, darin herum zu suchen. Anscheinend war Shizune auch für Ordnung in ihren Taschen zuständig gewesen. Doch irgendetwas irritierte mich gerade. Irgendein Kribbeln tauchte in mir auf und dies war bei Weitem kein angenehmes! Ein unheimlicher Druck lag plötzlich in der Luft und schnürte mir den Atem ab. Merkte Tsunade denn nichts? Sie wühlte immer noch in der Tasche. Ich keuchte. Wieso war die Luft nur so schwer? Und dieser Druck! Ich griff mir an die Brust, krallte mich in die Joninweste, die ich heute unter meinem Mantel trug. Verdammt, was war das? Es war kein wirklicher Schmerz… es war so etwas… ja… wie Taubheit. Dann ein Brennen. Irgendetwas würde jetzt geschehen! Etwas schlimmes. Meinen Blick zog es wieder aus dem Fenster. Auf den Horizont. Nein. Näher. Auf den Schutzwall, der unser Dorf umgab. Und da packte es mich. Ließ mich aufspringen. Herumwirbeln. „TSUNADE! RUNTER!“ Ich packte noch im Sprung die blonde Godaime, riss sie in der Luft herum… Da erfolgte auch schon der ohrenbetäubende Knall und die fast zeitgleiche Druckwelle, die die Fensterwand hinter mir zum Zerbersten brachte und die abertausende Scherben in den Raum katapultierten… in einer Geschwindigkeit, dass sie Holz durchschossen wie Papierwände. Keuchend lag ich über dem Körper Tsunades hinter dem schützenden Schreibtisch. Ihre Augen stierten mich überrascht und erschrocken zugleich an. Schreie von draußen drangen durch die zerstörten Fenster zu uns nach drinnen. Panik! Hysterie! Die Bürotüre wurde aufgerissen. Konohamaru, der heute Torwache hatte, stürzte blutüberströmt herein, gefolgt von Itachi. „Wir werden angegriffen!“, schrie mir mein potenzieller Nachfolger entgegen, „Wir werden…“ Doch da war ich schon aus dem Fenster gesprungen und hastete zum Haupttor. Die aufkommende neue Welle der Übelkeit unterdrückend. Über die Verletzten, Weinenden und Schreienden, die meinen Weg kreuzten oder überschnitten, hinwegspringend…. Jegliche Vernunft ausblendend rannte ich auf den riesigen Rauchpilz zu, der über viele Kilometer hinweg sichtbar sein dürfte. Die Anzahl der Verletzten wurde größer je mehr ich mich dem Tor näherte. Sicherlich waren auch die ersten Toten unter ihnen. Ich dürfte nicht mit dem Glück rechnen, dass dieser Angriff keine Opfer gefordert hätte! Kurz vor dem riesigen Krater, der einst einmal unser Haupttor gewesen war, wurde mein Tempo langsamer und schließlich stockte ich. Die Sicht war gleich null. Der aufgewirbelte Sand legte sich wie Nebel über alles und jeden. Wer oder was war in der Lage mit einem einzigen Schlag eine solche Verwüstung zu verursachen? Wer oder was war überhaupt in der Lage, so viele Menschenleben auf einmal auslöschen zu wollen? Mein Herz raste. Vor Wut. Vor Zorn. Vor Aufregung. Aber auch vor Angst. Kleiner? Was ist geschehen?, Kuramas Stimme klang besorgt. „Ich weiß es nicht! Wir werden angegriffen, aber ich kann noch nicht genau bestimmen wer oder was es war!“ Bist du überhaupt in der Lage hier etwas auszurichten? Dein eigenes Chakralevel ist erstaunlich niedrig! „Ich weiß! Ich werde auf deines zurück greifen müssen? Derzeit haben wir nicht die Streitkraft um Konoha verteidigen zu können! Kurama! Ich brauche wirklich deine Hilfe!“, gewiss mochte das verzweifelt klingen, aber bei Jashin! Das war es auch! Die wenigen gesunden und nicht infizierten Jonin und Chounin hatten am Wall patrouilliert! Und hier lagen verdammt viele Opfer herum! Als hätte der Feind genaustens Bescheid gewusst über unsere Misere und den Mangel an einsatzbereiten Shinobi! „Du hast es also wirklich geschafft, mein Junge!“ BA-DUMM Nein, bitte nicht. Bitte nicht! Kleiner, was ist? Dein Vitalwerte driften ab! Ich konnte gerade wirklich nicht auf Kuramas besorgten Ausruf reagieren. Diese Stimme! „Du bist wirklich Hokage geworden! Und das du dich mit dem Kyuubi gut verstehst, habe ich auch schon gehört!“ BA-DUMM! BA-DUMM! Oh… bitte bitte nicht! „Du bist nicht echt! Du bist nicht echt!“ „Sag mal, aber Tsunade geht es doch gut, ja? Die haut doch so schnell nichts um!“ Diese Stimme! Diese Stimme, die alles in mir nach außen zu kehren drohte, die Übelkeit und übermäßige Freude zugleich in mir hervorrief… diese Stimme näherte sich vom Krater her. Es waren insgesamt vier Schatten. Einer von beachtlicher Größe. Die anderen drei waren vielleicht etwa so groß wie ich, oder kleiner. Schwer auszumachen. Vor allem, da mein Augenmerk auf diesem großen Schatten hängenblieb. „Freust du dich denn gar nicht, mich wieder zu sehen? Begrüßt man denn so seinen alten Sensei? Obwohl… ha ha ha… ich kann nicht an deine Manieren appellieren… ich war nicht wirklich ein gutes Vorbild!“ Immer mehr lichtete sich der Staub. Immer mehr wurde von ihm sichtbar. Von ihm, nach dem ich mich so lange gesehnt hatte. Der mir in meiner schlimmsten Zeit zu meiner Familie geworden war und mir dann entrissen wurde. Der an mich geglaubt hatte, vom ersten Tage an, auch wenn er mich als Mädchen wohl wesentlich lieber trainiert hätte. „DU BIST NICHT ECHT!!!!“, schrie ich ihm entgegen, doch er hielt sein Tempo. Zögerte nicht, einen Schritt vor den nächsten zu tun und seine Begleiter, die es ihm gleich taten, wurden ebenfalls nach und nach sichtbar. Bitte bitte nicht! Nicht auch noch sie! „KAGUYA! DU VERDAMMTE SCHLAMPE!“, mein Schrei schallte über den gesamten Krater, war vermutlich noch in Sunagakure zu vernehmen. Warum machte sie das? Warum erweckte sie ihn wieder zum Leben? Denn das es ihr Werk war, war mehr als offensichtlich. Fukasaku hatte mir damals gesagt, dass er bei seinem Tod dafür gesorgt habe, dass seine Leiche nicht so schnell aufzufinden sei, so dass eben niemand mit ihr diese Spielchen spielen konnte, dessen er doch nun so offensichtlich doch zum Opfer gefallen war. Dafür würde Kaguya büßen! Niemand machte einen aus meiner Familie zu seiner Marionette. „Nun, Naruto, leider ist es doch kein so angenehmes Wiedersehen, wie ich es mir gewünscht hätte! Wir stehen dieses Mal auf unterschiedlichen Seiten!“, Jiraija, der nun nur noch wenige Meter von mir entfernt stand, blickte traurig auf mich herab. „Ich werde nicht gegen dich kämpfen, Ero-sen’nin!“ Bist du verrückt, Kleiner? Er wird dich töten! „Ich werde dich töten, Naruto. Also mach es mir bitte nicht zu einfach!“, dieser Satz aus dem Mund meines Paten klang so fremd. „Dann töte mich! Setzt voraus, dass dir das gelingt!“ „Sollen wir das übernehmen, Sensei?“, hörte ich die einzige Frauenstimme des Quartetts vor mir sagen. Jiraija erhob seine Hand: „Nein, Konan. Haltet euch bitte daraus. Das gilt auch für euch beide, Yahiko, Nagato.“ In dem Moment wusste ich, ich würde ganz sicherlich sterben. Ich war körperlich wirklich nicht in der Lage einen langen Kampf durchzustehen. Nicht gegen diese vier wirklich starken Shinobi. Und zudem war ich auch gehemmt! Das vor mir war Jiraija! Ich kann doch nicht meinen Sensei töten! Wie gerne hätte ich Sasuke noch einmal gesehen… berührt… geküsst! „Ji… Jiraija!“ Das ich nicht lange alleine hier bleiben würde, hätte ich mir eigentlich denken müssen. Auch wenn nicht alle wieder einsatzbereit waren, so war Konoha angegriffen worden und so wie ich meine Freunde kannte, würde jeder, der sich irgendwie auf seinen Beinen halten konnte, hier her eilen! „Oh! Tsunade! Schön dich zu sehen! Dabei hätte ich nun wirklich gedacht, dass du dich ins Labor verkriechst und nach einem Gegenmittel forschst!“, mein ehemaliger Sensei verschränkte die Arme vor der Brust und grinste breit. Moment! Woher wusste er von unseren dorfinternen Problemen? „Ich habe mir von Anfang an gedacht, dass dieser Virus nicht natürlichen Ursprungs sein kann, aber ich hätte nie gedacht, dass du zu so feigen Mitteln greifen würdest!“, fauchte die Blonde hinter mir, doch Jiraijas auf mich absolut falsches Grinsen änderte sich nicht. Er sah so aus wie Jiraija. Er sprach wie Jiraija… „Tsunade? Zieh dich aus!“ Der Schlag an den Hinterkopf war berechtigt, aber diese Erfahrung war nötig! Durch das Weiten seiner Augen und das verdächtige Zucken seiner Mundwinkel sowie seine nun nach vorne gestreckten Hände, die offensichtlich schon nach Tsunades Brüsten greifen wollten konnte ich feststellen, dass das vor mir…: „Du bist es wirklich, Ero-Sen’nin!“ „Natürlich!“, war seine knappe Antwort, als er enttäuscht feststellen musste, dass sich Tsunade heute nicht mehr ausziehen würde. „Warum? Warum hilfst du ihr, dass zu zerstören, woran du Jahre geglaubt hast?“ Er zuckte nur abfällig mit den Schultern. Das machte mich unbeschreiblich sauer: „Warum hilfst du ihr, dass zu zerstören, WOFÜR DU GESTORBEN BIST, VERDAMMT NOCH MAL?“ Nun seufzte er: „Weil es den perfekten Frieden nicht geben kann, solange die Shinobi existieren, Naruto!“ WAS?! „Und nun? Gibst du mir den Fuchs freiwillig, oder muss ich ihn mir holen?“, die wahre Bedeutung seiner eigenen Aussage schien ihm nichts auszumachen. Er wusste, dass mich das Entfernen des Biju das Leben kosten würde und dennoch hielt er mir die Hand entgegen, als würde er erwarten, dass ich mir auf seine bloße Aufforderung hin das Siegel aus dem Leibe reißen und ihm übergeben würde. Ich wich einen Schritt zurück nach hinten aus: „Vergiss es, alter Mann!“, und um zu unterstreichen, dass ich nicht kampflos mich oder mein Dorf aufgeben würde, wechselte ich augenblicklich in den Rikudo-Modus. Ich weiß nicht, wie lange wir den ohne dein eigenes Chakra aufrechterhalten können. Ich habe die Anderen in Kenntnis gesetzt. Du hast die volle Chakrakontrolle von uns allen! „Danke, Kurama! Danke an euch alle!“, in Gedanken ging ich alle Namen meiner Freunde durch, die derzeit konzentriert auf Shimagame waren und all ihr Chakra auf mich richteten. Ich konzentrierte mich noch auf die Bündelung des Chakras, ein Vorgang, der nur wenige Sekunden andauert im Normalfall, da spürte ich den Windhauch, der an mir von hinten her vorbeizog. Ich kannte dieses Chakra… NEIN! „SHANNARO!“, Sakuras Faust zischte nur um Millimeter an Jiraijas Kopf vorbei und die geballte Schlagkraft ihres Chakras erschütterte allein durch die Druckwelle den gesamten Raum über dem Krater. „Ich nehme an, deine Schülerin?“, fragte der Weißhaarige die über diesen Angriff ebenso wie ich überraschte Tsunade hinter mir, während er bereits fest in Sakuras Haare griff, sie daran hochzog und sie in hohen Bogen, als wäre sie ein Papierball, in Richtung Krater warf. „SAKURA-CHAN!“ Ein schwarzer Blitz schien sie noch in der Luft zu ergreifen und ihre Gestalt verschwand, nur um fast im selben Augenblick einige hundert Meter weiter in den Armen eines ANBUs wieder zu erscheinen! „Nii-san!“, Jashin sei Dank sind Uchihas wirklich von Natur aus sehr schnell! Jiraija hob erstaunt eine Braue: „Hier ist er also abgeblieben? War die Info nicht, dass er blind sein soll?“, er wandte sich wohl an Konan. Diese zuckte nur anteilnahmslos mit den Schultern: „Kann sein!“ „Schaut mir ziemlich nach Sharingan aus!“, entgegnete hingegen Nagato und bei genauerem Hinsehen erkannte ich in seinen Augen das Rin’negan. Verdammte Scheiße! Das erklärte den Krater! Aber das erklärte auch, dass wir wirkliche Probleme kriegen würden! „Freunde!“, ich sprach bewusst laut, so dass ich sicher gehen konnte, dass mich auch Kakashi und Kiba, die ebenfalls hinzugekommen waren, sich aber noch bedeckt hielten, verstehen konnten, „Verschwindet! Evakuiert umgehend Konoha!“ „Aber Naruto!“ „VERDAMMT, TSUNADE! TUT WAS ICH SAGE!“ Wieso erkannte sie nicht, dass es derzeit aussichtslos war, auch noch mit mir zu diskutieren. Wir waren einfach zu wenige und ich war eindeutig gehandicapt. Dieses Dorf war voll mit wehrlosen Bürgern und kranken Shinobis! „Diesmal wird es niemanden geben, der alle wieder Erwecken kann, Tsunade!“, fügte ich leiser hinzu und sie nickte. „Was… was hast du vor?“ „Sie aufhalten! Und da kann ich keine Rücksicht auf euch nehmen!“, ich leitete noch mehr Chakra in meine Glieder, der Schein meiner Flammen wurde intensiver. „Ich bin wirklich beeindruckt! Wie lange kannst du diesen Zustand halten?“, Jiraija hatte sicherlich meine Anweisungen an die Godaime vernommen, doch schien er ihnen keine weitere Beachtung zukommen lassen zu wollen. „Ewig!“, log ich, aber so perfekt, dass ich es mir in diesem Moment selbst abkaufte. „Dann wird’s interessant!“, hörte ich plötzlich Yahikos Stimme, dann spürte ich erneut einen Windhauch und hörte plötzlich hinter mir ein Röcheln… WAS? Ich fuhr herum. Tsunade baumelte etwa einen Meter mit ihren zappelnden Füßen in der Luft, versuchte krampfhaft die fest um ihren Hals geschlossenen und zudrückenden Hände zu lösen. SCHEIßE! Doch in der Sekunde, wo ich dies dachte… In der Sekunde, wo ich zu ihr eilen wollte… Bereute ich, dass ich meine Aufmerksamkeit in die falsche Richtung geschickt hatte. Bereute ich, dass ich nicht, wie sonst eigentlich auch, einen Kage Bushin zur Absicherung erschaffen hatte… War ich etwa noch so gehemmt, weil es Jiraija war? War ich deswegen so zurückhaltend mit Worten und Taten? Die Faust traf mich hart und unvorbereitet. Knapp unter meinem Brustbein. Direkt in den wohl derzeit wohl empfindlichsten Teil meines Körpers. Mein Magen. Mein Modus erlosch noch im Flug. Hart knallte ich viele Meter weiter in die Trümmer einer Hauswand, glitt an ihr herunter und musste mich augenblicklich übergeben, als ich auf dem Boden aufkam. Tsunade röchelte immer noch unter Yahikos Würgen. Jiraija hatte mit einem seltsamen Grinsen noch immer die Faust erhoben, die mich zuvor getroffen hatte: „Doch nicht ewig!“, und im Hintergrund hörte ich Sakura panisch unsere Namen schreien. Mein Verstand versuchte sich immer wieder loszulösen und mich in tiefe Schwärze zu ziehen, doch das dürfte ich nicht zulassen. Wenn ich jetzt bewusstlos werden würde… Ich musste Tsunade retten! Ein Grollen und fauchen schien uns alle zusammenzucken zu lassen. Blitze erhellten den sich plötzlich wirklich rasch zuziehenden dunklen, verhangenen und mit schwarzen Wolken versehenen Himmel. Na toll. Ausgerechnet jetzt musste es auch noch gewittern. Sorry, Kleiner! Aber ich konnte nicht mehr länger mit zusehen! Oh Mann! Was meinte denn Kurama nun wieder. Nur wenige Meter links neben dem Krater schlug ein gewaltiger Blitz ein. Keine Sekunde darauf erfolgte ein zweiter Blitzeinschlag rechts vom Krater. Als sich meine geblendeten und gereizten Augen wieder erholt hatten, erkannte ich die riesigen Gestalten zweier Verbündeter, mit denen ich in dieser Kombination sicher nicht gerechnet hatte! „Gamabunta! Aoda!“, seit wann agierten die Kröten mit den Schlangen zusammen und seit wann erschienen sie durch Blitze auf dem Schlachtfeld? Und wie kam mein vertrauter Geist hier überhaupt hin wenn ich ihn doch gar nicht beschworen hatte? Und ein dritter Blitzeinschlag, unmittelbar direkt vor mir, sollte mir all diese Fragen beantworten. Ein schwarzer Mantel mit sich daran hochzüngelnden blauen Flammen, schwarzes, nach hinten abstehendes Haar, blasse Haut… Dann schwanden meine Sinne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)