Eine etwas andere Zukunft von KatieBell ([B|V]) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es knarrt und quietscht, als ich die letzten Schrauben noch einmal fest anzog. Schweißtropfen drangen aus meiner Haut. Mit einem Arm wischte ich mir diese von der Stirn. Es ist vollbracht. Ich stand aus der Hocke auf und begutachte mein Werk. Es hatte lange gedauert. Viel zu lange. Doch endlich hatten wir wieder Hoffnung. Vor zirka 4 Jahren habe ich nun an dieser Maschine gewerkelt, gebaut und gegrübelt. Und nun ist sie endlich fertig. Die wohl erste und vorerst auch letzte Zeitmaschine. „Trunks wird Augen machen.“, lachte ich leise. Ich gehe zu meinem Bordcomputer hinüber, um noch einmal alles zu überprüfen. Die Energie ist fast voll. Vielleicht noch eine Nacht, dann ist sie endlich flugtüchtig. Plötzlich geht die Tür des Untergrundlabors auf und mein Sohn kommt mir lächelnd entgegen. „Wahnsinn! Ist sie fertig, Mutter?“, sagt er gleich überrascht und sieht zur Zeitmaschine. Ich sehe ihn an und nicke eifrig. „Morgen kannst du los. Bis dahin sollte die Batterie geladen sein.“ Ich merke nur noch, wie er mir in die Arme fällt. Er kann es kaum glauben, genauso wenig wie ich... Die Nacht ist unruhiger denn je, als ich alleine in meinem Zimmer liege. Die glückliche Nachricht ist für Trunks und genauso auch für mich, ein Hoffnungsschimmer. Hoffnung auf ein besseres Leben. Meine Mimik wird traurig, als ich auf meinen Nachttisch sehe. Ein Bilderrahmen fällt in mein Blickfeld. Ich nehme es an mich und setze mich auf. Das immer fröhliche Lächeln meiner Mutter strahlt mich an. Daneben mein Vater, mit seiner Tabakpfeife. Sie fehlen mir so. Ich drücke meine Träne weg und öffne nun den Bilderrahmen. Ich nehme das Bild meiner Eltern heraus und lege es beiseite. Hinter ihnen ist noch ein Bild versteckt. Ich habe es absichtlich nicht in einen extra Rahmen verstaut, aus dem einfachen Grund es nicht jeden Tag sehen zu müssen. Es tut einfach zu sehr weh. Immer noch. Nach 16 Jahren tut es immer noch weh sein Antlitz zu sehen. Zu wissen, er ist nicht mehr hier. Nicht mehr bei mir. Bei uns. „Vegeta.“, hauchte ich und nun weine ich doch, „Ich vermisse dich so sehr.“ Der Tag bricht an und schon um kurz vor sieben Uhr morgens stehen wir an der Oberfläche. An diesem Fleckchen Erde, auf dem vor gut 20 Jahren noch unser Haus stand. Nun gleicht es mehr einer Ruine. „Und du bist sicher, dass du alles richtig eingestellt hast, Mutter?“, höre ich meinen Sohn fragen, der gerade in die Maschine einstieg. „100 Prozent. Ich könnte nie den Tag vergessen...“, sage ich zum Schluss immer leiser. Ich sehe wieder hoch zu ihm und verweile kurz in Gedanken. Er ist so schnell groß geworden. Manchmal gebe ich mir die Schuld daran, dass er nie eine richtige Kindheit hatte. Natürlich ist das völliger Unfug. Wer konnte damals auch ahnen, das Dr. Gero solch zwei Killermaschinen baute?! „Okay.“, höre ich ihn sagen, als er wieder aus der Zeitkapsel stieg, „Ich...ich bin nicht sicher was ich sagen soll. Bis später?“, fragt er mit seinem typischen Lächeln, das wohl jedes Mädchen zum Schmelzen gebracht hätte. „Bis später.“, lächle ich und wir umarmten uns, „Pass auf dich auf. Du bist der einzige den ich noch habe, Trunks.“, hauche ich dann traurig. „Mach dir keine Sorgen, Mutter. Es wird alles gut gehen.“, versichert er mir und lacht mich an. Ich kann nicht gleich begreifen, was er als nächstes tut, als er einen Filzmarker aus seiner Jackentasche holt und etwas auf die Zeitmaschine schreibt. „Hoffnung.“, hauche ich dann, als er einen Schritt beiseite tritt. Er sieht mich an und lächelt wieder, bevor er in die Kapsel stieg und die Luke sich schließt. Er sieht mich noch einmal kurz daraus an und hebt die Hand. Ich tue es ihm gleich und die Maschine startet. Keine fünf Sekunden später ist er verschwunden und mit ihm meine Hoffnung. Nach einer Weile, in der ich in den Himmel gesehen habe, gehe ich zurück ins Haus. Nun. Haus-Ruine traf es besser. Ich habe keine Aufgabe mehr. Das wird mir in dem Moment bewusst, als ich an Trunks altem Zimmer vorbei gehe. Es liegt jetzt allein an ihm. Ich gehe weiter und bleibe vor einer anderen Tür nun stehen. Ich habe es bestimmt 10 Jahre lang nicht betreten. Aus Angst? Aus Furcht? Es ist immer noch so hart für mich. Ich öffne die Tür, sie quietscht leise. Es ist immer noch so wie früher. Ich habe nichts weggeräumt, sondern es einfach so gelassen. Ich gehe weiter hinein und setze mich auf das kalte Bett und sehe mich um. Die Kleiderschränke stehen offen. Trainingsanzüge in der Farbe blau schauten mir entgegen und ich habe das Gefühl, sie würden mich auslachen. Ich habe keine Kraft mehr. Die habe ich noch nie gehabt. Aber damals... damals hatte ich noch einen Beschützer gehabt. Tränen fielen auf meine Oberschenkeln. Ich weine, so herzzerreißend wie noch nie. Meine Geschichte ist so trostlos. Sie ist kalt und eisig. Hoffnungslos. „Was würde ich nur dafür tun, dich noch einmal wiederzusehen, Vegeta.“, hauche ich, lege mich auf sein ehemaliges Bett, ziehe meine Beine an meinen Körper und denke an die Zeit zurück, wie alles begonnen hatte... Kapitel 1: Neues Heim --------------------- Wie aus dem Nichts landete Bulma auf einer Wiese in der Nähe von der Westlichen Hauptstadt. Unwirklich was gerade geschehen war, sah sie sich um. War sie nicht gerade noch auf Namek gewesen? Erst jetzt sah sie die anderen Namekianer in Reih- und Glied an einem anderen Platz stehen. Was zur Hölle war passiert? Bis eine ihr bekannte kindliche Stimme ihren Namen rief. Sie wandte sich um und erkannte den Sohn von ihrem besten Freund. Son-Gohan. Er musste ihr erst erklären was wohl soeben geschehen war. Dende, der kleine Namekianer hatte Polunga Son-Gokus Wunsch erfüllt und sie alle von Namek auf die Erde gewünscht. Nur Freezer und Son-Goku sollten dort auf dem verlassenen Planeten bleiben. Wie aus dem Nichts schaute sie nach oben gen Himmel und stieß ein Stoßgebet zu ihrem Freund. Sie war sich sicher, dass er Freezer in den Arsch treten würde. Das war so klar, wie Kloßbrühe. Nachdem alle irgendwie wieder ihre Sinne eingesammelt hatten, standen die meisten mehr oder minder in der Gegen herum und wussten nichts mit sich anzufangen. Bulma ging zu Dende und ließ sich in die Hocke nieder. Die Namekianer hatten nun mal keine Heimat mehr, so hatte sie ihnen angeboten erst einmal bei sich zu Hause unterzukommen. Und erst als sie sich aufmachen wollten, bemerkte sie noch einen Krieger, der ebenso durch den Wunsch auf der Erde gelandet war. Vegeta. Er lehnte missmutig gegen einen Baum. Auf seiner Stirn waren tiefe Falten und sah somit sehr griesgrämig aus. Bulma überlegte nicht lange und rief ihn bei seinem Namen. Er sah genervt zu ihr und seine Mimik verschlechterte sich ungemein, als er sie ansah. Auch sie bot ihm an, bei Bulma erst einmal unterzukommen. Erst lehnte er es zerknautscht ab, doch sie lockte ihn mit der Ansprache an, dass Son-Goku höchstwahrscheinlich erst in ein paar Monaten zurück kommen würde und er bis dahin bestimmt eine Bleibe bräuchte. In allem Überfluss, sagte sie, dass ihr Grundstück ausreichend Platz biete zum Trainieren. Das war wohl der beste Trumpf den sie ausgespielt hatte. Er stimmte nach langem grummeln und nur sehr widerwillig irgendwann dann doch zu. Manchmal da dachte Bulma, dass sie sich zu viel zumutete. Nun gut. Die Capsule Corporation hatte schon eine Menge Hektar zur Verfügung. Aber mit den ganzen Namekianer wurde es trotzdem sehr eng. Sehr zum Missfallen von dem Saiyajin-Prinzen. Die grüne Gnome wie er sie immer betitelte, würden ihn beim Training stören. Das war aber noch lang nicht das einzige Argument gegen dieses Volk. Das sie genau eine Etage über Vegetas Gästezimmer schliefen, wurde ihm gleich in der ersten Nacht zum Verhängnis. Anscheinend konnten sie nur sehr schlecht auf einem anderen Planeten, in einer ungewohnten Umgebung und in einem fremden Haus schlafen. Und so hörte der Prinz jede Nacht das laute Getrampel der Namekianer einen Stockwerk höher. Dass er noch nicht durch die Decke gesprungen war, um sie alle male zu pulverisieren, war schon alles. Dementsprechend war er am Morgen immer sehr schlecht gelaunt und Bulma traute sich manchmal wirklich nicht ihn überhaupt anzusprechen. Nicht dass sie sich fürchtete vor ihm, aber eine gewisse Abstandshaltung war einfach sicherer. Vor allem für ihr zu Hause. Apropos. Ihr zu Hause hatte auch sehr viel darunter zu leiden. Und damit meinte sie nicht nur die Blumen von ihrer Mutter, die Vegeta mehr als einmal zu Humus zerfallen ließ, sondern auch fast alle Einrichtungsmöbel, wie die Tür, Schränke und Kommoden, oder auch einfache Küchengeräte. Insbesondere Küchengeräte. Und da wir schon an diesem Punkt angekommen waren, ging das ganze auch langsam wirklich ins Geld. Schon allein über 200 Namekianer durchzufüttern, war eine Sache. Noch dazu einen Saiyajin-Prinzen durchzubringen eine ganze andere. Der Kerl konnte wirklich nur drei Dinge, aber diese beherrschte er perfekt. Trainieren, Essen, Schlafen und das ganze noch einmal rückwärts. Bulma war am durchdrehen. Wirklich. Sie hatte schon die verrückte Idee gehabt zu Muten Roshi auf die Schildkröteninsel zu ziehen, solange das Haus zu voll war. Auch wenn sie dafür in Kauf nehmen musste, jeden Morgen ihre Unterwäsche vor dem Lüstling zu bewahren. Jedoch kam es nach guten drei Wochen alles anders. Erst zu spät kamen sie auf den Gedanken, dass es ja wieder die Dragonballs gab, dadurch dass Piccolo wieder lebte. Die Z-Fighter machten sich also auf den Weg die Dragonballs zu suchen, um den Namekianern einen neuen Planeten zu wünschen und diese dann dort auch hin zu wünschen. Es dauerte nicht einmal einen ganzen Tag. Am Abend waren alle im Garten versammelt und der heilige Drache erschien. Kaum als Dende den Drachen um seine Wünsche bat, erfüllte er diesen und kaum ein Lidschlag den Bulma tat, waren alle Namekianer aus ihrem Garten verschwunden, bis auf Piccolo natürlich. Shenlong verabschiedete sich und die Dragonballs verstreuten sich erneut in alle Himmelsrichtungen der Erde. Kapitel 2: Der übliche Wahnsinn ------------------------------- Der nächste Morgen brach an. Bulma war wie immer früh wach gewesen, um ihrer Mutter beim Frühstück zu helfen. Nun eigentlich war es eher anders herum. Ihre Mutter half ihr beim Speck braten und beim Rührei. Sie gab es nur ungern zu. Aber eine gute Köchin war sie noch nie gewesen. Sie brauchte es auch nicht unbedingt zu werden. Bulma war mit Leidenschaft gerne Wissenschaftlerin, wozu sollte sie dann gut Kochen können? Während Bulma also eher den Tisch deckte, machte ihre Mutter etwas warmes zu Essen. Gerade hatte sie die Tassen hingestellt, als ein überaus entspannter Vegeta die Küche betrat. Im ersten Moment sah sie ihn überraschend zu offen und zu lange an, so dass sie ein grummeln von ihm zu hören bekam. Schnell innerlich den Gedanken beiseite schütteln und einfach nicht darauf eingehen. „Vegeta-Schätzchen, ich hab dir ein paar Omelettes gebacken. Möchtest du?“, flötete Mrs. Briefs ihrem neuem Hausbewohner zu, der daraufhin wohl nur versuchte seine Wut unter Kontrolle zu behalten. Bulmas Mutter war ja schon immer so gewesen. Sie sah in jeden gutaussehenden Kerl einen Schnuckel oder Schätzchen. Dass das Vegeta tierisch auf den Senkel ging, merkte Bulma jedes Mal hochgradig. Aber was sollte sie schon tun. Sie würde jedenfalls nicht ihre Mutter darum bitten, dass sie das sein lassen sollte. Vegeta in Schutz nehmen kam gar nicht in Frage. Genauso wie sie sich dagegen sträubte, ständig das Badezimmer aufzuräumen. Es war ja fast wie mit einem Kleinkind und nicht einmal ein solches Kind würde so viel Unordnung in nur wenigen Minuten schaffen. Aber leider Gottes, musste sie sich ja dieses Badezimmer teilen, also blieb ihr nichts anderes übrig, als sich jedes Mal geschlagen zu geben. Da gab es natürlich auch viel Zunder. Wenn sie sich nicht gerade über den Weg liefen, schimpfte sie über ihn. Auch wenn er es gar nicht hören konnte. Wer war sie denn? Sein staatlich, geprüftes Zimmermädchen?! Zurück im Geschehen servierte Mrs. Briefs Vegeta gerade sein Frühstück. Mulmig zu mute ging Bulma an die Kaffeemaschine, um sich eine Tasse schwarzen Kaffees zu machen. Bulmas Mutter flötete beruhigend auf ihre Tochter ein, dass sie nur noch eben ihre Blumen im Garten gießen wollte und dann gleich wieder zurück sei. „Wie weit bist du mit dem Gravitationsraum?“, hörte sie die Stimme des Saiyajins, wie aus einem Katapult geschossen. Ach ja. Da war ja etwas. Sie erinnerte sich leider noch zu gut daran, dass sie ihm versprochen hatte, sobald die Namekianer auf ihrem neuem Planeten waren, ihm die Raumkapsel umzubauen in einen Gravitationsraum. In dessen er dann trainieren könnte. Zu blöd, dass sie das in dem ganzen Chaos immer wieder aufgeschoben hatte. Der Kaffee war gerade fertig, als sie die Tasse an sich nahm und sich zu ihm umdrehte. Dabei lehnte sie sich an die Küchenzeile und nippte kurz am Rand der Tasse ab. „Ich hab noch nicht angefangen.“, murmelte sie eher unbeeindruckt, was dem Prinzen wohl sehr gegen den Strich ging. Im nu war er auf seinen zwei Beinen und schritt gefährlich an sie heran. „Jetzt pass mal auf, Puppe.“, sagte er wütend, nahm ihr sogar den Kaffee aus der Hand und knallte ihn neben ihr auf die Küchenzeile, so dass dieser über den Tassenrand schwappte. „Hey!“ Gerade als sie nach der Sauerei schauen wollte, war an ihrem Kinn plötzlich die Hand Vegetas, die sie wieder in seine Richtung blicken lassen sollte. Sie ließ es zu, aus dem einfachen Grund, dass der Griff von ihm ein wenig weh tat. Vielleicht auch ein bisschen mehr, aber sie würde ihm das nie wissen lassen. Bulma kniff nicht einmal die Augen zusammen und sah ihn direkt in seine starr schwarzen Augen. Kein Wort fiel. Aber sie wusste, dass es Wirkung auf sie hatte. Minutenlang bewegte sich kein Muskel von Vegeta. Sein Blick sagte einfach alles aus. Zorn. Wut. Sturheit. „Bulma Schätzchen,...“, kam es vom Wohnzimmer und ein paar Schritte näherten sich der Küche. Abrupt ließ Vegeta von ihr ab, schenkte ihr noch einen bösen Blick und verschwand gerade in dem Augenblick aus der Küche, als Dr. Briefs im Türrahmen erschien. „Ah, hier bist du. Hallo Vegeta.“, sagte Bulmas Vater und sah kurz dem Prinzen hinterher, „Was ist denn mit ihm los?“ „Nichts Papa. Er hat einfach nur schlecht geschlafen, schätze ich.“, sagte seine Tochter, „Was ist mit dir? Wolltest du etwas von mir?“, fragend an ihren Vater gewandt. „Oh ja, stimmt. Ich hab ein paar Dinge, die du erledigen müsstest...“ Der Vormittag schwand dahin. Dr. Briefs hatte Bulma in die Stadt geschickt, um ein paar Ersatzteile vom Großhändler zu holen. Das sie heute jedoch nicht so auf der Höhe war, bemerkte sie relativ schnell. Allein schon daran, dass sie sich zuerst verfahren hatte, obwohl sie den Weg eigentlich in-und-auswendig kannte. Dann hatte sie die falschen Artikelnummern abgelesen und beinahe völligen Unsinn an Schrott gekauft. Das sie dem Großhändler nicht mehr Geld als nötig zugesteckt hatte, war gerade alles. Fast zweieinhalb Stunden war sie unterwegs und jetzt, wo sie wieder zu Hause war und sich normalerweise eine Stunde hinlegen würde, saß sie im Labor und hatte ihre große Blaupause auf dem Tisch ausgebreitet. Egal, wie oft sie es nun schon aufgeschoben hatte, sie musste irgendwann damit anfangen das Raumschiff umzubauen. So eine Konfrontation mit Vegeta wollte sie nicht noch einmal heraufbeschwören. Auch wenn sie glaubte, das Vegeta ihr nichts ernsthaftes tun würde, so wie es Yamchu immer wieder ihr eintrichtern wollte, aber sie war sich eben sicher gewesen. Ihr menschliches Bauchgefühl hatte sie bisher noch nie getäuscht. Außerdem brauchte er sie im gewissen Grad. Wer sollte sonst sein Training sponsern? Er hatte ein Dach über dem Kopf und eine gratis Verpflegung. Er würde ihr mit Sicherheit nichts tun. Grinsend machte sie sich wieder an die Arbeit. Sie hatte immerhin etwas großartiges vor! Doch die Ruhe blieb nicht lange. Zwei dreiviertel Stunden später klopfte jemand an die Tür. Bulma seufzte und bat den Eindringling herein. Schwarze, kurze Haare glitten in ihr Blickfeld, als sie sich umwandte. „Yamchu.“, murmelte Bulma und sah ihren Freund mit gemischten Gefühlen an. „Hallo Bulma. Deine Mutter hat mich hier runter geschickt. Ich hoffe ich störe dich nicht?“ Sie schluckte und schob die Blaupausen beiseite. Vielleicht wollte sie auch nicht, dass er sah, an was sie gerade arbeitete. Seit Vegeta hier war, war Yamchu ein fast explodierendes Schießpulverfass. Es ging ihm regelrecht gegen den Strich. 'Er macht sich doch nur Sorgen', hatte ihre Mutter gesagt. Auch wenn das wahr sein sollte, hatte sie die Rivalität zwischen den Beiden immer wieder in heikle Situationen gebracht. Vegeta wollte nur trainieren. Yamchu zwar auch, aber seit der Prinz da war, zog er sich immer mehr zurück. Und schlussendlich bekam es Bulma mit voller Breitseite ab. „Nein, nein. Alles okay. Was verschafft mir die Ehre?“, lächelte sie. „Ach, nichts besonderes. Ich dachte einfach, ich komm mal wieder vorbei.“ Bulma stutzte und zog ihre Augenbrauen nach oben. „Einfach so?“ „Ja. Ist daran was falsch?“ Sie seufzte abermals. Seine ständigen Besuche, endeten immer in einer Diskussion. Das war und wird auch immer so sein. Das wusste sie. Doch den nächsten Gedanken, konnte sie schon gar nicht mehr äußern, da hatte sich Yamchu schon über ihren Schreibtisch gebeugt und linste auf ihre Blaupausen. „Was wird das? Eine neue Erfindung von dir?“, fragte er erst aufgeschlossen und interessiert. Doch als er die Überschrift las, die ganz oben in Großbuchstaben standen, wirkte er verärgert. „Gravitationsraum TZ-V 763?!“ „Yamchu, Finger weg! Das geht dich gar nichts an!“ Sie wollte ihm die Pläne abnehmen, doch er kam ihr zuvor, nahm sie an sich und ging ein paar Schritte zurück, so dass Bulma gezwugen war erst einmal abzuwarten. Dabei erntete er aber böse Blicke, der Erfinderin. „Was zum Kuckuck soll das? Was bedeutet TZ-V?“ „Das ist meine Sache.“ „763 ist wohl das Jahr, oder?“ „Yamchu, gib es mir. Ich wollte heute noch fertig werden, mit den Skizzen, damit ich morgen gleich anfangen kann.“, sagte sie ruhig, doch der Blick ihres Freundes versprach nichts gutes. „Ich frag dich jetzt noch einmal. Was bedeutet diese Abkürzung? Ist es das, was ich denke?!“, fragte er, doch allmählich wurde er immer lauter, „Bist du jetzt wirklich so tief gesunken?!“, schrie er fast am Ende. Ihr Herz klopfte laut in ihrer Brust. Wie würde er ihr auf diese Situation reagieren, wenn sie ihm die Wahrheit sagte? „Yamchu,...flipp' jetzt nicht aus, aber er braucht einen Platz zum Trainieren. Meine Mama läuft bald Amok, wenn der Garten nicht bald seine Ruhe bekommt und-“ „Ich flippe nicht aus! Es ist nur,...wieso? Wieso machst du all das für ihn? Reicht es nicht, dass er die Erde erobern, gar vernichten wollte? Das er ein Mörder ist? Ich hab es ja schon nicht verstanden, wieso du den Affen überhaupt zu dir eingeladen hattest, aber das ist echt die Höhe!“ „Das ist mein Haus, also auch meine Sache wen ich hier hin einlade.“ „Nein, ist es nicht! Nicht, wenn dein Leben davon abhängt!“ „Du redest völligen Unsinn, Yamchu! Er wird mir nichts tun. Diese Debatte hatten wir schon.“ „Anscheinend nicht lang genug. Sieh es endlich ein. Er ist gefährlich! Du setzt dein Leben und das deiner Familie nur unnötig aufs Spiel.“, sagte er gereizt, „Aber diesmal ist Schluss!“, sagte er zuletzt und man hörte nur noch ein reißen von Papier. Bulma starrte ihn geschockt an, als er ihr die Blaupausen in vier, fünf, sechs Teilen riss. „Das hast du nicht gerade wirklich getan?!“, hauchte sie. „Anders begreifst du es ja nicht!“ „D-du... ich fasse es nicht... was glaubst du eigentlich, wie lang ich daran gesessen habe?!“, fauchte sie ihn nun an und nahm ihm die zerrissenen Skizzen ab, „Du hast rein gar nichts begriffen! Und jetzt verschwinde.“ „Nein, Bulma! Ich verschwinde nicht! Du kannst froh sein, dass du dich damit nicht mehr herum plagen musst.“ „Völlig falsch.“, murmelte sie, doch er widersprach ihr erneut. „Ich werde dafür sorgen, dass er dich nicht mehr in Anspruch zu nehmen hat! Und wenn ich dafür kämpfen muss.“ Bulma stand starr vor Schreck einfach nur da und ließ ihre Befürchtungen Revue passieren. Erst als die Tür zu ihrem Labor zuknallte, wusste sie wo das wieder enden würde. Dabei wollte sie das doch immer verhindern. Sie eilte ihrem Freund hinterher. Die vielen Treppen nach oben ließen sie auf keuchen, doch hielt sie nicht einmal an. In den oberen Geschossen angekommen, rempelte sie fast ihre Mutter an. Noch eine entschuldigende Gestik nach hinten geworfen und sie rannte in den Garten... „Ich hab gesagt, bau' dir deinen Drecksschuppen selber!!“, hörte sie Yamchu. Oh nein. Sie kam zu spät. Um die letzte Ecke und durch die offene Terrassentür, stand sie hinter dem Übel. „Verstehst du mich überhaupt, Affe?!“ Bulma sah geschockt zu. Ihr Körper gehorchte ihr einfach nicht. Yamchu stand mit dem Rücken vor ihr. Davor Vegeta, der wohl sehr amüsant aussah, wenn man das mal so sagen durfte. Ihr Freund eher in Kampfesstellung, der Prinz hatte seine Arme gelassen zusammen verschränkt. „Hör mir gut zu, Bulma ist viel zu überqualifiziert für deine niedrigen Aufgaben, also hör auf sie damit zu belästigen!“ „Tze.“, kam es von dem Affenprinz, „Ich denke, dass geht dich nichts an, was ich ihr als Aufgabe gebe.“ „Natürlich geht es mich was an-“ „Kata ne har fe 'm.“, hörte Bulma ihn murmeln. „Hör auf mit dieser toten Sprache zu sprechen!“ „Wieso? Weil du es nicht verstehst?“, lachte Vegeta leise und nahm seine Arme herunter, „Was willst du wirklich?“ „Das du hier verschwindest! Du gehörst hier nicht hin!“ Bulma hob ihre Hand zu ihrem Mund. Gewollt etwas zu sagen. Irgendetwas. Aber sie konnte nicht. Vegeta ging auf ihn zu und schubste ihn beiseite. „Keine Angst, ich bin bald von diesem Drecksplaneten weg, sobald Kakarott wieder da ist und ich meine Revanche bekomme.“, sagte er und stand nun zwischen Yamchu und Bulma. „Deine Revanche bringt dir gar nichts! Son-Goku hat schon einmal gegen dich gewonnen. Geh besser jetzt, dann ersparst du dir die Niederlage!“, kam es energisch von Yamchu, als er sich zu ihm umwandte. Vegeta blieb abrupt stehen. Bulma konnte in seinem Gesicht sofort lesen, wie aus einem Buch. Das konnte sie fast gar nicht. Eigentlich überhaupt nicht, aber Yamchus Worte waren wie eiskaltes Wasser für Vegeta. Noch zu gut wusste sie, dass Vegeta höchstwahrscheinlich unter der Niederlage litt. Wozu sollte er sonst so hart trainieren? „Du weißt gar nichts. Und jetzt solltest du gehen, du verpestest meine Luft.“, sagte Vegeta vorsichtig ruhig, doch Bulma wusste, das in ihm wohl ein Vulkan brodelte. Gleich darauf hörte sie Yamchu leise knurren und von einer Sekunde auf die nächste war er auch schon auf ihn zugesprungen. Bulma schloss instinktiv die Augen und hörte nur, dass jemand an ihr vorbei geflogen kam und daran, dass sie einen Luftzug spürte. Sie öffnete vorsichtig die Augen. Vor ihr stand immer noch Vegeta, doch Yamchu fehlte in ihrem Blickfeld. „Jemanden von hinten anzugreifen passt zu dir. Ein Schwächling und ein Feigling zugleich.“, sagte Vegeta ruhig, sah kurz zu der Blauhaarigen und ging durch die Terrassentür hinein ins Haus. Erst jetzt schaffte es Bulma sich wieder zu bewegen und ging mit vorsichtigen Schritten zu Yamchu, der rücklings im Blumenbeet ihrer Mutter lag. „Sag jetzt nichts.“, knautschte Yamchu, der sich die Nase rieb. „Doch ich sage etwas. Du bist ein Idiot.“, sagte Bulma und stemmte ihre Hände in die Hüfte, dabei immer noch die zerrissenen Blaupausen in diesen, „Du weißt ja, wo die Tür ist.“, kam es zum Schluss und auch sie verschwand im Hausinneren. Als sie auf dem Weg zur Küche war, schaute sie sich die zerstörten Skizzen an und seufzte. All die Mühe und Zeit umsonst. Jetzt durfte sie noch einmal von vorne anfangen. Was ein Jammer und alles nur, weil Yamchu immer über sie bestimmen musste. Da die Erfinderin zu sehr ihr Augenmerk auf das Papier richtete, merkte sie nicht, dass sie beobachtet wurde. Vegeta stand einige Meter von ihr entfernt an einer Wand des Wohnzimmers, welches sie gerade durchquerte. Seine schwarzen Augen starrten auf den Gegenstand in ihrer Hand und er ließ unbeirrt ein Knurren von sich, welches er nicht unterdrücken konnte. Bulma erschrak dabei so heftig, das sie ihre Skizzenteile los ließ und diese sich über den gesamten Fußboden verteilten. „Verdammter Mist, Vegeta! Erschreck mich doch nicht so.“, sagte sie aufgebracht, als sie den Prinzen erkannte und wollte schon wieder die Fetzen einsammeln, als eine andere Hand ihr zuvor kam. „Zaha dem k'hat, Onna?“, hörte sie wieder diese interessante Sprache und sah fragend auf. „Wie weit du bist.“, hörte sie ihn daraufhin wieder sprechen. „Wieder am Anfang.“, murmelte sie leise und nahm die Skizzen an, als er ihr diese hinhielt, „Er ist völlig ausgeflippt, als er gesehen hat, an was ich arbeite. Ich setze mich unten gleich wieder dran. Bis morgen Abend bin ich bestimmt fertig.“ „Gih' tem k'hat uri he.“, sagte er wieder in seiner Muttersprache, doch diesmal ohne Übersetzung. Er wandte sich ab und ging zielstrebig auf die Küche zu, in der Mrs. Briefs schon einen kleinen Mittagssnack zubereitet hatte. Unschlüssig was Vegeta mit diesem Satz gemeint hatte, ging sie nicht wie er in die Küche, sondern gleich hinunter in die Labore, um ihr Vorhaben endlich voran zu treiben... Kapitel 3: Gravitationsraum TZ-V 763 ------------------------------------ Gezische und elektronische Spannungen konnte man noch spät nachts in den Laboren von der Capsual Corporation vernehmen, gepaart mit Tastaturlauten. Der Raum war dunkel, bis auf die kleine Schreibtischlampe und dem flackern des Computers, konnte man nur eine schemenhafte junge Frau auf einem Drehstuhl erkennen. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Ihr weißes T-Shirt mit dem Capsual Corporation Emblem war schon mit Ruß und Ölflecken beschmiert und ihre blaue Arbeitshose verwies schon einige Brandlöcher auf. Näher betrachtet, hielt sie gerade eine Festplatte in der einen Hand und einen Lötkolben in der anderen. Die Blauhaarige war mittlerweile schon Stunden damit beschäftigt das System, dass sie ausgearbeitet hatte auf diesen Festplattenspeicher zu installieren. Dass das ganze nicht so einfach war, wie es normalerweise sein sollte, wurde schnell klar. Ein paar Anschlüsse wahren defekt und auch einige Kabel, die sie erst erneut löten musste. Sie seufzte, als sie den letzten Schliff getan hatte und legte die Festplatte auf ihren Schreibtisch ab. Schnell griff sie zu zwei blauen und zwei roten Kabeln, die sie in die dazugehörigen Buxe drehte und anschließend das Gesamte an ihren Computer anschloss. Eine Meldung erschien auf dem Monitor. >Datenträger erkannt. Wird installiert. Dies kann einige Minuten dauern.< „Na endlich.“, stieß sie erleichtert hervor und lehnte sich in ihren Drehstuhl entspannt zurück. Die ganze Sache hatte sie nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Schon seit dem Mittagessen saß sie hier unten in ihren Laboren und werkelte an dem System für Vegeta. Erst jetzt, da der Computer die Festplatte anerkannte, konnte sie ihre Gedanken schweifen lassen. Ihr ging es nicht mehr aus dem Kopf, was Vegeta zu ihr gesagt hatte und das vor allem in seiner Muttersprache. Sie grübelte was dies zu bedeuten hatte. Offenbar wollte er ihr keine Übersetzung geben. War es nicht ernst gemeint? Sie wollte es am liebsten vergessen. Aber es ging aus einem unerfindlichen Grund nicht. Bulma interessierte sich sehr für diese tote Sprache, auch wenn sie das nie offen zugeben würde. Schon früher als Kind war sie ein begabtes Sprachtalent. Nicht nur in Physik und Chemie, sondern auch Sprachen wie Englisch und Spanisch konnte sie schon im Alter von acht Jahren beherrschen. Lag wohl daran, dass ihr Vater reichlich umher kam und seine Tochter öfters mitnahm, sollte sie Ferien haben. Es juckte ihr in den Fingern, dem ganzen auf den Grund zu gehen. Aber den stolzen Saiyajin-Prinzen zu fragen, kam gar nicht in Frage. Er würde ihr wahrscheinlich den Vogel zeigen. Also musste sie anders an die Sache herangehen. >Datenträger installiert. Es kann nun verwendet werden.«, blinkte es auf und Bulma setzte sich wieder aufrechter hin. „Nun, dann wollen wir mal schauen, ob es klappt.“, murmelte sie. Nicht achtend auf die Wanduhr, die langweilig vor sich hin tickte und schon weit nach vier Uhr nachts anzeigte, machte sich die junge Wissenschaftlerin wieder an die Arbeit, um das komplizierte System auf die Festplatte zu installieren... Es war sechs Uhr in der Früh, als Bulma endlich aus ihren Laboren die Treppen nach oben stieg. Die Müdigkeit war ihr zwar schon anzusehen, doch straffte sie ihren Körper. Sie wollte es gleich im Raumschiff montieren, um zu sehen, ob auch wirklich alles so funktionierte, wie sie es sich ausgearbeitet hatte. Mit ihren Hausschuhen trat sie ins Wohnzimmer und dann hinaus auf die Terrasse. Die Sonne war gerade dabei die Erdoberfläche zu berühren. Die sanften und doch schon warmen Strahlen, erwärmten ihre Haut. Angekommen im Garten, ging sie hinüber zu den Garagen, in der ein kleines Kästchen hing mit den verschiedenen Hoi-Poi Kapseln. Sie nahm die Nummer sieben heraus, in der das Raumschiff ruhte, nahm noch ihren Werkzeugkasten in die Hände und ging dann zu einem eher abgeschiedenen Teil des Gartens. Sie sah sich um und blieb irgendwann abrupt stehen. Hier war ein guter Platz. Nicht allzu nah am Haus und doch immer erreichbar. Sie drückte auf den Kopf der Kapsel und warf es von sich. Eine Art Explosion von Schall und Rauch ertönte und vor ihr stand das alte Raumschiff, zu der sie und ihre Freunde damals nach Namek geflogen sind. Sie betätigte die Schaltkonsole und die Luke öffnete sich. Die Blauhaarige trat ein und schritt gezielt auf die Kommandozentrale zu. Sie legte die Festplatte erst einmal auf den Boden und öffnete stattdessen ihren Werkzeugkasten. Zuerst musste sie ans Innere gelangen, um dann die Hauptzentrale abzukoppeln und daran die Festplatte zu montieren. Kein leichtes Unterfangen. Ein Laie wäre höchstwahrscheinlich völlig überfordert mit dieser Aufgabe. Sie musste kurz lächeln, als sie an die verkorkste Situationen von heute Mittag dachte. Vegeta und sein 'Drecksschuppen' selber bauen. Das würde wohl mehr als nach hinten los gehen. Obwohl... sie wusste nicht viel von dem Saiyajin. Er war ein Krieger. Okay. Aber ob er sich mit Technik auskannte? Nun ja. Ein Raumschiff fliegen konnte er. Grundkenntnisse vielleicht. Aber wie war es mit Fortgeschrittener Technik? Je mehr sie darüber grübelte, desto mehr floss die Zeit davon. Sie musste sich ein wenig ran halten, wenn sie noch vor dem Frühstück fertig sein wollte. Sie schraubte zu aller erst die Abdeckung herunter und legte das schwere Metallblech beiseite. Angestrengt wischte sie sich mit ihrem Arm über dir Stirn. Sie hätte vielleicht doch einer der Angestellten fragen sollen, ob sie ihr helfen. Egal. Das schwerste war geschafft. Als nächstes kämpfte sie sich durch die vielen Anschlüsse und Kabeln, bis sie das Hauptgetriebe gefunden hatte und kapselte es vom Strom ab. Andernfalls hätte sie sich noch einen gewaltigen Stromschlag unterzogen. Bulma legte sich auf den Rücken, um besser durch dieses Wirrwarr zu sehen und fing an ein rotes Kabel an das Hauptgetriebe hinein zudrehen. Als dies geschafft war, tastete sie unwissentlich am Boden neben ihrem Körper. Aufsehen konnte sie nicht, da sie keinen Platz hatte, um ihren Kopf zu heben. „Verdammt, wo ist die scheiß Festplatte?!“, fluchte sie. Ihre Nerven lagen blank, dazu kam die Müdigkeit. Eine schwer liegende Kombination. Vergessen war der Bordcomputer über ihr und ihr Kopf schnellte nach oben. Die Quittung bekam sie gleich darauf, als ihr Haupt gegen die Metalldecke stieß. „Scheiße!“, zischte sie schmerzerfüllt und ließ sofort wieder ihren Kopf sinken. Ihre Hände ließen von ihrem Vorhaben ab und sie hielt sie an ihren Stirnansatz. Der Schmerz ging durch ihren gesamten Körper, doch es wurde besser nach einigen Minuten. Sie nahm die Hände herunter und sah, dass sie leicht blutete. „Auch das noch.“, murmelte sie leicht verärgert und ließ ihre Hände wieder fallen. Sie hätte ins Bett gehen sollen. Eindeutig. 21 Stunden ohne Schlaf war einfach nicht gut für sie. Ihr Gehirn arbeitete nicht mehr auf Höchstleistung, ihre Wahrnehmung war auch nicht mehr ganz das, was es mal war. Sie gehörte definitiv ins Bett. „Kra´te me he nát?“, kam eine Stimme direkt neben ihr, oder besser gesagt über ihr. Ihr war sofort klar, wer das nur sein konnte. Es gab nur einen, der diese Sprache äußerte. „Eh... Vegeta?“ „Tze.“, kam es nur und Bulma wusste, das war er. „Du...du bist schon wach?“ „Bei deinem Fluchen, kann man auch mehr schlecht als recht schlafen.“ Bulmas Gesicht wurde rot. Nicht aus Scham, sondern eher aus Wut. Was bildete sich dieser Affe eigentlich ein. Immerhin machte sie das alles für ihn. „Oh ja. Ich habe anscheinend deinen königlichen Schlaf gestört. Entschuldige.“, spottete sie und seufzte. Doch er schien gar nicht auf ihre spottende Anrede einzugehen, da hatte er schon wieder ein anderes Thema angeschnitten. Was war heute nur mit ihm los? „Was machst du da eigentlich?“ Jetzt schlug es aber dreizehn! Was dachte er denn, was sie hier machte? Däumchen drehen, vielleicht? Wütend schob sie sich aus der kleinen Öffnung wieder hinaus und richtete endlich ihren Körper in eine sitzende Position. „Deinen verfluchten Gravitationsraum installieren. Was denn sonst?!“, keifte sie und sah erst jetzt zu dem Prinzen auf. Und auf einmal verschlug es ihr die Sprache. Er schien wirklich gerade erst aufgestanden zu sein. Seine Haare, die sonst immer wie die Spitze eines Berges kerzengerade nach oben standen, hatten sich nun einige Strähnchen zu den Seiten hervor gebogen. Ihr Blick ging etwas tiefer und sie erkannte seine Augenringe, die wohl von dem zu wenigen Schlaf der letzten Wochen stammen musste. Noch weiter nach unten gesehen, war sein Oberkörper frei und er trug nur eine Jogginghose, die ihm locker an seinen Hüften saß. „Was glotzt du denn so blöd?!“, fuhr er sie an und sie besann sich wieder. Sie räusperte sich kurz und sah dann zu ihrer Linken. Schnell nahm sie die Festplatte, die ihr all den Ärger eingebrockt hatte und legte sich wieder hin, um wieder zu ihrer eigentlichen Arbeit zurück zu kommen. „Hey, ich hab dich was gefra-“, fing er wieder an, doch Bulma unterbrach ihn. „Sei ruhig. Ich hab besseres zu tun, als dir Rede und Antwort zu stehen.“ Sie hätte schwören können, dass er sie an geknurrt hatte. Aber sie ließ sich trotzdem nichts anmerken. Sollte er doch platzen. Dann hätte sie wenigstens ein Problem weniger. Die Blauhaarige widmete sich wieder ihrer eigentlichen Planung und drehte nun das andere Ende des roten Kabels an die Festplatte. Jetzt musste sie nur noch den Speicher des Systems befestigen. Dazu bräuchte sie aber ein paar Schrauben und ihren Schraubenschlüssel. „Vegeta? Gib mir mal den Schraubenschlüssel.“ „Den Teufel werd' ich tun!“ „Was denkst du denn, für wen ich das alles mache? Denkst du, ich bin aus Vergnügen hier? Auch wenn ich ziemlich stolz auf meine Arbeit bin, das überhaupt hingekriegt zu haben, aber trotzdem. Das ist jetzt nicht das Thema, also gib mir jetzt endlich den Schraubenschlüssel!!“ Schon wieder ein knurren. Doch dann hörte sie etwas rascheln und klimpern. Er schien in ihrer Werkzeugkiste zu suchen. Sie streckte schon einmal ihre rechte Hand nach außen. Keine Minute später drückte sich kaltes Eisen in ihre Handfläche. „Schrauben bräuchte ich auch.“, sagte sie giftig. Jetzt hörte sie ein lautes ausatmen. Das er noch nicht explodiert war, wunderte sie. Sonst war er doch gleich auf 180 Grad. Na ja, ihr sollte es Recht sein. „Geht doch.“, murmelte sie, als er auch eine handvoll Schrauben neben sie warf. Sie nahm eine von diesen und wollte zu erst die Festplatte an der Bordcomputerdecke fixieren. Doch durch den begrenzten Arbeitsraum den sie hatte, konnte sie die Schraube mit dem Schlüssel nicht einmal erfassen. „Shit. Vegeta?“, rief sie und hoffte, dass er noch nicht gegangen war. „Was?!“ „Ich brauch die Ratsche. Das funktioniert mit dem Schraubenschlüssel nicht.“ „Was ist eine Ratsche?!“ Kurz war es still. Bulma dachte, er würde scherzen. Doch nach dem es nach vier Minuten immer noch still war, wurde ihr klar, dass er es wirklich nicht wusste. „Ehm. So eine Art Drehmomentschlüssel, eh... klein, handlich, eh...“, sagte Bulma in ihrer Erklärungsnot. Sie war noch nie gut darin, jemand anderes zu erklären was sie wollte. Schon gar nicht solche Dinge. Da hatte sie es doch lieber alleine gemacht. Aber jetzt war sie nun mal in dieser Lage und Vegeta war gerade da. Außerdem konnte sie die Festplatte nicht einfach so loslassen, da sie sonst herunterfällt und die Kabel beschädigen könnte. Ganz zu schweigen, dass sie nicht alles wieder abklemmen wollte, um später dann von vorne zu beginnen. „Ich schwöre dir...“, fing er plötzlich an, „...wenn das alles für die Katz' war, bist du fällig, Onna!“ „Ja, ja.“, murmelte sie, doch schon hatte der Saiyajin ihr das besagte Werkzeug auf den Bauch geworfen, „Musste das sein?“, fauchte sie und nahm die Ratsche von ihrem Bauch. Es war ein wenig unangenehm gewesen. „Tze.“ Was soll's. Sie konnte nun endlich die Schrauben festdrehen und nach kaum zehn Minuten war das gute Stück endlich fest am Bordcomputer. Bulma raffte sich und kroch aus der Öffnung wieder hervor, um sich dann aufzurichten. Vegeta stand nicht weit von ihr und beobachtete ihr Vorgehen. Sein starrer Blick auf ihre Person gerichtet. Doch Bulma schien ihn gekonnt zu ignorieren und machte sich nun daran, den Strom wieder einzuschalten. Kaum als sie dies getan hatte, ging sie an die Bordtastaturen und drückte ein paar Tasten, bis das Raumschiff endlich reagierte und das System, dass auf der Festplatte installiert war, herunterlud. „Hast du es bald?“, kam es störrisch von hinten. Bulma wusste genau, auf was er hinaus wollte. Doch das konnte er hochgradig vergessen. Zum Trainieren war das Raumschiff noch nicht einsatzbereit. „Und selbst wenn. Du kannst hier noch nicht trainieren. Ich muss erst einmal schauen, ob es funktionstüchtig ist und außerdem ist das Raumschiff zwar flugtüchtig, aber noch lange nicht Unzerstörbar. Eine Attacke von dir würde ausreichen, es in Schutt und Asche zu legen.“, sagte sie und wandte ihren Kopf zu ihm um, „Ich muss die Wände erst einmal verstärken lassen. In zwei Tagen bin ich bestimmt fertig.“ „Zwei Tage? Spinnst du? Ich hab schon zu lange darauf gewartet! Kakarott ist bald wieder hier und ich will meine Revanche sofort haben.“ Dieser Starrkopf! „Weißt du,...“, begann sie, „Wenn du mir helfen würdest, ginge das alles viel schneller. Dann wäre es heute Abend schon Einsatzbereit.“ Wieder dieses Knurren. „Aber wenn sich der Prinz zu fein dafür ist, soll es mir Recht sein. Ist ja nicht mein Problem.“, sagte sie und wandte sich wieder dem Computer zu. Sie atmete kurz ein und wieder aus, bevor sie das System herunterfuhr, da das Programm erfolgreich installiert hatte. Zeitnah legte sie ihre Ratsche wieder in den Werkzeugkasten, genauso wie den Schraubenschlüssel und einige übergebliebenen Schrauben. Als sie die Kiste schloss, drehte sie sich noch einmal zu ihren Hausgast um. „Und jetzt schwöre ich dir etwas...“, sagte sie ernsthaft, „Wenn du auch nur eine Energie hier drin loslässt, kannst du dir jemand anderes suchen, der dir das alles wieder gerade biegt.“, und verschwand aus dem Raumschiff. Sie hatte sich den Schlaf rechtmäßig verdient. Kapitel 4: Die Fassade bröckelt ------------------------------- Die Tage zogen sich dahin. Nachdem Bulma das Raumschiff endlich verstärkt hatte, konnte sie sich nun ihren anderen Projekten widmen. Natürlich hatte ihr Vegeta kein Stück dabei geholfen. Das hatte sie auch nicht sonderlich verwundert. Aber sei's drum. Sie hatte endlich ihre Ruhe, ihre Mutter hatte Ruhe und vor allem fuhr Yamchu endlich einen Gang runter. Er hatte sich im übrigen tausend Mal entschuldigt, für das Chaos, dass er gestiftet hatte. Ihre zerrissenen Skizzen waren zwar schon längst beim Altpapier, aber sie musste seit dem immer daran denken, wie Yamchu ausgetickt war. Es war einfach nicht mehr schön. Wirklich nicht. Wenn sie es wenigstens verstehen könnte, wäre es vielleicht ertragbar für sie. Aber es bestand doch überhaupt keinen Grund dazu. Manchmal da dachte Bulma, dass er eifersüchtig war. Aber eifersüchtig auf wen? Vegeta vielleicht? Weil sie sich technisch gesehen, um ihn kümmerte? Ihn beherbergt? Ihm ein kostenlose Verpflegung gab? Genau wusste sie nicht, was in Yamchus Gedanken umher schwirrten und es war ihr auch egal. Mittlerweile egal. Früher war das vielleicht mal anders. Früher... als sie nur nach den Dragonballs suchten und böse Schurken besiegten. Damals war alles einfacher. Das Leben war einfacher. Lieben war einfacher. Aber was hatte sich so sehr ins negative verändert? Es war doch eigentlich immer noch die selbe Beziehung. Er trug sie auf Händen. Sie hatte die Hosen an. Sprichwörtlich gesehen. Seit wann war sie so unzufrieden geworden? Unzufrieden mit der gesamten Situation? Genau das, was sie sich damals als 16-jähriges Mädchen gewünscht hatte, hatte sich doch mit Yamchu erfüllt. Ein niedlicher, süßer Junge, der alles für seine Freundin tat. Der immer hinter ihr stand und ihr in jeder Lebenslage half. Bulma seufzte und fuhr ihren Computer herunter. Jetzt nach dem ihre Gedanken so aufgewühlt waren, konnte sie einfach nicht mehr an ihrem Projekt weiterarbeiten. Yamchu, Yamchu, Yamchu. Immer wieder musste sie überlegen, wann es diesen Sprung gab. Diesen Sprung, an der ihre Beziehung einen Riss bekommen hatte. Das Licht des Monitors schaltete sich aus, doch sie blieb wie gefangen davor sitzen. Hatte es vielleicht damit angefangen, als Yamchu gestorben war? Sie war ehrlich zu sich. Sie war keine, die sich immer und ewig an jemanden binden würde. Und sein Tod hieß nun mal auch Freiheit. War das nicht ein egoistischer Gedanke? Sie war furchtbar. Aber... „Onna!!“, rief eine markante Stimme durch den Laborflur und kaum Sekunden später flog die Tür auf. Genervt sah sie nach hinten und erkannte den Saiyajin-Prinzen. Aufgebracht und wütend... „Der Bordcomputer ist hinüber. Du musst ihn reparieren!“ „Wann lernst du endlich, dass ich nicht dein Dienstmädchen bin? Frag doch meinen Vater.“ Sie hörte ihn knurren und seufzte, als sie sich doch endlich dazu entschloss aufzustehen. Sie nahm ihre Pläne und sortierte sie noch kurz, bevor sie ihren Schreibtischstuhl an den Tisch drängte und sich dann zu Vegeta umwandte. „Was hast du denn diesmal schrottreif geprügelt?“, fragte sie und versuchte die gesamte Begegnung ins lächerliche zu ziehen. Wie lang trainierte er jetzt schon im Gravitationsraum? Seit wann war das Raumschiff fertig? Seit vier oder fünf Tagen. Seit dem ersten Tag war er kaum noch daraus gekommen. Es war schön ruhig in dieser Zeit. Aber sie wusste, dass es nicht ewig anhalten konnte. Und...tada. Sie hatte den Salat. „Glaub ja nicht, dass ich das nicht in Betracht gezogen habe, aber dein alter Herr ist nicht auffindbar.“ „Ist vielleicht auch besser so.“, murmelte Bulma und ging auf ihn zu, „Würdest du mal...“, sagte sie und er verstand offenbar nicht auf Anhieb, was sie von ihm wollte. Doch als sie ihn leicht aus ihrer Bürotür schob, so dass sie nun auf dem verlassenen Flur standen, schloss Bulma ihr Labor ab und sah ihn kurz von der Seite heraus an. „Zeigst du mir wenigstens, was genau nicht stimmt?“, fragte sie und er quittierte es nur mit einem leisen Seufzer. Angekommen in der Raumkapsel beschloss Vegeta endlich zu reden. Er hatte eine kleine Energiekugel aus versehen direkt auf den Bordcomputer abgefeuert. Es gab einen Kurzschluss und die Gravitation fuhr herunter. Bulma sah sich den Schaden gleich an und verkündigte ihm, dass es nicht lange dauern würde. Eine oder zwei Stunden höchstens. Der Prinz nickte und ließ die Erfinderin alleine. Er würde wohl notgedrungen eine Pause einlegen müssen. Er ahnte schon Mrs. Briefs in der Küche, vielleicht konnte er dort etwas zum Essen abstauben. Gedacht, getan. Er verschwand über die Terrassentür ins innere des Hauses und ging zielstrebig auf die Küche zu. Die blonde Hausherrin stand an einem Schrank und holte das Porzellan aus diesem. „Oh, Vegeta-Schätzchen, ich war beim Konditor um die Ecke. Ganz vorzügliche Happen hab ich hier. Möchtest du auch?“ Süßes war eigentlich nicht so seines. Aber Mrs. Briefs hatte ihm schon zwei große Stücke zusammen auf einen Teller gepackt und ihm diese vor die Nase gestellt. Eine Ausnahme konnte er sicherlich riskieren... In der Zwischenzeit hatte Bulma das Problem erkannt. Einige Kabel waren durch geschmort und das Verbindungsstück war gebrochen. Kurz werkelte sie daran herum, bis sie die zerstörten Teile austauschte und durch neue ersetzte. Ihre Finger legten sich an die Schaltkonsole und wollte nur den Strom für den Bordcomputer wieder einschalten, als plötzlich die Anzeige der Gravitation hochsprang. Von einer Millisekunde auf die nächste traf die hohe Gravitation von 90 auf ihren Körper und presste sie regelrecht in den Boden. Sie schrie kurz auf, doch sie verstummte sofort, als sie diesen unermesslichen Schmerz in ihrer Brust spürte. Sie konnte kaum Atmen... Ihre Augen waren nur noch halb geöffnet und sie keuchte, als sie sah wie es gefährlich um das Hauptgetriebe blitzte. Die Spannung war zu enorm. Wenn sie nicht an den Notausschalter kam, würde es gleich... „...und da hab ich gesagt, dass ich diese Woche noch gar nicht beim Frisör war. Haha.“, lachte Bulmas Mutter unbeirrt weiter. Es war zum kotzen. Nein, nicht der Kuchen. Der war eigentlich ganz okay. Aber dieses Gequassel. Wie konnte man das nur aushalten? Es interessierte ihn kein Stück, was die Nachbarn tratschten. Er wollte eigentlich nie in so etwas hinein gezogen werden. Er wollte nur trainieren, Kakarott töten und dann wieder abhauen. Dieser Drecksplanet ging ihm jetzt schon zu sehr an die Nieren. Wenn dieser elendige Unterklassekrieger nicht bald kam, würde er die Erde... Mitten im Gedanken vibrierte plötzlich der Boden und kurz darauf ertönte eine lautstarke Explosion. Vegeta schärfte seine Sinne. Seine ganze Aufmerksamkeit galt die ganze Zeit seiner Konzentration, Mrs. Briefs Redeschwall auszublenden. War das jetzt ein Fehler gewesen? „Oh, nein. Es ist das Raumschiff gewesen!“, schrie Mrs. Briefs, ließ alles stehen und liegen und eilte in den Garten. Vegeta hinter ihr her, auch wenn sein Gang ein Schritt langsamer war, als der ihrer. „Was ist passiert?“, hörte er hinter sich Dr. Briefs, der gerade aus den Laboren kam. - Offenbar war die Explosion bis dorthin zu hören. Erst jetzt sah er zum Ort des Geschehens. Das Bild dass sich ergab war schrecklich. Überall Trümmerteile, das Raumschiff war vollends zerstört. Bulmas Eltern gerieten in Panik. Vegetas Erinnerungen setzten ein, als er sich bewusst wurde, dass sich doch die junge Frau noch bis eben im Raumschiff befand. Er versucht ihre Aura zu orten, die zuerst nicht auffindbar war, doch ein kurzes Aufflackern ihrer Energie lässt ihn schnell handeln... „Onna!?“, rief er immer wieder und eilte auf das Trümmerfeld zu, „Onna?!“ Was war passiert? Was lief hier schief? „Bulma?! Schätzchen?“, hörte er ihre Mutter rufen, doch es kam keine Antwort. Vegetas Hände räumten einige Metallplatten beiseite. Über fünf Minuten war kein Lebenszeichen von ihr gekommen. Seine Hände fingen unbeschreiblich an zu schwitzen. Bis er, dank seinem guten Gehör, plötzlich ein dumpfes Stöhnen hörte. Er sprang über einen Stützbalken, der in der Hälfte gebrochen war und warf einige schweren Blöcke bei Seite. „Onna?“ Wieder ein Stöhnen. Hier musste sie sein. Irgendwo. „Onna, hörst du mich?“, rief er wieder, doch diesmal kam kein Laut, „Fa' drak te!“, stieß er wütend aus. Wo war sie? Ihre Aura war zwar immer noch da, doch zu schwach, um sie richtig zu lokalisieren. Gerade wollte er eine Metallplatte beiseite räumen, als er ein erstickten Laut hörte... „Ve...Vegeta...“ Er warf das Material panisch hinter sich und erkannte plötzlich ihre orangene Jeansjacke, die unter weiteren Teilen begraben lag. „Sie ist hier!“, rief er Dr. Briefs zu, der eben noch Angestellte gerufen hatte, die dem Saiyajin helfen sollten. Er wandte sich wieder der begrabenen Bulma zu und räumte schnell die Trümmer beiseite, als ein schmerzverzerrter Schrei ihn erreichte, das ihn stoppen ließ. Er ließ einen Stützpfeiler vorsichtig wieder herunter und beugte sich in einen Hohlraum hinein, in der sie sich offenbar Schutz gesucht hatte. „Nicht...“, hauchte sie schwach. Vegetas Blick verriet, das er verwirrt war. Bulma lag auf dem Rücken, ihren Kopf war hinten aufgelegt. Er erkannte sofort, dass sie sich nicht bewegen konnte, aufgrund dessen, dass sie sich im Brustbereich etwas gebrochen hatte. Als er weiter nach unten sah, gesellte sich ein grausamer Fund dazu. Ein Stützbalken, der zuvor mit einem anderen Balken zusammen mit einer Eisenstange verbunden gewesen war, hatte sich durch Bulmas Oberschenkel gebohrt. Überall war Blut... so viel. „Nicht bewegen!“, zischte er, als er merkte, das sie versuchte ihr Bein anzuheben. „Vege-“, begann sie schwach, doch er hatte seinen Kopf wieder zurück gezogen und richtete seine nächsten Worte an den Hausherrn, der nach ihm gerufen hatte. „Sie ist verletzt!“, stieß er aus und wandte sich wieder ihr zu. Doch als er sah, dass sie die Augen geschlossen hatte, fuhr er sie scharf an... „Bleib wach, Onna!“ Dr. Briefs kam nun auch an diese Stelle an und seine Augen weiteten sich. Vegeta sah kurz zu ihm. „Eine Eisenstange hat sich durch ihr Bein geschlagen.“, sagte er leise. „Um Himmels Willen.“, sagte er geschockt und wandte sich zu seinen Angestellten, „Wir brauchen einen Eisenschneider! Sofort! Und benachrichtigt den Notarzt!“, sagte er und ging auf seine Frau zu, um sie zu beruhigen, die schon kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Vegeta sah wieder zu der Verletzten. Kurz flackerten ihre Augenlider, bevor sie wieder zu fielen. „Fa' drak te...“, wiederholte er immer wieder, bis er den Entschluss faste, in diesen Hohlraum hinein zu klettern. Das dauerte hier viel zu lange! „Onna... du musst wach bleiben.“, sagte er immer noch etwas fahrig, als er zu ihr herunter kroch. „Ich...ich kann nicht mehr.“, hauchte sie, „Ich...fühle mein...mein Bein nicht...nicht mehr.“ „Fa' drak te...“ Er konnte sich nicht viel bewegen, doch es reichte gerade so, um besser an die Stange zu kommen. „Ein glatter Durchbruch...“, murmelte er und sah kurz nach hinten zu der jungen Frau, die krampfhaft versuchte ihre Augen offen zu halten. „Der Notarzt ist verständigt, Sir.“, hörte er einen Angestellten. Das brachte aber herzlichst wenig... Erst einmal musste sie so gut wie unbeschadet hier heraus. Doch auch musste die Stange erst einmal entfernt werden. Mindestens soweit getrennt vom Stützbalken. Dann konnte man versuchen sie heraus zu ziehen. „...geta.“ Er drehte seinen Kopf zu ihr. Ihre Aura wurde von Mal zu Mal schwächer. Wenn die sich nicht beeilten, wäre es um sie geschehen. Fa' drak te! Irgendetwas musste er doch tun?! Er überlegte fieberhaft, bis ihm nur eine Möglichkeit einfiel. Er konzentrierte sich und zeigte mit seinem Zeige- und Mittelfinger auf die Stelle des Eisens, die zwischen dem Balken und Bulmas Bein lag. Ein kurzer, aber zischender Energiestrahl schoss aus diesen hervor und zertrennten das Verbindungsstück. Bulma schrie kurz auf, als das Gewicht nachgab und ihre Augen schlossen sich erbarmungslos. „Onna?“, rief er sie und wandte sich wieder um. Seine Gesichtszüge entgleisten ihm. Ihre Aura war nur noch ein Funken. Er beugte sich über sie und rüttelte vorsichtig an ihr. Doch nichts bewegte sich. „Vegeta? Der Notarzt ist hier, kannst du sie herausziehen?“, hörte er ihren Vater. „Nein.“, rief er hinaus, „Ich weiß nicht, inwiefern sie diverse Brüche hat.“ Er wollte noch etwas hinzufügen, doch plötzlich hörte er eine fremde Stimme. Offenbar einer der Notärzte. „Sir, sie müssen sie auf die Seite legen und drücken sie dies auf ihre Nasen- und Mundpartie.“, sagte dieser und reichte ihm eine Sauerstoffmaske herunter. Er handelte instinktiv, wandte die junge Frau auf die Seite, legte ihre Arme so, dass sie nirgends darauf lag und nahm dann die Maske an sich, um ihr dieses auf den besagten Bereich zu legen. Er überlegte krampfhaft, was er tun sollte. Er könnte die Brocken nach außen hin wegtragen, aber die Gefahr bestand, dass der Hohlraum dann einstürzte. „Wir müssen den Bereich räumen.“, hörte er den Menschen fast zeitgleich mit seinen Gedanken sprechen. Im nächsten Moment hörte er Dr. Briefs Stimme. „Vegeta, wir versuchen den Schutt beiseite zu räumen! Du musst vor allem ihren Kopf schützen, sollte etwas herunter brechen!“ Er sagte nichts dazu. Beugte sich jedoch so gut es ging über ihren Kopf und sah auf sie herab. Wenigstens konnte sie in ihrer Ohnmacht keine Schmerzen mehr spüren. Während also die Angestellten ihres Vaters versuchten den Bauschutt in diesem Bereich zu räumen, überlegte er fieberhaft, was wohl geschehen war, das solch eine harte Explosion von statten ging. Was war der Auslöser? Er war kein Technik-Freak. Er verstand nicht viel davon. Wieso musste überhaupt so etwas passieren? Es wäre ihm fast lieber gewesen, wenn er zu diesem Zeitpunkt im Raumschiff gewesen wäre. Er hätte sich befreien können aus dem ganzen Dilemma. Und sie? Sie war so schutzlos, so hilflos in diese Situation geraten. Alles nur, weil er einmal nicht aufgepasst hatte und die ganze Scheiße praktisch hervorgerufen hatte, als er einen Energieball auf diesen verdammten Bordcomputer abgefeuert hatte... Plötzlich fing ihr Körper an zu zittern und er sah in ihr Gesicht. Ihre Augen waren immer noch geschlossen. Die Anzeichen verrieten ihn jedoch, das sie bald aus der Ohnmacht erwachen würde. Kurz überlegte er, ob er sie nicht einfach K.O. schlagen sollte. Aber er verwarf die Idee wieder. Er sah an ihr herunter. Die orangene Jeansjacke verwies einige aufgerissene Stellen, auch ihr Oberteil darunter zeigte Löcher auf. Sie musste einiges abbekommen haben. Wie in Trance hob er seine linke Hand und ließ sie über ihren Rippenbereich wandern. Eins,...zwei, drei,...vier... . Vier Rippen waren gebrochen, zwei weitere nur gestaucht. Deswegen atmete sie auch so schwer. Sie konnte ihre Lunge nicht voll benutzen. Jeder Atemzug, den sie tat, waren wohl höllische Schmerzen. Sein Blick wanderte weiter zu ihrem Bein. Er wusste, er könnte so etwas locker durchstehen. Er könnte selbst dann noch auf seinen Beinen stehen. Aber für einen Menschen waren das wohl extreme Qualen... Die Blutung hatte ein wenig gestoppt. Immerhin etwas Gutes. Doch die bläulichen Flecken an der Stelle, in der das Eisen durchgeschlagen hatte, sahen mehr als gefährlich aus. Eine Blutvergiftung konnte man da schlecht ausschließen. Den Gedanken zu Ende gedacht, bröckelte der Schutt über ihn ein bisschen zusammen und instinktiv beugte er sich noch mehr über die junge Frau. „Wir sind gleich soweit, Dr. Briefs...“, hörte er. „Vegeta?!“, rief dieser nun zu ihm, „Wir sind bald durch. Ist sie bei Bewusstsein?“ „Nein.“, knurrte er. „Wir müssen schneller machen, sie braucht dringend eine Erstversorgung.“, hörte er den Arzt wieder. Seine rechte Hand hielt immer noch die Sauerstoffmaske, während er sich mit dem Ellenbogen am Boden neben ihrem Kopf abstützte. Plötzlich trat ein Lichtstrahl zu ihm herunter und er sah blinzelnd auf. Die Öffnung war um einiges gewachsen, als er zuvor herunter gekrochen kam. So sollte es eigentlich funktionieren. Er setzte sich ein wenig auf, legte seine rechte Hand unter den Nacken der blauhaarigen Frau und die linke setzte er unter ihren Knien an. Vorsichtig hob er sie hoch. Darauf bedacht nirgends mit ihrem Körper anzustoßen. „Reicht dir das, Vegeta?“, fragte Dr. Briefs panisch. Er antwortete nicht, stattdessen setzte er sein Körper in Bewegung und schwebte vorsichtig und langsam aus der Öffnung. Die Blicke der verwunderten Menschen ignorierte er. Seine gesamte Aufmerksamkeit galt ganz allein der jungen Frau. Endlich aus diesem Loch kam der Arzt auf ihn zu und verwies ihn, sie auf die schon bereitgestellte Liege abzulegen. Er tat es ohne zu murren und kaum als sie lag, wurde er beiseite geschoben und zwei Assistenten des Arztes verhinderten den weiteren Blick auf sie. „Puls?“ „Bei 110, Doktor.“ „Viel zu hoch...“, murmelte der Arzt, „Ihr Blutdruck?“ „150 zu 70“ „Spritzen Sie ihr Antibiotika und dann transportieren wir sie in den Wagen.“ „Ja, Doktor.“ Es verging eine Ewigkeit, so fühlte es zu mindestens der Saiyajin. Ab und an konnte er einen Blick auf sie erhaschen. Die meiste Zeit jedoch war sie bewusstlos. Nur einmal hatten ihre Augenlider aufgeflackert. Die Trage bewegte sich und sie wurde in den Transportwagen geschoben. Einer der Assistenten des Arztes richtete sich an den Hausherrn. „Wir würden dann losfahren, möchte jemand mit?“ „Oh, meine Frau würde mitfahren.“, sagte Dr. Briefs zugleich und rief nach seiner Gattin. Vegeta stand ein wenig Abseits und hatte seine tiefschwarzen Augen immer nur auf den Krankenwagen gerichtete. Die Tür war noch offen, und er konnte ihre blauen Haare sehen. „Mein armes Mäuschen, Mama ist da.“, durchquerte die Stimme von Bulmas Mutter Vegetas Gehör und er sah kurz von seinem Konzentrationsziel ab. „Steigen Sie bitte vorne ein.“, sagte die Frau an Mrs. Briefs Seite freundlich und hielt ihr die Beifahrertür auf. Die blonde Frau stieg ein und die Tür wurde zugeschlagen. „Wir können dann.“, sagte die Rettungsassistentin und die Hintertüren wurden zu gezogen, so dass Vegeta nur noch schemenhaft durch die milchigen Gläser schauen konnte. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm ging eine Sirene an und das Blaulicht. Keine zehn Sekunden später, war der Krankenwagen aus dem Hof der Capsual Corporation hinaus gefahren und ließen einen aufgelösten Vater und einen durcheinander geratenen Hausgast zurück... Kapitel 5: Blut an meinen Händen -------------------------------- Er wusste nicht wie lange er draußen im Hof stand. Es könnten Minuten gewesen sein, aber auch Stunden. Seine Gedanken waren wirr. Unzugänglich für den Saiyajin-Prinzen. Vegeta lehnte an einen Baum, sein Blick starr auf die Straße vor den Toren der Capsual Corporation gerichtet. Immer noch ertönte in seinen Ohren dieser Lärm. Das grelle blaue Licht. Wie hatte das alles passieren können?! Er konnte seine Gedanken nicht ordnen. Sein Kopf schien zu platzen. Fast. Er ließ sich an dem stabilen Baumstamm heruntersinken und wollte seine Hände über sein Kopf schlagen, als er inne hielt. Leicht, aber doch sichtbar hatte sich die rote Flüssigkeit auf seinen Händen breit gemacht. Schon leicht angetrocknet, aber vollends da. Was schockte ihn so sehr? Wieso hatte er auf einmal Skrupel, es sich genauer anzusehen? Er hatte schon so viel Blut an seinen Händen gehabt. Unschuldiges Blut und doch hatte es ihm nie etwas ausgemacht. Er war so geboren worden. Ein Elitekrieger, der andere Planeten eroberte und sie dann an den meist Bietenden verkaufte. Die Bevölkerung wurde zu erst ausgelöscht und er hatte es gerne getan. Mit Freude. Mit Lebendigkeit. Nur die Starken überleben. Wer nicht stark genug ist, wer Schwäche zeigt, der wird nie ein Leben führen. - Das waren mal die Worte seines Vaters gewesen. An diese hatte er immer geglaubt. Nie daran gezweifelt und doch war er unzufrieden mit dieser Situationen. Diese Situationen, die eben vor ein paar Momenten geschehen war. Nach den Worten seines Vaters, wäre sie schwach gewesen. Kein Recht auf Leben. Sein alter Herr hätte sie liegen gelassen, da war er sich sicher. Sein Vater hätte über ihn gespottet, wenn er gewusst hätte, dass er ihr das Leben vermutlich gerettet hatte. Ihr erbärmliches Leben. Als Mensch konnte man doch nur erbärmlich sein, oder?! „Vegeta? Vegeta?“ Er horchte auf und sah hinüber zur großen Empfangstür, in der nun der alte Hausherr stand. Vegeta machte sich nicht bemerkbar. Zu aufgewühlt war er noch, als dass er nun noch diesem Alten Gehör schenken würde. Wie erwartet sah er niemanden und verzog sich wieder ins Haupthaus. Vegeta seufzte. Die nächste Katastrophe war erfolgreich abgewehrt. Instinktiv sah er wieder auf seine Hände. Er dachte an vorhin. Er hatte auch dort instinktiv gehandelt. Aus einem Impuls heraus. Er war kein Retter, kein Held. Das alles war nicht seine Aufgabe, aber trotzdem hatte er es getan. Einem einfachen Menschen geholfen am Leben zu bleiben. Wieso? Nun. Wegen ihr hatte er immerhin ein Dach über den Kopf. Immer ein voller Magen und ein Ort zum Trainieren. Er war unzufrieden mit dieser plausiblen Erklärung. Einfach mit allem, aber er konnte es nicht ändern. Vielleicht hatte sein Körper auch einfach nur reagiert. Ein Impuls. Nichts weiter. Auch diese Antwort schien ihm nicht gut genug, doch er versuchte den Drang, nach weiteren Antworten zu suchen, zu verdrängen. Er stand endlich wieder aufrecht und ging zügig ins Haus. Sein Ziel war das Badezimmer. Er musste es einfach abwaschen. Er ertrug es nicht, dieses Blut immer noch an seinen Händen zu haben. Sein Vater würde ihn auslachen. Sich im Grabe umdrehen. „Ah, Vegeta, hier steckst du.“, hörte er wieder die nervige Stimme des Alten. - Doch diesmal sah er zu ihm. „Hör mal, ich fahr gleich ins Städtische Krankenhaus. Ich weiß nicht wie lange das dauern wird, aber ich hab beim Italiener angerufen und für dich großzügig schon etwas bestellt. Bezahlt ist schon alles, du musst es nur an der Haustür entgegen nehmen.“ Vegeta nickte und wollte die Treppen hoch, als Dr. Briefs ihn erneut aufhielt. „Ach... und Vegeta.“, begann er und der Saiyajin sah noch einmal zu ihm, „Danke.“ Dr. Briefs trat den Weg zur Eingangshalle an, um seinen Mantel zu holen. Wenig später, war die Haustür zu hören. Vegeta stand wie angewurzelt immer noch auf der ersten Treppenstufe. Das erste Mal, das sich jemand bei ihm...bedankte. Es erschlug ihn fast. Er wollte nie so sein. Nie so wie Kakarott und vor allem nicht wie diese Menschen. Er war er. Er selbst und das wollte er auch bleiben. Die Haustür fiel ins Schloss und der Saiyajin war alleine. Er drängte seine Gedanken zurück und schritt die nächsten Treppen nach oben, um endlich dieses Blut loszuwerden... Minutenlang stand er nun vorm Waschbecken und schrubbte sich die dickflüssige Masse von seinen Händen. Er versuchte es zumindest. Seife, Wasser, Seife, Wasser... in einer Tour. Doch das Blut wollte nicht von seiner Haut weichen. „Fa' drak te!“, stieß er wütend aus und sah hoch in den Spiegel. Er seufzte schwer und stützte sich mit seinen Händen an jeder Seite des Waschbeckens ab. „Danke.“ Wie naiv Menschen waren. Dachte der Alte, er hätte es aus freiem Empfinden getan? Mit Nichten. Wenn die Erfinderin gestorben wäre, dann wäre sein Platz hier zu bleiben auch gefährdet gewesen. Das war seine neue Erkenntnis. Er dachte wie immer nur an sich und an seine Vorteile. Die Frau war ihm egal. Völlig egal. Aber was war es, dass sein Körper sich gegen dieses Blut wehrte. Regelrecht ihn einkesselte und er es nicht einfach so los lassen konnte? Vegeta knurrte und begann die Routine von neuem, endlich seine Hände zu säubern... Nachdem seine Hände zwar feuerrot waren, da er zu sehr geschrubbt hatte, aber endlich frei von jedem Fleckchen Blut waren beschloss er noch schnell Duschen zu gehen. Er entledigte sich seinen Kampfanzug, der ebenfalls von der jungen Frau angefertigt wurde und stellte sich unter das eiskalte Wasser. Es beruhigte seinen angespannten Körper ungemein. Nach der kurzen Körperhygiene, trat er auf den Flur in sein Zimmer, das nicht weit davon entfernt war. Er zog sich eine frische Jogginghose über seine Beine und verließ gleich daraufhin wieder das Zimmer. Im Wohnzimmer angekommen sah er sich neugierig um. Keine Menschenseele. Nicht einmal die vielen Katzen, die hier umher schlichen, konnte er erblicken. Diese Menschen hatten einfach zu viele von diesen Viechern... Er setzte sich ungeniert auf die Couch und ließ sich in die Lehne, der Ledercouch fallen. Sein Blick starr nach oben an die Zimmerdecke gerichtet. Seine Gedanken waren immer so klar gewesen. So rational. Immer geradeaus. Nie den Weg verlassend. Und heute? Der heutige Tag hatte alles auf den Kopf gestellt. Ein Klingeln riss ihn aus seinen Gedanken. Es musste dieser Lieferservice sein, von dem der Alte gesprochen hatte. Er hatte schon öfters das Vergnügen mit solchem Essen gemacht. Wenn die Blonde nicht da war, bekam er immer etwas von denen vor die Nase gesetzt. Es war ihm schleierhaft, aber die blauhaarige Frau hatte immer wieder beteuert, dass sie nicht kochen konnte. Und wieder waren seine Gedanken bei ihr. Er knurrte, wieso konnte er nicht wieder so sein, wie vor dem Unfall? Wieder das Klingeln. Vegeta stand von der Couch auf und begab sich in die Eingangshalle. Er öffnet schnell die Tür und der kleine Junge stand mit zitternden Beinen vor ihm. Den hatte er schon mal gesehen. Diese Menschen... „Für Vegeta?“, fragte er leise. Er sagte nichts, nahm ihm nur die vielen Pappkartons ab und warf die Tür wieder in ihre Angeln. Mit anklagenden Magengeräuschen setzte er sich in die Küche und packte das gebrachte Essen aus. Es war... okay. Die blonde Frau konnte besser kochen, aber für den Notfall konnte er das mal über sich ergehen lassen. Eine halbe Stunde später war er fertig und ließ das Überbleibsel einfach auf dem Küchentisch liegen. Jedoch ging er zu einen der Schränke und holte sich ein Glas heraus. Leitungswasser sollte reichen und er drehte den Wasserhahn der Spüle auf. Nach dem es nach seinem Ermessen voll genug war, trank er das gesamte Glas in einem Rutsch aus und stellte es einfach neben der Spüle wieder ab. Da Vegeta heute eh nicht mehr zum Trainieren kommen sollte, und auch gar keine Lust hatte sich darüber auch noch aufzuregen, entschloss er sich es für heute gut sein zu lassen. Er würde am besten ins Bett gehen. Das ganze von heute erst einmal verdauen. So ging er wieder die Treppen hoch, schritt im Flur grazil und langsam davon. Bevor er jedoch an seinem Zimmer ankam, musste er am Zimmer der Erfinderin vorbei. Es behagte ihn nicht, aber er blieb eine weile vor diesem stehen. Wie es ihr wohl erging? Vegeta seufzte und lehnte seine Stirn gegen die Tür der Erdensfrau. Was für Gedanken er schon wieder hatte. Konnte man diese nicht abschalten? Die Tür gab unter seinem Gewicht nach und öffnete sich leicht. Vielleicht war sie auch gar nicht richtig geschlossen gewesen. Was machte dies auch für ein Unterschied? Er linste kurz hinein. Nein, er war nicht neugierig. Aber etwas in ihm wollte nachsehen, ob sie da war. Ob sie gerade in ihrem Bett noch ein Buch las, oder an ihrem Laptop Berechnungen diagnostizierte. Es war lächerlich. Er war lächerlich. Er brauchte dringend seinen Schlaf. Definitiv. So schloss er schnell ihr Zimmer wieder und wanderte weiter zu seinem Raum. Die Stille in der Capsual Corporation hielt ihn lange auf, endlich einzuschlafen und auch dann war es ihm nicht gewehrt, einen ruhigen Schlaf zu bekommen... Kapitel 6: Aufgeschäumte Wut ---------------------------- Der nächste Morgen brach an und schon um 9.00 Uhr westlicher Zeit hörte man die Eingangstür aufschnappen. „Bitte sei Vorsichtig.“, wisperte Dr. Briefs hinter seiner Tochter. „Papa, ich bin nicht labil!“, kam es daraufhin zurück. Bulma hatte es im Krankenhaus einfach nicht mehr ausgehalten. Sie hatte Krankenhäuser schon immer gehasst, aber der Oberarzt wollte sie wenigstens eine Nacht da behalten. Die Operation war schwierig gewesen. Sie kam natürlich sofort dran, aufgrund dessen, dass sie Privatversichert war, aber trotzdem war es kein Routineeingriff. „Du weißt, was der Arzt gesagt hat!“, kam es wieder von ihrem Vater. „Ja, ja.“ Es war nicht leicht, sich fortzubewegen. Ihr Bein war noch eingegipst und sie musste mit Krücken laufen. Kein Gewicht sollte auf ihr verletztes Bein liegen. Das hatte sie zwar hingenommen, aber sie wollte nicht den gesamten Tag faul auf der Haut liegen. Sie wollte genauso mobil sein, wie vor dem Unfall auch. Sie wackelte mit ihren zwei Begleitern in die Küche und wollte sich eigentlich an diesen Tisch setzen, als sie jedoch das Chaos entdeckte, blieb sie abrupt stehen. „Was zum Teufel,...“ „Oh, das muss von gestern gewesen sein. Ich hatte Vegeta etwas zum Essen bestellt.“, sagte ihr Vater und sah über Bulmas Schultern auf die Überbleibsel der Essenskartons. „Der lernt es auch nie. Wie kann er das einfach so da liegen lassen?! Und das über Nacht auch noch, schau mal! Überall Schweißfliegen, bah.“, sagte Bulma und hielt sich die Nase zu. „Deine Mutter wird das gleich aufräumen, schätze ich. Ich bring dich hoch in dein Zimmer. Komm.“, sagte Dr. Briefs und half ihr, in dem er einen Arm unter ihre Achseln legte. Sie nahm seine Hilfe nur widerwillig an, doch war es um einiges leichter die Treppen mit ihm zusammen hochzusteigen, als jedes Mal ihr Gleichgewicht zu halten, um die Krücken eine Stufe nach oben zu stellen. Auf dem Weg in ihr Zimmer, sprach sie nicht viel. Ihre Luft verbrauchte sie mehr zum regelmäßigen Atmen, als für ihren Mund. Doch ihr Vater hatte noch etwas los zu werden, wie es schien... „Ich frag mich, wie es Vegeta geht.“, murmelte er und Bulma sah ihn fragend an, „Nun ja, er war gestern Abend kaum Ansprechbar gewesen. Ich glaube er hat sich Sorgen um dich gemacht.“ Wer es glaubt. Vegeta und Sorgen? Sie erinnerte sich an gestern zurück. Soweit es eben ging. Sie konnte sich kaum an etwas erinnern. Ab und zu hatte sie Vegetas Gesicht vor Augen und im nächsten Augenblick konnte sie nur schemenhaft unbekannte Gesichter sehen. Aber wirklich erwacht war sie erst gestern Nacht, nach der Operation. Das Ganze hatte gute drei Stunden gebraucht. Eine Blutvergiftung hatte sie zum Glück nicht erlitten, dafür waren ihre Schmerzen im Bein untragbar gewesen. Ihr Vater sah wieder zu ihr und begann von neuem. „Du solltest dich bei ihm bedanken, dass er dich da raus geholt hat. Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn...“ Bulma hielt ihn auf weiter zu sprechen. Sie wollte es nicht hören. Es war schon genug schmerzvoll, dass alles aus zweiter Hand zu hören. „Ist schon gut. Wenn ich ihn sehe, bedanke ich mich.“, waren ihre letzten Worte hierzu und Bulma und ihr Vater nahmen den Weg zu ihrem Zimmer fort. In ihrem Zimmer angekommen, half ihr Vater noch sie ins Bett zu manövrieren. Als sie saß, verabschiedete er sich und verließ das Zimmer seiner Tochter. Bulma seufzte schwer aus und sah auf ihren Gips. Nervös kaute sie auf ihre Unterlippe und legte abwesend die Krücken beiseite. Es würde Wochen dauern, bis zur Entnahme des Gipses. Oberschenkelhalsbruch und gerissene Sehnen. Der Arzt sagte, dass sie Glück gehabt hatte. Die Eisenstange hätte sich auch locker in ihr Herz bohren können. Die Blauhaarige ließ sich nach hinten auf ihren Bettbezug fallen und schloss die Augen. Kurz zuckte sie zusammen, als sie sich daran erinnerte, dass sie auch diverse Rippenbrüche hatte. Ein starker Verband um ihre Brust herum hielt aber den meisten Schmerz davon ab, nach Außen zu dringen. Sie sollte eine runde Schlafen. Eine Stunde höchstens, doch ein Stöhnen hielt sie gezielt davon ab. Sie sah zu ihrer Linken und sah aus dem Balkonfenster. Es hörte sich an, wie ein kämpferisches Stöhnen. Sie setzte sich wieder auf, nahm ihre Krücken wieder in beide Hände und drückte sich in die Stelzen. Einige Meter ging sie, bis sie die Balkontür öffnete und ins freie Blicken konnte. Nur ein Blick reichte aus, um den Übeltäter zu entlarven, der ihr die Ruhe anscheinend nicht gönnen wollte. Vegeta trainierte schon wieder. Oder hatte er die ganze Zeit über schon trainiert? Sie beobachtete ihn ungeniert und sah ihm eine Weile zu, wie er Schlag- und Trittkombinationen ausführte. Sein Oberkörper war frei, er trug nur eine graue Jogginghose. Keine Schuhe, sondern Barfuß. Ihr Blick konnte sie kaum von ihm abwenden. Er sah so,... niedergetreten aus. Ihr kamen die Worte ihres Vater ins Gedächtnis. Hatte er sich vielleicht doch Sorgen gemacht? „Unsinn. Vermutlich macht er mich heute noch an, weil ich sein Raumschiff in die Luft gesprengt habe...“, murmelte sie zu sich. Sie wollte gerade wieder in ihr Zimmer rein gehen, als sie merkte, dass sie von unten herab angesehen wurde. Nur einer konnte sie so durchdringend ansehen... nur einer konnte diesen Blick auf ihre Seele richten. Bulma überwand sich und sah noch einmal auf die Wiese in den Garten. Schwarze Augen sahen ihr entgegen. Er hielt in seiner Trainingseinheit inne und ließ die Arme gen Boden fallen. Sein Ausdruck war... ...seltsam. So intensiv, hatte er sie noch nie angesehen. Bulmas Nackenhaare stellten sich ein wenig auf. Sie konnte diesen Moment nicht einschätzen. Was dachte Vegeta gerade? Doch so schnell er auch von ihr abgelenkt schien, war der Augenblick auch schon wieder vorbei und er verzog sich aus ihrem Blickfeld. Bulma starrte noch eine Zeitlang ihm hinterher, doch als er im Haus verschwand, hatte sie sich auch wieder zurück gezogen. Die Blauhaarige setzte sich erneut auf ihr Bett und lauschte in die Stille. Vielleicht vermutete sie, dass er gleich in ihrem Zimmer stand? Das er einen neuen Ort zum Trainieren bräuchte und sie ihm etwas bauen sollte? Doch je länger die Zeit dahin schwand, umso mehr verschwand dieser Gedanke. Er kam nicht. Genaugenommen hatte die Erfinderin den Saiyajin den lieben langen Tag nicht mehr gesehen, geschweige denn ist sie ihm begegnet. Es schien ihr fast so, als ob er ihr ausweichen würde. Eigentlich sollte es ihr nur Recht sein, auf seine arrogante Art hatte sie zur Zeit keine Lust. Ihre Eltern nervten sie ohnehin schon genug. Sie seufzte, als sie gerade versuchte im Bad sich ihren Oberkörper zu waschen. Duschen ging leider nicht mit ihrem Gips, außerdem wusste sie nicht genau, wie sie in der Kabine überhaupt ihr Gleichgewicht halten sollte. So saß sie also auf dem Deckel der Toilettenschüssel. Sie nahm ihren Waschlappen und tauchte ihn in das Becken. Ein bisschen Handseife darauf und sie fuhr sich über ihre Arme. Ein Glück, dass sie ihre Mutter abwimmeln konnte. Diese wollte nämlich aller ernstes ihr beim Waschen helfen. Das wäre wohl das peinlichste gewesen, was ihr jemals passieren könnte. Nichts desto trotz fiel es ihr wirklich ein wenig schwer. Das schlimme war jedoch, dass sie aus ihren kurzen Hosen überhaupt nicht rauskam. Eigentlich hatte sie gedacht, eine kurze Hose wäre angenehmer fürs an- und ausziehen. Pustekuchen. Es war ein Krampf. Sie hätte vielleicht eine weite Hose anziehen sollen, und keine enganliegende. Sie bekam den Bund einfach nicht über ihren Gipsanfang! „So eine Scheiße!“, fluchte sie und zerrte an ihrer Hose, bis sie vor lauter Zorn, eine ihrer Krücken umwarf, die prompt erst gegen die Tür fiel und dann dumpf auf dem Boden landete. Sie hätte kotzen können. Jetzt war die Krücke auch noch soweit entfernt aus ihrer Reichweite gefallen, dass sie nun nicht mehr dran kam. Aufstehen wäre eine Option, aber dann müsste sie ihr Bein belasten... Vielleicht hätte sie sich doch von ihrer Mutter helfen lassen sollen. Bulma schüttelte innerlich den Kopf. Niemals. Sie war selbstständig! Sie brauchte keine Hilfe. Zumindest nicht bei ihrer Körperhygiene. Ihre Hand kroch auf den Boden und hob ein frisch gewaschenes rotes Tanktop auf. Sie zog es über ihren Kopf und sah sich dann nach ihrer Krücke um. Diese lag zu weit weg, als das sie sich hätte strecken können. „Okay, Bulma. Du schaffst das!“, sprach sie sich selbst den Mut zu und stützte sich auf ihre noch vorhanden Krücke in der linken Hand. Als nächstes setzte sie ganz langsam ihr rechtes, eingegipstes Bein auf den Fußboden des Badezimmers. Es geschah nichts, was sie ein wenig mutiger werden ließ und sie einen Schritt auf ihre Krücke zuging. Doch im nächsten Moment sackte sie zusammen, als ein stechender Schmerz ihr Bein durchfuhr. „Ahhghn...“, stöhnte sie und wollte sich wieder auf die Toilette setzen, doch sie verfehlte ihren ehemaligen Sitzplatz und fiel nach hinten. Die Wand hielt ihr Fallen zum Glück ab und sie rutschte an dieser herunter. Ihre linke Krücke ließ sie nun ebenfalls fallen. Schweiß rann an ihrer Stirn herunter und sie atmete umso schwerer. „Verdammt noch mal!“, keuchte sie und sie legte ihre rechte Hand auf ihr verletztes Bein. Wie kam sie aus diesem Schlamassel nur wieder heraus? Plötzlich wurde die Türklinke des Bades heruntergedrückt und die Tür schob sich ein Stück weit auf. Blieb jedoch hängen an der ersten Krücke und ein schwarzhaariger Kopf streckte sich durch den offenen Spalt der Tür. Sie sah nach oben und erkannte Vegetas verwirrtes Gesicht. Er sagte rein gar nichts, was ihr eine wütende Falte auf ihrer Stirn einbrachte. War sie heute irgendwie eine Skulptur, die man andauernd betrachten konnte? „Guck nicht so blöd!“, fauchte sie ihn an und er zog eine Augenbraue nach oben. Offenbar war ihre Ansage zu direkt gewesen, denn er war schon wieder im Begriff das Bad zu verlassen, doch Bulma rief ihn schnell zurück. „Warte! Ich...ich hab es nicht so gemeint.“, sagte sie nun etwas angenehmer. Wieder sah sie sein Gesicht im Spalt der Tür. Vergessen war ihr peinliches Empfinden und die Scham über ihre Hilfslosigkeit. Vermutlich würde es eh niemanden auffallen, dass sie fehlte. Und Vegeta war der einzige, der dieses Bad mitbenutzte. Er war ihre einzige Chance. „Kannst du,...mir die Krücke geben? Sie ist mir umgefallen, ich komm nicht dran.“, fragte sie leise und sah nach unten auf die Badezimmerfliesen. Kurz war es still, bis sie in ihrem Augenwinkel erkannte, das er seinen Kopf wieder zurücknahm. Erst hatte sie gedacht, dass er abhaut. Wäre auch nicht verwunderlich gewesen. Immerhin ging er ihr schon den gesamten Tag aus dem Weg. Warum eigentlich? Doch dann sah sie ruckartig nach oben, als ein Körper versuchte sich durch den kleinen Spalt zu drücken. Sie fing wieder normal an zu atmen. Als Vegeta endlich durch die Tür passte, sah er kurz auf dem Boden umher, bis er die besagte Krücke fand und diese ihr in die Handfläche drückte. Doch nicht genug, er stieg kurz über ihre Beine und hob ebenso die andere auf. „Danke.“, hauchte sie, als sie beide Krücken wieder in ihren Händen halten konnte. Er sagte nichts weiter, öffnete nur die Tür nun komplett und wollte das Bad gänzlich verlassen, als Bulma schon wieder auf ihren zwei Stelzen stand und ihn erneut rief. „Vegeta?“ Er blieb zwischen Tür und Angel stehen, wandte sich aber nicht um. „Danke. Wegen gestern und so.“, nuschelte sie. Wieso war sie so nervös? Vielleicht weil er sich die ganze Zeit über rar gemacht hatte. Sie hatte ihn einfach nicht einschätzen können. „Eine Hand wäscht die andere, das sagt ihr Menschen doch immer.“, kam es rau aus dem Mund des Prinzen und er verschwand. Die Erfinderin grübelte und verzog ihr Gesicht dabei. Eine Hand wäscht die andere... Es hätte ihr klar sein sollen, dass er das nicht umsonst getan hatte. Irgendwie war sie mit seiner Antwort aber doch nicht ganz zufrieden. Ein paar Stunden vergingen, bevor Bulma nach ihrem kleinen Mittagsschlaf endlich wieder im unteren Wohnraum angekommen war. Ihre Mutter war schon dabei, das Essen zu machen, während ihr Vater vor dem Fernseher saß und die neusten Neuigkeiten aus dem Bereich Wissenschaften ansah. Sie humpelte mit ihren Krücken aufs Sofa zu und ließ sich erschöpft auf diesem nieder. Neugierig sah sie der Sendung zu, in der es um die Nominierung der neusten Flugshuttles ging. Ihr Vater hatte sich auch dafür angemeldet und einige Anschauungsmodelle eingeschickt. Es wäre sein größer Erfolg, wenn er dieses Jahr nominiert werden würde. In diesem Augenblick klingelte es an der Tür. Bulma sah auf, jedoch war ihre Mutter schon schneller und öffnete galant die Haustür. Sie Blauhaarige konnte nicht genau verfolgen, was an der Tür besprochen wurde, da der Fernseher zu laut war, doch ein Kopf mit kurzen, schwarzen Haaren ließ sie wissen, wer hier gleich rein schneien würde. „Bulma? Schau mal wer da ist!“, rief die Blonde Ehefrau des Wissenschaftlers und ließ den Gast hinein. Im ersten Augenblick hatte sich ihr Gesicht erhellt. Es war einige Zeit her, seit er hier war. Die letzte Auseinandersetzung mit ihm, saß immer noch in ihren Knochen, trotz dessen dass sie ihm eigentlich verziehen hatte. Doch seit dem hatte er es wohl vorgezogen ein wenig auf Abstand zu gehen. „Yamchu!“, rief sie trotzdem hoch erfreut und hatte schon wieder ihre Krücken in der Hand, um sich hoch zu drücken. Sie ging ein paar Schritte und wollte sich schon in seine Arme werfen, als sie seinen grimmigen Blick sah. „Was...was ist los?“ „Was los ist? Das fragst du ehrlich? Ich würde gerne mal wissen, was mit dir los ist! Kein Sterbenswörtchen kam von deiner Seite, dass du im Krankenhaus warst! Kein Wort, warum und weshalb! Und du fragst mich, was los ist?!“, kam es wütend zurück. Bulma selbst verstand die Welt nicht mehr. Sie hatte eher gedacht, dass er sich freuen würde, sie zu sehen. Nachdem er so lange nicht mehr hier war. Doch das, schlug dem Fass fast den Boden aus. „Das war doch keine große Sache, Yamchu. Ein kleiner Unfall, nichts weiter.“ „Kleiner Unfall?! Nachdem, was deine Mutter mir erzählt hat, war der Schaden nicht gerade klein!“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu. „Na gut, vielleicht nicht klein... Ich hab nicht aufgepasst. Es ist ja nichts passiert.“ „Spinnst du?! Nichts passiert, schau dich doch mal an! Du bist ein Wrack! Und alles nur, weil du hinter diesem Affenprinz hinterher räumen musstest!“ „Mäßige dich in deiner Aussprache!“, giftete sie nun zurück, „Vegeta hat damit überhaupt nichts zu tun. Es war mein Fehler!“ „Natürlich, immer war es dein Fehler! Merkst du eigentlich, dass du ihn jetzt auch noch verteidigst? Fällt dir nicht auf, richtig? Und wieso? Weil du ihm schon total hörig bist!“ „Jetzt reicht es!“, stieß sie hervor, warf ihre rechte Krücke beiseite, holte aus und verpasste Yamchu eine saftige Ohrfeige. „Bulma! Beruhige dich!“, kam es entsetzt von ihrem Vater, der sie versuchte von einer weiteren Backpfeife abzusehen, in dem er sie fest hielt. „Lass mich los, Papa!“ „Kindchen...“ Der ehemalige Wüstenbandit blieb still, doch seine Augen erinnerten an einen wild, gewordenen Dinosaurier. „Du bist doch völlig-“ „WAS? Was, Yamchu?! Weißt du, ich hab dir extra nichts davon gesagt, weil ich genau wusste, wie du das mal wieder auffassen würdest.“, sagte sie nun ruhiger, doch immer noch geladen, „Aber Vegetas Schuld war es diesmal wirklich nicht! Ich hab einfach einen kleinen Fehler gemacht, das passiert halt mal. Und an deiner Stelle würde ich nicht so große Töne spucken! Wenn Vegeta nicht gewesen wäre, wäre ich unter den Trümmern gestorben! Vielleicht solltest du dich eher bei ihm bedanken, als dich über ihn auszulassen!“, endete sie immer lauter werdend. „Bei ihm bedanken?! Wofür? Nur wegen ihm, ist der ganze Mist doch passiert! Wenn es dieses Raumschiff erst gar nicht gegeben hätte oder diesen Gravitationsraum, dann wärst du erst gar nicht in dieser lebensbedrohlichen Lage gewesen!“ „Beruhigt euch beide...“, versuchte Dr. Briefs sein Glück, doch keiner hörte ihm zu. „Ja natürlich! Du hast überhaupt kein Verständnis für meine Arbeit! Aber das war ja schon immer so! Hauptsache du kannst dich mit meinem hart, erarbeitenden Geld durch schnorren!“ „Jetzt gehst du aber zu weit!“ „Noch lange nicht, mein Lieber! Wer verpasst dir denn immer wieder die Finanzspritze?! 'Oh, Bulma,... mein Auto ist kaputt, kannst du mir Geld leihen für die Reparatur?'“, äffte sie seine weinerliche Stimme nach, „Und ich Idiotin mache es auch noch!“ „Möchtet ihr vielleicht ein Tässchen Kaffee und Kuchen?“, fragte Bulmas Mutter ungeniert in die Runde und traf nur auf blindes Entsetzen. „NEIN!“, schrien beide und sahen sich wieder hasserfüllt an. Keiner von beiden ahnten nicht, dass das Hauptproblem gerade die Treppe zur Wohnstube herunterkam. Ein Handtuch lag locker um seinen Hals und man konnte nur erahnen, dass er gerade aus der Dusche kam. Wenn er Glück gehabt hätte, wäre er unbemerkt an den beiden Sturrköpfen vorbei gekommen, doch Bulmas Mutter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. „Oh, hallo Vegeta. Möchtest du ein Stück Kuchen?“ Er blieb abrupt stehen und die Köpfe der Streithähnen wandte sich langsam zu dem Saiyajin um. Die nächsten Sekunden gingen zu schnell für Bulma, als dass sie hätte einschreiten können. Yamchu schubste Vegeta zurück zur Treppe, der daraufhin nur gefährlich knurrte. „Du! Hast du das mit Absicht getan? Sag schon!“, schrie er ihn an und schubste ihn erneut, „Wolltest du sie umbringen?!“ „Yamchu!“, versuchte sie es, doch Vegeta hatte schon reagiert und ihn mit viel Kraft von sich gestoßen. „Ich glaub du hast einen Sonnenstich abbekommen...“, knurrte er, „Ich mach mir doch nicht die Hände schmutzig für so jemanden!“ Bulma musste etwas tun. Yamchu war so sehr geladen, dass er Vegetas Kräfte vermutlich weit überschätzte. Auch wenn sie es gegenüber ihrem Freund nie zugeben würde, aber der Prinz war Momentan der Stärkere. „Gib's zu!“, rief Yamchu wieder. „Du hast sie ja nicht mehr alle.“, knurrte Vegeta. „Bitte...ruhig bleiben. Wir können, dass doch alles wie zivilisierte Menschen regeln.“, kam es zittrig von dem Erfinder. „Er ist aber kein Mensch!“ „Kata ne har fe 'm.“ „Scheiß, drecks- Affe!“ „Sag das noch mal!“ Sie musste schnell etwas unternehmen, bevor Vegeta völlig ausrasten würde, oder besser gesagt beide. „Geh doch dahin, wo du hergekommen bist! Ach nein,...warte. Deinen Drecksplaneten gibt es ja nicht mehr. Ist auch nicht schade drum.“, sagte Yamchu abfällig und hob seine Achseln, um zu signalisieren, dass er dies für Abfall hielt. Gerade als Vegeta zum Schlag ausholen wollte, hielt er inne, als die blauhaarige Frau zu dem Schwächling nach vorne trat und ihm auf die andere Wange eine schallende Ohrfeige donnerte. Perplex sah der Saiyajin zu der Erdenfrau. „Bu...Bulma...?!“, kam es erstickt von dem Erdling. „Raus!“, sagte sie drohend, ließ ihre linke Krücke in die Rechte wandern und zeigte dann mit der freien Hand auf die Haustür. „Das ist doch nicht dein Ernst?!“ „Und wie das mein Ernst ist. Na wird’s bald!“ Yamchu starrte geschockt zwischen seiner Freundin und dem Affen hin und her, bis sein Gesicht rot vor Zorn wurde. „Du bist eine eingebildete Schnepfe! Total Gehirn amputiert!“ „Gut, dass du das endlich mal gesagt hast.“, zischte sie, „Jetzt weiß ich ja, woran ich bin.“ Yamchu ging einige Schritte zurück, doch er musste wohl unbedingt noch etwas los werden... Doch Bulmas nächsten Worte, gingen ihm unter die Haut und ließ ihn stoppen. „Weißt du... ich hab gedacht du würdest herkommen, um dich zu erkundigen wie es mir geht. Oder mir zu mindestens sagen, dass du dir heute frei genommen hast für mich. Aber nein. Das erste was dir einfällt ist deine überhebliche Wut auf jemanden, der überhaupt nichts dafür kann! Im Gegenteil! Du kommst hier rein und stauchst mich zusammen, für was?!“, sie konnte ihre Tränen beinahe nicht mehr zurück halten, „Um mir zu sagen, das ich eine dämliche Pute bin, die nicht einmal mehr Plus und Minus auseinander halten kann? Anstatt dich bei ihm zu bedanken, für das Leben deiner Freundin, beleidigst du ein Volk, dass du nicht einmal kennst! Du bist das Letzte, wirklich wahr!“, beendete sie und man konnte direkt an ihrer Stimme merken, dass sie zaghaft weinte, „Und jetzt verschwinde! Ich will dich und deine Visage die nächsten Wochen erst einmal nicht mehr sehen!“ Sie hörte nur noch ein Schnauben, bis er an die Haustür trat, sie öffnete und daraus verschwand. Bulmas Eltern staunten nicht schlecht, als sie das Spektakel beigewohnt hatten und nun Vegeta beobachteten, der ebenfalls wie Yamchu seine Gesichtszüge vergessen hatte. Bulmas Mutter zog ihren Mann in die Küche und kicherte leise, als sie schon ein rumpeln hörte. Dr. Briefs wollte nachsehen, doch sie zog ihn schnell wieder an sich und legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen... „Bulma muss erst einmal abdampfen, da wäre wir nur im Weg.“ Mit einem Seufzer gab sich der alte Herr geschlagen. Bulmas Wutausbruch ließ sie straucheln. Aus einem Schreck heraus hatte sie ihre eine Krücke fallen gelassen und wäre fast nach vorne gefallen, als sie jedoch zwei starke Arme auffingen. Sie fing sich schnell wieder und hauchte Vegeta ein leises 'Danke' zu, bevor er sie auch schon wieder losließ. Der Prinz ließ sich dazu herab ihr wieder einmal die Krücken in die Hand zu drücken und Bulma wollte sich schon aus dem Staub machen, als seine Frage sie aufhielt. „Wah 'eji ute?“ Sie wandte sich um und sah ihn fragend an. „...wieso?“, fragte er dann auf ihrer Sprache. „Wieso nicht? Ich mag es nicht, wenn man meine Gäste beleidigt.“, war nur ihre leise Antwort darauf und sie verschwand wieder in den oberen Stockwerken. Irgendwie war ihr nicht mehr nach etwas Essen zumute. Kapitel 7: Die tote Sprache der Saiyajins ----------------------------------------- Die Nacht brach an. Bulma saß schon seit Stunden an ihrem Computer und konstruierte die neue Festplatte für Vegetas Trainingskapsel. Ihr Vater hatte schon das neue Raumschiff beim Großhändler bestellt. Es würde in eins, zwei Tagen geliefert werden. Normalerweise hätte sie ins Bett gesollt, aber seit der heutigen Auseinandersetzung mit Yamchu war ihr mulmig zu mute. Wie gefesselt saß sie vor dem Monitor und dachte über die gesamte Situationen nach. Wie lang war es her, dass sie sich so gezofft hatten? Ihre Mutter sagte oft, dass ein Streit eine Beziehung erst lebendig machte, aber irgendwie fühlte sich das Ganze nicht mehr lebendig an. Erst kam er wochenlang nicht mehr und dann machte er diesen Aufriss um nichts. Die Blauhaarige seufzte und schloss ihr Programm, um gleich darauf ein neues zu öffnen. Es war ein reines Schreibdokument, auf dem sie einige Stichwörter aufgeschrieben hatte. Unbedeutende Wörter. Aneinandergereihte Buchstaben, die eigentlich keinen Sinn ergaben, aber doch für einen bestimmten Gast seinen Ursprung herstellten. Sie fragte sich schon lange, wie sie ihr Wissen beruhigen konnte. Sie wollte so gern wissen, so gerne verstehen. „Wah 'eji ute?“, las sie leise von dem Dokument ab. Daneben die Übersetzung: - Wieso? Sie fragte sich, was in dem Saiyajin vorginge. Er sprach selten in seiner Sprache und manchmal auch nur sehr leise. Als ob er wollte, dass es niemand verstand, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Doch Bulma war zu neugierig, als das sie diese kleinen Momente nicht wahrnahm. Ein paar mehr Wörter standen unter dem ersten und die weiteren Übersetzungen, von denen sie wusste, was sie hießen. Bei einigen stand nur das Saiyanische Wort, ohne die korrekte Übersetzung. Wie sollte sie das je herausfinden? Vegeta darauf ansprechen kam nicht in Frage. Er würde ihr wahrscheinlich den Vogel zeigen. Andererseits,... „Ein Versuch ist es doch wert, oder?“, murmelte sie und sah nach rechts auf ihre Zimmertür. Sie hatte ihn vor gut zehn Minuten über den Flur gehen gehört. Er müsste jetzt in seinem Zimmer sein. Sie sah nach links auf ihre Standuhr. Halb eins. Wenn sie Glück hätte, dann schlief er noch nicht. Sie befeuchtete ihre Lippen, bewegte flink ihre Finger auf der schnurlosen Maus und betätigte den Button für den Drucker. Das leise Geräusch, als das Papier eingezogen wurde und die Tinte auf dieses gedruckt wurde, klang in Bulmas Ohren wie Musik. Berauschend, fesselnd. Als das Blatt Papier fertig gedruckt wieder herauskam, schnappte sie es sich und faltete es sorgsam zusammen. Danach rückte sie ihren Drehstuhl nach hinten und griff zu ihren Krücken. - Sie freute sich jetzt schon auf das Abnehmen des Gipses. Sie hasste diese Gehhilfen. Um besser voran zu kommen, nahm sie das gefaltete Blatt zwischen ihre Lippen und ging auf ihre Tür zu. Diese war nur angelehnt, also steckte sie eine Krücke zwischen die Rille und schubste die Tür auf. Sie ging den Flur schleppend voran, bis sie an das Gästezimmer kam. Keinen Ton hörte man, doch trotz allem hoffte sie, dass er noch wach war. Kurz dachte sie wieder an den heutigen Tag. Es war nichts neues, dass Yamchu in allem eine Gefahr sah. Das war schon immer so. Sie war für ihn, das kleine Mädchen, das beschützt werden müsse. Vielleicht war sie das damals auch, aber jetzt nicht mehr. Immerhin war sie stolze 30 Jahre alt. Sie wusste was sie tat, wie sie es tat und weshalb. Er musste sie nicht kontrollieren und in allem und vor allem in jedem eine Gefahr sehen. „Mörder.“, kam Yamchus Stimme wieder in ihrem Kopf. Es stimmt. Er hat so viele Kreaturen und Menschen getötet. Darunter auch Yamchu selber. Aber,...vielleicht konnte er sich ändern? Sie atmete leise auf, bevor sie an seine Tür klopfte. Es war komplett Still im Flur, im gesamten Haus. Ihre Eltern schliefen bestimmt schon. Ob er das auch tat? Sie wartete geschlagene vier Minuten, als sie noch einmal klopfte. Vielleicht schlief er ja wirklich schon? Sie seufzte gequält aus. Dann musste sie ihn morgen eben fragen. Sie wollte schon abdrehen, als die Tür ihres Gästezimmers schwungvoll aufgerissen wurde. „Was?“, kam die genervte Stimme des Saiyajins. Bulma wusste im ersten Moment nicht was sie sagen sollte. Ihre Wörter in ihrem Mund, die Frage – war wie aus ihrem Gehirn gestrichen. Lag es daran, dass er gerade wohl ins Bett gehen wollte? Oder hatte sie ihn geweckt? Er stand jedenfalls nur mit einer Jogginghose bekleidet vor ihr. Sein Haare sahen leicht zerzaust aus und unter seinen Augen sah man schon einen zarten Ansatz von Ringen. - Übermüdung? „Was ist, Onna?“, riss er sie mit seiner Stimme erneut aus ihren Gedanken. „Ehm...ich...“, fing sie einfach an zu reden und vergaß dabei den Zettel zwischen ihren Lippen, so dass dieser genüsslich auf den Boden segelte. Oh je. Sie wollte sich schnell danach bücken, doch Vegeta war schneller. Ohnehin wäre sie zu langsam gewesen, mit ihren Krücken. Sie sah, wie er das gute Stück betrachtete, kurz seine Augen auf sie richtete, bevor er das Papier auseinander faltete. „D...das ist meins!“, rief sie ihm entgegen und wollte ihm den Wisch aus den Händen reißen, als sie jedoch das Gleichgewicht verlor und nach vorne stürzte. Wie viel Pech, konnte ein Mensch nur haben? Sie bangte schon dem Boden entgegen, als sie gegen einen Körper fiel, der sie auffing. „Gúhi te.“, murmelte er und sie sah ihn überraschend an. „Was heißt das?“, kam es aus ihrem Mund geschossen, ohne genau darüber nachzudenken. „Nichts.“, murmelte er weiter und sah von ihr ab, als sie sich wieder gefangen hatte. Doch Bulma ließ sich nicht einfach so abspeisen. Angriff. Sie musste endlich einmal ihre Prinzipien rauslassen. „Eine Sprache...ist doch dazu da, sich zu verständigen. Aber wenn es keinen mehr gibt, der das alles versteht, wieso versuchst du es nicht einmal, es jemanden beizubringen?“ Sie sah seinen unmissverständlichen Blick, als würde sie von der Hölle sprechen. Schluckend sah sie ihn an und wartete schon auf die hasserfüllte Gegenwehr. Doch sie kam nicht. „Bist du deswegen hier? Um mich auszuquetschen wie eine Zitrone? Wenn du geglaubt hast, ich würde dir irgendetwas beibringen...“, spukte er das letzte Wort ekelerregend aus, „...dann bist du schief gewickelt.“ „Nein,...nein. Das...“, sie redete sich um Kopf und Kragen. Das wusste sie. In ihrem Versuch das Ganze zu mildern, sah sie nicht, wie er nun doch das Papier auseinander faltete und spöttisch darüber lachte. „...ich möchte nur mehr verstehen. Mehr über all das erfahren, ich meine...ich weiß nichts über dich und...“ „Thaka el.“, sagte er laut und deutlich. „W...wie?“ „Das heißt; komm rein.“, grinste er und öffnete die Tür noch ein Stückchen mehr. Bulma dachte erst, dass sie träumte. Hatte sie es wirklich geschafft, ihn zu bequatschen?! Er sah ihr zu, wie sie sein Gästezimmer betrat und sich nervös umsah, wo sie sich hinsetzen konnte. Er hatte nicht viel in diesem Zimmer. Einen Schrank, ein Bett, an einer Seite einen Nachttisch. Das reichte für ihn. Es war mehr, als er die gesamte Zeit in Freezers Händen über gehabt hatte. „Zetá quo.“, kam es wie von selbst aus seinem Mund und deutet auf sein Bett. Die Erfinderin schien zu verstehen und er erkannte, wie verkrampft sie sich aufs Bettdeck setzte. Er schloss geistesabwesend die Tür und schlich zu ihr. Er wusste nicht, wieso er dem Drang nachgegeben hatte. Nicht wieso er auf einmal bereit war einen tiefen Schatz für sie freizugeben. Aber es schien sie zu beschäftigen. Außerdem... seit dem Tag des Unfalls, hatte er keinen Abend mehr ruhig geschlafen. Das Wissen zu besitzen, das sie hätte wirklich sterben können, ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Der Erdling hatte schon Recht. Hätte es den Gravitationsraum nie gegeben, wäre sie nie so sehr verletzt geworden. Aber das würde er natürlich nie zugeben. Er kam schon so nicht mit seinem Gewissen zurecht. Gewissen... er hatte nie gedacht, dass er eines hätte. Er entschied immer über Leben oder Tod. Mehr Tod, als lebendig. Ein Gewissen hatten Saiyajins nicht. Und doch wollte er nicht ihr Blut an seinen Händen haben. Er setzte sich neben sie und erst einmal blieb es ruhig. Bis er gedankenverloren wieder auf das Papier sah. Die verschiedenen Wörter, die er je in ihrer Gegenwart gesprochen hatte, fand er dort wieder - mit Übersetzung, aber die meisten waren ohne. Er sah sie im Augenwinkel an. Sie war körperlich zwar hier, aber nicht geistlich. Erneut hatte er sie überrumpelt mit seinem unvorhersehbaren Verhalten. Was hatte ihn noch einmal dazu geritten? Vielleicht war das auf den heutigen Tag gut zu schieben. Der heftigste Streit, den er je mitbekommen hatte zwischen der jungen Frau und dem Erdling. Er hatte sie oft streiten gehört. 80 Prozent war er der Grund gewesen. Auch heute, aber diesmal hatte der Schwächling nicht nur hinter seinem Rücken schlecht geredet, sondern ihn offenkundig seine Befürchtungen preis gegeben. Natürlich hatte er sich gewehrt, aber das sie...die Frau die Schläge austeilte, das hatte ihn gewundert. Es lag nicht viel Kraft dahinter, aber er dachte sich, dass es das auch gar nicht sein sollte. Der Affektanteil war das ausschlaggebende. Das Gesicht des Menschen war einfach grandios gewesen. „Ehm...also...“, hörte er ihre zarte Stimme und sah zu ihr. Sie sah aus, als hätte sie nicht mit dieser Situation gerechnet. Es war ihr auch nicht zu verübeln. Er wusste es ja selbst nicht besser. Erneut sah er auf das Blatt Papier. Sie hatte sich Gedanken drum gemacht. Aber wieso? Das war es nicht wert. Es war eine tote Sprache, auch wenn er das selbst nicht einsehen wollte. Wieso interessierte es sie? „Kata ne har fe 'm.“, wisperte er leise, doch die Blauhaarige hatte ihre Ohren gespitzt. „Wieso sagst du das immer so leise? Als ob du willst, dass es kein anderer hört.“ Er sah sie an und wollte erst schweigen, als sie mit ihrem Zeigefinger aufs Papier, den selben Satz zeigte, den er gerade gesagt hatte. „Was bedeutet das?“ „Nichts, was dich angehen sollte.“ „Du hast es doch gerade gesagt! Verkauf mich nicht für blöd.“ Er seufzte, als er sich dem Satz auf dem Papier widmete und sie kurz dabei ansah. „Es ist... eine Beleidigung. Zufrieden?“ „Du beleidigst mich? In einer Sprache die ich nicht verstehe. Das ist mehr als dämlich.“ „Nicht dich, Onna, sondern dein Verhalten.“ Wieso rechtfertigte er sich vor ihr? „Und was ist an meinem Verhalten so falsch?", erwiderte sie angriffslustig. So typisch Mensch. Das hätte er sagen sollen. Aber etwas hielt ihn ab, die Wahrheit zu sagen. „Es ist schwierig. Man kann die Sprache nicht einfach so in eure übersetzen. Meistens ist ein Wort ein ganzer Satz in eurer Sprache. Das gleiche gilt auch andersherum. Die Aussprache ist wichtig, da es viele Wörter gibt, die zwar gleich geschrieben, aber völlig anders ausgesprochen werden.“ Er redete einfach drauf los. Seit wann war er so redselig geworden? Oder kam es nur wegen dieser abstrusen Konstellation? Sie in seinem Zimmer, Fragen über die saiyanische Sprache. Über dessen Bedeutung? Gerade weil sich jemand dafür interessierte. „Und was bedeutet das jetzt?“ Er seufzte. „Ich will es ja nur wissen, ich nehme es auch nicht böse auf.“, sagte sie und er sah sie leicht lächeln. „Kata ne har fe 'm,...“, sagte er leise, „bedeutet in etwa... Menschengesindel.“ „Okay.“, hörte er sie sagen. Kurz war es wieder still, bevor sie erneut das Wort erhob. „Ich mach dir einen Deal. Du übersetzt mir das und danach lass ich dich in Ruhe.“ Hatte er eine andere Wahl? Ja, schrie sein Kopf. Schmeiß sie raus, zeig ihr wer hier vor ihr sitzt. Aber er wollte nicht auf die Stimme in seinem Kopf reagieren. Er nickte und Bulma gab ihm einen Stift. Sie hatte das alles schon ins kleinste Detail geplant. Dieses Biest. So machte er sich daran, die einzelnen Zeilen zu ergänzen, in der sie keine Übersetzung stehen hatte. Ab und zu musste er grinsen über die Tatsache, was sie alles aufgeschnappt hatte. Es verging einige Zeit, als er in einer Zeile stoppte. „Wo hast du diesen Satz aufgegriffen?“ Bulma sah über seine Schulter und zog ihre Stirn in Falten. „Ich weiß es nicht so genau. Es war einfach in meinem Kopf gespeichert. Wieso fragst du?“ „Nichts...nicht so wichtig.“, murmelte er und las die Wörter noch einmal leise im Kopf. Fa' drak te! - Dieses Wort hatte er bei ihrem Unfall regelrecht permanent von sich gegeben. Das sie es nicht zuordnen konnte war nur verständlich. Ihr Unterbewusstsein hatte es bestimmt aufgegriffen. Aber an die genaue Situation konnte sie sich nicht mehr erinnern. „Was heißt es?“ „Etwas wie; Scheiße, Verdammt.“, sagte er leise und erinnerte sich an die Unfallstelle zurück. „Wieso flüsterst du jedes Mal? Das ist doch nicht mehr normal. Eine andere Sprache zu beherrschen ist doch etwas wunderbares. Man sollte offenkundig damit umgehen und nicht vor sich hin murmeln.“ „Das sehen manche anders.“, sagte er und verstummte daraufhin gleich wieder. „Wieso?“ Er hatte zu viel gesagt. Er wollte heute nicht alles aufrollen. Nicht seine Vergangenheit. Das ginge sie nun wirklich nichts an. Und doch... hatte sie dieses kindliche in ihren Augen. Diese Neugier? Dieses Wissbegierige? Egal was es war, es schien seine Zunge zu lockern... „Es...wurde uns verboten. Nach dem vermeintlichen Kometen Aufprall auf Vegeta-Sai hatte man dieses Verbot verhängt. Es war auf Freezers Mist gewachsen. Er wollte seine Macht demonstrieren. Uns Saiyajins zeigen, wer die Fäden in den Händen hielt. Die saiyanischen Wörter wurden verboten. Ich habe sie nie aufgegeben, aber ich habe dennoch in den Jahren die eine oder andere Silbe einfach vergessen.“ „Oh.“, kam es nun gehaucht von der jungen Erfinderin. „Trotzdem habe ich mich nicht an dieses Verbot gehalten. Wenn ich...für mich war, kam meine Muttersprache einfach aus mir heraus. Als wollte sie...gehört werden. Ich...“, er verstummte, erinnerte sich zurück an die dunklen Tage auf Freezers Raumschiff... Tausende Galaxien wurden durch seine Hände zerstört und versklavt. Und dennoch war es nicht Vegeta, der Prinz der Saiyajins, der alles einheimste. Sondern Freezer. Die Nächte lag er oft wach in seiner Kajüte und starrte die Metalldecke an. Leise Wörter, die keine andere Kreatur verstand, vor sich her wispernd. Die Angst davor, sie irgendwann ganz zu vergessen. Die Angst davor, sein Volk zu verraten. Es zu vergessen, wer er war. Das es keine Bedeutung mehr hatte. Seine Muttersprache wäre fast in Vergessenheit geraten. So nah an der Vergangenheit heran gerückt, merkte er nicht, wie er seine Lippen spaltete und leise, kleine Wörter hervordrangen, die die Blauhaarige in sich auf sog, wie ein Schwamm und ihr Geist dadurch immer schwerer wurde. „None qúi, none qúi fato. Dis fa, pas sade el pericolo. Fin ita ela prôvla. Meta agola a postò.“ Kurz atmete er ein und aus, als er geendet hatte und erwartete schon die nächste Frage, der jungen Frau. Doch sie blieb aus. Er sah vorsichtig zu ihr und schluckte merklich, als er ihre zarte Gestalt sah, wie sie sich an ihn lehnte und die Augen geschlossen hatte. Sie war eingeschlafen. Einfach so. Vielleicht war es jedoch auch besser so. Er war zu sehr in der Vergangenheit versunken. Gar nicht mehr auf das eigentliche Thema beschränkt. Hatte viel zu viel von sich freigegeben. „Onna...“, wisperte er, bevor er aufstand und sie nun seitlich ganz auf sein Bett fiel. Er überlegte kurz, bevor er die junge Frau auf seine Arme nahm und sie aus seinem Zimmer trug. Der Weg zu ihrem Zimmer war erschreckend kurz gewesen. Er legte sie vorsichtig auf dessen Bett ab. Sah sie an und legte den Kopf schief. So neugierig. Er wandte sich von ihr ab und verließ das Zimmer mit dem Schließen der Tür, ohne noch einmal zurück zu blicken. In seinem Zimmer angekommen, fielen ihm die Krücken ins Auge, die sie neben seinem Bettpfosten abgestellt hatte. Gúhi te – So schwach. Er ließ sich rücklings aufs Bett fallen und schloss seine Arme hinter den Kopf. „Nicht sein, dort sein. Egal wo du hin gehst, wo du bist. Vergesse nie unsere Heimat. Und das Vermächtnis das wir hinterlassen werden.“, sprach er die Übersetzung der letzten saiyanischen Wörter mit einem ehrfürchtigen Ton und dachte an das Gesicht der jungen Frau zurück, die all das wieder aufgewühlt hatte. Kapitel 8: Chatounette, Chatounette ----------------------------------- Es vergingen fünf bis sechs Wochen, seit dem Vorfall mit Vegetas Heimatsprache. Es schien als ob er regelrecht und systematisch ihr aus dem Weg ginge. Sie wusste ehrlich gesagt nicht wieso. Sie malte sich die verschiedensten Ideen aus, was der Grund für sein Verhalten war, doch kam nicht auf einen gemeinsamen Nenner. So flogen die Tage dahin. Vegeta trainierte wieder in der Raumkapsel, die Bulma mit dem neuen Programm erst letzte Woche fertiggestellt hatte und ihr Vater übernahm jetzt die Reparaturen. Bulma selbst war noch nicht Einsatzbereit gewesen. Ihr Bein hatte sich allerdings in dieser Zeit schon ganz gut erholt. Sie freute sich regelrecht auf den heutigen Termin. Wenn sie Glück hatte, dann war es der Letzte. Sollte alles so verheilt sein, wie ihr Arzt es her vorgesehen hatte, dann käme der Gips heute ab. Danach musste man sehen, ob sie eine Reha bräuchte, oder ob es mit einfachen Übungen zu Hause wieder gerade zu biegen war. „Bulma, bist du endlich soweit?“, rief ihr Vater aus der Eingangshalle. Sie saß noch in der Küche und trank den letzten Schluck Kaffee, bevor sie die Küche mit ihren zwei 'noch' Begleitern verließ und in der Eingangspforte eine Jacke vom Kleiderhaken nahm. „Jap. Wir können.“, lächelte sie und humpelte zu ihrem Vater, der schon an der Haustür stand. „Och, Chatounette, du kannst nicht mit.“, sagte Dr. Briefs und nahm eine schwarze Katze von seinen Schultern. Die kleine Katze, war die Lieblingskatze von ihrem Vater. Er hatte sie damals verwaist und verletzt vor dem Anwesen gefunden. Seit er sie aufgepäppelt hatte, wich sie kaum von seiner Seite. Sie hatte wirklich einen Narren an dem Alten gefressen. Der Name Chatounette kam von ihrer Mutter. Französische Namen fand sie schon immer überaus toll und ihr Mann konnte sich sowieso noch nie gegen sie durchsetzen. So ergab er sich und die Katze schien ihren Name auch zu mögen. Also, was sprach dagegen? Bulma kicherte, als sie zusehen musste, wie ihr Vater die Katze immer wieder ins Hausinnere bugsieren wollte. Doch diese hatte anscheinend andere Vorstellungen davon. Bulma erinnerte sich an ihre Kindheit zurück. Als Chatounette zu ihnen kam, war sie gerade mal 14 Jahre alt gewesen. Der erste Urlaub im Jahr verbrachten sie immer in ihrer Sommerresistenz. Beim Kofferpacken hatte sich die kleine schwarze Katze dann immer breit im Koffer niedergelegt und sah einen an wie, 'Pack, mich mit ein! Ich will mit!' Es war eine anstrengende Arbeit, sie wieder da raus zu bekommen. Am Ende gab ihr Vater immer nach, und nahm sie schlussendlich mit in den Urlaub. Doch heute würde sie es nicht schaffen, selbst mit ihren Kulleraugen, mit der sie einen immer anstarrte, wenn sie etwas bestimmtes wollte. Bulma beugte sich etwas zu der Katze hinunter, klemmte ihr rechte Krücke dabei in die andere Hand und streichelte ihr über den Kopf. „Du kannst nicht mit, Chatou... Papa ist bald wieder da, versprochen.“ Ihre Worte schienen zu fruchten. Die Katze miaute kurz und zart auf und wedelte verspielt mit ihrem Schwänzchen. „Wie du das immer schaffst, Schätzchen. Ich kann sagen, was ich will. Sie hängt mir immer am Rockzipfel.“, sagte ihr Vater. „Weibliche Intuition, Papa.“, lächelte Bulma und beide verließen das Anwesen der Capsual Corporation. Eine halbe Stunde Fahrt bis in die Stadtmitte hatten sie gebraucht, als Bulma und ihr Vater an einer ambulanten Stadtion ankamen. Freundlich wie eh und je – und dank der Privaten Versicherung, wurde die junge Frau auch schon im Behandlungsraum untersucht. Ihr Vater blieb im Wartezimmer sitzen. „Hatten sie irgendwelche Beschwerden, Miss Briefs?“, fragte der Arzt und sah sich die alten Röntgenaufnahmen an. „Nein, eigentlich nicht.“, antwortete sie überlegt. „Das ist gut. Dann wird meine Assistentin noch eine letzte Röntgenuntersuchung durchführen und danach sehen wir weiter. So wurde die Blauhaarige also in ein anderes Zimmer gelotst... Einen kurzen Schlenker in die Capsual Corporation. Vegeta war gerade mit seinem Vor-Frühstücks Training fertig, als er in die Küche kam. Mrs. Briefs hatte den Tisch schon gedeckt, als er sich auf seinen Stammplatz an der Tür niederließ. Im ersten Moment fiel ihm nichts großartiges auf, doch als er gerade zu einem frischen Brötchen greifen wollte, bemerkte er, dass der Tisch nur für zwei Leute gedeckt war. Er zog eine Augenbraue hoch und hörte in sich hinein. Keine anderen Stimmen waren im Haus zu vernehmen, bis eben auf die ältere Frau, die gerade ebenso die Küche betrat. „Oh, Vegeta. Schönen guten Morgen.“, flötete sie und setzte sich ihm gegenüber. Er musste etwas irritiert ausgesehen haben, denn die Hausherrin sprach ihn schon wieder an. „Wir sind heute ganz für uns, mein Schätzchen. Bulma hat ihren Arzt Termin in der Ambulanz und mein Mann hat sie hingefahren. Es wird sicherlich eine Zeitlang dauern. Hoffentlich ist alles in Ordnung.“, hauchte sie zum Schluss. Der Saiyajin erwiderte nichts darauf. Was hätte er auch sagen sollen? Die Kosenamen gingen ihm ja schon lange auf den Nerv, aber es würde ja sowieso nichts bringen. Mrs. Briefs hatte die Angewohnheiten, alles negative zu überhören. Und das konstant. „Miau...“, hörte er die nervige Katze von dem Alten links neben sich. Sie betrat gerade ebenso auf samten Pfoten den Essbereich und schlich sich durch Vegetas Beinen, hinüber zu der Blonden, um sich dann an sie zu schmusen. Er schüttelte innerlich den Kopf und nahm sich nun endlich ein Brötchen. Beim Rückziehen der Hand jedoch, traf sein Ellenbogen seine Kaffeetasse, die mit voller Wucht vom Tisch gefegt wurde und krachend am Boden zerschellte. „Oh du liebe Güte!“, stieß die Blonde hervor und stand sofort auf, um die Sauerei zu entfernen. Vegeta schnaubte nur und begann sein Frühstück. Die Blauhaarige war erpicht darauf, dass man ihr endlich diesen verdammten Gips abnehmen würde! Wie lange musste sich ein Arzt auch ein paar Röntgenaufnahmen ansehen? Sie lag gelangweilt auf einer Liege und zählte schon die Musterpunkte an der gegenüberliegende Tapetenwand. Mal sah sie abwesend aus dem Fenster und dachte an die Nacht zurück, in der sie die saiyanische Sprache ein bisschen besser kennenlernen konnte. Und sie wusste noch genau, wie gerädert sie am nächsten Tag aufgewacht war. Sie konnte sich an kaum etwas erinnern. Nur, dass Vegeta etwas von seinem Planeten, seine Muttersprache und Freezers Herrschaft erzählt hatte. Dann musste sie irgendwann eingeschlafen sein. Es war ihr ein wenig peinlich, das musste man dazu sagen. Ein Grund vielleicht, wieso sie nicht einfach nach diesem Abend Kontakt zu Vegeta gesucht hatte. Immerhin musste er es gewesen sein, der sie in ihr Bett getragen hatte. Sie seufzte, wenn sie an seine Sprache dachte. Wie er es sagte. Es war,... schön ihm zu zuhören. Die saiyanische Sprache klang einfach so, melodramatisch. Es hatte etwas mystisches. Gepaart mit Vegetas dunklen Stimme, rollte es das ganze einfach grandios ab. Die Tür ging auf und der Arzt betrat das Behandlungszimmer. „So Miss Briefs. Ich denke, wir können den Gips entfernen.“, lächelte er zuversichtlich und begann seine Instrumente zu richten. Vegeta wollte sich nach dem Frühstück erst einmal unter die Dusche stellen. Danach würde er sein Training wieder aufnehmen. Schlimm genug, dass er schon so weit hinten dran hinkte. Die vielen Wochen ohne Gravitationsraum hatten ihn zurück geworfen. Mit vollem Magen schritt er also den langen Flur im 2. Stock entlang, bis er an der Badezimmertür ankam. Schwungvoll wurde diese von ihm geöffnet und er betrat die Sanitäranlage. Allerdings hatte er nicht genau darauf geachtet, dass er die Tür komplett schloss. So schnappte sie nicht ins Schloss und blieb einen Spalt geöffnet. Vegeta zog sich sein Kampfanzug über den Kopf und auch seine Hose, sowie die anderen Kleidungsstücke flogen nach dem Ausziehen in eine unbestimmte Ecke. Danach stieg er in die Duschkabine und zog den Hebel nach oben, damit der Schieber für das Wasser geöffnet wurde. Kaum als es aus dem Duschkopf schoss, schaltete er das Wasser auf eine höhere Wassertemperatur und ließ das Wasser an seinem Körper entlang fließen. Seine Muskeln entspannten sich unter dem warmen Wasser und er schloss genüsslich seine Augenlider. Seine Gedanken waren wirr gewesen in den letzten paar Wochen. Seit dieser Nacht hatte er wie schon lange nicht mehr diese Alpträume, die ihn immer wieder heimsuchten. Nicht das er sich dafür fürchtete, aber sie waren immer noch so real. Und es entsprach teilweise der Wahrheit. Die Zerstörung von Vegeta-Sai und die Demütigungen von Freezer. Es war real. Doch auch mit dem Wissen, das dies Vergangenheit war, konnte er immer noch nicht damit abschließen. Er biss seine Zähne zusammen und ließ ein Knurren von sich hören. Es war alles Kakarotts Schuld! Vielleicht war das dem Jüngeren Saiyajin nicht bewusst, aber schon als sein Vater diesen Pakt zwischen Freezer und den Saiyajins geschlossen hatte, wusste Vegeta, dass er es sein musste, der diese Tyrannei beenden musste. Er war schließlich der Prinz. Blaues Blut. Er wäre der einzige gewesen, der die Aufgabe hatte Freezer zu erledigen und kein Anderer! Und dann kam ein Unterklassekrieger, schaffte es zu einem Super-Saiyajin und nahm damit brutal Vegetas Lebenssinn. „Er wird dafür bezahlen,...“, flüsterte er in sich hinein und sah unter den geschlossenen Augen das Ebenbild seines Vaters, „Er wird es büßen. Ich verspreche es dir, Vater.“ Gänzlich abgedriftet in seine eigene Welt, öffnete sich die Badezimmertür um einen weiteren Spalt, so dass etwas Schwarzes sich hindurch quetschen konnte. Es war die Katze von Dr. Briefs. Vorsichtig, als ob sie nicht wollte, entdeckt zu werden, stieg sie über die dreckigen, verschwitzten Klamotten. Doch kurz blieb Chatounette stehen und roch an Vegetas Socken. Etwas angewidert wandte sie den Kopf zugleich zur Seite und drehte sich wieder dem Gehen zu. Schnell durch die Tür wieder hinaus auf den Flur begegnete sie der Hausdame und schnurrte ihr entgegen. „Chatounette, was machst du denn hier oben?“, fragte sie die Katze, doch bekam leider nur ein Maunzen zu hören, „Warte, du darfst gleich raus, ich muss nur noch schnell Vegeta ein paar frische Sachen raus legen.“, kicherte sie und verschwand in dem Zimmer, des Saiyajin-Prinzen. Beleidigt rümpfte das schwarze Kätzchen ihre Stupsnase und folgte Mrs. Briefs ins besagte Zimmer. Angekommen sah sie, wie die Frau ihres Herrchen neue Kleidung für den Gast herrichtete und diese auf sein Bett ablegte. Nachdem dies getan war, rief Mrs. Briefs ihr zu, dass sie sie nun endlich raus ließe. Chatounette wartete jedoch noch einen Augenblick, bis die Blonde die Treppen nach unten ging und richtete ihre Aufmerksamkeit den frischen Klamotten. Die Gedanken einer Katze, waren so gut wie nie zu entschlüsseln, doch man wusste, dass sie hinterhältig und gerissen waren. Und ziemlich schnell beleidigt. Mit schnellen Pfoten war sie hinüber zum Bett gelaufen und sprang in einem hohen Bogen auf die Matratze. Kurz versuchte sie das Gleichgewicht zu halten, da das Bett recht weich war, doch hatte sich in nächsten Augenblick schon wieder gefangen. Chatounette zuckte mit ihren Schnurrhaaren und strich mit diesen an der frischen Kleidung entlang. Wenn sie es nicht so eilig hätte, würde sie hier jetzt ein Nickerchen halten. Aber in ihr murrte es und sie sollte jetzt eigentlich runter tigern, um endlich ihre letzten Stunden draußen zu verbringen. Ihre Katzenaugen hatten derweil die neuen Socken anvisiert und roch ausgiebig an ihnen. Kurz horchte sie auf den Flur hinaus. Ihr Gehör war ausgezeichnet, und so konnte sie feststellen, dass der Gast noch immer das Wasser in der Dusche laufen hatte. Sie rückte näher an das Paar Socken. Ihr Schweif setzte sich in Bewegung und zog sich in die Höhe. Ihr Hinterteil ließ sich direkt auf die Socken nieder. Es war weich und angenehm. Ein perfekter Ort dafür... „Chatounette!“, rief die Hausdame wieder und die Katze schreckte auf. Nachdem sie ihre Angelegenheit erledigt hatte, sprang sie elegant vom Bett und tigerte endlich der Freiheit entgegen. Bulmas zarten azurblauen Augen starrte auf ihr Bein. Der Gips war endlich ab. Auch wenn sie sich das seit Wochen gewünscht hatte, war der Anblick furchterregend. Überall konnte man noch blaue Flecke entdecken und die Narbe von der Operation war auch noch deutlich sichtbar. Außerdem sah die Haut sehr dünn aus und auch sonst waren die Muskeln sehr abgeschwächt. Dadurch, dass sie diesen Teil so gut wie es eben ging, nicht belastete hatte. „Doktor?“, fragte sie leise. „Ja, Miss?“, fragte er und sah sich sein Ergebnis an. „Die Narbe verschwindet doch, oder? Und auch die Flecken?!“ „Aber natürlich. Es wird nur eine Zeitlang dauern, Miss. Das Gewebe muss sich erst einmal wieder stabilisieren und sie müssen ein Muskelaufbautraining absolvieren. Dann wird es irgendwann nicht mehr zu sehen sein.“ Irgendwie beruhigte es sie gar nicht, auch wenn es schlüssig war, was der Arzt sagte. Aber Bulma war schon immer jemand gewesen, die immer auf ihr Äußeres achtete. Als der Gips noch dran war, fand sie sich einfach nur lächerlich. Und jetzt? Jetzt fand sie sich abstoßend. „Ich schreibe ihnen einige Medikamente auf, die für das Gewebe wichtig sind. Ein paar Mineralien und meine Assistentin macht ihnen eine Überweisung für die Krankengymnastik fertig.“ Noch mehr Termine... eigentlich hatte sie gedacht, dass es heute Enden würde. Sie seufzte gestresst. Endlich das Badezimmer hinter sich gelassen, ging Vegeta nur mit einem Handtuch bekleidet den Flur zurück in sein Zimmer. Kaum, als er durch die Tür kam, sah er schon die frische Kleidung auf seinem Bett liegen und grinste leicht. Wenigstens eine in diesem Haus schien es angebracht zu sein, ihn zu bedienen. Er schritt darauf zu und setzte sich auf sein Bett. Nahm sich ein T-Shirt und eine frisch, gewaschene Jogginghose, um diese schnell anzuziehen. Danach griff er ohne richtig hinzusehen nach den Socken und wollte sich den Linken anziehen. Doch kaum, als seine Zehen darin verschwanden, zog er diesen auch sofort wieder aus. „Zetr'a non...?!“, keuchte er und fühlte die aufkommende Nässe an diesem Sockenteil. Er rümpfte die Nase, als er neugierig daran roch und gleich darauf widerwärtig die Socke weit von sich weg hielt. Der Saiyajin ließ ein Grollen heraus. Mit wütenden Blick stand er auf, den Socken immer noch fest im Griff und machte sich auf in den unteren Wohnbereich zu kommen. Das Vieh machte er alle! Dr. Briefs öffnete gerade die Haustür und half Bulma über die Schwelle, als schon ein rumpeln zu hören war. Sie sah auf und erkannte im letzten Augenblick noch, wie Chatounette sich auf dem Teppich wälzte, während Vegeta Wut entbrannt die Treppe herunter gerauscht kam. „Mistvieh!“, schrie er. Also Chatounette ihr Herrchen sah, sprang diese auf ihre vier Pfoten und eilte zu ihm, um sich gleich darauf auf seine Schulter zu platzieren. „Huch?“, kam es von dem Erfinder und im nu stand Vegeta auch noch vor ihm, mit einer drohenden, ausgestreckten Hand. „Ich werd' es rösten! Los, runter da!“ Bulma irritiert wie noch nie, sah das Spektakel erst einmal aufmerksam mit an, bis jedoch Vegeta nach der Katze greifen wollte. In diesem Moment schob sie sich dazwischen. „Was ist denn los?“, rief sie empört ihm entgegen und er stoppte in seiner Bewegung. „Was los ist? Dieses Mistvieh,...“, er deutete auf die schwarze Katze, „...hat auf meine Socken gepisst!“ Es war still, bis Bulma anfing darüber zu lachen. Vegeta, der das ganze nicht als Spaß ansah, bekam daraufhin nur einen roten Kopf. Er hielt ihr den besagten Socken entgegen und Bulma hielt sich mühevoll die Hand vor die Nase. Hörte jedoch nicht auf zu lachen. „Komm, geh weg damit.“, kicherte sie, „Dann lass deine Sachen eben nicht unbeaufsichtigt. Wie oft hat Papa schon gesagt, dass du die Türen schließen sollst.“ Sie hörte ihn knurren und versuchte ihr Lachen unter Kontrolle zu bekommen. Nach einigen Minuten hatte sie es auch geschafft und ging mit ihren immer noch zwei Begleitern an ihm vorbei. „Reg dich ab, Vegeta. Es ist eben nur eine Katze.“, sagte sie und humpelte ins Wohnzimmer, während sie noch einen letzten Satz heraus plauderte, den sie sich nicht verkneifen konnte, „Sieh es als Kompliment an, dass sie sich deine Kleidung als Katzentoilette ausgesucht hatte. Das liegt bestimmt, an Mamas Weichspüler.“, kicherte sie wieder. Völlig vor den Kopf gestoßen, wandte sich Vegeta wieder um und verschwand keine Sekunde später aus der Eingangshalle, um sich neue Socken zu holen und um dann endlich sein Training fortzusetzen. Doch die Ruhe schien nicht lange zu weilen. Es gab noch die ein oder andere Situation, in der Vegeta mit der kleinen Katze in Verbindung geriet. Es schien, als ob sie sich einen Narren an ihm gefressen hatte. Bulma sah begeisternd zu, wie Chatounette immer wieder versuchte Vegeta unbemerkt zu folgen. Ab und zu gelang es ihr und manchmal auch nicht. Doch dann kam es Schlag auf Schlag. Bulma saß auf der Terrasse, als sie Chatounette links von sich ins Haus tigern sah. Vegeta kam von von Rechts, aus dem Hausinneren. Er schenkte ihr einen bitter, bösen Blick, so dass sie ihren Kopf senkte und schnell in die Küche verschwand, um einen Happen aus ihrem Fressnäpfchen zu nehmen. Nicht weiter beachtend, ging er auf einen Teil der Wiese zu. Er wollte wohl noch ein wenig im Garten trainieren. Kaum hatte er sich konzentriert, schepperte es gewaltig. Bulma erschrak aus ihrem Liegestuhl hoch und sah zu Vegeta, der Mühe hatte sich zusammen zu reißen und sich den Kopf zu reiben. Bulma zog eine Augenbraue hoch und sah kurzzeitig nach oben. Ihre Mutter hatte ihren blonden Haarschopf aus dem Fenster gelehnt und schien ebenso geschockt zu sein. „Entschuldige, Vegeta! Der Blumentopf ist mir vom Fensterbrett gerutscht!“, rief sie aus dem 3. Stock hinunter in den Garten. Bulma lachte in sich hinein. So langsam wurde ihr bewusst, was hier vor sich ging. Ihre Mutter hatte ihr immerhin brühwarm erzählt, was heute Morgen schon mit Vegetas Kaffeetasse passiert war. Okay, sie glaubte nicht so recht daran, aber die Zufälle konnten nun wirklich nicht mehr dem Zufall entsprechen. Sie setzte sich auf stützte sich mit ihrem Ellenbogen auf ihr Bein ab, während ihre Hand ihren Kopf hielt. „Dir passiert das heute schon den ganzen Tag, oder?“, fragte sie amüsiert den Saiyajin. Dieser sah zu ihr auf und schaute sie verwirrt an. „Das dir irgendwelche Missgeschicke passieren, meine ich. Ich glaub ich weiß, an was es liegt.“, lächelte sie wissend. „Ist das so?“, fragte er genervt und ging auf sie zu, „Und an was denkst du da, Onna?“ Sie lächelte weiterhin, als sie sah, wie er sich ihr gegenüber auf einen Gartenstuhl setzte. „Es ist Chatou.“ „Das Mistvieh?!“ Bulmas Lächeln verschwand abrupt, auf Grund des bösen Spitznamens. „Indirekt. Ich weiß nicht, aber hast du schon einmal vom Aberglauben der schwarzen Katzen gehört?“ „Was soll das sein?“, sagte er vorsichtig. „Nun ja,...man sagt, wenn dir eine schwarze Katze von links deinen Weg kreuzt, dann bringt das Unglück.“ „Unfug.“, murmelte er und sah sie unglaubwürdig an. „Ich glaub daran normalerweise auch nicht. Aber die Zufälle häufen sich doch sehr stark und das Unglück trifft dich immer jedes Mal, wenn du kurz davor Chatou über den Weg läufst.“ Er schnaubte kurz bevor er wieder zu einem Satz ansetzte. „Und wieso gerade schwarze Katzen?“ Bulma lächelte. „Nun, Katzen waren gegen Ende des Mittelalters, als etwas Schlechtes anzusehen. Damals spielte auch die Kirche eine besondere Rolle dabei. Vor allem aber die christlichen Geistlichen sahen in der Katze ein Abbild von Satan, oder dem Teufel eben. Von heute auf Morgen verkörperten Katzen plötzlich alles Böse und kamen auch immer in Verbindung mit Hexen und Magie.“, sagte sie und machte eine Pause, bevor sie weitersprach, „Schwarz war dazu noch eine dämonische Farbe und so wurde eine schwarze Katze abrupt etwas Gefährliches. Man hatte behauptet, Hexen würden sich in schwarze Katzen verwandeln, um so unerkannt ihr Unheil anzurichten.“, wieder eine kurze Pause, in der Vegeta ihre Worten lauschte, „Man versuchte während der Hexenverfolgung die Katzen mit auszurotten. Jeder, der eine Katze besaß, musste fürchten mit Hexerei in Verbindung gebracht zu werden und so entstand der Glaube, das eine schwarze Katze ihrem Besitzer tatsächlich Unglück bringen konnte.“, endete sie und Vegeta sprach gleich daraufhin seine nächste Frage zu Tage. „Und was hat es mit der Richtung auf sich?“ „Das ist in etwa das selbe Schema. Eine schwarze Katze, die von links kommt, bedeutet noch größeres Unheil. Den diese Seite gilt seit jeher als die schlechte Seite.“ „Aberglaube.“, murmelte Vegeta und Bulma lächelte, „Wie du meinst, aber sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt.“ Er zuckte mit seinen Schultern, stand vom Stuhl auf und verließ die Terrasse. Es wurde Abend und seit der Unterhaltung mit der Erfinderin, gab es keine unvorhersehbaren Unfälle mehr, was Vegeta einmal mehr beruhigte. Auch das Mistvieh hatte sich nicht mehr blicken lassen. Noch ein besseres Zeichen. Sein Training war, bis auf die kleinen Zwischenfälle, gut voran gekommen. Er würde bald wieder in seinem Zeitplan liegen. Gut gelaunt und vor allem gesättigt kam er aus der Küche und stieg die Treppen hoch in den 2. Stock. Es war normalerweise noch zu früh, für sein Bett, aber er musste nach so einem Tag einfach mal früher sich zurück ziehen. Gedankenverloren öffnete er sein Gästezimmer und schloss diese zugleich behutsam. Er wollte nicht schon wieder ungebetene Gäste empfangen. Kurz schloss er seine Augen, streckte sich genüsslich und ging blind auf sein Bett zu. Davor ließ er seine Arme sinken und öffnete seine Augenlider. Er stockte in seiner Bewegung, als er etwas Schwarzes auf seinem Kopfkissen erhaschte. „Das...gibt's doch nicht.“, murmelte er und sah die schwarze Katze auf seinem Kopfkissen sitzen. Gefährlich hatte sie ihren Blick auf ihn gerichtete, die Ohren gespitzt und ihr Schweif war ständig in Bewegung. Hoch, runter, hoch, runter. Er wusste erst nicht richtig, was er machen sollte. Es war wie ein stummes Blickduell. Diese Katze forderte ihn wirklich heraus. Absurd so etwas. „Los,...hau ab.“, knurrte er dann doch, „Zieh Leine!“ Doch sie machte keine Anstalten sich von seinem Bett wegzubewegen. Im Gegenteil. Sie maunzte kurz auf, legte sich mit einem mal einfach willig auf sein Kissen und wälzte sich entspannend hin und her. Langsam wurde es ihm zu bunt. Er ging hinüber zu seinem Kissen und zog es nach oben, so dass sie hinunter rutschte und ein kurzes Fauchen von sich gab. Genug tuend grinste Vegeta und die Katze machte einen Abgang aus dem Balkon, die noch geöffnet war. Der Saiyajin seufzte zufrieden und legte sich nun in sein völliges Katzen-freies Bett. Eine halbe Stunde später war er eingeschlafen, nichts ahnend, dass Chatounette sich wieder in sein Zimmer schlich, um sich erneut auf sein Bett zu legen. Kurz schnurrte sie auf, als sie in das Gesicht des Gastes sah und schlief daraufhin zufrieden ein... Kapitel 9: Träume sind Schäume ------------------------------ Kalter Wind wehte um seine Ohren. Eisig und brutal presste der Sturm seine Haare hin und her. Doch diese trotzten nach allem immer noch der erhöhten Schwerkraft. Auch wenn er nicht alleine an einem Ort von nichts als unendliche Leere stand, so fühlte er sich so. Sein Blick war gen Norden gerichtet, auf ein großes Raumschiff, das seine Kindheit in all seiner Grausamkeit beschrieb. Der Planet, auf dem sie waren, hieß Zentik. Die Bewohner dieses Planeten nannte man Zentiko-jin. Eine eher unbedeutende Rasse, die sich jedoch mit ihren magischen Heilkräften nicht gerade viele Freunde machten. Der Ice-jin fürchtete sie nicht, aber dennoch waren sie ihm ein Dorn im Auge. Nicht auszudenken, wenn sich andere Rassen mit diesen niederen Kreaturen verbündeten. „Mein Prinz.“, kam eine raue Stimme rechts neben ihm, aber er sah nicht direkt hin, „Wir sollten zu ihm zurück und ihm Bericht erstatten.“ Er nickte kaum merkbar, wusste er doch, dass er all dem nicht entkommen konnte... Die kalten Wege des Raumschiffes waren eine reine, schwere Last für den Prinzen. Es erschauderte ihn jedes Mal aufs Neue, hier hindurch zu schreiten. In seinem Kopf herrschte eine beklommene Stille. Wie fort geblasen waren die glücklichen Stunden auf Vegeta-Sai. Dieses Raumschiff war sein neues Heim. Kein zu Hause, kein Ort an dem er sich je wohl fühlen würde, aber etwas wie ein Unterschlupf. Auch wenn er von allen gemieden wurde und man ihn absichtlich kurz hielt. Sie hatten Angst vor ihm. Das reichte aus, das Leben hier wenigstens ein bisschen zu genießen. Auch der Ice-jin hatte Angst vor ihm. Er gab es nicht zu, aber er wusste es besser. Trotzdem musste er aufpassen was er sagte, wie er es sagte und überlegte stets, ob er es überhaupt über seine rauen Lippen bringen sollte. Die langen Gänge waren wie eine neue Folter für den Prinzen und seinen Gefolgsleuten. Aber sie blieben an seiner Seite und dafür war er ihnen dankbar. Auch dies sagte er nicht. Er musste immerhin seine Maske wahren. Vor dem großen metallischen Tor blieben sie stehen und wurden von einer niederen Kreatur hineingebeten. Das Tor öffnete sich quietschend und ruckelnd, bis ein großer Saal zum Vorschein kam. Die drei Personen traten ein und wurden schon hocherfreut empfangen. „Da seid ihr ja.“, grollte seine Stimme ehrfürchtig durch den Saal. Der Prinz sah nicht auf. Er wusste ohnehin, dass er wie immer auf seinen königlichen Thron saß und gefährlich seine Rute hin und her peitschte. „Wir haben alles nach ihren Vorstellungen erledigt.“, kam es wie auswendig gelernt aus seinem Mund. „Ist das so? Dann sag mir,...Vegeta... wo ist das Mädchen?“ Er hörte Nappa gefährlich einen Atemzug einatmen. Radditz war dagegen die Ruhe in Person. Nicht wirklich ahnend, was nun passieren würde. Er wusste, das Schweigen nichts nützen würde. „Sie ist tot, Meister.“ Ein einziger Satz. Vier Wörter. Zwei Satzzeichen. Es war die gefährlichste Kombination, die heute hätte passieren können. Er wartete ab, als es Still im Saal wurde. Kein Atemzug ging, man hätte eine Stecknadel fallen hören. „Wie war das?“, hauchte der Ice-jin, der nun von seinem Thron aufgestanden war und gefährlich nahe den drei Kriegern entgegenkam. Er legte sich seine Worte in seinem Kopf zurecht. Hoffte, dass es ihn besänftigen würde, doch Radditz, dieser Unterklassekrieger, musste ihm dazwischen funken. „Es war nicht unsere Schuld! Die Kleine hat sich selbst umgebracht! Wir hatten keine Chance,...“, sagte er und wollte noch etwas hintendran hängen, als er plötzlich verstummte. Ein Windhauch spürbar an seiner rechten Wange und das darauffolgende, ohrenbetäubende Geräusch, als die Rute des Ice-jins an ihm vorbei zischte und neben ihm sein Kamerad am Hals gepackt hatte. „Schweig. Mit dir hat keiner geredet.“, sagte er gefährlich und drückte ihm fast den Atem ab. Er konnte nichts sagen, nichts tun. Er hätte es versuchen sollen, doch sein rationales Denken war im Vormarsch. Er sollte nicht unangebracht handeln. Es war seine eigene Schuld. Wie oft hatte er ihnen verdeutlicht, dass er alles regelte und dass sie gefälligst das Maul halten sollten. Radditz war selbst schuld. „Meister...“, hauchte nun Nappa links von dem Prinzen, doch er schickte ihm einen blitzartigen Blick zu, so dass dieser schnell verstummte. Der Ice-jin ließ Radditz los, der zusammengesunken am Boden kauerte und verzweifelt nach Luft hechelte. „Du enttäuschst mich,...Vegeta. Ich habe gedacht, diese Mission wäre für dich ein Kinderspiel.“, sagte er nun und ging auf den Saiyajin-Prinzen zu, „Ein Suizid...wie edel und doch so feige.“, murmelte er und sah ihn wissend an. Er wusste es. Er wusste es. Sein Hirn ratterte. Er wusste nicht, wie das heute alles ausgehen würde. Er wusste nur, dass er es verbockt hatte. Eine Sekunde hatte er nicht aufgepasst. Eine Sekunde, das ihn die ganze Mission ruiniert hatte. Es war kein Selbstmord und das wusste der Ice-jin genauso gut wie auch er selber. Er hatte ihr den letzten Atem genommen. Ihre magischen Kräfte waren enorm und konnten viele Leben wieder geben. Eine nicht weit verbreitende Gabe. Jedoch wäre der Ice-jin mit ihr übermächtig geworden. Sein Inneres wollte dies verhindern. Er sollte nicht noch mächtiger werden. Es war jetzt schon kaum auszuhalten. „Ihr könnt gehen.“, zischte er und er wollte schon leise ausatmen, als er erneut seine Stimme erhob, „Außer du.“, sagte er gefährlich und deutete auf den Prinzen. Dieser schluckte und er merkte wie Nappas Blick an seinem Rücken haftete. Ungewollt wurden die beiden Saiyajins aus dem Saal regelrecht geworfen und konnten außerhalb nur noch die Sturmfrisur ihres Prinzen erhaschen, bevor sich das Tor erneut schloss und alles in Dunkelheit tauchte... Die nächsten Stunden waren eine reine Qual für den Prinzen gewesen. Dabei waren die Schläge, die der Ice-jin ihm verpasste, nicht das schlimmste. Sondern die Worte, die sein gezwungener Meister von sich gab. Die Demütigungen waren untragbar für den Jüngeren. Abfällig stand er vor ihm und trommelte mit seinen Füßen gefährlich auf den Boden vor ihm. Er lag stattdessen am Boden, sein Gesicht war gen Boden gerichtet und er versuchte sein Herz unter Kontrolle zu bekommen. Eine warme Flüssigkeit floss an seiner Stirn, über sein Kinn und tropfte schlussendlich auf den Boden. Sein Blut. Sollte es nicht blau sein? „Du bist so erbärmlich, Vegeta. Ich frage mich, wieso ich dich nicht gleich zusammen mit deinem Vater ausradiert habe.“, klang seine tiefe Stimme und er spürte die Wut in seinem Körper. Mühsam raffte er sich auf, stützte sich mit seinen Händen auf die Fließen des Saals und neigte seinen Kopf in die Höhe, so dass er ihn ansehen konnte. Rote Augen starrten ihn für eine Millisekunde entgegen, bevor er einen saftigen Schlag mit der Rute vernahm und er in die links stehende Wand rein gedrückt wurde. „Aber was soll ich machen. Nappa und Radditz folgen dir, selbst in den Tod.“, hauchte er leise und gesellte sich wieder zu ihm, „So langsam solltest du es begreifen, Prinzchen.“, grinste er vergnügt ihm entgegen, „Wenn du mir nicht gehorchst, werden alle darunter leiden.“, kicherte er, bevor er den Schwarzhaarigen von der Wand kratzte und ihn ohne viel Mühe auf den Boden vor ihm schleuderte. Er konnte kaum noch seine Augen offen halten, als ihm mit voller Wucht die Rutenspitze in die Schulter gebohrt wurde. Er schrie... so laut, wie noch nie. Trotz den Worten, die sein Vater ihm ständig versuchte einzureden, blendete er alles aus und schrie nur noch, um nicht den Verstand zu verlieren. Aber auch das nützte nichts. So wie vieles in seinem außerordentlichen, beschissenen Leben. Langsam beugte sich der Ice-jin zu ihm nach unten und flüsterte ihm die nächsten Worte leise zu. „Du bist so schwach...“ Wie von der Tarantel gestochen fuhr Vegeta in eine sitzende Position. Sein Herz raste und seine Hände zitterten. Er schaute sich um und musste zu seinem beruhigen feststellen, dass er immer noch auf der Erde war. Hier war kein Freezer, aber auch kein Nappa und kein Radditz. „Nur ein Traum...“, hauchte er und sah auf die Bettdecke. Ein Traum,... ja. Aber einer der wirklich geschehen war. Es waren schon Jahre her. Zu diesem Zeitpunkt war er gerade einmal 17 Jahre alt gewesen. Er erinnerte sich zurück an den schicksalhaften Abend. Er wurde irgendwann ohnmächtig und war erst wieder bei Bewusstsein, als Nappa seine Wunden in dessen Kajüte versorgte. Radditz, der schuldbewusst in einer anderen Ecke saß und ihn nicht ein einziges Mal angesehen hatte. Der Unterklassekrieger hatte sich die Schuld, für das Dilemma gegeben. Doch Vegeta sagte weder etwas dafür, noch dagegen. Während Nappa seine Verletzungen so gut es ging verarztete, wurde dieser Abschnitt in seinem Leben tot geschwiegen... Wie in Trance neigte er seinen Kinn in die Richtung seiner linken Schulter. Er bereute es, diese Nacht Oberkörper frei geschlafen zu haben, denn die lange Narbe um sein Schultergelenk zeigte ihm deutlich, was von diesem Abend übrig geblieben war. Sein Kopf war wie leergefegt und doch versuchte er so gut es eben ging, sich klar zu machen, wieso er gerade jetzt wieder von Freezers Demütigungen träumte. Es war ihm nicht begreiflich. Er hatte ab und zu Mal Albträume, aber so real und intensiv wie letzte Nacht schon lange nicht mehr. Er schwang die Decke von seinen Beinen und stieg vom Bett auf. Er brauchte erst einmal eine kalte Dusche. Danach würde er etwas essen gehen. Sein Magen machte schon Purzelbäume, in dieser leeren Gegend. Kapitel 10: Alte Bedrohung -------------------------- Nach dem die Morgenhygiene erledigt war schritt Vegeta den langen Flur entlang und danach die Treppen in den Wohnbereich hinunter. Sein Magen schlug jetzt nicht nur Purzelbäume, sondern auch schon Saltos. Er kam in der Küche an und wunderte sich, dass noch nichts gerichtet wurde. Irritiert sah er auf die Wanduhr, die über dem Türrahmen angebracht war und weitete seine Augen. Es war schon längst Nachmittag und somit hatte er schon fast den gesamten Tag verpasst. Da niemand auch nur in der Nähe zu scheinen mag, bediente er sich selber am Kühlschrank und holte sich etwas Essbares heraus. Gefühlte Stunden später, als er halbwegs gesättigt war, hörte man die Eingangstür und gleich darauf konnte er erahnen, wer sich gerade der Küche näherte. Aufgeregt und mit vielen Tüten beladen, kam die Blauhaarige in die Küche und blieb abrupt im Rahmen stehen. „Du bist endlich wach?“ Er sagte nichts darauf, allein deswegen, da er sie eher anstarren musste. Irgendetwas war hier falsch. Irgendetwas fehlte in diesem Bild. Er musterte sie von oben bis unten. Mindestens zwei Tüten in der rechten Hand und eine in der Linken. In ihrem linken Ellenbogen hatte sie zusätzlich noch einen Korb eingehängt. Moment.... „Wo sind deine Krücken?“ Er sah, wie sie ihn überrascht ansah. Doch bevor sie etwas sagte, stellte sie die Einkäufe auf der Arbeitsplatte der Küche ab und strich sich den Schweiß von der Stirn. „Ich hab keine mehr.“, erwiderte sie erleichtert, „Hatte gestern die letzte Untersuchung. Nur noch ein paar Medikamente muss ich jeden Tag einnehmen, aber das sollte sich die nächsten Tage auch wieder geben. Wieso fragst du?“ Er war mehr als verwirrt. Sie kam doch erst gestern von der Ambulanz und hatte den Gips abgenommen bekommen. Hatte er etwas verpasst? „Oh.“, kam es gehaucht von der Frau, bevor sie anfing zu lächeln, „Sag jetzt nicht, du hast keinen blassen Schimmer, dass du fünf Tage und vier Nächte durchgeschlafen hast?!“ „Was?!“ - jetzt war es vorbei mit seinem rationalen Denken. „Tatsächlich.“, kam es wieder von ihr und sie setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl. „Wieso hast du mich nicht geweckt?!“, kam es fast anklagend vom Saiyajin-Prinzen. „Ich...wir dachten es sei besser.“, rechtfertigte sie sich, „Du hast ganze drei Tage im Fieber gelegen. Vielleicht hast du dich erkältet, da die Balkontür die gesamte Zeit offen stand.“ „Saiyajins erkälten sich nicht!“, kam es abrupt von ihm. „Ja, ja. Ich weiß schon. Jedenfalls... hast du noch Hunger? Mama hat etwas vorgekocht, ich kann es dir warm machen.“, sagte sie und stand schon wieder von ihrem Stuhl auf, um an den Kühlschrank zu gehen. Er gab nur ein nicht identifizierten Laut von sich, dass sie jedoch als 'ja' hinnahm und ihm somit noch ein richtiges Essen vor seine Nase setzen konnte. In der Zeit, als er wartete, verschränkte er seine Arme und dachte angestrengt über die gesamte Situation nach. So lang hatte er geschlafen? Vielleicht hatte das etwas mit dem Albtraum zu tun? Auch wenn dieser nicht wirklich lang war, aber bekanntlich kommen einem die Träume immer sehr kurz vor, obwohl der Schlaf länger andauerte. „Wo sind deine Eltern?“, stellte er die Frage offen in den Raum. Sie war gerade dabei die Einkäufe einzuräumen, als sie sich kurz zu ihm umwandte. „Kurzfristig auf Geschäftsreise. Papa wurde tatsächlich nominiert dieses Jahr und meine Mama begleitet ihn. Sie werden wohl erst in sechs bis acht Wochen wieder zurück sein.“ Das erklärte diese Ruhe. „Chatou ist im übrigen auch bei ihnen. Du musst dich also nicht fürchten, dass sie wieder in dein Bett klettert.“, lachte sie nun leise. „Ich...was soll das jetzt heißen?!“ Sie schob nun eine Schüssel in die Mikrowelle und betätigte einige Knöpfe, bevor sie den Startknopf drückte. „Na ja, sagen wir so,...“, fing sie an und wandte sich dann wieder dem Prinzen zu, „Als ich das erste Mal nach dir sehen wollte, lag sie friedlich neben dir auf deinem Bett und hat im Schlaf dich an geschnurrt. Ich glaub, sie mag dich.“ Er knurrte sie gefährlich an. Das war ja die Höhe! Doch sagte er nichts dagegen. In diesem Moment ertönte auch schon die Mikrowelle und zeigte an, dass die eingestellte Zeit abgelaufen war. Schnell öffnete sie die Küchenmaschine und holte mit einem Topflappen die Schüssel heraus. Es war eine, beziehungsweise eigentlich für vier Personen beladene Lasagne Portion. „Bitte.“, sagte sie und stellte die Schüssel vor dem Schwarzhaarigen ab, „Ich bin im Labor, falls du mich suchst.“, sagte sie noch und eilte schon fast panisch aus der Küche. - Was war heute nur für ein schräger Tag? Eine Stunde später war er schon wieder in seinem Gravitationsraum und trainierte. Fünf Tage hatte er einfach so davon streichen lassen. Das wäre ihm früher nie passiert! Er ragte sein Fuß in die Höhe und trat einige Male in die Luft. Für das menschliche Auge kaum zu sehen und wechselte diesen Schlagabtausch dann mit seinen Fäusten ab. Die nächsten Stunden war er nur noch damit beschäftigt seine Konzentration auf sein Training zu versteifen. Bulma war zu dieser Zeit in ihrem Labor und hatte sich eine neue Aufgabe gestellt. Sie wollte für Vegetas Training einige Kampfroboter bauen. Er trainierte ja eifrig, aber das immer ohne einen Kampfpartner war das doch sehr einsilbig. Auch wenn die Roboter nie den Kräften des Saiyajins standhalten würden, wäre es eine Abwechslung für ihn. Genau wusste sie nicht, wieso sie sich so sehr um ihn kümmerte. Auch die ganzen Tage, in denen er außer Gefecht war, hatte sie sich um ihn gekümmert. Sie seufzte, als sie an dem besagten Abend zu ihm hochkam und sein starkes Fieber bemerkte. Erst hatte sie unschlüssig in seinen Räumlichkeiten gestanden, bis sie sich dazu durchgerungen hatte, ihm wenigstens einen lauwarmen Waschlappen zu holen. Sie hatte gedacht, dass er erwachen würde, sobald der nasse Lappen seine Stirn berührte. Doch sie irrte sich. Er war wie gefesselt in seinen Fieberschlaf. Manchmal da hatte er seine Gesichtsmimik verzogen. Ob er schlecht geträumt hatte? Sie hatte fast alles liegen lassen. Ihre Arbeit, ihre Eltern, selbst Yamchu hatte sie abblitzen lassen, als er sie mal wieder zu einem Mittagsessen einladen wollte. Auch wenn sie ihm nicht den Grund genannt hatte, weswegen sie nicht konnte. Vermutlich wäre er nur wieder ausgeflippt. Ihre Eltern hatten das lockerer aufgenommen. Ihre Mutter war zu tiefst erschüttert, als sie erfuhr, dass Vegeta wohl Krank war und auch ihr Vater machte sich Sorgen. „Er ist doch sonst so hart im nehmen.“ - hatte er angedeutet. Den Tag über verbrachte sie also damit, Vegeta zu Versorgen. Ab und zu glaubte sie, ihn wach zu kriegen, damit er etwas Flüssigkeit zu sich nehmen konnte. Doch schon war dieser Augenblick wieder im tiefen Nichts verschwunden. Sie machte sich Sorgen. Keine Frage. So abgedriftet hatte sie ihn noch nie erlebt. Nicht mal in der Nacht, als er ihr mehr von seiner Heimatsprache erzählte. Sie war sich sicher, dass er etwas geträumt haben musste, was ihm mehr zu schaffen machte, als er je zugeben würde. „Ach Vegeta...“, säuselte sie und konzentrierte sich dann endlich wieder auf die Baupläne der Kampfroboter. Es wurde Nachmittag, als Bulma endlich aus ihrem Labor nach oben kroch und sich auf den Weg in die Küche begab. Sie hatte sich schon gewundert, dass kein Vegeta zuvor in ihrem Büro vorbei geschneit kam, da er normalerweise zeitlich sein Mittagessen zu sich nahm. Vermutlich hatte er die Zeit im Gravitationsraum wieder einmal völlig für sich eingenommen. Es war ja auch egal. Sie ging an die Tiefkühltruhe, um eines der schon angebratenen Dinge, die ihre Mutter vorgekocht hatte, heraus zu nehmen. Sie war wirklich keine gute Köchin, umso mehr war sie froh, dass ihre Mama daran gedacht hatte, als sie zusammen mit ihrem Vater gestern auf die Geschäftsreise fuhr. Sie nahm eine große Bratpfanne aus den unteren Schränken heraus und setzte es auf die Herdplatte, die sie auch sofort anmachte und ein bisschen Fett in die Pfanne gab. Gerade als sie das fertige Fleisch dazugeben wollte, um es ein bisschen aufzuwärmen, wurde die Schiebetür zur Küche aufgeschoben und sie wandte sich zu dem Neuling um. Doch sie bereute es gleich, denn eine fast erstickende Luft kam ihr entgegen. „Mein Gott, Vegeta!“, stieß sie aus und hob sich die Nase zu, „Du stinkst! Noch nie etwas von einer Dusche gehört?!“ Vegeta grummelte etwas vor sich hin, dass sie nicht genau verstand. Er wollte sich gerade setzten, als sie ihn jedoch aufhielt. „Vergiss' es! Du gehst erst mal Duschen! Das ist ja kaum auszuhalten. Willst du, dass ich krepiere?!“, fragte sie aufgebracht und schob ihn wieder aus der Küche, „Ich leg dir auch frische Sachen raus, aber bitte...geh!“ Widerwillig, aber ohne einen Ton zu sagen, verschwand Vegeta wieder und Bulma wedelte mit ihrer Hand den Gestank aus ihrer Nähe. „Unfassbar, diese Saiyajins...“, sagte sie mit einer rümpfenden Nase und drehte sich wieder ihrer Pfanne zu, in der das Fett schon angefangen hatte vor sich her zu qualmen. Sie eilte darauf zu und schüttete geschnetzeltes Hühnerfleisch hinein. Ein paar mal umdrehen und dann stellte sie es auf die niedrigste Stufe. So konnte sie noch - ohne darauf zu achten, in die Waschküche laufen, um Vegeta ein paar frische Sachen zu holen. In diesen Räumlichkeiten angekommen ging sie sofort auf einen Wäschekorb zu und wühlte darin herum. Doch schon nach wenigen Minuten musste sie feststellen, dass hier einfach nichts gescheites zu finden war. Frustriert über die Tatsache, dass ihre Mutter offenbar vergessen hatte Vegetas Sachen noch zu waschen, bevor sie los fuhren, musste sie nun wohl oder Übel irgendetwas anderes für den Prinzen finden. Sie ging hinüber zu einem Schrank, der schon einige Jahre hinter sich hatte und öffnete diesen. Hier waren immer ältere Kleidungsstücke verstaut, die entweder keiner mehr anzog, oder zu klein wurden. Meistens spendeten sie diese Dinge an das Obdachlosenheim, oder auch an Jugendheime. Nach nur wenigen Handgriffen hatte sie eine graue, schon etwas ältere Jogginghose in der Hand und ein sehr gewöhnungsbedürftiges T-Shirt. Nicht gerade der letzte Schrei, aber es würde seine Funktion schon tun. Noch ein paar Socken fischte sie aus einer der Schubladen. So marschierte sie kurz zurück in die Küche und gab zum Hühnchen geschnetzeltes noch eine fertige Soße aus dem Kühlschrank hinzu. Da dies nun erledigt war schritt sie hoch in den 2. Stock. Sie betrat Vegetas Zimmer vorsichtig. Sie wollte ihn nicht gerade in einer pikanten Situation erwischen, doch offenbar war er noch im Badezimmer. Sie ging daher wieder lockerer zu seinem Bett und legte die Kleidungsstücke darauf ab. Nicht wissend was sie nun tun sollte, sah sie sich im Zimmer um. Normalerweise hätte sie auch wieder gehen können und das Essen fertig machen, doch es hielt sie etwas auf. Sein Bett war unordentlich, wie eh und je, aber was sie so stocken ließ, war die Nässe auf dem Spanntuch. Er musste fürchterlich geschwitzt haben. Und wieder dachte sie an die Tage zurück, in der sie sich um ihn gesorgt hatte. Einmal kam sie hinein, um seine Stirn erneut zu kühlen, als sie sah, dass er sich wohl ihm Schlaf aufgedeckt hatte. Sie wusste nicht wieso, aber sie blieb mitten in ihrem Gang stehen und musterte den Krieger. An seinem Oberkörper perlten die Schweißtropfen aus allen Poren heraus und seine Muskeln waren angespannt gewesen. Einmal schlug sie sich für ihren Gedanken, als er so frei vor ihr lag. Wenn sie einen Spiegel gehabt hätte, hätte sie ihre starke Röte in ihrem Gesicht sehen können. Sie trat näher und versuchte ihren Blick von seinem Körper abzuwenden. Es wäre nicht fair gewesen. Er war ihren Blicken hilflos ausgeliefert. In diesem Zustand konnte sie ihn doch nicht begaffen. Sie versuchte die Röte mit Hilfe eines Kopfschüttelns davon zu treiben, das ihr jedoch nur mäßig gelang. Also zog sie es vor, es einfach geschehen zu lassen und versuchte gleichzeitig seinen Hals mit dem feuchten Lappen zu kühlen. „Was machst du denn noch hier?!“, erklang es plötzlich hinter ihr und sie erschrak aus ihren Gedanken. „Oh...entschuldige...ich... ich hab dir deine Sachen gebracht.“, sagte sie, immer noch etwas aus dem Konzept und wandte sich zu ihm um. Was der nächste Fehler war. Und wieder war sie wie in Trance, als er wieder einmal Oberkörper frei vor ihr stand und dann nur ein Handtuch um seine Lenden hatte. Sie bemerkte gar nicht, wie er an ihr vorbei ging und sich die Sachen ansah, die sie ihm hingelegt hatte. Erst als sie ihn gefährlich knurren hörte, sah sie wieder zu ihm. „Was soll das sein?!“ Er hob das T-Shirt hoch, dass sie aus dem Schrank hatte. „Das ziehe ich im Leben nicht an!“, kam es gleich daraufhin von ihm. Bulma fasste sich wieder und legte ihre Hände an ihre Hüfte. „Entschuldige mal, ich hab sonst nichts anderes! Deine gesamten Klamotten sind noch in der Waschmaschine! Das ist nur ein Ersatz, aber du kannst auch gerne nackt herumlaufen!“, sagte sie in ihrem Rauschzustand und verschluckte sich, als ihr klar wurde, was sie gerade gesagt hatte. „Wie bitte?!“ „...du...du hast schon verstanden.“, stotterte sie leise, doch immer noch beharrlich. Vegeta seufzte und warf das Shirt aufs Bett, bevor er an eine Schublade heran trat und eine Boxershorts heraus nahm. Bulma drehte sich instinktiv um und noch im selben Moment ließ er das Handtuch einfach fallen, um sich diese Unterwäschebekleidung über seinen Schritt zu ziehen. „Vegeta! Hast du keinen Anstand?“, keifte sie. „Reg dich ab, Onna.“, sagte er gelassen, „Du bist doch hier in meinem Zimmer. Anscheinend hast du keinen Anstand.“ Sie drehte sich geschlagen wieder um sah ihm fest in die Augen. „Genau genommen, ist es mein Zimmer. Du bist nur Gast!“ „Thon né thôk, har fe 'm.“ „Lass das!“ „Was?!“ „Genau das! Wenn du mich beleidigen willst, dann tue es auf meine Sprache!“ Er schüttelte den Kopf und schritt wieder zu seinem Bett. Er hob das Kleidungsstück in die Höhe und musterte es auffällig. „Hol mir etwas anderes. Ich zieh das nicht an.“ Bulma schnaufte. Der ignorierte sie einfach. Unfassbar! „Einen scheiß, werde ich! Entweder du ziehst es an, oder-“ „Hast du dir das schon einmal angesehen?!“, sagte er nun bissig zurück und hob es ihr entgegen, „Es ist pink!“ „Der Herr ist also nicht Farbenblind. Gut dass wir das endlich feststellen können. Meine Güte, dann ist es halt pink! Benimm dich nicht, wie ein Kleinkind. Es steht dir bestimmt.“ „Es ist pink! Ich bin ein Saiyajin-Prinzen. Ein Oberklassenkrieger! Ich...ich gehöre zur Königsfamilie und du sagst mir, ich solle ein pinkfarbenes Shirt anziehen?!“ „Vegeta, mach kein Drama draus.“, sagte sie nun und schraubte ihre Tonlautstärke herunter, „Es ist ja nur für heute. Morgen sind deine Sachen wieder gewaschen und du kannst von mir aus, das Shirt verbrennen.“ „Es geht ums Prinzip, ich glaub du hast da etwas nicht ver-“, begann er, doch auf einmal brach er mitten im Satz ab und weitete seine Augen. Bulma die ihre Augen vor Frustration geschlossen hatte, bemerkte es nicht und sprach unbeirrt weiter. „Du bist so stur! Ich weiß, es ist dir peinlich, aber dich sieht ja keiner darin.“, sagte sie, „...außer ich.“, fügte sie lächelnd hinzu und öffnete ihre Augen wieder. Nun bemerkte sie den ernsten Blick von Vegeta und ihr Lächeln verschwand augenblicklich. „Vegeta?“, hauchte sie ihn vorsichtig und ging einen Schritt auf ihn zu, „Was...was ist los?“ Er war regelrecht in einem Schockzustand. Eben noch hatte er sich über das verdammte Shirt aufgeregt und nun wie von einem Blitz getroffen, sah er wie gebannt aus dem Balkonfenster. Das konnte nicht sein. Nein. Das konnte einfach nicht wahr sein. Das war unmöglich. Wie zum Teufel konnte das sein? Vegeta war hin und hergerissen. Er hatte auf einmal diese starke Energie gespürt. Erst dachte er, es wäre vielleicht Kakarott gewesen, doch diese Energie strahlte so viel böses aus, das hätte der jüngere Saiyajin nicht sein können. „Vegeta? Sag doch was los ist.“, hörte er die Stimme der Blauhaarigen, doch er sah sie weder an, noch sagte er etwas zu ihr. Er wusste nicht was er hätte sagen sollen. Geschockt schluckte er den Kloß hinunter und spannte seine Muskeln an. Seine Gedanken rasten. Diese Energie... er kannte sie. Dieses Gefühl, wenn er diese Kraft spürte, könnte er nie vergessen. Nicht einmal in tausend Jahren. Er fing unkontrolliert an zu zittern. Verdammt, das war nicht möglich! Plötzlich spürte er eine Hand auf seinem linken Arm und er erstarrte. „Vegeta, du machst mir Angst.“, flüsterte sie leise und er sah sie diesmal vorsichtig an, „Es ist doch etwas.“ Sie war damals dabei. Das wusste er noch, auch wenn er sie dort nicht richtig wahrgenommen hatte. Er wandte sich von ihr ab und zog sich das gehasste Shirt über den Kopf. Es war jetzt völlig belanglos geworden. Er musste unbedingt nachschauen, ob sein Verstand ihm nicht ein Streich spielte. „Vegeta?“ Kaum hatte sich das pinke Shirt an seinen Körper geschmiegt, zog er die Jogginghose über die Beine, danach die Socken und er suchte seine Sportschuhe, die Bulma ihm auch mal nachträglich gekauft hatte. Er war schon im Begriff aus dem Balkonfenster zu fliegen, als die Frau ihn schon wieder aufhielt und an diesem Shirt zog. „Was ist los?!“, sagte sie nun energischer. Er drehte seinen Kopf zu ihr und sah in ihre azurblauen Augen. Sie waren glasig und sie strahlten eine Furcht aus, die er nur zu gut kannte. „Eine Energie ist gerade in die Erdatmosphäre eingetreten.“, erklärte er noch ruhig, „...eine Starke.“ Bulmas Augen flackerten freudestrahlend auf, doch Vegeta nahm ihr sofort den erfreulichen Gedanken. „Es ist nicht Kakarott.“, fügte er hinzu und die nächsten Worte die er sprach, ließen nun auch sie Zittern. „Es ist Freezers Aura.“ Kapitel 11: Neues Ziel ---------------------- In einem ungewohnten, schnellen Tempo rauschte er über die westliche Hauptstadt hinweg. Die Dörfer und die Wälder ließ er ebenso rasend hinter sich und konzentrierte sich nur auf diese Energie, die wohl in weniger als ein paar Minuten auf dem Erdboden einschlagen würde. Immer noch konnte er nicht fassen, was er spürte. Es war Freezer, keine Frage. Kein Zweifel! Aber wie war das möglich? Kakarott hatte ihn doch vernichtet? Oder hat auch er ihn gnädigerweise überleben lassen, so wie damals ihn selber. Er knurrte bei diesem dämlichen Gedanken. Nein, Kakarott hatte ihn definitiv getötet. Immerhin gab der jüngere Saiyajin, dem Älteren das Versprechen, ihn für das büßen zu lassen, was er seinem Volk angetan hatte. Vielleicht hatte er es überlebt, ohne das Kakarott davon wusste? Aber der Planet der Namekianer, hatte doch durch diesen extremen Kampf auch das Zeitliche gesegnet. Wie hätte er das überstehen können? So viele Fragen und keine Antwort darauf. Noch nicht. Er war nicht mehr weit davon entfernt, seine Orientierungssinn war gut genug dafür ausgeprägt. Er drosselte seine Geschwindigkeit ein wenig. Wenn es wirklich Freezer sein sollte, dann wäre der Planet Erde dem Untergang geweiht. Er gab es nicht gerne zu, aber seit Namek, hatte er nicht gerade erfolgreiche Fortschritte gemacht. Er wäre noch lange nicht in der Lage gewesen, Freezer entgegen zu treten. „Vegeta?!“, rief ihn jemand und er sah kurz nach hinten, „Hast du etwa auch diese Energie gespürt?“ Es war der Sohn von Kakarott, der nun zu ihm aufholte. Hinter ihm merkte er dann auch noch die Aura von diesem Namekianer und dem Glatzkopf. Was zum Geier, wollten die denn hier?! Er antwortete ihm nicht. Stattdessen flogen sie nun zusammen zum besagten Standpunkt und hofften wohl alle das Beste für die Erde. Bulma stand in der Küche und hatte den Herd schon längst ausgeschaltet. Ihre Augen starr auf die Bratpfanne gerichtete, in der nun das Fleisch erneut abkühlte. Freezer... diese Echse. Sie konnte es nicht begreifen. Er sollte doch tot sein! Son-Goku hatte ihn doch im Kampf getötet! Das war nicht möglich. Und doch traute sie Vegetas scharfen Sinn. Sie konnte keine Auren, keine Energie spüren. Und er sah selbst so erschrocken aus. Es war Fakt. Freezer kam auf die Erde, um sich an Son-Goku zu rächen, in dem er die Erde vernichtete. So musste es sein. Sie dachte wieder an Vegetas Blick, der ihr wahrlich Angst gemacht hatte. Er hatte diese Furcht ebenso. In diesem Augenblick konnte sie es in seinen schwarzen Augen sehen. Er war völlig von der Rolle. „Ich...ich muss dahin.“, hauchte sie vorsichtig leise und machte auf dem Absatz kehrt, um im Wohnzimmer nach dem Telefon zu greifen. Vegeta und die anderen waren in dieser Zeit auf einem Felsvorsprung gelandet. Freezers Raumschiff war noch nicht in Sichtweite, jedoch war dem Prinz klar, dass sie hier in dieser Gegend landen würden. „Ist es wirklich Freezer?!“, kam es von dem Namekianer. Vegeta sagte nichts dazu. Sie würden es ja doch nicht verstehen und wahrscheinlich alles abstreiten wollen. Gerade als Son-Gohan etwas sagen wollte, landeten noch weitere Z-Fighter auf dieser Aussichtsplattform. Darunter Tenshinhan, Chao-Zu, Yamchu und ein weiterer Mensch. Ruckartig wandte sich Vegeta um und erstarrte beinahe. „Was machst du denn hier, Onna?!“ Vorsichtig wurde sie von Yamchu abgesetzt. Sie hatte ihn angerufen. Eigentlich wollte sie das Shuttle nehmen, doch Yamchu meinte, dass es zu gefährlich sei, wenn man das Flugobjekt erkannte. Sollte es sich wirklich um Freezer handeln, dann mussten sie alle höllisch aufpassen. Sie ignorierte seine Frage und sah auf den großen Platz vor ihm. „Noch nichts zu sehen?“ Er knurrte und verneinte bitter. Er konnte es wahrlich nicht begreifen. War er nicht deutlich genug? Er hatte ihr extra befohlen zu Hause zu bleiben. Und was machte sie? Zusammen mit diesen Schwächlingen hier auftauchen und zuschauen wollen? Das war inakzeptabel! Merkte diese Frau nicht, dass hier der gefährlichste Ort für sie war? „Seht mal, da oben!“, rief Son-Gohan und alle Blicke richteten sich gen Himmel. Ein großes, rundes Raumschiff durchbrach die Wolkendecke. Es war fast das selbe Raumschiff wie auf Namek, mit dem bitteren Beigeschmack, dass es das Schiff war, in dem er seine gesamte Kindheit verbracht hatte. Auf einmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Hatte er deswegen letzte Nacht diese Albträume gehabt? Als Vorwarnung? Er glaubte nicht an solch ein Hokuspokus, aber es wäre ein extremer Zufall gewesen, wenn diese Träume nichts bedeuten würden. „Es ist wirklich Freezer, aber...ich spüre noch eine weitere, gewaltige Energie!“ Verstört sah Vegeta zu dem dreiäugigen Krieger. „Du hast Recht, Tenshinhan. Da ist jemand bei ihm.“ Vegeta richtete seine Augen wieder auf das Raumschiff und konzentrierte sich. Der Erdling hatte Recht. Da war noch jemand. Erst war es nicht klar, wer es hätte sein sollen. Die Ginyu-Force waren allesamt tot, Freezers rechte Hand somit auch. Aber wer- „Scheiße.“, keuchte der Saiyajin-Prinz. „Vegeta?“, sprach Piccolo den Saiyajin an. Wieso hatte er diese Energie nicht sofort zuordnen können? Er hatte dieses Wesen zwar nicht oft zu Gesicht bekommen, aber seine Anwesenheit war immer spürbar. „King Cold.“, knurrte er. „Wer ist-“, fing Son-Gohan an. „Es ist Freezers Vater.“, beantwortete er die unvollständige Frage. „Sein Vater?!“, sagte Piccolo fassungslos, „Was weißt du über ihn, Vegeta?“ „Nicht viel. Hab ihn nur ein paar Mal gesehen. Er ist auf jeden Fall um ein vierfaches Stärker, als sein Sohn. Ihm gehört die restliche östliche Galaxie.“ „Wir sind am Arsch.“, keuchte Kuririn niedergeschlagen und ließ seine Schultern sinken. „Hey, es ist gelandet und die Luke öffnet sich!“, rief Yamchu und alle versteckten sich hinter den hervorstehenden Felsen. Bulma die neben Yamchu in die Hocke ging, schaute gebannt zu dem Saiyajin-Prinzen. Er war der einzige, der sich etwas abseits von den anderen niedergelassen hatte. Als ob er nicht allzu großen Kontakt zu ihnen suchte. Was auch Bulma nicht wirklich darüber wunderte. Sie sah wieder auf den Vorplatz, als die ersten Kreaturen ausstiegen. Die Blauhaarige hatte diese Wesen schon einmal gesehen. Damals auf Namek. Erst nachdem der gefühlte 20. Krieger den Boden des Planeten Erde berührt hatte, stiegen zwei gleichartige Echsen aus. Vegeta spitzte sein gutes Gehör und auch Piccolo schien zu verstehen, was da vorne abging... „Das ist also der Planet Erde, mein Sohn?“ Freezers Rute schlug von einer Seite auf die andere. Er sah verändert aus, das war sofort erkennbar. Er bestand zum Teil aus lebenden Organismen und teils aus mechanischen Teilen. „Ja, Vati.“ „Sehr außergewöhnlich. Gute Lebensbedingungen.“, erwiderte King Cold. „Hier werde ich meine Rache finden. Son-Goku ist auf dem Weg, aber er wird es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Ich werde ihm einen Anblick bescheren, dass er sich wünschen wird, mir niemals begegnet zu sein. Das schwöre ich.“ „Das höre ich gerne. Nun. Wollen wir anfangen?“ Freezer grinste hämisch, als er sich an seine Wachen wandte. „Sucht euch die erste Stadt aus und vernichtet sie. Ich will das der gesamte Planet verwüstet wird!“ „Ja wohl, Meister!“, kam es im Chor der Krieger und sie machten sich Abflug bereit. Piccolo erstarrte, als die ersten Truppen davon flogen. Yamchu, Tenshinhan und die anderen sahen ihn verwirrt an. „Was geschieht da vorne?“, kam es von dem kleinen Chao-Zu. „Sie wollen die Städte vernichten! Bulma...“, sagte der Namekianer und wandte sich an die Blauhaarige, „Wie weit ist die nächste Stadt entfernt?!“ Bulma sah irritiert zu ihm und überlegte fieberhaft. „Eh... die nächste? Vielleicht zehn Kilometer.“ „Verdammt.“, keuchte Tenshinhan, „Wir müssen ihnen hinterher und sie aufhalten!“ „Gegen die Wachen haben wir vielleicht eine Chance.“, sagte nun Yamchu. „Ihr Idioten!“, knurrte auf einmal Vegeta, „Ihr habt gar keine Chance. Das sind nicht Freezers Wachen, sondern die von seinem Vater. Um ein vielfaches Stärker, als die, die ihr auf Namek gesehen habt.“ „Sollen wir etwa zugucken, wie sie die Erde zerstören?!“, sagte Yamchu, „Natürlich, dass es dich nicht juckt. Hauptsache deine Haut retten. Aber was soll man schon von so einem Affen erwarten!“, fuhr er ihn scharf an. „Yamchu!“, kam es nun von Bulma. „Hör auf ihn zu verteidigen! Das geht mir schon ewig auf den Sack!“ „Das ist doch die Höhe! Was ist eigentlich dein Problem?“, keifte sie zurück. „Schluss jetzt, für einen Ehekrach haben wir keine Zeit. Wir sollten in einem vorsichtigen Abstand ihnen hinterher fliegen. Los.“, sagte Piccolo und flog davon, als er sich sicher war, das auch King Cold und Freezer ihren Wachen folgten. Auch Tenshinhan, Chao-Zu, Kuririn und Son-Gohan flogen dem Namekianer hinterher. Yamchu wollte gerade auch davon, als Bulma ihn festhielt. „Was ist mit mir?!“ „Ich nehm' dich mit Sicherheit nicht mit. Es war eh eine Schnapsidee, dich überhaupt mitzunehmen. Du bleibst schön hier!“ „Wie bitte, Schnapsidee?!“ „Mach jetzt keinen Aufstand, Bulma. Es ist viel zu gefährlich. Bleib einfach hier, ich hol dich auch wieder ab.“, waren seine letzten Worte, bevor er ohne sie davon flog. „Vollidiot!“, schrie sie ihm hinterher. „Ausnahmsweise hat er Recht.“, sagte Vegeta mit einer rauen Stimme und trat zu ihr. Sie wandte sich zu ihm um und setzte erneut an. „Nimm mich mit, Vegeta! Ich will hier nicht Mutterseelen allein-“ „Nein.“ „Wieso?!“ „Weil es kein Ort für dich ist. Du hättest zu Hause bleiben sollen, so wie ich es dir gesagt habe.“ „Zu Hause wäre mir das Dach auf den Kopf gefallen!“ „Und da willst du dich in noch größere Gefahr bringen?!“, wurde er nun wütend, „Dir ist echt nicht mehr zu helfen.“ Bulmas Gesicht wurde rot. Mehr als das. Was bildete der sich eigentlich ein. „Hast du vielleicht mal daran gedacht, dass du keine Sekunde überleben würdest, wenn sie dich entdecken? Du wärst die Erste die dran glauben würde, weil du die Schwächste bist!“, sagte er drohend. „Und hast du schon mal daran gedacht, das ich mir vielleicht Sorgen mache? Nein, bestimmt nicht, weil du ja immer nur an dich denkst!“, keifte sie zurück und bereute gleich darauf, was sie gesagt hatte. Er sah sie giftig an, bevor er wortlos an ihr vorbei ging und sich in die Lüfte erhob. Bulma biss sich auf ihre Unterlippe und streckte ihre Hand nach ihm aus. „Vegeta!“ Doch er ignorierte sie eiskalt und flog nun den anderen hinterher. Als er außer Reichweite war, flüsterte sie leise vor sich hin. „Sei vorsichtig.“ Auf dem Weg den Z-Fightern zu folgen, versuchte er die Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen. Es wäre das Letzte, wenn er deswegen unvorsichtig handeln würde. Trotzdem gingen ihm ihre Worte nicht mehr aus dem Hirn. Doch bevor er irgendeinen Gedanken fassen konnte, sah er schon Rauch aufsteigen. Es musste bestimmt die Stadt sein, die Freezers Schergen gerade den Erdboden gleich machten. Er suchte die Anderen und fand sie an einem Waldvorsprung, nahe der Stadt. Als er zum Landeanflug ansetzte, hörte er schon die aufgeregte Stimme des Schwächlings. „Wir müssen eingreifen! Sofort!“ „Wir können doch nicht einfach so rein platzen!“, kam es von Kuririn, „Ein Angriff von Freezer oder von seinem Vater und wir sind Staub!“ „Aber irgendetwas müssen wir tun.“, kam es von Tenshinhan. Eine Explosion wurde ausgelöst und die Z-Fighter sahen das rege Treiben auf den Straßen. Menschen rannten um ihr Leben. Sie schrien und flehten um Hilfe. Verwaiste Kinder weinten und Frauen baten um Gnade. Es war ein grauenvoller Anblick. Vegeta stand wieder abseits und folgte dem Geschehen. „Wir sollten auf Son-Goku warten. Freezer sagte, dass er unterwegs wäre. Nur er allein, kann dem ein Ende setzen.“, sagte Piccolo. Wie von einem Blitz getroffen, sah Vegeta zu dem Namekianer. Kakarott... sollte er schon wieder alles einheimsen? Der Retter, der Welt. Was für ein lachhafter Gedanke. Eine weitere Explosion folgte und schleuderte Vegeta kurz in die Vergangenheit zurück... „Vater!“ „Vater!“ Es war ausweglos. Der Palast stand in Flammen, alles um ihn herum explodierte. Tote Krieger der königlichen Leibgarde lagen in scharen am Boden und die, die noch lebten – erstickten an ihrem eigenen Blut. „Prinz Vegeta, wir sollten zurück zu Meister Freezer. Der Planet wird gleich explodieren.“, kam es von einer Wache, die zu Freezers Leibeigenen gehörte. „NEIN!“ Verzweifelt suchte der junge Prinz seinen Vater. Er wusste nicht wie all das geschehen konnte. Er war auf einer Mission weiter südlich gewesen. Zusammen mit Radditz und Nappa. Als er wieder kam, stand es um den Planeten schon nicht gut. Ein großer Meteorit hatte angeblich eingeschlagen. Auch wenn Freezer bedenken hatte, ließ er den Jungen gehen, um seinen Vater zu retten. Jetzt wo er hier war, konnte er nicht mehr zurück. Er musste ihn retten. Ihn in Sicherheit wahren. Er war doch trotz allem, der Einzige, den er noch hatte... „Prinz Vegeta...“ „Nein! Ich gehe nicht ohne ihn! Helft mir ihn zu suchen, oder-“ Ein dumpfer Aufprall eines Schlages, den er auf den Hinterkopf bekam, ließ ihn schwanken und schlussendlich ohnmächtig werden... Zurück im Hier und Jetzt, fiel der Groschen bei Vegeta. Er bündelte seine Energie und setzte sie schlussendlich frei. Piccolo und die anderen waren zu geschockt, um ihn aufzuhalten und in einem Rauschzustand flog er direkt auf Freezer zu... Die beiden Echsen waren so sehr damit beschäftigt, dass sie den kommenden Krieger nicht bemerkten. Erst als dieser einen gezielten Schlag direkt in Freezers Gesicht setzte, wurde die Meute hellhörig. Freezer selbst flog einige Meter durch die Luft, bevor er in einen Felsen krachte. „Sohn!“, rief King Cold, wandte sich erst dessen zu, bevor er sich wieder zum Angreifer umdrehte, „Wer wagt es... Vegeta?!“ Er war sichtlich erstaunt, dass Freezers Vater sich noch an ihn erinnerte. Wie schon erwähnt, hatten sie keinen extremen Kontakt. Dennoch war es ihm zu wider. „Tag'chen auch.“, grinste er hämisch und setzte seine Füße auf den Erdboden ab. „Das man dich hier wiedersieht, hätte ich nicht gedacht. Sag bloß, du hast dir die Erde als neuen Heimatplaneten auserkoren?“, lachte er. „Halt die Klappe, das hat dich nicht zu interessieren!“, blockte Vegeta diese Frage ab. King Cold rümpfte seine Nase und seine Mimik verzog sich. In diesem Moment brach der Felsen, in den Freezer gerauscht war nun komplett zusammen und dieser flog daraus hoch empor. Auch seine Gesichtsformen haben sich zu einer grimmigen Mimik zusammengezogen. Er flog zu seinem Vater zurück. Seine Rute peitschte wie eh und je gefährlich hin und her. „Vegeta!“, rief er und stellte sich neben seinen Vater. „Alles in Ordnung, Sohn?“ „Aber sicher doch, Vati.“ „Du hast dich verändert. Ist das jetzt neuste Mode?“, grinste der Saiyajin amüsant. „Lach nicht! Das musste ich tun! Und außerdem, bin ich nun viel stärker und mächtiger als je zuvor!“ Vegetas Züge wurden ernster. „Verschwindet hier.“, kam es nun von ihm. Kurz war es still, bis beide Echsen anfingen zu lachen. „Ist das dein Ernst? Vegeta war schon immer für Witze zu haben. Wunderbar.“, lachte King Cold, verschränkte jedoch seine Arme. „Das ist kein Witz! Verschwindet, oder ihr werdet es bereuen.“ „So...“, kam es von Freezer, „Wie werde ich es denn bereuen? Du hast schon damals auf Namek ins Gras gebissen. Schade um den einen Wunsch, den hätten sie sich auch sparen können.“ Vegeta knurrte und ging in Kampfstellung. „Na los, komm doch her! Ich reiß dich in Stücke!“ „Schaffst du das, Sohn?“, fragte King Cold, „Er sieht schon ein wenig stärker aus, als zuvor.“ „Mach dir mal keine Sorgen, Vati. Vegeta hatte schon immer eine große Klappe und meistens war da auch nichts dahinter.“, grinste er, „Es wird schnell gehen.“ Wieder ein Knurren. Er würde es dieser Echse zeigen. Für all das, was er ihm je angetan hatte. Für die Zerstörung Vegeta-Sai, für den schmerzvollen Tod von seinem Vater und für die vielen Demütigungen. Er sollte endlich bezahlen. Ein für alle mal! „Piccolo! Wir müssen ihm helfen!“, kam es von Son-Gohan, der wie die anderen, dem Spektakel zusah. „Nein. Das können wir nicht.“ „Aber er wird sterben! Freezer ist viel zu stark für ihn!“ „Es ist...nicht unsere Angelegenheit. Nicht, für das Vegeta gerade kämpft. Wir sollten die Gunst der Stunden nutzen und die Wachen erledigen. Freezer und King Cold sind nun reichlich abgelenkt.“ „Ich finde das nicht gut, Piccolo.“, sagte nun Kuririn. „Oh bitte, Kuririn! Er wird unsere Hilfe eh nicht annehmen! Du weißt doch, wie er ist. Stur und Stolz.“, sagte Yamchu achselzuckend. „Das du ihn nicht magst, ist mir klar, Yamchu. Er ist dir ja auch ein Dorn im Auge, seit er bei Bulma lebt.“ „...da...das hat damit nichts zu tun!“, stotterte er. „Schluss jetzt. Wir sollten uns beeilen. Wer weiß, wie lange Vegeta das ganze durchhält. Bis Son-Goku kommt ist es jedoch unsere einzige Chance.“, waren Piccolos letzten Worte, bevor alle stimmig nickten. Als die Z-Fighter sich den Wachen näherten, ohne dabei von den Echsen entdeckt zu werden, ging der Kampf zwischen Freezer und Vegeta gerade los. Freezers erster Schlag ging ins leere, als Vegeta ihm auswich und ihn im Gegenzug in den Bauch traf. Doch die Echse schien diesen Schlag nichts auszumachen. Er grinste hämisch, drehte sich und schlug Vegeta mit seiner Rute auf den Boden. „Ich bekomme gerade ein Déjà-vu.“, grinste Freezer, „Warte...ich erinnere mich gleich wieder daran.“ Vegeta knurrte und stützte sich mit seinen Händen vom Boden weg. Er spuckte verklebten Speichel aus und richtete sich nun wieder komplett auf. „Ich weiß nicht...es ist ein paar Jährchen her...“ „Spar' dir deinen Atem!“ Mit einem Kampfschrei schoss er wieder auf ihn zu und trat mit seinem rechten Fuß zu erst zu. Doch Freezers mechanische Hand war schneller. Er packte fest zu und setzte zum Gegenschlag aus. Er zog ihn nah an sich, nur um ihn dann mit seinem linken Fuß in die Seite zu treten. Vegeta ging erneut zu Boden. „Ah, warte ich hab's. Es war vor zwölf Jahren, als du auf dem Planeten Zentik warst, richtig?“ Vegeta biss die Zähne zusammen. Das alles sollte ihn nichts ausmachen. Er durfte sich nichts anmerken lassen, dass er immer noch unter all dem litt. Eine weitere Demütigung brauchte der Prinz nicht. Nicht mehr... Mit einem Sprung erhob er sich in die Lüfte. Dabei bemerkte er wie die Z-Fighter gerade unbemerkt von den zwei Echsen die Wachen ausschalteten. Er grinste. Wenigstens dachten sie mit. Er war nun völlig auf sich allein gestellt. Keiner würde sich einmischen, keiner würde ihm im Weg stehen. Er war würde seine Rache bekommen. Er sammelte seine Energie und hob seine rechte Hand offen zu Freezer hin. Seine linke Hand umschlang das Handgelenk der anderen. „Jetzt bist du fällig!“, schrie er und eine erst kleine blaue Energiekugel formte sich zu einer gigantischen großen, „Final Flash!“ Die Kugel wurde abgefeuert und raste auf Freezer zu, der sich jedoch kein Stück davon entfernte, geschweige denn sie anscheinend abwehren wollte. Er stand einfach nur da und Vegetas Vorfreude steigerte sich. Doch sein Grinsen verlor sich, als die Kugel gerade eine Armlänge von der Echse entfernt war, als dieser seine Hand hob und seinen stärksten Angriff einfach von sich davon schleuderte. „So schwach...“, triumphierte er und grinste. „Das...nein...“, hauchte Vegeta und sah den nächsten Angriff von seinem Gegner nicht kommen. Unerwartet traf ein roter Strahl den Saiyajin, direkt in die alte Narbe hinein und beförderte ihn gnadenlos auf den Boden zurück. Er keuchte auf, als er seine rechte Hand auf die linke Schulter presste. Blut floss und er konnte sich kaum noch bewegen. „Das ging ja wirklich schnell. Los beseitigen wir ihn endlich. Er hat ohnehin schon genug Probleme gemacht.“, sagte King Cold und trat in Vegetas Blickfeld. Das war das Ende. Erneut geschlagen. Dem Untergang geweiht. Hatte er es sich nicht selbst eingestanden, dass er zu Schwach war für den Kampf gegen Freezer? Ja, aber diese Erinnerung an den Tod seines Vaters und die Zerstörung von seinem Heimatplaneten, hatten einfach diese Tatsache ausgeschaltet. Er wollte doch nur Rache für sein Volk haben. Er schloss wehmütig seine Augen. Wenigstens war er im Kampf gestorben. Und diesmal würde ihn niemanden vor seinem Tod undankbar schützen...niemand. „Oh mein Gott,... Vegeta!!“ Er spitzte seine Ohren und zeitgleich machte ihn diese Stimme taub für alles andere. Nein. Nein, nein, nein. „Woher kam das?“, sprach King Cold und sah zu einem Felsvorsprung hoch. Vegeta wollte nicht seinen Kopf zu der Stimme umdrehen. Sie war einfach dumm wie Brot...nein, selbst Brot hätte in dieser Situation mehr Intelligenz besessen, wie sie. Auch Freezer sah hoch und erkannte einen blauen Haarschopf. „Da scheint jemand zu sein. Aber die Aura, die davon ausgeht ist gering. Kaum zu spüren.“ Vegeta biss sich auf die Innenseite seiner Lippen. In diesem Moment sah Freezer zu ihm und grinste wissend. „Sieh an, es gehört zu dir?“ Er erwiderte nichts darauf. Es war ja doch völlig hoffnungslos. Er versuchte die Auren von den anderen zu spüren, doch sie waren zu weit weg, als dass sie selbst bemerken würden, dass hier etwas gewaltig schief lief. „Ich glaube,...“, fing Freezer an, „...ich gestatte ihr einen Besuch ab.“ Seine Worte waren wie Gift und ein erneutes Knurren kam über ihn, dass er nicht aufhalten konnte. Es sollte egal sein. Es sollte ihm völlig schnuppe sein. Und doch formte er unbemerkt von den beiden Echsen eine Energiekugel in seiner rechten Hand. Nicht groß und auch nicht wirklich stark, aber es genügte. Gerade als Freezer in die Höhe stieg, rollte sich Vegeta auf seine linke Seite, die somit umso mehr schmerzte, aber er schoss die Kugel von sich und traf den Ice-jin mit voller Wucht aus seiner Bahn. Doch schneller als er dachte, reagierte Freezer darauf und wehrte die mickrige Kugel ab. „Du bist erbärmlich, Vegeta. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet du jemanden gefunden hat, der sich um dein Wohlergehen sorgt. Es ist fast schon amüsant. Aber das werde ich dir auch noch nehmen, so wie damals dein Volk, dein Vater und deine Heimat!“, rief Freezer und eine gewaltige rote Kugel aus purer Energie sammelte sich in seiner lebenden Hand und richtete diese auf den Felsvorsprung, „Sieh zu, wie sie mit allem Leben auf der Erde drauf geht!“ - und schoss die Energie ab. „Nein!“, schrie Vegeta aus Leibeskräften und wandte sich nun doch zu ihrem Aufenthalt um, „Onna!“, rief er, doch er wurde von King Cold in den Boden getreten, so dass er nun auch nicht mehr wegsehen konnte. Es war vorbei... Bulma sah mit weit aufgerissenen Augen auf die riesige Kugel. Dunkelrot, wie das eines gewaltigen Feuers. Sie war starr vor Schreck. Sie hätte ihre Klappe halten sollen. Sie hätte da bleiben sollen wo sie war. Unentdeckt, in Sicherheit. Doch die Sorge um ihre Freunde und auch um Vegeta war zu groß. Und vor allem ihre Neugier. Als sie Vegeta da so hat liegen sehen, war sie einfach aufgesprungen, aus ihrem Versteck heraus und wollte ihm beistehen. So wie er ihr damals im Gravitationsraum geholfen hatte. Sie wusste nicht genau, wie sie das bewerkstelligen sollte, aber sie glaubte fest daran, dass es irgendwie schon helfen würde. Sie irrte sich. Sie sah in Vegeta geschundenes Gesicht. Immer noch floss Blut aus seiner Schulter. Er musste schreckliche Schmerzen haben und alles war ihre Schuld. Die Blauhaarige hörte ihn rufen und sah ihn direkt in die schwarzen Opale. Sie formte ihre Lippen zu einem Satz, ohne das ein Laut heraus drang. 'Es tut mir Leid.' Die rote Kugel war nicht einmal mehr drei Meter entfernt und sie schloss instinktiv ihre Augen. Wollte nicht den Schmerz spüren und auch nicht das Ende der Welt. Doch plötzlich, als sie dachte es sei gleich vorbei, kam eine andere Energiekugel von der Seite der von Freezer entgegen und lenkte somit von ihrem eigentlichen Ziel ab. Wenige Sekunden später explodierten beide Energien rechts neben ihr gefühlte hundert Meter weiter. „Was zum...“, keuchte sie und blinzelte vorsichtig auf. „Mensch Bulma,...was machst du auch immer für Sachen?“, hörte sie eine vertraute Stimme und sah hoch gen Himmel. Dadurch dass die Sonne ihren Blickwinkel etwas verschleierte, konnte sie nicht direkt sehen, wer da gerade über ihr schwebte. Doch als die Person ein wenig niedriger flog, erkannte sie schwarzes Haar, das in einer merkwürdigen Form ab stand. „Son...Son-Goku?“, fragte sie leise und lächelte, als er nun vor ihr landete. „Wer denn sonst?!“, lachte er und kratzte sich am Hinterkopf. Er war es wirklich. Er war wieder da... jetzt wird alles anders! „Son-Goku...“, knurrte Freezer und Vegeta sah ebenso hoch. „Offenbar haben wir unsere Zeit ein wenig verschätzt. Du solltest schnell mit Vegeta fertig werden und dann jagen wir den Planeten in die Luft.“ „Nein. Ich will ihn! Er wird bezahlen, für das-“ „Sohn! Wir haben bessere Dinge zu tun, als diese Saiyajins bluten zu lassen.“ Doch Freezer hörte nicht auf seinen Vater und flog rasend schnell auf seinen Erzfeind zu. „Son-Goku!!“, rief er und der genannte wandte sich um. „Los Bulma... verschwinde hier. Es wird gleich ungemütlich.“ „Ja...aber... Vegeta...“, hauchte sie. „Mach dir um den mal keine Sorgen, der ist hart im nehmen. Aber du solltest das Weite suchen.“ Sie nickte nur, schritt einige Meter zurück, sah noch einmal zu Vegeta, bevor sie sich umwandte und in den Wald rannte. Son-Goku war siegessicher. Auch wenn Freezer es geschafft hatte die Explosion zu überleben, war er immer noch ein kleines Licht im Universum. Er hatte auf seiner Reise zurück zur Erde reichlich trainiert und neue Fähigkeiten erlernt. Das kam ihm nun zu Gute. Er verwandelte sich schnell und zügig in einen Super-Saiyajin. Doch er blieb einfach stehen, wartete bis Freezer in Reichweite war und schon setzte er seine momentane Teleportation ein. Freezer schlug ins Nichts und war sichtlich verwirrt. Wo war sein Rivale hin verschwunden?! „Guck, guck.“, sagte der jüngere Saiyajin nur, schwebte über ihm und setzte zu einem entschiedenen Kame-hame-ha an. Die Energiestrahl aus reinem Licht schoss auf die Echse zu, ohne dass er sie hätte ausweichen oder abwehren können und keine Sekunde später traf der Strahl ihn und riss ihn wortwörtlich in tausende Staubkörner... „Oh nein! Sohn!!“, rief King Cold und ging einige Schritte zurück. Vegeta kämpfte mit sich, nicht das Bewusstsein zu verlieren und sah zu dem Saiyajin in goldener Aura hoch. Son-Goku wandte sich nun dem König der Ice-jin zu und sein Blick war unumstößlich. Er war im nu vor ihm, so dass dieser erschreckt nach hinten zurück wich. „Das...das ist unmöglich!“ Son-Goku erwiderte nichts und sammelte jeweils eine Energiekugel in jede Hand, um sie gleich darauf auf ihn abzufeuern... „Er muss es einfach sein!“, rief Son-Gohan und eilte zusammen mit Kuririn und den Anderen zum Kampfplatz, an dem sie Vegeta vorhin zurück gelassen hatten. Die Wachen waren allesamt ausgeschaltet worden. Nur diese eine Stadt hatte darunter gelitten, aber keine weitere mehr. Als sie auf dem Platz ankamen sah Son-Gohan zu erst Vegeta, der blutüberströmt am Boden lag. King Cold und Freezer sah er nicht mehr. Doch plötzlich schwebte eine Person auf Vegeta zu und dieser beugte sich zu ihm hinunter. „Er ist es... es...es ist... PAPA!“, schrie er nun glücklich und rannte auf seinen Vater zu, der sich in diesem Moment ebenso zu ihnen umdrehte und dabei den Status des Super-Saiyajin auflöste. „Ich fasse es nicht...Son-Goku!“, rief nun auch Kuririn und auch er lief zu seinem besten Freund. Von beiden wurde er stürmisch umarmt, so dass er sogar kurz ins Wanken geriet. „Hey, nicht so wild. Ich hatte eine lange Reise hinter mir.“, lachte er. Piccolo grinste. Jetzt war es endlich vorbei. Freezer und sein Vater waren anscheinend nun wirklich tot. Ihre Auren konnte er nicht mehr spüren. Und das beste an der ganzen Sache... Son-Goku war wieder da. Vorsichtig löste Son-Goku sich aus der Umarmung und sah zu Vegeta. „Ich freue mich ja, euch auch wiederzusehen. Aber wir sollten schnell zu Meister Quitte. Vegeta sieht ziemlich miserabel aus.“ Plötzlich hörte man ein Knurren aus dieser Richtung, in der der ältere Saiyajin noch immer lag. Kuririn wollte sich daraufhin seiner annehmen, doch als er ihm näher kam, zischte er ihm zu, dass er ihn lassen sollte. „Stolz und Stur, hab ich doch gesagt.“, kam es daraufhin von Yamchu, doch sein Blick sah niemand. „Wir wollen dir doch nur helfen! Alleine schaffst du es nie, bis zum Quittenturm!“, sagte der Glatzkopf, doch Vegeta stand nach ewigen Inneren Kämpfen nun doch wieder auf seinen Beinen. „Lasst mich bloß in Ruhe.“, zischte er ein weiteres Mal. „Wartet mal, er muss gar nicht zum Quittenturm. Ich habe welche dabei.“, kam es von Chao-Zu, „Tenshinhan und ich waren in der Nähe, als wir Freezers Aura gespürt haben. Da dachten wir, wir nehmen gleich welche mit.“ „Super! Hast du das gehört, Vegeta?!“, sagte Son-Goku übereifrig, doch der Prinz quittierte dies nur mit einem weiteren Knurren. Dennoch nahm er die magische Bohne von dem Kleinen, nahm sie in den Mund und kaute diese schnell seinen Rachen hinunter. Im nu fühlte er seine Kräfte erneut in sich. Es war ihm, als könne er gleich wieder mit voller Kraft kämpfen. Er grinste und wandte sich zu Kakarott. „Du!“, zischte er, „Wir kämpfen! Hier und jetzt! Sofort!“ „Hey, Vegeta...“, sagte dieser und hob seine Hände, „Mach mal langsam. Ich bin gerade erst angekommen und du forderst mich gleich heraus. Ich brauch erst mal eine Dusche und ich hab Hunger.“ „Einen Scheiß brauchst du! Ich hab ewig auf diesen Tag gewartet! Entweder-“ „Stopp mal, Vegeta.“, sagte er und sah nun wieder etwas ernster aus, „Ich werde nicht heute gegen dich kämpfen und auch nicht Morgen. Du bekommst deine Revanche schon noch. Aber ich bin nicht bereit bei diesem unterschiedlichen Kräfteverhältnis mit dir zu kämpfen.“ „Was soll das heißen?!“, knirschte er und ballte seine rechte Hand zu einer Faust. Son-Goku seufzte. „Hör mal, versuch doch erst einmal die Stufe eines Super-Saiyajins zu erreichen. Du hast sie noch immer nicht drauf, oder? Wenn ich kämpfe, dann nur mit einem, der mir auch gewachsen ist.“ „Ich glaube, so hättest du es nicht sagen sollen, Son-Goku.“, sagte Kuririn vorsichtig und sah zu Vegeta, auf dessen Stirn schon eine Ader hervorstach. „Ehm...so...so hab ich das gar nicht gemeint. Ich meinte nur-“ „Schön.“, kam es abrupt von Vegeta, „Sobald ich die Stufe erreicht habe, kämpfen wir. Und dann ohne eine lahme Ausrede von dir!“ Son-Goku grinste peinlich berührt und kratzte sich erneut am Hinterkopf. Nachdem dies nun geklärt war, wollten die Z-Fighter aufbrechen. Das Ziel war das Haus von den Sons. Immerhin wollten sie alle das überraschte Gesicht von ChiChi sehen. Als sie los flogen, blieben die zwei erwachsenen Saiyajins einen Augenblick alleine zurück. Son-Goku sah ihnen kurz hinterher, bevor er sich zu Vegeta umwandte. „Danke.“, sagte er in einem aufrichtigen Ton. „Tze, für was?“ „Für das Eingreifen. Auch wenn ich nicht alles verstehe. Ich hab den Kampf zwischen dir und Freezer eine Zeitlang beobachtet. Ihr wart so sehr mit dem Kampf beschäftigt, dass ihr mich gar nicht bemerkt hattet.“ „Du hast was?!“, sagte er aufgebracht. „Reg' dich nicht auf. Ich wollte sehen, was Freezer so drauf hat, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Ich hätte dich schon nicht sterben lassen.“, lachte er wieder. „Du begibst dich auf dünnem Eis, Kakarott!“ „Ist ja gut... Jedenfalls,...wollte ich eingreifen, aber Bulma kam ja dazwischen. Was hat sie hier eigentlich gemacht?“ „Was weiß ich, bin ich ihr Aufpasser?!“, kam es nur von ihm zurück und er drehte seinen Kopf beiseite. „Hab dich nicht so. Ich bin dir dankbar, dass du sie beschützt hast.“ „Ich hab sie nicht-“, fing Vegeta gleich darauf an, doch er wurde von seinem Erzrivalen unterbrochen. „Egal. Ich such sie schnell und dann treffen wir uns bei mir, okay? ChiChi hat bestimmt schon was auf dem Herd, so wie ich sie kenne. Du bist eingeladen.“, sagte er zum Schluss und setzte zum Flug an. Vegeta erwiderte nichts darauf und sah zu Kakarott hoch, wie er nach einer Weile im Wald verschwand... Kapitel 12: Nichts ist wie es war --------------------------------- Es war mittlerweile schon Abend geworden, aber das schien die Gruppe Z nicht weitergehend zu stören. Sie alle saßen zusammen an dem großen Tisch zu Hause bei den Sons und es wurde gelacht, getratscht und natürlich gegessen. ChiChi hatte sich wahrlich große Mühen gemacht mit diesem Festmahl. Aber alle wusste, dass sie das nur für ihren Mann getan hatte. Während alle in Erinnerungen schwelgten war Bulma nicht anwesend. Zumindest nicht geistlich. Sie saß auf einer Eckbank und sah starrend aus dem Fenster. Neben ihr Yamchu, der immer wieder versuchte einen Arm um sie zu legen, doch die Blauhaarige schüttelte diesen immer wieder von ihren Schultern. Es war ein beklemmendes Gefühl. Mehr konnte sie es eigentlich nicht beschreiben. Es fühlte sich nicht mehr nach dem an, was es normalerweise war. Sie fühlte es einfach nicht mehr und doch versuchte sie daran festzuklammern. „Mensch Bulma, jetzt schau doch nicht so ernst!“, kicherte Kuririn und boxte Yamchu in die Seite, „So eine miese Stimmung bei euch.“ Bulma ignorierte diesen mentalen Faustschlag und sah weiterhin hinaus, hoch zu den Sternen, die sich schon am Firmament gebildet hatten. Es waren alle da. Nun, fast alle. Aber das würde die Gruppe eh nicht in Betracht ziehen. Keiner achtete darauf, nur Bulma war es aufgefallen. Son-Goku hatte es ihr erzählt, als er sie zu sich nach Hause brachte. Er hatte tatsächlich Vegeta eingeladen zum Essen, aber er war nicht gekommen. Wieso? Vermutlich war er sauer auf sie. Ja, ganz bestimmt. Sie hatte sich mal wieder seinen Anforderungen widersetzt und hatte dabei fast ihr Leben und das, der gesamten Erde aufs Spiel gesetzt. Er war definitiv sauer. „Erde an Bulma...?!“, fuchtelte Yamchu mit einer Hand vor ihrem Gesicht und grinste sie dümmlich an, „Schatz,...ich hab dich etwas gefragt.“ „Oh...eh was?“ „Sie hört dir wirklich nicht zu.“, kommentierte Kuririn und lachte leise. „Ist ja nichts neues. Ich bin es gewöhnt, dass sie alles ausblendet. Bestimmt hat sie wieder eine neue Idee für irgend so eine dumme Erfindung.“, lachte Yamchu, anscheinend hoffend, dass sie es diesmal auch nicht gehört hatte. Doch er irrte sich. Sie sah ihn böse an und stand ruckartig auf. „Bulma? Was ist denn jetzt wieder los?“, fragte er sie, doch sie schickte ihm noch einen giftigen Blick zu, bevor sie vor die Haustür trat. - Sie brauchte unbedingt frische Luft. „Hab ich was falsches gesagt?“, fragte Yamchu überrascht. „Alter... da wundert mich das gar nicht mehr, dass es bei dir und Bulma nicht mehr gut läuft.“, erwiderte Kuririn mit einem Kopfschütteln. Keiner Achtete auf sie, als sie die Tür hinter sich schloss, doch ein Augenpaar beobachtete sie und ging ihr heimlich nach. Draußen angekommen ging sie über ein paar freie Felder, bis sie an einen kleinen Fluss ankam. Sie setzte sich ans Ufer, zog ihre Schuhe aus und ließ ihre nackten Füße in diesem baumeln. Bulma seufzte und stützte sich mit ihren Ellenbogen auf ihren Knien ab. Ihren Kopf ließ sie in ihre Handflächen nieder und sah dem Treiben des Flusses zu. Es machte sie schier wahnsinnig, nicht zu wissen wo Vegeta hin verschwunden war. Das er nicht hier war. Vermutlich war er schon zurück in der Capsual Corporation und davor grauste es ihr. Wie würden beide reagieren, wenn sie wieder aufeinander trafen? „Ah, hier bist du also.“, lachte plötzlich jemand hinter ihr und sie erschrak kurz. Im Augenwinkel erkannte sie Son-Goku, wie er sich neben sie in einen Schneidersitz ans Ufer setzte. „Was willst du denn hier?“, fragte sie leise. Sie wollte alleine sein. Einfach, weil sie es da drin nicht mehr ausgehalten hatte. Yamchu mit seinen Annäherungsversuchen und Kuririns pikanten Aussagen. „Dir Gesellschaft leisten?“, fragte er lächelnd. „Nett von dir.“, hauchte sie und sah wieder zu ihren Füßen. „Was ist los mit dir? Du wirkst die ganze Zeit schon so abwesend.“ Sie seufzte erneut. Ihr fielen keine passenden Wörter ein um all das zu beschreiben. Sie wusste nur, dass es ihr irgendwann zu viel wurde. Sie würde wie immer Reißaus nehmen. Abhauen konnte sie schon immer gut. Aber wollte sie das? Früher als Jugendliche, war sie immer vor schwierigen Sachen davongelaufen. War sie nicht über diesen Punkt hinaus gewachsen? „Bulma... rede doch mit mir. Du bist meine beste Freundin. Ich sehe doch, das mit dir etwas nicht stimmt.“ „Ach Son-Goku...ich weiß es doch selbst nicht.“, sagte sie dann und sah ihn an, „Es ist alles so kompliziert. Ich...seit Vegeta bei mir wohnt und Yamchu nur noch Gespenster sieht. Ich...“ „Er wohnt bei dir? Hab ich das richtig verstanden?“, fragte Son-Goku dazwischen. Bulma nickte nur. „Und...wie macht er sich so?“ „Es...es ist okay. Die meiste Zeit sehen wir ihn nicht. Mama bekocht ihn, Papa hält seinen Trainingsraum instand. Er macht keine Probleme, wenn du das meinst.“, sagte sie und sah wieder zu ihrem besten Freund. „Wie ist er dir gegenüber?“ „Wie meinst du das?!“ „Na ja,... er hat dich vor Freezer beschützen wollen,...wie kommt das? Ich meine, den Vegeta, den ich auf Namek gesehen habe, hätte nie und nimmer ein Menschenleben gerettet.“ „Mhm...“, nuschelte sie leise, „Ich weiß nicht,...ich glaube...“, sie seufzte wieder, „Eigentlich habe ich keine Ahnung. Am Anfang sind wir uns aus dem Weg gegangen, das stimmt schon. Aber es gab auch andere Tage, da...“, sie dachte an die eine Nacht zurück, in der er so offen zu ihr gewesen war, „...er hat mir etwas von seiner Heimat erzählt. Von seiner Muttersprache und auch ein bisschen etwas über seine Knechtschaft bei Freezer.“ „Hat er das tatsächlich?“, fragte er überrascht nach. Sie nickte erneut. „Es waren jetzt keine überaus detaillierte Geschichten, aber...ich hatte das Gefühl, dass er das ab und zu mal rauslassen muss. Ich meine, das muss doch schrecklich sein, oder? Keine Familie mehr zu haben, kein zu Hause, niemanden der ihn versteht, wenn er in seiner Heimatsprache spricht. Yamchu hat ihn ständig damit aufgezogen. Wenn die beiden aufeinander treffen, dann sind die Polen offen, das sag ich dir.“, endete sie und verdrehte dabei ihre Augen. Son-Goku sah sie nachdenklich an und starrte kurz vorher noch hoch in den dunklen Himmel, bevor er das nächste Thema ansprach. „Was ist eigentlich mit Yamchu und dir?“ „Was soll mit uns sein?“, murmelte Bulma, doch wusste sie ganz genau, wie Son-Goku dies gemeint hatte. „Ihr..., nimm mir das jetzt nicht übel, aber ihr verhaltet euch ganz komisch. Glücklich sieht das für mich nicht mehr aus.“ Mit einem mulmigen Gefühl hielt sich Bulma ihren Bauch. Dazu ließ sie einen noch größeren Seufzer heraus und schwenkte ihre Füße im Fluss hin und her. „Da ist mit Sicherheit noch etwas, aber... er... er geht so schnell an die Luft, verstehst du? Ich war noch nie jemand, die sich von einem Mann herumkommandieren lässt. Das weiß du und das weiß auch Yamchu,... jedenfalls sollte er das wissen.“, sagte sie und legte eine Pause ein, bevor sie weitersprach, „Aber er wollte mir regelrecht den Umgang mit Vegeta verbieten, weil er angeblich Angst um mein Wohlergehen hatte. So ein Schwachsinn, ich-“ „Er macht sich eben nur Sorgen.“, sagte der Saiyajin dazwischen. „Vor was denn?! Vegeta ist vielleicht ein bisschen rauer in seiner Umgangssprache und kämpft zu Beginn nur mit den Fäusten, aber er ist harmlos. Ich... wir haben uns schon oft angeschrien, wegen Kleinigkeiten. Das hatte sich auch schon hochgeschaukelt, aber ich schwöre bei Gott, er hat mich noch nie körperlich verletzt!“ „Schätzt du ihn wirklich so ein?“ „Son-Goku, ehrlich. Er würde mir nie etwas antun. Im Gegenteil! Einmal ist der Gravitationsraum explodiert, als ich gerade dabei war ein paar defekte Kabel zu reparieren. Vegeta hat mich da raus geholt. Er... er hat keine Sekunde gezögert! Er würde mich nie absichtlich verletzten.“, sagte sie fest ihren Standpunkt aus, „Yamchu dagegen hat einen extremen Kontrollzwang! Er denkt, er könnte über mich bestimmen. Aber so läuft das nicht. Das hat doch all die Jahre schon so gut funktioniert und auf einmal hat er sich komplett verändert!“, redete sie sich in rage. Son-Goku ließ das alles erst einmal sacken, bevor er wieder seine Ansichten mit ihr teilte. „Meinst du,... es ist wegen Vegeta?“ „Wie genau?“ „Nun, so wie du das sagst, klingt das nach mir nicht nach Kontrollzwang, sondern eher nach Eifersucht.“ „Wie bitte?! Niemals! Ich... nein, Son-Goku. Denkst du wirklich, das Yamchu eifersüchtig auf Vegeta ist?“ „Er wohnt schließlich bei dir. Ihr seht euch jeden Tag und Yamchu sitzt zu Hause in seiner Wohnung und macht sich die abstrusen Gedanken. Ja, das denke ich.“ Fieberhaft überlegte sie, aber irgendwie kam sie mit dieser Aussage nicht zurecht. „Außerdem,... muss es für Yamchu ein Schlag ins Gesicht sein, dass du Vegeta bei dir wohnen lässt. Hatte er dich nicht mal gefragt, ob ihr zusammenzieht? Du hast damals abgelehnt, erinnere ich mich wage, weil du wolltest, dass er erst einmal auf eigenen Beinen stehen sollte. Du hast ja die Capsual Corporation, die du irgendwann von deinem Vater übernimmst, aber er hat nichts.“ „Was soll das denn jetzt heißen? Auf was willst du hinaus?“ „Sieh es doch mal so. Du hast Yamchu abblitzen lassen und keine Monate später nimmst du Vegeta auf.“ „Aber das ist doch eine völlig andere Sache! Vegeta hat kein zu Hause, kein Ort an den er zurück kann!“ „Ja, schon, aber-“ „Hör auf! Ich kann das nicht mehr hören! Ihr seit alle gegen Vegeta! Dabei hat er gar nichts gemacht. Okay, er hat viele Lebewesen auf dem Kerbholz und er wollte damals die Erde erobern, ja. Das weiß ich alles, aber er hat das doch nicht freiwillig getan!“ „Das er im Auftrag Freezer gehandelt hatte, war bestimmt nicht freiwillig, aber das, was er mir erzählt hatte, damals als er das erste Mal auf die Erde kam, das hat er freiwillig getan! Die Saiyajins haben schon immer Planeten unterworfen, Lebewesen ausgerottet und dann-“ „Er ist aber nicht mehr so!“, rief sie nun entrüstet und stieg aus dem Fluss aus, um sich danach vor Son-Goku zu stellen, „Ich weiß das. Er hat sich verändert. Aber ihr seht ja immer nur das schlechte in ihm. Gebt ihr doch mal eine Chance!“, sagte sie aufgebracht zu Schluss, schnappte sich ihre Schuhe und wandte sich zum Gehen. „Bulma! Jetzt warte doch mal!“, rief er ihr hinterher, doch sie ignorierte ihn eiskalt. Gedankenverloren sah er seiner besten Freundin hinterher. Nachdem Bulma sich den Gleiter von ChiChi ausgeliehen hatte war sie auf dem Weg nach Hause. Yamchu hatte sie zwar noch überreden wollen, dass er sie nach Hause fliegt, aber die Nacht war etwas kühl geworden. Zumindest gab sie das als Grund an. Immer mehr entfernte sie sich von ihrem Freund. Was ihr irgendwie wehtat, aber auch irgendwie befreiend auf sie wirkte. Sie seufzte, als sie schon die Westliche Hauptstadt sah und machte alles bereit zur Landung... Als sie die Capsual Corporation betrat war schon alles dunkel und keine Menschenseele und auch kein Saiyajin-Prinz war zu sehen. Müde und ausgelaugt von den Ereignissen setzte sie gleich den Weg in ihr Zimmer fort. Sie wollte nur noch ins Bett. Sich Gedanken über all dies machen. Hatte das mit Yamchu noch eine Zukunft? Son-Goku hatte es erkannt. Sie waren nicht mehr glücklich. Glück definierte man anders. Man akzeptierte den Partner, wie er war und vertraute ihm. Man war zufrieden mit dem Hier und Jetzt. Man konnte gemeinsam lachen, aber auch über ernste Themen sprechen. Konnte sie das noch mit ihrem Freund? Den Kopf voller losen Gedanken setzte sie sich auf ihr Bett und starrte auf ihre Zimmertür. Sollte sie einfach alles so schnell aufgeben? Vielleicht sollte sie mit Yamchu einmal offen darüber reden. Ihre Probleme erkennen und beseitigen? Würde dann alles besser werden? „Ich darf nicht davon laufen. Nicht schon wieder...“, hauchte sie und öffnete eine Schublade ihres Nachttisches. Daraus nahm sie einen Folienstreifen aus einer Packung heraus. Auf diesem Streifen, waren bis zu 21 Minitabletten einzeln verpackt. Dazu stand im Uhrzeigersinn immer das verkürzte Wort eines Wochentags über dieser Tablette. Sie drückte eine heraus, nahm eine Wasserflasche, die neben ihrem Bett stand, und nahm diese Tablette zusammen mit einem Schluck Wasser zu sich. Danach verstaute sie den Folienstreifen wieder in die Packung und in die Schublade, die sie leise schloss. Bulma zog sich noch schnell um und verschwand dann endlich unter der Bettdecke. Hoffentlich konnte sie diese Nacht ruhig schlafen... Der nächste Tag brach an und Bulma war mehr als gerädert, als sie im Badezimmer stand und sich gerade für den Tag herrichtete. Dennoch war sie voller Enthusiasmus. Sie hatte sich vorgenommen Yamchu heute anzurufen und mit ihm über ihre Beziehung zu reden. Doch wenn sie gewusst hätte, was alles noch auf sie zukommen würde, dann wäre sie heute doch lieber im Bett geblieben. Kaum als sie im Wohnbereich angekommen war, klingelte das Telefon. Wie das Schicksal so wollte, war es auch noch Yamchu, der sie zum Mittagessen ausführen wollte. Vielleicht hatte er ein schlechtes Gewissen wegen gestern bekommen? Es sollte ihr Recht sein. Sie stimmte dem ganzen zu und er bestellte sie zu ihrem Lieblingsitaliener, gegen 14 Uhr. Da Bulma nichts mit sich anfangen konnte, bis sie endlich zu ihrem Treffen konnte, entschied sie sich noch ein Frühstück für Vegeta herzuzaubern. Auch wenn sie ihn heute noch kein einziges Mal gesehen hatte, wusste sie, dass er im Haus war. Offenbar ging er ihr aus dem Weg, wie schon all die Wochen zuvor. Aber ehrlich gesagt, hatte sie zu diesem Zeitpunkt keine Nerven für den Prinzen. Sollte er doch machen was er wollte. Nachdem sie den Tisch gedeckt hatte, ging sie zufrieden noch einmal in ihr Labor, um noch einmal über die Systeme der Kampfroboter zu schauen. Ein paar kleine Details fehlten noch, aber wenn alles gut lief, wäre sie übermorgen mit dem Installieren fertig. Kurz vor 14 Uhr war sie aus der Haustür raus. Sie hatte sich zu einem normalen Kleiderstil entschieden. Ein schlichtes, aber doch schönes samtiges Oberteil und dazu einfache Röhrenjeans. Es war immerhin nur ein Mittagessen und sie wollte ja auch ein ernstes Thema ansprechen. Da wäre alles andere unvorteilhaft gewesen. An ihrem Stammitaliener angekommen musste sie jedoch leider auf ihren Freund warten. Was eigentlich nichts neues für die Blauhaarige war. Meistens kam Yamchu zu 90 Prozent der Fälle zu spät. Aber dass sie nun nach 30 Minuten immer noch vor dem Restaurant stand, machte sich stickige Luft bemerkbar. „Schatz! Entschuldige, das Auto hat mal wieder gestreikt.“, kam er gehetzt bei ihr an und kratzte sich lächelnd am Hinterkopf. „Schon gut.“, sagte sie etwas zu abweisend, „Können wir dann?“ „Klar.“, sagte er und beide gingen hinein. Schnell war ein Platz gefunden in einer abgelegenen Ecke und der Kellner kam, um ihre Bestellungen aufzunehmen. Erst blieben beide still, bis sie ihre Getränke bekamen, doch dann fing Yamchu feucht fröhlich an von seinem bisherigen Tag zu erzählen. Bulma hingegen wusste gar nicht wie sie ihr Thema anschneiden sollte. Er wirkte so unbekümmert in seinen Erzählungen, dass sie sich immer mehr am falschen Platz fühlte. „Und heute Morgen bin ich voll verkatert im Badezimmer aufgewacht. Kuririn war noch mit zu mir geflogen und-“ „Hör mal Yamchu...“, unterbrach sie ihn, „Ich wollte mit dir über eine ernste Sache reden.“, fing sie an und wartete auf eine Reaktion von ihm. „Oh...und was?“ Sie nahm einen großen Atemzug, bevor sie zu sprechen begann. „Es geht, um unsere Beziehung.“ Er blieb still und wartete auf ihre weitere Ausführung. „Es... weißt du, mir ist aufgefallen, dass es nicht mehr so ist wie früher. Ich fühle mich nicht mehr wohl und darüber sollten wir reden.“ „Wie genau meinst du das? Liebst du mich nicht mehr?!“, stieß er hervor. „Nein,...nein, das ist es nicht. Aber du engst mich zu sehr ein. Ist dir das nicht aufgefallen? Mir kommt es vor, als wolltest du alles erzwingen und über mich bestimmen, aber so funktioniert das nicht. Ich bin eine selbstständige Frau, die du immer akzeptiert hast und plötzlich verlangst du von mir Dinge, die ich nicht nachvollziehen kann.“ „Bulma...“ „Nein, warte. Lass mich ausreden.“ In diesem Moment kam der Kellner und brachte Bulma einen Bauernteller und Yamchu ein Rinderfilet mit Beilage. Sie bedankte sich bei diesem und nahm das Messer zur Hand. „Du benimmst dich ganz komisch. Es ist... ich weiß nicht wie ich das benennen soll. Es ist einfach nicht mehr das, was wir hatten.“ Sie sah zu ihrem Freund auf, doch schon erkannte sie einen Blick von ihm, das gar nichts gutes bevorstand. Er hatte noch gar nicht angefangen zu essen, als er einen tiefen Schluck von seiner Cola nahm und dann mit etwas zu viel Wucht, das Glas wieder auf den Tisch knallte. „Es ist wegen Vegeta, hab ich Recht?!“ „Was hat jetzt Vegeta mit unseren Beziehungsproblemen zu tun?!“, gab sie giftig zurück. „Es ist alles wegen ihm. Seit er bei dir wohnt, haben wir doch diese Probleme! Weil er bei dir an erster Stelle steht!“ „Das stimmt doch gar nicht!“ „Komm, erzähl mir nicht einen vom Storch! Es ist immer Vegeta. Hier und dort. Der Gravitationsraum, sein Essen, seine Wäsche. Und was war gestern Abend bei Son-Goku und ChiChi?! Du hast nicht an einem Gespräch teilgenommen, weil du anscheinend zu oft an ihn gedacht hast!“ „Yamchu, beruhige dich bitte.“ „Nein! Du willst eine ernste Sache besprechen? Bitte! Ich glaube, dass ich bei dir am falschen Platz bin. Zum Anfang wollte ich dich beschützen vor ihm, aber du hast diese Vorwürfe immer von dir geworfen. Sagtest, er sei nicht gefährlich! Pah! Und was war mit diesem Unfall?“ „Wie du schon sagtest, es war ein Unfall, an dem Vegeta keine Schuld trägt! Das hätte auch Papa passieren können, oder ihn selber, wenn er noch drin gewesen wäre.“ „Besser er, als du!“ „Yamchu!“, fuhr sie ihn an. „Nein! Wir könnten alle besser schlafen, wenn er endlich abhauen würde!“ „Hör auf damit. Vegeta hat doch mit unserem Problem gar nichts zu tun. Du suchst dir nur wieder einen Sündenbock!“ „Ich suche keinen, ich hab unseren Sündenbock gefunden! Merkst du es nicht? Ich habe es dir schon so oft gesagt, ihm ist kein Stück zu trauen. Er wird dich irgendwann einmal verletzen und-“ Das artete alles ganz anders aus, wie sie es sich gedacht hatte. Was hatte Vegeta mit ihren Beziehungsproblemen zu tun? Nichts. Rein gar nichts. Aber Yamchu war so besessen von seiner Idee, dass sie ihn nicht davon wegbekam. „Hör auf. Ich wollte mir dir zivilisiert reden, aber doch nicht so! Halt Vegeta aus dieser Sache raus. Es geht um unsere Beziehung!“ „Wer versichert mir, dass es hier nicht um etwas ganz anderes geht? Willst du mir ein schlechtes Gewissen machen? Bravo, hast du geschafft. Ich glaube manchmal wirklich, dass du mehr Interesse an Vegeta hast, als an mir!“ „W...wie bitte?!“ Jetzt war sie baff. Und wie aus dem Nichts erinnerte sie sich an Son-Gokus Worten. War Yamchu wirklich eifersüchtig auf Vegeta? „Weißt du was ich glaube?“, fragte Yamchu provozierend, „Du bist scharf auf Vegeta!“ „Was?! Spinnst du nun total?!“, stieß sie aufgebracht hervor, „Ich versuche unsere Beziehung in den Griff zu kriegen und du wirfst mir vor, etwas von Vegeta zu wollen? Hast du noch alle Nadeln an der Tanne?“, fragte sie in einem überschwänglichen Ton und knallte ihr Messer auf den Tisch. So langsam wurden sie nun sogar von weiteren Gästen misstrauisch beobachtete, aber das war Bulma in diesem Moment egal. „Dein Problem ist nur Vegeta! Aber das ist kein Grund, so einen Kontrollzwang auszuleben. Du bist einfach nicht mehr zu ertragen und deine Eifersucht wird noch unser Schlussstrich sein!“, sagte sie nun fest und angelte aus ihrer Tasche ihre Geldbörse. „Was tust du da?“ „Ich gehe. Das wird mir hier zu blöd. Melde dich, wenn du wieder bei Vernunft bist!“, sagte sie und legte ein paar Scheine auf den Tisch. „Warte! Du kannst jetzt nicht einfach so abhauen!“ „Du siehst doch, dass ich es kann.“, fuhr sie ihn scharf an und verschwand aus dem Restaurant. Yamchu ignorierte die Blicke der anderen Gäste. Er legte seinen rechten Ellenbogen auf den Tisch ab und stützte darauf sein Kinn ab. Seine Gedanken drehten sich. Es lief gerade alles auf einen Abhang zu. Er musste irgendetwas tun. Irgendetwas, was die Beziehung wieder kippen könnte. Er wollte sie nicht verlieren und schon gar nicht an so einen Affen. Er stand auf. Der Appetit war ihm grundlegend vergangen. Er sah auf die Geldscheine, die Bulma hingelegt hatte. Mehr als genug für ihr kurzes Essen. Somit ging auch er und überlegte sich auf dem Heimweg, wie er sie bei sich halten konnte... Zu Hause angekommen warf sie ihre Tasche wutschnaubend auf eine Kommode. Dieser Idiot! Da wollte sie eine normale Unterhaltung, eine wichtiges Thema besprechen und er machte das ganz große Fass auf. Er war einfach nicht mehr von seiner besessenen Idee abzubringen. Sie und Vegeta. Wie hatte er sich das nur ausdenken können? Son-Goku hatte wohl doch Recht. Yamchu war eifersüchtig. Mehr als das, er steigerte sich so sehr dort hinein, dass er das wesentliche komplett übersah. Sie wollte die Beziehung retten durch ihr Gespräch. Wollte ihn darauf aufmerksam machen, das er sich in eine falsche Richtung bewegte und was machte er? Er steigerte sich hinein und machte ihr Vorwürfe. Männer!! „Miau.“, kam es leise von unten herab und Bulma sah zu ihren Füßen. „Oh...Chatou, du bist wieder da?“, fragte sie die Katze, die nun an ihrem Bein herum schlich und sich an sie drückte. Kurz sah sie sich in der Eingangshalle um und erkannte daraufhin den Mantel ihrer Mutter. Offenbar waren sie wirklich wieder von der Geschäftsreise zurück. Ein wenig betrübt, nahm Bulma die schwarze Katze auf ihre Arme und kuschelte sich an sie. „Männer sind Arschlöcher, Chatou. Merk dir das, solltest du je Interesse an einem Kater haben.“, murmelte sie in das sanfte Fell des Tieres. Ausgelaugt ging sie rüber ins Wohnzimmer, um sich in die bequeme Couch fallen zu lassen. Chatounette ließ sie dabei wieder auf ihre samtweichen Pfoten nieder. In diesem Moment kam jemand die Treppen hinunter und die Blauhaarige sah sich zu dieser Person um. Es stellte sich heraus, dass es Bulmas Mutter war, die ihre Tochter sogleich entdeckte und sie sich neben ihre Tochter auf die Couch setzte. „Hier bist du, mein Schatz. Dein Vater und ich haben dich schon gesucht.“, sagte sie lächelnd. „Entschuldige, ich war außer Haus. Ihr seit schon wieder da?“ „Mhm... Es ging schneller, als wir gedacht haben. Es war so eine schöne Feier. Dein Vater hat so gestrahlt, als er wirklich den Grammy gewonnen hatte für das beste Flugshuttle dieses Jahres.“ „Echt?“, fragte Bulma freudestrahlend, „Wahnsinn!“ - und im nu waren die Folgen dieses Tages erst einmal in Vergessenheit geraten. Mal sehen, wie lange dies andauerte... Kapitel 13: Du bist mein Eigentum --------------------------------- Es vergingen ein paar Tage, in denen sich Vegeta erst einmal zurück gezogen hatte. Die erneute Niederlage gegen Freezer saß noch tief in seinen Knochen. Das Kakarott ihn mal wieder einfach so gerettet hatte, war wirklich zum Kotzen. Er kam eigentlich nur zum Essen zurück, in die Capsual Corporation. Morgens und Abends. Mittags besorgte er sich in der Wildnis etwas. Das reichte aus. Er wollte keine neue Konfrontation mit den Menschen. Vor allem wusste er nicht, wie er der Frau gegenüber treten sollte. Er wusste selber nicht genau, wann sein Gemütszustand sich verändert hatte. Er hatte sein Körper einfach nicht mehr im Griff gehabt. Immer noch starr vor Schreck hielt er sich vor Augen, wie Freezer seine Attacke auf sie setzte und sein Blut gefror in seinen heißen Adern. Es war das selbe Gefühl, wie damals. Als sie bei der Explosion des Gravitationsraum fast gestorben wäre. Er redete sich Tag für Nacht ein, dass er einfach kein weiteres, unschuldiges Blut mehr an seinen Händen haben wollte. Aber trotzdem wusste sein Kopf, dass er aus einem anderen Grund es nicht wollte. Als er an einem Morgen etwas zu spät an der Firma des Alten angekommen war, konnte er einen kurzen Blick auf die Blauhaarige werfen. Sie verließ gerade das Haus. Sie sah nicht gerade freundlich aus. Ihr schneller Gang verriet sie. Fast wütend und aufbrausend stieg sie in ein Auto ein und verließ das Gelände der Capsual Corporation. Er sah ihr hinterher. Unschlüssig was er tun sollte. Er hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon zwei Tage nicht mehr gemeldet. Andererseits, sollte es ihm egal sein. War es nur zu seinem Leidwesen nicht. Dennoch entschied er sich dagegen. Nachdem er sicher war, von niemanden beobachtet zu werden, stiehlt er sich in die Küche, um etwas Essbares hervor zu holen. Nun, nachdem weitere Tage dahin zogen, hatte er sich entschlossen, doch wieder zurückzukehren. Das Training in den verschiedenen Zonen der Erde, waren zwar vielseitig und aufschlussreich, aber nichts im Vergleich, wenn er im Gravitationsraum trainierte. Es war ein Privileg und das sollte er doch ausnutzen, oder? Außerdem verlangte sein Körper wieder nach einem richtigen Bett. Trotz des merkwürdigen Gefühl im Bauch, machte er sich am Abend auf den Weg zur Capsual Corporation. Wie gewohnt stieg er durch die offene Terrassentür. Er ahnte schon, dass die Erfinderin diese absichtlich geöffnet ließ. Dachte sie an ihn? Wollte sie ihm immer einen Zugang zum Haus offen lassen? Er war sich in dieser Hinsicht nicht sicher und auch wenn er es wüsste, käme er mit diesem Wissen nicht zurecht. Was ging bloß in ihr vor? Diese Frage hatte er sich schon oft genug gestellt. Bisher hatte er jedoch keine vernünftige Antwort darauf gefunden. Sie war einfach undurchschaubar und gerissen, dass er womöglich nie dahinter steigen würde. Bis heute wusste er noch nicht einmal, wieso er ihr etwas von seiner Vergangenheit anvertraut hatte. Das Vermächtnis der saiyanischen Sprache. Sie war wie gefesselt an seinen Vortrag gebunden und hatte alles in sich hinein gesogen. Vielleicht dachte er, dass sie ihn damit in Ruhe ließ, wenn er es ihr erzählte. Aber die neugierigen Blicke, wenn er mal wieder in seiner Sprache vor sich her murmelte, blieben nicht aus. Sie wurden eigentlich immer mehr, anstatt weniger. Er bekam Kopfschmerzen von so vielem Nachdenken. Er schüttelte seinen Kopf, betrat gerade den Wohnraum und gleich darauf schob er sich vorsichtig durch einen kleinen Spalt der Schiebetür zur Küche. Er wollte keine zu große Aufmerksamkeit genießen, also schlich er sich zum Kühlschrank und hoffte, dass noch etwas vom Abendessen übrig geblieben war. Sein Hoffen wurde erfüllt und er fand einige Frikadellen in einer Tubbabox. Er nahm noch eine Flasche Wasser heraus und wollte mit seiner Beute sich schnell in seinem Zimmer verziehen. Gedacht, getan. Oben im 2. Stock angekommen, schlich er weiterhin auf leisen Sohlen durch den Flur. Er erreichte seine Tür und öffnete sie vorsichtig. Dabei sah er sich immer ein paar Mal um. Man könnte meinen, er wäre paranoid. Doch gerade, als er im Begriff war durch seine Tür hindurch zu schlüpfen, hörte er eine aufgeregte Stimme, die zu 100 Prozent der Blauhaarigen zugeschrieben war. Diese kam von unten, aus dem Wohnraum. „Ach Mist, ich hab die Pille oben liegen gelassen. Yamchu, sei doch so gut, und hol sie eben mal schnell.“ Vegeta stellte seine Vorräte auf den Boden seines Zimmers ab und lehnte sich an den Türrahmen, um das Geschehen besser zu beobachten. Keine Sekunde später, sah er den Menschen, den er am meisten verachtete und sah, wie er in das Zimmer der Blauhaarigen verschwand. Er hörte eine Art Schublade auf- und wieder zuschnappen und sogleich kam der Schwarzhaarige wieder aus dem besagten Raum heraus. Diese Situation sah so harmlos aus und doch war sie das irgendwie nicht. Er kam nicht auf einen Nenner, aber als der Schwächling kurz stehen blieb und die Fäuste ballte, wusste er, dass etwas vorgefallen war. Er stand einfach nur weiter mitten vor der Tür und starrte auf eine Medikamentenpackung. Was genau das sein sollte, wagte Vegeta nicht zu hinterfragen. Er wusste, dass einige dieser Dinge Schmerzen linderten und gegeben falls heilen konnten. War die junge Frau etwa krank? Aber ihre Stimme, hatte sich ganz normal angehört. „Das wäre die Idee...“, sagte er plötzlich und Vegeta horchte auf. Was wäre, was für eine Idee? Irgendwie kam ihm die ganze Sache komisch vor. Doch er konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn Yamchu machte sich auf den Weg nach unten. Vergessen war sein Hungergefühl und die Sehnsucht, nach einem richtigen Bett. Er schloss leise seine Tür wieder von außen und ging dem Mensch leise hinterher. Im Endeffekt wusste er nicht wieso. Aber er traute dieser Ratte einfach nicht. Seine Stimmlage klang verzweifelt und seine Gesichtsmimik waren gelinde gesagt, beschissen. Als ob er seit Tagen in einer Falle saß und nicht mehr alleine daraus kam. Er verfolgte ihn, bis in die Küche. Die Frau war nirgendwo zu sehen. Kurz versuchte er ihre Aura zu lokalisieren, die er dann auch schnell in einer der Laboren fand. Vegeta versuchte eins und eins zusammen zu zählen. Die Frau war im Labor und der Schwächling sollte wohl das Medikament aus ihrem Zimmer holen. Aber wieso ging er zuerst in die Küche? Ihm war das alles Schleierhaft. Er hörte daraufhin geklepper und seine Neugier wurde zu groß. Also schlich er weiter, bis zur Schiebetür und linste vorsichtig an dieser Tür vorbei, um eine genaue Sicht der Dinge zu bekommen. Er sah den Schwächling an einer der Küchengeräten. Die Medikamentenpackung lag daneben aufgerissen. Er schien den gesamten Packungsinhalt in der Hand zu halten und sah gebannt darauf. Was zur Hölle ging hier ab? „Es...es ist die einzige Möglichkeit. Sie wird schon sehen, dass danach alles besser läuft.“, hörte er den Schwarzhaarigen mit sich selber reden, „Sie gehört schließlich zu mir.“ Gleich darauf öffnete er einen der Küchengeräten. Vegeta war sich sicher, dass das Teil Mikrowelle hieß. Darin hatte die Blauhaarige öfters mal sein Essen wieder warm gemacht. Er legte die vielen Tablettenstreifen also in die Mikrowelle und drehte an einem Rädchen, um die Minuten einzustellen. Vegeta sah auf die Anzeige, die nun drei Minuten anzeigte. Er zog die Stirn in Falten. Wieso zum Geier wollte er diese Tabletten erhitzen? Als die Tür der Mikrowelle zu fiel und das Startsignal ertönte, sah Yamchu die ganze Zeit, wie verflucht in das Sichtfenster. Vegeta wusste nicht, was er mit diesem Spektakel anfangen sollte. Die Menschen und ihre Gewohnheiten kannte er schließlich nicht. Aber hier war mit Sicherheit etwas faul. Er wusste nur nicht was es war. „Yamchu? Wo bleibst du denn?!“, rief die Blauhaarige und Vegeta erschrak, an ihrer Stimme, die so nah klang. Er zog sich schnell zurück zu den Treppen, die hinauf führten und lauschte erneut. „Ich bin gleich da, ich hol mir gerade noch etwas zum Trinken!“, rief er dagegen und Vegeta wusste sofort, dass dies eine Lüge war. So stand er im Treppenflur und wartete gespannt, was nun passieren würde. Plötzlich hörten seine guten Ohren, das erfreute Klingeln, der Mikrowelle und keine Sekunden später schoss der Schwächling an ihm vorbei, ohne ihn zu bemerken. Er stopfte hastig die Tabletten zurück in die Packung und schloss diese wieder. Als wäre nichts gewesen. „Hier bin ich schon.“, hörte er erneut, jedoch etwas entfernt. Ab diesem Zeitpunkt waren die Gespräche nicht mehr zu hören. Offenbar waren beide nun in einer der Labore, die so schalldicht waren, dass keiner mehr außerhalb etwas mitbekommen würde, was innen drin geschah. Vegeta verzog seinen Mundwinkel zu einer verstörten Mimik. Gedankenverloren trat er den Rückzug an und betrat wenig später sein Zimmer erneut. Er nahm sein Essen und die Flasche Wasser in die Hand und ging hinüber zu seinem Bett. Er öffnete die Tubbabox und aß mehr oder minder nur sehr langsam die Frikadellen. In seinem Kopf waren so viele Fragezeichen aufgetaucht, die er einfach nicht hätte ausblenden können. Bulma sah Yamchu fröhlich an und bedankte sich bei ihm, als sie die Tür zu ihrem Labor schloss und ihre Pillenpackung in die Hände nahm. „Danke. Ich muss die Pille immer zu regelmäßigen Zeiten nehmen, sonst wird das mit der Verhütung nichts.“, lächelte sie ihren Freund an und begab sich zu ihrem Schreibtisch. Seit dem letzten Treffen, war einige Zeit vergangen und Yamchu hatte sich außerordentlich gebessert in dieser Zeit. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sie seit dem Vegeta nicht mehr gesehen hatte. Egal. Sie waren beide wieder auf einen besseren Weg. Das fühlte sich irgendwie wieder richtig an. „Sag mal, Bulma... wie wäre es,... wenn du die Pille absetzt?“, fragte Yamchu und stellte sich neben sie. „Ach Yamchu, du weißt doch, dass ich keine Kinder haben möchte. Ich bin einfach nicht als Mutter geboren.“ „Aber-“ „Nein. Das Thema hatten wir doch schon einmal. Und es wird auch immer die selbe Antwort bleiben. Weder Kinder, noch Heiraten. Ich möchte einfach meine Unabhängigkeit. Versteh das doch.“ Er erwiderte nichts mehr darauf und sah zu, wie Bulma eine Pille herausdrückte, um diese dann mit einem Glas Saft herunter zu schlucken. „Mhm,...komisch.“ „Was ist?“ „Irgendwie war die Pille so warm. War in meinem Zimmer die Heizung noch aufgedreht?“ Yamchus Gesichtsformen verzerrten sich, doch er reagierte schnell. „Eh...ja, ja! War eine Bullenhitze da drin. Ich hab sie aber schon abgedreht.“ „Oh. Okay. Gut, dann lass uns mal Anfangen mit der körperlichen Fitness. Mal sehen, ob du dich verbessert hast.“, lächelte sie und bat ihn auf eine Liege. Einmal im Monat machten sie das nun schon. Auch wenn Yamchu nie an die Kraft von Son-Goku heran kam, wollte er Kuririn wenigstens überbieten. Ein Machtkampf unter Freunden eben. Kapitel 14: (K)eine Anziehung mehr ---------------------------------- Drei Wochen vergingen. In dieser Zeit zog sich Bulma erneut von ihrem Freund zurück. Vegeta war wieder im Haus anwesend, was wohl die Schwierigkeiten erhöhte, dass Yamchu auf dem Teppich blieb. Er kam in letzter Zeit öfters bei ihr vorbei, was ihr allmählich wirklich lästig wurde. Er beanspruchte jede freie Zeit der Erfinderin. Sogar so sehr, dass sie nicht einmal die Kampfroboter fertig stellen konnte. - Yamchu sollte ja nichts davon mitbekommen. Als sie an einem Mittag erneut in ihrem Labor war, um die letzten Schrauben noch einmal anzuziehen, kündigte sich wieder Yamchu überraschenderweise per Freisprechanlage vor der Haustür an. Bulma seufzte. Sie musste ihn heute einfach abblitzen lassen. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Dazu kam, dass sie kaum Gelegenheit hatte mit Vegeta alleine zu reden. Es lastete noch immer schwer auf ihrer Seele, dass sie sich in den Kampf zwischen ihm und Freezer hinein gedrängt hatte. Sie nahm den Hörer ab für die Sprechanlage. „Yamchu. Was für eine Überraschung.“, sagte sie sarkastisch. „Hey, Bulma! Ich hab eine wirklich gute Neuigkeit, kannst du die Tür aufmachen? Deine Eltern sind nicht-“ „Nein, Yamchu. Es geht heute nicht.“, sagte sie dazwischen. „Wieso?“ „Weil ich auch noch arbeiten muss. Du kannst nicht immer vorbei kommen, wenn du gerade die Zeit dazu hast. Ich bin schließlich Junior Chefin.“ „Ach komm, nur eine Stunde.“ „Nein. Es geht nicht. Ich hab in letzter Zeit genug Arbeit aufgeschoben. Irgendwann reicht es.“ „Aber-“ „Was verstehst du unter einem Nein nicht?!“, zischte sie in den Hörer, als gerade die Labortür aufsprang und der Saiyajin-Prinz genervt im Türrahmen stand, „Ich melde mich die Tage mal. Tschüss.“, sagte sie und legte schnell auf, so dass sie einen bösen Kommentar von Yamchu nicht mehr hören konnte. „Ärger im Paradies?“, grinste Vegeta und verschränkte seine Arme ineinander. „Als ob es dich was anginge. Was willst du?“ „Irgendetwas stimmt mit dem Klimaregler im Gravitationsraum nicht.“ „Ich schau gleich nach, okay?“, sagte sie und wandte sich wieder ihrem Schreibtisch zu. Bulma dachte, dass Vegeta schon wieder das Weite gesucht hatte, doch das hatte er nicht. Sie erschrak, als er neben ihr zum Stehen kam und sie sich zu schnell in dessen Richtung gedreht hatte. Fast hätte es ein Zusammenstoß gegeben, doch sie konnte gerade noch rechtzeitig ihre Füße stoppen. „Vegeta! Ich sagte,...ich schau gleich dana-“ „Was machst du da?“, kam es stattdessen nur von dem Prinzen und er sah auf ihre Unterlagen und den schon fast fertigen Robotern. Sie schluckte. Wann war er so interessiert an ihren Dingen? Eigentlich sollte er gar nichts davon sehen. Sie wollte es als kleine Überraschung für ihn bauen, vielleicht war es auch eine Art Gutmachung. Eine Entschuldigung. So genau wusste sie das nicht. „Ehm...ehm...ein...ein Hausroboter. Die alten mussten mal General überholt werden.“, lächelte sie unsicher. „Ihr Menschen und eure Lügerei...“, murmelte er leise und sah ihr in die azurblauen Augen. „Wie...?!“ Bulma wusste, dass er sie durchschaut hatte. Aber sein Satz klang irgendwie...zweideutig. „Was machst du wirklich? Nach einem Hausroboter sieht mir das nicht aus. So eine dicke Panzerung braucht er doch gar nicht für das Haus, um es sauber zu halten.“ Er hatte ein unglaubliches logisches Denken. Das wurde ihr in dem Moment bewusst. Nicht, dass sie das noch nie gewusst hatte, aber erst in dieser Situation wurde ihr klar, dass sie ihn nicht für dumm verkaufen konnte. Also voller Angriff nach vorne? „Okay. Du hast gewonnen.“, seufzte sie, „Es... weißt du, ich dachte,...“, sie fing an zu stottern. - Das wurde ja immer besser, „Es ist ein Kampfroboter. Insgesamt sind es vier, die ich gemacht habe. Ich dachte, es sei eine Abwechslung für dein Training.“ Sie sah, wie er eine Augenbraue anhob und sie skeptisch musterte. „Kampfroboter?“ „Mhm.“, nickte sie und nahm einen davon von ihrem Schreibtisch, um es ihm hinzuhalten, „Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass sie nicht ewig heben, aber, na ja...“, lächelte sie und Vegeta nahm den Roboter in seine Hände. „Klein.“, sagte er nur und inspizierte das Teil genauer. „Aber ziemlich schnell.“, erwiderte sie darauf, „Du kannst es ja mal ausprobieren. Erwarte nur nicht zu viel von ihnen.“ Er sah sie wieder an und irgendwas schien ihr merkwürdig an seinen Blick. Es kam ihr sogar noch skurriler vor, als er einen Schritt auf sie zu trat. „Ist was?“, zerstörte sie die Stille und er ging wieder einen Schritt zurück. Er schüttelte den Kopf und sah von der Blauhaarigen weg. „Ich...hab Hunger.“, sagte er daraufhin, nur um irgendetwas zu sagen. „Eh...Mama kommt bestimmt bald vom Einkaufen zurück. Solang schau ich nach dem Gravitationsraum, okay?“ Er nickte nur und sie nahm ihren Werkzeugkasten von der Wand. Er blieb stattdessen stehen und sah ihr hinterher, bis sie aus dem Labor trat und um die Ecke verschwand. Seine Pumpe war schnell. Viel zu schnell. Er legte eine Hand an seine Stirn und verfluchte sich selber, dass er das eben zugelassen hatte. Ihr ganzes Sein, ließ ihn zittern. Sie hatte einen markanten Duft an sich, den er einfach nicht widerstehen konnte. Was war passiert, das er sich nicht mehr unter Kontrolle behalten konnte? Das ganze hatte Angefangen im Kampf gegen Freezer. Sogar schon kurz davor. Als sie ihn angefleht hatte, sie zum Schauplatz mitzunehmen. Als er ohne sie geflogen war, hatte er keine Zeit darüber nachzudenken, aber die Tage vergingen und immer mehr musste er an diese Situation denken. „Theno thaka ta, el bino.“, sagte er leise und schloss seine Augen. - Beschütze die, die es Wert sind. Es war ein Satz, den er nie richtig zuordnen konnte. Wer hatte das mal zu ihm gesagt? Er wusste es nicht mehr so genau. Aber war sie es Wert? Zu diesem Zeitpunkt wollte er nur seine Rache an Freezer, aber als die Echse auch noch sie angreifen wollte,...da wollte er sie schützen. Sie hatte schließlich mit seinem Rachefeldzug nichts am Hut. Vegeta befeuchtete seine Lippen und sah wieder zu dem Kampfroboter, den Bulma ihm in die Hände gegeben hatte. Sie hatte ihn gebaut für sein Training? Wieso? Wieso machte sie sich so eine Mühe? Als er die Haustür hörte und das Klackern eines Damenschuhs, durchbrach sein Bauchknurren seine Gedanken. Am Mittagstisch saßen sie ausnahmsweise alle mal zusammen. Bulma neben Vegeta, schräg gegenüber saß Dr. Briefs und daneben seine Frau. Chatounette schlemmte neben dem Tisch auf dem Boden, genüsslich in ihrem Futternapf. Es war eine beruhigende Stille. Nur das geklepper von Geschirr war zu vernehmen. Doch die Ruhe war genauso vergänglich wie die Zeit. Ein Klopfen an der Fensterscheibe ließ die Briefs und auch Vegeta zur Terrassentür aufschauen. Bulma gefror fast der Atem, als sie Yamchu breit grinsend an dieser Tür entdeckte... „Das darf, doch nicht wahr sein...“, murmelte sie verärgert. Sie stieg abrupt auf und öffnete die Terrassentür mit vollem Schwung. „Hab ich mich vorhin nicht klar und deutlich ausgedrückt?!“, keifte sie gleich daraufhin los. „Aber Bulma,...“ „Nichts 'aber Bulma'! Ich hab meine Gründe, du kannst nicht immer denken-“, begann sie wütend, doch ihre Mutter funkte wie immer dazwischen. „Yamchu-Schätzchen. Setz dich doch zu uns und iss etwas mit.“ „MAMA!“, rief sie Blauhaarige entsetzt. „Gerne, Mrs. Briefs.“, erwiderte dieser doch und ging schnurstracks an seiner Freundin vorbei, um sich auf den freien Platz am Tisch nieder zu lassen. Bulma konnte es nicht fassen. Sie stand weiterhin ahnungslos an der Glastür und starrte dem Geschehen hinterher. Dabei fing sie den amüsierten Blick von Vegeta auf, den er ihr kurz zu warf. Sie rümpfte ihre Nase und stolzierte zu ihrem Platz. Doch anstatt sich wieder zu setzen, nahm sie ihren Teller und ihr Glas, sowie Besteck in die Hände. „Liebes, wo willst du hin?“, fragte ihr Vater und sah von seinem Teller auf. „Ich esse in meinem Zimmer. Auf diese Scheiße, hab ich keine Lust!“ Also trat sie den Rückzug an... Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum. Sie hatte sich gemütlich auf ihr Bett gesetzt und schob die Fleischklößchen immer nur auf die ein und die andere Seite. Es war einfach zum Verrückt werden. Anstatt das Yamchus Verhalten besser wurde, was sie in den ersten Wochen gedacht hatte, wurde es jetzt immer schlimmer. Bulma seufzte. Das war doch zum Haareraufen! Merkte er nicht, dass er sie zu sehr erdrückte? So konnte das einfach nicht mehr weitergehen. „Es wäre besser...wenn ich einen Schlussstrich ziehe. Sonst endet das noch in einem Kleinkrieg.“, sagte sie leise und stellte nun endgültig ihren Teller auf ihren Nachttisch ab. Sie hatte es wenigstens versucht die Beziehung zu retten. Irgendwann wäre er ihr dankbar, dass sie das alles beendet hatte. Sie konnten ja immerhin noch Freunde bleiben. Ein kleiner und doch wertvoller Trost... Es klopfte an ihrer Zimmertür und sie stöhnte schon verzweifelt. Wenn es jetzt wieder Yamchu ist, dann wären die nächsten Worte, die sie aussprechen würde, nicht so harmlos. Sie ging auf die Tür zu und zog sie schwungvoll auf. Schon bereit ihre Tirade anzusetzen, stockte sie, als sich Vegeta an den Türrahmen anlehnte. „Diese Kampfroboter sind ganz okay.“, sagte er, „Kannst du noch mehr davon bauen?“ „Eh...“, bekam sie zu erst nur heraus, doch sie konnte sich dann doch noch schnell fangen, „...klar. Ich brauch aber ein Weilchen dafür. Das geht nicht von heute auf Morgen.“ „Gih' tem k'hat uri he, Onna.“, grinste er und stieß sich vom Rahmen ab. Bulma, die seine Worte ganz genau diesmal verstand, lächelte zaghaft zurück. „Ach ja,...“, sagte er und wandte sich ihr zu, „Er ist im Anmarsch.“, und drehte sich zum Gehen. Und schon war ihre Laune wieder im Keller. Keine Sekunde später, Vegeta war noch nicht mal außer Hörweite, kam der Mensch die Treppen hoch und sah die Blauhaarige angestrengt und mit einem bösen Blick an. „Du hast was? Du hast dem Drecksaffen schon wieder was für sein Training gebaut?!“ „Komm erst mal runter!“ „Oh nein, diesmal nicht! Das klären wir jetzt!“, sagte er aufgebraust und schob sich ins Zimmer der Erfinderin. - Die Tür wurde regelrecht in ihre Angeln geschlagen. „Was zur Hölle?! Yamchu!“, rief sie und wurde schon an ihren linken Handgelenk gepackt. Er zog sie nah an sich und zuckte nicht einmal mit seinen Lidern, als er sie erneut anfauchte. „Wie soll ich denn runterkommen? Huh?! Ich versuch mich seit Wochen zu ändern, die Idee zu vergessen, das du was mit diesem Lackaffen haben willst und was machst du? Du machst es nur noch schlimmer!“ „Jetzt reicht es aber mal!“, sagte sie energisch und entzog sich seinem Griff, „Ich mache das doch nicht um ihm zu gefallen, was denkst du dir eigentlich?“ „So sieht es aber genau aus! Immerhin... wann hast du so etwas mal für mich getan? Oder überhaupt, wann hatten wir das letzte mal Sex?!“ „W-was hat das denn jetzt damit zu tun?“ „Ich sag dir, was das damit zu tun hat... Du versuchst mich warm zu halten und nebenbei machst du dich an Vegeta ran!“ „Du spinnst doch! Ich versuche die Beziehung zwischen uns zu retten, aber dem Herr fällt es ja nicht auf, dass er mich einengt!“ „Einengen?!“ „JA! Ich bin Junior Chefin! Ich muss irgendwann einmal diese Firma übernehmen und leiten! Da kommt es mir nur zu Gute, dass ich solche Aufgaben über Vegetas Training bekomme!“ „Ach so ist das jetzt...“, knirschte Yamchu und verschränkte seine Arme ineinander, „Deswegen kommt er auch zu dir ins Zimmer und ihr unterhaltet euch ganz nett über Gott und die Welt.“ „Wie meinst du das?“, fragte sie gefährlich. „Denkst du, ich merk das nicht? Mich abblitzen lassen. Mir erzählen, du hättest keine Zeit, wegen der vielen Arbeit, aber dann muss ich so etwas in deinem Zimmer finden?!“, sagte er und holte dabei ein kleines Notizbuch aus seiner Hosentasche. Bulmas Augen erstarrten. Wie hatte er... woher...wann?! „Gib das her!“, sagte sie und wollte nach dem Notizbuch greifen, doch Yamchus Reaktionen waren schneller. Er zog es aus ihrer Reichweite und blätterte darin herum. Bulmas Augenlider zitterten, als er abfällig eine Seite heraus riss. „So eine verabscheuende Sprache,... wie kannst du nur so etwas lesen wollen?!“, sagte er und riss eine weitere Seite heraus. „Yamchu! Hör auf!“ Bulmas Augen füllten sich mit Tränen. Es war ihr kleines Notizbuch, in dem sie die verschiedenen Wörter der saiyanischen Sprache aufgeschrieben hatte. Einige Übersetzungen waren sogar noch von ihm persönlich. Das kleine Buch war ihr einfach wichtig geworden. Es war ein kleiner und schmaler Pfad zu Vegetas Seele. „Bitte, hör auf!“, rief sie erneut und ihre Stimme bröckelte, als er ihr die letzten vollkommenen Seiten zu warf. „Weißt du, ich hab wirklich gedacht, dir liegt etwas an mir. Ich hab mich um dich bemüht. Ich war fast jeden Tag hier, um dir zu zeigen, dass ich es ernst mit dir meine. Aber nein, Madame ist das dann ja auch auf einmal nicht mehr Recht.“, sagte er und wandte sich zum Gehen, „Ruf an, wenn du dich wieder gefangen hast und du eingesehen hast, das nur ich dich glücklich machen kann.“, sagte er zum Schluss und verließ ihr Zimmer. Schnell und ohne entdeckt zu werden, presste sich Vegeta in eine Wand, in dessen Flur er stand. Der Schwächling schritt gerade aus ihrem Zimmer heraus und ging danach die Treppen hinunter, ohne ihn zu bemerken. Er hatte die Schreierei schon vom Weiten gehört und konnte einfach nicht anders, als stehen zu bleiben und zu lauschen. Eigentlich hatte er gehofft, dass es lustig werden würde, doch jetzt, als er ihr zartes Weinen hörte, war ihm nicht nach Lachen zu mute. Es klang...fürchterlich. Sein Blut kochte bei diesem Gedanken und er wollte schon wieder in die Richtung ihres Zimmer treten, als er sich jedoch davon abhielt. Es war nicht seine Angelegenheit. Weinend brach Bulma vor ihrem Bett zusammen und sah auf die zerrissenen Seiten. Seit wann war Yamchu so geladen? So... unkontrolliert? Hatte sie vielleicht Signal verschickt, die sie selber nicht wahrgenommen hatte? Oder aber, hatte Yamchu diese nur falsch aufgenommen. Es war auch egal. Jetzt war es egal. Es war nicht mehr wie früher und das würde es auch nie mehr sein... Kapitel 15: Ein fataler Ausrutscher ----------------------------------- Nach einer Weile, in der sich Bulma die Augen ausgeweint hatte, stand sie irgendwann wieder aufrecht vor ihrem Bett. In ihren Händen die zerrissenen Seiten ihres Notizbuches. Immer noch musste sie wenige Tränen verdrücken, als sie diese auf ihren Schreibtisch niederlegte. Auf einmal war sie nicht mehr traurig, über das Geschehen, sondern richtig wütend auf Yamchu. Wie konnte er nur so etwas tun?! Es war eine Sache, ihr Gefühle zu unterzustellen, aber eine ganz andere, ihre privaten Sachen zu durchschnüffeln und diese dann auch noch zu zerstören! Sie schnaufte kurz und bündig durch, bevor sie ihr Zimmer verließ und den langen Weg zu ihrem Labor einschlug. Arbeit hatte sie immerhin schon immer abgelenkt. Gedacht, getan. Als sie in ihrem Labor ankam, machte sie sich gleich daran die weiteren Robotern für Vegeta zu bauen. Die Blaupausen hatte sie schließlich noch. So war es nun eine leichte Sache. Doch die Ablenkung war diesmal wohl nicht ihr Wundermittel. Mitten beim anschrauben der Mini-Festplatte ließ sie den Schraubenschlüsse sinken. In ihrem Kopf war einfach zu viel Chaos, als dass sie einfach da weiter machen konnte. Sie lehnte sich in ihren Bürostuhl zurück und dachte über die Situation nach. Wieso hatte sie sich überhaupt so von Yamchu unterbuttern lassen? Hatte sie nicht ein paar Minuten vor dem Streit, sich selber Mut zugesprochen, das ganze endlich zu beenden? Wieso fiel es ihr dann so schwer... Der Abgrund stand direkt vor ihr. Die Reißleine griffbereit. Aber irgendetwas hielt sie davon ab, Klartext mit Yamchu zu reden. Sie waren immerhin fast über zwölf Jahre zusammen. Es war eine lange Zeit, die sie nicht einfach so wegwerfen konnte. Bulma seufzte. Sie zitterte auf einmal und legte ihre Arme um ihren Körper. Sie wusste gar nicht, was danach passieren würde. Wenn sie sich wirklich von Yamchu trennte. Wie würde dann ihr Leben aussehen? Wenn sie ehrlich zu sich war, konnte sie es nicht sagen. Sie kannte ihn schon so lange und er war ihr erster Freund gewesen. Sie wusste einfach nicht, wie sie das alles alleine bewerkstelligen sollte. Ja, sie wollte unabhängig sein und ihre eigenen Entscheidungen fällen. Aber ganz alleine wollte sie nun auch nicht sein. Klar, sie hatte ihre Eltern, aber das war nun mal nicht das gleiche. „Das Leben ist echt beschissen...“, hauchte sie und nahm kurz den Schraubenschlüssel wieder in die Hand. Ein paar Mal drehte sie diesen zwischen ihren Fingern, bevor sie ihn jedoch wieder fallen ließ und von ihrem Stuhl aufstand. „Ich glaub, ich mache mir ein Bad.“, murmelte sie und verließ ihre heiligen Räume wieder. Er hatte seine Augen geschlossen und konzentrierte sich nur noch auf die mechanischen Geräusche, die die kleinen Robotern von sich gaben. Sie waren schnell, so wie sie es gesagt hatte. Er lächelte bei diesem Gedanken. In diesem Moment bewegte sich neben ihm ein Roboter und wollte ihm eine rechte Harke verpassen. Doch er reagierte schneller und konterte mit seiner linken Faust. Er öffnete seine Augen und sah, wie sich der Roboter auf dem Boden versuchte sich wieder zusammen zu kratzen. Er grinste und ging auf diesen zu. Als er davor stehen blieb, ging er in die Hocke und schaltete die Maschine ab. Es war der Hauptroboter sozusagen. Ist dieser abgeschaltete, schalten sich die anderen ebenso aus. Eine verzwickte Technik, aber von Erfolg gekrönt. Er atmete ruhig und strich sich den Schweiß von der Stirn. Es wäre Zeit das Training für heute gut sein zu lassen. Auch wenn die Ablenkung gut getan hatte, konnte er sich immer wieder selbst dabei erwischen, wenn er an die Frau dachte. Immer noch konnte er ihr Weinen in seinem Kopf, in seinen Erinnerungen hören. Beinahe wäre er in ihr Zimmer gegangen. Aber was hätte er sagen sollen? Er hatte keine Ahnung. Er war ahnungslos in dieser Hinsicht. Er wusste nur, dass es diesmal wohl richtig geknallt hatte. Was der Auslöser war, wusste er jedoch nicht. Jedoch bekam er das ungute Gefühl, dass es mit ihm persönlich zu tun hatte. Schon beim Essen, konnte er den bösen Blick von dem Menschen auf sich spüren. Das der Typ etwas gegen ihn hatte, das wusste er ja schon lange. Aber so einen Hass?! Weshalb? Er trainierte hier schließlich ja nur. In keinem Fall war er ihm auf den falschen Fuß getreten. Okay,... vielleicht einmal zu Beginn dieser komplexen Situation. Aber danach hatte er sich von ihm ferngehalten. Er wollte schließlich keinen Stress. Den hatte er mit genüge schon genug mit der Blauhaarigen. Und wieder stahl sich die weinende Stimme in sein Ohr. Er brauchte dringend seinen Schlaf. Morgen wäre bestimmt wieder alles gegessen und er konnte diese unnötigen Sorgen um die Frau endlich abschalten. Er musste immerhin voran kommen. Die Grenze eines Super-Saiyajins erreichen und endlich Kakarott zum Duell herausfordern. Danach... Eigentlich...wusste er gar nicht was er danach machen sollte. Er hätte keine Ziele mehr, kein zu Hause, kein Planet. Er war alleine. Und hier bleiben? Er schüttelte den Kopf. Er sollte sich erst darüber Gedanken machen, wenn es soweit wäre. Noch einmal tief durchgeatmet verließ er schließlich den Gravitationsraum und betrat das Haus. Es war bereits Abend geworden. Vegeta machte einen kurzen Abstecher in die Küche und holte sich den Rest vom Mittagessen aus dem Kühlschrank. Auf halben Weg hatte er diesen Vorrat schon wieder vernichtet und kam gerade im 2. Stock an. Die Tubbabox ließ er gefließendlich auf einer Kommode im Flur stehen. Die Hausroboter würden spätestens morgen früh das Teil entsorgen. Er schritt mehr langsam, als zügig durch den Flur und als er an dem Zimmer der Frau vorbeikam hielt er kurz inne. Es war wie ein Seil aus Stahl, das ihn an dieser Stelle fixierte. Er befeuchtete seine Lippen und versuchte etwas im Inneren des Raumes herauszuhören. Doch vergeblich. Es war kein Laut zu hören. Offensichtlich schlief sie schon, oder war erst gar nicht hier drin. Plötzlich hörte er eine Tür zuschlagen und seine Augen schwankten zur Badezimmertür. Am liebsten hätte er dies nicht getan. Doch seine reine Aufmerksamkeit musste ihn ja verraten und ihm in den Rücken springen. Er sah ihr blaues, nasses Haar, aber ihr Gesicht nicht, da sie es gen Boden gerichtet hatte. Es wäre etwas ganz normales gewesen und doch musste er diesmal tief schlucken, bei diesem Anblick, den sie ihm gerade bot. Sein Blut in seinen Adern pulsierte heiß und- Stopp! Er versuchte seine Gedanken zu verdrängen, die sich gerade von seinem Gehirn in die untere Blutbahn katapultierte. Es fiel ihm schwer wieder aufzusehen, doch die Erkenntnis, dass sie ihn noch gar nicht bemerkt hatte, ließen ihn wieder ruhiger werden. Verdammt, was war nur mit ihm los?! Er sah, wie sie auf ihn zutrat. Immer noch hatte sie den Blick nach unten gerichtet. Das knappe Badehandtuch war um ihren schlanken Körper eingewickelt. Anscheinend wollte sie wohl gerade in ihr Zimmer. Erneut musste er schwer schlucken und wieder befeuchtete er seine nun rauen Lippen. Er wollte einige Schritte zurücktreten, doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Sie war nur noch eine Armlänge von ihm entfernt. Er konnte dieses Bademittel riechen, das von ihrem Körper ausging. Die Feuchtigkeit ihrer Haare noch mehr erahnen. In diesem Moment hasste er seine pikante Wahrnehmung und noch mehr hasste er seinen Körper, der auf diesen Menschen so sehr reagierte... Dieser Trancezustand hielt jedoch nicht lange. Auf einmal – wie aus dem Nichts – sah er, wie ihre Beine einknickten und sie zu Boden fiel. Seine Reaktion war schnell und er peitschte nach vorne, um sie aufzufangen. Sein rechter Arm legte sich unter ihren Nacken und die Linke hatte er unter ihre Kniekehlen gelegt. Ihre Augen waren unten herum rot angeschwollen, jedoch hatte sie ihre Lider geschlossen. „Onna?“, hauchte er leise und hob sie dabei hoch. Sie antwortete ihm nicht. Offenbar hatte sie einen Kreislaufzusammenbruch. Kein Wunder bei den Ereignissen der letzten Stunden. Unschlüssig stand er weiterhin im Flur und schluckte erneut. Bis er den Entschluss fasste, sie ins Bett zu bringen. Er ging ein paar Schritte rückwärts und drückte die Klinke ihres Zimmers mit seinem Ellenbogen herunter. Mit dem Rücken voran trat er in ihr Zimmer, drehte sich daraufhin in die richtige Richtung um und trat die Tür mit einem leichten Schubser in ihre Angeln zurück. Langsam schritt er auf ihr Bett zu, blieb jedoch einen Augenblick davor stehen. Seine Nackenhaare stellte sich auf, als er sie erneut betrachtete. Durch die roten Augenringe musste er wieder an ihr Weinen denken. Er schüttelte innerlich den Kopf, um seine Gedanken frei zu machen und legte sie schlussendlich auf ihr Bett ab. Doch anstatt gleich das Weite zu suchen, ließ er eher unkontrolliert seine linke Hand unter ihren Kniekehlen an ihrem unteren Oberschenkel hoch streicheln. Sanft, gelassen. Die weiche Haut, die offenbar vom Baden kam, ließ sein Blut schneller in seinen Adern pochen. Als er erkannte, was er hier überhaupt tat, entfernte er seine Hand augenblicklich und richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf. Was war bloß in ihn gefahren? Er konnte doch nicht... sie war bewusstlos. Das wäre mehr als unangebracht. Er schluckte wieder. Sein Hals fühlte sich Staubtrocken an. Als hätte er seinen Kopf in eine Sanddüne gesteckt. Er sollte gehen. Wirklich. Jetzt sofort. Doch noch kurz ließ er es zu, ihr eine blaue Haarsträhne aus ihrem Gesicht zu streichen. Er biss sich schmerzvoll auf die Unterlippe, bevor er sich abwenden wollte. Er war schon im Begriff das Zimmer zu verlassen, als sich eine zarte Hand um sein Handgelenk legte. Erschrocken von dieser Bewegung drehte er sich wieder zu ihrem Bett herum und starrte in ihre unfassbaren, azurblauen Augen. So glasig und trüb, als ob sie gar nicht richtig hier wäre. „Vegeta...“, hauchte sie. Jedoch bekam er ihre Worte nicht richtig mit. Gefangen in ihren Augen, die ihn irgendwie an das Meer auf Vegeta-Sai erinnerte. Dazu ihre blauen, immer noch feuchten Haare, die ihn daran erinnerten welch schönes Wetter auf seinem Heimatplaneten geherrscht hatte und ihre Haut, die ihn an die vielen Sandstrände erinnerten. Es fühlte sich richtig an, als ob er wieder zu Hause wäre. In diesem Moment zog sie an seinem Handgelenk und er ließ es geschehen. Mit einem Mal fühlte er ihre zweite Hand in seinem Nacken, bevor sie unerwartet ihre Lippen auf seine legte. Er war viel zu perplex, als sich dagegen zu wehren. Stattdessen ließ er auch dies geschehen. Zumindest im ersten Moment. Nachdem nun einige Sekunden verstrichen waren, versuchte er wirklich von ihr los zu kommen. Doch ihren festen Griff, konnte er einfach nicht entkommen. Natürlich hätte er sich mit Leichtigkeit gegen ihre Annäherung wehren können, doch als sie nun sogar versuchte seine Lippen zu teilen, war es um ihn geschehen... Er ließ sich nun gänzlich zu ihr aufs Bett ziehen und er verdrängte seinen Verstand, der dies alles nicht für angemessen hielt. Er spürte ihre Hand, die sein Handgelenk losließ und stattdessen diese nun auch um seinen Nacken legte. Als er eine pikante Nässe an seinen Lippen bemerkte, öffnete er seine Lippen und keine Sekunde später, spürte er ihre Zunge. Die seine erst zögerlich, doch dann mit mehr Genuss umspielte. Vegeta schloss seine Augen daraufhin und ließ sich ein Stückchen neben ihr nieder. Ihr Gesicht folgte seinem, so dass der leidenschaftliche Kuss nicht unterbrochen wurde. Nun war sein Verstand endlich weggesperrt worden. Hoffentlich für ein paar Stündchen. Er wusste, dass er es bereuen würde, konnte sich aber dieser Anziehung nicht mehr länger entziehen. Er ging nun selbst in die Offensive. Während er ihre Zunge an stupste und ihre Lippen sich gegenseitig berührten, ließ er seine rechte Hand über ihren Körper wandern. Ganz sachte schob er ihr Badehandtuch nach unten und entblößte damit den oberen Teil ihres Körpers. Der Saiyajin traute sich nicht den Kuss zu lösen, um sie ansehen zu können. Aus Angst, dass er den Zauber zwischen ihnen zerstören könnte. Also ließ er seine Lider geschlossen und fühlte nur Haut auf Haut. Er bemerkte, wie sie ihren Körper an seinen drückte und wie ihre Zunge mit einer Dringlichkeit in seinen Mund eindrang. Daraufhin strich seine Hand weiter nach unten, über ihre Seite – die sie zu kitzeln schien – und blieb mit seiner Hand am Ende auf ihrem Po liegen. Er konnte den Drang nicht widerstehen, diesen sanft, aber mit einer Bestimmtheit zu drücken. Ihr Keuchen, dass sie von sich gab, löste den Kuss kurzfristig. Er hielt den Atem an, als er seine Augen öffnete und in ihre starrte. Hoffte so sehr, dass er nichts überstürzt hatte und das dies nicht schon das Ende dieser kurzen Liaison war. Doch er irrte sich, als sie sich erneut auf ihn stürzte und ihre Hände plötzlich unter seinem Achselshirt verschwanden. Wie sie seine Muskeln mit ihren schlanken Fingern nachzeichnete und er nun mehr oder minder ein Raunen von sich gab, welches nach mehr verlangte. Nun waren alle Aspekte verschwunden, die gegen diese Berührungen waren. Er entfernte gleich darauf ihre Handtuch komplett von ihrem Körper und brachte sich und sein Körper über ihren. Sein linker Arm stützte sich dabei auf das Bett nieder, so dass sie nicht ganz unter ihm erdrückt wurde und ließ augenblicklich von ihren Lippen ab, um ihren Hals zu liebkosen. Er hörte sie sanft stöhnen, als er ihre Haut in seinen Mund einsog und spürte gleich darauf, wie sie versuchte ihm das Shirt auszuziehen. Er ließ von ihr ab und ermöglichte der Blauhaarigen ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Sofort, als das lästige Oberteil verschwunden war zog sie ihn mit Bestimmtheit wieder zu sich herunter und küsste ihn erneut. Die Leidenschaft zwischen ihnen war greifbar nah. Vegeta strich erneut seine Hand an ihrem Körper hinab und erreichte kurz darauf ihre linke Brust, die er mit einem gewissen Druck zu massieren begann. Ihr Stöhnen war wie Balsam für seine Ohren. Es verdrängte die schmerzerfüllten Laute ihrer Tränen. Seine linke Hand presste sich noch mehr in die Matratze, als er ihren Hals hinunter küsste und nun zu ihrer rechten Brust kam. Er sah, wie eine Gänsehaut über ihren Körper zog, das ihn merkwürdig erfreut darüber stimmte. Weiter massierend, die eine Brust, küsste er nun ihre andere. Ihre Hand ging derweil ebenfalls auf Wanderschaft und strich seinen Bauchmuskel entlang, das er ein kurzes Stöhnen hervorbrachte. Er bemerkte, wie sie am Bund seiner Hose herumnestelte, was ihn grinsen ließ. Er wandte sich mit seiner Hand von ihrer Brust ab und wanderte weiter an ihr herab. Ihr Keuchen wurde lauter, je näher er ihrem intimen Bereich kam. Sie hatte kaum eine Chance sich dagegen zu wehren, was sie vermutlich auch nicht getan hätte, als er seine Finger über ihre Mitte strich. Ihr Unterkörper presste sich gegen seine Hand, nur um dann schnell wieder herab zu sinken. Ihre Hände fielen von seiner Hose und sie krallte sich stattdessen in ihre Bettwäsche. „Ve...Vegeta...“,stöhnte sie und schloss zugleich ihren Mund mit seinem. Er tastete sich nun mit seinem Zeigefinger genauer zu ihrem weiblichen Lustzentrum vor und versenkte seinen Finger vorsichtig in ihr. Sie bäumte sich auf und drückte ihre Lippen noch mehr auf seine. Bis er den Kuss beendete und seine Augen langsam öffnete, nur um in ihr errötetes Gesicht sehen zu können. Ihr Mund stand einen Spalt offen, aus dem ein leises Raunen zu hören war. Er betrachtete sie weiter, als er seinen Daumen benutzte um ihre Klitoris zu stimulieren. Sie keuchte erregt auf und drückte ihren blauhaarigen Kopf in das Kissen hinter sich. Ihr Keuchen wurde lauter, als er weiter mit seinem Zeigefinger eindrang und sie nun erregt aufstöhnte. Er konnte sich nicht erklären, wieso ihm diese Laute so nah gingen. Wieso er gerade im Begriff war, mit ihr die Nacht zu verbringen. Wie hatte sich das nur alles entwickelt? Es war im schleierhaft. Abgedriftet in seinen Gedanken, bekam er nicht mit wie die Frau ihr Vorhaben erneut nachging. Sie zerrte an Vegetas Jogginghose, die sie nun auch ein Stück herunterziehen konnte. Erst als ein Lufthauch ihn darauf aufmerksam machte, kam er ins Hier und Jetzt zurück und stöhnte ebenfalls auf, als ihre zarte Hand in seinen Boxershorts verschwand. Er kam gar nicht dazu, dies abzuwenden, als sie ihre Finger um sein Glied schloss. Er schloss seine Augen erneut und ließ dabei seine Stirn auf ihre Schulter sinken. Dabei entfernte er seine Finger aus ihr und legte sie stattdessen auf ihre Hüfte. Sie bewegte ihre Finger grazil über sein Geschlechtsteil, das ihn immer und immer wieder aufstöhnen ließ. Es war nicht zu beschreiben. Seine Gefühle in dieser Hinsicht überschlugen sich, als sie ihren Kopf zu seinem drehte und dabei ihre freie Hand in seinen schwarzen Haaren versenkte. Sie zerrte seine Haare nach unten, so dass er den Kopf anheben musste und sie ihre Lippen erneut auf seine legte. Dieser Kuss war anders als die anderen zuvor. Sanft, zart, sinnlich. Es erschreckte Vegeta förmlich, so dass er sich abrupt von ihr löste. Er sah sie an und sein Atem war unkontrollierter denn je. „...Was...was hast du?“, hauchte sie und in Vegeta war ein Impuls entstanden, der ihm sagte, dass er hier schnellstmöglich verschwinden sollte. Hin und her von seinen Zweifeln geplagt, richtete er sich schließlich auf und packte ihre Hand aus seiner Hose. Er stieg schnell über sie, zog seine Hose hoch und schnappte sich sein Achselshirt. „Vegeta? Was...was machst du da?“, sprach sie leise, doch mit einem hauch Verzweiflung inne. Er wandte sich zu ihr um und wollte es ihr erklären. Aber er konnte nicht. In seinem Kopf war ein reines Chaos entstanden, dass er einfach nicht entschlüsseln konnte. „Ich... ich kann nicht.“, presste er hervor und ließ die unbefriedigte blauhaarige Erfindern alleine zurück in ihrem Zimmer... Nachdem die Tür ins Schloss fiel, lehnte sich Vegeta gegenüber ihrer Tür an die Wand. Er atmete immer noch schnell. Verdammt, was war bloß in ihn gefahren. Nur weil er eine Sekunde zu lang in ihre Augen gesehen hatte, ließ er sich von ihr fast Verführen. „Fa' drak te!“, zischte er leise und fuhr sich durch sein Haar. Er sah an sich herunter und man konnte unmissverständlich immer noch seine Erregtheit sehen. Was ihn nur noch mehr aufregte. Er bräuchte dringend eine Dusche und dann sollte er diesen Schwachsinn endlich vergessen. Er würde sie ignorieren. Diese Gefühle, die er dabei empfunden hatte wegwerfen und sich nun endgültig nur noch auf seine Sache konzentrieren. Und wenn er es erst einmal geschafft hatte, Kakarott zu besiegen, würde er hier abhauen. Definitiv. Kapitel 16: Das Aus einer Beziehung ----------------------------------- Es vergingen Tage und Wochen in denen sich Bulma und Vegeta aus dem Weg gingen. Sobald sie sich nur im Flur begegneten, wandten sich beide wieder ab und liefen in die Richtung zurück, aus der sie kurz zuvor gekommen waren. In der Küche war es das selbe Spiel. Bulma zog es vor in ihrem Zimmer weiterhin zu speisen, während Vegeta in seinem Trainingsraum aß. Auch als mal wieder eine Steuerung des Gravitationsraum nicht einwandfrei funktionierte, fragte Vegeta eher Dr. Briefs, als die Erfinderin. Auch wenn ihr Vater immer wieder sagte, dass er sich mit den Kontrollpunkten nicht so gut auskannte, verwarf Vegeta auch nur den Einwand an sich, die Blauhaarige danach zu fragen. Er wollte einfach nichts mehr mit ihr zu tun haben. Nun war knapp ein Monat vergangen, in denen eine bedrückte Funkstille zwischen den Beiden herrschte. Bulma saß an ihrem Schreibtisch und hämmerte schon seit Stunden auf die Tastatur ihres Computers ein. Es war zum verrückt werden! Geschlaucht ließ sie ihren Kopf auf die Schreibunterlage fallen. Sie versuchte mit Mühen die zerrissenen Fetzen ihres Notizbuches wieder zusammenzufügen. Doch Yamchu hatte ganze Arbeit geleistet. Viele Wörter waren einfach nicht mehr zu identifizieren, so dass sie nur raten konnte. Was ja aber auch keine Lösung war. Und Vegeta sprach nicht mehr mit ihr. Er ignorierte sie komplett, als wäre sie erst gar nicht da. Als wäre sie Luft! Eigentlich konnte sie sich ja an ihre eigene Nase fassen. Auch sie versuchte so gut es ging, ihm aus dem Weg zu gehen. Was bisher ja auch wunderbar klappte. Eben weil es auf Gegenseitigkeit beruhte. Ihre Gedanken schweiften zu ihren nächtlichen Fehler zurück. Sie fühlte sich schlecht in dieser Nacht, als er gegangen war. Sie hatte diese Situation einfach schamlos ausgenutzt, auch wenn sie noch immer nicht so genau wusste, wieso sie so ein Verlangen nach ihm hatte. Sie redete sich erst ein, dass es an Yamchu lag, da er ihr diese Szene gemacht hatte. Sie wollte doch auch nur wieder als Frau angesehen werden. Das Vegeta nur da war, das war... eben blöd. Sie wusste einfach nicht, wie sie auf diese dumme Idee gekommen war, einen Schwächeanfall vorzutäuschen. Vielleicht wollte sie sehen, wie er reagierte? Wollte sehen, ob sie wirklich Signale gesendet hatte, die ihr nicht bewusst waren und hatte mit dieser Aktion völlig ins Schwarze getroffen. In dem Moment, als er ihr über ihren Unterschenkel strich, fühlte sie dieses Kribbeln in ihrem Bauch. Schmetterlinge, wie man sie so oft benannte. Dann noch das zaghafte wegwischen ihre Haarsträhne, hatte ihr Herz höher schlagen lassen. Eine kleine Geste, die so viel für die junge Frau bedeutete. Ihre Gefühle spielten wortwörtlich verrückt. Es war schon so lang her, dass sie genau diese Dinge gespürt hatte. Bei Yamchu gingen diese von Jahr zu Jahr immer mehr zurück. Sie wollte es nicht wahr haben, aber jetzt... jetzt war alles anders. Und erst diese Küsse... Bulma seufzte. Allein schon durch seine Küsse wurde sie feucht. Wie konnte das gehen? Er entfachte in ihr einfach dieses unbändige Verlangen nach mehr. Ein Feuer, dass nicht gelöscht werden wollte. Wenn er es nur nicht abgebrochen hätte, wenn er es wirklich zu Ende gebracht hätte,... Ein erneutes Seufzten durchdrang ihre Kehle. „Mensch Bulma,... was machst du nur für Sachen.“, flüsterte sie leise und hob ihren Kopf wieder. Das war auch eine Sache, die sie nicht verstand. Wieso hatte er den Rückzug angetreten? Hatte sie unbefriedigt zurück gelassen? Er sagte, dass er dies nicht könne. Was genau hatte er damit gemeint? „Bulma-Schätzchen?!“, hörte sie ihre Mutter rufen und stöhnte genervt auf. „Was ist? Ich arbeite!“, rief sie zurück. In diesem Moment öffnete sich ihre Zimmertür und die blonde Frau sah zu ihrer Tochter. „Du hast Besucht, Schätzchen. Ich hab ihn ins Wohnzimmer gebeten.“ „Wen?“, fragte sie erschrocken. „Yamchu, natürlich. Er wollte mit dir reden und er hat sogar schicke Blümchen dabei.“, flötete Mrs. Briefs und verschwand wieder aus Bulmas Zimmer. Ausgerechnet jetzt. Wieso musste dieser Vollidiot nur jetzt bei ihr vorbei kommen? Seine Blumen konnte er sich sonst wohin schieben. Genervt stand sie von ihrem Bürostuhl auf und bewegte sich aus ihrem Zimmer. Sie hatte lange darüber nachgedacht in diesem Monat und kam zu dem Entschluss, dass es einfach nicht mehr das war, was sie wollte. Yamchu hatte sich einfach schon zu viel geleistet und das nicht nur in der letzten Zeit... . Und dann war da noch Vegeta, für die sie zumindest ein paar Gefühle empfand. Sie würde ihm jetzt klipp und klar sagen, das sie sich von ihm trennte. Das war die einzige Möglichkeit, wieder Ruhe und Ordnung in ihrem Leben zu bringen. Auch wenn ihre Aussichten mehr als negativ aussahen. Sie wäre Yamchu los, so hart wie es klang, aber zu Vegeta hatte sie zur Zeit überhaupt keinen Kontakt. Als sie ins Wohnzimmer kam, sah sie ihn schon auf der Couch sitzen. In der Hand hielt er ein Strauß roter Rosen und sprach wohl mit sich selbst. „Bulma... ich...ich möchte mich entschuldigen....nein, nein das klingt scheiße.“, sagte er und schüttelte den Kopf, „Es tut mir Leid, lass uns noch mal von vorne anfangen.“, wieder schüttelte er sich. Sie stellte sich hinter die Couch und sah ihm noch eine Weile zu, bevor sie ihren Mund aufmachte. „Deine Selbstgespräche in alle Ehren, aber du warst noch nie gut darin, dich zu entschuldigen.“, sagte sie und Yamchu fuhr erschrocken hoch. „Bu-Bulma... hi!“, sagte er nervös und kratzte sich am Hinterkopf, „Ehm...hier...für dich!“, kam es von ihm und reichte ihr die Blumen. Bulmas Mimik war jedoch alles andere als erfreut über diese Gestik. „Die kannst du wieder mitnehmen.“ „W-was? Wieso?“ „Was willst du?“, fragte sie stattdessen und verschränkte ihre Arme vor ihrem Körper. - Eine Abwehrhaltung. „Hör mal,...es tut mir Leid, wie ich deletzt reagiert habe. Ich...versteh mich doch, ich habe nur Angst dich zu verlieren.“ „Super, Yamchu. Aber genau wegen deiner krankhaften Eifersucht machst du alles kaputt! Und ich hab keine Lust mehr darauf, mich zu rechtfertigen.“ „Was willst du damit sagen?“ Bulma atmete tief ein, bevor sie sich ihre nächsten Worte, in ihrem Mund zurecht legte. „Das heißt, dass ich mich von dir trenne. Hier und heute. Versteh das nicht falsch, aber ich hab das Gefühl, dass es sonst nur noch schlimmer wird.“ „Du machst Schluss?!“, fragte er empört und warf die Blumen auf den kleinen Wohnzimmertisch. „Fahr runter. Das hast du dir selbst zu zuschreiben. Meinst du nicht, du hast in der letzten Zeit zu weit über die Stränge geschlagen? Ich kann das nicht mehr. Akzeptiere das bitte und geh jetzt.“ „Das kannst du nicht machen!“, zischte er und sah plötzlich im Augenwinkel eine Bewegung im Garten. Er sah genauer hin und seine Wut entfaltete sich erneut. Vegeta stand im Garten und trainierte mal wieder etwas an der frischen Luft. Auch wenn er versuchte sich zu konzentrieren, konnte er einfach nicht anders, als ab und zu aufs Geschehen im Wohnzimmer zu blicken. Er musste grinsen, als er die Worte der Blauhaarigen vernahm und wie dieser Schwächling deswegen austickte. Streitereien war er ja schon gewöhnt, aber das übertraf wirklich alles. Ungeniert blieb er plötzlich stehen und sah zu, wie die Erdensfrau ihm den Laufpass gab. In seinem Inneren flackerte kurz eine Erinnerung hoch, die er jedoch gleich wieder abschüttelte. „Ist es wegen ihm? Hatte ich doch Recht und du stehst auf ihn?!“ „Werd' nicht albern, Yamchu. Das hat überhaupt nichts mit Vegeta zu tun.“, sagte sie und setzte murmelnd etwas hintendran, das Yamchu nicht verstand. „Wir reden ja noch nicht mal mehr miteinander.“ „Aber du kannst doch nicht einfach so zwölf Jahre wegwerfen!“ „Vielleicht gerade deswegen.“, sagte Bulma nur noch und wandte Yamchu den Rücken zu, „Ich möchte bitte, dass du in der nächsten Zeit nicht hier wieder aufschlägst. Ich brauch einfach diese Auszeit. Vielleicht können wir danach noch Freunde bleiben.“, und verließ das Wohnzimmer, um sich wieder in ihrem Zimmer zu verbarrikadieren. Bulma fühlte sich gut. Befreit von all dem. Im Gegensatz zu Yamchu. Dieser stand immer noch geschockt im Wohnzimmer und ballte seine Fäuste. Er hatte doch alles richtig gemacht! All die Jahre hatte er sie auf Händen getragen und sie passten einfach wunderbar zueinander. Bis dieser Affe aufgetaucht ist. Yamchu gab ein Grunzen von sich. Es war alles seine schuld! Wenn dieser Affen-Prinz nicht aufgetaucht wäre, dann wäre das nie so aus dem Ruder gelaufen. Yamchu wusste von Anfang an, dass er nur Unheil anrichten würde und seine Vermutung bestätigte sich gerade. Zu allem Überfluss hatte dieser auch noch alles eben mitangehört. Und nicht nur das. Er hatte seine Blicke bemerkt, die mit absoluter Sicherheit Bulma gehörten. Lief da vielleicht doch etwas zwischen ihnen? Außer Rand und Band fasste er einen Entschluss und eilte zielgenau auf die offene Terrassentür zu, in der er in den Garten gelangte. Er würde ihm jetzt mal seine Meinung geigen und wenn er sich mit ihm anlegte... es war ihm egal. Von ihm aus konnte er alles haben. Seine Rache an Son-Goku, ein Prinz, die Erde, alles! Aber nicht seine Bulma!! „DU!“, rief er und Vegeta wandte sich gelassen zu dem Mensch um, „Du widerwärtige Kakerlake!“, rief er scharf und schubste ihn nach hinten, als er nah genug an ihm dran war. Vegeta war auf diesen speziellen Angriff nicht gefasst gewesen und stolperte einige Schritt zurück. Er knurrte, als er zum Stehen kam und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Was willst du?!“ „Denkst du, ich merke das nicht? Denkst du ich bin blöd?“, stieß er hervor und Vegeta zog eine Augenbraue hoch. „Ich weiß nicht, von was du redest, Schwächling.“, erwiderte Vegeta und verschränkte seine Arme ineinander. Er hätte sich auch denken können, dass sein Handeln eben gerade nicht von Vorteil gewesen war. Jedoch konnte er nicht anders. Sie hatten sich jetzt schon Wochen nicht mehr gesehen und einen Monat nicht mehr miteinander geredet. Es war seltsam, aber er freute sich auf irgendeine, verkorkste Weise, ihre Stimme wieder zu hören. „Oh doch! Das weißt du ganz genau! Denkst du ich bemerke die Blicke nicht? Gib's doch zu!“, rief Yamchu und wollte ihn erneut stoßen. Doch Vegeta sah diesmal diesen Angriff und trat ein Schritt zur Seite. „Was willst du überhaupt von mir? Verschwinde, du störst mein Training.“ „Dein Training, ja? Aus was besteht dein Training denn so? Sich in fremden Betten umher zu wühlen?!“ Er zog nun die andere Augenbraue hoch. Darauf wollte er also hinaus. Nun, wie er von der Blauhaarigen gehört hatte, hatte sie ihn verleugnet. War ihm ganz Recht. Er wollte nicht in diese Sache hineingezogen werden. Schon schlimm genug, dass er seit dieser Nacht immer wieder von ihr träumte. Träumte davon, wie es hätte weitergehen können. Er schüttelte gedanklich seinen Kopf. „Du sagst ja gar nichts? Oder...warte, du wolltest, aber sie hat dich abblitzen lassen, hab ich Recht?!“, stieß der Mensch von sich und in Vegeta pochte eine Ader auf seiner Stirn hervor. Wenn der wüsste. Aber er würde ihr nicht in den Rücken fallen. Wenn sie von sich aus nichts gesagt hatte, dann würde er das selbe tun. „Zieh Leine.“, sagte er daraufhin nur und wandte sich um. „Oh nein, Äffchen! Ich bin noch nicht fertig!“, sagte Yamchu und stellte sich Vegeta in den Weg, „Lass deine Finger von ihr! Sie ist viel zu gut für dich! So einen Abschaum wie dich, braucht sie nicht!“, schrie er ihn fast an und Vegeta versuchte sich in Kontrolle zu üben. Was gar nicht so einfach war. Sein Atem wurde immer unkontrollierter. Er ballte seine Hände und war kurz davor zu explodieren. „Halt dich von ihr fern, ansonsten-“ „Was? Willst du mich verprügeln? Das ich nicht lache! Aber keine Angst, an so einer ist eh nichts dran.“ „W-was soll das heißen?“ Vegeta ging einen gefährlichen Schritt auf ihn zu, bevor er ganz dicht an ihm stand. „Im Bett war sie zumindest sehr steif... frage mich, wie du das aushalten konntest.“, grinste er und bereute zeitgleich dieses Geständnis, dass nicht mal einen Funken Wahrheit entsprach. Yamchus Gesicht wurde bleich und sein Körper zitterte. „Und jetzt lass mich in Ruhe.“, sagte Vegeta und ging an ihm vorbei, um in einen anderen Teil des Gartens weiter zu trainieren. Wie zuvor, als Bulma mit ihm Schluss gemacht hatte, stand er nun ebenfalls wie angewachsen im Garten und rekonstruierte das eben Gesagte von dem Saiyajin. Bulma hatte ihn betrogen. Ihn! Und das mit diesem Affen! Er konnte das nicht glauben, er konnte sich das nicht vorstellen. Das Bulma in der Lage wäre, ihn zu betrügen. Das würde sie nicht machen. Aber er hatte es zugegeben. Auch wenn er wohl nicht so angetan von ihr gewesen war, blendete er dies aus und seine Wut auf Bulma nahm zu. Wie konnte sie nur?! Er musste das klären. Ein für allemal! Er bewegte sich wieder ins Haus und eilte die Treppen hoch. Sein Ziel war ihr Zimmer. Yamchu würde sie zur Rede stellen, das war immerhin sein gutes Recht. Als er an der Tür war, klopfte er nicht einmal an und betrat ungeniert einfach ihr Zimmer. Er sah sie an ihrem Kleiderschrank. Offenbar war sie gerade dabei, sich umzuziehen. Nur in Unterwäsche stand sie da und richtete in diesem Moment ihre azurblauen Augen auf ihn. „YAMCHU!“, rief sie empört und öffnete eine Schranktür, um damit die Sicht von ihm wenigstens ein bisschen einzuschränken, „Wieso bist du noch hier? Hab ich mich nicht klar und deutlich ausgedrückt?“, sagte sie und suchte sich schnell ein gelbes Longshirt, dass sie sich ebenso rasend über den Kopf zog. „Hattest du Sex mit Vegeta?!“, stieß er gleich heraus. „W-was?! Spinnst du, nein!“ Er ging auf sie zu und knallte die Schranktür deftig zu. „Ich weiß es, Bulma. Ich weiß alles! Und was machst du, als ich dich gefragt habe? Du sagst ich wäre albern!“ „Yamchu, was soll das? Ich... ich hatte keinen Sex mit Vegeta. Was soll der Mist?!“, versuchte sie sich zu rechtfertigen. Was insofern ja auch stimmte. Sie hatte keinen Geschlechtsverkehr mit Vegeta gehabt. Es lief zwar darauf hinaus, aber es war nicht soweit geschehen. Zu ihrem Missfallen, wenn sie ganz ehrlich war. „Lüg mich nicht an! Er hat es zugegeben!“ „Was hat er?“ Bulma stand auf dem Schlauch. Was konnte Vegeta zugeben, was nie geschehen war? „Yamchu, bitte. Komm runter.“ „Wie soll ich runterkommen, wenn ich gerade von diesem Lackaffen erfahren muss, dass er dich im Bett hatte?! Und du das alles noch zuvor abgestritten hast, es immer noch tust! Sag mir, was Sache ist! Ich habe einen Recht darauf, es zu erfahren!“ „Ein Recht?“, fragte sie daraufhin genervt, „Wenn du nicht aufhörst mit diesem Quatsch, dann sind wir geschiedene Leute!“ „Sag mir jetzt die Wahrheit!“, schrie er sie an und packte sie am Arm. „Hör auf, du tust mir weh!“, sagte sie und entriss sich seinem Griff, „Okay...okay. Ich sag dir die Wahrheit. Aber nur, wenn du dann endlich abhaust.“, sagte sie und schritt vorsichtshalber ein paar Schritt zurück, „Ja, ich war mit ihm im Bett, aber nicht so wie du das denkst. Wir hatten keinen Sex. Definitiv nicht. Wir haben rumgemacht, okay. Das war eine einmalige Sache. Kein großes Thema.“ „Rumgemacht? Und wieso behauptet er, das der Sex mit dir so schlecht war?!“ „Wie-“, begann sie, doch formulierte ihre Frage nun anders, „Hat er das genau so gesagt? Wir waren im Bett ja, aber das heißt doch nicht im Umkehrschluss auch, dass wir miteinander geschlafen haben!“ Yamchu blieb still. Sie hatte Recht. So hatte er das nicht gesagt. Aber...das konnte er ihr doch nicht einfach so durchgehen lassen. „Hast du deswegen mit mir Schluss gemacht? Weil du dich in ihn verliebt hast?!“, spukte er seinen letzten Satz heraus. „Nein! Es...es ist einfach so passiert. Ein Ausrutscher. Aber das hat nichts mit der Trennung zu tun. Ich wollte dir eigentlich schon das letzte Mal sagen, dass es vorbei ist. Aber durch deinen Ausraster, hast du mir ja das letzte Wort genommen.“ „Immer bin ich der Schuldige! Wieso,...wieso Bulma?“ „Yamchu, ich...ich kann das nicht mehr. Das hat auch überhaupt nichts mit Vegeta zu tun. Das zwischen uns passt einfach nicht mehr. Wie sind...viel zu verschieden.“ „Zu verschieden? Und das merkst du erst nach so vielen Jahren?!“, sagte er und ging wieder auf sie zu, um sie erneut an ihren Armen zu packen. „Yamchu, lass los!“, sagte sie energisch, doch er zog sie mit einem Mal an sich heran und presste seine Lippen auf ihre. Bulma schloss gequält ihre Augen und versuchte sich jedoch von ihm loszureißen. Sie spürte seine Zunge, an ihrer Unterlippe und wollte am liebsten los würgen. Ein Bild tauchte in ihrem Kopf auf und sie sah Vegeta, wie er sie küsste. Leidenschaftlich, zart und sanft. Das hier war alles andere als zärtlich. Es war erzwungen. Sie wollte das hier nicht, verdammt. Sie wollte zu Vegeta. Ihn einfach wieder um sich haben. Und wenn sie sich nur anfeindeten. Es war ihr egal. Tränen fielen und plötzlich ließ Yamchu von ihr los. Lange Zeit standen beide einfach nur da. Bis Bulma ihren Mund öffnete und ein Kommentar preisgab, dass sie lieber für sich behalten hätte. „Vegetas Küsse waren viel besser als deine...“ Kapitel 17: Geschundener Körper ------------------------------- Vegeta hatte sich in einem abgeschiedenen Teil des Gartens zurückgezogen. Doch ans weiter trainieren war nicht mehr zu denken. Er saß unter einem der vielen Obstbäumen, die Mrs. Briefs hier züchtete und hing seinen Gedanken nach. Er hätte sich nicht so sehr von dem Schwächling provozieren lassen sollen. Niemals hätte er derartiges zugeben sollen. Er wollte doch mit all dem abschließen und doch konnte er das jetzt nicht mehr. In diesem Gespräch kam einfach sein Egoismus wieder zum Vorschein. Er wollte es dem Erdling zeigen, wer hier die besseren Karten hatte. Und dann hatte er es einfach gesagt. Einfach so. Ohne darüber nachzudenken was genau er sagte. Er bereute seine Worte. Wie konnte er sie als 'steif' betiteln? Er legte seine Hände auf den Kopf. Auch wenn es nur gegenüber diesen Möchtegern Kämpfer war. Es tat ihm leid, ihr gegenüber. Er sah zum Haus auf und betrachtete einen Balkon. Es gehörte zu ihrem Zimmer. Er saß öfters hier und schaute zu diesem hoch. Auch wenn er sonst keinen Kontakt zu ihr suchte, fand er sich immer wieder in Gedanken an sie. Am Anfang hatte er versucht, all das zu vergessen. Aber die Anziehung, die er bei ihr spürte – verschwand einfach nicht. Sie waren wie Magnete. Ein Wunder, dass er es so lange aushalten konnte, nicht in ihre Nähe zu sein. Die Träume die er hatte waren ein kleines Trostpflaster dazu. Auch wenn es jedes Mal nach dem Aufwachen, über sich und seine Schwäche für die Erdensfrau aufregte, waren diese Träume nun ein Teil von ihm. Ob er diese nun ein Lebenlang mit sich herum tragen würde, wusste er nicht. Er wusste eigentlich nichts mehr. Und wie so oft fragte er sich, was passiert wäre, wenn er nicht abgehauen wäre. Wenn er doch mit ihr geschlafen hätte. Würden sie sich dann auch aus dem Weg gehen? Immer noch sah er zu ihrem Zimmer hoch und biss sich auf seine Unterlippe. Was sollte er tun? In diesem Moment nahm er eine aufgeregte Aura wahr und er petzte die Augen ein wenig zusammen. Sie kam aus dem Zimmer der Blauhaarigen. Als er genauer hinsah, sah er die Frau mit dem Rücken zu sich gedreht stehen und davor erkannte er den Schwächling. „Was will der denn noch bei ihr?“, murmelte Vegeta und stand langsam auf um besser hinein sehen zu können. Als er eine schnelle Bewegung wahrnahm und sah, wie der Erdling die Frau packte, wurde er nervös. Er schluckte und mit einem inneren Impuls heraus, schritt er wieder aufs Hausinnere zu. Irgendwas war hier faul. Als er im Haus war, waren seine Schritte groß und schnell. Die Treppe war hinter ihm und er schlich sich nun an ihr Zimmer. Zu seinem überraschen stand die Tür sperren weit offen und er konnte gerade in diesem Moment die Stimme der Erfinderin hören. „Vegetas Küsse waren viel besser als deine...“, sagte sie und Vegeta erstarrte neben der Tür. Er war wie festgewachsen und lehnte sich an die Wand. „WAS?!“, schrie der Schwächling und Vegeta wandte seinen Kopf zur Tür, um hinein spähen zu können. Just in diesem Moment sah der Saiyajin, wie der Mensch die Hand erhob und diese eiskalt und mit voller Wucht auf ihre linke Wange peitschen ließ. Vegeta konnte nicht glauben was er sah. Wie geschockt schaute er, wie die Frau zu Boden fiel und sich ihre Wange hob. Tränen die heraus traten und er erneut ins Wanken geriet. Sein Herz pochte laut unter seinem Brustkorb, fast als würde es gleich heraus springen. Sein Blick hob sich und starrte auf den Hinterkopf des Erdling, der ihn noch nicht bemerkt hatte. Die Blauhaarige sah an ihrem Exfreund vorbei und sah direkt in die schwarzen Opale von Vegeta. In seinem Kopf legte sich ein entschiedener Schalter um und im nu war er bei dem Schwächling, packte ihn im Genick und drehte ihn zu sich herum. „Du wagst es, eine wehrlose Frau zu schlagen?!“, knurrte er gefährlich und ohne Umschweife boxte er mit seiner linken Faust dem Mensch in dessen Magengrube. Yamchu krampfte sich zusammen und er warf ihn, da er ihn immer noch im Nacken festhielt, in Richtung Zimmertür. So stand er nun aufrecht zwischen den beiden Parteien. „Mach das du Land gewinnst,...“, sagte er mit einer drohenden Stimme, „Oder ich helf' dir nach!“, knurrte er wieder und hob schon seine rechte Hand, in der sich ein Energieball entwickelte. Yamchu bewegte sich kein Millimeter. Selbst geschockt, von seinem Handeln, wurde er erst aus seiner Trance geweckt, als die kleine Kugel an ihm vorbei schoss. Eine kleine Kugel, die jedoch einen enormen Schaden im gegenüber liegenden Zimmer verursachte. Vegeta hatte absichtlich daneben gezielt. Auch wenn er das Leben dieses Schwächling nur zu gerne beendet hätte. Doch als dieser auf sah und nun wieder in der Realität angekommen war, stand er abrupt auf und verschwand keine Sekunde später... Vegetas Atem beruhigte sich zeitgleich und er wandte sich der Frau zu, die immer noch am Boden saß und mit ihren Tränen kämpfte. Er schritt auf sie zu und ging vor ihr in die Hocke. „Onna?“, sagte er leise und streckte seine Hand nach ihr aus. Doch sie zuckte zurück, als er ihre unverletzte Wange berührte. Er konnte sich nicht erklären, wieso sie nun so reagierte. Hatte sie Angst vor ihm? Ausgerechnet vor ihm? Wobei sie sich deletzt erst so nah gewesen waren, so intim? Oder lag es nur an der jetzigen Situation? Egal wie es war, er wollte ihre Entscheidung akzeptieren. „Er ist weg.“, sagte er daraufhin und wollte sich gerade wieder aufrichten, als die junge Frau ihn stürmisch umarmte, so dass er nun mit ihr zusammen auf den Boden fiel. Er ließ es geschehen, wie so oft und richtete sich nur ein bisschen wieder auf. Er hörte ihr Weinen und offenbar fielen ein paar Tränen in seinen Nacken. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie vorsichtig von sich weg. Der Saiyajin wollte sie ansehen. Einfach nur ansehen und schauen, ob ihr ansonsten nichts fehlte. Doch sie verbarg ihr Gesicht schnell in ihren Händen und murmelte leise etwas davon, dass es ihr leid täte. Er schüttelte innerlich den Kopf. Was bewegte sie dazu, sich gerade bei ihm zu entschuldigen. Wenn er nicht so blöd gewesen wäre und dem Erdling nicht von ihrem Techtelmechtel erzählt hätte, dann wäre es nie soweit gekommen. Dann hätte sie nicht darunter leiden müssen. Aber wer ahnte denn bitte schon, das dieser Mensch nicht einmal vor einer Frau halt machte?! Immer noch weinend saß sie vor ihm. Er konnte es nicht ertragen, sie so zu sehen. Sie war doch sonst immer die Jenige gewesen, die einen starken Willen hatte. Jetzt war sie nur noch ein Häufchen Elend, das zu zerbrechen drohte. „Sieh mich an.“, sprach er leise, doch sie schüttelte den Kopf, „Onna,... ich meines es ernst. Ich will es mir ansehen.“ „Nein.“ Er seufzte gequält auf und nahm schlussendlich seine Hände, um diese auf ihre zu legen. Er zog ihre Hände von ihrem Gesicht und sie zuckte erneut zusammen. „Nicht... ich schwöre dir, Vegeta. Nicht berühren, es tut höllisch weh.“, sagte sie leise und immer noch verweint. „Schon gut. Ich mach nichts.“, sagte er und sah sich die Verletzung genauer an. Ihre komplette linke Wange war angeschwollen. Rote Haut signalisierte die entstandene Reibung. An einigen Stellen war es schon blau und lila angelaufen. Anscheinend waren ein paar Blutäderchen geplatzt. „Es sieht schlimmer aus, als es ist. Hast du was im Haus dagegen?“, fragte er sachte und sie nickte. „Im Medizinschrank, über dem Telefon.“, kam es nur gedrückt von ihr, „Eine rot-weiße Verpackung gegen Schwellungen.“ „Okay.“, sagte er und stand nun wieder auf, bevor er wortlos das Zimmer verließ. Vegeta war relativ schnell unten angekommen und öffnete das kleine, weiße Schränkchen. Er besah sich die einzelnen Verpackungen durch, bevor er die rot-weiße Schachtel entdeckte und diese herausnahm. Er wandte diese ein paar Mal in seiner Hand, bevor er den Schrank wieder zuschloss und erneut nach oben stiefelte. Versunken in seinen Gedanken, brauchte er ein wenig länger zurück, als hin. Wie konnte er auch nur die Hand gegen eine Frau erheben?! Natürlich gab es auch Kämpferinnen und Kriegerin. Auch in seiner Rasse, aber sie war keins von beidem. Sie war schwach und zerbrechlich. Vegeta schwor sich, wenn er noch einmal die Dreistigkeit hatte hier aufzutauchen, dann würde er ihm alle Finger brechen. Er betrat das Zimmer wieder und sah direkt, dass sie sich aufs Bett gesetzt hatte. Immer noch ihre Wange hielt und ein paar Tränen auf ihr freies Knie fielen. Er ging leise zu ihr, nahm sich im Vorbeigehen den Bürostuhl und zog ihn zu der Blauhaarigen. Er setzte sich darauf und öffnete die Verpackung. Eine kleine Tube kam zum Vorschein und er warf abfällig die Schachtel auf ihren Nachttisch. Schnell war der Verschluss entschraubt und er sah zu ihr. „Mach die Hand weg.“, sagte er ruhig, aber gezielt ernst. Doch anstatt dass sie es tat, was er verlangte, nahm sie ihm die Tube mit der anderen Hand aus seiner und ignorierte ihn. Er ließ es geschehen, fragte sich aber, was das nun sollte. Er sah, wie sie die weiße Masse auf ihren rechten Zeigefinger herausdrückte und versuchte die passende Stelle zu finden, die von Yamchu so zugerichtet wurde. Vegeta versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. Sie traf absolut nicht die Stelle, auf der die Salbe eigentlich landen sollte. Erneut sprach er sie an. „Wenn du so weiter machst, hast du alles eingecremt, aber nur nicht die Stelle, die es nötig hat.“ Sie ließ ihre Hand sinken, sah ihn aber weiterhin nicht an. „Geh bitte.“ Doch auch er missachtete ihr Gesagtes und nahm ihr die Tube wieder aus der Hand. Er tat das selbe wie sie und legte die Salbe schlussendlich auf den Nachttisch ab. Seine linke Hand legte er an ihre rechte Wange und mit der anderen legte er seinen Zeigefinger vorsichtig auf die Verletzung. Sie zuckte zusammen, tat aber nichts dagegen. In der Zeit, in der er die weiße Masse auf ihre lila und blaue Verfärbung verteilte sah er sie aus dem Augenwinkel immer wieder an. Es war ihm schleierhaft, dass sie sich so distanzierte. Es tat fast weh. Es war kein körperlicher Schmerz, aber seelisch auf jeden Fall. Es tat weh und zeitgleich war es befreiend wieder in ihre Nähe zu sein. Auch wenn es wegen so etwas Dämlichen sein musste. Ihm schoss der Satz wieder durch seinen Kopf. Sie fand seine Küsse besser, als die von dem Erdling. Das war fast schon komisch, wenn es nicht so ernst wäre. Kaum darüber nachgedacht, sprach er es schon aus, was ihn beschäftigte. „Hast du das ernst gemeint?“ „W-was?“, fragte sie leicht nervös und nestelte am Ende des Longshirts herum. „Vergiss es wieder.“, kam es schnell von ihm und beendete sein Tun. Er verschraubte die Tube wieder und packte diese auch wieder in die Schachtel ein. Unschlüssig was er nun sagen oder tun soll, stand er schlussendlich auf, um das Zimmer wieder zu verlassen. Doch... „Ich vermiss es.“, hauchte sie leise und Vegeta wandte sich irritiert an die Blauhaarige, „Ich...ich weiß, das ich Mist gebaut habe. Aber ich schwöre dir, Vegeta. Ich wollte dich in keine Falle oder ähnliches locken. Ich...ich wollte das nicht ausnutzen. Ich....ich weiß selbst nicht, was mich dazu getrieben hat, ich weiß nur...“, sie machte eine Pause und Vegeta ging vorsichtig auf sie zu, „Ich weiß nur, das ich mich so wohl bei dir gefühlt habe.“, sagte sie und begann erneut zu weinen. Er stand nichts ahnend vor ihr und hörte sich ihre Rede an. Auch wenn er äußerlich ruhig war, sah es in ihm ganz anders aus. Sein Herz klopfte schnell gegen seine Brust, sein Blut begann zu köcheln und seine Gedanken rasten. „Ich war völlig durch den Wind, als Yamchu mir mein Notizbuch zerrissen hat.“, sagte sie und deutet auf ihren Schreibtisch. Vegeta sah kurz zu diesem und erkannte die zerstörten Blätter. „Es war das Einzige was ich von dir hatte. Etwas was nur du mir anvertraut hast.“, flüsterte sie, doch er verstand es, „Und... er hat es in seiner blinden Wut einfach nur zerrissen. Ich hab in dieser Nacht einfach nicht nachgedacht. Als du mir diese Aufmerksamkeit geschenkt hast, da war... da war einfach alles wieder gut.“ Er ging erneut vor ihr in die Hocke, davor schob er den Bürostuhl beiseite und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Gá dako el beritô.“, sagte er leise und sah wie sie zu ihm aufsah, „Das bedeutet...“, begann er und schien jedoch mit sich zu ringen. Er schloss seine Augen, führte sich vor Augen, was er eben noch sagen wollte. Aber er konnte nicht. Egal, wie viel sie ihm gerade anvertraute. Er konnte einfach nicht über seine Gefühle sprechen. Nicht wenn es Gefühle waren, die er so noch nie gespürt hatte. Stattdessen ließ er seine Hände an ihren Hals hinauf wandern und er bewegte sein Gesicht zu ihrem. Er merkte, wie sie die Luft anhielt und wie diese Luft aus ihrer Nase wieder herauskam, als er sie küsste. Bulmas Herz raste und ihr Gesicht nahm eine rötliche Farbe an. Sie versuchte ihre Nervosität herunter zu schrauben, in dem sie ihre Hände an den Kragen seines Trainingsshirts legte. Ihre Augen schlossen sich und sie fühlte erneut diese Schmetterlinge in ihrem Bauch. Ihre Haut an ihrem Hals kribbelte, als Vegetas Hände diese Stelle streichelte und sie seufzte in den Kuss hinein. Der Druck auf ihren Lippen wurde beständiger und fester, so dass sie nach geraumer Zeit einfach keine Kraft mehr hatte ihm entgegen zu trotzen. Also ließ sie sich quer auf ihr Bett fallen und zog den Saiyajin mit sich. Bulma fühlte in diesem Moment seine rechte Hand, wie diese von ihrem Hals abließ und an ihrem Körper entlang fuhr, bis er am Ende des Longshirts ankam. Auf ihrer gesamten Haut bildete sich eine Gänsehaut, als er seine Hand unter dem Shirt strich und über ihre Beine fuhr. Über ihre Hüfte wanderte und schlussendlich auf ihrem Bauch für einen kurzen Augenblick innehielt. Bevor seine Hand dann weiter hinauf glitt zu ihren Brüsten. Er löste den Kuss und Bulma musste fast lachen, als sie die Augen öffnete und Vegetas Mimik beobachtete. Er knurrte leise, bevor sie das reißen ihres Büstenhalters hörte. Sagte aber nichts dagegen. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt ihre Erregtheit nicht sofort heraus zu lassen. Wenn sie auf ihren Körper hören würde, wäre sie allein schon bei seinem Kuss gekommen. Wie auch immer das gehen sollte. Sie fühlte sich so gut bei ihm. Mit jeder Bewegung die er tat, fühlte sie sich sicher und geborgen. Die Blauhaarige erkannte, wie ernst ihm diese Sache war. Er hatte etwas auf saiyanisch gesagt, doch die Übersetzung blieb aus. Egal was er ihr damit sagen wollte, seine Taten waren doch gerade eindeutig, oder? Bulma war so in ihren Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, wie Vegeta nun auch ihr Oberteil auszog. Sie sah nur noch, wie er es in irgendeine Ecke hinter sich warf und spürte keine Sekunden später seine Zunge an ihren Brustwarzen. Sie stöhnte leise und krallte ihre Hände in seine schwarze, aufrechte Haarpracht. Sie konnte nun keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er umkreiste ihre Brust weiterhin mit seiner Zunge, bis sie es nicht mehr aushielt und ihn zu sich hoch zog. Beide Münder geöffnet, trafen sich ihre Lippen, bevor ein inniger Zungenkuss entstand. Er richtete sich langsam auf, so dass er sich über sie knien konnte und ließ wieder von ihren Lippen ab. Er zog sich sein Shirt über den Kopf und tauchte mit seinen Händen wieder tiefer an ihr herab. Sie brauchte nicht lange zu warten, als er seinen Zeigefinger unter ihrem Höschen verschwinden ließ und er ihre Klitoris zu streicheln begann. Das erste Mal, als er dies tat, wusste sie nicht so recht, wie sie damit umgehen sollte. Sie hatte sich einfach nur in ihre Bettwäsche gekrallt und gehofft, dass es niemals aufhörte. Ihr Körper begann zu zittern, als sie seinen Finger nun in ihr spürte und sie bäumte sich zeitgleich auf. Ihr Stöhnen war lauter als zuvor. Nur in einem halbwachen Moment, zog er nun auch ihr letztes Kleidungsstück aus und winkelte ihre Beine nach oben hin ab. Sie fühlte nun noch einen Finger in sich und sie hörte sich selbst kurz, aber lustvoll aufschreien. Es war... berauschend. Egal, was er tat. Er wusste wie er sie am besten zum Höhepunkt treiben konnte. In diesem Moment fragte sie sich, so banal es auch in dieser Situation war, ob er schon Erfahrungen hatte oder nicht. Ihr Hirn strafte sie für diesen Gedanken. Er musste mit Sicherheit schon sexuelle Erfahrungen haben, ansonsten wäre das hier gar nicht zu erklären. Sie hörte abrupt ein unzufriedenes Knurren und sah zu ihm auf. „Du bist nicht bei der Sache, Onna.“, knurrte er wieder, doch auch ein wenig außer Atem. Erst jetzt bemerkte sie, dass er seine Hände neben ihren Kopf abgelegt hatte und sie anstarrte. Wieso musste sie sich auch gerade jetzt diese Frage stellen. Vegeta machte seine Sache mehr als gut und sie? Sie war wieder völlig in ihre Gedanken versunken. „Tut mir Leid.“, hauchte sie, legte ihre Hände in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter. Er kommentierte es nur mit einem Grummeln, dennoch erwiderte er ihren Kuss in vollen Zügen. Sie verschob ihre Gedanken auf später und genoss diesen Moment einfach nur noch. Sie hatte einfach dieses unbändige Verlangen nach ihm, das es beinahe schon weh tat. Seine ganze Präsenz machte sie schier wahnsinnig. Ihr Atem ging zur neige, worauf sie den Kuss löste. Tief schnaufte sie, als er schon wieder seinen Kopf an ihrem Körper entlang fuhr. Sie erwartete schon, dass er wieder ihren Brüsten diese Aufmerksamkeit schenkte, doch als sie nach ein paar Sekunden immer noch nichts derartiges fühlte, sah sie aus ihren benebelten Augen zu ihm. Im selben Augenblick, drückte Vegeta ihr die Beine ein Stückchen weiter auseinander und sie petzte reflexartig diese wieder zusammen. Er sah daraufhin auf und in seinem Blick stand seine Frage schon geschrieben... „Nicht...“, hauchte sie fast schon ängstlich, was Vegeta wieder dazu veranlasste von ihrem Intimbereich fernzubleiben. Er stieg wieder zu ihr auf und küsste sie auf ihre Lippen. Nur ihre Lippen. So zärtlich, dass sie Angst hatte, sie würde gleich zerspringen vor lauter Glück. „Hab keine Angst,...“, kam es leise von ihm, als er den sanften Kuss löste und in ihre azurblauen Augen sah, „...es wird dir gefallen.“, sagte er zum Schluss mit einem undefinierbaren Grinsen und hauchte ihr noch schnell einen letzten Kuss auf ihre Lippen, bevor er wieder abtauchte. Sie wollte ihn aufhalten. Vielleicht hätte sie ihm erzählen sollen, dass sie von seiner Idee, nicht so sehr angetan war. Es wäre vermutlich ein komplett falscher Moment gewesen, ausgerechnet jetzt Yamchu zu erwähnen, aber... Was sollte sie schon sagen? Das sie bei diesem Part der Verwöhnung, es einfach nur schrecklich fand? In ihrer Beziehung mit Yamchu hatte sie das auch mal ausprobieren wollen und es ging komplett nach hinten los. Es fühlte sich nicht einmal annähernd gut an. Es war damals für sie einfach der Planke Horror gewesen. „Ahhh...“, keuchte sie erschrocken auf und ihre Gedanken fanden je ein Ende. Sie krallte ihre Finger perplex in Vegetas Haaren, als sie eine Welle der Erregung erreichte. Wann hatte er bitte schön, ihre Beine wieder auseinander gedrückt? Verdammte Gedanken! Und doch stöhnte sie erneut auf, als sie seine Zunge in ihr fühlte. Wie sie flink und doch behutsam ihren empfindlichen Punkt streichelte und sie dadurch nur noch lauter wurde. Nur wenige Sekunden später fand sie sich in ihrer Ekstase wieder und ihr Körper bebte vor lauter Lust, die er in ihr entfachte. Sie presste ihren Mund zusammen. Es war schwierig nicht jetzt schon die Kontrolle zu verlieren. Sie wollte das ganze doch auskosten, doch Vegeta machte es ihr einfach nicht möglich. Seine Hände lagen unterhalb ihren Knien und es erschauderte sie, als er ab und zu mit diesen hoch und runter fuhr. Ihr Herz klopfte so schnell gegen ihren Brustkorb. Ihr Atem wurde schwerer und heißer, als er seine Schnelligkeit erhöhte und sie ab und zu seinen Atem auf ihren Intimbereich spürte. Sie war hin und weg. Es fühlte sich so gut an. Wer hätte auch nur geahnt, dass in so wenige Monaten, so viel passieren könnte? Bulma mit Sicherheit nicht. „Ahh...ha...“, keuchte sie, als er hart über ihre Klitoris leckte und dabei einen Finger in ihr versenkte. Sie zog regelrecht an seinen Haaren und hinterließ mit absoluter Wahrscheinlichkeit ein paar Kratzer auf seiner Kopfhaut. Aber das war ihr egal. Scheiße, was machte dieser Saiyajin nur mit ihr? „...haa... Ve-Vegeta.“, stöhnte sie seinen Namen und in diesem Augenblick spürte sie eine Welle durch ihren Körper rauschen. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und ihr Unterleib begann zu zucken. Es vergingen ein paar Minuten, in denen sich Vegeta von ihr zurückzog und sie ungeniert beobachtete. Er hatte sich mit seinem rechten Ellenbogen neben ihr in der Matratze abgestützt und zeichnete undefinierbare Figuren auf ihre linke, nackte Schulter. „Was hab ich gesagt...“, raunte er grinsend. Bulma stattdessen musste erst einmal wieder zu Atem kommen. Danach wandte sie ihren Kopf zu seinem herum. Sie erwiderte nichts darauf. Ihre Reaktionen waren immerhin sichtbar erkennbar. „Können wir jetzt zum eigentlichen Part kommen?“, hörte sie ihn fragen und ihre nächste Gegenfrage, konnte sie sich einfach nicht verkneifen. „Du gehst nicht?“ „Sollte ich?“ Sie lächelte ihn nur an, bevor sie sich ein wenig zu ihm umdrehte. „Nein.“, hauchte sie und küsste ihn leidenschaftlich. Sie bemerkte, dass dieser Kuss anders schmeckte als zuvor. Es schreckte sie nicht ab, im Gegenteil. Es spornte sie mehr an. Verdammt. Sie wollte ihn so sehr, wie sie noch nie einen Mann haben wollte. Er umfasste ihre Hüfte und zog ihren Körper an seinen heran. Ihre Brüste drückte sich an seine Muskeln und sie hörte ihn genießerisch stöhnen. Seine Hände bewegten sich nun zu ihrem Po, den er wieder, wie beim letzten Mal – sanft drückte. Sie stöhnte ebenfalls in den Kuss hinein. Bulma genoss diese Aufmerksamkeit von ihm. Er bewerkstelligte wirklich alles, um sie zufrieden zu stellen. Sie hätte niemals gedacht, dass es so mit ihm sein würde. Zu oft hatte sie sich in der letzten Zeit vorgestellt, wie es hätte sein können. Und nun? Plötzlich fiel ihr auf, dass er seine Hände von ihr genommen hatte. Sie sah bedrückt auf. Hatte er es sich doch anders überlegt? Doch ihre Angst war unbegründet, als sie sah, dass er gerade versuchte seine Hose, samt seinen Boxershorts auszuziehen. Sie musste lächeln und setzte sich ein wenig auf. Sie wollte es wiederholen, was sie damals schon angefangen hatte. Überrascht sah er auf, als gerade seine Trainingshose und seine Shorts zu Boden fielen und sie ihre Hand an seine Hüfte legte. Doch anders als gedacht, schob er reflexartig ihre Hand beiseite. „W-was...?“ „Nicht heute.“, knurrte er, „Sonst ist das alles schneller vorbei, als du denkst.“, sagte er nur bevor er sie an ihren Handgelenken packte und wieder zurück aufs Bett drückte. Bulma konnte nicht klar denken. Was meinte er wohl damit? Sie wollte ihn doch auch nur ein bisschen verwöhnen. Wieso blockte er das nun ab? Doch als sie genauer über seine Worte nachdachte, musste sie schwer schlucken. Hieß das etwa,... das er genauso erregt war wie sie? Vielleicht sogar schon soweit war, dass er eine weitere Berührungen ihrerseits nicht standhalten konnte? Diesen Gedanken ließ sie lächeln. Auf einmal wusste sie, dass sie mit ihren Empfindungen nicht alleine war. Er hielt immer noch ihre Handgelenke fest, als er sich über sie beugte und ihren Hals malträtierte, in dem er immer wieder seine Lippen darauf setzte und an ihrer Haut sog. Sie stöhnte leise, als er mit seiner Zunge über ihre Halsschlagader fuhr und versuchte sich zeitgleich aus seinem Griff zu befreien. Doch Vegeta ließ dies nicht zu und küsste sich erneut ihren Körper hinab. Bulma keuchte auf, als sie sein Glied an ihrem weiblichen Lustzentrum bemerkte. Ihr Herz schlug nun noch eine Welle schneller und ihre Nerven lagen blank. Was wartete er so lange? Wollte er sie damit quälen, dass er die Fäden in der Hand hielt? „Ve-Vegeta...“, keuchte sie abermals und wimmerte schon fast, als er sie endlich erlöste und in sie eindrang. „Ahhh,...Vegeta...“, kam es nur stockend von ihr, als er sich einen Moment nahm, bevor er anfing sich in ihr zu bewegen. Nun hörte sie auch sein Stöhnen und es erregte sie noch mehr. Er ließ seine Stirn auf ihre Schulter fallen und keuchte gegen diese. Immer noch hatte er ihre Hände fest im Griff. „Vegeta,...“, keuchte sie wieder und er sah zu ihr. Sie musste mit Sicherheit ein merkwürdiges Bild von sich abgeben, doch das schien ihm nichts auszumachen. Stattdessen ließ er ihre Hände nun los und sie legte diese sofort auf seinen Rücken. Presste ihn mehr an sich und er stöhnte lustvoll auf. „...ahhh...ni-nimm mich.“, keuchte sie aus ihrer Ekstase heraus und er folgte ihrem indirekten Befehl. Er nahm sie schneller. Genauso wie sie es wollte. Sie spürte sein Atem an ihrem Hals. Die Stöße wurden immer härter, intensiver. Sie fühlte seinen Herzschlag genau über ihrem. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Sie stöhnte laut auf, als seine Bewegungen langsam unkontrollierter wurden und er am Ende nur noch langsam in sie stieß, jedoch immer noch mit der gewissen Härte dahinter. Vegeta wandte sich ihrem Ohr zu, in dessen er leise etwas zu flüsterte... „Du...du bist so feucht.“ Ihre Reaktion war darauf, dass sie schnell ihre Hände auf seinen Po legte und drückte sein Unterleib gegen ihres. Dazu stellte sie ihre Beine ein wenig auf, so dass er noch weiter in sie eindringen konnte, was ihn laut aufstöhnen ließ. Bulma merkte ihren zweiten Orgasmus auf sich zu rollen und ihr Unterleib begann erneut zu zucken und sich zu winden. Sie würde es nicht mehr lange aushalten. So versuchte sie ihr Stöhnen ein wenig zu kontrollieren, doch als Vegetas rechte Hand zu ihrem empfindlichen Punkt wanderte und darüber strich, war es um sie geschehen. Sie stöhnte auf, als sie das prickelnde Gefühl regelrecht überflutete und er keine Sekunde länger brauchte, als er sich in ihr ergoss. Schweiß rann an seiner Stirn hinab und er war immer noch außer Atem, als er sich bequem neben ihr fallen ließ. Er fühlte sich wie nach einem Kampf um Leben und Tod. Und beinahe wäre er daran gestorben, wenn sie ihre Hände nicht bei sich gelassen hätte. Diese Erkenntnis ließ ihn mehr schocken, als alles andere. Er hätte es nicht ertragen können, wenn er nicht in ihr gekommen wäre. Nach dieser Verschnaufpause, drehte sich die Blauhaarige zu ihm um und legte ihre Hand auf seine Brust. Auch sie fühlte sich verschwitzt an und er musste leicht grinsen. „Woran denkst du?“, flüsterte sie leise gegen seinen Hals. „An nichts.“, erwiderte er nur. Er war nicht bereit seine Gedanken mit ihr zu teilen. Jedenfalls nicht jetzt. „Können wir... uns richtig ins Bett legen? Mir wird kalt.“, sagte sie und er ließ nur ein mürrisches Grummeln zu. Nach einer Weile hatte er sich dann doch dazu durchringen lassen, sich mit ihr unter die Bettwäsche zu legen. Auch wenn ihm jeder Muskel weh tat und er es eigentlich vermeiden wollte, sich heute nochmal zu bewegen. Eine Zeitlang war es ruhig im Zimmer. Nur noch das immer wieder feste Schnaufen der Beiden war zu hören. Bis... „Wieso hast du... wieso bist du das letzte Mal so schnell abgehauen?“, fragte sie gedrückt und er überlegte, ob er ihr die Wahrheit sagen konnte, gar wollte. Es war ein erneutes Geheimnis, dass er mit sich herumtrug. Er wusste nicht, ob er ihr das nun auch anvertrauen wollte. Doch er rang sich dazu durch und seufzte tief. Er war es ihr auf eine merkwürdige Art und Weise ja schuldig. „Es war nichts persönliches. Wenn du dir deswegen Gedanken machst.“, begann er, „Ich... es liegt an meiner Erziehung.“, sagte er und wartete, ob sie etwas von sich gab. Doch sie blieb still. „Es gehört zu unserer Lebenseinstellung. Wir...“, sprach er erneut, doch legte er seine Worte im Mund um, „Meine Rasse war in dieser Hinsicht vielleicht ein bisschen Eigen, aber für uns zählte nur ein ewiges Miteinander.“ „Das heißt?“ „Das heißt, dass wir nur eine Gefährtin an unserer Seite dulden. Selbst nach dem Tod des Kriegers, wird seine Gefährtin keinen anderen Partner an ihrer Seite mehr haben.“ Er sah zu ihr und bemerkte ihren Blick, die seine Worte nicht richtig verstand. Er hätte es ihr genauer Erklären können, doch wollte er es in diesem Moment nicht. Das alles war eh schon viel komplizierter, als es hätte sein sollen. „Ich verstehe es immer noch nicht. Was hat das denn-“ „Vergiss es wieder.“, sagte er nur abweisend und hing selbst seinen Gedanken nach. Es lag nicht an ihr. Das sollte ihr doch reichen. Natürlich war er von ihr angetan gewesen, aber seine Einstellung verbot es ihm, sich an einer Frau zu vergreifen, die eigentlich schon vergeben war. Er sah, wie sie die Nase rümpfte und er musste wieder einmal grinsen. Sie war so schnell auf die Palme zu kriegen. Das war manchmal amüsant und manchmal richtig nervig. „Ist auch egal.“, sah er ihr lächeln. Er wollte gerade die Augen schließen, als er das Rascheln der Bettwäsche hörte und sah erneut auf. Die Blauhaarige hatte sich ihrem Nachttisch zugewandt und öffnete eine Schublade. Neugierig wie er war, sah er über ihre Schulter und sein Blick erhaschte eine Verpackung, die ihm merkwürdig bekannt vorkam. „Was machst du da?“ „Ach...nichts...nichts relevantes.“, sagte sie nur und öffnete die Packung. Daraus nahm sie einen Streifen, voller kleinen Tabletten und ihm schoss ein Bild durch den Kopf. Das waren die selben Tabletten, die dieser Erdling deletzt in der Küche in die Mikrowelle geschoben hatte. „Was ist das?“, fragte er aus einem Impuls heraus und sie drehte sich zu ihm um. „Das?“ Er nickte nur, während sie eine dieser Tabletten herausdrückte. „Ehm... ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Ich meine...“, sagte sie stockend, „...es ist ein Präparat, das verhindern soll, das ich...“, sie nahm einen langen Atemzug, bevor sie weitersprach, „...das ich Schwanger werde.“ „Und das kannst du mit den kleinen Dingern verhindern?“ „Eh...ja? Ich meine, die sind nicht hundert Prozent sicher. Man muss auf viele Faktoren achten, damit sie auch richtig wirkt. Beispielweise, muss ich sie immer zu geregelten Zeiten nehmen und das einmal pro Tag. Ehm... ich darf keine Antibiotika dazu nehmen, weil die Wirkungen sich ansonsten gegenseitig aufhebt und noch viele andere Dinge, auf die ich achten muss. Aber mach dir keinen Kopf deswegen. Ich nehme die Pille schon seit ich 17 bin.“, lächelte sie ihn an und es beruhigte ihn ein wenig, „Außerdem bin ich eh nicht scharf darauf Mutter zu werden.“, hörte er sie murmeln und er sah von ihr ab. Er hörte noch, wie sie eine Wasserflasche öffnete und anscheinend diese Pille zu sich nahm. Es war ihm gerade Recht, dass sie nicht mit einem Kinderwunsch kam. Und ehrlich gesagt,... wüsste er nicht, was er machen sollte, wenn es wirklich der Fall gewesen wäre. Mit diesem Wissen wandte er ihr den Rücken zu und versuchte erneut seine Augen zu schließen. Doch noch einmal schien sie seine Aufmerksamkeit haben zu wollen. Er bemerkte, wie sie ihren Körper an seinen Rücken lehnte und ihre Hände sich durch seine Arme schoben. Er wollte etwas sagen, doch beließ es dabei. Er war einfach zu müde, für eine weitere Auseinandersetzung mit ihr. Er wollte nur noch schlafen... Kapitel 18: Die Bürde meines Lebens ----------------------------------- So zogen die Tage dahin, in denen Bulma und Vegeta ab und zu immer mal wieder ein und das selbe Bett teilten. Von Yamchu hatten sie in dieser Zeit nichts mehr gesehen, geschweige denn gehört. Was Bulma auch nur zu Gute kam. Sie wollte ihn partout nicht sehen. Nicht nach der Aktion, die er sich geleistet hatte. Und selbst wenn er hier gewesen wäre, hätte Vegeta ihn zum Teufel gejagt. Natürlich mit einer extra Portion Knochenbrüchen dazu. Mittlerweile war ein gutes Jahr vergangen. Bulma hatte erst kürzlich ihren Geburtstag hinter sich gebracht. Nur ihre Eltern waren anwesend gewesen. Sie war zwar schon immer eine Person gewesen, die alle Feierlichkeiten überdimensional auslebte, aber zu Zeit hatte sie keine große Lust dazu aufbringen können, ihre Freunde zum Kaffee und Kuchen einzuladen. Sie würden mit größter Wahrscheinlichkeit nach Yamchu fragen und dann käme heraus, dass sie sich von ihm getrennt hatte. Und mal ganz ehrlich. Sie konnte schlecht Son-Goku und den anderen, von ihrer Beziehung zu dem Saiyajin-Prinzen erzählen. Gerade weil der erst Genannte ihr beim letzten Gespräch nur zu sehr verdeutlicht hatte, was er von Vegeta hielt. Und dann gab es noch die andere Sache, in der sie sich nicht sicher war. Nämlich das, mit Vegeta. Ja sie schliefen miteinander. Immer mal wieder. Meistens nach seinem Training, aber konnte man das dann eine Beziehung nennen? Bulmas Gefühlswelt war auf den Kopf gestellt worden, in dem Moment, als sie sich auf ihn eingelassen hatte. Seit ihr Herz nach ihm verlangte, konnte sie nicht mehr genug davon bekommen. Er war wie eine Sucht für die junge Erfinderin. Und sie wusste, das er ebenso nicht von ihr los kam. Das er sie auch brauchte, in einer gewissen Art und Weise. Wie tief es jedoch ging, war ihr noch nicht klar. Immerhin wusste sie, was seine Worte in dieser Nacht bedeuteten. Er hatte es ihr zwar nicht gesagt. Aber er hatte es ihr mal nach einer der vielen Nächten, die sie zusammen verbracht hatten, aufgeschrieben. Gá dako el beritô – Ich fühle genauso. Ab und zu sprach er über seine Heimat. Vertraute ihr Dinge an, die er noch nie jemanden erzählt hatte. Aber wenn sie etwas über seine Familie wissen wollte, blockte er jedes mal ab. Bulma machte sich immer viel zu viele Sorgen deswegen. Vermutlich war er einfach noch nicht bereit, über solche Themen zu sprechen. Es schmerzte ihn wohl zu sehr, darüber zu reden. Was natürlich verständlich war. Sie würde mit Sicherheit genauso reagieren, wenn ihre Eltern bei einer Explosion ihres Heimatplaneten sterben würden. Ihre Eltern nahmen die gesamte Sache anders auf. Viel lockerer und einfacher, dass Bulma selbst nicht mehr durchblickte. Zu erst wollte sie es für sich behalten, doch nach dem Vegeta sie im Badezimmer überrascht hatte und ihre Mutter hineingeplatzt war, war für sie das Thema natürlich sonnenklar. Sie freute sich regelrecht über diesen Verlauf der Geschichte. Ihr Vater nahm es auch einfach so hin, ohne es je hinterfragt zu haben, was mit Yamchu denn wäre. Wie erwähnt, sie nahmen es locker auf. Bulma, die gerade gemütlich im Wohnzimmer saß und eine Zeitschrift durchblätterte, sah immer wieder auf die Wanduhr. Es war kurz vor 21.00 Uhr. Normalerweise müsste jeden Moment Vegeta aus dem Gravitationsraum kommen und sein Abendessen vertilgen. Sie lächelte bei diesem Gedanken. Mittlerweile hatte sich eine Routine eingeschlichen. Eine, die es ihr möglich machte, den Abend ruhig ausklinken zu lassen. Doch heute würden sie nur wieder reden. Bulma wusste, dass er wahrscheinlich etwas anderes wollte, aber sie musste ihn diesmal wohl leider vertrösten. Sie kicherte kurz, als eine raue Stimme hinter ihr erklang. „Was gibt es denn da zu lachen?“ Sie schreckte hoch und schlug dabei die Zeitschrift zu. „Nichts....eh...du bist fertig?“ Sie sah ihn grinsen, bevor er um die Couch ging und sich zu ihr setzte. „Du unersättliches Biest.“, sagte er nur, bevor er seine Hände an ihre Bluse legte und die Knöpfe öffnete. Bulma schaltete ein wenig zu langsam, so dass er schon fast alle geöffnet hatte, als sie ihn in seinem Handeln stoppte. „Warte.“, keuchte sie, als er nun auch noch ihren Hals mit Küssen bedeckte. - Sie schob ihn auf Abstand, „Es...geht heute nicht.“ „Und wieso nicht?“, knurrte er und sah sie mehr als genervt an. „Ich mache ab heute meine Pillenpause.“ „Und das heißt?“ „Vegeta, tu nicht so blöd, das hab ich dir die Male zuvor auch schon erklärt!“ „Hab's wohl vergessen.“, zuckte er mit seinen Schulter und ließ Bulma laut aufseufzen. Das war eine Sache, die er wohl nie verstehen würde. Schon beim ersten Mal, als sie ihm das erklären wollte, hatte er das abtun wollen, als wäre das alles nicht so tragisch. Zu allem Überfluss hatte er sie an diesem Abend auch noch verführt, so dass sie gleich am nächsten Morgen zu ihrer Frauenärztin stiefeln musste, um sich die 'Pille danach' zu holen. Apropos Frauenarzt. Sie hatte sich für nächste Woche einen Termin geben lassen. Ihr Vorrat an die Verhütungspille ging so langsam zur Neige. Eine kurze Untersuchung und dann würde sie wieder mit einer vollen Packung, die für ein ganzes halbes Jahr reichen würde, nach Hause kommen. So lang musste der Saiyajin-Prinz eben noch ausharren. Heute würde er sie nicht um den Finger wickeln. „Ich dachte, wir... könnten noch ein bisschen reden?“, fragte sie und sah ihn von unten herab, leicht lächelnd an. „Reden?! Haben wir das nicht schon zu genüge getan?“, erwiderte er nur ungehalten und ließ sich nun tiefer in die Couch fallen, „Meinetwegen. Was soll ich auch schon an einem Sonntag, nach Ruhezeiten großartig machen.“ „Sei nicht beleidigt. Immerhin bist du genauso wenig scharf darauf, dass ich Schwanger werde!“ „Ja, ja.“ „'Ja, ja' heißt; leck mich am Arsch!“, rutschte es ihr heraus und sie wusste auf Anhieb, dass er es auf die Goldwaage legen würde. „Jetzt sofort?“, grinste er. Manchmal war seine Argumentation ja schon sehr amüsant. Aber jetzt, in diesem Moment, war es einfach unangebracht. „Nein! Die nächsten sieben Tage nicht, verstanden?!“ „Weißt du, was ich nicht verstehe?“, sagte er und gab ihr eine kurze Gedenkpause, „Wieso wir uns nicht einfach so amüsieren?! Wir müssen ja nicht zum eigentlichen Part kommen. Das würde mir reichen-“ „Eben nicht! Es würde dir nicht reichen. Oder erinnerst du dich nicht, wie es vorletzten Monat fast ausgegangen wäre? Wenn wir erst einmal damit anfangen, können wir nicht mehr aufhören! Das weißt du so gut, wie ich.“ Er knurrte leise, bevor er aufstand und im Begriff war, das Wohnzimmer zu verlassen, als er noch etwas zu ihr sagte. „Na wenigstens, bin ich damit nicht alleine.“ Bulma seufzte. Na immerhin hat es diesmal in keinen Streit geendet. Es war fast lächerlich, dass sie sich mit ihm stritt, wegen Sex. Es war eigentlich ein Grund zum Heulen. Und wieder fragte sie sich, was das mit Vegeta war. Eine reine Bettgeschichte? Rein körperlich? Er fand sie attraktiv. Das hatte er mal angedeutet. Nicht wirklich ausgesprochen, aber zugegeben. Und auch Bulma fand ihn mehr als ansehnlich, jedoch mit dem Beigeschmack, dass sie ihn wirklich mochte. Mehr sogar. Sie gestand sich schon gewisse Gefühle zu, die sie für den Saiyajin hegte. Sie seufzte ins leere Zimmer hinein. Es war alles so kompliziert. „Kommst du dann endlich?“, rief er von der Treppe zu ihr und sie legte die Zeitschrift auf den Couchtisch ab. „Bin schon unterwegs!“, rief sie zurück und beeilte sich in ihr Zimmer zu kommen. Vier Tage vergingen, als Bulma sich im Badezimmer fertig für ihren Termin machte. Ihre Monatsblutungen hatten komischerweise etwas früher aufgehört als sonst. Nun ja. Sie machte sich keine großen Gedanken darum. Es würde schon nichts sein. Sie stand vor dem Spiegel und wusch sich nur kurz ab. Für eine Dusche würde es nun nicht mehr reichen. Dafür hatte Vegeta eindeutig gesorgt. Er hatte zuvor das Bad blockiert. Erst nach gefühlten Stunden, in der sie an die Tür klopfte, kam der feine Prinz aus diesem heraus und meckerte sie dann auch noch an. Wieso sie denn so eine Panik schob?! Er war unausstehlich, wenn er seine Bedürfnisse nicht bekam. Na ja, noch drei Tage konnte er bestimmt noch abwarten. Dass das bei Männern auch immer so schlimm sein musste. Saiyajin hin oder her. In dieser Hinsicht waren sich die beiden Rassen so ähnlich. Die Tür wurde plötzlich geöffnet und der schwarzhaarige Saiyajin-Prinz steckte sein Kopf in den Raum. „Bist du immer noch nicht fertig?“ „Willst du mich los haben?“, entgegnete sie genervt und zog sich ihre Jeans über ihre Pans. Er antwortete nichts darauf, doch Bulma bemerkte den Blick von ihm. Es erschauderte sie jedes Mal aufs neue, wenn er sie so ansah. Normalerweise würde sie darauf einsteigen, aber sie hatte diesen Termin und dieser war wichtig. „Guck nicht so blöd.“, giftete sie und schloss den Knopf ihrer Jeans, „Wenn dann überhaupt erst wieder am Sonntag.“ Sie hörte ihn laut seufzen und verkniff sich ihr Lachen. „Wer ist jetzt unersättlich?“, sagte sie und sah ihn grinsend an. Er überging ihr Kommentar gefließendlich. „Wann bist du wieder da?“ „Wieso? Es gibt keinen Sex, Vegeta.“ „Darauf wollte ich auch nicht hinaus, Onna. Ich wollte nur wissen, wann ich dann mit dem Mittagessen rechnen kann.“ „Oh.“ Das war ihr jetzt peinlich. Okay, den Moment schnell überspielen und sein Thema aufschnappen! „Um halb zehn muss ich da sein,... mehr als eine Stunde wird es nicht dauern, schätze ich. Es sind nur Routineuntersuchungen.“ „Gut.“, sagte er nur noch, bevor er die Tür wieder von außen schloss. Sie lauschte noch ein wenig, bis sie sich sicher war, dass er außer Reichweite war. Sie seufzte und kämmte sich ihre Haare, die in diesem Jahr ein ganzes Stück länger geworden waren. Sie sollte vielleicht heute noch zum Frisör. Natürlich erst nach dem Termin. Zehn Minuten nach neun Uhr parkte sie gerade vor dem Ärzteblock. Sie schloss ihr Auto ab und betrat das mehrstöckige Haus. Schnell in den Fahrstuhl, tippte sie auf das gewünschte Stockwerk und musste nur einen Augenblick warten, als sich die Türen des Fahrstuhls wieder öffneten. Als sie die Praxis betrat, fiel ihr gleich auf, dass es recht voll wirkte. Hoffentlich würde das ganze nicht zu lange dauern. Sie trat an den Empfang. „Guten Morgen, Briefs. Ich habe einen Termin um halb zehn.“, sagte sie freundlich und legte ihre Krankenkarte auf den Tresen. Die Angestellte lächelte sie ebenso freundlich an, wünschte ihr einen guten Morgen und zog die Krankenkarte durch den Kartenleser. „Ah ja, Sie brauchen eine neue Pillen Verschreibung, richtig?“ „Genau. Und die halbjährliche Untersuchung.“ „Gut. Dann bitte ich Sie noch um einen Moment Geduld. Dr. Ruth ruft Sie gleich auf.“, sagte sie und gab Bulma ihre Krankenkarte wieder zurück. Wie gesagt, setzte sich Bulma in das Wartezimmer. Sie hatte gerade ihre Karte zurück in ihre Geldbörse gelegt, als auch schon der Aufruf mit ihrem Namen kam. Es war doch immer gut, Privatversichert zu sein. Doch sie täuschte sich. Sie musste noch eine Urinprobe abgeben. Das hätte sie fast vergessen! Zum Glück war sie zuvor nicht noch einmal auf der Toilette gewesen. Die Angestellte vom Empfang gab ihr einen Becher, mit ihrem Namen darauf, in die Hand. Bulma lächelte und nahm den Becher entgegen. Sie verschwand daraufhin in die Besuchertoilette. Nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt hatte, stellte sie den Becher in eine kleine Klappe, die direkt ins Labor führte. Sie wusch ihre Hände am Waschbecken, bevor sie die Sanitäranlage wieder verließ. „Oh, Miss Briefs. Sie können schon ins Behandlungszimmer Nummer drei. Dr. Ruth erwartet sie.“, sagte die Dame vom Empfang und Bulma wandte sich wieder um, um das besagte Behandlungszimmer zu betreten. Als sie das Büro der Ärztin betrat wurde sie lächelnd mit einem Händeschütteln gegrüßt, mit der Aufforderung sich zu setzen. „Schön Sie mal wieder zu sehen. Ist alles in Ordnung bei Ihnen?“, fragte Dr. Ruth höflich und öffnete eine Akte. „Ja, es ist alles okay. Jedenfalls habe ich nichts bemerkt.“ „Schön, schön. Gut. Dann möchte ich Sie bitten, dass sie kurz die Schuhe ausziehen, damit wir ihre Größe messen und das Gewicht wiegen können.“ Sie tat, was ihr die Ärztin sagte und schlüpfte aus ihren Pumps. Während Dr. Ruth ihre Größe misste, fragte sie, ob es neue Pläne gab. Bulma wusste sofort auf was sie hinaus wollte, doch sie blockte dies schnell mit einem Kopfschütteln ab. „Nein, nein. Immer noch das selbe. Ich habe...“, kurz wusste sie nicht, ob sie es ihr erzählen sollte, doch entschied sich dann dafür, „....einen neuen Freund. Da wollen wir es langsam angehen. Wenn Sie verstehen.“ „Oh, das ist schön. Aber sie wissen schon, das die Uhr so langsam tickt.“ „Das ist mir klar. Aber meine Lebensplanung geht sie ja schließlich nichts an, richtig?“, sagte sie immer noch freundlich, obwohl die Nachricht deutlich war. „Nun gut. Lassen wir das. Sie können sich wieder setzen. Ich bin gleich wieder da. Ich hole nur schnell den Schnelltest der Urin Abgabe.“ Sie nickte nur und als die Tür zufiel seufzte sie gestresst ihren Atem aus. Jedes Mal war es das gleiche. Wann checkte es diese Frau endlich, dass sich auch nie etwas ändern würde. Kurz dachte sie an Vegeta. Er war einfach der perfekte Partner für sie. Auch wenn sie noch nicht genau definieren konnte, ob er überhaupt ihr Partner war. Dennoch. Er wollte genauso wie sie keine Kinder. Es passte einfach. Aber das würde sie der Ärztin nicht unter die Nase reiben. Es vergingen einige Minuten, bevor Dr. Ruth ihr Büro wieder betrat. Ihr Gesicht war ein wenig zu fröhlich, wie Bulma feststellen musste. War das jetzt gut, oder schlecht? Sie würde es wohl bald erfahren. Sie setzte sich auf ihren Bürostuhl, bevor sie sich die Unterlagen zurechtrückte. „Nun, Miss Briefs. Ich schätze,... ich kann ihnen keine neue Pillen Verschreibung mitgeben.“, sagte sie und Bulmas Mundwinkel zuckten. „W-was? Wieso denn? Stimmt etwas mit meinem Werten nicht?“ „Oh, nein. Die sind wie immer sehr gut. Aber... sagen Sie. Haben sie wirklich nichts bemerkt?“ „Was soll ich denn bemerkt haben? Es war alles wie immer.“ Bulma verstand die Welt nicht mehr. Was war denn anders? Okay, sie hatte einen Neuen. Sie hatte öfters Sex, als zuvor. Aber das war doch normal, oder? Was war hier los? „Ich weiß, dass Sie von dieser Nachricht nicht sehr angetan sind, aber ich muss es Ihnen dennoch sagen.“ „Jetzt reden sie nicht um den heißen Brei herum, was stimmt nicht mit mir?!“, wurde sie nun lauter. „Sie sind in der 6. Woche Schwanger.“ Ihre Ohren fühlten sich taub an. Ihr Herzschlag verdreifachte sich. Sie wollte etwas sagen, aber konnte nicht. Das...das war nicht möglich! „Ich weiß, Sie wollten nie Kinder, aber offenbar ist es jetzt nun mal passiert. Es ist ja auch nicht tragisch. Kinder sind etwas wundervolles und-“ „Das kann nicht sein!“, rief Bulma dazwischen und Dr. Ruth sah sie verstört an, „Sie müssen sich irren!“ „Miss Briefs. Die Werte sind eindeutig.“ „Aber...das...das kann nicht sein! Ich hab doch... ich hab mich an alle Vorschriften gehalten. Ich nehme doch die Pille! Und... und ich halte meine Pausen ein. Ich... ich habe jeden Monat meine Blutungen. Ich kann nicht Schwanger sein!“ „Wann hatten Sie denn die letzte Monatsblutung?“ „Das ist es ja. Sie hat gestern aufgehört!“ „Und wie lang dauerten diese an?“, fragte sie und notierte ihr Gesagtes auf einem Notizzettel. „Eh... ungefähr drei Tage. Ein wenig kurz, ja. Das hab ich mir auch gedacht. Aber das ist doch...normal, oder?“ „Nun. Offenbar nicht. In der Regel dauern die Menstruationsblutungen fünf bis sechs Tage an. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber die treten häufig nur bei Jugendlichen ein.“ „Und...die Pille? Ich hab jede genommen! Wie kann ich da Schwanger werden?“ „Sind Sie sich sicher, dass sie nicht irgendwann einmal eine vergessen haben und danach noch Geschlechtsverkehr hatten?“ „Ja, verdammt. Ich bin mir sicher! Gerade ich achte doch auf so etwas!“, sagte Bulma stur und wühlte dann in ihrer Handtasche, „Warten sie. Ich hab die Packung dabei. Ich kann es ihnen zeigen!“, sagte sie und nahm dann die Packung aus ihrer Tasche, „Es ist nur noch eine drin. Für Sonntag, ab da ist meine Pause eigentlich vorbei.“ „Darf ich mal?“, fragte Dr. Ruth und Bulma nickte. Sie gab ihr die Packung und die Ärztin besah sich diese genauer an. „Also...ich kann es mir nicht erklären. Ich bin mir sicher, dass ich auf alle Faktoren geachtet habe.“ „Haben Sie auch keine andere Medikamente zu sich genommen? Antibiotika, oder ähnliches?“ „Hundert Prozent.“ „Dann ist die ganze Sache natürlich nicht einfach zu verstehen. Nun gut. Es gibt Fälle, da wirkt auch keine Pille. Waren Sie mal krank? Wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann es auch sein, dass die Pille nicht in die Bahnen läuft, wo sie eigentlich wirken soll.“ „Nein, ich war nicht krank. Das ergibt alles keinen Sinn.“, sagte sie verzweifelt und schlug ihre Hände über den Kopf. „Jetzt machen Sie sich keinen Kopf. Wir finden schon eine Lösung für das alles. Hören Sie. Ich würde mir gerne noch ein Bild davon machen. Eine kurze Vaginaluntersuchung, wenn das für Sie in Ordnung geht.“ Bulma nickte nur schwach, ihre Gedanken waren gerade ganz woanders... Als sie nach Hause kam, fühlte sie sich, als wäre ein ganzer Schlepper über sie drüber gerollt. Nachdem sie das Ärztehaus verlassen hatte, hatte sie fast zwanzig Minuten in ihrem Auto gesessen und geweint. Sie war völlig am Ende ihrer Nerven. Auch wenn Dr. Ruth ihr Mut zusprach und ihr einige Prospekte mitgab, konnte sie damit nichts anfangen. Am Anfang war es nur kompliziert. Jetzt war es ein reines Desaster. Und das schlimmste stand ihr noch zuvor. Wie sollte sie das Vegeta beichten?! Er wollte, genauso wie sie, keine Kinder. Sie gab ihm ihr Wort, das nichts passieren würde und jetzt?! 6. Woche. Die Zeugung musste noch nicht lange her sein. Sie überlegte die ganze Zeit, was vor ungefähr acht-neun Wochen war. Dr. Ruth sagte ihr, das die Zeugung zwei bis drei Wochen vor der errechneten Woche passiert sein müsste. Aber egal wie lange sie in ihrem Hirn grübelte. Es fiel ihr nichts derartiges ein, das auf eine mögliche Schwangerschaft zurückführen ließ. Als sie in ihrem Zimmer ankam musste sie schwer schlucken. Sie erkannte sofort Vegeta auf ihrem Bett liegen. Er schrieb etwas in ein Buch hinein. Mit Sicherheit hatte er sie schon bemerkt und sie versuchte ganz normal zu wirken. Auch wenn ihre Augen etwas anderes aussagten. „Hat doch länger gedauert, tut mir Leid.“, sagte sie und legte ihre Handtasche, mit den vielen Schwangerschaftsprospekten, in den Schrank. - Am besten weit weg von Vegeta. Sie hatte noch gute drei Tage Zeit, um ihn auf Abstand zu halten. Auch wenn ihr klar war, dass das alles andere als leicht sein würde, aber Vegeta würde merken, wenn sie keine Pille zu sich nahm. Er achtete viel zu genau darauf. Ob es ihn nun wirklich interessierte, oder aus anderen Gründen, so genau darauf sah. Sie wusste es nicht. Die übrige Pille, die eigentlich für den Sonntag gedacht war, hatte ihre Ärztin einbehalten. Sie wollte diese überprüfen lassen. Was auch immer das heißen mochte. „Ich hab schon gegessen. Deine Mutter war so freundlich und hat dir was in der Mikrowelle gestellt.“, sagte er, ohne zu ihr aufzusehen. „O...okay.“, sagte sie etwas zu zögerlich, so dass er nun doch endlich einmal aufsah. „Was ist denn mit dir passiert? Du siehst ja richtig beschissen aus.“ Wie charmant, dachte sie. Aber so war er nun mal. Direkt und ohne das ganze zu Verschönern. Sie überging seine Frage und setzte sich zu ihm. „Was machst du da?“ In diesem Moment schlug er das Buch zu, so dass sie nicht einmal genau darauf schauen konnte. „Nichts. Geht's dir gut?“, fragte er wieder. „Ja, doch. Mir geht es gut.“ „Verarsch' mich nicht. Was ist los? Hat es was mit diesem Arzttermin zu tun?“ Bulmas Gefühle überrannten sie förmlich. Die fürsorglichen Worte des Saiyajins, ließen in ihr Tränen aufsteigen. Sie wusste, dass sie seinen Fragen nicht ausweichen konnte. Er war immerhin genauso stur wie sie selbst. Es würde nichts bringen, das alles zu verleugnen und dann schlussendlich am Sonntag die Bombe platzen zu lassen. Sie sollte es ihm jetzt sagen. „Onna. Was ist-“ „Ich...wir haben ein Problem.“, sagte sie schnell und sah, wie Vegeta irritiert zu ihr sah. „Wie meinst du das; 'Wir haben ein Problem'?“ „Ich... ich kann es mir nicht erklären, aber... scheiße...“, sagte sie fluchend, „Ich bin Schwanger, Vegeta.“ Es war komplette Stille, bis er abrupt aufstand und sich ihr gegenüber stellte. „WAS BIST DU?!“, rief er entsetzt, das Buch fest unter seinen Achseln an sich gedrückt. „Ich weiß, ich kann es mir auch nicht erklären.“, sagte sie und ließ ein paar Tränen fließen. „Du hast gesagt, du nimmst diese Dinger und es würde nichts passieren!“ „Das dachte ich ja auch! Aber die Tests waren eindeutig.“, sagte sie und stand nun selbst von ihrem Bett auf, „Ich bin genauso geschockt wie du! Glaub ja nicht, das ich es darauf angelegt habe. Du hast doch gesehen, wie ich die Pille eingenommen habe!“ „Wie lange weißt du das schon?!“, sagte er in einem ihr gefährlichen Ton. „Was soll das denn jetzt heißen?! Seit anderthalb Stunden vielleicht?!“ „Onna, be trak el extenso!“ „Sprich Klartext, wenn du mich schon erwähnst!“, sagte sie wütend ihm entgegen und er kam ihr gefährlich nahe. „Lass es wegmachen!“ „W-was?!“ Sie verstand die Welt zum zweiten Mal an diesem Tage nicht. Was hatte er gesagt? Das konnte doch nicht sein ernst sein? In diesem Moment packte er ihre Arme und riss sie herum. „Wenn du keine Kinder willst, dann lass es wegmachen. So einfach ist das.“ „Vegeta! Weißt du eigentlich was du da sagst? Ich kann doch nicht-“ „Doch du kannst und du wirst!“, sagte er energisch und Bulma spürte wie sein Griff fester an ihren Armen wurde. Sie petzte die Augen zusammen. Es tat weh. Immer mehr und ihr wurde auf einmal schwindlig. „Lass mich los, du tust mir weh, Vegeta.“, keuchte sie schmerzerfüllt. Doch er ließ nicht los. Er schleuderte ihr weitere saiyanische Wörter an den Kopf, die sie nicht verstand. Sie fühlte nur noch den Schmerz, der durch ihre Arme rollte. „Vegeta...“, hauchte sie und wollte ihre Hände an seiner Brust abstützen, als er sie ruckartig nach hinten schubste und sie das Gleichgewicht verlor. Es schepperte gewaltig und Bulma spürte nun nicht mehr den Schmerz in ihren Armen, sondern jetzt an ihrem Kopf. Sie fühlte sich alles andere als Wohl, als sie auf dem Boden ankam und sofort ihre linke Hand auf ihren Hinterkopf legte. Als sie diese wieder vorzog zu ihrem Gesicht, erkannte sie eine rote Flüssigkeit. Ihr Blut. Sie sah zu dem Saiyajin hoch, der wie angewurzelt vor der Balkontür stand. Seine Hände zuckten nervös und seine Gesichtsmimik war wie versteinert. Sie wusste auf Anhieb, dass er das nicht wollte und doch konnte sie kein Wort herausbringen, um ihn zu beruhigen. Was passierte hier nur gerade? „...Ve-Vegeta.“, hauchte sie und er schien aus seiner Starre zu erwachen. Doch anstatt dass er zu ihr kam, trat er immer wieder mehrere Schritte zurück, bis er die Balkontür mit einem Handgriff öffnete und der Saiyajin-Prinz das Weite suchte. Sie rappelte sich auf und ging mit zügigen Schritten auf ihren Balkon. Sie rief seinen Namen. Laut und verzweifelt, doch er ignorierte sie. Bis sie am Ende nur noch einen hellen Energiestreifen am Himmel sah, der nach und nach verblasste... Kapitel 19: Skurrile Ergebnisse ------------------------------- Bulma kauerte auf ihrem Bett und weinte bitterlich. Sie verstand diese ganze Aktion nicht von ihm. Ihre Wunde ließ sie nicht verarzten, der Schock darüber war einfach noch zu sehr in ihr. Der Schock über den Kontrollverlust von Vegeta und ebenso darüber, wie er reagierte. Er konnte das doch nicht wirklich ernst meinen. Sicher. Sie wollte nie Kinder haben. Sie fühlte sich als Mutter einfach nicht bereit dazu. Sie musste diese Firma irgendwann einmal übernehmen. Das waren schon genug Anforderungen, die sie erbringen musste. Aber... konnte sie wirklich ein Kind, dass sie schon im Bauch hatte einfach 'wegmachen lassen'? Sie schämte sich für den Gedanken, überhaupt darüber nachzudenken. Irgendwann stieg sie vom Bett auf und ging hinüber zum Schrank. Sie öffnete diesen und nahm ihre Handtasche heraus. Ein gezielter Griff hinein und sie holte die Prospekte heraus, die ihr die Ärztin in die Hände gegeben hatte. Mit diesen setzte sie sich wieder auf ihr Bett und blätterte sinnlos darin herum. Bis sie an einen Abschnitt ankam, der: 'Abtreibung' lautete. Sie las sich den Abschnitt genau durch. Bis zum 3. Monat konnte sie eine Abtreibung vornehmen. Natürlich nur, wenn sie vorher eine Beratungsstelle aufgesucht hatte. Die Erklärungen wie eine solche Abtreibung von statten ging, ließ sie zittern. Wörter wie Ausschabung und absaugen, führten dazu, dass sie sich ihre Hände auf ihren Bauch legte. Auch wenn sie niemals Mutter werden wollte, das konnte sie wiederum auch nicht. Aber wie sollte sie das Vegeta begreiflich machen? Sie legte das Prospekt beiseite und nahm stattdessen ein anderes aus ihrer Tasche. Beim Hinausziehen der anderen Broschüre, viel ein kleines Bild aus dieser. Bulma beugte sich auf den Boden, um es aufzuheben und besah es sich genauer an. Es war das erste Bild, dass sie von ihrem Kind hatte. Obwohl sie kein wirkliches erkennbares Baby darauf sehen konnte. Für sie sah es einfach nur aus wie eine... Kartoffel. Sie seufzte leise und sah erneut aus ihrem Balkonfenster. Dachte an ihn. Wo er wohl gerade war? Was er machte? Sie wünschte, dass er bei ihr wäre... Als es auf den Abend zuging bewegte sich Bulma das erste Mal aus ihrem Zimmer. Vegeta war noch nicht einmal aufgetaucht in dieser Zeit. Ihre Mutter fragte sie fröhlich, wann sie mit dem Essen beginnen konnte, doch sie winkte nur ab. Verblüfft über diese Antwort harkte sie genauer nach. „Was ist los mit dir, Schätzchen? Ist alles in Ordnung?“ „Aber ja doch, Mama. Alles prima.“, sagte sie, doch war nicht überzeugend genug. „Komm mal her. Ich sehe doch, das etwas mit dir nicht stimmt.“, sagte die Blonde und nahm sie zur Seite. „Wirklich, es ist alles okay. Ich... ich hatte nur einen Streit mit Vegeta. Alles wie immer.“, sagte sie standhaft und hoffte, dass ihre Mutter sie in Ruhe lassen würde. „Ach deswegen hat es so gepoltert da oben.“, sagte sie und nahm ihre Tochter überrascht in den Arm. Sie ließ es über sich ergehen, mit der Hoffnung, dass sie nicht genauer nachfragen würde, doch als Mrs. Briefs die nicht verarztete Wunde an ihrem Hinterkopf sah, erschrak sie. „Was ist denn das? Du meine Güte, Bulma! Was hast du denn da gemacht?!“, stieß sie hervor und wollte schon einen Verbandskasten holen, als die Blauhaarige sie zurückhielt. „Es ist schon okay, Mama. Es ist ja schon getrocknet.“ „Wobei ist das passiert, Kind?“, sagte diese mit einer ungewöhnlichen ernsten Stimme. „Beim... bei diesem Streit. Es ist nichts wildes.“ „War das Vegeta?!“ „Nein! Ich... ich bin gestolpert. Es ist nicht seine schuld.“, log sie ihre Mutter an. Natürlich wusste sie es besser. Vegeta hatte sie immerhin geschubst, so dass sie hingefallen war. Ausgerechnet auf die Kante ihres Schreibtisches. Aber ihre Mutter sollte sich nicht zu viele Sorgen machen. Eine Notlüge. „Okay. Pass auf, ich mache dir dein Lieblingsessen, okay? Dann wird alles wieder gut. Wo ist Vegeta denn? Ist er schon wieder trainieren?“ „Ich weiß es nicht...“, hauchte sie so, dass es ihre Mutter nicht verstand. Nachdem Bulma gegessen hatte saß sie überfordert mit dieser gesamten Situation im Wohnzimmer. Ihre Mutter ging ab und zu an ihr vorbei und sprach mit ihr, aber sie hörte nicht wirklich zu. Die ganze Zeit musste sie an Vegeta denken. Sie spielte mit dem Gedanken, es ihrer Mutter zu erzählen, dass sie Schwanger sei. Aber verwarf die Idee gleich wieder. Es würde sie freuen. So sehr, dass sie ihre Ansichten gar nicht erst zulassen würde. Eine Abtreibung kam für sie einfach nicht in Frage. Für sie war es ja auch so. Aber sie musste das ganze erst einmal schlucken. Das Vegeta absolut nicht von der Idee begeistert war, das er bald Vater werden würde, hatte sie ja gesehen. Dennoch. Sie musste unbedingt mit jemanden reden. Irgendjemand. Aber nur nicht mit ihrer Mutter. Ihr Vater war auch ausgeschlossen. Das war einfach eine Frauensache, da konnte er schlecht mitreden. Aber wie viele Freundinnen hatte sie denn? Sie war schon immer eine Einzelgängerin gewesen. Die einzige, die sie in Betracht zog war... „Chichi...“, seufzte sie leise, als ihre Mutter gerade in einer Abstellkammer verschwand. Wäre das eine gute Idee? Sie wusste nichts von der Trennung zu Yamchu, wenn er es ihnen nicht schon längst erzählt hatte. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Sie würde es ansonsten nur in sich hinein fressen und das war auch keine besonders gute Aussicht. Bulma sah auf die Uhr. Es war jetzt kurz vor halb zwölf nachts. Vegeta würde nicht mehr kommen und wenn, dann erst wenn sie schon tief und fest schliefe. Ob er zu ihr ins Zimmer kommen würde? Nein. Er würde sich in sein Gästezimmer verziehen. Der Konfrontation aus dem Weg gehen, wie immer. Sie stand auf und rief ihrer Mutter zu, dass sie ins Bett ginge. „Ist gut, Schatz. Morgen ist bestimmt wieder alles in Ordnung. Schlaf gut!“, rief sie zurück und Bulma konnte nur zaghaft lächeln. Morgen würde es nur noch schlimmer werden... Am nächsten Morgen war sie schon früh wach gewesen. Stundenlang hatte sie sich im Spiegel betrachtet, aber es kam ihr so unwirklich vor. Man erkannte einfach noch nichts. Auch die Übelkeit blieb aus. Sie hatte keine Spannungen, keine drückende Blase. Es war einfach nichts. - Wie immer. Kein Wunder, dass sie nichts bemerkt hatte. Offenbar nahm ihr Körper das einfach hin, ohne darauf aufmerksam zu machen. Dr. Ruth hatte erwähnt, dass das alles noch kommen könnte. Aber die Blauhaarige zweifelte daran. Als sie aus ihrem Zimmer trat sah sie hoffnungsvoll auf den Gang. Vegeta war nicht aufgetaucht. Weder in ihrem Zimmer, noch in seinem. Sie hatte extra nach geschaut, aber seine Bettwäsche war unberührt. Er war also die gesamte Nacht weg gewesen. Vermutlich machte er sich Vorwürfe. Das hoffte sie zumindest. Es wäre leichter zu ertragen, wenn er wegen seinem Ausraster, den Abstand suchte und trotzdem tat es weh. Das Haus wirkte einfach nicht mehr sicher, ohne ihn. Bevor sie aufgestanden war, hatte sie sich doch dafür entschieden, bei Chichi vorbei zu schauen. Es war eine Chance, ihre Sorgen los zu werden. So stieg sie keine Stunde später ins Shuttle. Ohne eine Anmeldung stand sie nach weiteren 30 Minuten vor dem kleinen Haus der Sons. Chichi sah sie überrascht an, als sie die Tür geöffnet hatte, bat sie jedoch freundlich hinein. Die beiden Frauen setzen sich an den Küchentisch und die schwarzhaarige Frau fragte sie nach einem Kaffee. Doch Bulma lehnte ab und bat um einen Tee. „Seit wann trinkst du denn bitteschön Tee?“, fragte Chichi irritiert, setzte jedoch das Wasser auf. „Wegen...den Umständen.“, sagte sie zögerlich. „Umstände? Jetzt bin ich aber neugierig. Was ist los, das du in solch einer frühen Stunde zu uns fliegst?“ „Erst eine Frage von mir. Ist Son-Goku in der Nähe?“ „Nein. Er ist mit Son-Gohan in den Bergen. Dinosauriereier ausbrüten sehen.“, erwiderte sie genervt daraufhin. Bulma musste lächeln. Das sah ihm ähnlich. Son-Goku war schon immer ein Tierfanatiker gewesen und sein Sohn war da keine Ausnahme. „Wieso willst du das wissen?“, fragte sie und öffnete einen Schrank, um eine Tasse heraus zu holen. „Es geht... um ein bestimmtes Thema, das er nicht unbedingt mitanhören soll.“, sagte die Blauhaarige und nahm dankend den Tee an, als Chichi ihr diesen reichte. „Okay. Dann schieß' mal los. Ich bin ganz Ohr.“, sagte sie und setzte sich zu Bulma an den Tisch. Bulma nippte an ihrem Tee, bevor sie tief durchatmete und die gesamte Geschichte von vorne begann. Angefangen mit Yamchus Eifersuchtsdrama bis hin zum Eklat, zwischen ihm und ihr. Dann das einschreiten von Vegeta und sie erzählte ihr von dem nun jährigen Verhältnis mit dem Saiyajin-Prinzen. „Ist nicht wahr? Du und Vegeta?!“, sagte sie überrascht dazwischen und Bulma nickte zaghaft. „Es... verurteile mich nicht, Chichi. Es ist einfach so passiert. Ich... ich fühle mich zu ihm hingezogen. Es ist einfach so und bei ihm weiß ich, dass es auf Gegenseitigkeit beruht.“ „Das ist schwer vorzustellen. Gut, ich kenne ihn nicht besonders. Aber von Son-Gokus Erzählungen her, soll er schon ein rauer Typ sein. Als er wieder da war und von dir erfahren hat, dass er bei dir wohnt, ist er sogar ein wenig ausfallend geworden. Eine Eigenschaft, die ich so von ihm gar nicht kenne.“, sagte Chichi nachdenklich. „Ich weiß das. Er traut ihm nicht. Deswegen will ich ja auch nicht, dass er etwas von unserem Gespräch erfährt. Chichi.“, sagte sie eindringlich, „Versprich mir, dass du ihm nichts sagst.“ Chichi befeuchtete ihre Lippen, als sie schlussendlich nickte. „Okay. Aber das ist doch nicht alles, weswegen du hier bist. Ich merke das, Bulma. Was ist noch? Hat es mit Vegeta zu tun?“ Sie seufzte und stellte den Tee, den sie zuvor immer noch in der Hand gehalten hatte, auf den Tisch ab. „Ich...“, begann sie, „...bin Schwanger. In der 6. Woche.“ „Nein?!“ „Es war nicht geplant. Ganz und gar nicht. Ich habe es erst gestern erfahren. Bei einer dämlichen Routineuntersuchung.“ „Aber ich hab gedacht du... na ja, das du verhütest?“ „Na sicher, habe ich das! Ich kann es mir auch nicht erklären. Selbst meine Frauenärztin rätselt darüber. Wir sind alles durchgegangen. Sie meinte nur,... das es vielleicht an der Pille liegen könnte. Ich hab ihr die letzte da gelassen, damit sie diese ins Labor schicken kann.“ „Wenn was dran wäre,... kann man das denn herausfinden?“ Bulma nickte und nahm noch einen Schluck von ihrem Tee. „Sie meinte, wenn irgendetwas nicht mit der Pille stimmt, dann kann man das nachweisen lassen.“ „Und ich nehme an, du bekommst Bescheid, wenn irgendetwas sein sollte?“, fragte die Schwarzhaarige neugierig nach. „Ich hoffe doch. Sie hat jedenfalls meine Handynummer. Wenn sie etwas raus findet, ruft sie mich direkt an.“ „Das ist gut. Das man sich auf diese Hilfsmittel auch nicht mehr verlassen kann, ist echt unter aller Sau.“, schimpfte Chichi wütend, „Aber sag mal... weiß es Vegeta denn schon?“ „Das... ist der eigentliche Grund, wieso ich hier bin.“, seufzte Bulma und sah zu ihren Händen hinunter, die sie ineinander gefaltete hatte, „Ich habe es ihm gesagt und...“ „Und?“ „Er will,... das ich das Kind abtreibe.“ „Was?!“, stieß sie empört aus, „Das ist nicht sein ernst?!“ Doch Bulma nickte und in ihr kamen schon wieder Tränen hoch. „Ich meine, ich kann ihn verstehen. Ich hab ihm mein Wort gegeben, dass nichts passiert und jetzt bin ich doch Schwanger.“ „Papperlapapp! Dummes Geschwätz! Wenn dann seid ihr beide schuld. Aber nicht du alleine. Zum Kinder machen, gehören immerhin noch zwei, die sich daran beteiligen.“ „Aber ich wollte doch auch nie Kinder. Ich hab genug mit mir selbst zu tun und-“ „Bulma. Ist das dein ernst? Du denkst über Abtreibung nach?“, sagte die Schwarzhaarige geschockt. „Nein. Das nicht... vielleicht zu Anfangs. Aber ich hab viel darüber nachgedacht. Das einzige, das mir Sorgen macht, ist Vegeta. Wir... hatten einen Streit. Einen richtig heftigen und dann ist er abgehauen. Einfach so.“ „Das sieht ihm ähnlich.“, sagte Chichi dazwischen. „Ich weiß nie, was in ihm vorgeht. Er vertraut mir nur das eine oder andere an. Aber immer wenn es zu sehr in die Vergangenheit geht, blockt er ab. Ich bekomme das Gefühl nicht weg, das etwas ganz furchtbares in seiner Kindheit passiert ist, über das er nicht reden will.“ „Es kann gut sein.“, kam es von Chichi und trank von ihrem Kaffee, „Was erzählt er dir denn so?“ „Nichts weltbewegendes. Ein bisschen von seiner Heimat. Wie der Planet aussah. Verschiedene Dinge, aber mehr möchte ich nicht dazu sagen. Es ist... wie ein Geheimnis. Eines das nur ich weiß.“, lächelte sie und Chichi schien zu verstehen, auf was für eine Ebene Bulma nun schon war. „Du bist in ihn verliebt, stimmt's?“ Bulma schwieg. Es war nun nicht mehr zu leugnen. „Ja. So sehr, dass es schon weh tut.“, hauchte sie und spürte plötzlich eine Hand an ihrer Schulter. Sie schaute zu Chichi, die ihr einen verständnisvollen Blick schenkte. Sie fühlte sich nun irgendwie besser... In diesem Moment klingelte Bulmas Mobiltelefon und sie entschuldigte sich kurz bei Chichi. Stand auf und nahm den Anruf entgegen. „Briefs?“, fragte sie und sie hörte sofort die Stimme ihrer Ärztin. „Ja, ja. Genau. Haben sie etwas raus gefunden?“, fragte sie und wartete, was Dr. Ruth ihr erklärte. „Was? Wie kann so etwas denn gehen?... Aha. Überhitzung? Nein, nein. Ich hab die Pille mit Sicherheit nicht in der Sonne liegen gehabt. Nein, kein einziges Mal. Ich verwahre sie immer in einer Schublade im Schlafzimmer... ja, okay. Ja, danke. Auf Wiederhören.“, kam es von ihr zum Schluss, legte auf und drehte sich dann wieder Chichi zu. „Und?“ Doch Bulma konnte sich zu erst nicht dazu äußern. Sie setzte sich abwesend wieder auf ihren Platz und legte ihren Kopf auf den Tisch ab. „Gib mir doch einen Kaffee. Sonst halt ich das nicht aus.“, sagte sie gestresst und Chichi tat, was sie verlangte. Nachdem sie den Kaffee bekommen hatte, nahm sie einen gewaltigen Schluck davon. Schwarz und stark. Sehr gut für ihre Nerven. „Jetzt sag schon. Ich hab etwas von 'Überhitzung' gehört.“ „Ja... sie sagte, das die Pille unwirksam sei, auf Grund dessen, dass sie wohl zu starker Hitze ausgesetzt wurde.“, sagte sie leise. „Ist das echt sicher?“ „Ja. Die Laborergebnisse waren eindeutig. Die Wirkstoffe, die die Pille enthalten sollte, um eine Schwangerschaft auszuschließen, waren nicht mehr vorhanden.“ „Das heißt?“ „Das heißt,...“, sagte sie langsam, “... dass ich die ganze Zeit ungeschützten Sex mit Vegeta hatte.“, kam sie zum Entschluss. „Du hattest WAS?!“, kam es panisch von hinten und Bulma, sowie Chichi sahen zur Tür. In dieser Stand kein anderer als Son-Goku, der Starr vor Schreck seine Augen geweitet hatte. „Schatz...“, kam es von Chichi, die aufgestanden war. „Sag mir das, dass nicht wahr ist, Bulma!?“ „Son-Goku... ich...“, stotterte sie und stand nun ebenfalls auf und lehnte sich gegen den Tisch. „Und jetzt bist du auch noch Schwanger? Von dem? Was ist mit Yamchu und-“ „Sekunde...hast du gelauscht?!“, fuhr Bulma dazwischen und sie fand neuen Mut. „Nein....ja...vielleicht. Ich hab euch reden hören und als mein Name gefallen war, und du sagtest, dass ich nichts davon wissen darf, wurde ich halt neugierig.“ „Mein Lieber, das ist gar keine feine Art!“, zischte Chichi dazwischen, „Das war ein reines Frauengespräch!“ „Frauengespräch hin oder her, Vegeta ist nicht einzuschätzen und sie lässt sich auf den ein? Okay, das du ihm ein Dach über den Kopf geben wolltest, hab ich irgendwo auch verstanden. Aber...“ „Aber was? Weißt du eigentlich was du da sagst? Vegeta ist vielleicht nicht gerade der redselige, aber er hat mehr Anstand, als sonst jemand!“, keifte Bulma dazwischen. „Wie meinst du das jetzt?“, kam die Frage von ihm. „Wenn du richtig gelauscht hättest, dann wüsstest du, was Yamchu getan hat! Dann wüsstest du, dass Vegeta sich um mich gekümmert hat, nachdem Yamchu mich geschlagen hat!“ Jetzt war es Still. Son-Goku kratzte sich am Hinterkopf und das Kindliche kam wieder in ihm heraus. Sie wollte gerade etwas hintendran hängen, als Chichi ihr zuvor kam. „Wo ist eigentlich Son-Gohan?“, fragte sie ihren Mann, der nur abwinkte. „Noch auf der Bergspitze. Die Kleinen beobachten.“, sagte er. „Na wenigstens, hat er das hier nicht mitgekriegt. Ein Glück für dich, mein Lieber.“ „Ich glaube, ich sollte gehen.“, kam es von Bulma und sie packte ihre Sachen zusammen. „Nein, bleib doch.“, versuchte Chichi sie umzustimmen, doch Bulma lächelte nur. „Ich hab schon genug angerichtet.“, sagte sie und ging an Son-Goku vorbei, als wäre er gar nicht da. Doch der Saiyajin gab nicht so schnell auf und folgte ihr. Die Rufe seiner Frau ignorierend. „Bulma,...Bulma, jetzt warte doch mal.“ „Was?“, zischte sie genervt, als sie die Luke des Shuttles öffnete. „Hat...hat Yamchu dich echt... na ja, du weißt schon.“ Sie wandte sich zu ihm um und sah ihn ernst an. „Ja. Hat er. Wenn Vegeta nicht gekommen wäre, wüsste ich nicht wie es ausgegangen wäre.“, sagte sie und ging einen Schritt auf ihren besten Freund zu, „Du traust ihm nicht. Das verstehe ich. Aber, vertrau doch mir. Du hast bisher doch auch immer meine Meinungen ernst genommen. Wieso nicht bei Vegeta?“ „Es ist schwer zu verstehen, das gerade du, einer der liebevollen Menschen hier, das Herz an ihn verlierst.“ „Er tut mir gut. Ich kann es nicht erklären. Aber ich glaube, dass kann man auch gar nicht, wenn man für jemanden so etwas starkes empfindet.“, sagte sie zum Schluss und stieg ins Shuttle ein, „Son-Goku?“ „Ja?“, sagte er und sah zu ihr hoch. In Bulma brannte eine Bitte, doch war sie sich nicht sicher, ob ihr Freund, dem entgegen kommen würde. Dennoch versuchte sie ihr Glück. „Du kannst doch... Vegetas Aura spüren, oder? Wäre es möglich,... auch wenn ihr euch nicht so gut versteht, aber... könntest du wenigstens versuchen, ein Gespräch mit ihm anzufangen? Ich würde so gerne, wissen wieso er...“, sie brach ab und atmete langsam ein und aus. Son-Goku schien zu verstehen und nickte eifrig. „Ist schon gut. Ich versuche raus zu finden, wieso er gegen das Kind ist.“ Sie lächelte und hauchte noch ein schnelles Danke, bevor sie die Luke schloss und die Zündung betätigte, um das Shuttle in die Lüfte zu heben... Kapitel 20: Schuld und Verletzlichkeit -------------------------------------- Den Tag über verschloss sich Bulma in ihrem Labor. Sie wollte einfach mit niemanden reden. Natürlich hatte das Gespräch mit Chichi ein wenig gut getan. Auch wenn sie nicht unbedingt für Vegeta war, war sie dennoch eine Hilfe für die Blauhaarige. Das Son-Goku ihr Gespräch belauscht hatte, war für die Erfinderin ein erneuter Tiefschlag. Jedoch hatte sie Hoffnung, dass er sie immerhin ein wenig verstand. Sie seufzte und dachte an den Saiyajin-Prinzen. Sie war nicht wütend auf ihn und auch nicht traurig. Ihre gesamte Gefühlswelt stand auf dem Kopf. Sie hatte Chichi davon erzählt, was sie über ihn dachte und diesen Spürsinn verlor sie auch nicht. Immer wenn Vegeta von seiner Heimat erzählte, hörte sie nie ein einziges Wort über seinen Vater oder gar seiner Mutter. Sie wusste nur, dass dieser Nappa – der auch mit ihm zusammen das erste Mal auf die Erde kam – so etwas wie ein bester Freund für ihn war. Er hatte sich seit Vegeta klein war, um ihn gekümmert. Was genau das bedeuten sollte, wusste sie allerdings nicht. Was war mit seinem Vater? Sprach er nur deswegen nicht über ihn, weil er bei der Explosion ums Leben kam? Weil er eine Art Vorbild für ihn war und es ihn noch zu sehr schmerzte, darüber auch nur ein Wort zu verlieren? Was war mit seiner Mutter? War es aus dem selben Grund, wegen dem selben Schicksal, das sein Vater mit ihr teilte? Sie wusste in diesem Bezug einfach nichts von ihm. Und immer mehr wurde ihr klar, dass es ihr weh tat, dass sie so wenig von ihm wusste. Er wusste schließlich alles von ihr. Ihre Kindheit, er kannte ihre Eltern, ihre Vergangenheit. „Wo steckst du nur, Vegeta.“, hauchte sie und versuchte sich erneut auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Tausend Kilometer von der westlichen Hauptstadt entfernt zerfiel gerade ein Gesteinsgebilde. Felsen zerschlugen sich gegenseitig in der Luft und fanden ihr Ende am Erdboden. Zerschellten zu Staub und ließen eine dichte, bräunliche Wolke hinauf steigen. Ein gedämpfter Schrei ertönte in dieser Einöde und kurz darauf schoss ein blauer Strahl erneut, auf einen noch unberührten Berg ein. Auch dieser zerfiel, als bestünde er nur aus Sand. Nur wenige Meter stand ein Krieger, der immer noch seine Hände zusammengelegt hatte und schnaufte, als würde sein Leben davon abhängen. Schon seit Stunden trainierte er hier und feuerte seine Energien ab, als hätte er zur Zeit genug davon. Doch seine Kräfte schwanden allmählich und er kniete sich erschöpft auf den Boden nieder. Egal was er versuchte. Trotz dessen das er hier jetzt mehr als 28 Stunden trainierte, ohne zu Schlafen, ohne etwas gegessen zu haben. Er bekam keinen Moment zusammen, in der er nicht an sie dachte. Zum Teufel, mit diesen Gefühlen! Er schlug mit seiner Faust auf den sandigen Boden, der daraufhin kleine Risse aufwies. Er seufzte und ließ nun seine Stirn ebenso gen Boden fallen. Er vermisste diese Routine. Jeden Morgen um die selbe Zeit aufstehen, Frühstücken, Trainieren. Und abends sich zur ihr ins Bett liegen. Er vermisste es. Und dennoch konnte er nicht zurück. Wenn er zurück kam, würde sie das nur als Wiedergutmachung schätzen. Das konnte er nicht zulassen. Sie war schwanger. Und das von ihm. Er könnte niemals zulassen, dass sie das Kind bekam. Er könnte es nicht ertragen... Es war doch alles gut gelaufen, bisher. Und er dachte wirklich, das es immer so weitergehen könnte. Er hatte sogar darüber nachgedacht, sie als seine Zukunft zu sehen. Er hatte es wirklich in Betracht gezogen, aber jetzt. Es wäre ihr Untergang... In diesem Moment spürte er eine gewaltige Energie, die sich auf ihn zubewegte. Er fuhr herum und knurrte leise, als sein Erzrivale seinen Zufluchtsort mit seinen Schuhen berührte. Es wurde Zeit fürs Mittagessen. Mrs. Briefs stand schon längst in der Küche und bereitete ihrer Tochter leckere Pfannkuchen zu. Gemütlich und fröhlich wie eh und je, nahm sie den Griff der Pfanne in die Hand und schwenkte die Teigmasse in die Form. Ein bisschen Sonnenblumenöl dazu und ließ den Teig ein wenig anbacken. Bulma roch den schmackhaften Duft, als sie die Küche betrat und sah über die Schulter ihrer Mutter. „Pfannkuchen?“ „Mhm. Nur für dich. Dein Vater ist noch in einer Besprechung.“, flötete sie und wendete den Pfannkuchen nun in der Pfanne. „Du musst nicht immer für mich kochen. Ich kann auch kalt essen.“ „Nichts da. Du siehst so schlecht aus in letzter Zeit und mit ein bisschen Süßem geht es dir bestimmt bald wieder besser.“ „Du bist die Beste, Mama.“, lächelte die Blauhaarige und ging auf den Küchentisch zu. In diesem Moment hörten die beiden Frauen ein Klingeln an der Tür. „Oh. Wer kann das nur sein?“, fragte Mrs. Briefs und sah abwechselnd zu ihrem Herd und wieder hinaus. „Backe du mal schön weiter, ich schau mal, wer es ist.“, sagte Bulma, wandte sich zur Küchentür um und verließ diesen Bereich mit einem zaghaften Lächeln. In ihrem Inneren hoffte sie, dass es Vegeta war. Er hatte sich immer noch nicht gemeldet. So langsam glaubte sie an kein Wunder mehr. Sie hoffte nur noch, dass er wohl auf war. Also schüttelte sie den Kopf. Vegeta würde eh niemals die Tür benutzen. Mit schnellen Schritten durchquerte sie die Empfangshalle und legte ihre Hand auf die Türklinke. Mit einem Rutsch öffnete sie und begann schon ein „Hallo“ zu sagen, als sie in ihrer Bewegung stoppen ließ. „Hey.“ Bulma erstarrte. Es war lange her, dass er hier war und sie hatte sich schon gedacht, dass dieser Tag irgendwann einmal kommen würde. Doch der Nebeneffekt, den der Besucher mitbrachte war, dass sie sich ohne Vegeta gerade hilflos fühlte. Wie im Affekt, wollte sie die Tür sofort wieder schließen. Doch der Besucher schob sein Fuß zwischen Tür und Rahmen, so dass sie nichts entgegen bringen konnte. „Bulma,...jetzt warte doch mal. Ich... möchte mit dir reden.“ „Was willst du hier?!“, sagte sie, mit etwas zu viel Würze in ihrer Stimme, doch ließ es zu, dass er die Tür wieder öffnen konnte. „Wie gesagt. Ich muss mit dir reden.“ „Wir müssen gar nichts mehr zusammen, Yamchu. Geh bitte einfach wieder.“ „Doch, wir müssen reden. Ich...“ „Nein! Wir haben nichts mehr zu bereden. Du bist für mich gestorben!“, rief sie nun wütend und wollte ihn aus der Tür schubsen. Doch der Schwarzhaarige fing ihre Hand ab und drängte sie ins Haus. „Yamchu, hau ab! Oder... Vegeta wird dir alle Knochen brechen!“ „Vegeta ist doch eh nicht da, richtig? Er ist abgehauen und hat dich im Stich gelassen!“ Sie stockte und sah ihn verstört an. „Woher...weißt du davon?“, hauchte sie verspannt und sah ihn nur weiterhin ahnungslos an. „Ich weiß es,... von Kuririn. Der weiß es von Son-Gohan und der wiederum von...“ „Son-Goku... Das der auch nie die Klappe halten kann!“, stieß sie wütend aus. „Er macht sich eben nur Sorgen um dich.“ „Ach was?“, sagte sie und ihre Augen sprühten nur so ihre Funken, „Und du? Was willst du jetzt hier? Willst du mich anbetteln, zu dir zurückzukommen? Weil ich auf jemanden wie Vegeta reingefallen bin?!“ „N-nein.“ „Was dann? Sag schon!“, fragte sie herausfordernd. Sie war geladen wie noch nie. All die Gefühle, die sie nicht rauslassen konnte, entlud sich nun auf Yamchu. Lange war es ruhig, bis er sich an seinem Nacken kratzte und nur immer kleine Stückchen hervor brachte. „Ich...hab Mist gebaut, Bulma. Du... du hattest Recht. Ich war krankhaft eifersüchtig auf Vegeta. Und es war ja auch berechtigt! Du hast mich immerhin betrogen und-“ „Warum wohl? Weil du mich in seine Arme förmlich getrieben hast!“, rechtfertigte sie sich. „Ja...ja ich weiß. Ich bin auch nicht hier, um dich zurück zu haben, auch wenn du eine Klasse Frau bist,...“ „Lenk' nicht vom Thema ab!“, zischte sie dazwischen. „...aber... ich muss dir etwas sagen.“ „Was?!“, fragte sie gereizt und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Ich... ich weiß, woran es liegt, dass du Schwanger bist, trotz dessen, dass du die Pille genommen hast.“, sagte er leise und Bulma musste ihre Ohren genau spitzen, um zu verstehen, was ihr Ex-Freund zu ihr sagte, „Ich hab deine Pille manipuliert. Ich hab sie in die Mikrowelle erhitzt. Ich hab davon gelesen und... man Bulma. Ich wollte das zwischen uns wieder alles gut wird und ich dachte, ein Kind würde das vielleicht wieder gerade biegen!“ „Wie bitte? Du hast WAS getan?!“, schrie sie ihn plötzlich an und ging einige Schritte von ihm weg. „Bitte, du musst mir glauben, das war nicht geplant. Die Idee kam mir einfach und-“ „Die Idee? Was für eine behinderte Idee! Mal ganz davon abgesehen, dass das Körperverletzung ist, Yamchu! Ohne mein Wissen... ich fasse es nicht.“, sagte sie verstört und fasste sich an den Kopf. „Glaub mir, bitte.“ „Wann... und wo, wie? Ich meine...“ „Vor einem guten Jahr. Als du mit mir den Fitnesstest gemacht hast.“ Jetzt fiel es Bulma wie von Schuppen von den Augen. Natürlich. Die viel zu warme Pille, die sie eingenommen hatte. Verdammt und sie hatte Yamchu geglaubt, dass es wegen der Heizung in ihrem Zimmer war. „Hast du... alle? Die gesamte Packung, damals?“ „Ja. Dein ganzer Jahresvorrat. Ich hätte doch nie damit gerechnet, dass du mich verlässt! Und danach... Ich war ein Jahr weg, mit Tenshinhan und Chao-Zu. Ich hab ehrlich nicht mehr daran gedacht.“ Ihre Beine fühlten sich an, als wären sie aus Pudding. Sie konnte kein klaren Gedanken fassen. Yamchu hatte ihr Präparat manipuliert, damit sie Schwanger wird und zwar von ihm. Und dann hatte er sich verpisst, und Bulma ins offene Messer laufen lassen. „Bulma?“ „Verschwinde von hier.“, zischte sie gefährlich, sah jedoch von ihm ab. „Aber Bulma, ich schwöre, ich wollte das nicht.“ „Hau ab, hab ich gesagt!“, schrie sie ihn an und schubste ihn mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, aus der Tür hinaus ins Freie. Laut scheppernd schlug sie die Haustür zu und brach dann davor zusammen. Sie weinte, unaufhörlich. Wie konnte er nur? Sie so sehr damit zu hintergehen. Ihre Lebensplanung über den Haufen zu werfen, nur weil es in ihrer Beziehung damals kriselte. Gerade weil ein Kind, das retten konnte, was er zuvor mit Steinen eingeworfen hatte. Es war so lachhaft und doch so ewig traurig. „Ve-Vegeta.“, weinte sie und schniefte laut, „Wo bist du?... Ich... ich fühle mich so alleine.“, brach es aus ihr heraus, zog ihre Knie an sich, legte ihre Arme um diese und schlussendlich fiel ihr Kopf auf ihre Beine. Kapitel 21: Weil es von dir ist ------------------------------- „Was willst du hier, Kakarott?!“ Unschlüssig stand der jüngere Saiyajin hinter Vegeta und wusste nicht, wie er das Gespräch anfangen sollte. Trotz dessen, dass sein Sohn ihm wertvolle Tipps gegeben hatte, verlor er nun den Faden. Son-Goku betrachtete das breite Kreuz von Vegeta und kratzte sich verlegen an seiner Stirn. „Nun...ehm... mit dir reden, dachte ich.“, sagte er vorsichtig und wartete auf eine Reaktion des Prinzen ab. Doch es kam nur ein verächtliches Schnauben, bis er einfach von ihm davon lief. Er wollte offenbar dieser Konfrontation aus dem Weg gehen, aber Son-Goku würde nicht locker lassen. Er hatte es doch Bulma versprochen! „Jetzt warte doch mal, Vegeta.“, sagte er und lief auf ihn zu. Mitten im Lauf jedoch wandte sich Vegeta zu ihm um und hielt seine rechte, flache Hand entgegen. „Verpiss dich!“, zischte er und Son-Goku schluckte, als er merkte, dass Vegeta seine Energie konzentrierte. „Bleib doch locker, ich will wirklich nur reden.“, winkte er lächelnd ab. „Dein scheiß Gelaber kannst du deiner Ollen erzählen!“ „Vegeta,...“ Doch wieder wandte sich der Ältere um und ging weiter. Der Abstand vergrößerte sich, bis Son-Goku mit einer ernsten Mimik seine Teleportation einsetzte und binnen Sekunden diesmal vor Vegeta wieder auftauchte. „...bitte.“, sagte er und hob seine Hände ihm entgegen, „Ich bin nicht aus freien Stücken hier. Na ja, ein bisschen vielleicht. Aber Bulma hat mich darum gebeten und-“, versuchte er das Ganze zu retten, doch Vegeta funkte dazwischen. „Dieses Drecksweib interessiert mich nicht! Das kannst du ihr ausrichten.“, knurrte Vegeta. Einige Zeit war es ruhig, bis Son-Goku seine Hände gen Boden fallen ließ. „Das glaube ich dir nicht.“, sagte er und er sah, wie Vegeta seine Fäuste ballte. Der Jüngere wusste sofort, dass er log. Er konnte es sich zwar nicht vorstellen, das ausgerechnet die Beiden etwas füreinander fühlen könnten, dennoch sah man diese Gefühle, Vegeta deutlich an. Allein seine Reaktion sprach Bände... „Und woher willst du das wissen?!“, knurrte er wieder, „Du kennst mich kein bisschen!“ „Stimmt. Da hast du Recht. Aber ich kenne Bulma schon mein ganzes Leben lang.“, sagte er leise und hoffte, dass Vegeta ihm zuhören würde, „Ich habe absolut keine Ahnung, wieso... und weshalb, aber das ist auch nicht der springende Punkt.“, kam es von ihm und er sah Vegeta direkt in seine schwarzen Opale, „Sie braucht dich, mehr denn je. Sie ist völlig alleine, weiß nicht, wie sie sich verhalten soll und mit wem sie reden kann.“ „Das ist mir völlig Schnuppe!“, zischte er wütend dazwischen, doch Son-Goku sah, wie er anfing zu zittern. „Hör mal, dass was passiert ist, dass kann man nun mal nicht mehr ändern. Aber du brauchst ja nichts aufgeben. Sie hingegen verliert alles. Ich kenne ihre Träume und Wünsche. Sie wollte nie Kinder, nie Heiraten,...das war nie ihres. Sie wollte immer schon Karriere machen.“ „Dein Geschwafel interessiert mich nicht, Kakarott!“ Son-Goku seufzte. Das brachte doch so nichts. Vegeta war einfach nicht aus der Reserve zu locken. Er war ja auch so stur! Sah er denn nicht, das gerade alles zusammen brach?! Er musste anders an die Sache herangehen... „Was ist eigentlich dein Problem?“, fragte er einfach heraus und sah den sturen Prinzen herausfordernd an. „Das geht dich einen Dreck an, Kakarott!“, sagte er, immer noch die Fäuste geballt. „Was ist so schlimm daran, dass sie nun eben Schwanger ist? Ist doch eine schöne Sache! Sieh mal,...“, sagte er und trat vorsichtig einen Schritt auf ihn zu, „Wir sind die einzigen Vollblut-Saiyajins. Wäre es nicht von Vorteil, wenn wir unsere Rasse wieder aufbauen? Das ist doch nur völlig normal. Es sind zwar nur Halbsaiyajins, aber sie haben genauso viel Potenzial wie wir.“ Er hörte ein leises Knurren. Doch äußerte er sich nicht weiter dazu. Son-Goku hatte wirklich gedacht, ihn auf diese Weise zu knacken. Immerhin schimpfte er sich oft genug 'Prinz'. Aber ein Prinz ohne Volk, wäre doch sehr utopisch. Also ein neuer Versuch. „Und sie mag dich. Auch wenn sie es dir vielleicht noch nie offen zugegeben hat. Wenn dem nicht so wäre, dann hätte sie sich auch niemals auf dich eingelassen.“ Diesmal kam jedoch eine Reaktion, wie er sich das gehofft hatte. „Halt die Klappe! Ich will das nicht hören.“, zischte er erneut. „Vegeta.“, seufzte er und ging einen weiteren Schritt auf ihn zu. Gerade als er wieder ansetzen wollte, wandte sich der ältere Saiyajin von ihm ab, ging abrupt in die Hocke und schlug seine Arme über den Kopf zusammen. „Es... geht nicht. Sie... sie kann dieses Kind nicht austragen.“, hauchte er, so dass es Son-Goku gerade noch verstand. Er verstand jedoch nur Bahnhof. Was war so schlimm daran? War es sein unermesslicher Stolz, der ihm verbot auch nur daran zu denken, ein Kind mit einer Erdensfrau zu zeugen? „Aber wieso?“, fragte er ihn und erhielt kurz darauf sofort die Antwort, die ihn erneut zum Schweigen brachte. „Weil sie dabei sterben wird.“ Etwas perplex sah er zu ihm und man konnte schon förmlich die vielen kleinen Fragezeichen über seinen Kopf erkennen. „Was,... wie meinst du das?“ „Sie ist viel zu schwach dafür. Genauso.... zierlich und zerbrechlich wie-“, flüsterte er, brach jedoch den Satz am Ende augenblicklich ab. „Wie wer, Vegeta?“ Plötzlich stand er wieder auf. Seine Montur wieder stolz dem Himmel entgegen strotzend. „Ich hab schon viel zu viel verraten.“, murmelte er und wandte sich zu seinem Rivalen um, „Wenn sie dieses Kind nicht wegmachen lässt, dann sorge ich dafür, dass dies passiert.“ „Was? Das kann nicht dein Ernst sein? Hast du mir eigentlich zugehört?“, erschrak Son-Goku und wollte nun gänzlich auf ihn zu schreiten. Doch von diesem ging plötzlich ein kräftiger Schub Energie aus und er schoss in den Himmel davon... „Ach Vegeta...“, hauchte der Jüngere nur noch und sah ihm hinterher. Völlig verwirrt von dem Gespräch mit seinem Erzrivalen, flog er in Richtung westliche Hauptstadt zurück. Es war ihm egal, was Kakarott ihm versuchte zu erklären. Es war einfach nicht möglich! Er petzte seine Augen zusammen. Was hatte er sich bloß dabei gedacht? Dieses Gelaber hatte ihn fast weich geklopft, so dass sein gut behütetes Geheimnis fast herausgerutscht wäre. Vegeta durfte es einfach nicht preisgeben. All die Jahre, war es so gut versteckt und verdrängt worden und mit einem Mal kam alles wieder an die Oberfläche. Es durfte einfach nicht sein! Er würde wohl oder übel den Kontakt zu ihr suchen. Ihr unmissverständlich klar machen, dass sie es wegmachen sollte. An ihren guten Verstand appellieren. Irgendwie würde das schon klappen. Doch vorerst sollte er nicht zu dem Versuch kommen. Als er an der Capsual Corporation ankam, blieb Vegeta abrupt 50 Meter vor dem Firmengelände in der Luft stehen. Er hatte eine leicht erhöhte Aura in ihrer Nähe bemerkt. Er zog eine Augenbraue hoch und versuchte zu erkennen, wer sich gerade bei ihr befand. Als er alle Auren durchging, durch drang ein tiefes Knurren seine Kehle. „Was macht dieser Schwachmat bei ihr?!“, kam ein weiteres Knurren von ihm. Um nicht entdeckt zu werden, landete er in der Obstplantage und schlich sich an die Hauswand. Er versuchte seine Ohren zu spitzen, doch er bekam nur Bruchstücke mit, da ihm das fröhliche Flöten der Blonden, aus der Küche störte. „...Du bist für mich gestorben!“ Sie klang aufgebracht. Kein Wunder nach den Ereignissen. Seine Finger zuckten. Er hatte den Wunsch, hinein zu stürmen und diesem Schwächling alle Finger zu brechen. „... Er ist abgehauen und hat dich im Stich gelassen!“ Er ballte seine Fäuste. Bewegte sich allerdings keinen Stück weiter hinein. „... Das der auch nie die Klappe halten kann!“ Nervös fuhr er sich mit seiner linken Hand über sein Gesicht und schloss kurz seine Augen. Er wusste nicht, was er hier überhaupt tat. Was in seinem Inneren abging!? Er fühlte sich miserabel. „Ich hab deine Pille manipuliert. Ich hab sie in die Mikrowelle erhitzt...“ Abrupt öffnete er seine Augen wieder und versuchte diesmal sogar um die Ecke zu schauen, in das Wohnzimmerfenster. Er hatte was getan? Auf einmal fiel ihm es wieder ein. Diese Szene in der Küche. Er presste seine Finger fester zusammen. Dieser Idiot, war dafür verantwortlich... Es war alles seine schuld! „Wie bitte? Du hast WAS getan?!“ Er sah zu ihr und konnte sofort ihre strahlenden blauen Haare sehen. Aber ihr Gesicht blieb vor ihm verborgen. „... Was für eine behinderte Idee! ...“ Sein Herz pochte laut unter seiner Haut. Immer mehr war der Drang da, diesem Vollpfosten sein Leben auszuknipsen. „Verschwinde von hier.“ Er sah, wie der Schwächling auf sie zutrat und sie dabei weiter zurück wich. Er wollte sich gerade auf die Terrassentür zu bewegen, als er sah, wie die Blauhaarige auf den Schwarzhaarigen zuraste. „Hau ab, hab ich gesagt!“ - und ihn somit vor die Tür brachte, die daraufhin laut knallend in die Ankerung schlug. Er blieb stehen und sah zu, wie sie an der Tür herunter rutschte und begann zu weinen. „Ve-Vegeta.“ Es brach etwas in ihm, als er sie so sah. Das sie immer noch nach ihm rief, nach allem, was er ihr angetan hatte. Er verstand es nicht. Was war bei ihr kaputt? Ein leises Schnauben überkam ihn und doch begann er erneut auf die Terrassentür zu zulaufen. Er legte schon die Hand auf den Rahmen, als plötzlich die Blonde Frau aus der Küche kam. Er huschte schnell wieder hinter die Ecke. „Bulma-Schätzchen? Die Pfannkuchen sind fertig.“, trällerte sie, als hätte sie nichts von dem Streit mitangehört. „Ich hab... kein Hunger.“, hörte er sie laut sagen, immer noch verweint, aber beständig. „Aber du musst etwas Essen... Bulma? Bulma, jetzt warte doch mal.“ Er sah vorsichtig hinein und erkannte gerade noch, dass sie die Treppen nach oben nahm. Mrs. Briefs ließ sie dabei einfach nichts ahnend im Wohnzimmer stehen. Vegeta lehnte sich zurück an die Hauswand und atmete ruhig. Jedenfalls versuchte er das. Das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten war schwierig. Jetzt wusste er zumindest, dass sie wirklich keine Schuld traf. Insgeheime gab er sich nämlich diese. Er hätte sich vielleicht doch nicht auf sie einlassen sollen. Andererseits hätte er ihr auch einfach von seiner Beobachtungsszene erzählen sollen. Dann hätte man das ganze vielleicht umgehen können. Egal was die Lösung gewesen wäre, es war passiert. Wie es Kakarott schon deutlich gesagt hatte. Ein tiefes Knurren kam zum Vorschein und er ging um das Haus herum, bis er unter dem Balkon ihres Zimmers stand. Vegeta befeuchtete seine Lippen, bevor er langsam aufstieg und einen Blick in diesen Raum warf. Es war keiner da. Er konnte ihre Aura einige Meter neben den Zimmer ausmachen. Vielleicht war sie im Bad. Kurzerhand betrat er ihr Schlafzimmer und sah sich neugierig um. Was tat er hier eigentlich? Er wollte doch mit ihr reden und jetzt stand er hier und wusste nichts mit sich anzufangen. Als er seine Augen durch das Zimmer schweifen ließ, wurde er abermals neugierig, als er verschiedene kleine Heftchen auf ihren Nachttisch entdeckte. Vegeta ging darauf zu und nahm eines in die Hand. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, als er die Textpassagen durchlas. Wörter wie, Schwangerschaftsabbruch, Abtreibung, Beratungsstellen ließen ihn zittern. Sie dachte wohl wirklich darüber nach. Und wie aus dem Nichts, tat es ihm leid, dass er sie damit alleine ließ. Er schüttelte den Kopf und legte das Infoblatt wieder zurück. Dabei fiel ihm im Augenwinkel ein kleineres, viereckiges Papier auf. Auch dieses nahm er an sich und betrachtete es. Es hatte einen weißen Rand und darauf folgte ein fast schwarzes Bild. Ein paar gräuliche Flächen waren darauf, doch man konnte kaum etwas erkennen. Und dennoch wusste er was das hier war. Er las ihren Namen auf dem weißen Rand und daneben war eine Wochenanzahl zu erkennen. Neben dran noch eine Uhrzeit und das Datum. Dieses Datum war von gestern. Er fing erneut an zu zittern und seine Hände begannen zu schwitzen. Wieso nahm ihn das alles so mit? Drohte ihn zu zerbrechen? Seine Ohren vernahmen just in diesem Moment ein Geräusch. Es kam mit absoluter Sicherheit von der Badezimmertür. Wie in einem Affekt, packte er das Bild in seine Trainingshose und flüchtete erneut aus ihrem Zimmer... Es vergingen Monate, in denen Vegeta wie besessen ein Fleckchen Erde nach dem anderen dem Erdboden gleich machte. Er versuchte zu verdrängen, dass er immer noch sein Vorhaben umsetzen musste. Dennoch gelang es ihm nicht ganz. Als es mal wieder Abends wurde, saß er an einem Lagerfeuer und über diesem brutzelte seine Beute, die er sich zuvor beschaffen hatte. Es war wie damals. Schon früher musste er für sich selber sorgen und doch war es nun irgendwie nicht mehr das selbe. Während das auseinander genommene Tier vor sich hin schmorte, sah er sich erneut dieses Bild an, dass er mit hat gehen lassen. Vermutlich suchte sie es schon, aber das war ihm egal. Wie starrsinnig sah er darauf, versuchte sogar ab und zu, die Konturen nach zufahren. Es war sein Kind. Es würde sein Kind werden. Unter ihrem Herzen heranwachsen. Ein Teil von ihnen beiden sein. Es würde sie auf Ewig miteinander verbinden. Vegeta seufzte, als er es neben sich legte und seine Hände durch seine schwarze Haarpracht fuhren. Was sollte er nur tun? Auf der einen Seite wollte er, dass alles wieder so war wie vorher. Doch das würde nie mehr so kommen. Es war passiert und dennoch musste er etwas dagegen tun. Er könnte es nicht ertragen, wenn ihr etwas zustößt. So sehr hatte er sich schon an sie gewöhnt. Es fiel ihm schwer, ihr fernzubleiben. Wie damals, als sie beide fast miteinander geschlafen hatten. Er hätte damals schon die Reißleine ziehen sollen. Aber seine Gefühle zu ihr überschlugen sich förmlich. Er konnte nichts tun, gegen diese Anziehung. Nur sehr in sich gezogen verspeiste er sein Abendessen und sollte sich nun wieder seinem Training widmen. Doch einen Augenblick sah er wieder auf das Bild und er fasste einen impulsiven Entschluss. Diesmal würde er mit ihr reden. Ihr klar machen, was dass alles für sie bedeuten könnte. Er wollte es immerhin versuchen. Auch wenn er Gefahr lief, dass sie ihn nicht anhören würde. Bulma saß am Essenstisch und nahm gerade erneut ihren Löffel, um diesen in die Rindfleischsuppe zu tauchen. Ihre Eltern hatten ihre Augen zielsicher auf sie gerichtet. Sie aß nicht viel in letzter Zeit, so dass sich Dr. und Mrs. Briefs allmählich langsam wirklich Sorgen machten. Seufzend nahm sie einen Löffel Brühe, dabei bedacht, ja kein Fleischstückchen zu erwischen. Mrs. Briefs fiel das natürlich sofort auf. „Schätzchen,...“, begann sie, „Du solltest auch etwas Fleisch zu dir nehmen. Deswegen heißt sie auch Rindfleischsuppe.“ „Ich hab aber keinen Hunger.“, antwortete sie mies gelaunt und ließ daraufhin den Löffel klirrend in den Suppenteller fallen. „Oh doch, du isst jetzt etwas! Das geht jetzt schon seit Monaten so. Bulma, wenn etwas mit dir nicht stimmt, dann musst du es mir und deiner Mutter schon sagen!“, schaltete sich nun auch ihr Vater ein. Bulmas Geduldsfaden riss in diesem Moment und sie stand ruckartig von ihrem Platz auf. „Bulma, setz dich wieder!“, herrschte Dr. Briefs, doch Bulma hörte nicht auf ihren Vater. Als sie an ihm vorbei gehen wollte, hielt er sie auf, in dem er ihr Handgelenk erfasste. „Lass mich los!“, keifte sie aufgebracht und entriss sich ihm. „Liebes,...“, versuchte es ihre Mutter, „Wir wollen doch nur wissen was mit dir los ist?!“ „Mit mir ist gar nichts!“, fauchte sie und wollte den Essensbereich verlassen, als ein heftiger Schmerz in ihrem Bauch sie zusammen fahren ließ. Schnell war ihre Mutter aufgestanden und stützte ihre Tochter, die sich krampfhaft an ihren Bauch fasste. „Bulma...bitte. Was hast du?“ „Nichts.“, presste sie heraus, doch der Schmerz wurde immer schlimmer. Ihre Mutter sowie ihr Vater brachten sie vorsichtig ins Wohnzimmer und bugsierten sie zur Couch, auf die sie sich erschöpft nieder ließ. Der Schmerz verschwand und sie seufzte. Diese Schmerzen hatte sie immer, wenn sie sich zu sehr aufregte. Sie schob es auf den Stress, den sie mit ihren Eltern jedes Mal hatte, wenn es um das Essen ging. Ihr Ärztin hatte ihr Ruhe verordnet, aber daran war in diesem Haus ja nicht zu denken. Sie war mittlerweile im 4. Monat. Für eine Abtreibung also schon längst zu spät. Und wieder fragte sie sich, ob es eine gute Entscheidung gewesen war. Die Blauhaarige war vor gut zwei Monaten in einer der vielen Beratungsstellen und hatte sich die Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen. Sie hatte sich sogar den Wisch für die Spezialklinik geben lassen und sie hatte einen Termin für eine Abtreibung. Aber als sie im Wartezimmer saß, überkam sie plötzlich die Angst und die Zweifel. Als die Assistentin sie aufgerufen hatte, war sie wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und hatte die Klinik fluchtartig verlassen. Sie konnte einfach nicht. Auch wenn sie vermutlich alleine damit klar kommen musste. Vegeta blieb ja verschwunden. Und ihre Eltern? Tja, die wussten bis heute nichts von ihrer Schwangerschaft. Sie konnte es bisher immer gut kaschieren. Trug weite Kleidung und schloss nun auch immer das Badezimmer ab. Seit sie nämlich nichts mehr aß, kam ihre Mutter immer öfters auf den Trichter, sie im Bad aufzulauern. Sie hatte ihr sogar schon ein störendes Essverhalten unterschieben wollen. „Kindchen,...bitte. Wir sehen doch, dass es dir nicht gut geht. Hat es etwas mit Vegeta zu tun?“, fragte ihre Mutter und Bulma sah auf den Teppich unter ihren Füßen. „Ich sehe ihn auch gar nicht mehr.“, fügte Dr. Briefs hinzu. „Er... ist weg.“, sagte Bulma leise und musste sich die Tränen verdrücken. „Wie weg? Trainieren?“ „Nein, Mama. Er ist weg! Okay. Er ist weg, weil er uns nicht haben will!“, kam es wütend aus ihrem Mund und legte sich sofort die rechte Hand auf diesen. Mist! „Uns? Na gut, dass er mich und deine Mutter nicht unbedingt mag, war ja von vorne rein klar. Aber ich dachte, ihr versteht euch ganz gut. Zumindest hab ich das eine oder andere von deiner Mutter gehört.“, lächelte er wissend. „Herr Gott, seid ihr so blöd, oder tut ihr nur so?!“, rief sie und stand auf, „Ich bin Schwanger, okay? Von Vegeta, zufrieden?!“ Irgendwann hätte sie es ihnen ja sowieso sagen müssen. Und diese Situation ließ gerade genügend Puffer zu. „Du... du bist Schwanger?“, hauchte ihr Vater und sah zu seiner Frau. „Aber das ist doch wunderbar, Bulma! Hast du das gehört? Wir werden Großeltern!“, lächelte sie ihren Mann fröhlich an und die Blauhaarige fühlte sich, als wäre sie im falschen Film. „Habt ihr mir überhaupt zugehört? Ich bin Schwanger, ungewollt! Und Vegeta hat mich sitzen gelassen!“ „Aber, aber, Schätzchen.“ „Nichts ABER!“, fuhr sie ihre Mutter an und machte Anstalten abzuhauen, „Er will dieses Kind nicht! Er hat es mir überaus deutlich klar gemacht. Und nur damit ihr es wisst, ich war sogar in einer Abtreibungsklinik!“ „Du warst was?!“, fuhr ihre Mutter hoch. „Ja! Aber... ich hab's nicht übers Herz gebracht.“, sagte sie nun etwas ruhiger, „Lasst mich einfach in Ruhe, okay? Ich kann mir diesen Stress nicht mehr antun!“, keifte sie zum Schluss und stapfte wütend davon. Mitten im Treppenhaus lehnte sie sich an das Geländer. Es war zum Kotzen. Jetzt wusste es jeder. Eine Genugtuung einerseits und doch war sie am Ende ihrer Nerven. Sie atmete schwer, als sie versuchte in ihr Zimmer zu kommen. Seit einem Monat hatte sie nun diese Beschwerden. Viel zu früh, wenn es nach der Frauenärztin ging. Der Fötus entwickelte sich rasant. Zu schnell für ein gewöhnliches Kind. Bulma behielt es für sich, dass dieses Kind alles andere als gewöhnlich war. Es würde ein Halbsaiyajin sein, wie Son-Gohan. Bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Sie hatte sich schon zu sehr mit der Situation befasst. Sie liebte dieses Kind, egal ob sein Vater es wollte oder eben nicht. Als sie in ihrem Zimmer ankam und gerade die Türklinke herunter drücken wollte, fuhr wieder ein Stich durch ihre Bauchdecke. Sie krampfte sich erneut zusammen und keuchte. Was war heute nur los? Doch kaum hatte sie diesen Gedanken gefasst, fühlte sie plötzlich eine Hand an ihrer Hüfte, die sie stützte und wandte sich erschrocken herum. Blaue Augen trafen auf dunkle Opale, die sie fixierten. Ihr Mund stand einen Spalt offen, gewollt etwas zu sagen, als wieder eine Schmerzenswelle durch sie durch rollte. Sie spürte in diesem Moment eine weitere Hand in ihrer und sie begriff viel zu spät, dass ihre Tür geöffnet wurde und sie hineingeschoben wurde... Derweil unten in der Küche. Mrs. Briefs räumte gerade die Spülmaschine ein. Ihr Mann kam dazu und lächelte seiner Frau entgegen. „Und? Hast du mit ihr gesprochen?“, kam es von ihr, während sie die schmutzigen Teller hinein stellte. „Nein.“, grinste er, setzt sich auf einen Küchenstuhl und entfachte seine Tabakpfeife. „Und wieso grinst du dann so?“, sagte sie, nachdem sie sich zu ihm umdrehte. „Ich glaube, unsere Probleme haben sich soeben gelöst.“ Verwirrt sah sie ihren Mann an, doch dieser schien sein Geheimnis wohl für sich behalten zu wollen. Er schob sie vorsichtig aufs Bett zu und ging danach vor ihr in die Hocke, um sie zu betrachten. Sie sah schlecht aus. Furchtbar um genau zu sein. Nichts erinnerte an die wohlgeformte Figur, die ihn fast wahnsinnig werden ließ und doch, pulsierte sein Herz vor lauter Aufregung. „Was willst du hier?“, flüsterte sie leise. Er sah sie weiterhin an, doch sie versuchte seinen Blick auszuweichen. Ja, was wollte er? Mit ihr reden. Zumindest hatte er sich das fest vorgenommen. Doch jetzt, war alles andere Nebensache. Sie war wichtiger. „Nach dir sehen.“, sagte er und sein Blick streifte kurz ihren Bauch, der sich jedoch nicht unter ihrem weiten T-Shirt erahnen ließ. „Dann kannst du ja jetzt wieder gehen.“, sagte sie und schloss ihre Arme zur ihrem Schutz vor ihren Bauch. Er achtete nicht auf ihre Worte und legte seine rechte Hand auf ihren Unterarm. Sie zuckte zusammen und er erkannte eine Gänsehaut auf diesem Bereich. Es ließ sie also absolut nicht kalt. „Fass mich nicht an.“, hauchte sie und rückte weiter auf ihr Bett, so dass er sie schlussendlich los ließ. „Wie geht es dir?“, fragte er und sie schien das erste Mal seinen Blick zu suchen. „Ist das eine Funfrage? Wie soll es mir schon gehen?!“, zischte sie hervor und er musste schlucken. „Das wäre nicht passiert, wenn du es hättest weg machen lassen. Dann-“ „Hörst du dich eigentlich mal selber reden?!“, keifte sie und stand ruckartig vom Bett auf. - Darauf bedacht, ihn kein einziges Mal zu berühren. „Ich will... nur nicht,...“, begann er und stand auf, doch sie wandte sich zu ihm um. „Was? Das deinem Stolz kein Zacken aus der Krone fällt? Weil du... ein dummes Erdenweib geschwängert hast?! Ist es das, warum ich dir egal bin?!“ „Du bist mir nicht egal!“, knurrte er, „Was denkst du, warum ich will, dass du es nicht bekommst?“ „Keine Ahnung?! Du redest ja nicht darüber!“ „Es hat seine Gründe.“ „Die du mir nicht anvertrauen kannst?“ „Nein... ich-“ „Dann geh.“, sagte sie eisern, „Verschwinde und komm nie wieder.“, hauchte sie verzweifelt und konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Er zitterte, als sie ihren Wunsch äußerte. Erst wollte er wirklich gehen, doch seine Füße bewegten sich wie automatisch zu ihr, als er ihre Tränen sah. Im nu war er bei ihr und fasste nach ihrer Hand, um sie zu sich zu ziehen. „Vegeta, geh! Ich will das nicht!“ „Lass es wegmachen,... ich... ich bitte dich. Ich will dich nicht verlieren.“, hauchte er und schlang seine Arme um ihren zierlichen Körper. Sie schubste ihn jedoch sofort von sich. „Dafür ist es zu spät! Vielleicht wenn der Herr einen Monat früher aufgetaucht wäre, aber du warst ja zu feige einer Konfrontation widerstand zu leisten!“, keifte sie wütend, „Du hast mich einfach vier Monate allein gelassen! Hast es nicht mal für nötig gehalten ein bisschen früher bei mir aufzutauchen! Dein Training ist dir ja sowieso heilig!“ „Denkst du wirklich, ich hab nicht an dich gedacht? Jeden scheiß Tag hab ich das!“, stieß er nun ebenso heftig aus. „Wieso warst du dann nicht hier?!“ Er schwieg. Unschlüssig was er hätte sagen sollen. „Wieso redest du nicht mir mir darüber? Wieso sagst du nicht einfach, wovor du so eine Angst hast?“ „Ich habe keine Angst!“, knurrte er. Vorsichtig trat sie auf ihn zu. Als sie vor ihm zum Stehen kam, bemerkte er ihren hastigen Atem und konnte beinahe ihr Herz rasen hören. Wie in Trance nahm sie seine Hand und er ließ es geschehen. Eine Art von Elektrizität schoss durch seine Adern, als sie ganz sanft seine Hand unter ihr Shirt strich und am Ende auf ihrem Bauch zum erliegen kam... Erst jetzt ließ er erahnen, wie viel sie sich verändert hatte. Die Haut unter seinen Fingern spannte sich und dennoch fühlte sie sich immer noch unsagbar weich an. „Fühlst du denn gar nichts dabei?“, hauchte sie und sah ihn an, „War das nur ein Spiel? Ein Zeitvertreib?“ „Nein.“, sagte er deutlich. Nein, das war sie nicht. Wenn er nur aussprechen könnte, was er fühlte, aber er schwieg behaglich. „Ich hab es nicht drauf angelegt Schwanger zu werden. Ich hab gedacht,...nein, eigentlich habe ich nichts gedacht.“, korrigierte sie ihren Satz, „...ich meine... ich nehme die Pille schon Jahrelang und ich konnte mich schon immer darauf verlassen...“, sprach sie und er musste ihren Blick ausweichen, „Aber ich hab viel darüber nachgedacht und bin nicht böse auf dich, dass du offenbar dieses Kind nicht willst. Ich kann damit umgehen.“, kam es vorsichtig, „Ich... kann ihn nicht abtreiben, einfach aus dem einzigen Grund, weil er von dir ist.“ Er sah sie an und begriff im ersten Moment nicht was sie damit meinte. Gerade als er etwas sagen wollte, sprach sie erneut. „Ich liebe ihn, sowie ich dich liebe.“ In diesem Moment zuckte es gewaltig unter seiner Hand und er zog diese sofort von ihrem Bauch weg, als er eine Bewegung spürte. „Ihn?“, hauchte er und er sah wie sie zaghaft lächelte und nun ihre Hände auf ihren Bauch legte. „Es muss definitiv ein Junge sein, oder denkst du, dass ein Mädchen so viel Kraft hätte?“, fragte sie und ihre Stimme hatte etwas leuchtendes, welches bis zu ihren azurblauen Augen reichte. Sein Herz schlug wild und er konnte sein Handeln nicht mehr rational einschätzen, als er nur noch seine Hände an ihren Hals legte, sie zu sich zog und seine Lippen wenig später auf ihre legte. Sie ließ es ebenso wie er einfach geschehen. Vielleicht hatte sie das auch so geplant gehabt, aber das war ihm egal. Sie hatte gesagt, dass sie ihn liebte. Wie auch immer das gehen mochte. Er war glücklich. Einfach nur glücklich... Kapitel 22: Ein weiteres Geheimnis ---------------------------------- Bulma wusste gar nicht wie ihr geschah. Sie hatte einfach nicht reagieren können und doch war sie wohl einfach nur zufrieden mit der Situation, wie sie gekommen war. Sie lag in ihrem Bett unter der Bettdecke, als sie sich endlich wieder beruhigen konnte. Ihre Hände lagen auf der Brust, des Mannes, der zu ihr zurück gekommen war. Sie hatte sich auf die Seite gedreht, um noch näher bei ihm zu sein. All den Stress, den sie hatte, war im nu verraucht. Sie lächelte, als sie seinen Arm um ihre Schultern bemerkte, die sich sanft und zart zugleich auf ihre Hüfte zu bewegte. Sie traf nackte Haut und es überkam ihr ein prickelndes Gefühl, als er diese Stelle sanft streichelte. „Geht's dir gut?“, hörte sie seine raue Stimme, die so viel Sorge ausstrahlte, dass sie meinen könnte, sie würde vor Glück platzen. „Mhm.“, nickte sie und kuschelte sich nur noch mehr an ihn. „Ich... wollte nicht über dich herfallen.“, sagte er und sie merkte seinen Blick auf sich. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Vegeta. Mir geht es gut. Besser denn je.“, hauchte sie und ließ ihre Hand an seine Seite weiter rutschen, so dass sie ihn in den Arm nehmen konnte. „Bist du sicher?“ Sie sah zu ihm hoch und konnte einfach nicht widerstehen, ihm einen zarten Kuss zu geben. Dabei wurde sein Griff an ihrer Hüfte stärker und zog sie fast schon wieder auf seinen nackten Körper rauf. Sie löste sich von ihm und legte ihren Kopf auf seine rechte Schulter ab. „Trotzdem sollten wir jetzt langsamer machen.“, flüsterte sie in die Stille hinein und hörte nur noch seinen berauschenden Herzschlag zu. Doch Vegeta durchbrach die Stille und richtete sich ein wenig im Bett auf, so dass sie ihn ansah. „Was hast du?“ Er antwortete ihr nicht. Stattdessen spürte sie, wie er sie wieder richtig auf den Rücken schob, nur um kurze Zeit später seine linke Hand auf ihrem Bauch zu fühlen. Sie erschrak ein wenig. Hatte sie doch nicht gehofft, das er dieses Thema noch einmal heute Nacht anfangen würde. Kaum als er seine Finger um ihren Bauchnabel ausgebreitet hatte, merkte sie wieder die Bewegungen ihres Kindes in ihrem Bauch. „Er reagiert auf dich, Vegeta.“, flüsterte sie, als ob sie seine Frage schon hat kommen sehen. „Woher?“, kam es ebenso leise von ihm. Doch sie stellte ihm eine Gegenfrage. „Wieso sind all die Planeten rund? Wieso sind wir, wie wir sind?“, hauchte sie, „Es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht erklären. Vielleicht ist es deine Körperwärme, die anders ist als die meine. Vielleicht erkennt er dich an deiner Stimme. Ich weiß es nicht.“ Sie sah, wie er nervös einen Kloß herunter schluckte. „Ist es dir unangenehm?“ Sie schüttelte ihren Kopf und war sich sicher, dass ihre Haarspitzen ihn kitzelten. „Nein.“, hauchte sie, „Es ist schön. Einfach nur schön.“, murmelte sie und wandte sich wieder auf die Seite. Seine Hand blieb an der Stelle ihres Bauches. Er spürte weiterhin die Bewegungen, die im Inneren ihres Bauches ausgingen und lehnte sich schlussendlich wieder an sie. „Bist du... dir sicher, dass du das durchziehen willst?“, fragte er nach langem Zögern. Sie nickte nur schwach. Sie wurde allmählich müde. Dennoch versuchte sie wach zu bleiben, da ihr noch immer eine Frage im Kopf herum spukte. „Vegeta?“ „Mhm?“, kam es brummend von ihm, dass sie fast lachen musste. Doch das Thema war ernst. Sie wollte es, nein sie musste einfach wissen, was in ihm vorging. „Du hast... gesagt, du willst mich nicht verlieren...“, sagte sie leise und sah zu ihm auf, „Was meintest du damit?“ Er seufzte und sie sah, wie er mit sich haderte. Es war ihm einfach deutlich anzusehen, dass dies ein Tabu Thema in seinem Leben war. Nichts desto trotz, wollte sie es wissen. Wissen, wieso er so gegen diese Schwangerschaft war. Wissen, woher er diese Angst hatte. Sie wollte ihn doch bloß nur verstehen. „Es ist lange her... und... es wäre das erste Mal, dass ich mit jemanden Außenstehenden über diese Sache rede, wenn du sie überhaupt wirklich hören willst.“ Sie schmiegte sich nur weiter an ihn, um ihn zu symbolisieren, dass sie es wirklich ernst meinte. Die Ruhe kehrte wieder ein, so dass Bulma schon dachte, er könnte es nicht über seine Lippen bringen, doch auf einmal begann er und sie hörte einfach nur seinen Erzählungen zu... „Es ist so anders, als hier.“, begann er vorsichtig und wusste nicht so recht, wie er das ganze anfangen sollte, „Ich kenne das Gefühl nicht, eine intakte Familie zu haben. Ich sehe dich mit deinen Eltern und wusste nie, wie ich das einordnen sollte. Schließlich hatte ich bis zu meinem 12. Geburtstag nur meinen Vater an meiner Seite gehabt und doch war er nie auf der selben Wellenlänge wie ich.“ Er machte ein Pause und sein Griff um ihre Hüfte wurde stärker. „Er hat mich nicht als seinen Sohn angesehen. Nie. Selbst nicht bis zu der Stunde, bevor er starb. Ich war einfach nur ein Bengel, den er hasste für das, was ich ihm angetan habe.“, sagte er leise und seine Augen wurden glasig, als er sich an ein Gespräch mit seinem einzigen Freund erinnerte, „Ich habe es nie verstanden, wieso er mich für Dinge bestrafte, für die ich doch eigentlich nichts konnte. Es war kein Stolz, kein Ehrgefühl in seinen Augen, wenn er mich ansah. In ihm war einfach dieser bodenloser Hass, den ich nicht zuordnen konnte.“ Er merkte wie sich die Blauhaarige sich mehr an ihn drückte. Er musste kurz und zaghaft lächeln. In diesem Moment wusste er, dass er sich ihr anvertrauen konnte. Sie würde ihn nie hassen, egal was er tat. „Aus einem undefinierbaren Grund, erinnerst du mich an meine Mutter. Auch wenn ich sie nie persönlich kennengelernt hatte. Ich...“, hauchte er und spürte ihren Blick auf sein Gesicht, „... ich kenne nur ihren Namen. Ich habe nur ein einziges Bild von ihr im Kopf und kenne ein paar Charaktereigenschaften von ihr. Aber das war es auch schon.“, sagte er und seufzte, als sie ihren Mund öffnete und etwas sagen wollte. „Sie hieß... Sheyla. Schwarzes Haar, helle Haut. Ich habe ihre Erscheinung mal über eine Projektion gesehen.“, hauchte er und er vernahm eine leises Gemurmel. Er wandte seinen Kopf zu ihr, um sie ansehen zu können. Und wieder wurde ihm bewusst, wie ähnlich sie sich waren. Obwohl sie sich nicht einmal kannten. „Sie war ebenso ein Saiyajin, falls du das fragen wolltest, Onna.“, sagte er und sah eine rötliche Farbe um ihre Nase, „Aus gutem Hause. Aber sie hatte einen Fehler in dieser Konstellation.“ „Welchen?“, hauchte sie ehrfürchtig. „Sie war schwer krank. Ein... ein Virus, der ihre inneren Organe einfach so zersetzte. Eine Heilung war theoretisch ausgeschlossen. Wir haben die Krankheit als Dron et tic bezeichnet. Wie eine... tickende Zeitbombe.“ „Theoretisch ausgeschlossen?“, fragte sie wissbegierig wie eh und je. „Die Praxis sah anders aus. Mein... Vater hatte damals alles in Bewegungen gesetzt, ein Gegenmittel zu finden. Es dauerte Jahre, bis er auf einen unbewohnten Planeten ein Heilkraut gegen die Zersetzung fand. Sie haben sie damit behandelt und kaum ein Jahr später war sie vollständig geheilt gewesen.“ Er ließ ihr kurz Zeit, das sie das Gesagte verarbeiten konnte. Doch als sich schon eine fragende Falte auf ihrer Stirn abbildete, begann er erneut. „Das war alles vor meiner Zeit. Du weißt noch, was ich dir erzählt habe? Die Sache mit einer Gefährtin?“, fragte er leise und er sah sie nicken, „Sie war wie eine Seelenverwandte für meinen Vater. Auch wenn sie sich doch so sehr unterschieden hatten. Er lebte für den Kampf, so wie die vielen anderen unserer Rasse auch, aber sie dagegen... sie war keine Kämpferin, keine Kriegerin. Sie verabscheute regelrecht den Kampf um Leben und Tod. Sie war einfach nicht gemacht dafür, weswegen sie dann auch nicht als Kriegerin ausgebildet wurde. Was normalerweise gar nicht möglich war, da jeder zum Kampf ausgebildet wurde, egal ob Mann oder Frau. Aber dadurch, dass sie mit meinem Vater liiert war, gab ihr das gewisse Freiheiten.“ „Ehm... ich will dich nicht unterbrechen, oder... so. Aber was hat das denn mit... nun ja, mit mir zu tun und der Schwangerschaft?“ Seine Gesichtszüge wurden ernster. Er fing leicht an zu zittern, bevor er sich ebenso auf die Seite drehte, um sie ansehen zu können. „Du hattest recht. Ich habe Angst. Einfach weil ich es nicht ertragen könnte, dich zu verlieren.“, hauchte er und strich ihr eine blaue Strähne beiseite. „Wieso? Woran?“ „Weil meine Mutter damals bei meiner Geburt gestorben war. Sie war schon immer ein zierliches Wesen gewesen. So gutmütig und verständnisvoll. Das kam ihr zum Verhängnis. Mein Vater machte mich dafür verantwortlich. Vater hat seine ganze Wut auf mich abgelassen. Er hasste mich dafür. Er sah mich nicht als sein Sohn oder gar Thronfolger,... er sah nur den Bengel, der ihm seine Gefährtin genommen hatte.“, er machte eine ausschlaggebende Pause, „Verstehst du nicht? Wenn es selbst meine Mutter, als Saiyajin nicht geschafft hatte, dann wirst du es erst Recht nicht schaffen.“, hauchte er und lehnte seine Stirn gegen ihre. „Vegeta...“, hörte er ihre zarte Stimme. „Ich... will das einfach nicht nochmal erleben und schon gar nicht aus der Fassung, wie es mein Vater mitansehen musste. Ich will endlich abschließen damit.“ Ob es richtig war, ihr die komplette Wahrheit über sich zu erzählen, war er sich jetzt doch nicht mehr so sicher. Die Blauhaarige war stur genug, sich einen Weg freizuschaufeln. So gut kannte er sie nun schon. Und doch hatte er die leisere Hoffnung, dass sie ihn verstand und ebenso an ihrem Leben hing. Sein Hoffen war allerdings umsonst. „Vegeta.“, hauchte sie und nahm kurz sein Gesicht in ihre Hände, bevor sie weitersprach, „Vielleicht solltest du wirklich damit abschließen, aber anders, wie du das denkst. Ich... ich kann dich verstehen. Wirklich. Aber das ist doch keine Lösung auf die Dauer. Du musst dich doch deinen Ängsten stellen, sonst wird es immer so weitergehen.“ „Zu was für einen Preis?“, fuhr er hoch und sie setzte sich mit ihm auf, zog die Bettdecke nur noch näher an sich heran, „Willst du das wirklich eingehen? Dein Leben, gegen das seine? Ich kann das nicht und ich werde es nie können.“ „Beruhige dich... ich... ich mach dir einen Deal.“, sagte sie und er versuchte seinen aufgeregten Atem unter Kontrolle zu bekommen, „Ich halt dich auf dem Laufenden. Egal was passiert. Ich habe jeden Monat einmal einen Termin bei der Frauenärztin. Und wenn irgendetwas ungewöhnliches zu berichten gibt, dann erzähle ich dir davon, okay?“ Er sah sie abschätzend an. Sein Inneres rebellierte und dennoch wusste er, dass er nicht gegen ihr Argument ankam. „Wir machen das gemeinsam, Vegeta. Wir... lass uns eine Basis schaffen, die zu einem gegenseitigen Vertrauen führt. Ich... versteh mich bitte. Ich will um dieses Kind kämpfen.“, hauchte sie leise und unterstrich ihr Gesagtes, in dem sie ihn zärtlich küsste. Seine Hand fuhr hoch in ihren Nacken und zog sie näher zu sich heran. Es war wie ein ungesagtes Versprechen, das sie wieder Mut fasste. Dadurch presste sie ihre Lippen fester auf seine und seufzte leise, als er seine andere Hand an ihren Schultern herab senkte. Doch kurz bevor er an ihre erregende Zone ankam, stoppte sie ihn. „Hab ich nicht gesagt, das wir es langsamer angehen sollten.“, lächelte sie ihn verschmilzt an, „Ich muss dir sowieso noch etwas zeigen.“ Sie bemerkte seinen verstörten Blick, doch sie ließ sich nicht umstimmen. Sie beugte sich daher über ihn, um an ihre Schublade in ihrem Nachttisch zu gelangen. Dabei vernahm sie seinen heißen Atem auf ihrem Hals und musste schwer schlucken. Am liebsten hätte sie sich erneut auf seine Annoncen eingelassen, aber sie war mit dem einen Mal vorhin, schon völlig außer Puste. Sie hatte einfach nicht mehr die Kondition dazu. Einen Moment dachte sie an die Worte ihrer Ärztin. Natürlich hatte sie ihr von den Beschwerden erzählt und ihre lächelnde Antwort darauf war einfach nur, dass gelegentlicher Beischlaf – wie sie es nannte, zu einer guten Durchblutung führte und damit vielleicht die Schmerzen vergehen könnten. Bis zum siebten oder achten Monat konnte sie sich sicher sein, dass dabei nichts passieren würde. Aber sie sollte es eben nicht übertreiben. Als sie die Schublade aufzog, holte sie ihr aktuelles Ultraschallbild aus diesem und legte sich wieder zu ihm zurück. Sie hielt es ihm vor die Nase, bevor er es an sich nahm und ihr kurz einen verwirrten Blick schenkte. „Sieh hin.“, sagte sie nur und schmiegte sich wieder an ihn. Auffällig beobachtete sie ihn, wie er genauer auf das Bild sah und konnte sogar eine leichte Gänsehaut auf seinen Arm erkennen. Es war bisher das beste Bild von allen gewesen. Mittlerweile hatte sie nur drei von ihnen, wobei das Erste irgendwie verschwunden war. Aber darauf war ja nun wirklich nicht viel zu erkennen. Im Gegensatz zu diesem. Man sah das kleine Köpfchen darauf, sah schon einzelne Finger und seine zwei kleine Füßchen, in der entsprechenden Embryostellung. Sie musterte ihn, als er nichts sagte. Dieser Moment war auch nicht zum Reden gedacht. Er sollte einfach nur verstehen, wieso sie sich für das Kind entschieden hatte und er sollte sehen, wie der Kleine sich entwickelte. „Was... was ist das hier?“, fragte er nach einem gewissen Zögern und deutete auf eine weiße, kleine Fläche, die man in seinem Körper ausmachen konnte. „Sein Herz, Vegeta.“, flüsterte sie nur noch, bevor sie ihre Augen schloss und sanft und weich in einen schönen Traum glitt. Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, von den ungeahnten Ereignissen, mit denen sie sich bald beide auseinander setzen mussten... Kapitel 23: Ein Wille der Natur ------------------------------- Die Monate zogen dahin, ohne dass es weitere Komplikationen gab und der Winter brach mit all seiner Härte und Kälte über die westliche Hauptstadt ein. Über die Obstplantage wurde ein Überwinterungshaus gebaut. Die Blumenbeete, die Mrs. Briefs sorgsam pflegte, wurden mit Tannenzweigen bedeckt, so dass die Knospen unter der Erde einen warmen Platz hatten, bis diese im Frühling wieder gedeihen konnten. Der Kamin wurde nun öfters entfacht, was die Kosten natürlich wieder ins Unermessliche trieben. Sämtliche Gasheizungen waren aufgedreht worden, um es der Erfinderin so warm wie möglich zu machen. Nur mühselig kämpfte sich Bulma aus ihrem Bett. Mittlerweile war das reine Aufstehen, eine Qual für sie geworden. Die Kugel die sie vor sich herschob war immens. Kaum zu glauben, dass das noch zunehmen würde. Immerhin war sie erst in der 28. Schwangerschaftswoche. Erst als sie wackelig auf ihren Füßen stand, schritt sie zu ihrem Kleiderschrank. Dieses luftige Nachtkleid, konnte sie einfach nicht mehr sehen und es müffelte allmählich. Ihre Mutter hatte so viel eingekauft in letzter Zeit, das ihr Schrank schon von Umstandsmode überquoll. Die Entscheidung viel daher nicht so leicht, wie sie sich das gehofft hatte. Nach langem hin und her überlegen, entschied sie sich für eine Bluse, die lila-kariert war. Um die Hüfte gab es da noch zwei Bändchen, die sie dekorativ zusammen schnüren könnte. Dazu nahm sie sich eine bequeme rötliche Leggins. Lächelnd sah sie auf ihren Bauch und strich eins, zwei Mal darüber. „Gute Morgen, mein Kleiner.“, flüsterte sie und wie, als ob sie darauf gehofft hatte, kam die Antwort mit einem kräftigen Tritt. Kurz fuhr sie zusammen. Diese Schläge wurden auch immer heftiger. Sie atmete leicht ein und aus, so wie sie das bei der Schwangerschaftsvorbereitung geübt hatte und der Schmerz verging wieder. Wenn das Vegeta wieder gesehen hätte, dann wuchs nirgends mehr auch nur ein Grashalm. Er sah das ganze einfach noch zu eng. Immer wieder beteuerte sie, dass es ihr dabei gut ging und das der kurze Schmerz aushaltbar war. Außerdem war es die einzige Kommunikation, der der Kleine ausüben konnte. - Aber Vegeta sah darin immer nur etwas Schlechtes. Einmal, als sich der Embryo in ihrem Bauch gedreht hatte, war sie fast in der Küche zusammengebrochen. Es hörte sich dramatischer an, als es war, aber der Saiyajin hatte gleich den Teufel an die Wand gemalt und reagierte so... überaus empfindlich darauf. Er wollte sie an diesem Tag sogar in die Klinik bringen. Völlig überzogen... Die Blauhaarige wusste mittlerweile wie sie mit ihm umzugehen hatte. Sie beschwichtigte ihn und gab ihm das Zeichen das alles okay war. Auch wenn sie manchmal auf taube Ohren stieß. So langsam glaubte sie, dass alle Männer in dieser Hinsicht empfindlich waren. Immerhin steckten sie nicht in der Sache drin. Sie musste bei diesem Gedanken kichern. Vegeta und Schwanger...nein, nein. „Das sollte ich lieber für mich behalten.“, kicherte sie und hielt sich eine Hand vor den Mund. Bulma fing sich wieder und schloss ihren Kleiderschrank, um sich auf ins Bad zu machen. Es würde wieder eine halbe Ewigkeit dauern, aber dafür hatte sie ihre Ruhe bei der Körperhygiene. Vegeta trainierte wieder häufiger in seinem Gravitationsraum, den sie sogar noch verbessert hatte. Zumindest soweit, wie es ihr möglich war, mit dieser bombastischen Kugel vorne weg. Sie hatte den Gravitationsmesser erhöht und noch einige weitere Details eingebaut. So konnte er beispielsweise eine Simulation eines ihm bekannten Planeten erschaffen und sie hatte die Wände mit einem verdammt teuren Material verstärkt, dass sowohl seinen Kräften standhielt und sogar ihn abschottete von allen Störfaktoren. Wenn er dort drin war, konnte er sich einfach ganz auf sich konzentrieren. Die Routine war jedoch das schönste, was er sich aneignen konnte. Er fing früh am Morgen an mit seinem Training, machte eine Pause gegen die Mittagszeit und hörte schlussendlich frühzeitig zum Beginn des Abendessens wieder auf. Es war okay so, wie es war. Und für Bulma. Es war nämlich kaum mehr auszuhalten, seit das Geheimnis mit seiner verstorbenen Mutter draußen war. Er schwänzelte immer um sie herum, darauf bedacht einzuschreiten, sollte etwas passieren. Es kam ihr schon so vor, als wäre sie das Baby. Eine Fürsorge, die sie so nicht von ihm kannte. Okay, er machte es auf die stille Tour. Er hing jetzt nicht an ihrem Rockzipfel, aber er war ständig abrufbereit, wenn wieder irgendetwas war. Das ging ihr manchmal echt auf die Nerven. Als sie aus dem Bad kam, schritt sie die lange Treppe hinunter in den Wohnbereich. Sobald sie unten ankam, legte sie ihre Arme um ihren Körper, da ein kühler Luftzug ihr entgegen kam. Kaum um die Ecke getreten, sah sie auch schon das böse Übel. Die Fenster waren aufgerissen und die eiskalte Luft, des Winters brach hinein. Ihre Lippen zitterten und sie schnappte sich im vorbeigehen eine Wolldecke von der Couch, die sie schnell von hinten über ihre Schultern legte. Eilig trat sie auf die offenen Fenster zu und schloss diese mit einem ohrenbetäubenden Knall. „Oh, Schätzchen. Du bist schon wach?“, begrüßte ihre Mutter sie, die gerade aus der Küche trat. Doch anstatt, dass sie diese ebenso freundlich grüßte, fuhr Bulma ihre Mutter an. „Sag mal, spinnst du?! Heizen wir seit neustem auch für den Garten?!“ „Verzeih mir, aber es war so stickig hier drin.“, lächelte Mrs. Briefs. „Fünf Minuten lüften ist ja okay, aber das hier...!“, sie deutete auf den Wohnbereich, „Erinnert mich nun mehr an eine Gefrierkammer!“ „Reg' dich nicht so auf. Ist doch alles gut.“ Genervt seufzte sie und zog die Decke mehr an sich heran. Es hatte ja doch keinen Sinn, ihre Mutter ins Gewissen zu reden. „Gibt's schon Frühstück?“, sagte sie stattdessen und sah neugierig in die Küche. „Ich bin gleich soweit. Schätzchen, könntest du Vegeta holen? Er ist schon wieder im Gravitationsraum.“ „Aber natürlich, schickt die Hochschwangere in die Kälte!“, zischte sie, trat jedoch an die Terrassentür. Mit einem Schwung öffnete sie diese und schritt auf die Veranda. Ihre Zähne bibberten, als die kalte Morgenluft sie in Empfang nahm. „Ich sollte ihm ein Trainingsraum im Haus entwerfen...“, murmelte sie, während sie auf die Raumkapsel zuging und wieder einmal ihre Decke fester zusammen zog, „Genug Platz wäre ja.“ Hätte sie doch bloß eine wärmere Hose angezogen. Die Wolldecke reichte nicht einmal zu ihren Knien. Laut ausatmend kam sie an die Luke des Raumschiffs und betätigte eine Art Schelle. Kurz wartete sie, bis sich das Tor öffnete und den Saiyajin-Prinzen freigab. Locker mit einem Handtuch um seinen Hals, sah er sie überrascht an. Kurz schaute er womöglich auf die digitale Uhr, bevor er sich wieder ihr zuwandte. „Es ist halb sechs und du bist schon wach?“ „Konnte nicht mehr schlafen.“, erwiderte sie kurz bündig, „Das Frühstück ist gleich fertig, soll ich dir von Mama ausrichten.“, sagte sie und wollte schon wieder umdrehen, als er ihr Handgelenk erfasste und sie in die Raumkapsel hinein zog. „Weswegen konntest du nicht schlafen?“ „Keine Ahnung... schlecht geschlafen.“ Gut, das stimmte zum Teil. Sie hatte schlecht geträumt. Das tat sie in letzter Zeit öfters. Sie konnte nur noch nicht mit Bestimmtheit sagen, von was sie träumte. Da sie sich nicht nach dem Aufwachen daran erinnern konnte. Aber alles würde sie ihm nicht auf die Nase binden. Am Ende würde er nur wieder seine Vermutungen kundtun. Er grummelte etwas vor sich hin, dass sie nicht verstand, bis er sich umdrehte und zum Bordcomputer ging. „Warte, ich komm gleich mit. Ich stell gerade nur noch die Geräte ab.“, sagte er dann mit den Rücken zu ihr. Irgendwie mochte sie es, wie er sich um sie sorgte und in ihr stieg ein berauschendes Kribbeln auf. Er war anders, als noch vor ein paar Monaten. Ob es nun auf die Schwangerschaft zugeschrieben war, oder aus einen anderen Grund, konnte sie nicht wirklich sagen. Aber er konnte sagen, was er wollte. Er veränderte sich und das gefiel ihr sehr. „Können wir?“, holte er sie mit dieser Frage aus den Gedanken und sie nickte nur, bevor sie beide den Gang zurück ins Haus antraten... Mulmig zu mute, rutschte sie immer wieder auf ihrem Stuhl hin und her. Vor ihr auf dem Teller lag ein Vollkornbrot, aber sie hatte keinen Drang das aufgesetzte Essen von ihrer Mutter auch nur in die Hand zu nehmen. Keine Ahnung was das war, aber so ging es nun schon einige Tage. Es war nicht, dass sie keinen Hunger hatte, aber sie ekelte sich vor diesem Biozeugs. Sie war normalerweise ein Mensch, der gerne Gemüse und Obst aß, aber jetzt... Ihr war einfach nicht danach. „Schätzchen, magst du Käse oder Schinken auf dein Brot?“, fragte ihre Mutter und in Bulma sammelte sich ein unwohles Gefühl in ihrer Magengrube zusammen. „Keins von beidem. Gib mir einfach ein Stück Toast und die Butter.“ „Toast ist aber nicht gut, für die Balance.“ „Das ist mir so was von egal, Mama!“, sagte sie wider und ihre Mutter öffnete gerade ihren Mund, als sie eine Bewegung wahrnahm. Es war Vegeta, der plötzlich wortkarg auf stand und in die Küche ging. Bulma konnte von ihrem Platz aus nicht genau erkennen, was er darin trieb, doch als er kurze Zeit später wieder herauskam und ihr eine Scheibe Toast auf den Teller legte, lächelte sie zufrieden. Na wenigstens einer, der keinen Weltuntergang beschwor. „Dann nimm wenigstens die Margarine, Liebes.“, säuselte ihre Mutter erneut. „Nein!“, zischte Bulma und griff herzlich zur Butter. Mit Argusaugen beobachtete er das Geschehen am Frühstückstisch. Er konnte sich absolut kein Reim darauf machen, aber ihr Gemütszustand wurde von Mal zu Mal schlimmer. Er seufzte in sich hinein. Das fing schon morgens an und steigerte sich bis zum Mittag hinein. Abends wurde sie wieder ruhiger. Ihre Launen waren manchmal wirklich schwer zu ertragen. Aber er nahm sich zurück. Weswegen er auch immer öfters etwas durchgehen ließ. Sowie das mit der Debatte Vollkornbrot oder Toast. Das war doch nun wirklich scheiß egal, was sie aß. Hauptsache sie nahm etwas zu sich, oder? „Ich finde das absolut nicht gut, dass du meine Tochter auch noch unterstützt, Vegeta.“, fügte abrupt Dr. Briefs hinzu und er sah ihn minder gesagt, nicht sehr freundlich an. „Ist doch egal. Sie ist 32, da kann sie machen was sie will.“, rechtfertigte er sich und spürte den grinsenden Blick der Blauhaarigen auf sich. Er versuchte es zu ignorieren. Sie sollte bloß nicht auf den Trichter kommen, dass er sich für sie einsetzte. Was er ja eigentlich tat, aber das sollte ihr ja nicht unbedingt zu Kopf steigen. Das alles war ein reiner Ausnahmezustand. Nach dieser kleinen Auseinandersetzung aßen die Briefs und Vegeta gemütlich weiter, bis der letzte Genannte fertig war und sich wieder in seinen Trainingsraum verzog. Der Vormittag ging wieder etwas ruhiger ab, da sich ihr Vater in die Labore zurück gezogen hatte und ihre Mutter einkaufen gegangen war. Auch über den Mittag blieb es ruhig zwischen den Parteien, so dass sie diesmal ohne zu Meckern und zu Murren auch diese Essenszeit rum kriegen konnten. Nach dem Essen gesellte sich Bulma ins Wohnzimmer und durchstöberte ein paar Kataloge. Sie seufzte schwer, als sie die neuste Mode sah, mit dem bitteren Beigeschmack, dass sie keines davon auch nur anprobieren könnte. Sie war einfach zurzeit nicht in der Fassung, für etwas Figurbetontes. „Bulma?“, rief ihre Mutter und sie stöhnte genervt. „Ja? Was ist?“ „Schau mal, diesen Katalog hab ich heute Morgen beim Händler mitgenommen.“, sagte sie und setzte sich ihr gegenüber auf einen Sessel. Sie nahm den Katalog entgegen und seufzte nun nur noch stärker. „Mama, meinst du nicht, das ist etwas zu früh?“, fragte sie und hielt ihr nur die Frontansicht des Kleiderkatalogs vor die Nase. „Aber nein. Du brauchst vor allem Erstlingssachen. Ein Mützchen, Söckchen, vielleicht auch ein paar Strumpfhöschen, Strampler und natürlich einen Bodyanzug. Wann wäre der errechnete Termin?“ „Februar, Mama.“ „Na siehst du! Noch zwei Monate.“ „Ja, genug Zeit. Außerdem werden dem Baby die ersten Dinge im Krankenhaus gestellt. Ich hab das schon mit meiner Hebamme besprochen.“ „Aber Kindchen,... die eigenen Sache sind doch viel schöner und putziger und-“ „Gut okay. Können wir das trotzdem meine Sorgen sein lassen? Ich weiß schon, was ich tue.“ „Na gut. Aber dann lass mich wenigstens ein Mützchen für den Kleinen häkeln.“ „Mach, was du eh nicht lassen kannst.“ Damit gab sie sich offenbar zufrieden und tänzelte freudestrahlend davon. Zwei Monate... dann wäre der Countdown abgelaufen. Dann würde es ernst werden. Bulma seufzte. Natürlich hatte sie ein wenig Angst davor. Es war ja ihr erstes Kind und dabei wollte sie nie eines. Aber das sei mal dahin gestellt. Sie fragte sich, wie es sein würde und ob überhaupt alles glatt gehen würde. Die Klinik in der sie sich vor drei Monaten angemeldet hatte, war sehr resümiert. Eine spitzen Frauenklinik. Die Ärzte waren allesamt ein faires Fachpersonal und auch die Hebammen auf der Geburtenstadtion waren freundlich und hilfsbereit. Dennoch stahl sich ab und zu ein böser Gedanke in ihr Hirn. Was, wenn es doch zu Komplikationen kommen würde? So wie es Vegeta heraufbeschwor? Sie sollte vielleicht mit ihrer Hebamme darüber mal reden. Das wäre vielleicht das Beste. Das musste sie sowieso. Bei der letzten Vorsorgeuntersuchung kam nämlich etwas in den Blickfeld ihrer Frauenärztin, dass sie stutzig werden ließ. Bulma war von Anfang an klar, dass es nicht mehr lange auf sich warten ließ. Der Ärztin war es ein Rätsel, was sie auf dem Ultraschallmonitor gesehen hatte. Für die Blauhaarige war es klar. - Der Affenschwanz. Aber das konnte sie ja nur schlecht zugeben. Was hätte wohl Dr. Ruth davon gehalten? Sie hätte mit Sicherheit angenommen, dass sie ein Kind von einem Affen erwartete. So sinnlos dieser Gedanken auch war, stimmte er ja auch irgendwo. Kurz lächelte sie in sich hinein. Sie sollte wenigstens der Hebamme davon berichten und das Ganze halbwegs normal über die Bühne bringen. Nachdem sie sich mit dem Gedanken anfreundete, dass auch ihr Sohn mit einem Affenschwanz auf die Welt kommen würde, lehnte sie sich in die Couch zurück und schloss kurz ihre Augen. Sie wollte nur ein bisschen vor sich hin dösen. Doch ihre Ruhe wurde gestört, als sich jemand neben sie in die Couch pflanzte. Mit rollenden Augen sah sie zur Seite und erkannte das schwarze Haar des Saiyajins. „Was ist? Willst du mir auch eine Predigt halten?“ „Nein. Aber wenn du Müde bist, solltest du dich ins Bett legen.“ „Ich bin nicht müde, nur gelangweilt.“ Er schnaubte leise, doch sie sprang wie gewöhnlich darauf an. „Mach nicht so.“, sagte sie und schubste ihn in die Seite, „Ich fühle mich wie in einem Gefängnis und das in meinem eigenen Haus! Ich darf nicht alleine raus, ich hab ständig jemanden um mich herum, der mich auf Schritt und Tritt verfolgt,...“, sagte sie und sah kurz eindringlich Vegeta an, der nur ein kurzes Knurren von sich gab, „Und die größte Bombe, die Paps je abgeschossen hat war, als er mich wortwörtlich aus den unteren Laboren warf! Stell dir das mal vor. Gestern. Ich wollte nur ein paar Unterlagen holen und da hat er einfach mein Büro abgeschlossen und den Schlüssel versteckt! Ich kann nichts machen. Gar nichts. Herum rollen vielleicht.“, sagte sie zum Schluss sarkastisch. Sie hörte ihn lachen, was ihr Temperament nicht wirklich unterhaltsam fand. „Er will einfach nicht, dass du in deinem Zustand etwas arbeitest.“ „Ich will nur lesen! Okay? Irgendetwas lesen. Hauptsache ich mache etwas!“ „Du willst lesen?“, fragte er mit einer Augenbraue nach oben ziehend. Kaum als er dies ausgesprochen hatte, stand er auf und begab sich an eine Büchersäule, die neben der TV-Wand stand. Er ging etwas in die Hocke und sie konnte sehen, wie seine Augen der Reihe nach etwas aussuchten. Dann nahm er seine Hand und zog ein Buch aus dem Regal. Schlussendlich warf er ihr es zu. „Da haste was zu lesen. Deine Mutter hat eh so viel Zeugs.“ Sie besah es sich genauer und ihre Nerven lagen blank, als sie ihm den Titel vorlas. „Liebe in Barcelona... Das ist nicht dein ernst, oder? Ich lese doch keine Schnulzromane, Vegeta!“ „Besser als nichts.“ Ihre Hände zuckten mit einem mal und sie warf ihm das Buch entgegen. Ihr war klar, dass sie ihn nicht treffen konnte, da seine Reflexe einfach zu gut für eine menschliche Handlung waren, aber die Hoffnung starb nun mal zu Letzt. „Verarsch wen anders!“, keifte sie. „Ich hab's nur gut gemeint.“, sagte er bevor er wieder aus ihrem Blickfeld verschwand. - Vermutlich zurück in den Trainingsraum. Mit einem Tee bewaffnet saß sie im Wintergarten. Eine Anlage, die nur betreten wurde, wenn es wirklich zu kalt war, um draußen zu sitzen. Es war ein abgelegter Teil der Capsual Corporation. Hier fand Bulma ihre Ruhe. Sie sah Chatounette zu, wie sie versuchte einen Falter zu fangen, doch die Katze stellte sich reichlich blöd dabei an. Sie versank wieder einmal in Gedanken. Dieses ständige herum sitzen, machte sie noch ganz wahnsinnig. Sie war ein Mensch, der immer in Bewegung war. Sie lebte für ihre Arbeit, aber jetzt... Sie konnte nicht mehr tun, als die letzten Monate irgendwie rum zu kriegen. Seufzend dachte sie an Vegeta. Es war ihr bewusst, das er sich Sorgen machte, auch wenn er es nicht oft deutlich zeigte. Aber er tat es. In kleinen versteckten Momenten, in denen er sich unbeobachtete von ihren Eltern fühlte. Sowie heute Nachmittag mit dem Buch. Es war eine Gestik, die sie eigentlich sehr schätzte und dann fuhr sie ihn deswegen an. Es tat ihr irgendwie leid, dass sie so stürmisch war. Bulma bekam es schon mit, dass sie manchmal unausstehlich war. Sie schob es auf die baldige Entbindung. Und wieder war sie bei ihrem Hauptproblem. Ein Klingeln des Telefons unterbrach die Stille, doch sie wollte jetzt nicht aufstehen. Ihre Mutter war immerhin auch noch im Haus. Sie würde schon abnehmen. Eins-zwei Mal klingelte es noch, bis das Geräusch verebbte. Sie seufzte aus und war sichtlich erleichtert, dass ihr das nun auch abgenommen wurde. Doch als ihre Mutter aufgeregt in den Wintergarten kam und die Blauhaarige sie ansah, wusste sie, dass es dringend war. „Mama? Was ist-“, fing sie an, doch wurde prompt unterbrochen. „Es ist Chichi. Sie klingt sehr... aufgewühlt.“, sagte sie leise und reichte ihr das Funktelefon. Verwirrt nahm sie es entgegen und hielt es sich ans Ohr. „Chichi?“, fragte sie vorsichtig und hörte gleich daraufhin ein erschreckendes Aufheulen, „Was ist los? Ist etwas passiert?“, schoss es aus ihr heraus. Ihre Mutter stand weiterhin daneben und hielt ihre Hände gefaltete ineinander. „Ja... oh Gott. Jaa, Chichi, beruhige dich. Ja, ich mach mich gleich auf den Weg. Ja, doch. Ich bin gleich da.“, sagte sie zum Schluss und legte auf. „Ist es etwas Schlimmes?“, fragte Mrs. Briefs und Bulma wusste gar nicht was sie sagen sollte. „Es... ich muss zu ihr.“, sagte sie nur und stand ruckartig auf, so dass sich sogar Chatounette erschrak und hinter einen Blumentopf versteckte. „Aber flieg nicht alleine!“ Sie war schon an ihrer Mutter vorbei, als sie sich nochmals zu ihr umwandte. „Mama, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um das aus zu diskutieren!“ „Aber-“ „Ich hol Vegeta, okay? Ist das in Ordnung?“ Sie sah nur ein Nicken, bevor sie sich auf dem schnellsten Weg zu seinem Gravitationsraum begab. Sie war binnen Minuten wieder an der Luke, an der sie heute Morgen schon stand und betätigte nervös immer und immer wieder die Schelle. „Jaa, ich komm doch schon.“, hörte sie ihn genervt rufen. Als die Luke sich öffnete, kam ein wütender, verschwitzter Vegeta zum Vorschein und sofort machte er seinem Druck Luft. „Onna, was willst du-“, er brach ab, als er ihr verschrecktes Gesicht sah, „Was ist los?“, sagte er dann in einem ruhigeren Ton und sah schnell zu ihrem Bauch. Doch da dieser wie immer war und er auch nichts unbedenkliches feststellen konnte, sah er wieder in die Augen der Blauhaarigen. „Kannst du... also... ich muss zu Chichi, es ist wichtig. Keine Ahnung, sie klang so verzweifelt am Telefon und-“ Erst als die Erfinderin den Namen der Frau sagte, ragte er den Kopf in den Himmel. Einen Moment suchte er nach Anzeichen, was hier los war, als er eine Aura wahrnahm, die immer kleiner wurde. „Er wird schwächer...“, hauchte er. „Was?“, kam es nur zitternd von ihr. „Kakarotts Aura. Was ist passiert?“, fragte er nun mit mehr Würze in seiner Stimme. „Ich weiß es nicht! Deswegen will ich ja hin, aber Mama lässt mich nicht alleine mit dem Shuttle fliegen!“ „Komm mit.“, sagte er nur noch und zog sie mit sich zu den Garagen. Die Blauhaarige hatte damit zu kämpfen in ihrer Nervosität den Gurt des Shuttles richtig einzustellen. Er ließ sie machen, bis es ihm zu bunt wurde und er es ihr in die richtige Größe einstellte. „Danke.“ Er atmete langsam aus, als er sich selbst festschnallte und die Getriebe startete. Keine drei Sekunden später waren sie in der Luft und Vegeta schaltete alle Turbinen auf ihre volle Leistung. Es wäre ihm lieber gewesen, er wäre schnell selbst hingeflogen. Aber er konnte sie schließlich auch nicht alleine zurücklassen. Und mit ihr Fliegen kam gar nicht in Frage. Bei den Temperaturen konnte er sie nicht dem freien Wind aussetzen. „Wie lang braucht das Scheißteil?“, knurrte er nach einer Zeit. „Normal 20 Minuten.“, sagte sie leise, „Es liegt am Wetter.“, kam es zum Schluss, als sie auch noch auf die Wolken über ihnen deutete. Es fing leicht an zu schneien. „Auch das noch.“, seufzte er und sah kurz zu der Blauhaarigen, „Geht's dir gut?“ „Mhm. Ich weiß nur gerade nicht, wo mein Kopf steht.“, sagte sie und hielt sich diesen mit ihrer Hand fest. „Was hat sie eigentlich genau gesagt?“, sagte er und konzentrierte sich nebenbei wieder auf seine Flugbahn. „Nicht viel. Ich habe eigentlich nur ihr lautes Weinen gehört. Irgendetwas mit... 'krank' und 'wissen nicht was es ist'. Sie hat keinen klaren Satz gesprochen.“ Er erwiderte nichts darauf. Seine Synapsen waren scharf geschaltete auf die Aura von dem jüngeren Saiyajin. Er hätte es ihr sagen können, aber er wollte sie nicht unnötig aufschrecken. Es deutete gerade alles daraufhin und doch wollte er es nicht wahrhaben. Verbissen krampfte er seine Finger um das Lenkgetriebe. Gleich würden sie mehr wissen. Die Berge waren schon in Sichtweite, so dass das Haus der Sons nicht mehr weit entfernt sein musste... Mit einem kleinen Abstand landete das Flugshuttle hinter dem Heim von Kakarott und er half der Schwangeren aus dem Shuttle zu steigen. „Du hättest dich vielleicht noch etwas wärmer anziehen sollen.“, brummte er, doch sie ging gar nicht auf seine Worte ein. Von weitem war plötzlich eine Stimme zu hören und er wandte sich mit ihr zusammen danach um. Er kannte den Namen nicht mehr. Jedenfalls erinnerte er sich nicht daran, den Namen dieses Riesens schon einmal gehört zu haben. „Gyuumaou.“, sagte die Blauhaarige und Vegeta sah verwirrt zu ihr, „Chichis Vater.“ Ah. Das erklärte einiges. „Bulma, bin ich froh dich zu sehen.“, sagte er, als er ankam und nun auch endlich Vegeta bemerkte, „Nun, ehm... kommt rein. Ich erkläre euch alles im Haus.“ Etwas merkwürdig fand es Vegeta schon, dass er zu dem Umstand der Frau nichts erwähnt hatte. Nun auch egal. War ja jetzt nicht das Thema, oder? Als sie am kleinen Haus ankamen, öffnete der Riese die Tür und beide schlüpften hindurch. Vegeta war das erste Mal hier und sah sich daher genauer um, als die Frau neben ihm. Es war... eng, klein und alles zusammengepresst. Hier erinnerte nichts an die Capsual Corporation, deren Grundstück sich über Hunderte von Hektar verlagerte. „Kommt, setzt euch erst einmal.“, sagte Gyuumaou und deutete auf eine Sitzbank. „Ich würde eher wissen, was hier los ist. Wo ist Kakarott?!“, kam es zischend von ihm. So langsam konnte er diese Heimlichtuerei nicht mehr ertragen. Hier war doch etwas faul. „Sei doch nicht immer so aufsässig, Vegeta!“, zischte Bulma dazwischen und er sah sie nur böse an. „Ist okay, Bulma. Ich verstehe. Ich hätte es sowieso nicht richtig erklären können. Es ist besser, ihr seht es euch selbst an.“, sagte Chichis Vater und er verwies auf die Treppe, die ins obere Stockwerk führte, „Kommt schon.“ Mit einem mulmigen Gefühl ging er hinter der Frau her und wunderte sich erneut, als er bemerkte, dass die Aura seines Erzrivalen immer mehr an Stärke verlor. Im oberen Gang angekommen, sah er gerade wie die schwarzhaarige Frau aus einem Zimmer kam. In ihrer Hand hielt sie eine Schüssel Wasser und durchnässte Handtücher. „Chichi.“, hörte er Bulma laut seufzen und die Schwarzhaarige sah auf. „Bulma.“, keuchte sie, „Ihr...seid schon da?“, fragte sie nervös, und er konnte ihre roten Augen klar und deutlich erkennen. „Was ist passiert? Ist etwas mit Son-Goku? Vegeta hatte da etwas angedeutet.“ „Ist er da drin?“, sagte Vegeta durchbrechend und zeigte auf die Tür. „Ja, aber er schläft gerade. Mal wieder.“, hauchte sie leise und er zog abermals eine Augenbraue hoch, „Setzen wir uns kurz in, ehm... Son-Gohans Zimmer.“ Im Zimmer angekommen, sah sich auch hier Vegeta erneut um. Ein kleines Zimmer. Nicht gerade viel Unterschied zu den anderen Zimmern, die er bisher gesehen hatte. Ein Bett, ein Schreibtisch und eine Kommode war alles, was hier in diesem Raum vorhanden war. „Chichi, sag jetzt endlich was los ist!?“, fuhr Bulma sie an und auch Chichis Vater steuerte bei, dass Chichi endlich ihr Schweigen brach... „Der... der Arzt weiß nicht...“, begann sie leise verunsichert, „Es kam plötzlich über Nacht. Starkes Fieber, Schweißausbrüche und die Gliederschmerzen.“ Aufmerksam hörte Vegeta zu, konnte jedoch nicht genau begreifen, was hier gerade geschah. „Ich habe heute Morgen einen Arzt empfangen und... er konnte feststellen, dass er.... dass er...“, brach sie plötzlich ab und fing wieder an zu weinen. Beruhigend klopfte ihr Vater auf ihre Schulter, bevor er weitersprach. „Es ist eine unbekannte Herzkrankheit. Selten, wie der Doktor bestätigt hatte. Ausgelöst durch einen Virus, der noch so unerforscht ist, dass man nicht weiß, wo er sich diesen eingefangen hat und demnach auch... eine Heilung unmöglich macht.“ Ein herzzerreißendes Weinen durchbrach erneut den Raum und er sah, wie die Blauhaarige auf ihre Freundin zuging, um sie in den Arm zu nehmen. Seine Gedanken waren wirr und unzugänglich für den Saiyajin. Er konnte das nicht glauben. Nein, so etwas war nicht möglich! „Er ist doch ein Super-Saiyajin, oder? Er kann doch nicht, an so einer dämlichen Krankheit sterben?!“ Wieder das Aufheulen, der schwarzhaarigen Frau. „So einfach ist das nicht, Vegeta. Er hat es versucht.“, kam plötzlich eine Stimme von der Tür und der Schwarzhaarige sah auf. Im Rahmen erschien Piccolo, der offenbar seine Aura bemerkt hatte und dazu gestoßen kam. „Wie meinst du das, versucht?“, rutschte es Vegeta heraus. „Am Anfang... haben wir den selben Gedanken gehabt. Aber sobald Son-Goku die nächste Stufe erreichte, klappte er wenige Sekunden wieder in sich zusammen und hat darauf mehr Energie verloren, als zuvor.“ „Er ist jetzt kaum noch ansprechbar. Heute Morgen ging es noch, aber jetzt... Er ist mehr bewusstlos, als wach. Seltene Momente, in denen er etwas von sich gibt, aber dann ist es nur Kauderwelsch.“, sagte Gyuumaou, immer noch tröstend seine Hand auf der Schulter seiner Tochter. „Und... es ist nicht heilbar?“, flüsterte Bulma. Chichi schüttelte nur den Kopf. „Der Arzt gab ihm zwar ein starkes Schmerzmittel, aber die helfen einfach nicht. Es ist fragwürdig, ob er diesen Tag noch überleben wird.“, sagte Piccolo in sich gekehrt und sah dann wieder zu Vegeta. Vegetas Hände ballten sich zu Fäusten. Das war nicht möglich. Das konnte einfach nicht sein! Verdammt noch mal! Er musste sich selbst über den Zustand informieren, also trat er mit seinen Beinen den Rückzug aus diesem Kinderzimmer, drückte sich an Piccolo vorbei und ging eilig den Gang zu dem Zimmer, in dem er ihn vermutete. „Vegeta! Warte!“, hörte er die Stimme der Blauhaarigen, doch er ignorierte sie. Mit großen Schritten war er an der Tür angekommen und hielt einen Moment inne, bevor er die Türklinke herunter drückte und das totenstille Zimmer betrat... Kapitel 24: Ein Versprechen unter Saiyajins ------------------------------------------- Das Erste was ihm auffiel waren die geschlossenen Jalousien. Es war dunkel hier. Nur durch ein kleines Wandlicht zu seiner Linken konnte er die Möbel erkennen. Sein Kopf schwang zu seiner rechten Seite, in dem er ein Bett ausmachen konnte. Abwesend schloss er die Tür hinter sich, die wenig später mit einem Klicken einrastete. Seine Muskeln waren angespannt. Er konnte das einfach immer noch nicht begreifen. Vor Monaten ging es ihm doch noch blendend. Und jetzt? Über Nacht erkrankte er an einer unheilbaren Krankheit? Das war doch alles nur ein schlechter Scherz! Als er den jüngeren Saiyajin entdeckte, fing Vegeta an zu zittern. Er lag eingewickelt in der Bettwäsche, hatte jedoch seine Arme darauf abgelegt und verzog immer wieder Mal sein Gesicht. Er schwitzte aus allen Poren. Das wohl an dem hohen Fieber lag. Des weiteren hatte er selbst noch im Schlaf einige heftige Schmerzen, die ihn dazu anstachelten seine rechte Hand auf seine Brust zu legen und wie in rage an dieser Stelle zu zerren. Herzkrank. Ein Virus. Unheilbar. - Drei Wörter, die das Leben des Saiyajin-Prinzen völlig aus den Bahnen warf. „Scheiße.“, zischte er und fuhr mit seinen Händen durch sein schwarzes, aufrechtes Haar. Hatte er nicht schon genug Sorgen? Erst mit Bulma und die Schwangerschaft und jetzt auch noch sein Erzrivale, der gerade vor ihm im Sterben lag. Das war einfach nicht fair! „...Vegeta? Bist du's?“, schnappte er plötzlich diese Stimme auf und musste schwer schlucken, als er näher ans Bett trat, in der offenbar der Jüngere wieder wach geworden war. Ob er ihn durch seine Anwesenheit geweckt hatte? „Oh ja... du bist es.“, sagte Kakarott leise, ohne dabei seine Augen zu öffnen, „Kaum zu glauben... das ich noch deine Energie spüre. Bei...bei den anderen kann ich das irgendwie... nicht mehr.“ Vegeta wusste absolut nicht, was er darauf erwidern sollte. Die Situation war einfach so grotesk. So unwirklich. „Ist Bulma auch da?“ Er nickte, doch besann sich darauf, dass er es ja nicht sah, auf Grund dessen, dass er immer noch die Augen geschlossen hielt. „Ja.“ „Das ist gut.“, seufzte er und versuchte nun doch seine Lider zu öffnen. Es gelang ihm nur sehr schwer, doch als er den Kopf zu dem Älteren umwandte, lächelte er so,... sorgenfrei. Wie konnte er das? „Es... gibt keine schöne Aussichten für mich, oder?“ Wieder kam keine Antwort von ihm. Was hätte er auch sagen sollen?! „Chichi sagt nie etwas, wenn sie... hier sitzt. Ich höre nur noch ihr Weinen...“ In Vegeta schnürte sich sein Hals zu. Seine schwarzen Opale waren nur noch auf den einzigen Vollblut-Saiyajin gerichtet, den es noch neben ihm gab. „Geht es Bulma... gut?“, kam es von ihm und begann gleich darauf erneut, ohne eine Antwort ab zu warten, „Schade,... das ich... euer Kind... nicht mehr kennenlernen... kann.“ Auf Vegetas Stirn trat eine Ader hervor. Was sollte der Quatsch? Für Smalltalk hatte er schließlich keine Zeit mehr! Diese sorglosen Worte, brachten ihn einfach um den letzten Nerv. „Willst du einfach so kampflos aufgeben? Ein Saiyajin stirbt nicht in einem Bett, Kakarott!“, stieß er wütend aus und ballte erneut seine Hände. „Ach...Vegeta.“ „Sei still! Wir Saiyajins sterben nur im Kampf und lassen sich erst gar nicht von einer Krankheit besiegen!“ „Denkst du...“, plötzlich hustete er schwer, bevor er weitersprach, „... das ist mein Wunsch? Du weißt doch so gut wie ich, dass ich so... nicht gehen will.“ „Dann tu was dagegen!“ Eine Antwort blieb aus, da er wieder niedergeschlagen die Augen schloss. „Ja, das kommt dir sehr gelegen, was?“, zischte er wütend, „Hast du meine Revanche vergessen?!“ „Aber nein...“, hauchte er kratzend aus seinem Hals. „Dann mach endlich etwas dagegen!“, schrie er ihn schon fast an. Plötzlich klopfte es leise an der Tür und er vernahm die Stimme von Piccolo. „Sie denken... du gehst mir an die... Gurgel.“, lächelte er verschmilzt, doch Vegeta fand das alles andere als witzig. Es war einfach nicht mehr mit an zu sehen, wie er sich auch noch über die gesamte Situation lustig machte. Er musste hier raus. Er konnte das nicht mit an sehen! Er war schon gewollt, einfach so das Zimmer zu verlassen, als... „Warte. Ich... ich hab's nicht so gemeint.“ Er hielt inne, wandte sich ihm aber nicht mehr zu. „Sag mal,... Vegeta. Kannst du... mir ein Versprechen geben?“ „Wieso sollte ich?“ „Nun... ich hab dir schließlich auch mal eines abgenommen. Es ist... doch nur verständlich.“ Vegeta wusste von was er sprach. Was er damals von Kakarott verlangte hatte, als er das erste Mal Freezer gegenüberstand. Damals auf Namek. Ein dunkler Fleck, wenn es nach ihm ginge. Er hatte ihn fast angefleht, Freezer zu erledigen und seine Rasse zu rächen. Es war fast lächerlich, dass er jetzt darauf zurückkam. „Und der wäre?“, entschied er sich klein bei zu geben. Es war ruhig, bis ein erneutes Klopfen ins Zimmer schallte. Er hörte Kakarott schwer schnaufen und wieder merkte er wie seine Aura regelrecht dahin schmolz. „...musst sie beschützen.“, verstand er nur und wandte sich noch einmal zu dem Jüngeren um. „Was?“ „Alle... Du wirst der Letzte sein, das... ist dir doch klar, oder? Vor allem, musst du deine Familie schützen und die meine. Son-Gohan ist stark, aber... es fehlt ihm... immer noch an Erfahrung.“ Hatte er sich verhört? Er konnte doch nicht, allen ernstes – wirklich alles einfach so hinnehmen und sogar seinem Erzrivalen die Verantwortung geben?! Das... das ging doch nicht! „Die Erde... ist deine Heimat geworden. Das... weiß ich.“, sagte er nur schwach, „Ich... bin so froh,... dass Bulma jemanden gefunden hat,... den sie in so einer... schweren Phase... auffangen kann.“, hauchte er nur noch, bevor er wieder schwer schnaufte und seine Hand sich erneut krampfhaft an die Stelle seines Herzens legte, „Versprich es mir, Vegeta. Versprich mir... das du dich um sie kümmerst. Bitte.“ Er wollte widersprechen. Doch als er sah, wie ernst es dem Saiyajin war, konnte er es einfach nicht mehr. „Ich verspreche es.“, sagte er dann laut und deutlich für ihn und verließ das Zimmer, ohne noch einmal zurück zu blicken. Als die Tür aufging schnappte Bulma nach Luft und atmete unregelmäßig, als dann auch noch Vegeta heraus trat. Sie wollte schon zu ihm. Doch er beachtete sie gar nicht und schritt eilig an ihr vorbei. „Vege-“ „Lass ihn. Ich glaube, er braucht erst einmal eine Auszeit für sich.“, hörte sie die Stimme von Piccolo und sie ließ ihren Prinzen gehen. Vielleicht hatte er Recht. Gerade Vegeta schien das Schicksal seines Rivalen mitzunehmen und fast fortzureißen. Sie wusste genau, was in ihm nun vorging und am liebsten wäre sie ihm hinterher. Einfach nur, um bei ihm zu sein... „Er scheint wach zu sein. Hoffentlich hat Vegeta ihm nicht zu viel abverlangt. Bulma?“, sagte Chichis Vater, „Wenn du willst, kannst du nun zu ihm.“ Sie reagierte etwas zu spät, da sie immer noch Vegetas Schritte auf der Treppe vernahm. Doch als Gyuumaou sie erneut ansprach, sah sie sich verwirrt um und nickte aber dann eifrig... Leise schloss der Rinderteufel die Tür hinter der Blauhaarigen. Sie wusste im ersten Moment nicht, wohin sie schauen sollte. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn sie ihn so in Erinnerung behielt, wie er war. Als er noch gesund war. Aber andererseits, würde sie sich vermutlich Vorwürfe machen, wenn sie es nicht getan hätte. „Son-Goku...“, hauchte sie leise und trat an sein Bett. „B...Bulma?“ „Ja.“, schniefte sie langsam und wusste gar nicht wohin mit ihren Händen. Sie legte diese dann einfach auf ihren Bauch, was ihren besten Freund aufsehen ließ. „Wahnsinn...“, sagte er leise, „...so dick war Chichi,...aber nicht.“ „Charmant wie immer...“, versuchte sie zu lächeln, doch gelang es ihr nicht wirklich. „Was...was wird es?“, hörte sie seine Frage und sie strich geistesabwesend darüber. „Ein Junge.“ „Wie der Papa.“, hauchte er und sah ihr tief in die Augen, „Hey...wein' doch nicht. Ich...“, er brach ab und hustete. Schnell hatte sich Bulma zu ihm aufs Bett gesetzt und strich ihm behutsam über seinen Arm. Erst als er sich beruhigt hatte, fing er wieder seine Worte auf. „Ich... hab mich... in ihm... getäuscht. Er ist doch... ein feiner Kerl.“, lächelte Son-Goku. „Ja,...das ist er.“, hauchte sie zurück. Sie bemerkte seinen Blick auf ihren runden Bauch und nahm eine Hand hoch. „Darf ich?“, fragte er heiser. Sie nickte nur, als sie verstand was er wollte und keinen Moment später lag seine glühende Hand auf ihrem Bauch. Trotz dessen, dass sie wusste, das Saiyajins eine weit aus höhere Körpertemperatur hatten, war seine Wärme, nichts dagegen. Es war wie eine heiße Glut, die nicht zu Ende glühen wollte. „Hast du... schon einen Namen?“ Sie schüttelte den Kopf und er ließ wieder von ihrem Bauch ab. „Egal... was für einen. Er wird bestimmt,... so stark wie sein Vater. Wenn nicht noch stärker.“, lächelte er und auch Bulma musste es diesmal einfach erwidern. Völlig ins sich gekehrt saß Vegeta im Freien, an einem kleinen See. Hinter ihm waren die vielen Stimmen der anderen zu hören, die nach und nach hier eingetrudelt waren. Wenn er nicht so in Gedanken gewesen wäre, dann hätte er mal einen Blick riskieren können. Doch allein schon die Stimme des Schwächling, hielt ihn davon ab. Er wollte hier und heute keinen Streit anfangen. Er sah hoch zu einem Fenster und bemerkte die Aura der Blauhaarigen. Sie war wohl gerade bei ihm. Er seufzte. Er hatte nicht gerade einen sauberen Abgang hingelegt. Er hätte sie vielleicht beachten sollen, aber dafür war er im Moment nicht im Stande. Immer noch kreisten seine Gedanken, um das Versprechen, dass er Kakarott geben musste. Er hätte es eigentlich gar nicht aussprechen müssen. Er hätte es sowieso getan. Vermutlich. „Man, wo bleibt denn Son-Gohan nur?!“, hörte er die aufgeregte Stimme des Glatzkopfes. „Beruhig dich, Kuririn. Er wird schon rechtzeitig wieder da sein.“, erwiderte ein anderer. „Tenshinhan hat Recht. Das wäre doch gelacht, wenn die magischen Bohnen nicht helfen würden!“ Die hatten absolut nichts kapiert, gestand sich Vegeta ein. Selbst er, wusste, das die magischen Bohnen nur Verletzungen heilten, aber keine Krankheiten. Und die Dragonballs konnten sie schließlich auch vergessen. Zumal Kakarott schon einmal gestorben war und zum anderen, da er dann auf natürlichem Wege ins Jenseits ging. Aber die Menschen hofften und glaubten zu sehr an das Gute. Das würde sich wohl nie ändern. In diesem Moment spürte er Bulmas Aura aus dem Zimmer gehen und einige Minuten später trat sie aus dem Haus. Er wandte sich zu ihr um. Erst war er irritiert, da sie eine ihm unbekannte Jacke an hatte und noch eine weitere in der Hand hielt. Doch als sie auf ihn zuging, die anderen ignorierend, wurde ihm schon klar, für wen die andere Jacke bestimmt war. Er grinste leicht, doch ließ sich nichts anmerken, als sie bei ihm ankam. „Hier.“, sagte sie, und wollte ihm diese geben, doch er lehnte ab. „Mir ist nicht kalt.“ „Dann halt nicht.“, seufzte sie und stand einfach neben ihm, wohl nicht wissend, was sie mit sich anfangen sollte. Er sah zu ihr und bemerkte ihren verschleierten Blick. „Alles okay?“ „Mhm.“, sagte sie zuerst, doch knickte danach ein, „Geht so.“ „Hey Bulma!“, hörte er diesen Schwachmat rufen und er knurrte leise. Er sah, wie sie sich abwenden wollte. In ihm brodelte es und es gelang ihm nicht, diese Gefühle zu unterdrücken. „Kannst du hier bleiben?“, rutschte es aus ihm heraus und er merkte ihren Blick auf seinen Rücken. Er hätte sich Ohrfeigen können. So wollte er es ganz bestimmt nicht sagen. Was würde sie nur von ihm denken? Doch ihre Antwort fiel anders aus, als er gedacht hatte. „Aber natürlich.“, konnte er augenblicklich aus ihrem Mund verstehen und atmete erleichtert aus. Sie nahm die Jacke, die sie noch in der Hand hielt und legte sich diese als Unterlage, neben ihn auf den Boden. Sekunden später saß sie an seiner Seite und er merkte wie diese Anspannung von seiner Seele fiel und er sich wieder ganz und gar seinen Gedanken hingab. Kakarott täuschte sich. Die Erde war nicht seine Heimat. Das würde sie auch nie sein. Aber... Er sah im Augenwinkel zur Blauhaarigen und musste wissendlich lächeln. Sie war seine Heimat, weswegen er dieses Versprechen einhalten würde. Egal, zu was für einen Preis. Kapitel 25: Lautlose Blätter ---------------------------- Leise rieselte der Schnee auf die Erde hinab. Auf den höheren Gebieten, blieb er sogar vor erst liegen. Der Himmel war von grauen Wolken bedeckt und tauchte das gesamte Gebirge in einen tiefen Schleier. Enger kuschelte sich Bulma in die Daunenjacke, die sie von Chichi vorhin bekam. Sie fror so sehr. Es war ein Fehler, so überstürzt aufzubrechen. Aber wer hätte auch geahnt, dass sie im Freien auf die nächsten schlechten Nachrichten warten sollten. Wenn sie zu Vegeta sah, fror sie nur noch mehr. Wie konnte ihm da bitteschön nicht kalt sein? Er saß nur in seinem Achselshirt neben ihr und starrte die ganze Zeit in eine weite Ferne. Einen Punkt, den sie mit ihren azurblauen Augen einfach nicht ausmachen konnte. Hatte er überhaupt ein Fleckchen fixiert, oder war er einfach nur in seinen Gedanken versunken? „Ich glaub, da vorne kommt Son-Gohan!“, kam es hinter ihr und sie sah über ihre Schultern. Tatsächlich. Nur wenige Meter trennte Son-Gohan noch von seinem Ziel. Sie sah ihn über die Felder regelrecht springen. In seiner rechten Hand hatte er einen kleinen Beutel. Magische Bohnen. Auch wenn sie nicht daran glaubte, dass das klappen könnte, hoffte sie es einfach. Hoffte auf ein Wunder. „Na endlich! Wo warst du so lange?“, sagte Yamchu, als der kleine Halbsaiyajin bei ihnen ankam. Doch dieser reagierte gar nicht auf seine Frage, drückte sich nur zwischen den Z-Kämpfer hindurch, öffnete die Haustür und trat in sein zu Hause ein. - Die Tür schloss sich abrupt wieder. Und wieder dieses ewige Warten auf Neuigkeiten. Bulma seufzte und sah wieder zu dem See vor ihnen. Langsam, aber stetig vereiste auch dieser. Nur an wenigen Stellen, konnte sie noch das klare Wasser sehen. Die Kälte hatte sich schon durch ihre Kleidung gebohrt, so dass sie kurz einen Stich in ihrem Bauch verspürte. Ruckartig fuhr sie mit ihrer linken Hand auf diesen und zeitgleich bemerkte sie den Blick ihres Prinzen auf sich. „Was ist?“, fragte er schnell und zischend. „Nichts. Die Kälte, schätze ich.“, erwiderte sie nur darauf und merkte schon wieder, wie der kleine Schmerz verschwand. „Du solltest rein gehen.“ Stur schüttelte sie den Kopf. „Ich will bei dir bleiben.“ Sie hörte ein Schnauben und er wandte seinen Blick wieder von ihr ab. Bulma musste trotz dieser merkwürdigen Situation leicht lächeln. Son-Gokus Worte kamen ihr wieder in den Sinn und sie musste kurz daran denken, wie seine Einstellung noch vor ein paar Monaten zu ihm gewesen war. Er hatte ihm nicht vertraut. Zumindest nicht vollkommend. Er war regelrecht hochgegangen, als er erfuhr, dass Vegeta bei ihr wohnte. Das sie ihn aufgenommen hatte. Ihr bester Freund hatte ihr eben noch von seinen Gedanken erzählt, die es noch zu sagen gab. Er wollte ihr es erklären, wieso er ihn damals am Leben gelassen hatte. Er konnte es ihr nicht genau erläutern, aber er stand damals in einem komplizierten Konflikt. Natürlich hatte Vegeta und damals seine zwei anderen Mitstreiter versucht die Erde zu erobern. Aber andererseits waren sie von einer Rasse. Einer Familie, die Son-Goku zwar nie angehört hatte, aber doch irgendwie eine Verbundenheit bestand. Er wollte ihm eine zweite Chance geben. Das diese Chance allerdings so ausfallen würde, dass sie sich in diesen Saiyajin verliebte, war nicht nach seinem Plan gewesen. Der liebenswerte Saiyajin war besorgt gewesen, als er damals das Gespräch belauscht hatte. Er vertraute Vegeta zwar in einem Maße, dass er die Erde nicht mehr erobern oder gar zerstören wollte, aber er vertraute ihm auch nicht seine beste Freundin an. Er hatte sich einfach in diese Besorgnis hineingesteigert und kam erst dann wieder heraus, als er damals dieses Gespräch zu ihm suchte. Erst seit diesem Tag, konnte er mit Bestimmtheit sagen, dass von Vegeta keinerlei Gefahr mehr drohte. Er musste Vegeta nur einmal, gezielt ansehen, um zu begreifen, wie viele Gefühle in ihm steckten. Und die meisten davon, gehörten Bulma. Ihr allein. „Oh nein!“, fuhr Kuririn gepresst hinaus. Bulma wurde aus ihren Gedanken gerissen und sie sah kurz zu dem ehemaligen Mönch. Seine Gesichtszüge entgleisten und auch die Gesichter der Anderen, sahen entsetzt aus. „Eben...“, fing er wieder an und die Anderen ballten die Fäuste zusammen, „...ist Son-Gokus Aura erloschen.“ Ihr Herz fühlte sich an, als wäre es soeben mit ihrem besten Freund stehen geblieben. Tränen, die sofort versuchten sich aus ihrem Augenwinkel heraus zu pressen. Ihre Augen wurden glasig und genauso verschleiert, wie der Himmel, über ihr. Ihr Kopf reckte sich zu Vegeta und sie suchte panisch seine linke Hand. Augenblicklich hatte sie diese im Gras entdeckt. Krampfhaft war diese im Boden vergraben. Wie aus einem inneren Beweggrund, legte sie ihre rechte Hand auf seine, merkte wie er kurzfristig entspannte und sie schloss ihre Augen, bevor sie ihren Kopf auf seine Schulter fallen ließ. Sie sah vor ihrem geistigen Auge Son-Goku, als sie sich das erste Mal begegnet waren. Die vielen, lustigen Abenteuer, die sie gemeinsam bewältigt hatten. Die Suche nach den Dragonballs. Das große Kampfsportturnier, in denen er sogar einmal gewann... All das... gehörte nun der Vergangenheit an. „Das...das kann nicht sein!“, zischte Yamchu und sie zog energisch ihre Augenbrauen zusammen. „Aber...die magischen Bohnen?!“, hörte sie nun Tenshinhan. Leise begann Chao-Zu zu Weinen an. Bulma atmete heftig und laut, so dass sie erneut Vegetas Blick bemerkte. Doch sie konnte nicht reagieren, als er sie dann auch noch leise ansprach. Ihr gesamter Körper konnte sie nicht mehr beherrschen. Es war einfach alles so viel. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken, das Son-Goku nun wirklich... gestorben war. „Was ist denn mit Bulma los?“, hörte sie ihren Namen, doch dann wurde alles schwarz um sie herum und sie sank tiefer in Vegetas Arme. Ihr Köpf dröhnte, als sie verschlagen ihre Hände auf ihre Stirn legte. Sie lag weich, wie sie als nächstes mitbekam und versuchte ihre Augen zu öffnen. Nur mühsam gelang ihr dies und sie musste ein paar Mal blinzeln, bevor sie sich an die Dunkelheit gewöhnen konnte. „W-was...“, begann sie verstört. „Shhh.“, hauchte ihr jemand entgegen und sie wandte sich zu dieser Stimme um. Ihr Herz wurde leichter, als sie Vegeta neben sich entdeckte. „Wo...?!“ „Zu Hause.“, sagte er prompt und sie spürte seine Hand auf ihrem Bauch, „Du... hattest einen Schwächeanfall.“ Sie wollte sich aufsetzen, doch er drückte sie behutsam wieder in die weiche Matratze. „Ich hol dir was zum Essen.“, sagte er dann, „Bleib liegen.“ Er war schnell an der Tür, bevor sie noch einmal ihren Mund öffnete. „Wie...wie spät ist es?“ „Zwei Uhr, nachts.“, sagte er und verschwand. Sieden heiß fiel ihr ein, dass sie schon mehr als sieben Stunden weggetreten war. Sieben Stunden war es her, dass Son-Goku... Wie als wenn sie es sich aufbewahrt hatte, fielen ihre Tränen ohne Hindernisse nun an ihren Wangen hinab. Sie gab sich nicht einmal die Mühe, ihr Weinen zu unterdrücken. Ihre Laute waren herzzerreißend und qualvoll. So voller Trauer, dass sie dachte, sie würde daran zerbrechen. Weshalb und warum? Wieso ausgerechnet er? Was hatte er verbrochen? Schicksal? So viele Fragen und doch konnte sie sich keine einzige beantworten. Als sie Vegetas schnelle Schritte hörte, versuchte sie sich wieder zu beruhigen. Vermutlich war er momentan genauso wie sie, nicht in der Lage den jeweils anderen aufzufangen. Kurz bevor der Saiyajin-Prinz das Zimmer erneut betrat, dachte sie an eine poetische Zeile, die sie leicht lächeln ließ und ihre Tränen versiegten. » Menschenleben sind wie Blätter die lautlos fallen, man kann sie nicht aufhalten auf ihrem Weg. « Kapitel 26: Sicherheitsmaßnahmen -------------------------------- Der Dezember flog regelrecht an der Blauhaarigen vorbei. Sie wirkte wie in Trance und sie fühlte sich fast unsagbar schwerelos. Son-Gokus Beerdigung war klanglos und leise an ihr vorbeigezogen. Sie war körperlich anwesend, aber ihre Gedanken und ihre Trauer war irgendwo zwischen hier und dort und doch nicht voll da. Kaum zu beschreiben und doch so erdrückend, dass sie kurz davor war zusammen zu brechen. Sie hatte seinen ungeahnten Tod nicht verstanden. Es war... nicht fair. Es war einfach nicht fair! Wie oft hatte er jetzt schon die Erde gerettet und sogar andere Planeten und dessen Bewohner... und jetzt? Es war ein Wille der Natur, hatte ihre Mutter versucht sie zu trösten, aber ihre Worte gingen in ihrem lauten Schluchzen einfach unter. Vegeta hatte sich in dieser Zeit in seinem Gravitationsraum verschanzt. Ablenkung. Sie beide suchten Ablenkung, jedoch fanden sie diese nicht. Bulma fragte sich oft, ob sie nicht versuchen sollte, ein Gespräch mit ihm anzufangen. Aber ihr Vorhaben hatte sie immer abgebrochen, aus Angst, dass er vielleicht komplett dicht machen würde. Sie wollte ihm ja schließlich auch kein Gerede aufs Auge drücken. Es genügte ihr schon, dass er immer noch nachts, nach seinem Training, einen Weg zu ihr ins Bett suchte. In den meisten Fällen wurde sie dadurch wach und musste lächeln, wenn er sich nah an sie legte, so dass sie sogar seine hitzige Temperatur an ihrem Rücken spüren konnte. Er suchte ihre Nähe, so wie sie seine. Schwierige Zeiten, in denen sie froh war, Vegeta an ihrer Seite gehabt zu haben. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, wie es wäre, wenn sie alleine gewesen wäre. Alleine mit diese Wut, auf das Schicksal und mit dieser Trauer, um ihren besten Freund. Dem entsprechend war die darauf folgende Weihnachtsfeier und Silvester ein totenstilles Unterfangen. Sie hatte die anderen eingeladen, aber bis auf Chichi, ihr Vater und Son-Gohan war keiner gekommen. Offenbar war der Verlust noch bei einigen zu groß, um jetzt noch eine Freude an diesen Feierlichkeiten festzuhalten. Sie redeten über alte Zeiten. Vergängliche, lustige und doch traurige Momenten, in denen sie einfach nicht anders konnten, als darüber zu weinen. Als das neue Jahr anfing, versuchten ihre Eltern sie auf eine neue Weise, wieder ins andere Leben zurück zu holen. Sie konfrontierten die Blauhaarige mit der baldigen Entbindung. Ein Graus, wenn sie nur daran dachte und doch half es ihr. Sie ließ sich darauf ein, mit ihrer Mutter einkaufen zu gehen, um die erste Babyausstattung zu holen. Das Kinderbett wurde dagegen liebevoll von ihrem Vater entworfen und gebaut. Sie brach fast erneut in Tränen aus, als sie es sah. Doch diesmal aus Freude. Ein Sinn fürs Leben kam zu ihr zurück. Natürlich war es schwer, die Geschehnisse zu akzeptieren, wie sie nun mal waren. Aber sie musste auch stark sein, für das neue Leben. Für ihr Kind. Für ihren Sohn. Der Januar war vorüber und die kalten Tage vergingen. Der Schnee schmolz langsam. Nicht zu schnell und doch waren die Tage wieder milder geworden. Ausgiebig trainierte Vegeta wie gewohnt in seiner Raumkapsel. Doch nicht mehr so verbissen, wie all die Zeit zuvor. Er hatte keinen Anreiz mehr. Wer war er denn, jetzt wo Kakarott tot war? Es gab keinen mehr, der auch nur annähernd so stark war wie er. Sein Rivale hatte es selbst gesagt. Er war nun der Jenige, der die Last der Erde, auf seinen Schultern hatte. Wozu sollte er dann noch trainieren? Es gab keine Herausforderungen. Keine Echsen und Monster auf diesem Planeten, an die er seine Kräfte messen konnte. Und doch war ein Funken von Wille in ihm, der nach ihm verlangte zu trainieren. Er wollte immer noch stärker werden, aber... wozu? Um eine Legende, die sein Volk ausgesprochen hatte, zu ehren? Um es allen zeigen zu können, dass er auch einer war? Ein Super-Saiyajin?! Er war ein Prinz und doch irgendwie nicht. Immerhin war sein Vater ebenso tot. Er hätte den Titel übernehmen können. Nicht mehr Prinz Vegeta, sondern König Vegeta. Aber das war ihm zu weit hergeholt und ohne ein Saiyajin-Volk nicht ertragbar. Die Saiyajins waren schon seit Anbeginn der Zeit ausgestorben. Wie viele gab es noch? Er, als einziger Vollblut-Saiyajin und ein weiterer Halbsaiyajin. Vielleicht auch bald zwei halbe Portionen. Wenn es überhaupt soweit kam. Er wurde mit jedem Tag nervöser, je näher der errechnete Geburtstermin kam. Er beobachtete die Blauhaarige genauer, als zuvor und musste feststellen, dass es ihr genauso ging. Verschwunden waren die siegessichere Ansprachen. Er sah, wie sie jeden Tag näher am Abgrund stand. Aber er war gewillt mit ihr zusammen zu fallen, wenn es nötig wäre. Wen hatte er denn noch, außer sie und das ungeborene Kind? Wen hätte er sich anvertrauen sollen? Richtig. Niemanden. Sie war seine Heimat. Ein Licht, wie es sich für eine Gefährtin gehörte. Oder wie die Menschen sagten; Ein Lebenspartner. Sein Wille sprühte Funken. Egal was kommen mag. Egal, wie schwer es wurde. Er würde nie aufhören zu Kämpfen. Nicht einmal daran zu denken, kam ihm in den Sinn. Er würde für sich und seine Familie weiter kämpfen müssen. Blut ist dicker, als Wasser oder Schweiß. Benommen und völlig in sich gekehrt, beschloss Vegeta sein Training für heute zu belassen. Es war weit nach Mitternacht und er konnte jetzt sowieso keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er schaltete die Geräte ab, bevor er den Gravitationsraum verließ und zurück ins Haus ging. Dabei jedoch wurde er anscheinend schon ungeduldig erwartet. Irritiert sah er zu dem alten Mann auf, der sich im Sessel im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatte und seine Tabakpfeife rauchte. „Ach, endlich. Da bist du ja.“, sagte er und stand auf, „Ich hoffe du bist noch nicht zu müde. Ich wollte dir etwas zeigen.“ Ohne ein Wort zu sagen, schritt er hinter Bulmas Vater her und fragte sich allen ernstes, was er ihm zeigen wollte. Auf dem langen Weg, hinunter in die unteren Labore, fand Dr. Briefs seine Stimme wieder. „Weißt du,... ich hab mir Gedanken über die Zukunft gemacht. Jetzt... wo Son-Goku tot ist und...“ Vegeta konnte nicht anders, als leise zu Knurren. „... na ja, ich mache mir nur Sorgen, Vegeta. Ich bin eben auch nicht mehr der Jüngste und daher habe ich seit längerem nun schon, an einer Sache gearbeitet, die unter höchster Geheimhaltung steht.“ Sie gingen mittlerweile an Bulmas Labor vorbei. Wenn er ehrlich zu sich war, war er bisher noch nie weiter gegangen. Plötzlich blieb der ältere Mann stehen, nachdem sie einige Gänge und Ecken pariert hatten und Vegeta wäre beinahe in ihn hinein gelaufen, wenn er nicht rechtzeitig gestoppt hätte. Er wandte sich zu ihm um und sah ihn irgendwie... durchdringend an. „Es ist wichtig, das du das für dich behältst. Bulma sollte davon auch noch nichts erfahren. Es tut ihr nicht gut, wenn sie sich jetzt wieder mit diesem Thema befassen muss, wenn doch die Geburt schon so nah vor der Tür steht.“ Vegeta nickte kurz und bündig. Eigentlich wollte er nur noch ins Bett und doch, wollte er auch wissen, an was der Alte gearbeitet hatte. Wenn selbst die Blauhaarige nichts davon wissen durfte. Dr. Briefs wandte sich der Wand zu und Vegeta schaute verwirrt drein, als er seine Hand auf einen Teil der Wand legte. Doch kurze Zeit später sah er etwas rotes unter der Hand des Mannes aufleuchten und wie es, wie ein Scanner über seine Handfläche fuhr. Einen Moment später schob sich plötzlich ein Teil der Wand zur Seite und Dr. Briefs betrat den nun spärlichen, engen Durchgang. „Komm schon.“, sagte er und Vegeta zögerte einen Moment, bevor er ihm folgte. Sie gingen viele Treppen hinunter und Vegeta wollte gerade ansetzen, als Bulmas Vater ihm wieder einmal zuvor kam. „Ich habe einen Schutzbunker entworfen. Nur für Notfälle. Die Wände bestehen aus mehreren Eremiten, ähnlich wie der Schutzmantel des Erdkerns, aber um ein vielfaches härter. Ich habe mir ein paar Informationen, über dein Energielevel ausgeborgt und habe dem entsprechend einen perfekten und zu 97,736 Prozent sicheren Bunker gebaut.“ Vegetas Mund stand einen Spalt offen. Ihm fehlten gerade die Worte. Was zum Geier...?! „Die Zugangstür, in der wir vorhin hindurch sind, verlangt nach DNA Hautpartikeln. Ein Fingerabdruck, oder eben die gesamte Handfläche. Das kann man nach belieben aber auch ändern. Ich bin mir da eh nicht so sicher, ob das so eine gute Idee war.“ „Inwiefern?“, sagte er dann und der Erfinder stoppte wieder. „Nun. DNA kann man sich beschaffen. Einen Finger oder eine Hand auch. Ich glaube, du weißt, auf was ich hinaus will.“ Vegeta bekam einen leichten Schauer. An was der Alte alles dachte, erschreckte ihn immer wieder aufs neuste. Der Kerl war mit allen Wassern gewaschen. „Und... an was haben sie gedacht?“ „Oh. Ehm. An eine Stimmenidentifikation.“, sagte dieser prompt und ging die Treppe weiter hinunter. Die nächsten fünf Minuten hörte man nur die Schritte der Beiden. Vegeta sah sich unsicher um. Der enge Gang machte ihn nervös, obwohl es ihm bekannt vor kam. Freezers Raumschiff war doch genauso eng anliegend. Als er wieder nach vorne sah, erkannte er langsam ein Ende. Eine breite Stahltür. Dr. Briefs stoppte, als er an dieser ankam und betätigte ein Schaltpult neben dieser Tür. Ein Tastaturfeld, in dem er einige Zahlen eintippte. Einen kurzen Moment musste er überlegen, da ihm die Ziffernreihe bekannt vorkam. Dr. Briefs erkannte seinen Blick und lächelte wissend. „Es ist Bulmas Geburtsdatum. Das sollten wir vielleicht auch ändern.“, sagte er nachdenklich und drückte die Entertaste. Ein grünes Licht über der Tür leuchtete auf und die Tür öffnete sich. „Bitte, nach dir.“, sagte er und Vegeta trat langsam durch die Tür. Erst war es komplett dunkel, als er in einem weiteren Flur stand. Doch diesmal waren die Wände nicht aus Metall, oder einem anderen harten Material. Es erinnerte ihn mehr an normalen Betongesteins. Als er einen weiteren Schritt ging, durchquerte er wohl einen Bewegungsmelder und die Lichter über ihnen aktivierten sich automatisch. Zum Vorschein kam ein kurzer Flur. Der Boden war mit einem orangenen Teppich bedeckt und lud regelrecht dazu ein, das ganze mehr zu erkundigen. „Es ist klein. Aber für euch wird es reichen.“, hörte er ihn reden und der Alte trat an ihm vorbei, um eine Tür auf seiner rechten Seite zu öffnen, „Hier ist das Wohnzimmer.“, machte eine kurze Pause, bevor er auf die andere Seite des Flurs zu schritt und eine weitere Tür öffnete, „Die Küche.“, wieder trat er weiter und öffnete immer wieder die Türen, die in diesem Flur vorhanden waren, „Ein Labor für Bulma, das Schlafzimmer, Badezimmer und...“, er kam nun zur letzten Tür und Vegeta, der sich kurz in den jeweiligen Räumen umsah, schloss zu dem Erfinder auf. Er stand neben ihm, als er die letzte Tür öffnete. „Das Kinderzimmer. Jedenfalls sollte es das noch werden. Soweit waren meine Frau und ich, noch nicht gekommen.“, sagte er und sie sahen in einen leerstehenden Raum hinein. Der Saiyajin konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er war einfach... platt. Das traf es wohl am ehesten. „Wir sind fast 50 Meter unter der Oberfläche. Ich denke, es ist tief genug. Selbst wenn eine der Atomkraftwerke explodieren sollte, wärt ihr hier sicher. Entschuldige auch, wegen der Einrichtung. Meine Frau hat es wohl ein bisschen übertrieben.“, sagte er und kratzte sich verlegen an seiner Wange. „Wo sind...“, begann Vegeta und in ihm fühlte er eine beklemmende Leere, „...eure Zimmer?“ „Nirgends. Das ist nur für deine Familie gedacht. Wie schon gesagt. Wir sind nicht mehr die Jüngsten. Für uns käme so etwas auch nicht in Frage. Aber ich möchte, dass es meiner Kleinen gut geht. Das sie sicher ist, ist mir am wichtigsten.“ Er schloss das noch nicht eingerichtete Kinderzimmer und betrat wenige Sekunden später das genannte Labor. „Komm. Wir richten eben die anderen Sicherheitsvorkehrungen, damit für den Notfall alles eingerichtet ist.“, sagte er und Vegeta ging ihm, in Gedanken versunken, hinterher... Eine gute Stunde später war Vegeta auf der 2. Etage angekommen. Er konnte immer noch keinen klaren Gedanken fassen und er hoffte inständig, dass die Blauhaarige schon schlief. Sein Gesicht war gerade offen gelegt wie ein eigenes Buch. Er hatte seine Mimik nicht unter Verschluss und doch hatte er es ihrem Vater versprochen, ihr davon nichts zu erzählen. Zumindest vorerst nicht. Er öffnete leise ihr Zimmer und sah zu ihrem Bett. Seine Augen weiteten sich, als er die Blauhaarige auf dem Rand des Bettes sitzen saß. Sie hatte ihre Arme um ihre Beine geschlungen und ihr Kopf war auf ihren Knien abgelegt. „Onna...“, flüsterte er und sie sah zu ihm hoch. Sie antwortete ihm nicht. Er sah, wie sie auf ihre Unterlippe anscheinend herum kaute. Nervös, aber mit bestimmten Schritten ging er auf sie zu. „Alles okay?“, fragte er und setzte sich zu ihr. „Hatte einen Alptraum.“, hörte er sie wispern, „...und du warst nicht da... ich dachte,...“ „Shhh...“, hauchte er und sein Arm wanderte ganz spontan um ihre Schultern, „Komm, leg dich wieder hin. Ich bin ja jetzt da.“ Sie hörte auf ihn und lag binnen Sekunden wieder auf ihrer Seite des Bettes. Er war eigentlich noch gewollt, schnell Duschen zu gehen, doch die panischen azurblauen Augen hielten ihn davon ab. Er entschied sich den Duschvorgang auf Morgen zu verschieben. Er legte sich zu ihr und sie drehte ihren Körper zu seinem um. „Mir ist kalt.“, hauchte sie und ohne eine Frage zu äußern, rutschte sie näher zu ihm. Er ließ es zu, erfasste nur noch ihre Hände und versuchte ihr dadurch ein bisschen Wärme zu vermitteln. Es half, als er nach zehn weiteren Minuten ihren entspannten Atemzug vernahm... Kapitel 27: Der Schrei eines Kindes ----------------------------------- „Auf dieser Wiese, unter der Weide. Ein Bett aus Gras, ein Kissen wie Seide,...“, sang Bulma leise wispernd vor sich hin und fuhr dabei über ihren schwangeren Bauch. Sie lag nun schon seit Stunden in ihrem Bett und fühlte die vielen aufgebrachten Bewegungen ihres ungeborenen Kindes. Es schien fast, als ob er aufgeregt wäre. Gedankenverloren sah sie sich ihren Mutterpass an. Sie verstand nicht viel von diesem Fachchinesisch. Physik und Chemie war ja wirklich leicht zu verstehen, aber diese medizinischen Ausdrücke, brachten ihr Kopfschmerzen ein. „Au.“, stieß sie plötzlich aus, dabei ließ sie das Untersuchungsheftchen fallen und hielt sich an ihren Bauch, „Tritt doch nicht so heftig.“, murmelte sie und versuchte laut, aus- und einzuatmen. Der Tritt löste jedoch noch etwas weiteres aus, als nur einen kurzen Schmerz. Erneut seufzte sie auf, als sie merkte, dass sie auf die Toilette musste. Seit er sich so rege drehte, drückte das Kind immer wieder auf ihre Blase. Es war fast unerträglich geworden und vor allem nervig. Sie konnte keine fünf Minuten irgendwo ruhig sitzen, da sie in dieser Zeit mindestens drei Mal aufs Klo musste. Und dabei kam noch nicht einmal so viel... Mühsam versuchte sie aufzustehen. Mittlerweile hatte sie wortwörtlich den Dreh raus, wie sie am besten aus ihrem Bett kam. Einmal zur Seite gedreht, die Füße hatte sie schon aus dem Bett geschwungen und dann mit einem weiteren Schwung mit ihrem Körper hoch. Sobald sie saß, stand sie auf und überbrückte die kurze Distanz vom Bett bis zur Tür. Kaum an dieser angekommen, spürte sie ihren Rücken, der unsagbar schmerzte. So langsam war die Schwangerschaft nicht mehr auszuhalten. Sie wollte es nur noch rum haben. Die vielen körperlichen Beschwerden machten sie wirklich fertig. Tief durchgeatmet öffnete sie die Tür ihres Schlafzimmers und strebte das Badezimmer an. Es war eigentlich alles wie immer, als sie im Bad stand, um sich gerade auf die Toilette zu setzen und doch fand Bulma plötzlich etwas merkwürdig. Sie konnte ihren Harndrang eigentlich immer gut ausharren, aber wieso fühlte sie plötzlich diese Nässe an ihren Beinen? Verwirrt von der ganzen Situation, kam ein weiterer Schmerz hinzu, der sich von ihrem Kreuz, über die Wirbelsäule und bis zu ihrem Bauch zog. Es war so heftig gekommen, dass sie sich mit ihrer Hand am Waschbecken festhalten musste. Ihre andere Hand hielt sie sich auf ihren Bauch. „Scheiße...“, keuchte sie und petzte ihre Augen zusammen. Ein weiterer Schmerz durchzog ihren Körper und plötzlich realisierte sie, was so eben hier geschah. Die Nässe stammte nicht von ihrem Harndrang, sondern signalisierte, dass soeben ihre Fruchtblase geplatzt war. Und die Schmerzen? Das waren die ersten Wehen, die sie bekam... Sie keuchte ein weiteres Mal und sank jedoch wenig später auf den Boden zusammen. Fahrig suchte sie in ihrer Hosentasche ihren Pieper. Ihr Vater hatte ihn extra für solche Notfälle gebaut. Immerhin war das Firmengelände groß genug und Hilfe in diesem Haus fast unmöglich, wenn man nicht wusste, wo die Person sich befand. In dem kleinen Gerät war ein GPS-Signal vorhanden und durch die passende Software, die auf alle Computer eingerichtete worden war, konnte man genau sehen, wo sie sich befand. Nach langem Suchen, hatte sie ihren Retter in Not endlich gefunden und drückte panisch auf einen roten Knopf. Immer wieder und wieder, dass ihr sogar Tränen hervor traten. Es war ihr zwar völlig unangenehm, auf dem Boden zu sitzen und zu wissen, das sich gerade die Flüssigkeit der Fruchtblase auf den Fliesen ausbreitete, aber was hätte sie denn sonst tun sollen? Sie sollte Ruhe bewahren. Ihr Vater würde es schon mitbekommen haben und Vegeta war ja auch nicht weit von ihm entfernt. Er wollte ihn heute Morgen wegen irgendetwas sprechen und Bulma hoffte, dass sie noch zusammen unterwegs waren. Es vergingen Minuten, die für die Blauhaarige eine schier endlose Zeit gewesen war. Doch als sie Schritte hörte, seufzte sie auf. Endlich. „Liebes? Bulma?“, hörte sie die Stimme ihres Vaters. „Im Bad.“, sagte sie mit brüchiger Stimme und sie lehnte sich an die Wand. Die Tür wurde aufgerissen und sie erkannte die grauen Haare. Sie lächelte. „Was ist passiert?!“, stieß er aus und kam auf seine Tochter zu. „Papa... das Baby kommt. Ich... ich muss ins Krankenhaus.“ „Was?! Jetzt schon? Aber der errechnete Termin ist doch erst in zwei Wochen!“ „Papa,...bitte. Meine Fruchtblase ist geplatzt. Wo ist Vegeta?“, hauchte sie erschöpft. „Im Gravitationsraum.“, sagte er knapp, bevor er versuchte ihren Arm zu nehmen, „Kannst du aufstehen?“ „Nein. Ich... meine Beine fühlen sich so wackelig an.“ „Okay...okay... ich... ich hol Vegeta!“, sagte er schnell und eilte wieder aus der Sanitäranlage hinaus. Bulmas Kopf lehnte sich nach hinten und sie schloss die Augen. Versuchte wirklich zur Ruhe zu kommen, doch eine weitere Wehe verhinderte dies. „Ah...ha.“, keuchte sie und drückte ihren Rücken durch. Die Tür wurde ein weiteres Mal aufgerissen und sie brauchte nicht einmal die Augen zu öffnen, da sie wusste, wer sich gerade zu ihr gebeugt hatte und sie vorsichtig auf die Arme nahm. „Bring sie zum Gleiter, ich hole noch schnell die Tasche, die sie schon Wochen zuvor gepackt hatte und verständige meine Frau.“, kam es von Dr. Briefs und sie merkte die eiligen Schritte, die der Saiyajin machte. Es war erneut, wie ein Wiegenlied. Die Stimmen wurden schwächer und immer leiser. Sie fühlte sich einfach sicher und geborgen in seinen Armen. Man hätte schlafen können... Eilig hastete Vegeta die Treppen hinunter. Als er wieder auf die Blauhaarige blickte, rüttelte er sie, doch ihre Augen blieben geschlossen. „Fa' drak te!“, stieß er wütend aus und seine Schritte wurden nur noch schneller. Als er die Garage erreicht hatte und den Gleiter betrat, legte er sie auf eine Liege ab und schnallte sie fest. Ungeduldig sah er sich um, doch noch keine Spur der Blonden. Sein Atem ging rasend. Eben noch war er in seinem Training so vertieft, als ihn diese Hiobsbotschaft erreicht hatte. Dr. Briefs machte ihn gerade zu verrückt, als er immer wieder wiederholte, das sie zwei Wochen zu früh dran wäre. Wenn ihre Mutter nicht bald kam, dann würde er das Drecksteil alleine fliegen. Auch wenn er keinen Plan hatte, wohin er eigentlich sollte. Jetzt kam seine Quittung, dass er Bulma nie zu den Terminen ins Krankenhaus begleitet hatte. Sie hatte aber auch nie nachgefragt, wenn er ehrlich zu sich selber war. Offenbar wusste die Blauhaarige, dass er es eh verneint hätte... „Vegeta? Ach, da bist du ja schon.“, trällerte sie und Mrs. Briefs betrat die Flugmaschine. Hinter ihr kam ebenso Dr. Briefs und warf eine Reisetasche in irgendeine unbekümmerte Ecke. Er setzte sich gleich auf den Pilotensitz und schloss den Gurt. „Oh, mein Mäuschen...“, flüsterte sie und besah sich ihre Tochter, die weiterhin bewusstlos blieb. „Ist sie wach?“, kam es von Dr. Briefs, doch Vegeta verneinte schnell, „Oh weh.“, sagte er nur und seine Frau erwiderte es ebenso schnell. „Das ist gar nicht gut.“ „Was ist nicht gut?!“, zischte Vegeta, der eher unbeholfen an Bulmas Seite stand. Doch eine Antwort bekam er nicht. Stattdessen startete der Alte, das Flugzeug und hob es in die Lüfte. Irgendwie war Vegeta bei der Sache nicht wohl. Er hatte keinen blassen Schimmer, was als nächstes passieren würde, wie allgemein solch eine Geburt ablief. Es hatte ihn auch nie gekümmert. Aber jetzt Bulma so hilflos zu sehen, machte ihn mehr unsicher, als je zuvor. Der Flug dauerte nicht lange und sobald sie auf einem Flugplatz am Krankenhaus ankamen, stieg Vegeta zusammen mit der Blauhaarigen auf den Armen aus, sowie Mrs. Briefs. Ihr Mann verabschiedete sich, mit den Worten, dass er zu Hause auf Neuigkeiten warten würde und der Gleiter erhob sich wieder. Mrs. Briefs zeigte ihm derweil den Weg in die Klinik. Kaum am Empfangstresen angekommen schilderte die Blonde den Vorfall und es wurde sofort ein Krankenbett für Bulma bestellt. Als sie abgeholt wurde, war sich Vegeta erneut unsicher. Er folgte einer Krankenschwester, die das Bett mit der Blauhaarigen vor sich herschob. „Bitte warten Sie hier.“, sagte sie, als sie in einem Wartezimmer ankamen und Mrs. Briefs sich auf einen der Stühle setzte. Bulma wurde durch eine große, milchige Schiebetür durch geschoben, bis der Blick des Saiyajins zu ihr unterbrochen wurde. „Vegeta. Setz dich. Es wird schon alles gut gehen.“,versuchte Mrs. Briefs ihn zu beruhigen, doch das Gegenteil war der Fall. Er schwitzte unaufhörlich. Ihm kam gar nicht in Frage sich zu setzen. Dazu war der Drang in seinem Inneren viel zu hoch. Er trat fast auf der Stelle. So nervös war er noch nie gewesen. Er wusste nicht, was er hätte machen sollen. Die Blonde saß einfach nur da, angelte sich eine Zeitschrift und belächelte die Seiten, dieses Klatschblattes. „Was geschieht jetzt?!“, fragte er sie und sie sah zu ihm auf. „Mach dich nicht verrückt. Eine Geburt kann unter Umständen Stunden dauern. Sie hat noch massig Zeit, bis dahin wird sie schon wieder wach sein. Ein Schwächeanfall, kann schon mal vorkommen.“ Er war unzufrieden mit dieser Antwort und doch wusste er, dass er nichts ausrichten konnte. Vegeta musste einfach hoffen und sich beruhigen, auch wenn es ihm schwer fiel. Immer mehr machte er sich allmählich Vorwürfe, dass er sich doch für die Schwangerschaft entschieden hatte. Er hätte sie umstimmen sollen. Einfach nur umstimmen... Nebenbei bekam der Saiyajin von einer Frau ein Formular gereicht, dass er ausfüllen sollte. Da er davon jedoch keine Ahnung hatte, übernahm die Blonde dies. Es vergingen zwei Stunden, in denen weder Vegeta noch Mrs. Briefs irgendeine Information bekam. Vegeta hatte sich nun doch auf einer der Sitzplätzen niedergelassen und hielt seinen Kopf mit seinen Händen gestützt. Es war alles so... unwirklich. Die Warterei ließ ihn mürbe werden. Er bekam Kopfschmerzen, je länger er hier tatenlos rum saß. Nach weiteren zehn Minuten, war es vorbei mit seiner Ruhe. Er wollte gerade aufstehen und an der zugehörigen Stadtion nach Antworten verlangen, als er plötzlich den Namen von Bulmas Mutter, von einer zarten Frauenstimme hörte und schreckte zusammen. „Mrs. Briefs?“ „Ja, hier“, trällerte diese und ging eilig auf die Schwester zu, „Was ist mit meinem Kind und meinem Enkel?“ Kaum als sie diese Frage aussprach, sah Vegeta ebenfalls zu dieser hoch und hatte jetzt schon eine böse Vorahnung. „Nun... ich, ich möchte erst einmal, dass sie sich setzen.“ „Ist irgendetwas passiert?“ „Das kann man so nicht sagen.“ Im nu war Vegeta an Mrs. Briefs Seite und starrte die Dame im weißen Kittel fast nieder. „Was ist mit ihr?!“ „Und Sie sind...?“, sagte sie leicht angespannt und recht unfreundlich. Bulmas Mutter schaltete sich jedoch schnell dazwischen und klärte die Situation natürlich sofort auf. „Er ist der Partner meiner Tochter und der leibliche Vater, des Kindes. Und jetzt sagen sie mir, dass alles in Ordnung ist.“ Die Schwester schien schwer zu schlucken, was Vegeta nur bestätigte. „Nun. Nach den Unterlagen, die sie abgegeben haben, war bei ihrer Tochter die Fruchtblase gerissen. Normalerweise ein gutes Anzeichen dafür, dass der Embryo in der richtigen Stellung liegt.“, sagte sie, „Aber das tut er nicht. Eine normale Entbindung ist daher nicht möglich. Wir müssen einen Kaiserschnitt vornehmen und bräuchten daher einmal hier ihre Unterschrift, sodass wir eine Narkose bei ihrer Tochter ansetzen dürfen.“ „Eine Narkose? Was-“, kam es unverständlich von Vegeta, wurde aber sofort von der Krankenschwester unterbrochen. „Das ist nichts schlimmes, Sir. Es ist eine Art Betäubungsmittel, das ihre Frau in einen Tiefschlaf versetzt. Währenddessen können wir das Kind holen, ohne das sie dabei Schmerzen zu erleiden hat.“ Vegeta verstand rein gar nichts davon... Was wollten die?! „Aber wieso denn meine Unterschrift? Meine Tochter ist doch alt genug und-“, begann Mrs. Briefs erneut wieder. „Sie ist Momentan nicht beim vollen Bewusstsein, deswegen bräuchten wir eine Einverständniserklärung eines Elternteils.“, sagte sie fachlich. Das konnte doch alles nicht wahr sein!? In Vegeta begann es zu brodeln und allmählich bekam er den Verdacht, dass dieses 'Fachpersonal' keine Ahnung von ihrer Lage hatten. Seine Adern pulsierten und im nu wollte er sich an der Schwester vorbei drängen. „Ich will zu ihr.“, kam es gepresst von ihm. „Das geht jetzt nicht, Sir. Sie befindet sich schon im Operationssaal.“ „Das ist mir Schnuppe. Geh beiseite!“, fauchte er nun, doch fühlte gleich darauf eine Hand an seiner Schulter. „Vegeta, beruhige dich doch. Das sind Routineeingriffe. Ihr wird schon nichts passieren.“, versuchte die Blonde neben ihm, ihn zu beschwichtigen, „Wo muss ich unterschreiben?“, fragte sie dann die Schwester. „Hier bitte.“, sagte diese und deutete, auf ein kurz gehaltenes Formular. Nachdem die Schwester wieder verschwunden war, versuchte Mrs. Briefs ihn wieder zu den Sitzplätzen im Wartezimmer zu dirigieren. Doch er war einfach zu aufgelöst. Er hatte eine ganz miese Vorahnung. Und auf sein Bauchgefühl konnte er sich bisher immer verlassen. Es war wie ein siebter Sinn. Und doch ließ er sich von ihrer Mutter wieder zur Ruhe bringen. Diese hielt aber nicht auf Ewig. Nach einer weiteren vergangenen Stunde, erhellte sich plötzlich ein rotes Licht, hinter den milchigen, automatischen Schiebetüren. Er sah auf und erkannte halbwegs das Gewusel dahinter. Er stand auf und schloss instinktiv seine Augen. Vegeta versuchte sich, trotz der Panik hinter den Türen, zu konzentrieren und suchte Bulmas Aura. Er musste ziemlich lange danach suchen, doch als er sie fand, schlug sein Herz schneller. Sie sank. Ihre Aura sank und das rapide. Vielleicht gerade noch ein Windhauch. Er öffnete seine Augen abrupt und peitschte nach vorne. Er musste zu ihr. Verdammt! Wenn er nichts tat, würde sie sterben und er wollte nicht, dass er durch so einen Vorfall, noch jemanden verlor. Im selben Augenblick war Mrs. Briefs plötzlich vor ihm und sie versuchte ihn zurück zu halten. „Vegeta, bitte. Setz dich wieder hin. Es ist doch alles okay.“ Wie von einem Donnergroll fuhr er hoch und schaute ihr entgeistert ins Gesicht. „Alles okay?! Ihre Aura schwindet von Sekunden zu Sekunde und du sitzt hier draußen und drehst Däumchen? Sie ist deine Tochter, verdammt!“ „Von was redest du?“, fragte sie missverständlich. Er knurrte. „Ich hab ihr gleich abgeraten, das Kind zu kriegen. Es ist...“, er legte kurz eine Pause ein, bevor er weitersprach, „...ihr Körper kann dieses Kind nicht austragen! Wenn es schon meine Mutter nicht schaffte, dann wird sie es als Mensch erst Recht nicht schaffen!“, zischte er ihr entgegen. „Deine... deine Mutter? Aber,... ich verstehe nicht...“, sprach sie leise, doch er unterbrach sie rasant. „Sie starb bei meiner Geburt. Ich... Verstehst du es nicht? Ihr Körper ist nicht dazu gemacht, einen Saiyajin zu gebären!“, knurrte er wieder und er strahlte in diesem Moment einen solchen Hass auf diese Frau aus, die sich immer noch zwischen ihm und Bulma stellte, „Dieses Kind wird Bulma umbringen!“, schrie er sie verzweifelt an. Just in diesem Moment öffnete sich die Schiebetür und ein Mann, mit weißer Kutte, trat aus diesem. Vegeta fackelte nicht lange, schob die Blonde beiseite und schlüpfte Kurzerhand hindurch. Die Rufe von Mrs. Briefs blendete er aus. Kaum als die Türen sich wieder schlossen, suchte er erneut ihre Aura und fand sie schließlich in einer der hintersten Räume. Seine Schritte waren schnell. Sein Herz klopfte so klar und deutlich hinter seiner Brust und er spürte ein Gefühl, dass er noch niemals zuvor gefühlt hatte. „Ihr Puls wird immer schwächer. Wir müssen das Kind holen... Jetzt!“, hörte er eine ihm unbekannte Stimme und er erreichte nun das Zimmer. Als er in ein kleines Fenster hinein blickte, hielt er sich mit seiner rechten Hand am Türrahmen fest und weitete seine Augen. Dieses unerträgliche Gefühl in ihm wurde stärker, als er seine Frau auf diesem Operationstisch liegen sah. Ihre Augen waren geschlossen, als würde sie ganz friedlich schlafen. Sein Blick ging weiter hinab und erkannte ein grünes Tuch, das ab ihren Bauch den gesamten unteren Körper bedeckte. Und... er sah Blut. Viel zu viel und offenbar war es das ihre. Er fühlte sich etwa über ein Jahr zurückgeworfen, als der Gravitationsraum explodiert war. Wie in Trance, drückte er die Türklinke hinunter und trat in diesen Operationssaal ein. „Bulma...“, hauchte er leise, ohne das ihn bis dato jemand entdeckt hatte. In diesem Moment erklang ein weinerlicher Schrei eines Babys. Doch Vegetas Augen hatten nur den Blick auf die Blauhaarige geworfen. Das Gefühl zerfraß ihn fast, als ihre Aura erneut sank. Er hatte Angst. Das erste Mal in seinem Leben, hatte er Angst. Und nicht um sich, sondern um die Frau, die er so sehr liebte. „Was machen Sie denn hier?!“, fuhr ihn die Schwester an, die er schon draußen begegnet war. Er antwortete ihr jedoch nicht, sondern schritt auf die Erfinderin zu. „Stopp! Sie können nicht... Halt!“, begann sie wieder und stellte sich ihm in den Weg, „Hören Sie, ich weiß, dass das schwierig ist, aber Sie behindern meine Kollegen! Bitte gehen Sie!“, versuchte sie vergeblich ihn abzuhalten, weiter zu gehen. Doch ein weiterer Satz eines Arztes unterbrach ihn und ließ ihn in seiner Bewegung stoppen. „Wir haben einen Herzstillstand!“, erklang es in seinen Ohren... immer und immer widerhallend. Herzstillstand. Das war das einzige Wort, dass er wirklich wahrnahm und ihn nach hinten stolpern ließ. Die Schwester konnte ihn somit mit Leichtigkeit wieder aus dem Saal schieben und schloss ruckartig die Tür vor seiner Nase... „Nein, nein...“, hauchte er und seine Hände schlug er gegen eine Wand, die nun einige Risse aufwies. Verdammt. Hatte sich die gesamte Welt gegen ihn verschworen? Konnte es nicht einmal sein, dass das Schicksal ihm sein Frieden ließ? War das nicht möglich? Auf ewig verdammt, ließ er seine Stirn gegen die Wand fallen und schloss seine Augen. Ihre Aura... war verschwunden. „Sir?“ Irritiert öffnete er seine Augen und sah zu seiner Linken. Eine junge, braunhaarige Frau stand vor ihm. „Sie sind der Vater, von Miss Briefs Kind, richtig?“, fragte sie, in einer zuvorkommenden Stimme, die ihn zuerst dazu veranlagte, nichts darauf zu erwidern, „Kommen Sie.“, sagte sie nur und sie deutete ihm an, ihr zu folgen. Mit einem weiteren Blick durch das Fenster in den Operationssaal, sah er nochmal zu Bulmas Haarschopf. Doch nach wenigen Sekunden entschloss er, der Frau zu folgen. Nicht wissend, was ihn erwarten würde. Und selbst wenn er es wüsste, wäre es ihm egal gewesen. Der Schmerz in seinem Herzen war schon so tief, dass er alles andere ausblenden würde. Am liebsten würde er diese gesamte Sippe in diesem Saal pulverisieren. Doch die Stimme der Frau riss ihn aus seinen boshaften Absichten. „Nun kommen Sie. Ich möchte Ihnen jemanden vorstellen.“, lächelte sie und er folgte ihr unwiderruflich. Als er in ein Zimmer ging, direkt neben dem Operationssaal, stockte er in der Bewegung, als er die Frau sah, wie sie ein Baby auf den Arm hielt. „Das alles,... war anders geplant. Ich weiß, dass Sie zurzeit andere Sorgen haben, aber ich habe vertrauen zum Kollegium. Ihre Frau wird es schaffen. Sie ist so eine starke Persönlichkeit, das es gar nicht anders geht.“, lächelte sie und ging vorsichtig auf ihn zu. Er war sich unsicher. Wieder einmal. Sein Blick war starr an der Frau vorbei, auf ein Fenster gerichtet. Er bekam es nicht hin. All die Horrorgeschichten wurden wahr. Er war wie sein erbärmlicher Vater... Der Prinz würde genauso handeln, wie der damalige König. Wenn Bulma nicht mehr war, dann würde er es nicht schaffen, sein Sohn auch nur anzusehen. Und er wusste, dass das Würmchen auf dem Arm der jungen Frau, sein Sohn war. Die Aura, die von ihm ausging, erinnerte ihn an sich selber, als Kind. Die Frau merkte wohl, das er nicht im Stande war, etwas zu tun. Also legte sie den Kleinen in ein bereitgestelltes Babybettchen. „Ich bin im übrigen, Diana Baku. Aber Diana reicht völlig aus. Ich bin die Hebamme, die ihre Frau in der Schwangerschaft betreut hatte.“ Der Name sagte ihm rein gar nichts. Und wieder einmal war er frustriert über diese Tatsache, dass er nicht mehr für Bulma da gewesen war. Vielleicht wäre dann alles anderes gekommen? „Sir.“, begann sie wieder und er merkte erneut ihren Blick auf sich, „Die ersten Vorsorgeuntersuchungen des Jungen sind durch, aber wir wissen nicht... also.“, sprach sie und sah auf das Baby, „Bulma sagte mir etwas in diese Richtung, dass es da etwas gibt, das nicht ganz normal sei.“ Vegetas Blick hob sich und er sah diese Diana verwirrt an. „Dieser... na ja, dieser Affenschwanz. Es war eine ziemliche Überraschung, aber das sei mal dahin gestellt. Bulma wusste nicht, was sie wollten. Ob er... ab soll, oder nicht. Darauf wollte sie sich nicht festlegen.“ Vegetas Blick wanderte wie automatisch zu dem Bettchen und ihm wurde heiß und kalt zugleich, als er den Jungen das erste Mal erblickte. All die Zeit hatte er nicht daran gedacht. Zu lang war es her, dass er seinen nicht mehr hatte. Er hatte es immer verdrängt, doch nun. Er hatte nie an seine Vaterschaft gezweifelt, wirklich noch nie. Aber... jetzt die Tatsache wirklich vor Augen zu sehen, dass dies sein eigen Fleisch und Blut war,... es nahm ihn gefühlstechnisch vollkommend mit. Er spürte den Blick der Hebamme auf sich. Er wusste, dass das eine indirekte Frage war und doch war er mit dieser minimalen Anfrage überfordert. Der Affenschwanz war das Markenzeichen der Saiyajins. Dennoch war sein Sohn nur zur Hälfte einer. Wieso hatte Bulma nichts dazu sagen wollen? Wollte sie ihm diese Entscheidung überlassen? Vielleicht auch, weil sie wusste, das sie es nicht mehr könnte? „Trennen sie ihn ab.“, antwortete er dann blitzschnell und unterbrach den Blickkontakt zu dem Säugling wieder. So war es das Beste für alle. Einen Oozaru für diese Welt wäre der Untergang. Er bezweifelte auch, dass er in seiner normalen Form einem Wehraffen standhalten konnte. Egal, ob es sich hier um ein Baby, ein Kind oder einem Erwachsenen handelte. Kapitel 28: Die fehlende Mutter ------------------------------- Er war ein Junge gewesen, der immer auf sich allein gestellt war. Er hatte keine Familie, auch wenn sein Vater körperlich gesehen anwesend war, existierte dieser Mann nicht für ihn. Sein Leben war trist und eintönig. Immer wieder musste er erfahren, wie es war von seinem Erzeuger gehasst zu werden. Doch das Kämpfen gab ihm die Bestätigung, dass er etwas wert sein musste. Er gehörte seit seiner Geburt der Eliteklasse an. Keiner der Gleichaltrigen konnte ihn schlagen und selbst Erwachsene Krieger kamen nicht an seine Kampfkraft an. Dennoch fehlte etwas in seinem Dasein. Der Wunsch, dazu zu gehören war noch nie so groß geworden, wie an seinem 10. Geburtstag. Jedes Jahr aufs Neue, war für ihn eine Qual. Die Rituale, die sein Volk ausübten war eine Reihe von altertümlichen Duellen. Nicht einer gegen den Anderen, sondern er allein gegen fünfzehn andere Krieger. Gemischt aus der Unter- und Oberschicht. Ein durchblicken der Taktiken daher unmöglich. Er hatte diese Tage gehasst. Dennoch gewann er, was wieder einmal seinen Stolz hervorbrachte. Doch die Gespräche zwischen und nach den Kämpfen, ließen ihn hart in die Realität zurückwerfen. „Du kommst ganz nach deinem Vater.“ - „Du bist wahrlich sein Sohn.“ - „Er kann es wertschätzen, dass er dich hat.“ Sätze die seinem Erzeuger nicht einmal würdigte. Kein Wort über Stolz, oder andere Gefühle ließ er gegenüber seinen Sohn fallen. Er wusste den Grund. Er wusste es schon so lange und doch hatte er immer wieder gehofft, er würde es irgendwann einmal schaffen, auch ihn zu sehen. Gedankenverloren war er am Abend seines Geburtstages in seinen Räumlichkeiten verschwunden. Manchmal fragte er sich, wer er war? Wo waren seine Wurzeln? War alles an ihm, nur ein Teil von seinem Vater? Was hatte er von seiner Mutter geerbt? Eine Frage, die er sich nie beantworten könnte. Denn sie war tot. Nicht mehr unter den Lebenden. Und er war schuld. Ihr eigenes Kind hatte sie umgebracht. Es nagte an ihm. Die Gewissheit zerriss ihn. Er hielt diesen Schmerz einfach nicht mehr aus. „Prinz Vegeta? Sind Sie hier?“, hörte er die vertrauliche Stimme seines Freundes und er sah auf. „Nappa.“ „Ich habe euch schon gesucht. Sie waren so schnell verschwunden.“ „Ach du weißt doch, dass mir das Scheinheilige von meinem Vater auf die Nerven geht.“, antwortete er gelassen, doch er bemerkte den Blick von Nappa auf sich. „Vegeta...“ „Nein. Ich weiß es, okay. Er hasst mich und je Älter ich werde, desto mehr lässt er es mich spüren.“ „So einfach ist das nicht.“, sagte er und ließ sich neben den Prinzen auf einen Sessel nieder, „Er... hat eben ein starken Verlust erlitten. Aber das heißt nicht, dass er euch nicht sieht.“ „Aber genau das tut er doch! Er beachtet mich nicht. Ich kann machen was ich will! Ich werde nie etwas in seinen Augen sein. Nur der Bastard, der seine Gefährtin getötet hat!“ „So dürft Ihr nicht reden.“ Ruckartig stand er von seinem Platz auf und ballte die Fäuste. Es war total egal, was er tat oder sagte. Er redete nicht einmal von sich aus, mit ihm. Nur wenn es um die Missionen ging, dafür war er gut genug. „Lasst den Kopf nicht hängen, ich habe noch ein Überraschungsgeschenk für euch.“, sagte Nappa auf einmal und sah den Prinzen an. „Und die wäre?!“, fragte er hochnäsig, wie eh und je. „Das werdet Ihr schon noch sehen. Folgt mir.“ Er tat es und begleitete Nappa durch den Palast, in dem er sich nie zu Hause fühlte. Es war nur ein Ort, in dem er groß wurde. Lange ging er hinter dem Elitekrieger und fragte sich was diese Überraschung war. Er bekam nie Geschenke, außer von seinem Volk, die ihm ein paar Kleinigkeiten brachten. Umso mehr überraschter war er, als er zusammen mit dem anderen Saiyajin den Kontrollraum betrat. „Was wollen wir hier?“ „Wartet ab.“, sagte er nur und ging ans Schaltpult. Der junge Prinz beobachtete ihn genau und sah verwirrter drein, als er einige verschiedene Knöpfe betätigte. Er wollte gerade wieder nachfragen, als vor ihm eine Projektion erschien. Eine... die sein fast schon kaltes Herz erwachen ließ... „Du kannst anfangen.“, kam es von dieser Projektion, doch er sah nicht, von wem diese Stimme kam. „Und du bist dir sicher, dass wir das aufzeichnen können?“, hörte er eine weibliche Stimme, die ihm so vertraut vor kam und dann doch wieder nicht. „Natürlich, Sheyla. Hab doch einmal Vertrauen in diese Technik.“ „Na gut.“, hauchte sie und erst jetzt schob sich ein Gesicht vor die Projektion. Es war eine Frau, die ihm unbekannt vorkam. Doch allein ihre Ausstrahlung sorgte dafür, dass er sich wohl und geborgen fühlte. Der Prinz sah sie genauer an. Ihr schwarzes, langes Haar war hinten zusammengebunden und ihre Augen schwarz wie die Nacht, sahen ihm entgegen. Sie trug die übliche Kleidung des Königshauses. Könnte es sein...? Doch seine Gedanken verloren sich, als sie begann zu sprechen. „Ich weiß, gar nicht wo ich anfangen soll.“, sagte sie und sah sich unsicher um, „Es ist soviel passiert und... ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das alles überstehen kann.“, eine Pause entstand und der Zehnjährige trat näher, „Ich bin jetzt in der 39. Schwangerschaftswoche. Die Heiler meinten, es würde alles gut gehen. Aber ich spüre wie ich jeden Tag schwächer werde. Bejita weiß von meinen Gesundheitszustand nichts. Ich habe es ihm verschwiegen, weil er mich sonst nur versuchen würde umzustimmen. Dabei... dabei würde ich alles für dieses neue Leben tun. Für mein Glück, das ich nie hatte. Die mir noch vor zwei Jahren verwehrt geblieben war. Er könnte mich niemals umstimmen, dieses ungeborene Kind – nur wegen meinem Zustand – umzubringen. Selbst wenn es mich-“, sie brach ab und er sah ihr Tränen, „Ich...“, sie fasste sich wieder, „Ich bin bereit dazu. Ich habe mein Leben gelebt und nun möchte ich, dass er auch eine Chance bekommt. Er ist wie ein Licht für mich. Ein Zugang zu verschlossenen Türen, ein Wundermittel für meine Seele. Er ist einfach alles, was ich mir nur wünschen konnte.“ Die Projektion verschwamm kurz, doch nach wenigen Sekunden war die Frau wieder sichtbar. „Bejita wird es mir verzeihen. Da bin ich sicher. Er wird ein wunderbarer Vater sein. Davon gehe ich aus. Er wird ihn lieben, so wie ich es getan habe und das wird sich nicht ändern. Selbst nach meinem Tod.“ Sie machte erneut eine Pause und in dem Prinzen wurde ein Gefühlschaos ausgelöst, das er vorher noch nie gespürt hatte. „Vegeta.“, sprach sie seinen Namen und nun waren die gesamten Zweifel, wie weggespült worden, „Ich liebe dich, mein Sohn.“ „Mutter...?“, wisperte er und hob seine Hand zur Projektion. Doch kaum als seine Finger, das Abbild seiner Mutter berührten, brach die Verbindung und er stand wieder alleine mit Nappa in diesem Raum. „Es wurde kurz vor der Geburt aufgenommen.“, hörte er die Stimme seines Freundes ruhig sagen, „Sie hatte es gewusst, dass sie sterben würde und wollte euch nicht in Ungewissheit lassen. Euer Vater, hatte diese Botschaft lange verheimlicht. Doch ich konnte ihn überreden, dass er diese Nachricht an eurem 10. Geburtstag herausgibt. Damit Ihr seht, woher Ihr kommt und... das Ihr versteht.“ Sein Herz raste. Es war so unwirklich und doch wahr. Das war seine Mutter gewesen. Ein Teil von ihm und doch irgendwie nicht. Er schärfte seine Sinne. „Wie war ihr Name?“, fragte er nach langem überlegen. „Sheyla, benannt nach der entferntesten Sonne in dieser Galaxie.“ „Sir?“, flüsterte jemand und er sah verwundert zu Nappa, doch dieser hatte nichts gesagt. Wieder wurde er angesprochen, doch er konnte diese Stimme nicht zuordnen. Woher kam sie? Er wandte sich im Kreis und sah sich in diesem dunklen Ort um. Der Kontrollraum verschwand und ein schwarzes Nichts behielt er zurück. „Sir?“ - wieder. Verdammt wo kam das her?! „Sir?“ Vegeta fuhr hoch und hatte schon seine Hände erhoben, um den Angreifer abzuwehren. Doch sein Angriff ging ins Leere, als er die junge Hebamme bemerkte. - Verdammt. War er etwa eingeschlafen?! Er lag auf einem großen Krankenbett und musste sich erst einmal aufsetzen. Was für ein Flashback. Das er gerade jetzt wieder von dieser Situation träumte, war nur verständlich und doch hätte er es lieber sein lassen sollen. „Sir, ich habe gute Neuigkeiten.“, sagte sie lächelnd und sah ihn überschwänglich breit grinsend an, „Die Ärzte konnten Miss Briefs Herz stabilisieren. Sie ist außer Lebensgefahr. Sie lebt.“ Er musste den Satz zweimal überdenken. Sein Gehirn war noch nicht auf seiner Höchstleistung angekommen. Doch als sie dies erneut wiederholte, stand er abrupt auf und wollte das Behandlungszimmer verlassen. „Warten Sie doch!“, rief die Hebamme ihm hinterher und erreichte ihn noch kurz, bevor er den Raum verließ, „Sie wird gleich in den Aufwachraum gebracht. Warten Sie noch einen Moment, ich bring Sie dann zu ihr.“ Kapitel 29: Auf ein neues Leben ------------------------------- Ein dunkler Schleier lag über ihr. Sie war gewollt die Augen zu öffnen, doch fühlte sie sich wie ausgelaugt und schwach. Kein Muskel konnte sie bewegen. Starr lag sie auf einer eher harten Unterlage. Im Hintergrund hörte sie ein gleichmäßiger Signalton. Es kam rechts von ihr. Nach langem hin und her, presste sie ihre Lider aufeinander, um schlussendlich ihre Augen schwungvoll zu öffnen. Grelles Licht einer Zimmerdecke kam ihr entgegen und sie hob ihre linke Hand als Schutz, über ihr Gesicht. Wo war sie? - Das war ihr erster Gedanke, den sie überhaupt fassen konnte, bevor sie plötzlich eine Bewegung rechts neben ihr ausmachen konnte. Fahrig und nervös schlug sie ihren Kopf zu Seite und schaute vorsichtig mit halb geöffneten Augen in schwarze, wie die Nacht, dunkle Opale. „Ve...“, begann sie, doch die Stimme versagte und hervor kam nur ein raues Kratzen. Der junge Mann neben ihr, schien sich erneut zu regen und sie fühle auf einmal eine warme Hand auf ihrem Kopf. Er strich vorsichtig über ihre Haare und schob dabei einige Strähnen auf die Seite. Es waren keine Worte nötig. Bulma war einfach nur froh ihn zu sehen. Das er wirklich hier war und ihr Beistand. Wie geistesabwesend fuhr sie mit ihrer rechten Hand zu ihrem Bauch und sie erschrak beinahe, als sie nur ein abgeschlafftes Gewebe vorfand. „Was zum-“, keuchte sie und fuhr in eine aufrecht sitzende Position hoch, „Das...Baby,... wo-“ „Es geht ihm gut.“, hörte sie ihn leise sagen und sie sah ihn erneut an. „Wo-“, kam es erneut, doch er unterbrach sie wieder. „Neben an, bei deiner Hebamme. Hast du rein gar nichts mitbekommen?“ Bulma schüttelte leicht ihren Kopf. „Zwischen drin mal, ja. Aber, nach der Spritze, hab ich einen kompletten Blackout.“, sagte sie nun leiser und legte sich wieder in ihr Krankenbett. Die Blauhaarige sah ihn an und erkannte einen ihr undefinierbaren Blick in seinen Augen. Irgendwas beschäftigte ihn. Nur was? „Ist alles okay?“, fragte sie daher. Er stand ruckartig von seinem Platz, neben dem Bett auf und lief ein paar Schritte hin und her. Seine linke Hand fuhr durch seine schwarzen Haare und er sah somit sehr nervös aus. Sie wollte gerade wieder fragen, als er sich abrupt zu ihr umwandte und sie verbittert ansah. „Du fragst, ob alles okay ist? Geht's dir noch gut?!“ Der schnelle Stimmungswechsel, ließ sie zusammenschrecken. „Aber, was...?!“ „Nichts, aber was! Du wärst da draußen beinahe gestorben!“, sagte er aufgebracht und deutete mit seiner rechten Hand auf die Tür, „Du hast mich einfach ins offene Messer laufen lassen, weißt du das? Ich... ich habe so oft an deinen gesunden Verstand appelliert, aber du weißt ja alles besser!“ „Vegeta...“ „Nein. Hör auf.“, sagte er und sie sah, wie er sich schwerfällig über sein Gesicht fuhr, „Ich hatte eine scheiß Angst um dich. Du warst tot! Für... keine Ahnung wie lange... Das Kind hätte dich umgebracht!“ Sie erwiderte nichts darauf. Was hätte sie auch sagen sollen. Bis dato wusste sie nichts von den Geschehnissen und das Wissen, dass ihr Herz nur für ein paar Sekunden oder gar Minuten nicht mehr geschlagen hatte, schien nun völlig in ihr Hirn eingetreten zu sein. „Du... du hast gesagt, dass du mich informierst, wenn es etwas zu wissen gibt. Du hast es nicht getan.“, sagte er nun wieder leiser und er strich erneut mit seiner Hand durch sein Haar. „Ich... ich dachte nicht, dass es so schlimm werden könnte.“, hauchte sie rechtfertigend, „Es gab keine... keine Hinweise darauf, dass es Komplikationen geben könnte. Wirklich... das musst du mir glauben.“ „Lass es, Onna.“, sagte er herablassend und ging auf die Zimmertür zu. „Wo gehst du hin?“, fragte sie und richtete sich etwas in ihrem Bett auf. „Ich muss raus hier. Einfach nur weg.“, sagte er, bevor er die Klinke herunter drückte und er wenige Augenblicke aus dem Aufwachraum verschwunden war... Sie starrte lange auf die Tür, bis sie sich sicher sein konnte, dass er nicht mehr wiederkam. Sie verstand ihn in einer gewissen Hinsicht. Er hatte Angst um ihr Leben. Das ging ihr schon ziemlich nah. Wenn es nicht so eine verkorkste Situation gewesen wäre, dann hätte sie gerne gesehen, wie er sich verhalten hatte. Aber sie blendete den Gedanken aus. Aus Vegetas Flucht erkannte sie, dass er lieber ging, bevor er noch irgendetwas Falsches sagte. Und dabei spürte sie immer noch die Fürsorge von ihm... Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als es zaghaft an der Tür klopfte. Bulmas Herz schlug höher, als diese aufging und ihre Hebamme Diana, so wie mit ihrem Baby auf dem Arm, hineintrat. „Schau mal, wer dich gerne kennenlernen möchte...“, sagte Diana lächelnd und das Herz der Blauhaarigen schlug ihr bis zum Hals... Es war gut so wie es war. Das er gegangen war. Auf seiner Zunge lagen bitterböse Kommentare, die er jedoch um jeden Preis zurückhalten wollte. Er schluckte sie einfach herunter. Früher hätte er das niemals getan. Er sagte genau das, was er auch dachte. Aber mit ihr war einfach alles anders. Er merkte diese Veränderung in sich und das machte ihm auf der einen Seite wütend, und auf der anderen Seite, öffneten sich unsagbar viele neue Türen. Seiten, die er nicht von sich kannte. Waren diese all die Zeit tief in seinem Inneren verborgen gewesen? Er schritt gerade aus der Geburtenstadtion, als ihn Mrs. Briefs entgegen kam. Ignorierend ging er an ihr vorbei. Wollte jetzt einfach keine nervige Fragen hören. Er merkte nur den verstörten Blick von der Blonden, doch ungeniert setzte er seinen Weg fort. Er lief ohne eine wirkliche Ahnung durch die Klinik, bis er zum Ausgang kam. Der kühle Wind durchfuhr seine Haarpracht und er schloss seine Augen. Er horchte in sich hinein und versuchte herauszufinden, ob er sich erneut veränderte. Er war vor mehr als zwei Stunden Vater geworden und dennoch... blieben die Emotionen dazu aus. Er wandte den Kopf herum zur Klinik und überlegte, ob er wieder zurückgehen sollte. Doch den entschiedenen Schritt tat er nicht. Vegeta war wie gefangen in seinem eigenen Netz voller Stolz und Würde, das er eben diese nicht einfach so aufgeben wollte. Schweren Herzens steuerte er den Rückzug an. Sein Ziel? Keine Ahnung. Irgendein Ort würde er schon finden... „Er ist so schnuckelig.“, flötete Mrs. Briefs und wippte ihren Enkel in ihren Armen hin und her, „Und seine Augen erst. Die hat er von dir.“, sprach sie weiter. „Mhm.“, nickte Bulma nur und sah aus dem Fenster zu ihrer Linken. „Was ist los, Schätzchen? Du wirkst ein wenig betrübt? Ist es wegen Vegeta?“ „Ja,... nein... ich...“, stockte sie immer wieder, „Ich hab nur eben an ihn denken müssen.“ „Ich hab ihn vorhin getroffen, kurz bevor ich zu dir kam. Er sah... nicht gerade erfreut aus. Was ist vorgefallen?“ „Nichts, Mama. Eine... Meinungsverschiedenheit. Nichts weiter.“, sagte sie zu ihr, anstatt ihr die Wahrheit zu sagen. Ihre Mutter ließ ihre Antwort einfach stehen und widmete sich wieder dem kleinen Würmchen zu. „Hast du nun schon einen Namen, für den Kleinen?“, fragte sie stattdessen. Bulma seufzte. Sie hatte sich schon genug Gedanken darüber gemacht, aber kam nie wirklich auf einen richtigen Nenner. Sie hatte viele zur Auswahl. Es musste definitiv ein ausgefallener sein. Einen Wiedererkennungswert haben. Einen, der ihn außergewöhnlich machte. Immerhin trug er in seinem Körper die stolzen Gene eines Saiyajins. „Ich weiß nicht,...“, seufzte sie wieder. Tief in ihrem Inneren hatte sie gehofft, das Vegeta etwas dazu beitragen würde. Doch dieser hatte ja lieber die Flucht ergriffen. Und wieder war sie bei ihren Problemen angekommen. Es war doch einfach zum Verrückt werden! „Aber du musst doch eine grobe Richtung haben. Ohne Namen kommst du auch nicht so schnell hier raus.“ „Ich weiß das, Mama. Aber so einfach ist das nicht. Einen Namen vergibt man eben nur einmal.“ „Also dein Name fiel mir relativ schnell ein. Kaum als ich dich das erste Mal gesehen habe.“, sagte sie und lächelte die frisch gebackene Mutter freudestrahlend an, „Einen Moment von Glück und Freude, die einen regelrecht durchflutete, wenn man das erste Mal sein eigenes Kind sieht. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, wie ich dich nennen wollte.“ Glück und Freude? Ja, sie hatte sich genauso gefühlt, als Diana hereinkam. Sie das erste Mal ihren Sohn in den Armen halten durfte und ihr sofort die vielen Merkmale an ihm, an sich selbst erinnerte. Doch auch die Gesichtszüge des Babys, erkannte sie Vegetas Mimik darin. Vielleicht für einen Außenstehenden nicht sofort erkennbar, aber für sie war es eindeutig. Das kleine Würmchen war die Verbindung zu dem sonst so stolzen Saiyajin-Prinzen. Diese eine Verbindung, die sie immer gesucht hatte, war mit einem Mal so greifbar nah. Der Kleine war alles, was sie sich nur erträumen konnte. Bulma lächelte, als sie sich Sekundenschnelle auf einen Namen geeinigt hatte. Einer aus ihrer Liste, die sie sich in ihrem Kopf zusammengelegt hatte. Sie streckte ihre Arme aus zu ihrem Kind und lachte ihrer Mutter offen entgegen. Die Blonde verstand und gab ihr den Jungen zurück in die beschützenden Arme seiner Mutter. „Ich nenne ihn, Trunks.“, sagte sie leise, „Ein starker und ausdrucksvoller Name, für einen eben würdigen Saiyajin.“ „Der Name gefällt mir.“, sagte Mrs. Briefs zuversichtlich und deutete auf das Gesicht von Trunks, „Schau mal. Ich glaube, ihm gefällt sein Name auch.“ Trunks Lächeln war real und voller Freude, auf sein noch so frisches Leben, das er seine Mutter Bulma, einfach mit sich riss... Es vergingen fünf Tage, bis Bulma endlich zusammen mit ihrem Sohn die Frauenklinik verlassen konnte. Die lange Wartezeit auf ein richtiges Bett und das Essen ihrer Mutter hatten ihre Launen in den Keller getrieben. Sie hasste Krankenhäuser so sehr, doch der behandelte Arzt wollte alle Tests noch einmal durchgehen, bevor er seine Patientin gehen lassen konnte. Ihr Zustand war ihr bekannt. Die Nachwehen, des Kaiserschnitts, bereiteten ihr immer noch leichte Schmerzen, aber sie war hart im nehmen. Sie würde das schon aushalten. Das beteuerte sie auch ihrem Arzt immer wieder aufs Neue. Mit Zuversicht und vielen drum herum reden, hatte sie es irgendwann dann doch noch in ihre eigenen vier Wände geschafft. Ihr Vater war ganz aus dem Häuschen, als sie unangekündigt vor der Tür standen. Dieser konnte wegen der Firma, die er eben nicht einfach so für ein paar Tage schließen konnte, nicht zu ihr ins Krankenhaus fahren. Umso mehr freute er sich über seinen Enkel, den er zum ersten Mal sah. Als die große Freude langsam darüber abschwächte, ließ sich Bulma auf der Couch im Wohnzimmer nieder und beobachtete ihren Vater dabei, wie er seinem Enkel lustige Grimassen schnitt. Trunks gluckste leise. Doch Bulmas Mimik wurde nachdenklicher, als sie sich umsah. Kein Detail ließ schließen, das hier irgendwo Vegeta herumlungerte. „Papa?“ „Ja, Liebes?“, fragte er und sah kurz von Trunks ab. „Ist... Vegeta hier? Im Gravitationsraum vielleicht, oder-“, begann sie, wurde jedoch unterbrochen. „Nein. Er war nicht ein einziges Mal hier, seit wir dich in die Klinik gebracht haben. Wieso?“ „Nur so.“, sagte sie leise und seufzte. „Mach dir keine so große Gedanken um ihn. Er wird schon wiederkommen. Er braucht... vielleicht nur mal einen freien Kopf?“, versuchte Mrs. Briefs die Sache zu regeln und sah sie lächelnd an. „Hat er sich nicht mehr bei euch blicken lassen seit dem?“, fragte ihr Vater erneut nach und sie schüttelte den Kopf. „Es war meine Schuld.“, sagte sie nun. „Papperlapapp!“, sagte ihre Mutter und stemmte ihre Hände in die Hüfte, „Du trägst überhaupt keine Schuld. Bei so einer schwierigen Geburt kann es immer mal wieder zu Komplikationen kommen, die man vorher nicht abschätzen konnte. Und außerdem, konnte keiner Ahnen, dass du auf diese Spritze mit dem Narkosemittel so empfindlich reagierst, so dass bei dir Herzrhythmusstörungen auftraten! Daraus kann dir Vegeta keinen Strick drehen.“ „Herzrhythmusstörungen? Hab ich gerade richtig verstanden?“, fragte Dr. Briefs entsetzt. „Mhm.“, nickte Bulma, „Ich hab ein paar leichte Betablocker verschrieben bekommen. Nur über die Überbrückungszeit, bis mein Körper das Narkosemittel komplett verarbeitet hat.“ „Na dann...“, sagte er immer noch beunruhigt, bevor er sich wieder seinem Enkel widmete. Dieser verzog gerade sein Gesicht und wenige Sekunden später fing er auch schon an zu weinen. „Oh nein! Was hat er denn auf einmal?!“, rief Dr. Briefs entsetzt und versuchte ihn hin und her zu schaukeln. „Er hat womöglich Hunger.“, sagte Bulma und stand vorsichtig auf, „Ich mache ihm ein Fläschchen.“ „Fläschchen? Stillst du nicht?“, kam es von ihrem Vater. „Nein. Kann ich nicht, wegen den Tabletten. Ist auch besser so. Ich war eh nicht scharf darauf.“, zuckte sie nur mit den Schultern. „Du wirst was in deinem Leben verpassen, Schätzchen. Glaub mir.“, erwiderte ihre Mutter. „Bestimmt nicht, Mama.“, lächelte sie und verzog sich in die Küche, in der ihre Mutter schon alles organisiert hatte für diese Situation. Müde durch diesen erlebnisreichen Tag legte sie endlich ihren Sohn in sein Gitterbettchen und sah ihm zu, wie er auf dem Bauch ruhig, aber beständig atmete. Sie konnte es immer noch nicht richtig begreifen. Sie war Mutter. Von dem Tag an seiner Geburt. Ein Leben lang. Sie lächelte glückselig, als sie das Babyphone einschaltete und schlussendlich das Kinderzimmer verließ. Sie wollte nur noch in ihr Bett, auch mit dem üblen Gedanken dabei, dass die andere Seite des Bettes kalt blieb. Gerade als sie diese bösen Aussichten vertrieben hatte, hörte sie ein scheppern im Wohnraum. Sie erschrak so heftig, dass ihr Herz beinahe aus ihrem Brustkorb heraussprang. Was zum Teufel...!? Ihre Eltern waren ebenso schon zu Bett gegangen und ihr Trakt war in einem komplett anderen Teil des Hauses untergebracht. Die konnten diesen Lärm also nicht verursachen. Bulma wurde neugierig, als sie etwas zu Bruch hören konnte. Glas? Sie schlich leise die Treppen hinunter und lukte um die Ecke ins Wohnzimmer. Es war stockdunkel. Kein Licht, keine Bewegung. Wieder ein Geräusch, dass sie aufhorchen ließ. Irgendetwas war gerade auf den Boden gefallen und klackerte vor sich hin. Es musste aus der Küche kommen. Sie biss sich auf die Unterlippe, bevor sie sich zu diesen Räumlichkeiten weiter schlich. Im vorbeigehen nahm sie einen leeren Schirmständer zur Hand. Es war eher eine unbewusste Bewegung. Als ob sie ausgerechnet mit einem Schirmständer jemanden umhauen könnte zur Not. Kurz vorm Türrahmen hielt sie inne und sie konnte somit die zerbrochene Fensterscheibe in der Küche sehen. Ob es ein Einbrecher war? Aber was wollte dieser in der Küche? Egal. Sie vernahm gerade eine ziemlich rasche Bewegung wahr und schloss darauf panisch die Augen, bevor sie den Ständer anhob und dem offensichtlichen Angreifer damit über den Kopf ziehen wollte, als dieser in der Schiebetür stand. Doch ihr Angriff verlief ins Leere. Sie spürte nur, wie der Gegenstand in ihrer Hand abgefangen wurde und hörte ein leises Knurren. „Wolltest du mir tatsächlich eins über den Schädel ziehen, Onna?!“ Sie schlug ihre Augen auf und ließ den Schirmständer los. Vor ihr stand Vegeta und sah sie fragend an. Bulma sah ihn einfach nur an, bevor sie kurz an ihm vorbei schaute und den offenen Kühlschrank erblickte. Auf einmal wurde sie von ihren wütenden Gefühlen überrannt. „Bist du vollkommend übergeschnappt?!“, rief sie laut, „Du hast mich zu Tode erschreckt! Kannst du nicht wie jeder andere auch, einfach die Tür benutzen?!“ „Wie denn?! Die Terrassentür war zu und das Fenster in der Küche war nur gekippt!“ „Das gibt dir natürlich augenblicklich das Recht, durchs Fenster einzusteigen?!“ „Ich hatte Hunger!“ „Ja, dafür sind wir gut genug, richtig?!“, fuhr es plötzlich aus ihr heraus und sie hielt inne. Er erwiderte nichts darauf, was in ihr ein mulmiges Gefühl auslöste. Die ganze Zeit hatte sie sich diesen Moment ausgemalt, wie es hätte sein können. Wenn er ihr wieder gegenüber stand. Aber diese Situation war verkorkst wie eh und je. Es geschah nie so, wie sie es wollte oder gar wünschte. Mit ihm war einfach alles dem Zufall überlassen. Er war eigenständig, hatte seinen eigenen Kopf und seine unberechenbare Sturheit. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als er sich an ihr vorbei drückte und gerade aus der Terrassentür wieder verschwinden wollte. Doch sie reagierte schneller, nahm sprichwörtlich ihre Beine in die Hand und lief eilig auf ihn zu. Ihre Arme hob sie an und schlang diese Sekunden später um seinen Körper, so dass ihre Hände auf seinem Bauchmuskel zum erliegen kamen. „Bitte bleib.“, hauchte sie atemlos. Er schluckte schwer, als sie ihre Bitte aussprach. Vegeta wusste nicht genau, was er eigentlich wollte. Zurück in die Wüste, in der er vor ein paar Tagen gelandet war, oder hier bei ihr bleiben? In einem Haus, das er irgendwann einfach nur noch sein zu Hause nannte. Oder auf ewig den Einzelkämpfer mimen? „Ich hab es nicht so gemeint.“, hörte er sie weitersprechen und sie ließ ihn überraschend los. Er wandte sich zu ihr um und konnte nur ihre geschlossenen Lider betrachten. Ihre Arme hingen verloren an ihren Seiten hinab. So kraftlos und schwach. In seiner Welt wäre sie nicht würdig genug, um an seiner Seite zu sein und doch, stellte er in diesem Moment alles beiseite. Seine rechte Hand legte sich wie von selbst auf ihre linke Wange und sie öffnete langsam ihre Lider wieder. Sah ihn einfach nur an und er spürte regelrecht ein flammendes Gefühl in sich aufsteigen. Er hatte Abstand gesucht, nach dem Fiasko in der Klinik. Kurz hatte er es sogar in Betracht gezogen, nie mehr hier hin zurück zu kommen. Doch er konnte sich ihr einfach nicht entziehen. Hier war er zu Hause. Er war Willkommen, egal was er auch immer angestellt haben sollte. Sie nahm ihn, wie er war. Erbarmungslos und ohne es je zu hinterfragen. Und er liebte sie dafür. Er zog sie leicht zu sich heran und spürte ihren heißen Atem auf seinem Gesicht. „Vegeta...“, hauchte sie nur noch, bevor er sie zaghaft küsste. Seine Gedanken waren wie leergefegt, als er ihre Hände auf seinem Oberkörper fühlte. Sie sich immer mehr an ihn drängte, an ihm festklammerte, als wäre er ihr Rettungsanker. Vorsichtig löste er sich wieder von ihr, doch hielt seine Augen geschlossen. Das Gefühl festhalten. Ihre nächsten Worte die sie sprach, waren so durchschaubar und doch, verglühte sein Inneres beinahe vor lauter Glück. „Ich liebe dich.“ Vegeta öffnete seine Augen und sah dringlich in die ihre. Seine Hand ließ dabei ihre Wange los. „Ich weiß.“, sagte er nur, bevor er sie diesmal mit mehr Leidenschaft zu sich zog, um ihr den nächsten Kuss zu schenken. Egal was war. Egal, wer er mal war. Es gehörte zu seiner Vergangenheit. Eine, an die er sich ungern zurückerinnern wollen würde, aber es war ein Teil von ihm. Daran gab es nichts zu rütteln. Doch wo einmal ein Ende war, gab es auch irgendwann wieder einen Anfang. Ein neuer Start ins neue Leben. Und mit Bulma hatte sein neues Leben gerade erst begonnen. Kapitel 30: Schlechtes Omen --------------------------- Die ersten Wochen waren eine Zerreißprobe gewesen für die frischgebackene Mutter. Schlaflose Nächte, schlechte Laune und dazu kam noch das Vegeta sich aus allem raus hielt, was auch nur im entferntesten mit seinem Sohn zu tun hatte. Stattdessen halfen ihr ihre Eltern mehr, als das sie es müssten. Ihre Mutter ging im Park öfters mit ihm spazieren und ihr Vater baute jede Menge an Spielsachen, die Trunks mit Begeisterung annahm. Das kleine Würmchen schien sein Leben zu genießen. Herumgetragen zu werden, immer sein Fläschchen zu bekommen, wann immer er es wollte. Er hatte wahrlich die Gene eines Saiyajins. Nichts desto trotz, gab es auch einfach nur schöne Momente. Die ersten Krabbelversuche waren ein Erfolgserlebnis, doch seit diesem Tag hatte sich Trunks zur Aufgabe gemacht, sich vor allen Familienmitgliedern zu verstecken. Seine heißbegehrten Orte, an die er anzutreffen waren, war zum einen im Kleiderschrank von Mrs. Briefs, unter dem Fernsehtisch im Wohnzimmer, und vor allem im Gravitationsraum seines Vaters. Zum letzten genannten Ort hatte Bulma Vegeta mittlerweile wirklich einen solchen Trainingsraum im Haus bauen lassen. Es war einfach angenehmer und Vorteilhafter. Zu wissen, dass er immer in der Nähe war, wirkte sich beruhigend auf die Blauhaarige aus. Darüber hinaus hatte sie von ihrem Vater, von seinem Geheimprojekt erfahren, was sie sehr überraschte. Das war wohl auch der Grund gewesen, wieso sie die ganze Zeit nicht in die Labore durfte. Das Vegeta von dieser Sache gewusst hatte, machte sie auf einer Weise unsagbar wütend, aber sie überging ihren falschen Stolz einfach. Eine Tatsache, die sie leicht ablegen konnte. Vegeta offenbar nicht. Mittlerweile waren drei Monate vergangen, in dem die kleine Familie immer mehr zusammenwuchs. Bulma sah Vegeta oft nachts an Trunks Gitterbettchen stehen. Er versuchte es zwar heimlich zu machen, aber sie bekam es jedes Mal mit, aufgrund dessen, dass sie ihn über das Babyphone sprechen hörte. Seine raue Stimme, die dem Kind etwas zuflüsterte auf seiner Muttersprache. Sie verstand nur ein paar Brocken davon, aber danach fragen würde sie auch nicht, da diese Momente nur Vater und Sohn gehörten. Sie war wenigstens glücklich darüber, dass er ihn überhaupt wahrnahm. Auch wenn Vegeta niemals eine Familie haben wollte, konnte sie nun mit Bestimmtheit sagen, dass ihm viel an ihnen beiden lag. Er konnte es eben nur nicht aussprechen, aber das musste er auch gar nicht. Seine Taten waren eindeutig. Zufrieden in ihren Gedanken versunken, stand Bulma in der Küche und wartete auf die Mikrowelle, in der sie vor weniger als 50 Sekunden, ein Gläschen hineingestellt hatte. „Liebes?“, kam es hinter ihr und sie wandte sich um. „Hey Mama.“, sagte sie gelassen und drehte sich wieder dem Küchengerät zu. „Na, was machst du denn da?“ Bulma seufzte kurz leise. „Ich versuche Trunks einen Brei unterzujubeln. So langsam sollte er mal damit anfangen.“ „Na, dann. Gutes gelingen. Gestern hatte er es ja nicht essen wollen.“, lächelte die Blonde. „Er muss einfach. In jedem dieser dämlichen Zeitschriften steht es drin, das Babys im 3. Monat ihren ersten Brei essen dürfen. Aber er verweigert es einfach. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er sich dieses sture Verhalten von seinem Vater abschaut.“ „Ja, ja. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“, kicherte ihre Mutter, doch sie fand das ganz und gar nicht witzig. Doch zu einem Kommentar ihrerseits kam es nicht mehr, da die Mikrowelle einen Signalton von sich gab und Bulma die Taste drückte, damit die Tür aufsprang. Vorsichtig nahm sie das Gläschen heraus und stellte es schnell auf die Arbeitsplatte ab. „Scheiße, ist das heiß.“, zischte sie leise, schnappte sich einen Topflappen, hielt damit das Glas fest und nahm sich einen Babylöffel, um den Brei ein paar Mal umzurühren. „Soll ich dir helfen?“, fragte ihre Mutter, doch sie winkte ab. „Lass mal. Ihr macht eh schon so viel für uns. Irgendwann muss ich doch auch mal alleine damit klar kommen.“ „Aber Schätzchen, dein Vater und ich machen das gerne. Immerhin ist er unser Lieblingsenkel.“ „Er ist auch euer einziger Enkel.“, erwiderte sie schnell und sah die Blonde augenrollend an, „Wie dem auch sei. Ich lass es erst ein bisschen abkühlen. Ich muss sowieso noch etwas mit euch klären. Kannst du Papa holen?“, fragte Bulma und setzte ihr bestes Lächeln auf. Überrascht über diese Wendung, stimmte ihre Mutter zu und verschwand aus der Küche, um ihren Vater dazu zu rufen. Bulma gesellte sich derweil mit dem Babybrei ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch, auf der auch Trunks in seiner Babyschale lag. Angeschnallt sollte man dazu sagen. Nicht, dass er wieder unangekündigt die Biege machte. Als sie ihre Eltern sah, die nun auch ins Wohnzimmer traten, stand sie wieder auf und ging zum Bücherregal. „Wisst ihr,... ich hab mir viele Gedanken darüber gemacht, und weil ihr meines Erachtens so viel geleistet habt, möchte ich euch einfach mal etwas Gutes tun.“, sagte sie und holte aus einer Nische zweier Bücher ein Dokument heraus. Ihr Vater sah sie merkwürdig an, genauso wie ihre Mutter. Keiner der Beiden hatte auch nur den leisten Schimmer, was ihre Tochter vor hatte. Sie ging nun auf die zwei Herrschaften zu und überreichte es ihrem Vater. „Es ist ein Last-Minute Angebot. Abreise um 13.00 Uhr.“ „Aber Liebes...“, sagte ihr Vater zugleich. „Nein, vergiss es. Ich hab schon alles abgeklärt. Die Hotelreservierungen stehen, die Firma ist unter Sack und Pack. Ihr müsst nur noch eure Koffer packen und dann geht es schon los.“, lächelte sie. Ihre Mutter sah aufregend auf das Dokument. „Da stehen ja mehrere Orte darauf. Amsterdam, Oslo,...“ „...Seattle, Los Angeles, Malibu, und so weiter und so fort. Ja. Eine kleine Weltreise, die ihr euch schon immer gewünscht habt.“ „Bulma, das ist wirklich sehr nett von dir, aber das können wir doch nicht annehmen.“, sagte Dr. Briefs nun. „Ihr müsst. Es gibt keine Zurückerstattung. Also. Koffer packen und los!“ „Man könnte meinen, du möchtest uns los werden.“, sah ihre Mutter sie wissend an. „Es ist nicht so wie du denkst, Mama. Ich will nur einmal etwas für euch tun. Ihr habt euch die Ruhe verdient. Macht euch keine Sorgen um mich und Vegeta ist ja auch noch da.“ „Gerade weil er sich so rührend um euch kümmert.“, erwiderte Dr. Briefs. „Bitte Papa. Ich schaffe das zur Not auch alleine. Trunks ist auch nicht mehr so anstrengend, wie zu Beginn. Macht ihr euch einen schönen Urlaub. Ich kümmere mich solang um die Firma, alles bestens.“ Nach langem Grübeln vertrauten die Briefs ihrer Tochter und keine 15 Minuten später standen die Beiden mit gepackten Sachen vor der Haustür. Selbst Chatounette war in ihrer Katzenbox untergebracht. „Und du bist die sicher, dass du das schaffst? Kind und Arbeit unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach, Bulma.“, sagte ihr Vater und sah sie ernst an. „Wie oft noch? Ich mach das schon.“ „Na gut. Dann, sehen wir uns in sechs Wochen wieder?“, fragte er sichtlich nervös. „Da bin ich mir sicher.“, sagte Bulma und sie umarmte ihre Eltern zum Abschied. Sie winkte ihnen noch zu, bis sie in das bestellte Taxi stiegen und davon brausten. Bulma sah ihnen lange nach, bis Trunks Quengeln an ihr Ohr reichte. Schnell schloss sie die Tür und lief eilig wieder zurück ins Wohnzimmer. „So. Und jetzt zu uns!“, sagte sie und stemmte ihre Hände in die Hüfte, bereit für die Schlacht. Eine halbe Stunde später war das Chaos perfekt. Mit Mühe und Not versuchte sie immer noch Trunks mit dem Babybrei zu füttern. Doch entweder es landete auf seinem Lätzchen, auf seinen Bäckchen, oder gar auf der Couch. Selbst Bulma hatte es erwischt. Der Brei war überall, nur nicht dahin, wo es eigentlich hin sollte. „Trunks, bitte! Das schmeckt gut! Komm schon...“, versuchte sie es erneut und hielt den Löffel an seine Unterlippe, um es ihm schmackhaft zu machen. Vehement schüttelte der Kleine jedoch seinen Kopf zu jeder Seite, um dem Happen auf dem Löffel auszuweichen. Bulmas Geduldsfaden riss allmählich, so dass sie die Gunst der Stunde wahrnahm und den Löffel einfach in seinen Mund schob, als er gerade zum Weinen ansetzen wollte. Sie sah ihn blinzeln. Als ob er überrascht wäre und erst dachte Bulma, dass sie es wirklich geschafft hätte. Jedoch schob er nun seine kleine Zunge hervor, um den Brei wieder aus seinem Mund zu katapultieren. „Nein, nein, nein! Lass das! Schluck runter!“, keifte sie ihn an, doch das Resultat war nur, dass er nun augenblicklich anfing zu weinen. Missmutig ließ sie den Babylöffel ins Glas fallen. Sie gab auf. Das war ein unfaires Unterfangen. Sie war eine miserable Mutter, wenn sie ihrem Kind nicht mal zum Essen ermuntern konnte. Sie schaltete den Fernseher ein, um die Mittagsnachrichten zu sehen und lehnte sich zurück in die Couch. Alles unnötiger Kram. Sie hörte just in diesem Moment die Tür vom Trainingsraum zuschnappen. Vegeta würde bald hier stehen und nach seinem Mittagessen verlangen. Auch das noch. Das hatte sie komplett vergessen. Sechs Wochen Mikrowellenkost. Er würde sarkastisch in die Lüfte springen... „Wie siehst du denn aus?“, kam es prompt hinter ihr und sie neigte ihren Kopf zu ihm. „Nach was sieht es denn aus?“, zischte sie genervt und sie sah, wie seine Augen kurz zu seinem Sohn schwankte. „Der sieht ja auch super aus.“, war nur sein Kommentar darauf und er verschwand in der Küche. Bulma zählte gedanklich von zehn auf null herunter, bis auch schon wieder Vegeta im Wohnzimmer erschien. „Wo ist das Mittagessen?“ „Ich kam noch nicht dazu.“, erwiderte sie harmlos. Sie sah seine verwirrte Mimik und musste sich ein Grinsen verkneifen. „Wie? Du... kamst noch nicht dazu? Wo ist deine Mutter?“ „Weg. Hab beide in den Urlaub geschickt.“, sagte die Blauhaarige und sie sah den Saiyajin-Prinzen leicht lächelnd an, „Mach nicht so ein Gesicht, Vegeta. Ich ruf später beim Lieferservice an. Für heute Mittag reicht es doch auch für ein Stück Brot und irgendein Aufschnitt.“ Bulma hörte ihn tief schnaufen, als er sich zurück in die Küche begab. Darauffolgend hörte sie das Geräusch des Kühlschranks und sie konnte sich wieder auf die Nachrichten konzentrieren. Doch die Ruhe hielt nicht ewig, als Trunks wieder jammerte und sie sich entschloss nun doch ein Fläschchen zu machen. Sie stand auf, nahm das halb versaute Gläschen und gesellte sich zu ihm in die Küche. Dabei ging sie direkt auf den Mülleimer zu und warf den Babybrei mit einer Wucht in den Behälter, das selbst Vegeta zusammenfuhr. „Heute irgendwie gereizt, Onna?!“ „Nein, wie kommst du nur darauf?“, sagte sie und holte aus einem Küchenschrank die Babymilch heraus, setzte das Wasser auf und nahm sich eine frisch, gereinigte Babyflasche, „Ich bin nur ein bisschen übermüdet. Das ist alles.“, kam es aber dann doch von ihr und sie bemerkte den Blick von ihm auf sich. Die Blauhaarige hörte ihn leicht knurren, bevor der Wasserkocher sich ausschaltete und sie in die Flasche von Trunks, drei gehäufte Löffel von dem Milchpulver hinzugab. Kurz noch 350ml Wasser hinzufügte, sie die Flasche zu schraubte und diese dann ausgiebig schüttelte. Sie lief an Vegeta vorbei zurück ins Wohnzimmer. Sie gähnte, als sie sich wieder auf die Couch setzte und Trunks aus seiner Babyschale nahm. Schnell hatte er sich in ihre Arme gekuschelt und die Flasche freudestrahlend angehimmelt. Dem war einfach nicht mehr zu helfen... „Und nun eine Eilmeldung, die uns soeben erreichen konnte...“, horchte Bulma auf und sah gebannt zum Fernseher, „Ein Mitarbeiter, der gerade beruflich im Bezirk 42 unterwegs war, berichtete von einem Luftangriff. Die Stadt stand vollkommend unter Beschuss und nach wenigen Minuten sind jetzt nur noch Ruinen aufzufinden.“ Bulma drückte auf die Fernbedienung, um die Lautstärke zu erhöhen. Abwesend drückte sie Trunks die Milchflasche in den Mund, der sofort gierig am Saugnapf zog. „Vegeta?!“, rief sie nach dem Saiyajin. „Was ist?“, kam es eher genervt aus der Küche. „Komm mal bitte schnell.“, sagte sie nun mit einem Hauch von Nervosität. Er kam ohne ein weiteres Wort aus der Küche und stellte sich im Wohnzimmer hinter die Couch. Seine Hände stützen sich an der Lehne ab. „Schau dir das mal an.“, sagte sie und hielt Trunks nun fester in ihren Armen. „Die Stadt scheint regelrecht ausgestorben zu sein. Häuser niedergebrannt und die Anwohner, die sich in letzter Minute retten konnten, hören immer noch Explosionen. Augenzeugen berichtete, dass es sich hier um zwei Menschen handelten mit ungeheuerlichen Kräften.“ Bilder folgten aus der Luftperspektive, die offenbar aus einem Helikopter aufgenommen wurden. „Wo genau ist das passiert?“, fragte Vegeta sachlich, doch auch ihm war es anzumerken, das er gerade unter Strom stand. „Im Bezirk 42. Nicht weit von hier. Eine Stunde Flugzeit mit dem Shuttle vielleicht.“, erwiderte Bulma unsicher. „Ich seh mir das mal an.“, sagte der Saiyajin gleich darauf und wollte schon kehrt machen, als die Blauhaarige ihn aufhielt. „Vegeta.“, rief sie und er wandte sich noch einmal zu ihr um, „Bitte sei vorsichtig.“ Sie sah nur noch sein typisches, siegessichere Grinsen, bevor er die Terrassentür aufschob und er in den Himmel hinauf schoss... Kapitel 31: Wie ein Grashalm im Wind ------------------------------------ Die ganze Zeit während seinem Flug, war er in Gedanken über diese Nachrichten gewesen. Menschen, ungeheuerlichen Kräften, eine Stadt vollkommend ausgelöscht? Wenn es wirklich Menschen waren, oder gar einer andere Rasse, die den Erdlingen nur ähnlich sahen, wieso konnte er dann keinerlei Aura wahrnehmen? Die Explosionen kamen ja offenbar nicht von irgendwelchen Gewehren, die die Menschen öfters mal verwendeten. Es machte keinen Sinn. Er wusste ungefähr, wo er hin musste. Am Bezirk 42 war er unzählige Male vorbei geflogen. Eine kleine Stadt auf einer Insel, nahe dem Festland. Ein eher unbedeutsames Gebiet. Wer hätte also Interesse es dem Erdboden gleich zu machen? Reine Zerstörungswut vielleicht? Egal, wie lange er noch darüber grübelte, die Situation wurde nicht besser, wenn er nicht wusste, was vor ihm lag. Also schaltete er einen Gang weiter und er erreichte fast schon eine Art Lichtgeschwindigkeit. Minuten später drosselte er seine Geschwindigkeit und landete etwas Abseits der Insel auf einem Gesteinsgebilde. Bis jetzt war auch hier, keine Anzeichen für eine höhere Aura zu spüren. Seltsam. Er schaute zu der zerstörten Insel. Immer noch stieg Rauch auf und es versuchten Menschen mit Booten, das Festland zu erreichen. In diesem Moment bemerkte er eine Energie hinter ihm. Er wandte seinen Kopf konzentriert in diese Richtung und erkannte gleich darauf, um wen es sie hier handelte. Dazu kam noch eine Energie. Nicht so groß, wie die Erste, aber beachtlich gestiegen, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Sekunden später konnte er die beiden Kämpfer im Himmel ausfindig machen und er musste tief durchatmen, um ja kein negatives Kommentar los zu lassen, als hinter ihm Piccolo und Son-Gohan landeten. „Vegeta. Du hast also auch davon erfahren?“, sprach der Namekianer und Vegeta nickte nur, bevor er seine Frage stellte. „Und ihr? Woher?“ „Wir waren in Gottes Palast, als es passiert ist.“, kam es von dem kleinen Halbsaiyajin und Vegetas Blick wanderte kurz zu diesem. Er erinnerte sich wage daran, dass es hier so etwas gab. Aber dort war er noch nie gewesen. Er war nicht gläubig und auch sonst, hatte er kein Interesse einen solchen Gott kennenzulernen. „Hast du schon was entdecken können?“, fragte Piccolo und sah nun auch auf die Insel. „Nein. Es ist alles ruhig. Aber nicht verwunderlich. Ich kann keine einzige Aura spüren.“ „Vielleicht hatte Gott doch unrecht und es war nur ein gezielter Menschenanschlag.“, sagte Son-Gohan an Piccolo gewandt. „Nein, das glaube ich nicht. Er hat doch gesagt, dass er zwei Menschen in der Luft hat schweben sehen.“ „Und wie erklärst du dir dann, dass wir keine höhere Aura bemerken? Kein Mensch, kann diesen Schaden verursachen, allein mit Willenskraft.“ „Wir müssen trotzdem auf alles Acht geben. Ich schlage vor, wir kundschaften erst einmal aus. Vielleicht bemerken wir ja dann etwas. Wenn es wirkliche Krieger sind, dann können sie vielleicht auch ihre Auren löschen, falls du das vergessen haben solltest, Son-Gohan.“ „Mhm.“, kam es nur leise von Kakarotts Sohn. Kurz sah er den Halbsaiyajin ein bisschen länger an, als nötig. Er war gewachsen. Seine schwarzen Haare waren jedoch wohl erst vor kurzem geschnitten worden. Ach ja,... Halb Mensch, halb Saiyajin. Die Haare wuchsen nach, nicht so wie bei ihm. Das Ergebnis seines Gedanken, brachte ihn kurz zu seinem eigenen Sohn zurück. Lila Haar. So unwürdig, für einen Saiyajin. Aber da waren wohl ihre Gene schuld. Schwarz und Blau. Zusammen ergab das mit Sicherheit etwas wie Lila. Gedanklich schüttelte er den Kopf. Er sollte seine Gedanken unter Verschluss halten. Vor allem jetzt. „Okay, folge mir Son-Gohan.“, herrschte Piccolo und die beiden setzten schon zum Abflug an, als Vegeta eine gewaltige Energiekugel im Himmel aufleuchten sah. Gebannt von dieser plötzlichen Wendung, sagte er nichts, und konnte sich gerade selbst noch von dem Abschuss retten, in dem er zur Seite in die Lüfte sprang. Piccolo tat das selbe. Haarscharf an seinem weißen Umhang schoss die Kugel an ihm vorbei. Zeitgleich ertönte ein lauter Schrei, riss beide aus der Trance und sie sahen in die Mitte, in der eben noch Son-Gohan stand. Felsen hinter ihnen zerbröselten. „Son-Gohan!!“, rief der Namekianer und wollte schon zu seinem Aufprall hin fliegen, doch in den Weg schoben sich zwei Personen. Wie aus dem Nichts, schoss es Vegeta durch den Kopf. Er hatte es nicht kommen sehen. Kein Energieanstieg, keine Bewegung. Nicht einmal einen Funken. Was war hier los?! Waren seine Sinne zu sehr abgelenkt gewesen? „Na, wen haben wir denn da?“, hörte er eine männliche Stimme und er sah nun das erste Mal zu den Beiden auf. Ein Junge und ein Mädchen. Vielleicht sogar Menschen? Zumindest hatten sie den Anschein. „Der Grüne ist denke ich mal, Piccolo. Richtig?“, kam es nun kichernd von dem weiblichen Objekt. Wie erstarrt schaute er im Augenwinkel zu dem Namekianer. Woher wussten sie, wie er hieß? „Und das ist dann wohl unser Saiyajin-Prinz.“, sagte sie erneut und Vegeta stierte sie nun wieder an. Das wurde ja immer besser. Wer waren die Beiden?! Er ballte seine Fäuste. Die beiden hatten offenbar genug Wissen über ihn und den Krieger daneben. Aber er war vollkommend Ahnungslos. Das machte ihn rasend vor Wut. „Immer langsam mit den jungen Pferden, Vegeta. Ich sehe, du hast einen gesunden Wissensdurst.“, erwiderte der Junge und strich sich behutsam über sein mittellanges, schwarzes Haar. „Klappe!“, zischte er. Von so einem Bengel ließ er sich nicht für Dumm verkaufen. Wie alt war er denn wohl schon? 16? 17? Älter nicht. Und das Mädchen neben ihm? Sie hatten gewisse Ähnlichkeiten. Die selbe Frisur, nur dass sie blonde Haare hatte. „Wer seid ihr?“, hörte er nun Piccolo fragen und wartete zusammen mit ihm auf die Antwort. „Mhm, normalerweise macht es nichts aus, wenn wir es ihnen verraten, oder Schwester?“ Daher also die Ähnlichkeit. Es waren Geschwister. „Nein, wir machen sie sowieso fertig.“, kicherte diese wieder, was in Vegeta eine Ader hervor pochen ließ. „Na gut. Mein Name ist C17 und das ist meine Schwester C18. Wie ihr sicherlich festgestellt habt, konntet ihr unsere Aura nicht ausfindig machen, das liegt daran, dass wir keine menschliche Aura besitzen.“ „WAS?!“, stieß Piccolo aus, doch der Junge, C17 – sprach unbeirrt weiter. „Wir sind Cyborgs. Geschaffen durch einen Wissenschaftler und Meister der Gentechnologie. Und nur aus einem bestimmten Grund gebaut worden.“, sagte er und sah teuflisch zu seiner Schwester, die nun das Wort erhob. „Wir wollen Son-Goku töten und jeder der sich uns in den Weg stellt, teilt das selbe Schicksal mit ihm!“ Kakarott? Aber der war doch- Er wollte gerade seinen Gedanken aussprechen, als die Stimme des Namekianers in sein Kopf drang. Sei still! Sie wissen offenbar nichts über Son-Gokus Tod. Wer weiß, was passiert, wenn sie es wissen. Also behalte es für dich! Er sah ihn darauf kurz an. Telepathie. Wie er so etwas hasste. Vor allem, wenn dieser in sein Kopf eindrang. „Also, wo ist Son-Goku? Sagt es uns, sonst prügeln wir es, aus euch heraus!“, sagte C18 energisch und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Wir sagen gar nichts.“, erwiderte Piccolo gelassen. „Na schön. Wir haben euch gewarnt.“, sagte Cyborg Nummer 17 und griff ohne mit der Wimper zu zucken, den Namekianer einfach an. Vegeta stattdessen bekam sofort C18 zu Gesicht, als diese binnen Sekunden bei ihm war und ihm einen Faustschlag ins Gesicht gab. Er konnte gar nicht so schnell reagieren, da war er schon durch die Lüfte geflogen. Nach fünf oder sechs Drehungen hatte er sich wieder gefangen und steigerte in einem enormen Anstieg, seine Aura von mickrigen zehn aufwärts. „Du bist ja noch schneller aus der Fassung zu bekommen, als ich angenommen hatte.“, kicherte sie. Vegeta knurrte, bevor er gleich aufs Ganze ging und sie mit einer Welle Energiebällen beschoss. Rauch stieg auf von den Explosionen. Er brach seinen Angriff ab und grinste siegessicher. Doch als sich dieser Rauch verzog, war er geschockter denn je. C18 stand immer noch an der selben Stelle, ohne jeglichen Schaden genommen zu haben. „Meinst du, du könntest mich einfach so um fegen?“ „Na warte.“, zischte er leise und flog auf sie zu. Eine Reihe von Schlägen, die er austeilen wollte, gingen jedoch immer wieder daneben. Sie bewegte sich einfach zu schnell. Er versuchte alles. Schläge, Tritte. Sogar die Knie setzte er ein, in einer Kombination aus weiteren Energiestrahlen. Doch immer wieder wich sie gekonnt aus. Im nächsten Augenblick holte sie zum Gegenschlag aus und er bekam einen saftigen Tritt in die Magengrube. Dieser einzige Tritt verursachte, dass seine gesamte Energie, wie Wasser einfach verdampfte. Er hatte seine Kraftreserven aufgebraucht. Wie lange hatte der Kampf gedauert? Höchstens zwei Minuten. Vielleicht auch drei. Scheiße! Er flog lange, bis er diesmal jedoch eine schnelle Bewegung wahrnahm und der Cyborg ihn an den Beinen fasste. „So schnell kaputt. Was für ein Jammer. Hab mir mehr davon erhofft.“, sagte sie nur, bevor sie ihn im Kreis umher schleuderte und ihn dann in die entgegengesetzte Richtung davon warf. Der Aufprall war hart und unnachgiebig. Er schlug krachend in einem Felsvorsprung ein. Er konnte sich gerade noch, mit der letzten Kraft die er hatte, von den Steinen schützen, die auf ihn niederprasselten. Im Schutz der Dunkelheit schnaufte er laut. Er bekam es nicht hin. All die Zeit, die er trainiert hatte, wirkte sich hier nicht aus. Kein bisschen. Diese Cyborgs waren einfach zu mächtig. In seiner Ruhe, suchte er die Aura von Piccolo. Auch diese ging langsam zur Neige. Und wo war Son-Gohan? War er überhaupt noch am Leben? Die Energiekugel hatte ihn anscheinend voll erwischt. Er durchforstete die Energien und fand den Halbsaiyajin nach fast endlosen Suchen, nicht weit von ihm entfernt. Er war ohne Bewusstsein, aber er lebte noch. Was sollte er jetzt machen? Wieder in einen Kampf stürzen, der eigentlich schon entschieden war? Allein darüber nachzudenken, ließ ihn erschaudern. Er hatte nie ans Aufgeben gedacht. Aber... In dieser Situation blitzte Bulmas Antlitz durch seinen Kopf. Sie wusste rein gar nichts von diesem Debakel. War schutz- und hilflos. Wenn diese Cyborgs wussten, wer sie waren,... dann wussten sie auch, wo sich die anderen Z-Krieger aufhalten würden. Also wussten sie ebenso, wo er wohnte und somit waren sie und Trunks in Gefahr. Eine Schlussfolgerung, die ihn unsagbar nervös machte. Gerade jetzt, wo alles so gut lief. Wo er gerade erst angefangen hatte, seine Familie zu akzeptieren. Das würde er sich mit Sicherheit nicht mehr nehmen lassen. Nicht durch diesen Altmetall! Vegeta! Hörst du mich?! Wieder Piccolos Stimme. Erst nickte er, doch besann sich, dass er es ja nicht sah und konzentrierte sich auf seine Antwort in Gedanken. Hör mir zu. Du musst Son-Gohan schnappen und ihn in Sicherheit bringen. Ich werde sie so lange aufhalten, wie es mir möglich ist. Was? Das konnte er doch nicht machen? Niemals. Einer war ja schon zu viel und dann gleich zwei dieser Sorte? Hatte er vergessen, dass er die Last der Dragonballs zum Teil auf seinen Schultern hatte? Wenn er nicht mehr wahr, dann... Das ist jetzt Nebensächlich, Vegeta! Bring ihn zu seiner Mutter zurück und am besten sollte sie auch aus ihrem Haus verschwinden. Wenn sie Son-Goku suchen, dann werden sie mit Sicherheit zu erst dort aufschlagen. Da war was Wahres dran. Aber Nebensächlich war es ganz bestimmt nicht. Erneut wurden seinen Gedanken unterbrochen. Los! Haut ab, so lange ich noch genug Reserven in mir habe! Er haderte mit sich. Er war ein Saiyajin und ein Prinz obendrein. Er würde nicht abhauen. Flucht kam gar nicht in Frage. Er sagte es in Gedanken tausendmal, doch vermutlich war die Telepathie unterbrochen worden, da keine weiteren Versuche mehr von ihm kamen, ihn zu überreden. „Fa' drak te!“, stieß er wütend aus und sammelte seine Energie. Leise und langsam, so dass keiner auf ihn Aufmerksam wurde. Er grub sich nach hinten durch, um nicht gleich wieder im Sichtkontakt zu stehen und befreite sich dann endgültig aus dem Gesteinshaufen. Er pirschte sich an den Standort, an dem er Kakarotts Sohn vermutete und fand ihn dann auch relativ schnell. Er zog ihn aus den Trümmern und warf ihn über seine Schultern. Einen kurzen Blick auf Piccolo, der nun beiden gegenüber stand. Er Atmete heftig, aber Vegeta wusste, dass er offenbar wirklich noch genug Kraftreserven hatte. Er konnte nur noch für ihn hoffen. Egal. Er musste hier weg. Er setzte zum Sprung an, bündelte seine Energie und schoss auf seiner höchsten Leistung, in den Himmel empor. Er hörte ein entsetztes Rufen, doch er ignorierte es. Flog einfach geradeaus. Nur nicht nach hinten blickend. Nach zehn Minuten konnte er sich sicher sein, das ihm niemand gefolgt war. Er schulterte Son-Gohan erneut richtig und überlegte was er nun zu erst machen sollte. Den Halbsaiyajin zu Hause abliefern, oder... nein. Er würde erst in die Capsual Corporation fliegen. Bulma warnen und sie in Sicherheit wissen. Sie und Trunks waren vorrangig. Kapitel 32: Erneutes Versagen? ------------------------------ Nach weiteren Minuten hatte er die westliche Hauptstadt erreicht und sein Ziel kam in sein Blickfeld. Die Capsual Corporation. Er landete im Garten, schritt zielstrebig durch die Terrassentür, die immer noch geöffnet war und bewegte sich ins Wohnzimmer. Den Halbsaiyajin parkte er kurzfristig auf der Couch ab. Er orientierte sich und suchte das Haus nach Bulmas Aura ab. Auch wenn ihre Aura nur schwer zu finden war für Außenstehende. Seine Sinne waren einfach zu sehr auf sie geschärft worden, dass es ein leichtes war sie ausfindig zu machen. Sie befand sich im zweiten Stock, vermutlich im Kinderzimmer. Seine Schritte waren schnell die Treppe empor gestiegen. Das Atmen fiel ihm schwer, aber er schluckte den Zustand seines Körpers hinunter. Als er das Kinderzimmer erreichte, trat er ohne ein Wort zu sagen, hinein und checkte die Lage. Sie stand am Gitterbett von Trunks. Die Aura seines Sohnes war ruhig. Er konnte ein leichtes Säuseln wahrnehmen. „Onna.“, sagte er dann laut und sie wurde auf ihn aufmerksam. „Vegeta, sei leise! Trunks ist gerade eingeschlafen.“, fauchte sie leise zurück, doch er ging auf sie zu und packte nach ihrem rechten Arm, um sie auf den Flur hinaus zu ziehen, „Was... was ist los?“, fragte sie, als er die Tür zum Kinderzimmer behutsam schloss. Ohne weiter auf ihre Frage einzugehen, sprach er das aus, was er wollte. „Pack ein paar Sachen zusammen! Klamotten, Essensvorräte und dann gehst du mit dem Kleinen in die unteren Katakomben.“ „Sag mir erst einmal, was los ist!“, herrschte sie jedoch zurück. „Ich kann dir das jetzt nicht erklären.“, sagte er leise und wandte seinen Blick von ihr ab. „Vegeta...“, begann sie erneut, doch er unterbrach sie zornig. „Tu es einfach.“, und setzte vorsichtig leise etwas hinzu, „Ich bin bald wieder da.“, bevor er sich wieder dem Treppenhaus zuwandte. Sie hörte nur noch seine Schritte widerhallend, als auch dieses Geräusch irgendwann verstummte. Ihr Kopf war wie leergefegt. Am liebsten hätte sie ihn festgehalten, doch sie ließ ihn gehen. Natürlich hatte sie bemerkt, wie sein Kampfanzug aussah und das er am Rande seiner Kräfte stand. Aber sie frage nicht nach, weil sie genau wusste, dass sie ansonsten in offenen Wunden buhlte. Noch einige Minuten stand sie weitergehend im Flur vor Trunks Zimmer, bis sie sich zusammenriss und tat, was er ihr unwiderruflich befohlen hatte. Einfach aus dem Grund, weil er es mit so einer Bestimmtheit verlangt hatte, dass sie dadurch Angst bekam. Irgendetwas musste passiert sein. Irgendetwas, was mit Bezirk 42 zu tun hatte. Sie atmete kurz und tief durch, bevor sie in ihr Zimmer ging und zwei Reisetaschen aus ihrem Schrank heraus holte. Sie warf sie aufs Bett und zog gleich darauf ein paar ihrer Kleidungsstücke heraus. Unterschiedliche Dinge. Shirts, Pullovers, Baumwollhosen, Jeans, et cetera. Sie packte die Dinge unordentlich in die Tasche, bevor sie die leere Reisetasche schnappte und in Vegetas Zimmer hinüber ging. Auch hier packte sie das ein oder andere unwirsch hinein. Auch ein paar Trainingsanzüge fanden den Weg in seine Tasche. Als sie damit fertig war, rauschte sie zurück in ihr Zimmer und nahm ihre halbwegs volle Tasche, um danach in Trunks Kinderzimmer zu gehen. Auch hier durchwühlte sie alle Schränke... Dazu verstaute sie noch diverses Spielzeug für ihren Sohn in die Seitentaschen, sowie Windeln, Feuchttücher und Pflegeprodukte. Sie ging eilig hinunter in die untere Labore, um schon einmal das schwere Gepäck zu verstauen. Als sie wieder im Kinderzimmer stand, schnappte sie sich Trunks. Sanft hob sie ihn heraus, um ihn ja nicht zu wecken, und legte ihn anschließend in seine Babyschale. Danach schritt sie eilig in die Küche. Sie nahm einige Babygläschen aus dem Schrank und das Milchpulver. Sie legte all diese Dinge in einen Stoffbeutel, den sie sich über ihre Schulter gehangen hatte, damit sie noch eine freie Hand hatte, um die Babyschale zu tragen. Sie griff zu zwei Fläschchen, die sich auf einer höheren Anrichte über dem Kühlschrank, befanden, als sie urplötzlich einen Knall hörte und eine weibliche Stimme im Eingangsbereich zu hören war. „Hier soll er also wohnen? Schicke Bude.“ Bulma horchte auf. Es hatte sich angehört, als ob jemand die Haustür eingetreten hatte. „Lass das Gequatsche C18. Wir haben besseres zu tun, als über diese einfältige Gebäude zu diskutieren. Wir müssen diesen Vegeta ausschalten und am besten seine gesamte Familie dazu.“ Bulmas Herz sackte eine ganze Etage tiefer, als sie den Sinn dieses Satzes begriff. Sie klammerte sich am Küchentisch fest, um nicht den Halt zu verlieren. „Das wird schwierig in diesem großen Haus. Er wird seine Aura bestimmt verstecken.“, sagte die weibliche Stimme wieder. „Aber seine Partnerin nicht. Mensch...“, hörte sie die männliche Stimme gefährlich zischen. Bulma handelte instinktiv. Ihr Griff um Trunks Babyschale wurde fester und sie trat mit langsamen Schritten in den Flur, der von der Eingangshalle nicht zu sehen sein würde. Sie lief auf leisen Sohlen an der Wand entlang. Die Treppe kurz vor ihr, die sie hoch in die oberen Stockwerke führte. Es gab eine zweite Möglichkeit in den Sicherheitsbunker zu kommen, ohne die Treppe hinunter zu den Laboren zu nutzen. - Das war ihre einzige Chance, unbeschadet aus dieser Misere heraus zu kommen. Mit langsamen Schritten setzte sie ihren ersten Fuß auf die Treppe und schlich sich dann weiter hinauf. Als sie in den oberen Etagen ankam, nahm sie nur noch ihre Beine in die Hand und rannte den gesamten Gang hinunter. „Ich glaube, ich habe sie.“, rief die weibliche Stimme wieder und ihr Herz war nun schon in ihren Kniekehlen angekommen. Gerade konnte sie am Ende des Ganges noch die linke Ecke nehmen, bevor eine Energiekugel an ihr vorbei rauschte und es ein wüstes Chaos zurückbehielt. Bulma japste, als sie ein Schmerz durchfuhr. Doch das Adrenalin in ihr, schien die Tatsache vorerst zu verdrängen und sie beeilte sich nun, in die untersten Katakomben zu gelangen... In der Zwischenzeit hatte Vegeta, den Sohn von Kakarott unbeschadet bei seiner Mutter abgeliefert. Eindringlich hatte er ihr ebenso nahegelegt, irgendwo anders unterzukommen, so lange es keine andere Lösung für das Problem gab. Chichi äußerte sich nur kurz und bündig, dass sie zu ihrem Vater ziehen würde, doch auch gab sie ihm die Aufforderung, sie zu kontaktieren, sollte es Neuigkeiten geben. Er stimmte eilig zu, bevor er sich wieder in die Lüfte erhob und wieder zurück nach Hause flog. Kaum das er wenige Hundert Meter geflogen war, hielt er kurz inne. Sein Magen verkrampfte sich, wegen einem unguten Gefühl. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Er machte sich nichts vor. Irgendwas musste passiert sein. Er nahm an Geschwindigkeit wieder zu und versuchte das miserable Gefühl los zu werden. Doch das Gegenteil war der Fall, als er wieder am Firmengelände ankam. Er sah das böse Übel schon von weitem. Das Haupthaus schien völlig zerstört zu sein. Kaputte Fenstern, eingetretene Türen. Das Mobiliar war verwüstet. Vegetas Herz raste unerbittlich, als er eintrat, um erst einmal die Sachlage auszukundschaften. „Bulma...“, flüsterte er leise, doch für menschliche Ohren nicht zu hören. Sie mussten hier gewesen sein. Offenbar hatte Piccolo versagt, sonst wären diese Cyborgs niemals bis hier hin vorgedrungen. Er hoffte inständig, dass seine Familie bereits in dem unteren Bunker waren. Er wollte nicht daran denken, wenn es anders wäre. Um sein Blut zu beruhigen, machte er sich auf den Weg in den Keller. An Bulmas Labor vorbei, ein paar Ecken weiter und vielen weiteren Gängen, stand er nun vor dem Haupteingang des Bunkers. Er betätigte das Schaltpult, gab einige Zahlen ein, bis eine Computerstimme in diesem verlassenen Gang ertönte. „Stimmcode autorisieren.“ „Onna.“, sagte Vegeta leise, doch hörbar für den Computer, denn eine grüne Lampe leuchtete an der Decke auf. „Stimmcode übereinstimmend. Willkommen Vegeta.“, sprach es und die Wand fuhr zur Seite, um ihn den Einlass zu gewähren. Schnell trat er ein, so dass sich die Tür wieder schließen konnte. Er eilte die weiteren Treppen hinunter, bis er an die zweite Metalltür ankam. Auch hier aktivierte er ein verstecktes Schaltpult und gab eine kurze Zahlenreihe ein. - Trunks Geburtsdatum. Sobald auch hier wieder eine grüne Leuchte über ihn zum Leben erweckt wurde, öffnete sich die Tür und gab die kleine Wohnung frei. Vegeta trat in den Flur und sah sich sofort zu allen Seiten um, sobald er an ein anderes Zimmer vorbei ging. Die eingerichtete Küche schien leer zu sein. Ebenfalls das Wohnzimmer, wie das Schlafzimmer und auch das kleine Labor von der Blauhaarigen, stand leer. Blieben nur noch das Badezimmer und das Kinderzimmer. Letzteres war erst vor ein paar Wochen fertiggestellt worden. Vegetas Herz raste unaufhörlich. Konnte es vielleicht sein, dass sie es doch nicht geschafft hatten? Was wäre, wenn ihr Herz nicht mehr schlug? Was wäre, wenn auch sein Sohn, kaum älter als drei Monate, nun auch schon das Zeitliche gesegnet hatte? Wenn er versagt hätte? Ein weiteres Mal... Weder im Kampf noch Privat, konnte er alles richtig machen. Er war ein Versager. Sie sollte leben und er sollte sich opfern für sie. So sollte es sein und nicht anders. Es war ihm egal, ob er starb. Sie sollten nicht für seine Fehler bezahlen. Das hatten sie einfach nicht verdient. Niemals... Kapitel 33: Wunden lecken ------------------------- „Adada.“, hörte er plötzlich eine quietsch, freuende Stimme und ein schwerer Stein fiel von seinem Herzen, als er im Türrahmen des Kinderzimmers stand. Trunks war wohl auf. Er zeigte mit seinen kleinen Fingern auf die Tür und lachte ihm fröhlich entgegen. In diesem Moment sah auch Trunks Mutter, über ihre Schultern und erkannte ihren Partner, der sie erleichtert anlächelte. Nach einer Stunde war Trunks endlich eingeschlafen. Bulma und Vegeta waren im Labor, als er ihr alles erzählte, was geschehen war. „Cyborgs?“, fragte sie, ließ sich auf ihren Bürostuhl nieder und drehte sich zu ihm um. „Das haben sie zumindest gesagt.“, sagte er und verschränkte seine Arme vor seinen Oberkörper. „Na ja, du konntest ihre Aura nicht spüren. Das würde schon mal dafür sprechen. Eine Maschine hat keine Aura.“, sagte sie und nahm eine Tasse Kaffee vom Schreibtisch, den sie sich zuvor aufgesetzt hatte, „Haben sie noch etwas gesagt?“, fragte sie und setzte die Tasse an ihre Lippen, um einen Schluck zu trinken. Vegeta grummelte leise vor sich hin, worauf Bulma ihn scharf taxierte. „Keine Ahnung,... ich... weißt du, ich war damit beschäftigt, nicht den Löffel abzugeben!“, sagte er dann darauf, etwas energischer. „So meine ich das auch nicht, Vegeta. Aber irgendetwas, das die Herkunft von den Beiden erläutert. Aus dem Ei sind diese ja offenbar nicht geschlüpft.“, sagte sie brühwarm und stellte ihre Tasse wieder auf ihren Tisch. „Verarsch' mich nicht, Onna!“, sagte er wütend, doch Bulma stand schnell auf und schritt auf den Prinzen zu. „Beruhige dich.“, flüsterte sie und umarmte ihn überraschend, „Ich bin nur froh, dass es dir gut geht.“, hauchte sie nun, als dann auch Vegeta diese Zärtlichkeiten zuließ und seine Arme ebenso, um ihren Körper schlang. Doch gerade als sein rechter Arm ihre linke Seite berührte, zuckte sie merkbar zusammen. Schnell drückte er sie auf Abstand und sah in ihre azurblauen Augen. „Was hast du?“ „Das... das ist nichts.“, sagte sichtlich nervös und ließ ihre Hände nun selbst um ihren Körper wandern. Vegeta wusste, dass dies ein schmerzendes Zucken war. Ohne zu fragen, legte er seine rechte Hand an die verdächtige Stelle und zog ihr Sweatshirt ein Stück nach oben. „Vegeta, lass das! Da ist nichts...“, versuchte sie sich zu wehren, doch es war vergebene Mühe. Kaum als das Shirt nach oben hochgekrempelt wurde, sah er eine saftige Fleischwunde. Diese zog sich ab der Hüfte, bis knapp zu ihrer Achselhöhle. „Und das, nennst du 'nichts'? Haben die das getan?“, fragte er zischend und duldete damit keine Ausreden. Bulma zog ihr Oberteil wieder herunter und sah ihn leicht gequält von unten herab an. „Sie haben mich überrascht, als ich in der Küche war. Zum Glück hatten sie mich nicht früher bemerkt, deswegen konnte ich mich ja über den 2. Stock retten. Vegeta,...“, sagte sie ruhig, „Es ist nichts weltbewegendes. Sie hat mich nur gestreift.“ Vegeta war alles andere als Wohl dabei, zu wissen, dass diese Blechbüchsen so nah an ihr dran waren. Nicht auszudenken, wenn er wirklich zuerst Son-Gohan bei Chichi abgeliefert hätte. Sie hätte tot sein können... „Wir... sollten das dennoch behandeln.“, sagte er nach einer langen schweigenden Pause und zog sie aus dem Labor heraus, um ins Schlafzimmer zu gehen. Er dirigierte sie zum Bett, auf die sie sich willig hinsetzte und er kurz aus dem Raum verschwand. Er ging ins Badezimmer und holte den erste Hilfekasten. Es wäre besser, wenn sie es professionell verarzten lassen würde, aber es war zu gefährlich, jetzt noch nach draußen zu gehen. Als er wieder in ihren gemeinsamen Zimmer angekommen war, sah er sie steif auf dem Bett sitzen. Sie hatte sich keinen Millimeter bewegt. „Zieh das Sweatshirt aus.“, befahl er, ohne lange darüber nachzudenken. „Wirklich, es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Es tut schon gar nicht mehr weh.“, sagte beharrlich, doch er traute dem Braten nicht. Um sein Wissen zu bestätigen setzte er sich neben sie und drückte seine Finger auf die Stelle ihrer Wunde. Wie erwartete, zuckte sie erneut zusammen und fuhr ihn wenige Sekunden später an. „Spinnst du?!“ „Ich dachte, es tut nicht weh.“, sagte er nur mit einem fiesen Grinsen. „Tut es auch nicht, sobald man es in Ruhe lässt!“, keifte sie zurück und verschränkte ihre Arme nun trotzig vor ihrem Körper. „Lass es mich wenigstens reinigen, bevor du dir noch irgendeine Infektion einfängst.“, sagte er und zog sich dabei schon einmal die weißen Trainingshandschuhe aus. „Schön.“, zischte sie nur noch und sie schälte sich aus ihrem Oberteil. Kaum als das Stück Stoff zu seinen Füßen landete, öffnete er den Notkoffer und nahm sich eine Pinzette, sowie kleine Wattebällchen heraus. Er nahm mit der Pinzette ein Watteball und tauchte dieses in eine farblose, jedoch stark riechende Tinktur. Nun legte er seine linke Hand auf ihren Arm, um diesen ein bisschen wegzuschieben. Er bemerkte partout die Gänsehaut auf ihrer Haut. Kaum zu glauben, dass er immer noch so eine Reaktion in ihr auslöste. Auch wenn er die letzten Monate, weniger für sie da gewesen war. Körperlich war er anwesend, aber... Er setzte in Gedanken einfach mit dem beträufelten Watteball auf ihre Wunde und sie zischte ihm wüste Beschimpfungen entgegen. „Kannst du wenigstens bei der Sache bleiben?!“ Er erwiderte nichts darauf und verdrängte seine Gedanken nun wirklich, auf einen anderen Zeitpunkt. Es dauerte lange, bis er ihre Wunde gereinigt hatte, da sie immer wieder zurück wich, sobald er auch nur zu fest aufdrückte. Als diese Prozedur zu Ende war, warf er das Wattebällchen, zusammen mit der Pinzette in den Koffer zurück und nahm sich eine Wundsalbe zur Hand. Er drückte auf die Tube, um die Creme auf seiner Hand aufzunehmen. „Arme nach oben.“, sagte er beherrscht und sie folgte seinen Anweisungen. Er tunkte seine linken Finger in die weiße Substanz und verteilte anschließend die Salbe auf ihrer verletzten Haut. Wenn er nicht so abgehärtet wäre, dann würde es ihm nahe gehen. Die Wunde sah mehr als ungesund aus. Der Rand war schon dunkelbraun, gar rötlich. Fast wie verbrannt. Er musste gedanklich den Kopf schütteln. Sie wollte schon immer so schmerzunempfindlich sein, aber das war sie leider Gottes nicht. Dazu kam, das ihre Verletzungen lange heilen mussten, bevor diese vollständig verschwunden wären. Nicht so wie bei ihm. Er steckte diese kleine Macken locker weg. Innerhalb einer Nacht wären seine Kratzer und Vertiefungen verschwunden. Sie beide waren so unterschiedlich, wie Tag und Nacht und doch war diese Bindung zu ihr, einfach unsterblich. Trotz dessen, dass er in ihren Augen ein Außerirdischer war und sie für ihn, nur ein Mensch. - In Anführungsstrichen. Als er auch mit dieser Aufgabe geendet hatte, wusch er sich den Rest an seiner Kleidung ab. Den Trainingsanzug konnte er eh getrost in den Mülleimer werfen. Vegeta nahm sich nun eine Mullbinde und wollte ihre Wunde damit einwickeln. Er rutschte daher etwas näher an sie heran. Der Saiyajin müsste fast ihren gesamten Oberkörper einwickeln, damit der Verband auch richtig saß. Da war nur ein kleines Problem, das er nicht direkt aussprechen konnte. Er hielt inne. Zu lange für Bulma und sie sah deswegen zu ihm. „Was ist?“, fragte sie gleichgültig, als ob aus ihr immer noch der Trotz hervorquoll. Nach weiteren Sekunden die verstrichen, schaffte er es endlich einen vernünftigen Satz in seinen Kopf zusammen zu legen. „Dein... dein BH ist im Weg.“, sagte etwas leiser und er bemerkte die großen, wissenden Augen der Blauhaarigen. „Ach. Ist das so?“, er sah sie grinsen, „Also, wenn du darauf hinaus willst, wieso redest du dann um den heißen Brei herum, Vegeta?“, sagte sie und er hätte schwören können, dass sie das ganze noch belustigend fand. „Ich versuche nur sachlich zu bleiben. Das ist kein Spaß, Onna!“ Er stierte sie an und sie grinste immer noch wissentlich. Das war ja kaum auszuhalten. Was ging nur manchmal in ihrem Kopf vor?! Doch wenn er sie weiterhin so betrachtete, wollte er es eigentlich gar nicht wissen. Kaum hatte er diesen Gedanken verdrängt, merkte er den plötzlichen heißen Atem auf seinem Gesicht und stockte. „Was wird das?“, kam es nur gehaucht von ihm, da nun auch in ihm eine Nervosität ausging. - Eine, die ihn völlig aus dem Konzept brachte. „Halt einfach deine Klappe.“, säuselte sie dazwischen und wenige Momente später, spürte er ihre sanften Lippen auf seinen. Ein versteckter Schalter, der sich in ihm umlegte und seine linke Hand fand den Weg in ihren Nacken. Zog sie mehr zu sich heran, um somit seinen Mund fester auf den ihren zu pressen. Er hörte sie leicht in den Kuss seufzen, als er wenig später ihre Hände auf seinem Hals fühlte. Sie drängte sich regelrecht an ihn. Doch das Vergnügen hielt nicht ewig. Denn sie verdrehte ihren Körper zu sehr, so dass sie erneut zusammenzuckte. Er löste sich von ihr und ein Grinsen stahl sich über seine Lippen. Gerade als er etwas dazu sagen wollte, hob sie ihre Hände, um zu signalisieren, dass er sich sein Kommentar sparen konnte. „Schon okay. Ich hab's kapiert. Kannst du wenigstens den Verschluss öffnen?“, fragte sie und wandte ihm den Rücken zu. Er schluckte, doch er ließ es sich nicht anmerken, auch wenn seine Finger zitterten, als er den Verschluss ihres BH's öffnete und nun auch dieses Kleidungsstück auf den Boden fiel. Der Saiyajin versuchte normal zu atmen, als er die Mullbinde anlegte und diese nun um ihren entblößten Körper wickelte. Es dauerte nicht lange und er klemmte einige Klammern an das Endstück, damit es nicht rutschte. „Ist es okay so?“, fragte er leise nach und er sah sie nur nicken. Sie wandte sich wieder zu ihm um und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. „Danke.“, hauchte sie und sah von ihm ab. Er sagte nichts darauf und stand auf, um den Notkoffer wieder zurück an seinen Platz zu bringen. Nebenbei warf er das benutzte Wattebällchen in einen Mülleimer, nahe der Tür. „Vegeta?“, rief sie ihn und er drehte sich zu der Blauhaarigen um, „Wohin-“, begann sie. „Ich geh duschen und danach reden wir nochmal darüber, wo wir vorhin stehen geblieben sind. Ist das in Ordnung?“ Ein erneutes Nicken und er trat nun gänzlich aus dem Schlafzimmer. Kapitel 34: Die Vergangenheit wird niemals ruhen ------------------------------------------------ Allmählich beruhigte sich die Blauhaarige wieder. Die Ereignisse, der letzten paar Stunden waren nervenzehrend für sie gewesen. Auch wenn sie es sich nicht allzu anmerken ließ. Sie war einfach aus dem Alter raus, in der sie so viel Action in ihrem Leben hatte. Bulma hatte sich damals nach Namek geschworen, dass sie diese Abenteuer aufgeben würde und jetzt war sie wieder mitten rein gerutscht. Diese Abenteuer hatte sie früher immer gereizt, aber jetzt war es anders. Sie hatte eine Familie, die sie brauchte. Sie durfte sich keinen Fehler leisten. Der Instinkt hatte ihr das Leben gerettet. Nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn diese Cyborgs sie und vor allem Trunks erwischt hätten. Das Glück stand einfach auf ihrer Seite. Vor allem, als sie sich in den Bunker retten konnte, die diese Killermaschinen wiederum nicht gefunden hatten. Bulma hatte sich eine ganze Zeitlang im Treppenflur aufgehalten und ihren Atem angehalten, als sie hörte, wie diese zwei Personen draußen vor der metallischen Tür auf und ab gingen. Sie hatte sogar ihre Gespräche belauschen können. Sie waren frustriert und richtig niedergeschlagen, dass sie keine Spur mehr hatten. Offenbar konnte man hinter der Eremitentür nicht einmal mehr Auren wahrnehmen. Ihr Vater hatte tatsächlich an alles gedacht. Als sie in der Wohnung angekommen war, legte sie sofort Trunks in sein Ersatzbettchen und räumte die Reisetaschen aus. Wer weiß, wie lange sie hier unten bleiben müssten? Es behagte ihr ganz und gar nicht, von ihrem alltäglichen Leben so distanziert zu werden. Was würde aus der Firma werden? Ja gut, sie konnte hier unten weiterarbeiten, aber an der Praxis würde die Arbeit hängen bleiben. Und die Mitarbeiter der Capsual Corporation? Diese würden – falls sie denn noch lebten, niemals mehr ein Fuß in das Gebäude setzen. Vor allem wegen dem Zustand des Haupthauses. Im Hier und Jetzt zurück, hörte sie das Rauschen des Wassers aus dem Badezimmer. Ein Schauer ging über ihren Rücken. Sie war einfach nur froh, dass er hier war. Das ihm nichts passiert war. Als sie alleine im Wohnzimmer saß, um ihre Gedanken zu ordnen, war sie gänzlich am Ende. Sie machte sich pure Sorgen um Vegeta. Sie kannte ihn nur zu gut, dass er bis zum bitteren Ende kämpfen würde. Das er sich dann doch dazu entschlossen hatte zu fliehen, hatte ihr nur noch mehr gezeigt, dass er sein Leben nicht mehr so unvorsichtig aufs Spiel setzte. Die Tür des Badezimmers schlug zu und sie erschrak, als er wieder im Türrahmen stand. Locker trug er ein Badehandtuch über seinen Schultern und hatte sich offenbar eine graue Jogginghose drüber gezogen. Sie musste schlucken, als sie seine tiefen Kratzer am gesamten Oberkörper sah. Doch offenbar schien er diese gar nichts zu bemerken. Er ging auf sie zu. Als er sich wieder neben ihr niederließ, hörte sie ihn tief Seufzen. „Wo waren wir stehen geblieben?“ „Ehm...“, verwirrt stockte sie. Sein Satz war mehr als Zweideutig, doch sie wusste natürlich auf was er hinaus wollte. Auch wenn sie liebend gerne, etwas anderes gesagt hätte. „...die Cyborgs. Ehm...“, sie räusperte sich künstlich, „Haben sie etwas gesagt, woher sie stammen?“ Sie sah ihn an und konnte sehen, wie es in seinem Hirn ratterte. „Der eine meinte, sie wurden von einem Wissenschaftler gebaut. Aber es ist kein Name gefallen.“ „Okay...“, sagte sie leise, „...und-“, wollte sie gerade weiter fragen, als er sie unterbrach. „Initialen.“, sagte er knapp und Bulma sah ihn verwirrt an, „Der Junge und auch das Mädchen hatten beide das selbe auf ihrer Kleidung stehen.“ „Und... was waren das für Buchstaben?“ Der Saiyajin sah sie ernst an. „Zwei weiße, große R's auf rotem Untergrund.“ Zwei R's? Sie durchforstete ihr Gedächtnis. Irgendwie kam ihr das bekannt vor. Sie wusste nur noch nicht, woher. „Warte, ich kann es dir aufzeichnen.“, sagte Vegeta plötzlich, stand kurz auf und ging zu seinem Nachttisch. Er zog die untere Schublade auf und Bulma konnte ein Buch darin erkennen. Die Erinnerung blitzte hervor, als er den Einband in die Hand nahm. Das hatte er schon mal in ihrer Gegenwart gehabt, als sie ihm damals von der Schwangerschaft erzählt hatte. Sie schüttelte schnell den Kopf. Was auch immer das war, es war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber sich den Kopf zu zerbrechen. Sie schaute zu, wie er aus der hintersten Teil des Buches eine Seite heraus riss und sich dann noch ein Kugelschreiber nahm, der ebenso in der Schublade lag. Er ging um das Bett herum und setzte sich wieder neben sie. Sie sah gebannt auf die herausgerissene Buchseite, als er den Stift auf das Papier führte. Er zeichnete zwei ineinander geflochtene Dreiecke und schrieb dann diese zwei R's dazu. Bulma weitete die Augen, als er ihr die Zeichnung hinhielt und der Stein ins rollen kam... Verdammt. „Was ist los?“, sagte der Schwarzhaarige und Bulma kaute auf ihrer Unterlippe herum. „Das kann nicht sein.“, hauchte sie leise, „Das ist einfach unmöglich.“ „Kennst du dieses Zeichen?“ Jedoch ging Bulma nicht auf seine Frage ein. „Ich weiß, von wem sie erschaffen wurden. Zumindest glaube ich das.“, sagte sie nun und sah in seine Augen. „Und das erkennst du allein, an diesen Initialen?“, fragte er es etwas hochnäsig. „Die zwei R's... es war das Zeichen, der Red Ribbon Armee.“ „Der was?“ Ihm war es anzusehen, dass er keinen blassen Schimmer hatte, von was die Blauhaarige gerade redete. Sie wusste ehrlich gesagt auch nicht, wie sie es ihm erklären sollte. Es war doch ebenso für sie, eine recht lange Zeit her, das die Red Ribbon Armee wieder einmal ein Thema darstellte. Sie suchte sich einen Anfang, wie es wohl am einfachsten sein würde. Also begann sie lieber bei diesem Wissenschaftler. „Ich vermute, dass der Wissenschaftler Dr. Gero war. Er war einmal ein angesehener und genialer Gentechnologe.“, sagte Bulma, wie in Trance und stand vom Bett auf. Vegeta sah ihr zu, sagte aber kein Wort, da die Blauhaarige schon wieder ihr Wort erhob. „Irgendwann hatte er sich dann nur noch auf künstliches Leben spezialisiert. Es gab viele Vorträge und Präsentationen, aber kein Unternehmen wollte ihm eine Chance geben.“, sagte sie und erhob schnell ihren Zeigefinger, „Warte, ich glaube, ich habe noch einen Zeitungsartikel davon.“, und sie verschwand aus dem Schlafzimmer. Sie trat in ihr Labor ein und ging gleich zu einem Schrank, in der sie alle alten Akten aufbewahrte. Sie durchsah die einzelnen Überschriften der Ordner, bevor sie zielsicher einen herauszog. Damit ging sie wieder rüber zu dem Saiyajin und setzte sich erneut aufs Bett. Sie wühlte lange. Seite für Seite. Den stechenden Blick von Vegeta neben sich. Als sie den richtigen Artikel gefunden hatte, nahm sie diesen aus dem Ordner und reichte es ihm. „Da.“, er nahm es in die Hände, „Der ist von 749. Es ging um eine künstliche Intelligenz. Aber der Wissenschaftsrat hatte es abgelehnt. Das war der letzte Auftritt in der Öffentlichkeit. Danach ist er untergetaucht.“, sagte sie und sie sah in seine Augen, die diesen Artikel leicht überflogen, „Er muss jedoch irgendwann auf die falsche Bahn geraten sein und schloss sich dann wohl der Red Ribbon Armee an. Eine Untergrundorganisation, die die Weltherrschaft an sich reißen wollte.“ Abrupt sah Vegeta auf und hob eine Augenbraue. „Weltherrschaft? Ein wenig Altertümlich.“, grinste er und lenkte sein Augenmerk wieder auf den Artikel, auf dem auch ein Portrait von diesem Dr. Gero abgebildet war. „Zur damaligen Zeit aber nicht.“, schnauzte Bulma, „Jedenfalls...“, begann sie erneut, „...hat Son-Goku das ganze damals beendet. Eher aus Glück, als mit Wissen. Ich war dabei.“ „Kakarott?“, fragte er überrascht auf. „Ja.“, nickte sie, „Wir nahmen an, das sich die gesamte Red Ribbon Armee damals aufgelöst hatte, da ihre obersten Chefs der Vergangenheit angehörten. Aber... wie es mir scheint, hatte es Dr. Gero nie verkraftet. Durch den Untergang dieser Organisation, floss immerhin auch kein Geld mehr in seine Forschungen.“, sagte sie und knetete ihre Hände in ihrem Schoß. „Also meinst du, er will sich nun an der Menschheit rächen? Ist das,... dein Gedanke?“ „Vermutlich. Schätze ich.“, hauchte sie. „Und... wie ist der so drauf?“ „Keine Ahnung. Ich hab ihn nie persönlich kennengelernt. Ich hatte mit 16 Jahren andere Dinge im Kopf, als mir öde Präsentationen anzusehen.“, sagte sie und lächelte ihn unverschämt an, „Mein Vater hatte einmal das Vergnügen mit ihm. Aber nach seiner Meinung, sei er völlig durchgeknallt gewesen. Genial, aber durchgeknallt.“, unterstrich sie diese Meinung. „Nun... sind nicht alle Wissenschaftler durchgeknallt?!“, grinste ihr Prinz und fing sich beinahe eine Ohrfeige ein, wenn in diesem Moment nicht Trunks aufgeheult hätte... Ohne ein weiteres Wort stand Bulma auf, verließ das Schlafzimmer und eilte ins Kinderzimmer. Als sie am Bett angekommen war, sah sie Trunks, der auf seinem Bauch lag und heftige Laute von sich gab. Sie nahm ihn heraus und versuchte ihn zu beruhigen, in dem sie ihm sanft auf den Rücken klopfte und ihn dabei hin und her schaukelte. „Ist ja gut. Mami ist da, alles gut.“, flüsterte sie, „Hast du Hunger? Oder nur schlecht geschlafen?“, fragte sie leise und sah ihren Nachwuchs skeptisch an. „Ich würde auf Hunger tippen.“, hörte sie Vegetas raue Stimme hinter sich. Sie wandte sich um und sah ihn im Türrahmen angelehnt stehen. „Lass mich raten,... du hast auch Hunger?“, fragte sie genervt, doch bekam gleich darauf die Quittung von Trunks, als er schon wieder lauter wurde, „Ist ja gut. Shhh...“, sagte sie leise und ging zusammen mit ihrem Baby aus dem Kinderzimmer, um in der Küche für Beide etwas zu zubereiten. Doch gerade, als sie an ihm vorbei gehen wollte, hielt er sie mit einer Hand auf ihrer Schulter zurück und sie blickte ihn überrascht an. Das was darauf folgte, war ebenso völlig überraschend für die Blauhaarige. Vegeta sah ihr kurz intensiv in die Augen, bevor er ihr den gemeinsamen Sohn aus den Armen nahm. „Mach du was zum Essen. Ich beschäftige ihn solange. Wird ja nicht so schwierig sein.“, murmelte er leise und wandte sich mit Trunks auf dem Arm ab, um sich ins Wohnzimmer zu begeben. Bulma sah im eine Zeitlang hinterher, bis er im besagten Wohnraum verschwand. Es war... seltsam. So fühlte sich es, für sie an. Wie schon einmal erwähnt, hielt sich Vegeta bisher aus allem raus, was mit der Erziehung, oder gar der Beschäftigung mit seinem Sohn zu tun hatte. Nicht, dass sie es nie versucht hätte ihn miteinzubeziehen, aber irgendwann hatte sie es aufgeben. Er war eben nicht wie Son-Goku. Sie stammten beide von der selben Rasse ab und liebten das Kämpfen, aber in dieser Hinsicht, waren sie Grundverschieden. Doch jetzt... Er hatte ihr so einen merkwürdigen Blick geschenkt, als ob er Angst gehabt hätte, dass er nie wieder die Gelegenheit dazu hatte. Die Blauhaarige schüttelte den Kopf. Unsinn. Sie schritt langsam zur Küche, um ihren beiden Männern etwas zum Essen zu machen. Jedenfalls versuchte sie, etwas Essbares hervor zu zaubern... Kapitel 35: Vatergefühle ------------------------ Das Abendessen dauerte länger, als sie sich das so gedacht hatte. Sie wollte erst gar nicht versuchen nach Rezept zu kochen. Das würde eh nach hinten losgehen. Also entschied sie sich einfach für Ravioli aus der Dose. Ganze sechs Büchsen hatte sie aus dem Schrank gekramt. Sie hoffte, dass das reichen würde. Für Trunks hatte sie schon das Wasser abgekocht, für eine Flasche Milch. Jetzt noch einmal den Kampf mit einem Babybrei, wollte sie nicht wirklich erneut versuchen. Dafür war sie zu sehr geschafft. Für sich selbst, würde sie einfach noch einen Salat dazu machen. Das konnte sie wenigstens. Während die Ravioli in der Tomatensoße vor sich her kochte, nahm sie sich ein Schneidbrett zur Hand und ein Messer. Doch in diesem Moment fiel ihr wieder der Gedanke, um diese Cyborgs ein. Was zu Hölle hatte Dr. Gero nur dazu geritten? Nach Vegetas Erzählungen her, waren sie immens stark, so dass er sich besser zurück gezogen hatte. Und dann war da noch Piccolo, der sich für die beiden Saiyajins geopfert hatte. Obwohl man lieber ihn hätte schützen sollen. Immerhin gab es jetzt auch kein Gott mehr und somit keine Dragonballs. „Jeder Tod ist endgültig.“, hauchte sie und erst jetzt wurde ihr bewusst, was dies alles bedeutete. Sie ließ abrupt das Messer fallen, das sie eben noch verwendet hatte, um die Tomaten zu schneiden. Es landete klirrend auf dem Parkettboden. Ein Thema, vor das sie noch nie Angst gehabt hatte. Seit der Zeit, als sie damals mit ihren jungen 16 Jahren, auf der Suche nach den Dragonballs war. Der Tod war kein Hindernis mehr. Man belebte die Menschen einfach wieder durch Shenlongs Wunsch. Natürlich konnte man den ein- und selben Menschen jeweils nur zwei Mal wiederbeleben, und auch nur dann, wenn dieser an einem unnatürlichen Tod starb. Krankheiten waren da nicht eingeschlossen, sonst hätten sie ja auch Son-Goku wiederbelebt... „Son-Goku...“, seufzte sie und sah an die Decke, „Du fehlst mir.“ Dieser dämliche Herzvirus auch. Wieso musste es ausgerechnet ihn treffen? War es Schicksal gewesen? Eine Laune der Natur? Oder einfach nur Pech? Sie hielt sich den Kopf. Sie hatte damals schon viel zu lange darüber gegrübelt und bis heute hatte sie keine plausible Erklärung dafür gefunden. Wie viele Nächte war sie am Boden zerstört gewesen? Die vielen Abenteuer mit ihm als kleiner Junge, zogen an ihren Gedanken und Erinnerungen vorbei. Wieso war die Welt nur so ungerecht?! Ein wirres Lachen weckte sie aus ihren Gedanken. Sie hob abwesend das Messer wieder vom Boden auf und legte es beiseite. Neugierig wie eh und je, ging sie leise aus der Küche, auf den Flur hinaus und schielte ins Wohnzimmer hinein. Was sie sah, ließ ihr Herz erwärmen. Da sahen sie beide auf der schwarzen Ledercouch. Trunks der fröhlich lachte und mit seinen kleinen Fingerchen in Vegetas Haarpracht griff, um daran wie wild zu ziehen. Vegeta stattdessen war die Ruhe selbst. Als würde ihm dies alles nichts ausmachen. Vater und Sohn. Wie lange hatte sie sich das ausgemalt? Wie schön es sein könnte? Und jetzt sah sie es einfach. Unwiderruflich. Bulma begann zu lächeln und ging schnellen Schrittes wieder in die Küche zurück... Es verging eine halbe Stunde, als sie aus der Küche kam und das Wohnzimmer betrat. Mit ihren Händen hatte sie die Teller und Gläser gehalten. Als sie auf den Essenstisch zuging und die Dinge dort abgestellt hatte, kam es ihr reichlich still vor. Sie sah hinter sich zur Couch, die sie bis eben noch gar nicht in Augenschein genommen hatte und schmunzelte erneut. Wenn sie früher ihr Ohr geschärft hätte, dann hätte sie Vegetas Schnarchen bemerkt, oder Trunks Gebrabbel im Schlaf. Sie musste sich das Lachen wirklich verkneifen, wie beide da lagen und ihren wohlverdienten Schlaf rechtfertigen. Vegeta mit dem Rücken liegend auf der Couch, den Kopf leicht zur Seite gedreht und Trunks, der bäuchlings auf Vegetas Brust schlief und dabei seine Finger fest in eine Decke krallten, die zwischen den beiden Körpern lag. Sie sah ihren Gefährten nachdenklich an. Hatte er jetzt in dieser fatalen Situation, doch seine Vatergefühle entdeckt? Nach diesem ewigen hin und her? Am Anfang hatte sie das Gefühl, dass es ihm völlig egal war, was mit ihnen passierte. Er wollte schließlich nie eine Familie. Zu sehr hatte ihn das jedes Mal in die Vergangenheit geschleudert. Und sie hätte es verstanden. Wahrlich. Sie hätte es akzeptiert. Bulma schritt leise auf die Ledercouch zu und setzt sich zu ihrem Prinzen an die Seite und legte eine Hand auf seine rechte Wange, die noch frei lag. Noch immer dachte sie an den Tag, an dem er ihr seine Geschichte erzählt hatte. Die Geschichte über seine Mutter, die ihn immer noch verfolgte. Ja sogar zu quälen schien. Kein Kind sollte sich für den Tod, der Mutter verantwortlich fühlen. Und dann war da noch sein Vater gewesen, der seinen ganzen Hass auf sein eigenes Kind ablud. Natürlich musste es schlimm gewesen sein, seinen Partner zu verlieren, aber dafür konnte doch das Kind nichts. Ganz und gar nicht. Ihre Gedanken drehten sich. Er hatte ihr Mal gesagt, dass er Angst hätte, genauso wie sein Vater zu reagieren und zu handeln. Voller Hass und Abneigung. Doch Bulma wusste es heutzutage besser. Auch wenn er das nie zu Hören bekommen würde, so hatte Vegeta viel mehr von seiner Mutter geerbt. Nämlich den Beschützerinstinkt. Vorsichtig beugte sie sich zu ihm vor und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Stirn. Noch kurz sah sie ihn an, bevor sie sich wieder aufrichtete. „Egal, wie viel Leid du ertragen musstest. Egal, wie oft du denkst, du seist nicht gut genug für mich, oder gar uns.“, sagte sie leise flüsternd, „Ich liebe dich trotzdem. Mit allem, was ich habe.“, hauchte sie und stand schlussendlich auf, um das Essen zu holen. Als das Essen auf dem Tisch stand, nahm sie Trunks von Vegetas Körper herunter, worauf dieser sofort wach wurde, aufgrund des fehlenden Gewichtes. Er sah schläfrig zu ihr hoch und rieb sich gleich darauf seine Augen. „Bin wohl eingenickt.“, murmelte er und setzte sich auf. „Ja, und nicht nur du.“, lächelte sie und versuchte nun Trunks zu wecken, der leise vor sich her gähnte und schließlich seine kleinen Äuglein öffnete, „Das Essen ist schon aufm Tisch.“, sagte sie zu Vegeta und begab sich dann zu dem besagten Essenstisch. Vegeta streckte sich einmal ausgiebig, bevor er aufstand und ihr folgte. Immer noch war er müde, doch er besann sich darauf, dass er gewaltigen Hunger hatte und setzte sich an den Tisch. Er schaufelte sich drei Kellen Ravioli in seinen Teller und begann gleich mit dem Vernichten des Essens. Ab und zu sah er zu Bulma und Trunks, die ihm gegenüber saßen. „Wolltest du ihn nicht von der Flasche abgewöhnen?“, fragte er dann und legte den Löffel beiseite. „Ja schon...“, murmelte sie und er sah, wie sie seinem Blick auswich. „Aber?“ „Vielleicht ist es doch noch zu früh. Wer weiß, ob diese ganzen Ratgeber überhaupt stimmen.“ Er hob eine Augenbraue. Er hatte keine Ahnung, wann ein Baby richtig essen konnte. Es hatte ihn auch nie interessiert, doch Bulmas Blick war erschöpft und er nahm seinen Löffel wieder, um eine Ration Ravioli zu zerkleinern. „Was tust du da?“, fragte sie, doch er ignorierte sie weitergehend. Er schob sich ein Stück Hackfleisch auf den Löffel. Die Nudeln ließ er dabei weg und hob das Besteck auf Augenhöhe zu seinem Sohn. Doch Bulma reagierte schneller, als Trunks. „Das geht nicht Vegeta! Er kann noch kein Fleisch essen. Die Gewürze sind viel zu stark in diesen Dosen. Ich weiß nicht, ob er das verträgt.“ „Dann wird er es ausspucken, wenn es ihm nicht schmeckt, oder?“, sagte er bissig und hielt weiterhin den Löffel zu dem Kleinen. „Selbst wenn, er hat noch keine Zähne, falls du das vergessen haben solltest! Wie soll er das denn kauen?!“ „Du siehst alles immer so kleinlich. Lass es doch auf einen Versuch ankommen.“ Er sah, wie sie mit sich haderte, bis sie Trunks Milchflasche aus seinem Mund zog und ihn dabei so auf ihren Schoß setzte, dass er sein Gesicht zu seinem Vater richten konnte. Er bewegte den Löffel weiter zu Trunks, der mit großen Augen ihn anstarrte. Dann fiel sein Blick auf den Löffel und auf das Hackfleisch. Zu ihrem Erstaunen, öffnete er sogar den Mund und Vegeta konnte die Ladung auf dem Löffel in diesem abladen. Augenblicklich schloss Trunks den Mund wieder und sah nun ernst drein. „Siehst du, genau das meine ich. Er weiß nicht einmal, wie man kaut. Das muss er erst noch alles lernen.“ Doch Vegeta grinste abrupt, und Bulma sah zu ihrem Sohn, der nun langsam, aber sicher den Unterkiefer bewegte. Auf und ab. „Von wegen, lernen.“, spottete er, „Du vergisst glaube ich, dass er zum Teil ein Saiyajin ist. Er lernt eben schneller, als andere Kinder.“, sagte er und er konnte es nicht vermeiden, das ein Hauch von Stolz sein Herz erfasste. Plötzlich sah er sie grinsen und er sah sie skeptisch an. „Was?“ „Vielleicht. Vielleicht will er aber auch nur Mal, von dir gefüttert werden.“ „Niemals. Vergiss das gleich wieder.“, knurrte er gereizt, und hörte, wie sie leicht lachte. Still richtete er sich wieder seinem Essen zu und auch Bulma, die sich nun etwas auf ihren Teller kippte. Ab und an, fütterte sie sogar Trunks mit weiteren Fleischbröckchen, die er munter kaute und danach herunterschluckte. Nach dem Abendessen schlief Trunks sofort wieder ein und die Blauhaarige brachte ihn ins Bett. Es war jetzt kurz nach halb neun. Vegeta saß auf der Couch, hatte seine Füße von sich gestreckt und auf dem kleinen Couchtisch abgelegt. Der Fernseher lief und er hoffte, dass es irgendwelche Neuigkeiten zu den Cyborgs gab. Dadurch, dass er ihre Aura nicht spüren konnte, machte es die Sache natürlich schwieriger, sie ausfindig zu machen. Er würde jedoch heute eh nicht mehr den Bunker verlassen. Seine Verletzungen mussten erst noch ein wenig abdampfen, bevor er sich wieder mit ihnen anlegen würde. - Und das würde er, sobald eine neue Chance sich ergab. Just in diesem Moment betrat seine Gefährtin den Wohnraum und fixierte ihn. Er sah zu ihr hoch. „Was?“ „Füße vom Tisch.“, herrschte sie und er tat es, um heute nicht noch einen Streit zu provozieren. Sie ging zwischen Tisch und Couch, an ihm vorbei und setzte sich neben ihn. „Kam schon was interessantes?“, fragte sie und er sah sie aus dem Augenwinkel an. „Nein. Nichts neues zumindest. Bezirk 36, 40 und 57 waren unter Beschuss. Aber es gab keine Bilder. Nur mündliches Gequatsche.“ „Vielleicht...“, begann sie und sie stand wieder auf. „Was, vielleicht?“ „Mir kommt das eben erst. Piccolo und Son-Gohan waren die Einzigen, richtig? Die es mitbekommen hatten, meine ich.“ „Ja, aber...“ „Wir sollten die Anderen informieren. Vor allem, wenn sie schon im Bereich 57 waren. Der Quittenturm ist nicht weit entfernt von diesem Bezirk. Schon mal daran gedacht, was passiert, wenn sie diesen auch noch zerstören?“ Vegeta richtete sich auf und sah zu ihr, wie sie im Flur verstand, an dem an der Wand ein Telefon hing. „Was soll das bringen? Wir können sie nicht aufhalten. Zumindest jetzt noch nicht.“ „Du kapierst wieder einmal gar nichts, Vegeta!“, zischte sie und sah zu ihm ins Wohnzimmer, „Der Quittenturm ist unentbehrlich für uns. Denk doch mal an die magischen Bohnen! Wenn es jetzt schon keine Dragonballs mehr gibt, dann wenigstens die Bohnen! Und Meister Quitte ist der Einzige, der sie herstellen kann.“ „Was? Der Hamster?“ „Er ist ein Kater, verdammt. Kein Hamster!“, sagte sie energisch und nahm den Hörer in die Hand. Er hörte, wie sie diverse Ziffern wählte, bevor sie sich mit dem Rücken zu ihm wandte. Na mal schauen, wen sie anrufen würde. Er stand auf und bewegte sich leise zum Türrahmen. Sie bemerkte nichts davon, doch als sie gerade in den Hörer sprach, war seine Tarnung eh aufgeflogen. „Hallo Yamchu.“ „Was? Du rufst diesen Schwachmat an? Ich hab eher gedacht du rufst, Drei-Auge an, oder von mir aus auch den Glatzkopf, aber-“ „Sei doch mal leise, Vegeta.“, sagte sie verärgert, „Ja, tut mir Leid. Du weißt ja, wie er ist.“ Er dachte, er hätte sich verhört. Das war ihm zu hoch. Eindeutig. Er verschränkte seine Arme vor seinen Oberkörper und lehnte sich neben sie an die Wand. „Hast du schon die Nachrichten gesehen?“, fragte sie ins Telefon, „Mhm...ja. Ach du weißt davon?“ „War ja klar. Lass mich raten, er hat Schiss bekommen und sich dann verdünnisiert.“, zischte Vegeta dazwischen, doch sie schenkte ihm nur einen bitterbösen Blick. Er schüttelte innerlich den Kopf. Nach allem, was dieser Idiot getan hat, hatte sie es ihm doch irgendwann wieder verziehen. Er glaubte sogar zu wissen, dass der Zeitpunkt nach Kakarotts Beerdigung gewesen sein musste. Der Saiyajin fand es nicht angemessen und es ging ihm gegen den Strich, dass die Beiden wieder befreundet waren. Die Blauhaarige sah das locker, aber er konnte das nicht. Nicht nachdem, was er ihr angetan hatte. Auch wenn es den Stein, zwischen ihnen erst ins Rollen brachte, konnte er sich nicht damit abfinden. „Könntest du mir den Gefallen tun und die Anderen informieren? Und am besten, sollte einer nach Meister Quitte sehen. Tenshinhan und Chao-Zu leben doch da in der Nähe, vielleicht... ah,... mhm. Okay.“, sagte sie und sie sah ihm in die Augen, „Ja? Okay... ja... ich... ich geb dich weiter.“ Er zog eine Augenbraue hoch und sah sie skeptisch an. Als Bulma ihm das Telefon hin hielt, konnte er es erst nicht begreifen. Doch... „Jetzt nimm schon. Er möchte nur kurz mit dir reden.“ Ihm war das nicht ganz geheuer, dennoch nahm er ihr den Hörer ab und hielt sich das Telefon an sein Ohr. „Ja?“, fragte er ein bisschen zu aggressiv und er hörte die Stimme des Menschen, am anderen Ende der Leitung. Als er danach fragte, ob Bulma zuhören könnte, sah er zu ihr, die immer noch neugierig neben ihm stand. „Kannst du mal...?!“, fragte er eindringlich und sie hob ihre Hände. „Bin schon weg.“, sagte sie und ging zurück ins Wohnzimmer, um das Geschirr zusammen zu räumen. „Sie ist weg.“, sagte er knapp und der Schwächling begann erneut. Er gab immer mal wieder zu Verstehen, dass er es verstanden hatte und nach weiteren Minuten legte er auf. Er sah zu der Blauhaarigen, die gerade in die Küche gehen wollte. „Und? Was wollte er?“, fragte sie im vorbei gehen. Was sollte er nur sagen? Ihr die Wahrheit sagen, kam nicht in Frage. Seine Bitte war ausdrücklich. Sie sollte davon nichts erfahren und er verstand auch wieso... „Nichts wichtiges.“, sagte er und wollte ins Schlafzimmer verschwinden, als sie ihn erneut aufhielt. „So eine Art,...“, begann sie und er wandte sich fragend zu ihr um, „... Ex-Freund und Freund Gespräch?“ „Nein!“, knirschte er mit seinen Zähnen. Das wäre ja die Höhe gewesen. Nein, das hatte er nicht nötig. „Es ging nur um die Cyborgs. Er wollte ein paar Informationen.“, sagte er dann schnell und er nutzte ihre Verblüffung, um sein Bett aufzusuchen. Eine gute Antwort. Er klopfte sich selbst auf die Schulter, bevor er die Tür des Schlafzimmers hinter sich schloss und zu seiner Seite des Bettes trat. Er ließ sich erschöpft darauf fallen und schloss kurz seine Augenlider. Tief atmete er ein und aus, bevor sein Blick auf seine Schublade fiel. Er lehnte sich auf sein rechter Ellenbogen und zog mit der linken Hand diese auf. Vegeta holte an diesem Tag, zum zweiten Mal sein Buch hervor und nahm sich den Kugelschreiber. Er öffnete es wahllos in der Mitte. Die Seiten waren leer. Nur auf den ersten paar Blattseiten, hatte er schon etwas hinein geschrieben. Er sollte sich langsam dran halten, sonst würde es nie fertig werden. Also richtete er sein Kopfkissen, legte sich entspannt hin und suchte die Seite, an der er zuletzt stehen geblieben war... Kapitel 36: Die Sorge um dich ----------------------------- Der nächste Morgen brach an und Bulma wälzte sich von einer Seite auf die Nächste. Sie hatte die Nacht beinahe auf der Couch verbracht. Sie konnte einfach nicht wirklich schlafen. Wollte unbedingt den Fernseher im Auge behalten. Doch irgendwann nach halb zwei Nachts, hatte sie sich doch zu Vegeta ins Bett gelegt. Dieser schlief schon. Er hatte nicht mal bemerkt, wie sie sich an ihn gekuschelt hatte. Bei dieser Nähe, konnte sie seine neuen Narben auf dem Rücken betrachten und es huschte ein grausamer Schauer über ihre Haut. Mit geschlossenen Augen tastete sie mit ihrer rechten Hand auf Vegetas Bettseite und versuchte seinen Körper neben sich auszumachen. Doch als sie immer wieder ins Leere fasste, wandte sie doch nun ihren Kopf zu dieser Stelle um und öffnete die Augen. Doch die Seite neben ihr war leer. Sie setzte sich auf und schaute auf ihre digitale Uhr. Es war kurz nach zehn Uhr. Es war seltsam. Sie wurde normalerweise immer früher wach. Doch anhand, dass es hier keine Fenster gab, wurde der Schein beeinträchtigt verschoben. Noch einmal führte sie ihre Hand zu seiner Hälfte und bemerkte, dass das Bettlaken schon kalt war. Er musste schon vor Stunden aufgestanden sein. Sie seufzte. Sie sollte vielleicht auch aufstehen. Er hatte bestimmt schon Hunger. Sie schwang sich aus ihrem Bett und ging zuerst zu ihrem Kleiderschrank, um sich einen bequemen Pullover anzuziehen. Noch eine leichte Jogginghose über ihre Beine und sie verließ das Schlafzimmer. Noch kurz sah sie nach Trunks, doch dieser schlief ebenso noch putzmunter vor sich hin. Was ihr allerdings merkwürdig vor kam, war die Tatsache, das er sein Kuscheltuch in den Fingern hatte. Das lag, ihres Wissens, eigentlich gestern Abend noch auf der Wickelkommode. Gedanklich schüttelte sie den Kopf. Sie war gestern eh völlig durch den Wind gewesen, vielleicht bildete sich diese Tatsache auch nur ein. Sie schritt aus dem Kinderzimmer und lief eilig in die Küche. Dabei sah sie kurz ins Wohnzimmer und wunderte sich nebenbei, dass sie Vegeta noch kein einziges Mal gesehen hatte. Die Wohnung war recht klein, also viele Orte, an denen er sein könnte, waren nicht gegeben. Irgendetwas war hier doch faul. Sie betrat nun die Küche und öffnete den Kühlschrank. Sie suchte einige Dinge, die sie sich sicher war, das sie hier drin waren, doch sie fand es nicht. Auf den zweiten Blick hin, wurde ihr bewusst, dass der Saiyajin offenbar schon etwas zwischen den Zähnen gehabt haben musste. Sie runzelte ihre Stirn. Er hatte bisher immer mit dem Frühstück gewartet, bis sie wach war. Wieso hatte er diese Gestik jetzt auf einmal nicht mehr beibehalten? In ihrem Kopf herrschte ein totales Chaos. Sie schlug den Kühlschrank wieder zu und ging schnellen Schrittes ins Wohnzimmer, um den Fernseher einzuschalten. Sie zappte schnell durch die Kanäle, bis sie den 24 - Stunden Nachrichtenkanal erreicht hatte und sah gebannt darauf... „...das Wort geht nun an den Verteidigungsminister. Bitte, Sie sind nun in der Leitung.“, sprach der Moderator und ein Bild zum entsprechenden Minister wurde eingeleitet. „Danke. Zu aller erst möchte ich bitte eine Ruhe in der Bevölkerung aussprechen. Unser Militär ist gerüstet und Angriffsbereit. Die ersten Piloten sind vor zwei Minuten gestartet und erreichen in weiteren fünf Minuten das Einsatzgebiet. Bezirk 58 wird gerade evakuiert und die Einsatzkräfte, die schon am Boden angekommen sind, schützen das Volk mit ihrem Leben.“ Bulmas Gedanken rasten. Zwischen Bezirk 57 und 58 war der Quittenturm. Dass das Militär etwas ausrichten könnte, bezweifelte sie. Aber die Gewissheit zu haben, das dieser Ort bereits evakuiert wurde, beruhigte sie. „Ich bekomme gerade die Meldung, dass mehrere Piloten, nicht identifizierbare Personen entdeckt haben.“, sagte der Moderator und richtete sein nächstes Wort an den Minister, „Sir. Haben Sie mehr Informationen für unsere Zuschauer?“ Mehrere Bilder wurde eingeblendet und Bulma zog scharf die Luft ein. Sie waren nicht deutlich zu sehen, aber sie kannte diese Personen. Unwiderruflich. Was zum... Und dann sah sie nur noch eine Explosion. Das Bild wurde kurz unterbrochen. „Nun. Es handeln sich hier um fünf Personen...“ Bulma hörte dem Verteidigungsminister nicht mehr zu. Sie trat näher an die Flimmerkiste und legte ihre rechte Hand auf den Bildschirm, der nun wieder ein Bild der Lage zeigte. „Das... das kann nicht sein.“, haucht sie, als sie Yamchus Silhouette entdeckte und ebenso die Figuren von Kuririn, Tenshinhan, Chao-Zu und... „Vegeta...“, keuchte sie und sah das Haar ihres Prinzen. „Die Piloten schärfen ihre Munition, doch ob nun abgeschossen wird, ist unklar. Wir wissen nicht, was diese Personen hier machen. Sie gehören jedenfalls nicht zu unserer Basis.“ Deswegen war der Saiyajin-Prinz nicht aufzufinden. Weil er gar nicht mehr hier war. Bulmas Hand zitterte, als sie durch die Liveübertragung einen Angriff der Cyborgs erkannte, der ausgerechnet auf Vegeta fiel. Sie schrie erschrocken auf. Ihr Atem stockte, während sie versuchte in dem vielen Rauch etwas zu erkennen. „Es scheint so, als ob diese Personen gegen diese Ungeheuer kämpfen.“, sagte der Sprecher im Nachrichtenkanal. Immer noch gebannt, sah die Blauhaarige auf den Bildschirm und versuchte das Geschehen zu begreifen. Es sah so aus, als ob sie alle fünf gleichzeitig gegen diese zwei Cyborgs kämpfen würde. Was sie ein wenig wunderte bei Vegeta. Er hatte sich doch immer als Einzelkämpfer geoutet. Bulmas Beine gaben nach, als sie endlich wieder freie Sicht auf die Dinge hatte. Doch sie konnte Vegeta nicht erblicken. Nur die Anderen vier und die zwei Killermaschinen in der Luft. „Vegeta...“, sagte sie verzweifelt. Eine erneute Explosion ließ sie zusammenzucken. Die Kameraschwenkungen war kurzzeitig vom Geschehen abgewendet und das Bild verschwand nun komplett... „Oh, wie es aussieht haben wir eine Störung im Signal...“, sagte der Moderator, „Wir schalten noch einmal zum Verteidigungsminister...“ „NEIN! Verdammte Kiste!“, schrie sie und stand auf, um den Fernseher zu schütteln, „Zeig mir Vegeta, du Gehirn-amputierter... Volltrottel!“ Doch der Moderator sprach ungeniert weiter, genauso wie dieser Minister. Es war zum Verzweifeln. Vegeta war da draußen, riskierte gerade in diesem Augenblick sein Leben und was konnte sie machen? Rein gar nichts... Sie war hier in diesem Bunker gefangen. Natürlich könnte sie nun raus, da sie sicher sein konnte, dass die Cyborgs nicht auf der Lauer lagen. Aber... Die Erfinderin ließ sich auf den Boden sinken und legte ihr Gesicht in ihre Hände. Leise rollten ihr ein paar Tränen aus ihren Augen. Sie schluchzte nach einiger Zeit und stammelte immer wieder Vegetas Namen vor sich hin. Seine Verletzungen vom Vortag konnten doch nicht wirklich schon komplett verheilt seien. Vielleicht hatte sie sich schon geschlossen, aber sie würden bestimmt noch zu sehen sein. Wieso musste er sich erneut in einen Kampf stürzten? Selbst wenn er jetzt nicht mehr alleine war. Es ging nicht in ihren Kopf hinein. Und dann hatte er nicht ein Sterbenswörtchen zu ihr gesagt. War einfach aus dem gemeinsamen Bett verschwunden und hatte sie nichts Ahnend stehen gelassen. Es war doch klar, dass sie sich Sorgen machen würde. Wenn er doch nur einen Zettel dagelassen hatte. Das würde zwar immer noch nicht alles wieder gutmachen, aber dann wüsste sie von Anfang an, wo er war und musste es nicht erst durch diese Schrottkiste á la Fernseher erfahren... „Vegeta,... du Idiot!“, schimpfte sie ihn aus, auch wenn sie wusste, dass er es nicht hören würde... Ein Wimmern aus dem Kinderzimmer, riss sie aus der Trance und sie eilte zu Trunks Zimmer. Er lag seitlich gedreht im Bett und weinte. Das Kuscheltuch fest in seiner Hand, nahm sie ihn heraus und setzte sich auf einen Stuhl, der neben dem Gitterbett stand. „Shhh...“, wisperte sie leise und drückte ihren Sohn näher zu sich heran. Sie konnte nicht verhindern, dass sie abermals an Vegeta dachte. Sie sah zu ihrem Sohn, der genau das selbe Gesicht hatte, wie er. Die zusammen gezogenen Augen, die Mimik, einfach alles in Trunks Gesicht, ließ in ihr das Bild von ihrem Prinzen aufkeimen. „Adada...“, brabbelte er und Bulma versuchte die wiederkommenden Tränen zu unterdrücken. „Daddy ist nicht da. Aber er kommt wieder...“, sagte sie und fuhr mit ihrer linken Hand, über den kleinen Schopf des Babys, „...hoffentlich.“, hauchte sie zum Schluss. Kapitel 37: Ausgelöscht ----------------------- Die Mission war eindeutig. Glasklar und doch schien es so, als ob alles gerade den Bach runter gehen würde. Mühevoll rappelte sich Vegeta auf. Das kleine Biest hatte es tatsächlich nur auf ihn abgesehen. Ihr war es nicht zu verdenken. Die anderen Z-Kämpfer hatten ihnen ja nichts auszusetzen. Er stöhnte schmerzlich auf. Eine seiner Narben war wieder aufgegangen. Es war aussichtslos. Dabei hatte heute Morgen alles so gut angefangen... *** Schon früh war Vegeta wach geworden. Die Sonne war vermutlich noch gar nicht hinter dem Horizont aufgetaucht. Er befreite sich aus Bulmas Armen und versuchte, so gut es ihm möglich war, sie dabei nicht zu wecken. Kurz drehte er sich zu ihr um und betrachtete sie. Die Blauhaarige hatte fast ein engelsgleiches Gesicht, wenn sie schlief. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hauchte ihr einen zarten Kuss auf den Oberarm, bevor er endgültig aufstand. Schnell nahm er aus dem Schrank einen neuen Kampfanzug und machte sich mit diesem auf ins Bad. Er zog sich dort um und wollte noch schnell in der Küche etwas zum Essen beschaffen, als er jedoch ein Wimmern hörte. Vegeta konnte nicht genau nachvollziehen, woher es kam, also sah er kurz ins Schlafzimmer. Doch Bulma schlief immer noch seelenruhig. Wieder hörte er das kleine Wimmern und im nu stand er im Türrahmen des Kinderzimmers. Sein Sohn sah ihm entgegen. Er hatte sich an den Gitterstäben hochgezogen und trug ein grimmiges Gesicht. Er ging auf das Bettchen zu. „Sei leise.“, zischte er leise, doch Trunks schien seinen Worten zu trotzen und er fing an zu weinen, „Nicht doch.“, keuchte er erschrocken, „Du darfst deine Mama nicht wecken!“, hauchte er nun vorsichtig und stand vor ihm. „Ada... dada.“, brabbelte er vor sich hin und er schaute verwirrt drein. Er hatte keine Ahnung was er damit sagen wollte. Seine Gefährtin hatte dagegen immer einen siebten Sinn dafür, aber er war völlig ratlos. Das war wohl einer der Mutterinstinkte. „Leg dich wieder hin.“, versuchte er es dann, doch der Kleine deutete in diesem Moment auf ein Möbelstück und Vegeta folgte seinem Zeigefinger. „Dada...schu.“ „Was willst du?“, fragte er und sah abwechselnd zu seinem Sohn und der Kommode. „Adada.“, kam es wieder von ihm. „Wenn du glaubst, ich mach dir deinen Arsch sauber, kannst du das gleich wieder vergessen!“, sagte er verbissen und sah kurz wieder zur Kommode und dann zu Trunks zurück. Dieser schüttelte vehement sein Köpfchen. Es viel ihm mehr als schwer, Trunks Gebrabbel zu verstehen. Kurzerhand nahm er ihn aber dann aus dem Bett und im nu krallten sich seine Finger in seinen Kampfanzug. Er ließ es geschehen und ging zum Möbelstück hinüber. „Dada.“, quietschte Trunks freudig und deutete nun, erkennbar für den Saiyajin, auf ein Kuscheltier. - Zumindest sah es so aus. „Das da?“, fragte er und er sah in die glücklichen Augen des Kindes. Er nahm dieses kuschelartige Vieh in die Hand und reichte es dem Baby. Schnell hatte er es sich an sich gerissen und ließ nun erschöpft das Köpfchen auf Vegetas Schulter fallen. Dieser seufzte erleichtert auf und legte Trunks zum Schluss wieder in sein Bettchen. Keine fünf Sekunden später, hörte er wieder das vertraute Atmen seines Sohnes und er verschwand aus dem Zimmer. Während er das Gelände der Capsual Corporation verließ, waren seine Gedanken wieder bei der Mission. Der Schwächling hatte ihn fast angefleht, Bulma nichts davon zu erzählen. Sie sollte sich keine Sorgen machen. Er hatte nur widerwillig zugestimmt. Ihm war nicht wohl bei der Sache, dass sie nicht wüsste wo er war. Aber er nahm sich fest vor, wieder zurück zu sein, bevor sie aufwachte. Es war jetzt kurz nach sechs Uhr. Langsam färbte sich der Himmel am Horizont in allen warmen Farben. Gelb, orange und rot. Seine Geschwindigkeit war schnell, doch er hob sich seine Kräfte lieber für den Notfall auf. Die Anderen und er würden sich direkt am Fuße des Quittenturms treffen. Eine Rettungsaktion, wie der Mensch es genannt hatte. Die magischen Bohnen waren wichtig und auch der Jenige, der sie herstellte. Egal ob es sich hier bei um ein Hamster, oder Kater handelte. Zudem kam hinzu, das über dem Quittenturm, Gottes Palast war. Auch wenn dieser schon nicht mehr auf Erden wandelte, war dieses Gebäude ein Denkmal für diesen Planeten. Nach einem langen Flug, sah er den hohen Turm und er drosselte seine Geschwindigkeit. Am Boden sah er schon weitere zwei Personen. Er erkannte, dass es sich hier um drei-Auge und um dessen Kampfpartner handelte. Vegeta landete gefließendlich vor ihnen und sie schauten zu ihm auf. „Vegeta. Yamchu hat erzählt, dass du auch kommen würdest. Danke.“, sagte der große, doch er erwiderte nichts darauf. Er sah sich kurz um, bevor er die Frage stellte, die ihm im Kopf herumspukte. „Wo ist er?“ Der kleine Kämpfer trat nun vor und antwortete ihm. „Er ist noch unterwegs. Er holt Kuririn von der Schildkröteninsel ab.“ „Aber er müsste gleich da sein.“, erwiderte Tenshinhan. „Was auch immer...“, murmelte Vegeta und sah am Turm hoch, „Wart ihr schon oben?“ „Ja, aber...“, sagte Chao-Zu gedrückt. „Aber?“ „Er will nicht mitkommen.“, sagte Tenshinhan, „Er sagte, er verlässt den Turm nicht.“ „Das ist jetzt ein Scherz?!“, fuhr es aus dem Saiyajin heraus. „Meister Quitte ist sehr eigen.“, murmelte Chao-Zu, „Wir haben ihn über die Cyborgs informiert, aber er will einfach nicht. Er sei doch der Wächter des Quittenturms. Er könne nicht hier weg.“, sagte er und senkte den Kopf, „Er hat uns nur zwei volle Beutel magische Bohnen mitgegeben.“ „Bullshit!“, fauchte Vegeta und er wandte sich in diesem Moment um, da er eine Energie wahrgenommen hatte. „Ah, da vorne kommen sie ja!“, rief Tenshinhan grinsend und im selben Augenblick landeten Kuririn und Yamchu bei ihnen. „Tut mir Leid für die Verspätung. Muten Roshi hatte uns aufgehalten...“, grinste der Schwächling dümmlich aus dem Gesicht und kratzte sich am Hinterkopf. Vegeta war jedoch nicht zum Lachen zumute. Er hatte immer noch ein Problem mit ihm. Er konnte es nicht verhindern, dass in ihm eine Wut auf den Menschen entfachte. Er wollte ihm so gerne alle Knochen brechen... Doch dieser Gedanke wurde unterbrochen, als eine Explosion über ihnen ausgelöst wurde. Alle Köpfe wandten sich zu diesem Punkt um und die Augen aller Beteiligten waren entsetzt geweitet. *** Die Cyborgs hatten einfach den Turm angegriffen und dabei auch zerstört. Mit einem Hieb, war nichts mehr zu sehen, außer Geröll und Gestein. Selbst Gottes Palast kam herunter gestürzt und zerbrach wie ein Porzellanteller am Erdboden in tausenden Teilen. Und jetzt? Vegeta war wieder im Hier und Jetzt, als er ansehen musste, wie C18 Kuririn in der Mangel hatte. Seine Energie schwand dahin. „Vegeta!“, rief Tenshinhan und war gerade bei ihm gelandet, „Hier, nimm eine.“, sagte er und wollte ihm eine magische Bohne geben, doch er lehnte ab. „Lass das. Mir geht es gut. Wir sollten sie für den wirklichen Notfall aufheben.“, knurrte er und sah gen Himmel. Zwei Beutel. Wenn es hochkam, waren es gerade mal 50 oder vielleicht auch nur 30 Bohnen. Sie durften sie nicht einfach so verschwenden... „Achtung, Achtung. Hier spricht das Militär. Ich bitte alle nicht identifizierbare Personen, das Schlachtfeld zu verlassen!“, ertönte es plötzlich von einem der Helikopter, den Vegeta schon vorhin ausmachen konnte. Diese dämlichen Menschen aber auch. Die würden es nie kapieren. Was bringen einem die vielen Gewehren und Raketen, wenn diese Cyborgs fast unsterblich waren?! Vegeta sah von dem Helikopter wieder weg und versuchte das Biest wieder ausfindig zu machen. Er fand sie, als sie den Glatzkopf gerade von sich warf und eine Energiekugel zündete. Er handelte Instinktiv und sprintete auf Kuririn zu. Gerade noch rechtzeitig, konnte er die Kugel abwehren und dabei den ehemaligen Mönch abfangen. Nur schwer konnte er seine Energie wahrnehmen. Er stand kurz vor dem Tod. „Hey! Das wäre jetzt ein Notfall!“, rief er zu Tenshinhan rüber, der sofort zu ihm aufschloss und seinem Freund die magische Bohne gab. Einen Moment war es still, bevor Kuririn anfing zu husten und die Augen öffnete. „Was für ein Traum...“, murmelte dieser verwirrt und Vegeta ließ von ihm ab. „Sie sind so... stark. Das schaffen wir nie.“, hauchte drei-Auge. „Wenn du Schiss hast, dann geh jetzt besser.“, zischte Vegeta und sah zu C18 hoch, „Angsthasen nehmen mir nur den Platz fürs Kämpfen.“, sagte er und flog dem Cyborg entgegen. „Vegeta!“, rief Tenshinhan ihm nach, doch Kuririn hielt ihn zurück. „Lass ihn. Er wird nicht aufgeben. Er ist eben ein Saiyajin.“ „Aber auch er kann nicht gewinnen!“ „Nein...vermutlich nicht. Aber er hat etwas entscheidendes, was wir nicht haben.“, sagte der Glatzkopf eindringlich. „Und das wäre?“ „Hast du das noch nicht bemerkt? Vegeta hat sich verändert. Rapide. Er kämpft nicht mehr nur für sich, sondern nun auch um die Menschen zu beschützen, die ihm wichtig geworden sind.“, hauchte er und sein Freund sah ihn überrascht an. „Du meinst... Bulma und-“ Er nickte und sah zu dem Saiyajin-Prinzen auf. Vielleicht war er sogar der Schlüssel zu einem Sieg... Ihre Schläge waren hart und unerbittlich anstrengend. Sie blockte vieles ab, doch ab und zu landete er auch einmal einen Treffer, den sie zurückschleudern ließ. „Gar nicht mal so schlecht. Hast du geübt?“, kicherte sie ihn an. „Das wirst du schon noch sehen!“, rief er und griff sie erneut an. Energiebälle kamen ihm entgegen, doch diesmal blockte er sie ab und kam ihr immer näher. Als er direkt vor ihr war, holt er mit seinem Kopf aus und gab ihr eine deftige Kopfnuss. Sie fiel rückwärts zu Boden und Vegeta grinste sicher. Er formte seine Handfläche und ließ einen großen Energiestrahl zu Boden fliegen. Eine Explosion folgte, die die Erde erzittern ließ. Währenddessen kämpften auch die anderen vier gegen C17. Zusammen hatten sie immerhin eine reelle Chance. Doch sie alle waren schon längst am Ende ihrer Kräfte. Yamchu keuchte auf, als er bemerkte, dass sein Arm gebrochen war und er diesen nicht mehr heben konnte. Tenshinhan hatte schon zu viel Energie verloren, so dass er nur noch permanent am Keuchen war und Kuririn hatte trotz der Bohnen, schon wieder an Energie verloren. Chao-Zu flog über ihnen und konzentrierte sich auf einen mentalen Angriff. Doch er wurde plötzlich von einem dünnen Strahl aus seiner Konzentration gerissen und alle schrien entsetzt auf. „NEIN! CHAO-ZU!“, rief Tenshinhan und Vegeta ließ seinen Kopf zu diesem umherwandern. Seine Augen wurden groß, als die Energie, des kleinen Kämpfers von der einen Sekunde, auf die andere verschwand. „Scheiße.“, zischte er und sah zu C17. Dieser lachte einfach nur. Er lachte und lachte, was in Vegeta eine Wut entfachte. „Chao-Zu!“, riefen sie wieder und flogen auf ihn zu. Tenshinhan schüttelte und rüttelte ihn, doch seine Augen waren nur starr geweitet. Keine Reaktion. „Die magische Bohne!“, zischte er verzweifelt und wollte schon den Beutel herausholen, als Kuririn ihm diesen aus der Hand nahm, „Was soll das!?“ „Es ist zu spät. Das würde nichts bringen. Seine Aura ist erloschen.“ „NEIN! Das... das darf nicht sein!“ „Heul' doch nicht gleich. Ich schick dich gleich zu ihm.“, lachte C17 immer noch und schwebte langsam auf die noch drei Vorhandenen zu. „Du... Monster!“, schrie Tenshinhan auf und flog rasend schnell auf den Cyborg zu. „Nicht! Tenshinhan!“, rief Yamchu ihm nach, doch er ignorierte seine Freunde und holte schon zum Schlag auf, als C17 jedoch ihm eine Hand an seine Kehle legte und zudrückte. „Was legt ihr euch überhaupt mit uns an? Ihr habt doch eh keine Chance gegen uns. Wir sind unsterblich!“, sagte er grinsend und drückte noch fester zu. Er strampelte hin und her, da er offenbar keine Luft mehr bekam und erst dachte Vegeta, dass er an Erstickung sterben würde, doch als C17 seine andere Hand hob, lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. In Lichtgeschwindigkeit ließ er seine Hand auf den Kämpfer zurasen und ein weiterer Schrei von Yamchu und Kuririn ertönten. „NEIN!“ „Sag, danke.“, hauchte C17 ihm entgegen, als er seinen Arm aus dem Körper von Tenshinhan zog und ihn einfach gen Boden fallen ließ. Vegetas Herz schlug kräftiger. Wieder eine Aura, die eben erloschen war. Sie starben wie Schmeißfliegen. Er sah zu C17 und dann auf die zwei Menschen. Sie mussten hier weg. Noch weitere Einbußen konnten sie sich nicht leisten. Der Quittenturm war eh schon zerstört, also wieso noch kämpfen? Die Sonne brannte auf seinen Rücken und ließ sein Inneres fast verbrennen. „Und jetzt zu euch.“, sagte der Junge und flog auf die zwei zu. Vegeta handelte schnell und flog zu ihnen. C18 war wohl noch außer Gefecht. Kaum zu glauben, dass er sie so hart getroffen hatte. Aber er sollte die Gunst der Stunde nutzen. Im nu kam er an und stellte sich zwischen ihnen. C17 stoppte und sah kurz zu der Stelle, an der seine Schwester lag. Er knurrte. „Vegeta, dafür bist du dran!“ „Na los. Komm schon.“, grinste er und ging in Kampfstellung. C17 griff an, ohne weiter etwas zu sagen. Er blockte seine rechte Harke ab und trat ihm in die Lenden. Doch es schien, als würde es ihm nichts ausmachen. Er schlug nun mit der Linken zu. Vegeta konnte gerade noch ausweichen und parierte seinen Angriff, in dem er ein paar Saltos in der Luft rückwärts schlug. Er flog wieder auf ihn zu und feuerte Energiebälle auf ihn ab, die er jedoch ebenso gut konterte und zurück schoss. Währenddessen versuchten Kuririn und Yamchu ihre verstorbenen Freunde zusammen zu tragen. Abwesend glitt Yamchus Hand über das Gesicht von Chao-Zu. Er schloss seine Augen, die zuvor immer noch geweitet waren. „Jetzt sieht er friedlicher aus...“, hauchte Yamchu und sah zu Kuririn. Dieser nickte nur und sah zwischen Chao-Zu und Tenshinhan hin und her. Es war ein bedrückendes Gefühl zu wissen, dass sie nun für immer verloren waren. Er schluckte und sah von ihnen ab, um zu Vegeta zu blicken. Er bestritt einen unerbittlichen Kampf mit C17. Aus seiner Perspektive konnte er sich kein Bild machen, wer nun im Vor- beziehungsweise im Nachteil war. „Über was denkst du nach, Kuririn?“, fragte Yamchu. „Langsam... verstehe ich, wieso Son-Goku so auf Vegeta vertraute und...“, er sah zu seinem Freund, „...ich weiß, das willst du nicht hören, aber...“, er sah wie Yamchu von ihm absah, „Bulma hat ihn verändert. Zum Guten. Sie tut ihm einfach gut.“ Er hörte Yamchu tief schnaufen, bevor er aufstand und sich nun auch zu den zwei Kämpfenden richtete. „Ich weiß. Ich bin ja auch nicht unschuldig an dem ganzen Dilemma. Aber ich hab damit abgeschlossen.“ „Sicher? Ich sehe die Blicke von Vegeta. Er ist nicht so wirklich auf dich zu sprechen.“, erwiderte der Glatzkopf. „Wirklich.“, bestätigte der Schwarzhaarige, „Es ist glaube ich besser so, wie es gekommen war. Bulma und ich... das war schon eine schöne Zeit, aber es war eben nicht für die Ewigkeit.“ „Du liebst sie immer noch, oder?“ Yamchu nickte. „Aber sie mich nicht. Ich hab einfach zu viel Scheiße gebaut. Ich sehe es ein, dass Vegeta besser für sie geschaffen ist. Er kann sie auch im Notfall beschützen. Nicht so wie ich.“ Kuririn schaute zu Boden und ließ die Worte seines Freundes auf sich wirken. Yamchu hatte ein gutes Herz. Er ließ die Frau gehen, die ihm alles bedeutete und zeitgleich hatte er Vegeta im selben Atemzug akzeptiert. Eine Explosion ließen beide Kämpfer zusammenzucken. „Oh nein! Vegeta!“, schrie der Glatzkopf auf und eilte zu ihm, als er auf den Erdboden fiel. Er kam bei ihm an und wollte ihm aufhelfen, doch er schlug seine helfende Hand beiseite. „Was macht ihr noch hier?!“, zischte er unaufhaltsam, „Los, zieht Leine!“ Kuririn sah ihn verstört an, doch zu einem weiteren Gedanken kam es nicht mehr, da ein weiterer Energieball auf sie zuraste. Kuririn konnte nicht ausweichen und auch der Saiyajin starrte dem gewaltigen Geschoss schamlos entgegen. In diesem Moment vernahm Vegeta eine Bewegung links neben sich und erkannte den Mensch, der sich in die Laufbahn drückte und... „Scheiße, Yamchu!“, schrie Kuririn auf, als er voll erfasst wurde. Durch die Druckwelle, wurden Vegeta und Kuririn nach hinten geschleudert und kamen erst nach Hundert Metern wieder zum erliegen. Vegeta konnte nicht genau sagen, was in seinem Inneren gerade vor sich ging. Noch vor einer Stunde hatte er den Wunsch gehegt, diesem Schwachmaten selbst zu erledigen. Und nun war er selbst dem Tod so nah. Dabei war der Saiyajin nicht einmal beteiligt gewesen. Wieso musste er gerade jetzt den Helden spielen und ihn, sowie dem Glatzkopf den Arsch retten?! Der Saiyajin lag auf dem Bauch und hob sein Haupt in die Richtung, in der der Schwarzhaarige liegen musste. Seine Aura war schwach. Er würde vermutlich nur noch einige Minuten durchhalten. Er sah sich um und konnte sehen, wie der ehemalige Mönch schon wieder wackelig auf seinen Beinen stand. Er hörte in diesem Moment ein Rauschen und sah abermals hoch in den Himmel. Eine ganze Garde von Flugshuttlen hatten sich um C17 manövriert. Solche Idioten... Doch wenn er sich das ganze überlegte, war es ein Wink des Schicksals. Er rappelte sich auf und ohne, dass es der Cyborg mitbekam suchte er den Mensch, der kurz vor seinem Ende stand. Kuririn währenddessen beobachtete weiterhin das Geschehen am Himmel. Als er bei ihm ankam, lag er auf dem Rücken und hustete gequält. „Wieso hast du das getan?!“, zischte er dem Schwächling zu und dieser wandte jedoch den Kopf von ihm ab. „Ich konnte... das nicht zulassen.“, presste er hervor. Vegeta verstand rein gar nichts davon. Was hatte er denn bitteschön davon, wenn er überlebte. Und vor allem war es ihm ein Rätsel, wieso er sich dazwischen gestellt hatte. Ihm musste doch klar gewesen sein, dass er das nicht überleben konnte. „Ich hab dir die Frau ausgespannt!“, keifte Vegeta urplötzlich dazwischen, weil ihm nichts anderes einfiel. „Ach, das sind doch alte... Kamellen, Vegeta.“, sagte Yamchu, immer noch hustend, „Sie... braucht dich mehr als mich. Ein guter Freund,... ist nichts gegen den Partner, den sie liebt.“ Er erwiderte nichts darauf. Seine Worte gingen in ihn hinein, wie ein Messer in die Butter. „Ihr solltet... die Chance nutzen und abhauen. C17 scheint ja für einen Augenblick abgelenkt... zu sein.“, keuchte er und schloss müde seine Augen. Wieder sagte er nichts darauf, doch er ließ seine Taten sprechen und versuchte ihn aufzurichten. Er konnte ihn nicht hier liegen lassen. Kuririn hatte die Bohnen. Er konnte ihn vielleicht noch retten. „Lass mich los. Ich bin sowieso nur eine Last.“ „Red' kein Bullshit!“, zischte er ihm entgegen und versuchte ihn nun soweit es ging zu stützen. Doch Yamchu setzte gleich wieder zu einem weiteren Satz an, nichts ahnend, dass es sein letzter gewesen war... „Beschütze sie. Das ist das wichtigste...“, hauchte er noch, bevor Vegeta die fallende Aura bemerkte und Yamchu auf dem Boden zusammensackte. „Scheiße,...“, zischte er, „Yamchu?!“, sagte er zum ersten Mal seinen Namen, doch seine Aura war ebenfalls gerade erloschen... Kapitel 38: Ein sicherer Rettungsanker -------------------------------------- Im Nachhinein wusste er gar nicht mehr wie all das aus dem Ruder laufen konnte. Er war wie erstarrt, als er auf den ehemaligen Wüstenbandit hinunter sah. Er hörte nichts mehr, nicht einmal mehr die Geräusche, die das Militär verursachten. Raketen die abgeschossen wurden und ohrenbetäubend auf den Cyborg niederprasselten. Er bekam ebenfalls nicht mit, wie der Mönch auf ihn zukam und versuchte ihn aus seiner Starre zu zerren. Er konnte keinen einzigen Gedanken fassen. Seine Augen so trüb und von einem grauenhaften Schleier überzogen, konnte er nur einen Windhauch wahrnehmen, bevor er auch schon in die Luft gerissen wurde. Er versuchte zu atmen. Wieder klar denken zu können, doch das einzige was er sah, war die Erde unter ihm, die immer kleiner wurde, bis er in einen Rauch voller Schwärze fiel... Die Blauhaarige versuchte alles um sich abzulenken. Arbeit. Irgendetwas musste sie tun, sonst würde sie noch krank vor Sorge werden. Trunks lag auf dem Rücken, neben ihr auf seiner Spieldecke und griff fröhlich zu seinen Spielsachen. Sie hatte den Laptop gestartet und hatte sich zum Ziel genommen, sich in die Universitätsdaten des Wissenschaftsrats zu hacken. Sofern diese überhaupt noch existierten. Irgendwie musste sie doch an Informationen kommen. Vielleicht konnte sie etwas über Dr. Gero herausfinden. Vielleicht gab es noch andere Dateien, über diese künstlichen Intelligenzen, die irgendwo verwahrt wurden? Es konnte nichts schaden, wenigstens einmal danach zu suchen. „Adada... da...da.“, quiekte Trunks fröhlich auf, als er endlich herausgefunden hatte, dass das Spielauto auch Geräusche von sich gab, sobald man die Knöpfe betätigte. Bulma haute in ihre Tasten, als sie endlich im internen System ankam. „Passwort...“, seufzte sie leise. Sie überlegte fieberhaft, wie sie das Problem umgehen konnte. Sie könnte natürlich alle Passwörter ausprobieren, die sie von der Uni noch kannte. Aber ob sie alle noch zusammen kriegen würde, wäre die andere Sache. Ihr Studium war einfach schon zu lange her... Die andere Möglichkeit wäre, ihr Verschlüsselungsprogramm drüber laufen lassen. Damit wäre sie mit Sicherheit am besten gedient, aber es könnte auch Stunden, Tage, gar Wochen dauern, bis das Programm die Ziffern entschlüsselt hätte. „Mir bleibt ja nichts anderes übrig.“, stöhnte sie gequält auf und startete das Verschlüsselungsprogramm mit ihren Administratoren-rechten. Der Bildschirm wurde kurzweilig schwarz, bevor die Oberfläche grüne senkrechte Zahlen einblendete, die von oben nach unten über den Monitor flackerten. Jetzt hieß es nur noch abwarten... Bulma lehnte sich in ihren Stuhl zurück und verschränkte ihre Arme hinter den Kopf. Sie sah zu ihrem Sohn, der immer wieder sein Auto auf den Boden klatschte. „So machst du es noch kaputt.“, sagte sie ruhig und der Säugling sah auf, „Schau mich nicht so an. Opa wird dir kein Neues bauen.“ Trunks verzog seine Mimik, bevor er sich herum rollte, das Auto vorsichtig absetzte und wieder normal über den Boden fahren ließ. Eine Leuchte an ihrem Laptop ließ sie wieder auf den Bildschirm schauen. Sie lächelte, als sie sah, das schon eine Ziffer gefunden wurde und sie jetzt immerhin einen Lichtblick hatte. Sie stand auf und verzog sich kurz in die Küche. Sie brauchte etwas zum Trinken. Sie öffnete den Kühlschrank und nahm sich eine kleine Flasche Multivitaminsaft heraus. Die Tür des Schrankes fiel danach wieder in ihre Halterung. Sie schraubte den Deckel ab und trank gleich aus der Plastikflasche. Mit vorsichtigen Schritten, um sich nicht zu bekleckern, ging sie ins Labor zurück. Als sie im Türrahmen stand, setzte sie ab und sah entgeistert an die Stelle, an der eigentlich Trunks sein müsste. Doch von diesem fehlte jede Spur. „Trunks?!“, sagte sie in die Stille hinein und sah sich um, „Verdammt, nicht schon wieder...“, murmelte sie und legte sich bäuchlings auf den Boden, um unter jedes Möbelstück sehen zu können. - Die Flasche fest im Griff. Doch weder unter dem Schreibtisch, noch unter den Schränken konnte sie ihn entdecken. Sie stand auf, ging zu ihrer Abstellkammer und sah auch hier hinein. Knipste das Licht an, um noch besser sehen zu können. Doch auch hielt er sich nicht versteckt. „Trunks!“, rief sie nun und stellte abwesend den Saft auf ihren Tisch ab. Sie suchte den Flur ab, jedes Zimmer, doch nirgendwo konnte sie ihn finden. Selbst in der Dusche hatte sie ihn gesucht, da dieser Ort auch ein verlockender Platz gewesen wäre. Plötzlich wurde sie jedoch durch ein lautes Surren von ihrem Suchen unterbrochen. Sie beeilte sich, um in ihr Labor zu kommen. Erst hatte sie gedacht, dass sich Trunks vielleicht an ihren Laptop vergriffen hatte. Immerhin begann er langsam an zu klettern. Doch als sie im Labor stand, sah sie ein Fenster auf ihrem Bildschirm aufblinken und keine Sekunde später ertönte die Computerstimme. „Nicht autorisierte Personen vor dem Sicherheitstor. Zugriff wird verweigert.“ Bulmas Herz setzte einen Moment aus. Wer konnte das sein? Es konnte jedenfalls nicht Vegeta sein. Dieser hatte ja die Zugangsdaten. Aber wer... vielleicht hatten sie es doch nicht geschafft und die Cyborgs hatten den Eingang zum Bunker gefunden?! „Denk noch nicht einmal daran, Bulma...“, sagte sie zu sich selbst und fasste sich wieder. Sie ging zu ihrem Laptop, schob den Bürostuhl zur Seite und tippte eine Tastenkombination ein, mit der sie die Überwachungskameras aktivieren konnte und machte sich ein Bild von der Lage. Sie Kamera schwang hin und her, bis sie tief ausatmete, da sie diesen einen Augenblick angehalten hatte. Das war doch... „Kuririn!“, rief sie aufgebracht und schnell gab sie dem Computer den Befehl, das Haupttor zu öffnen. Sie stand auf und ging eilig an die metallische Wohnungstür. Sie wollte gerade den Sicherheitscode eingeben, als sie bemerkte, dass die Tür einen Spalt offen stand. „Was zum Geier...“, flüsterte sie und sie schob die Tür ein Stück auf, „Trunks!“, rief sie im Eifer und schritt auf den Halbsaiyajin zu, der sich irgendwie einen Weg nach draußen gebahnt hatte, „Wie hast du das gemacht?!“, fragte sie ihn, doch er schenkte ihr einen sorgenvolles Gesicht. „Ada.“, brabbelte er und nur und in diesem Moment sah Bulma auf, als sie Schritte hörte, „Ada...dada.“, kam es weiter aus seinem Mund und Bulmas Herz raste erneut. Es war Kuririn, schon wie vorher gesehen, doch er trug noch jemand bei sich. Er schleppte sich die Treppen hinunter, bis sie einige Schritte auf die beiden zuging. „Vegeta...“, hauchte sie, doch er war offenbar bewusstlos. Erschöpft legte Kuririn den Saiyajin auf die Couch ab und wusch sich über seine Stirn. „Was ist passiert?!“, fragte Bulma aufgebracht und betrachtete ihren Prinzen kurz, bevor sie in die Küche gegenüber verschwand. „Es ging alles so schnell. Ich... Wir hatten keine Chance.“, sagte der Mönch und ließ sich nun in einen Sessel nieder, „Wir konnten nur noch fliehen.“ „Und wo sind die Anderen?“, fragte Bulma, die gerade mit einer Schüssel Wasser ins Wohnzimmer zurück kam. Kuririn stockte, was in ihr ein kribbelndes Gefühl auslöste. „Wir... wir haben es versucht... aber...“, er stockte wieder, „Sie haben es nicht geschafft.“, sagte er leise und Bulma sank auf die Lehne der Couch. Was sollte das heißen? Nicht geschafft? Etwa... „Sie sind... sag mir, dass sie nicht tot sind!“, fuhr sie ihn an, doch dieser nickte vorsichtig. „Erst hat es Chao-Zu getroffen, dann Tenshinhan und... Bulma, es tut mir so leid. Ehrlich. Vegeta und ich konnten nichts machen. Er hat sich einfach zwischen den Angriff und uns gestellt und die Attacke hat ihn vollkommend erfasst.“, sagte er und legte eine entschuldigende Mimik auf. „Yamchu...“, hauchte sie und sah gen Boden, die Wasserschüssel fest haltend. „Vegeta hat sogar noch versucht ihn am Leben zu halten, als C17 abgelenkt war. Aber...“ Bulmas Gedanken rasten. Unaufhörlich. Yamchu war tot. Ihr Ex-Freund, ein guter Freund, was auch immer er all die Jahre für sie gewesen war, war fort von dieser Welt. Sie sah zu ihrem Gefährten, der schlapp und immer noch bewusstlos auf der Ledercouch lag. „Wie... ich meine...“, sie formulierte ihren Satz anders, „Ist er die ganze Zeit schon bewusstlos?“, fragte sie ihn, um den Gedanken an Yamchus Tod erst einmal zu verdrängen. „Ich hab ihn mitgenommen. Er war kurzzeitig weggetreten gewesen, als... na ja, als wir bemerkten, das Yamchus Aura erloschen war...“, sagte er und gab ihr kurz eine Pause, „Ich wollte ihn eigentlich erst zu Muten Roshi bringen. Zurzeit lebt er, Pool und Oolong in einem U-Boot unterhalb der Insel.“, erklärte er, „Aber er wurde zwischendrin wach und hat etwas von einem Bunker geredet. Er hat mir den Weg gezeigt, aber als wir vor dem Tor standen, hat er wieder schlapp gemacht. Seine Verletzungen sind nicht lebensgefährlich, aber er hat einfach zu viel Energie freigesetzt...“ „Ada...“, säuselte Trunks, der sich zur Couch vor krabbelte und sich an dem Stoff hochzog. „Trunks, jetzt nicht. Daddy geht es nicht so gut.“, sagte sie, stellte die Schüssel auf den Couchtisch ab und nahm ihren Sohn stattdessen auf den Arm. „Ada? Soll das etwa eine Babyform sein von Papa?“, lächelte Kuririn ihr entgegen. „Wahrscheinlich.“, sagte sie und drückte dem Mönch schlussendlich ihren Sohn auf den Arm, „Spiel mal ein bisschen mit ihm. Ich muss kurz was im Labor nachsehen.“ „Hey...ehh...“, stotterte er und sah sich den kleinen Halbsaiyajin genauer an, „Wie der Vater, so der Sohn.“, sagte er dann und Trunks umfasste freudestrahlend seinen Finger mit seiner ganzen, kleinen Hand. Nachdem Bulma kurz nach ihrem Programm sah, kam sie nach zehn Minuten wieder zu Kuririn und Trunks zurück. Vegetas Atem war ruhig, als sie sich neben ihn auf die Lehne setzte. Er sah so erschöpft aus. „Hör mal, Bulma. Wenn du mich nicht mehr brauchst, dann würde ich jetzt lieber wieder zurück zu Muten Roshi. Die machen sich bestimmt auch schon Sorgen.“ „Ja,... natürlich.“, sagte sie abwesend und fuhr mit ihrer Hand durch Vegetas Haar. Sie sah im Augenwinkel, wie Kuririn Trunks auf dem Boden absetzte und in seiner Hosentasche kramte. „Hier.“, sagte er und hielt ihr einen Beutel entgegen, „Wir konnten noch zwei volle Beutel von Meister Quitte ergattern. Einen solltest du verwahren. Vielleicht solltest du auch Vegeta eine geben, sobald er aufwacht.“ Sie nahm den Beutel entgegen und nickte, als sich Kuririn verabschiedete und den sicheren Bunker verließ. In ihren Gedanken versunken, fuhr sie mit einem nassen Lappen über Vegetas Stirn. Wieder einmal hatte er sein Leben riskiert, aber nicht um seines zu schützen, sondern um das Leben ihrer Freunde zu wahren. Ob Vegeta ebenso freundschaftliche Gefühle für die Anderen hatte bezweifelte sie ein bisschen. Dennoch machte sie es glücklich, dass er es getan hatte. Kuririns Worte durchdrangen ihre Gedanken. Er hatte versucht Yamchu zu retten. Auch wenn es nicht von Erfolg gekrönt war, war es ein unbeschreibliches Gefühl, dass er es wenigstens versucht hatte. Kurz dachte sie an gestern Abend zurück, an der sie zum letzten Mal seine Stimme gehört hatte. Hätte sie es gewusst, dass es das letzte Mal gewesen sein sollte, dann hätte sie das Telefonat noch ein bisschen hinaus gezögert. Aber man konnte schließlich nie wissen, was am darauffolgenden Tag alles passierte. Ein Zucken ließ sie erstarren und sie sah, wie Vegetas Hand sich ballte. Sie strich langsam an seinem Arm hinab und umfasste seine Finger. Sie waren feucht und heiß. Er schwitzte immer noch so fürchterlich, dass sie Angst hatte, dass er eventuell krank werden könnte. Ein quälendes Stöhnen ließ sie aufschrecken und sie sah in sein Gesicht. Sie nahm den Lappen von seiner Stirn, legte diesen wieder zurück in die Schüssel und ließ dann ihre freie Hand an seine Wange ruhen. „Vegeta...“, hauchte sie leise und seine Lider zuckten, „Hörst du mich?“ „...gah.“, stöhnte er etwas undeutlich, doch er öffnete vorsichtig seine Augen und sah in die ihre, „Bulma...“, wisperte er dann und drückte sein Gesicht weiter in ihre beruhigende Hand. Er hasste sich manchmal für diese Schwäche. Dennoch konnte er nichts anderes tun, als ihre wohltuende Wärme zu genießen. Selbst wenn sich gerade tausende Gedanken in seinem Hirn tummelten, war er wie gefangen von ihrer Anwesenheit. Es zählte nichts mehr, als die Nähe zu dieser Frau. „Vegeta.“, hörte er ihre Stimme erneut und sah zu ihr hoch, „Ich hab mir solche Sorgen gemacht.“, keuchte sie dann unerwartete auf und fiel ihm in die Arme. Er keuchte ebenso auf. Jedoch nicht wegen dem selben Grund wie sie, eher aus Schmerz. Er versuchte sich bemerkbar zu machen, doch seine Kräfte waren noch nicht vollständig vorhanden. Dennoch schaffte er es seine Arme zu heben und sie von sich zu drücken. Als er ihr ins Gesicht sah, bemerkte sie ihren Fehler und sie setzte sich panisch wieder auf. „Oh. Entschuldige,...ich...“ „Kannst du...“, setzte er an und atmete schwer, „...den Brustpanzer aufschneiden? Ich...“, sagte er, doch sie unterbrach ihn sofort. „Natürlich! Bin gleich wieder da.“, sagte sie und sie verschwand aus seinem Blickfeld. Er versuchte sein Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Es fiel ihm schwer, sich darauf zu konzentrieren. In diesem Moment bemerkte er ein ziehen, unterhalb der Ledercouch. Er winkelte seinen Kopf nach unten und musste zaghaft lächeln. „Wieder... auf Wanderschaft?“, hauchte er leise seinem Sohn entgegen, der ihn mit großen Augen ansah. „Ada.“, brabbelte er und zog sich danach die Couch hoch. Bulma kam gerade wieder ins Wohnzimmer und keinen Moment später, hörte er schon ihr Gekeife. „Trunks! Lass das!“, sagte sie herrisch und nahm seinen Sohn, von seinem Bauch, als er sich auf diesen gekämpft hatte, „Tut mir leid.“, sagte sie zu ihm gewandt und strafte Trunks dabei mit einem bösen Blick. „Nicht so wild.“, erwiderte er und er sah, wie die Blauhaarige das Baby in seiner Babyschale festschnallte. - Sicher war eben sicher. Wieder ihm zugewandt, hielt sie eine Schere in der rechten Hand und begann seinen Panzer von unten herab aufzuschneiden. Als das elastische, aber lästige Teil endlich von seinem Körper war, konnte er sich immerhin wieder ein bisschen mehr bewegen. Er schaffte es jetzt sogar sich aufzusetzen. Bulma hatte sich direkt neben ihn niedergelassen. Er bemerkte ihren Blick auf sich und wenige Minuten, die verstrichen, legte sie ihre Stirn an seine Schulter. „Es geht mir gut.“, sagte er immer noch erschöpft, aber sie wollte es anscheinend nicht hören, denn er nahm plötzlich ihre aufgeregte Aura wahr. „Du bist so ein... Volltrottel?! Weißt du das?!“, fuhr sie ihn an und er konnte nicht gleich nachvollziehen, woher ihre Wut gerade kam, „Haust einfach ab, ohne ein Wort zu sagen. Kein Zettel, keine Nachricht, kein gar nichts!“ „Bulma, ich...“, begann er, wusste aber nicht so recht, mit was er anfangen sollte. „Spar dir das! Ich hab gedacht, wir hätten einen Deal?! Vertrauen, weißt du noch? Oder hast du das vergessen?“ Er stöhnte auf und ließ sein Kopf auf die Rückenlehne fallen. Deswegen hielt er von Heimlichtuereien nichts, weil sie grundsätzlich und immer daneben gehen würden. „Reg dich ab.“, sagte er dann nur. „Ganz sicher nicht, mein Lieber!“, sagte sie stur, stieß mit ihrem Arm gegen seine Schulter und wollte schon wieder zur nächsten Tirade ansetzen, als er sich zu ihr umwandte, ihre Hände festhielt und sie einfach nur an sich heran zog. „Beruhig dich. Du machst Trunks Angst.“, sagte er und er konnte sehen, wie sie zu ihrem Sohn schielte, der tatsächlich gleich zu weinen anfingen würde, „Ich hab das nicht vergessen. Das könnte ich nie. Ich dachte, es würde nicht lange dauern. Dass es auf ein Kampf hinaus lief, war nicht geplant.“ Er sah abrupt ihre Tränen, die an ihren Wangen herunter rollten. Er wusch sie beiseite. „Du hast keine Ahnung, wie das ist...“, sagte sie schniefend, „...du lagst...halbtot vor mir. Was würdest du denn machen, wenn ich in solch einer Lage wäre?“ „Ich denke erst gar nicht daran, weil es soweit nie kommen wird. Das lasse ich nicht zu.“, sagte er bestimmt und kam ihr mit jedem Wort näher, „Niemals.“, wisperte er, bevor sie die Lücke überbrückte und ihre Lippen auf seine drückte. Sie war für Vegeta wie ein Rettungsanker. Ein Sinn, für was sich das Kämpfen wirklich lohnte. Er wollte kein Ehrgefühl, er wollte vielleicht schon gar nicht mehr der Beste sein. Alles, für was er je trainiert hatte, war nicht mehr von Belang. Er wollte diese Familie retten. Nur für seine Familie kämpfte er noch und so schnell würde er auch nicht aufgeben. Er könnte sich niemals verzeihen, wenn ihr irgendetwas passieren würde. Er würde sie schützen. Das hatte er damals schon Kakarott versprochen und er würde es auch Yamchu versprechen. Kapitel 39: Himmelfahrtskommando -------------------------------- Es vergingen einige Wochen, in denen Bulma nur noch ein Leben im Bunker verbrachte. Es hatte sich langsam eine Routine eingeschlichen und das bei Beiden. Vegeta ging ausschließlich hinaus in die Welt, um die Vorräte zu beschaffen. Darunter natürlich Essen, Trinken und gegeben falls Material für die Blauhaarige, zum Forschen. Die Untersuchung nach Dokumenten blieb völlig erfolglos. Bulma hatte keine Daten zu Dr. Gero gefunden und auch zu den Cyborgs konnte sie nichts dergleichen finden. Dieser Tag war jedoch für die Blauhaarige eine gelungene Abwechslung. Chichi hatte sie vor ein paar Tagen vom Bratpfannenberg angerufen und wollte auf einen Besuch vorbei kommen. Vegeta hatte sich sogar dafür bereit erklärt sie abzuholen, auch wenn Son-Gohan mitkommen würde. Sicherheit ging eben vor. Es war ein tolles Gefühl, mal wieder mit einer guten Freundin zu reden. Vegeta war nicht sehr gesprächig gewesen in letzter Zeit. Die Geschehnisse waren einfach noch zu sehr vorhanden, als das sie an ihn heran kam. Dazu kam, das es zu einem weiteren Todesvorfall kam. Kuririn hatte es eine Woche nach dem Fall vom Quittenturm erwischt. Keiner konnte mit Bestimmtheit sagen, welcher Cyborg für den Tod des Mönchs verantwortlich war. Vegeta war nur mitten beim Abendessen von seinem Stuhl aufgesprungen, als er seine Aura fallen spürte... Bulma saß im Wohnzimmer, und richtete schon einmal ein paar Gläser, für ihren Besuch. Sie müssten gleich eintrudeln, sofern nichts dazwischen kommen würde. Gerade als sie noch einmal nach Trunks sah, der in seiner Babyschale ruhig und gelassen mit seinem Kuscheltuch spielte, hörte sie schon wie die Wohnungstür aufging. „Bulma?“, hörte sie die Frauenstimme und sie kam an den Türrahmen. „Chichi.“, lächelte sie und umarmte ihre Freundin herzlich. Hinter ihr erkannte sie dann auch Son-Gohan, der wieder ein Stück gewachsen war und dahinter ihren Gefährten. „Alles glatt gelaufen?“, fragte sie ihn und er nickte nur. „War alles ruhig.“, kam es von Son-Gokus Sohn und Bulma bat ihre Gäste platz zu nehmen. „Ich geh nochmal los und besorge noch was fürs Abendessen.“, sagte Vegeta schnell und wollte schon wieder den Sicherheitsbunker verlassen, als die Blauhaarige ihn aufhielt. „Das brauchst du doch gar nicht. Wir haben-“ „Du hast Gäste. Und so wie ich den Appetit von uns Saiyajins kenne, wird der Vorrat schnell wieder die Fliege machen. Mach dir keine Gedanken, ich beeil mich.“, sagte er nur mit einem Grinsen und verschwand daraufhin. Bulma seufzte tief aus. Es war eine Art Flucht vor dem Unvermeidlichen. Er wollte sich nicht in ein Gespräch verwickeln lassen. Ein Gerede, dass vielleicht an alte Zeiten erinnerte und somit auch an seinen Erzrivalen. „Vegeta schon wieder weg?“, hörte sie Chichis Frage und sie trat zu ihnen. „Ja, du kennst ihn ja. Gesellschaft liegt ihm nicht so.“, erwiderte sie und fragte, ob sie etwas bestimmtes zum Trinken haben wollten. Nachdem sie nun alle reichlich eingedeckt waren, sprachen sie über verschiedene Dinge. Son-Gohan hatte sich irgendwann zu Trunks gesetzt und mit ihm gespielt, was Bulma ein Lächeln über ihre Lippen brachte. Es schien, als ob gerade Son-Gohan und Trunks eine Verbindung hätten, obwohl sie sich bisher noch nie gesehen hatten. Ihr Sohn hatte sofort eine Vertrauensbasis zu dem anderen Halbsaiyajin geschaffen. Als würde er spüren, dass sie sich ähneln. „Und? Wie geht’s dir so?“, fragte die Schwarzhaarige. „Geht so. Den Umständen entsprechend eben. Vegeta ist Tagsüber kaum da, ich kümmere mich um Trunks und Nachts bin ich auch in den meisten Fällen alleine mit meinen Gedanken.“, sagte sie und nippte an ihrem Glas Wasser. „Er kommt damit nicht zurecht, oder?“, fragte sie wieder und sah kurz auf ihren Sohn, der jetzt Trunks auf seinem Arm hielt und er sich mit ihm zusammen durch das Wohnzimmer drehte. „Nein. Ganz und gar nicht. Seit,... Yamchus Tod ist er so. Keine Ahnung was genau da abgegangen ist, aber ich trau mich auch nicht danach zu fragen.“ „Verstehe ich.“, sagte Chichi bedrückt, „Ein anderes Thema,...“, sagte sie schnell und schaute zu der Blauhaarigen auf, „Wo sind denn deine Eltern? Vegeta hatte da etwas angedeutet, aber genau konnte er mir da nicht weiterhelfen. Sind sie in Sicherheit?“ „Ja, denen geht es gut. Denke ich. Ich hab sie auf eine Weltreise geschickt und meinem Vater habe ich schon eine Kurznachricht auf sein Handy gesendet, dass hier gerade die Hölle ausbricht. Seine Antwort war mehr als kurz, aber sie sind in Sicherheit.“, sagte sie und stellte ihr Glas ab. „Das ist gut.“ „Mhm.“, nickte sie, doch so ganz wollte sie sich nicht von der beruhigenden Unterhaltung anstecken lassen. Sie wusste nicht genau was es war, aber etwas ließ sie in ihrer Erzählung, über den Verbleib ihrer Eltern, stocken. Wo würden sie sich gerade aufhalten? Sie hatte die Reiseziele leider nicht noch einmal extra notiert. Wozu auch? Doch das Gefühl verschwand nicht, als sie weiter in ihren Gedanken nach bohrte. Irgendetwas hatte sie vergessen... „Dada, schu, schu!“, hörte sie Trunks auf quieken und sah, wie Son-Gohan leicht mit dem Baby über dem Boden schwebte. In diesem Moment, als sie den schwarzhaarigen Halbsaiyajin betrachtete, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie stand ruckartig auf und bewegte sich aus dem Wohnzimmer. Chichi ignorierte sie dabei völlig. Schnell war sie in ihr Labor und trat auf den Schreibtisch zu, auf diesem ihr Terminkalender lag. Normalerweise wollte sie das Drecksding schon wegwerfen. Es war ja ohnehin überflüssig geworden, aber sie hatte es immer wieder vergessen. Sie nahm es sich zur Hand und blätterte die Seiten durch. Chichi kam hinzu und stand nun seitlich hinter ihr. „Bulma... was ist los?“ „Ich muss nur... kurz etwas nach schauen.“, sagte sie nachdenklich und blieb auf dem heutigen Kalendertag stehen, „Ach du scheiße...“, murmelte sie abrupt. Das hatte sie vollkommend vergessen! Sie wandte sich zu Chichi um und entgegnete ihr einen entsetzten Blick. „Bulma?“ „Eh...“, begann sie zitternd, „...ich muss ganz dringend wohin! Kannst du so lange auf Trunks aufpassen?!“ „Ja..., aber Bulma, was ist denn los?“ „Das erzähle ich dir, wenn ich wieder da bin!“, sagte sie gepresst und drückte sich an ihrer Freundin vorbei. „Solltest du nicht eher auf Vegeta warten?“, rief Chichi ihr hinterher, doch sie winkte nur ab und ging eilig ins Schlafzimmer. Sie öffnete ihren Kleiderschrank, nahm sich ihre schwarze Lederjacke heraus und trat wieder schnell aus dem Zimmer. „Bulma! Jetzt warte doch mal...“, setzte Chichi wieder an, doch wurde sie unterbrochen. „Bin gleich wieder da. Keine Sorge!“, öffnete die Wohnungstür und klatschte sie mit einem eisernen Willen wieder in ihre Halterung. Das Erste was sie tat, als das Haupttor sich schloss, war tief Luft holen. Geschlagene sechs Wochen war sie in diesem Bunker aus Beton und Metall nun schon gefangen gewesen. Doch die Ruhe in ihr war nicht für ewig. Sie hatte etwas viel wichtigeres vor. Sie eilte die Gänge entlang, bis sie zu einer verschlossenen Tür kam. Seit Jahren hatte sie diese nicht mehr betreten, geschweige denn geöffnet. Sie tippte auf das Schaltpult, gab eine Zahlenkombination ein, bevor diese sich öffnete und sie eintreten konnte. Es glich wie einer Abstellkammer. Doch war es das nicht. Sie ging zielstrebig auf eine lange Schublade zu und öffnete sie. Sie atmete still aus, als sie fand, was sie suchte. Es war mittlerweile 16 Jahre her, dass sie diese Dinge nur in der Hand gehalten hatte. Sie fühlte sich fast wieder wie ein junges Ding, als sie die erste Laserschusswaffe aus der Schublade nahm. „Wie neu.“, hauchte sie und fuhr über den Rücken der Waffe. Sie öffnete eine Schublade nun links neben sich und griff einen Gürtel heraus. Schnell war dieser um ihre Hüfte geschnallt und sie konnte ihre Waffe an einen Karabinerhaken hängen. Sie ging zurück zur großen Schublade und nahm noch zwei weitere Schusswaffen heraus, die sie ebenso an ihren Gürtel hing. Rechts neben ihr war ein kleiner, weißer Schrank, den sie nun auch öffnete und eine Art Beinschiene hervor holte. Bulma legte sich diese um ihr rechtes Bein und befüllte die angebrachte Tasche, mit kleinen Messern. Sie wusste, dass das ein Himmelfahrtskommando werden würde, aber sie hatte keine andere Wahl. Vegeta war nicht aufzufinden, zumindest für sie nicht und sie hatte keine Ahnung, wo genau er sich herum trieb. Auf ihn zu warten kam gar nicht in Frage. Das würde viel zu lange dauern. Und das bedeutete Zeit, die sie nicht hatte. Sie betrachtete sich durch einen Spiegel, der an der Türinnenseite hing und zog ihren Pferdeschwanz fester, den sie sich heute Morgen gebunden hatte. Sie sah älter aus. Keine Frage, aber das Outfit stand ihr immer noch. Sie grinste in sich hinein. Noch schnell nahm sie aus einer Truhe am Boden eine bestimmte Hoi-Poi Kapsel und schnappte sich einen kleinen Rucksack. Das sollte reichen. Hoffte sie. Vermutlich konnte sie nichts gegen die Cyborgs ausrichten, aber kampflos würde sie mit Sicherheit nicht sterben. Das schwor sie sich... Vorsichtig trat sie aus der Eingangstür und sah sich zu allen Seiten um, doch der Anblick ließ sie frösteln. Vegeta hatte noch nie etwas über die Außenwelt verloren, und jetzt wusste sie auch wieso... Häuser waren eingerissen, die Straßen völlig demoliert, überall roch es nach Tod und Verderben. Die gesamte westliche Hauptstadt lag in Flammen... Sie atmete leise und besann sich wieder auf sich selbst. Sie holte die Hoi-Poi Kapsel hervor, drückte auf den Knopf und warf es von sich weg. Im nu baute sich aus der Innenkapsel ein vollständiges, schwarzes Motorrad auf. Passend zu ihrer Kleidungswahl natürlich. Die Sonne brannte noch auf der Oberfläche der Erde, also zog sie aus ihrer Jackentasche eine Sonnenbrille heraus und setzte sich diese auf, bevor sie auf das Motorrad stieg. Sie zündete die Maschine und mit Vollgas fuhr sie aus der Einfahrt der zerstörten Capsual Corporation. Auf der Fahrt, tippte sie auf die Armaturen, in der ein eingebautes Mobilfunkgerät vorhanden war. Sie wählte von ihrem Vater die Nummer und schob sich einen Kopfhörstecker in ihr rechtes Ohr. Nach kurzer Zeit des Freizeichens, hörte sie die Stimme ihres Vaters, die ziemlich aufgebracht war. „Papa? Papa? Wo seid ihr?“, fragte sie und er antwortete ihr. Unter ihrer Kleidung schlich sich eine Gänsehaut auf ihre Haut, als ihr Vater ihr berichtete, das sie gleich auf den Privatflugplatz der westlichen Hauptstadt landen würden. „Egal was passiert, bleibt zusammen. Wir treffen uns dann an der Eingangspforte. Hast du das verstanden, Papa?“, fragte sie lauter uns sie verstand seine Antwort, woraufhin sie auflegte. Sie trat aufs Gaspedal und fegte durch die leeren Straßen der Hauptstadt. Der Privatflugplatz war in der Nähe vom Gewerbegebiet. Einen eher abgelegenen Teil. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass sie heil dort landen würden. Zum Glück hatte sie einen Privatjet gebucht, in sofern würde es nicht groß auffallen, wenn dort ein Flugzeug landen würde. Es verging einige Zeit, als Bulma bremste und ihr Motorrad zum Stehen kam. Sie stieg ab und lief eilig auf die Eingangspforte drauf zu. Sie sah sich um. Immer wieder drehte sie sich um ihre eigene Achse, doch von ihren Eltern war keine Spur. Sie sah auf eine Armbanduhr. Normalerweise müssten sie schon längst gelandet sein, aber wo waren sie?! Nervös schaute von einer Seite zur anderen, bis sie sich entschloss hinein zu gehen und ihren Eltern entgegen zu kommen. Sie lief geradeaus hindurch und auch hier spiegelte sich ein Bild der Verwüstung wider. Die Cyborgs hatten wirklich großartige Leistung vollbracht. Geschäfte, deren Glasscheiben zerbrochen waren, Türen eingetreten und diverse Gegenstände über dem gesamten Boden verteilt waren. Es war jedoch auch nicht auszuschließen, dass es Plünderer gewesen waren. Wenn sie es genau nahm, hätte auch Vegeta der Übeltäter sein können... Sie schaute auf zu den beschrifteten Schilder und konnte sich nach kurzem Überlegen zum richtigen Landeplatz durchkämpfen. Gate 7, eines der kleinsten Landeplätzen. Als sie im Warteraum ankam, an der normalerweise die Passagiere auf ihre Flugzeug warteten, sah sie aus den großen Fenstern und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Der Privatjet setzte gerade zur Landung an. Sie schritt eilig auf die Tür zu und trat an die frische Luft. Sie ging nun langsamer, als der Jet seine Rollen ausfuhr und wenig später auf der Landebahn stehen blieb. Die Tür ging auf und sie winkte ihrer Mutter entgegen, als sie diese erblickte. „Mama!“, rief sie fröhlich und beeilte sich nun doch zu ihnen zu gelangen. Doch gerade als ihre Eltern ihre Füße mit dem Boden berührten, explodierte hinter ihnen der Jet und Bulma zog ihren Kopf ein, um nicht von den herabfallenden Geschossen getroffen zu werden. „Mama! Papa!“, rief sie, doch eine weitere Explosion führte dazu, dass sie sich gen Boden duckte. Der Rauch in ihren Augen verursachte ein beißendes Brennen und ihre Kehle schnürte sich zu, als sie leise Schritte vernahm. „Wiedersehen Freude, ist doch immer wieder die schönste Freude...“, hörte sie eine weibliche Stimme und sie sah auf. Vor ihr stand keine andere als C18, die sich herablassend durch ihr blondes Haar strich. Bulma stand schnell auf und zückte ihre Laserwaffe, die sie im nu auch schon auf den Cyborg abfeuerte. Zu ihrem Überraschen, wich sie nicht aus. Sie traf dadurch ihre linke Schulter. Der weibliche Cyborg schien für einen Moment irritiert zu sein, da nun ein kleines Loch an ihrer Schulter prangte. „Du mieses kleine Ding!“, zischte sie wütend. Selbst Bulma war erschrocken, als sie die Beschädigung sah. Nie hätte sie gedacht, dass ihre Schusswaffen wirklich etwas ausrichten könnten. Sie hob die Waffe erneut zu ihrem Schutz hoch. „Komm mir bloß nicht zu Nahe!“, rief die Blauhaarige ihr entgegen, doch C18 lachte nur. „Dabei ist es für mich eine wahre Freude, dich leiden zu sehen. Gerade weil dein Saiyajin mich in Bedrängnis gebracht hat, bei unserem letzten Treffen und dafür bist du nun fällig.“ Ein Schauer verteilte sich über den Rücken der Blauhaarigen. Sie hatte keine Ahnung, was das heißen sollte. Aber etwas Gutes war das mit Sicherheit nicht... „Liebes!“, hörte sie ihre Mutter kreischen und sie senkte die Waffe für einen Moment. „Mama?!“, rief sie zurück und sah hinter C18. Dort stand nun ebenfalls C17, der das ältere Ehepaar fest in seinem Griff hatte. „Lass sie los!“, schrie sie und hob erneut ihre Waffe, um sie diesmal auf C17 zu richten. „Und was, wenn nicht?“, grinste er gehässig, was Bulma zum Zittern brachte. Doch genau nachdenken über die gesamte, verzwickte Situation konnte sie nicht, da C18 einen Energiestrahl abfeuerte und Bulma gerade noch rechtzeitig zur Seite springen konnte. Sie rollte über den Boden, bis sie an einer Wand, eines Hangars liegen blieb. „Sie wälzt sich ja jetzt schon am Boden herum...“, kicherte C18. Bulma schaute auf, nahm sicher ihre Waffe in die rechte Hand und zugleich nahm sie eine zweite von ihrem Gürtel. Nun beide in jeweils einer Hand, richtete sie diese auf C18 und feuerte erneut ab. Die Blauhaarige nutzte die Chance und lief an der Wand entlang, um nun auch nach C17 zu schießen, doch sie wurde plötzlich von hinten gepackt und zu Boden geschleudert. „Ahhh!“, schrie sie auf, als sie hart mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug. Sie spürte gleich darauf einen Schmerz in ihrem Kreuz. Sie zwang sich, den Kopf zur Seite zu drehen, doch es fiel ihr schwer. C18 stand mit ihrem Fuß auf ihrem Rücken und drückte sie weitergehend zu Boden. „Deine Knochen... wie viel sie wohl aushalten... Was meinst du, Bruder?“, sagte sie geheimnisvoll. Sie keuchte, als C18 ihren Druck erhöhte und sie hätte schwören, dass gleich ihre Knochen brechen würden. Es war definitiv ein Himmelfahrtskommando. Auf einmal bereute sie es, dass sie so überstürzt aufgebrochen war, ohne irgendwem zu sagen, wohin sie wollte. Es würde keiner kommen, um sie zu retten... Selbst Vegeta... Er konnte nur zu einer bestimmten Distanz ihre Aura wahrnehmen, aber das Gewerbegebiet lag zu weit von der Capsual Corporation weg. Das wäre ihr Ende... Voll gepackt kam Vegeta durch die Wohnungstür und trat die Tür mit seinem rechten Fuß zu. Mittlerweile wurde es immer schwieriger an Essensvorräten zu kommen. Die Not der Menschen wurde immer verzwickter. Vielleicht würde die Menschheit nicht an dem Verderben der Cyborgs sterben, sondern viel eher an Hungertod... Er stellte die vollen Papiertüten auf die Anrichte der Küche ab und ging dann ins Wohnzimmer, an der er eigentlich eine ruhige Stimmung vorfinden würde. Doch das Gegenteil war der Fall und ein unwohles Gefühl machte sich in ihm breit, als er nur Chichi und Son-Gohan entdeckte. „Wo ist Bulma und Trunks?“, fragte er frei hinaus und der Schwarzhaarige sah zu ihm auf. „Trunks schläft schon.“, sagte Son-Gohan schnell. „Und Bulma?“ Ihm war nicht wohl bei der Sache. Die Blicke die sich auf ihn richteten, waren nichts anderes außer Angst und Panik. „Wo ist Bulma?!“, rief er nun energischer, als Chichi aufstand und auf ihn zutrat. „Sie... sie ist weg.“, stotterte sie. „Wie weg?“ „Wir haben uns ganz normal unterhalten, bis sie sich an irgendetwas erinnert hatte, ist in ihrem Labor verschwunden und wollte danach einfach hier weg. Ich hab keine Ahnung, was in sie gefahren war. Sie hat mir Trunks aufgehalst, hat sich ihre Jacke geschnappt und-“ „Das ist nicht dein Ernst? Und du hast sie gehen gelassen?“ Es ging ihm nicht in den Kopf hinein. Ja, die Blauhaarige war manchmal anstrengend und auch sie hatte einen dicken Schädel, wie er. Aber Chichi musste doch klar sein, dass sie da draußen völlig schutzlos war! „Was hätte ich denn machen sollen? Sie anketten? Ich hab ihr ja gesagt, dass sie auf dich warten soll, aber sie hat nicht auf mich gehört.“ In Vegeta drehte sich alles und er hob sich seinen Kopf. Es brachte nun nichts mehr, ihr Vorwürfe zu machen. Bulma war irgendwo da draußen. Abwarten kam nicht in Frage. Die Cyborgs waren ebenfalls da draußen und dadurch, dass sie mit ihm verbunden war, war sie ein Angriffsziel. „Du sagtest... sie war in ihrem Labor?“, fragte er vorsichtig und sie nickte. Er machte kehrt und öffnete das Labor. Er sah sich genau um. Hier musste doch etwas zu finden sein, was ihn zu ihrem Aufenthalt bringen könnte. Er sah sich die Regale an und sein Blick wanderte zu ihrem Schreibtisch. Ein offener Terminkalender lag neben ihren Laptop und ein rot-geschriebener Eintrag stach ihm ins Auge. Vegeta trat näher und las sich die wenigen Worte durch. 16.45 Uhr – Mama und Papa; Rückflug / Privatflugplatz Er sah auf das Datum und sofort war ihm klar, wo sie nur hin sein konnte. Er fackelte nicht lange, trat zurück und schritt zum Wohnzimmer. „Vegeta. Hast du-“, fragte Son-Gohan, doch er unterbrach ihn. „Ich such sie, ihr bleibt hier und rührt euch nicht von der Stelle. Egal was passiert! Kapiert?“, sagte er scharf und sah nur ein eindeutiges Nicken, bevor er den Bunker an diesem Tag schon zum dritten Mal verließ und sich auf den Weg zum Flughafen machte. Sein Blut pochte in seinen Adern. Wie konnte sie nur so dämlich sein!? Wie oft hatte er ihr eingebläut, dass sie sich gefälligst nicht nach draußen begeben sollte? Und jetzt tat sie es einfach, ohne ihn davon zu unterrichten. Vegeta hatte eine scheiß Angst. Wie damals,... bei Trunks Geburt. Er schluckte den Kloß hinunter, als er den Airport schon sah und landete vor dem Eingang. Sofort fiel ihm das unversehrte Motorrad auf, das dazu auch noch, das Emblem der Capsual Corporation trug. Es musste ihres sein. Er konzentrierte sich nun auf ihre Aura. Sie musste schließlich hier sein und tatsächlich. Nach einigen Sekunden fand er ihre Aura, sogar der ihrer Eltern. Schwach, aber klar und deutlich in seinem Geiste. Was ihn jedoch stocken ließ war die Tatsache, dass Bulmas Aura gefährlich flackerte. Das tat sie immer, wenn sie nervös, oder gar aufgebracht war. Oder... Er verdrängte den Gedanken und lief durch die Eingangspforte, um sich mit Hilfe von Bulmas Aura durch die Gänge zu navigieren. Mit schnellen Schritten hatte er sich einen Weg zum Landeplatz gebahnt und hatte nun einen zielsicheren Blick auf das Geschehen. Er sah Dr. und Mrs. Briefs in der Gewalt von C17 und als er dann noch Bulma erblickte, wurde ihm heiß und kalt zugleich. Sie lag am Boden, mit dem Rücken zu dem Cyborg gewandt, die ihre Füße schmerzlich in ihren Rücken drückte. „Deine Knochen... wie viel sie wohl aushalten... Was meinst du, Bruder?“ Vegeta knurrte. Das würde sie nicht wagen! Nicht so lange, er das verhindern konnte. Er hörte ihr erstickten Schrei, als C18 ihren Druck verstärkte und er konnte sich nicht mehr halten. Seine Aura stieg mit einem Mal und er flog rasend auf sie zu. C18 und auch C17 mussten seinen Energieanstieg bemerkt haben, doch es war schon längst zu spät. Denn er traf mit seinem Fuß, die Blonde mitten ins Gesicht. Sie flog einige Meter weit und Vegeta, der nun an Bulmas Seite stand, schoss einen Energieball zwischen ihm und den Cyborgs, so dass er sie im Schutze des Rauches hoch hob und erst einmal ein sicheres Versteck suchen konnte. Kapitel 40: Showdown auf dem Airport ------------------------------------ Vorsicht trug er sie in einen Hangar und legte sie schlussendlich am Ende des Unterschlupf auf den Boden ab. Seine Aura hatte er schon längst wieder gelöscht und er konzentrierte sich darauf, auch ihre Aura zu unterdrücken. Er wusste schon gar nicht mehr, wann er diese Eigenschaft sich zu eigen machen konnte. Jedenfalls war sie sicher, solange er bei ihr war. „Bulma...“, flüsterte er leise und hob ihren Kopf an. „Vegeta...“, stöhnte sie qualvoll und verzog das Gesicht, „Wie hast du...“, begann sie. „Unwichtig.“, sagte er daraufhin und seine rechte Hand verschwand kurz in seiner Hosentasche seines Kampfanzugs. Er zog eine magische Bohne hervor, die er immer bei sich trug. Nur für den Notfall für sich, aber diesmal war diese Bohne allein für seine Gefährtin gedacht. „Hier, nimm.“, sagte er, doch sie schüttelte den Kopf, „Das ist mein ernst. Hier wird nicht verhandelt!“, sagte er wütend und nach langem Zögern öffnete sie ihren Mund und er konnte ihr die Bohne hinein schieben. Er sah, wie sie sich kurz verkrampfte, als sich ihre angebrochenen Rippen offenbar wieder zusammenfügten. Sie keuchte und dann war alles wieder wie vorher. Sie setzte sich auf und betrachtete ihre Hände. „Was hast du dir dabei gedacht?!“, zischte er dann wütend und schüttelte ihre Schultern. Seine Gefährtin erwiderte nichts darauf. Sie sah sogar von ihm ab und ihr Blick war unausgesprochen leer. Er atmete leiser aus, bevor er sie zu sich zog und sie in seine Arme nahm. „Mach das nie wieder...“, hauchte er in ihr Ohr und sie nickte behutsam. Plötzlich ließen sie beide voneinander, als die Stimme von Nummer 18 widerhallte. „Kommt schon raus! Ich hab kein Bock mehr auf dieses Versteckspiel!“, rief sie wütend. „Was machen wir jetzt?“, wisperte Bulma ihm zu und er überlegte fieberhaft. Der Hangar hatte nur eine Öffnung und diese war auf der Seite der Cyborgs. Wenn sie hier raus laufen würden, würden sie mit Sicherheit entdeckt werden. „Erdenweib,...komm raus, oder wir töten deine Alten hier!“, rief nun C17 quer über den gesamten Flugplatz. Zitternd hatte sich Bulma aufgerichtet. Vegeta stand nun auch auf und blieb vor ihr stehen. Er redete auf sie ein, als sie tatsächlich überlegte, den Maschinen gegenüber zu treten. Er wusste worauf das alles hinaus laufen würde, wenn sie auf diese Erpressung einging. Er musste das einfach verhindern. „Vergiss es! Du gehst da nicht raus!“, sagte er scharf, „Die werden deine Eltern sowieso töten. Egal was du machst!“ „Aber ich kann doch nicht-“, wollte sie ihm widersprechen, doch er erfasste erneut ihre Schultern. „Nein! Du bringst dich nicht unnötig in Gefahr. Nicht noch einmal!“ „Aber es sind meine Eltern!“, zischte sie ihm entgegen. Er schnaufte genervt. Sie sah es nicht ein. Absolut nicht. Dabei hatte er immer gedacht, dass sie ein schlaues Mädchen wäre... „Hör mir zu. Wir verschwinden jetzt von hier, okay?! Du kannst ihnen nicht mehr helfen.“, sagte er ruhig, „Sie werden es verstehen. Glaub mir.“ Als Bulma ihre Schulterblätter fallen ließ, dachte er, er hätte sie umgestimmt. Doch dem war offenbar nicht so. Sie riss sich von ihm los und rannte aus dem Hangar. „Bulma! ...Scheiße.“, zischte er und eilte ihr hinterher. Kaum als er im Sichtkontakt stand, hörte er eine laute Explosion, die wohl jedoch nicht ihnen galt. Er sah die Blauhaarige, die sofort stehen blieb und ihre Hände zu ihrem Gesicht führte. Vor ihr war ein Feuerball aufgegangen und in den Flammen konnte er nach einiger Zeit zwei, leblose Körper entdecken. Er knurrte. Diese verdammten Blechbüchsen! Diese landeten gerade in aller Ruhe zwischen dem Feuerball und Bulma. Er schloss zu ihr auf und drängte sie hinter sich. „Sie ist wirklich darauf herein gefallen.“, kicherte C18 und ihr Bruder grinste unverschämt. „Mama,... Papa...“, keuchte sie und er legte seine Arme nach hinten, um sie abzuschirmen. „Sieh einer an. Vegeta, der Frauenbeschützer.“, sagte C17 und seine rechte Hand war siegessicher in seiner Hosentasche verschwunden. „Dreckskerl.“, zischte der Saiyajin nur. „Na aber, aber. Wir haben dir doch einen Gefallen getan. Schwiegereltern sind manchmal doch so nervig.“ Vegeta hörte nicht auf das Gerede der Beiden. Er versuchte eher eine Lösung für das Problem zu finden. Er könnte sich niemals auf einen Kampf einlassen. Nicht so lange seine Gefährtin in seiner Nähe wäre. Zumal er gegen zwei sowieso noch keine Chance hatte. Er musste sie hier wegbringen. Das war höchste Priorität. Erst dann könnte er es wagen sie anzugreifen. Er sah sich unauffällig zu allen Seiten um. Doch der Flugplatz war zu offenkundig, als das sie irgendwo untertauchen konnten. „Es... es tut mir leid,...“, hauchte die Blauhaarige hinter ihm, „Ich hätte auf dich hören sollen...“ „Lass das. Wir können es ja jetzt eh nicht mehr ändern.“, erwiderte er leise. „Na? Kriselt es schon?“, kicherte die Blonde. „Maul halten!“, knurrte er, „Mit dir Altmetall rede ich nicht!“ Vegetas Gemüt war auf das Äußere gespannt. Eine Lösung. Irgendeine. Fa' drak te! In diesem Augenblick spürte er den heißen, aufgeregten Atem der Blauhaarige in seinem Nacken. „Das Bürogebaude hinter uns. Wäre das-“, flüsterte sie leise, brach jedoch ab, als die Cyborgs zu ihnen sahen. Das wäre die Möglichkeit. Es war groß, viele Räume. Sie würden nicht das gesamte Haus in die Luft jagen, dem war er sich sicher. Die beiden waren nur auf Blutdurst aus. Sie würden lieber ihre Opfer leiden sehen, als sie mit einem kurzen Schmerz ins Jenseits zu befördern... „Okay, Vegeta... Bulma. Ihr habt noch eine Chance, eure letzten Worte zu sprechen.“, sagte die grausame Stimme von Nummer 17. Er nahm sich diese Chance und wandte sich zu ihr um. Es sah für die Cyborgs so aus, als würde er ihre Gestik annehmen, doch Vegeta hatte etwas ganz anderes im Sinn. „Halt dich an meinem Rücken fest, wenn ich das Signal gebe.“, flüsterte er leise. „Und was ist das Signal?“, fragte sie gleich darauf. Er wollte gerade etwas dazu sagen, als C18s Stimme erneut die Stille unterbrach. „Das reicht. Auf Liebesschwüre bin ich nicht unbedingt scharf drauf.“, sagte sie und hob ihre rechte Hand, in der sich ein Energieball entwickelte. „Vegeta.“, sagte sie und er wandte sich wieder zu den Killermaschinen um. Er zischte fluchend. „Jetzt, los.“, rief er ihr zu und sie sprang regelrecht auf seinen Rücken. Er setzte zum Sprung an und flog rückwärts auf das Bürogebäude zu. Er konnte es nicht riskieren geradeaus zu fliegen. Er war immerhin das Zwischenblatt zwischen Bulma und diesen Irren... „Goodbye.“, grinste C18 und ließ ihre riesige Energiekugel los. Diese kam rasend schnell auf die Beiden zu. Zu schnell, was auch Vegeta bemerkte. Er würde niemals das Gebäude rechtzeitig erreichen. „Vegeta!“, rief Bulma entsetzt und so voller Angst. Er hob seine Handflächen der Kugel entgegen und 70 Meter vor dem Gebäude zischte es, als er versuchte die pure Energie von sich weg zu drücken. Seine Handschuhe qualmten, als er seine Aura steigerte. Er steigerte sie so hoch, dass er erst gar nicht bemerkte, wie langsam eine sagenumwobene Aura ihn umfing. Doch die Druckwelle war zu groß, so dass er mit ihr auf dem Rücken, immer wieder weiter nach hinten gedrückt wurde. „Ahhh!“, schrie er seinen Frust heraus und seine Aura stieg noch einmal gewaltig an. Er sah kurz nach hinten. Es waren vielleicht gerade noch 30 Meter. Wenn er nichts unternahm, dann würden sie beide an der Hauswand zerschellen. Sie mehr als er. Abrupt kam ihm eine Idee. Wenn er die Energiewelle richtig lenken könnte und seine Aura dann auf den entschiedenen Moment erhöhen würde, könnte sie sich ins Gebäude retten. Und das vor allem unversehrt. Vielleicht... egal. Auf einen Versuch kam es an. Er stieg von seinem Energielevel eine Stufe herunter und sie wurden dadurch wieder schneller zurückgedrängt. „Vegeta...“, keuchte sie und schlang ihre Arme fester um seinen Hals. Er antwortete ihr nicht. Er musste sich jetzt voll und ganz darauf konzentrieren. Als sie nur noch zehn Meter vom Haupteingang entfernt waren, schoss er sein Level wieder nach oben und bremste mit seinen Füßen auf dem Boden ab. Die Tür des Bürogebäudes stand offen, zu seinem Glück, so dass er es sogar schaffte, direkt drei Meter vor dieser zum Stehen zu kommen. Er setzte all seine Kraft hinein und ein kräftiger Schub in seinem Inneren löste sich in ihm. Ein goldener Auraring empfing ihn nun ganz. Kurz war er verwundert, doch er besann sich schnell wieder auf das Wesentliche. „Los! Hau ab.“, zischte er zerknirscht zu ihr und er merkte, wie sie seinen Rücken los ließ. Doch gegen aller Vernunft, bewegte sie sich kein Stück weiter. „Auf was wartest du?! Los!“ Er sah im Augenwinkel ihren entsetzten Blick. Als er diesem folgte, sah er C17 in der Luft über ihnen. „Das dauert mir zu lange...“, sagte er und Vegeta sah nur noch, wie er eine etwas kleinere Kugel, auf die Große abschoss. Die nächsten Sekunden gingen viel zu schnell, als das er es hätte realisieren können. Sobald die kleine Energiekugel die Große traf, explodierte alles um ihn herum. Er wurde nach hinten geschleudert und schlug hart gegen eine Betonwand. Trümmer fielen von oben herab und weiterer Bauschutt ließ das untere Geschoss des Gebäudes in Rauch aufsteigen... Nach mehreren Minuten kämpfte er sich aus den Trümmern und sah sich um. Die Eingangstür war von Schutt bedeckt und kein Licht drang mehr hinein. „Bulma...“, hauchte er dann und sah sich panisch um. Doch aufgrund der Finsternis, konnte er sie nirgendwo entdecken. „Bulma!“, rief er nun nach ihr, doch keine Antwort kam, „Nein,... nein.“, keuchte er, als er stand. Sein ganzer Körper zitterte, als er sich auf ihre Aura konzentrierte. Es konnte nicht sein. Es durfte einfach nicht! Sie musste leben,... andererseits,... konnte sie diese Explosion niemals überlebt haben. Vegeta verlor seine Konzentration und suchte einfach wahllos im Bauschutt nach einem Lebenszeichen von ihr. Er warf Betonbrocken durch die Gegend und lief verzweifelt durch das Untergeschoss. Immer wieder rief er ihren Namen, doch ohne je eine Antwort zu erhalten. Kurz lehnte er sich an einen Pfeiler, da seine Lunge zu sehr die fehlende Luft hinein pumpte. Es war einfach ein beschissenes Unterfangen. Er konnte sich nicht konzentrieren, er konnte sie nicht finden... dabei hatte er doch versprochen, auf sie aufzupassen! Er hatte wieder einmal versagt. Die einzige Frau, die ihm je etwas bedeutete... Ein Keuchen ließ ihn stocken und er riss sein Haupt in die Höhe. Er wandte sich um, und horchte in die Dunkelheit hinein, als er wieder das Keuchen vernahm. Er ging zielstrebig auf diese Stelle zu, als er nur schemenhaft ihr blaues Haar entdecken konnte. Er räumte die Gesteinsbrocken von ihrem Körper herunter und ging vor ihr in die Hocke. „Bulma... hörst du mich?“, fragte er und legte seine Hand auf ihre Wange. Er sprach sie noch einmal an, worauf sie mit ihren Lidern zuckte. „Ve...Vegeta.“, keuchte sie nun und ihm fiel ein Stein vom Herzen. „Alles okay. Ich bin da.“, hauchte er, „Sieh mich an.“ Sie wandte ihren Kopf zu ihm herum und lächelte zaghaft. Er musste schlucken, als er in ihre trüben Augen sah, die sie gerade geöffnet hatte. „Bist du verletzt?“ „Über... überall?“, stöhnte sie und versuchte sich aufzurichten. „Warte, ich helfe dir.“, sagte er und versuchte sie auf die Beine zu ziehen. Doch gerade, als sie ihre Beine belasten wollte, sackte sie wieder zusammen. „Aua... ah,... ich glaube,... eines meiner Beine ist gebrochen.“, flüsterte sie und Bulma stützte sich an ihm ab. „Ich trag' dich.“, sagte er gleich darauf und hob sie erneut auf seine Arme, „Wir müssen hier raus.“, sagte er dann und trat auf der Stelle. „Wo sind-“, begann sie, doch er ahnte schon, welche Frage sie stellen wollte. „Keine Ahnung. Aber ich schätze Mal, dass sie auf Nummer sicher gehen werden, also weg hier.“, sagte er und entschied sich dann für einen Weg, der nicht vollkommen von Schutt bedeckt war. Er wusste gar nicht, wie lange sie nun schon durch die Gänge irrten. Aber irgendwann sah er eine Zugangstür zum Hauptgebäude und er trat die Glastür auf. Die Blauhaarige hatte ihre Arme wieder um seinen Hals geschlungen und ihr Kopf lag auf seiner rechten Schulter. „Alles okay?“, fragte er sie zwischen durch und er merkte, wie sie nickte, „Wo sind wir denn jetzt gelandet?“, kam es dann von ihm, im selben Atemzug. „Da vorne sind die Rolltreppen. Wir müssten nahe dem Ausgang sein.“, sagte sie schwach. Er sagte nichts darauf und trug sie nun durch eine große Halle. Vegeta lief schneller den Rolltreppen entgegen und als sie davor standen, sahen sie beide zu der großen Eingangspforte. Noch einmal schärfte der Saiyajin seine Sinne und sah sich zu allen Seiten um, als sie aus dem Airport traten. Keine Spur von den Cyborgs. „Wir haben es geschafft. Da vorne steht mein Motorrad.“, sagte sie matt lächelnd und er sah auf sie herab. „Noch nicht.“, sagte er abwesend und trug sie zu ihrem Motorrad, welches immer noch an Ort und Stelle stand. Er setzte sie vorsichtig auf den hinteren Teil der Maschine ab und setzte sich dann vor sie. Kurz sah er über die Armaturen und wollte die Zündung betätigen – da der Schlüssel noch steckte, doch das Gefährt sprang nicht an. Bulma hinter ihm lehnte sich an ihm vorbei, um ihren Zeigefinger auf einen Knopf zu legen. „Die Zündung geht nur, wenn ich sie vorher entsichere. Diebstahlsicher.“, beantwortete sie seine unausgesprochene Frage. Er sagte nichts dazu und startete nun das Motorrad. Ihre Hände umfassten seine Hüfte und er trat aufs Gaspedal, um diesen chaotischen Ort endlich hinter sich zu lassen. Es war gut, dass sie das Motorrad hatten. Somit brauchte er nicht fliegen und seine Aura preisgeben. Es vergingen nur einige Minuten, bevor sie das Gewerbegebiet verließen und nun durch die zerstörten Straßen der westlichen Hauptstadt fuhren. Es gab nur wenige Reihenhäuser, die noch intakt waren. Ein Gedanke durchfuhr Vegeta und er blieb an der Straßenseite stehen. Er spürte den Blick seiner Gefährtin auf sich. „Was hast du?“ Vegetas Gehirn lief auf Hochtouren. Seine Gedanken drehten sich nur um ein Thema. „Wenn du jemanden umbringen wollen würdest, aber du diesen nicht mehr wiederfinden könntest,... wo würdest du als erstes auf ihn warten?“, fragte er aus heiterem Himmel und sie sah ihn nachdenklich an. „Zu Hau-“, fing sie dann an, doch stoppte, da ihr offenbar bewusst wurde, auf was er hinaus wollte. „Wir bleiben die Nacht hier. Ist besser.“, sagte er dann und trat nun eher langsam wieder aufs Gas. „Aber,... was ist mit Trunks?!“ „Chichi und Son-Gohan sind doch bei ihm. Der Bunker ist sicher und sie werden den Teufel tun, um den zu verlassen.“ Er sah sie nicken und er suchte sich einen Wohnblock aus, der nicht ganz zusammengefallen war. Die Maschine verstauten sie wieder in der Hoi-Poi Kapsel und er trug sie das Treppenhaus hinauf. Irgendwann stoppte er, als er sich für eine Wohnung entschieden hatte, die noch halbwegs in Ordnung war. Er betrat die herrenlose Wohnung und suchte gleich eine Ablage, auf die sich Bulma hinlegen konnte. Als er in einem Zimmer stand, sah er eine breite, dunkelrote Filzcouch und er schritt zu dieser hinüber. Als er sie abgelegt hatte, schnaufte er schwer. Seine Verletzungen waren auch nicht gerade ohne gewesen, trotzdem musste es irgendwie gehen. Ihretwegen. Es sah sich danach weiter in dieser leeren Wohnung um. Vielleicht fand er ja noch etwas Essbares. Doch seine Wünsche wurden nicht erfüllt. Der Kühlschrank war zwar zur Hälfte gefüllt, aber diese Dinge waren schon vor Wochen abgelaufen. Der Saiyajin ging zurück ins Zimmer, in der die Blauhaarige lag. Sie sah erschöpft zu ihm auf. „Ich besorg' uns was zum Essen. Du bewegst dich kein Stück, verstanden?“ „Aber-“, wollte sie ihm widersprechen, doch er knurrte leise dazwischen. „Nein. Ich meine es ernst, Onna. Ich bin nicht weit weg. Gegenüber war ein Supermarkt. Vielleicht krieg ich da noch etwas her.“ Sie gab auf und nickte. „Beeil dich, ja?“, flüsterte sie. „Verlass dich auf mich.“, grinste er sie an, bevor er aus der Wohnung trat und sie mit ihren Gedanken vorerst alleine ließ... Kapitel 41: Ein bisschen Hoffnung --------------------------------- Bulma starrte die gesamte Zeit an die Decke über sich. Sie konnte die Zeit nicht wirklich rekonstruieren. Es ging alles so schnell und... Sie stoppte in ihren Gedanken. An ein Detail konnte sie sich erinnern. Sie wusste nicht genau, ob es wirklich das war, was sie gesehen hatte, aber... für einen Augenblick hatte sie dieses blonde, fast goldene Haar an Vegeta erkannt. Sie lächelte zaghaft. Auch wenn es nur kurz war, sie war sich ziemlich sicher, dass er heute die Grenze zu einem Super-Saiyajin geknackt hatte. „Ach Vegeta...“, hauchte sie und sie drehte ihren Kopf zur Couchlehne. Er hatte sein Leben für sie riskiert. Hatte sie geschützt mit seinem eigenen Körper. Eine Gänsehaut zog sich über ihre Haut. Es war ein wohles Gefühl, das in ihr aufstieg. Zu wissen, dass es jemanden gab, der für sie sterben würde und nicht nur, weil sie die Mutter seines Sohnes war. Mit diesem Gedanken wurde sie allmählich müde und nickte wenig später auf der schönen, weichen und roten Couch ein... Vorsichtig öffnete Vegeta die Wohnungstür und schlich durch den ungewohnten Flur. Als er ins Zimmer trat, fand er die Blauhaarige auf der Couch schlafend vor. Er hatte nicht viel zusammen bekommen, außer ein paar Müsliriegel und Energy Drinks, aber es würde für diese eine Nacht reichen. Auch war weiterhin nichts von den Killermaschinen zu sehen. Leise ließ er eine Tüte neben der Couch fallen und betrachtete Bulma. Er dachte kurz an Trunks. Er würde im Bunker sicher sein. Immerhin wussten die Cyborgs nicht, wo sich dieser befand. Die Sonne ging unter und er schloss die Vorhänge zur Sicherheit. Elektrizität gab es hier nicht mehr, also hatte er aus dem Markt noch einige Kerzen beschafft, die er nun mit Streichhölzern entfachte und stellte sie auf ein kleinen Tisch, nahe der Couch. Durch das flackern der Kerzen wurde sie scheinbar langsam wieder wach, worauf sie kurz aufseufzte. Er wandte sich ihr zu und setzte sich zu ihr. Leicht tastete er ihre Beine ab, worauf sie nun gänzlich wach wurde. „Hey.“, hauchte sie. „Ich habe gute Neuigkeiten.“, sagte er schnell und sie sah ihn verwirrt an, „Dein linkes Bein ist nicht gebrochen. Das Kniegelenk ist nur raus gesprungen.“ „Und das ist jetzt gut?“, fragte sie sarkastisch. Er grinste und sah kurz von ihr ab. „Ich kann es dir wieder einrenken, wenn du willst.“ „Vergiss es.“, schnaufte sie. „Willst du wieder normal laufen können? Dann muss ich es machen. Es ist nur ein kurzer Schmerz, aber danach geht’s dir besser.“ „Was verstehst du bitteschön unter 'kurz'?“, fragte sie und stützte sich auf ihre Ellenbogen ab. Doch Vegeta grinste abermals weiter vor sich hin, als er eine Hand über ihrem Knie auflegte und die andere unter diesem. Bulma wollte schon die Hand heben, als er beide Hände in unterschiedliche Richtungen drückte und sie einen Aufschrei von sich gab. „Du Arschloch!“, zischte sie wehleidig und ließ sich wieder nach hinten fallen, „Das hast du mit Absicht gemacht.“, keuchte sie. „Das war dafür, dass du dich einfach so in Gefahr gebracht hast.“, sagte er dazu, „Außerdem geht es dir jetzt doch besser. Also jammere nicht.“ Er sah ihr sichtlich genervtes Gesicht und wusste, dass er Recht hatte. „Hast du was zum Essen mitgebracht?“, fragte sie und setzte sich vorsichtig auf. „Jein. Müsliriegel waren das Einzige, was ich gefunden habe.“ „Oh, klasse.“, seufzte sie. Vegeta sah sie grinsend an, als er aus der Tüte ihr einer dieser Riegel reichte und sie es nur missmutig annahm. Er nahm sich ebenso einen und riss die Verpackung auf. Als er daran abbiss, sah er wieder zu ihr. „Du solltest etwas Essen.“, sagte er, bevor er den ersten Riegel schon verspeist hatte und sich einen nächsten nahm. „Die schmecken scheiße, nur das du das weißt.“, sagte sie wider und verzog ihren Mund, sie die daran vorsichtig knabberte. „Das ist jetzt nicht relevant. Du isst etwas!“ „Und was, wenn nicht?“, hörte er sie sagen und als er zu ihr sah, konnte er ihr herausforderndes Lächeln sehen. „Dann zwing ich dich dazu.“ Skeptisch hob sie eine Augenbraue, bevor sie ihm antwortete. „Darauf lass ich es ankommen.“, grinste sie und Vegeta musste sich schwer zusammenreißen. Er versuchte sie zu ignorieren und aß ungeniert weiter seine Riegel. Doch er konnte deutlich den Blick der Blauhaarigen auf sich spüren. „Vegeta...“, sagte sie fast mahnend. „Was trägst du überhaupt für einen Fummel?!“, sagte er dann und sah sie wieder an. „Fummel?“, erwiderte sie und klang dabei merklich verletzt. Er wandte sich wieder von ihr ab, da er diesen Blick nicht ertrug und zog nun eine Dose von diesem Energy Drink aus der Tüte. Gerade als er diese öffnete und einen Schluck nehmen wollte, begann sie erneut. „Findest du... ich sehe blöd darin aus?“ „Wie meinst du das jetzt?“, fragte er und nahm einen tiefen Zug aus der Dose. Er hörte sie genervt seufzen. Im selben Moment hörte er ebenso, wie sie ihre Schuhe auszog und diese auf den Boden polterten. Kurz darauf wurde ihm plötzlich die Dose aus der Hand genommen und wenig später fühlte er ihre Hände auf seinen Schultern. Er wurde durch seine Überraschung nach hinten gedrückt auf die Couch. „Du bist ein Idiot! Ich versuch mich an dich ran zuschmeißen und du bekommst es noch nicht mal mit! Bin ich zu unattraktiv geworden, oder was ist los?!“ „Du hast doch eine Meise.“, zischte er entgegen, auch wenn er von ihrem überschwänglichen Überfall nicht abgeneigt wäre, „Es ist alles andere, als ein guter Zeitpunkt dafür.“ „Wann ist es denn ein guter Zeitpunkt?!“, fuhr sie ihn an, „Wir... wir wären heute beinahe draufgegangen, was ist wenn...“ Er legte partout seine rechte Hand an ihre Wange. „Du darfst noch nicht einmal daran denken.“, sagte er leise und setzte sich ein wenig mit ihr auf. Zitternd ließ sich die Blauhaarige gegen ihn fallen und fing leise an zu weinen. Ihre Finger krallten sich in seinen stark beschmutzten und zerrissenen Kampfanzug. Seine Arme hoben sich und er schloss diese um ihren bebenden Körper. „Ich...“, schniefte sie und er fuhr auf und ab über ihren Rücken, „...wenn ich mit dir zusammen bin... dann fühle ich, wie ein bisschen Hoffnung zurück kommt.“, wisperte sie nun und auf Vegetas Haut bildete sich eine stark, wirkende Gänsehaut, „Und das liegt ganz sicher nicht an deinem saiyanischen Erbgut. Sondern...“, sie stoppte kurz und hob ihren Kopf, um ihn in die schwarzen Opale sehen zu können, „Weil du mir einfach Kraft gibst nicht aufzugeben. Allein weil du an meiner Seite bleibst.“ Jetzt begann auch er zu zittern und sah in ihre azurblauen Augen, die ihn schon immer fasziniert hatten. Sie war nicht stark, zumindest nicht körperlich, aber das brauchte sie auch gar nicht zu sein. „Bitte...“, hauchte sie und kam ein Stück näher an ihn gerutscht, „Gib mir nur für einen Moment,... ein bisschen Hoffnung zurück...“, sagte sie flüsternd und legte sanft ihre Lippen auf die seine. Flehend drückte sie sich an ihn und er konnte dem Drang in seinem Inneren nicht mehr widerstehen. Er legte seine Hand in ihren Nacken und zog sie näher zu sich heran. Fließend öffnete sie ihre Lippen und er ließ seine Zunge um ihre wandern. Sie stöhnte in seinen Kuss hinein und er wusste, dass sie sich ihm voll und ganz hingeben würde. Ohne den Kuss zu lösen, schob er ihre Lederjacke von ihren Schultern, die sie immer noch trug, und fegte sie von der Couch. Der lila Pullover kam zum Vorschein, unter der er nur zu gut ahnen konnte, was sich darunter verbarg. Seine Hände ließen von ihrem Nacken ab und nestelten gleich daraufhin am Rand ihres Oberteils entlang. Er fühlte nun ihre Hände, die von seinen Schultern abwärts gingen. Wie sie sanft seine Muskeln über dem Shirt nach fuhr, was ihm erneut eine Gänsehaut bescherte. Kurz ließ er von ihr ab und entledigte sich sein blaues Oberteil, nur um sie wieder fest an sich zu drücken und ihre Lippen erneut auf seinen zu spüren. „Vegeta...“, stöhnte sie, als er unter ihrem Pullover fuhr und ihre weiche Haut streichelte. Im Gegenzug fühlte er ihre Hände auf seinem nackten Oberkörper, was in ihm ein tiefes Raunen verursachte. Er hob seine Hände höher, um endlich ihre weiblichen Rundungen zu fühlen, doch sie fing seine Hände abrupt auf und lächelte zaghaft. Bulma setzte ihre eigene Hände an den Rand ihres Pullovers und zog sich diesen über den Kopf. Danach pfriemelte sie an ihrem Rücken herum. Vegeta sah sie erst ein wenig skeptisch an, bis sich ihr Büstenhalter löste und sie sich zu ihm hinunter beugte, um ihn erneut zu küssen. Er schloss seine Augen, als er ihren heißen Atem auf seinem Gesicht spürte und strich mit seinen Händen die Träger ihres BH's zur Seite. Als dieser ebenso gen Boden fiel, legte er seine linke Hand auf ihre Brust und begann sie zu massieren. Bulma stöhnte in den Kuss hinein und lehnte sich noch weiter vor, so dass sie nun fast gänzlich auf ihm lag. Er löste seine Hand von ihr, da sie sonst nur zerquetscht werden würde und drückte sie stattdessen auf ihren Rücken. Haut auf Haut. Doch auch diese Position hielt nicht für ewig. Er wanderte weiter hinunter zu ihrem Po. Fuhr hier kurz drüber, bevor er auf die Vorderseite wechselte und sich an ihrem Hosenknopf und Reißverschluss zu schaffen machte. Leicht und filigran schlüpfte er mit seiner Hand in ihre Hose und sie bäumte sich zeitgleich auf, als er sanft über ihre Unterhose strich. „Ahhh...“, stöhnte sie noch mehr auf, als er auch dieses Hindernis überging und seine Finger nun über ihre empfindliche Stelle rieben. Ihre dagegen krallten sich in seinen Oberkörper, von denen er mit Sicherheit ein paar Kratzer behalten würde, aber das machte ihm rein gar nichts aus. Er fuhr schneller über ihre Mitte, bis sie ihren Kopf keuchend auf seine linke Schulter fallen ließ. Vegeta entfernte seine Hand aus ihrer Hose, um diese an ihren Hosenbund zu setzen und ihr dieses Kleidungsstück ebenso herunter zu schieben. Er merkte wie sie ihre Hüfte mehr an seine Lenden drückte, so dass in ihm eine bitterliche Hitze aufstieg. Vergeblich versuchte er seinen Puls unter Kontrolle zu behalten, doch ihre Handlungen machten es ihm schier unmöglich. Etwas unspektakulär half sie ihm, zog ihre Hose über ihre Beine und die schwarze Lederhose fiel ebenso neben ihnen auf dem Boden. Ihre Lippen drückten sich wieder auf seine rauen und er konnte ein tiefes Knurren nicht unterdrücken, als sie sich immer mehr in seinen Schoß presste. Es schien fast, als würde sie es darauf anlegen, ihn quälen zu wollen. Sie bewegte ihre Hüfte zu allen Richtungen und regte seinen unteren Bereich immer mehr an. Seine Hände legten sich abermals auf ihren Po und er kniff ihr kurz in eine Seite ihrer Backen, dass sie einen erschreckten Schrei los ließ. Er grinste in ihren Kuss hinein. Doch der Moment des Schocks hielt nicht ewig. Sie löste sich von ihm und grinste nun ebenso, als sie sich seinen Hals hinab küsste und mit ihrer Zunge über seinen Oberkörper fuhr. Ihre zarten Hände legten sich an seine blaue Trainingshose und zog diesen Stoff herunter. Sein Atem wurde schneller und sein Blut kochte in seinen Adern, als sie sanfte Küsse auf seinen Bauch zauberte. Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb, als ihre Hand langsam in seine Boxershorts glitt und sie federleicht über die Spitze seines Glieds strich. Er schloss seine Augen und keuchte, als sie ihn wieder berührte. Er hatte das Gefühl auseinander gerissen zu werden. Im positiven Sinne... Im Affekt packte er sie in ihrem Nacken und zog sie wieder zu sich hoch. Leidenschaftlich fanden sich ihre Münder zu einem weiteren Kuss, der alles um ihn herum vergessen ließ. Mit der freien Hand zog er eher unwirsch ihre Unterhose aus und im Gegenzug tat sie das selbe mit seiner. Der Saiyajin ließ ihren Nacken los und platzierte seine beiden Hände nun an ihrer Hüfte, um sie wieder zu sich zu drängen. Sie ließ es geschehen und willig setzte sie sich auf seine erregte Zone. Vegeta stöhnte auf, als er in ihre heiße Enge glitt und brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen. Eine zu schnelle Bewegung könnte all das schon zum Ende bringen... Seine Gefühle glichen wie ein turbulenter Sturz in ein tiefes, schwarzes Loch. Fernab jeglicher Galaxie. Es ging nicht nur ihr so. Wenn er sich mit ihr vereinigte, konnte er einfach nur er selbst sein. Konnte sich gehen lassen und all seine Empfindungen freien Lauf lassen. Wer hätte je geahnt, dass er sich bei einer Frau so wohlfühlen würde? Vermutlich keiner. Nicht einmal er selber. „Vegeta...“, keuchte sie, als sie von sich aus, langsam aber doch gezielt, sich auf ihm bewegte. Seine Hände krallten sich in ihre Hüfte und hob ihr so federleichtes Gewicht an, nur um sie dann hart zurück auf seine Lenden zu pressen. Ihr Stöhnen drang an sein Ohr und er kam nicht drum herum, es mit einem ebenso tiefen und rauen Stöhnen zu erwidern. Er spürte ihre Hände, die sie auf seine Brust ablegte, um sich abzustützen. Schon jetzt außer Atem öffnete er seine Augen und sah zu ihr hoch. Sie hatte sich weiter nach hinten gelehnt, seine Knie zog er in diesem Moment an und ihr nackter Rücken berührte seine Beine. Immer lauter wurde ihr Keuchen, als er sein Unterleib anhob und sie sich in diesem Augenblick noch mehr an ihn drückte. Ihr Kopf schnellte nach hinten und er verließ ihre Hüfte, um seine Händen auf ihre entblößten Brüste zu legen. Genießerisch massierte er diese, worauf ein weiteres Stöhnen über ihre Lippen glitt. „Ahh,... Ve...Vegeta.“, stöhnte sie und er hörte ein Zittern in ihrer Stimme. Diese Stimme spornte ihn nur noch mehr an, sein Tempo zu erhöhen. Seine unteren Muskeln waren auf das Äußere gespannt, als seine Stöße immer härter und schneller wurden. Seine Hände fuhren über ihre Brüste, hinauf zu ihrem Hals und als sie sich einmal mehr auf ihn presste, so willig und feucht, verließen seine Lippen ihren Namen stöhnend. Sein Glied begann in ihr zu zucken und die nun furchtlose Enge seiner Gefährtin ließen ihn endgültig über die Klippe springen. Ein freier Fall, ohne etwas dagegen zu setzen, ließ er sich mit ihr fallen. Einfach nur fallen... Schweiß der sich gebildet hatte floss über sein Antlitz. Immer noch fühlte er ihre Haut auf seiner, als sie sich nach dem leidenschaftlichen Akt auf seinen Körper niedergelassen hatte. Ihr heißer Atem an seiner rechten Schulter fühlend, legte er seine Arme um ihren bebenden Körper. Sie tat keinen Schritt um die Verbindung zu trennen, die immer noch bestand. Vegeta schloss die Augen, um seinen Atem und das pochende Herz unter Kontrolle zu bringen. Doch so genau konnte er dies nicht, da er ihr Herz auf seinem Körper spüren konnte. Wild schlagend, mit seinem in einem Rhythmus. Als sie sich dann doch langsam regte, um die Vereinigung zu lösen, nur um sich dann links neben ihn wieder fallen zu lassen. Der Saiyajin atmete einmal tief ein und aus, bevor er sich nach seiner Boxershorts umsah. Bulmas Blicke auf sich ruhend, fand er diese schließlich und setzte sich auf, um sich diese anzuziehen. „Was machst du...?“, flüsterte sie leise und wollte ihn an seinem Arm festhalten, doch er schüttelte sie vorsichtig von sich ab. Wieder halbwegs bekleidet, stand er auf und huschte aus dem Zimmer. Es sah mit Sicherheit suspekt für die Blauhaarige aus, aber als er zu ihr zurückkehrte, schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Er hatte vorhin beim Erkunden der Wohnung eine Wolldecke entdeckt, die er nun über seine Gefährtin legte. Kurz ließ er seine schwarzen Opale wandern, als er ihren Pullover und ihre Unterhose entdeckte und ihr diese Dinge reichte. „Mir ist nicht kalt.“, sagte sie leicht angesäuert, doch sein Blick schien Bände zu sprechen. Widerstandslos zog sie sich an und er legte sich wieder zu ihr. Sobald sie ebenso wieder ein paar Kleidungsstücke trug, legten sich ihre Arme automatisch um seinen Oberkörper und er tat das selbe... Kapitel 42: Umhüllte Dunkelheit ------------------------------- Ihr Atem war schnell und glühend heiß. Ihr Puls raste und Schweißperlen trieften aus allen Poren ihres Körpers. Drangen an die Oberfläche, die eisig kalt und dunkel war. Sie hatte keine Orientierung mehr. Die hatte sie schon vor geraumer Zeit verloren. Völlig allein in der Nacht rannte sie hin und her. Versuchte diesen Ort endlich hinter sich zu lassen, doch ein Ende kam nicht. Ihre blauen Haare waren fettig und der Glanz war verschwunden. Strähnen die zu allen Seiten ab standen und ihre Spitzen waren gebrochen. Unsicherheit kroch in ihren Körper, als sie weiterhin in diesem Nichts stand und nicht wusste, wohin sie fliehen konnte. Plötzlich standen ihre Eltern vor ihr, wie aus dem Nichts erschienen und sahen die Blauhaarige entrüstet an. Als wollten sie sagen; Du hast uns im Stich gelassen. Sie schüttelte den Kopf erbarmungslos und sie wollte auf ihre Mutter und ihren Vater zugehen, als diese wie zwei nasse Säcke einfach nach hinten fielen. Ins bodenlose Nichts... Ein gehässiges Lachen ließ sie erschaudern und sie wandte sich schnell nach hinten um. Ihre azurblauen Augen waren geschlossen, bevor sie ein weiteres Lachen vernahm. Langsam öffnete sie ihre Lider und schluckt daraufhin hart. Ein Frau, nein. Mehr eine Jugendliche, stand über ihr in der Luft. Ihr blondes Haar fiel locker und fließend über ihre Schultern. Das Gesicht des Mädchens kalt und unerschrocken, blickte sie ihr entgegen und lachte abermals. Ihre Füße machten sich selbstständig und sie versuchte so unauffällig wie es nur ging, den Rückzug anzutreten. Doch die blonde, junge Frau bewegte sich auf sie zu und sie Blauhaarige konnte keinen nennenswerten Abstand erzielen. Die Gegend um sie herum veränderte sich, wie ein Schleier der von schwarz zu rot wurde. Angst schien sie zu packen, als sie in einem Flammenmeer stand. Schreie die sie hörte, so bekannt und ihr Herz fing an zu bluten, als sie das Mädchen sah, wie es ein kleines Bündel im Arm hielt. Sie wollte seinen Namen schreien, bewusst wer sich in diesem Bündel versteckte. Doch es kam kein Laut über ihre Lippen, die nun rau und aufgerissen waren. Langsam und qualvoll ließ die Blonde das Laken fallen, das das kleine Wesen umhüllt hatte und sie erkannte lila Haar. Wieder wollte die Blauhaarige schreien und flehen, doch ihre Stimme versagte einfach. Ein Weinen brach die Stille. So herzzerreißend, dass sie nieder auf ihre Knie fiel und stumme Tränen ihren Weg nach unten fanden. Ihr Blickfeld verschwamm vor ihr, dennoch konnte sie die Augen nicht von dem Mädchen nehmen und dem Baby, welches sie nun weit von sich weg am Nacken gepackt hielt. Tief sah sie ihrem Kind in die Augen. Die hell, klaren Augen schauten ihr entgegen und die Zeit blieb für einen Moment stehen. In ihrem Inneren konnte sie die Erinnerungen hervorholen und sah ihren kleinen Prinzen fröhlich lachen. Sah seine Mimik vor ihrem geistlichen Auge, wie er trotzig sein Essen verschmähte. Ein kleines Leben, das noch so viel vor sich hatte und nun doch dem Ende nahe war. Über das Gesicht der Blonden schlich sich ein triumphierendes Lächeln, als sie ihre freie Hand erhob und es auf das Baby zurasen ließ... Abermals wollte sie schreien, doch es schien, als ob sie keine Stimmbänder mehr besaß. Instinktiv schloss sie ihre Augen, um das Unvermeidliche nicht sehen zu müssen. Doch durch eine Explosion riss sie diese wieder auf und erkannte, dass eine weitere Person, der Blonden einen Schlag mitten ins Gesicht gab. Sie ließ ihr Opfer fallen und die Blauhaarige reagierte schnell. Sie sprang nach vorne und fing das Kind auf, das sich unheimlich glücklich in die schützenden Arme seiner Mutter drückte. Mit Glücksgefühlen überhäuft, sah sie jedoch wieder nach oben und beobachtete den Kampf, in denen sie sich beide nichts schenken. Sie konnte nur sehr spärlich den Kampf nachvollziehen, da der Schlagabtausch so schnell von statten ging, das sie Mühe hatte mitzukommen. Einen kurzen Moment konnte sie das Gesicht ihres Gefährten erkennen. Das schmerzerfüllte Keuchen drang an ihr Ohr und sie bangte, als er einen saftigen Tritt in seine Magengrube erhielt. Er fiel rücklings auf den Boden und stöhnte vor Schmerzen. Seine Mundwinkel verzogen, doch er besann sich seinen Kopf zu ihrem Gesicht zu wenden. »Lauf!«, schien er mit seinen Lippen zu formen, doch die Blauhaarige bewegte sich kein Stück. Wie gefesselt kniete sie am Boden, ihr Kind fest in ihren Armen und wieder sah sie gebannt auf seine Lippen. Sah wie seine Zunge sich rollte und abermals sie zum Bewegen anstacheln wollte. »Ich bitte dich,...«, hauchte er schwach und schon am Ende seiner Kräfte. Plötzlich sank das Mädchen auf ihn herab und umfasste seinen Hals mit ihrer linken Hand. Drückte zu, so dass er verzweifelt seine Hände auf ihren Arm legte. Doch sein Sauerstoff schwand dahin und die Blauhaarige schrie zum ersten Mal. Aus allen Poren, getrieben vor Angst und Entsetzen, vor Verzweiflung und so voller Liebe zu diesem Saiyajin, das erneute Tränen in ihren Augen sich versammelten... „Vegeta!!“, schrie sie und fuhr in eine sitzende Position. Ihre Finger legten sich auf ihr Gesicht und sie fühlte die Nässe auf ihren Wangen. Fahrig sah sie sich daraufhin um und erkannte wieder nichts außer Dunkelheit. „Bulma...“, flüsterte jemand neben ihr und ihr Kopf wandte sich zu ihm um, „Es ist alles gut,... du hast nur geträumt.“ Seine Stimme war leise und doch verstand sie jedes Wort. In all der Schwärze konnte sie vorerst nichts erkennen. Doch ihre Augen gewöhnten sich schnell daran und sie schaute gebannt auf das Gesicht ihres Gefährten. Er war da. So lebendig und immer noch an ihrer Seite... „Ve-Vegeta.“, hauchte sie und warf sich in seine Arme, fühlte seine Hände auf ihrem Rücken, die ihr beruhigend darüber strichen und sie seufzte erleichtert auf. „Es ist alles okay. Du bist sicher. Dir wird nichts passieren.“, wisperte er in ihr Ohr, „Thana thaka ta. Bien no etka.“, kam es über seine Lippen und Bulma drückte sich näher an ihren Partner. „Was bedeutet das?“, flüsterte sie wenig später ihm entgegen. „Das ich dich beschütze. Egal was kommt,...“, sagte er leise und sie fühlte seine rauen Hände an ihren Wangen. Sie sah in Vegetas schwarze Opale und entdeckte das Funkeln in ihnen. Beschützt zu werden, war ein beruhigendes Gefühl. Zu wissen, dass er immer da sein würde, gab ihr eine gewisse Ruhe für ihre Seele. „Schlaf jetzt wieder.“, sagte er beherrscht und drückte sie sanft wieder auf die Couchunterlage. Sie gehorchte und schloss ihre Augen. „Ich liebe dich.“, wisperte sie noch, bevor sie wieder in einen erschöpften, aber diesmal traumlosen Schlaf fiel... Kapitel 43: Süßes zu Hause -------------------------- Bevor die ersten Sonnenstrahlen über die Oberfläche schienen, erwachte der Saiyajin und blickte sich müde im vorübergehenden Unterschlupf um. Sein Blick fiel auf seine Gefährtin, die sich nach ihrem Alptraum immer näher an ihn gekuschelt hatte. Er befeuchtete seine Lippen mit seiner Zunge und hob seine rechte Hand, um ihr durch die blauen Haare zu fahren. Zu gern hätte er gewusst, von was sie geträumt hatte. Von was ihr Alptraum handelte, obwohl er eine leise Vermutung hatte. Immerhin hatte sie seinen Namen regelrecht geschrien. Ob er in ihrem Traum gestorben war? Hingerichtet von den Cyborgs und das vielleicht sogar vor ihren azurblauen Augen? Er wusste es nicht und eigentlich wollte er auch nicht darüber nachdenken. Vorsichtig, um sie noch nicht zu wecken, stand er von der Couch auf und streckte sich erst einmal ausgiebig. Sein Rücken knackste bei diesen Verrenkungen und er seufzte immer noch vor Müdigkeit. Er ging hinüber zum Vorhang und linste unauffällig hindurch. Es war früh am Morgen. Vielleicht gerade einmal sechs Uhr herum. Der Himmel verfärbte sich nur langsam zu gelb und orange. Er sah nach oben und erkannte ein Schwarm Vögel, die den neuen Tag begrüßten. Er ließ den Vorhang wieder fallen und strich sich über sein Gesicht. Sein Blick war erschöpft und doch versuchte er wach zu werden. Schärfte seine Sinne, bereit um hinaus in die Welt zu gehen und um sie sicher nach Hause zu bringen... Nachdem auch Bulma wach wurde, hatten sie beide schnell ihre Sachen gepackt und standen nun im Treppenhaus. Vegeta schaute um die Eingangstür, um die Lage auszukundschaften und gab Bulma dann das Zeichen, dass sie ihre Kapsel mit dem Motorrad öffnen konnte. Das Gefährt baute sich vor ihnen wieder zusammen und die Blauhaarige setzte sich diesmal auf den Fahrerplatz. Widerwillig nahm der Saiyajin hinter ihr den Sitz und suchte nachdenklich die Gegend ab. Bereit für alles, startete sie den Motor und sie brausten auf der Straße der westlichen Hauptstadt davon, in Richtung Heimat. Auf dem Weg zur Capsule Corporation trafen keine Zwischenvorkommnisse ein. Sie hatten eine ruhige Strecke. Dennoch wirkte Vegeta sichtlich angespannt. Was er nur selten war. Er hatte nie Angst vor seinen Gegnern und auch jetzt nicht vor den Cyborgs. Aber einen Feind zu haben, dessen Aura er nicht wahrnehmen konnte – weil diese Schrottbüchsen keine hatten, machte auch einen Saiyajin-Prinzen nervös. Vor allem wenn die Sicherheit seiner Gefährtin auf Messerschneide stand. „Wir sind gleich zu Hause. Ich sehe schon die Kuppel vom Hauptgebäude.“, hörte er Bulmas Stimme und er sah nach vorne. „Halt ein bisschen Abseits. Ich will erst gucken, ob alles sicher ist.“, sprach er gegen den Wind, doch sie schien ihn zu verstehen und nickte. Gesagt, getan. Als sie anhielten, schwang er sich gleich von seinem Sitz und sah jeden Quadratmeter mit seinen Augen ab. Er war auf höchste Alarmbereitschaft geschaltet. Seine Gefährtin ließ ihr schwarzes Motorrad wieder in der Hoi-Poi Kapsel verstauen und sah dann zu ihm auf. Er nahm geistesabwesend ihre Hand in die seine und zog sie mit sich. Sie umkreisten das Firmengelände, bis sie beide an den hintersten Teil angekommen waren. Vegeta gab ihr zu verstehen, dass sie hier stehen bleiben sollte und sprang dann über den metallischen Zaun. Wieder versuchte er die Gegend regelrecht zu scannen, bevor er ihr ein Zeichen gab, dass sie nachkommen könnte. Sie kletterte den Zaun hoch und Vegeta fing sie auf, als sie von oben herunter sprang. Er atmete erleichtert auf, als sie den Wintergarten erreichten, der nun mehr als Bauschutt anzusehen war. Seine Gefährtin lief eilig über den offenen Rasen und er hatte Mühen sie zurück zu halten. So schlich er wachsam hinter ihr her. „Keine Spur von den Cyborgs, was?“, sagte sie lächelnd und sie ging um die Hauswand herum, bis sie eine Tür entdeckte, die nicht zusammengefallen war. „Sei dir da mal nicht so sicher. Ich trau dem Braten nicht.“ Sie wollte gerade am Türknauf ziehen, als ein Rascheln seine Ohrmuschel erreichte. Reflexartig schoss er zu Bulma, packte ihren Arm und warf sie zu Boden. „Vege-“, wollte sie anfangen, doch er hielt ihr den Mund zu. „Pssst!“, zischte er ungehalten, „Bleib unten.“, befahl er und er richtete sich zu dem Geräusch herum. Es kam aus einem Gebüsch, nicht weit weg von ihnen. Blätter raschelten erneut und er wollte gerade eine Energiekugel zünden, als sich eine Hand um sein Handgelenk legte. Erschrocken fuhr er zusammen und sah in ihre azurblauen Augen. Das nächste was sie tat, ließ ihn erneut zusammenfahren. Mit schnellen Schritten ging sie auf den Busch zu. „Onna!“, zischte er, doch es war schon zu spät. Sie kam an der besagten Stelle an und ging in ihre Knie. Vorsichtig hob sie ihre Hände und ihre Finger berührten Sekunden später die kleinen Blätter. Sie streckte ihre Hand komplett hindurch und Vegeta schien fast an einem Herzinfarkt zu sterben. „Was zum Teufel, machst du da?!“, zischte er weiter, doch eine Antwort bekam er nicht. Er beobachtete ihr Gesicht. Erst war es ernst und so voller Sorge, doch dann erhellte sich ihre Mimik und sie lächelte. Abrupt zog sie ihre Hände wieder hervor und als sie sich zu ihm umdrehte, schnaufte er hörbar erleichtert auf. „Du bist so angespannt, dass du beinahe Chatounette gegrillt hättest.“, sagte sie und hielt die schwarze Katze fest in ihren Armen. „Miau.“, kam es ebenso von der Katze und die Blauhaarige ging auf den Saiyajin zu. „Was macht die überhaupt hier?! Ich dachte, sie wäre-“, sagte er entrüstet, doch er brach ab. Bulmas Blick wurde traurig und er hätte sich selbst schlagen können, dass er sie schon wieder auf dieses Thema gebracht hatte. „Ich habe auch gedacht, dass sie im Jet verbrannt wäre, aber offenbar konnte sie sich retten.“, sagte sie dann und sah beim letzten Teil ihres Satzes zu ihm auf. Vegeta starrte zwischen ihr und der Katze hin und her. Das Lächeln der Blauhaarigen ließ ihn erschaudern. Sie sah so... bemitleidend aus. Und dann wurde es ihm klar, was sie gerade versuchte damit auszudrücken. „Das Mistvieh kommt auf keinen Fall mit in den Bunker! Das kannst du gleich wieder vergessen, Onna!“ „Aber Vegeta... komm schon. Sei nicht so herzlos. Außerdem mag sie dich doch.“, sagte Bulma und Chatounette sprang aus ihren Armen, nur um sich wenig später an Vegetas Beinen zu kuscheln. „Ehw... Hau ab!“, zischte er, doch gab er sich kurz darauf geschlagen, so dass sie nun mit einem weiteren Lebewesen, das Innere der Capsule Corporation betraten. Sobald der Eingang des Bunkers hinter ihnen lag und Bulma die zweite Sicherheitstür öffnete, drückte sich erst die schwarze Katze durch die Lücke hindurch. Vegeta hielt ihr die schwere Tür auf und er folgte ihr danach. Kaum als die Tür ins Schloss fiel, hörte man Schritte und einen Moment später wurde die Wohnzimmertür aufgerissen. „Wo um Himmelswillen, wart ihr so lange?!“, keifte die schwarzhaarige Frau auf und ihr Blick verriet nichts Gutes. Vegeta schlich sich an seiner Gefährtin vorbei, um dem ganzen Geschrei aus dem Weg zu gehen, doch die Witwe hielt ihn auf. „Du! Du hirnverbrannter Prinz von einem Affen!“, fing sie an und schubste ihn, „Was habt ihr euch eigentlich gedacht?! Mich und Son-Gohan hier einfach zurückzulassen, ohne zu wissen, was mit euch passiert? Ich hab Todesängste ausgelebt, als es letzte Nacht plötzlich angefangen hatte zu beben!“, schrie sie und schaute nun auf die Blauhaarige, „Und du! Haust einfach ab, ohne wem zu sagen wohin! Du bist Mutter! Du hast Verantwortung!“ „Chichi...“, begann Bulma, doch sie wurde schnell unterbrochen. „Nichts, 'Chichi'! Ich hab die Schnauze voll! Aber so was von! Wenn ihr das nächste Mal ein paar Stündchen eure Ruhe haben wollt, dann sagt es wenigstens! Aber nicht einfach so, mir nichts – dir nichts-“, schrie sie weiter, doch Vegeta hielt dieses Geschreie nicht mehr aus. Mit einem Ruck hatte er die Schwarzhaarige an die Wand genagelt und schaute ihr eindringlich in die Augen. „Jetzt halt einmal die Luft an! Wir waren nicht zum Vergnügen da draußen! Bevor du irgendwelche Theorien aufstellst, solltest du ihr nur einmal zuhören! Vielleicht würdest du dann kapieren, was vorgefallen war. Kata ne har fe 'm!“, zischte er sein letzten Satz wütend auf saiyanisch. „Vegeta, bitte. Lass sie los.“, sagte nun Bulma und er ließ locker. Doch noch immer hielt er den Blick der Witwe, bevor sie den Augenkontakt abbrach und er sie daraufhin nun komplett los ließ. „Ich bin duschen.“, sagte er rau und immer noch geladen, doch er ging den Flur entlang, um das Badezimmer zu erreichen. 20 Minuten später trat Vegeta frisch geduscht ins Wohnzimmer. Er sah die beiden Frauen am Esstisch sitzen mit jeweils einer Tasse Kaffee in den Händen. Sofort sah die Schwarzhaarige auf und kam auf den Saiyajin zu. „Es tut mir so leid, Vegeta. Das ich dich so angefahren habe. Meine Nerven lagen einfach blank!“, fing sie sogleich an, doch er winkte nur ab. Er konnte es ja verstehen. Vermutlich wäre er genauso ausgetickt, wenn es sich um den kleinen Halbsaiyajin und seiner Mutter gehandelt hätte. Immerhin hatte er Kakarott versprochen, dass er sich ebenso um dessen Familie kümmern würde. „Bulma hat mir alles erzählt. Ich... ich weiß gar nicht so recht, was ich sagen soll dazu. Es ist so furchtbar. Die Cyborgs werden noch den gesamten Planeten zerstören, wenn wir nicht bald etwas unternehmen!“, sagte sie und hielt ihre Tasse fest im Griff. „Dazu wird es nicht kommen.“, sagte Vegeta nur und sah sich in der Wohnstube um, „Wo ist eigentlich dein Knirps?“ „Im Kinderzimmer. Trunks hatte Mühen einzuschlafen. Er hat so lange geweint, ohne Ende. Ich bin das einfach nicht mehr gewöhnt...“, stöhnte sie und hielt sich ihren Kopf, „Son-Gohan hat sich irgendwann zu ihm ins Bett gelegt und beide sind dann dort eingeschlafen.“ Vegeta seufzte erleichtert auf, auch wenn es ihn aufwühlte, dass sein Nachwuchs ebenso keinen ruhigen Schlaf hatte. Wie hatte Mrs. Briefs einmal gesagt? Auch Babys nehmen Unstimmigkeiten ihrer Umgebung wahr und reagieren darauf sehr empfindlich. Trunks musste gespürt haben, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Vielleicht war sein scharfer Spürsinn auch auf sein saiyanisches Erbgut zurück zu schieben. „Und was schlägst du vor? Ich meine,...“, begann seine Gefährtin, die nun ebenfalls zu ihm aufsah, „...wenn man es genau nimmt, gibt es nur noch zwei Kämpfer auf der Erde, die in der Lage wären gegen diese Killermaschinen anzutreten.“ Vegeta sah nachdenklich zu Boden. Sie hatte Recht und doch wieder nicht. Natürlich war er einer dieser Krieger. Ein voll ausgebildeter Saiyajin. Aber der Zweite... Chichi schob sich plötzlich dazwischen und sah die Blauhaarige entrüstet an. „Son-Gohan wird nicht gegen diese Cyborgs kämpfen! Niemals! Ich lasse nicht zu, dass ihm etwas geschieht! Er ist alles was ich noch habe! Schlag dir das also aus dem Kopf, Bulma!“ „Chichi.“, versuchte Bulma die Lage zu retten, doch Vegeta erhob wieder sein Wort. „Sie hat Recht, Bulma. Son-Gohan ist ihnen nicht gewachsen. Wenn selbst ich Probleme habe, dann hat er nicht die Hauch von einer Chance.“ Überrascht sah die Witwe auf. „Meine Rede! Endlich mal ein Affe, der mich versteht.“ Er überhörte ihre abfällige Beleidigung, seiner Rasse gegenüber und sprach gleich darauf seine nächste Äußerung aus. „Jedenfalls,... noch nicht.“ Der bewunderte Blick verschwand aus Chichis Gesicht und sie ging fast auf wie ein Hefeteig. „Wie? Noch nicht? Seid ihr beide taub, oder was?! Son-Gohan wird niemals gegen diese Roboter kämpfen!“ „Beruhige dich, Chichi.“, sagte Bulma erneut und lehnte sich auf ihren Stuhl zurück, „Sag mal, Vegeta...“ „Mhm?“, er sah zu ihr auf. „Du hast doch genug Erfahrung im Kampf. Könntest du Son-Gohan nicht trainieren?“ „Habt ihr jetzt beide den Verstand verloren?“, keifte Chichi dazwischen, doch es schien niemand auf sie zu achten. „Ich bin kein Ausbilder, Onna. Ein Saiyajin muss seine Erfahrungen selbst sammeln und selbst wenn er dabei drauf geht. Dann war er eben nicht stark genug für das Universum da draußen.“ „Hallo? Ihr redet gerade über meinen Sohn!“, zischte die Schwarzhaarige und sah zwischen den beiden Partnern hin und her. „Er ist aber kein vollwertiger Saiyajin, Vegeta. Er wurde nie wirklich zum Kampf ausgebildet. Trotz der Erfahrung damals auf Namek, ist er immer noch unerfahren. Er ist unter Menschen aufgewachsen. Unter normalen Verhältnisse, nicht so wie du es von deiner Kindheit kennst. Das solltest du nicht vergessen.“ Er rümpfte seine Nase, doch ließ er sich tatsächlich ihren Einfall durch den Kopf gehen. Das Gezeter der Witwe blendete er dabei aus. Natürlich war es eine Idee, Son-Gohan zu trainieren. Ihm alles beizubringen, was er wusste. Seine Erfahrungen mit ihm zu teilen. Es war eine Chance. Wenn er einen weiteren Kampfpartner hatte, auf den er sich im Notfall verlassen konnte, war das mehr Wert, als alles andere. Als auf sich allein gestellt zu sein. „Moment!“, unterbrach Chichi Vegetas Gedankengänge, „Was ist denn mit Trunks? Er ist doch auch ein Halbsaiyajin! Zum Kämpfen geboren, bla, bla.“ Auf einmal hatte die Schwarzhaarige wieder die volle Aufmerksamkeit ihrer Freundin. „Trunks ist ein Baby, Chichi! Fast fünf Monate alt! Er kann ja noch nicht mal alleine laufen, wie soll er denn da bitteschön kämpfen?!“, keifte nun die Blauhaarige dazwischen und beide Frauen funkelten sich gefährlich an. „Also wärst du bereit, dein eigenes Kind in den Tod zu schicken, wenn er laufen könnte?!“ „Nein! Niemals!“ „Siehst du! Genau das meine ich, Bulma.“ „Könnt ihr beide Mal die Klappe halten?! Bei eurer Stimmlage bekommt man ja Kopfschmerzen!“, zischte nun Vegeta dazu und hielt sich seine Schläfe, „Es wird keiner in den Tod geschickt.“, sagte er dann wieder etwas ruhiger und sah zu der Witwe auf. Er hatte eine Entscheidung getroffen. Sein Blick war klar und deutlich, genauso wie seine Worte, die er nur schwer über seine Lippen brachte. „Ich habe... Son-Goku mein Wort gegeben, dass ich diesen Planeten und meine Familie beschütze, genauso wie dich und deinen Sohn. Ich werde den Teufel tun und dieses Versprechen gegen die Wand fahren.“, sagte er und machte eine eindringliche Pause, „Ich verstehe dich, wenn du Angst hast, aber dein Sohn ist mit mir zusammen, der einzige Krieger auf diesem gottverlassenen Planeten. Wenn ich,... wenn ich ihn wirklich trainiere, hätten wir eine Chance zusammen. Eine Chance auf Frieden und Freiheit.“, sagte er und sah tief in die Augen der Schwarzhaarigen, „Aber ich... brauche deine Zustimmung dazu, Chichi. Lass mich deinen Sohn trainieren. Ich verspreche dir, dass er zu keiner Zeit in Gefahr gerät.“, beendete er seinen Vortrag und eine unsagbare Stille trat ein. Er bemerkte ihren Blick. Es war, als würde sie gegen ihren eignen Menschenverstand ankämpfen. Seine Gefährtin stand von ihrem Platz auf und ging auf ihre jahrelange Freundin zu. Sie legte eine Hand auf ihre Schultern und redete auf sie ein. „Chichi. Son-Gohan wird gut bei Vegeta aufgehoben sein.“, sagte sie leise und ihre Freundin sah zu ihr auf, „Es ist unsere einzige Chance.“ Sie seufzte nach einem nachdenklichen Moment und ihre Schultern fielen nach unten. „Also gut.“, sagte sie niedergeschlagen und sah wieder zu dem Saiyajin auf, „Okay, trainiere ihn. Aber ich schwöre dir, Vegeta.“, kam es prompt wieder und sie zeigte mit ihrem rechten Zeigefinger auf ihn, „Wenn ihm nur irgendetwas passieren sollte, mach ich dich dafür verantwortlich!“ Er nickte. Das war ihm recht. Er würde also den Jungen seines Erzrivalen trainieren. Keine leichte Aufgabe, wenn man das einmal beachten würde. Er hatte stets immer nur an sich gedacht. Einen Schützling zu haben, war eine komplett andere Geschichte. Aber er müsste es versuchen. Eine andere Möglichkeit hatten sie schließlich nicht. Er spürte den Blick von Bulma auf sich und er sah zu ihr auf. Ihr wissentliches Lächeln, steckte für einen Augenblick auch ihn an. „Ich mach dir mal Frühstück und am besten weckst du deinen Sohn, Chichi.“, sagte sie und ging an den beiden vorbei, um in die Küche zu verschwinden. Noch während dem Frühstück hatte Chichi ihrem Sohn erklärt, das Vegeta bereit wäre, ihn auf den Kampf gegen die Cyborgs vorzubereiten. Der Halbsaiyajin stimmte gleich zu. Er war hell auf begeistert von der Sache gewesen und Vegeta grinste in sich hinein. Es floss tatsächlich wahres Saiyajinblut in ihm. Als die Blauhaarige dabei war den Esstisch wieder abzuräumen, sprach Chichi das Thema erneut an. „Wo wollt ihr eigentlich dann trainieren? Draußen kommt ja nicht in Frage. Diese Roboter könnten eure Energien wahrnehmen und dann...“, sie brach ab. Vegeta schnaubte. Ja, daran hatte er auch schon seinen Kopf zerbrochen. Hier im Bunker war es zu eng und er wollte schließlich auch nicht die beiden Frauen in Gefahr bringen. Eine verzwickte Angelegenheit. Bulma betrat das Wohnzimmer erneut und nahm den beschmutzten Teller von Vegeta in die Hand. „Wie wäre es mit der Gravitationskammer?“ „Die in eurem Haus?“, fragte Son-Gohan neugierig. „Mhm.“, nickte sie, „In diesem Raum können sie auch nicht eure Aura aufspüren und er ist so konzipiert, das die Personen die sich darin befinden, ebenfalls nichts von der Außenwelt wahrnehmen.“, sagte sie und wandte sich wieder der Küche zu. „Das wäre eine Idee...“, murmelte Vegeta. „Aber es befindet sich außerhalb des Bunkers!“, kam es aufgeregt von der Schwarzhaarigen. „Aber Mama,... hier können wir doch auch nicht trainieren? Dafür ist der Bunker nicht gebaut worden.“, erwiderte der Halbsaiyajin. „Du hast ja Recht.“, seufzte Chichi und sah ihren Jungen nachdenklich an, „Ich mache mir nur Sorgen, Schätzchen.“ „Das brauchst du nicht, Chichi. Ich werde schon auf ihn aufpassen.“, sagte der Vollblut-Saiyajin und stand vom Esstisch auf, „Bulma?“, rief er in die Küche und sie steckte ihren Kopf aus der Tür. „Was?“ „Kannst du einen Trainingsanzug für den Kleinen machen?“ „Ja, denke das wird möglich sein.“, sagte sie und sah kurz zu Son-Gohan, „Ich bräuchte nur seine Maße. Die Stoffe habe ich noch vorrätig im Labor.“ „Dann wäre das also geklärt.“, sagte er leise und sah auf die Wohnungstür, „Ich schau eben mal nach, ob der Gravitationsraum noch in Stand ist. Ansonsten können wir das gleich wieder verwerfen.“, sagte er dann und gab den Code ein, damit die Tür sich öffnete. „Warte, Vegeta! Ich komm mit.“, sagte die Blauhaarige schnell, trocknete ihre Hände noch mit einem Geschirrhandtuch ab, bevor sie zu ihm aufschloss. Doch er verbarrikadierte ihr den Weg. „Du bleibst hier und keine Widerrede!“ „Dann... warte.“, sagte sie schnell und eilte in ihr Labor. Sie kam schnell wieder aus diesem heraus und gab Vegeta zwei kleine Kameras in die Hand, „Kannst du die in der Kammer installieren? Es sind Funkkameras.“ „Für was?“, sagte er genervt. „Für unseren Friedenswillen, Vegeta. Nur damit wir hier unten sehen können, ob es euch gut geht. Sicherheit geht vor, weißt du noch?“, lächelte sie und er seufzte. „Also gut. Ausnahmsweise.“, sagte er widerwillig und trat aus der sicheren Wohnung heraus... Kapitel 44: Mentoren und ihre Schüler ------------------------------------- Schwitzend fuhr er durch sein schwarzes Haar. Er konnte einfach nicht mit ihm mithalten. Er war auf einer ganz anderen Ebene und so langsam glaubte er nicht mehr, dass er daran an Stärke gewinnen würde. Wie denn auch? „Jetzt reiß' dich mal zusammen, Son-Gohan!“, schrie Vegeta ihm entgegen und er versuchte wieder auf seine Beine zu kommen. Sie trainierten nun schon mehr als Monate in der Gravitationskammer. Doch einen Erfolg konnten sie noch nicht verzeichnen. Der Prinz der Saiyajin schien langsam seine Geduld zu verlieren. Son-Gohan wusste, dass es nicht leicht sein würde auf das Niveau des Älteren zu gelangen. Aber je mehr er ihn forderte, umso schwächer wurde sein Geist. „Können wir nicht eine Pause machen?“, fragte er leise und wusch sich seinen Schweiß von der Stirn. „Pause ist nicht drin! Wir haben keine Zeit mehr!“, zischte er ungehalten, „Oder glaubst du das die Cyborgs irgendwann das Interesse an unserem Planeten verlieren? Vermutlich. Aber dann wird es dieses Häufchen Erde nicht mehr geben!“, sagte er und machte sich erneut Kampfbereit. Es hatte keinen Sinn. Er musste weiter machen. Langsam ging er ebenso wieder in seine Stellung und wartete auf Vegetas erste Bewegung. Sie kam und zwar schnell. Er hatte Mühe seinen Schlägen auszuweichen. Er torkelte hin und her und versuchte einen Gegenangriff zu erzielen. Doch der Saiyajin-Prinz wehrte diesen erfolgreich ab. „Du musst schneller sein!“, zischte er und holte zu einem Tritt aus, der den kleinen Halbsaiyajin nach hinten warf. Er landete schmerzerfüllt an der Wand und keuchte. „So wird das nichts.“, seufzte Vegeta, „Du denkst zu viel nach! Lass doch einfach deine Kraft raus! Du bist doch nicht auf den Kopf gefallen!“ „Ich habe keine Kraft mehr. Ich bin am Ende...“, keuchte er verzweifelt. „Quatsch. Du hast noch so viele Kraftreserven. Du musst sie nur rauslassen! Schärfe deine Sinne. Du musst die Strategie deines Gegners erkennen. Sei schneller als er.“, sprach Vegeta und verschränkte seine Arme ineinander. „Aber wie soll ich das denn machen?!“, schnaufte der Halbsaiyajin und sah zu seinem Ausbilder hoch. „Beobachten und wenn du ein paar Schläge einstecken musst. Irgendwann solltest du die Bewegungen vorhersehen!“, sagte er und ging wieder in Angriffsstellung, „Und dann zum Gegenschlag ausholen.“ Mit einem Sprung raste Vegeta wieder auf seinen Schützling zu und holte mit seiner rechten Faust aus. Son-Gohan sprang in die Höhe und wollte ihn treten, als er jedoch dessen Bein packte und er ihn in die andere Richtung wegschleuderte. Wieder war ein rumpelndes Geräusch zu hören. „Du sollst einstecken! Verdammt nochmal! Ist das so schwer zu verstehen?!“, knurrte er und drehte sich zu ihm um. Er rappelte sich wieder auf und brüllte ihm entgegen. „Soll ich mich etwa von dir verprügeln lassen?! Du bist viel stärker als ich!“ „So wird das nichts.“, hörte er ihn murmeln und ging zu einem weißen Schrank hinüber. Er öffnete ihn und warf ihm eine Brotbox zu. „Iss etwas, vielleicht fließt dann mehr Blut ins Gehirn.“, knurrte er und nahm sich dann ebenso seine Box heraus. Nur langsam öffnete er seine Brotbox, die ihm seine Mutter gemacht hatte. Jeden Morgen stand sie mit ihm auf und machte sein Frühstück, sowie seine Essensvorräte über den Tag. Seit er mit Vegeta trainierte, hatte sich seine verwitwete Mutter im Wohnzimmer häuslich eingerichtet. Die Couch war mit ziemlicher Sicherheit kein guter Schlafplatz, aber sie hatte es verneint zurück zu seinem Opa auf den Bratpfannenberg zu gehen. Nachdenklich sah er zu Vegeta hinüber und beobachtete ihn, wie er ebenso seinen Snack aß. Der Saiyajin-Prinz war ein harter Trainer. Er verlangte einfach zu viel von ihm. Er war nicht stark. Würde es auch nie sein. All das, was sie von ihm verlangten, war nicht machbar. Er biss auf seine Unterlippe und schloss zeitgleich seine Augen, um einen Moment von Frieden in sich zu spüren. Frieden. Freiheit. Diese Welt war nichts mehr im Vergleich zu damals. Diese glücklichen Zeiten,... und er sah das Gesicht seines Vaters vor seinen verschlossenen Augen auftauchen. Er hatte stets um das Wohlergehen aller gekämpft. Hatte nie aufgegeben. Sein Vater strotzte nur so von Kraft und dennoch,... war sein Leben verwirkt. Eine Träne stahl sich über seine Wangen und er hatte Mühen, ein Schluchzen zu unterdrücken. Das würde ihm gerade noch fehlen, dass Vegeta seine Schwäche sah. Und doch konnte er nichts dagegen tun, als die Sehnsucht nach seinem Vater ihn übermannte. Sofort fühlte er den Blick von dem Älteren auf sich ruhen, doch versuchte er es zu übergehen. Sollte er doch denken, was er wollte. Seine Gefühle überrollten ihn förmlich und weitere Tränen bahnten sich ihren Weg gen Boden. Er war so vertieft in seiner Trauer, dass er erst viel zu spät bemerkte, dass sich Vegeta neben ihm niederließ. „Was ist denn jetzt schon wieder?“, fragte er leise und Son-Gohan merkte abermals seinen Blick auf sich ruhen. Der Halbsaiyajin sah nicht auf. Konnte es auch nicht. Er wollte immer so stark sein wie sein Vater. In dessen Fußstapfen treten, aber die Aussichten waren nicht gerade das, was er sich vorgestellt hatte. „Hör mal, Son-Gohan.“, hörte er ihn sprechen, doch es kam kein weiteres Wort über seine Lippen, da der Halbsaiyajin das aussprach, was ihn in diesem Moment am meisten beschäftigte. „Ich vermisse ihn.“, hauchte er und öffnete vorsichtig seine Augen, „Meinst du... dass Papa eine Chance gegen C17 und C18 gehabt hätte?“, und sah nun zu ihm auf. Seine Frage überraschte den Prinzen offenbar, da er seine Augen geweitet hatte. Doch es war nur eine Millisekunde, bevor er seine eisige Maske wieder aufsetzte. „Vielleicht.“, kam es rau aus seinem Mund, „Er war...“ Son-Gohan wusste, dass Vegeta noch nie ein gutes Haar an seinem Vater ausgesprochen hatte und dennoch fand er in seinem Blick eine Art Trauer, die er nicht einordnen konnte. „...ein ehrenvoller Gegner von dem man sich immer in Acht nehmen musste.“, beendete er seinen Satz und sah dem Jüngeren lange in die Augen. Der Halbsaiyajin sah ihn überrascht an. Er hätte nicht gedacht, dass Vegeta das mal aussprechen würde. Es war ein verstecktes Kompliment gewesen. Eines, das ihm mehr unter die Haut ging, als es ihm lieb war. „Du solltest stolz auf das sein, was dich ausmacht. Ob du nun nur zur Hälfte ein Saiyajin bist, oder ein Vollwertiger. Das macht keinen Unterschied. Du... kannst mehr, Son-Gohan. Wenn du dich nur daran erinnerst, was dein Vater ausgemacht hatte, dann kannst du auch sein Erbe antreten.“ Sein Erbe... Er ließ den Satz von Vegeta auf sich wirken. Er hatte Recht. Seine Worte waren wie eiskaltes Wasser, das nun seinen Geist weckte. Sein Vater hatte immer mit Herz gekämpft, aber auch mit Verstand. Kein Risiko eingehend und er hatte immer einen Trumpf im Ärmel heraus geschüttelt. Vegetas Lippen teilten sich ein weiteres Mal. „Du willst doch seinen Weg einschlagen, oder? Du willst doch deine Heimat beschützen, deine Freunde rächen?“ Er nickte eifrig. Natürlich wollte er das. Er wollte so stark sein, wie sein Vater. Vielleicht sogar noch stärker. Er würde es einfach allen zeigen. So unnachgiebig, wild und entschlossen stand er abrupt auf und ballte seine Fäuste. „Können wir weitermachen?“, fragte er ihn und er sah ein Grinsen in Vegetas Gesicht... Es war weit nach Mitternacht und doch trainierten Vegeta und Son-Gohan ohne Pause weiter. Es hatte sich nach ihrem letzten Gespräch deutlich etwas in der Trainingseinheit geändert. Der Halbsaiyajin war wie ausgewechselt und er versuchte tatsächlich die Ratschläge seines Mentors zu verwirklichen. Vegeta war fast stolz auf seinen Schützling. Kaum zu glauben, dass ein paar nette Worte über seinen längst verstorbenen Vater, so ein Feuer in ihm entfachte. Er gab es nicht gerne zu, aber der Gesprächsverlauf hatte den Prinzen auch ein wenig aufgewühlt. Es war schwer über Kakarott zu reden, kam er doch noch immer nicht über dessen unerwarteten Tod hinweg. Aber nun seinen Nachwuchs zu sehen, wie er alles daran setzte, in dessen Fußstapfen treten zu wollen, lenkte ihn von seinen schwierigen Gedanken ab. Es hatte endlich wieder eine Aufgabe. Nicht, dass er die Rettung der Erde nicht als Aufgabe empfand, aber eine Nebenmission machte viel Platz für erfrischende Gedanken. Und die konnte er nur sehr gut gebrauchen. Son-Gohan steigerte sich, je schneller sie eine neue Runde starteten. Er war wachsamer und ausgeglichener. Es war fast so, als ob er mit jedem neuen Schritt sich selbst übertrumpfte. Als beide schnaufend gegenüber standen, schaltete Vegeta die Geräte ab und beendete das Training. Trotz des Einwandes von Son-Gohan, ließ er sich nicht bequatschen. „Aber,... ich bin noch fit! Wir können auch weitermachen!“, sagte er energisch, doch der Saiyajin-Prinz winkte ab. „Wir machen Morgen weiter. Du fällst mir gleich von der Stange und ich bin nicht scharf darauf deiner Mutter über den Weg zu laufen, wenn sie sieht wie du gleich zusammenklappst.“ „Komm schon, Vegeta! Nur noch ein bisschen!“ „Dein Ehrgeiz in allen Ehren, aber ein Krieger braucht auch einmal seinen verdienten Schlaf. Dein Körper wird es dir danken.“, sagte er zum Schluss und beide verließen die Gravitationskammer, auch wenn der Jüngere ihm eher ein bisschen trotzig folgte. Als sie durch die Laborflure gingen, sah der Halbsaiyajin immer wieder zu ihm auf. Etwas brannte auf seiner Zunge, was er sich jedoch nicht zu Fragen traute. Vegeta seufzte und sah zu ihm hinunter. „Was ist?“ Peinlich berührt sah er auf den Boden und knetete seine Finger ineinander. „Nun...ehm... vielleicht ist das eine doofe Frage, aber...“, druckste er herum, „Hattest du auch mal einen Mentor?“, fragte er dann, sah aber nicht wieder zu ihm auf. Er zog eine Augenbraue hoch und blieb mitten im dunklen Gang stehen. Was sollte jetzt diese Frage? Er sah wie Son-Gohan ebenso stehen blieb und ihm nun doch ins Gesicht sah. „Ich meine nur,...ehm... versteh das jetzt nicht falsch, aber irgendwie kommt es mir so vor, als würdest du genau wissen, welche Knöpfe du bei mir drücken musst. Deswegen frag ich mich, ob du dir das... vielleicht von deinem Mentor angeeignet hast?“ „So. Glaubst du, ja?“, sagte er etwas zu scharf, doch ging nun den Flur weiter. Er war sich unschlüssig, ob er näher auf seine Frage eingehen sollte. Doch als ein bekanntes Gesicht vor seinem inneren Auge auftauchte, brach er die Stille. „Ja, ich hatte einen Mentor. Eher untypisch für unsere Rasse, aber in der Königsfamilie nichts ungewöhnliches.“ „Wie war er? Genauso streng wie du?“ Er sah abrupt zu ihm und der Halbsaiyajin erschrak dabei ein wenig, als ob er einen falschen Ton angeschlagen hätte. „Nein. Er war... geduldiger als ich. Du hast ihn mal kennengelernt.“, sagte er dann, auch wenn es sich nicht erklären konnte, wieso er ihm diese Dinge überhaupt erzählte. „Wirklich? Wer?“, fragte er neugierig. „Nappa.“, sprach er den Namen aus und Son-Gohans Gesicht schien regelrecht weiß zu werden. „Dieser bullige Glatzkopf? Der damals mit dir auf die Erde kam?“ Er nickte grinsend. „Seit ich geboren wurde, war er an meiner Seite. Erst war er mein Beschützer, dann ein Mentor, mein Kampfpartner und irgendwann auch mein Freund und Vertrauter.“ Er sah in sein Gesicht und konnte seine Zahnräder im Kopf sehen und gar hören. Sein Gehirn lief auf Hochtouren. „Also sind Saiyajins doch in der Lage Freundschaften zu schließen?“ „Nicht alle. Die meisten konntest du vergessen. Radditz beispielsweise. Viele Muskeln, aber nichts im Köpfchen. Wenn es ums Nachdenken und Taktiken aushecken galt, konntest du den in die Tonne kloppen.“ Sie kamen mittlerweile an dem Sicherheitsbunker an und Vegeta aktivierte das Schaltpult. „Hatte Nappa schon immer eine Glatze?“, fragte Son-Gohan ebenso neugierig, „Ich meine noch zu wissen, dass du mal gesagt hast, dass jeder Saiyajin stolz auf seine Haare war. Deswegen frage ich mich,...“ „Er hatte nicht immer eine Glatze...“, sagte er schnell belustigend, „Ist eine lustige Geschichte.“ „Erzählst du sie mir?“, fragte er gleich darauf. „Ein anderes Mal.“, sagte er und die Stimme des Bordcomputers erklang, um ihnen den Eintritt zu gewähren. Als sie die Treppen hinab stiegen und nach einer gedanklichen Ruhe die Wohnungstür erreichten, hielt Vegeta seinen Schüler auf. „Hey.“, sagte er und Son-Gohan wandte sich zu ihm um, „Das was ich dir erzählt habe,... bleibt unser Geheimnis, okay?“ Er lächelte nickend und beide betraten die Wohnung. Im inneren herrschte, trotz der späten Stunde, ein wildes Durcheinander. Überall flog Papier durch die Gegend. Zerknüllte Notizen, oder einfache Kugelschreiber, sowie Bleistifte und Blaupausen. „Was ist denn hier passiert? Mama?“, rief Son-Gohan und er sah ins Wohnzimmer. Kapitel 45: Verrückte Ideen --------------------------- Auch Vegeta spickte in die Wohnstube und entdeckte wenig später die Schwarzhaarige auf der Ledercouch, die sich irgendeinen Film im Fernseher reinzog. „Mama.“, sagte Son-Gohan wieder und trat an ihre Seite. Erst jetzt schien sie zu bemerken, dass die Krieger von ihrem Training zurückgekehrt waren und sah zuerst ihren Sohn an, bevor ihr Blick auf den Prinzen fiel. „Deine Frau ist völlig am abdrehen... Ich glaub, sie hat einfach zu wenig Sonne gesehen in letzter Zeit.“, sagte sie mürrisch und sah wieder zum Fernseher. „Am abdrehen?“, fragte Vegeta eher zu sich und Son-Gohan sah zu ihm auf, „Wo ist sie?“, fragte er Chichi, die ihm sagte, dass sie sich schon seit Stunden im Labor verbarrikadiert hatte. Er ging schnurstracks auf das Labor zu und versuchte die Tür zu öffnen, doch sie war verschlossen. Normalerweise kein Hindernis für ihn, aber er wollte es erst auf eine andere Weise versuchen. „Bulma?“, rief er und er spitzte seine Ohren. Gerumpel und ein Fluchen konnte er hören. Gepolter und Papier das raschelte. Abrupt war es still, bis ein Geräusch ihn zusammenzucken ließ. Als hätte sie gerade eine Reihe Bücher aus den Regalen gezogen. „Bulma? Mach dir Tür auf!“ Sie antwortete ihm nicht, hörte nur weiteres Gefluche und er war schon gewollt die Tür aufzubrechen, als er das Schloss hörte und die Tür ein Stück aufging. Behutsam öffnete er die Tür nun komplett und was er vorfand, war schlimmer als jedes Schlachtfeld... Auch hier tummelten sich Papierfetzen auf dem Boden. Ihr Schreibtisch war überflutet von Skizzen und der Laptop war aufgeklappt und zeigte diverse Diagramme. Er sah zu seiner linken Seite, erkannte tatsächlich unendlich viele Bücher auf dem Boden und mitten in diesem Chaos sah er die Blauhaarige auf dem Fußboden sitzen. „Was machst du da?!“, fragte er und trat auf sie zu. Doch sie schien ihn gar nicht wahrzunehmen. Blätterte gerade in einem Buch wild herum und säuselte physikalische Dinge vor sich hin. „Onna!“, zischte er dann und sie erschrak dabei so heftig, dass sie das Buch hinter sich warf. „Vegeta! Erschreck mich doch nicht so!“ Er atmete tief ein und aus, bevor er wieder seine Frage aufnahm. „Nochmal...was veranstaltest du hier für ein Theater?“ Sie stand aus dem Bücherhaufen auf und klopfte sich den kaum vorhandenen Staub von ihrer Kleidung. Als er richtig hinsah, erkannte er ihre Augenringe und ihr verstreutes Haar. Sie war wahrlich total aus dem Konzept. Was hatte sie nur wieder ausgebrütet? „Na ja, weißt du. Ich weiß auch nicht. Ich hab dein Gespräch belauscht, als du mit Son-Gohan über Son-Goku geredet hast und-“ „Du hast was?“ - Genau deswegen wollte er keine Kameras im Trainingsraum haben! „Es war mehr Zufall!“, sagte sie und ging an ihm vorbei, „Chichi hat so lange herumgenörgelt, dass das Abendessen sonst kalt wäre, bis ihr kommt und ich wollte nur gucken, ob ihr euch schon dem Ende naht. Es war wirklich nicht geplant, Vegeta. Ich wollte nicht zuhören. Ich meine-“ „Komm zum Punkt!“ „Okay.“, sagte sie und ging zu ihrem Schreibtisch hinüber, nahm einige Dokumente in die Hand und schritt dann wieder auf ihren Saiyajin zu, „Als ihr so über die Vergangenheit geredet habt, da... frag' mich nicht, wie ich darauf gekommen bin, aber allein die Vorstellung hat mich wahnsinnig gemacht.“, sagte sie schnell und reichte ihm die ersten Papiere. Er sah nur kurz drüber, da er die vielen Skizzen und die dazu gehörigen Notizen nicht ganz verstand. „Es ist eigentlich unmöglich, aber wenn ich einen Weg finde, die physikalischen Gesetze außer Kraft zu setzen, und wenn es nur für einen bestimmten Moment ist, dann könnte man doch versuchen die Zeit zurückzudrehen. Zu einem Zeitpunkt zurückkehren, in der noch alles beim Alten war!“ Die Blauhaarige rasselte ihre Gedanken so schnell herunter, dass Vegeta Schwierigkeiten hatte mitzukommen. Sie sah seinen unbedeutenden Blick und fuhr einfach fort. „Allerdings hab ich absolut keinen Plan, wie ich das bewerkstelligen soll. Mir fehlen einfach ein paar weitere Fakten dazu. Die gibt es durchaus, aber aufgrund des zu hohen Kostenfaktors, hat sich bisher noch niemand weiter daran getraut. Es ist verflixt kompliziert sich überhaupt da einzuarbeiten. In der Quantenmechanik bin ich nicht wirklich vertraut und auch mit den Zeitdilatationen ist das ein ganz neues Gebiet für mich.“ „Von was redest du eigentlich?“, er hatte zwar ein paar Vorkenntnisse mit Physik, aber das war ihm dann doch zu hoch. „Mensch, Vegeta! Hast du Tomaten in den Ohren?! Ich rede von einer Zeitmaschine!“, sagte sie und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Eine Zeitmaschine?“, fragte er langsam nach, nur um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hatte. „Genau. Ich muss nur die Gesetze umkehren. So etwas, wie ein Wurmloch.“, sagte sie und hob ihre Hände, als sie wieder auf ihren Laptop zuging. Sie tippte etwas ein und er trat näher. Sah sich die vielen Diagramme genauer an, doch wie zuvor verstand er rein gar nichts davon. „Und was soll das bringen? Wir leben jetzt. Die Vergangenheit ist nun mal schon passiert.“, sagte er, doch sie begegnete seinen Blick mit einem Enthusiasmus, das selbst ihn zum Schweigen brachte. „Angenommen...“, begann sie, „... es funktioniert.“, sie machte eine Pause, „Dann wäre es möglich in die Vergangenheit zu reisen und die Aktivierung der Cyborgs zu verhindern. Oder gar in der anderen Zeitebene, unserem anderem Ich über diese Killermaschinen aufklären. Sie würden vermutlich sich darauf vorbereiten und trainieren und... keine Ahnung. Vielleicht würde sich unsere Welt, durch den veränderten Verlauf der Gegenwart der Vergangenheit unsere Zukunft ändern!“ Sein Hirn ratterte. Es wusste noch immer nicht genau, was er darauf sagen sollte. Es war ihm ein Rätsel, wie sie überhaupt auf so eine verrückte Idee kam. Zeitreise, Zeitmaschine!? Das war einfach nur... „Das ist... bescheuert! Hirnrissig, hast du dir den Kopf gestoßen?“, sagte er und wollte schon seine rechte Hand auf ihre Stirn legen. Sie verscheuchte seine Hand und zischte ihn wütend an. „Das ist nicht bescheuert!“ „Stimmt. Es ist wahnwitzig!“, knurrte er, „Die Zeit kann man nicht verändern! Sie kommt und sie geht. Punkt.“ „Du hast keinen Schimmer, Vegeta! Glaub doch einfach mal daran! Nur glauben und mir vielleicht einen Funken Verständnis zeigen!“ „Verständnis, für was? Für deine hochintelligenten Witzchen? Bulma, in allen Ehren, aber das ist komplett behindert!“ „Wie bitte?!“ In diesem Moment hörte er das Weinen von seinem Sohn und er stieg sofort darauf ein. „Anstatt dich mit der Vergangenheit herumzuschlagen, solltest du lieber in der Gegenwart der Gegenwart leben! Vergangenes ist passiert und man kann sie nicht einfach so rückgängig machen. Kümmere dich lieber um deinen Sohn, als dich hier durch Bücher zu wälzen!“ Den letzten Satz hätte er vielleicht nicht sagen sollen, aber es kam einfach über ihn. Wie stellte sie sich das eigentlich vor? „Falls du das vergessen haben solltest, es ist auch dein Sohn! Kümmere du dich doch darum! Trunks wäre vielleicht mal froh, wenn er seinen Vater öfters zu Gesicht bekommen würde!“ Okay, jetzt ging sie zu weit. Er trat einen großen Schritt auf sie zu und sie erschrak, als sie gegen ihren Schreibtisch stieß. „Was denkst du eigentlich, für wen ich die ganze Scheiße überhaupt durchziehe? Hast du nur einen Moment daran verschwendet, was ich jeden Tag erleben muss?“, schrie er sie fast an, „Die Erde steht kurz vor der Vernichtung und jede Nacht mehr habe ich Angst davor, dass dieser Planet, genauso wie meine Heimat sich einfach in Luft auflöst!“, knurrte er und sein Atem ging schneller, als er ihrem Gesicht näher kam. Der vertraute Geruch ließ ihn einen Moment schwanken, doch er fasste sich wieder. „Ich hab sogar,...“, begann er nun etwas leiser, „...daran gedacht einfach von hier abzuhauen. Das wir gehen. Diesen beschissenen Planeten verlassen. Uns irgendwo anders niederlassen. Hauptsache weg von diesem Chaos. Aus dieser Hölle.“ „Vegeta...“, flüsterte sie und auch ihre Stimmlage wurde beruhigender. „Aber du würdest keinen Monat im Weltall überleben. Würdest nie deine Heimat aufgeben. Ich verstehe dich, mehr als du glaubst. Aber...“, sagte er und sie musste mit Sicherheit seine Wut in seinen Augen entdecken, „...mach mich nicht dafür verantwortlich, dass ich kaum für euch da bin. Ich mache das schließlich alles für uns.“, endete er, verließ nur sehr schwerfällig das Labor und ließ seine aufgewühlte Gefährtin zurück... Kapitel 46: Geschichten der Kindheit ------------------------------------ Bulma sank auf ihren Bürostuhl. Die Ansage war deutlich und sie wusste, dass sie über das Ziel hinausgeschossen war. Aber es hatte sie so wütend gemacht, dass Vegeta einfach nichts von ihren Ideen hielt. Dass er die Chance auf eine freie Zukunft einfach so wegwarf. Es nicht einmal durch den Kopf gingen ließ. Und doch tat es ihr leid, dass sie ihn so angefahren hatte. Eigentlich wollte sie nur auch etwas dazu beitragen. Irgendetwas. Sie wollte nicht nur tatenlos zusehen, wie ihre letzten beiden Hoffnungsträger dem Untergang geweiht waren. Auch wenn sie fest an Vegetas Kraft glaubte, aber die Cyborgs waren einfach zu mächtig. Selbst wenn Son-Gohan so weit wäre und an dessen Kräfte heran kam, war es noch lange kein Sieg. Sie schnaufte schwer und wandte sich zu ihrem Laptop um. Auf einmal kam es ihr so dämlich vor. Vielleicht hatte Vegeta doch Recht und ihre Überlegungen waren reinster Humbug. Selbst wenn ihre Theorien stimmen sollten, es wäre eine nerven-kostende Aufgabe. Sie könnte Jahre dauern, allein schon die Planung. Wer wusste denn schon, wie lange sie noch lebten? „Na? Hast du dich wieder beruhigt?“, kam es von der Labortür und sie schaute über ihre Schultern. „Chichi... Tut mir Leid, ich-“ „Bei mir brauchst du dich nicht entschuldigen. Vegeta hätte das nötiger, als ich.“, sagte sie und ging mit kleinen Schritten auf ihre Freundin zu, „Ich hab euren Streit mitbekommen. Mehr unfreiwillig, aber okay. Dass es irgendwann mal kracht, war ja abzusehen.“ „Wie meinst du das?“ „Ihr seid einfach beide so temperamentvoll. Da prallen zwei Welten aufeinander.“ Bulma verstand, was sie andeuten wollte. Vegeta hatte seine Vorstellung und sie ihre. Keiner der beiden würde die andere Seite je ganz und gar verstehen. Sie vertraten ihre Meinungen eisern und dann kam es eben zu dieser explosionsartigen Auseinandersetzung. „Ich geh besser zu Trunks und seh nach ihm.“, flüsterte die Blauhaarige leise und stand schon von ihrem Drehstuhl auf, als Chichi sie zurückhielt. „Das würde ich jetzt lassen. Ich habe eben Vegeta reingehen sehen.“ „Oh.“, kam es aus ihrem Mund unwirklich. „Komm, ich mache dir jetzt erst einmal einen Tee. Einen schwarzen, damit du deine Nerven beruhigen kannst.“, lächelte sie und zog ihre Freundin aus dem Labor ins Wohnzimmer... Trunks weinte immer noch, als er das Zimmer betrat und nur langsam ging er auf das Gitterbett zu. Er lag auf dem Rücken und strampelte mit seinen Beinchen hoch und runter. Seine Hände waren geballt und seine Lider petzte er aufeinander. An seinem Bett angekommen, nahm sich Vegeta einen Stuhl und setzte sich an dessen Seite. Wie, als ob er auf einen Schalter gedrückt hatte, hielt Trunks inne und sah auf die Seite. Die Lider öffneten sich und strahlende blaue Augen, starrten in seine schwarzen Opale. „Dada...“, brabbelte er sogleich fröhlich los und streckte seine kleinen Finger nach ihm aus. Es fühlte sich immer noch seltsam an, wenn er ihn so sah. Er schien wahrlich auf ihn geprägt zu sein. Schon damals in der Schwangerschaft hatte er auf seine Berührungen reagiert. Vegeta konnte diese Verbindung nicht ganz zuordnen. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er hatte das Gefühl, egal was er machte, es war falsch. Der Streit von eben drang in sein Gedächtnis und er musste an ihre Worte denken. „Schu, schu...“, brabbelte er wieder vor sich hin und machte gewisse Anstalten, sich an seinen Gitterstäben hoch zu ziehen. „Was ist Kurzer?“, grinste er leicht und sah seinem Sohn zu, wie er es nach mehreren Anläufen endlich geschafft hatte. Doch Vegetas Mimik wurde wieder ernster. Er war unzufrieden mit dem Verlauf der Geschichte. Vor allem, weil sein Sohn am meisten darunter zu leiden hatte. Vielleicht bekam er es noch nicht so wirklich mit, aber irgendwann würde er das. Ein Leben im Bunker. Tief unter der Oberfläche. Das war keine berauschende Zukunft. Er sollte die Welt da draußen kennenlernen. Ein normales Leben. Eine Kindheit eben. Eine, die er selber nie wirklich gehabt hatte. Das wünschte er sich. „Dapa.“ „Mhm?“, kam es von ihm und er sah seinen Jungen an, der seine Arme nach ihm ausstreckte und dabei gefährlich schwankte. „Pa... pa.“ Vegeta bekam eine leichte Gänsehaut, als er die brabbelten Worte verstand. Er musste zaghaft lächeln, als er seine rechte Hand hob und die Handfläche auf Trunks' Haarschopf legte. Sanft strich er über seine lila Haare und der Kleine gluckste fröhlich. „Lass das ja nicht deine Mutter hören...“, sagte er dann leise und Trunks wiederholte es erneut aufgeregt, „Sie wird nur noch mehr durchdrehen, wenn sie erfährt, dass das dein erstes, richtiges Wort war.“ „Papa.“ „Ja, du mich auch.“, seufzte er resigniert. „Schu, schi-sch... Papa.“ „Was willst du von mir?“, fragte er, hob eine Augenbraue und beobachtete ihn, wer er seine verkorksten Worte immer und immer wieder von sich gab. Vegeta hatte keine Ahnung, was sein Sohn nun jetzt schon wieder von ihm wollte. In Zeichensprache hatte er sich mittlerweile geübt, aber diese Wortfetzen und Gebrabbel war ihm ein erneutes Rätsel. Wie Bulma das immer machte, verwunderte ihn immer wieder. Er schob es auf den Mutterinstinkt, aber manchmal war dessen Gestammel einfach nur ein Kauderwelsch. Also versuchte er sich auf seine Bewegungen zu konzentrieren und es fiel ihm auf, dass er wohl Mühe hatte, seine Äuglein offen zu halten. Kein Wunder, es war bestimmt weit nach Mitternacht. Ein Uhr, oder gar zwei. Er sollte doch eigentlich schlafen, oder? „Du verlangst aber nicht von mir, dass ich dir etwas erzählen soll?!“, kam ihm dann der Gedanke. Trunks Mundwinkel zogen sich nach oben, was der Saiyajin sofort verstand und seufzte wieder einmal. Sein Sohn ließ sich auf seinen Popo fallen und sah seinen Vater gespannt entgegen. Er faltete seine Hände ineinander und stützte sein Kinn auf ihnen ab. „Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen.“, versuchte er sich aus dieser Lage heraus zu winden, doch den großen Augen konnte er wohl nicht entkommen. Vegeta stöberte in seinem Gedächtnis, nach einer Erzählung, die nicht gerade von seinen dunkelsten Tagen handeln sollten. Bulma würde ihm nur den Hals umdrehen – wenn sie es denn könnte. Also begann er etwas weiter in die Vergangenheit zu suchen, bis er einfach seine Gedanken mit seinem Jungen teilte... „Wiesen,... freie Felder. Das Meer so blau, wie die Augen deiner Mutter. Vegeta-Sai war ein belebter Planet. Trotz der rötlichen Atmosphäre, der in die Weiten des Alls ausgestrahlt wurden. Das Phänomen fand ich immer schon faszinierend, als kleiner Junge. Durch die vier Monde, die die Strahlen der Sonnen in unserem System aufgenommen hatten und den Planeten dadurch in ein rotes Licht tauchte. Aber auf dem Planeten selber sah es anders aus. Sie sieht der Erde nicht einmal annähernd ähnlich. Ich erinnere mich nur vage daran, weswegen ich es als Segen ansehe, wenigstens dieses Blau immer wieder zu sehen. Auch wenn es mich betrübt stimmt. Gibt es meinen Heimatplaneten immerhin nicht mehr...“ Ein leises Schnaufen riss ihn aus der kurzen Erinnerung und er sah ins Bettinnere. Ein Lächeln stahl sich über sein Gesicht, als er Trunks schlafend vorfand. Er stand von seinem Stuhl auf und war schon im Begriff, das Zimmer zu verlassen, als er sich noch einmal zu ihm umwandte. „Hel te nigta, Saiyajin no Ouji.“, flüsterte er leise, bevor er die Tür hinter sich schloss... Kapitel 47: Für die Erinnerungen -------------------------------- Der nächste Morgen brach viel zu schnell an und Vegeta schleifte sich zur Küche. Sein Magen war schon in den Kniekehlen angekommen, dadurch dass er das Abendessen von gestern ausfallen gelassen hatte. Leise öffnete er den Kühlschrank, um die Schlafenden nicht zu wecken und durchsuchte die Fächer. Die Vorräte gingen schon wieder zur neige. Seufzend nahm er sich einige Wurstschalen und den Käseaufschnitt heraus. Noch einen Joghurt dazu und er schloss den Schrank wieder. Mit halb offenen Augen begab er sich zur Brotbox und nahm sich gleich fünf Scheiben. In den Schubladen suchte er noch ein Messer und einen kleinen Löffel. Er bestrich seine Brote und belegte sich diese mit den ausgesuchten Lebensmitteln. Kaum war dies erledigt, verschlang er es auch schon und machte sich dann an dem Joghurt zu schaffen. Lehnend an der Küchenzeile, löffelte er die magere Substanz hinunter und kratzte danach sogar den Becher aus. Nachdem auch dieser endlich leer war, warf er diesen in den Mülleimer und der Löffel landete klirrend in der Spüle. Einen Moment hatte er sich selbst dadurch erschreckt, da er ja eigentlich leise sein wollte. Doch als er in die Flure hörte, konnte er keine weiteren Geräusche vernehmen und er atmete leise aus. - Ein Unheil erfolgreich abgewendet... Sein Magen knurrte zwar jetzt nicht mehr, aber er hatte immer noch Hunger. Ein Gefühl, den er schon öfters aushalten musste. Die Zeiten wurden immer enger. Vielleicht sollte er heute einfach mal jagen gehen. Mit diesem Gedanke wollte er sich zurück ins Schlafzimmer schleichen, als ein schwarzer Fellknäuel an ihm vorbei huschte. Irritiert sah er hinunter und entdeckte gerade noch einen Schweif, der um die Ecke in die Küche verschwand. „Blöde Katze.“, murmelte er vor sich hin, trat jedoch dann endlich an die Schlafzimmertür, öffnete diese leise und legte sich wieder in sein Bett. Doch ans Einschlafen konnte er nicht mehr denken. Er sah zu seiner linken und beobachtete die Atmung seiner Gefährtin, die mit dem Rücken zu ihm lag. Als er gestern zu Bett gegangen war, hatte sie schon tief und fest geschlafen. Was ihm ein wenig unangenehm war. Er wollte sich eigentlich noch mit ihr aussprechen. Dieser Streit hing noch ziemlich in der Luft und er wollte nicht den neuen Tag damit vergeuden, unnötige Gespräche zu führen. Seine Worte im Streit hallten wieder in sein Gedächtnis. Einfach abhauen. Sie und Trunks schnappen und einfach weg von hier. Die Erde, ihrem Schicksal überlassen, aber dann ohne ihn und seine Familie. Er hatte oft daran gedacht, aber war immer zu dem Entschluss gekommen, dass sie nie mitgehen würde. Er müsste sie höchstens k.O. schlagen, um das zu erreichen, aber das war doch ebenso keine Lösung. Er neigte seinen Kopf wieder gen Decke. „Was würdest du an meiner Stelle tun, Nappa?“, fragte er leise in die Stille. Er horchte auf seinen Atem und sein Schnaufen. Er würde nie eine Antwort erhalten, das war ihm bewusst. Aber in letzter Zeit fragte er sich öfters, wie sein alter Freund in so einer Lage gehandelt hätte. Die Vorstellung war schon... merkwürdig. Vermutlich würde er ihm in den Arsch treten und ihm sagen, dass Aufgeben und Flucht keine Lösungen waren. Das war auch immer seine Einstellung, aber die Zeiten änderten sich nun einmal. Er hatte Verantwortung für zwei Menschen und zwei Halbsaiyajins. Er allein. Ein Geräusch ließ ihn wieder zur Seite blicken. Es schien als würde sie immer noch schlafen, aber sie zitterte nun und das am gesamten Körper. Ob sie wieder schlecht träumte? Wie aus einer Trance heraus, schlug er die Bettdecke ein wenig zur Seite und rutschte zu ihr rüber. Kaum als er seine rechte Hand auf ihren Oberarm gelegt hatte, beruhigte sie sich wieder. Das Zittern verschwand. Er drückte sein Gesicht in ihren Rücken, wovon sie offenbar wach wurde und wandte sich wenig später zu ihm um. „Vegeta...?“ „Mhm?“, kam es nur von ihm und sah in ihre azurblauen Augen, in die er so gerne hinein sah. „Tut mir leid, wegen gestern.“, murmelte sie leise, doch er antwortete ihr nicht. Stattdessen nahm er sie nur noch fester in seine Arme. Er spürte ihre Wärme und Zuneigung, als sie sich zu ihm beugte und ihre Lippen kurz die seine berührten. Sie ließ jedoch danach sofort wieder von ihm ab und kuschelte sich mehr in seine Arme. Er roch den milden Duft ihrer Haare und fühlte sich einen Augenblick zurück auf seinem Heimatplaneten versetzt. Manchmal da dachte er daran, was gewesen wäre, wenn Vegeta-Sai noch existieren würde. Er hätte sie wahrscheinlich nie so kennengelernt, wie es jetzt der Fall war. Die Erde stand schon lange auf der Liste der Saiyajins. Und Kakarott wurde ja schon vor Jahren zu ihnen geschickt, um den blauen Planeten zu erobern. Wenn er es sich recht überlegte, hätte er damals den Planeten mit samt seiner Bewohner ausgelöscht und mit diesen Menschen auch seine jetzige Gefährtin. Eine unvorstellbare These, aber der Wahrheit entsprungen. Ebenso wie die Erkenntnis, dass er froh darüber war, dass es anders gekommen war. Es war fast schon bitter, dass er diese Dinge überhaupt dachte. „Über was denkst du nach?“, hörte er ihre Frage und er schaute auf ihr Haupt nieder. „Nichts relevantes.“, erwiderte er nur und durchfuhr ihre blauen Haare mit seinen Fingern. Es gab Sachen, die musste sie nicht erfahren. Nicht wenn diese schon Jahre zurücklagen. Vegeta-Sai war Vergangenheit. Ja, er wurde dort geboren und er wäre ein Nachfolger für den Thron gewesen, aber das war nicht mehr existent. Nichts von Bedeutung. Er versuchte noch ein paar Stunden zu schlafen, bevor die nächste Trainingseinheit begann... Kurz nach 11.00 Uhr wachte die Blauhaarige endlich auf. Sie war ein wenig irritiert, da ihr Saiyajin immer noch in den Federn neben ihr lag. Sie strich ihm durch die schwarzen Haare und er gab ein leises Grummeln von sich. Verschlafen sah er wenig später zu ihr hoch und Bulma musste kurz verschlagen grinsen. „Na, ausgeschlafen?“, fragte sie provokativ und er hob seinen Kopf, um auf ihren Nachttisch, die digitale Uhr sehen zu können. „Ach,...scheiße.“, knurrte er dann ins Bettkissen, als er die Uhrzeit abgelesen hatte. Sie lachte leise und stieg nun endlich auf. Vorsichtig streckte sie sich. Dabei verrutschte ihr kurzes, weißes Oberteil hoch und entblößte ihre ebenso knappe, graue Hotpants. Sie spürte abrupt einen Blick auf sich und wandte sich noch mit ihren erhobenen Armen, zu ihrem Gefährten um. Wieder einmal musste sie schief grinsen, als sie seinen Blick begegnete und ein weiteres Knurren kam rau aus seiner Kehle. Es war... fast animalisch. Am liebsten würde sie darauf einsteigen, doch der Saiyajin hatte wohl anderes im Sinn. Er schälte sich aus dem Bett und Bulma konnte nicht anders, als ihn zu beobachten, wie er einen frischen Trainingsanzug herausnahm, sowie neue Boxershorts. Es schien, als würde er sich zwingen, sie nicht weiter zu betrachten. „Vegeta...“, fing sie an und ging auf ihn zu. Ein warnender Blick traf ihren, als sie ihre Hände auf seine Oberarmmuskeln legte. „Nicht jetzt, Onna.“, sagte er fest beherrscht und schloss die Schranktür. „Vegeta...“, begann sie erneut, „Ich sehe es dir an...“, grinste sie erneut, doch er schüttelte ihre Hand beiseite und ging an ihr vorbei. „Ich geh jetzt trainieren.“, wisperte er mehr zu sich, doch sie verstand es nur zu gut. „Aber-“ „Nein!“, drehte er sich schnell zu ihr um, „Ich bin schon viel zu spät dran und-“, er brach ab, als sie auf ihn zu schritt und einfach ihre Lippen gegen seine drückte. Bulma grinste in sich hinein, als er seine Maske fallen ließ, seine Kleidung auf dem Boden landeten und er ihren Kuss leidenschaftlich erwiderte. Sie stöhnte zaghaft, als er kurz in die Knie ging und sie an ihren Kniekehlen packte. Reflexartig schloss sie ihre Beine um seine Lenden und stöhnte nun lauter. Er konnte ihr einfach nichts vormachen. Sie wusste genau, welche Knöpfe sie bei ihm drücken musste, damit er sich fallen lassen konnte. Beherrschung hatte er noch nie wirklich besessen. Sie fühlte sich wie im siebten Himmel, als Vegeta wieder zum Bett wanderte. Doch gerade als er sie dort ablegen wollte, ging abrupt die Tür auf. Vegeta verlor einen Augenblick seinen Halt und sie landete etwas unsanft auf dem Bett, sowie der Saiyajin, in einer eindeutigen Pose über ihr. „Oh! Entschuldigung! Entschuldigung!“, kreischte Chichi und verdeckte ihre Augen mit ihren Händen, „Ich... ich wollte nicht... ich dachte...“, stotterte sie und ging wieder rückwärts aus der Tür hinaus, bis diese knallend ins Schloss einrastete. Bulma war sichtlich verwirrt und sah zwischen der Tür und Vegeta hin und her, bis ihr Blick ganz und gar auf seinem Gesicht stehen blieb. Seine Augen waren geschlossen und er atmete etwas zu... aufgeregt? Sie presste die Lippen aufeinander, legte ihre Hände auf seine Wangen und wollte ihn wieder zu sich herunterziehen. Einfach da weitermachen, bei dem sie eben gestört worden waren. Vegeta allerdings machte sich von ihr los und stieg über sie aus dem Bett. „Das war ein Zeichen. Ich gehe.“, sagte er nur, bevor er seine Klamotten wieder aufnahm und das Schlafzimmer verließ. Die Blauhaarige seufzte frustriert aus, bevor sie sich auch auf machte, ihre frische Kleidung aus dem Schrank zu nehmen... Als sie frisch angezogen war, betrat sie das Wohnzimmer. Zugleich kam ihr die Schwarzhaarige entgegen und rasselte weitere Entschuldigungen herunter. Sie winkte nur ab und setzte sich an den fertigen Frühstückstisch. Chichi nahm gegenüber von ihr Platz. Trunks saß bereits schon in seinem Kinderhochstuhl und wurde von Son-Gohan gefüttert. „Wirklich Bulma,... wenn ich gewusst hätte, das ihr-“ „Vergiss es, Chichi.“, sagte sie und nahm sich ein Stück Toast aus dem Brotkorb. Sie wollte nicht noch länger über diese heikle Situation reden. Vor allem weil eben noch zwei Kinder im Raum waren. Auch wenn sie befürchtete, dass Son-Gohan längst Bescheid wüsste, so aufgelöst wie seine Mutter wirken musste. Dennoch war es ihr peinlich. Immerhin wollte niemand in Flagranti erwischt werden... „Es ist einfach nicht mehr tragbar.“, seufzte Chichi und Bulma sah auf. „Was meinst du?“ „Das hier! Der Bunker ist nur für drei Personen gedacht. Ich meine,... die Couch ist nicht wirklich als ein paar Nächte zu ertragen. Son-Gohan schläft im Kinderzimmer, es ist alles so beengt!“ „Hör mal, ich habe dir den Vorschlag gemacht, dass du hier bleiben kannst, so lange Vegeta und er trainieren.“, sagte sie und deutete auf Son-Gohan, „Ja, es ist vielleicht ein bisschen eng. Aber ich bin froh, dass du hier bist.“ „Trotzdem. Ich kann euch doch nicht noch länger den Platz rauben. Ich meine, ihr könnt nicht einmal in euren eigenen vier Wänden, das machen was ihr wollt. Und das war eben der eindeutige Beweis dafür.“, sagte sie und ließ ihren Kopf auf den Holztisch fallen, „Noch nie in meinem Leben, bin ich so oft in eine Peinlichkeit in die nächste hinein getappt.“ „Chichi. Das war... vielleicht eine Peinlichkeit, aber nichts verwerfliches. Das kann halt mal passieren. Reden wir einfach nicht mehr darüber, okay? Vor allem, sprich Vegeta nicht darauf an. Ihm ist es peinlicher, als für dich.“ „Okay, ich spreche ihn nicht darauf an. Aber, ich hab mir Gedanken gemacht. Ich weiß, dass Son-Gohan hier trainiert und er wird mit Sicherheit auch bei euch bleiben. Aber ich gehe zu Papa zurück. Ich hab ihn auch schon angerufen und gesagt, dass ich wieder Heim komme.“ Bulma goss sich gerade einen Kaffee ein, als sie inne hielt. „Wirklich? War es das, was du uns mitteilen wolltest?“, fragte sie scheinheilig. Sie nickte leicht. „Nun. Ich kann dich nicht aufhalten.“ „Es ist wirklich in Ordnung, wenn ich hier bleibe, Mama?“, schaltete sich nun ihr Sohn mit ins Gespräch ein. „Ja, Schatz. Dein Großvater ist ganz alleine. Es ist so besser.“ In dem Moment tauchte der Saiyajin-Prinz in der Wohnstube auf und gesellte sich ohne ein Blick, oder Wort an den gedeckten Esstisch. „Du, Vegeta.“, sagte Bulma vorsichtig und er schielte kurz zu ihr, „Chichi will zurück zum Bratpfannenberg.“ Er gab nur ein Schnaufen von sich. Offenbar war er immer noch leicht angepisst von der vorigen Lage. Oder einfach nur peinlich berührt. Doch als er sich drei Scheiben Brot nahm, öffnete er seinen Mund. „Ich bring sie hin.“ „Ich auch!“, sagte Son-Gohan schnell dazu und Bulma lächelte dankend. Nach dem Frühstück waren alle schon bereit zum Gehen, als Bulma eine fixe Idee hatte. Eine die nicht leicht werden würde, es ihm beizubringen, aber vielleicht hatte sie heute ein wenig Glück. Vegeta stand im Flur und wartete auf Chichi und ihren Sohn, als sie zu ihm aufschloss, nachdem sie aus dem Kinderzimmer kam. Trunks hatte sie auf ihrem Arm. Sie hatte ihm noch ein paar frische Sachen angezogen, da er sich beim Frühstück zu sehr versaut hatte. „Vegeta?“ „Was?“, kam es genervt von ihm und er wandte sich zu seiner Gefährtin um. „Hör mal, ich dachte...“, druckste sie herum und verwarf ihren anfänglichen Satz wieder, „Ihr nehmt doch den Gleiter, oder?“ „Ja?“, sagte er und zog eine Augenbraue nach oben. „Da ist doch eigentlich Platz für weitere Passagiere, oder?“ „Bulma... auf was willst du hinaus?“, fragte er und Bulma wusste, dass er schon längst erkannt hatte, auf was sie es abgesehen hatte. Er schaute kurz zu seinem Sohn, der nicht den Anschein machte, als hätte er Kleidung an, fürs herum krabbeln. „Ich dachte,... das wir mitfliegen.“ „Nein.“ „Vegeta, bitte! Ich muss unbedingt raus an die frische Luft. Ich gehe ein hier unten! Und erst Trunks! Wir bleiben auch im Gleiter. Hin und zurück.“ „Nein, Bulma!“, zischte er und ging einen Schritt auf sie zu, „Du gehst nicht aus diesem Bunker! Das hatten wir schon einmal, erinnerst du dich? Ich gehe nicht das Risiko ein, dass euch etwas passiert.“ Bulma verzog das Gesicht. Seine Fürsorge in alle Ehren, aber sie hatte auch noch Bedürfnisse und zwar außerhalb dieses Sicherheitsbunkers. „Du kannst mich nicht hier einsperren, Vegeta! Ich will doch nur raus an die Luft! Du hast keine Ahnung, wie das ist. Du gehst und kommst, wie es dir passt!“, ging sie in den Angriff über. „Das ist etwas anderes! Ich kann mich wenigstens wehren, wenn es hart auf hart kommt. Du nicht! Und Trunks erst recht nicht!“ „Bitte!“, presste sie heraus und hielt ihren Sohn seinem Vater hin, „Tu's für ihn. Nur einmal. Mehr will ich nicht.“ Sie bemerkte seinen Blick, der immer wieder zu Trunks und zu ihr wechselte. Er schien mit sich zu hadern. Es war fast unfair, dass sie ihren Sohn als Druckmittel benutzen musste. Aber anders ließ er ja nicht mit sich reden. „Okay.“, sagte er zerknirscht, „Aber ihr bleibt die ganze Zeit über im Gleiter!“ „Versprochen!“, erwiderte sie grinsend, wofür sie nur einen abfälligen Blick kassierte. Okay, er war jetzt noch mehr angepisst. Aber das war ihr in diesem Moment egal. Sie kam endlich wieder hier aus diesem Bunker raus! Und Trunks erst! Er war immerhin schon gute vier Monate unter der Erde. Das konnte doch nicht gut für ein Baby sein. Als sie sich noch schnell eine Jacke überwarf und Trunks in seine Babyschale legte, ging sie zurück zu Vegeta, bei dem nun auch Son-Gohan und Chichi standen. „Ihr kommt auch mit?“, fragte Chichi verblüfft, doch sie konnte nur ein Lächeln hervorbringen, da Vegeta dazwischen knurrte. Der Flug war relativ angenehm gewesen, ohne Vorkommnisse. Bulma saß neben Vegeta vorne, während er auf dem Pilotensitz saß und den Gleiter lenkte. Trunks stand in seiner Schale und hatte seine kleinen Hände auf die Fensterscheibe gepresst. Sein Näschen drückte sich ebenso daran und ab und zu schlich sich seine Zunge heraus, die kurz über das Glas schleckte. „Hör auf damit, Trunks. Das ist bah!“, murmelte sie und versuchte die Zunge ihres Sohnes von der Scheibe zu entfernen. „Wawa!“, kreischte er fröhlich, als sie immer mehr an Höhe gewannen. Sie spürte den Blick von ihrem Gefährten auf sich und wandte ihr Gesicht zu ihm um. „Was?“ „Du redest mit ihm, als wäre er gaga im Kopf.“ „Er versteht es anders auch nicht.“ „Ja, und offenbar versteht er diese Worte auch nicht.“, und seinen Blick führte wieder zu seinem Sohn, der abermals über die Scheibe leckte. „Trunks!“, zischte die Blauhaarige und nahm ihn nun komplett von den Fenstern weg, um ihn wieder in der Schale festzuschnallen. Abrupt fing er an zu quengeln, doch Bulma holte schnell aus einer Wickeltasche sein Kuscheltuch hervor und reichte es ihm. Er wurde dadurch wieder ruhiger. Sie hörte wie, Vegeta laut seufzte. Doch sie sagte darauf nichts. Manchmal würde sie ihm gerne Dinge gegen den Kopf knallen, aber sie versuchte immer wieder die Kommentare herunter zu schlucken. Er war eben ein Nervenbündel. Wenn etwas nicht auf Anhieb klappte, oder eben wenn Trunks etwas von sich hören ließ, war er sofort auf 180 Grad. Aber sie warf es ihm nicht vor. Er kannte so etwas bisher nicht. Kannte keine intakte Familie. Sie seufzte nun auch, als sie endlich den Bratpfannenberg entdecken konnte. Chichi und Son-Gohan saßen hinter ihnen, doch bisher hatten sie ihre Münder fest geschlossen gehalten. Die ganze Zeit über. Die beiden waren wohl gerade ganz woanders mit ihren Gedanken... Bulma vermutete wieso. Hier ganz in der Nähe des Bratpfannenberges war das alte Haus von Son-Gokus Großvater, an dem ebenfalls ihr bester Freund begraben lag. Sie verscheuchte ihre trüben Gedanken und konzentrierte sich wieder auf den Flug, da Vegeta nun Anstalten machte zu landen... Gut gelandet, stieg Son-Gohan als erstes aus, danach seine Mutter. Bulma schnallte sich gerade ab, als der Saiyajin sich zu ihr umwandte. Er schien, als würde er über etwas nachdenken, bis er seine Worte einfach aussprach. „Ich hab's mir anders überlegt. Komm mit.“ „Nein, schon gut. Ich bleib hier mit Trunks.“, erwiderte sie nur und wollte sich schon in den hinteren Teil des Gleiters begeben, um Trunks Krabbeldecke auszubreiten. „Mir... mir wäre es lieber, wenn ihr in meiner Nähe wärt.“, sagte er dann und sie schaute überrascht zu ihm auf. Eine bessere Andeutung auf Fürsorge hätte er nicht erbringen können. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht und auch Trunks schien die Worte seines Vaters verstanden zu haben, da er seine Arme nach ihm ausstreckte. „Sicher?“ Er nickte, bevor er den Blick von ihnen abwandte und den Gleiter vor ihnen verließ, nur um ihnen Beiden nach draußen zu helfen. Der Boden unter ihr war feucht und fest, als sie auf Muttererde stand. Es musste erst vor kurzem geregnet haben. Trunks kuschelte sich näher an seine Mutter, als ein Windhauch über seinen Kopf wehte. „Komm.“, kam es rau von Vegeta und er deutete auf Chichi und Son-Gohan, die lächelnd auf sie gewartet hatten. Es war nur ein kurzer Marsch, den sie anstreben mussten. Schon nach fünf Minuten hatten sie den Berg erklommen und die große Hütte von Chichis Vater kam zum Vorschein. Die Schwarzhaarige trat als Erste an die Tür und klopfte laut gegen die hölzerne Haustür. Bulma erkannte, dass Vegeta schon wieder sehr angespannt war. Am liebsten würde er nicht hier sein, das wusste sie. Sie nahm daher ihre linke Hand von Trunks' Rücken und legte diese sanft in die rechte Hand von ihrem Saiyajin. Er sah sofort zu ihr und schloss seine Hand um ihre. „Ah! Mein Engel ist wieder da!“, kam es plötzlich von der Haustür und sie konnte Gyuumaou in dieser stehen sehen, „Oh, Bulma! Was für eine Überraschung!“, sagte er dann hinzu, als er sie erblickte, „Kommt doch rein. Ich habe Tee aufgesetzt.“, und die Blauhaarige folgte Son-Gohan, der nach seiner Mutter eingetreten war. Vegeta bildete das Endstück und die Tür schloss sich hinter ihnen. Nun waren bestimmt schon Stunden vergangen in denen sie in der großen Hütte von Gyuumaou saßen und einen Tee nach dem anderen tranken. Die Blauhaarige saß zwischen Son-Gohan und Chichis Vater, während seine Tochter gegenüber an einem rechteckigen Ebenholztisch saß. Ab und zu musste sie zu ihrem Gefährten sehen, der sich einfach nicht zu ihnen setzen wollte. Er stand einfach nur am Fenster und beobachtete das Geschehen draußen. Er war zum Zerreißen gespannt, als würde er denken, das gleich ein Angriff um die Ecke kam. Trunks war während den Gesprächen wieder eingeschlafen. Es war einfach alles zu viel für den Kleinen. Sie kapselte sich von den anderen ab, die gerade einige Fotoalbums durchstöberten und ging zu Vegeta hinüber. „Magst du wirklich nichts trinken?“, fragte sie ihn und er sah zu ihr. „Nein.“ Seine Arme verschränkte er in diesem Moment und sein Augenmerk wanderte wieder nach draußen. „Vegeta. Du musst dich entspannen. Es wird schon nichts passieren.“ Wieder sah er sie an und kurz schielte er zu der kleinen Familie, die nur über vergangene Zeiten lachten. „Wir sollten langsam gehen. Die Sonne geht bald unter.“, kam es leise von ihm. „Hey, Bulma! Schau mal ich hab ein Bild von dir gefunden!“, rief Chichi zu ihr rüber. Es schien, als würde die Witwe von ihr verlangen, dass sie wieder zu ihnen rüber kam. Doch so ganz alleine wollte sie Vegeta auch nicht lassen. Also nahm sie seine Hand, zog ihn aus seiner eisernen Starre und lenkte ihn mit an den Tisch. Nur sehr widerwillig ließ er es geschehen und setzte sich auf einen Stuhl, in den sie ihn drückte. Manchmal,... da musste sie ihm einfach nachhelfen. „Schau mal! Wie alt warst du da?“, fragte die Schwarzhaarige erneut und reichte Bulma das besagte Foto. Sie setzte sich neben ihren Gefährten und betrachtete das Foto skeptisch. „Puh... vielleicht so um die 17? Älter als 18 jedenfalls nicht. Da war ich noch in dieser 'Zopf-Phase'.“, sagte die Blauhaarige lächelnd. Es war ein sehr schönes Foto von ihr, wenn sie das einmal so andeuten konnte. Auch wenn sie Zöpfe mittlerweile hasste. Aber damals waren sie cool. Sie bemerkte den Blick von Vegeta, wie er auf das Foto sah und musste in sich hinein grinsen. „Guck mal, hier ist noch eines von dir, mit Papa!“, sagte Son-Gohan und holte es aus dem Album heraus, „Wow. Du warst ja mal größer als Papa, Bulma!“, sagte er dann, als er genauer hinsah. Bulma sagte darauf nichts, da sie ein merkwürdiges Gefühl hatte, als der Halbsaiyajin sein Vater erwähnt hatte. Sie schaute schnell zu Vegeta, doch dieser war immer noch so sehr auf ihr junges Ich konzentriert, dass er den Verlauf des Gesprächs schon nicht mehr mitbekam. Es rührte sie aus einem ihr unbekannten Grund, dass er so angetan von ihrer Jugend war. Es musste komisch sein. Seine Gefährtin in jungen Jahren zu sehen. Kannte er doch nur die erwachsene Frau. „Hey!“, rief Gyuumaou und Bulma sah zu ihm, „Ich habe eine tolle Idee. Ich habe gerade die alte Polaroid Kamera gefunden.“, sagte er höchst erfreut und sah zu seiner Tochter, die breit grinste. Als ob es Vegeta verstehen würde, auf was diese Runde gleich hinauslaufen würde, stand er abrupt auf und wollte die Blauhaarige mitziehen. „Wir gehen jetzt besser.“, sagte er beherrscht, doch Bulma entzog sich seinem Griff. „Jetzt warte doch mal! Es ist so eine nette Runde, geh nicht immer, wenn es dir unangenehm wird!“, zischte sie und alle wurden stiller um sie herum. „Das hat damit nichts zu tun! Die Sonne geht bald unter und ich wollte vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause sein.“ „Nur noch... zehn Minuten, okay?“, versuchte sie zu verhandeln. „Fünf.“, erwiderte er nur. „Na schön!“, keifte sie zurück und Vegeta drehte sich von ihr weg, um zur Haustür zu laufen, „Wo willst du denn jetzt hin?“ „Ich warte draußen.“, sagte er nur noch und verschwand aus der Hütte. „Idiot!“, schrie sie ihm hinterher, doch er hatte die Tür vorher schon zugeknallt. „Tut mir leid,... war ich schuld?“, fragte Gyuumaou, immer noch mit der Polaroid Kamera in der Hand. Doch Bulma winkte nur ab, setzte sich wieder an ihren Platz und trank ihren Tee. Sie seufzte, als sie absetzte und sah aus dem Fenster. Sie erkannte ihren Gefährten, der nicht weit weg stand und in den Himmel hoch sah. „Ach Vegeta,...“, hauchte sie leise vor sich hin, so dass es niemand hörte. Ihm war das alles zu wider. Immer noch. Für ihn waren die glücklichen Zeiten vorbei und er wollte nicht daran erinnert werden. Natürlich war ein Teil in ihm hell aufgeregt gewesen, als er das ältere Foto von seiner Gefährtin gesehen hatte. Sie sah damals schon... na ja. Wie auch immer. Es war vergangen und nichts mehr war von dieser Niedlichkeit mehr übrig geblieben. Man erkannte die Reife und die Spuren, wenn er sie länger ansah. Vielleicht war das kleine Mädchen von damals noch in ihr vorhanden, aber dann tief in ihrem Inneren verborgen. Er sah über seine Schultern und betrachtete seine Gefährtin durch das Fenster. Er schnaubte, als sie diese Kamera in die Hand nahm und die Schwarzhaarige anlächelte. Er hielt nichts davon. Erinnerungen. Wozu brauchte man diese? Nur um sich daran zu erinnern, dass das eigene Leben nun beschissener als vorher war? Nein. Das war es nicht wert. Vegeta wollte sich gerade wieder dem Fuß des Berges zuwenden, als er ein Blitzen wahrnahm und wieder zurück zum Fenster sah. Sein Knurren war laut, aber sie würde es wahrscheinlich nicht hören. - Hatte sie eben wirklich ein Foto von ihm geschossen? „Ich glaube er hat's bemerkt.“, sagte Son-Gohan langsam und Bulma sah ebenso aus dem Fenster. „Mir egal. Der Grießkram soll schon sehen, was er von seinem Verhalten hat.“, funkelte sie ihm stur entgegen und wandte sich dann zu ihren Freunden um, „Egal. Ich sollte jetzt wirklich gehen. Ich will nicht wissen, was er macht, wenn ich nicht rauskomme.“, sagte sie und entnahm das Bild, das gerade aus der Polaroid herauskam. Es war noch schwarz, aber bald würde es zeigen, wie gut sie ihn getroffen hatte. Sie kicherte in sich hinein. „Hör mal Bulma?“, kam es leise von dem Halbsaiyajin und er sah sie an. „Ja?“ „Ich würde die Nacht gerne bei Opa bleiben. Wäre das in Ordnung?“ „Klar.“, lächelte sie und strich ihm über den Kopf, „Du kommst aber morgen wieder, okay? Sonst kann ich Vegetas Genörgel alleine ausbaden.“ Er nickte lachend. Bulma nahm nun Trunks' Babyschale in die Hand und sie verabschiedete sich von den dreien. Kapitel 48: Die Erde bebt ------------------------- Gemütlich und zeitlos wanderte die blauhaarige Frau durch den ihr gewohnten Flur des Bunkers. Es war später Nachmittag. Das Abendessen war so gut wie fertig. Dennoch würden Vegeta und Son-Gohan noch ein Weilchen brauchen. So entschied sie sich, noch schnell eine Dusche zu nehmen. Im Bad angekommen, schloss sie die Tür zu und schälte sich aus ihrer Kleidung. Nachdem sie den Hebel für den Duschkopf betätigt hatte, sah sie sich im Spiegel an. Vorsichtig fuhr sie durch ihre langen blauen Haare. Sie sah ihr Gesicht in der Spiegelung und musste an einigen Stellen ihre Haut berühren. Falten. Sie bekam tatsächlich schon Falten. „Wie die Zeit vergeht.“, murmelte sie leise und seufzte. Es waren jetzt gute zehn Monate her, als diese Cyborgs aktiviert wurden. Zehn lange Monate. Ausgesetzt der Angst und der Hoffnungslosigkeit. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus und sie legte ihre Hände auf ihre Oberarme. Sie fragte sich immer öfters, wie lange sie dies noch durchhalten konnte. Gefangen in der Dunkelheit. Dem 'nicht Wissen', was in der Welt da draußen vor sich ging. Vor ein paar Wochen hatte der Fernseher versagt. Jetzt hörte sie ununterbrochen Radio. Es gab nur noch wenige Sender, die über den Status der Erde berichteten. Die meisten der Menschen waren nun auch in die Unterwelt abgetaucht. Anders leben konnte man auch nicht mehr. Es gab keine Städte mehr. Nur noch Ruinen. Die Lebensmittel besorgten Vegeta und Son-Gohan in der Wildnis. Auch wenn es gefährlich war, aber es ging nicht anders. Zum Glück brauchte Trunks nun keine Babynahrung mehr. Sie hätte nicht gewusst, was sie hätte machen sollen, wenn das der Fall gewesen wäre. Die Supermärkte waren wie leergefegt. Man konnte rein gar nichts mehr daraus holen. Sie schüttelte ihre trüben Gedanken von sich weg und stieg danach in die Dusche. Genüsslich ließ sie das warme Wasser über ihren Körper fließen. Das war einer ihrer einzigen Luxusgüter, die sie noch hatten. Warmes Wasser und Elektrizität. Wie lange dies noch gut gehen konnte? Der Generator war ziemlich neu, als ihr Vater diesen installiert hatte. Er hatte eine Lebensdauer von zwanzig Jahren. Aber auf Technik sollte man sich schließlich nie ganz verlassen... Sie seufzte abermals und schloss ihre Augen, um das warme Wasser erneut zu genießen. Gerade als sie aus dem Badezimmer kam, öffnete sie die Kinderzimmertür. Spähte kurz hinein, nur um sich zu versichern, dass Trunks immer noch schlief. Sein leises Atmen beruhigte die Blauhaarige ungemein. Manchmal erwischte sie sich bei dem Gedanken, dass sie ihr Kind damals lieber doch abgetrieben hätte. Es war grausam, dass sie so etwas dachte, aber andererseits, hätte sie ihm vieles ersparen können. Sie schnaufte und schloss das Zimmer wieder, bevor sie auf leise Sohlen zur Küche ging. Bulma kam gerade am Türrahmen an, als sie abrupt stehen blieb, da sie eine Erschütterung gespürt hatte. Sie sah sich zu allen Seiten um und horchte in die Stille hinein. „Vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet.“, murmelte sie und wollte die Küche gerade betreten, als diesmal ein gewaltiges Erdbeben sie erschütterte, „Was zum Teufel!?“, schrie sie kurz auf, und hob sich am Rahmen fest. Weit weg hörte sie eine Explosion und der Boden unter ihren Füßen erzitterte erneut. „Scheiße,...scheiße.“, zischte sie leise und bewegte sich automatisch in ihr Labor. Sie schwankte gefährlich auf ihren Rechner zu und gab eine Kurzwahlkombination ein, bevor ein Kamerafenster auf dem Monitor erschien. Sie nahm sich schnell noch ihr Headset, setzte es auf und stöpselte die Stecker in die vorhergesehene Anschlüsse. „Vegeta?“, rief sie und sah auf das Fenster, in dem sie nur einige Sekunden später, das Gesicht ihres Gefährten erblickte, „Habt ihr das auch bemerkt? Es bebt und das nicht gerade wenig!“ „Ja.“, gab er nur zurück und wandte ihr seinen Hinterkopf zu. „Es kommt von draußen.“, hörte sie Son-Gohans Stimme, jedoch sah sie ihn nicht. „Warte, ich checke eben mal die Außenkameras.“, sagte Bulma und tippte eilend auf weitere Tasten ihres Laptops. Sie beeilte sich, um die versteckten Kameras auf ihren Monitor zu bringen. Als sie die ersten Bilder empfing, konnte sie nichts ungewöhnliches feststellen. Bis sie bei Kamera Nummer acht landete, die in der Nähe des alten Wohnzimmers hing. „Ach du scheiße!“, zischte sie und hatte glatt vergessen, dass ihr Mikrofon noch an war. „Was ist los?“, zischte Vegeta und drehte sein Gesicht wieder der Kamera zu, die im Gravitationsraum installiert war, „Bulma?“ „Es ist C17!“, stieß sie aus und war kurz davor die Kamera wieder auszuschalten, doch sie besann sich zur Ruhe. „Was?!“, hörte sie den Halbsaiyajin entsetzt rufen. „Aber ich sehe C18 nirgends...“, sagte Bulma und durchschaute auch die anderen Kameras, „Nein. Ich kann sie wirklich nicht sehen. Scheint, als sei er alleine hier.“ „Das erklärt die Explosion.“, hörte sie Vegeta leise sagen. „Meinst du,...“, begann sie und schob ihr Mikrofon näher zu ihren Lippen, „...er sucht nach uns?“ „Kann sein.“ Bulma fieberte. Was hatte C17 gerade jetzt dazu geritten, nach ihnen instinktiv zu suchen? Vorher hatte es ihnen auch nichts ausgemacht. Diese Cyborgs waren nur auf Spaß aus. Auf ein Katz-und-Maus Spiel. Aber das hier, war eine ganz andere Ausgangslage. Abrupt ließ sie ihren Gedanken fallen und ihr fiel etwas brühwarm auf. „Oh Gott! Vegeta, ihr müsst aus der Gravitationskammer raus! Der Trainingsraum ist nicht dafür gemacht, ihre Insassen zu schützen! Wenn euch C17 findet dann-“ „Halt die Luft an, Onna. Solange wir uns ruhig verhalten, wird er keinen blassen Schimmer hegen.“ „Bist du irre?! Macht dass ihr da rauskommt!“ „Sie hat Recht, Vegeta. Hier sind wir nicht sicher und eine Chance haben wir auch nicht.“, hörte sie Son-Gohan, der nun ebenfalls ins Bild trat. Sie hörte den Saiyajin-Prinz genervt knurren. „Du hast gesagt, er ist alleine?“, fragte er dann noch einmal nach. „So wie es zur Zeit aussieht. Aber sicher bin ich mir da nicht.“ Bulma wusste nicht, was für Gedankengänge Vegeta gerade ausheckte. Es würde jedenfalls nichts Gutes bedeuten. „Dann hätten wir eine Chance.“ „WAS? Nein! Nein, Vegeta! Vergiss das gleich wieder! Ihr kommt zurück zum Bunker!“, zischte Bulma aufgeregt zurück. „Auf die Gefahr hin, dass er erfährt, wo unser Unterschlupf ist? Nein, Bulma, das ist viel zu gefährlich.“, erwiderte er herrisch. „Dann greifen wir ihn an?“, fragte Son-Gohan und Bulma zitterte an ihrem ganzen Körper. Nein, verdammt. Das war doch wahnsinnig! Sie sollten die Situation lieber ausstehen, wenn er schon nicht zum Sicherheitsbunker zurück wollte. „Wenn er wirklich alleine ist, dann haben wir zu zweit die besseren Karten.“ „Vegeta! Ich bitte dich! Tu es nicht! Du weißt doch gar nicht wo er ist! Du kannst seine Aura nicht spüren. Ihr rennt beide in den Tod!“, versuchte es Bulma erneut. Doch Vegeta schien ihr schon einen Schritt voraus zu sein. „Du kannst ihn doch ausmachen, über die Kameras. Ich nehm einer deiner Knopfkopfhörer mit und du sagst uns seinen Standpunkt.“ „Das verlangst du nicht wirklich von mir?“ Sie sah über den Monitor, wie er sie durchdringend ansah. Seine schwarzen Opale waren pechschwarz, wie die Dunkelheit. Nur ein kleines Funkeln in seinen Augen ließ sie hart schlucken. „Okay... okay. Ich mache es! Aber bitte... ich bitte dich. Seid vorsichtig.“ „Ja, ja.“, waren seine abfälligen Worte. Und Bulma konnte nur hoffen, dass er es ernst meinen würde... Etwa zehn Minuten später, schaute Bulma die übrigen Kameras durch, bis sie den schwarzhaarigen Cyborg gefunden hatte. Er befand sich zur Zeit im 3. Obergeschoss. Nur sehr unfreiwillig gab sie seine Standpunkte an Vegeta weiter, der danach mit Son-Gohan die Trainingskammer verließ. Sie beobachtete weiterhin den Jungen, und sagte Vegeta, dass er sich in Richtung Treppenhaus bewegte. Eine Antwort erhielt sie logischerweise nicht, da er ihr nur zuhören konnte. Bulma zitterte immer noch. Die Angst kroch in ihr hoch. Doch weiterhin versuchte sie sich zu konzentrieren. Sie öffnete nebenbei einen kleinen Grundriss des Hauses, auf dem zwei rote Punkte aufleuchteten. Es war das GPS-Signal, das die Trainingsanzüge sendeten. „Er geht jetzt die Treppe hinunter in den 2. Stock.“, sagte sie leise und sie sah schnell auf die rote Punkte, die ebenfalls die Treppen nach oben kletterten. Plötzlich bebte es erneut und Bulma krallte sich in ihren Schreibtisch fest. Kaum zu glauben, dass selbst 50 Meter unter der Erdoberfläche sie diese Erschütterungen spürte. Fast betete sie zu Gott, wusste sie doch, dass es keinen mehr gab. Zum Teufel mit dieser Erkenntnis! Sie schaute wieder zur Kamera und ihr Atem stockte. „Scheiße, ich hab ihn aus den Augen verloren! Vegeta, hast du das gehört? Ich weiß nicht,... ich finde ihn nicht mehr!“ Sie ging erneut alle Kameras durch, doch keine Spur von dem Cyborg. Verdammt, wieso musste ihr das gerade jetzt passieren? Bulma blickte auf den Grundriss und sah, wie die beiden Punkte stehen geblieben waren. Wieso hatte sie Vegeta nicht um eine Kamera gebeten, damit sie wenigstens sehen konnte, ob es ihnen gut ging? Ein erneutes Erdbeben riss sie fast von ihrem Stuhl. Dann hörte sie eine weitere Explosion und konnte gerade noch erkennen, wie einer der Punkte sich von dem anderen schnell wegbewegte. Wer war das jetzt? Vegeta? Oder Son-Gohan? Hatten sie C17 etwa gefunden, oder hatte dieser die beiden zuerst angegriffen? „Vegeta...“, flüsterte sie leise und faltete ihre Hände ineinander... Kapitel 49: Die Grenze überschreitend ------------------------------------- Keuchend durch den aufkommenden Rauch, lehnte sich Vegeta an eine Wand. Seine Sicht war eingeschränkt, doch seine Sinne waren bis zum Äußeren gespannt. Er wandte seinen Kopf zu seiner rechten und suchte nach Son-Gohans Aura. Er fand sie relativ schnell. Der Halbsaiyajin war noch bei Bewusstsein. Er knurrte. Er hätte viel schneller reagieren sollen, doch durch die aufkommende Explosion und dem zu vielen Rauch, hatte er den Angriff von C17 nicht kommen gesehen. Er schaute wieder nach links und konnte nur schemenhaft die Silhouette des Cyborgs entdecken. Keine Sekunde später feuerte er einen Energieball auf ihn ab. Doch sein Angriff schien ins Leere zu laufen. Er konnte den Schatten seines Armes sehen, wie er diesen problemlos von sich abwehren konnte. „Endlich habe ich euch.“ Vegeta knurrte erneut, als er sich von der Wand entfernte und sich der Rauch endlich legte. Das schwarze Haar des Cyborgs wurde freigelegt und er erkannte das selbstsichere Grinsen, das er so hasste. „Blechbüchse!“, zischte er ungehalten und ging in Angriffsstellung. „Aber, aber. Freust du dich nicht, mich wieder zu sehen?“ Seinen Schalk in dessen Augen ließen ihn unsagbar wütend werden. „Es ist immerhin schon eine Weile her. Meine Schwester und ich haben es satt. Dieses hin und her. Wir wollen endlich Nägel mit Köpfen machen.“ „Dann versuch's doch!“, giftete Vegeta vorneweg. „Das wird mir ein Vergnügen sein.“, lächelte er und raste auf den Saiyajin zu. Seine Bewegungen waren schnell. Manchmal konnte er den Angriffen nicht rechtzeitig ausweichen und musste seine Schläge oftmals einfach aushalten. Doch er war stärker geworden in den letzten Monaten. Das Training mit Son-Gohan hatte sich allmählich bezahlt gemacht. C17 hob sein Bein und wollte seinen Fuß in Vegetas Seite rammen, als er diesen gekonnt abfing und den Cyborg an die Wand schleuderte. Sie brach und er flog mehrere Zimmer hindurch. Schnaufend stand er da und beobachtete, wie sich C17 wieder aufrichtete. Doch kein Schmerz, keine Wut war zu erkennen. Er lächelte immer noch. Vegeta knurrte abermals und feuerte kleine Energiebälle auf ihn ab. Doch auch diese verloren sich im Nichts. „Ich gebe zu,... du bist ein klein wenig besser geworden.“, sagte der Schwarzhaarige und deutete mit seinem Daumen und seinem Zeigefinger, die Spannbreite seiner angeblichen Kräften an, „Aber es wird dir nicht reichen. Es wird dir nie reichen.“, lachte er hemmungslos. Vegeta biss seine Zähne zusammen und gab ein undefinierbares Grunzen von sich. Was bildete sich dieser Schrottmüll eigentlich ein?! Wer war er denn, dass er dies so beurteilen konnte? „Du kannst deine Aussage ja noch einmal neu überarbeiten lassen, wenn ich erst einmal mit dir fertig bin!“ „Wie amüsant du doch bist, Prinzchen.“ „Los! Komm schon! Bringen wir es endlich zu Ende!“, schrie er ihm entgegen und er, sowie C17 – sprangen aufeinander zu... Der Schlagabtausch war schwer zu begreifen. Wer lag vorne? Wer war im Nachteil? Beide schenkten sich abgrundtief nichts, als die Schläge und Tritte. Energien wurden freigesetzt und zerstörten nun auch die Fassade, des eh schon eingefallenen Hauses. Vegeta keuchte, als er mit einem kräftigen Schlag nach hinten fiel. Hart schlug er auf dem Boden auf und musste sich zuerst eine Runde Ruhe gönnen. Luft schnappen. Der Cyborg ging mit gemächlichen Schritten auf ihn zu und der Saiyajin hustete kurz auf, als dieser vor ihm stand. „Sieh dich an. Du bist ein Nichts, Vegeta.“, sagte er und seine Mimik war eisern, „Du wirst es nicht schaffen. Egal wie lange du noch am Leben bist. Deine Zeit ist bald vorbei.“ Vegeta knurrte und versuchte ihn von seinen Füßen auf den Boden zu holen, doch er wich seinem Bein aus und griff nach seinem Hals. Abermals keuchte er, als er ihn hochzog. „Wieso denkst du, haben wir euch einfach so trainieren lassen? Wieso haben wir euch immer wieder entkommen lassen?“, fragte C17 und sah in das Gesicht des Prinzen, der allmählich kaum noch Luft bekam, „Wir wissen von euren Genen. Das ein Saiyajin immer stärker wird, sobald er in Lebensgefahr schwebt. Wir dachten,... ihr wärt die Zeit wert. Aber meine Schwester sieht das mittlerweile anders. Ihr seid keine Gegner für uns. Wir sind unbesiegbar!“, sagte er grinsend und drückte fester zu, „Deine Versuche in allen Ehre, Vegeta. Aber du kannst uns nicht aufhalten. Niemand von euch. Und nun, verrate ich dir noch etwas...“, sagte der Schwarzhaarige leise und sein Gesicht trat näher zu Vegetas, „...wir beobachten euch schon so lange. Ich muss sagen, es war raffiniert, aber unsere Sinne könnt ihr nicht täuschen. Sicher fragst du dich, wo meine Schwester abgeblieben ist. Oder? Soll ich es dir verraten?“, grinste er und Vegeta sah ihm immer noch aufrichtig wütend in dessen Augen, „Sie... stattet deiner Gefährtin gerade einen Besuch ab...“ Vegeta konnte an nichts denken. Seine Augen waren geweitet, in denen er allerhand Gefühle zu ließ. Hass und Wut, aber auch Angst und Verzweiflung. Auf einmal wurden ihm all diese Dinge klar. Schon seit Monaten gab es keinen Kampf mehr zwischen ihnen, weil er und Son-Gohan sich nur aufs Training versteiften. Dass er es nie hinterfragte, wieso und warum, kam ihm jetzt vor wie ein Anfängerfehler... Sie hatten beobachtet. Das hieß, sie wussten von dem Gravitationsraum und von dem Sicherheitsbunker. Sie wussten, wo sich dieser befand, aus dem einfachen Grund, weil er ihnen es indirekt gezeigt hatte. Verdammt! Ein weiterer Gedanke durchstreifte seine Synapsen. Bulma. „Mieses...“, keuchte er schwer. Ein Kampfschrei riss ihn aus seinen Gedanken und er schielte zu seiner linken. Sah wie der Halbsaiyajin auf C17 zuflog. Abrupt ließ der Cyborg den Prinzen los und versuchte noch Son-Gohans Angriff abzuwehren, doch er konnte die Abwehr nicht schnell genug hochschrauben. Der Schwarzhaarige flog einige Meter von ihnen weg und Vegeta landete auf dem Boden. Er sah zu Son-Gohan hoch und konnte den Blick des Jüngeren erst nicht wirklich beschreiben, bis dieser sich zu ihm wandte. „Worauf wartest du noch?! C18 wird nicht lange fackeln. Du musst sie aufhalten!“, schrie er ihn fast an und trat einen Schritt in Richtung C17, „Ich versuche ihn ein wenig aufzuhalten. Aber du musst dich beeilen!“ Vegeta wusste, dass Son-Gohan kaum eine Chance gegen C17 hatte. Aber wenn er es sich genau überlegte, war auch der Sohn von Kakarott stärker geworden. Er nickte leicht, bevor er sich aufrappelte und den Gang zurück ins Treppenhaus eilte... Als er die Gänge hinunter in die unteren Katakomben nahm, kam es ihm vor wie eine Ewigkeit. Seine Schritte wurden fahrig und unkontrolliert, als er in dem Flur ankam, in dem der Eingang des Bunkers war. Sein Atem war immer noch stockend und sein Blick entgleiste ihm, als er die Sicherheitstür aufgebrochen vorfand. „Scheiße...“, zischte er und zwang sich durch die Lücke hindurch. Plötzlich hörte er etwas Gesagtes. Erst war ihm nicht klar, woher diese Stimme kam, doch dann erinnerte er sich an die Knopfkopfhörer. Es war eindeutig nicht Bulmas Stimme. Er nahm den Knopf aus seinem Ohr, noch während dem Lauf und ließ die Technik in seinen Händen zerbersten. Er rannte die Treppen hinunter, bis er einen dumpfen Schrei hörte. Ihren Schrei, der voll von Schmerzen klang. An der zweiten Tür angekommen, die nun auch aufgebrochen war, ging er ebenfalls hindurch und sah sich nach allen Seiten um. Wenn er nur rational denken könnte, dann wäre er die Sache in Ruhe durchgegangen. Aber dafür schien er zur Zeit nicht in der Lage gewesen zu sein. Er könnte es sich nie verzeihen, wenn ihr etwas geschehen würde. Vor allem nicht dann, weil er selber schuld gewesen wäre... „Vegeta!“ Sein Name klang in seinen Ohren und er sah ins Wohnzimmer hinein. Vegetas Herz sackte tiefer, als er seine Gefährtin erblickte und hinter ihr die blonde Frau, die sie fest im Griff hatte. „Sieh an, sieh an. Dein Held ist zurück...“, hörte er sie leise flüstern. Seine Wut war kaum zu fassen, als er seine Fäuste ballte und gefährlich knurrte. „Lass sie los!“, zischte er ungehalten. „Wieso sollte ich? Ich wollte noch mein Vorhaben umsetzen, und sehen, wie viel ihre Knochen aushalten...“, lachte sie verhalten und griff nach ihrem Handgelenk, um diesen in eine gefährliche Richtung zu drehen. „Nein!“, kam es unkontrolliert aus seinem Mund, doch es schien zu spät zu sein. Er hörte das Knacksen und Bulma schrie auf. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er könnte sie nicht angreifen, solange Bulma in ihren Fängen war. Aber sollte er nur zusehen? Das war doch auch keine Lösung! „Ve...“, keuchte sie, wurde jedoch von C18 unterbrochen. „So zerbrechlich...“, hauchte der weibliche Cyborg, ließ urplötzlich die blauhaarige Frau los und warf sie achtlos zur Seite, „Das macht keinen Spaß...“, sagte sie dann grinsend und verschränkte ihre Arme ineinander. Der Saiyajin sah seine Chance und ohne auf seine Gefährtin zu achten, schoss er auf den blonden Cyborg zu. Er schlug sie mitten ins Gesicht, doch sie zeigte keine Regung. Stattdessen nahm sie seinen Arm und schleuderte ihn in die selbe Richtung, an der immer noch Bulma lag. „Ve...Vegeta.“, keuchte sie atemlos und krabbelte auf ihn zu. „Ihr seid schon süß zusammen...“, lachte C18 und Bulma versuchte die Anwesenheit der Maschine zu ignorieren. „Vegeta...“, sprach sie ihn erneut an, doch seine Lider waren aufeinander gepresst. Nur sehr langsam öffnete er diese und sah sie an. Ein bemitleidender Blick lag in seinen schwarzen Opalen, bevor er schmerzerfüllt zusammenzuckte. „Wie ich sehe, hat mein Bruder ihm schon alle Kraftreserven entzogen. Wie schade...“ Bulma sah zu der Blonden hoch und ihr Blick wurde wütend. „Wieso?! Wieso lässt ihr uns nicht einfach in Ruhe?“, kam es aus ihr heraus und sie hielt Vegeta fest in ihren Armen. - Ihr Handgelenk versuchte sie, so gut es eben ging, zu ignorieren. „Weil uns langweilig ist, Schätzchen.“ „Langeweile?! Ihr seid doch nicht ganz dicht in der Birne! Sind euch die Schaltkreise durchgeschmort?!“ „Onna...“, keuchte Vegeta auf und sie sah kurz zu ihm. Doch er brauchte keine weiteren Worte, sie verstand seine Gedanken auch so. Sie zu provozieren, wäre vielleicht wirklich nicht die beste Idee, aber sie konnte es einfach nicht mehr mitansehen. „Du hast eine scharfe Zunge, das muss man dir lassen.“, erwiderte sie und ging im Wohnzimmer auf und ab. Bulma erkannte den neugierigen Blick der Blonden, auf die vielen Fotos auf den Regalen. Vegeta bewegte sich just in diesem Moment und sie sah zu ihm, wie er sich wieder auf seine zwei Füßen stellte. Sie wollte etwas zu ihm sagen, doch sein Gesagtes kam ihr zu vor. „Lass deine dreckigen Griffel davon!“, zischte er und sie sah abschätzend zu ihm. „Und was, wenn nicht?“, fragte sie heraufbeschwörend und griff tatsächlich nach einem Familienfoto ihrer Eltern. „Lass es, oder du wirst es bereuen!“, rief er ihr entgegen. Doch C18 schien kein Wert auf seine Drohung zu legen. Kaum als sie den Rahmen des Bildes berührte, sah Bulma wie Vegeta innerlich aufkochte. Und nicht nur das. Sie hatte nicht viel Ahnung, von Auren oder Energien. Doch zum ersten Mal konnte sie wahrhaftig fühlen, wie er seine Wut freien Lauf ließ und zu erst eine gräuliche, fast weiße Umrandung ihn umfasste. „Schönes Foto.“, wisperte die Blonde leise. Das schien Vegeta endgültig zum explodieren gebracht zu haben. Sie konnte regelrecht spüren, wie seine Kräfte zurück kehrten und die weiße Aura um ihn herum heller und heller wurde. Sogar allmählich die Farbe wechselte. Bulma erinnerte sich an die Situation auf dem Flugplatz. Ihre Augen weiteten sich, als seine sonst so schwarzen Haare eine andere Färbung annahmen und seine schwarzen Opale sich ebenfalls färbten. „Stell es zurück!“, zischte er wütend. Sie sah kurz zu C18 und erkannte einen Blick, den sie nicht so recht deuten konnte. War es Überraschung? „Was wird das denn?“, fragte sie unglaubwürdig und die Blauhaarige sah zu ihrem Gefährten zurück, konnte ebenfalls nicht glauben, was sie nun erblickte. Seine schwarzen Haare waren verschwunden und auch seine durchdringenden dunklen Augen. Stattdessen war seine Haarfarbe blond, fast golden und seine Opale hatten eine blau-grüne Farbe angenommen. „Stell es zurück!“, knurrte er und ballte seine Fäuste. Abwesend stellte sie tatsächlich das Foto zurück aufs Regal und wandte sich dem Saiyajin zu. Ihre Arme verschränkten sich wieder ineinander und sie legte ihren Kopf etwas schief. „Deine Aura ist um ein vielfaches gestiegen... merkwürdig.“, säuselte sie leise und schien zu überlegen. Bulma wusste nicht so recht, wohin sie blicken sollte. Immer wieder schwankten ihre Augen zu C18 und zurück zu ihrem Gefährten. Noch immer nicht fassend, was hier so eben von statten ging, wusste sie nur eines. Er hatte es tatsächlich geschafft. Die Grenze eines normalen Saiyajin Status überwunden. Aber woher? War es, weil er so wütend gewesen war, dass C18 einfach so in ihre Privatsphäre eingedrungen war? Oder weil er sie vor Schmerzen nicht beschützen konnte? Oder gar beides? C18's Stimme weckte sie aus ihren Gedanken. „Das ist... eine positive Überraschung. Damit hätte ich im Leben nicht mehr gerechnet, aber in dir steckt wohl doch mehr, als nur ein kleines, langweiliges Äffchen.“ Sie hörte Vegeta knurren und gleichzeitig ging er einen Schritt auf sie zu. „Nun. Die Lage hat sich wohl geändert. Es könnte wohl doch noch Spaß machen.“, grinste sie wissentlich und wandte sich dem Gehen zu. „Bleib stehen, Miststück!“, er wollte sie aufhalten, doch Bulma handelte instinktiv und griff nach Vegetas Armen. „Wir sehen uns.“, sagte C18 nur noch und verschwand aus dem Sicherheitsbunker. „Du entkommst mir nicht noch einmal!“, zischte Vegeta und wollte sich aus ihrem Griff befreien, doch Bulma stellte sich ihm in den Weg, „Was... soll das?! Lass mich durch, Onna!“ Sie schüttelte immer und immer wieder den Kopf. Legte die unverletzte Hand auf seine Brust und sah ihm tief in diese ungewohnten Augen. „Onna!“, zischte er wütend, „Das ist die Chance! Ich kann sie besiegen, ich weiß es!“ Bulma wusste, dass er sie auch einfach von sich weg schubsen könnte, doch das würde er nicht. Mit diesem Wissen lehnte sie sich an ihn und versuchte so gut wie es ging, ihn zu umarmen. „Bleib, bitte.“, hauchte sie leise und sie sah hoch in seine Augen, die langsam wieder seine gewohnten Farben annahmen. Es war ruhig und still in der Wohnung, als zum Schluss auch seine Haare wieder schwarz wurden und sie wenig später ebenso seine Arme um ihren Körper fühlen konnte... Kapitel 50: Entscheidungen -------------------------- Kaum zehn Minuten später hörte Vegeta die eiligen Schritte von Son-Gohan. Er rauschte in die Wohnung hinein und erblickte sie beide dann im Wohnzimmer. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er außer Atem. Bulma ließ von ihm ab und wandte sich dem Halbsaiyajin zu. Vorsichtig sah er sie nicken. Ihm war nicht wohl bei der Sache. Ganz und gar nicht. Er hätte sich selbst schlagen können, dass er auf ihre Bitte hin hier geblieben war. War er sich doch so sicher, dass er C18 diesmal schlagen könnte. Aber ihre leisen Worte haben ihr übriges getan. Er konnte sich einfach nicht gegen ihre Bitte stellen. Langsam glitt sein Blick an ihr linkes Handgelenk, das merkwürdig abstand und sie nun ihre rechte Hand um die andere legte. Seine Finger stibitzten sich zu ihr hervor und sie zuckte zusammen, als er die innerliche Verletzung berührte. „Wo hast du die magischen Bohnen.“, sagte er leise, doch sie verstand ihn und erwiderte, dass sie im Labor waren. In einer ihrer Schreibtischschubladen... Er ging zielstrebig aus dem Wohnraum und durchsuchte die Schubladen im Labor. Als er den kleinen Beutel fand, war er schon wieder im Begriff das Labor zu verlassen, als Son-Gohan sich ihm in den Weg stellte. „Vegeta. Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte er und er konnte nicht verhindern, dass er sich ein klein wenig besser fühlte. Er hätte es abstreiten können, aber so langsam wuchs ihm Son-Gohan ans Herz. Kaum zu fassen, aber er fing seit geraumer Zeit an, sich um ihn zu sorgen. „Ja, alles bestens.“, sagte er raus und trat an ihm vorbei. Den stechenden Blick in seinem Rücken, trat er wieder ins Wohnzimmer und sah seine Gefährtin auf der Ledercouch sitzen. Er ging zu ihr hinüber und nahm eine Bohne aus dem Beutel heraus. „Hier.“, kam es nur von ihm und sie nahm die Bohne entgegen, die ihr gebrochenes Handgelenk wieder herrichten sollte. „Danke.“, hauchte sie nur und er ließ sich dagegen erschöpft in einen Sessel nieder. Son-Gohan kam ebenso ins Zimmer zurück und sagte der Blauhaarigen das Trunks immer noch schlief. Er hatte einfach einen gesunden und tiefen Schlaf zugleich. Jedes andere Kind wäre bei dem Krach vermutlich wach geworden. Vegeta war in seinen Gedanken versunken. Das heute hätte ihnen beinahe wirklich den Kopf gekostet. Und nicht nur ihn und Son-Gohan. Sondern auch Bulma und Trunks. Wegen einer Unvorsichtigkeit! Seufzend strich er sich durch sein schwarzes Haar. Einen Augenblick verharrte er und ließ die letzten Minuten Revue passieren. Ein Super-Saiyajin. Er konnte es selbst kaum fassen, dass er diese Grenze endlich erreicht hatte. Jedoch war es ein bitterer Beigeschmack gewesen. Er hatte sich den Moment immer so schön ausgemalt. Wie es im Trainingsraum passierte, oder damals im Raumschiff. Als er gegen Freezer gekämpft hatte, oder... ach es war auch egal. Es war geschehen und er konnte es noch nicht einmal richtig einordnen. Ihm war nicht nach Freude, nach Glückseligkeit. Da war nur Wut. Wut darüber, das diese Blechbüchse es gewagt hatte das Einzige zu berühren, wofür sie quasi verantwortlich war. Das Bild von Bulmas Eltern, deren Blut an ihren Händen klebten... „Ich finde, wir sollten zu meinem Opa und Mama gehen. Hier ist es nicht mehr sicher.“, hörte er die Stimme des Halbsaiyajins und sah auf. „Du hast Recht. Das wäre das Beste.“, pflichtete er bei, doch begegnete sofort Bulmas Blick, der etwas völlig anderes aussagte. „Ich denke nicht,... dass sie noch einmal zurück kommen werden.“ „Aber Bulma...!“, kam es von Son-Gohan. „Ich weiß nicht wieso. Aber als Vegeta sich verwandelt hatte, da hatte sie etwas merkwürdiges in ihrem Blick. Als ob sie sich freuen würde, auch wenn ich bezweifle, dass diese Maschinen überhaupt etwas fühlen.“ „Nein. Wir bleiben nicht hier. Son-Gohan kontaktiere deine Mutter und sag ihr-“ „Vegeta.“, sprach die Blauhaarige dazwischen, „Es ist Mitten in der Nacht. Ich werde jetzt nicht Trunks aus seinem Bett holen und von hier verschwinden! Ich...“ Er stand schnell auf und ballte seine Händen zu Fäusten. „Hast du dir mal das Ausmaß angesehen? Die Sicherheitstür ist hinüber! Die Wohnungstür auch! Ich werde keine Nacht mehr hier verbringen!“ Auch sie stand auf und funkelte ihm, ihn der üblichen Manie entgegen. „Und ich bleibe hier! Ich kann doch zumindest versuchen, die Türen wieder zu reparieren! Aber ich gehe diese Nacht nicht nach draußen!“ „Hört mal, bevor ihr euch hier die Köpfe einschlagt,... heute werden sie bestimmt nicht mehr kommen. Also spricht vielleicht doch nichts dagegen...“, versuchte Son-Gohan die zerreißende Spannung zu lösen. „Nein!“, keifte Vegeta und Bulma verschränkte ihre Arme ineinander. Ihre verletzte Hand war Dank der magischen Bohne schon wieder komplett geheilt gewesen. „Lass mich das noch einmal zusammenfassen, Vegeta! C17 und C18 machen sich einen Spaß daraus. Sie wollen nur einen guten Kampf. Es geht nicht um mich, oder um Trunks oder Son-Gohan. Du hast C18 einen neuen Anreiz zu gegeben, dass sie sich erneut zurückziehen. Ich glaube nicht, dass sie zurückkommen werden und deswegen bleibe ich hier!“ „Du spinnst doch!“, zischte er zurück. Wie konnte sie sich nur in diesen Gedanken festsetzen? „Wenn du mich gehen gelassen hättest, hätten wir dieses Problem nun nicht mehr!“, kam es prompt aus seinen Lippen. „Und was wäre, deiner Meinung nach – passiert? Okay, du hast die langersehnte Stufe endlich erreicht, aber dennoch warst du nicht in Topform! Du hättest deine neu gewonnenen Kräfte schneller verbraucht, als das du bis zehn gezählt hättest! Ich konnte dich nicht gehen lassen!“ „Schwachsinn!“, schüttelte er seinen Kopf. „Nein, mein Lieber! Das ist völlig nachvollziehbar!“ „Vegeta, lass uns Morgen darüber reden.“, versuchte Son-Gohan es erneut, doch er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Es war absurd. Hirnrissig. Wie all ihre Ideen. „Macht doch was ihr wollt!“, zischte er dann ungehalten und rauschte an den beiden vorbei. Weder Bulma noch Son-Gohan konnten rechtzeitig reagieren, da war er schon aus der Wohnung verschwunden... Völlig ziel- und orientierungslos war er nach Stunden in den Bergen angekommen. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, seine Aura zu verdecken. Es wäre ihm egal gewesen. Sollten sie ihn doch erneut angreifen. Dann hätte er sich keine weiteren Gedanken darum scheren brauchen. Er sah sich um. Die Nacht war bald vorüber. Das dunkelblaue Firmament erhellte sich im Osten langsam wieder und dennoch wollte er nicht zurück nach Hause. Zu Hause... Es war schon zu lange her, dass er einen Ort wirklich als sein Heim benennen konnte. Aber so war es nun mal. Ganz und gar. Er lachte kurz verhalten darüber, doch gleich darauf stellte sich wieder sein übliches Schweigen ein. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Er wusste nicht was er machen sollte. Es war alles und doch wieder Nichts. In der Ferne sah er den Bratpfannenberg. Keine Ahnung, wie er gerade jetzt den Weg hierher fand. Sein Inneres verlangte nach jemanden, der all das besser verstehen konnte. Was in ihm vorging. Doch es lebte keiner mehr, dem er sich so anvertrauen konnte. Natürlich, er hätte mit der Blauhaarigen sprechen können, aber sie hatte einfach eine andere Einstellung dazu. Es würde nur wieder auf einen Streit hinauslaufen und das war das Letzte, was er jetzt wollte. Er atmete die frische Nachtluft ein und bewegte sich wieder. Er folgte einfach seinem Instinkt. Durch die Wälder und durch die Berge. Der Bratpfannenberg immer noch in seinem Blickfeld, wich er irgendwann nach rechts aus und landete vor einer eingestürzten Holzhütte. Er war bisher nur einmal hier gewesen. Die Erinnerungen daran waren nicht gerade die Besten. Es war vor gut eineinhalb Jahren. Er schritt langsam an einen alten Brunnen vorbei und bewegte sich hinters Haus. Als seine Augen den großen Laubbaum entdeckten, blieb er abrupt stehen. Was machte er hier eigentlich? Er sollte nicht hier herkommen. Es sollte ihm auch nicht so nah gehen und doch trat er näher an den Baum heran, unter dem ein Holzkreuz errichtet worden war. Hier war er nun. An der Grabstelle seines ehemaligen Erzfeindes und doch war er in gewissen Maßen auch ein Freund gewesen. Vielleicht nicht zu seinen Lebzeiten, aber mittlerweile sah er das anders. Zum Teufel mit diesem Wettstreit, dies hatte einfach keine Bedeutung mehr. Denn er war tot. Für immer und ewig. Seufzend ließ er sich im Schneidersitz vor dem Grab nieder und stützte seinen Kopf mit seinen Händen ab. „Kakarott... was soll ich nur tun?“, wisperte er verzweifelt und schloss seine Lider. In der letzten Zeit hatte er nur noch trainiert, wie schon lange nicht mehr. Er hatte wirklich geglaubt, dass er diese Killermaschinen dadurch besiegen könnte. Durch hartes, langes Training. Jetzt da er ebenfalls ein Super-Saiyajin war, war die Chance greifbar nah. Er wusste, wie er diese Stufe erneut in ihm auslösen konnte und doch hatte er Zweifel. Das erste Mal zweifelte er an seinen Kräften. Es war zum Haareraufen! Vermutlich hätte Bulma Recht behalten. Trotz der neuen Stufe, hätte er seine Kräfte nicht bei sich halten können. Wie er es hasste, wenn ihre Worte nur vor Wahrheit trieften. Dennoch öffnete es ihm die Augen. Als C18 vor ihm stand, hatte er wirklich geglaubt, er könnte sie besiegen, doch jetzt, da die Anspannung von ihm abfiel wurde es ihm klar, dass diese Cyborgs immer noch einen gewaltigen Vorsprung hatten. „Was soll ich nur tun...“, kam es wieder raus über seine Lippen. Ja, was sollte er tun? Er war der letzte, lebende Saiyajin. Der letzte Vollblut. Son-Gohan war ihnen nicht gewachsen. Wenn er vielleicht auch die Super-Saiyajin Grenze erreichen könnte, sehe das anders aus. Dann gab es auch noch Trunks. Aber er war noch zu klein und Bulma würde es nie zulassen, dass er sich im Kampf beteiligte. Zumindest nicht jetzt. Jeder war gegen ihn. So fühlte er sich in diesem Moment. Allein, irgendwie. Er sah auf das Kreuz und seine Gedanken schwebten erneut im Kreis. Wenn er noch da wäre,... wie sehe dann der Verlauf der Geschichte aus? Wäre alles anders gekommen? Es war fast zum Lachen. Da wünschte er sich doch wirklich seinen Erzrivalen zurück ins Leben, nur damit seine Zukunft besser verlaufen würde. Zukunft. Ebenso ein Wort, welches er vorher nie gewagt hätte, es in den Mund zu nehmen. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Er wollte eine Zukunft haben. Eine mit ihr zusammen und mit seinem Sohn und doch wusste er, dass dies nie geschehen würde. „Die Zeit ist abgelaufen.“, murmelte er vor sich hin. Es schmerzte ihn. Unsagbar und ganz, aber in seinem Kopf spann sich eine Idee zusammen, die er vorher nie in Betracht gezogen hatte. C17's Worte hallten in seinem Kopf. Vielleicht war seine Zeit bald vorüber, und er wollte es nicht verleugnen, aber ihrer würde es auch sein. Er stand langsam auf und sah auf das Grabmal nieder, das ihm unwissentlich dabei geholfen hatte endlich eine endgültige Entscheidung zu treffen. Wenn er für sich schon keine Zukunft haben würde, dann wenigstens für die Menschen, die ihm wichtig geworden waren. Die es verdient hätten eine zu haben und in Frieden leben konnten. Ohne Angst und ohne Dunkelheit. Er hatte schon zu lange darin gelebt. Schon früher, zu Freezers Lebzeiten. Damit sollte endlich Schluss sein! „Kakarott... ich werde das nicht für die Erde machen...“, hauchte er und sah wieder einmal auf das Holzkreuz, auf dem sein Name eingraviert war, „Ich mache das auch nicht für mich...“, und er trat einen Schritt zurück, bevor er sich umwandte, „Ich mache das für sie.“, flüsterte er leise in sich hinein, schloss seine Augen für einen Moment und schoss dann in den Himmel empor. Er hatte eine Entscheidung getroffen. Auch wenn sie nicht einfach war. Aber gewöhnlich waren diese Arten der Entscheidung nie ganz leicht. Sie war schwer, wie eine Tonne seiner Altlasten und doch wusste er, dass er es tun musste. Mit diesem Wissen flog er zurück nach Hause. Eine Bürde tief auf seinen Schultern lastend. Wusste er doch, dass es sein letztes Mal wäre, dass er zu ihr zurückkehren würde... Kapitel 51: Die Lüge in meinem Blick ------------------------------------ Als er auf dem Firmengelände ankam versuchte er die letzten Gedanken an sein baldiges Vergehen zu unterdrücken. Er wollte ihr nicht zeigen, an was er dachte. Sie sollte von all dem nichts mitbekommen. Es wäre einfach das Beste, wenn sie nichts davon wüsste. Vegeta wusste, dass dies ein erneuter Vertrauensbruch war, aber da seine Zeit sowieso bald abgelaufen wäre, war diese Tatsache nichtig. Als er am Eingang des Bunkers ankam, war er überrascht, dass die Tür tatsächlich repariert wurde. Und auch die zweite Tür, nachdem er die vielen Treppen nach unten stieg, war wieder voll einsatzfähig. Er musste leicht lächeln. Vermutlich hatte sie die gesamte Nacht daran gesessen, um ihm zu beweisen, dass ein Unterschlupfwechsel nicht von Nöten war. Vegetas Lächeln verschwand, wie es auch gekommen sein mag. Der Wechsel war bald wirklich nicht mehr nötig. Vegeta öffnete die Tür, mit dem üblichen Zugangscode und trat in die stille Wohnung. Mittlerweile war der Morgen angebrochen und er ging zielstrebig auf das Kinderzimmer zu. Vorsichtig linste er hinein und fand Son-Gohan sowie Trunks schlafend vor. Wieder ein Lächeln, bevor er die Tür leise wieder von außen schloss. „Wo warst du?!“, kam es aufgebracht hinter ihm und er wandte sich zu der Stimme um. „Hier und dort.“, antwortete er nur und ging auf die Blauhaarige zu. „Weißt du eigentlich, dass ich mir Sorgen gemacht habe?! Du warst die gesamte Nacht weg!“, zischte sie ungehalten, doch Vegeta legte nun eine Hand auf ihre linke Schulter und deutete ihr an, sich zu beruhigen. „Mir geht es gut.“, sagte er leise und wandte sich dann dem Schlafzimmer zu, „Ich hab einfach mal ein bisschen frische Luft gebraucht.“, und ging hinein. Seine Gefährtin folgte ihm, da sie wohl mit ihrem Vortrag noch nicht fertig war. „Ein bisschen Luft? Und dafür brauchst du fast über sechs Stunden?! Ich hab gedacht,... na ja, ich dachte du...“, begann sie stotternd und er drehte sich erneut zu ihr um. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Es ist alles okay.“ Nichts war okay, wenn er ehrlich zu sich selber wäre. Aber dies würde er ihr nicht auch noch auf die Nase binden. Er brauchte jetzt vor allem erst einmal seinen Schlaf. Nur ein paar Stunden, bis er wieder voll bei Kräften war. Dann würde sich der Rest schon von alleine geben. „Vegeta?“, hörte er sie sagen und eine angenehme Wärme umfing ihn, als er ihre Sorge regelrecht spüren konnte. „Mhm?“, kam es nur von ihm und er ging auf seine Betthälfte zu. Es folgte eine unruhige Stille, bevor sie sich dann doch abwandte. „Ach nichts... ich geh noch ein bisschen ins Labor, wenn es dir nichts ausmacht.“ Er nickte nur, war zu mehr nicht mehr im Stande. Als die Tür ins Schloss fiel, ließ er sich auf seine Bettunterlage nieder und stützte abermals seinen Kopf mit seinen Händen ab. Er fühlte sich grässlich. Ihr so ins Gesicht zu lügen. Aber er musste es tun. Sie war einfach eine Reinheit in Person. Sie würde es nie für Gut heißen, was er vorhatte. Sie könnte ihn aufhalten und das war das Letzte, was er brauchte. Er sah auf seinen Nachttisch und öffnete nach langem Zögern die Schublade. Das eingebundene Buch lag geschlossen darin und er nahm es in seine Hände. Schon vor zwei Monaten hatte er es endlich fertig bekommen und eigentlich wollte er es ihr zum Geburtstag schenken, aber... die Zeiten änderten sich. Es war auf der einen Seite traurig darüber, dass er nie erfahren würde, wie sie darauf reagierte. Schon damals hatte er den Sinn gehegt sein Vermächtnis mit ihr zu teilen. Schon vor Trunks' Geburt und überhaupt vor all dem Chaos. Er schüttelte seinen Kopf. Egal. Sie würde es in ihren zarten Händen halten, wie etwas, das sie beschützen würde. Komme was wolle. Er wollte ihr etwas dalassen, was sie vielleicht daran erinnern sollte, wer er war und wem sie all ihre Liebe geschenkt hatte... Er legte das Buch zurück und legte sich schlussendlich auf seine Hälfte des Bettes. Die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, starrte er an die Decke. Noch immer plagten ihn die Geschehnisse und die, die noch dazu kommen würden. Doch er versuchte diese Gedanken zu vertreiben – vorerst und glitt nur langsam in einen unruhigen Schlaf... Gegen die Mittagszeit wurde er erst wieder wach, als er lautes Geschrei auf dem Flur hörte. Er drehte sich ein paar Mal im Bett hin und her, doch die Ruhe war vorbei und er stand genervt auf. Ohne zu zögern trat er an die Tür und riss sie auf, wollte schon ansetzen, was für ein Krach hier herrschte. Doch er schluckte seinen bissigen Kommentar hinunter, als er Son-Gohan sah, wie er mit seinem Sohn im Flur stand. Und zwar nicht so, wie es sonst immer der Fall gewesen war. Die Tatsache das Trunks ganz alleine auf seinen zwei, nackten Füße stand, war ein eher seltener Anblick. „Oh, Vegeta! Du kommst genau richtig!“, lachte Son-Gohan und hielt die kleinen Händchen seines Sohnes, „Er wollte unbedingt auf den Boden, ich weiß auch nicht wieso, und jetzt läuft er doch tatsächlich!“, lachte der Halbsaiyajin und wackelte mit dem Kind durch den Flur. „Wo ist Bulma?“ „Oh,... ehm im Labor glaube ich. Sucht ihre Kamera.“ Er wollte aufstöhnen, doch er verkniff es sich. Sah lieber zu seinem Sohn, der immer und immer wieder fröhlich gluckste, als er den nächsten Schritt tat. Die Gedanken der letzten Nacht waren wieder da, als er Trunks weiterhin beobachtete. Keine Zukunft. Er würde weder eine mit ihr haben, noch eine mit Trunks. Er würde seinen einzigen Sohn nie aufwachsen sehen. Dass das Schicksal ihm wenigstens diesen Anblick schenkte, war berauschend und doch wieder nicht. Er würde nie sehen, wie er wuchs, nie einen vollständigen Satz von ihm hören und auch nie... „Hui,... Trunks, nicht so schnell!“, lachte Son-Gohan und riss damit Vegeta aus dessen Gedanken. Dann sah der Halbsaiyajin zu ihm auf und sein Blick verriet ihm, dass er seine Maske nicht trug. Was für ein fataler Fehler... „Alles okay? Du siehst so niedergeschlagen aus?“ „Alles bestens.“, erwiderte er etwas zu schnell, so dass Son-Gohan gezwungen war, dem nachzugehen. „Mir dir stimmt doch etwas nicht, Vegeta.“, sagte er nun ernster, ließ Trunks einen Augenblick los und dieser fiel nach einem weiteren Schritt auf seinen Popo. Vegeta haderte mit sich. Die Gedanken, die sich nur um Trunks drehten, schienen ihn zu erdrücken. Er senkte seinen Blick gen Boden. „Vegeta?“ Doch auf einmal hob er seinen Kopf wieder und sah ihn ebenso ernst an. „Kannst du... kannst du mir ein Versprechen geben?“ Irritiert sah der Jüngere zu ihm auf und nickte. Jedoch sehr zögerlich. „Wenn... wenn Trunks soweit ist, musst du ihn trainieren.“ „Was? Aber,... wieso ich? Es ist doch dein Sohn.“, erwiderte dieser sichtlich verwirrt. „Das tut nichts zur Sache. Versprichst du es?“, beharrte Vegeta eindringlich. „Aber warum?“, hakte er nach, was Vegeta langsam auf die Nerven ging. Er wollte keine gründlichen Aussagen treffen. Er wollte niemanden etwas anvertrauen, musste er dies doch mit sich selber ausmachen. Und doch, konnte er nicht verhindern, dass ihm ein entschiedener Satz entgleiste... „Wenn ich... einmal nicht mehr da sein sollte, dann braucht Trunks jemanden, der ihm alles beibringt.“, sagte er leise und schaute von ihm ab. „Was willst du damit sagen?“, kam es prompt zurück und Vegeta wusste, dass er es anders hätte verpacken sollen. „Tust du es, Son-Gohan!?“, fragte er stattdessen erneut, sah ihn an und überging damit seine Frage. Er zögerte, bis er jedoch nickte. Auch wenn sein Blick etwas ganz anderes sagte... Der Abend brach langsam an und Bulma war einfach nur glücklich darüber, dass Vegeta keine weiteren Dummheiten begangen hatte. Als er die Nacht über weg war, hatte sie erst gedacht, dass er die Cyborgs suchen würde. Doch sie hatte sich getäuscht, zu ihrem Glück. Er war gesund wieder gekommen, auch wenn er eine eher bedrückte Stimmung ausstrahlte. Er versuchte es zwar so gut es ging zu verstecken, aber sie kannte ihn einfach schon zu gut. Sie sagte nichts darauf. Wenn er reden wollen würde, dann käme er schon zu ihr. Zumindest hoffte sie das. Gemütlich machte sie das Abendessen für sie beide. Ungewöhnlich normal, da sie eigentlich Son-Gohan mit eingeplant hatte, aber Vegeta hatte ihm vorgeschlagen, diese Nacht bei seiner Mutter zu verbringen. Bulma konnte sich darauf keinen Reim machen. Aber vermutlich machte sie sich wieder viel zu viele Gedanken darüber. Vielleicht wollte er auch heute Abend auch nur alleine mit ihr sein. Sie lächelte in sich hinein. Wer wusste schon, was diese Nacht mit sich bringen würde?! Sie schob den Kartoffelauflauf gerade in den Backofen, als ihr Gefährte in die Küche trat. Er sagte nichts, als er zum Kühlschrank ging und sich eine Flasche Wasser nahm. Sie schielte zu ihm, so dass er es nicht bemerkte, doch ihre Mühen waren umsonst. Er sah verwirrt zu ihr und sie musste leise lachen. „Was ist so lustig?“ „Nichts.“, erwiderte sie nur und stellte den Backofen auf die gewünschte Temperatur. „Aha.“, kam es nur von ihm und er öffnete die Wasserflasche. Sie nahm nun ein Küchenhandtuch in die Hand und wusch damit kurz über die Anrichte. Immer noch konnte sie Vegetas intensiven Blick auf sich spüren. Was war heute nur mit ihm los? Gerade wollte sie ihn deswegen fragen, als sie Trunks quengeln hörte. Schnellen Schrittes lief sie an ihm vorbei ins Kinderzimmer und sah ihren Sohn stehend in seinem Bettchen. „Gut geschlafen, mein Schatz?“, lächelte sie ihn an und nahm ihn aus seinem Bett heraus. Mit ihm zusammen ging sie zurück ins Wohnzimmer, in dem auch schon Vegeta am Esstisch saß. Sie setzte Trunks in seinen Hochstuhl, der daraufhin freudig auf den Tisch klatschte. 20 Minuten später saßen sie zu dritt am Esstisch und aßen ihr Abendessen. Es war merkwürdig ruhig, bis auf Trunks, der mit seinem Löffel herumhantierte. Bulma musste immer wieder schmunzeln über seine Versuche, die Kartoffeln auf den Löffel zu bekommen und die Ladung auch fachgemäß in seine Mundhöhle zu katapultieren. Öfters fiel etwas daneben, aber das störte die Blauhaarige nicht besonders. Ihr Blick fiel auf Vegeta. Auch seine Augen hatten sich auf seinen Sohn versteift. Seine Mimik sah streng aus, als ob er gerade an etwas schwieriges dachte. Ihn musste irgendetwas beschäftigen. Nur was? Nachdem die Blauhaarige ihren Sohn ins Bett gebracht hatte, ihm wie jeden Abend etwas vorsang bis er endgültige eingeschlafen war, ging sie zurück in die Wohnstube. Vegeta saß auf der Couch und hatte wie immer seine Füße auf den Couchtisch abgelegt. Er sah immer noch so angespannt aus. Seine Lider waren geschlossen und er döste wohl ein bisschen vor sich hin. Bulma lächelte in sich hinein, als sie sich langsam auf ihn zubewegte und sich geräuschlos neben ihn setzte. Er war so tief versunken, dass er erst reagierte, als sie schon ihre Hände auf seine Schultern gelegt hatte und ihre Fingerkuppeln vorsichtig über seine Muskeln fuhren. Seine Augen öffneten sich für einen Schreckmoment, doch schloss er diese sofort wieder und brachte ein leichtes Seufzen hervor. Doch kaum als die Blauhaarige mit ihrem Tun aufhörte, sah er zu ihr und sie konnte ihre Fragen nicht mehr zurückhalten. „Was ist los mit dir?“, fragte sie leise. „Nichts.“, kam es wie aus einem Geschoss aus seinem Mund, doch Bulma glaubte ihm nicht. Etwas in ihrem Inneren verriet ihr, dass er sie gerade anlog. Es war einfach seine gesamte Körperhaltung, die ihn in einen verschleierten Umhang hüllte. Es behagte ihr. „Aber irgendetwas stimmt mit dir doch nicht. Du warst heute so wortkarg. Nicht dass das schon immer so war, aber heute ist es einfach extrem.“, sagte sie und sie ließ ihre Hände an seinen Hals wandern, „Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst.“, hauchte sie zum Schluss und senkte ihren Blick. Kaum als sie den Blick von ihm abgewendet hatte, spürte sie seine Hand an ihrem Kinn, der ihre Augen wieder auf ihn richten ließ. „Es ist nichts. Vertrau mir einfach.“, wisperte er und wenig später fühlte sie seine Lippen auf den ihren. Der Kuss war zärtlich und doch drang ihre innere Stimme sie dazu, den Kuss vorzeitig zu beenden. Sie sah seinen verwirrten Blick, doch sie schüttelte daraufhin nur den Kopf. „Ich glaube dir das nicht. Du kannst mir nichts mehr vorgaukeln, ich weiß doch was ich-“, begann sie, doch er unterbrach sie mit einem weiteren Kuss, der diesmal stürmischer und leidenschaftlicher war. Allein die Tatsache, dass er sich ihr offenbar nicht anvertrauen wollte, ließ sie erzittern. Ab diesem Moment hätte sie auf ihren Verstand hören sollen, doch diese dringlichen Annäherungen, die Seiten Vegetas ausgingen, konnte sie eben auch nicht einfach so ignorieren... Bulma wurde mit ihrem Rücken in die Couch gedrängt und wenig später befand sich sein Körper über ihrem. Seine Hände gingen auf Wanderschaft und strichen an ihrer Seite, bis zu ihrer Taille hinunter. Am Saum ihres Sweatshirts angekommen, zog er ihre Bekleidung nach oben und sie ließ es geschehen, als er sein Gesicht zu ihrem Bauch führte. Die Blauhaarige seufzte leise aus, als er zuerst zarte Küsse auf ihre Bauchdecke pflanzte und danach seine Zunge um ihren Bauchnabel gleiten ließ. Ihr Seufzen wurde lauter und er ging zugleich zum nächsten Schritt über. Flink legte er seine linke Hand an den Bund ihrer Leggings und zog die Hose hinunter, mitsamt ihrem Slip. Automatisch krallte sie ihre Hände in das Leder unter sich, als sein Kopf in ihren intimen Bereich wanderte. Sie konnte sich nicht einmal mental darauf vorbereiten, schon spürte sie seine heiße, raue Zunge an ihrem Lustpunkt. Bulma stöhnte unkontrolliert auf, als er zärtlich um ihre Mitte leckte, bevor er in sie eindrang. Sie ließ den Stoff der Couch los und ihre Finger verflochten sich in seine schwarzen Haare. „Ahh...“, stöhnte sie und ihr Griff verfestigte sich so sehr, dass sie vermutlich sogar einige Spuren auf seiner Kopfhaut verursachte. Doch genauer darüber nachdenken konnte sie nicht, da seine Hände sich plötzlich unter ihrem Po schoben und er sie mit einer Leichtigkeit hochhob. „Was...“, keuchte sie mitten in ihrer Erregung. Vegeta jedoch antwortete ihr nicht, entzog sich ihrem Intimbereich und küsste sie leidenschaftlich. Sie schmeckte sich kurz selbst und errötete, als ob sie ein junges Mädchen gewesen wäre. Nur nebenbei bekam sie mit, wie er sich mit ihr zusammen von der Couch entfernte und sie nur noch ihre Beine um seine Lenden schloss. Der Kuss brach nicht einmal ab, als er den Weg ins Schlafzimmer einschlug. Sie schlang ihre Hände nun um seinen Hals, um nicht den Halt zu verlieren. Auch wenn diese Handlung völlig daneben war. Er würde sie nie fallen lassen... Kaum im Schlafraum angekommen, legte er sie auf die Mitte des Bettes ab und folgte ihr ebenso willig. Doch bevor er wieder ansetzte, entledigte er sich seiner Kleidung, die in einer der vier Ecken unwirsch landeten und sie wieder die volle Aufmerksamkeit ihres Gefährten inne hatte. „Ve...Vegeta...“, keuchte sie erneut, als er einen Finger in ihre Enge trieb. Bulma schloss ihre Augen, um das Gefühl ihrer Leidenschaft noch mehr genießen zu können. Im selben Augenblick konnte sie ein tiefes Raunen von ihm hören und sie sah zu ihm hoch. Seine schwarzen Opale fixierte ihre Oberweite, die immer noch von ihrem Sweatshirt verhüllt waren. Kurzerhand setzte sie ihre Hände an ihr Oberteil und zog es über den Kopf. Es war wie eine stumme Bitte seinerseits, die sie nur zu gerne folgte. Als das Sweatshirt auf den Boden segelte, japste Bulma erschrocken auf, als Vegeta ihre Brüste schon in Beschlag nahm. Immer noch seine Finger in ihr, stöhnte sie auf und bog ihren Körper zu ihm hin, um sich diesem Glücksgefühl einfach hinzugeben und ihren ersten Orgasmus kommen zu lassen... „Dreh dich rum.“, hörte sie leise, als sei sie in Watte gepackt und ihre Erregung eigentlich schon langsam abebbte. Doch der Saiyajin hatte offenbar noch andere Pläne mit ihr, was sie nur zu gerne herausfinden wollte. Sie willigte ein und nach einer kurzen Verschnaufpause drehte sie sich auf den Bauch. Sie fühlte direkt Vegetas große Hände auf ihrer Hüfte. Er zog sie ein Stückchen hoch, so dass sie am Ende auf dem Bett kniete, bevor sie kehlig aufstöhnte, als er langsam sein Glied in sie einführte. Er verharrte für einen Augenblick in ihr, bevor sie einfach die Initiative ergriff und sie sich fester an ihn drückte. Vegetas Stöhnen drang bis an ihre Ohren. Sie ließ ihren Kopf nach vorne fallen und ihre Hände versteiften sich in das Bettlaken. Stöhnte erneut auf, als er sie ein wenig vorschob, nur um sie wieder kräftig zu sich zurück zu ziehen. „Vegeta!“, stöhnte sie seinen Namen lustvoll auf, als er das Tempo erhöhte. Sie versuchte mit ihm mitzuhalten und drückte sich erneut immer wieder gegen ihn, sobald er zu ihr aufstößt. Doch die Bewegungen beider wurden unkontrollierter, je länger diese Prozedur dauerte. Die Blauhaarige spürte irgendwann nur noch seine Stirn auf ihrem Kreuz, und eine Gänsehaut überrollte sie, als er sie umarmte, um die letzten paar Stöße im vollen Maße zu genießen. „Thana... kato iré me...“, keuchte er atemlos. Bulma hob ihren Kopf und wollte sich zu ihm herum drehen, doch er hielt sie eisern an Ort und Stelle. Sie hatte keine Ahnung, was er soeben gesagt hatte. Diese Wortfetzen hatte sie bisher noch nie in einem anderen Zusammenhang gehört. Jedoch konnte sie nicht weiter darüber nachdenken, da ein zweiter Orgasmus durch ihren Körper fuhr. Vegeta stöhnte ebenso auf und ergoss sich schließlich in ihr... Er war schweißgebadet, als er neben ihr im Bett lag. Ihr leiser Atem verriet ihm, dass sie schon längst eingeschlafen war. Er hatte es diesmal auch wirklich übertrieben. Im wahren Sinne des Wortes, aber er konnte einfach nicht anders. Es war ihm bewusst, dass diese Nacht die letzte mit ihr gewesen war. Vegeta schluckte bevor er ihr Gesicht noch einmal genau betrachtete. Sich jedes Detail in sich aufsog, nur damit er sich besser fühlen konnte. Dass er nicht doch Zweifel bekam und die ganze Aktion wieder sein ließ. Er musste es tun. Es gab keine andere Möglichkeit. Vorsichtig, um sie nicht aufzuwecken, strich er ihr eine blaue Haarsträhne beiseite, rückte kurz näher zu ihr, so dass er ihren Herzschlag hören konnte. Ein berauschendes Geräusch. So wertvoll. Genau deswegen musste er es auch tun. Es gab kein zurück mehr. Jetzt oder nie. Er rückte wieder von ihr ab und stand schlussendlich aus dem Bett auf. Leise suchte er seine Klamotten zusammen und warf diese sofort in den Mülleimer. Aus dem Schrank nahm er einen frischen Kampfanzug und einen Brustpanzer, sowie Handschuhe und seine weißen Stiefel - und zog sich ebenso still und heimlich wieder an. Als dies erledigt war ging er ein letztes Mal an seine Nachttischschublade und zog sie behutsam auf. Das Buch, das vorher darin lag, war mittlerweile in Geschenkpapier eingepackt. Er hatte es erst nach dem Abendessen verpackt, als sie Trunks zu Bett gebracht hatte. Sichtlich angespannt nahm er es und legte es auf seine Bettseite. Anbei legte er auch noch einen Brief bei, den er in der Früh schon aufgesetzt hatte. Vegeta fing an zu zittern, als alles soweit bereit lag. Es fiel ihm schwer, ihr den Rücken zuzukehren, aber es war die einzige Chance, die sie hatten. Vielleicht würde sie ihn nach dem hier hassen, aber das machte ihm nichts aus. Sie würde vermutlich eh erst erwachen, wenn schon alles vorüber war. Ein kleiner Trost... Und dennoch machte es ihm Angst. Unbeschreiblich. Er wusste, dass er sie nie wieder sehen würde. Weder im Hier und Jetzt, noch in der zweiten Welt. Dafür hatte er einfach zu viel auf dem Kerbholz. Sie würden für immer getrennt sein... Einen Augenblick gab er sich noch, bevor er schluckte und ohne noch einmal zu ihr zurück zu sehen, das Schlafzimmer verließ. Doch ganz war er noch nicht verschwunden. Er schlich sich zum Schluss noch einmal in das Zimmer seines Sohnes, der ebenso schlafend unter seiner Bettdecke lag. So friedlich, als könnte ihm niemand etwas anhaben. Er ging in die Hocke und streckte eine Hand durch die Gitterstäbe. Zart strich er über die Wange des Kindes, bevor er leise etwas daher wisperte... „Pass gut auf deine Mutter auf.“, hauchte er, bevor er aufstand und nun auch seinen Sohn endgültig verließ... Kapitel 52: Sein letzter Funken Stolz ------------------------------------- Schnaufend und außer Atem war er bereits mitten im Kampf gegen C17. Es war eine Leichtigkeit gewesen, sie zu finden. Vielleicht hatte ihm das Schicksal diese Tatsache auch nur zugespielt. Trotz dessen spürte er, dass er seine letzten Kraftreserven für den entschiedenen Finalschlag aufbewahren musste. Anhand des Kräfteunterschieds konnte er ihn niemals besiegen. Selbst als Super-Saiyajin hatte er immer noch leichte Schwierigkeiten. Er war schneller und flinker als zuvor. Das war aber auch der einzige Vorteil. Er brauchte eine Zeit, in der er sich konzentrieren konnte, ohne dabei von ihm angegriffen zu werden. Er würde mit seinem letzten Angriff sein Leben aufs Spiel setzen, aber vielleicht konnte er damit diese Schrottbüchsen mit in die Hölle nehmen. C18 hielt sich aus dem Kampf zwischen ihm und ihrem Bruder heraus, auch wenn es in ihren Fingern juckte, ab und zu doch einen Angriff zwischen rein zu schieben. Dieses hämische Lachen würde er ihnen beiden aus den metallischen Gesichtern wischen. Ein Prinz hatte schließlich immer einen Trumpf im Ärmel... „Komm endlich zur Sache, Bruder. Ich habe mich wohl erneut getäuscht. Der hier ist zu schwach.“, zischte die Blonde ungehalten und erhielt einen Augenblick die volle Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen. Vegeta sah seine Chance. Er konzentrierte seine gesamte Energie, die noch in seinem Körper steckte, auf einen zentralen Punkt. Seine goldene Aura bauschte sich um ihn auf und er schloss für einen letzten, ruhigen Moment seine Augen. Selbst in dieser Lage, wusste er doch, dass es seine letzten Gedanken waren, musste er an sie denken. An seine blauhaarige Gefährtin und entschuldigte sich im Geiste bei ihr, bevor er seinen letzten Angriff startete. Er riss die Augen auf und faltete seine Hände den Cyborgs entgegen. Er würde sie beide mitnehmen und dafür sorgen, dass Bulma und sein Sohn eine Zukunft hatten. Ein für alle Mal! Eine Schockwelle durchdrang ihn und er zwang sich nicht jetzt schon die Bewusstlosigkeit entgegen zu treten. Seine blau-grünen Augen sahen engstirnig nach vorne, als er sämtliche Energie aus seinem Körper entließ und sich dieser in einen gigantischen Strahl verwandelte. Weder C17 noch C18 hatten damit noch gerechnet und beide schirmten ihre Gesichter mit den Händen ab. Doch der Strahl schlug ein wie eine Bombe und die Blonde wurde durch den enormen Druck nach hinten geschleudert. Ihr Bruder hielt sich dagegen eisern an Ort und Stelle und blinzelte zu Vegeta hindurch, der kurz davor war bewusstlos zu werden. Er grinste, als der Saiyajin abrupt den Strahl abbrach und schwer wie ein Stein zu Boden fiel. Hart schlug er auf den Boden auf und hatte Mühen seine Augen offen zu halten. Seine goldene Aura verschwand und ein letzter Blick gen Himmel verriet ihm, dass er erneut versagt hatte... C17 schwebte über ihm und lächelte wissentlich. „Ein guter Versuch, Vegeta. Aber wir sind eben nicht aus Zucker.“, lachte er und der Saiyajin-Prinz knurrte, „Wie dem auch sei. Es war... ganz nett. Schade, dass es nun vorbei ist. Hast du noch einen letzten Wunsch?“, fragte er lachend und hielt ihm die offene Hand entgegen, in der sich schon seine Energie bildete. Bewusstlos. Er wollte bewusstlos werden, verdammt! Er presste seine Lider aufeinander und sah, wie sein Leben an ihm vorbeizog. Im Geiste konnte er ihr Lachen hören. Ihre sinnliche Stimme. Bulma... „Tu es endlich, oder ich mache es!“, keifte plötzlich C18s Stimme durch die verlassenen Ruinen, „Der Scheißkerl hat mir meine linke Gesichtshälfte ruiniert!“, stieß sie aus und er hörte eine weitere Energie, die sich aufbaute. Doch diese klang wieder ab und er öffnete seine Augen, nur um sehen zu können, dass C17 seine Schwester aufgehalten hatte. „Lasst... lasst sie in Ruhe.“, keuchte er schwer und C17 sah zu ihm hinunter. „Wen?“ „...meine Familie. Sie... sie können euch doch sowieso nicht aufhalten, also... lasst sie in Ruhe.“ „Pah! Wer's glaubt! Los, C17! Mach ihn kalt und danach-“ „Einverstanden.“, sagte ihr Bruder jedoch monoton und ohne eine Regung in seinem Gesicht. Vegeta lächelte in sich hinein. Es war verrückt, aber er konnte seine Wahrheit in seinem Wort verstehen. Wieso und weshalb, wusste er nicht. Aber das war jetzt auch Nebensache. Sie waren in Sicherheit, sobald er nicht mehr auf diese Welt existierte. Er hatte sie beschützt, bis zu seinem letzten Atemzug. Das war es einfach wert gewesen. Das nächste was er hörte, war der Energiestrahl der von C17 freigesetzt wurde und dieser genau die Stelle seines Herzens durchbrach... Etliche Minuten zuvor erwachte Bulma in ihrem und Vegetas Schlafzimmer. Sie hielt sich den Kopf. Sie hatte so verwirrend geträumt, dass es ihr Kopfschmerzen bereitet hatte. Kopfschüttelnd wandte sie sich lächelnd zu Vegetas Seite um, doch als sie ihn nicht erblickte, kam in ihr eine miese Vorahnung hervor. Als sie dann noch einen zusammengerolltes Papierstück auf seiner Betthälfte vorfand und ein eingepacktes Geschenk, wurde ihr heiß und kalt zugleich. Die Blauhaarige sah sich verwirrt um und horchte auf, ob sie etwas hören konnte, doch die Stille ließ keine weiteren Geräusche zu. Nur langsam krabbelte sie zu seiner Hälfte des Bettes, ließ das kleine Päckchen vorerst unbeaufsichtigt und entrollte das Schriftstück. Sie las den Brief und fing noch während dem Lesen zu weinen an... Bulma, ich weiß, du wirst es niemals verstehen. Aber so ist es nun mal. Unumstößlich, wie so oft. Ich bin ein Krieger, der fürs Kämpfen geboren wurde. Dennoch möchte ich, dass du weiß, dass ich nicht mehr nur für mich kämpfe. Ich möchte dir eine sorgenfreie Zukunft schenken. Eine für dich und Trunks. Ich bin stolz darauf, der Vater unseres Jungen zu sein. Ich weiß, dass er irgendwann einmal in meine Fußstapfen treten wird und in der Lage ist dich weiterhin zu beschützen. So wie ich es getan habe. Ich bin froh dir begegnet zu sein. Dass du mir diese Chance auf ein halbwegs normales Leben gewährt hast. Du hast mich so akzeptiert wie ich bin. Trotz der vielen und schrecklichen Dinge die ich getan habe. Aber dies gehört nun der Vergangenheit an. Dank dir. Sie musste kurz lächeln, als sie die zwei Wörter mehrmals durchgestrichen ansah. Ich weiß auch, dass das alles viel zu spät kommt. Ich bin kein Mann von großen Worten, aber du hast mir einen neuen Sinn fürs Leben geschenkt. Nach dem Tod von Kakarott wusste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte. Es war mein Lebensinhalt gegen ihn anzutreten und das wurde mit einem Mal zerstört. Jedoch hatte ich dich. Das Licht am Ende des Tunnels, wie ihr Menschen es immer sagt. Oftmals habe ich mir die Frage gestellt, ob es Schicksal gewesen war, dass wir uns getroffen haben? Ob wir vielleicht füreinander bestimmt waren? Auch wenn wir Beide auf ganz verschiedenen Planeten geboren wurden. Es macht jetzt auch keinen Unterschied mehr, woher wir abstammen. Wo wir geboren worden sind. Das einzige was zählt bist du und Trunks. Meine Familie, für die ich mein Leben gebe. Verzeih mir, dass ich dir von meinen Entscheidungen nichts erzählt habe, aber ich wollte nicht, dass du dir deswegen Sorgen machst. Vermutlich hättest du es geschafft mich umzustimmen. Ich möchte, dass du weiß, dass du das Wertvollste für mich bist und du es noch nach meinem Tod sein wirst. Du wirst gut für Trunks sorgen, das weiß ich. Irgendwann kannst du ihm vielleicht von mir erzählen, wenn er soweit ist. Ich bin mir sicher er wird es verstehen, warum sein Vater nicht mehr bei ihm ist und dass auch er mir diese Tat irgendwann verzeihen kann. Vergiss mich nicht. Thana kato iré me Vegeta Tränen fielen. Unaufhörlich, als sie in ihrer Trance das Geschenk nahm und es aufriss. Ein Buch kam zum Vorschein, das sie schon einmal gesehen hatte. Doch es war weit in ihren Erinnerungen versunken gewesen. Sie schlug es auf und wieder traten neue Tränen aus ihren Augenwinkeln hervor, als sie verstand, was hier niedergeschrieben wurde. Seine saiyanischen Wörter, Sätze, Volkslieder, Geschichten und dies alles handschriftlich von ihrem Gefährten. Sogar kleine Skizzen seines Heimatplaneten und eine Zeichnung des Palastes, in dem er als kleiner Junge lebte, tauchte zwischen den Seiten auf. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen und dennoch suchte sie nach seinen letzten Worten, die er auch gestern Abend ausgesprochen hatte. Sie fand es relativ schnell. Doch genau dies, ließ sie in ein noch tieferes Loch fallen... Sie weinte bitterlich auf, als sie just in diesem Moment die Wohnungstür hörte. Sie stand ruckartig auf, schnappte sich eine etwas längere Weste und zog diese um ihren Körper. Sie hatte immer noch eine kleine Hoffnung, dass es vielleicht doch Vegeta sein könnte. Doch diese wurden ebenfalls zerstört, als sie im Flur ankam und nur Son-Gohan und Chichi vor sich erblickte. Daraufhin brach sie endgültig verzweifelt zusammen und spürte nur noch die vertrauten Arme ihrer Freundin... Es verging eine unbestimmte Zeit, in der Bulma versuchte sich zu beruhigen und sie Son-Gohan erzählte, was vorgefallen war. Der Halbsaiyajin bestätigte es damit, dass er Vegetas gewaltige Aura bemerkt hatte und dachte schon, dass sie beide vielleicht in Lebensgefahr waren, weswegen er sich eben zur Capsule Corporation aufgemacht hatte, um näheres zu erfahren. Seine Mutter wollte ihn unbedingt begleiten. Bulma selbst wusste nicht, was sie mit dieser Neuigkeit anfangen sollte. Sie konnte... sie konnte einfach nicht begreifen, wieso er so etwas tun sollte. Sie schämte sich für den gestrigen Abend, dass sie so blind auf ihr Bauchgefühl gehört hatte. Dass sie nicht bemerkt hatte, was wirklich in ihm vorging. Stattdessen hätte sie lieber auf ihren Verstand gehört. Sie hätte es verhindern können... Plötzlich zuckte Son-Gohan zusammen und er ballte seine Fäuste. Die Blauhaarige sah ihn überrascht an und fragte ihn leise, was los war. Auch wenn sie in ihrem Inneren schon eine leise Vermutung hatte. „Vegetas... Aura ist soeben erloschen.“, wisperte er entsetzt. Der Wind rauschte durch ihre offenen, langen Haare. Sie hatte keine Zeit mehr, sich um diese zu kümmern. Sie hatte Son-Gohan regelrecht angefleht, sie zu der Stelle zu bringen, an der er zuletzt seine Aura gespürt hatte. Zuerst hatte er es vehement abgelehnt, doch als selbst Chichi sich für ihre Freundin aussprach, willigte er ein. Trotz dessen, dass er kein wohles Gefühl dabei hatte. Chichi hatte sich dazu angeboten auf Trunks aufzupassen, so lange sie weg wären. Son-Gohans Arme waren um Bulmas Taille geschlungen und er flog mit ihr zu einer zerstörten Stadt, in der beide Ausschau nach dem Saiyajin hielten. Es war eine reine Zerreißprobe für die Blauhaarige gewesen, als sie völlig ahnungslos durch die Ruinen sah. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und ihr Atem war nur kurz angebunden. „Da!“, schrie sie plötzlich als sie schwarzes Haar ausmachen konnte. Son-Gohan lenkte zu dieser Stelle und landete einige Meter auf Abstand. Kaum als Bulma wieder auf festem Boden stand, lief sie eilig auf ihn zu, während Son-Gohan die Lage sicherte und sie brach schlussendlich weinend bei ihm zusammen... Es fühlte sich an, als ob man ihr das Herz herausgerissen hatte. Sie ließ sich auf ihre Knie fallen und hob seinen Kopf an. „Vegeta...“, flehte sie, „...bitte. Mach die Augen auf.“, weinte sie, ihr Blick verschwommen, aufgrund der vielen Tränen, die sie vergoss. Sie küsste ihn auf seine, schon kalten Lippen, doch jede Hoffnung wurde zerstört, als er weiterhin mit geschlossenen Augen einfach nur dalag und sich nicht rührte. „Nein,...nein...“, presste sie hervor und zog ihn hoch, um ihn in den Arm zu nehmen, „Komm zurück...“, ihre Stimme war nur noch ein flüchtiges Piepsen, „Ich brauche dich doch...“ Son-Gohan trat an ihre Seite und sah reumütig auf sie herab. „Bulma,... wir sollten gehen. Ich weiß nicht, ob sie noch in der Nähe sind.“, sagte er dann leise. „Nein!“, schrie sie ihn an, wandte sich dann schnell wieder zu ihrem Prinzen um, „Ich gehe hier nicht weg. Niemals...“, hauchte sie und schaukelte sich mit ihm hin und her. „Bulma, bitte. Denkst du wirklich er hätte das gewollt? Er hat sein Leben für dich geopfert und jetzt setzt du das gerade alles wieder aufs Spiel. Denk' doch auch an Trunks!“ Doch sie hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Sie fühlte einfach nichts mehr und die Wut auf ihren Saiyajin nahm zu. Er hatte all das geplant. Er hatte diese Entscheidung einfach ohne sie getroffen. Hatte nicht einmal in Betracht gezogen, es ihr zu erzählen. Er... „Bitte. Wir müssen jetzt wirklich gehen.“, wiederholte sich Son-Gohan. Bulma haderte mit sich. Sie blickte auf ihn herunter, bis sie sich zu dem Halbsaiyajin umdrehte. „Gib mir nur noch einen Moment. Alleine... bitte.“, flüsterte sie atemlos. Er nickte und ging einige Schritte von ihr weg, so dass er außer Hörweite war und sie sich wieder voll auf Vegeta konzentrieren konnte. Sie wusste gar nicht, wo sie anfangen sollte, bis es einfach aus ihr herausquoll. „Du bist so ein Idiot. So ein Trottel...“, schniefte sie, „Du kannst mich doch nicht alleine lassen. Ich... ich habe doch jetzt niemanden mehr außer Trunks. Du... du hast mir versprochen, dass du mich beschützt!“, weinte sie wieder und ließ ihren Kopf auf seine Schultern nieder, nahm ihn nur noch fester in ihre Arme, „Wie konntest du nur...“, fing sie wieder an und erinnerte sich an den gestrigen Abend zurück, „...mir sagen, dass du mich liebst und mir nicht einmal die Chance gabst, es zu erwidern?“ Ihre Tränen fielen in seinen Nacken. Seine Temperatur war schon auf den Nullpunkt gesunken. Abwesend legte sie ihre Handfläche auf die verletzte Stelle, an der sein Herz nun nicht mehr vorhanden war. Das nun nicht mehr für sie schlagen konnte. Kein einziges Pochen. Starr und kalt. „Ich liebe dich auch,... so sehr.“, hauchte sie ihm zu und senkte ihre Lippen ein letztes Mal auf die seinen... Kapitel 53: Der einzige, kämpfende Saiyajin ------------------------------------------- Zurück im Hier und Jetzt seufzte die älter gewordene Blauhaarige auf und legte sein Foto beiseite. Immer noch lag sie auf seinem ehemaligen Bett und schaute aus einem Fenster, welches mehrere Risse aufwies und die kühle Tagesluft hinein ließ. Seit Vegetas Ableben waren die Cyborgs nicht mehr hier aufgetaucht. Es war fast so, als hätten sie kein Interesse mehr daran gehabt, ihnen Steine in den Weg zu legen. Die Erde stand sowieso kurz vor ihrer Vernichtung. Müde rappelte sie sich auf und verließ das Bett, um näher ans Fenster zu treten. Sie sah hinaus in diese Einöde, die sie früher einmal ihre Heimat genannt hatte. 16 Jahre waren eine lange Zeit. Es war schwierig gewesen alleine weiterzumachen ohne ihren Gefährten. Aber sie hatte sich dieser Aufgabe angenommen. Immerhin war sie Mutter und musste ihren Sohn irgendwie großziehen. - Vegetas einzigen Erben. Manchmal war der Anblick ihres Sohnes, die reinste Folter gewesen. Je mehr er wuchs, desto mehr ähnelte er seinem Vater. Trunks' ganze Art war so gleich, wie Vegeta zu Lebzeiten. Natürlich hatte er sich im Laufe der Zeit auch verändert. Aber erst seit dem Tag, als sie ihm die reine Wahrheit eingeschenkt hatte. Zu Anfangs hatte sie dem Halbsaiyajin nur erzählt, dass sein Vater im Kampf gestorben war. Aber nie, dass er sich freiwillig geopfert hatte. Sie hatte es beinahe nicht über ihr Herz gebracht, Trunks alles zu erzählen. An seinem 7. Geburtstag jedoch, sprang Bulma über ihren Schatten. Er musste endlich begreifen, in welcher Welt er lebte und welche Wertvorstellungen sein Vater inne gehabt hatte. Was ihm wirklich wichtig war und das er sein Leben über das ihres und Trunks' gestellt hatte. Seit diesem Tag begann auch Trunks anders zu denken und zu handeln. Seine kindlichen Züge waren aus seinem Gesicht verschwunden und die Ernsthaftigkeit lebte regelrecht in ihm auf. Sie hasste sich manchmal dafür, dass sie Trunks nie eine richtige Kindheit geschenkt hatte. Dass er so etwas miterleben musste. Sie hasste sich wahrlich dafür. Und dennoch war sie glücklich, dass sie ihn hatte. Sie könnte sich keinen Tag und keine Nacht mehr ohne ihn vorstellen. Er war einfach ein Teil von Vegeta. Ein Teil, der in ihm weiterlebte und das gab ihr das Gefühl, nicht alleine zu sein. Abermals seufzte sie auf, als sie sich abwandte und das Zimmer wieder verließ. Sie wusste ehrlich gesagt nicht, was sie nun die ganze Zeit machen sollte. Trunks' Reise in die Vergangenheit würde vermutlich nicht sehr lange dauern, je nach dem, wie erfolgreich er war. Aber sie hatte keine Zweifel, dass die Zeitmaschine nicht richtig funktionieren würde. Sie entschloss sich einen Kaffee zu machen und strebte die Treppen hinunter in die Küche an. Seit Trunks mitanpacken konnte, hatten sie die Wohnstube wieder auf Vordermann gebracht. Den Sicherheitsbunker hatte sie vor Jahren schon nicht mehr betreten. Sie wollte einfach nicht dahin zurück. Es waren zu viele Eindrücke, die sich in ihre Seele gebrannt hatten. Als sie in der Küche stand und die Kaffeebohnen durch die Maschine liefen, dachte sie an den Moment zurück, als sie kurz davor war alles einfach nur hinzuwerfen. Es wuchs ihr einfach alles über den Kopf. Trunks' Weinen, das nachts so unerträglich war. Wie er jeden Abend bei Tisch nach seinem Papa gerufen hatte. Und sie, die nur lustlos auf ihrem Teller pickte. Chichi hatte sich solche Sorgen um sie gemacht, dass sie kurzerhand einfach bei ihr eingezogen war. Es war eine nette Geste gewesen, aber für die Blauhaarige war es einfach zu viel. Sie wollte am liebsten alleine sein. Sich nur noch unter ihrer Bettdecke vergraben, um an nichts mehr denken zu müssen. Der Kaffee war fertig und sie entnahm ihre Tasse, um sich an einem sporadischen Esstisch zu setzen. Ja, sie wollte einfach nur alleine sein. Sich ihrer Trauer einfach nur noch hingeben. Chichis Vater hatte mal zu ihr gemeint, dass man die Stimme eines geliebten Menschen immer zuerst vergisst. Aber sie wollte nicht vergessen. Zumal er kein Mensch war. Gerade seine raue Stimme versuchte sie immer wieder in ihrem Kopf abzuspielen. Seine letzten Worte, die ihr immer noch unter die Haut gingen, wenn sie nur daran dachte. Thana kato iré me ~ Ich liebe dich Seine heiß und innige Sprache. Sie musste kurz über ihren Tassenrand hinweg lächeln. Mittlerweile konnte sie seine Muttersprache in und auswendig. Sie hatte sein handgeschriebenes Buch regelrecht aufgesogen und jedes Detail verinnerlicht. Es war ein weiteres Puzzlestück von ihm, welches nur ihr gehörte. Nun... vielleicht nicht mehr nur ihr. Sie hatte das Buch an Trunks weitergegeben. Er war ganz aufgeregt gewesen, als er es in den Händen halten durfte. Zudem kam der emotionale Moment dazu. Sie hatte es ihm an Vegetas 10. Todestag geschenkt. Da war er gerade einmal elf Jahre alt. Am Anfang musste sie ihm daraus vorlesen. Besonders die Geschichten hatten es ihm angetan. Aber nach einiger Zeit, versuchte er diese Sprache alleine zu bewältigen. Ja, Trunks war ganz versessen darauf gewesen. Und nicht nur das. Er fragte seine Mutter öfters, wie sein Vater gewesen war. Sie gab ihm die Auskunft, die er so wissbegierig haben wollte, ohne Lücken auszulassen. Selbst Son-Gohan wurde miteinbezogen. Immerhin bestand eine Verbindung von Vegeta zu diesem Halbsaiyajin. Somit war auch Son-Gohan ein ganz wichtiger Bestandteil von Trunks' Leben geworden. Bulmas Blick würde trüb. Beide Kinder hatten ihre Väter verloren. Zwar nicht durch die selben Umstände, aber das war auch nicht weiter von belang. Sie halfen sich gegenseitig durch diese schwere Phase hindurch zukommen. Die Freundschaft der beiden Halbsaiyajins war eine Bereicherung und jeder wusste diese zu schätzen. Umso mehr warf es Trunks aus der Bahn, als sein Freund und ebenso Mentor, vor gut drei Jahren verstarb. Ebenfalls durch die Hände der Cyborgs. Dass gerade diese beiden Jungen sich so gut ergänzt hatten, glich einem Wunder. Sie dachte an Son-Goku und Vegeta. Sie hätten bestimmt auch Frieden geschlossen und sogar Freunde werden können. Nur sehr langsam trank sie ihren Kaffee aus und starrte eine Weile noch aus dem Küchenfenster. Den Blick hatte sie auf einen kleinen Bereich im Garten gerichtet, der umsät war von bunten Blumen, die ihre Mutter immer so sehr geliebt hatte. Die Sonnenstrahlen fielen auf diesen Platz nieder und gaben der Blauhaarigen ein Gefühl von Wärme und Zuversicht. Sie dachte in letzter Zeit viel zu sehr an die Ereignisse der Vergangenheit zurück. Früher ließ sie diese Gefühle nicht an sich heran. Es war einfach zu schmerzhaft gewesen. Doch mit der Zeit konnte sie sich langsam damit abfinden und ließ es zu. Ein Miauen drang an ihr Ohr und sie schaute unter den Tisch. Chatounette kam auf sie zu und schmiegte sich an ihre Knöchel. Sie stellte die Kaffeetasse weiter in die Mitte des Tisches und ihre Hand wanderte danach zu ihr hinunter. Vorsichtig strich sie über das schwarze Fell der Katze, bevor diese auf ihren Schoss sprang. „Na? Wieder kuschelbedürftig?“, lächelte sie und fuhr nun über ihren Bauch, der reichlich zugenommen hatte. Sie war trächtig. Bulma wusste nicht woher. Vermutlich war es ein Streuner gewesen. Chatounette miaute erneut auf und legte sich dann auf ihren Schoss, um weiterhin die Streicheleinheiten ihrer Herrin zu genießen. Es verging eine gute Stunde, als sie den Weg zurück in ihr altes Labor nahm. Sie wusste nicht genau, was sie machen sollte, aber irgendetwas würde sie schon finden. Und wenn es nur alte Datensätze waren, an denen sie früher immer gearbeitet hatte. Es würde seinen Zweck erfüllen. Kaum als dass sie gesessen hatte und ihren Computer hochfuhr, hörte sie Schritte. Sie sah überrascht auf, als die Tür aufging und fing an zu lächeln, da sie ihren Sohn im Türrahmen stehen sah. „Ich bin wieder da, Mutter!“, lachte er sorglos und trat zu ihr. Eine Umarmung fand statt, die so viel aussagte. Doch er ließ schneller von ihr ab, als ihr lieb gewesen wäre. „Es hat alles geklappt! Ich hab sie wirklich getroffen!“, begann er zugleich und strahlte, wie sie ihn noch nie gesehen hatte, „Na ja, ich war ein bisschen zu früh dran und... ich glaube ich habe einen Fehler gemacht.“ „Von was redest du?“, fragte sie ihn und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ich konnte einfach nicht mitansehen... na ja, als Freezer die Städte angreifen wollte. Ich... wollte nicht auf Son-Goku warten. Ich hab-“ „Schon gut.“, unterbrach sie ihn, „Das ist nicht so tragisch, Trunks.“ „Aber-“ „Nein, schon okay. Wir haben eh schon viel zu viel in die Geschichte eingegriffen. Als ob es deswegen noch schlimmer werden könnte...“ Sie lächelte ihm stolz entgegen und seine Mimik taute wieder auf. Sein Grinsen war groß und sie konnte das Funkeln in seinen Augen erkennen. Ein Funkeln, das sie auch immer schon an Vegeta faszinierte. „Ich habe Vater gesehen. Er ist genauso, wie du ihn mir immer beschrieben hast.“, sprach er es aus und Bulma konnte nicht anders, als darüber zu lachen. „Wirklich?“ Er nickte beschämend und kratzte sich am Hinterkopf. „Hast du... mit Son-Goku gesprochen?“ „Ja. Ich habe ihm alles gesagt und natürlich das mit Vater und dir. Er wird es für sich behalten.“ Sie atmete tief ein und aus. Das war gut. Es wäre fatal, wenn Son-Goku sein Mundwerk nicht halten könnte. Sie wollte sich gar nicht ausmalen was geschehen würde, wenn ihr Vergangenheit-Ich dies falsch verstehen könnte. Sie würde sich vermutlich nicht auf Vegeta einlassen und Trunks würde dadurch nie entstehen. „Dann lass uns diesen Moment feiern.“, lächelte sie nun zaghaft, „Ich habe oben noch einen Kuchen im Kühlschrank.“ „Momé tajit.“ - Gerne, Mutter. Sie lächelte abermals, doch hatte sie Mühen ihre Tränen wieder einmal zurückzuhalten. Immer wenn er auf saiyanisch sprach, hörte er sich an wie Vegeta... Epilog: Epilog -------------- Drei Jahre vergingen, als Trunks erneut in die Vergangenheit reiste. Auch wenn Bulma Bedenken gehabt hatte, ließ sie ihren Sohn gehen. Er wollte unbedingt mit ihnen kämpfen. Er wollte besser werden, um auch die Cyborgs in dieser Zeit endlich das Licht auszuknipsen. Die Blauhaarige hatte sich schon gedacht, dass diese Zukunft, in der sie lebten, sich nicht verändern würde. Ein Rest Hoffnung war zwar immer da, aber ihr Verstand machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Es war ihr mittlerweile egal geworden. Sie freute sich für Trunks, dass er endlich ein neues Ziel hatte. Und das war nicht nur wegen seinem Kampfeswillen. Bulma wusste weswegen er erneut in die Vergangenheit wollte. Er hatte es nie wirklich gesagt oder angedeutet, aber sie konnte es sich fast denken. - Er wollte seinen leiblichen Vater besser kennenlernen... Sie lächelte betrübt, als sie im Wohnzimmer saß und eine Tasse Tee trank. Sie wusste, wie sehr er darunter litt, dass er keinen Vater hatte, auch wenn er es nie zugab. Sie sah es einfach. Sie konnte es nachvollziehen. Immerhin vermisste sie Vegeta ebenso. Obwohl es bei ihr ein bisschen schlimmer war. Sie kannte Vegeta länger. Sie hatte ihn mit Haut und Haaren gekannt. Wusste wie er tickte, wer er früher war. Aber auch wie er sich verändert hatte. Dass er in ihren Augen der beste Vater war, dass er seine Familie geliebt hatte... und sie hatte ihn ebenso geliebt. Liebte ihn immer noch. Trunks jedoch konnte sich nicht an seinen Vater erinnern. Er war noch zu klein, um diese Erinnerungen bei sich zu halten. Er war doch erst ein Jahr alt, als Vegeta verstarb. Sie seufzte und stellte die leere Tasse auf den Wohnzimmertisch ab. Gedankenverloren lehnte sie sich an die Rückenlehne der Couch und schlug ihre Arme hinter den Kopf. Manchmal... da hegte sie den Wunsch die Zeitmaschine ebenfalls zu benutzen. Einfach zurück in die Vergangenheit, um ihn nur einmal wieder zu sehen. Vielleicht in die Nacht zurück, an dem er zum ersten Mal ihr die bedeutsame Liebesbekundung offenbart hatte. Sie wollte ihm diese entgegenbringen. Und das in seiner Muttersprache. Es hatte etwas tiefsinniges. Etwas inniges. Vertrautes. Bulma atmete tief aus und schloss ihre Augen. Wo er wohl war? Vermutlich hatte er seinen Körper gar nicht mehr. So viele Leben, die er ausgelöscht hatte, bevor er auf der Erde gelandet war. Seine Seele wurde mit Sicherheit gereinigt, als er bei Enma Daio angekommen war und würde in einem neuen Leben irgendwo wiedergeboren werden. Es war traurig und so schmerzvoll. Selbst wenn sie irgendwann das Leben hinter sich lassen würde, würde sie ihn nie wieder begegnen. Früher hatte sie nie daran gedacht, es war auch nicht von Bedeutung. Aber tief in ihrem Inneren wusste sie, auf was sie sich eingelassen hatte. Eine Liebe, die nur im Reich der Lebenden von statten gehen konnte. Umso mehr war der Wunsch da, ihn wiederzusehen. Gerade deswegen. Aber sie vermied es diese Chance zu nutzen. Sie würde daran zerbrechen. Einmal würde nicht ausreichen. Niemals. Sie verzog das Gesicht und legte ihre Hände über ihre Augen. Rieb daran, bevor sie die Hand wieder nach unten gleiten ließ und tief durchatmete. Nein. Es war keine Option. Sie musste ihre Fassade aufrecht erhalten. Sie durfte sich nicht in der Vergangenheit verlieren. Bulma musste stark bleiben, wie Vegeta es war. Stark bleiben für ihren Sohn. Sie sah zu einer Wanduhr. Es war bald Mitternacht. Sie sollte ins Bett gehen. Und wieder wanderten ihre Gedanken zu Trunks. Er war nun schon seit 14 Tagen in der Gegenwart der Vergangenheit. Sie wusste nicht wann er zurückkam. Sie hatte keinen blassen Schimmer. Sie hoffte nur, dass er wohl auf war und dass er gesund wiederkam. Sie stand auf und löschte das Licht in der Wohnstube, bevor sie die Treppen in den 2. Stock nahm. Gedankenverloren schlich sie durch die kalten Flure und fürchtete sich vor dieser Nacht. Seit sie alleine war in diesem Haus, wurde sie von Alpträumen heimgesucht. Sie träumte von allem möglichen. Von Trunks, der im Kampf ebenfalls starb, von den Cyborgs, die sie doch töteten, und von Vegeta. Die letzte Variante war jedoch immer noch am schlimmsten. Sie träumte oft von dem Tag, an dem sie an seinem toten Körper gesessen hatte. Musste all dies noch einmal erleben. Es war grauenvoll und so schmerzhaft, dass sie immer schweißgebadet erwachte. Nur um danach ernüchternd festzustellen, dass sie gerade einmal ein paar Stunden geschlafen hatte. Sie war gerade an ihrem Schlafzimmer angekommen, als sie stoppte, da sie eine Bewegung am Ende des Ganges bemerkt hatte. Sie wandte ihren Kopf zu ihrer linken und dachte erst, dass es vielleicht Trunks war, der endlich nach Hause zurückkehrte. Doch sie täuschte sich. Im Schatten der Dunkelheit stand jemand, den sie nicht auf Anhieb erkannte. Es war... unwirklich und sie dachte, dass ihre Augen ihr einen Streich spielten. Als die Person aus dem Schatten trat wurden ihre Augen groß und sie rieb sich ihre Augen. Das musste eine Halluzination sein. Ganz gewiss. Sie war einfach übermüdet seit geraumer Zeit. Ihr Kopf war nicht ganz auf der Höhe. Lag vielleicht auch am Alter. Immerhin wurde sie in ein paar Monaten 51. Doch noch immer schritt die Person auf sie zu und sie erkannte, dass dies keine Einbildung mehr war... „Das...das ist nicht möglich.“, hauchte sie leise. Dieser jemand blieb genau vor ihr stehen und sie sah zu ihm hoch. Ihre Vernunft arbeitete immer noch gegen ihre Gefühle. Aber als er anfing zu sprechen, war alles wie leergefegt. „Damit hast du nicht gerechnet, was Onna?“ Er war es tatsächlich. Sie könnte nie seine Stimme vergessen. Nie diese Gefühle, die sie in seiner Gegenwart immer gespürt hatte. Er war es. Kein Zweifel... „Ve...Vegeta? Aber... wie... ich verstehe nicht.“, murmelte sie verständnislos und erst jetzt fiel ihr der Heiligenschein über seinem Haupt auf. Seine Gesichtsmimik war sanft und verständnisvoll, wie er noch nie gewesen war. Er hob seine Hand und legte diese auf ihre Wange. Es war wie ein Traum und doch war es die Realität. Vegeta war hier. Hier bei ihr. Sie schmiegte sich an seine Hand und hoffte so sehr, dass es niemals aufhörte. Dieses Gefühl. Geborgen und sicher zu sein. Seine Hand rutschte an ihrer Wange hinab und legte diese nun an ihren Hals. Fuhr über ihre samtweiche Haut, bevor er sie mit einem Ruck in seine Arme zog und die Blauhaarige erwidert diese kraftvolle Umarmung nur noch... Tief seufzte sie, als sie den markanten Geruch einatmete und ihre Hände sich fester in sein blaues Achselshirt krallten. Sie schwebte irgendwo zwischen Wolke sieben und neun. Keine Ahnung, wie sie auf solche Zahlen kam, aber ihr Gehirn konnte keinen Leitfaden sichtbar erkennen. Und dann... begann sie zu weinen. Hemmungslos. Ihre Gefühle überrollten sie förmlich. Sein Griff wurde fester, dennoch konnte sie nicht aufhören ihre Tränen zu vergießen. Durch das Beben ihres Körpers löste er sich von ihr und sah in ihr Gesicht. Sie konnte ihr geliebtes Funkeln in seinen schwarzen Opalen sehen und ihre Glückshormone brachten sie dazu, dass die Tränen stoppten. „Wie?“, hauchte sie atemlos und er begann leicht zu lächeln. „Ich habe eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen für zwölf Stunden.“, er machte eine Pause, bevor er weitersprach, „Keine Ahnung, wie ich die durchgekriegt habe, aber...“ „Und... dein... ich meine dein Körper, ich dachte...“ „Dass sie mich durch die Höllenmaschine gejagt hätten? Wäre vermutlich auch passiert, aber dank der Hexe durfte ich meinen Körper behalten.“ Sie blinzelte. Er meinte mit Sicherheit Uranai Baba. Und trotzdem spann sich eine Frage in ihrem Kopf zusammen, die er wohl vorausgesehen hatte. „Aufgrund dessen, dass ich versucht habe die Erde zu retten. Hätte mehr Gewicht, als die Leben, die ich früher ausgelöscht habe.“ Das war... unglaublich. Ein Strahlen ging über ihre Lippen und sie fiel Vegeta erneut in die Arme. Gemütlich, als ob nie etwas passiert wäre, saß er nun in ihrem alten Schlafzimmer und hörte ihre Erzählungen zu. Ganz genau konnte er ihr jedoch nicht folgen. Er hörte nur auf ihre Stimme, die er so lange vermisst hatte. Ihre ganze Art. Es hatte ihn beinahe in den Wahnsinn getrieben. Ihm wäre es manchmal lieber gewesen, wenn seine Seele gereinigt geworden wäre. Dann hätte er endlich Frieden gefunden und müsste nicht mehr daran denken. Doch jetzt... war er einfach nur noch froh bei ihr zu sein. Vegeta erblickte ein Fotoalbum auf ihren Nachttisch und er nahm es abwesend zur Hand. Er spürte den Blick seiner Gefährtin auf sich, als er das Album aufschlug und die ersten Fotos ihm entgegen lachten. Es waren hauptsächlich Fotos von seinem Sohn. Chronologisch geordnet, wie er es nicht anders von ihr erwartet hätte. „Er ist so groß geworden...“, murmelte er und Bulma lehnte sich an seine Schulter, um ihm über diese zuzuschauen. „Er kommt ganz nach dir. Na ja,... fast. Aber definitiv hat er deine Gene.“, lächelte sie und schmiegte sich weiterhin an ihn, „Seit er sieben war, hat Son-Gohan ihn trainiert. Die zwei waren ein Herz und eine Seele.“ „Waren?“, fragte er verwirrt nach. Er erkannte ihren traurigen Blick, bevor sie auf seine Frage antwortete. „Son-Gohan ist... tot. Seit ungefähr sechs Jahren.“ Vegeta sagte daraufhin nichts mehr. Er hatte nicht sehr viel Einblick gehabt, seit er in der Hölle Tag ein und Tag aus dort verweilte. Bisher hatte er nur einmal in das Reich der Lebenden blicken dürfen. Und auch nur weil diese Hexe ihn dazu überredet hatte. Es war schwer mitanzusehen, wie Bulma an seinem toten Körper geweint hatte. Es zerriss ihm sein nicht mehr schlagendes Herz. Er vertrieb seine dunklen Erinnerungen und sah sich weitere Bilder an. Trunks war ein Prachtexemplar, wenn er das mal so sagen durfte. Er konnte durchaus Gesichtszüge erkennen, die ihm ähnelten. Sein Lachen glich dem von Bulma. Keiner konnte bestreiten, dass er das Ergebnis war von ihrer Liebe zueinander. „Wo ist er eigentlich? Trunks, meine ich.“ „Nicht hier.“, sagte sie leise und nahm ihm das Fotoalbum aus seinen Händen, um es zurückzustellen. „Wie, nicht hier?“, fragte er verwirrt und sah, wie sie ihre Lippen befeuchtete. „Weißt du,... ich habe mir in all den Jahren Gedanken darum gemacht, und du hast es immer für völligen Stuss gehalten, aber... ich habe an etwas gearbeitet, was dafür Sorgen soll, dass unsere Welt sich vielleicht doch wieder herrichtet.“ „Was genau meinst du?“ Sie ließ ihre Hände ineinander falten, bevor sie mit der Sprache herausrückte. „Ich habe die Zeitmaschine gebaut. Es war verflixt kompliziert. Ich habe fast über zehn Jahre dafür gebraucht. Vielleicht auch ein bisschen mehr, allein wegen der Planung.“ „Du hast wirklich eine gebaut?!“, kam es überrascht von ihm. „Mhm.“, nickte sie, „Und sie funktioniert. Trunks ist vor drei Jahren damit in die Vergangenheit gereist. Zu einem Zeitpunkt, in der noch alles in Ordnung war.“ Er ließ die kurze Pause kommentarlos über sich ergehen. Doch seine Gedanken waren wirr. Er hätte nicht gedacht, dass dies wirklich möglich wäre. Schon damals, als sie mit dieser Idee kam, fand er es einfach zu übertrieben und völliger Schwachsinn. Aber... wenn sie es tatsächlich geschafft hatte? „Mir ist klar, dass wir damit den Verlauf der Geschichte verändern, aber ich habe ihm das Gegenmittel gegen den Herzvirus für Son-Goku mitgegeben. Mittlerweile ist die Krankheit nämlich nicht mehr tödlich.“ „Vor drei Jahren, hast du gesagt. Und wo ist er jetzt?“ „Erneut in der Vergangenheit. Er... er will mit ihnen kämpfen, in der Hoffnung daraus an Stärke zu gewinnen. Hier hat er schließlich keinen mehr. Aber eigentlich bist... du sein Hauptgrund.“ „Ich?“, stieß er sofort aus und sah in ihre azurblauen Augen, die sichtlich traurig wirkten. „Wer denn sonst? Trunks war gerade mal ein Jahr alt, als du gestorben bist. Er kennt dich nicht. Er kennt dich nur, durch meine Erzählungen. Es ist doch nur... nachvollziehbar, dass er seinen Vater kennenlernen will.“ Seine sonst so beherrschten Gefühle ließen ihn erstarren. Es war ein... merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass sein Sohn so einen Wunsch hegte. Dass er sich nichts sehnlicheres Wünschen würde, als seinen Vater kennenzulernen. Also ihn. Nach einer langen Stille, legte er sein Gesicht in seine Hände. „Ich habe nicht gewusst,... dass ich euch damit so viel Kummer bereite. Hätte ich geahnt, dass dies alles nichts nützen würde, dann hätte ich es nicht getan. Dann wäre ich bei euch geblieben.“, seufzte er fernab von dieser Welt. „Hey...“, wisperte sie vorsichtig und nahm seine Hände in die ihren, „Ich... ich bin dir nicht böse deswegen. Nicht mehr. Ich gebe es zu, ich habe es zu erst nicht verstanden. Aber mit der Zeit wird es einem bewusst, was du wofür getan hast.“, er sah sie an und erkannte in ihren Augen die pure Zuneigung zu ihm, „Egal, ob es nun etwas gebracht hat, oder nicht.“, sagte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals, „Trunks hat es akzeptiert. Er,...“, er sah sie lächeln, „Er ist stolz dein Sohn zu sein. Für ihn, bist du der größte Held.“ Ein Wunsch. Wenn er nur einen Wunsch frei hätte,... „Ich hoffe so sehr, dass wir in der anderen Zeitebene mehr von einander haben. Wir drei.“, murmelte er ganz leise, so dass es für seine Gefährtin nicht verständlich war. „Was hast du gesagt?“, fragte sie daraufhin hin nur. Doch er schüttelte den Kopf und sagte in einer ihr geliebten Sprache etwas, bevor er sich zu ihr beugte und sie nach 19 Jahren endlich wieder küsste. Sie fühlte sich nur noch wohl, wie schon lange nicht mehr. Trotz dessen, dass diese Nacht mehr als ungewöhnlich war und so suspekt, war sie einfach nur noch glücklich, am nächsten Morgen neben ihm aufzuwachen. Am liebsten hätte sie die gesamte Nacht nur mit ihm geredet. Doch ihr Saiyajin hatte wohl etwas ganz anderes im Sinn gehabt. Sie lächelte, als sie sich zu ihm umdrehte, um seine schlafenden Gesichtszüge zu betrachten. Bulma hatte ihn nur selten beim Schlafen beobachteten können. Er war stets immer vor ihr wach gewesen. Sie rückte näher zu ihm und legte ihre Hände auf seinen freien Oberkörper. Sie hatte immer gedacht, dass sein Körper kalt wäre, da er nun nicht mehr so lebte, wie früher. Aber das Gegenteil war der Fall. Er war genauso warm, ja sogar fast schon glühend heiß, wie sie ihn in Erinnerungen behalten hatte. Sie wünschte sich, dass dieser Augenblick für immer stehen bleiben würde. Doch sie wusste, dass es nicht ging. Er hatte zwölf Stunden bekommen. Genau um Mitternacht war er aufgetaucht, dass hieße, er müsste um 12.00 Uhr mittags wieder in das Reich der Toten zurück. Ein gruseliger Gedanke, wenn sie ehrlich war. Kurz sah sie auf ihren Wecker und musste entsetzt feststellen, dass es bereits 11.00 Uhr war. Leise drang ein Grummeln, an ihr Ohr und sie sah zu ihrem geliebten Krieger auf. „Ich habe diesen Komfort schon fast vergessen.“, murmelte er schläfrig und sah dann lächelnd zu ihr. „Sieht es da wo du bist, denn anders aus?“, fragte sie neugierig und konnte nicht anders, als darüber zu lachen. „Glaub mir,... dagegen ist die Hütte auf dem Bratpfannenberg der reinste Luxus.“ Sie lachte aufrichtig, bevor er sich ein wenig aufsetzte und die Sonne betrachtete, die sorglos ins Zimmer hinein strahlte. Die Blauhaarige setzte sich ebenfalls auf, nahm ihre Kleidung, die sie in der Nacht neben ihrer Betthälfte dort abgelegt hatte und zog sich an. „Ich bin eben nur mal schnell auf der Toilette.“, sagte sie und verschwand aus dem Zimmer. Als sie zurückkam blieb sie überrascht im Türrahmen stehen. Vegeta hatte sich mittlerweile auch wieder angezogen und saß auf dem Bett, während er eine schwarze Katze streichelte. Sie musste lächeln, als sie seine Worte hörte. „Dich gibt’s ja auch noch.“, sagte er und die Katze schmuste sich mit ihrem Kopf an seine Hand. Bulma trat auf sie beide zu und ging vor der Katze in die Knie. Strich ebenso über das glänzende Fell des Tieres. „Es ist nicht Chatounette.“, sagte sie leise und sah Vegeta, wie er sie abermals verwirrt ansah, „Sie starb vor einem Jahr an Altersschwäche. Das hier ist Sheyla, ihr Junges.“ „Sheyla?“, fragte er und sie wusste, dass er das selbe dachte wie sie. „Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich ihr den Namen deiner Mutter gegeben habe.“, lächelte sie zu ihm auf. Kurz war es still, bis er es verneinte und sich zu ihr auf den Boden herabsetzte. Sheyla kletterte sofort auf seinen Schoss und ließ sich darauf nieder. Miaute fröhlich und ließ sich nun von beiden streicheln... Es vergingen zwanzig Minuten, bis Bulma mit ihrem Gefährten in der Küche saß. Sie hatte einen immensen Hunger und fragte auch Vegeta, ob er etwas Essen möchte. Doch zu ihrer Verwunderung schüttelte er den Kopf. „Ich habe kein Hungergefühl mehr. Aber iss ruhig etwas. Stört mich nicht.“, sagte er und lächelte ihr entgegen. „Sicher? Son-Goku hatte immer erwähnt, dass er das Essen vermisste im Jenseits.“ „Ich bin eben nicht wie er.“, sagte er gelassen. „Ja.“, lachte sie, „Das stimmt wohl.“ Während sie sich schnell zwei Brote schmierte, konnte sie es nicht verhindern, immer mal wieder auf die Uhr zu schauen. Er hatte noch eine gute halbe Stunde. Sie fürchtete sich vor dem endgültigen Abschied. Wie würde es sein? Sie wollte Vegeta nicht auch noch ein zweites Mal verlieren. War das erste Mal doch schon so schrecklich. „An was denkst du?“, hörte sie seine Frage und sie wandte sich zu ihm um. „An dieses und jenes.“, antwortete sie nur. Doch offenbar wusste er genau, welche Sorgen sie hatte. Ihre Blicke zur Uhr, waren da nicht gerade hilfreich, es zu verheimlichen. „Du brauchst keine Angst zu haben. Es ist alles okay so, wie es ist.“ „Das ist es nicht.“, hauchte sie und setzte sich zu ihm an den Tisch. Sie nahm sich ein Messer und teilte die zwei Brote jeweils einmal in der Mitte, bevor sie das Schneidewerkzeug beiseite legte. „Ich frage mich nur,... wenn ich... gehe. Sehen wir uns wieder?“ Sie sah in sein Gesicht und er stützte sein Kinn mit seine Hand ab. „Nein. Vermutlich nicht.“, sagte er klar und deutlich. Er war schon immer ein Realist gewesen. Sie seufzte leise aus, als sie seine Hand auf ihrer fühlte. „Es ist okay, Bulma. Du wirst ein wundervolles, nächstes Leben im Jenseits haben.“ „Und was ist, wenn ich das gar nicht will?“ „Tja,... dann wirst du nicht drum herum kommen und ein bisschen Amok laufen.“, sagte er grinsend und seine Hand schnellte zu ihm zurück. Sie musste daraufhin wieder lachen. Vegetas Humor war gewöhnungsbedürftig, aber er brachte sie in sämtlichen Lebenslagen immer zum Lachen. Sie liebte seine ganze Art einfach. Plötzlich weiteten sich seine Augen. Er stand auf und bewegte sich zum Küchenfenster. Er sah hoch in den Himmel und Bulma wusste nicht wirklich, was er auf einmal hatte. „Vegeta, was ist-“ „Es ist merkwürdig, aber... ich spüre eine starke Aura.“, sagte er leise und auch Bulma gesellte sich zu ihm. Sie sah noch einmal zu Vegeta, bevor sie auch gen Himmel hinauf schaute. Einige Minuten vergingen, in denen keiner ein Wort sprach. Bis Bulma einen schwarzen Fleck über den Wolken erkannte. „Oh Gott... Das ist die Zeitmaschine! Es ist Trunks!“, rief sie glücklich und sah in diesem Augenblick wieder zu Vegeta. Doch sein Anblick bewirkte nur, dass ihr eine eisige Kälte durchfuhr. Sein Blick war so ernst. So unglaubwürdig, dass sie leichte Panik bekam. „Was hast du?“, fragte sie leise und doch wollte sie eigentlich keine Antwort. Er wandte seinen Kopf zu ihr um und öffnete seinen Mund. Jedoch brachte er erst kein Wort heraus. Doch als sie im Augenwinkel die Zeitmaschine landen sah, sprudelte es aus ihm heraus. „Ich sollte gehen.“ „Was?! Nein,... du... du brauchst noch nicht zu gehen. Du hast noch etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten!“ „Du verstehst das nicht. Ich kann nicht.“, erwiderte er und Bulma wurde bewusst, was sein Problem war. „Es ist wegen ihm. Du schämst dich, nicht wahr?“ Er mied ihren Blick und sie wusste, dass es stimmte. „Ich habe es dir gestern schon gesagt. Er verurteilt es nicht, was du getan hast. Er weiß, dass du es für uns getan hast. Das hat dir sämtliche Sympathiepunkte eingebracht. Bitte, Vegeta. Er würde sich freuen, dich zu sehen.“ „Nein.“, schüttelte er den Kopf, „Es wäre besser, wenn er mich... wenn er mir nicht begegnet.“, sagte er eisern und die Blauhaarige wusste, dass sie auf einem verlorenen Posten stand. Sie nahm seine Hände in die ihren, fühlte noch einmal seine Wärme und merkte, wie er seine Finger um ihre schloss. „Wie... wie soll es jetzt weitergehen?“, hauchte sie leise und er sah sie offen an. „Du machst das schon.“, sagte er wissentlich, entzog sich ihren Händen und legte diese auf ihren Hals, „Ich bin stolz auf dich. Thana kato iré me.“, flüsterte er und küsste sie ein letztes Mal zärtlich. Als er sich von ihr löste, legte er seine Stirn gegen ihre und atmete ein letztes Mal ihren betörenden Duft ein. Dann wandte er sich von ihr ab und ging aus der Küche. - Bulma eilte ihm hinterher. Er ging noch einmal die Treppen hinauf und öffnete sein altes Gästezimmer. Hier hatte alles angefangen. Er war feige, das wusste er. Aber er könnte es nicht ertragen, seinem Sohn gegenüber zu treten und seine Trauer zu sehen. Er ging ans Fenster, öffnete es und sah die alte Hexe auf ihrer Glaskugel sitzend in der Luft. Sie hatte wohl schon auf ihn gewartet. Bulma betrat hinter ihm gerade das Zimmer und er wusste, dass sie ihn diesmal nicht einfach so gehen lassen würde. Vegeta spürte ihre aufgeregte Aura und wandte sich noch einmal zu ihr um. Sie sah ihn einfach nur an, bis er registrierte, wie sie ihre Lippen teilte und ihm etwas zuflüsterte, dass sein gesamter Körper zu zittern begann. „Thana kato iré me denjo.“ - Ich liebe dich auch. Er lächelte ihr einfach nur zu, drückte die Tränen hinunter, die in ihm aufsteigen wollten und setzte nun endgültig zum Flug an. Vegeta sah, wie Bulma auf das Fenster zueilte und ihm hinterher sah, bis er in den Wolken nun für immer verschwand... … doch er wusste eines ganz sicher. In ihrem Herzen würde er auf ewig weiterleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)