Broken Clockwork von kaprikorn (don't look into the black pit) ================================================================================ Kapitel 3: Running ------------------ A/N: Ich bin ziemlich fix, oder? Tjaha! ich habe auch Urlaub. Hab ich das vorhin schon mal erwähnt? Kann sein, kann gar nicht *nicht* dran denken (-; Unsere gallifreyische Reise geht weiter, dieses Kapitel geht hauptsächlich ums "Aklimatisieren", wirst schon sehen, wenn du's liest. Außerdem habe ich mir die Mühe gemacht, mal ein wenig das Zusammengetragene über Gallifrey zu recherchieren, möchte schließlich einigermaßen im Canon bleiben. Leider kann ich keine Garantie dazu geben, ständig den richtigen Anhaltspunkt zu treffen, weil ich die alten Folgen von Doctor Who bisher nur vom Hörensagen kenne. Man möge mir verzeihen. (-: UNIVERSE NINTH DOCTOR & ROSE GENRE SURVIVAL, ADVENTURE, HORROR, FRIENDSHIP & LOVE ALTER P16. **** |[T]| **** Don't be scared I'm still here No more time for crying tears [LEE DEWYZE - BLACKBIRD SONG] "Das hier sind die Außenseiter-Bezirke." Der Doctor strich nebensächlich über verbranntes Holz; er verrieb die Asche zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Mundwinkel verzogen, blickte er sich in der kleinen Ortschaft um, welche Ähnlichkeit mit Slums, oder weniger pompös gebauten Häusern an Stadträndern hatten. Hinter einigen der Hütten lagen offene Felder, Ödland und Wüsten, die ihre Fruchtbarkeit lange eingebüßt hatten; die beherrschende Stille war eine Tortur. Rose beobachtete ihren Begleiter, seine Reaktion und das Mienenspiel auf seinen Zügen. Es war schwer ihn zu lesen und zu erahnen, worum seine Gedanken kreisen mochten. Zu allererst konnte sie sich vorstellen, dass er mehr als verzweifelt war, annähernd hilflos. Würde er es schaffen, sich nicht einzumischen oder am Ende sein eigenes Gebot brechen und eine Katastrophe auslösen? Würde er dabei zu sehen können, wie Daleks das gallifreyische Volk vor seinen Augen dem Erdboden gleich machten? Zum wiederholten Male? Die Blonde zog die Unterlippe zwischen die Zähne und entschied sich, ihn von seiner Besorgnis und dem Schock, in dem er offensichtlich steckte, etwas abzulenken. "Wieso Außenseiter?" Der Doctor wandte seine Aufmerksamkeit in ihre Richtung, schließlich seinen Körper. Ihr war aufgefallen, dass er die Nähe zu ihr suchte, dass er kaum mehr eine Handbreit vor ihr inne hielt – schon die ganze Zeit über. Ob aus Angst, sie zu verlieren, wenn er nicht schnell genug nach ihr greifen konnte, oder aus Frust vor der Einsamkeit, konnte sie nur ahnen. "Weil sie sich von den Idealen der TimeLords abgewandt haben. Sie leben hier, zu den Füßen Arcadiens und führen ihr eigenes, bescheidenes Leben, während sie sich dann und wann gegen das Capitol auflehnen … oder zumindest haben sie es getan." Der Dunkelhaarige schwieg nur kurz: "Sie werden von der Stadt geächtet und gemieden. Außenseiter eben, Existenzen die keiner haben will." Kam Rose irgendwie bekannt vor, war in Powell Estate Alltag. Ihre Bewohner gehörten auch zu den Außenseitern, oder machten sich durch ihre oftmals haltlos ignorante Einstellung selbst dazu. War wohl überall das selbe. "Und warst du auch einer dieser Außenseiter?" Natürlich war die Frage stümperhaft, doch es hielt zumindest die Unterhaltung am Laufen. Der Doctor lachte hohl und tonlos, ohne Anflug von Humor. "Nein", erklärte er ihr sanft. "Ich bin ein TimeLord." Sie gingen weiter, langsamer jetzt, weil sie dem verlassenen Platz nicht trauten, auf der Suche nach einem Unterschlupf. Es war kälter geworden, was Rose dazu veranlasste, beide Hände irgendwann in ihre Taschen zu stopfen. Sie war nicht unbedingt gekleidet für einen Ausflug dieser Größe, ganz zu schweigen davon, dass sie allmählich Hunger bekam und den leisen Verdacht hegte, die nächsten Stunden ohne was zu Beißen auskommen zu müssen. "Wo liegt der Unterschied? Ich dachte eigentlich, bei euch wären alle TimeLords." Der Doctor ließ sich mit seiner Antwort Zeit, offenbar bereits wieder mit einem anderen Gedanken beschäftigt. Aber seine Braue zuckte leicht und er versuchte sich an einem Lächeln, das seine Augen nicht erreichte, als er wieder zu Rose umsah: "Man wird als gallifreyisches Kind geboren, aber um ein TimeLord zu werden, muss man die Wissenschaften dazu studieren." Das machte sogar Sinn: ein Planet mit einer Spezies, die Menschen gar nicht so unähnlich war und besonderen Personen daraus, die in ihrem Glauben und ihren Wissenschaften unterrichtet wurden, um den Erhalt des Planeten zu sichern. Ganz klar, die Erde hatte prinzipiell das selbe Konzept. "Also bist du so was wie ein Akademiker, oder so was in der Art?" Manchmal war es dennoch frustrierend, so wenig über den Dunkelhaarigen zu wissen. Er plapperte oft so viel, aber über sich selbst so selten, dass er ebenso gut noch ein Fremder für sie hätte sein können – eine Sache, die Mum ihr jedes Mal vorhielt, wenn sie einen Abstecher nach Hause machten. "So was in der Art." Und damit war das Gespräch für den Doctor beendet. Die Blonde unterdrückte ein Seufzen, zog den Kopf etwas zwischen den Schultern ein und lenkte das dunkelbraune Knopfaugenmerk misstrauisch gen Horizont. Die Dalek-Schiffe waren immer noch da, saßen dort zwischen den roten Wolken wie große, schwarze Löcher. Das Rauschen ihrer Motoren drang mit dem seichten Wind kühl und mechanisch an ihre Ohren und dann und wann glaubte Rose, eine kleine Truppe derlei Blechbüchsen im Zentrum der Stadt landen zu sehen. Der Horziont selbst brannte, die gläsernen Türme Arcadiens, die beinahe bis an den Bug der Schiffe heran reichten, waren zertrümmert, eingestürzt oder gänzlich aus ihrem Grund gerissen worden. Die Schönheit der Stadt, wenn sie denn einmal da gewesen sein mochte, war dem Erdboden gleich gemacht worden. Arcadia gab es nicht mehr und Rose beschlich der boshafte Zweifel, dass ihr Weg zum Capitol fruchtlos enden würde; ob der Doctor die TARDIS auch selbst reparieren konnte? Völlig vorausgesetzt natürlich, es gelänge ihnen unbeschadet den Rückweg anzutreten und eben das machte sie unweigerlich verdammt unruhig. Der Doctor würde alles in seiner Macht tun, sie zu beschützen, doch ein toter oder verletzter Doctor halfen ihr nicht zu fliehen. "Hier machen wir Rast." Rose spürte einen starken Arm um ihre Körpermitte, der sie um wenige Grad in eine andere Richtung bugsierte. Ihr war nicht aufgefallen, dass ihr Begleiter ein Paar Meter hinter ihr einen Abstecher gemacht hat, der an einer Hütte mündete, welche die Anmut eines herunter gekommenen Schupfens pflegte. Die Mundwinkel etwas verzogen, leistete sie gehorsam Folge; zumindest lag die Baute versteckt genug, keine ungebetenen Gäste anzulocken. Die Türe war teilweise aus den Angeln geschlagen worden, ihre Scharniere ächzten vor Anstrengung bei jeder Bewegung, was sie einen Augenblick zusammen zucken und inne halten ließen, bevor sie es wagten, die Köpfe einzuziehen und einzutreten. Der Doctor in Roses Rücken kramte seinen Schraubenzieher hervor, mit dem er sich erst an den Scharnieren, anschließend am Schloss zu schaffen machte. Die Scheune besaß ein kleines Fenster, durch welches genügend Licht drang, um den Innenraum zu erhellen. Er war vollgestellt mit Säcken und Fässern, die sich bis zur Decke stapelten – ein Vorratsraum? Ein Vorratsraum! "Wir haben Glück, dass Daleks kein Gespür dafür besitzen, ihre Opfer leiden zu lassen, sondern sie gleich töten – somit messen sie der Zerstörung von Lebensmitteln keine Notwendigkeit bei. Sie sprengen einfach alles in die Luft, was ihnen in die Quere kommt; aber der Angriff selbst konzentriert sich auf die Innenstadt. Hier sind sie wohl einfach nur durch gerauscht, ohne Rücksicht auf Verluste." Er kam näher, warf einen prüfenden Blick aus dem schmutzigen Fenster und betastete einen der Säcke. "Ich kann nicht versprechen, dass es ein Festmahl wird, Rose. Zumindest werden wir satt." Der Doctor kratzte sich flüchtig das Kinn, drehte sich einmal um seine eigene Achse und hob schließlich kampflos die Schultern. **** |[T]| **** Rund eine Stunde später saßen sie aneinander gelehnt umringt von Jutesäcken, unzufrieden und – zumindest im Fall der Blonden – müde und erschöpft. Sie drehte eine der Nüsse in ihren Händen, von denen ihr der Doctor erklärte, dass sie für gewöhnlich gemahlen wurden, bevor man gallifreyisches Brot aus ihnen machte. Den Namen der Sorte hatte sie allerdings schon wieder vergessen und wirklich schmackhaft waren sie auch nicht. "Die Temperatur auf unserem Planeten ist etwas niedriger, als auf der Erde – vor allem Nachts." Der Doctor schlüpfte aus seiner Lederjacke, die er Rose umlegte. Sie versank in dem viel zu großen Stück Stoff, wie in Treibsand – nicht, dass seine Geste viel gebracht hätte. Rose fror schon seit einer Weile, anders wie bei Menschen mit ihrem Organismus und Körpertemperatur entwickelte der TimeLord neben ihr bloß keine Art von Wärme, wie sie es kannte, weshalb er ihr ebenso gut ein nasses Handtuch hätte schenken können. Sie bedankte sich trotzdem; dass er daran dachte war mehr als bemerkenswert. Ab und an vergaß er nämlich, dass seine Begleiterin nicht allen Naturgewalten des Kosmoses Stand halten konnte. "Und jetzt ruh' dich aus, du hast vorhin ordentlich etwas auf den Kopf gekriegt. Ich geb' dir zwei, drei Stunden, das sollte genügen." Rose machte es sich mit Jacke und improvisiertem, wenngleich unbequemen TimeLord-Kissen so bequem wie möglich. "Werd' dich hüten", versprach der Doctor flapsig und leise, als er bemerkte, dass die Blonde an seiner Seite eingeschlafen war. **** |[T]| **** Danke fürs Lesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)