Red von xXMarchXx ================================================================================ Kapitel 3: Unterwegs in Death City (Part 1) ~ Eine Geschichte von Mädchen, Katzen und pinken Kleidern ------------------------------------------------------------------------------------------------------ Kapitel III: Unterwegs in Death City (Part 1) ~ Eine Geschichte von Mädchen, Katzen und pinken Kleidern Das Gespräch mit dem Shinigami dauerte nur knapp eine Viertelstunde und handelte ausschließlich davon, dass Red und Black herzlich willkommen an der Shibusen waren und dass sie sich als Schüler anstrengen sollten. Die Jungen nickten und versicherten, ihr Bestes zu geben. „Dann noch viel Spaß euch!“, rief die schwarze Gestalt Maka, Red und Black hinterher, als diese den Death Room verließen. „Dankeschön!“, antwortete die Blonde höflich und führte ihre beiden Begleiter durch das Gewirr von Gängen und Fluren zurück auf den Hof vor dem Haupteingang der Schule, wo der Rest ihrer Truppe auf sie warteten. „Da sind wir auch schon wieder!“, sprach Red und grinste in die Runde seiner neuen Freunde. Ja, er hatte beschlossen, dass diese Schüler nun seine Freunde waren, er mochte sie, obwohl er sie kaum kannte. Aber das sollte sich jetzt durch die Tour in der Stadt sowieso ändern. Alle lächelten freundlich zurück, bis auf Black*Star, der immer noch mit Schmollen beschäftigt war und Soul, welcher einfach keine Lust hatte, nett zu sein. Wieso sollte er auch? „Komm, Black*Star, hör schon auf, beleidigt zu sein“, seufzte Maka und klopfte ihrem blauhaarigen Klassenkamerad auf die Schulter, was ihm allerdings nicht sonderlich zu gefallen schien. „Ich bin nicht beleidigt“, schnaubte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich kann nur nicht glauben, dass ich gegen ein Mädchen verloren hab!“ Er sah böse zu Black, welchem augenblicklich die Kinnlade herunterklappte. Red unterdessen schien, als täte er sich schwer damit, einen Lachkrampf zu unterdrücken. „Ich. Bin. Kein. Mädchen“, erklärte der Schwarzhaarige ruhig, aber seine Stimme zitterte vor Wut und sein auf Black*Star ruhender Blick hätte den Kleineren glatt töten können. „Nicht?“ Der junge Assassine legte ehrlich verwundert den Kopf schief. „Aber du hast doch so lange Haare und siehst auch aus wie ein Mädchen. Und dann noch dieser Name dazu.“ „Das ist ein Jungenname!“, schrie Black und ballte die Fäuste, bereit, irgendjemanden zusammenzuschlagen. Aber überraschender Weise war dieser Jemand nicht Black*Star, sondern Red, der den Kampf gegen den Lachanfall verloren hatte und sich nun vor Belustigung über diese ganze Szene kringelte. „Klappe, du Idiot!“, knurrte Black und versetzte seinem Partner einen ordentlichen Schlag in die Magengrube, wodurch dessen Lachen plötzlich erstickte und in ein atemloses Keuchen überging. „Mensch, das wäre echt nicht nötig gewesen“, jammerte der Rothaarige, als er wieder genug Luft bekam, um zu sprechen. Er sah zu Black hoch, welcher ihm allerdings nicht antwortete. Red seufzte kurz und grinste dann wieder. „Wisst ihr“, fing er an die anderen Schüler gerichtet an, „der Große hier reagiert ziemlich allergisch, wenn ihr ihn ein Mädchen nennt. Passt also ein bisschen auf, wenn ihr ihn damit ärgert, er schlägt, wie ihr ja eben sehen konntet, wirklich zu. Aber wenn ihr ihn ein wenig aufzieht, ist das nicht weiter schlimm, nicht wahr, Elli~?“ Black zog scharf die Luft ein. Wie er es hasste wenn Red ihn so nannte. Er hätte fester zuschlagen sollen, dann müsste er sein hämisches Grinsen jetzt nicht ertragen. Black machte sich eine Notiz in Gedanken, dass sein Partner das nächste Mal keine Gnade verdiente. Doch für den Moment war es genug der Gewalt. So musste er also zu anderen Mitteln greifen. Und er wusste auch schon genau zu welchen. Ein spöttisches Lächeln umspielte die Lippen des Schwarzhaarigen, als er mit vorgetäuscht alarmierter Stimme zu seinem Partner sagte: „Red, pass auf, hinter dir ist eine Katze!“ Der Angesprochene drehte sich panisch und mit weit aufgerissenen Augen mehrmals um die eigene Achse, nur um dann den großgewachsenen Sensenmeister böse zu fixieren. „Das ist nicht lustig!“, fauchte Red und packte seinen Freund am Kragen seiner braunen Jacke. Man sah deutlich, wie stark seine Hände dabei zitterten. „Wie du mir, so ich dir. Rache ist süß. Was auch immer. Komm schon, dieses Spiel hatten wir schon oft genug“, meinte Black gelassen und tatsächlich ließ Red kurz danach von ihm ab, sagte aber nichts mehr. „Äh… Geht’s dir gut, Red?“, fragte Maka deshalb besorgt und musterte den rothaarigen Jungen kritisch. Er war auf einmal ganz blass geworden und machte einen sehr kraftlosen Eindruck. „Ja, alles okay“, murmelte er und ging auf die riesige Treppe zu, die runter in die Stadt führte. „Wollten wir nicht ein bisschen shoppen oder so?“, erkundigte er sich und sah kurz über seine Schulter zu den anderen. Dann schlurfte er die ersten Treppenstufen herunter, ohne auch nur im Geringsten auf eine Antwort zu warten. „Was hat der denn?“, meinte Liz verwundert und guckte zu Black. „Katzenphobie“, war das Einzige, was dieser sagte, bevor er seinem Kumpel folgte. Die anderen warfen sich kurz verwunderte Blicke zu, liefen dann aber auch zur Treppe und schon hatten sie Red wieder eingeholt, dessen Laune allerdings einen ziemlichen Dämpfer bekommen hatte. Doch Black*Star wusste, wie er ihn wieder aufmuntern konnte. Zwar unabsichtlich, aber er schaffte es trotzdem. „Ich bin dafür, dass wir Black in ein Kleid stecken, wenn wir shoppen gehen!“, plärrte er plötzlich und natürlich war Red der erste, der ihm zustimmte. „Das ist eine sehr gute Idee“, lachte er, das missmutige Gegrummel seines Partners ignorierend. „Am besten noch eins in pink oder so“, schlug er vor, was nun auch Maka und ihre Freunde zum Schmunzeln brachte. Diese beiden Neuen brachten wirklich neues Leben in ihren auch sonst nicht wirklich langweiligen Alltag. „Treib es nicht zu weit, Freundchen“, warnte Black ernst, aber Red knuffte ihm nur spielerisch in die Seite und grinste. „Jaja, ich werde aufpassen.“ Er zwinkerte dem Größeren zu und hoffte in der Stadt etwas noch viel Schlimmeres, als ein pinkes Kleid zu finden. „Also ich finde wir sollten alle Jungs neu einkleiden!“, erklärte Liz enthusiastisch und sah von ihrer Schwester zu Maka und Tsubaki. „Was meint ihr, Mädels?“ „Klaro!“, stimmten diese zu und sahen sich verschlagen an. Dieser Ausflug würde noch sehr lustig werden, soviel war allen klar. So schlenderten die neun Schüler fröhlich plappernd die Treppe der Shibusen herunter, wobei ihnen die angenehm warme Nachmittagssonne lachend zusah. Wie schön und sorglos das Leben doch sein konnte. ~ „Hey, wie findest du das hier, Liz?“, wollte Maka lachend von ihrer Freundin wissen, die über den Kleiderständer herüber lugte, um das Kleidungsstück, welches ihr gezeigt wurde, zu betrachten. Es war ein hässliches, viel zu grünes T-Shirt mit einem geschmacklosen Aufdruck auf der Vorderseite. Liz verzog angewidert das Gesicht. „Machen wir jetzt einen Wettkampf, wer das schrecklichste Teil in diesem Laden findet, oder was?“, sprach sie und bekam als Antwort ein eifriges Kopfnicken der jungen Sensenmeisterin. Auch Patty und Black*Star stimmten zu, die einige Gänge weiter entfernt standen, dem Gespräch aber trotzdem gelauscht hatten. „Ihr werdet mich dabei nicht schlagen können!“, behauptete der Blauhaarige und lachte siegessicher. Das konnten die Mädchen natürlich nicht auf sich sitzen lassen und so startete ihr „Wettbewerb“, mit dem sie es schaffen das gesamte Modegeschäft, in dem sie gerade waren, zu verwüsten. Red hatte unterdessen die Unterwäscheabteilung angesteuert, doch Black griff nach dem Kragen seines grauen Mantels und zog ihn in die entgegengesetzte Richtung. „Du bist so ein Spielverderber, Black“, klagte der Rothaarige und ließ sich einfach von ihm mitschleifen. „Ich hätte bestimmt ganz viele tolle Sachen für Liz und Tsubaki gefunden!“ „Ja, das glaube ich dir sofort, weil die beiden am meisten Vorbau haben, nicht?“, fragte der Meister und Red grinste frech. „Genau!“ Black seufzte resigniert. „Du bist ein Idiot, weißt du das eigentlich?“ Er ließ seinen Partner los und sah ihm in die blauen Augen. Sie funkelten wie immer schelmisch. „Natürlich weiß ich das“, meinte Red schulterzuckend. „Ein gewisser Jemand weist mich schließlich freundlicher Weise immer wieder darauf hin.“ Er streckte dem Größeren die Zunge heraus und verschwand dann sofort in Richtung Black*Stars, der anscheinend etwas extrem Interessantes gefunden hatte, der Lautstärke seines Rumgeschreis nach zu urteilen. „Du wirst einfach nicht erwachsen, was?“, dachte Black sich und ein amüsiertes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Manchmal konnte er einfach nicht anders, als Red für seine sorglose und fröhliche Art zu beneiden. Es war wirkl- „Black, guck dir das an!“, krakeelte der Rothaarige plötzlich und stürmte mit einem pinken glitzernden Etwas in der Hand, was sich bei genauerem Betrachten als Kleid herausstellte, auf seinen Partner zu. Ja, von Zeit zu Zeit bewunderte er seinen Freund, aber hauptsächlich war er einfach nur anstrengend. Wie gerade zum Beispiel. „Das wirst du jetzt anziehen!“, bestimmte er lachend und der Größere musterte diese Scheußlichkeit eines Kleidungsstücks für kurze Zeit ohne ein Wort zu sagen. Überall waren Rüschen und Spitze verarbeitet worden. Überall! „Nein, werde ich nicht“, erklärte Black schließlich ruhig, womit für ihn die Diskussion beendet war, doch so einfach sollte er um diese Kleid-Geschichte wohl nicht herum kommen. „Ach, komm schon, sei nicht so ein Spießer“, sagte Black*Star mit einem hämischen Grinsen, was der Schwarzhaarige allerdings gekonnt ignorierte und nur zu seinem Partner sah. „Ich schwöre dir, Red, wenn du mich weiter dazu bringen willst, dieses Kleid zu tragen, dann werde ich alle Katzen dieser Stadt höchstpersönlich einfangen und zu dir in dein Zimmer sperren“, erklärte er und seine Stimme verdeutlichte, dass er es absolut ernst meinte. Red biss sich auf die Unterlippe und schien für einen Moment unentschlossen, was er jetzt tun sollte. Dann ließ er seinen Kopf hängen und meinte in tiefer Trauer zu Black*Star: „Es tut mir leid, dass wir uns diesen Spaß nicht erlauben können, aber es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Beispielsweise mein Leben.“ Theatralisch seufzte er und zog von Dannen, um das Kleid in seiner Hand wegzuhängen. Black rollte nur mit den Augen. Was für eine Dramaqueen. „Okay, Leute, ich bin dafür, dass wir jetzt mal weitergehen“, sprach Maka dann und sah in die Runde ihrer Freunde. Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden, es wurde langsam langweilig in diesem Geschäft und außerdem machte sich der Hunger breit. Nur Patty musste natürlich wieder aus der Reihe tanzen. „Aber wir wollten doch allen Jungs neue Outfits verpassen!“, erinnerte sie die anderen, die ihr allerdings nicht wirklich zuhörten, da sie von der unbeschreiblich lächerlichen Froschmütze auf dem Kopf der Blonden abgelenkt wurden. Wo hatte sie die nur gefunden? Und wieso hatte sie dieses Teil dann auch noch aufgesetzt? „Ähm… das machen wir ein anderes Mal, ja, Patty?“, sprach Liz und zog ihrer Schwester die Mütze vom Kopf und legte sie auf einen der Verkaufstische, damit sie bloß nicht auf die Idee kam, dieses Ding zu kaufen. „Okidoki“, flötete die Kleiner fröhlich und spazierte aus dem Laden ohne auf ihre Freunde zu warten, die sich kurz kopfschüttelnd ansahen, Patty dann aber auf die Straße folgten. Draußen ging die Sonne langsam unter und tauchte die gesamte Stadt in ein angenehmes orange-rotes Licht. Es war recht warm und so kam es, dass noch viele Menschen in Death City unterwegs waren. Sie unterhielten sich, lachten und kein einziger schien schlechte Laune zu haben. Bis auf Soul. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)