One Shot Sammlung von Hupfdohle ([ZXN]) ================================================================================ Kapitel 6: How To Save A Life ----------------------------- Grelles Licht stahl sich in ihre blinzelnden Augen, ein ständig monotones Geräusch drang dumpf an ihr Ohr. Piep...Piep...Piep... Wo war sie? Nur verschwommen nahm sie ihre Umgebung wahr, konnte kaum die Augen offen halten, atmete schwer. Piep...Piep...Piep... Sie versuchte sich zu erinnern, was war passiert? Ihr Kopf schmerzte, pochte unerträglich. Piep...Piep...Piep... Sie wollte etwas sagen, rufen, schreien... doch ihre Stimme blieb weg. Ihr Hals war trocken, allein das Schlucken fiel ihr schwer. Piep...Piep...Piep... Sie vernahm nur verzerrt Geräusche, Stimmen welche sie nicht zuordnen konnte. Und dann spürte sie eine Wärme. Eine ausstrahlende Wärme, die von ihrer Wange ausging. Piep...Piep...Piep... Sie versuchte noch einmal ihre Lider zu öffnen, blickte in ein paar schwarze Augen. "Nami.... du bist wach..." "Hmmpf..." Mehr bekam sie einfach nicht über ihre Lippen. Je mehr sie darüber nachdachte, wo sie sich befand und warum, desto mehr schmerzte ihr ganzer Körper, verkrampfte sich regelrecht. Sie schwand wieder in einen unruhigen Schlaf... Schweißgebadet wachte sie auf, schreckte hoch und saß senkrecht im Bett. Nur ein Alptraum. Noch immer schien ihr Kopf zu zerplatzen. Aber sie konnte wieder etwas sehen. Etliche Geräte standen um sie herum, waren an ihr angeschlossen. Sie lag in einem Bett. Es war nur ein Alptraum. Ihr Atem ging immer schneller, wurde stockender, sie musste husten. In diesem Moment betraten zwei junge Männer das Zimmer, sie kannte die beiden, doch ihr Kopf war leer, die Namen verschwunden. "Nami? Wie gehts dir?" der Mann mit den kurzen, grünen Haaren setzte sich zu ihr auf das Bett, bedachte sie besorgt. Sie schaute niemanden an, ihre Augen waren starr auf die ihr gegenüberliegende Wand gerichtet. Es war alles nur ein Alptraum, nicht real! Eine Hand an ihrer Wange ließ sie aufschrecken, aus ihrer Trance fahren. "Zorro, was... Es war alles nur ein Alptraum, nur ein Alptraum oder?" Zaghaft drehte sie sich zu ihm um, konnte Schmerz in seinen Augen lesen. "Wo ist Nojiko? Ich will zu ihr!" Die orangehaarige Frau war drauf und dran sich aus dem Bett zu schälen, doch der Mann neben ihr drückte sie sanft zurück in die Kissen. Step one you say we need to talk She walks you say sit down it's just a talk She smiles politely back at you You stare politely right on through Some sort of window to your right As she goes left and you stay right Between the lines of fear and blame And you begin to wonder why you came "Nami... du hast ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und eine große Wunde am Bauch, du hast viel Blut verloren. Ruh dich aus, bitte." "Es war nur ein Alptraum, das ist nicht wahr!" Sie kämpfte mit den Tränen, ihre Hände ballten sich zu Fäusten und sie kniff die Augen zusammen, darauf bedacht, dass alles wieder gut wird, wenn sie nur wollte... Der grünhaarige Mann deutete seinem Kollegen mit seinem Kopf an, dass er das Zimmer verlassen solle. Sich um andere Patienten kümmern solle, was er auch ohne Widerworte in Kauf nahm. Where did I go wrong, I lost a friend Somewhere along in the bitterness And I would have stayed up with you all night Had I known how to save a life "Hör zu... es ist so..." fing er Hände ringend an, er versuchte die richtigen Worte zu finden, wurde von Nami aber abrupt unterbrochen: "Nein, ich will es nicht wissen. Ich will die Wahrheit nicht hören..." Sie konnte es sich nur zu gut denken, ihr Alptraum war die pure Realität. "Ich bin schuld..." Sie wollte es nicht aussprechen, unüberlegt kam es ihr über die Lippen. Zorro nahm sie sachte in den Arm, wippte sanft hin und her, eine beruhigende Wirkung. Wie die Ruhe vor dem Sturm. "Das stimmt nicht, es war ein Unfall. Du warst nicht schuld. Sag so etwas nicht. Niemand hat Schuld." "Es tut mir so leid..." sie fing an zu schluchzen, krallte sich mit den Händen in den weißen Kittel des Mannes, als würde sie etwas festhalten wollen, was sie schon längst verloren hat, was in ihren Fingern einfach zerrinnt. Let her know that you know best Cause after all you do know best Try to slip past her defence Without granting innocence Lay down a list of what is wrong The things you've told her all along And pray to god she hears you And pray to god she hears you Where did I go wrong, I lost a friend Somewhere along in the bitterness And I would have stayed up with you all night Had I known how to save a life Sie beruhigte sich. War doch schon geübt darin, zu trauern bis ihre Tränen versiegten. War geübt darin, ihre Gefühle zu verschließen, keine Hilfe zuzulassen. Und doch befand sie sich in den Armen von Zorro. Lange hatte sie ihn nicht gesehen, und doch war es zwischen ihnen wie früher... "Danke Zorro... aber ich schaffe das schon. Ich bin stark, war schon immer stark..." Sie befreite sich unsanft aus der Umarmung, wollte sie sich doch weiter in dieser befinden, aber sie hatte nie Hilfe angenommen, brauchte nie welche, kam gut ohne Zurecht. Oder? Zorro senkte den Kopf, wusste, dass sie so etwas sagen würde. Aber jetzt, heute würde er sie nicht noch einmal ungewollt allein lassen. Viel zu lang hatte er sich Vorwürfe gemacht fortgegangen zu sein, als sie einen geliebten Menschen verlor. Hätte er es eher gewusst, hätte sie ihm etwas gesagt, er wäre nie gegangen. As she begins to raise her voice You lower yours and grant her one last choice Drive until you lose the road Or break with the ones you've followed She will do one of two things She will admit to everything Or she'll say she's just not the same And you'll begin to wonder why you came Nami wollte damals keine Hilfe, sie hatte ihn absichtlich nicht benachrichtigt, ab diesem Zeitpunkt hatte sie sich nie wieder gemeldet. Sie wusste nur allzu gut, warum er Arzt werden wollte. Er hatte seine ganze Familie verloren. Und nun sah er seine Bestimmung darin, allen Menschen zu helfen. Er war ein selbsternannter Held voller Hoffnung in einem aussichtslosen Kampf. Und doch gab er nie auf. Er legte so viel Mut, Zuversicht, Glauben in die Menschen um sich. Ja, Zorro hatte sich verändert. Er war für viele dieser eine kleine Lichtblick, Hoffnungsschimmer geworden. "Ich lass dich damit nicht allein. Nicht schon wieder..." Die Orangehaarige wusste, dass er sich Vorwürfe machte, es war aber nie ihre Absicht gewesen ihn so etwas denken zu lassen. Where did I go wrong, I lost a friend Somewhere along in the bitterness And I would have stayed up with you all night Had I known how to save a life Where did I go wrong, I lost a friend Somewhere along in the bitterness And I would have stayed up with you all night Had I known how to save a life How to save a life How to save a life "Unser Leben... es ist ein einziger Kampf. Und wir beide, wir gehen als Verlierer hervor, haben zu viel verloren..." lächelte sie ihn vorsichtig an. "Ich habe dein Lächeln vermisst, weißt du das?" unweigerlich schlich sich auch auf seine Lippen ein Lächeln, fast schon ein Schmunzeln. Nami war sooft am Boden und stand jedes Mal wieder auf, als wäre es nicht der Rede wert. Aber sie musste ihm nichts erzählen, sie verstanden sich auch ohne Worte. Zorro wusste, wie sehr sie litt. Nami flüchtete sich von selbst wieder in Zorros Arme, lehnte sich an ihn und atmete tief aus. Noch enger zog der Grünhaarige die Frau an sich, platzierte einen Kuss auf ihren Haarschopf. "Du bist mein kleiner Silberstreifen am Horizont.." Die Zeit. Mit der Zeit würde es gehen. Die Zeit heilt nicht alle Wunden, das kann sie nicht. Sie kann uns nur lehren, mit dem Unbegreiflichen umzugehen, zu leben. Where did I go wrong, I lost a friend Somewhere along in the bitterness And I would have stayed up with you all night Had I known how to save a life How to save a life Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)