Weihnachten auf dem Meer von Kanna (Wie Chopper sein Weihnachten erlebt) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Aber Sanji, morgen ist doch Weihnachten! Ich will nicht schon wieder Fischfrikadellen essen! Das hatten wir die anderen Tage schon..“, meckerte Chopper, verschränkte seine Arme vor seinem kugelrunden Bauch und schmollte. „Ich kann auch gerne Elchbraten machen, wenn du weiterhin etwas gegen mein Essen auszusetzen hast!“, konterte der Koch. „Wir haben im Moment nunmal nichts anderes als Vorrat außer Fisch." Der kleine Elch ging seufzend aus der Kombüse und setzte sich auf der Sunny in den Rasen. Die anderen machten sich aus Weihnachten einfach nichts und dabei hätte Chopper so gerne ein wunderschönes Weihnachtsfest. Er wollte, dass alles weihnachtlich geschmückt ist, dass sie ein richtig tolles Weihnachtsessen haben würden und vor allem wollte er einen schönen, großen und geschmückten Tannenbaum. Das musste doch irgendwie zu schaffen sein? Wieso waren die anderen nur solche Weihnachtsmuffel? Chopper beschloss zum Captain zu gehen. Er sprang auf und tapste in Richtung Bug, wo sich Ruffy die meiste Zeit aufhielt. „Ruffy“, rief der Schiffarzt von weitem und setzte sich schließlich neben den schlafenden Captain der Strohhüte. Ruffy antwortete nicht und Chopper beschloss, darauf nicht einzugehen und einfach draufloszureden. „Ruffy, ich möchte SO gerne ein richtiges Weihnachtsfest haben! Bitte bitte bitte! Ich kann auch alles vorbereiten und schmücken und helfe Sanji beim Essenmachen!“ Er wartete auf eine Reaktion seines Captains. Doch erneut nichts. „Ich mache dann auch zwei Mal die Woche sauber und du bekommst sogar ein Geschenk von mir!“ Nun vernahm der kleine Elch ein kurzes Seufzen von Ruffy und dieser Schob seinen Strohhut hoch und blickte seinen Schiffarzt müde an. „Wir haben nein gesagt, Chopper.“ „Aber“, fing dieser wieder an, doch Ruffy zog seinen Strohhut wieder herunter, sodass sein Gesicht verdeckt war und reagierte wieder nicht. Erneut seufzend zog Chopper von dannen und schlurfte traurig in sein Arztzimmer. Er verstand es nicht. Sie waren doch sonst immer alle so fröhlich drauf und feierten gerne. Wieso dieses Mal nicht? Schon vor Wochen hatten sie gesagt, dass sie kein Weihnachten feierten wollten und Chopper war sich damals sicher gewesen, sie noch irgendwie überreden zu können. Doch das hatte er bis jetzt leider nicht geschafft. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und legte den Kopf auf den Tisch. Er schloss seine Augen und ehe ihm eine Träne die flauschigen Wangen herunter laufen konnte, war er eingenickt. Er erwachte schließlich ruckartig, als jemand seine Tür aufstieß. „Wir gehen einkaufen, komm“, sagte Franky entschlossen, während er an der Tür stand. Der Elch rieb sich die Augen, stand auf und folgte dem Blauhaarigen. Er seufzte wieder. Es war anscheinend kein blöder Traum gewesen, dass alle kein Weihnachten feiern wollten. Gemeinsam mit Franky und der Navigatorin des Schiffes, Nami, gingen sie auf der nächstgelegenen Insel, an der sie vor wenigen Minuten kurzfristig erst angelegt hatten, einkaufen. Groß war sie nicht gerade, aber was sollte man auch von einer Insel erwarten die Petite Ile hieß? Sie schlenderten über den kleinen Markt und Chopper stellte fest, dass es hier außer Fisch, Gemüse und Obst kaum etwas gab. Also gab es Essen wie immer. Es dauerte nicht lange, da erkannte der kleine Elch von weitem einen Stand, an dem es mal nichts zu essen gab. Heimlich, ohne Nami und Franky Bescheid zu geben, näherte er sich ihm, trat heran und konnte gerade so über den Tisch schauen, auf dem sämtliche Dekorationsartikel lagen. Mit großen Augen bestaunte der kleine Elch die Sachen und erkannte kleine Weihnachtsmänner, Engel und Tannenbäume aus Holz, goldene und silberne Kugeln, Sterne aus allem möglichen Material und in verschiedenen Farben und Größen und konnte sich gar nicht sattsehen an den vielen Anhängern und Figuren. „Na kleiner, möchtest du etwas haben?“, sprach ihn eine junge, große, brünette Frau an und lächelte ihn freundlich an. Chopper nickte aufgeregt und seine Augen funkelten. Dann erstarb jedoch sein Lächeln. „Ich habe leider kein Geld und meine Schiffskameraden möchten so etwas nicht haben.“ Er schaute zu Boden, als die junge Frau um den Ladentisch kam und ihm einen kleinen Rentieranhänger vor die Nase hielt. Das kleine Rentier war aus Holz, hatte einen Schal um den Hals aus Baumwolle und lächelte. „Ich schenke ihn dir“, flüsterte die Frau und Choppers Augen fingen wieder an zu funkeln und er nahm das Geschenk dankend an. „Dankeschön“, freute er sich, seine Wangen glühten und er tapste fröhlich davon. Seinen Anhänger verstaute er in seiner Hosentasche. Er wollte nicht, dass die anderen ihn sahen und es ihm wohlmöglich wegnahmen. Es dauerte noch eine Weile, ehe die drei sich wieder auf den Rückweg zum Hafen machten. „Die haben hier superfrisches Gemüse!“, schwärmte Nami auf dem Weg dorthin „Und SO günstig! Sanji wird begeistert sein!“ Chopper hörte jedoch kaum hin und dachte immer wieder an seinen kleinen Weihnachtsanhänger. So bemerkte er vorerst auch nicht, dass die Sunny mit einer Lichterkette geschmückt war, als sie um die Ecke bogen und den Hafen und die dort liegenden Schiffe sehen konnten. Erst als Chopper die Leiter zum Schiff betrat sah er auf und bestaunte das Schiff, das kaum wieder zu erkennen war. Seine Augen wurden größer. Sogar noch größer als vorhin an dem Weihnachtsstand. Die Sunny hatte nicht nur eine bunte Lichterkette drum herum, sondern hatte auch Weihnachtskränze an jeder Tür hängen und auch der Mast in der Mitte war mit einer Lichterkette eingewickelt. Überall hingen weihnachtliche Anhänger herum und Chopper wusste nicht, wo er zuerst hinsehen sollte. Und dann sah er ihn: Den großen, wunderschön geschmückten Tannenbaum. Er strahlte und Chopper ging langsam auf ihn zu. Fröhlich setzte er sich davor und betrachtete ihn. Die anderen Crewmitglieder kamen alle dazu und grinsten, als sie Choppers fröhliches Gesicht sahen. Dass sie Chopper etwas vorgemacht haben bzw ihn angelogen haben, störte ihn nicht. Es war eine absolut tolle Überraschung für ihn. Dann kam er auf eine Idee. Er kramte in seiner Tasche und zog das kleine Rentier heraus. Er suchte eine Stelle am Tannenbaum und hängte ihn mit dazu. „Nun ist er wirklich vollkommen“, piepste der Elch und setzte sich wieder. In dem Moment kamen Sanji, Brook und Nico Robin, mit praktischerweise ein paar mehr Armen, aus der Kombüse und alle hatten Tabletts mit dampfenden Essen auf den Händen und Chopper erkannte, dass dieses Mal anscheinend kein Fisch dabei war. Choppers Augen funkelten und er setzte sich so an den in der Nähe stehenden Tisch, sodass er den Tannenbaum noch gut einsehen und bestaunen konnte. „Vielen Dank“, rief Chopper, als sich alle an dem Tisch Platz nahmen und bevor sie alle anfingen zu essen sagte der Elch: „Das ist das schönste Weihnachten, was ich je hatte!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)