Let's Love von yezz (Lavi x female Reader) ================================================================================ Kapitel 2: Lavi --------------- Es sind interessante Sänger dabei. Manche unglaublich gut aussehend, manche weit unter dem Durchschnitt. Genauso verhielt es sich auch mit ihren Stimmen. Manchmal sind welche dabei, die unheimlich gut sind, andere wiederum sind zum Haareraufen. Du fragst dich wirklich, ob die keine ehrlichen Freunde haben. Es war doch niemandem geholfen, wenn man ihn sagt, er könne gut singen, aber in Wirklichkeit glich das, was ihren Mund verlässt einer Misshandlung des Gehörgangs... Bei einem besonders schlechten Exemplar entscheidest du, auf Toilette zu gehen. Aus reinem Selbstschutz. Als du dich ein paar Minuten später wieder auf deinen Platz setzt, hörst du von einer der Sängerinnen: „Der war echt gut. Und heiß ist er auch noch.“, du wendest dich zur Bühne. Ein großer, etwas zerzauster Rotschopf verlässt diese gerade. Er wirkt trainiert, aber nicht muskelbepackt. Das magst du eigentlich sehr gerne. 'Und einen knackigen Hintern hat der Gute auch noch!', frohlockt deine innere Stimme, was dich zum Grinsen bringt. Du freust dich schon, ihn mal von vorne zu sehen. Seine Rückansicht lässt zumindest auf Gutes hoffen. Eine Stunde später geht der letzte Sänger von der Bühne. Es ist auch wieder so eine Nulpe gewesen. Furchtbar ist so etwas! Mittlerweile war dir auch klar, warum sie niemanden fertig singen ließen. Sie warten, bis sie sich einig sind und dann schnell der Nächste. Wer will hier denn auch schon Wurzeln schlagen? Du schaust auf dein Handy. Es ist schon 13 Uhr. Das bedeutet, dass du nun schon 6 Stunden im Saal des Stadttheaters verbracht hattest. Zum Glück gab es im Aufenthaltsraum gute Verpflegung. Eben hast du aufgeschnappt, dass sie nun Pärchen bilden würden und diese dann, nach 2 Stunden Vorbereitung, dieses Lied zusammen aufführen müssen. Dein Herz schlägt wieder schneller. Da sind einige Sänger, mit denen du dir eine Zusammenarbeit vorstellen kannst. Du weißt, dass eine tiefere Stimme deine eigene Tonlage unglaublich schmeichelt. Aber du hast ja eh keinen Einfluss auf die Wahl deines Duettpartners. Also kannst du nur abwarten und Tee trinken. Im Aufenthaltsraum angekommen, nimmst du dir erst einmal ein Schluck Wasser. Etwas Essen kommt gerade nicht infrage. Du bist viel zu aufgeregt. Als du dich im Raum umschaust, staunst du nicht schlecht. Es sind noch 15 Mädchen und junge Frauen im Raum. Die haben also ordentlich aussortiert. Im Stadtanzeiger hattest du gelesen, dass sich ungefähr 5.000 Leute beworben hatten. Als alle Demotapes gehört waren, hatten sie dann noch knapp 200 Sängerinnen und Sänger zu diesem Treffen eingeladen. Nun ist dein Ehrgeiz geweckt. Wenn man schon einmal weiter ist, dann will man doch schließlich die Beste sein! Gerade als du den Becher leerst, kommt der Instrumentenmensch rein. „Ladys, kommt ihr bitte auf die Bühne? Die Duettpartner werden verkündet.“, jetzt ist es endlich so weit! „Hallo zusammen. Schön, dass ihr hier seid. Jeder von euch hat eine Stimme, die wir für das Projekt als geeignet betrachten.“, damit lässt er seinen Blick durch die Gruppe gleiten. Die Kunstphase, die er dabei einlegt, wird davon nur noch theatralisch untermalt. „Wir haben jetzt Duettpartner ausgewählt, die uns interessant erscheinen. Das bedeutet aber nicht, dass diese Konstellation auch tatsächlich so in der Band spielen wird. Ich erwarte daher, dass ihr das Zwischenmenschliche ausblendet. Wir nennen euch jetzt den jeweiligen Partner und eine Nummer. In dieser Reihenfolge kommt ihr gleich zu uns runter, holt euch euer Lied ab und sucht euch einen ruhigen Platz zum Üben. Um 15 Uhr starten wir dann in dieser Reihenfolge. Wer keine Akustikgitarre mitgebracht hat, kann sich gleich eine hinten bei Frederic ausleihen.“, der Instrumentenmensch heißt also Frederic! Du musst grinsen, während quälend langsam die Gesangspartner ausgerufen werden. „Und zum Schluss: Nr. 15...“, du schreckst auf, als dein Name fällt. „... und Lavi.“ Du schaust auf und siehst in die Gruppe der Sänger. Der zerzauste Rotkopf mustert dich und grinst. Unweigerlich musst du zurücklächeln. Zwar ist gerade er derjenige gewesen, den du wegen deiner Toilettenpause verpasst hast, aber an seinen knackigen Hintern konntest du dich erinnern. Auf der Stelle warst du froh, dass du nicht dazu neigst, bei solchen Gedanken rot zu werden. Das wäre sonst echt peinlich geworden. Nun kam Bewegung in die Menschenmasse auf der Bühne. Du orientierst dich nach hinten. Schließlich sind Lavi und du die letzte Gruppierung. Und eben dieser kommt gerade auf dich zu. Seine smaragdgrünen Augen fixieren die deinen. Er schenkt dir ein strahlendes Lächeln, als er dir die Hand reicht. „Hi, ich bin Lavi. Freut mich dich kennenzulernen.“ Du nimmst seine Hand und stellst dich artig vor. 'Mensch, der Kerl ist echt groß. Sieht auch nicht schlecht aus. Und nett scheint er außerdem zu sein. Jetzt kann er nur noch stimmlich eine Katastrophe werden. Sonst wäre er zu perfekt.' resümierst du gedanklich. „Hier ist euer Lied.“, damit werden euch Notenblätter zugewiesen. „Wer nun Lead und wer Rhythmus übernimmt, ist uns egal. Ihr seid beide ähnlich gut.“, damit schaust du auf die Blätter. Die Überschrift lässt dich schlucken. „Let's Love von Echosmith“, murmelst du vor dich hin. Du kennst diesen Song. An Echosmith kommt ja zurzeit niemand vorbei, der hin und wieder Radio hört. Du hattest mal ins Album rein gehört. Es war gleich das zweite Lied und den Text, sowie die Art und Weise des Gesangs hatten dir gefallen. Vor deinem inneren Auge haben sich zwei junge Verliebte angesungen. „Kennst du das Lied?“, fragt dich Lavi nun. Du nickst. „Sehr gefühlvoll...“, bringst du heraus. „Sehr gut! Das kriegen wir beide dann locker hin!“, freut sich der Rotschopf. Du bist verwirrt, was soll das nun heißen? Anstatt weiter darauf einzugehen, wechselt er das Thema. „Ich würde vorschlagen, wir holen jetzt unsere Gitarren und treffen uns draußen im Foyer. Da wird wohl weniger los sein, als hier.“ „Ja, ist gut.“, antwortest du knapp und lässt ihn stehen. Dir war heiß. Du musst unbedingt noch einmal kurz auf die Toilette dich frisch machen. Als du den Aufenthaltsraum betrittst, sind alle Augen auf dich gerichtet. Dir war klar, dass du das Sahnestück aus der Gruppe erwischt hast. Ein Grinsen huschte dir über das Gesicht, während du zu deinem Gitarrenkoffer schlenderst. Einige werfen dir neidvolle, andere hasserfüllte Blicke zu. 'Ich komm mir vor, wie im schlechten Film.', denkst du dir, während du die Tür hinter dir zuzogst und seufzt. „Alles ok?“, da steht er wieder und blickt dich aus seinen unglaublichen, grünen Augen an. Du grinst schief. „Die Mädels da drinnen hassen mich gerade, dass ich ihnen ihren Wunschpartner weggeschnappt habe!“, gibst du ihm ehrlich zurück. Lachend kratzt er sich am Hinterkopf. Sein Lachen war ehrlich und ansteckend. Du magst diesen Kerl jetzt schon. Ihr betretet das Foyer, als dir ein Bekannter fast in die Füße läuft. „Manuel! Was machst du hier?“, fragst du. Dein alter Sandkastenfreund lacht dich an. „Das könnte ich dich fragen. Ach, du singst hier? Ich wusste, du hast es drauf!“, beginnt er. „Ich arbeite hier nebenbei.“, dabei beäugt er Lavi kritisch. „Das ist mein Duettpartner Lavi.“, stellst du ihn vor und die beiden reichen sich die Hand. „Du? Könntest du uns einen Gefallen tun?“, dein Hundeblick dabei spricht Bände. „Wo können wir ungestört üben?“ „Kommt mit, wir haben oben noch eine Requisitenkammer. Die kann ich euch aufschließen.“, bietet er an und ihr folgt ihm. „Praktisch, jemanden hier zu kennen. Vor allem wenn man so ein ruhiges Plätzchen dadurch bekommt.“, stellt der Rotschopf vergnügt fest. „Ja, das stimmt. Kennst du den Song?“, fragst du, um das Thema zu wechseln. Er schüttelt mit dem Kopf, also kramst du dein Handy hervor, um das Lied abzuspielen. „In Ordnung. Hast du da auch das Bild von einem Pärchen im Kopf, das dich ansingt?“, will er grinsend von dir wissen. Du kannst nur etwas verlegen nicken. „Das sollten wir doch hinkriegen oder?“, seine Augen treffen deine. Dein Herz macht einen kurzen Sprung und du musst schlucken. „Hoffen wir es mal.“, gibst du leicht verunsichert zurück. „Ach komm schon. So schlecht sehe ich doch gar nicht aus!“, witzelt er. 'Ha! Der ist lustig. Das war doch eine riesige Untertreibung!', denkst du und musst kurz schnauben. „Vielleicht, wenn du dir die Maske dahinten überziehst.“, erwiderst du schlagfertig und dein Finger deuten auf eine große, afrikanische Fratzenmaske. Schmollend schaut er wieder zu dir. „Das war gemein...“, für einen kurzen Moment kannst du nicht erkennen, ob er das ernst meint oder nicht. Er sieht dich an und dir ist sofort klar, dass er deinen Gesichtsausdruck ganz genau zu deuten wusste. Denn im nächsten Moment kringelt er sich fast auf dem Boden vor Lachen. „Übernimmst du die Lead- oder Rhythmusgitarre?“, willst du wissen, damit ihr endlich weiterkommt. „Mir egal.“, gibt er etwas atemlos vom Lachen zurück. „Mir auch...“, gestehst du ihm. Nach 3 Partien Schere-Stein-Papier habt ihr euch „entschieden“. Du übernimmst den Rhythmus. Ist vielleicht nicht das Verkehrteste, schließlich sollst du ja Lavi ansingen. Der Gedanke daran lässt dein Herz ein paar Meter weiter südlich wandern. Jetzt bist du eindeutig nervöser, als eben beim Vorspielen. „Wir sollten jetzt dringend loslegen, wir haben durch den Blödsinn schon fast eine halbe Stunde verloren.“, nun ist der Rotschopf plötzlich ernst, ordnet seine Notenblätter und dann beginnt ihr, zu üben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)