Eine etwas andere Zukunft von KatieBell ([B|V]) ================================================================================ Kapitel 48: Die Erde bebt ------------------------- Gemütlich und zeitlos wanderte die blauhaarige Frau durch den ihr gewohnten Flur des Bunkers. Es war später Nachmittag. Das Abendessen war so gut wie fertig. Dennoch würden Vegeta und Son-Gohan noch ein Weilchen brauchen. So entschied sie sich, noch schnell eine Dusche zu nehmen. Im Bad angekommen, schloss sie die Tür zu und schälte sich aus ihrer Kleidung. Nachdem sie den Hebel für den Duschkopf betätigt hatte, sah sie sich im Spiegel an. Vorsichtig fuhr sie durch ihre langen blauen Haare. Sie sah ihr Gesicht in der Spiegelung und musste an einigen Stellen ihre Haut berühren. Falten. Sie bekam tatsächlich schon Falten. „Wie die Zeit vergeht.“, murmelte sie leise und seufzte. Es waren jetzt gute zehn Monate her, als diese Cyborgs aktiviert wurden. Zehn lange Monate. Ausgesetzt der Angst und der Hoffnungslosigkeit. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus und sie legte ihre Hände auf ihre Oberarme. Sie fragte sich immer öfters, wie lange sie dies noch durchhalten konnte. Gefangen in der Dunkelheit. Dem 'nicht Wissen', was in der Welt da draußen vor sich ging. Vor ein paar Wochen hatte der Fernseher versagt. Jetzt hörte sie ununterbrochen Radio. Es gab nur noch wenige Sender, die über den Status der Erde berichteten. Die meisten der Menschen waren nun auch in die Unterwelt abgetaucht. Anders leben konnte man auch nicht mehr. Es gab keine Städte mehr. Nur noch Ruinen. Die Lebensmittel besorgten Vegeta und Son-Gohan in der Wildnis. Auch wenn es gefährlich war, aber es ging nicht anders. Zum Glück brauchte Trunks nun keine Babynahrung mehr. Sie hätte nicht gewusst, was sie hätte machen sollen, wenn das der Fall gewesen wäre. Die Supermärkte waren wie leergefegt. Man konnte rein gar nichts mehr daraus holen. Sie schüttelte ihre trüben Gedanken von sich weg und stieg danach in die Dusche. Genüsslich ließ sie das warme Wasser über ihren Körper fließen. Das war einer ihrer einzigen Luxusgüter, die sie noch hatten. Warmes Wasser und Elektrizität. Wie lange dies noch gut gehen konnte? Der Generator war ziemlich neu, als ihr Vater diesen installiert hatte. Er hatte eine Lebensdauer von zwanzig Jahren. Aber auf Technik sollte man sich schließlich nie ganz verlassen... Sie seufzte abermals und schloss ihre Augen, um das warme Wasser erneut zu genießen. Gerade als sie aus dem Badezimmer kam, öffnete sie die Kinderzimmertür. Spähte kurz hinein, nur um sich zu versichern, dass Trunks immer noch schlief. Sein leises Atmen beruhigte die Blauhaarige ungemein. Manchmal erwischte sie sich bei dem Gedanken, dass sie ihr Kind damals lieber doch abgetrieben hätte. Es war grausam, dass sie so etwas dachte, aber andererseits, hätte sie ihm vieles ersparen können. Sie schnaufte und schloss das Zimmer wieder, bevor sie auf leise Sohlen zur Küche ging. Bulma kam gerade am Türrahmen an, als sie abrupt stehen blieb, da sie eine Erschütterung gespürt hatte. Sie sah sich zu allen Seiten um und horchte in die Stille hinein. „Vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet.“, murmelte sie und wollte die Küche gerade betreten, als diesmal ein gewaltiges Erdbeben sie erschütterte, „Was zum Teufel!?“, schrie sie kurz auf, und hob sich am Rahmen fest. Weit weg hörte sie eine Explosion und der Boden unter ihren Füßen erzitterte erneut. „Scheiße,...scheiße.“, zischte sie leise und bewegte sich automatisch in ihr Labor. Sie schwankte gefährlich auf ihren Rechner zu und gab eine Kurzwahlkombination ein, bevor ein Kamerafenster auf dem Monitor erschien. Sie nahm sich schnell noch ihr Headset, setzte es auf und stöpselte die Stecker in die vorhergesehene Anschlüsse. „Vegeta?“, rief sie und sah auf das Fenster, in dem sie nur einige Sekunden später, das Gesicht ihres Gefährten erblickte, „Habt ihr das auch bemerkt? Es bebt und das nicht gerade wenig!“ „Ja.“, gab er nur zurück und wandte ihr seinen Hinterkopf zu. „Es kommt von draußen.“, hörte sie Son-Gohans Stimme, jedoch sah sie ihn nicht. „Warte, ich checke eben mal die Außenkameras.“, sagte Bulma und tippte eilend auf weitere Tasten ihres Laptops. Sie beeilte sich, um die versteckten Kameras auf ihren Monitor zu bringen. Als sie die ersten Bilder empfing, konnte sie nichts ungewöhnliches feststellen. Bis sie bei Kamera Nummer acht landete, die in der Nähe des alten Wohnzimmers hing. „Ach du scheiße!“, zischte sie und hatte glatt vergessen, dass ihr Mikrofon noch an war. „Was ist los?“, zischte Vegeta und drehte sein Gesicht wieder der Kamera zu, die im Gravitationsraum installiert war, „Bulma?“ „Es ist C17!“, stieß sie aus und war kurz davor die Kamera wieder auszuschalten, doch sie besann sich zur Ruhe. „Was?!“, hörte sie den Halbsaiyajin entsetzt rufen. „Aber ich sehe C18 nirgends...“, sagte Bulma und durchschaute auch die anderen Kameras, „Nein. Ich kann sie wirklich nicht sehen. Scheint, als sei er alleine hier.“ „Das erklärt die Explosion.“, hörte sie Vegeta leise sagen. „Meinst du,...“, begann sie und schob ihr Mikrofon näher zu ihren Lippen, „...er sucht nach uns?“ „Kann sein.“ Bulma fieberte. Was hatte C17 gerade jetzt dazu geritten, nach ihnen instinktiv zu suchen? Vorher hatte es ihnen auch nichts ausgemacht. Diese Cyborgs waren nur auf Spaß aus. Auf ein Katz-und-Maus Spiel. Aber das hier, war eine ganz andere Ausgangslage. Abrupt ließ sie ihren Gedanken fallen und ihr fiel etwas brühwarm auf. „Oh Gott! Vegeta, ihr müsst aus der Gravitationskammer raus! Der Trainingsraum ist nicht dafür gemacht, ihre Insassen zu schützen! Wenn euch C17 findet dann-“ „Halt die Luft an, Onna. Solange wir uns ruhig verhalten, wird er keinen blassen Schimmer hegen.“ „Bist du irre?! Macht dass ihr da rauskommt!“ „Sie hat Recht, Vegeta. Hier sind wir nicht sicher und eine Chance haben wir auch nicht.“, hörte sie Son-Gohan, der nun ebenfalls ins Bild trat. Sie hörte den Saiyajin-Prinz genervt knurren. „Du hast gesagt, er ist alleine?“, fragte er dann noch einmal nach. „So wie es zur Zeit aussieht. Aber sicher bin ich mir da nicht.“ Bulma wusste nicht, was für Gedankengänge Vegeta gerade ausheckte. Es würde jedenfalls nichts Gutes bedeuten. „Dann hätten wir eine Chance.“ „WAS? Nein! Nein, Vegeta! Vergiss das gleich wieder! Ihr kommt zurück zum Bunker!“, zischte Bulma aufgeregt zurück. „Auf die Gefahr hin, dass er erfährt, wo unser Unterschlupf ist? Nein, Bulma, das ist viel zu gefährlich.“, erwiderte er herrisch. „Dann greifen wir ihn an?“, fragte Son-Gohan und Bulma zitterte an ihrem ganzen Körper. Nein, verdammt. Das war doch wahnsinnig! Sie sollten die Situation lieber ausstehen, wenn er schon nicht zum Sicherheitsbunker zurück wollte. „Wenn er wirklich alleine ist, dann haben wir zu zweit die besseren Karten.“ „Vegeta! Ich bitte dich! Tu es nicht! Du weißt doch gar nicht wo er ist! Du kannst seine Aura nicht spüren. Ihr rennt beide in den Tod!“, versuchte es Bulma erneut. Doch Vegeta schien ihr schon einen Schritt voraus zu sein. „Du kannst ihn doch ausmachen, über die Kameras. Ich nehm einer deiner Knopfkopfhörer mit und du sagst uns seinen Standpunkt.“ „Das verlangst du nicht wirklich von mir?“ Sie sah über den Monitor, wie er sie durchdringend ansah. Seine schwarzen Opale waren pechschwarz, wie die Dunkelheit. Nur ein kleines Funkeln in seinen Augen ließ sie hart schlucken. „Okay... okay. Ich mache es! Aber bitte... ich bitte dich. Seid vorsichtig.“ „Ja, ja.“, waren seine abfälligen Worte. Und Bulma konnte nur hoffen, dass er es ernst meinen würde... Etwa zehn Minuten später, schaute Bulma die übrigen Kameras durch, bis sie den schwarzhaarigen Cyborg gefunden hatte. Er befand sich zur Zeit im 3. Obergeschoss. Nur sehr unfreiwillig gab sie seine Standpunkte an Vegeta weiter, der danach mit Son-Gohan die Trainingskammer verließ. Sie beobachtete weiterhin den Jungen, und sagte Vegeta, dass er sich in Richtung Treppenhaus bewegte. Eine Antwort erhielt sie logischerweise nicht, da er ihr nur zuhören konnte. Bulma zitterte immer noch. Die Angst kroch in ihr hoch. Doch weiterhin versuchte sie sich zu konzentrieren. Sie öffnete nebenbei einen kleinen Grundriss des Hauses, auf dem zwei rote Punkte aufleuchteten. Es war das GPS-Signal, das die Trainingsanzüge sendeten. „Er geht jetzt die Treppe hinunter in den 2. Stock.“, sagte sie leise und sie sah schnell auf die rote Punkte, die ebenfalls die Treppen nach oben kletterten. Plötzlich bebte es erneut und Bulma krallte sich in ihren Schreibtisch fest. Kaum zu glauben, dass selbst 50 Meter unter der Erdoberfläche sie diese Erschütterungen spürte. Fast betete sie zu Gott, wusste sie doch, dass es keinen mehr gab. Zum Teufel mit dieser Erkenntnis! Sie schaute wieder zur Kamera und ihr Atem stockte. „Scheiße, ich hab ihn aus den Augen verloren! Vegeta, hast du das gehört? Ich weiß nicht,... ich finde ihn nicht mehr!“ Sie ging erneut alle Kameras durch, doch keine Spur von dem Cyborg. Verdammt, wieso musste ihr das gerade jetzt passieren? Bulma blickte auf den Grundriss und sah, wie die beiden Punkte stehen geblieben waren. Wieso hatte sie Vegeta nicht um eine Kamera gebeten, damit sie wenigstens sehen konnte, ob es ihnen gut ging? Ein erneutes Erdbeben riss sie fast von ihrem Stuhl. Dann hörte sie eine weitere Explosion und konnte gerade noch erkennen, wie einer der Punkte sich von dem anderen schnell wegbewegte. Wer war das jetzt? Vegeta? Oder Son-Gohan? Hatten sie C17 etwa gefunden, oder hatte dieser die beiden zuerst angegriffen? „Vegeta...“, flüsterte sie leise und faltete ihre Hände ineinander... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)