Mieser kleiner Giftzwerg! von FreshLemon (Katastrophen-Wochenende) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Am nächsten Tag war Mellos Laune definitiv die schlechteste. Near hatte sich in der Nacht so breit gemacht, dass Mello einen Schlussstrich zog und die Nacht auf dem Sofa verbrachte, obwohl er dabei die harten Federn im Rücken spüren musste. Außerdem zierten zwei blaue Flecken seine linke Körperhälfte, die durch Nears Tritte entstanden waren. Während Mello auf seinem Brötchen herumkaute, bedachte er den Kleinen immer wieder mit giftigen Blicken, der davon jedoch gar nichts mitbekam, sondern fröhlich weitererzählte, was er diese Nacht alles geträumt hatte. „Ich hab auch was geträumt.“, sagte Mello schließlich. „Was denn?“, fragte Near und hing schon wie gebannt an seinen Lippen und Matt warf ihm nur einen überraschten Blick zu, in dem er fragend eine Augenbraue hob. „Nun, es war ein ziemlich schlimmer Alptraum.“ „Klingt spannend. Von was hat er gehandelt?“ „Er hat von einem kleinen Jungen gehandelt, der hier in unsere Wohnung gekommen ist und versucht mir das Leben zur Hölle zu machen.“, beantwortete Mello schließlich seine Frage und Matt prustete in seine Kaffeetasse. „Du brauchst gar nicht so zu lachen!“, meckerte Mello. „Sorry“, gab Matt lachend zurück, „aber ich hätte nicht gedacht das du dich, der schon ganz andere Sachen erlebt hat, ausgerechnet von einem kleinen Jungen so fertig machen lässt.“ Mello brummte daraufhin nur etwas unverständliches vor sich hin. Wenig später hatte sich Mello zurück ins Schlafzimmer verzogen, um ein wenig des geraubten Schlafes nachzuholen, als Matt den Kopf durch die Tür herein streckte. „Mell? Wir wollten einkaufen gehen. Kommst du mit?“, fragte er. Mello zog sich nur grummelnd die Decke über Kopf, doch da lief Matt auch schon auf das Bett zu, um im nächsten Moment darauf zu springen. „Sag mal spinnst du? Ich hätte mir sämtliche Knochen brechen können!“, keifte Mello darauf hin los, was Matt nicht davon abhielt sich auch noch auf ihn drauf zu setzen. „Und nur um deine Frage zu beantworten: Ich komme nicht mit. Mit der Nervensäge kannst du alleine einkaufen.“ „Tja, schade.“, sagte Matt schon fast ein bisschen enttäuscht ehe ein hinterlistiges Grinsen über sein Gesicht huschte. „Andernfalls, hätte ich mir heute Abend für dich eine kleine Überraschung ausgedacht. Wenn du weißt, was ich meine.“ Nach diesen Worten fing er an Mello Hals zu küssen, bis er schließlich an einer Stelle verweilte und daran zu saugen begann. Dabei ließ er eine Hand unter Mellos Decke wandern und strich langsam über dessen Hosenbund, was dem Blonden eine Gänsehaut bereitete. „Vergiss es Matt. Damit kriegst du mich nicht.“ „Hm, das hat sich aber gestern noch ganz anders angehört. Da konntest du es gar nicht mehr erwarten von mir durchgevögelt zu werden. Und wenn ich dich an die beiden Tage vorher erinnern darf.“ „Ja schon gut. Ich komme ja mit. Ich will mich wenigstens noch umziehen.“, sagte Mello genervt. „Baby, von mir aus kannst du auch nackt mitkommen.“ Dafür bekam Matt eines der Kissen an den Kopf geworfen. Sie waren gerade fertig mit dem Einkaufen, als sie an einem Spielwarengeschäft vorbeikamen, in dem Near unter anderem einen Roboter entdeckte, der ihm scheinbar in seiner riesigen Sammlung noch fehlte, Matts Interesse wurde von einem Darth Vader in Lebensgröße im Schaufenster geweckt und nicht zu vergessen von der riesigen Spieleabteilung, die es dort gab. Es war, als wäre Matt plötzlich um zehn Jahre jünger geworden und wieder der kleine achtjährige Junge, dessen Augen bei dem Anblick immer größer wurden. Es dauerte keine zwei Minuten, da hatten beide schon das Geschäft betreten und waren in unterschiedliche Richtungen verschwunden. Mello vergrub für einen Augenblick genervt das Gesicht in den Händen und stieß einen angestrengten Seufzer aus, ehe auch er den bunten Eingang passierte, der ihn in das Spielparadies führte. Er sah sich um, ehe eine der Verkäuferinnen entdeckte und nach dem Weg zur Abteilung mit den PC-, Gameboy- und Playstationspielen fragte. Dorthin fand er ohne große Schwierigkeiten, jedoch war die eigentliche Abteilung größer und verwinkelter, als er gedacht hatte. Ziellos streifte er durch die einzelnen Gänge, immer auf der Suche nach einem roten Haarschopf, während seine Laune so langsam ihren Tiefpunkt erreichte. Mello wusste schon, weshalb er lieber zu Hause geblieben wäre! Angestrengt schob er sich zwischen weiteren Interessierten hindurch, verpasste hin und wieder jemandem einen seichten Stoß mit dem Ellbogen, bis er sich schließlich durch den ersten Gang der Spielabteilung seinen Weg gekämpft hatte. Auf der einen Seite lachte ihn noch Mario aus seinem Kart an, während sich auf der anderen Seite im Regal bereits rosafarbene Pferdchen, Schminkutensilien und weiterer Mädchenkram stapelten, bei dessen Anblick Mello schon fast angewidert das Gesicht verzog. Plötzlich kitzelte etwas Mellos Kopf und er fuhr herum, als er auch schon in Matts grinsendes Gesicht blickte. Dieser hatte Mello bereits eine glitzernde Krone aus Plastik auf den Kopf gesetzt. „Steht dir.“, stellte er mit einem Schmunzeln fest. „Ha ha, sehr witzig.“, murrte Mello und zog sich das Teil schon vom Kopf und betrachtete es argwöhnisch. Ein rotes Herz, das wohl einen Edelstein darstellen sollte, sprang Mello ins Auge. „Ganz schön kitschig. Sieht vor allen Dingen nicht mal im entferntesten echt aus.“, sagte er. „Für kleine Möchte-gern-Prinzessinnen ist es vollkommen ausreichend.“, erwiderte Matt und war im nächsten Moment auch schon mit einem Kichern um die nächste Ecke verschwunden. Mellos Gehirn brauchte noch einen Moment bis er die Anspielung verstanden hatte und hinter Matt hersetzte. Er würde ihm die blöde Krone an den Kopf schmeißen und am besten gleich noch ein Auge mit ausstechen! Er bog gerade um die nächste Kurve, als ihn etwas unsanft auf dem Hinterteil landen ließ. Fluchend rappelte Mello sich auf und sah sich schon nach dem Übeltäter um, als er den weißen Schopf von Near ausmachen konnte, der ihm einen kleinen Robotor unter die Nase hielt. „Mello? Kaufst du mir den?“, fragte er und sah ihn flehend mit seinem Dackelblick an. Bei jedem anderen hätte dieser vermutlich gewirkt, aber Mellos Mine verfinsterte sich nur umso mehr. „Nein!“, fuhr er den Jungen an, dessen Augen drauf hin einen verdächtigen Glanz annahmen. „Mello bitte!“ Das Near jetzt zur absolut nervtötenden Nervensäge wurde, hatte ihm gerade noch gefehlt. Dieser schien jedoch Gedanken lesen zu können und begann darauf hin an Mello zu zerren und zu quengeln wie ein kleines Kind. Einige der Umstehenden sahen sich bereits um und eine Mutter schaute sich das ganze Spektakel eher belustigt an, während sie einen Blick zu ihrem kleinen Sohn warf, der gerade in aller Ruhe eines der ferngesteuerten Autos begutachtete. „Mello, bitte bitte kauf den! Ich brauch den unbedingt noch für meine Sammlung. Außer dem hab ich nämlich schon alle.“ „Vergiss es. Ich gebe mein Geld bestimmt nicht für so einen Mist aus! Wo ist überhaupt Matt?“ Near hängte sich an Mellos Arm, während dieser sich auf die verzweifelte Suche nach seinem Freund machte. „Near, verdammt! Hör auf rumzuheulen und lass mich endlich los!“, fuhr Mello den Jungen an. Es dauerte keine zwei Sekunden, als auch schon eine ältere Frau angelaufen kam und Mello entsetzt fragte ob er noch alle Tassen im Schrank hätte, weil er so mit dem armen Kind redete. „Das ist gar nicht... Also das ist das Kind von der Schwester meines Freundes...“, versuchte dieser sich rauszureden, stieß bei der Dame jedoch auf taube Ohren. Als sie sich endlich wieder verzogen hatte, warf Mello Near einen bitteren Blick zu und zischte: „Kleiner Drecksack!“. Der Angesprochene streckte ihm darauf hin nur die Zunge heraus: „Bäh!“. Matt bekam derweilen gar nichts von dem ganzen Drama mit, denn er hatte eine neue Ausgabe einer Konsole entdeckt, die natürlich sofort getestet werden musste. Er zuckte regelrecht zusammen, als ihn plötzlich eine Stimme anfuhr: „Matt!“ „Scheiße, Mello! Erschrecke mich doch nicht so.“ „Matt, wir gehen. Jetzt sofort!“ „Man, warte doch mal kurz.“ Doch Mello war schon in Richtung Ausgang gestürmt. Er stand noch eine ganze Weile alleine draußen herum, bis Matt ihm folgte und einen offensichtlich zufriedenen Near bei sich hatte, denn er trug in einer Hand eine große Tüte, deren Inhalt Mello schon erahnen konnte. „Du hast ihm das Ding nicht ernsthaft gekauft, oder?“, fragte Mello, während sie zurück zum Auto gingen. „Wäre es dir lieber gewesen, er würde den ganzen Abend weiterheulen?“, entgegnete Matt. „Wahrscheinlich nicht.“ „Außerdem kann ich mein Geld auch mal für was Sinnvolles ausgeben und nicht nur für Videospiele, Kippen und das Auto.“, fuhr Matt weiter fort. „Sinnvolles“, sagte Mello und ließ ein gekünsteltes Husten hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)