NX II: Heirs of the ANBU von KamuiMegumi ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel II.2.5 SPECIAL - 40 Wochen - Die Leiden des Sasuke Uchiha ---------------------------------------------------------------------------- Naruto Shippuden NX II SPECIAL: Kapitel 2.5 40 Wochen - Die Leiden des Sasuke Uchiha – Es war Ende August. Eine schöne Jahreszeit. Eigentlich. Wenn da nicht gerade diese Katastrophe passiert wäre und wir diese nur ganz knapp für uns entscheiden konnten. Konnten wir das überhaupt? Besiegt hatten wir sie nicht. Sie waren nur geflüchtet und das wir das Ganze irgendwie überlebt hatten, hatten wir auch nur diesem seltsamen Kerl zu verdanken, der sich als Yuri Hyuuga vorgestellt hatte. Aber interessierte mich das gerade in diesem Augenblick? Nein. Und das war irritierend, denn normalerweise sollte mich das doch interessieren, oder? Und warum stellte ich mir gerade solche Fragen? Stellte ich mir doch sonst nicht! Lag es vielleicht daran, dass mir ein 183 Zentimeter großer Blondschopf ziemlich euphorisch den Brustkorb mit einer mehr als herzlichen Umarmung zerquetschte und mir schlichtweg die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn fehlte? Oder einfach daran, dass er auf mir drauf lag und sich dieser nach Desinfektionsmitteln stinkende Linoleumboden des Krankenhauszimmers als nicht gerade bequem herausstellte? Oder das seine Stimme immer und immer wieder das gleiche in mein Ohr flüsterte, was zum Einen wirklich recht störend war um einen klaren Gedanken zu fassen und zum Anderen so absolut unglaubwürdig klang, dass es einfach nicht stimmen konnte, was da in Mandraform auf mein Trommelfell einging. „Du wirst Vater! Du wirst Vater! Du wirst…“ „Du wirst Vater!“, gelang es mir doch recht keuchend unter seinem Gewicht seine eigenen Worte an ihn gerichtet zu wiederholen und… Scheiße! Fuck! Verdammt! Jashin noch mal!!! Es stimmte! Ich wurde Vater! Ich… wurde…Vater! Wie war das möglich? Nun ja, ich war Sasuke Uchiha… Aber selbst einem Uchiha sollte es doch nicht möglich sein, der Natur ein Schnippchen zu schlagen! Oder? Also…einen Mann zu schwängern… „Du wirst Vater!“ Schon wieder! Also, ein Irrtum konnte doch da nicht vorliegen. Und ich hatte auch nicht… also ich denke, ich hätte es mitbekommen, wenn ich bei jemand anderem schwach geworden wäre… und vor Naruto war eigentlich nie jemand gewesen. Okay… ich war einmal im Onsen mit Karin vor einigen Monaten, aber… Suigetsu hätte mir doch gesagt, wenn da irgendetwas vorgefallen wäre und da ist sicherlich nichts vorgefallen! Nicht mit der! Da war wirklich nur Naruto… und ich bin mir verdammt sicher, dass Naruto ein Mann ist. Zumindest war er das noch vor vier Wochen, bevor ich zu den Kröten nach Myoubokuzan bin und jetzt zeigte mir dieses knappe Krankenhaushemdchen auch, dass er da etwas hatte, was eine gewöhnliche Schwangere da nicht haben sollte! Auch Tsunade konnte diesen Einblick gerade gewinnen und das gefiel mir gar nicht. Ob sie nun so breit grinste aufgrund der Tatsache, dass sie uns gerade eine doch recht frohe Botschaft überbracht hatte oder weil ihr der blanke Hintern meines Freundes entgegen strahlte, war mir egal… niemand grinste so wenn mein Freund gerade Stellen von sich zeigte, die eindeutig nur mich was angingen! Innerlich Schwung holend drehte ich uns in dieser Umarmung herum, so dass mich nun Naruto von unten her anstrahlte während ich genau zwischen seinen angewinkelten Beinen zum Liegen kam und mich links und rechts neben seinem Kopf mit den Händen abstützte. Mit seinen Armen um meinen Nacken geschlungen und mit dem Rücken auf dem Boden liegend auf welchem ich mich zuvor noch befunden hatte, strahlte er mich an wie die glühend heiße Augustsonne am Himmelszelt. Jashin… allein dieser Anblick ließ gerade jeden vernünftigen Gedanken in meinem Kopf rekapitulieren. Wie gerne würde ich nun über ihn herfallen und… „Diese Aussicht ist auch nicht zu verachten!“, lachte Tsunade hinter mir und erinnerte mich daran, dass ich eigentlich auch nicht viel mehr am Leib trug wie Naruto. Verdammt! Ausgesprochen dämlich von mir! Anscheinend war das Hirn gerade wirklich nicht mehr da wo es hingehörte! „Vielleicht solltet ihr euch hinstellen! Der kühle Boden ist so wieso nicht gut für Naruto!“ „Sch…Jashin!“, entfuhr es mir noch im gleichen Atemzug, in welchem ich auch schon aufsprang und Naruto mit mir mit in die Höhe zog. Besorgt blickte ich nun in das überaus überraschte Gesicht des Blonden, der vor Schreck über diese Aktion sogar sein Mandra unterbrochen hatte! „Geht es dir gut?“, fragte ich und strich über seine Wange, „Ist dir kalt oder zieht es irgendwo? Oder hast du Verspannungen oder…“ „Sas?“, unterbrach er den ungewohnten Redeschwall meinerseits und nahm meine Hand aus seinem Gesicht zärtlich in die seine, „Es ist alles okay, echt jetzt! Ich bin nur schwanger!“, er grinste. Wieso grinste er?! „Eben! DU bist schwanger!“, und das betonte ich besonders, „Allein das ist schon…“, wieso wurde hier die Luft plötzlich so dünn? „Fantastisch!“, jauchzte Tsunade dazwischen. „Echt jetzt!“, ergänzte Naruto. Und wieso wurde mir nun so flau? Sah denn niemand, dass das hier nicht normal war? Und sah denn niemand die Gefahr darin? „Sas? Was ist? Freust du dich denn gar nicht mehr?“, nun waren es Narutos Augen, in denen sich Besorgnis widerspiegelten. „Ähm, doch!“, kam es ziemlich leise von mir und ich versuchte mir wirklich ein Lächeln abzuringen. „Aber?“ Dummerweise konnte Naruto mich wie ein offenes Buch lesen. „Das ist nicht normal, Naruto! Und ich weiß nicht, ob ich mich über etwas freuen kann, was dich mir… nehmen könnte!“, nach dem Satz musste ich mich erst einmal von ihm wegdrehen. Ich war mir nicht sicher, ob ich meine Gesichtsfarbe jetzt noch regulieren könnte. Doch sogleich schlossen sich zwei Arme von hinten um mich: „Ach, du bist so süß, wenn du besorgt bist!“, hauchte er in mein Ohr. Moment! Süß? Was… zum… Ich drehte mich wohl mit entsetztem Gesichtsausdruck innerhalb seiner Umarmung wieder zu ihm herum. Süß? Seit wann hatte er ein solches Wort in seinem Vokabular? Erdbeeren waren süß. Reiskuchen war süß. Aber niemals nie war ein Uchiha… süß! Aber wie sollte ich ihn diesbezüglich zusammen stauchen, wenn er mich gerade mit einem wundervollen Lächeln ansah? Im Blickwinkel bekam ich mit, wie Tsunade einen Notizblock zückte und ‚Vermutlich…hormonell bedingte Vokabularänderung in der …hm… 7 Woche!‘ murmelte. Zumindest war ihr das mit diesem Schimpfwort auch aufgefallen…aber warum schrieb sie das auf? „Was schreibst du denn da auf, O-baa-chan?“, war es schließlich doch mein Blonder, der vermutlich genauso irritiert der Godaime entgegenblickte. „Naruto! Aufgrund der besonderen Umstände will ich nun mal nicht nachtragend sein und dich nur noch einmal formhalber daran erinnern, dass du mich nicht so nennen sollst!“, begann sie im strengen Ton, aber mit jedem Wort wurden ihre Gesichtszüge weicher, „Das darf nur der kleine Uchiha!“, und dabei starrte sie doch recht breit grinsend auf den flachen, immer noch sehr muskulösen Bauch meines Freundes, „Aber du bist nun ein medizinisches Wunder! Einmalig, so gesehen! Ich wüsste nicht, ob ich schon einmal über einen solchen Fall in den Archiven gelesen hätte! Das kommt zum ersten Male vor, dass ein Mann eine Schwangerschaft durchlebt! Und das werde ich natürlich nicht aus den Augen lassen! Ich schlage vor, du ziehst zu mir, so dass ich dich rund um die Uhr beob-…“ „MOMENT!“, es war für mich beruhigend, dass Tsunade doch etwas zurück zuckte. Wenigstens funktionierte mein finsterer Blick hier noch: „Was soll das heißen… dieses ‚Rund um die Uhr‘? Und Naruto zieht nirgendwo hin! Er ist mein Partner und kein Anschauungsobjekt!“ Naruto nickte derweil taktvoll zu meiner Aussage mit verschränkten Armen vor der Brust: „Und ich bin der Hokage! Ich habe keine Zeit mich rund um die Uhr beobachten zu lassen, echt jetzt!“ Doch da erblickte ich ein unheilvolles Schmunzeln auf Tsunades Lippen: „Nun denn! Wenn ihr beide meint, dass ihr euch der medizinischen Verantwortung entziehen wollt, bitte! Bedenkt, dass ich die einzige Medicnin bin, die euch beiden zur Verfügung steht, wenn was sein sollte! Und wenn ihr meine Betreuung wollt, dann müsst ihr auch Entgegenkommen zeigen!“ Naruto zuckte sichtlich erschrocken zusammen. Anscheinend hatte er soeben die Erkenntnis erlangt, dass Tsunade nicht ganz Unrecht mit ihrer Aussage hatte. Wir brauchten sie wirklich. Medizinisch gesehen war sie das Beste, was uns passieren konnte und das ich mir ziemlich offensichtlich Sorgen um meinen Blonden und unser ungeborenes Kind machte, war auch klar! „Wie schaut dieses Entgegenkommen aus?“, fragte ich daher mit finster klingendem Unterton. Dies schienen nun harte Verhandlungen zu werden! „Da ihr euch ja strikt dagegen wehrt, dass ich Naruto rund um die Uhr beobachte, sollte das derjenige tun, der eh von Berufswegen und auch privat dazu verpflichtet ist! Ich erwarte also einen lückenlosen Bericht sowie zweimal die Woche die Vorsprache Narutos zur Vorsorgeuntersuchung, werter Herr Uchiha!“ Irgendetwas störte mich doch gewaltig an dieser Aufgabe! Tsunade gab doch nie so schnell klein bei und daher vermutete ich auch direkt, dass es sich nicht nur um eine einfache Beobachtung und Dokumentierung handeln konnte. Natürlich ist das Beobachten Narutos an sich schon nicht immer angenehm. Um genau zu sein… es kann wirklich nervig sein! Vor allen Dingen für jemanden wie mich, der generell die Ruhe bevorzugt und zudem noch jahrelang das Vergnügen hatte, diese Ruhe auch zu haben. Wenn man mal Karin außer Acht lässt! Naruto schien den versteckten Haken an dieser Sache nicht zu bemerken. Er strahlte weiterhin in meine Richtung und schien alles Glück der Welt in sich aufgesogen zu haben. Für den Augenblick schien er den Angriff Jiraijas vollkommen ausgeblendet zu haben. „Ist das soweit klar?“, fragte nun die Godaime und begann sich wieder Notizen in ihren Block zu machen. „Aber sowas von!“, Naruto rieb sich grinsend unter der Nase und richtete wieder sein Augenmerk auf mich, „Nicht wahr, Teme?“ „Hm!“, lautete meine aussagekräftigste Antwort, die ich derzeit aufbieten konnte, da ich versuchte, aus Tsunades Mimik den versteckten Hinweis abzulesen, was sie sich durch ihr Entgegenkommen erhoffte. Aber seltsamerweise gelang mir dies nicht. „Dann ist es ja gut!“, sie wandte sich von uns ab und hob die Hand zum Abschiedsgruß, „Dann dürft ihr das Krankenhaus heute verlassen! Zieht euch was…“, ich erkannte ein Grinsen, obwohl sie mit dem Rücken zu uns stand, „bedeckendes an und geht!“ „Das brauchst nicht zweimal sagen, Tsunade-obaa-chan! Echt jetzt!“, mein Blonder sprang bereits zum Stuhl, auf welchem man ihm einige Kleidungsstücke zurechtgelegt hatte. Auf dem ersten Blick eine schlichte Jonin-Ausstattung. „Und Sasuke!“, sie hielt in der offenen Tür, „Naruto hat in zwei Tagen zur ersten Untersuchung bei mir in der Klinik zu erscheinen. Inklusive dem ersten Bericht, verstanden?“ „Hm!“ Sie hatte kaum den Raum verlassen, da stand Naruto bereits komplett umgezogen vor mir. Man merkte ihm richtig an, dass er Krankenhäusern nicht wirklich zugeneigt war. „Oi, Teme! Komm schon! Ich habe noch viel zu tun! So Papierkram und so! Nach so einem Angriff stapelt es sich bestimmt schon auf meinem Schreibtisch!“, auch er marschierte Richtung Zimmertür. Und das war der nächste Punkt, der mich beschäftigte: Narutos eindeutig aufgesetztes Lächeln. Natürlich erkannte ich den Glanz in den Augen, der sich seit der frohen Botschaft konsequent hielt, doch die Sache mit Jiraija schien ihn innerlich sehr zu schmerzen. Auch ich begann mich anzukleiden. Jedoch wesentlich geruhsamer als mein blonder Freund, der in der Zwischenzeit von einem Bein auf das andere sprang: „Wir müssen es allen sagen! Ha! Du wirst Vater!“ „Nein, müssen wir nicht!“, entgegnete ich kühl und er verharrte augenblicklich in seiner hibbeligen Tätigkeit. Ich brauchte gar nicht hinzusehen um zu wissen, dass ein imaginäres Fragezeichen über seinem Kopf schwebte. „Denk doch nach, Usuratonkachi!“, seufzte ich daher auf als nichts von seiner Seite kam, „Du bist der Hokage und der Kriegsheld! Und ich ein Uchiha! Klar freuen sich unsere Freunde bestimmt für uns, aber es wird dann zweifelsohne schneller die Runde machen und nicht alle sind so glücklich über diesen Umstand, dass da“, ich hatte bereits eine Hose übergestreift und hielt den dunkelblauen Pullover noch in der einen Hand, als ich näher an ihn herangetreten war und ihm meine andere Hand auf seinen Unterbauch legte, „etwas… wohl wunderbares und Einzigartiges“, ich schmunzelte und beobachtete meine Hand, die sachte über seinen Bauch strich, „entstanden ist, was unser beider Gene in sich trägt!“ So standen wir noch eine Weile da und sagten nichts. Doch dann legten sich seine beiden Hände auf die meine auf seinem Bauch: „Du hast Recht, Teme!“ Ich sah hoch und ihn direkt an. Heute war wohl ein seltsamer Tag. Zuerst Tsunade und nun Naruto, die ohne Widersprüche und nervige Diskussionen mit mir einer Meinung waren. Um seinen derzeitigen Gesichtsausdruck zu beschreiben fiel mir nur ein Wort ein: selig. „Teme?“, seine Stimme klang auf einmal so sehnsuchtsvoll flüsternd. „Hm?“ „Könntest du dir bitte obenrum etwas anziehen? Ich hatte vier Wochen Entzug! Ich fall sonst noch in der Klinik über dich her, echt jetzt!“ Ich musste lächeln. Wenn ihn das von all seinen Gedanken ablenken würde, dann sollte er jetzt hier über mich herfallen! Schließlich stand nicht nur er unter Entzug! Stufe 1: Morgendliche Hölle Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon so da saß. Angelehnt an die kühle Keramik des Waschbeckens im Badezimmer unseres Haupthauses im Erdgeschoss. Sicherlich konnte man dies nicht mehr mit Minuten umschreiben. Stunden? Tage?? Auf jeden Fall gefühlte Wochen! All mein innerer Frust fokussierte sich gerade auf nur einen Namen: Tsunade! Hatte sie nicht gesagt, dass sich das spätestens nach der 12. Woche normalisieren würde? Und wieso verbrachte ich dann weiterhin jeden Morgen in diesem Raum und strich alle paar Minuten beruhigend über den Rücken meines keuchenden Freundes? Wenn ich nicht ausschließlich dabei wäre mich hochkonzentriert um meine eigene aufsteigende Magensäure zu kümmern, gelang mir doch ab und zu der Gedanke, mich zu fragen, wie es Naruto gelang, weitaus mehr aus sich herauszuwürgen, als das er überhaupt zu sich genommen hatte. Irgendwie musste man sich da auch zwangsläufig fragen, ob dies auf Dauer gesund war. Tsunade sah dies mit weniger Besorgnis als ich. Sie stempelte das Ganze als normale Schwangerschaftsbegleiterscheinung ab. Nun ja… sie saß ja auch nicht jeden Morgen neben einem Blondschopf, dessen Stirn stets vor Schweiß glänzte weil er seinen kompletten Mahlzeiten des Vortages wieder begegnete und setzte sich auch nicht den dazu gehörigen Geräuschen aus, die wiederum wirklich nicht sehr angenehm waren für Menschen mit einem generell empfindlichen Magen. Ich persönlich zählte nicht dazu, jedoch Suigetsu. So stellte sich heraus, dass er wohl aus Sympathie spontan beschlossen hatte, dass andere Bad in Beschlag zu nehmen und wir uns morgens ins Erdgeschoss zurück zogen, da das Bad im ersten Stock direkt neben dem Zimmer des Kirinins lag und er dadurch Narutos neugewonnener morgendlicher Leidenschaft zwangsläufig zuhören musste. Natürlich kamen auch direkt die ersten Fragen unserer Mitbewohner auf. Schließlich war die Epidemie kurz nach dem Angriff wohl genauso schnell wieder verschwunden wie sie aufgetaucht war und allen schien es augenscheinlich wieder gut zu gehen. Irgendwann ulkte Suigetsu am Frühstückstisch herum und sah seinen anfänglich wohl mehr als Witz gesehenen Satz bestätigt, als er die Kombination sah, die Naruto neuerdings, anstatt Ramen, zu essen pflegte: Spiegelei auf Marmeladenbrot. „Man könnte meinen, du seist schwanger!“, deutlich war sein angewiderter Gesichtsausdruck zu erkennen, als er den Blonden dabei beobachtete, wie dieser herzhaft in sein Brot biss und ihm das Eigelb am Mundwinkel herablief. Naruto verschluckte sich und schaffte trotz der aufkommenden Tränen unter dem verzweifelten Luftholen mir einen hilfesuchenden Blick zu zu werfen. Doch ich kam gar nicht zum Antworten, da setzte sich Karin mit besorgter Miene direkt neben unseren Hokage in anderen Umständen und begutachtete ihn äußerst kritisch. Ob ihre Sorge echt war kann ich nicht genau beantworten. Fest steht, dass sie alle die Angst teilten, dass Naruto irgendwann mal nicht mehr Hokage sein könnte und ein potenzieller Nachfolger vermutlich nicht so umgänglich mit ehemaligen Nukenins umging wie er. „Auch wenn ich dem Wasserkopf ungern Recht gebe, der Verdacht kommt mir auch! Zumal ich ein verändertes Chakra bei dir spüre!“ Verdammt! Daran hatten wir gar nicht gedacht! Für Sensortypen, wie Karin eine war, war es natürlich kein Problem einen noch nicht sichtbaren Umstand zu spüren. Nun nach einer Ausrede zu suchen wäre vermutlich nicht sehr hilfreich. Früher oder später, eher wohl früher, würde Naruto sicherlich auch erste äußerliche Anzeichen einer Schwangerschaft haben und nichts mehr verdecken können unter seiner doch weiten orangen Jacke. Langsam legte er sein Brot wieder zurück auf den Teller, leckte sich genüsslich die Eigelb-Marmeladenmischung von den Fingern und strahlte die andere Uzumaki an diesem Tisch an: „Jetzt müsste ich dich wohl darum bitten, mir das Gurkenglas herüberzureichen, nicht wahr?“ Selten habe ich erlebt, wie Karin die komplette Mimik entglitt. Etwas zu erahnen schien doch andere Auswirkungen mit sich zu bringen, als etwas bestätigt zu bekommen. Naruto schien dieser Umstand zu gefallen, denn er lachte auf und legte seine Hand auf ihre Schulter: „Ich weiß zwar nicht genau, wie wir verwandt sind, aber ich denke, als Tante machst du dich doch ganz gut! Nicht wahr, Karin-chan?“, und zwinkerte ihr zu. Karin schien immer noch in einer Art Verarbeitungsprozess fest zu hängen, denn es war Juugo, welcher bis gerade noch am Herd stand und nun mit einer Pfanne in der Hand zu uns an den Tisch trat und ungefragt noch zwei weitere Spiegeleier auf Narutos Teller legte: „Dann sollten wir wohl das Haus schnell Kindersicher bekommen!“ Dies sagte er mit einer solch stoischen Ruhe in der Stimme, dass ich mich wirklich fragen musste, ob er nicht vielleicht schon wesentlich früher etwas geahnt hatte. „Stimmt!“, Narutos Augen weiteten sich erschrocken, „Diese Baustelle hier ist eine absolute Gefahr! Wir müssen sofort…“, er sprang auf und seine flachen Hände schlugen auf die Tischplatte, so dass mein Kaffee deutlich über den Becherrand schwappte, „…damit beginnen! Wir…“ „Usuratonkachi! Setzen!“, mein schärferer Ton zeigte Wirkung und augenblicklich saß er wieder stocksteif auf seinem Stuhl, „Wir haben noch mindestens sechs Monate bis zur Geburt und auch wenn es ein Uchiha ist“, ich grinste leicht, „so wird er nicht sofort loslaufen und sich in den Gartenteich stürzen!“ „Oh Jashin!“, erneut weiteten sich seine Augen entsetzt, „Der Gartenteich! Wir müssen sofort den Gartenteich zuschütten lassen! Wir…“ „Was ist mit dem Gartenteich?“, gähnend, sich den Hinterkopf kratzend und nur mit einer Boxershorts mit Blümchenprint bekleidet, schlürfte Obito durch die Küchentür geradewegs auf den Wasserkocher zu. Innerhalb weniger Augenblicke hatte er ohne wirklich hinzusehen einen Becher aus dem Schrank genommen, den Aluminiumdeckel heruntergerissen und heißes Wasser hineingekippt. „Genau, Obito! Das machst du! Du besorgst die benötigte Erde und schüttest den Teich zu. Vielleicht ist ja noch etwas auf der Baustelle übrig! Dann hast du es nicht so schwer…“ „Moment!“, nun wirkte mein Clanmitglied schon etwas wacher, „Warum sollte ich unseren Teich zuschütten?“, er setzte sich gegenüber vom Blonden an den Tisch und den heißen Becher mit Bedacht vor sich ab. Ein kurzer Blick Narutos in den Becher ließ ihn die Nase rümpfen. „Was ist? Das ist Miso-Ramen! Hab ich deine letzte Portion erwischt, oder wie?“, Obito hätte eigentlich an Narutos Miene erkennen müssen, dass sie nicht erbost, sondern wirklich angewidert wirkte. „Das ist doch echt eklig! Zum Frühstück! Und es stinkt widerlich!“ Allein mit dieser Aussage brachte er alle im Raum Anwesenden, ja, selbst die Uchihas, dazu jegliche Gesichtszüge fallen zu lassen. Dies sollte ich wirklich im nächsten Bericht an Tsunade erwähnen. Das war eindeutig ein Umstand, der wirklich nicht mehr normal war! „Ähm, Naruto… bist du es normalerweise nicht, der sich von dem Zeug dauerernährt?“, vorsichtig nahm sich Obito die Essstäbchen und brach sie auseinander. Anscheinend traute er Narutos letzter Aussage nicht. Irgendwie verständlich. Eigentlich war doch eher davon auszugehen, dass sich mein Freund jeden Augenblick den Ramenbecher schnappen würde und den Inhalt binnen weniger Sekunden verschlang. Doch dieser wandte seinen Blick von Obito ab und konzentrierte sich wieder auf sein Brot. Da er wohl keine Antwort mehr erhalten würde rührte der Schwarzhaarige kurz in seinem Frühstück, ehe er die wohl bei weitem noch nicht durchgezogenen Nudeln mit seinen Stäbchen aufgriff und zu essen begann. In genau diesem Augenblick fand wohl auch Karin ihre Stimme wieder: „Du bist also wirklich von Sasuke-kun schwanger?“ Obitos Reaktion auf diese Aussage klebte nun in Form dieser Nudeln in Suigetsus Gesicht, während der Älteste unter uns einem wirklich heftigen Hustenanfall erlag und meine Hand mit gezielten Schlägen auf seinen Rücken dafür sorgte, dass sich mein Clan nicht noch weiterhin unnötig dezimierte. Während Naruto Karin nur bestätigend zunickte, damit er Obito und dessen Todeskampf ignorierend in Ruhe weiter essen konnte, reichte ich diesem wiederum ein Tuch, damit er sich Tränen sowie Essensreste aus dem Gesicht wischen konnte. Suigetsu hingegen war zum Spülbecken gestürzt und wusch sich wütend schnaubend das Gesicht. „Schwanger? So richtig?“, fragte mich der Schwarzhaarige und ich nickte. In den letzten fünf Wochen hatte ich mich wirklich mit diesem absurden Umstand angefreundet. Meine Freude auf meinen Erben wuchs mit jedem Tag, war dennoch von außen her nicht weiter zu bemerken! „Kann man auch unrichtig schwanger sein?“, giftete Karin nun über den Tisch. Obito hob beide Hände abwehrend in die Luft: „Entschuldige, dass ich das als nicht so… ähm… normal … ähm… alltäglich empfinde, dass ein Mann mal eben schwanger ist!“ „So viel, wie die beiden rammeln, kann das kein so großes Wunder sein!“, brummte Suigetsu und löste sich vom Spülbecken. Naruto ignorierte derweil sein komplettes Umfeld und legte sich inzwischen die beiden erkalteten Spiegeleier auf das nächste bestrichene Marmeladenbrot. Nur das plötzliche Zupfen Karins an seinem Ärmel ließ ihn innehalten und sie fragend anblicken. „Sieht man denn schon was?“, in ihren Augen erkannte ich einen seltsamen, noch nie bei ihr gesichteten Glanz. „Hm,…ja…nn büschen“, schmatzte mein Freund mit vollem Mund und hob zu allem Überfluss auch noch den Saum der Jacke hoch, was seine gebräunte Haut freilegte. Der muskulöse und durch und durch trainierte Bauch war mittlerweile wirklich einer leicht zu erkennenden Kugel gewichen und irgendwie erfüllte mich gerade dieser Anblick mit etwas Stolz. „Wow! Alter!“, Suigetsu war hinter mich getreten und klopfte mir auf die Schulter, „Da hast aber gut gezielt und getroffen!“ Es gab Momente, da verstand ich Karin voll und ganz, warum sie regelmäßig auf den Weißhaarigen einprügeln musste und fragte mich nun, warum sie es gerade jetzt nicht tat. Doch die Rothaarige war viel zu sehr darauf konzentriert, sich mit ihrer Hand dem freiliegenden Bauch zu nähern. Abwartend starrte sie zu Naruto hoch und er gab ihr mit einem freundlichen Nicken die Erlaubnis, ihn berühren zu dürfen. Normalerweise sollte diese Entscheidung mir gehören. Sanft legte sie ihre Hand auf und irgendwie herrschte ab diesem Augenblick eine seltsame Stille für den bisher so lauten und ereignisreichen Vormittag. „Wahnsinn!“, säuselte die Uzumaki leise, „Das ist pures Chakra! In höchster Konzentration! So was hab ich noch nie gespürt!“ „Echt jetzt?“, Naruto schien über diese Aussage überrascht. Zwar waren wir wirklich alle zwei Tage bei Tsunade und sie hatte auch schon einige Male geäußert, dass diese Schwangerschaft irgendwie anders aufgebaut sei als normalerweise, aber dies so noch einmal von Karin bestätigt zu bekommen, die ja nun wesentlich anders ihre Fühler ausstrecken konnte als Tsunade, war dann doch irgendwie etwas neues. „Ich spüre eindeutig den Chakrafluss eines Uchihas in dir!“, flüsterte sie weiter an Naruto gewandt. Suigetsu lachte leise: „Oi, Sas! Damit hast dir die Kosten für einen Vaterschaftstest gespart!“ Überraschenderweise war es Obito, der Suigetsu die Butterdose an den Kopf warf, welcher sich daraufhin ziemlich verwässerte. „Und was hat nun diese Überraschung mit dem Gartenteich zu tun?“, und Obito schlürfte seine Nudeln, als wäre er sich der Tatsache, dass Suigetsu ihn nun mit Verwünschungen der ganz anderen Sorte bedachte, gar nicht bewusst. „Na, stell dich nicht so dämlich an!“, fauchte Karin, die immer noch ihre Hand auf den nackten Bauch meines Freundes hatte. Reichte es nicht langsam mit diesem Befingern? „Dem Baby kann da sonst was passieren! Stell dir vor, es fällt da rein und ertrinkt! Oder hier im Haus! Allein die ganzen Treppen und…“ Weiterreden brauchte sie eigentlich nicht mehr. Denn nun trat genau das ein, was ich schon seit einigen Tagen fleißigst in den Berichten notierte und mich immer wieder vor ein schier unlösbares Problem stellte: Naruto fing an hemmungslos zu schluchzen und die Tränen kamen nicht vereinzelt sondern in Bächen! „Hörst du das, Sas…. Ich hätte… an so etwas… denken müssen! Ich werde… ein ganz… mieser Vater sein…. Echt jetzt!“ Ich seufzte laut hörbar für jeden an diesem Tisch: „Ich habe doch auch nicht daran gedacht! Zudem muss man…“ „Oh Jashin!“, schnäuzte er in seinen Ärmeln, „Das Baby ist mit zwei miesen Vätern gestraft!“ „Aber Naruto-kun!“, die eine Hand immer noch auf seinem Bauch strich nun Karins andere Hand tröstend über seinen Rücken, „Wir sind doch auch noch da! Natürlich werden wir auf unser neues Familienmitglied aufpassen! Nicht wahr, Jungs!“ Sie schenkte allen Anwesenden in diesem Zimmer einen Blick der wirklich keine Widerrede duldete und ein allgemeines ‚Ja‘ ging über jede Lippe. „Echt jetzt?“, die Tränenbäche versiegten augenblicklich und wichen einem fragenden Blick in die Runde. Karins Aufblitzen in ihren roten Augen verstärkte sich und alle nickten. Sofort erstrahlte Naruto wieder und widmete sich erneut seinem Frühstück. Für mich waren Narutos Stimmungsschwankungen bereits vor der Schwangerschaft faszinierend. Aber das, was sich da so die letzten Tage immer mehr verstärkt zeigte hatte schon fast beängstigende Züge! Seufzend erhob ich mich daher vom Frühstückstisch: „Dann fang ich einmal mit den ach so gefährlichen Treppen an!“, und bedachte dabei Karin mit einem finsteren Blick. Denn schließlich hatte sie diesen Punkt erwähnt und so wie ich meinen Freund kannte würde er mir damit heute Abend im Bett die ganze Zeit in den Ohren liegen. Also lieber jetzt diesen Teil erledigen und später mehr Zeit mit einer weiteren Begleiterscheinung dieser Schwangerschaft verbringen, die mich wirklich überhaupt nicht störte: Narutos unglaublich unersättliche Lust auf Sex! Stufe 2: Onkel Nii-chan „Itachi?“ Der ANBU zu meinen Füssen warf mir kurz einen Blick über seine Schulter zu und widmete sich dann wieder den Schnürsenkeln seiner Stiefel. Er war gerade erst zur Türe hereingekommen, nachdem er mehrere Wochen auf Erkundungs- und Trainingsmission gewesen war. Somit hatte er bisher noch nichts von der frohen Botschaft, die seit einigen Tagen diesen Haushalt hier auf den Kopf stellte, vernehmen können. Denn ich war der Erste gewesen, der ihn noch in der Tür willkommen geheißen hatte. „Du schaust aus, als läge dir etwas Wichtiges auf dem Herzen“, seine Stimme klang unglaublich warm und angenehm und nahm mir tatsächlich etwas von der Nervosität, die mich schon etwas gepackt hatte, als ich meinen Bruder auf unser Haus hatte zugehen sehen. Aber auch, wenn mir die Neuigkeiten nun auf der Zunge lagen und sie aus meinen Mund wahrlich springen wollten, so fand ich den jetzigen Augenblick doch etwas…. unwürdig. Schließlich saß er hier vor mir auf der Eingangsstufe in der Diele und zog sich nun auch den zweiten Stiefel von den Füssen. Er erhob sich und drehte sich dabei schon zu mir herum. Mir war nie bewusst aufgefallen, dass ich mittlerweile größer war als er. Selbst wenn ich jetzt von dieser Stufe, auf der ich noch immer stand und er nicht, herunter treten würde. Es war zwar nicht viel, aber eine Handbreit sicherlich. „Nun sag schon!“, ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er an mir vorbei schritt und in die Küche wollte. Dort befand sich gerade Karin, die das vierte Sechs-Gänge-Menü für meinen Blonden heute kochte. Dabei war noch nicht einmal Mittag. Sie nannte es Fürsorge. Ich nannte es mästen. Schnell ergriff ich seinen Ärmel und hielt ihn fest: „Nicht in die Küche!“, murmelte ich. Ich wollte ihm alleine diese Neuigkeit überbringen. Schließlich war nach Jiraijas Angriff auf Konoha nicht wirklich Zeit gewesen. Zudem wollten Naruto und ich noch warten, bevor wir überhaupt jemanden davon erzählten und für mich war von Anfang an klar gewesen, dass mein Bruder zu den Ersten zählen sollte. Leider kam dann diese Mission dazwischen und nun blieb mir nur noch, dass er es wenigstens von mir erfahren sollte. Aber würde er jetzt in die Küche gehen, dann würde er es garantiert von Karin gesagt bekommen! „Aber ich habe Durst!“, seine protestierende Stimme klang sicherlich nicht wie die eines erwachsenen Mannes und großen Bruders, sondern eher schon fast etwas verzweifelt. Okay, ich wusste nicht, wie lange er unterwegs gewesen war und ich hatte mich auch noch nicht genau nach seinem Befinden oder nach seiner Mission erkundigt, aber er dürfte nun unter keinen Umständen in die Küche! Ich bugsierte ihn ins Wohnzimmer. Ich wusste, das Obito gerade mit Suigetsu und Juugo im Garten den Teich ausmaßen, um die benötigte Kubikmeterzahl an Erde zu errechnen und das Naruto gerade mit seinem echten Körper bei Iruka zu Mittag aß, was aber Karin nicht wusste. Demnach sollte uns dort wohl niemand stören! „Ich hole dir etwas, Nii-chan! Setz dich erst einmal hin und leg die Beine hoch!“, schnell trat ich einen Fußschemel vor den Sessel, auf dem ich meinen Bruder abgesetzt hatte. Dieser sah mich nun doch reichlich verstört an: „Geht es dir gut, Sasuke?“ „Ja ja!“, winkte ich ab, als ich aus dem Zimmer eilte und auf die Küche zu. Karin stand an der Arbeitsplatte und filetierte hochkonzentriert einen Hecht. Sie bemerkte meinen skeptischen Blick, zuckte aber nur mit der Schulter. „Schon wieder Fisch? Die letzten drei Mahlzeiten waren doch schon sehr Fischhaltig!“, murmelte ich, während ich ein Glas aus dem Hängeschrank über ihrem Kopf entnahm. „Fisch ist voll von Omega-3-Fettsäuren! Das ist gut für das Baby!“, schnauzte sie bissig wie ein kleiner Terrier in meine Richtung und ich beschloss innerlich, mich nie wieder darüber zu beschweren, was sie da gerade kochte. Karin wurde, seitdem sie von Narutos Schwangerschaft wusste, von Tag zu Tag unheimlicher. Blind griff ich nach der nächstbesten Flasche im Kühlschrank und machte mich wieder auf den Weg zu meinem Bruder. Doch schon auf halber Strecke erstarrte ich förmlich! Da drangen Stimmen aus dem Raum! Und Itachi war sicherlich nicht der Typ für Selbstgespräche! Mein Schritt beschleunigte sich und ich riss die Türe auf, wobei mir beinahe das Glas gefallen wäre. Im Sessel gegenüber meines Bruders saß nun Obito. Sehr zu meinem Leidwesen. Da sich aber mein Bruder bislang nicht äußerte, hatte Obito wohl noch nichts zu den Neuigkeiten in diesem Haushalt gesagt. Schweigend und mit einem Blick auf den Ältesten unter uns Uchihas, der sagen sollte, dass er nichts sagen sollte, stellte ich Glas und Flasche auf den kleinen Couchtisch direkt neben Itachi. Dieser hob skeptisch die Augenbraue: „Sasuke? Schau ich wirklich so geschafft aus? Bier um 10:35 Uhr?“ Was? „Das wirst du schon noch später nötig haben, Onkel Nii-chan!“, flötete stattdessen Obito von seinem Platz zu uns herüber und ich schwor mir innerlich, dass ich ihn dafür einmal Kirin geben würde. Mein Bruder schenkte aber Obitos Aussage keinerlei Beachtung, sondern blickte weiterhin auf die Flasche. Erst jetzt schenkte ich dieser Flasche wirklich Beachtung. Tatsächlich! Es war eine dieser braunen Flaschen, die wir ziemlich tief unten im Kühlschrank lagerten für Besuch oder dergleichen. „Wirklich alles in Ordnung mit dir, Sasuke?“, Itachi beugte sich nun etwas in seinem Sessel vor und betrachtete mein Gesicht etwas besorgt. „Natürlich, Aniki! Alles bestens!“ Obito grinste weiter von einem Ohr bis zum anderen. Blöder Penner! Mein Blick sollte ihm doch eigentlich mitteilen, dass er sich aus dem Staub zu machen hatte! Doch das hinderte ihn nicht, nun seinen Mund zu öffnen und…: „Was Sasuke-kun beschäftigt ist…“ „Ob auch alles auf deiner Mission glatt gelaufen ist!“, unterbrach ich ihn hastig. „Öhm, ja. Nichts Außergewöhnliches passiert!“, er nahm sich nun dennoch die Bierflasche und öffnete sie, um sich was in sein Glas einzugießen, „ Ist Naruto im Büro? Oder warum bist du zu Hause?“ Eine berechtigte Gegenfrage. War es doch meine Aufgabe, Naruto rund um die Uhr zu begleiten! „Der ist bei Iruka-san zum Mittagessen eingeladen! Bei uns gibt es nämlich wieder Fisch wegen der Säuren!“, brummte Obito und streckte sich gähnend auf seinem Sessel. „Säuren?“, Itachi schaffte es wirklich irritiert zu gucken. „Ja, wegen Naruto und…“ „Obito, kannst du nicht einfach mal in den Garten gehen und schauen, was Suigetsu da macht?“, und das sprach ich nicht nur zischend, sondern in einem derart heftigen Befehlston, dass selbst mein Bruder erstaunt den Augenkontakt suchte. „Sag es ihm doch einfach, wenn du es ihm denn unbedingt persönlich sagen willst!“, lachte der von mir Angegiftete und rührte sich keinen Zentimeter. Ihm schien das hier viel zu amüsant zu werden. „Was willst du mir denn sagen?“, auch wenn Itachis Augen eindeutig einen leichten Hauch von Sorge widerspiegelten, so versuchte er es mit einem aufmunternden Lächeln. „Also… Itachi…“ Ein lauter Knall aus der Diele ließ uns alle zusammenfahren, dicht gefolgt von einem noch lauteren: „Ich bin wieder da! Wer noch?“ „Wir sind hier!“, antwortete Obito meinem gerade wiedergekehrten Freund nicht minder laut. Wir hörten ein lautes Poltern, was mir persönlich sagte, dass er soeben seine Schuhe ausgezogen und in die nächstbeste Ecke geschmissen hatte. Dann ein Seufzen: „Mensch Obito! Ihr Uchihas liegt echt schwer auf dem Magen. Ich muss echt ständig aufs Klo! Oma Tsunade meint das sind die Hormone! Aber weißt du wie peinlich es war mit nicht mehr enden wollenden Blähungen und Iruka-sensei im Restaurant zu sitzen?“, ein weiterer Knall erfolgte. Anscheinend hatte er, mal wieder, beim Aufhängen seiner Jacke die komplette Garderobe von der Wand gerissen: „Ups!“, das war die Bestätigung zu meinem Verdacht. „Vielleicht sollte Karin ihre Schwangerschaftsküche wieder auf Normalkost… oh! Hallo Itachi!“, der blonde Schopf guckte um die Ecke und hatte sogleich meinen Bruder anvisiert. „Schwangerschaftsküche?“, Itachi drehte den Kopf fragend wieder in meine Richtung, doch Naruto antwortete schneller. „Oi! Ja! Karin-chan ist da gerade voll auf dem Trip gesund und ausgewogen zu kochen und das nur wegen der Schwangerschaft!“, dabei streckte sich mein Blonder und man hörte einige Wirbel knacksen. „Sasuke? Karin ist schwanger?“ Hey? Wieso sah mein Bruder mich dabei an? Was hatte ich denn damit zu tun wenn Karin schwanger wäre? Moment! Karin war doch gar nicht schwanger! „Nee, Nii-san!“, lachte mein Blonder, „Nicht Karin! Ich!“ Soviel dazu, dass ich es Itachi in einem ruhigen, angenehmen Moment und Umfeld sagen wollte. Ich hätte wissen müssen, dass dies in diesem Haushalt nicht möglich ist! Itachi starrte nun äußerst ungläubig abwechselnd zu Naruto und dann zu mir: „Wie?“ Obito sprang hingegen galant aus seinem Sessel und bot diesen mit einer Handbewegung meinem Freund an: „Nun, Onkel Nii-chan“, dabei zwinkerte er meinem Bruder fröhlich zu, „Da hat der Kleine uns Alten einmal gezeigt, wozu so Uchiha-Gene fähig sind! Schwängern mal eben das Dorfoberhaupt!“, und dann verließ er laut lachend endlich das Wohnzimmer über die Terrassentür. „He he!“, Naruto kratzte sich leicht beschämt den Hinterkopf, als er sich auf den freigewordenen Platz und der Aufforderung folgend setzte. „Wow!“, war nach einer Weile das erste, was Itachis Lippen verließ, „Ihr beide legt ja wirklich ein beachtliches Tempo vor!“ Dann nahm er einen tiefen Schluck von seinem Bier und irgendwie war ich mir bei diesem Anblick nun doch sicher, dass ich das richtige Getränk für ihn gewählt hatte. Für mich war es irgendwie erstaunlich, dass er sich, genauso wie eigentlich alle, denen wir es bisher mitgeteilt hatten, weniger an der Tatsache störte, dass Naruto ein Mann war. „Ihr seid beide noch sehr jung! Und so ein Kind ist eine große Verantwortung! Aber Naruto trägt auch oder bereits schon die Verantwortung für ganz Konoha auf seinen Schultern“, er stoppte, erhob sich und legte plötzlich seine beiden Arme um meine Schultern. Eng presste er meinen Körper an seinen und klopfte mir einige Male, mit einem fast schon stolzen Grinsen auf den Lippen, auf die Schulter: „Dann werden wir beide das Kind wohl schaukeln, nicht wahr, Ototo?“ Und irgendwie, auch wenn ich es nicht war, der es Itachi sagen konnte, reichte mir dieser Moment vollkommen, um glücklich zu sein. Auch dann noch, als Naruto sich mit einem „Gruppenkuscheln!“ breit grinsend und lachend auf uns stürzte und zu Boden warf. Manchmal dürfte auch ein Uchiha kindisch sein. Stufe 3: Ich sehe was, was du nicht siehst Oder: Die Merkmale eines Uchihas „So, Naruto, das kann nun etwas kalt sein!“, Tsunade hatte dieses mütterliche Grinsen auf ihren Lippen, welches einfach nicht mehr aus ihrem Gesicht wich sobald Naruto ihr kleines Untersuchungszimmer in der Klinik betrat. In meinen Augen wirkte dies irgendwie doch recht unheimlich. Vor allen Dingen in den Momenten, wo dieses Grinsen eindeutig auf Naruto abfärbte. Da waren wir nun: Naruto auf einer breiteren Liege mit diesem unheimlichen Grinsen. Tsunade, wie gesagt ebenfalls grinsend, halb über seinen nun freigelegten Bauch gebeugt mit einer seltsamen weißen Flasche in der Hand aus der auf Druck hin noch seltsamere Geräusche kamen, die ich nur zu hören bekam in gewissen Stunden innerhalb der geschlossenen eigenen vier Wände. Und anscheinend kam auch eine ähnliche Substanz aus dieser Flasche wie aus der Tube in unserem Schlafzimmer, nur diese glibberige Masse befand sich nun großflächig auf Narutos Bauch und da Naruto kicherte schien sie wirklich einen kühlenden Effekt zu haben. Der Einzige, der hier gerade nicht so unheimlich grinste oder kicherte, war eindeutig ich. Ich war irgendwie viel zu angespannt und noch nicht einmal fähig, mir überhaupt Gedanken machen zu können, welche Mimik ich gerade zulassen sollte und welche nicht. Ich spürte einen leichten, angespannten Druck in meiner Handfläche, was mir wiederum ins Gedächtnis rief, dass ich Narutos Hand hielt und er mich nun anstrahlte wie eine 100 Watt Birne. Ich versuchte ein Lächeln, schielte dabei aber misstrauisch auf die Apparatur in Tsunades Händen, welche eindeutig die Form eines Dildos hatte… was wollte sie damit bei meinem Freund?! Mit nachdenklichen Gesichtsausdruck musterte die Godaime nun selbst das Gerät in ihrer Hand und betrachtete es abwechselnd mit prüfenden Blick auf Naruto, der nun langsam diese Situation auch zu begreifen schien und das dämliche Grinsen, Jashin sei Dank, einmal ablegte. „Normalerweise wird in der ersten Hälfte der Schwangerschaft ein Ultraschall hiermit gemacht. Es wird vaginal eingeführt. Die dadurch gelieferten Bilder sind einfach… deutlicher!“, begann die Blondine an Naruto gewandt und schien meine Anwesenheit dabei völlig auszublenden, „Aber bei dir ist das ja nun nicht möglich…“ „Doch klar!“, flötete Naruto und schien wirklich, wie so oft, nicht darüber nachgedacht zu haben, was er gerade aussprach, „Das kannst auch in mich einführen! Erst gestern hat Sasuke…“ Der Druck meiner Hand auf seine verstärkte sich sichtlich schmerzhaft für ihn noch bevor Tsunade leicht gerötet den Kopf abwandte und ein: „So detailliert brauche ich manche Informationen nicht, Naruto!“, zischte. Der Blonde hielt nach einem: „He he!“, Jashin sei Dank, die Klappe. Tsunade nahm schließlich ein etwas anders aussehendes Gerät in die Hand und zeigte es vorab Naruto und somit auch mir. „Das ist ein herkömmliches Ultraschallgerät. Ich werde nun versuchen, ein Bild von dem Kleinen zu bekommen!“, und dann legte sie die breitere Seite knapp unter Narutos Nabel auf seinen Bauch. Am anderen Ende führte ein Kabel ab und auf einen kleineren Apparat zu, auf welchem wiederum ein größerer Monitor war. Da Tsunade nun ihren Blick von Naruto abgewandt hatte und auf eben diesen Monitor starrte, machten Naruto und ich es ihr nach. Doch zu erkennen war da nichts. Langsam ließ sie diesen Ultraschallkopf über die glitschige Bauchdecke gleiten und tippte nebenbei immer wieder auf irgendwelche Knöpfe an dem kleinen Kasten. In dieser Hinsicht dachte ich mir, dass es wirklich unpraktisch war, dass wir Sakura nicht in die Schwangerschaft um Naruto eingeweiht hatten. Diese würde vermutlich nun hier bei uns sitzen und ununterbrochen die ganze Zeit jeden einzelnen Schritt von Tsunade lang und breit dokumentieren…okay... das wäre wirklich nervig! Gut, dass sie doch nicht wusste! Ein kurzes Aufflackern und ein leises: „Aha!“ Tsunades ließ mich aus meinen abschweifenden Gedanken aufschrecken. Wirklich erkennen tat ich immer noch nichts und Naruto ging es sicherlich kaum anders, denn er kniff seine Augen so hochkonzentriert zusammen, dass man meinen könnte, er versuche einen Schriftzug auf der Sonne zu entziffern. Für mich waren nur unterschiedliche Grautöne sowie Schattierungen zu sehen. Absolut nichts also! Wer hatte behauptet, Naruto sei schwanger? In solchen Augenblicken schwer vorstellbar, wenn ich nicht so manche Veränderung in seinem Alltag mitbekommen hätte. Aber das konnte ja auch andere Gründe haben, oder nicht? Vielleicht war dieser 14 - Wochen - Schwangerschaftsbauch nur ein Blähbauch aufgrund seiner seltsamen Essgewohnheiten! Und deswegen sahen wir auch nur diese schwarzen Schatten! „Da!“, summte Tsunade und schien irgendetwas zu fixieren. Automatisch näherte ich mich nun auch dem Monitor an und versuchte etwas zu erkennen. Die Godaime drückte erneut eine Reihe Knöpfe und schien irgendetwas heran zu zoomen. Und tatsächlich… langsam konnte ich etwas erkennen. Oder aber ich bildete es mir nur in meiner Verzweiflung ein, dass ich etwas sah… denn schließlich wollte ich Tsunade in nichts nachstehen! „Ich hätte nicht gedacht, dass es funktioniert! Wo doch Kurama gesagt hat, das er selbst auch keinen Zugriff darauf hat und nichts sehen kann…“, schien sie mehr zu sich selbst zu flüstern und drückte nun eine andere Knopfkombination, worauf augenblicklich knapp unterhalb dieses Kastens ein anderer das brummen und zischen anfing. Schließlich bückte sie sich etwas und reichte uns nur wenig später ein Bild. Das erste Ultraschallbild unseres Kindes. Naruto nahm es entgegen als wäre es die Goldmedaille beim Sportfestival. Mein Dobe konnte mir doch wirklich nicht weiß machen, dass er darauf etwas erkennen konnte! Aber vielleicht war dieses Bild etwas deutlicher als dieser Bildschirm! Daher beugte ich mich nun zu ihm herunter und sah es mir auch etwas genauer an. Mit meinem Verdacht lag ich richtig und musste etwas schmunzeln, als Naruto begann, wie wild das Bild in alle Richtungen zu drehen. Tsunade, die zwischenzeitlich Narutos Bauch von diesem Gel mit einigen Tüchern befreite, seufzte auf. Schließlich entriss sie ihm das Bild, drehte es einmal und hielt es sich vor die Brust. Dann deutete sie mit den Finger auf einzelne dunkle Flecken: „Kopf… Wirbelsäule… Beine… Arme…und man kann auch schon die Fingerchen entdecken!“, und irgendwie wurde ihre Stimme mit jedem Wort höher! Aber jetzt, wo sie es uns so nach und nach deutete, fiel es mir auch auf. „Ganz schön großer Kopf!“, Naruto hingegen kratzte sich an seinem Eigenen. „Das ist normal… das gleicht sich bald aus!“, erklärte Tsunade und reichte mir das Bild zurück. Mit dem Wissen, was jetzt wo lag, betrachtete ich es noch genauer. Das da drauf… das war mein Kind! Irgendwie wurde mir da ziemlich deutlich um einiges wärmer. „Kann man schon erkennen, was es wird?“, fragte Naruto stattdessen weiter. „Nein. Frühstens ab der 18. Schwangerschaftswoche..“ „Ich will es gar nicht wissen!“, flüsterte ich hingegen und starrte immer noch das Ultraschallbild an. Wie es wohl aussehen würde? Welche Eigenschaften würde es von Naruto und welche von mir übernehmen? Wurde das Sharingan auch in solch einem Fall weitervererbt? „Oi, Teme! Das frag ich doch nur wegen dir! Du willst doch einen Erben und…!“, Narutos Augen strahlten nicht nur fragend, sondern auch leicht besorgt wirkend in meine Richtung. Dachte er vielleicht, ich würde mich nur für einen männlichen Erben interessieren? Ich schmunzelte: „Idiot! Ob Junge oder Mädchen ist mir doch egal!“, ich legte das Bild auf das Beistelltischchen neben der Liege ab und strich ihm über das Haar, „Bis vor ein paar Wochen habe ich doch noch nicht mal mit überhaupt einem Erben gerechnet!“ „Stimmt auch wieder!“, nuschelte er leise und senkte leicht seine Lider, während er umständlich versuchte sich aufzurichten. Tsunade rollte in der Zwischenzeit den Ultraschallwagen zur Seite, erhob sich und ging auf ihren Schreibtisch zu. Anscheinend wollte sie uns dadurch indirekt dazu auffordern, ihr zu folgen und uns dort auf den Stühlen niederzulassen, doch Naruto dachte gerade nicht daran. Nachdem er nun auf der Liege saß drehte er sich zu mir und ließ seine Beine links und rechts von mir herunterbaumeln. An der Hüfte zog er mich näher an sich und drückte sein ganzes Gesicht in meinen Bauch, von dem ich nun jegliche Anspannung nahm. Schließlich wusste ich auch, dass dieser bei Weitem nicht so angenehm weich war wie zurzeit der seine. Ich spürte seinen warmen Atem durch den Stoff meines Hemdes und vergrub meine Finger in seiner wild abstehenden Haarpracht. Langsam, mit kreisenden Bewegungen, kraulte ich seine Kopfhaut und ich hatte wirklich das Gefühl, eine Art Schnurren zu spüren und zu hören. Naruto war wirklich derzeit sehr sensibel, was Berührungen jeder Art anging. Schließlich drehte er dabei den Kopf etwas zur Seite und so fiel sein Blick wieder auf das Ultraschallbild, welches ja nun neben ihm auf dem Tischchen lag: „Es schaut irgendwie seltsam aus!“ „Hm!“ „Irgendwie…ähm… deformiert!“, seine Stimme hörte sich schlagartig besorgt an. Dadurch schrillten bei mir im Hinterkopf schon wieder alle Alarmglocken, Denn so, wie er empfindlicher auf körperliche Berührungen reagierte, so reagierte er auch auf generell alles in seinem Umfeld. Ich hätte noch nicht einmal in seine Augen zu sehen brauchen, um zu wissen, was mich dort erwartete. Und auch, wenn ich solche Situationen in den letzten Tagen immer und immer wieder mit ansehen und auch durchstehen musste, so waren sie doch jedes Mal kein leichtes für mich. Ich war nun einmal wirklich nicht der Typ, der so einfach tröstende Worte fand! Obwohl sich noch die Tränen in seinen Augen sammelten und vermutlich nur noch durch seinen eisernen Willen und der Scham wie von einem durchsichtigen Staudamm gehalten wurden, so wies sein Gesicht doch bereits jetzt schon die deutliche Röte um die Augen und auf den Wangen auf, die man erhielt, wenn man in Tränen aufgelöst war. Innerlich seufzte ich. Wünschte mir mehr Erfahrung in solchen Situationen herbei und strich ihm mit versucht beruhigendem Blick über die Wange: „Du hast doch Tsunade gehört! Das ist am Anfang ganz normal!“ Doch da spürte ich auch schon die aufkommende Feuchtigkeit auf meinem Brustkorb, als er zu meinem Leidwesen auch noch begann, sich in meinem Hemd zu schnäuzen. Ich angelte mir schnell das Bild vom Tischchen und wedelte damit seitlich von seinem Kopf, um so seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken: „Sieh doch, Dobe! Die Nase ist doch ausgesprochen winzig. Wer weiß, vielleicht, ist das ja alles gar nicht nur der Kopf… sondern…“, verdammt…jetzt fiel mir nichts mehr ein. Es war ja so wieso erstaunlich, dass überhaupt etwas für uns auf diesem Bild zu erkennen war. Wer weiß!? Vielleicht war das ja gar nicht der Kopf sondern irgendein anderes Körperteil. Ich dachte nur daran, dass Tsunade uns sicherlich umgehend darüber in Kenntnis setzen würde, wenn irgendetwas nicht stimmen würde und das Naruto das sicherlich innerlich irgendwo in seinem hormongesteuerten Denken auch wusste. Meine Rede hatte ihn tatsächlich in seinem Schluchzen unterbrochen und er betrachtete sich das Bild wieder. Im Hintergrund sah ich, dass uns Tsunade äußerst amüsiert beobachtete. Die Alte hätte ja hier gut auch einmal helfen können! Gehörte es eigentlich nicht auch zu den Pflichten eines Arztes, sich um das psychische Wohl seiner Patienten zu sorgen? „Was… was… könnte das denn sein?“, murmelte mein Blonder unterdes nachdenklich. „Bestimmt irgendetwas Uchiha-mäßiges!“, kam es mit einem schelmischen Grinsen in meine Richtung von der Blonden, die ihren Kopf nun auf der Hand abstützte. Uchiha-mäßiges? „Oh!“, und plötzlich erhellten sich Narutos Züge komplett. Eines musste ich diesen verkorksten Hormonen ja lassen: Sie arbeiteten verdammt schnell! „Du hast Recht, O-baa-chan!“, Naruto tippte nun mit seinem Finger auf das Ultraschallbild in meiner Hand und ich bemerkte, wie er immer wieder überprüfend von mir auf das Bild sah. Irgendwie beunruhigte mich diese Musterung meines Freundes nun doch etwas, doch da sein Lächeln sekündlich breiter wurde, übernahm die Erleichterung natürlich einen wesentlich größeren Anteil in mir als die Sorge! „Unser Kind bekommt deine Haare!“, jauchzte er plötzlich glücklich auf und nun war ich es wirklich, der hier sehr verwirrt guckte, während Tsunade im Hintergrund fast grunzend auflachte. „Na! Eindeutig deine Frisur!“ „Meine… Frisur?“ Sein Finger fuhr mehrfach über den Rand eines Schattens und in seinen Augen lag ein schon fast verträumter Schimmer: „Ja, Teme! Das schaut doch aus wie ein Entenarsch, echt jetzt!“ Und irgendwie wusste ich nun, warum Itachi seine Haare lang trug. Stufe 4 : How to be a Superdaddy! Oder: Schaukelpferd und Drachendreck “Das ist jetzt nicht dein Ernst, Usuratonkachi!” „Oh doch, Teme! Und wie das mein Ernst ist!“ Allein diese Aussage brachte mich dazu, mir wirklich zu überlegen, ob es nun mal nicht ausnahmsweise den Stress wert war, den Kage Bushin vor meiner Nase, welcher sich doch schon fast mit einem zu breiten und selbstsicheren Grinsen in seinem Sessel hinter dem Schreibtisch zurücklehnte, zu verpuffenden Rauch zu dezimieren. Wäre nicht gerade auch Shikamaru im Raum. Ebenso wie Neji. „Warum kann Neji das nicht übernehmen?“, brummte ich lustlos, doch anstatt ich eine Antwort von meinem Freund erhielt, sprang Genannter mit doch leicht geweiteten Augen auf und verbeugte sich knapp, was wohl eher ein fluchtartiger Abschiedsgruß werden sollte. „Ich werde dann den heutigen Patrouillenplan fertigstellen, Hokage-sama!“, und im schnellen Rückwärtsgang verschwand er aus dem Büro. Elender Feigling! Als die Türe ins Schloss fiel schien auch Shikamaru aus einem seiner häufigen Sekundennickerchen zu erwachen: „Was für einen Patrouillenplan?“, murmelte er dennoch leicht schläfrig klingend und erhob sich passend zu seiner Stimmlage aus dem zweiten Besucherstuhl in diesem Raum, „Das ist wirklich unnötig, dass der nun meinen Job machen will, der schon seit Wochen erledigt ist!“, und auch er schlürfte Richtung Tür. Natürlich erkannte ich auch daraus die Flucht. Niemand wollte sich die Aufgabe, die Naruto gerade genannt hatte, freiwillig aufs Auge drücken lassen! Dummerweise hatte mich mein werter Partner aber dafür schon lange vorgesehen! Und das wusste auch Obito, der leise lachend hinter mir stand. Er hatte vor wenigen Minuten eine Joninkluft überreicht bekommen und wartete nun auf seinen neuen Kollegen Iruka, der ihm die Arbeit an der Akademie näher bringen sollte. In meinen Augen auch keine wünschenswerte Aufgabe, doch mein Clanmitglied schien sich sichtlich darauf zu freuen. Nur ich freute mich ganz bestimmt nicht! Denn durch die von Shikamaru veranlassten verstärkten Kontrollen an den Grenzen herrschte nun ein Jonin-Mangel. Und dies machte sich vor allen Dingen bei der Ausbildung der einzelnen Genin-Teams bemerkbar. Ergo: Ich sollte mich heute um das Training eines Genin Teams kümmern. Drei nervige, pubertierende Dreizehnjährige und ich. Das konnte doch nicht gut gehen! „Sieh es als Training an!“, und irgendwie gefiel mir Narutos breites Grinsen bei dieser Aussage immer weniger. „Training?“, brummte ich missmutig. „Klar!“, kam es von Obito hinter mir, „Schließlich wird euer Spross doch auch mal in dem Alter sein!“ Ein eiskalter Blick über meine Schulter zu dem Schwarzhaarigen ließ diesen sichtlich etwas zurückweichen. Dummerweise war dort nur noch die Wand. „Für diese Zeit hat unser Kind Onkel und Tanten, nicht wahr, Obito?“, entgegnete ich und er schluckte. Vermutlich konnte er sich, genauso wie ich, bereits denken, dass ein Kind mit Narutos Genen zweifelsohne nicht einfach werden würde. Doch ein plötzliches Aufschluchzen ließ mich wieder zu Naruto zurückfahren. „Du willst unser Kind abschieben wenn es schwierig wird? Echt jetzt?“ Deutlich stauten sich wieder die Tränenbäche in diesen tiefen, blauen Augen. Ich hätte es wissen müssen! Er nahm alles viel zu genau! Verdammte Hormone! „Nein!“, ich näherte mich seinem Schreibtisch an, stützte beide Arme auf der Arbeitsfläche ab und beugte mich zu ihm herüber, so dass mein Gesicht in unmittelbarer Nähe zu seinem war, „Ich dachte nur daran, dass wir sicherlich auch einmal ein paar Stunden für uns allein sein wollen!“ Binnen Sekunden schienen die aufkommenden Tränen zu versiegen. Denn einen Vorteil hatten diese Hormone dann doch. Naruto wollte mich! Und natürlich wollte ich ihn auch. Aber zurzeit wollte er mich in einem Ausmaß, dass es mitunter selbst für mich in der dominanteren Rolle schmerzhaft wurde. Dennoch konnte ich ihn mit der Aussicht auf eben solche Aktivitäten immer wieder auf andere Gedanken bringen. Er hob seine Hand und legte sie unter mein Kinn. Zog mich noch näher an sich heran und überbrückte so die Zentimeter zwischen unseren Lippen. Natürlich war das vor mir nur ein Kage Bushin, aber dennoch… wer konnte ihm schon widerstehen? „Ähm, Jungs… ich bin noch da! He he!“, machte sich Obito hinter uns bemerkbar, doch wurde er von uns gänzlich ignoriert, als unsere Münder sehnsüchtig aufeinander knallten. „Mir reicht es auch eigentlich, dass ich zu Hause zuhören muss. Sehen muss ich das wirklich nicht!“, kam es nun etwas leiser und leider hatte Naruto nicht die Gabe, so etwas so auszublenden, wie ich es gerne tat und so löste sich der Blonde mit einem Grinsen von mir. „Nun geh schon, Uchiha-san! Und heute Abend fahren wir fort!“ So förmlich sprach er mich eigentlich nur an, wenn er wirklich kurz davor stand, über mich her zu fallen. Aber anscheinend wollte er seinem Kage Bushin dieses Vergnügen nicht gönnen. „Aber selbstverständlich, Hokage-sama!“, ich stellte mich wieder aufrecht hin und deutete eine leichte Verbeugung an, ehe ich mich herumdrehte und an Obito vorbei den Raum verließ. Diesem zwinkerte ich im Vorbeigehen noch schelmisch zu: „Du brauchst wirklich einen Ausgleich, Obito!“ … Da standen sie nun. In Reih und Glied und starrten mich mit ihren großen, unwissenden Augen an. Oh Jashin! Das würdest du mir büßen, Naruto! „Okay!“, unterbrach ich nun doch die Stille unter uns und die drei Genin, zwei Jungen und ein Mädchen, fuhren erschrocken zusammen, „Was habt ihr denn bisher so gelernt?“ Der größere Junge mit zerzaustem, dunkelbraunem Haar und einer seltsamen Tätowierung auf einer Wange, trat hervor und räusperte sich leise: „Ebisu-sensei hat uns das Henge-no-jutsu in den letzten Wochen verinnerlicht!“ „Name?“, brummte ich und fuhr mir mit der Hand in den Nacken. „Ähm… Ebisu…“ „Nicht dein Sensei! Dein Name!“, oh je, womit hatte ich das verdient? „Inuzuka Keichi, Uchiha-sensei!“ Okay, das erklärt die lange Leitung. Ein Inuzuka also. Es gibt Clans, die vermehren sich eindeutig zu schnell. Der Gedanke der Kastration kam mir, vor allen Dingen, weil sich dieser Clan doch sonst so mit diesen Flohtransportmitteln beschäftigte und das doch wirklich passend wäre, aber bevor man mein inneres Grinsen darüber auch äußerlich festmachen konnte huschte mein Blick auf die zierliche, blonde Kunoichi. Irgendwie hibbelte sie doch ganz schön herum. Allein das Beobachten dieses Verhaltens nervte bereits. „Und du?“ „Ähm… ähm… ähm…“ „Ähm… Was? Heute noch!“ Ich hätte ja auch einfach auf die Unterlagen sehen können, welche man mir beim Verlassen des Hokageturms in die Hände gedrückt hatte, aber ich wollte mir lieber direkt selbst ein Bild von dieser zukünftigen Elite Konohas machen. Oh je! Ich begann gerade wirklich, diesen Mist zu glauben, den ich da dachte! Das Mädchen wirkte jetzt irgendwie noch verunsicherter als zuvor und ihre blauen Augen suchten die Unterstützung ihrer beiden Teamkameraden. Nun denn. Am Teamwork schienen sie also schon einmal Interesse zu haben. Ich musste schmunzeln beim Gedanken an die katastrophale Glöckchenprüfung damals unter Kakashi-sensei mit Naruto und Sakura. War das nun wirklich schon über sechs Jahre her? „Chi… Chi… Chi!“, begann sie. „Gesundheit!“, brummte ich. Der zweite Junge schlug sich die Hand an die Stirn: „Nee, Alter! Die heißt Chi! Chi Yamanaka!“ Mit deutlich missbilligender Miene hob ich verächtlich eine Braue und verschränkte die Arme vor der Brust. Hatte mich dieser Wicht gerade als ‚Alter‘ bezeichnet? Dumm für ihn, dass ich nachtragend war und wirklich nichts vergaß! Erneut sah ich zu der kleinen Blondine. Also wohl eine aus dem Clan der Yamanaka. Hm. Ein wenig Ähnlichkeit mit Ino hatte sie schon. Aber ihre Haare waren eine Spur dunkler und um einiges kürzer. Und wohl zu meinem Glück schien sie nicht annähernd das Temperament ihres älteren Clanmitglieds zu haben. „Ich bin übrigens Shinji Yuuhi. Der Teamführer von Team Ebisu!“, die Nervensäge mit den dunkelbraunen Locken und den tiefroten Augen versuchte sich trotz seiner mickrigen Körpergröße imposant vor mir aufzubauen. Irgendwie hatte ich gerade eine wahnsinnige Lust auf mein abgelegtes Ich. Konnte man unter dem Deckmantel des Trainings kleine Jungs foltern? Wie oft hatte wohl Kakashi solche Gedanken im Training mit uns? Yuuhi also. Kurenais jüngster Bruder, nehme ich an. Interessant. Die Yuuhis waren ausgesprochen gute Genjutsu Anwender. Zwar bei Weitem nicht so hervorragend wie wir Uchihas, aber immerhin besser als so manch anderer Clan. Erwartungsvoll blickten mich diese drei Zwerge an. „Also, ich habe erst vor wenigen Augenblicken erfahren, dass ich euch wohl nun trainieren soll und habe da nichts Spezielles vorbereitet. Daher…“ „Stimmt es, dass du mal durchgeknallt bist und alles abgemetzelt hast?“, fuhr mir dieser Terrorzwerg ins Wort. Erneut ein weiter Strich auf seiner Sympathieliste. „Stimmt. Bis auf die Tatsache, dass ich mit dem metzeln noch nicht fertig war!“, ich schenkte ihm mein freundlichstes Uchiha-Lächeln. Wirkung zeigte dies aber seltsamerweise nur auf die bereits eh schon total verängstigte Chi und den etwas zurücktretenden Keichi. „Krass, Alter! Also, so ein echter Massenmörder, ja?“, fuhr der Rotäugige unbeirrt fort. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen: „Ansichtssache!“ Natürlich war die Liste meiner Opfer lang. Ich hatte es zwar vornehmlich vermieden zu töten, aber Verwundete gab es reichlich. Zumindest zu Orochimaru-Zeiten. Danach hatte ich eigentlich nur noch unter dem Deckmantel des Krieges mein Kusanagi rot gefärbt. Doch von dieser Aussage schien dieser lebensmüde Mini-Shinobi in keinster Weise abgeschreckt zu sein. „Und du hast auch diese Augen, ja?“ „Hm!“, ruhig, Sasuke, ruhig. „Und du kannst auch dieses Dingens… dieses Riesenteil erschaffen, ja?“ „Hm, Susannoo!“ „Und Kurenai-nee-chan hat gesagt, dass du auch den Fuchs hast!“ Tief sog ich den Sauerstoff durch die Nase ein. „Wie wäre es, wenn wir nun mal zehn Runden innerhalb der Mauern ums Dorf laufen? Anschließend 100 SitUps und 50 Liegestützen. Danach beginnen wir mit der Chakrakontrolle!“, versuchte ich nun wieder an das eigentliche Thema meines unfreiwilligen Aufenthaltes hier auf dem Trainingsplatz anzuknüpfen. „Zehn Runden?! SitUps?“, keuchten die beiden anderen zur Abwechslung laut auf. „Bei Beschwerden kommen noch fünf Runden drauf!“, grummelte ich mitleidslos. „Ach, das ist doch ein Klacks!“, dieser Shinji schien sich wohl gerne aufzuspielen. Es wunderte mich, dass Ebisu ein solches Verhalten duldete. Eindeutig wurden die Genins heutzutage zu sehr mit Samthandschuhen angefasst! „Shinji läuft 25 Runden!“ Diesmal entglitten auch ihm leicht die Gesichtszüge. Ich beugte mich zu ihm herunter und schmunzelte ihn leicht an: „Wir wollen ja nicht, dass du dich bei mir unterfordert fühlst, nicht wahr, ‚Alter‘?“ … Ich lag nun schon eine Weile im Schatten eines Baumes am Rande des Trainingsplatzes und genoss die letzten Strahlen der wärmenden Oktobersonne. Meine Augen geschlossen und gedanklich dabei, den 18. Geburtstag Narutos, welcher vor einigen Tagen im kleinen Kreis stattgefunden hatte, Revue passieren zu lassen, störten mich nur die gelegentlich vorbeiziehenden keuchenden Geräusche der von mir zu betreuenden Genins, die gerade eine weitere Runde abschlossen, um eine Neue zu beginnen. Das Laub glänzte in den schönsten und unterschiedlichsten Tönen. Es war wirklich angenehm, mal einen Tag nicht an Narutos Seite zu sein. Zwar musste ich gestehen, dass er mir doch irgendwo fehlte, doch nur aufeinander hängen wäre auf Dauer sicherlich auch für unsere besondere Art der Beziehung nicht günstig. Chi Yamanaka kam nach Luft schnappend, schwitzend und keuchend neben mir zum stehen: „Uchiha-sensei! Ich… ich… kann… nicht… mehr!“ „Wie viele Runden?“ „Sieben, Sensei!“ „Dann fehlen noch drei!“ Stille. „Aber… aber… Sensei!“, ihre Stimme klang verzweifelt. Ich öffnete eines meiner Augen und musterte sie eingehend: „Bei Beschwerden gibt es noch fünf Runden drauf!“ Sie schluckte, wandte sich aber dann ohne ein weiteres Wort zu sagen von mir ab und lief wieder los. Geht doch! Ich hörte ein leises Lachen und drehte den Kopf herum. Aus dem Dickicht des Waldrandes trat eine mir durchaus vertraute Kunoichi. An ihrem Gürtel baumelten irritierenderweise mehrere Funkgeräte, aber so wie ich Sakura kannte, würde sie mich gleich sicherlich aufklären, warum sie damit so ausgestattet durch den Wald des Trainingsgeländes spazierte. „Du bist wirklich knallhart, Sasuke-kun!“, sie setzte sich direkt neben mich. Dennoch sah ich dies nicht als Aufforderung, mich nun aufzurichten. „Die sind einfach nur zu verweichlicht. Naruto und ich haben in diesem Alter wesentlich härter trainiert!“ „Gewiss!“, kicherte sie und umschlang mit ihren Armen die angezogenen Knie, „Du und Naruto habt euch aber auch immer gegenseitig zu Höchstleistungen angetrieben! Ihr ward schon vom ersten Tag an die größten Rivalen!“ „Hm!“, was blieb mir denn da noch zu sagen? Es stimmte. Schon auf der Akademie nervte mich Naruto so dermaßen, dass ich ihn zunächst nur als meinen Rivalen akzeptieren konnte. Das er dann noch nebenbei zu meinem besten Freund mutierte geschah erst zu Teamzeiten und das diese Freundschaft sich nun zur Liebe meines Lebens entwickelt hatte… Mir entfuhr ein amüsiertes Schnauben und Sakura betrachtete mich darauf überrascht. „Was machst du hier?“ Normalerweise interessierte es mich nicht sonderlich, was Sakura so machte, aber es kam nicht oft vor, dass sie bei ihrem vollen Terminkalender, über welchen ich nur so genau Bescheid wusste weil Itachi mir davon oft berichtete, die Zeit fand, hier durch das Gelände zu stromern. „Das sind die Funkgeräte der Klinik“, begann sie und deutete auf ihren behangenen Gürtel, „Und heute müssen sie auf ihre Funktionalität überprüft werden!“ „Hm!“ „Und da ich das nicht alleine bewerkstelligen konnte, habe ich Naruto gebeten, mir zu helfen!“ Nun hob ich doch leicht interessiert eine Braue. War ihr nicht bewusst, dass gerade bei solchen Dingen Narutos Hilfe oftmals alles nur verschlimmerte? Sie schien meinen Gedankengang zu erahnen und lachte hell auf: „Keine Sorge! Iruka-sensei und einige Akademieschüler helfen auch!“ „Ist Iruka heute nicht damit beschäftigt, Obito in den Akademie-Alltag einzuweisen?“, zumindest hatte ich noch vor wenigen Stunden diesen Wissensstand. „Hm, ja! Obito hilft auch mit!“, ihr Blick ging hoch in den strahlendblauen Himmel. Einige große Wolken verdeckten hier und da einmal die wärmende Sonne und in solchen Momenten konnte es einen doch schon etwas frösteln. Der Winter würde in diesem Jahr wohl früher über uns hereinbrechen als gewöhnlich. Ein knackendes Rauschen lenkte unserer beider Blick wieder auf Sakuras Gürtel und sie kicherte: „Wenn man vom Teufel spricht…!“, sie zupfte das Gerät ab und betätigte den Annahmeknopf, „Hier Blume!“ Blume? Nein, wie originell! Ich schnaubte und drehte mich auf die Seite, wodurch ich Sakura den Rücken zuwandte. Das Rauschen aus dem Funkgerät wurde lauter: „Hier Kürbis!“ Kürbis? Wer hatte denn den Einfall? Ach, warum fragte ich mich das überhaupt? „Wo befindet ihr euch?“, fragte Sakura. Vermutlich, um die Reichweite des Gerätes zu kontrollieren. „Im Wohnzimmer des Hauptsitzes des Uchiha-Viertels!“, kam doch reichlich abgehackt zur Antwort, „Ich werde nun Narutos Gerät nehmen für dessen Test!“ Sakura hoch fragend eine Braue. Da musste ich noch nicht einmal hinsehen, um das zu wissen, denn deutlich war ihre Verwunderung auch in der Stimme zu hören. Im Hintergrund liefen gerade meine geliehenen Schüler ihrer nächsten Runde schnaufend entgegen. „Wieso checkt Naruto das nicht selbst?“, sprach die Rosahaarige in ihr Funkgerät, doch auf der anderen Seite hörte man lange Zeit nur rauschen. „Er ist beschäftigt!“, erfolgte schließlich die Antwort und ein Knarzen einer Türe war zu hören. Dann rauschte ein anderes Funkgerät an Sakuras Gürtel: „Hörst du mich hier auch, Blume?“ „Ja, Kürbis!“ Das waren wirklich Gespräche, die die Welt nicht brauchte! „Nein!“, dröhnte es plötzlich laut aus dem ersteren Gerät. An und für sich würde mich dieser Aufschrei nicht interessieren, aber dennoch zwang er mich, sofort eine aufrechte Sitzposition einzunehmen und die Hand Sakuras anzustarren, die das Gerät hielt, aus welchem nun doch reichlich seltsame Geräusche zu uns drangen. Und diese hatten leider alle den Stimmklang Narutos! Nun hörte man ein Lachen Obitos. Vermutlich hatte er vergessen, das Funkgerät auszuschalten und machte uns somit zu unfreiwilligen Zuhörern. Wobei…. So unfreiwillig war ich das nun doch nicht mehr! Eindeutig war nun Suigetsus Keuchen zu vernehmen: „Jetzt drück doch nicht so!“ „Anders geht’s nicht! Sonst passt es nicht, echt jetzt!“ „Obito! Was schleppst du auch für ein Riesenteil mit dir rum?“, protestierte Suigetsu lautstark! „So groß ist es nun auch wieder nicht! Vollkommen normal für einen Uchiha! Standardgröße! “, das klang nun fast etwas eingeschnappt, „Aber hier bei euch kommt es besser zur Geltung! Ihr habt ja Platz und Naruto hat dafür ja Verwendung!“ Verwendung? Für was hatte Naruto Verwendung? Unbewusst rückte ich näher an Sakura heran und starrte genauso irritiert wie die Kunoichi auf das Funkgerät in ihrer Hand. „Jetzt müsst ihr zwei nur noch die Teile zusammenstecken!“ Wovon redete Suigetsu da? „Ja, dann pack das Teil mal aus!“, brummte mein Freund. Was für ein Teil? Irgendwie verselbständigte sich meine Hand und entriss Sakura das Funkgerät. Diese sah mich zunächst etwas verwundert an, konnte es aber dann anscheinend doch nachvollziehen. „Häh? Wo soll ich das denn noch reinstecken?!“, grölte Narutos Stimme nun laut rauschend. „Na, hier, du Idiot!“, schnaufte Suigetsu. Für meinen Geschmack mit eindeutig zu belegter Stimme. Ich merkte nun deutlich, dass mein Puls sich erhöhte. Und das auch nur, weil meine geballte Faust die Hauptschlagader deutlich hervortreten ließ. Sie befanden sich im Hauptsitz. Daher war davon auszugehen, dass es sich um Narutos echten Körper handelte und nicht um einen Kage Bushin. Des weiteren hatte ich deutliche Erregung in Narutos Augen gesehen, als ich im Büro war. Wenn Naruto seine Gefühle und Gedanken mit all seinen Doppelgängern teilte, dann war davon auszugehen, dass sein eigentlicher Körper auch erregt war in diesem Augenblick… und ich war nicht griffbereit gewesen! Aber würde Naruto mit Suigetsu? Und dann noch Obito? „Nicht so fest!“, brummte Naruto. „Nein, nein, das muss noch tiefer reingehen!“, säuselte Obito. „Oi, Alter! Geht dein Stecher fremd?“ Stocksteif stand ich auf diese direkte Ansprache da und fuhr langsam herum. Da stand schon wieder diese Nervensäge. Zwar nassgeschwitzt, aber eindeutig noch zu gut gelaunt! „Was?“, zischte ich und zwar nicht, weil ich ihn nicht verstanden hatte, sondern eher, um ihm noch eine letzte Chance zu geben, sich aus seiner misslichen Lage heraus zu manövrieren. „Obito!“, kam es schreiend von Naruto aus dem Funkgerät, „Du musst den Schwanz hinten rein stecken! Hörst du! Hinten rein!“ Der Zwerg vor mir lachte auf: „Na, der hat aber Spaß!“ Mehr brachte er nicht mehr hervor, denn dann stand Shinji Yuuhi nur noch da. Starrte mit leeren roten Augen in den Himmel und eine leichte Speichelspur tropfte ihm aus dem offenen stehenden Mund. Seine beiden, bisher im Hintergrund gebliebenen Teamkameraden starrten mich entsetzt mit geweiteten Augen an. „Theoretische Unterrichtseinheit!“, zischte ich in ihre Richtung, „Das ist ein voll entwickeltes Kekkai Genkai aus der Doijutsu-Klasse. Genannt Mangekyo Sharingan. Und das…“, ich wies mit der Hand, die noch immer das Funkgerät hielt auf den sabbernden Teamkameraden, „…ist die Auswirkung eines Genjutsus! Und das…“, meine Hand wies weiter auf Sakura, „…ist Sakura Haruno, die euch jetzt weiterhin betreut, da ich einen familiären Notfall habe!“ Die beiden geistig anwesenden Schüler nickten wie paralysiert. Ein kurzer Seitenblick auf die Haruno bestätigte mir, dass sie nun auch nicht viel gegen ihre neue Aufgabe einzuwenden hatte und ich machte mich auf den Weg in das Viertel, welches meinen Namen trug. … Das Uchiha-Viertel befand sich genau auf der gegenüberliegenden Seite Konohas als der Trainingsplatz, auf dem ich mich noch vor genau 260 Sekunden befunden hatte. Mit mehr Kraft als von mir beabsichtigt schob ich die Eingangstür zur Seite und riss sie somit aus den Führungsschienen. Doch mich daran aufhalten oder darüber aufregen wollte ich nun nicht. Ohne meine Schuhe wie gewöhnlich auszuziehen marschierte ich nun ins Innere und lokalisierte verschiedene Chakrapräsenzen eindeutig in unserem Schlafzimmer. Die Geschwindigkeit, mit der ich die Treppen in den ersten Stock nahm, war sicherlich nicht messbar und so erntete ich verwunderte Blicke, als ich auch die nächste Tür aus den Angeln riss. „Oi! Obito! Naruto hat dir doch gesagt, dass der Schwanz da rein gehört!“, vernahm ich noch den Satz des Kirinin, der sich dann zu mir herumdrehte und mit einem erstaunten: „Sasuke! Was machst du denn hier?“, breit angrinste. Obito kniete am Boden, neben ihm zwei Funkgeräte, wobei eines immer noch auf Betrieb gestellt war und leise vor sich hin rauschte und hielt irgendetwas reichlich Haariges in den Händen: „Aber ich habe es anders in Erinnerung!“, seufzte er. Suigetsu schien meine Antwort gar nicht mehr abzuwarten und drehte sich zu dem anderen Schwarzhaarigen herum: „Und wie lange ist es her, dass du das Ding selbst gesehen hast? Du sagtest, es sei dein Schaukelpferd gewesen… von daher doch bestimmt 50 Jahre!“ Schaukelpferd? Erst jetzt fiel mir der wortwörtliche Steckbausatz zu Obitos Füßen auf, der gelinde gesagt noch wenig Ähnlichkeit mit dem genannten Kinderspielzeug hatte. „Vor 50 Jahren wäre dies das Spielzeug meines Vaters gewesen!“, brummelte dennoch der Älteste unter uns fast beleidigt klingend. Und bei mir war gerade irgendwie die Luft raus. Schaukelpferd? Die haben hier wirklich die ganze Zeit über den Aufbau eines Schaukelpferdes gesprochen? War ich denn wirklich schon so paranoid? Und nun fiel mir auf, dass etwas fehlte. Nicht etwas, sondern vielmehr jemand: „Wo ist Naruto?“ Die Frage stellte ich nicht spezifisch an jemanden sondern einfach in den Raum. Obito blickte daraufhin auf und kratzte sich nachdenklich am Kopf: „Also, Itachi und ich haben beim entrümpeln des Nebengebäudes gestern dieses Schaukelpferd und eine Kiste mit euren alten Spielsachen gefunden!“, begann er schließlich zu erklären. „Das sagt mir aber nun nicht, wo Naruto ist!“, bemerkte ich kühl. „Nun ja, in dieser Kiste war auch so ein Plüschtier…“, fuhr Suigetsu nun fort. „Ein Plüschtier?“, und wieso ließ ich mich nun auf dieses Gespräch ein? „Ja!“, war es nun wieder Obito und irgendwie kam ich mir gerade vor wie in einer seltsamen Seifenoper, „War kaum zu erkennen, aber Obito identifizierte es schließlich als einen grünen Dinosaurier!“ Grüner Dinosaurier? Wieso… „Der soll wohl dir gehört haben!“, ergänzte Suigetsu und Obito nickte wild. „Und als Naruto das hörte, fing er an zu heulen!“ „Und warum, Suigetsu, weinte Naruto?“ „Weil dein Dino total schmutzig war!“ „Oh ja, das war er wirklich!“, wieder nickte Obito so seltsam. Vielleicht stimmte irgendetwas an seiner Feinjustierung nicht. „Und dann kam Yuri!“, Obito legte das Haarteil, was wohl dieser oftmals benannte Schwanz sein sollte, neben sich auf den Boden und erhob sich mit einem leisen Keuchen, „Und der war der Meinung, dass Naruto ebenso schmutzig sei wie der Dino!“ Yuri! Der war bei mir ja so wieso ein ziemlich rotes Tuch! „Da hatte Naruto dann die Idee, mit dem Dino baden zu gehen!“, trällerte Suigetsu, der wiederum nun dieses Haarteil aufhob und ein Ende davon in ein kleines Loch in einem Brettchen stopfte. „Er ist baden?“, wiederholte ich die neugewonnene Information und wieder nickten beide. „Mach dir keine Sorgen!“, Obito schien irgendein Bauteil zu suchen, „Er wird schon nicht ertrinken! Yuri ist bei ihm!“ WAS?! Direkt neben unserem Schlafzimmer lag eine Abstellkammer, dann folgte Suigetsus Raum und daneben das Badezimmer. Es war für mich also nur eine Handlung binnen eines Wimpernschlages, in welchem ich nun die dritte Tür dieses Anwesens an einem Tag unwiderruflich zerstörte und nun mitten im Badezimmer stand. „Oi, Teme! Was…?“, Naruto saß, so wie Gott, Jashin oder einfach ein guter genetischer Cocktail ihn geschaffen hatten, auf einem Schemel vor der Badewanne. Nur ein kleines Handtuch bedeckte das Nötigste. Zwischen seinen Schenkeln stand ein kleiner Eimer, in welchen seine beiden Hände getaucht waren. Das alles war ja in meinen Augen noch normal. Das was nicht mehr normal war und mein Sharingan erneut aktivierte, war die Tatsache, dass genau hinter ihm, auf dem Rand der Badewanne, Yuri saß und mich seltsam anlächelte. Naruto saß somit genau zwischen seinen Beinen. Zudem hatte sich Yuri heruntergebeugt, sein Kinn ruhte auf der rechten Schulter des Blonden und seine Arme steckten ebenfalls bis zu den Ellbogen in dem Eimerchen vor Naruto. „Yuri zeigt mir, wie tief…“ Mehr weiß ich ehrlich gesagt von diesem Tag nicht mehr zu berichten. Sakura meinte am nächsten Tag, dass man eine deutliche Erschütterung, wohl von einer Explosion herrührend, auf dem Trainingsgelände gespürt hätte. Naruto hatte natürlich keinerlei Blessuren. Zu meinem Leidwesen dieser Yuri auch nicht. Nur Juugo nahm das Ganze in meinen Augen etwas zu gleichgültig hin. Schließlich fehlte unserem Anwesen nun ein Bad. Dort, wo es sich einmal befunden hatte, klaffte nun ein Loch in den Wänden. Des Weiteren brauchten wir drei neue Türen. Und Juugo war nun einmal für die Instandhaltung der bewohnten Häuser unseres Viertels verantwortlich. Naruto kuschelte sich am Abend in meine Halsbeuge und grinste schelmisch. Den ganzen Nachmittag warf er mir im neckischen Ton übertriebene Eifersucht vor, welche ich natürlich abstritt, da dies bei einem Uchiha unmöglich der Fall sein konnte. Eifersucht war schließlich ein Gefühl und in meinem Clan war es nun mal nicht Gang und Gäbe, dass wir Gefühle zuließen. „Aber einen Erfolg können wir heute verbuchen!“, seine Augen sprühten geradezu vor Freude, „Deinen Dino haben wir wieder sauber bekommen!“, dabei wedelte er mit dem grünen Stofftier vor meiner Nase herum. Augenblicklich wurden sehr viele schöne Kindheitserinnerungen in mir wach gerufen und ich ergriff mit einem Schmunzeln meinen alten Weggefährten: „Das ist wirklich schön!“, flüsterte ich und freute mich auf den Augenblick, wo ich meinem Kind diesen Dinosaurier so überreichen konnte, wie es damals meine Mutter bei mir getan hatte. Stufe 5 : Eclair der Verdammnis „….ngh…ke…oi….sas!“ Es war mitten in der Nacht. Dieser Tatsache war ich mir durchaus bewusst, ohne vorher auf irgendeine Uhr gesehen haben zu müssen. Es lag vielmehr da dran, dass ich noch nicht wirklich viel Schlaf hatte, aber das traf eigentlich auf so ziemlich jede Nacht in den letzten Wochen zu. Allerdings hatte mein Schlafmangel seltsamerweise indirekt nur mit Naruto zu tun als mit der Allgemeinsituation. Wir hatten bereits Mitte Dezember und Naruto konnte den Umstand, in dem er sich befand, schon länger nicht mehr nur mit weiten Jacken oder geschlossenem Hokagemantel tarnen. Wir waren dazu übergegangen ein wirklich bis ins Detail ausgeklügeltes System mithilfe der Kage Bushin zu verwenden, um Narutos Schwangerschaft so lange wie irgend möglich geheim zu halten. Dummerweise hatten wir bei diesem Plan nicht daran gedacht, dass dies mit Mehrarbeit für mich verbunden sein würde und dummerweise auch nicht daran, dass der Winter mit einer solchen Gewalt über Konoha hereinbrach, dass ich mich selbst vierteilen konnte und den Aufgaben dennoch bei Weitem nicht gerecht wurde. Zum einen musste ich den Schein wahren als Narutos direkt unterstellte Leibwache. Das ich dies mittlerweile für einen Kage Bushin tat konnte ja niemand ahnen. Dabei musste ich Situationen vermeiden, die ein Risiko für den Kage Bushin beinhalteten. Besprechungen mit Tsunade, die im Übrigen darüber Bescheid wusste und Shikamaru, der wiederum im Entferntesten nichts ahnte, waren weniger das Problem als die plötzlichen Überraschungsbesuche von Sakura, welche meist in irgendeiner Form einen Ersatz-Schattendoppelgänger nötig machten, oder Treffen mit den Freunden auf der Straße während Narutos täglich routiniertem Rundgang durch das Dorf. Denn Begegnungen mit Akamaru, der beim Herumtollen leider vergaß, das er mittlerweile die Größe und bestimmt auch das Gewicht eines Ponys hatte oder aber auch die unvorhersehbaren Begegnungen mit dem ‚Zeig, dass in dir trotz Hokage-Titel noch das Feuer und die Leidenschaft der Jugend brennt‘- Duos Gai und Lee bedeuteten für mich grundsätzlich Stress und aufkommende Erklärungsnot. Nebenbei kamen die Reparaturarbeiten am Haupttor nur mühsam voran. Die Kanalisation war erneuert worden und die Krater mühselig mit herangeschafftem Mutterboden aufgefüllt. Obito hatte es tatsächlich geschafft, dort etwas Erde abspenstig zu machen und Naruto eines Nachmittags damit überrascht, dass der ehemalige Koi-Zuchtkarpfenteich meines Vaters nun einem verschlammten Sumpfgebiet glich, aber mein Blonder strahlte so glücklich darüber, dass er dadurch das weinen anfing und ich wiederum gar keine Zeit fand, dem gepflegten Garten wirklich nachzutrauern. Punktgenau als der letzte Erdwall planiert war und die Bauarbeiten hätten beginnen können setzte dann der erste heftige Schneefall ein und mit herkömmlichen Mitteln war an ein Vorankommen nicht zu denken. Nur war eine schützende Außenmauer unabdinglich für unsere Verteidigung. Gerade in Zeiten wie diesen und daher halfen Yamato und ich mithilfe unserer Mokuton-Fertigkeiten auf der Baustelle aus. Zudem nutzten wir diese Gelegenheit und erhöhten den Holzwall auf nun stattliche 25 Meter und verstärkten ihn auf drei Meter Dicke. Dass das Nutzen von Mokuton in diesem Ausmaß äußerst Chakraraubend war versteht sich von alleine und zudem war es in den eisigen Temperaturen auch kein einfaches Arbeiten. Und nach genau solch einem längeren und nervenaufreibenden Tag war ich am Abend einfach nur ins Bett gefallen, direkt neben meinem Freund und hatte es nicht einmal mehr geschafft, mich gänzlich umzukleiden. Mir war alles gleich gewesen. Ich wollte nur noch schlafen und dadurch, dass Naruto in den letzten Tagen ständig gefröstelt hatte, brannte im Kamin unseres gemeinsamen Schlafzimmers noch ein wunderbar aufwärmendes Feuer, was die fehlende Nachtwäsche ganz schnell vergessen machte. Doch diesen Umstand bereute ich gerade. Das Feuer war lange erloschen, nur die verkohlten Holzscheite wiesen ein wenig glimmende Restglut auf, als mich heftiges Rütteln an den Schultern aus meinem wundervoll tiefen und traumlosen Schlaf riss. „Oi…Teme! Jetzt wach endlich auf!“, raunte es ungeduldig in mein Ohr und ich schaffte es mühselig, das Lid eines Auges halb zu öffnen und meinem privaten Quälgeist einen Blick zu schenken, der ihn eigentlich hätte sofort wieder verstummen lassen sollen. Aber, wie so oft, war dies nur Wunschdenken. Im gleichen Augenblick merkte ich aber auch die unschöne Kälte im Raum und zog mir automatisch die Decke näher an meinen Körper, der sich wiederum langsam auf den Weg zur anderen Betthälfte machte, wo ich den sonst immer warmen Körper meines Freundes vermutete. Aber dieser lag nicht, er saß. Und meinen vorangegangenen Blick hatte er natürlich komplett ignoriert. Stattdessen rüttelte er weiter an meinen Schultern. Und das nun noch wesentlich energischer als zuvor. Wie eine lästige Fliege schlug ich seine Hände weg und grummelte ein: „Was?“ ziemlich übellaunisch in mein Kissen. „Schläfst du schon?“, kam es recht unschuldig klingend und ich dachte nun wirklich, ich habe mich verhört. „Nein, Usuratonkachi! Trotz Rüttelei der Stärke zehn auf der Erdbeben - Richterskala befinde ich mich in einem absoluten Tiefschlaf!“ „Ach so!“, er schien nachdenklich… , „Das ist dumm, echt jetzt!“, oder einfach nur dämlich. Aber anders würde ich ihn ja auch nicht haben wollen! Also drehte ich mich herum und blickte ihn an. Nur schwach waren seine Umrisse in der Dunkelheit zu erkennen: „Nun sag schon! Was ist?“ Es herrschte eine Zeit lang eine wirklich angenehme Stille und ich hatte das Gefühl, dass er trotz der geringen Erfolgsaussicht in dieser Dunkelheit den Blickkontakt suchte. „Ich habe Hunger!“, kam es dann schließlich fast schon unerwartet. Na toll! „Und dafür weckst du mich?“, ich vergrub mein Gesicht wieder tiefer ins Kissen, „Du weißt auch, wo die Küche ist!“ Die nachfolgende Stille deutete mir eigentlich, dass ich nun die Chance wieder ergreifen sollte, um weiter zu schlafen, aber ich hätte wissen müssen, dass er mich nicht lassen würde. „Oi, Teme!“, wieder ein leichtes Rütteln an meiner Schulter. Und wieder ein, diesmal noch genervter klingendes: „Ja!“ von meiner Seite. „Das, was ich essen will, haben wir aber nicht da!“ „So? Haben wir nicht?“, grummelte ich, verharrte aber in meiner Position. Für mich war es gerade irgendwie schwer vorstellbar, dass wir etwas nicht da hatten. Karin war derzeit in ihrem absoluten Übermutterinstinkt gefangen, so dass unsere Vorratskammern mehr Auswahl bieteten als das Lager des dorfgrößten Lebensmittelhändlers. „Nein!“, seine Stimme klang so unsagbar traurig, dass es ihm dadurch tatsächlich gelungen war, dass ich mich zu ihm herum drehte und ihn im Halbdunkeln ansah. Verdammt! Das war eindeutig ein Fehler! Er strich sich mit gesenkten Lidern sanft über seinen Bauch, der mittlerweile wirklich schon eine imposante Größe hatte und schielte nun langsam zu mir herüber. Ich seufzte laut und stützte nun meinen sich anhebenden Oberkörper auf den Unterarmen ab: „Nun, Dobe! Was möchtest du denn essen?“ Hatte ich ihn das gerade wirklich gefragt? Nun ja, innerlich hoffte ich doch sehr darauf, dass wir das, was er sich nun wünschen würde, doch im Haus hatten. Sein anfänglich niedergeschlagener Gesichtsausdruck wich augenblicklich einem freudestrahlenden. Allein dieser Anblick ließ irgendwie meinen Körper einige Grad an Wärme zunehmen. „Ich hätte gerne Eclairs!“ „Eclairs?“ „Ja, Eclairs! Das sind diese…“ „Ich weiß, was Eclairs sind, Dobe!“, schnaubte ich leicht beleidigt, dass er mir dieses Allgemeinwissen nicht zutraute. Und ich wusste, dass er in dem Punkt, dass wir es nicht im Hause hatten, diesmal absolut richtig lag. Denn Backwaren besorgte Karin grundsätzlich jeden Morgen frisch vom Bäcker. „Wie spät ist es?“, fragte ich daher. „Hm…“, leicht wackelte die Matratze unter mir, da er sich wohl herumdrehen musste, um auf eine Uhr sehen zu können, „Kurz nach Mitternacht!“ Ich hingegen drehte mich daraufhin auch wieder herum: „Gut! Dann schlaf jetzt noch sechs Stunden und Karin soll dir dann Eclairs vom Bäcker morgen früh mitbringen!“ „Oi! Sasuke!“, protestierte er sogleich und unter meinen verschlossenen Lidern verdrehte ich die Augen, da diese Reaktion absolut vorauszusehen war, „Ich brauch aber jetzt was zu essen!“ „Das ist ja schön für dich, Dobe! Aber derzeit hätte gar kein Bäcker auf! Also musst du dich wohl noch ein paar Stunden gedulden und…“, ein lautes Schneuzen unterbrach mich und ließ mich nun doch wieder zu ihm blicken, obwohl ich doch eigentlich schon wusste, was mich erwartete. „Dir ist das Wohl unseres Kindes nicht wichtig!“ „Hmpf!“, und schon hatte ich mich vollends aufgesetzt, „Du weißt, dass das nicht stimmt!“ „Aber…“, er wischte sich die Tränenspur mit der Bettdecke fort, „Das bin doch nicht ich, der gerade Hunger hat sondern…“ „Ja ja“, mit einem Satz hatte ich mich aus dem Bett geschwungen und spürte nun den eisigen Holzboden des Zimmers unter meinen Füßen. Langsam ging ich zum Kamin, bückte mich nach ein paar Holzscheiten und warf sie in die kaum noch vorhandene Glut, „Katon: Goukakyuu no jutsu!“ Sofort loderten die Flammen erneut auf und erwärmten die kühle Luft des Raumes. Durch die neue Lichtquelle konnte ich nun wesentlich genauer meinen Freund erkennen, der noch immer mittig in unserem gemeinsamen Doppelbett saß und mich nun abwartend betrachtete. Ich griff nach der Wintergarderobe eines ANBUs in meinem Schrank. Es führte wohl kein Weg daran vorbei, dass ich mich nun auf die Suche nach einem Bäcker machen müsste. „Nur Takenuchi-san verkauft Eclairs hier in Konoha!“, flüsterte mein Blonder und schränkte somit meine Suche auf ein bestimmtes Ziel ein. Und dieses reichte mir eigentlich schon. Draußen lag bestimmt mittlerweile wieder ein halber Meter Neuschnee und Takenuchis Bäckerei war nicht gerade um die nächste Ecke. „Hm!“, lautete daher meine wenig begeistert klingende Antwort, während ich mir die schwarze Thermohose überzog. „Am besten ist, du bringst ganz viele mit!“, summte er stattdessen und erntete von mir einen schiefen Seitenblick, „Bei den Außentemperaturen kann man die bestimmt einfrieren!“ „Bedenke, dass ich bei den Außentemperaturen für dich“, ich zeigte deutlich auf das zugeschneite Fenster, „da raus gehe!“ „Du gehst ja nicht nur für mich! Sondern auch für…“ „Ich möchte es nicht wissen!“, unterbrach ich ihn grob. Vor einigen Tagen hatte mir Naruto freudestrahlend berichtet, dass es Tsunade bei einer der vielen Vorsorgeuntersuchungen gelungen war, dass Geschlecht meines Erben herauszufinden. Doch ich hatte weiterhin darauf bestanden, es nicht wissen zu wollen. Solange Tsunade uns immer wieder bestätigte, dass sich das Kind so entwickelte, wie es sich entwickeln sollte und augenscheinlich auch gesund zu sein schien, war für mich alles in bester Ordnung. Den Rest wollte ich einfach auf mich zukommen lassen. Das Naruto hingegen seine eigene Neugierde quälte, war mir bewusst und so hatte ich ihm versichert, dass es mir nichts ausmachen würde, dass er es wüsste, wenn es ihm denn gelingen würde, mir nichts zu verraten. Und bisher hatte dies erstaunlicherweise sogar geklappt. In wenigen Wochen würde dieses Rätsel so wieso endgültig gelöst werden und allein der Gedanke daran, dass wir dann hier zu dritt leben würden, machte mich schon seltsamerweise etwas nervös. Ich hatte viele Fehler in meiner Vergangenheit gemacht und hatte natürlich nicht vor, in irgendeiner Form diese zu wiederholen oder meinem Nachkommen zu schaden! Dieses Kind würde mit Naruto und Itachi zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben zählen und ich würde alles zu deren Schutz tun! Naruto nickte lächelnd: „Natürlich, Teme!“ Ich hatte bisher selten das Vergnügen, dass Naruto so schnell klein beigab. Nachdem ich zwei Pullover sowie eine Weste angezogen hatte, griff ich nach dem weiten Poncho aus gegerbten Leder gefüttert mit Schafsfell. „Ich werde mich beeilen! Dennoch brauchst du nicht wach zu bleiben!“, ich ging wieder auf ihn zu während er sich wirklich wieder hinlegte und strich ihm durch seine wirren, blonden Strähnen, die ihm ins Gesicht fielen. Er lächelte selig: „Ich werde bestimmt nicht schlafen können, echt jetzt! Du weißt doch, dass ich das nicht kann!“ Und es stimmte. Es traf auf uns beide zu. Wir konnten einfach keine Nacht mehr voneinander getrennt sein. Auch wenn ich es mir manchmal wirklich wünschte, denn Naruto schnarchte mitunter sehr laut und ich hatte einen ausgesprochen leichten Schlaf. Doch sobald wir uns nicht mehr im gleichen Zimmer befanden wälzten wir uns in unseren Betten umher und fanden keine Ruhe. Es war stets, als würde uns etwas Entscheidendes fehlen! Ich hauchte ihm einen Kuss auf seine rosigen Lippen und dann anschließend auf seinen Bauch. Die Schwangerschaft verlief in den letzten Wochen äußerst problemlos. Die anfänglichen Probleme mit dem erhöhten Chakraverlust oder der Übelkeit waren vergessen und die Ultraschallbilder zeigten von Mal zu Mal mehr ein Wesen mit deutlich menschlichen Zügen. „Bis später, ihr zwei!“, flüsterte ich und drehte mich zur Türe herum. Auf dem Flur war es wieder reichlich kühl. Vielleicht sollte ich Juugo darum bitten, sich einmal die Dämmung des Hauses genauer anzusehen. Möglichst noch vor dem nächsten Winter, denn schließlich würde hier bald ein Kind wohnen. Nachdem ich in meine schwarzen Stiefel geschlüpft war öffnete ich die Haustür und erstarrte augenblicklich bei der wirklich eisigen Brise, die mir inklusive einer Ladung Schnee ins Gesicht wehte. Es war ja klar, dass er diesen Heißhunger während des schlimmsten Schneesturm seit Tagen verspürte. Ein genervter Seufzer entfuhr mir und ich zog die Kapuze meines Ponchos noch tiefer in mein Gesicht. Zügigen Schrittes lief ich durch die dunklen und verlassenen Straßen Konohas. Es lag nicht nur an der Uhrzeit, dass derzeit niemand unterwegs war, sondern auch an den Umständen. Der Sturm war mehr als ungemütlich und zerrte gewaltig an meinem Körper. Die Sicht war gleich null und nur meinen sehr guten Ortskenntnissen war es zu verdanken, dass ich genau wusste, wo ich mich gerade befand. Nach einer guten Viertelstunde befand ich mich endlich vor dem Gebäude mit der kleinen Bäckerei im Erdgeschoss und atmete erleichtert aus, als ich feststellte, dass in der nach hinten gelegenen Backstube tatsächlich noch ein Licht brannte. Oder bereits schon ein Licht brannte? Ich hatte keine Ahnung, wie sich die Arbeitszeiten eines Bäckers gestalteten. Zunächst bedacht, dann heftiger werdend, klopfte ich an der von innen beschlagenen Scheibe der Stube und kurz darauf öffnete sich die nebenliegende Tür einen Spalt. Eine ältere Dame blickte kurz heraus, zog aber sofort wieder den Kopf zurück, als auch ihr der eisige Wind entgegen peitschte. „Ja, bitte?“, fragte sie dennoch durch den gebliebenen Türspalt und ich trat in den Schein des austretenden Lichtes, so dass sie mich erkennen und anhand meiner Kleidung erahnen konnte, dass sie sich vor mir nicht zu fürchten brauchte. „Guten Morgen!“, sprach ich leise, denn schließlich wollte ich niemanden in den umliegenden Häusern wecken, „Ich bin im Auftrag des Hokage hier!“ Eine andere Aussage hätte sie berechtigterweise dazu bringen können, mir jegliche Unterstützung zu verweigern. Überrascht weiteten sich ihre Augen und auch der Türspalt ein wenig: „Hokage-sama?“ „Ja!“, bestätigte ich erneut, „Ist Takenuchi-san bereits wach?“ Sie runzelte nachdenklich die Stirn und ließ ihren Blick meinen Körper einige Male herauf- und herunterfahren: „Warum? Hat er etwas verbrochen?“ „Oh! Nein nein!“, versuchte ich sie sogleich zu beruhigen, „Im Gegenteil! Wir brauchen seine Hilfe!“ „Seine Hilfe?“, ihre Stimme klang nun auf jeden Fall um einiges beruhigter, „Um was geht es denn genau?“ „Der Hokage wünscht einige Eclairs zum Frühstück!“ Allein diese Aussage hörte sich doch sehr danach an, als wäre unser derzeitiges Dorfoberhaupt bezüglich seiner Essensgewohnheiten reichlich verzogen. Schließlich wussten nun einmal die Wenigsten, dass er hochschwanger und somit wirklich, gerade was das Essen anging, äußerst übellaunig werden konnte. Jashin sei Dank hatte sich wenigstens seine Ramen-Phobie gelegt und man konnte ihn oftmals damit für einige Stunden besänftigen. „Oh nein!“, seufzte die Dame vor mir auf und schlug beide Hände vor ihr Gesicht, „So etwas Dummes!“ Irgendwie hatte ich nun langsam ein ganz seltsames Gefühl in meiner Magengegend. Und dummerweise würde sich das auch bald bestätigen. „Mein Mann leidet an Rheuma, wissen Sie!“, begann sie und ich ahnte schon, worauf das hinauslief, „Und er verträgt die kühlen Temperaturen hier nicht so. Daher ist er vor ein paar Tagen, als der Sturm sich etwas gelegt hatte, in Begleitung einiger Jonin zu seinem Bruder nach Sunagakure gereist!“ „Aber ihr seid doch noch hier und leitet diese Bäckerei ebenfalls! Da dürften doch ein paar Eclairs…“ „Ja, schon!“, unterbrach sie mich und ihre Wangen schimmerten rötlich, „Aber die Eclairs sind nach einem Geheimrezept meines Mannes hergestellt und solange er nicht da ist haben wir sie aus dem Sortiment genommen! Kann ich Ihnen vielleicht etwas anderes für den Hokage anbieten?“ „Nein!“, und diese Antwort kam fast so kühl rüber wie die derzeitige Außentemperatur. Wieso konnte Naruto keinen Heißhunger auf Reisbällchen verspüren?! Für die hätte ich mich selbst noch in die Küche stellen können! Genervt fuhr ich mir durch meine Haare. Was nun? „Suna sagten Sie?“, fragte ich noch einmal nach und sie nickte langsam. Suna war normalerweise bei normalen Wetterbedingungen eine Reise von drei Tagen entfernt. Was nun? Ich bedankte mich bei der Frau des Bäckermeisters und wandte mich wieder der dunklen und verschneiten Straße zu. Normalerweise würde nun jeder vernünftige Mensch nach Hause gehen. Erst recht bei Temperaturen, wo man sich nicht sicher sein konnte, dass man jeden Augenblick auf dem Kopfsteinpflaster festfror. Aber irgendwie nervte es mich ja nun doch gewaltig, dass ich meinem Blonden seiner Bitte nicht nachkommen konnte. Ach herrje! Sei doch nicht so phantasielos, Bengel!, donnerte in mir die gute alte Stimme meines Untermieters, der sich in den letzten Wochen verstärkt in meinem Inneren zu Hause fühlte mit der fadenscheinigen Aussage, dass es ihm bei Naruto zu eng werden würde. „Du scheinst über das Problem informiert?“ Natürlich! Wenn ich schon mitten in der Nacht geweckt werde höre ich auch interessiert zu! Ich wollte nun wirklich nicht wissen, ob das für alles galt, was wir so mitten in der Nacht praktizierten, aber irgendwie hatte ich nun das Gefühl, das Kurama die Lösung für all meine Probleme sein könnte! Und dieser Gedanke kam, weiß Jashin, nicht wirklich häufig vor! „Was schlägst du vor?“, versuchte ich meine Frage äußerst interessiert an seiner Meinung klingen zu lassen. Du kannst dir vermutlich denken, dass der Kleine nicht sehr glücklich sein wird, wenn du mit leeren Händen zurückkommst! „Als wenn ich mir dieser Feststellung nicht schon selbst bewusst wäre!“ Und euer Balg scheint ja sehr ausgefallene Essenswünsche zu haben, die du hier in Konoha nicht erfüllt bekommst! „Auch da sagst du mir nichts Neues!“, versuchte ich mit noch freundlicher Tonlage. Denn die Bezeichnung meines Kindes aus dem Maul dieses Fuchses passte mir natürlich nicht. Zudem: Wollte der blöde Fuchs sich hier an meinem offensichtlichen Versagen laben oder würde da noch ein hilfreicher Hinweis kommen? Ich kann binnen zwei Stunden in Suna sein!, kam nun endlich der erste vernünftige, zusammenhängende Laut aus seinem zu einem Grinsen verzogenen Gesicht. „So so. Kannst du?“, diesmal war ich es, der grinste. Und zwar reichlich abschätzend und ungläubig. Dabei hätte ein Laie im Umgang mit einem Uchiha bereits heraushören können, dass ich ihn versuchte zu provozieren. Natürlich!, schnaubte er, Das bisschen Schneesturm hindert mich doch nicht! „Nun, worauf wartest du dann noch?“, und kaum hatte ich dies ausgesprochen spürte ich eine unsägliche Hitze aufkommen, direkt neben meinem Herzen und sah, wie mich das tiefrote Chakra verließ. Doch es manifestierte sich nicht wie gewöhnlich vor meinen Augen, sondern waberte in einer übergroßen Wolke weiterhin vor mir. Folge mir, Bengel!, brummte die tief grollende Stimme und ich konnte nicht genau bestimmen, ob diese nun aus meinem Inneren oder aus der Wolke vor mir stammte. Sogleich schoss diese seltsame Materie um die nächste Straßenecke und erstaunt hätte ich mir beinahe über die Augen gerieben. Es gab tatsächlich noch Dinge, die mich verwunderten. Aber halt… doch nicht! Schließlich besorgte ich gerade Eclairs für meinen hochschwangeren, eindeutig männlichen Freund! Kurz hinter der Baustelle zum Haupttor hatte ich dann diese rotglühende Dampfschwade eingeholt, wobei ich gestehen musste, dass es auch nur daran gelegen haben könnte, dass er plötzlich anhielt. Hier habe ich ausreichend Platz! Augenblicklich manifestierte sich nun doch nach und nach das Chakra und erhielt schnell erkennbar die unverwechselbare Gestalt des Kyuubi. In der Gasse hätte ich doch nur für weitere Schäden gesorgt!, raunte er mir nun in seiner doch recht imposanten Gestalt und aus zehn Metern Höhe herunter zu. „Wieso nutzt du nicht häufiger diese Größe?“, fragte ich mich laut und er grinste so breit, dass man deutlich jeden einzelnen Zahn seines riesigen Gebisses im hellen Schein des Mondes funkeln sehen konnte. Na, weil ich so nicht in das nette Körbchen vor eurem Kamin passe, Bengel! Wieso fragte ich überhaupt? Und nun spring auf und halt dich gut fest! Es könnte etwas holprig werden! Und das war es wirklich. Der eisige Wind, die geringe Sicht und das häufige Flanken schlagen des Fuchses aufgrund der Schneeverwehungen machte diese Art zu reisen bestimmt nicht zu meinen bevorzugten Varianten, aber der alte Flohbeutel sollte Recht behalten. Ich hatte zwar keine Uhr oder dergleichen dabei, aber der Vollmond hatte sich kaum fortbewegt als wir bereits durch den warmen Wüstensand auf das Dorf unter dem Sand zu preschten. Und nun stellte ich wirklich fest, dass mein Bruder mit seinen Berichten nicht übertrieben hatte. Dieser Temperaturunterschied mochte wirklich nicht mit rechten Dingen zugehen! Es war noch mitten in der Nacht und dennoch hatte ich das Bedürfnis, mich bis auf das letzte Kleidungsstück auszuziehen. Unnachlässig lief mir der Schweiß die Stirn herunter und dabei ging ich, bis auf das festkrallen in das Nackenfell des Fuchses, keiner weiteren Betätigung nach! Wie konnte das nur möglich sein? Sunagakure war schon deutlich vor uns zu erkennen und die schützenden, natürlichen Felswände nahmen unseren ganzen Horizont ein, als Kurama doch recht abrupt anhielt. Weiter sollte ich mich in dieser Gestalt dem Dorf nicht nähern. Auch nach dem Krieg sind die Menschen uns Biju nicht gänzlich freundlich gesinnt. Ich wusste, dass es wenig Sinn machte, dem zu widersprechen. Kurama mochte vielleicht nicht ganz Unrecht haben, dennoch wurden den Biju weitaus mehr Sympathien entgegengebracht als jedem einzelnen Uchiha. Daher sprang ich schweigend von ihm herunter und nur wenig später saß er in der Gestalt neben mir im Sand, die ich von ihm bisher doch gewöhnt war: Kniehoch und so bedrohlich wirkend wie ein Kanarienvogel. Auch Kanarienvögel können böse hacken!, brummte er, als er begann eine Pfote vor die andere zu setzen, um sich der Eingangsschlucht anzunähern und ich zuckte ertappt zusammen. Wieso konnte ich mir nicht merken, dass er gedanklich mit mir verbunden war. Sogar noch stärker wenn er sich außerhalb unserer Körper befand! Das liegt daran, dass das hier nicht mein wahrer Körper ist, sondern nur mein gestärktes Chakra!, begann er schließlich meine gedachte Frage zu erklären, Und damit diese Form und auch Stärke erhalten bleibt muss ich dennoch mit meinem wahren Körper verbunden sein und das, mein kleiner Uchiha-Bengel, klappt nur über dich! Bist also nichts weiter als mein Mittelsmann! Selbst, wenn er es durch sein heutiges Handeln geschafft hatte, bei mir in irgendeiner Form Bonus- oder Sympathiepunkte zu sammeln, so hatte er diese gerade eindeutig verspielt! Er lachte beim Belauschen meiner darauf folgenden gedanklichen Flüche belustigt auf, sagte aber nichts mehr, bis wir den Rand der Felswand vor uns erreicht hatten und dort im Eingangsbereich der breiten Schlucht stehen blieben. Denn wir wussten beide um die ebenfalls verstärkten Sicherheitsmaßnahmen in Sunagakure und waren uns bewusst, dass man uns schon wohl eine ganze Weile lang hatte kommen sehen. „Wer seid ihr und was wollt ihr?“, donnerte eine Stimme, begleitet vom mehrfachen Echo, durch die Schlucht. „Uchiha Sasuke und Kyuubi no Youko im Auftrag des Rokudaime Hokage auf der Suche nach Takenuchi-san, dem Bäckermeister!“, antwortete ich weniger laut und reichlich monoton und gelangweilt klingend. Na toll! Wenn du schon den Unpassendsten meiner Beinamen bei meiner Vorstellung preisgibst, dann hätte ich auch gleich in meiner wahren Größe einmarschieren können! Amüsiert hob ich leicht einen meiner Mundwinkel: „Du hast doch eben mit deiner Sorge, dass man dich immer noch fürchten könnte, nur einen geheimen Wunsch geäußert, Kurama! Ich wollte dir ein wenig behilflich sein!“ Er schnaubte zwar deutlich hörbar, aber dennoch erkannte ich auch bei ihm ein leichtes Schmunzeln. So ziemlich genau vor unsere Füße sprang eine reichlich vermummte Gestalt in meiner Größe. Ich fragte mich augenblicklich, wie man bei solchen Temperaturen so ohne weiteres so eingepackt durch die Wüste hüpfen konnte. „Der Uchiha!“, entgegnete er gleich und ich versuchte anhand der vorhandenen Chakrasignatur zu erkennen, um wen es sich denn handeln könnte. Denn schließlich schien dieser mich ja zu kennen. „Ich habe mich vorgestellt und auch unsere Gründe genannt! Zählt es dann nicht zum guten Ton, wenn nun die eigene Vorstellung erfolgt?“, zischte ich grob und trat einen Schritt auf den Fremden zu. „Immer noch die Freundlichkeit in Person, was?“, erklang es kühl unter der Kapuze, welche nun in einer schnellen Bewegung nach hinten geworfen wurde und so das Gesicht eines Braunhaarigen mit Hang zur lila Gesichtsbemalung freigab. Ich hätte mir gleich denken können, dass ich zumindest Einem der Sabakunos hier begegnen würde. „Kankuro!“ „Wie er leibt und lebt! Und du…“ „Uchiha!“ Eine weitaus dunkler klingende Stimme von weiter oben unterbrach unseren gerade begonnenen frühmorgendlichen Kaffeeklatsch. Die Stimme kannte ich doch schon wesentlich besser! „Gaara!“, und irgendwie klang ich doch etwas abfällig, aber bestimmt keinen Deut freundlicher als er. Mehrere Meter über unseren Köpfen hockte er auf einer sich langsam senkenden Sandwolke und hatte die Augen zu Schlitzen verengt. „Was will er hier?“, fragte der Rothaarige seltsamerweise seinen Bruder anstatt sich direkt an mich zu wenden. „Er sucht für Naruto nach Takenuchi!“, antwortete der Ältere der Brüder knapp. Gaara nickte nur verstehend und sprang dann neben den Braunhaarigen und von seiner Wolke herunter, die sich auch sogleich in ihre Bestandteile auflöste. „Ich habe euch schon vor einer ganzen Weile kommen gespürt!“, er deutete auf Kurama, „Schließlich ist ein solch gigantisches Ausmaß an reinem Chakra nicht gerade häufig anzutreffen!“ Kurama blickte irgendwie leicht gebauchpinselt drein bei dieser Aussage, obwohl das sicherlich nicht nötig war. Misstrauisch verschränkte er die Arme vor der Brust, begutachtete erst mich wie ein Ausstellungsstück und dann Kurama, ehe er sich abwandte und mit einem Wink andeutete, ihm zu folgen. Gaara war für mich immer schon ein seltsamer Vogel. Auch wenn Naruto felsenfest behauptete, dass er sich nur so gut mit Gaara verstand, weil er und ich doch so viele Gemeinsamkeiten hätten, so konnte er mir nie eine solche benennen geschweige denn, dass mir auch nur irgendetwas Gemeinsames mit dem da auffiel! „Takenuchi, hm?“, unterbrach der Kazekage die Stille während wir im gemächlichen Tempo durch das Dorf schritten. „Ja!“, antwortete ich genauso knapp. „Ich gehe davon aus, dass ihr den Bruder unseres Bäckers meint, der vor wenigen Tagen einreiste!“ Erneut bejahte ich diese Frage. „Was willst du von ihm?“, und er blieb vollkommen unvermittelt stehen. Seine seltsam grünen Augen fixierten mich und schienen zu versuchen, mich zu durchleuchten. Ich sollte dem Rotschopf vielleicht einmal mitteilen, dass er nicht dem Hyuuga-Clan entstammte, doch ließ ich ihn erst einmal machen. „Naruto wünscht Eclairs zum Frühstück!“, antwortete ich stattdessen wahrheitsgetreu. Das Erstaunen über diese Aussage war Gaara nun wirklich anzusehen, denn er wich sogar einen ganzen Schritt zurück. „Eclairs?“ Ich nickte. „Du nimmst die Strapazen auf dich, reist vermutlich durch einen Schneesturm und dann durch die sich nicht mehr abkühlende Hitze der Wüste für ein paar Eclairs für Naruto?“ Irgendwie hörte sich das doch nun ein wenig lächerlich an, so wie er das sagte und ganz eindeutig eine Prise Spott mitklingen ließ, denn schließlich war ich ein Uchiha und keine Dienstmagd, doch erneut nickte ich nur tonlos. Gaara unterdrückte sich offensichtlich ein auflachen, ehe sein Gesicht wieder ganz ernste Züge annahm: „Irgendwie weiß ich nun nicht, ob ich darüber lachen soll oder ob ich enttäuscht darüber sein soll, dass ihr in Konoha derzeit solch unnötige Sorgen habt, wie Eclairs zum Frühstück!“ „Glaub mir, Gaara, unnötig ist diese Sorge keinesfalls. In Konoha bricht der Notstand aus, wenn Naruto diese Dinger nicht recht bald bekommt!“ Überrascht über die Ernsthaftigkeit in meiner Stimme hob Gaara nun eine seiner nicht vorhandenen Augenbrauen. „Hm! Naruto war schon immer etwas empfindlich, wenn es ums Essen ging!“, murmelte er wohl mehr zu sich selbst. Dieser Aussage konnte ich im Stillen nur zustimmen. Denn Naruto war auch ohne die Machtübernahme der Hormone in seinem Körper schon zuvor keiner Mahlzeit oder dargebotenen Speise wirklich abgeneigt gewesen. „Dumm ist jetzt nur, das Takenuchi mit seiner Familie und seinem Bruder, deinem gesuchten Takenuchi aus Konohagakure, vor zwei Tagen abreiste nach Amegakure, weil es ihnen hier zu heiß war!“ Bitte was? Irgendwie fühlte ich mich jetzt nun doch langsam wie in einem schlechten Film. Amegakure? Das wären im Normalfall weitere anderthalb Tage Fußmarsch nördlich von hier! Und wer konnte mir bitte schön garantieren, dass sich dann dieser vermaledeite Bäckermeister dann wirklich dort befand? Auch wenn es in Amegakure seit Wochen ungewöhnlicherweise nicht mehr geregnet hatte, so hieß dass doch nicht, dass es dort für den Bäcker nichts auszusetzen gab! „Du sagtest Eclairs, nicht wahr?“, hörte ich Gaaras Stimme einschneidend in meinen Gedanken. „Hm!“, antwortete ich und grübelte derweil darüber nach, ob es mithilfe Kurama dennoch bis zum Morgengrauen zu schaffen war über Amegakure nach Konoha zurückzukehren. „Ich hätte noch einen im Kühlhaus!“ WUMM! Das saß wie ein Faustschlag in die ungedeckte Magengrube: „Was?“ „Einen Eclair. Ich esse diese Dinger nämlich auch sehr gerne zum Nachtisch und gestern ist einer übrig geblieben, den ich mir eigentlich für später zurückgelegt habe!“ Da haben wir ja echt Schwein!, flötete Kurama zu meinen Füßen und innerlich nickte ich bereits. Äußerlich ließ ich mir nichts anmerken. Irgendwie passte mir nämlich diese Situation nicht so ganz. Wäre jetzt Naruto persönlich hier, so würde er seinen gewünschten Eclair bereits schon seit einer Weile in den Händen halten, doch schließlich stand nun ich hier als Bittsteller und wie ich bereits schon erwähnt hatte… bei Gaara und mir herrschte sicherlich keine so gute Freundschaft. Würde auch nie herrschen! Dafür halte ich ihn doch irgendwie für zu nachtragend, auch wenn er selbst bei meinem Angriff auf die erste Kage-Konferenz damals keinen Schaden genommen hatte. „Ich gebe dir meinen Eclair“, fügte Gaara nach einer weiteren schweigsamen Weile hinzu während wir fast schon das komplette Zentrum Sunagakure durchschritten hatten und uns nun auf einer größeren freien Fläche befanden. Die Hitze der vergangenen Woche war hier deutlich zu erkennen. Die wenigen Bäume hier trugen schon länger kein einziges Blatt mehr und ihre Stämme wirkten knochig und alt. Das spärliche Gras unter meinen Füssen knisterte förmlich unter meinem Körpergewicht. Ein Funke würde hier binnen weniger Augenblicke alles in Brand setzen. „Aber…“, sprach ich aus, denn ich wusste, dass Gaaras Tonfall anders geklungen hatte, als das es eine freundliche Geste gewesen wäre. Er legte seinen Kopf in den Nacken und trotz der Dunkelheit konnte ich ein leichtes Funkeln in seinen matt-türkisen Augen erkennen. „Es gibt kein ‚Aber‘…“, als ob ich das glauben würde!, „Eher eine kleine Gegenleistung!“ Er schien in meine Richtung zu sehen und doch durch mich hindurch: „Glaub mir, Uchiha! Das, was mir vorschweben würde, würde die freundschaftlichen Beziehungen zu Konohagakure und auch meine persönliche Freundschaft zu Naruto arg in Mitleidenschaft ziehen!“ Das hörte sich schon eher nach dem Gaara an, den ich in ihm sah. „Ich bin nun wach und habe schon länger niemanden hier gehabt, der es wert wäre“, nun drehte er mir den Rücken zu und deutete auf den Platz, auf dem wir uns befanden, „Dies ist unser Trainingsgelände!“ So. Der werte Kazekage forderte mich also heraus. Zwar nur zu einem Trainingskampf, aber ich wusste, dass da von seiner Seite aus wesentlich mehr dahinter steckte. Wohl eine Art Revanche. Eine Rache unter dem Deckmäntelchen eines freundschaftlichen Kräftemessens. Und die Prämie sollte wohl dieses Eclair sein. Normalerweise sollte ich mich auf solch lächerliche Spielchen nicht einlassen. Weder ich noch Naruto nagten derzeit am Hungertuch wenn man mal an Karins Vorratskammer dachte und irgendwie würde es auch Naruto verkraften, wenn ich mit leeren Händen zurückkam. Nur war jetzt mein Ehrgeiz geweckt. Es war eine Herausforderung. Und der Preis war insoweit verlockend, dass er mir mehrere Stunden nerviges Gejammere ersparte. Gewiss könnte ich auch mit Kurama weiter nach Amegakure. Aber irgendwie hatte ich auch da das seltsame Gefühl, dass diese Reise weniger erfolgversprechend sein könnte als nun dem Kazekage seinen doch so gewünschten Tritt in den Hintern zu verpassen! Lässig strich ich mir meine Haarsträhnen hinter die Ohren und grinste provozierend: „Weißt du wirklich, worauf du dich da einlässt? Ungern wäre ich dafür verantwortlich, wenn der Kazekage von Sunagakure für einige Wochen dienstunfähig wäre!“ Okay. Das war eindeutig gelogen. Es war mir ehrlich gesagt total egal was mit ihm war. Ob gesund und munter oder ein Häufchen Matsch. Egal. Nur wenn Naruto erfahren würde, dass ich für dieses Häufchen Kazekage-Matsch verantwortlich wäre… das wäre dann weniger angenehm. „Deine fürsorglich erscheinende Ader scheint mir vollkommen neu! Zuerst diese Eclair-Suche und nun die Sorge um mich?“, Gaara lachte leise, aber mit deutlich hörbarem Spott, „Sieht dem ‚Rächer des Uchiha-Clans‘ gar nicht ähnlich!“ Ich schenkte ihm den Gesichtsausdruck einer meiner vielen nichtssagenden Masken. „Keine Sorge! Mir schwebt nur ein ganz normaler Trainingskampf vor. Schließlich ist es doch gerade für uns schwer, geeignete Sparingpartner zu finden und wir dürfen mit der drohenden Gefahr Kaguyas vor unser aller Augen nicht vergessen, uns selbst ausreichend vorzubereiten. Gerade wir, die wir die Führer der Allianz sind!“ Nette Rede! „Ich bin kein Führer der Allianz. Nur der persönliche Schutz Narutos, der bereit ist, sein Leben für ihn zu geben!“ „Naruto ist wiederum das Oberhaupt unter den Führern. Und glaub mir, Uchiha, in der ganzen Shinobi-Welt wirst du niemanden finden, der nicht sein Leben für Naruto opfern würde, wenn es denn nötig wäre. Somit degradierst du dich und deine Aufgabe selbst. Du weißt doch, auf welches hohe Ross er dich gesetzt hat!“ Ehrlich gesagt, nein. Ich hatte keine Ahnung. Für mich war Naruto Naruto. Privat mein geliebter Partner, mein persönlicher Albtraum und Vater meines Kindes. Beruflich war ich ihm als seine Leibwache unterstellt. Sollte es darüber hinaus etwas geben, so war mir dies nicht bekannt. „Wir wissen beide, dass Naruto über eine Kraft verfügt, die mit einem Schlag die Welt vernichten könnte!“, schien Gaara nun seine Mutmaßung erklären zu wollen, „Allein das dürfte ihn befähigen, Kaguya zu vernichten. Aber auch alles andere. Daher würde er diese Kraft niemals einsetzen und dessen sind wir alle uns bewusst!“ Gaara trat einige Schritte von mir weg und schaffte so eine Distanz zwischen uns, die ein lockeres Taijutsu-Training durchaus möglich machte: „Aber, warum auch immer... er liebt dich!“ Diese Worte aus Gaaras Mund überraschten mich nun doch ein wenig, obwohl er mir dies sicherlich nicht würde ansehen können. „Und somit ist deine körperliche Unversehrtheit unser aller Lebensversicherung!“ „So ein Unsinn! Naruto würde niemals etwas tun…“ „Naruto hat schon viel Dummes wegen dir in der Vergangenheit getan!“, Gaaras Stimme wurde lauter und um einiges herrischer, „Er hat sich bereits gegen die ganze Shinobi-Welt aufgelehnt als es darum ging, dich auf die Liste zu setzen! Und nun verfügt er über eine Macht, der sich niemand widersetzen kann!“ „Willst du mir damit vielleicht sagen, dass du Naruto für einen potenziellen Diktator hälst?“, nun schwang auch bei mir ein leicht aggressiver Ton mit. „Nein! Das Potenzial hast du! Aber nicht Naruto. Aber wie ich schon sagte: Du hast Naruto in deiner Hand und machst ihn zu einer Waffe!“ Das mag so gewesen sein, Gaara. Aber der kleine Uchiha ist schon lange nicht mehr auf dem Pfad der Dunkelheit. Selbst ich habe ihn anerkannt!, mischte sich nun Kurama in diese Diskussion mit ein. Natürlich konnte ich nach und nach die Bedenken des Kazekage und vermutlich auch die der anderen Kage verstehen. Naruto war wirklich stark. Er war der Jinchuriki des Juubi und zudem die Reinkarnation der Kraft Rikudos, dem Begründer allen Ninjutsus. Aber das war ich auch. Die Kage hatten Naruto ihr Vertrauen entgegengebracht. Sie sahen das Problem eindeutig in mir. Ich hatte ihr absolutes Misstrauen. Auch irgendwo verständlich, wenn man mal bedachte, dass ich damals im Eisenreich nicht ganz umgänglich gehandelt hatte. Aber ich hatte mich während des Krieges auch eindeutig auf ihre Seite geschlagen… nein, auf Narutos Seite. Sie, die anderen, waren mir weiterhin gleich! Somit herrschte wohl gerade in den Reihen der anderen Kage eine seltsame Mischung aus altbewährtem Vertrauen und gesundem Misstrauen. Nichts, was wirklich besorgniserregend wäre. Dennoch hatten sie mich wohl als Risikofaktor eingestuft. Ebenfalls äußerst stark, Naruto fast ebenbürtig und mit einer wirklich fragwürdigen Vergangenheit. Vermutlich fragten sich alle das Gleiche, was ich mich schon immer selbst fragte: Was fand Naruto an mir? Wieso hatte er mich nicht einfach gerichtet und sich somit viel Ärger erspart? Wieso… nein… wie hatte er sich nur in mich verlieben können? Und wieso schaffte es Gaaras dummes Gequatsche, das ich plötzlich fast schon depressive Gedanken bekam? Sahen die anderen Kage in unserer Beziehung wirklich eine Gefahr? Wollte mir das Gaara sagen? Wollte er mir sagen, dass man Naruto vertraute, aber mich weiterhin im Auge behalten würde und wenn ihnen dann etwas nicht passte, sie eigentlich nichts unternehmen konnten, weil ich unter Narutos Schutz stand? „Ich habe nicht vor, mich gegen euch zu stellen. Jetzt nicht und in Zukunft nicht! Ihr seid Narutos Freunde, ich bin sein Partner. Das heißt zwar nicht, dass wir dadurch auch Freunde werden müssen, aber das heißt, dass ich euch respektiere. Und das heißt ebenso, dass ich euch auch beschütze, denn ihr seid Naruto wichtig! Und ich werde nichts unternehmen, was Naruto in irgendeiner Form verletzen könnte!“ Die verschränkten Arme vor seiner Brust lockerten sich etwas unter seiner ganzen körperlichen Anspannung. Das war schon einmal ein gutes Zeichen. „Wer garantiert uns dein einsichtiges Verhalten? Wer garantiert uns, dass du nicht eines Tages wieder durchdrehst? Ich kenne die Nachteile des Ewigen Mangekyo Sharingans! Ich weiß, dass deine Liebe zu Naruto ehrlich und tief ist, aber auch, dass sie sich in reinen Hass wandeln kann. Was geschieht, wenn du Naruto verlierst und somit die Liebe?“ Dies von einem Kerl zu hören, der sich eben dieses Wort auf die Stirn hat tätowieren lassen, war irgendwie schon merkwürdig. „Meine Liebe beschränkt sich nicht mehr nur auf Naruto allein!“, lautete meine kühle Antwort und Gaara schien erstaunt. „Du betrügst Naruto?“ Kurama lachte auf, hielt aber dann inne und betrachtete mich eingehend: Willst du ihn wirklich einweihen? „Es sind nur noch wenige Wochen, ehe er es eh erfährt und ich halte Gaara für vertrauenswürdig genug, es nicht Kaguya per Eilfalken zukommen zu lassen!“ Ganz, wie du meinst, Bengel! Gaara, der diesen Dialog natürlich mitbekommen hatte, schien nun etwas irritiert. „Ich bin in der Liebe treu. Ein Uchiha, der das ewige Mangekyo Sharingan aktiviert hat, kann sein Herz nur einem Menschen geben. Nur besteht dieser Mensch demnächst aus zwei Teilen!“, dabei musste ich mir nun wirklich ein fast schon stolzes Grinsen verkneifen, was unnötig schwerer wurde, da Gaara anscheinend überhaupt nicht verstand, worauf ich anspielte und dementsprechend aussah. „Naruto ist schwanger. In etwa zehn Wochen kommt unser gemeinsames Kind zur Welt!“ Selten sah ich Gaara wirklich so versteinert. Und dabei war Gaara auch zuvor nie ein Mensch, der seine Emotionen gerne zur Schau trug. Vielleicht meinte Naruto das mit der Gemeinsamkeit, die ich mit ihm hätte. Es kam eine ganze Weile rein gar nichts. Ich war mir auch gerade ziemlich sicher, dass er das Atmen eingestellt hatte. Das hätte den Vorteil, dass ich dann nun nur noch dieses Kühlhaus finden müsste und wir hätten das Eclair-Problem auch gelöst! „Ihr… ihr habt euch vermehrt?“, kam es plötzlich in einem Tonfall, der mir absolut fremd war bei dem Rothaarigen. Na, das hört sich ja an wie bei Tieren!, entgegnete ausgerechnet Kurama. Ich nickte stattdessen nur: „Und deswegen das Eclair!“ Auch wenn ich mittlerweile wirklich Lust auf einen Kampf mit Gaara hatte, so drängte langsam die Zeit und daher wäre es mir nun auch ganz Recht, wenn er mir diese süße Speise einfach in die Hand drücken würde. Vielleicht noch mit einer Kühlbox, denn je näher wir uns dem Sonnenaufgang befanden, umso wärmer wurden die Außentemperaturen. Für ein Gebäck, welches überzogen war mit Schokolade war dieser Umstand natürlich nicht so günstig. „Verstehe!“, Gaara schien sich doch relativ schnell wieder gefasst zu haben und nickte mir zu. Sollte dies eine Art der stillen Gratulation sein? Seltsamer Kerl. „Dann werde ich dir das gleiche Vertrauen entgegenbringen wie Naruto!“ Eigentlich wäre so viel nun auch nicht nötig gewesen! Dieses Eclair würde erst einmal reichen! „Wollen wir dann?“, sein Blick wechselte plötzlich und gewann an Schärfe. Seine ganze Mimik wirkte herausfordernd. Seine Gestik mit der nun heran winkenden Hand ebenfalls. Na also! Ein bisschen Spaß der alten Zeiten willen stand nun nichts mehr im Wege, auch wenn ich sicherlich diesmal andere Hintergedanken hatte, als den Kazekage dem Erdboden gleich zu machen! … Wir standen nun in einer etwas größeren Entfernung zueinander und beobachteten uns mit der benötigten Vorsicht. Eine angespannte, fast schon prickelnde Atmosphäre lag zwischen uns. So intensiv, dass sie Funken sprühte und man mitunter annehmen konnte, dass diese ausreichend sein konnte, die trockenen Gräser zwischen uns in Brand zu setzen. Auf eine plötzliche und schnelle Handbewegung hin wirbelte eine Sandwand unmittelbar vor Gaara auf und schoss auf mich zu. Doch als sie dort, wo ich bis vor wenigen Nanosekunden noch gestanden hatte, einschlug, stand ich bereits mit gezogenem Kusanagi hinter dem Rothaarigen und ließ die Klinge niedersausen. Sand ummantelte den Stahl und hielt ihn fest. Machte jeden Hieb unwirksam. Ich löste meine Hand vom Griff, sprang im hohen Überschlag einige Meter weiter nach hinten und ließ augenscheinlich mein Schwert in seiner Obhut. Doch nur ein leichter Wink reichte und Kusanagi löste sich in einem kurz aufstrahlenden Blitz in Luft auf, um kurz darauf wieder in meiner linken Hand zu erscheinen. Der Sand, der bisher mein Schwert festgehalten hatte, sammelte sich erneut. Nahm Gestalt an, die an eine übergroße Hand erinnerte und teilte sich. Diese immerwährende Teilung stoppte und ging über in unzählige Fausthiebe in meine Richtung, während Gaara weiterhin recht unbeteiligt aussehend mit verschränkten Armen vor der Brust da stand und beobachtete, wie ich diesen Sandfäusten auswich. Keine einzige Sandfaust konnte ihr Ziel treffen. Alle schlugen ins Leere. Auch auf die Gefahr hin, nun alles in Brand zu setzen, holte ich tief Luft und legte eine offene Faust über meine Lippen: „Katon: Gouryuuka no Jutsu!“ Der Feuerball in Form eines Drachenkopfes schoss geradewegs auf den Rothaarigen zu, der wenig beeindruckt darüber eine Sandmauer direkt vor sich erschuf. Damit war aber zu rechnen. Schließlich kannte ich seine absolute Verteidigung noch von früheren Aufeinandertreffen! „Ayatsuito no Jutsu!“, war mein nachfolgender Befehl. Eine Technik, die mich Itachi lehrte, als ich noch Schüler an der Akademie war und mir mein Bruder den Umgang mit Shuriken, Kunais und Schnüren versuchte näherzubringen. Und eben jene Schnüre legten sich nun eng um die Gestalt des Kazekage, zogen ihn Richtung Boden zu den Kunais, an denen sie befestigt waren und die von ihm ungeachtet von mir schon zu Beginn der Kampfes dort hinterlassen worden waren. Doch seine Mimik änderte sich nicht. Weder überrascht noch nervös musterten mich seine emotionslosen Augen. Plötzlich überraschte mich ein Hieb von der Seite. Eine Faust, dicht gefolgt von einem heftigen Tritt, trafen mich unterhalb des untersten rechten Rippenbogens und ließen mich erschrocken die Luft einziehen. Verdammt. Im Augenwinkel sah ich, wie sich der von meinen Drahtseilen festgezurrte Körper auflöste und nur noch ein kleiner Sandhaufen übrigblieb. Was für ein Anfängerfehler! Ich war wirklich auf einen Suna Bushin hereingefallen. Noch ehe Gaara zum nächsten Hieb ansetzen konnte teleportierte ich mich an die Stelle eines meiner Kunais mithilfe von Kawarimi no Jutsu. Eins musste ich ihm lassen: Er hatte einen guten Schlag drauf. Meine Rippe schmerzte höllisch! Wenn ich dich jetzt heile dann wären das doch unfaire Mittel, oder?, lachte Kurama vom Rand unseres kleinen Schlachtfeldes und ich nahm mir sogar einen kleinen Augenblick Zeit, um ihn wirklich schief anzusehen. Blöder Fuchs! Er wusste doch ganz genau, dass Gaara wieder dazu in der Lage war, auf Shukaku zurückzugreifen, wenn er denn wollte. Die Zeiten, dass er Bijulos war waren seit der großen Schlacht gegen Madara vorbei. Der Einschwänzige stand immer noch in Kontakt zum Rothaarigen! „Ja“, zischte ich in die Richtung des Fellballs, „Halt dich raus! Das ist was Persönliches!“ „Mich stört es nicht, wenn du die Hilfe des Kyuubi brauchst, auch wenn ich persönlich auf Hilfe verzichte!“, spottete mein Gegner und schaffte es allein mit dieser Bemerkung, dass ich nun wirklich langsam ein bisschen ungehalten wurde! „Sabaku Fuyuu!“, hauchte er über seine Lippen, doch mein aktiviertes Sharingan hatte sie von seinen Lippen abgelesen, als würde er sie laut schreien. Der Sand unter seinen Füssen löste sich vom Boden und bildete eine hauchdünne, schwebende Plattform. Anscheinend wollte er nun Angriffe von oben starten. Sollte er ruhig probieren. „Ryuusa Bakuryuu!“, sprach er diesmal lauter und ich hatte das Gefühl, dass die Erde bebte. Dies war aber nur augenscheinlich so, denn trotz der Dunkelheit der Nacht war ich dank meines Sharingans dazu in der Lage zu erkennen, dass sich der Sand unter und neben meinen Füssen wie von einem Magneten angezogen von mir wegzog, sich an der vorherigen Position Gaaras sammelte und sich dort auftürmte. Keinen Wimpernschlag später raste nun diese einige Meter hohe Sandwand wie ein Tsunami auf mich zu. Das erklärte nun auch den Grund, warum er sich selbst in luftige Höhe gebracht hatte. Mein Sharingan wechselte ins Mangekyo über und sogleich bildete sich um mich herum das schützende Chakraskelett meines Susannoos. Die Wand prallte mit einer ungeheuren Wucht auf meine Schutzhülle auf und drückte mich auch einige Meter nach hinten, konnte jedoch nicht meine Wand durchbrechen. „Enton: Susanoo Kagutsuchi!“ Die Flammen des Amarterasus umzüngelten die lilafarbene Gestalt meines geisterhaften Samurais und die Hitze wirkte sich sogleich auf den Sand aus, der sofort kristalline Form annahm und dadurch brüchig wurde. Die Sandflutwelle zog somit an mir vorüber und ich blieb wohlbehalten innerhalb meiner Rüstung in dem entstandenen Loch stehen. Gaara schien beeindruckt, auch wenn man dies nicht direkt an seiner Mimik ablesen konnte. Zuckend umgab ihn nun ein zirkulierender Sandschleier und er hob einen Arm: „Rendan Suna Shigure!“ Aus diesem Sandschleier lösten sich nun mehrere dolchartige Geschosse, die nun ähnlich eines Starkregens auf die Erde und somit auf mich niedergingen. Dennoch befand ich mich immer noch innerhalb Susanoos und das sollte doch auch Gaara bewusst sein. Für seine Sandgeschosse gab es schlichtweg kein durch kommen. Was sollte also diese Chakraverschwendung? Der Sand prasselte in ungeheuren Mengen um uns herum auf die Erde. Mein Amaterasu ließ ich erlöschen um meine Sicht auf den weiteren Kampfverlauf zu fokussieren. „Sabaku Rou!“, hallte sein nächster Befehl von oben und die Sandmengen um mich herum türmten sich erneut auf und bildeten nach und nach zu allen Seiten hin eine Mauer, die mich gänzlich einzuschließen drohte. Nur noch nach oben blieb mir die Sicht frei in den sternenklaren Nachthimmel, aber auch das schien sich bald zu ändern. Anscheinend wollte er mich innerhalb meiner Rüstung in einer riesigen Sandkugel einschließen. „Enton: Yasaka no Magatama!“ Mein Susanoo spannte seinen Bogen und schnell schoss den Pfeil auf die noch unsicherste Stelle dieser Kugel: die sich gerade verschließende Decke. Ein explosionsartiger Laut betäubte kurzzeitig mein Gehör und eine Mischung aus Qualm, aufgewirbeltem Staub und Sand versperrte die Sicht. Dennoch spürte ich durch den eintretenden Luftzug, dass sich ein irreparables Loch in diese Sandkugel gebrannt hatte. Gaara war gerade dabei mit „Sabaku Soutaisou“ den nächsten Zug gegen mich aufzufahren, doch die Technik des stärksten Sandbegräbnisses war mir bereits durch den Krieg bekannt. Erneut zog ich mein Kusanagi, verlängerte es mit „Chidori Eisou!“ in eine alles durchtrennende scharfe Klinge und ließ sie knapp über den Boden durch die Sandwand stechen. Dann zog ich meine Klinge schwungvoll nach oben, aktivierte ebenso Amaterasu und spürte bereits einen leichten Druck auf meinem linken Auge. Diese Fähigkeit war äußerst Chakraraubend und sollte nicht zu oft verwendet werden, wenn ich nur mit meinem eigenen Chakra kämpfte und nicht mit dem des Fuchses. Aber hier ging es auch darum, mich selbst zu beweisen. Ich wusste, dass ich diesen Kampf mehr als schnell für mich hätte entscheiden können, wenn ich mich nur auf das Chakra Kuramas verließ, aber das wollte ich nicht. Meine eigenen Fähigkeiten sollten schließlich nicht in Vergessenheit geraten. Dafür hatte ich viel zu lange und auch ebenso viel zu hart trainiert! Die schwarzen Flammen, die an meiner Klinge entlang durch den Sand züngelten hinderten diesen wie von mir gedacht daran, sich erneut verschließen zu können und störten somit die Ausführung von Gaaras letztem Jutsu. Zudem musste ich mich nun doch fragen, ob Gaara vielleicht nicht doch mit Hintergedanken hier kämpfte. Das Sandgefängnis war nämlich eine zu 100% tödliche Angelegenheit für den Gegner, wenn man einmal darin fest saß. Oder hatte er so viel Vertrauen in meine Fähigkeiten, dass er sich sicher sein konnte, dass mir keine Gefahr drohte? Mein Susanoo durchbrach mit mir in drei weiten Schritten die nun brüchige Sandwand und ich befand mich nun außerhalb der kläglichen Überreste dieser Kugel. Gaara sah weiterhin etwas unbeteiligt auf mich herunter. Doch für einen Augenblick schien er nicht wirklich aufzupassen und das war meine Chance, das Eclair nach Hause zu holen! „Magen: Kasegui no Jutsu!“ Sein Fehler! Er hatte mir direkt in die Augen gesehen! Natürlich war ich schon lange in der Lage, ein starkes Genjutsu auch ohne direkten Augen- oder Körperkontakt auf meinen jeweiligen Gegner anzuwenden, doch am wirkungsvollsten war immer noch die gute alte Blickkontakt-Methode! Gaaras Körper nahm eine ziemlich steife Haltung an und die Sandplattform, auf der er immer noch in einigen Metern über mir schwebte, schien verdächtig zu bröckeln. Er befand sich nun in einer Illusion, die in an einen Pfahl gefesselt hielt und versuchte vermutlich nun, durch lösen seiner eigenen Chakrakontrolle, das Genjutsu aufzulösen. Dummerweise hatte dies aber auch zur Folge, dass er die Kontrolle über seine eigenen Jutsus verlor und sich dieses nun auflöste. Kaum hatte ich das zu Ende gedacht, hatte sich seine Plattform bereits gänzlich aufgelöst und sein Körper befand sich nun im freien Fall auf den weniger bequemen Boden des Trainingsplatzes. Aus dieser Höhe wären dies einige gebrochene Knochen, wenn nicht sogar noch schwerwiegendere Schäden. Und ein verletzter Kazekage nutzte keiner Allianz wenn Kaguya sich in nächster Zeit dazu entschließen sollte, einen von uns, ob Konohagakure oder Sunagakure , anzugreifen. Die Hand meines Susanoo fuhr daher auf meinen gedanklichen Befehl hin aus und ergriff den Körper noch im Fall in der Luft. Sachte legte ich diesen nun auf dem Boden ab und löste Susanoo auf. Nach wenigen Schritten befand ich mich direkt neben dem nun vor mir liegenden Körper des Rothaarigen und zuckte zusammen. Irgendwas stimmte nicht! Und da zerbröselte auch schon die Gestalt Gaaras vor meinen Augen. Verdammt! Ich war schon wieder auf einen Suna Bushin hereingefallen! Wie dämlich war das denn bitte schön! Hastig sprang ich mehrere Meter weg. Keinen Augenblick zu spät, denn an der Stelle, an der ich mich soeben noch befunden hatte, steckte nun eine doch reichlich verzierte Hellebarde tief in der Erde. „Ich dachte, wir haben im Stillen beschlossen, ohne die Hilfe der Bijus gegeneinander anzutreten!“, rief ich etwas erbost bei deren Anblick in die Dunkelheit und versuchte, den Chakrafluss des Rothaarigen zu lokalisieren, um seinen Standpunkt festlegen zu können. „Natürlich!“, drang es unmittelbar hinter mir an mein Ohr. „Dann hast du gegen unsere Spielregeln verstoßen! Das da ist das Saikou Zettai Kougeki! Eine Waffe des Shukaku!“ Es herrschte nun wieder eine angespannte Stille wie zu Beginn dieses Kampfes zwischen uns auf dem Trainingsfeld. Ich hatte seinen Chakrafluss gute 62 Meter hinter mir ausgemacht und er war gerade dabei die Handzeichen für einen weiteren Angriff zu formen, hielt aber nun, ob irritiert oder überrascht, inne: „Du kennst dich ja bestens aus, Uchiha!“ „Natürlich! Mein Lebensgefährte ist der Jinchuriki des Juubi! Auch er kann über diese Hellebarde verfügen!“ „Das ist korrekt!“ „Also, was nun, Sabakuno? Gibst du auf oder zwingst du mich durch dein regelwidriges Verhalten, es dir gleich zu tun? Du solltest wissen, dass Kurama kurzen Prozess macht!“ So? Mach ich das?, erklang es von eben diesem, der nun sein eingelegtes Nickerchen, zumindest hatte sein Körper eine Haltung, die darauf schließen ließe, unterbrach und mit schiefen Blick und angehobener Braue zu mir rüber starrte. Konnte dieser dämliche Fuchs nicht einmal mitspielen? Das ‚dämlich‘ hab ich gehört!, schallte es stattdessen in meinen Gedanken. War ja klar! Aber ja!, sprach hingegen der materialisierte Körper meines Begleiters, Ich mache Suna dem Erdboden gleich! Und um dem ganzen nun wirklich noch einen lächerlichen Touch zu verpassen hob er in einer gelangweilt wirkenden Geste seine Miniaturpranke und deutete in der Luft kratzende Bewegungen an mit dem begleitenden Geräusch eines Fauchens. Mir entfuhr ein genervtes Stöhnen. Ich war doch wirklich nur von Verrückten umgeben! Ein Lachen drang an mein Ohr und da es eindeutig nicht nach Gaara noch nach dem Fuchs klang hatten wir wohl im Laufe unseres kleinen Kampfes einen weiteren Zuschauer bekommen. Dieser trat nun auch aus dem Schatten des knochigen Baumes direkt hinter Kurama heraus und tätschelte dem sadistischsten aller Plüschtiere ohne zu Zögern den Kopf. Ihre blonden Haare waren zu zwei seitlichen Zöpfen gebunden und ihr dunkelblauer Yukata ließ sie förmlich mit dem Umfeld eins werden. „Temari!“, brummte Gaara, der immer noch regungslos hinter mir verweilte, „Deine Wache beginnt erst in einigen Stunden!“ „ Na und?“, giftete die taffe Blondine zurück, „Und dein Büro öffnet auch erst in vier Stunden! Also frag mich jetzt bloß nicht, was ich hier suche, denn diese Frage müsste ich dann ebenso dir stellen!“ Nun merkte ich, dass Gaara sich aus seiner Starre löste und gemächlichen Schrittes in unsere Richtung kam. Nur wenige Augenblicke später lief er an mir vorbei, ohne mich dabei auch nur eines Blickes zu würdigen. Der haftete auf seiner älteren Schwester. Und wenn ich so an Shikamarus Erzählungen über seine Partnerin zurückdachte, dann war mit Temari sicherlich nicht gut Kirschen essen. Sie hatte wohl in diesem Männerhaushalt der Sabakunos eindeutig die Hosen an. „Kankuro sagte mir, ich solle nach dir sehen und das wir Besuch aus Konoha hätten! Ach im Übrigen…“, sie drehte sich kurz in meine Richtung und legte ein eindeutig gestelltes Lächeln auf, „Hallo, Sasuke!“ Ich nickte nur. „Und was sehe ich? Es ist halb vier, Gaara! Halb vier! Und du prügelst dich mit Narutos Freund!“, sie seufzte laut und ich war gerade so unglaublich froh, mich nicht für Frauen zu interessieren! Das hier war nicht nur unglaublich peinlich, sondern auch noch nervtötend, dieses Gezeter! Und ich würde mich auch niemals wieder über Karins derzeitigen Mutterinstinkt beschweren. Denn hier hatte ich den besten Beweis, dass es durchaus auch schlimmer gehen konnte. Schließlich stauchte sie hier gerade das Oberhaupt von Sunagakure zusammen! „Kankuro sagte mir, dass du wegen Takenuchi hier wärst, Sasuke! Korrekt?“ „Hm!“ „Warum?“ „Naruto wünschte sich Eclairs zum Frühstück!“, erklärte Gaara an meiner statt. „Du bist den weiten und beschwerlichen Weg, den selbst unsere ANBUs nur im äußersten Notfall nehmen, hergekommen, weil dein Freund Hunger auf Eclairs hat?“, ihre Augen weiteten sich mit jedem gesprochenen Wort mehr und mehr, „Nein! Wie süß!“ Sie klatschte begeistert mehrfach in die Hände. Frauen! Tzz! „Ich wünschte, Shikamaru würde so etwas auch einmal für mich tun!“, folgte nach ihrem zunächst euphorischen Ausruf der bekümmert klingende Kommentar. Dann drehte sie sich wieder ihrem jüngeren Bruder zu: „Und warum hilfst du ihm dann nicht mit denen im Kühlhaus aus?“ „Es ist nur noch eines da und das wollten wir in einem fairen Wettkampf entscheiden!“, brummte dieser. „Der aber gar nicht so fair war, wie ich gerade gesehen habe!“, und zu allem Überfluss hob sie auch noch mahnend den Finger, „Demnach steht Sasuke nun dieses Eclair zu!“ Oh ja! Ich war noch nie so sehr einer Meinung mit einer Frau wie in diesem Augenblick! Gaara nickte nur verstehend und deutete mir an, ihm zu folgen. Das tat ich auch und so schritten wir wieder in das Dorfinnere zurück, wo er vor dem Gebäude, welches eindeutig als der Sitz des Kazekage gekennzeichnet war, hielt und schnell darin verschwand. Temari sowie Kurama blieben direkt neben mir stehen und keiner von uns dreien sprach. Schließlich wurde dies wohl der Blondine zu langweilig und sie drehte sich lächelnd zu mir herum: „Wie geht es denn Naruto so? Shikamaru hat mir erzählt, ihr wohnt jetzt zusammen!“ „Hm!“ „Früher war er ja ein richtig kleiner Chaot! Er soll sehr unordentlich sein! Wer macht denn bei euch beiden den Haushalt? Du oder Naruto?“ Sie schien wirklich interessiert daran, wie ein männliches Paar sich wohl im Alltag benahm. „Den macht Obito Uchiha!“, antwortete ich kühl und wahrheitsgemäß. Auch wenn Obito sicherlich keinen Deut besser war als Naruto, wenn es darum ging, die Hausarbeit im Allgemeinen zu erledigen, so hatten wir noch Juugo, der dann diese Schäden wieder reparieren konnte und Karin, die sich um unsere Verpflegung kümmerte. Nun musste ich mich allerdings fragen, wozu wir eigentlich Suigetsu hatten. Wozu war der… gut? Vermutlich, um Karin bei Laune zu halten. Wer weiß, was da zwischen den Beiden lief. War mir auch egal. Gaara trat wieder nach draußen. In seiner Hand befand sich eine längliche Holzschatulle, die er mir ohne weiteren Kommentar überreichte. Ich nahm sie mit einem Nicken entgegen und steckte sie in den Shurikenbeutel, der sich an meinem Gürtel befand. „Bestell Naruto Grüße!“, grummelte er mehr kleinlaut. Vermutlich fand er diesen ganzen Auftritt Temaris als nicht gerade angenehm. Irgendwie verständlich. „Ja, geht klar!“, ich drehte mich ohne weitere Worte des Abschieds herum, hob nur einmal kurz winkend die Hand und machte mich in Begleitung Kuramas auf zum Ausgang des Dorfes. Wir hätten nun noch eine rund zweistündige Reise vor uns und ich wollte spätestens zum Sonnenaufgang wieder in Konoha sein. So würde Naruto sein Eclair wenigstens noch zum Frühstück bekommen und er sollte bloß jeden einzelnen Bissen genießen! … Die ersten Sonnenstrahlen schimmerten noch jungfräulich über die Gebirgskette am Horizont, als Kurama sein rasantes Tempo zügelte und sich nun gemächlich dem Haupttor von Konoha näherte. Der Sturm der vergangenen Nacht hatte nachgelassen und die Sicht war um einiges besser. So gut, dass ich deutlich die erschrockenen und aufgescheuchten Gesichter der Torwachen erkennen konnte, als sich der riesige Fuchsgeist Ihnen annäherte. Ich hätte jetzt gute Lust, ihnen einen kleinen Schrecken einzujagen!, kicherte das eindeutig zu alte und zu groß gewordene Kleinkind unter mir. „Tzz!“, mehr wollte ich nicht sagen und war auch ehrlich gesagt dazu auch fast nicht in der Lage. Ich war müde. Wirklich müde. Dies war erneut eine Nacht mit eindeutig zu wenig Stunden Schlaf gewesen. Zudem war ich durchgeschwitzt und durchgefroren, denn nach dem dampfenden Temperaturen Sunagakures mit erhöhtem Tempo durch die verschneiten Wälder Konohagakures zu rasen war sicherlich nicht das, worüber sich ein Immunsystem freute. Ebenso schmerzte meine übermüdeter Kopf sowie die Rippen meiner rechten Seite. Kurama meinte, dass drei Rippen glatt durchgebrochen seien, er es aber wohl in wenigen Stunden wieder auf einen Stand bringen könnte, dass davon nichts mehr zu spüren sei. Nur derzeit spürte ich wirklich jeden Atemzug. Etwa hundert Meter vorm Tor hielt er an und ich sprang von seinen Schultern. Die verwunderten Blicke der Torwachen lagen auf uns, als Kurama sich in eine Chakrawolke hüllte und mit einem: Jetzt leg ich mich erst einmal aufs Ohr! von mir verabschiedete. Gerne hätte ich dies nun auch getan, doch ich hatte noch eine hart umkämpfte und sehnsüchtig erwartete Lieferung zu tätigen! Hinata Hyuuga und Shino Aburame waren die ersten mir wirklich bekannten Gesichter, denen ich Namen zuordnen konnte, die mir noch im Torbogen selbst begegneten. Unter der dunklen Sonnenbrille war keinesfalls zu erahnen, mit welchem Blick mich der Insektendomteur gerade begutachtete, aber die kleine Hyuuga schaffte ein verschüchtertes Lächeln: „Guten Morgen, Sasuke-kun! Schon so früh auf den Beinen?“ Normalerweise würde ich gar nicht weiter auf ein Gespräch eingehen. Sie interessierte mich nicht und irgendwo im Hinterkopf störte mich auch noch die Tatsache, dass sie eine ganze Zeit lang für jeden ziemlich offensichtlich für meinen Dobe geschwärmt hatte. Wären viele Dinge in unser aller Leben anders gelaufen, so wäre es sicherlich sie, die nun an Narutos Seite wäre und allein der Gedanke stach in meinem Brustkorb heftiger als der Schmerz der gebrochenen Rippen. „Ja! Der Fuchs brauchte Auslauf!“, gab ich desinteressiert von mir und heftete meinen Blick auf die Baustelle. So, wie sie derzeit da lag, wäre ein weiterer Einsatz von Yamato und mir wohl von Nöten. Wenigstens die Arbeiten am Tor selbst waren so gut wie abgeschlossen. „Solltest du nicht stets in der Nähe des Hokage bleiben? Waren dies nicht die Bedingungen des Rates, denen du dich unterzuordnen hast?“, Shinos Stimme klang sehr gedämpft durch die zusätzlichen Schals, die er sich noch um seinen Mantelkragen geschlungen hatte und somit so gut wie gar nichts mehr von seinem eigentlichen Gesicht erkennen ließen. Vielleicht hatte der gute Junge ja Komplexe wegen seines Aussehens. Ich ignorierte seine Frage und schritt einfach an den Beiden vorbei. Ich musste nicht jedem dahergelaufenen Jonin in Chounin Begleitung Rede und Antwort stehen. „Normalerweise muss ich so etwas melden, Uchiha!“ „Dann melde es, wenn du dich dadurch besser fühlst!“, entgegnete ich in einer kaum wahrnehmbaren Lautstärke. Der Neuschnee der letzten Nacht war größtenteils schon zur Seite geschippt worden und bildete vereinzelte Hügel, eigentlich schon ganze Berge in Körpergröße. Nur ein dünner Film knirschte noch unter meinen Sohlen, als ich mich dem Uchiha-Viertel näherte. Eine Zeit lang bemerkte ich, dass mir der Aburame sowie die Hyuuga mit einigem Abstand folgten. Vermutlich wollten sie nur kontrollieren, wohin ich ging. Mir war bewusst, dass ich indirekt noch gegen die Regel der Ältesten verstoßen hatte. Ich hatte Konoha verlassen ohne Anwesenheit des Hokage. Aber diese Regel war meines Erachtens veraltet und dadurch unnötig geworden. Schließlich hatte ich nun doch schon des Häufigeren bewiesen, dass von mir keine Gefahr drohte und das ich auch nicht mehr vor hatte, dem Dorf irgendwelchen Schaden zu zu führen. Als ich den Torbogen zum Uchiha-Viertel durchschritten hatte war ich auch meine unliebsamen Verfolger los. Doch an die dachte ich schon nicht mehr. Ich stellte mir gerade Narutos Gesicht vor, wie er sich über das Eclair hermachte und dann mit mir zusammen ins Bett ging. Ausnahmsweise einmal um wirklich zu schlafen. Denn es war ja davon auszugehen, dass mein Dobe in den letzten Stunden durch meine Abwesenheit auch kein Auge zugemacht hatte! Auf der Türschwelle klopfte ich mir zuerst den groben Schneematsch von den Stiefeln ehe ich sie von meinen Füssen streifte und in den wirklich angenehm beheizten Flur trat. Augenblicklich spürte ich das Ziepen meiner Haut, die deutlich unterkühlt war. Nun würde ich das eroberte Eclair auf einen Teller drapieren, dazu für mich einen starken Kaffee und für Naruto einen heißen Kakao kochen und es meinem Blonden ans Bett bringen. Bis auf die Tatsache, dass ich in den letzten Stunden durch die Weltgeschichte gereist bin und mehrere Rippen gebrochen hatte ansonsten ein Morgen wie er sein sollte! Ich öffnete langsam die Küchentür. Die Geräusche, die daraus klangen, hatte ich bereits schon in der Diele vernommen und da zudem ein seltsam süßlicher Geruch im Haus lag war davon auszugehen, dass ich Karin dort vorfinden würde. „Oh! Guten Morgen, Sasuke!“, flötete die Rothaarige übertrieben fröhlich und balancierte gerade ein riesiges Blech aus dem Backofen, auf dem sich längliche Teilchen in einem warmen Braunton befanden. Vermutlich experimentierte sie gerade mit neuen Backrezepten. Nur ein seltsames schmatzendes Geräusch direkt zu meiner Rechten ließ mich von diesem Anblick absehen. An dem ausgezogenen Küchentisch, der noch mit reichlich teigverklebten Schüsseln beladen war, saß Naruto und leckte sich gerade einen wirklich breiten Schokaoladenfilm von den Lippen. „Oi, Teme! Da bist du ja!!“, er erhob sich und watschelte, anders konnte man seine derzeitige Gangart nicht beschreiben, um den Tisch herum und auf mich zu, „Du hast was verpasst!“ Ich nickte nur, lächelte aber dabei, da ich gestehen musste, dass gerade in diesem Augenblick Narutos breites Strahlen wirklich ansteckend war. „Karin ist kurz nach deinem Weggang aufgewacht“, er deutete auf mein ehemaliges Team Taka Mitglied, welche nun summend in einem Kochtopf auf dem Herd herumrührte. Nur ein kurzer Kontrollblick hinein sowie der süßliche Geruch wiesen darauf, dass es sich um flüssige Schokolade handelte. „Und stell dir vor, Teme!“, fuhr Naruto fort und schien irgendwie immer aufgeregter zu werden, „Karin kann Eclairs backen!“ Wumm. NICHT. SEIN. ERNST. Erst jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Flüssige Schokolade, ein riesiger Topf mit Schlagsahne und die länglichen Gebäckstücke. Schnaufend ließ ich mich nun auf einen Stuhl plumpsen und knallte die kleine Holzschatulle, die ich bis dahin sicher in meinem Shurikenbeutel aufbewahrt hatte, auf den Tisch: „Na, den hier wirst du aber auch essen! Egal wie du es machst! Und schönen Gruß von Gaara!“ *** ENDE des SPECIALS*** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)