Alice Madness Returns von Stheno (Cover) ================================================================================ Kapitel 1: Domäne des Hutmachers: Hounsditch Home ------------------------------------------------- „Vergiss es Alice… Vergiss es“ Langsam konnte sie es nicht mehr hören. Immer wieder dasselbe Gefasel über Vergessen und Vergangenheit… Natürlich wollte sie ihre Vergangenheit nicht jederzeit vor Augen haben, doch man konnte einfach nichts vergessen was nicht einleuchtend war. Für Alice war es unfassbar… nicht zu greifen… einfach unlogisch… Da hatten auch die Jahre in Rutledge nicht geholfen. All die Jahre unaufhörliche Therapie die Alice über sich ergehen hat lassen, waren für die Katz gewesen… Wahrscheinlich wäre es für gewisse Parteien besser gewesen sie wäre weiterhin in einem schweigenden tranceähnlichen Zustand des Komas geblieben, der nur durch einige Schreie oder Gestammel begleitet worden wäre. Sie war sich unsicher was sie davon halten sollte… war sich ihrer eigenen Gedanken nicht sicher. Ihnen nicht mehr Herr. Ohne ein weiteres Wort schloss sie die Tür hinter sich as der sie grade getreten und Charlie so eben verschwunden war. Kurz strich sie sich die Haare nach hinten ehe sie den dunklen Flur weiter ging auf denen sich ein paar der Waisenkinder unterhielten. Auch über sie…. Dr. Bumbys Liebling nannte man sie und betitelte sie als verrückt, fast wie ein Hutmacher nur nicht ganz so freundlich. Ein sonderlicher Trost war das nicht gewesen. Vor allem wenn gleich jemand meinte sie sei zu gut fürs Irrenhaus. Als sie aus dem Gebäude trat, wurde sie nicht mal mehr von einer Ratte betrachtet die in dem Abfluss der Straße verschwand. Kurz blickte sie zu den zwei Kindern neben sich, die sie abwehrend betrachteten. “Muss die nicht arbeiten??“ murmelte das eine knapp bevor das andere auch schon etwas lauter hinzufügte: „Ist sich wohl zu fein für muss… Muss ja auch scheinbar keine Plakette tragen!“ Deutlich hatte die Schwarzhaarige diese Worte vernommen und auch wenn sie ihnen keinerlei Beachtung schenkte, so sah sie in dem Moment doch auf ihre Brust und dann zu den Kindern, von denen jedes eine Plakette mit einer Nummer darauf trug. Sie hatte ein solches nie bekommen, auch wenn sie es sicherlich direkt gänzlich abgelehnt hätte, zweifelsohne. Nicht weiter die Kinder betrachtend, ging das Mädchen weiter die schlecht gepflasterte Straße entlang bis sie in eine kleine Seitengasse einbog und in einen Bezirk kam, der zu allem Überfluss auch tagsüber ziemlich gut besucht war. Ihre Blicke fielen auf die dürren Gestalten die sich an den Häuserwänden zur Schau stellten und von so manch einem Verzweifelten oder gar notgeilen Passanten angeredet wurden. Ihre Kleidungen waren zerrissen und rochen sowohl nach den Vorgängern im Kleid als auch denen der Frau die darin steckte. Farblich nicht abgestimmt, sondern nur Zweckgemäß. Waschen oder gar neue kaufen kam in diesen schweren Zeiten nicht zur Debatte. Alice trug wie sonst auch ihren schwarz-weiß gestreiften Pullover, einen schwarzen Rock, sowie gestreifte Strümpfe und eine weiße, inzwischen durch Ruß und Dreck verdreckte Schürze, die sie am Rücken mit einer knappen Schleife zusammen hielt. Nicht lange hatten diese leichten Frauen ihre Aufmerksamkeit, denn ihr Blick fiel auf etwas Helles vor sich. Die weiße Katze die sie direkt ansah, kam ihr bekannt vor. Sie sah aus wie eines von Dinah’s Jungen. Ein kurzes Mauzen und das weiße Fellbündel lief auf schon weg. “Miez miez miez… hab keine Angst“ flüsterte die Schwarzhaarige und nachdem sich die Katze in Bewegung gesetzt hatte, folgte sie dieser. Etwas anderes hätte sie eh nicht zu tun gehabt. Auch wenn sie hoffte, dass die Gewohnheit weißen Tieren an dunklen Orten zu folgen kein Laster werden würde. Doch das würde sich noch heraus stellen… Kurz hatte sie die Katze in der Staubschicht, die vom Boden aufwühlte aus den Augen verloren und sah sich nun fragend um… wo sie nur hin war. Die Luft wurde dünn und bevor sie etwas sagen konnte spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und drehte sich erschrocken um und blickte in das Gesicht der alten Pris. Die dicke Knollennase war einfach unverkennbar und ebenso den Buckel den sie auf ihrem Rücken trug. Die grauen teilweise zerfetzten Sachen die sie trug machten auch nicht sonderlich den besten Eindruck, doch auch darauf wollte sie nicht weiter eingehen. Pris war ein Fall für sich… Sie war damals Nachtschwester in der Anstalt gewesen und hatte ihr einen Platz bei Bumby verschafft. Sie hatte ihr zu danken und das meist mit einigen Pfund für Vogelfutter, die sie sich eigentlich nicht hätte erlauben können. Naja Schweigen konnte man sich schon immer erkaufen vor allem das von Pris, wie sie es selber immer sagte. Sie hatte es ihr selber angeboten, dass sie Alice bei der Polizei verpfeifen würde, wenn sie ihrem Spendenaufruf nicht folge leisten würde. Und das sie sich von ihr wieder auf das Dach eines alten Hauses verführen ließ, sah Alice sich erneut um. Immer wieder tat sie dies, versuchte ihre Umgebung richtig wahrzunehmen. Auf dem Dach standen mehrere Vogelkäfige mit Tauben. Sie konnte mit ihnen fühlen, wenn sie so sah wie sie in diesen Käfigen saßen. Ein kurzer Blick zum Horizont, sofern das durch den Rauch bedeckten Himmel Londons eben möglich war und man erkannte dass die Sonne schon langsam unter ging. Sie wollte nun eigentlich auch wieder gehen, immerhin musste sie nicht schon wieder einige Pfund da lassen und so ging Alice langsam auf Pris zu die am Rande des Daches stand und irgendetwas vor sich hin brabbelte. “Ich habe… unglaublichen… Durst! Ich muss dringend meine Kehle befeuchten“ stammelte sie und Alice traute ihren Augen nicht. Traten da wirklich grade Flügel aus dem Buckel der Alten… Erst einer… dann der Zweite und als Pris sich umdrehte war statt der üblichen Knollennase das hässliche Gesicht eines Jabberwockys der auf sie zu stolzierte und nach ihr greifen wollte. Doch bevor er sie erreichte, zerbrach unter den Füßen des Mädchens der Boden und sie fiel… und fiel… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)