Smile! von kanashimi (It gives your mouth something to do...) ================================================================================ Das Glück ist rosa und kann fliegen ----------------------------------- https://www.youtube.com/watch?v=FC3y9llDXuM Teenage Dirtbag - Wheatus … „Gut. Bringen wir´s hinter uns. Ab ins Bett!“, schnarrte Sanji und stiefelte, ohne eine Spur von Höflichkeit, an dem Wohnungsinhaber vorbei nach drinnen. Zoro stand leicht irritiert und nur mit einer schwarzen Panty bekleidet immer noch in seiner geöffneten Wohnungstür. Seit zwei Tagen hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Hatte der Blondschopf ihn kategorisch ignoriert und er sah sein Zeugnis und seine Hormone schon den Bach runter gehen. Also rechnete er mit nichts mehr. Schon gar nicht damit, dass dieser blonde Alptraum am Samstagvormittag erst ein martialisches Strumklingeln veranstaltete, um dann wie ein General durch seine Tür zu marschieren. Sanji tippte nur ungeduldig mit dem Fuß auf den Teppich ein und wartete darauf, dass sich der Wohnungseigentümer endlich aus der Schockstarre löste. Langsam wurde es eng. Heute war der letzte Tag, um ein Selfie von zwei strahlenden Gesichtern auf dieser Werbehompage hochzuladen und zu allem Überfluss musste er gestern Abend auch noch feststellen, dass Lysop es irgendwie geschafft hatte, Kaya für seinen Schnappschuss an Land zu ziehen. Neben ihrem engelsgleichen Lächeln, wirkte sogar dieser Pinocchio irgendwie werbetauglich. Schwere Geschütze mussten aufgefahren werden, um nicht letzter hinter Lysop zu werden. Und warum eigentlich nicht das benutzen, was schon einmal erfolgreich war? Ein Bed-In, wie John Lennon und Yoko Ono einst und das auch noch mit zwei jungen Kerlen, also fresher ging nun wirklich nicht. Generell wollte er hier mal einiges klären. Auch, wenn ihm selbst noch nicht ganz klar war, was und wie. Aber zuerst einmal sollte das Wichtigste in Angriff genommen werden. Ihr Halbjahreszeugnis stand auf dem Spiel. Also mussten sie das hier irgendwie hinbekommen. Einziges Problem: Der notgeile Troll mit der versteinerten Visage. Der musste auch mit auf´s Bild und Sanji hatte den leisen Verdacht, es wäre wahrscheinlicher, dass der Kerl wieder versuchen würde auf ihn drauf zukommen, anstatt mal gescheit in die Kamera zu grinsen. „Immer noch scharf auf mich?“ „Jupp.“ „Heute wenigstens schon deinen Trieben nachgegeben und dem Arbeitslosen in deiner Hose die Hand geschüttelt?“ „Nope.“ Alarmstufe Rot. Er hätte doch noch eine schlabbrige Shorts, über die Panty ziehen sollen, aber bei der Röhrenjeans sähe das sicher arg scheiße aus… …er hätte sich die unförmig, weite Blaumannhose anziehen sollen, die noch vom letzten Streichen seines Zimmers irgendwo liegen geblieben war! Aber damit quer durch die Stadt? Absolut unzumutbar! Knurrend schwang sich der Blonde auf die Matratze und hasste inbrünstig sein Leben. „Möchtest du oben oder unten liegen?“, erkundigte sich der Betteninhaber, der gerade seine Hormone wiedergefunden hatte. Ein schmollender Sanji auf seiner Schlafstätte war Grund genug, dass sich seine Stimmung augenblicklich hob. Die Stimmung in seiner Panty hielt er aber lieber noch niedrig, denn das könnte bei dem blonden Biest gleich wieder unangenehme Fluchtreflexe auslösen. „Halt die Klappe und leg dich daneben!“, grummelte der Blondschopf und Zoro zuckte mit den Schultern. „Willst du nich wenigstens dein Hemd ausziehen?“ „Zieh du dir lieber was an!“ Der Grünhaarige schnalzte genervt mit der Zunge und schnappte sich das Hawaiihemd, das seit Samstag neben seinem Bett liegen geblieben war. „Das wagst du nicht!“, grollte es augenblicklich von der Matratze und Zoro hielt in seiner Anziehbewegung inne. „Was denn jetzt schon wieder?“ „Waren wir uns nicht einig, dass dieses scheußliche Teil verbrannt gehört?“ „Hab ich irgendwie verpasst, dass wir geheiratet haben?“ „Bitte was?“ „Kein Sex, aber dafür ständiges Genörgel.“ „Sehr unwitzig, du Klappspaten!“ „Du bist doch mitten in der Nacht hier aufgeschlagen, um dich in mein Bett zu legen!“ „Es is halb elf Uhr vormittags!“ „Am Wochenende is alles vor zwölf Uhr mittags, Nacht!“ „Hast du noch irgendwas Unscheußliches zum Anziehen?“, versuchte Sanji mal wieder zum Thema zurückzukommen und erntete ein Schnaufen. „Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass vollbekleidet im Bett liegen nur Sinn macht, wenn man zu müde, oder zu betrunken ist um sich noch auszuziehen, oder kurz davor sich alles gegenseitig runter zu zerren“, probierte Zoro weiter zu argumentieren, doch das unwirsche Knurren seines Gastes deutete darauf hin, dass auch diese Folgerung nur auf wütende Ohren stieß. Er ergab sich also in sein Schicksal und wühlte sich gebückt durch das leicht gehäufte Klamottenwirrwarr neben seinem Bett. „Das meiste muss in die Wäsche. Ich hatte noch keine Zeit zum Waschsalon zu latschen…aber das hier müsste gehen.“ Der Grünhaarige zog ein simples, schwarzes Shirt aus dem Haufen, das er seines Wissens nach nur einmal angehabt hatte und hielt es seinem Stilberater triumphierend entgegen. Gleich darauf musterte er diesen aber skeptisch, da Sanji ziemlich verwirrt in seine Richtung starrte. „Is was?“ „Nö…nix!“, wehrte der Blondschopf hektisch ab und schüttelte den Kopf, der für Sekundenbruchteile ein wenig rot geworden war. Was musste der Kerl sich auch so ungeniert und knappbekleidet vor ihm herumbücken, während ihm selbst noch einmal bewusst wurde, dass er gerade in dessen Bett lag? „Is genehmigt“, brachte er noch schnell hervor und drehte genervt den Kopf zur Seite, als sich der Grünhaarige das Shirt über den Waschbrettbauch zog. Ehrgeiz, gepaart mit dem Drang unter keinen Umständen komplett zu verkacken, waren sicher nicht die besten Berater für diese Situation gewesen. Sanji grummelte leicht angesichts seiner Kopflosigkeit, wurde aber gleich darauf durch Wippen der Matratze wieder aus seinen Gedanken gerissen. Es war amtlich: Er lag mit einem Kerl in dessen Bett, der ihm auch noch an die feinsäuberlich gebügelte Wäsche wollte und das alles sogar irgendwie freiwillig. Ob Ketterauchen als Drogenkonsum angerechnet werden könnte? Wäre wenigstens eine gute Ausrede für seinen Verstand, der ihm momentan unerbittlich dazu gratulierte, ein kompletter Idiot zu sein. Schnaufend puhlte er sein Smartphone aus der Hosentasche, bedeute seinem Bettnachbarn mal ganz kurz näher zu rücken und stellte seine Kamera ein. Er nahm alle Kraft zusammen, straffte die Schultern und lächelte. Zoro versuchte zu lächeln. Sanji drückte auf den Auslöser und starrte gleich darauf genervt auf das Ergebnis. „Lächel endlich, du Halbaffe! Was is denn daran so schwer?“ „Wenn man neben dir hockt is einem ja eher zum Heulen zumute, also beschwer dich bei deiner Persönlichkeit“, maulte der Angeblökte nur zurück und der Blonde seufzte resignierend. „Ich find dich so kacke!“, jammerte er dann und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Ja, ich dich auch, aber leider nich genug, befürchte ich.“ „Wieso ich? Gib mir einen vernünftigen Grund, wieso es ausgerechnet ich es sein muss?“ „Gibt keinen. Das is ja die Scheiße. Ich hab mir das auch nicht ausgesucht!“ „Besteht die Möglichkeit, dass du das irgendwie wieder abstellen kannst?“ „Sieht schlecht für dich aus. Selbst jetzt, wo du dich aufführst wie ´ne Zicke mit PMS, würd ich dich am liebsten sofort von der Bettkante schubsen, um dich auf dem Teppich zu rammeln.“ Na das waren ja mal richtig gute Neuigkeiten. Da hatte man einen Traumkörper, ein engelsgleiches Gesicht und seidenweiche, blonde Haare… Und wofür? Damit einen das grünhaarige Monster da, auf dem Teppich rammeln wollte. Sanji verfluchte die Natur für die bevorzugte Behandlung, fuhr sich unwirsch durch die Haare und schnaufte. „Und jetzt?“ „Kein Plan. Knutschen?“ „Sag mal wie begriffsstutzig bist du eigentlich? Ehe ich mit dir etwas anfange friert eher die Hölle zu, Schweine lernen fliegen und du hast plötzlich ein umwerfendes Lächeln drauf!“ „Sag niemals nie“, konterte Zoro, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und machte es sich auf seinem Kissen bequem. Keine zwei Minuten später vernahm der Blonde ein leises Schnorcheln direkt neben sich und musste feststellen, dass der grüne Plagegeist weggedöst war. Angestrengt überlegte er was er nun tun sollte. Den Brummbären wecken, hätte entweder zur Folge, dass sie sich sofort stritten oder, dass Zoro ihm gleich wieder die „Wurzel allen Übels“ unter die Nase reiben würde. Vielleicht sogar wortwörtlich. Aber wenn er jetzt einfach ging, hätte sich der Wettbewerb erledigt, sein Zeugnis bekäme einen miesen Beigeschmack und der ganze Stress der letzten Woche wäre völlig für die Katz gewesen. Und während er so unentschlossen vor sich hingrübelte, fielen ihm die Augen zu. Alle Gedanken tanzten munter an ihm vorüber und verschwammen langsam zu einem Nebel, der ihn auch ins Land der Träume schickte. … Irgendwann stellte sich langsam wieder ein Bewusstsein bei dem Blonden ein. Er brummelte missmutig, als sich die Matratze, ohne sein Zutun bewegte, schlug schlaftrunken die Lider auf und blinzelte genau in ein Paar grüne Augen. Vermutlich lag er nicht in seinem Bett und vermutlich war er nicht einmal in seinem Zimmer. Das hatte er anders in Erinnerung. Verwirrt rieb er sich über die Augen, öffnete sie abermals und wusste plötzlich wieder wo er war und warum. Nur wieso starrte ihn Zoro gerade so verklärt an? Um das herauszufinden, wäre eine Frage wohl die angebrachteste Variante und deshalb fragte er einfach mal. „Is was?“ „Du brabbelst im Schlaf“, erklärte sein Gegenüber und stützte seinen Kopf auf der linken Hand ab, "Scheinbar hältst du wirklich nie die Klappe." Und plötzlich passierte es: Zoro lächelte. Ganz ungezwungen. Wie selbstverständlich und irgendwie sogar -subjektiv betrachtet- umwerfend. Es war ein so unvorhersehbares Ereignis, dass der Blondschopf vollkommen vergaß nach seinem Smartphone zu greifen, um auf den Auslöser zu drücken. Stattdessen drückte er diesem achten Weltwunder, ohne darüber nachzudenken, die Lippen auf und schloss die Augen. >Irgendwo an einem weitentfernten Ort bekam jetzt ein Schweinchen vermutlich gerade seine Flügel, um zum Eislaufen in die Hölle fliegen zu können.< Bei diesem Gedanken musste Sanji gegen die überraschten Lippen seines Gegenübers grinsen, ließ von ihnen ab und sah in verblüffte grüne Augen. „Was´n jetzt kaputt?“, erkundigte sich Zoro und erntete ein Seufzen. „Wahrscheinlich mein gesunder Menschenverstand. Aber ich glaub, auf den kann ich eine Weile verzichten.“ „Ich auch.“, erwiderte der Grünhaarige, grinste noch ein bisschen breiter und zog den Blonden in seine Arme. „Vergiss bitte nich gleich wieder wie das geht. Wir müssen nachher noch ein Foto davon machen.“, gab Sanji zu bedenken und entlockte seinem Verehrer ein leises Brummen. Zoro drückte das Objekt seiner Begierde sanft in sein bequemes Kissen, rollte sich über ihn und senkte den Kopf so tief, dass sich ihre Lippen fast berührten. Kurz betrachte er seine leicht überraschte Beute, ehe sich sein Mund wieder zu einem leichten Grinsen verzog. „Tu uns beiden einen Gefallen und halt jetzt einfach mal deine Klappe.“ *~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~ Vielleicht kennt ihr diesen Ausspruch: Immer, wenn ein Glöckchen klingelt, bekommt ein Engel seine Flügel. Tja. Und immer, wenn zwei Idioten endlich zueinander finden, bekommt ein Schweinchen welche. ^.~ Es ist vollbracht! Lobet mich nicht, denn ich habe gebummelt. ^^“ (Alltag, Arbeit, der Wunsch wenigstens 6-7 Std. zu schlafen…) *narf* Falls ihr trotzdem den Drang habt mich zu belobhudeln, dann werde ich euch aber auch nich abhalten. Immerhin wars ja gar nich so übel. ;) PS: Wer jetzt eigentlich mit einem Kapitel gerechnet hatte, in dem ich mich der inneren Zerrissenheit und der verzweifelten Hoffnung, der beiden Hauptakteure widme: Nö. Keine Lust. ;) Bis irgendwann mal, oder bald. Baba^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)