One Shot Sammlung von Hupfdohle ([ZXN]) ================================================================================ Kapitel 10: Christmas Flurry ---------------------------- Sanfte Flocken suchten sich ihren Weg zu Boden und tanzten dabei in der leichten Brise. Sternenklarer Himmel ließ auf eine kalte Temperatur schließen, welche die Menschen dazu veranlasste, sich schnell ins Gedränge des Weihnachtsmarktes zu begeben. In den Augen von Groß und Klein spiegelten sich die vielen Lichter und -ketten wieder, welche eine Wärme ausstrahlten, die jeder Besucher genoss. Leise Weihnachtsmusik drang an die Ohren der Menschen, viele summten leise mit. Aus jeder Richtung stieg einem der Geruch von gebrannten Mandeln, von Zuckerwatte oder Glühwein in die Nase. Die Wahrnehmung des Weihnachtsmarktes mit allen Sinnen beflügelte die Natur der Menschen. Trotz der Massen schien alles so ruhig und friedlich, weihnachtlich gestimmt. Doch nicht in jedem Teil des Marktes lief es so ruhig und stimmungsvoll ab. „Scheiße! Die Tassen sind schon wieder alle!“ Fluchend legte die orangehaarige Frau ihren Kopf in den Nacken. Seit dieser Woche arbeitete sie an einem Glühweinstand, besonders Spaß hatte sie dabei nicht, aber das Trinkgeld stimmte. Ihr blonder Mitarbeiter war in der Bude neben ihr ziemlich beschäftigt, ihm könnte sie also heute keine Gläser abluchsen. „Ich geh schon...“ Ach ja. Ihren grünhaarigen „Mitarbeiter“ hatte sie schon wieder vergessen. Er war ziemlich faul, trank die meiste Zeit, aber sah gut aus. Die Nichtsnutzigkeit ihres Kollegen störte ihre Chefin also nicht wirklich. Nami rollte mit ihren Augen. War ja nett, dass er sich an der Arbeit beteiligte, aber das konnte nichts werden. Kurzerhand schloss sie die Tür zum Glühweinstand und eilte dem Grünhaarigen hinterher. Als sie ihn erreicht hatte, schnappte sie sich seine Hand, was den Mann vor ihr etwas irritiert aufblicken ließ. „Zorro, der Wagen ist in der anderen Richtung...“ seufzte sie. Nur widerwillig ließ er sich von ihr ziehen, brummte leicht. „Jeden Tag steht das Auto woanders...“ Nami würde ihm jetzt nicht sagen, dass der Wagen ständig auf dem gleichen Parkplatz stand, sie hatte keine Lust auf irgendeine Diskussion. Außerdem war es das erste Mal, dass sie so ungehemmt und genießend über den Weihnachtsmarkt schlenderte, auch noch mit einem gutaussehenden Mann an ihrer Seite. Sie mochte den Klotz neben sich irgendwie, auch wenn er recht stumm war. Das konnte ihr nur recht sein, er kaute ihr wenigstens kein Ohr ab, wie ihr Kollege Sanji. Sie verließen das wärmenden Gedränge und die Kälte traf auf Nami, was sie erzittern ließ. Mit einem Augenrollen Zorros zog er sie näher an sich heran. „Wärmere Kleidung anziehen ist einfacher. Oder machst du dich so an die Männer ran?“ Bemerkte er trocken, worauf ihm die Orangehaarige eine leichte Kopfnuss gab. Er musste innerlich grinsen. So lief die Kommunikation der Beiden seit dieser Woche schon ab. Mehr als freche Wörter, Kopfnüsse oder Anschreien brachten die beide nicht zustande, obwohl sie sich deshalb des öfteren näher gekommen waren. Am Auto angekommen, nahm sich Zorro zwei große Kisten mit Gläsern, welche Nami nach Abschließen des Wagens kurzerhand mit anpackte. „Was soll das? Lass die Kisten los, Hexe!“ „Das ist wie eine Leine Mooskopf. So gehst du wenigstens nicht verloren!“ grinste sie ihn an. Knurrend riss er noch einmal an den Kisten, wodurch er ein wenig ins Schlendern geriet und die Gläser beinahe mit den Boden Bekanntschaft gemacht hätten, wäre die Orangehaarige nicht zur Stelle gewesen und hätte das Schlimmste vermieden. *Männer...* dachte sie Nami nur. Sie tauchten auch schnell wieder in das Gedränge hinein und waren immer noch damit beschäftigt, von beiden Seiten an den Kisten herum zu zerren, als sich ihnen jemand in den Weg stellte. „Jo ihr Beiden! Mal schön stehen geblieben!“ Ein junger Kerl in ihrem Alter mit blauer Elvis-Locke stand vor ihnen. „Was willst du?“ Knurrte Zorro nur, während Nami schon wieder drauf und dran war, Kopfnüsse zu verteilen. „Ihr beiden Süßen müsst noch was machen!“ Grinste die beiden vor ihm an und deutete nach oben. Die Blicke beider wanderten auf eben gezeigte Stelle und … ach nee. Ein Mistelzweig zierte die Stelle. Sie beide waren in ihrer Streiterei geradewegs in diesen extra aufgestellten Durchgang samt Zweig geraten. „Du erwartest nicht ernsthaft, dass wir uns jetzt küssen?!“ Zorro hat bis gerade eben noch nicht realisiert, was dieses Stück Baum zu bedeuten hatte. Aber bei dem Wort Küssen klingelten seine Alarmglocken. War das nicht irgend so ein dummer Brauch?! „Aber natürlich! Sonst … erwarten euch sieben Jahre schlechten Sex!“ und damit krallte er sich die beiden Kisten und grinste das Pärchen, was nun genügend Bewegungsfreiheit hatte, an. „WAS? Sieben Jahre? Ernsthaft?!“ Ohne groß darüber nachzudenken, drehte sich Nami zu Zorro um und legte nur kurz ihre Lippen auf seine. Als sie sich jedoch wieder abwenden wollte, umschlungen die Arme des Grünhaarigen Nami's Rücken. Nur zu leidenschaftlich und fordernd erwiderte er ihren Kuss und stupste ihre weichen Lippen mit seiner Zunge an, worauf sie ihm ohne Abschweife Einlass gebot. Ein feuriges Zungenspiel entstand, welches beide gewinnen wollten. Nach einigen Minuten lösten sich die beiden durch Atemknappheit. Geschockt sah sie ihn an, ignorierte gekonnt die lauten Pfiffe und Jubelrufe. Was war nur in sie gefahren?! Zorro kommentierte die Sache völlig wortlos, zuckte nur mit seinen Schultern und nahm dem blauhaarigen Typ die zwei Kisten wieder ab, setzte seinen Weg fort. Nami verharrte noch kurz, bevor sie ihm hinterher eilte und ihn auf die Richtung verwies, wo ihr Stand lag. „Sag mal, was sollte das? Es hätte ein einfacher Kuss gereicht.“ „Tja, ein sehr guter Kuss sichert sieben Jahre sehr guten Sex... Hat dir doch gefallen.“ Grinste er, wobei er weiterhin geradeaus sah. Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf ihre Wangen. Ihr hatte es tatsächlich die Sprache verschlagen, verdammt nochmal! Aber eigentlich musste sie ihm recht geben, gefallen hatte es ihr allemal! Er konnte verflixt gut küssen. Der Abend verlief weiterhin relativ ruhig, nur Nami wiurde ständig von sich oder Zorro bei unauffälligen Blicken erwischt. Ihr ging dieser verdammte Kuss nicht aus dem Kopf! Und sie könnte sich noch mehr darüber aufregen, wie oft sie heute schon wegen diesem Kerl gedanklich geflucht hatte! Als auch die letzten Kunden ihre Tassen abgegeben hatten, schlossen Nami und Zorro die Klappe ihres Standes und räumten die letzten Kleinigkeiten in der Bude zusammen. Der Grünhaarige lehnte bereits seufzend am Türrahmen, die Tür leicht angelehnt und wartete auf die fleißige Biene, welche gerade ihr Trinkgeld zählte. Mit einem freudigen Grinsen schritt sie auf die Tür zu und wollte heraustreten, als ein starker Arm ihr den Weg versperrte. „Wa...“ „Nicht so schnell, Madame...“ Zorros raue Stimme drang an ihr Ohr. Die Art und Weise, wie er dies sagte, bereitete ihr eine Gänsehaut. Was hatte er nur vor? Sie schaute ihn fragend an, hatte die Worte schon auf der Zunge als er nur feixend nach oben deutete. Verdammt nochmal! Wie kam denn dieser Mistelzweig an ihren Türrahmen!? „Das warst du!“ „Was, wenn es so wäre?“ Mit diesen Worten schloss er die Tür und die beiden fielen wieder abrupt in einen heißen Kuss, während draußen die letzten Besucher an dem Durchgang vorbeiliefen, welcher vorhin noch einen Mistelzweig trug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)