Eine etwas andere Zukunft von KatieBell ([B|V]) ================================================================================ Kapitel 47: Für die Erinnerungen -------------------------------- Der nächste Morgen brach viel zu schnell an und Vegeta schleifte sich zur Küche. Sein Magen war schon in den Kniekehlen angekommen, dadurch dass er das Abendessen von gestern ausfallen gelassen hatte. Leise öffnete er den Kühlschrank, um die Schlafenden nicht zu wecken und durchsuchte die Fächer. Die Vorräte gingen schon wieder zur neige. Seufzend nahm er sich einige Wurstschalen und den Käseaufschnitt heraus. Noch einen Joghurt dazu und er schloss den Schrank wieder. Mit halb offenen Augen begab er sich zur Brotbox und nahm sich gleich fünf Scheiben. In den Schubladen suchte er noch ein Messer und einen kleinen Löffel. Er bestrich seine Brote und belegte sich diese mit den ausgesuchten Lebensmitteln. Kaum war dies erledigt, verschlang er es auch schon und machte sich dann an dem Joghurt zu schaffen. Lehnend an der Küchenzeile, löffelte er die magere Substanz hinunter und kratzte danach sogar den Becher aus. Nachdem auch dieser endlich leer war, warf er diesen in den Mülleimer und der Löffel landete klirrend in der Spüle. Einen Moment hatte er sich selbst dadurch erschreckt, da er ja eigentlich leise sein wollte. Doch als er in die Flure hörte, konnte er keine weiteren Geräusche vernehmen und er atmete leise aus. - Ein Unheil erfolgreich abgewendet... Sein Magen knurrte zwar jetzt nicht mehr, aber er hatte immer noch Hunger. Ein Gefühl, den er schon öfters aushalten musste. Die Zeiten wurden immer enger. Vielleicht sollte er heute einfach mal jagen gehen. Mit diesem Gedanke wollte er sich zurück ins Schlafzimmer schleichen, als ein schwarzer Fellknäuel an ihm vorbei huschte. Irritiert sah er hinunter und entdeckte gerade noch einen Schweif, der um die Ecke in die Küche verschwand. „Blöde Katze.“, murmelte er vor sich hin, trat jedoch dann endlich an die Schlafzimmertür, öffnete diese leise und legte sich wieder in sein Bett. Doch ans Einschlafen konnte er nicht mehr denken. Er sah zu seiner linken und beobachtete die Atmung seiner Gefährtin, die mit dem Rücken zu ihm lag. Als er gestern zu Bett gegangen war, hatte sie schon tief und fest geschlafen. Was ihm ein wenig unangenehm war. Er wollte sich eigentlich noch mit ihr aussprechen. Dieser Streit hing noch ziemlich in der Luft und er wollte nicht den neuen Tag damit vergeuden, unnötige Gespräche zu führen. Seine Worte im Streit hallten wieder in sein Gedächtnis. Einfach abhauen. Sie und Trunks schnappen und einfach weg von hier. Die Erde, ihrem Schicksal überlassen, aber dann ohne ihn und seine Familie. Er hatte oft daran gedacht, aber war immer zu dem Entschluss gekommen, dass sie nie mitgehen würde. Er müsste sie höchstens k.O. schlagen, um das zu erreichen, aber das war doch ebenso keine Lösung. Er neigte seinen Kopf wieder gen Decke. „Was würdest du an meiner Stelle tun, Nappa?“, fragte er leise in die Stille. Er horchte auf seinen Atem und sein Schnaufen. Er würde nie eine Antwort erhalten, das war ihm bewusst. Aber in letzter Zeit fragte er sich öfters, wie sein alter Freund in so einer Lage gehandelt hätte. Die Vorstellung war schon... merkwürdig. Vermutlich würde er ihm in den Arsch treten und ihm sagen, dass Aufgeben und Flucht keine Lösungen waren. Das war auch immer seine Einstellung, aber die Zeiten änderten sich nun einmal. Er hatte Verantwortung für zwei Menschen und zwei Halbsaiyajins. Er allein. Ein Geräusch ließ ihn wieder zur Seite blicken. Es schien als würde sie immer noch schlafen, aber sie zitterte nun und das am gesamten Körper. Ob sie wieder schlecht träumte? Wie aus einer Trance heraus, schlug er die Bettdecke ein wenig zur Seite und rutschte zu ihr rüber. Kaum als er seine rechte Hand auf ihren Oberarm gelegt hatte, beruhigte sie sich wieder. Das Zittern verschwand. Er drückte sein Gesicht in ihren Rücken, wovon sie offenbar wach wurde und wandte sich wenig später zu ihm um. „Vegeta...?“ „Mhm?“, kam es nur von ihm und sah in ihre azurblauen Augen, in die er so gerne hinein sah. „Tut mir leid, wegen gestern.“, murmelte sie leise, doch er antwortete ihr nicht. Stattdessen nahm er sie nur noch fester in seine Arme. Er spürte ihre Wärme und Zuneigung, als sie sich zu ihm beugte und ihre Lippen kurz die seine berührten. Sie ließ jedoch danach sofort wieder von ihm ab und kuschelte sich mehr in seine Arme. Er roch den milden Duft ihrer Haare und fühlte sich einen Augenblick zurück auf seinem Heimatplaneten versetzt. Manchmal da dachte er daran, was gewesen wäre, wenn Vegeta-Sai noch existieren würde. Er hätte sie wahrscheinlich nie so kennengelernt, wie es jetzt der Fall war. Die Erde stand schon lange auf der Liste der Saiyajins. Und Kakarott wurde ja schon vor Jahren zu ihnen geschickt, um den blauen Planeten zu erobern. Wenn er es sich recht überlegte, hätte er damals den Planeten mit samt seiner Bewohner ausgelöscht und mit diesen Menschen auch seine jetzige Gefährtin. Eine unvorstellbare These, aber der Wahrheit entsprungen. Ebenso wie die Erkenntnis, dass er froh darüber war, dass es anders gekommen war. Es war fast schon bitter, dass er diese Dinge überhaupt dachte. „Über was denkst du nach?“, hörte er ihre Frage und er schaute auf ihr Haupt nieder. „Nichts relevantes.“, erwiderte er nur und durchfuhr ihre blauen Haare mit seinen Fingern. Es gab Sachen, die musste sie nicht erfahren. Nicht wenn diese schon Jahre zurücklagen. Vegeta-Sai war Vergangenheit. Ja, er wurde dort geboren und er wäre ein Nachfolger für den Thron gewesen, aber das war nicht mehr existent. Nichts von Bedeutung. Er versuchte noch ein paar Stunden zu schlafen, bevor die nächste Trainingseinheit begann... Kurz nach 11.00 Uhr wachte die Blauhaarige endlich auf. Sie war ein wenig irritiert, da ihr Saiyajin immer noch in den Federn neben ihr lag. Sie strich ihm durch die schwarzen Haare und er gab ein leises Grummeln von sich. Verschlafen sah er wenig später zu ihr hoch und Bulma musste kurz verschlagen grinsen. „Na, ausgeschlafen?“, fragte sie provokativ und er hob seinen Kopf, um auf ihren Nachttisch, die digitale Uhr sehen zu können. „Ach,...scheiße.“, knurrte er dann ins Bettkissen, als er die Uhrzeit abgelesen hatte. Sie lachte leise und stieg nun endlich auf. Vorsichtig streckte sie sich. Dabei verrutschte ihr kurzes, weißes Oberteil hoch und entblößte ihre ebenso knappe, graue Hotpants. Sie spürte abrupt einen Blick auf sich und wandte sich noch mit ihren erhobenen Armen, zu ihrem Gefährten um. Wieder einmal musste sie schief grinsen, als sie seinen Blick begegnete und ein weiteres Knurren kam rau aus seiner Kehle. Es war... fast animalisch. Am liebsten würde sie darauf einsteigen, doch der Saiyajin hatte wohl anderes im Sinn. Er schälte sich aus dem Bett und Bulma konnte nicht anders, als ihn zu beobachten, wie er einen frischen Trainingsanzug herausnahm, sowie neue Boxershorts. Es schien, als würde er sich zwingen, sie nicht weiter zu betrachten. „Vegeta...“, fing sie an und ging auf ihn zu. Ein warnender Blick traf ihren, als sie ihre Hände auf seine Oberarmmuskeln legte. „Nicht jetzt, Onna.“, sagte er fest beherrscht und schloss die Schranktür. „Vegeta...“, begann sie erneut, „Ich sehe es dir an...“, grinste sie erneut, doch er schüttelte ihre Hand beiseite und ging an ihr vorbei. „Ich geh jetzt trainieren.“, wisperte er mehr zu sich, doch sie verstand es nur zu gut. „Aber-“ „Nein!“, drehte er sich schnell zu ihr um, „Ich bin schon viel zu spät dran und-“, er brach ab, als sie auf ihn zu schritt und einfach ihre Lippen gegen seine drückte. Bulma grinste in sich hinein, als er seine Maske fallen ließ, seine Kleidung auf dem Boden landeten und er ihren Kuss leidenschaftlich erwiderte. Sie stöhnte zaghaft, als er kurz in die Knie ging und sie an ihren Kniekehlen packte. Reflexartig schloss sie ihre Beine um seine Lenden und stöhnte nun lauter. Er konnte ihr einfach nichts vormachen. Sie wusste genau, welche Knöpfe sie bei ihm drücken musste, damit er sich fallen lassen konnte. Beherrschung hatte er noch nie wirklich besessen. Sie fühlte sich wie im siebten Himmel, als Vegeta wieder zum Bett wanderte. Doch gerade als er sie dort ablegen wollte, ging abrupt die Tür auf. Vegeta verlor einen Augenblick seinen Halt und sie landete etwas unsanft auf dem Bett, sowie der Saiyajin, in einer eindeutigen Pose über ihr. „Oh! Entschuldigung! Entschuldigung!“, kreischte Chichi und verdeckte ihre Augen mit ihren Händen, „Ich... ich wollte nicht... ich dachte...“, stotterte sie und ging wieder rückwärts aus der Tür hinaus, bis diese knallend ins Schloss einrastete. Bulma war sichtlich verwirrt und sah zwischen der Tür und Vegeta hin und her, bis ihr Blick ganz und gar auf seinem Gesicht stehen blieb. Seine Augen waren geschlossen und er atmete etwas zu... aufgeregt? Sie presste die Lippen aufeinander, legte ihre Hände auf seine Wangen und wollte ihn wieder zu sich herunterziehen. Einfach da weitermachen, bei dem sie eben gestört worden waren. Vegeta allerdings machte sich von ihr los und stieg über sie aus dem Bett. „Das war ein Zeichen. Ich gehe.“, sagte er nur, bevor er seine Klamotten wieder aufnahm und das Schlafzimmer verließ. Die Blauhaarige seufzte frustriert aus, bevor sie sich auch auf machte, ihre frische Kleidung aus dem Schrank zu nehmen... Als sie frisch angezogen war, betrat sie das Wohnzimmer. Zugleich kam ihr die Schwarzhaarige entgegen und rasselte weitere Entschuldigungen herunter. Sie winkte nur ab und setzte sich an den fertigen Frühstückstisch. Chichi nahm gegenüber von ihr Platz. Trunks saß bereits schon in seinem Kinderhochstuhl und wurde von Son-Gohan gefüttert. „Wirklich Bulma,... wenn ich gewusst hätte, das ihr-“ „Vergiss es, Chichi.“, sagte sie und nahm sich ein Stück Toast aus dem Brotkorb. Sie wollte nicht noch länger über diese heikle Situation reden. Vor allem weil eben noch zwei Kinder im Raum waren. Auch wenn sie befürchtete, dass Son-Gohan längst Bescheid wüsste, so aufgelöst wie seine Mutter wirken musste. Dennoch war es ihr peinlich. Immerhin wollte niemand in Flagranti erwischt werden... „Es ist einfach nicht mehr tragbar.“, seufzte Chichi und Bulma sah auf. „Was meinst du?“ „Das hier! Der Bunker ist nur für drei Personen gedacht. Ich meine,... die Couch ist nicht wirklich als ein paar Nächte zu ertragen. Son-Gohan schläft im Kinderzimmer, es ist alles so beengt!“ „Hör mal, ich habe dir den Vorschlag gemacht, dass du hier bleiben kannst, so lange Vegeta und er trainieren.“, sagte sie und deutete auf Son-Gohan, „Ja, es ist vielleicht ein bisschen eng. Aber ich bin froh, dass du hier bist.“ „Trotzdem. Ich kann euch doch nicht noch länger den Platz rauben. Ich meine, ihr könnt nicht einmal in euren eigenen vier Wänden, das machen was ihr wollt. Und das war eben der eindeutige Beweis dafür.“, sagte sie und ließ ihren Kopf auf den Holztisch fallen, „Noch nie in meinem Leben, bin ich so oft in eine Peinlichkeit in die nächste hinein getappt.“ „Chichi. Das war... vielleicht eine Peinlichkeit, aber nichts verwerfliches. Das kann halt mal passieren. Reden wir einfach nicht mehr darüber, okay? Vor allem, sprich Vegeta nicht darauf an. Ihm ist es peinlicher, als für dich.“ „Okay, ich spreche ihn nicht darauf an. Aber, ich hab mir Gedanken gemacht. Ich weiß, dass Son-Gohan hier trainiert und er wird mit Sicherheit auch bei euch bleiben. Aber ich gehe zu Papa zurück. Ich hab ihn auch schon angerufen und gesagt, dass ich wieder Heim komme.“ Bulma goss sich gerade einen Kaffee ein, als sie inne hielt. „Wirklich? War es das, was du uns mitteilen wolltest?“, fragte sie scheinheilig. Sie nickte leicht. „Nun. Ich kann dich nicht aufhalten.“ „Es ist wirklich in Ordnung, wenn ich hier bleibe, Mama?“, schaltete sich nun ihr Sohn mit ins Gespräch ein. „Ja, Schatz. Dein Großvater ist ganz alleine. Es ist so besser.“ In dem Moment tauchte der Saiyajin-Prinz in der Wohnstube auf und gesellte sich ohne ein Blick, oder Wort an den gedeckten Esstisch. „Du, Vegeta.“, sagte Bulma vorsichtig und er schielte kurz zu ihr, „Chichi will zurück zum Bratpfannenberg.“ Er gab nur ein Schnaufen von sich. Offenbar war er immer noch leicht angepisst von der vorigen Lage. Oder einfach nur peinlich berührt. Doch als er sich drei Scheiben Brot nahm, öffnete er seinen Mund. „Ich bring sie hin.“ „Ich auch!“, sagte Son-Gohan schnell dazu und Bulma lächelte dankend. Nach dem Frühstück waren alle schon bereit zum Gehen, als Bulma eine fixe Idee hatte. Eine die nicht leicht werden würde, es ihm beizubringen, aber vielleicht hatte sie heute ein wenig Glück. Vegeta stand im Flur und wartete auf Chichi und ihren Sohn, als sie zu ihm aufschloss, nachdem sie aus dem Kinderzimmer kam. Trunks hatte sie auf ihrem Arm. Sie hatte ihm noch ein paar frische Sachen angezogen, da er sich beim Frühstück zu sehr versaut hatte. „Vegeta?“ „Was?“, kam es genervt von ihm und er wandte sich zu seiner Gefährtin um. „Hör mal, ich dachte...“, druckste sie herum und verwarf ihren anfänglichen Satz wieder, „Ihr nehmt doch den Gleiter, oder?“ „Ja?“, sagte er und zog eine Augenbraue nach oben. „Da ist doch eigentlich Platz für weitere Passagiere, oder?“ „Bulma... auf was willst du hinaus?“, fragte er und Bulma wusste, dass er schon längst erkannt hatte, auf was sie es abgesehen hatte. Er schaute kurz zu seinem Sohn, der nicht den Anschein machte, als hätte er Kleidung an, fürs herum krabbeln. „Ich dachte,... das wir mitfliegen.“ „Nein.“ „Vegeta, bitte! Ich muss unbedingt raus an die frische Luft. Ich gehe ein hier unten! Und erst Trunks! Wir bleiben auch im Gleiter. Hin und zurück.“ „Nein, Bulma!“, zischte er und ging einen Schritt auf sie zu, „Du gehst nicht aus diesem Bunker! Das hatten wir schon einmal, erinnerst du dich? Ich gehe nicht das Risiko ein, dass euch etwas passiert.“ Bulma verzog das Gesicht. Seine Fürsorge in alle Ehren, aber sie hatte auch noch Bedürfnisse und zwar außerhalb dieses Sicherheitsbunkers. „Du kannst mich nicht hier einsperren, Vegeta! Ich will doch nur raus an die Luft! Du hast keine Ahnung, wie das ist. Du gehst und kommst, wie es dir passt!“, ging sie in den Angriff über. „Das ist etwas anderes! Ich kann mich wenigstens wehren, wenn es hart auf hart kommt. Du nicht! Und Trunks erst recht nicht!“ „Bitte!“, presste sie heraus und hielt ihren Sohn seinem Vater hin, „Tu's für ihn. Nur einmal. Mehr will ich nicht.“ Sie bemerkte seinen Blick, der immer wieder zu Trunks und zu ihr wechselte. Er schien mit sich zu hadern. Es war fast unfair, dass sie ihren Sohn als Druckmittel benutzen musste. Aber anders ließ er ja nicht mit sich reden. „Okay.“, sagte er zerknirscht, „Aber ihr bleibt die ganze Zeit über im Gleiter!“ „Versprochen!“, erwiderte sie grinsend, wofür sie nur einen abfälligen Blick kassierte. Okay, er war jetzt noch mehr angepisst. Aber das war ihr in diesem Moment egal. Sie kam endlich wieder hier aus diesem Bunker raus! Und Trunks erst! Er war immerhin schon gute vier Monate unter der Erde. Das konnte doch nicht gut für ein Baby sein. Als sie sich noch schnell eine Jacke überwarf und Trunks in seine Babyschale legte, ging sie zurück zu Vegeta, bei dem nun auch Son-Gohan und Chichi standen. „Ihr kommt auch mit?“, fragte Chichi verblüfft, doch sie konnte nur ein Lächeln hervorbringen, da Vegeta dazwischen knurrte. Der Flug war relativ angenehm gewesen, ohne Vorkommnisse. Bulma saß neben Vegeta vorne, während er auf dem Pilotensitz saß und den Gleiter lenkte. Trunks stand in seiner Schale und hatte seine kleinen Hände auf die Fensterscheibe gepresst. Sein Näschen drückte sich ebenso daran und ab und zu schlich sich seine Zunge heraus, die kurz über das Glas schleckte. „Hör auf damit, Trunks. Das ist bah!“, murmelte sie und versuchte die Zunge ihres Sohnes von der Scheibe zu entfernen. „Wawa!“, kreischte er fröhlich, als sie immer mehr an Höhe gewannen. Sie spürte den Blick von ihrem Gefährten auf sich und wandte ihr Gesicht zu ihm um. „Was?“ „Du redest mit ihm, als wäre er gaga im Kopf.“ „Er versteht es anders auch nicht.“ „Ja, und offenbar versteht er diese Worte auch nicht.“, und seinen Blick führte wieder zu seinem Sohn, der abermals über die Scheibe leckte. „Trunks!“, zischte die Blauhaarige und nahm ihn nun komplett von den Fenstern weg, um ihn wieder in der Schale festzuschnallen. Abrupt fing er an zu quengeln, doch Bulma holte schnell aus einer Wickeltasche sein Kuscheltuch hervor und reichte es ihm. Er wurde dadurch wieder ruhiger. Sie hörte wie, Vegeta laut seufzte. Doch sie sagte darauf nichts. Manchmal würde sie ihm gerne Dinge gegen den Kopf knallen, aber sie versuchte immer wieder die Kommentare herunter zu schlucken. Er war eben ein Nervenbündel. Wenn etwas nicht auf Anhieb klappte, oder eben wenn Trunks etwas von sich hören ließ, war er sofort auf 180 Grad. Aber sie warf es ihm nicht vor. Er kannte so etwas bisher nicht. Kannte keine intakte Familie. Sie seufzte nun auch, als sie endlich den Bratpfannenberg entdecken konnte. Chichi und Son-Gohan saßen hinter ihnen, doch bisher hatten sie ihre Münder fest geschlossen gehalten. Die ganze Zeit über. Die beiden waren wohl gerade ganz woanders mit ihren Gedanken... Bulma vermutete wieso. Hier ganz in der Nähe des Bratpfannenberges war das alte Haus von Son-Gokus Großvater, an dem ebenfalls ihr bester Freund begraben lag. Sie verscheuchte ihre trüben Gedanken und konzentrierte sich wieder auf den Flug, da Vegeta nun Anstalten machte zu landen... Gut gelandet, stieg Son-Gohan als erstes aus, danach seine Mutter. Bulma schnallte sich gerade ab, als der Saiyajin sich zu ihr umwandte. Er schien, als würde er über etwas nachdenken, bis er seine Worte einfach aussprach. „Ich hab's mir anders überlegt. Komm mit.“ „Nein, schon gut. Ich bleib hier mit Trunks.“, erwiderte sie nur und wollte sich schon in den hinteren Teil des Gleiters begeben, um Trunks Krabbeldecke auszubreiten. „Mir... mir wäre es lieber, wenn ihr in meiner Nähe wärt.“, sagte er dann und sie schaute überrascht zu ihm auf. Eine bessere Andeutung auf Fürsorge hätte er nicht erbringen können. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht und auch Trunks schien die Worte seines Vaters verstanden zu haben, da er seine Arme nach ihm ausstreckte. „Sicher?“ Er nickte, bevor er den Blick von ihnen abwandte und den Gleiter vor ihnen verließ, nur um ihnen Beiden nach draußen zu helfen. Der Boden unter ihr war feucht und fest, als sie auf Muttererde stand. Es musste erst vor kurzem geregnet haben. Trunks kuschelte sich näher an seine Mutter, als ein Windhauch über seinen Kopf wehte. „Komm.“, kam es rau von Vegeta und er deutete auf Chichi und Son-Gohan, die lächelnd auf sie gewartet hatten. Es war nur ein kurzer Marsch, den sie anstreben mussten. Schon nach fünf Minuten hatten sie den Berg erklommen und die große Hütte von Chichis Vater kam zum Vorschein. Die Schwarzhaarige trat als Erste an die Tür und klopfte laut gegen die hölzerne Haustür. Bulma erkannte, dass Vegeta schon wieder sehr angespannt war. Am liebsten würde er nicht hier sein, das wusste sie. Sie nahm daher ihre linke Hand von Trunks' Rücken und legte diese sanft in die rechte Hand von ihrem Saiyajin. Er sah sofort zu ihr und schloss seine Hand um ihre. „Ah! Mein Engel ist wieder da!“, kam es plötzlich von der Haustür und sie konnte Gyuumaou in dieser stehen sehen, „Oh, Bulma! Was für eine Überraschung!“, sagte er dann hinzu, als er sie erblickte, „Kommt doch rein. Ich habe Tee aufgesetzt.“, und die Blauhaarige folgte Son-Gohan, der nach seiner Mutter eingetreten war. Vegeta bildete das Endstück und die Tür schloss sich hinter ihnen. Nun waren bestimmt schon Stunden vergangen in denen sie in der großen Hütte von Gyuumaou saßen und einen Tee nach dem anderen tranken. Die Blauhaarige saß zwischen Son-Gohan und Chichis Vater, während seine Tochter gegenüber an einem rechteckigen Ebenholztisch saß. Ab und zu musste sie zu ihrem Gefährten sehen, der sich einfach nicht zu ihnen setzen wollte. Er stand einfach nur am Fenster und beobachtete das Geschehen draußen. Er war zum Zerreißen gespannt, als würde er denken, das gleich ein Angriff um die Ecke kam. Trunks war während den Gesprächen wieder eingeschlafen. Es war einfach alles zu viel für den Kleinen. Sie kapselte sich von den anderen ab, die gerade einige Fotoalbums durchstöberten und ging zu Vegeta hinüber. „Magst du wirklich nichts trinken?“, fragte sie ihn und er sah zu ihr. „Nein.“ Seine Arme verschränkte er in diesem Moment und sein Augenmerk wanderte wieder nach draußen. „Vegeta. Du musst dich entspannen. Es wird schon nichts passieren.“ Wieder sah er sie an und kurz schielte er zu der kleinen Familie, die nur über vergangene Zeiten lachten. „Wir sollten langsam gehen. Die Sonne geht bald unter.“, kam es leise von ihm. „Hey, Bulma! Schau mal ich hab ein Bild von dir gefunden!“, rief Chichi zu ihr rüber. Es schien, als würde die Witwe von ihr verlangen, dass sie wieder zu ihnen rüber kam. Doch so ganz alleine wollte sie Vegeta auch nicht lassen. Also nahm sie seine Hand, zog ihn aus seiner eisernen Starre und lenkte ihn mit an den Tisch. Nur sehr widerwillig ließ er es geschehen und setzte sich auf einen Stuhl, in den sie ihn drückte. Manchmal,... da musste sie ihm einfach nachhelfen. „Schau mal! Wie alt warst du da?“, fragte die Schwarzhaarige erneut und reichte Bulma das besagte Foto. Sie setzte sich neben ihren Gefährten und betrachtete das Foto skeptisch. „Puh... vielleicht so um die 17? Älter als 18 jedenfalls nicht. Da war ich noch in dieser 'Zopf-Phase'.“, sagte die Blauhaarige lächelnd. Es war ein sehr schönes Foto von ihr, wenn sie das einmal so andeuten konnte. Auch wenn sie Zöpfe mittlerweile hasste. Aber damals waren sie cool. Sie bemerkte den Blick von Vegeta, wie er auf das Foto sah und musste in sich hinein grinsen. „Guck mal, hier ist noch eines von dir, mit Papa!“, sagte Son-Gohan und holte es aus dem Album heraus, „Wow. Du warst ja mal größer als Papa, Bulma!“, sagte er dann, als er genauer hinsah. Bulma sagte darauf nichts, da sie ein merkwürdiges Gefühl hatte, als der Halbsaiyajin sein Vater erwähnt hatte. Sie schaute schnell zu Vegeta, doch dieser war immer noch so sehr auf ihr junges Ich konzentriert, dass er den Verlauf des Gesprächs schon nicht mehr mitbekam. Es rührte sie aus einem ihr unbekannten Grund, dass er so angetan von ihrer Jugend war. Es musste komisch sein. Seine Gefährtin in jungen Jahren zu sehen. Kannte er doch nur die erwachsene Frau. „Hey!“, rief Gyuumaou und Bulma sah zu ihm, „Ich habe eine tolle Idee. Ich habe gerade die alte Polaroid Kamera gefunden.“, sagte er höchst erfreut und sah zu seiner Tochter, die breit grinste. Als ob es Vegeta verstehen würde, auf was diese Runde gleich hinauslaufen würde, stand er abrupt auf und wollte die Blauhaarige mitziehen. „Wir gehen jetzt besser.“, sagte er beherrscht, doch Bulma entzog sich seinem Griff. „Jetzt warte doch mal! Es ist so eine nette Runde, geh nicht immer, wenn es dir unangenehm wird!“, zischte sie und alle wurden stiller um sie herum. „Das hat damit nichts zu tun! Die Sonne geht bald unter und ich wollte vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause sein.“ „Nur noch... zehn Minuten, okay?“, versuchte sie zu verhandeln. „Fünf.“, erwiderte er nur. „Na schön!“, keifte sie zurück und Vegeta drehte sich von ihr weg, um zur Haustür zu laufen, „Wo willst du denn jetzt hin?“ „Ich warte draußen.“, sagte er nur noch und verschwand aus der Hütte. „Idiot!“, schrie sie ihm hinterher, doch er hatte die Tür vorher schon zugeknallt. „Tut mir leid,... war ich schuld?“, fragte Gyuumaou, immer noch mit der Polaroid Kamera in der Hand. Doch Bulma winkte nur ab, setzte sich wieder an ihren Platz und trank ihren Tee. Sie seufzte, als sie absetzte und sah aus dem Fenster. Sie erkannte ihren Gefährten, der nicht weit weg stand und in den Himmel hoch sah. „Ach Vegeta,...“, hauchte sie leise vor sich hin, so dass es niemand hörte. Ihm war das alles zu wider. Immer noch. Für ihn waren die glücklichen Zeiten vorbei und er wollte nicht daran erinnert werden. Natürlich war ein Teil in ihm hell aufgeregt gewesen, als er das ältere Foto von seiner Gefährtin gesehen hatte. Sie sah damals schon... na ja. Wie auch immer. Es war vergangen und nichts mehr war von dieser Niedlichkeit mehr übrig geblieben. Man erkannte die Reife und die Spuren, wenn er sie länger ansah. Vielleicht war das kleine Mädchen von damals noch in ihr vorhanden, aber dann tief in ihrem Inneren verborgen. Er sah über seine Schultern und betrachtete seine Gefährtin durch das Fenster. Er schnaubte, als sie diese Kamera in die Hand nahm und die Schwarzhaarige anlächelte. Er hielt nichts davon. Erinnerungen. Wozu brauchte man diese? Nur um sich daran zu erinnern, dass das eigene Leben nun beschissener als vorher war? Nein. Das war es nicht wert. Vegeta wollte sich gerade wieder dem Fuß des Berges zuwenden, als er ein Blitzen wahrnahm und wieder zurück zum Fenster sah. Sein Knurren war laut, aber sie würde es wahrscheinlich nicht hören. - Hatte sie eben wirklich ein Foto von ihm geschossen? „Ich glaube er hat's bemerkt.“, sagte Son-Gohan langsam und Bulma sah ebenso aus dem Fenster. „Mir egal. Der Grießkram soll schon sehen, was er von seinem Verhalten hat.“, funkelte sie ihm stur entgegen und wandte sich dann zu ihren Freunden um, „Egal. Ich sollte jetzt wirklich gehen. Ich will nicht wissen, was er macht, wenn ich nicht rauskomme.“, sagte sie und entnahm das Bild, das gerade aus der Polaroid herauskam. Es war noch schwarz, aber bald würde es zeigen, wie gut sie ihn getroffen hatte. Sie kicherte in sich hinein. „Hör mal Bulma?“, kam es leise von dem Halbsaiyajin und er sah sie an. „Ja?“ „Ich würde die Nacht gerne bei Opa bleiben. Wäre das in Ordnung?“ „Klar.“, lächelte sie und strich ihm über den Kopf, „Du kommst aber morgen wieder, okay? Sonst kann ich Vegetas Genörgel alleine ausbaden.“ Er nickte lachend. Bulma nahm nun Trunks' Babyschale in die Hand und sie verabschiedete sich von den dreien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)