Alle gegen Damon von sadness ================================================================================ Kapitel 1: Liebes Tagebuch... ----------------------------- Alle scheinen verrückt geworden zu sein. Ich weiß gar nicht, wie es dazu gekommen ist, dass ich hier auf diesen Haufen von Kindern aufpassen muss. Die sind doch alle nicht mehr richtig dicht. Ich habe langsam das Gefühl, ich lebe in einem riesigen Irrenhaus. Keine Ahnung, wie das weiter gehen soll, ich habe jedenfalls keine Lust mehr auf diesen Zirkus. Da sage einer, Babysitting sei nicht gefährlich. So ein Schwachsinn... Rückblick: Nicht gerade motiviert betrat Damon das Haus und machte sich direkt auf den Weg zu seinem Zimmer, da er einfach nur noch weg wollte. Von unten drang ein vielstimmiges Geplapper aus den Wohnzimmer. Er hörte ein leises Plätschern aus seiner Dusche und blieb apprupt stehen, um zu lauschen, wer das sein könnte. Kurze Zeit später wurde das Wasser abgedreht. Er betrat den Raum und sah sich um, auf der Suche nach einem Hinweis, die Person unter seiner Dusche betreffend. Hinter ihm wurde die Tür zum Bad geöffnet und eine helle Stimme sagte spöttisch: "Du solltest anklopfen. Ich könnte nackt sein." Reflexartig drehte er sich um und erblickte Elena- nackt. Perplex starrte er sie an und sie warf ihm einen tadelnden Blick zu. "Und außerdem solltest du nicht so starren. Das ist nicht sehr damenhaft." Er biss sich auf die Lippe und warf ihr das Kleid zu, das bis eben noch auf seinem Bett gelegen hatte. Sie schnappte es sich und streifte es sich betont langsam über den Kopf. "Was machst du hier?", fragte er sie trocken. "Duschen. Ist das nicht offensichtlich?", antwortete sie ungerührt. "Und dazu brauchst du ausgerechnet meine Dusche?", grummelte er, resignierte aber und schob sie aus seinem Zimmer, um endlich seine wohlverdiente Ruhe zu haben. Sie rebellierte zwar erst etwas, verschwand dann aber nach unten, um sich dem allgemeinen Tumult im Wohnzimmer anzuschließen. Theatralisch seufzend zog Damon sich sein Shirt über den Kopf und warf es auf einen Stuhl, anschließend verschwand er im Badezimmer. Er wollte gerade das Wasser an der Badewanne aufdrehen, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm und sich blitzartig umdrehte. Halb unter dem Waschbecken kauerte Taylor und sah ihn an mit einem ertappten Gesichtausdruck. "Äh... Hi.", meinte er und grinste dümmlich. Damon schloss kurz die Augen, dann sah er Taylor genervt an und zischte: "Raus..." Angesprochener zuckte unmerklich zusammen und rechtfertigte sich: "Klaus sucht nach mir, ich musste mich hier verstecken..." "Das ist mir scheißegal!", rief Damon, "Ich will jetzt endlich meine Ruhe haben, also bitte: verschwinde aus meinem Bad." Taylor redete weiter auf ihn ein und schon nach kurzer Zeit reichte es Damon und er packte den Werwolf am Kragen, schleifte ihn, ohne auf sein Gezappel zu achten, zum Fenster und hiefte ihn hinaus. Mit einem lauten Krachen und Rascheln landete Taylor in den Sträuchern unter dem Fenster, direkt vor dem Wohnzimmerfenster. Sofort wurde dieses aufgerissen und eine wütende Caroline keifte Damon an, was er sich einbilde und überhaupt. Ohne auf das Gezeter zu achten, ließ Damon sich nun sein Badewasser ein und versuchte, seine Nerven zu beruhigen. Einige Zeit später lag er dann endlich im warmen Wasser und lauschte mit mäßigem Interesse dem Geschwafel aus dem unteren Stockwerk. Offenbar versuchte Bonny gerade, irgendeinen neuen Zauber zu wirken. Klappte wohl nicht so ganz... Damon musste grinsen. Doch das verging ihm kurz darauf, denn plötzlich wurde das Wasser um ihn herum furchtbar kalt und ehe er realisieren konnte, was gerade geschah, wurde das Wasser fest und er konnte sich nicht mehr bewegen. Er steckte in einem Eisklotz fest. War das denn zu fassen?! Bonny und ihr blödes Gehexe! "Bonny verdammt!", schrie er und von unten drang ein erschrockener Laut an sein Ohr. Kurz darauf kamen gleich drei Personen die Treppe hinauf und nun standen Bonny, Elena und Steffan um die Wanne herum, in der er eingefroren war, und konnten ein Kichern nicht unterdrücken. "Kannst du das vielleicht mal rückgängig machen?", schnauzte er die Hexe an und diese blickte erstaunt. "Also verdient hast du es ja...", murmelte sie und grinste mit ungewohnter Heiterkeit. Sie erntete einen bösen Blick von Damon und biss sich auf die Lippe. "Na gut, wenn du schon so lieb darum bittest..." Sie murmelte einige Worte vor sich hin und das Eis begann zu schmelzen, allerdings wurde das geschmolzene Wasser auch unliebsam schnell immer wärmer und ehe man sich versah, kochte es. Damon schrie auf und sprang aus der Wanne. Er schnappte sich ein Handtuch und wickelte sich darin ein, während die anderen gegen ihren Lachkrampf ankämpften. Wütend stampfte er aus dem Bad, doch da wartete schon die nächste böse Überraschung auf ihn, denn kaum, das er sein Zimmer betrat, verbrannte er sich höllisch die Fußsohlen. Er sprang mindestens einen Meter in die Höhe und hastete aus dem Raum, so schnell es ging. "Was zum Kuckuck war das denn?", fragte er atemlos, während die anderen sich vor Lachen noch mehr krümmten. "Ich schätze, das war Carolines Rache dafür, dass du Taylor aus dem Fenster geworfen hast.", kicherte Steffan und schlug eine Hand vor den Mund. "Eisenkraut", zischte Damon und hörte ein fieses Lachen aus dem Erdgeschoss. Zweifellos hockte dort Caroline und genoss ihre Rache. Völlig genervt wechselte Damon das Bad und besorgte sich einen Putzlappen, mit dem er seinen Zimmerboden gröblichst von dem Eisenkraut reinigte. Als er zurück in sein Zimmer kam, hörte er ein Schnarchen, das eindeutig aus seinem Bett kam! Das konnte doch nicht wahr sein, was war das denn nun schon wieder?! Missgelaunt trat er an das Bett und sah Catherine dort liegen, über die ganze Länge ausgestreckt und mit offenem Mund. Von ihr ging ein betäubender Alkoholgeruch aus, Gott, war das ekelig. Aber seit wann konnte ein Vampir betrunken sein??? Ihm reichte es jedenfalls. Wenn man ihm einfach absolut nicht seine Ruhe gönnen wollte, musste er eben das einzig mögliche tun, was noch übrig blieb- das gleiche wie Catherine. Also lief er schlechtgelaunt ins Wohnzimmer zur Metropole des Lärmes in diesem Haus, um sich etwas alkoholisches zu besorgen. Er versuchte die Blicke und alle blöden Sprüche zu ignorieren und griff nach einer Flasche, um sich etwas einzugießen. Er trank einen Schluck und verzog gleich darauf angeekelt das Gesicht. "Bäh... was ist das denn?", fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Saft.", gab ein lächelnder Steffan die Antwort und deutete auf die Flasche. "Du trinkst immer so viel, deine Leber muss schon ech ekelig aussehen. Ich habe beschlossen, das du einen Entzug brauchst. Und die anderen sind übrigens auch meiner Meinung." Bitte was??? "Du willst mich doch verarschen!", rief er aufgeregt und warf die Flasche nach seinem offensichtlich durchgedrehten Bruder. Doch der fing sie auf, bevor sie irgendeinen Schaden anrichten konnte und nahm selbst einen Schluck. Was für ein Irrer... Eindeutig genug von dieser verblödeten Gesellschaft und diesem Haus ging er nach draußen und lief in Richtung des Stadtzentrums, um sich etwas Hochprozentiges zu kaufen. Egal was, Hauptsache, etwas zu trinken. Doch bevor er den ersten Laden betreten konnte, wurde er auf eine blonde Frau aufmerksam, die auf der anderen Straßenseite mit großem Gezeter mit einer anderen Frau stritt und ihr das Kind, das die andere auf dem Arm hatte, entriss und damit wegrannte, direkt auf Damon zu. Jetzt erkannte er sie auch, es war Rebecca. Etwa fünfzig Meter hinter ihr rannte Elija und schrie, sie sollte doch aufhören mit dem Blödsinn und dass er es leid sei, immer auf sie aufpassen zu müssen. Sie achtete gar nicht auf ihn, rannte nur noch schneller und bremste direkt vor Damon rasant ab. "Schau nur, ich hab endlich ein Kind bekommen!", strahlte sie ihn an. "Geklaut wohl eher.", gab er finster zurück. "Gar nicht wahr!", rief sie und hielt es ihm unter die Nase. "Das ist mein Kind. Mein eigenes. Willst du nicht sein Vater sein?" Er erstarrte und schob sie von sich weg. "Du bist doch verrückt!", rief er und verwünschte diesen Tag mit allen ihm bekannten Flüchen. Sie zog einen Schmollmund und wollte gerade antworten, doch da erreichte Elija seine Schwester und entriss ihr das Kind. "Bist du denn verrückt?", wiederholte er Damons Vorwurf und ihre Miene wurde noch trotziger. Im selben Moment kam ein anderer Mann angerannt und zog Elija ein Brett über dem Kopf. "Was erlauben sie sich, einfach mein Kind zu rauben, sie, sie... Wüstling sie!" Elija wurde das Kind entrissen und er blieb verwirrt zurück und musste sich das hönische Gelächter seiner Schwester anhören. Damon schlich sich heimlich davon und ließ dieses kindische Theater schaudernd hinter sich. Er, Vater eines geklauten Kindes... gruselige Vorstellung... schnell besorgte er sich seinen lang ersehnten Alkohol und lief geradewegs zum Friedhof, um sich bei Alarics Grab niederzulassen. er nam einen Schluck aus der Flasche und seufzte laut. "Ach Alaric... manchmal wünschte ich mir, ich wäre auch tot..." Ihn traf fast der Schlag, als eine Gestalt neben ihm erschien, die Stirn runzelte und irritiert meinte: "...Ich bin doch gar nicht tot..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)