Katze im Sack ist die Katze an Bord von DonquixoteRosinante ================================================================================ Kapitel 4: Einer kommt nicht allein ----------------------------------- „Hey! Bakaberg! Wohin so eilig?“, rief Franky hinter dem Laufenden her, doch dieser hob nur kurz die Hand, während er das Schiff eilig verließ, den gefundenen Hammer hinter sich fallen lassend. „Ich muss schnell was erledigen! Es dauert nicht lange!“, rief er dem anderen zu und war dann auch schon weg. Nun wusste er es, nun hatte er eine Lösung für sein Problem. Ihm war es viel zu sehr auf den Magen geschlagen, dass Lucci womöglich alleine weiter ziehen musste, aber ihm war niemand eingefallen, bei dem er sich anschließen könnte. Jetzt aber war ihm eine Idee gekommen, auch wenn sie ganz schön viel verlangt war und er sich nicht sicher sein konnte, ob sein Plan aufging. Außer Atem gekommen kam er beim Unterschlupf der Stohhüte an, und ging erst mal in die Knie, um erst mal wieder genug Luft in die Lunge zu bekommen. Wieso musste er auch so hierher hetzen? Es war doch schon sehr spät, und vielleicht waren sie nicht einmal mehr wach. Vorsichtig lauschte er dann an der Tür, vernahm leise Stimmen dahinter und schnaufte noch einmal tief durch, ehe er schließlich anklopfte. Hoffentlich bekam man seine Bitte nun nicht in den falschen Hals… Robin hatte ihm die Tür geöffnet und ihn mit einem freundlichen Lächeln hinein gebeten, doch lehnte er es ab, er wollte diese Bitte vorerst nicht vor allen äußern. Er bat Ruffy mit nach draußen zu kommen, damit sie unter vier Augen sprechen konnten. „Es geht um Folgendes.“, begann Herr Eisberg schließlich, als sie unter sich waren, „ich möchte dich bitten, Lucci mit dir zu nehmen.“ Es war gesagt und man konnte dem Älteren die Spannung anmerken, aber er hakte gleich nach, um seinen Worten mehr Bedeutung zukommen zu lassen. „Ich weiß, ihr habt viel wegen ihm durchmachen müssen und eigentlich ist es zu viel verlangt-„ „Einverstanden“, fuhr man ihm nun dazwischen, doch war es nicht Ruffy gewesen, sondern Nico Robin, die ihnen gefolgt war. „Verzeiht, dass ich euch belauscht habe. Aber es ist sicherlich keine schlechte Idee ihn mitzunehmen. Er selbst scheint hier nicht bleiben zu wollen und wenn er nicht bei uns bleiben will, kann er uns immer noch bei der nächsten Insel verlassen.“ „Du wärst also damit einverstanden?“, fragte Ruffy noch mal nach, woraufhin Robin nickte und sich so ein Grinsen auf dem Gesicht des Gummijungen bildete. „Na dann ist es beschlossene Sache. Lucci kommt mit uns!“ Das Schiff war fertig, die letzten Bauarbeiten waren getan, und die Vorräte gefüllt. Wie man sich denken konnte waren alle Crewmitglieder hellauf davon begeistert und bestaunten ihr neues Schiff, wobei aber nicht alle dabei waren. Ruffy hatte nämlich nicht nur vor, Lucci mit sich zu nehmen, sondern auch Franky. Denn hey, was gab es cooleres als einen Cyborg in der Mannschaft zu haben? Die anderen wussten aber nur von ihm als Neuzugang und versuchten mit Leibeskräften dabei mitzuhelfen, ihn zum Schiff zu locken, indem sie ihn mit eisernen Argumenten davon überzeugen wollte, mit ihnen zu kommen. Gut, die meiste Arbeit übernahm eigentlich hauptsächlich Robin, und schaffte so ein paar Mitleidspunkte für Franky bei den Einwohnern von Water Seven und den Stohhüten, während sie ihm die Kronjuwelen auf Minimalgröße drückte. Da konnten nicht einmal die Stohhüte schweigend zusehen. „W-Warte mal, Robin“, stotterte Nami, während Chopper und Ruffy schon Probleme hatten ihre Augen im Kopf zu lassen vor lauter Entsetzen. „Hey Robin! Ich wollte ihn als Mann in unsere Crew haben“, warf Ruffy ein. „Das tut ja schon beim Zuschauen weh“, jammerte derweilen Chopper und zog sich seinen Hut tief ins Gesicht, während die Schmerzensschreie von Franky den Platz beschallten. „Ich mach doch gar nichts.“, entgegnete Robin, die ihre zusätzlichen Hände bereits wieder von Franky genommen hatte, der immer noch jammerte und weinte. Derweilen kamen Lysopp, Sanji und Zoro angerannt, denn die Marine war auf den Weg zu ihnen und so eilten sie zu ihrem neuen Schiff, um die andere zu warnen. „Hey! Wir müssen ablegen. Hier geht’s bald rund!“, rief Sanji ihnen zu. „Die Marine ist auf dem Weg hierher! Ich spüre meine Marine-Allergie wieder aufsteigen!“, entsetzte sich die Langnase und lief mit den anderen beiden an dem noch schniefenden und jammernden Cyborg vorbei. Kurz sah Ruffy auf die noch immer in den Händen haltende Unterhose von Franky, ehe er diesen rief und ihm das gute Stück zuwarf. Stutzend wurde es aufgefangen und Ruffy verschränkte grinsend die Arme vor der Brust. „Ich sag’s nicht noch einmal. Komm als mein Schiffszimmermann auf das Schiff. Anordnung vom Captain.“ Natürlich konnte nun Franky einfach weiter auf stur stellen und sich weigern, mitzufahren, aber es kam anders. „Tz! Solch ein prächtiges Schiff und dann nicht mal einen Zimmermann an Bord haben. Da muss ich ja Angst um mein Meisterwerk haben, wenn ich euch damit allein segeln lasse. Na schön Stohhut, ich komme mit euch mit!“ Was der Captain will „Wir werden alle sterben! Franky! Bring uns endlich hier weg!“, schrie Lysop panisch, während die Kugeln der Marine ihnen nur so um die Ohren flogen. Sanji war schon fleißig dabei, die Kugeln, die ihnen Ruffys Großvater Vizeadmiral Garp hinterherschickte, vom Schiff fern zu halten. Nur schien das den Cyborg erst einmal gar nicht zu stören, denn für ihn zählte gerade was anderes. „Wir können nicht absegeln, ehe wir nicht einen Namen für das Schiff haben.“ „Einen Namen?! Wieso jetzt?“, schimpfte der Koch und kickte erneut eine Kanonenkugel davon. „Franky hat Recht“, stimmte Ruffy zu und machte ein nachdenkliches Gesicht, ehe er strahlend seine Idee zum Besten gab. „Wie wäre es mit ‚Polar-Wolf-Bär‘?“ – „Abgelehnt!“, schrie Lysop sogleich. „Dann ‚Großer Gorilla-Löwe!‘ “ – „Hör auf mit deinen Tiernamen!“, setzte die Langnase dazu. „Löwe ist schon mal nicht schlecht. Besser als was dieser Bakaberg von sich gegeben hatte“, mischte sich Franky ein, woraufhin Ruffy natürlich wissen wollte, was dieser vorgeschlagen hatte. „Na ja… ein Schiff das so hell strahlt wie die Sonne und über tausend Meere segelt. Sein Vorschlag war der Name die ‚Thousand Sunny‘! Aber mein Vor-“ „Das klingt super!“, unterbrach Ruffy, und auch die anderen fanden den Namen prima, überhörten dabei jedoch den kläglichen Versuch des Cyborgs, seinen Namensvorschlag kund zu geben. „Dann ist es beschlossene Sache!“, verkündete der Captain unter Zustimmung der anderen… jedenfalls aller bis auf Franky, der beleidigt in der Ecke hockte und schmollte. „Hey! Franky! Was schmollst du da herum? Zeig uns endlich die Überraschung und bring uns von hier weg!“ „Jaja, ist ja schon gut“, murrte der Blauhaarige auf Sanjis Worte hin, raffte sich dann aber auf. So ging Franky in Stellung, denn natürlich hörte der Bombenhagel nicht für ihr kleines Pläuschchen mal eben auf, und der Cyborg gab das Zeichen. „Alle Mann festhalten! Coup deeeeee~ Bust!“ Eine gewaltige Druckwelle setzte das Schiff in Bewegung, und unter den Augen von Water Seven und der Marine flog die Thousand Sunny samt Besatzung davon. „Oh mein Gott.. was war das denn?“, fragte Nami ätzend, nachdem sie sich von der doch recht harten Landung erholt hatte. „Das ist einer der besonderen Fähigkeiten, die ich mit eingebaut habe. Ein mit Cola betriebener Spezialantrieb, der-“, begann der Cyborg stolz zu erzählen, als die Tür zum Werkzeugraum auf ging und ein knurriger Typ ans Tageslicht kam. Die lockigen Haare waren leicht wirr, und er wirkte noch recht verschlafen, während er sich den Schädel hielt. Anscheinend fand er die Landung der Sunny auch nicht so berauschend wie Nami. Zwar fanden die auch einige andere auf dem Schiff noch sehr gewöhnungsbedürftig, aber das war erst einmal vergessen, als sie sahen, wer da zur Tür heraus geschritten kam. Reihenweise flogen die Kinnladen herunter, bis auf die von Robin und Ruffy, die ja eingeweiht waren über die Anwesenheit des Mannes. Doch nicht nur dieser war auf dem Schiff, auch eine weiße Taube kam angeflattert und ließ sich vertrauensselig und noch etwas verpennt auf Rob Luccis Schulter nieder. „W-Was ma-macht der denn hier?!“, quiekte Lysop auf und schlotterte mit Chopper um die Wette, während Zoro und Sanji sich schon auf einen Angriff bereit machten. Lucci, selbst erst einmal völlig perplex von der Anwesenheit der Piraten, ging selbst sogleich in Kampfstellung und fletschte die Zähne. Jedoch stellte sich ihm der Captain der Bande in den Weg und Robin hielt die Strohhüte mit ihren Fähigkeiten fest. „Sanji~ wärst du so freundlich uns einen Tee zu kochen?“, fragte die Schwarzhaarige und lächelte den Koch charmant an, und ließ ihn wieder los. Zwar war Sanji noch etwas verwirrt, aber einer Dame konnte er doch keinen Wunsch ausschlagen. Zoro steckte seine Schwerter wieder ein, sah erst fragend erst zu Robin, dann zu Ruffy, der immer noch vor Lucci stand. Letzterer fixierte den Kleineren, eine Hand zur Faust geballt und Zoro hätte schwören können, er hörte ihn bis zu sich hin knurren. „Ihr habt gewusst, dass er hier ist“, murmelte der Schwertkämpfer, was Robin ihm auch bestätigte. Ruffy grinste nur breit, richtete sich seinen Strohhut und sah zu Lucci auf. „Lass uns erst mal was futtern.“ Natürlich glaubten einige, vor allem Lucci, sich verhört zu haben. Wie konnte man auch in so einer Situation solch eine Ruhe aufweisen und ans Essen denken? Für Lucci unbegreiflich. Aber die anderen kannten Ruffy ja nicht anders, und auch wenn man noch ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hatte, so machte man sich doch auf in die Küche, wo Sanji Tee für sie alle kochte und ein paar Plätzchen hinstellte. Lucci zögerte noch, aber Ruffy achtete schon darauf, dass dieser brav mitkam, und so landeten sie doch noch zusammen in der Küche. Dort weigerte er sich, sich zu den anderen an den Tisch zu hocken und blieb lieber in der Ecke stehen, so dass er alle sehen konnte, mit vor der Brust verschränkten Armen. Robin erzählte von Eisbergs Idee und wie dieser zu ihnen gekommen war. „Er wollte dich gewiss nicht loswerden. Aber wie sollte das Zusammenleben weitergehen, wenn du ihnen nicht traust. Deswegen bat er uns, dich mitzunehmen“, beendete die Archäologin ihre Erzählung, während die anderen schwiegen. Das musste auch erst einmal sacken, und es war Zoro, der die aufkommende Stille beendete. „Und du hast zugestimmt?“ Diese Frage war an Ruffy gerichtet, der seinem Vizen grinsend zunickte. „Wieso?“, ertönte die tiefe Stimme des Ex-Agenten, was so ziemlich das Erste war, was er von sich gab, seit sie in der Küche waren. Schweigend hatte er zugehört, das Gesagte analysiert, ihre Worte abgewägt, und doch ergab es für ihn keinen Sinn, warum sie ihn, gerade ihn, mitgenommen haben. „Wieso habt ihr mich mit euch genommen? Euch sollte klar sein, dass ich nicht mit Piraten zusammenarbeite.“ Der Tonfall wurde schon knurriger, aber das kümmerte Ruffy nicht. „Weil ich es will.“ Die Antwort war knapp und bündig und sorgte für große Augen, sogar bei jemandem wie Lucci. „Du bist stark, sehr stark. Ich war fix und fertig nach unseren Kampf. Du hast bestimmt noch mehr drauf und jemanden wie dich kann ich gut gebrauchen. Außerdem glaube ich nicht, dass du ein schlechter Kerl bist“, erklärte sich Ruffy, erhob sich dabei von seinem Platz und ging direkt auf Lucci zu, blieb knapp vor ihm stehen und reichte ihm die Hand. „Also… komm in meine Bande!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)