A Vampire's Heart von Springflower (Wenn Familie zur Gefahr wird...) ================================================================================ Kapitel 3: Veränderungen ------------------------ Seit ein paar Tagen haben Magnolia und Konoha einen Friedensvertrag geschlossen und alles schien sich zu ändern. Die Gilde erhielt immer weniger Aufträge, weil alle Auftragsgeber sehen wollen, wie sich die Ninjas schlugen. Einige Magier ließen sich öfter in Konoha blicken als in ihrer Gilde. Auch verschiedene Ninjas haben sich in der Magierstadt niedergesetzt. Aber eines hat sich nicht geändert: Camelia hat immer noch keine neuen Nachbarn. Das war schon seit Ewigkeiten so. Das Anwesen stand ganz am Rande der Stadt und war praktisch die Grenze zwischen Konoha und Magnolia. Iris hatte sich erstaunlicherweise mit Hinata und Tenten angefreundet. Natsu hing immer mehr mit Naruto und Sasuke ab. Lucy verstand sich mit Ino und  Sakura prächtig. Erza blieb weiterhin skeptisch über die neuen Nachbarn und auch Camelia ließ sich kaum blicken. Gray wurde dazu gezwungen, ihnen Gesellschaft zu leisten. Die drei hingen öfters in der Gilde ab, anstatt auf Aufträge zu gehen. Laut Camelia war das nur eine Phase, denn Fairy Tail verliert nicht ihren Glanz. Es war reine Neugier, dass die Aufträge alle weg waren. Anstatt sich mit den einfachen Aufträgen zu beschäftigen, faulenzten sie lieber in der Gilde, die sie mit Hilfe von Camelia Zeitmagie wieder aufgebaut haben. Manchmal spielten sie auch Wachposten und überprüften die Sicherheit in der Stadt. Seit diese Neuen da waren, gab es immer mehr Unruhen. Heute war wieder so ein Tag. „Sag mal, wie oft haben wir das schon gemacht?“ Gray gähnte herzhaft und sah um sich. Beziehungsweise auf seine Geflogschaft. Camelia las in einem Buch und Erza schien sich gerade für Besseres zu interessieren. „Cami?“, fragte er gelangweilt. Keine Antwort. Sie sah weder wo sie hinlief, noch hörte sie ihn. Sie trottete weiter, bis sie in eine Straßenlaterne lief, die ihr im weg stand. „´Tschuldige.“, meinte sie nur, hob abwehrend die Hand und ging an ihr vorbei. „Cami?“, fragte Gray erneut. „Hm?“, kam es schlicht und einfach zurück. Sie war offenbar so in ihr Buch vertieft, dass sie nicht einmal gemerkt hat, dass Gray stehen geblieben ist. Prompt lief sie in ihn hinein. „Was soll das?“, rief sie aufgebracht. Er verschränkte nur die Arme und sah sie an. „Schau doch selbst, wo du hinläufst!“, kam es zurück. Auch sie klappte das Buch zu, verschränkte die Arme und blickte ihn an. Der Blickduell ging eine Weile lang, bis Gray schließlich den Kürzeren zog. Erza sammelte sie wieder ein. „Sollen wir mal rüber ins Dorf?“, schlug sie vor, da sie auch nicht besseres zu tun hatte. Beide zuckten mit den Schultern. Sie schlenderten den Kiesweg zu ihrem Anwesen rüber und liefen weiter, bis sie das Dorf erreicht haben. Keine zehn Meter entfernt sahen sie Iris mit Hinata und Tenten eine Nudelsuppe schlürfen. „Hallo! Was macht ihr denn hier?“, begrüßte sie Tenten freundlich. „Euch hab´ich ja ewig nicht mehr gesehen!“, kam es von Iris. Camelia blickte sie kritisch an. Wessen Schuld war es denn? „H-Hallo.“, murmelte Hinata schüchtern. Iris klopfte ihr lachend auf die Schulter. „Was ist denn mit der los?“, fragte Erza irritiert. So schlimm war nicht einmal Wendy. „Sie ist halt etwas schüchtern, aber äußerst nett!“, erklärte Iris lachend. „Und du vermisst überhaupt nicht unser altes Leben?“ Camelia sah sie schief an. Sie mochte nähmlich ihr altes Leben. Täglich auf Aufträge gehen, wie die Stars in der Gilde gefeiert werden, wenn sie wieder zurück waren. Über die Grenzen bekannt sein und dabei viel verdienen. „Camelia“, Iris schmunzelte, „gewöhn´ dich dran. Das neue Leben ist toll! Konoha ist toll! Ich überlege mir gerade, ob ich auch ein Ninja werden will! Dann trete ich nähmlich aus Fairy Tail aus und ziehe hier ein! Ich stelle mir das alles schon so spannend vor!“ Sie grinste breit. Camelia, Erza und Gray starrten sie entgeistert an. Die war doch nicht mehr ganz bei Sinnen! Aus Fairy Tail austreten? Die hat sie doch nicht mehr alle Tassen im Schrank! „Hat mich nicht zu interessieren. Du bist ja sowieso nicht in meinem Team.“, meinte Camelia schulternzuckend und zog ihre Partner mit weg.Iris lächelte ihnen hinterher und widmete sich wieder ihrem Essen. „Sie... Sie macht mir Angst.“, stotterte Hinata. „Mach dir nichts draus. Die ist immer so.“, lächelte sie, während sie weiteraß. „Du weißt schon, dass ich dich hören kann?“, hörte sie Camelias Stimme. „Du weißt schon, dass mich das nicht interessiert?“, gab sie zurück. Sie hörte noch wie Camelia etwas Unverständliches knurrte, doch es ging sie nichts mehr an. Sie hatte diese Freunde hinter sich gelassen. Sie hatte neue Freunde gefunden, die viel sympatischer waren. Nicht so verklemmt wie Camelia, nicht so laut wie Natsu oder Gray und auch nicht so kühl wie Erza. Hier konnte sie einfach sie sein. Das Problem war nur, dass sie Camelia nicht zu sehr reizen durfte. Immerhin wohnte sie bei ihr. „Sie ist stark, oder?“, forschte Tenten nach. Iris nickte. Sie hatte sich ein einziges Mal mit ihr angelegt und sie hat ihr beinahe das Herz herausgerissen, aber diese Details mussten sich nicht wissen. Da hupte plötzlich ein Umzugswagen vor dem Stand. Neugierig sah spähte sie nach draußen und sahen einen Mann des mittleren Alters. Iris, so nett und hilfsbereit wie sie immer war, ging nach draußen und bot ihre Hilfe an. „Oh, vielen Dank. Ich wohne gleich da drüben. Du kannst ja mal vorbeischauen. Mein Name ist Stefford. Daniel Stefford.“, bedankte er sich, nachdem sie ihm geholfen hat. „Freut mich sehr, ich bin Iris Pearce.“, sie streckte ihm die Hand entgegen , die er höflich schüttelte. Da entdeckte sie ein Buch, das ihm vom Wagen gefallen war. Es trug den Titel Kreaturen der Nacht. „Sie interessieren sich für Übernatürliches?“, fragte sie leicht verwirrt. Er lächelte daraufhin. „Du etwa nicht? Glaubst du etwa nicht an Vampire und Werwölfe?“, lachte er vergnügt. Iris lief rot an. „Vampire schon, aber keine Werwölfe. Wie kommen Sie darauf?“, wich sie aus. „Du glaubst an Vampire, aber nicht an Werwölfe? Es gibt sie alle beide, nur dass Werwölfe beinahe ausgestorben sind. Ich glaube daran, dass es noch etwas anderes als nur wir Menschen auf dieser Welt gibt. Das Universum ist voller Geheimnisse“, lächelte er geheimnissvoll, „komm doch mal vorbei, dann erzähle ich dir mehr.“ Sie nickte dankbar. Wenn es wirklich Werwölfe geben sollte, dann wären sie eine Bedrohung. Sie verabschiedete sich winkend und lief zurück zu ihren Freundinnen. „Wer ist er? Wie alt ist er? Ist er heiß?“, fragte Tenten erwartungsvoll. „Er heißt Daniel Stefford und ist 42. Unter heiß verstehe ist jedenfalls etwas anderes. Aber er ist sehr nett.“, lächelte sie und ließ sich wieder auf ihren Hocker fallen. „Schade.“, seufzte sie. Iris lachte wieder. Mit den beiden wird es nie langweilig. „Zurück zu euch. Single oder vergeben?“, sie grinste verschmitzt. Sofort liefen sie rot an. „D-Das fragt man doch nicht.“, stotterte Hinata rum. Iris warf ihre blauen Haare zurück und sah sie neugierig an. „Fragt man das bei euch nicht?“, fragte sie verwirrt. „Eigentlich nicht, aber wir sind Single.“, antwortete Tenten an ihrer Stelle. „Aber ihr habt jemanden im Auge? Wer ist der Glückliche?“ Iris`Grinsen wurde breiter. Die beiden Mädchen wurden rot wie eine Tomate. „N-Naruto.“, duckste Hinata rum. Da ertönten plötzlich laute Rufe von draußen. „Gebrüll des Feuerdrachen!“ Das war eindeutig Natsu. Nicht weit entfernt stand Naruto und sammelte sein Rasengan. Doch Natsu war schneller und Naruto war in Null­kom­ma­nichts verkohlt. „Der?“, wollte Iris wissen. Hinata nickte und vermied jeden Blickkontakt. „Und du?“, fragte sie die andere. Auch sie war tomatenrot. Sie sagte etwas, doch es ging in dem Geschrei unter. „Men! Men! Welch herrliches Parfüm!“ „Herrliches Parfüm!“ „Was für ein...“ „Was für ein...“ „Unbeschreiblicher Duft!“ „Unbeschreiblicher Duft!“ „Ichiya ist für euch da, funkel!“ Ein rundlicher, sattlicher Mann stand vor dem Stand. Seine Gefolgschaft von Blue Pegasus funkelte mit ihm um die Wette. Ihnen gegenüber Erza und Camelia. Gray war irgendwo verschollen. „Bleib mir vom Leib!“, rief Erza aufbrausend und schleuderte ihn gegen das nächstbeste Haus. Er krachte durch die Wände. „Bruder!“, riefen die kleinen funkelnden Kerle und rannten ihm die kleine Schoßhündchen hinterher. Ichiy hatte sich wieder erholt und funkelte wieder. „Hier wird nichr rumgespielt!“, herrschte er seine Gefolgschaft an. „Eure Worte sind wie Musik in unseren Ohren, Sensei!“, reifen sie begeistert und machten sich aus dem Staub. „Haben sie ihn nicht gerade noch Bruder genannt?“, fragte Tenten irritiert. „Die sind immer so.“, meinte Iris trocken und drehte sich wieder um, damit Camelia sie nicht wieder wütend anfunkeln musste. Mit ihrem Kommentar von vorhin hatte sie Camelia ziemlich verärgert. Sie hasste es, wenn sie ignoriert wird oder wenn sie sich einen dähmlichen Spruche einkassiert.  Das durfte man ihr dann auch nicht noch unter die Nase reiben. Schnell fasste sie einen Entschluss und ließ ihre neuen Freundinnen stehen und rannte zu ihren alten rüber. „Erza, Camelia! Gehen wir morgen auf einen Auftrag? Nur wir drei?“, fragte sie lächelnd. Erza zuckte mit den Schultern und Camelia drehte sich abweisend weg. Offenbar nahm sie es ihr sehr übel. „Gehen wir?“, fragte sie weniger entusiastisch. „Du weißt schon, dass wir keine Ersatzfreundinnen sind, oder? Erst lässt du uns stehen und dann kommst du wieder angekrochen?“, fragte Camelia schroff. Iris zuckte zurück. Dass Camelia nicht gerne verzeiht, hat sie schon öfters zu spüren bekommen. „Im Austausch gegen ein paar Informationen.“, ihre Stimme klang flehend. Camelia verschränkte die Arme und sah sie mitleidlos an. „Hier ist ein neuer Mann eingezogen und er weiß etwas über Werwölfe. Ich beschaffe dir Informationen und du würdigst mich wieder.“, schlug sie vor. Camelia streckte ihr die Hand entgegen. „Das ist ein Deal.“, meinte sie und ging mit Erza an ihr vorbei. Iris senkte den Kopf. Es war immer das Gleiche. Immer musste sie Camelia verärgern. Aber zumindest gehen sie morgen auf Auftrag. Camelia und sie waren nie richtige Freundinnen. „Willst du wirklich mit ihr auf einen Auftrag gehen?“, fragte Erza als sie außer Hörweite waren. Camelia nickte nur. „Dann tu mir den Gefallen und bring sie unterwegs nicht um.“, bat sie. Camelia lächelte. „Keine Sorge, sie ist immerhin meine Schwester.“ Erza atmete erleichtert aus. Sie sah Iris also immer noch als ihre Schwester an. Das war ein Fortschritt. Sie steuerten wieder auf die Gilde an und betraten den zweiten Stock mit den S-Rang Aufträgen. Beide S-Rang-Magier und durften das natürlich. „Mal sehen, Geleitschutz? Bewachen einer Goldmine? Geisteraustreibung? Hey, das ist es: Ein paar Banditen in den Wäldern östlich von Oshibana festnehmen. Das haben wir öfters gemacht.“, meinte Camelia und riss das Plakat von der Pinnwand. Erza nickte zustimmend und sie registierten den Auftrag. In dem Moment kam der Master herein. „Camelia, der Rat sucht dich.“, verkündete er und ließ sich auf eine Bank fallen. „Wieso?“ „Warst du heute schon Zuhasue? Da müssen sich die Akten gerade auftürmen.“, erklärte er und trank ein Bier. Camelia stöhnte genervt und lief zurück. Erza rannte ihr hinterher. Camelia stürmte durch den Vorgarten, trat genervt die Haustür auf und stürmte in den Westflügel. Sie erstarrte. Papiere, Akten, sie waren überall! Auf dem Schreibtisch, auf dem Boden! Als sie sich hinsetzen wollte, bemerkte sie, dass sogar da Akten sich aufgestapelt haben. „Unverschämtheit! Macht man mal eine Woche Pause, schon ist hier die Hölle los!“, fluchte sie und fegte die Akten vom Stuhl. „Wow, das schreit ja nach Arbeit. Ich stör dich dann nicht weiter. Ich bin in der Gilde.“, verabschiedete sich Erza. „Danke.“, meinte sie noch zu hören und streckte den Kopf wieder zur Tür rein. „Wofür?“ „Dafür, dass du den halben Tag mit mir durch die Stadt spaziert bist, obwohl du bestimmt Besseres zu tun hattest. Und danke, dass du meine beste Freundin bist.“ Camelia lächelte. Erza staunte nicht schlecht. Das war das zweite Mal, dass sich Camelia bei ihr bedankte. Sie winkte ihr kurz zu und verließ das Haus. Camelia legte eine Hand auf eine Akte und saugte den Inhalt förmlich in sich auf. Das war eines ihrer Talente. Egal wie dick das Buch auch war, sie musste nur die Hand drauflegen und schon wusste sie, was drin stand. Aber es war trotzdem viel. Spät abends kam Iris zurück. Im ersten Stock brannte noch Licht. Neugierig tapste sie durch den Korridor und stand vor der Tür, aus dem Licht drang. Sie klopfte kurz an und trat ein. Vor sich fand sie einen Schreibtisch voller Akten und Camelia mittendrin. „Wow, das nenne ich mal Arbeit. Was ist das alles?“, fragte sie neugierig. „8 Verträge, 50 Checks zum Austellen, 8 Autopsieberichte zu unterschreiben, 5 Todesurkunden zum Austellen und unzählige Lehne.“, stöhnte sie. „Ist doch nicht viel.“ Camelia sah sie kurz an und holte einen Stapel Blätter hervor. Diesen knallte sie auf den Tisch, ohne dass ein einizges Blatt herunterfiel. „Darf ich vorstellen, das ist ein Autopsiebericht.“ Iris erschrack als sie die halbe Tonne Blätter sah. Das waren mindestens 50 Blätter! Das Ganze mal acht. „Wieso musst du sie alle unterschreiben?“, wollte sie wissen. „Die Aventins sind seit Generationen die königlichen Gerichtsmediziner, das heißt unter anderem, dass ich jeden Autopsiebericht durchlesen muss, den es gibt. Dabei muss ich selber einige sezieren.“ Iris verzog das Gesicht. Sie kümmerte sich lieber um die Lebenden. „Kann ich dir etwas bringen?“ „Kaffee.“, kam es schlicht und einfach zurück. Iris hob erstaunt eine Augenbraue. „Kein Golden Dragon mehr?“ Camelia schüttelte den Kopf. „Heute nicht.“ Iris salutierte und verschwand in den unteren Stock, wo sie dann Kaffee kochen ließ. Seit einigen Tagen gab es immer mehr Autopsieberichte, fiel ihr ein. Es muss doch einen Grund geben, wieso die Menschen auf eine Art und Weise sterben, dass sie in die Autopsie müssen. Normale Krankheiten oder Herzstillstand müssen doch nicht zur Autopsie. Wenn sie genau überlegte, begannen die Todesfälle sich zu verdoppeln und zu verdreifachen seit Konoha hier war. Hat dieses Dorf etwas damit zu tun? Sie lachte kurz auf. Das war doch totaler Irrsinn. Die Leute tun doch kein keiner Fliege was! Die der dampfenden Tasse Kaffe lief sie nach oben. „Worüber hast du denn gelacht?“, wollte Camelia wissen, ohnze aufzuschauen. Sie tippte gerade etwas in die Schreibmaschine und verglich mit einem beiliegenden Blatt. „Gar nichts. Wir sehen uns morgen beim Auftrag.“, verabschiedete sie sich und lief in den Ostflügel rüber. Camelia gehörte der Westflügel und ihr zum Teil den Ostflügel. Da fiel ihr urplötzlich ein, dass sie Tenten eine uralte Waffe versprochen hatte und sie heute noch abliefern wollte. Schnell rannte sie nach draußen, wo früher das Trainingslager war, und lief zielstrebig in den Schuppen. Dort wühlte sie durch alle Truhen und Kisten und fand schließlich, wonach sie gersucht hatte. Sie klemmte sich die Truhe unter den Arm und rannte wieder nach Konoha. Tentens Appartement hatte sie schnell gefunden und klingelte Sturm. Wenige Sekunden später wurde sie hineingelassen und sie stellte die Truhe auf den Tisch. „Wow“, rief die Waffenmeisterin begeistert und holte packte ihre neue Waffe aus. Es war eine Schrotflinte und fühlte sich ziemlich schwer in der Hand an. „Wie ist sie? Ist sie nicht zu schwer?“, wollte Iris wissen. Tenten schüttelte den Kopf und sah sich ihre Waffe genauer an. „Etwas gewöhnungsbedürftig, aber okay. Wie bedient man so etwas?“ Iris nahm ihr die Waffe aus der Hand und rückte den Abzugbügel zurecht, lief zum Fenster, zielte und betätigte den Abzug. Eine feine Kugel schoss geräuschlos aus dem Fenster in die Nacht. Der Dampf quoll immer noch aus dem Rohr. Sie blies den Dampf weg, wie in einem Film. „Was kann man damit noch machen?“ Sie betätigte wieder den Abzug, doch diesmal ohne den Abzugbügel zu manipulieren. Eine Lanzenspitze schoss aus der Röhre. Sie wechselte noch andere Waffen. „Wie viel?“, fragte Tenten erwartungsvoll und nahm die Schrotflinte entgegen. „Für fünfhunderttausend Jewels“, Tenten entgleisten die Gesichtszüge, „hatte man sie hergestellt, aber ich schenke sie dir.“ Ihre Gesichtszüge entgleisten noch mehr. „D-Das kann ich nicht annehmen!“, wehrte sie ab. Iris lächelte freundlich. „Nimm es als Willkommensgeschenk an. Mir gehört sie nicht, Camelia braucht sie nicht und die Scharfschützen in unserer Gilde können damit nichts anfangen. Bei dir ist sie sicher gut aufgehoben.“, erklärte sie. Vollkommen überwältigt nickte die Kunoichi. „Ich werde sie gleich morgen mit auf die Mission nehmen! Danke!“, bedankte sie sich. „Du gehst morgen auf eine Mission?“, fragte die blauhaarige Magierin neugierig. „Ja, mit Lee und Neji. Du kannst gerne mitkommen.“ „Ja! Da wäre ich gerne dabei! Ich habe dich noch nie kämpfen sehen! Danke!“, sie klatschte begeistert in die Hände. „Abgemacht, um sechs treffen wir uns am Tor.“, informierte Tenten sie. Iris hüpfe aufgeregt auf und ab, bis ihre Freundin ihr die Tür aufhielt und sie wie ein Gummiball nach draußen sprang. Sie sah ihr noch lächelnd hinterher, bis sie auch die Tür schloss und sich für die Mission vorbereitete. Am nächsten Morgen traf sich Camelia mit Erza in der Gilde. „Hey, so früh schon raus?“, wurden sie von Gray begrüßt, der verschlafen die Straße heruntergetrottet kam. „Wie viel hast du getrunken?“, wollte Camelia wissen und rüpfte die Nase. Ihr bester Freund zeigte etwas mit den Fingern an, doch die Distanz zwischen seinem Zeigefinger und Daumen schwankte ziemlich oft. „Keine Ahnung, ich weiß es nicht mehr. Nie wieder mache ich einen Saufwettbewerb mit Cana.“, gab er zu. Camelia lachte und ging an ihm vorbei. „Hey, das ist unfair! Hast du nicht irgendwas dagegen?“, rief er ihr hinterher. „Gegen was? Deine Dummheit, deine Angewohnheit dich permanent auszuziehen oder deine geringe Verträglichkeit von Alkohol? Oh, warte, du meinst deinen Kater? Sorry, dagegen hab´ich nichts.“, zog sie ihn auf. „Sehr lustig. Was macht ihr überhaupt so früh hier?“, gähnte er und streckte sich. „Auf Iris warten.“, gab Erza knapp zurück. „Iris? Die ist schon lange weg. Hab´sie heute in der Dämmerung weggehen sehen.“, er kratzte sich am Hinterkopf und dämmerte wieder weg. „Was heißt hier, sie ist weg?“, rief Camelia aufgebracht. Sie hat doch um diesen Auftrag gebettelt! „Sie ist heute morgen mit drei Leuten weggegangen.“, dachte er nach. Camelia bekam mittlerweile einen Wutanfall. Was dachte sich diese verdammte Iris hierbei nur? Ließ sie einfach stehen! „Camelia, beruhige dich. Kann jedem mal passieren. Sie hat es wahrscheinlich nur vergessen oder kommt später. Sie wird schon nicht auf einen Auftrag sein.“, Erza legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. Sie atmete tief durch, schmiss ihre langen Haare zurück und starrte ihre beste Freundin an. „Okay, es kommt ja nicht auf sie an. Gray, du kommst mit!“, kommandierte sie und Erza lächelte. Camelia konnte eiskalt sein, wenn sie es wollte und sehr schnell einen Ersatz finden, aber es wäre grausam, wenn Camelia ausflippt wäre und das hatte sie gerade verhindern können. „Wieso ich?“, wollte er protestieren, doch Camelia packte ihn einfach am Arm und schleifte ihn zum Bahnhof. Dass er dabei halbnackt durch die Gegend rannte, ließ sie außen vor. Im Zug kübelte er erst mal alles raus und war dann sofort eingepennt. Nach zwei Stunden kamen sie am Ziel an und meldeten sich beim Auftragsgeber, bekamen die Adresse und machten sich auf den Weg in einen Wald. Dort sollte sich die Basis der Banditen befinden. Schon seit Stunden durchkämmten sie den Wald und bis auf ein paar Tiere fanden sie herzlich wenig. Da hörten sie auf einmal Kampfgeschrei. Alarmiert gingen sie dem Lärm auf den Grund und machten eine entsetzliche Entdeckung. Auch Iris war mit ihrem neuen Team unterwegs. Auch sie waren in einem Wald. Auch sie sollten eine Horde Banditen festnehmen. Mit Lee verstand sie sich prächtig, aber Neji war relativ wortkarg. Mit dem konnte sie ziemlich wenig anfangen, aber er leitete die Mission. „Genießt du auch die Jugend?“, wurde sie gefragt. Sie lächelte gequält. Der Kerl hatte ziemlich buschige  Augenbrauen. „Natürlich. Sie ist einmalig.“, sie schmunzelte. Lee sprang triumphierend in die Luft und knallte dabei gegen einen Ast. Wie ein Stein fiel er zu Boden. „Iris, du sollst ihn  nicht auch noch unterstützen.“ Tenten drehte sich zu ihr um. Iris kicherte,  beugte sich zu Lee runter und setzte ihre Heilmagie ein. Sofort sprang er wieder auf und knallte ihr ins Gesicht. Wieder fiel er zu Boden. „Wow, ziemlicher Dickschädel.“, die Waffenmeisterin brach in schallendes Gelächter aus. Da zischte etwas spitzes an ihr vorbei und versetzte ihr einen blutigen Kratzer am Arm. Das Ding steckte im Baum. Es war ein Kunai. Sofort gingen sie in Angriffsposition und warteten bis ihre Feinde herauskamen. Der Teamführer wurde seine spezielle Augentechnick einsetzen, aber Iris hielt ihn davon ab. „Warte. Ich mach das.“, meinte sie und schloss die Augen. Sie konzentrierte sich auf ihr geschärftes Gehör. Eine sanfte Brise wehte durch die Blätter. Ihre Teamkollegen atmeten ruhig. Ein Bach mündete in einen Fluss. Ein Blatt fiel von den Bäumen. Rascheln im Gebüsch. Ein Eichhörnchen kletterte einen Baumstamm hinauf. Ein Ast knackte. „Da!“, sie schnappte sich eines ihrer Kreuze aus den Haaren und schleuderte es auf einen Baum. Sie nahm den anderen Kreuz auch herunter und machte sich bereit. „Komm raus!“, befahl sie und schleuderte das anderen Kreuz hinterher. Ein paar Männer traten hinter den Bäumen hervor und Iris zog ihre Waffen zurück. „Wer seid ihr?“, fragte Lee und machte sich bereit. „Du bist gar nicht mal so schlecht, wie wir dachten, Iris Pearce.“, meinte der eine. „Ihr kennt mich? Dann solltet ihr ja gleich aufgeben.“, drohte sie. „Ja, wir kennen dich, wir wissen, dass du zu nichts zu gebrauchen bist, wenn zu zu weit von deinem Meister entfernt bist, kannst du keine Magie einsetzen.“, grinste ein anderer. Ihr Meister! Da fiel ihr es wieder ein: Sie wollte ursprünglich mit Camelia auf einen Auftrag gehen! „Ich erledige das mit der Kraft der Jugend!“, rief Lee voller Elan und griff sie Taijutsu an. „Diese Augen, er hat das Byakugan!“ „Oder grottenschlechte Kontaktlinsen.“, mit diesen Worten kam ein Dolch herangeflogen und steckte nun im Boden. Ein funkelnder Saphir glitzerte in der Sonne. Instinktiv fuhr Iris herum und sah eine Person auf einem Ast sitzen. Ihre langen braunen Haare wehten im Wind und sie grinste leicht. „Ich übernehme! Blumenblatt!“, tausende von Schwertern kamen herangeflogen. „Ice Make... Oh mein Gott, Muskelkater!“, auch der halbnackte Eismagier war mit von der Partie. „Luminous Minute!“, das Licht blendete alle. Iris spürte, wie ihre Kraft zurückkam. Ihr Meister war da. „Lotusblüte!“, rief sie und schlug in den Boden. Eine riesige Blüte entfaltete sich und umschlang die Banditen, doch die Blume wurde von einem Lichtstrahl zerstört. „Das hier ist unser Auftrag!“, rief Camelia und schmiss einen Dolch nach ihrer Schwester. Iris ertsarrte vollkommen. Camelia griff sie an! Gerade rechtzeitig wich sie aus und der Dolch verfehlte nur minimal. „Was soll das?“, rief sie zurück. Camelia grinste und warf einen zweiten Dolch mit einem Rubin in die Luft, den sie geschickt wieder auffing. Mit einer blitzschnellen Bewegung schwang sie sich um Baum und stand plötzlich hinter Iris. Sie hielt ihr den Dolch an den Rücken und drohte ihn ihr ins Herz zu rammen. „Ich hasse Verräter, das weißt du.“, zischte sie gefährlich. Die Angesprochene zitterte am ganzen Leib. Sie wusste, dass Camelia nicht zögern würde. „Ich habe es wirklich vergessen! Tut mir Leid!“, entschuldigte sie sich rasch. Sie spürte wie ihre Meisterin den Dolch zurückzog und sie atmete erleichtert auf. Zu früh gefreut. Camelia packte sie mit einer Hand an der Schulter und mit der anderen am Kinn. „Ich verzeihe nicht.“, raunte sie ihr zu und ein ekeliges Geräusche von zerbrechenen Knochen erklang. Tenten schrie entsetzt auf. Iris´Körper fiel wie ein Stein auf den Boden. Die braunhaarige Magierin rauschte zum Teamführer rüber und sah ihm tief in die Augen. „Du hast nichts gesehen. Sie ist nur erschöpft. Sie wird gleich wieder aufwachen.“, sagte sie und er nickte. Sie tat es bei den anderen gleich. „Na los! Wir sind hier fertig!“, informierte sie ihre Partner, schnappten sich die vor Schreck erstarrten Banditen und brachten sie zur Polizei. „Musstest du sie töten?“, fragte Gray vorsichtig. Camelia lachte nur. „Sie ist nicht tot. Ihr Herz ist immer noch da drin und auch ihr Kopf wurde nicht abgerissen. Sie wird gleich wieder aufwachen.“, meinte sie gleichgültig und zuckte mit den Schultern. Diese Worte jagten ihm einen kalten Schauer den Rücken herunter. Sie hat ihr das Genickt gebrochen ohne zu zögern! War Camelia wirklich so grausam? „Ich sagte doch schon, dass ich Verräter hasse.“, zischte sie leise. „Aber sie ist immer noch deine Schwester!“, erinnerte Erza sie. Camelia sah sie finster an und verengte die Augen. „Sie ist nicht mehr meine Schwester, nur eine der vielen, die mich hintergangen haben.“ Da war es für alle klar: Camelia war nachtragend. Sie ist nicht besonders tolerant, wenn man sie stehen lässt. Das Wort Verzeihen gibt es in ihrem Wortschatz sowieso nicht. Langsam kam Iris wieder zu sich. Ihr Genick schmerzte, aber sie lebte noch. „Geht´s dir gut?“, Tenten sah sie besorgt an. „Ich dachte, dass du etwas mehr Kondition hättest als das.“, kam es von Lee. Neji schwieg. „Diese miese...“ Iris biss sich auf die Unterlippe. Sie hat sie alle manipuliert! Niemand hat gesehen, was wirklich passiert ist! Niemand hatte gesehen, dass Camelia ihr das Genick gebrochen hatte! Sie richtete sich mühsam wieder auf und sah um sich. Camelias Dolch steckte immer noch im Boden. Sie ergriff ihn und verfluchte innerlich die Besitzerin dieser Waffe. Auch sie machten sie wieder auf den Rückweg. Diese Mission ging mächtig in die Hose, aber sie mussten sich beim Hokage melden. Etwas unsicher standen sie vor dem Büro. Sie hatten noch nie eine Mission vergeigt. Sie klopften an und kamen herein. „Wie ist die Mission gelaufen?“, fragte Tsunade streng und sah sie eindringlich an. „Sie ist... fehlgeschlagen. Es ist meine Schuld.“, erklärte Iris schuldbewusst. Tsunades braune Augen verengten sich. „Wie konnte sie fehlschlagen? Das Team besteht aus zwei Jonin! Erklärt mir das mal!“, rief sie aufgebracht. Die vier zuckten zusammen. „Ein Magierteam ist uns zuvorgekommen.“, meinte Lee. Der Hokage zerschlug den Tisch. „Das ist man doch sonst nicht von euch gewohnt!“, brüllte sie wütend. Sie wichen leicht zurück. Sie waren es ebenfalls nicht gewohnt, dass man sie ausschimpfte. „Verschwindet!“, rief Tsunade noch und sie machten sich sofort aus dem Staub. Iris hörte noch wie Tsunade aufgebracht nach Shizune rief und ordete, dass sie das Magierteam ausfinding machsen sollte. Sie trotteten den Gang entlang, bis sie draußen angekommen waren. „Wir gehen noch etwas trainieren, kommst du mit?“, fragte Tenten freundlich. Iris schüttelte den Kopf. Sie war nicht mehr in der Stimmung um bei sowas mitzumachen. „Ich gehe jemanden besuchen.“, antwortete sie schnell und ging. Sie ging schnurschracks zu Daniels Haus. Ihn hatte sie ja noch nicht vergrault. Sie klingelte. „Hallo, Iris, richtig? Komm doch rein.“, begrüßte er sie lächelnd und machte eine einladene Bewegung. „Guten Tag, erzählen Sie mir etwas über Werwölfe.“, forderte sie ihn auf, während er Tee zubereitete. Er lachte und zog ein Buch aus einem Regal. „Werwölfe sind bei Vollmond am stärksten. Sie sind der Ausgleich für die Vampire.“, erklärte er lächelnd. Iris nickte interessiert. Das hatte ihr gutgetan. Jemand, den sie nicht verurteilte. „Der Ausgleich wofür?“, wollte sie wissen. „Vampire sind die Kreaturen der Nacht. Da sie aber einen Weg gefunden haben, um bei Tag aktiv zu sein, sind sie dadurch viel zu stark und gefährlich geworden. Die Natur musste dafür einen Ausgleich finden und hat eine Spezies erschaffen, die stärker ist.“ „Die Werwölfe.“, schlussfolgerte sie. „Ganz genau. Sie sind die einzigen Wesen, die einen Vampir töten können.“, meinte er und blätterte in seinem Buch weiter. „Können Menschen denn keine Vampire töten?“, fragte sie nach. „Doch, durch Feuer, das aus natürlichen Umständen entstanden ist.“ „Wie jetzt?“ „Wenn das Feuer nicht mit Magie oder Chakra erschaffen wurde, sondern rein aus Elementen aus der Natur.“, begründete Daniel. Iris nickte beeindruckt. Er wusste viel. „Werwölfe verwandeln sich bei Vollmond in Wölfe und können dann Vampire töten. Bei Neumond jedoch sind ihre Kräfte am schwächsten.“, präzisierte er. Er sah auf die Uhr und schmunzelte. „Tut mir Leid, junges Fräulein, aber ich habe eine Verabredung.“, entschuldigte er sich und sperrte die Tür auf. „Was? In ihrem Alter noch ein Date?“, fragte sie ungläubig. „Raus bitte.“, sein Tonfall veränderte sich schlagartig. Sie verließ etwas zögerlich das Haus und hinter ihr wurde die Tür zugeschlagen. Währenddessen stand eine gewisse Brünette bei Tsunade im Büro. Beide funkelten sich an. „Shizune, ich sagte das ganze Team!“, versuchte Tsunade abzulenken. „Glaub mir, das ist nicht nötig.“, meinte Camelia herablassend. Sie war immer noch stinksauer. Tsunade entglitten die Gesichtszüge. „Hast du mich gerade geduzt? Was fällt dir ein?!“, rief sie aufgebracht und wollte die Hand auf den Tisch knallen, doch Camelia packte sie mit Leichtigkeit. „Wo ist das Problem?“, glaubte der Hokage zu hören. „Wo das Problem ist? Es ist die erste Mission, bei dem der Auftragsgeber ein Magier ist! Hätten wir sie erfolgreich abschließen können, hätten wir eine Chance auf mehr Aufträge!“, knurrte die Blondine. Camelia zog ihre Hand zurück. „Weißt du, ich bin nicht der Mensch, der auf andere Rücksicht nimmt. Wenn dein Team unfähig ist, dass ist es das eben. Ich werde mich sicher nicht deswegen zurückhalten. Ich bin Fairy Tails stärkste Magierin.“, stellte sich Camelia vor. Tsunade sog scharf die Luft ein. Wie redete dieses Gör gerade mit ihr? „Warst du schon bei der Ratsversammlung?“, provozierte Camelia sie und grinste. „Nein, ich habe sie verpasst, wieso?“, knurrte sie zurück. Camelias Grinsen wurde breiter. „Dann wirst du morgen ein blaues Wunder erleben.“, lächelte sie geheimnisvoll und verließ das Büro. Hinterlassen hatte sie eine verduzte Tsunade und eine verwirrte Shizune. Am nächsten Tag brach Tsunade mit Sakura und Shinzune zu ihrer ersten Ratsversammlung in Fiore auf. Etwa vier Stunden dauerte der Weg dort hin. Vor dem riesigen Gebäude blieb ihnen jedoch die Luft weg. Die Flagge mit dem Wappen von Fiore wehte auf der Turmpsitze und einige kleinere Flaggen hingen auf den Fenstern der unteren Stockwerken. Doch eine Flagge fiel besonders auf: eine große rote Flagge mit einem schwarzen Wappen, das direkt unter dem des Königshauses hing. Eines Tages wird auch das Zeichen von Konoha dort hängen, schwor sie sich und betrat den das Gebäude. „Guten Tag.“, begrüßte sie die Empfangsdame. „Guten Tag, ich bin der Hokage und ich komme zu der Versammlung.“, stellte sie sich vor. Die Dame verbeugte sich leicht und kam hinter der Theke hervor. Sie trug ein schlichtes graues Kleid und schwarze Pumps. Sie begleitete die drei zu den Treppen mit dem roten Teppich. „Gehen Sie in den nächsten Stock. Dort wird Sie jemand weiterbegleiten. Ich wünsche Ihnen einen guten Aufenthalt.“, sie machte wieder eine Verbeugung und ging dann rückwärts zucük. „Ziemlich galant.“, bemerkte Sakura, die sich ziemlich fehl am Platz fühlte. Sie trug nur ihre Alltagssachen. Einen Blick auf Shizune beruhigte sie etwas. Die war auch relativ einfach gekleidet. „Das schafft ihr schon. Mir nach!“, kommandierte derHokage und stieg die Stufen hinauf. Ihre Schülerinnen taten es ihr gleich. Oben angekommen, wurden sie von einem Butler empfangen, wobei Sakura und Shizune nicht mehr durchgelassen wurden. Sie mussten sich leider im Wartezimmer gedulden. „Viel Glück!“, riefen beide und winkten Tsunade zum Abschied zu. Der Butler begleitete den Hokage durch den Korridor. Er zeigte auf eine Tür und verbeugte sich. Die Blondine nickte ihm dankend zu und strich ihr Kleid glatt. Ausnahmsweise hatte sie sich für diesen Auftritt herausgeputzt. Immerhin vertrat sie Konoha. Energisch riss sie die Tür auf und blieb wie vom Donner gerührt stehen. Vor ihr erstreckte sich ein langer Tisch, an dem viele alte Leute saßen. Alle sahen sie verdattert an. Einige tippten sich an die Uhr und sahen sie vorwurfsvoll an. Tsunades Blick blieb jedoch an der jungen Frau hängen, die ganz hinten in der Mitte saß. Ihre braune Haare fielen ihr in sanften Locken bis zur Taille und ihre türkisen Augen strahlten mit dem Himmel um die Wette. Sie trug einen seidenen Bolero und eine königsblaue Halskette. Ihr blaues Kleid betonte ihr Figur. Das war ja diese Magierin von gestern! „Sie kommen spät.“, sagte sie gleichgütlig. „Ich bekomme keinen Empfang?“, wunderte sich Tsunade. Die übrigen Leute sahen sich an und diskutierten. Langsam wurde es immer lauter bis die Dame in der Mitte auf den Tisch tippte. „Herrschaften“, sofort hielten alle inne, „der Empfang war letzte Woche. Sie haben ihn leider verpasst. Bedauerlich.“ Tsunade wusste nicht mehr weiter. Sie sprach in solch einem gleichgültigen Ton, dass ihr die Worte fehlten. Dieses Mädchen war bestimmt nicht einmal halb so alt wie sie selbst und sie war trotzdem hier. „Die Prinzessin hatte Sie persönlich erwartet. Schade, solch eine Ehre verdient nicht jeder.“, sagte ein älterer Mann. Ihr blieb immer noch die Luft weg. „Setzen Sie sich. Sie haben eine Woche um sich die Sitzordnung einzuprägen und die Namen zu kennen. Zumindest die Titel.“, er stand auf und schob einen Stuhl von der anderen Seite des Raumes her. Er stellte ihn direkt neben die Tür. Er setzte sich wieder und eine Frau mit aschblonden Haaren erhob sich. „Das ist Baron Ferguson Loone von Oshibana und seine Gemahlin, Baronin Alice Loone.“, sie wies auf den Herr, der ihr den Stuhl zugeschoben hat und seine Begleitung. Tsunade nickte und prägte sich die Namen genau ein. „Das sind Lord Gregor Rivera und seine Gemahlin Lady Sophie.“ „Überspring den Abschaum.“, meldete sich die Brünette plötzlich. Die Blondine nickte und übersprang fünf weitere Reihen. „Ich bin Fürstin Shinku von Magenta und das ist mein Mann, Fürst John von Magenta.“ Langsam kam Tsunade mit den Namen nicht mehr richtig mit. „Das ist Gräfin Jane-Ann von Treviso. Und das hier“, sie wies auf die Brünette, „ist Herzogin Camelia Aventin von Fiore. Die Leiterin des Adelrates. Die Beraterin des Königs und ein Mitglied des Königshauses.“ Da blieb ihr endgültig die Luft weg. Sie, der Hokage, unterstand diesem Gör! Deshalb hatte sie vor auch am Tag zuvor prophezeit, das sie ein blaues Wunder erleben würde! „Fahren wir mit der Besprechung fort“, Camelia tippte mit einem Stift gegen die Tisch, „die unerklärlichen Todesfälle haben sich seit einer Wochen verdoppelt. Ich müsste es ja wissen, da ich die Autopsie leite. Da habe ich eine Frage an euch alle: ihr, die Verantwortlichen für euere Stadt, könnt ihr mir das erklären?“ Funkstille. Niemand wagte auch nur ein Wort zu sagen. „Was heißt denn hier unerklärlische Todesfälle?“, wollte Tsunade wissen. Ausgerechnet sie sprach die erste Antwort aus. „Tierangriffe.“, kam es von Camelia zurück. „Geht es etwas präziser?“, verlangte sie. Die Herzogin warf ihr eine Akte hin. Misstrauisch schlug sie sich auf und schlug die Hände vor das Gesicht. Die Körper waren vollkommen verunstaltet! Man konnte kaum noch erkennen ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte. Die Körper waren mit Bissspuren und Platzwunden übersät. „Das sollen Tierangriffe sein? Das glaube ich nicht!“, rief sie empört. Alle Gesichter sahen sie geschockt an. War das etwas zu direkt? „Was sollen das Ihrer Meinung nach sein?“, fragte die schlacksige Shinku. „Diese Bisse! Das sind doch keine-“, begann sie, doch Camelia schnitt ihr das Wort ab. „Das sind Wolfbisse.“, unterbrach sie. „Das ist totaler Quatsch! Wer hat denn diesen Bericht geschrieben?“, protestierte die Blondine und erhob sich. „Das war meine Wenigkeit.“, fügte Camelia hinzu. Tsunade räusperte sich und setzte sich wieder. Alles, was sie heute tat, ging nicht an dieser Camelia vorbei. „Haben Sie denn nicht bemerkt, dass diese Bisse viel zu groß sind?“, meldete sich Gräfin Jane-Ann. Enige andere sahen sich die Photos ebenfalls an und nickten. „Deshalb haben wir uns für Tierangriffe entschieden. Das ist eindeutig Wolfgebisse, aber leider überdimensional.“, erklärte Camelia seelenruhig. „Was heißt wir?“, raunte sie ihrem Tischnachbar zu. „Der König und die Herzogin.“, flüsterte ein älterer Mann ihr zu. Sie nickte nur. „Können das denn keine... Werwölfe sein? Gibt es sie denn nicht?“, schlug Tsunade vor. Alle lachten. „So etwas gibt es nicht. Genauso wenig wie Vampire oder Elfen.“, bestätigte Ferguson Loone. Er grinste dreckig. Diese langweilige Diskussion ging etwa eine Stunde lang weiter, bis es Camelia doch noch zu bunt wurde und sie für beendet erklärte. Alle verließen den Raum. Camelia ging als letztes. Tsunade erwartete sie vor der Tür. „Wie kommt es, dass Sie mit so jungen Jahren Herzogin geworden sin?“, verlangte sie zu wissen. Camelia lachte trocken, sammelte die Akten ein und überreichte sie dem Butler, der hinter ihr herlief. „Ich bin mit achzehn Jahren Herzogin geworden. Das ist bereits ein Jahr her. Meine Familie vererbt den Adelstitel schon seit Jahrhunderten.“, erklärte sie lächelnd und steckte ihr einem Umschlag zu. „Ist ja interessant. Haben sie allen denn Respekt vor Ihnen? Und was ist das?“, fragte sie ehrfürchtig. „Sie müssen es wohl oder übel. Um ehrlich zu sein, sie haben alle Angst vor mir. Bei mir steigt demnächst ein Bankett. Alle Mitglieder des Adelrates haben eine Einladung. Sie dürfen zwei Leute mitnehmen.“ Mittlerweile haben sie den Warteraum erreicht. Sakura und Shinzune erwarteten sie schon ungeduldig. „Tsunade, wie ist es gelaufen... bist du nicht-“, Sakura stockte als sie Camelia erblickte. Sie streckte ihr die Hand entgegen. „Camelia. Freut mich.“ „S-Sakura.“, stellte sie sich vor und ergriff ihre Hand. Sie war eiskalt. Gemeinsam gingen sie nach unten. Die Empfangsdame stand am Eingang. „Lulu, wo steht meine Kutsche?“, fragte Camelia. Die Dame wies vor die Tür. Camelia wendete sich wieder an den Hokage. „Wie kommen Sie nach Hause?“, fragte sie lächelnd. „Sie brauchen mich nicht zu siezen. Ich gehen zu Fuß.“ „Ich kann Sie mitnehmen.“, sie wies auf ihre große Kutsche. Sakura wollte schon abwinken, doch Tsunade willigte ein. In der Kutsche bekamen sie Tee und Gebäck serviert und plauderten freundlich bis die Kutsche das Gildengebäude erreicht hatte. „Ich verlasse Sie dann mal. Marcel, sorg dafür, dass die Damen sicher ankommen.“, verabschiedete sie sich und stieg aus der Kutsche. Sie ging direkt auf die Gilde zu und trat die Tür auf. Sofort kam ein Krug angeflogen, denn sie geschickt auffing. Sie schrie noch etwas und schmiss den Krug volle Kanne wieder zurück. Kurz darauf fing die Gilde wieder zu beben. „Die sind doch alle verrückt.“, meinte Shizune. Tsunade lächelte. „Aber ist es nicht das, was eine Gilde ausmacht? Alle haben die gleichen Macken. Sind viel zu laut und zerstören Sachen. Hält sie das denn nicht zusammen?“, fragte sie sich. Sakura nickte nach einiger Zeit. „Doch, wir sind zwar auch eine Gemeinschaft, aber wir sind nicht so eng verbunden wie sie.“, stimmte sie zu. „Das wird sich ändern.“, versprach Tsunade und die Kutsche fuhr los. Sie kamen am Kageturm an und gingen rasch ins Büro. Sie schrieb einen Brief an eine gewissen Person. Währenddessen waren alle Tische in der Gilde mit Kerzenleuchter und einem Teller mit einem Riesentruthahn ausgestattet. Die ganze Gilde roch nach dem köstlichen Gericht. Mirajane hatte ganze Arbeit geleistet. Camelia saß mit Gray, Erza, Natsu, Lucy und Luxuxs an einem Tisch und plauderten fröhlich. Auch Levy und Gajeel vom  Nachbartisch waren mit von der Partie. Da bat der Master um Aufmerksamkeit. „Wie jedes Jahr werden wir auch dieses Jahr Thanksgiving miteinander feiern. Deshalb habe ich einen ganz besondern Gast hier. Komm rein.“ Alle Magier drehten sich instinktiv zur Tür um, die energisch aufflog und eine große Gestalt mit einem Beutel in der Hand freigab. „Yo! Hier bin ich wieder!“, grüßte er und lachte. Ehe er sich versah, flogen ihm eine ganze Horde Magier um den Hals. „Gildarts!“, jubelte Natsu fröhlich. „Wird Zeit, dass du dich wieder blicken lässt, altes Haus.“, wurde er von Luxus begrüßt, der sich sich an ihn gehängt hat. Gildarts lachte vergnügt. „Ich komme meine Tochter besuchen!“, lachte er und nahm Cana in den Arm. Diese lachte ebenfalls und drückte ihm eine Weinflasche in die Hand, die er sofort ausleerte. Der Master hat sich in eine Ecke verkrochen. „Was machen Sie für ein Gesicht, Master?“, fragte Mirajane freundlich. „Du hast ihn doch gehört. Er ist nicht wegen meiner Bitte hier, sondern um seine Tochter zu besuchen.“, schmollte er. Mirajane klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Oh, du bist ja Lisanna! Wow, du siehst schon ziemlich aus wie eine erwachsene Frau!“, lobte er. Lisanna wurde ein bisschen rot. „Im Gegensatz zu dir, Cami. Du bist immer noch flach wie ein Brett.“, zog er sie auf. Sie ballte die Rechte zur Faust und hielt sie hoch. Nur unter Mühen konnte sie sie wieder senken. „Ich freue mich auch dich zu sehen, flirtender alter Sack!“, rief sie empört. Der Angesprochene sah sie kurz an und nahm die Beine in die Hand. Camelia jagte ihm hinterher und schleuderte ihm Tische und Stühle hinterher. „Du kriegst mich nicht-“ Er bekam einen Truthahn volle Kanne in den Mund und kippte unter dem Gewicht hintenüber um. Camelia musste sich einen triumphierenden Blick verkneifen. Ein paar Stunden später war der Trubel wieder vorbei und die Ordnung wieder hergestellt. Master Makarov hob das Glas. „Ich bin dankbar für meine Gilde, meine Familie und all meine Kinder!“, rief er und hob das Glas. Gildarts stand auf. „Ich bin dankbar, dass ich eine Tochter habe und so viele tollte Leute in der Gilde habe!“ Camelia und Natsu schauten zu ihm hinauf. Diese beiden standen ihm am nächsten von allen. „Ich bin dankbar für all meine Freunde und dass ich vor drei Jahren zu Fairy Tail gekommen bin.“, Camelia erhob ebenfalls das Glas. „Und ich bin dankbar, dass ich so eine tolle beste Freundin gefunden habe und dass mein Kater wieder weg ist.“, Gray stand ebenfalls auf. „Ich bin dankbar, dass Gildarts wieder hier ist und ich weiter mit ihm duellieren kann!“, rief Natsu enthusiastisch. Gildarts grinste ihn an, er grinste zurück. „Ich bin dankbar, dass ich Fairy Tail gefunden habe und so vieles mit euch erleben durfte!“, Lucy war mit von der Partie. „Ich bin dem guten Wetter sehr dankbar. Der Wein dieses Jahr schmeckt wieder hervorragend!“, lachte Cana. Einige fielen mit ein. „Ich bin dankbar, dass ich hier sein kann und dass wir alle leben.“, meinte Erza dazu. Alle Magier sprachen ebenfalls aus, wofür sie dankbar waren. Danach wurde angestoßen. „Auf meine Gilde!“, rief Makarov. „Auf meine Familie!“, fügte Gildarts hinzu. „Auf meine Freunde!“, Camelia erhob ebenfalls das Glas. „Auf unsere Zukunft!“, posaunte Natsu lauthals. „Auf unsere Gilde!“, Erzas Glas befand sich ebenfalls in der Luft. „Auf Natsu und Lucy!“, lachte Cana. „Auf Levy und Gajeel!“, erinnerte Mirajane. Die Angesprochenen liefen rot an. Sie hatten nicht gedacht, dass es schon offiziell wäre. „Auf unsere glückliche Zukunft!“, Fried war mit von der Partie. „Auf unsere Feen!“, rief Evergreen. „Auf unsere Männer!“, fügte Elfman hinzu. Einige Magier lachten. „Auf alle verrückten Idioten, die das glauben!“, riefen alle und stießen an. Der beste Spruch wurde bis zum Schluss aufgehoben: „Auf Fairy Tail!“ Der Alkohol floss in Strömen und es wurde eine lange Nacht.   Hey! Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat! Na, habt ihr die Veränderungen bemerkt? Ihr könnt sie wohl kaum übersehen haben, wenn der Titel es schon verspricht. Auch wenn wir hier kein Thanksgiving wie in Amerkia oder Kanada feiern, fröhliches Thanksgiving! Bis in ein paar Wochen! Das nächste Mal bei A Vampire´s Heart: Willkommen an der Fairy Academy! Xoxo Springflower Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)