Eine etwas andere Zukunft von KatieBell ([B|V]) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Drei Jahre vergingen, als Trunks erneut in die Vergangenheit reiste. Auch wenn Bulma Bedenken gehabt hatte, ließ sie ihren Sohn gehen. Er wollte unbedingt mit ihnen kämpfen. Er wollte besser werden, um auch die Cyborgs in dieser Zeit endlich das Licht auszuknipsen. Die Blauhaarige hatte sich schon gedacht, dass diese Zukunft, in der sie lebten, sich nicht verändern würde. Ein Rest Hoffnung war zwar immer da, aber ihr Verstand machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Es war ihr mittlerweile egal geworden. Sie freute sich für Trunks, dass er endlich ein neues Ziel hatte. Und das war nicht nur wegen seinem Kampfeswillen. Bulma wusste weswegen er erneut in die Vergangenheit wollte. Er hatte es nie wirklich gesagt oder angedeutet, aber sie konnte es sich fast denken. - Er wollte seinen leiblichen Vater besser kennenlernen... Sie lächelte betrübt, als sie im Wohnzimmer saß und eine Tasse Tee trank. Sie wusste, wie sehr er darunter litt, dass er keinen Vater hatte, auch wenn er es nie zugab. Sie sah es einfach. Sie konnte es nachvollziehen. Immerhin vermisste sie Vegeta ebenso. Obwohl es bei ihr ein bisschen schlimmer war. Sie kannte Vegeta länger. Sie hatte ihn mit Haut und Haaren gekannt. Wusste wie er tickte, wer er früher war. Aber auch wie er sich verändert hatte. Dass er in ihren Augen der beste Vater war, dass er seine Familie geliebt hatte... und sie hatte ihn ebenso geliebt. Liebte ihn immer noch. Trunks jedoch konnte sich nicht an seinen Vater erinnern. Er war noch zu klein, um diese Erinnerungen bei sich zu halten. Er war doch erst ein Jahr alt, als Vegeta verstarb. Sie seufzte und stellte die leere Tasse auf den Wohnzimmertisch ab. Gedankenverloren lehnte sie sich an die Rückenlehne der Couch und schlug ihre Arme hinter den Kopf. Manchmal... da hegte sie den Wunsch die Zeitmaschine ebenfalls zu benutzen. Einfach zurück in die Vergangenheit, um ihn nur einmal wieder zu sehen. Vielleicht in die Nacht zurück, an dem er zum ersten Mal ihr die bedeutsame Liebesbekundung offenbart hatte. Sie wollte ihm diese entgegenbringen. Und das in seiner Muttersprache. Es hatte etwas tiefsinniges. Etwas inniges. Vertrautes. Bulma atmete tief aus und schloss ihre Augen. Wo er wohl war? Vermutlich hatte er seinen Körper gar nicht mehr. So viele Leben, die er ausgelöscht hatte, bevor er auf der Erde gelandet war. Seine Seele wurde mit Sicherheit gereinigt, als er bei Enma Daio angekommen war und würde in einem neuen Leben irgendwo wiedergeboren werden. Es war traurig und so schmerzvoll. Selbst wenn sie irgendwann das Leben hinter sich lassen würde, würde sie ihn nie wieder begegnen. Früher hatte sie nie daran gedacht, es war auch nicht von Bedeutung. Aber tief in ihrem Inneren wusste sie, auf was sie sich eingelassen hatte. Eine Liebe, die nur im Reich der Lebenden von statten gehen konnte. Umso mehr war der Wunsch da, ihn wiederzusehen. Gerade deswegen. Aber sie vermied es diese Chance zu nutzen. Sie würde daran zerbrechen. Einmal würde nicht ausreichen. Niemals. Sie verzog das Gesicht und legte ihre Hände über ihre Augen. Rieb daran, bevor sie die Hand wieder nach unten gleiten ließ und tief durchatmete. Nein. Es war keine Option. Sie musste ihre Fassade aufrecht erhalten. Sie durfte sich nicht in der Vergangenheit verlieren. Bulma musste stark bleiben, wie Vegeta es war. Stark bleiben für ihren Sohn. Sie sah zu einer Wanduhr. Es war bald Mitternacht. Sie sollte ins Bett gehen. Und wieder wanderten ihre Gedanken zu Trunks. Er war nun schon seit 14 Tagen in der Gegenwart der Vergangenheit. Sie wusste nicht wann er zurückkam. Sie hatte keinen blassen Schimmer. Sie hoffte nur, dass er wohl auf war und dass er gesund wiederkam. Sie stand auf und löschte das Licht in der Wohnstube, bevor sie die Treppen in den 2. Stock nahm. Gedankenverloren schlich sie durch die kalten Flure und fürchtete sich vor dieser Nacht. Seit sie alleine war in diesem Haus, wurde sie von Alpträumen heimgesucht. Sie träumte von allem möglichen. Von Trunks, der im Kampf ebenfalls starb, von den Cyborgs, die sie doch töteten, und von Vegeta. Die letzte Variante war jedoch immer noch am schlimmsten. Sie träumte oft von dem Tag, an dem sie an seinem toten Körper gesessen hatte. Musste all dies noch einmal erleben. Es war grauenvoll und so schmerzhaft, dass sie immer schweißgebadet erwachte. Nur um danach ernüchternd festzustellen, dass sie gerade einmal ein paar Stunden geschlafen hatte. Sie war gerade an ihrem Schlafzimmer angekommen, als sie stoppte, da sie eine Bewegung am Ende des Ganges bemerkt hatte. Sie wandte ihren Kopf zu ihrer linken und dachte erst, dass es vielleicht Trunks war, der endlich nach Hause zurückkehrte. Doch sie täuschte sich. Im Schatten der Dunkelheit stand jemand, den sie nicht auf Anhieb erkannte. Es war... unwirklich und sie dachte, dass ihre Augen ihr einen Streich spielten. Als die Person aus dem Schatten trat wurden ihre Augen groß und sie rieb sich ihre Augen. Das musste eine Halluzination sein. Ganz gewiss. Sie war einfach übermüdet seit geraumer Zeit. Ihr Kopf war nicht ganz auf der Höhe. Lag vielleicht auch am Alter. Immerhin wurde sie in ein paar Monaten 51. Doch noch immer schritt die Person auf sie zu und sie erkannte, dass dies keine Einbildung mehr war... „Das...das ist nicht möglich.“, hauchte sie leise. Dieser jemand blieb genau vor ihr stehen und sie sah zu ihm hoch. Ihre Vernunft arbeitete immer noch gegen ihre Gefühle. Aber als er anfing zu sprechen, war alles wie leergefegt. „Damit hast du nicht gerechnet, was Onna?“ Er war es tatsächlich. Sie könnte nie seine Stimme vergessen. Nie diese Gefühle, die sie in seiner Gegenwart immer gespürt hatte. Er war es. Kein Zweifel... „Ve...Vegeta? Aber... wie... ich verstehe nicht.“, murmelte sie verständnislos und erst jetzt fiel ihr der Heiligenschein über seinem Haupt auf. Seine Gesichtsmimik war sanft und verständnisvoll, wie er noch nie gewesen war. Er hob seine Hand und legte diese auf ihre Wange. Es war wie ein Traum und doch war es die Realität. Vegeta war hier. Hier bei ihr. Sie schmiegte sich an seine Hand und hoffte so sehr, dass es niemals aufhörte. Dieses Gefühl. Geborgen und sicher zu sein. Seine Hand rutschte an ihrer Wange hinab und legte diese nun an ihren Hals. Fuhr über ihre samtweiche Haut, bevor er sie mit einem Ruck in seine Arme zog und die Blauhaarige erwidert diese kraftvolle Umarmung nur noch... Tief seufzte sie, als sie den markanten Geruch einatmete und ihre Hände sich fester in sein blaues Achselshirt krallten. Sie schwebte irgendwo zwischen Wolke sieben und neun. Keine Ahnung, wie sie auf solche Zahlen kam, aber ihr Gehirn konnte keinen Leitfaden sichtbar erkennen. Und dann... begann sie zu weinen. Hemmungslos. Ihre Gefühle überrollten sie förmlich. Sein Griff wurde fester, dennoch konnte sie nicht aufhören ihre Tränen zu vergießen. Durch das Beben ihres Körpers löste er sich von ihr und sah in ihr Gesicht. Sie konnte ihr geliebtes Funkeln in seinen schwarzen Opalen sehen und ihre Glückshormone brachten sie dazu, dass die Tränen stoppten. „Wie?“, hauchte sie atemlos und er begann leicht zu lächeln. „Ich habe eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen für zwölf Stunden.“, er machte eine Pause, bevor er weitersprach, „Keine Ahnung, wie ich die durchgekriegt habe, aber...“ „Und... dein... ich meine dein Körper, ich dachte...“ „Dass sie mich durch die Höllenmaschine gejagt hätten? Wäre vermutlich auch passiert, aber dank der Hexe durfte ich meinen Körper behalten.“ Sie blinzelte. Er meinte mit Sicherheit Uranai Baba. Und trotzdem spann sich eine Frage in ihrem Kopf zusammen, die er wohl vorausgesehen hatte. „Aufgrund dessen, dass ich versucht habe die Erde zu retten. Hätte mehr Gewicht, als die Leben, die ich früher ausgelöscht habe.“ Das war... unglaublich. Ein Strahlen ging über ihre Lippen und sie fiel Vegeta erneut in die Arme. Gemütlich, als ob nie etwas passiert wäre, saß er nun in ihrem alten Schlafzimmer und hörte ihre Erzählungen zu. Ganz genau konnte er ihr jedoch nicht folgen. Er hörte nur auf ihre Stimme, die er so lange vermisst hatte. Ihre ganze Art. Es hatte ihn beinahe in den Wahnsinn getrieben. Ihm wäre es manchmal lieber gewesen, wenn seine Seele gereinigt geworden wäre. Dann hätte er endlich Frieden gefunden und müsste nicht mehr daran denken. Doch jetzt... war er einfach nur noch froh bei ihr zu sein. Vegeta erblickte ein Fotoalbum auf ihren Nachttisch und er nahm es abwesend zur Hand. Er spürte den Blick seiner Gefährtin auf sich, als er das Album aufschlug und die ersten Fotos ihm entgegen lachten. Es waren hauptsächlich Fotos von seinem Sohn. Chronologisch geordnet, wie er es nicht anders von ihr erwartet hätte. „Er ist so groß geworden...“, murmelte er und Bulma lehnte sich an seine Schulter, um ihm über diese zuzuschauen. „Er kommt ganz nach dir. Na ja,... fast. Aber definitiv hat er deine Gene.“, lächelte sie und schmiegte sich weiterhin an ihn, „Seit er sieben war, hat Son-Gohan ihn trainiert. Die zwei waren ein Herz und eine Seele.“ „Waren?“, fragte er verwirrt nach. Er erkannte ihren traurigen Blick, bevor sie auf seine Frage antwortete. „Son-Gohan ist... tot. Seit ungefähr sechs Jahren.“ Vegeta sagte daraufhin nichts mehr. Er hatte nicht sehr viel Einblick gehabt, seit er in der Hölle Tag ein und Tag aus dort verweilte. Bisher hatte er nur einmal in das Reich der Lebenden blicken dürfen. Und auch nur weil diese Hexe ihn dazu überredet hatte. Es war schwer mitanzusehen, wie Bulma an seinem toten Körper geweint hatte. Es zerriss ihm sein nicht mehr schlagendes Herz. Er vertrieb seine dunklen Erinnerungen und sah sich weitere Bilder an. Trunks war ein Prachtexemplar, wenn er das mal so sagen durfte. Er konnte durchaus Gesichtszüge erkennen, die ihm ähnelten. Sein Lachen glich dem von Bulma. Keiner konnte bestreiten, dass er das Ergebnis war von ihrer Liebe zueinander. „Wo ist er eigentlich? Trunks, meine ich.“ „Nicht hier.“, sagte sie leise und nahm ihm das Fotoalbum aus seinen Händen, um es zurückzustellen. „Wie, nicht hier?“, fragte er verwirrt und sah, wie sie ihre Lippen befeuchtete. „Weißt du,... ich habe mir in all den Jahren Gedanken darum gemacht, und du hast es immer für völligen Stuss gehalten, aber... ich habe an etwas gearbeitet, was dafür Sorgen soll, dass unsere Welt sich vielleicht doch wieder herrichtet.“ „Was genau meinst du?“ Sie ließ ihre Hände ineinander falten, bevor sie mit der Sprache herausrückte. „Ich habe die Zeitmaschine gebaut. Es war verflixt kompliziert. Ich habe fast über zehn Jahre dafür gebraucht. Vielleicht auch ein bisschen mehr, allein wegen der Planung.“ „Du hast wirklich eine gebaut?!“, kam es überrascht von ihm. „Mhm.“, nickte sie, „Und sie funktioniert. Trunks ist vor drei Jahren damit in die Vergangenheit gereist. Zu einem Zeitpunkt, in der noch alles in Ordnung war.“ Er ließ die kurze Pause kommentarlos über sich ergehen. Doch seine Gedanken waren wirr. Er hätte nicht gedacht, dass dies wirklich möglich wäre. Schon damals, als sie mit dieser Idee kam, fand er es einfach zu übertrieben und völliger Schwachsinn. Aber... wenn sie es tatsächlich geschafft hatte? „Mir ist klar, dass wir damit den Verlauf der Geschichte verändern, aber ich habe ihm das Gegenmittel gegen den Herzvirus für Son-Goku mitgegeben. Mittlerweile ist die Krankheit nämlich nicht mehr tödlich.“ „Vor drei Jahren, hast du gesagt. Und wo ist er jetzt?“ „Erneut in der Vergangenheit. Er... er will mit ihnen kämpfen, in der Hoffnung daraus an Stärke zu gewinnen. Hier hat er schließlich keinen mehr. Aber eigentlich bist... du sein Hauptgrund.“ „Ich?“, stieß er sofort aus und sah in ihre azurblauen Augen, die sichtlich traurig wirkten. „Wer denn sonst? Trunks war gerade mal ein Jahr alt, als du gestorben bist. Er kennt dich nicht. Er kennt dich nur, durch meine Erzählungen. Es ist doch nur... nachvollziehbar, dass er seinen Vater kennenlernen will.“ Seine sonst so beherrschten Gefühle ließen ihn erstarren. Es war ein... merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass sein Sohn so einen Wunsch hegte. Dass er sich nichts sehnlicheres Wünschen würde, als seinen Vater kennenzulernen. Also ihn. Nach einer langen Stille, legte er sein Gesicht in seine Hände. „Ich habe nicht gewusst,... dass ich euch damit so viel Kummer bereite. Hätte ich geahnt, dass dies alles nichts nützen würde, dann hätte ich es nicht getan. Dann wäre ich bei euch geblieben.“, seufzte er fernab von dieser Welt. „Hey...“, wisperte sie vorsichtig und nahm seine Hände in die ihren, „Ich... ich bin dir nicht böse deswegen. Nicht mehr. Ich gebe es zu, ich habe es zu erst nicht verstanden. Aber mit der Zeit wird es einem bewusst, was du wofür getan hast.“, er sah sie an und erkannte in ihren Augen die pure Zuneigung zu ihm, „Egal, ob es nun etwas gebracht hat, oder nicht.“, sagte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals, „Trunks hat es akzeptiert. Er,...“, er sah sie lächeln, „Er ist stolz dein Sohn zu sein. Für ihn, bist du der größte Held.“ Ein Wunsch. Wenn er nur einen Wunsch frei hätte,... „Ich hoffe so sehr, dass wir in der anderen Zeitebene mehr von einander haben. Wir drei.“, murmelte er ganz leise, so dass es für seine Gefährtin nicht verständlich war. „Was hast du gesagt?“, fragte sie daraufhin hin nur. Doch er schüttelte den Kopf und sagte in einer ihr geliebten Sprache etwas, bevor er sich zu ihr beugte und sie nach 19 Jahren endlich wieder küsste. Sie fühlte sich nur noch wohl, wie schon lange nicht mehr. Trotz dessen, dass diese Nacht mehr als ungewöhnlich war und so suspekt, war sie einfach nur noch glücklich, am nächsten Morgen neben ihm aufzuwachen. Am liebsten hätte sie die gesamte Nacht nur mit ihm geredet. Doch ihr Saiyajin hatte wohl etwas ganz anderes im Sinn gehabt. Sie lächelte, als sie sich zu ihm umdrehte, um seine schlafenden Gesichtszüge zu betrachten. Bulma hatte ihn nur selten beim Schlafen beobachteten können. Er war stets immer vor ihr wach gewesen. Sie rückte näher zu ihm und legte ihre Hände auf seinen freien Oberkörper. Sie hatte immer gedacht, dass sein Körper kalt wäre, da er nun nicht mehr so lebte, wie früher. Aber das Gegenteil war der Fall. Er war genauso warm, ja sogar fast schon glühend heiß, wie sie ihn in Erinnerungen behalten hatte. Sie wünschte sich, dass dieser Augenblick für immer stehen bleiben würde. Doch sie wusste, dass es nicht ging. Er hatte zwölf Stunden bekommen. Genau um Mitternacht war er aufgetaucht, dass hieße, er müsste um 12.00 Uhr mittags wieder in das Reich der Toten zurück. Ein gruseliger Gedanke, wenn sie ehrlich war. Kurz sah sie auf ihren Wecker und musste entsetzt feststellen, dass es bereits 11.00 Uhr war. Leise drang ein Grummeln, an ihr Ohr und sie sah zu ihrem geliebten Krieger auf. „Ich habe diesen Komfort schon fast vergessen.“, murmelte er schläfrig und sah dann lächelnd zu ihr. „Sieht es da wo du bist, denn anders aus?“, fragte sie neugierig und konnte nicht anders, als darüber zu lachen. „Glaub mir,... dagegen ist die Hütte auf dem Bratpfannenberg der reinste Luxus.“ Sie lachte aufrichtig, bevor er sich ein wenig aufsetzte und die Sonne betrachtete, die sorglos ins Zimmer hinein strahlte. Die Blauhaarige setzte sich ebenfalls auf, nahm ihre Kleidung, die sie in der Nacht neben ihrer Betthälfte dort abgelegt hatte und zog sich an. „Ich bin eben nur mal schnell auf der Toilette.“, sagte sie und verschwand aus dem Zimmer. Als sie zurückkam blieb sie überrascht im Türrahmen stehen. Vegeta hatte sich mittlerweile auch wieder angezogen und saß auf dem Bett, während er eine schwarze Katze streichelte. Sie musste lächeln, als sie seine Worte hörte. „Dich gibt’s ja auch noch.“, sagte er und die Katze schmuste sich mit ihrem Kopf an seine Hand. Bulma trat auf sie beide zu und ging vor der Katze in die Knie. Strich ebenso über das glänzende Fell des Tieres. „Es ist nicht Chatounette.“, sagte sie leise und sah Vegeta, wie er sie abermals verwirrt ansah, „Sie starb vor einem Jahr an Altersschwäche. Das hier ist Sheyla, ihr Junges.“ „Sheyla?“, fragte er und sie wusste, dass er das selbe dachte wie sie. „Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich ihr den Namen deiner Mutter gegeben habe.“, lächelte sie zu ihm auf. Kurz war es still, bis er es verneinte und sich zu ihr auf den Boden herabsetzte. Sheyla kletterte sofort auf seinen Schoss und ließ sich darauf nieder. Miaute fröhlich und ließ sich nun von beiden streicheln... Es vergingen zwanzig Minuten, bis Bulma mit ihrem Gefährten in der Küche saß. Sie hatte einen immensen Hunger und fragte auch Vegeta, ob er etwas Essen möchte. Doch zu ihrer Verwunderung schüttelte er den Kopf. „Ich habe kein Hungergefühl mehr. Aber iss ruhig etwas. Stört mich nicht.“, sagte er und lächelte ihr entgegen. „Sicher? Son-Goku hatte immer erwähnt, dass er das Essen vermisste im Jenseits.“ „Ich bin eben nicht wie er.“, sagte er gelassen. „Ja.“, lachte sie, „Das stimmt wohl.“ Während sie sich schnell zwei Brote schmierte, konnte sie es nicht verhindern, immer mal wieder auf die Uhr zu schauen. Er hatte noch eine gute halbe Stunde. Sie fürchtete sich vor dem endgültigen Abschied. Wie würde es sein? Sie wollte Vegeta nicht auch noch ein zweites Mal verlieren. War das erste Mal doch schon so schrecklich. „An was denkst du?“, hörte sie seine Frage und sie wandte sich zu ihm um. „An dieses und jenes.“, antwortete sie nur. Doch offenbar wusste er genau, welche Sorgen sie hatte. Ihre Blicke zur Uhr, waren da nicht gerade hilfreich, es zu verheimlichen. „Du brauchst keine Angst zu haben. Es ist alles okay so, wie es ist.“ „Das ist es nicht.“, hauchte sie und setzte sich zu ihm an den Tisch. Sie nahm sich ein Messer und teilte die zwei Brote jeweils einmal in der Mitte, bevor sie das Schneidewerkzeug beiseite legte. „Ich frage mich nur,... wenn ich... gehe. Sehen wir uns wieder?“ Sie sah in sein Gesicht und er stützte sein Kinn mit seine Hand ab. „Nein. Vermutlich nicht.“, sagte er klar und deutlich. Er war schon immer ein Realist gewesen. Sie seufzte leise aus, als sie seine Hand auf ihrer fühlte. „Es ist okay, Bulma. Du wirst ein wundervolles, nächstes Leben im Jenseits haben.“ „Und was ist, wenn ich das gar nicht will?“ „Tja,... dann wirst du nicht drum herum kommen und ein bisschen Amok laufen.“, sagte er grinsend und seine Hand schnellte zu ihm zurück. Sie musste daraufhin wieder lachen. Vegetas Humor war gewöhnungsbedürftig, aber er brachte sie in sämtlichen Lebenslagen immer zum Lachen. Sie liebte seine ganze Art einfach. Plötzlich weiteten sich seine Augen. Er stand auf und bewegte sich zum Küchenfenster. Er sah hoch in den Himmel und Bulma wusste nicht wirklich, was er auf einmal hatte. „Vegeta, was ist-“ „Es ist merkwürdig, aber... ich spüre eine starke Aura.“, sagte er leise und auch Bulma gesellte sich zu ihm. Sie sah noch einmal zu Vegeta, bevor sie auch gen Himmel hinauf schaute. Einige Minuten vergingen, in denen keiner ein Wort sprach. Bis Bulma einen schwarzen Fleck über den Wolken erkannte. „Oh Gott... Das ist die Zeitmaschine! Es ist Trunks!“, rief sie glücklich und sah in diesem Augenblick wieder zu Vegeta. Doch sein Anblick bewirkte nur, dass ihr eine eisige Kälte durchfuhr. Sein Blick war so ernst. So unglaubwürdig, dass sie leichte Panik bekam. „Was hast du?“, fragte sie leise und doch wollte sie eigentlich keine Antwort. Er wandte seinen Kopf zu ihr um und öffnete seinen Mund. Jedoch brachte er erst kein Wort heraus. Doch als sie im Augenwinkel die Zeitmaschine landen sah, sprudelte es aus ihm heraus. „Ich sollte gehen.“ „Was?! Nein,... du... du brauchst noch nicht zu gehen. Du hast noch etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten!“ „Du verstehst das nicht. Ich kann nicht.“, erwiderte er und Bulma wurde bewusst, was sein Problem war. „Es ist wegen ihm. Du schämst dich, nicht wahr?“ Er mied ihren Blick und sie wusste, dass es stimmte. „Ich habe es dir gestern schon gesagt. Er verurteilt es nicht, was du getan hast. Er weiß, dass du es für uns getan hast. Das hat dir sämtliche Sympathiepunkte eingebracht. Bitte, Vegeta. Er würde sich freuen, dich zu sehen.“ „Nein.“, schüttelte er den Kopf, „Es wäre besser, wenn er mich... wenn er mir nicht begegnet.“, sagte er eisern und die Blauhaarige wusste, dass sie auf einem verlorenen Posten stand. Sie nahm seine Hände in die ihren, fühlte noch einmal seine Wärme und merkte, wie er seine Finger um ihre schloss. „Wie... wie soll es jetzt weitergehen?“, hauchte sie leise und er sah sie offen an. „Du machst das schon.“, sagte er wissentlich, entzog sich ihren Händen und legte diese auf ihren Hals, „Ich bin stolz auf dich. Thana kato iré me.“, flüsterte er und küsste sie ein letztes Mal zärtlich. Als er sich von ihr löste, legte er seine Stirn gegen ihre und atmete ein letztes Mal ihren betörenden Duft ein. Dann wandte er sich von ihr ab und ging aus der Küche. - Bulma eilte ihm hinterher. Er ging noch einmal die Treppen hinauf und öffnete sein altes Gästezimmer. Hier hatte alles angefangen. Er war feige, das wusste er. Aber er könnte es nicht ertragen, seinem Sohn gegenüber zu treten und seine Trauer zu sehen. Er ging ans Fenster, öffnete es und sah die alte Hexe auf ihrer Glaskugel sitzend in der Luft. Sie hatte wohl schon auf ihn gewartet. Bulma betrat hinter ihm gerade das Zimmer und er wusste, dass sie ihn diesmal nicht einfach so gehen lassen würde. Vegeta spürte ihre aufgeregte Aura und wandte sich noch einmal zu ihr um. Sie sah ihn einfach nur an, bis er registrierte, wie sie ihre Lippen teilte und ihm etwas zuflüsterte, dass sein gesamter Körper zu zittern begann. „Thana kato iré me denjo.“ - Ich liebe dich auch. Er lächelte ihr einfach nur zu, drückte die Tränen hinunter, die in ihm aufsteigen wollten und setzte nun endgültig zum Flug an. Vegeta sah, wie Bulma auf das Fenster zueilte und ihm hinterher sah, bis er in den Wolken nun für immer verschwand... … doch er wusste eines ganz sicher. In ihrem Herzen würde er auf ewig weiterleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)