Smile! von kanashimi (It gives your mouth something to do...) ================================================================================ Und täglich nervt das Murmeltier -------------------------------- https://www.youtube.com/watch?v=SeX32kGXAwk Smash Mouth | All Star … „Ich hab was für dich übrig”, stellte Zoro fest und kratze sich abwartend am Hinterkopf, während er auf seinen blonden Klassenkameraden heruntersah, der ihn für den Bruchteil einer Sekunde nachdenklich musterte. „Ich für dich auch…“, nickte Sanji plötzlich und der Grünhaarige hob überrascht die Augenbraue. Na das lief ja besser, als erwartet. „…einen Tritt in die Eier, du Spacken!“ Jetzt lief es irgendwie eher, wie erwartet. Schulterzuckend machte er auf dem Absatz kehrt und pflanzte sich wieder auf seinen Sitzplatz in der letzten Bankreihe. Nicht unbeobachtet von einem Paar empörter, blauer Augen. Seit drei Monaten ging das nun schon so. Jeden Morgen in der ersten Pause rappelte sich diese grünhaarige Katastrophe von seinem Sitzplatz hoch, stakste gähnend auf ihn zu, um ihm genau diesen einen Satz ins Gesicht zu werfen, sich seine tägliche Abfuhr einzufangen und dann wieder zu seinem Stuhl zurück zu latschen. Langsam gingen dem Blonden die Sprüche aus. Von „Zieh Leine!“, über „Was ist das nur für ein lästiges Geräusch?“, zu „Sonst hast du keine Schmerzen?“, hatte er schon alles durch und selbst ein Din A4 Blatt mit einer riesigen, gekritzelten Null und dem Zusatz: „Das ist die Anzahl der Leute, die das interessiert“, brachten den Grünhaarigen nicht zur Aufgabe. Jeden Tag dieselbe Leier. Sanji ließ seinen Kopf auf die Schulbank sinken und seufzte. Doch lange konnte er seine Frustrationspose nicht einhalten, denn es läutete unüberhörbar schrill zur nächsten Unterrichtsstunde und da diese von einer gutgebauten, äußerst attraktiven Lehrerin abgehalten wurde, musste er sich zusammenreißen, um seinen ganzen Charme in Richtung Tafel sprühen zu können. Freitage, waren wirklich die besten Schultage. Leider erblickten seine vorfreudigen Augen nur einen seltsamen Typen, der fahrig in einer Aktentasche wühlte. Sein Anzug, der in einem scheußlichen Kotzbraun gehalten war, schien ihm einen Ticken zu groß zu sein und die orangefarbene Krawatte tat ihr Übriges, um den Kerl als völlig Farbenblind einzustufen. Während diese Ode an den schlechten Geschmack also hektisch nach irgendetwas suchte, betrat die Augenweide in Form von Fräulein Robin die Bühne und es ging ihm gleich ein wenig besser. Die Frau hatte Stil und wahnsinnig tolle Beine, wie ihr schwarzer Bleistiftrock heute einmal wieder eindeutig bewies. Von der leichten Chiffonbluse, die auch den Rest dieser makellosen Schönheit gekonnt in Szene setzte mal ganz zu schweigen. Eigentlich war es schon fast grausam sich in so einem Outfit vor einer Klasse mit hormonbelasteten Halbstarken zu präsentieren. Zum Glück war sie nicht für den Sexualkundeunterricht zuständig, sonst hätte der blonde Frauenversteher wohl eine chronische Blasenentzündung vortäuschen müssen, um gehäufte Aufenthalte auf der Schultoilette rechtfertigen zu können. Geschichte und Englisch waren aber langweilig genug, um die Libido in Zaum zu halten. Sein ab und an spontan auftretendes Nasenbluten wurde mittlerweile nur noch zur Kenntnis genommen und bisher schien auch noch keinem aufgefallen zu sein, dass es nur in ganz bestimmten Unterrichtsstunden, bei einer ganz bestimmten Lehrerin auftrat. Seine Sitznachbarin Nami schob ihm gerade eine Packung Taschentücher zu, aber bevor er ihr verschmitztes Grinsen hinterfragen konnte, forderte die schwarzhaarige Schönheit an der Tafel die Aufmerksamkeit ihrer Schüler ein. „Das hier ist Herr Rasi. Er ist im Auftrag einer Marketingfirma heute hier erschienen. Sie planen ein regionales Projekt und unsere Schulleitung hat dem ganzen Blödsinn leider zugestimmt.“ Augenblicklich sah der nervöse Mann erschrocken auf, wurde aber von einem engelsgleichen Lächeln sofort besänftigt. „Erklären Sie doch einfach der Klasse worum es geht und ich setzte mich solange kopfschüttelnd auf meinen Stuhl, um die Namensliste anzulegen. Verwirrt, aber hochmotiviert straffte der kotzbraune Anzug seine Hängeschultern und räusperte sich. Kaum hatte er sich selbst neuen Mut zugesprochen, offenbarte er der unbeeindruckten Menge den Grund seines Daseins. „Ihr könntet die Next New Faces unserer Keep Smiling-Kampagne werden! Unser Auftraggeber möchte eine regionale Challange starten, um seine Produkte landesweit zu promoten. Es soll young and stylish werden. So real aus dem Leben. Mit smarten, unverbrauchten Faces, denen man den Fun wirklich abkauft.“ Der Werbefritze redete sich komplett in Rage und ballerte sein Berufsdenglish quer durch das Klassenzimmer. Fräulein Robins Gesicht war nun hinter dem großen, roten Klassenbuch verschwunden, sodass man nur ihre bebenden Schultern sehen und ein leises, unterdrücktes Glucksen hören konnte. Das schien Mister New Faces aber nicht zu bemerken und schwallerte munter weiter. „Ihr bildet Zweierteams, sucht euch am besten einen aktuellen Place To Be und dann schießt ihr ein Selfie von euch beiden mit einem strahlenden Lächeln, ladet es bis nächsten Samstag auf unserer Hompage hoch und die User können dann ihre personal Winner voten. Als Zusatzpreis winken dem Gewinnerpaar noch VIP-Tickets für ein angesagtes Sommer-Open Air-Musikfestival.“ Sanji rieb sich die Hände. Das würde einfach werden. Er hatte ein überaus charmantes Lächeln auf Lager und zusammen mit seiner Busenfreundin Nami wäre das Selfie nur noch Formsache. Die Orangehaarige brachte regelmäßig alle Männerherzen zum Schmelzen, sobald sie ihre rosaroten Lippen auf Angriff stellte. Während er also insgeheim schon seinen Sieg feierte, bekam er gar nicht mit, wie sich jemand unverhohlen neben seinen Platz stellte und die Hand auf seiner Schulter platzierte. Wie in einem schlechten Trancezustand hörte er ein: „Ich nehm den hier.“ Und konnte nur noch entsetzt auf die grimmige Visage seines höchstpersönlichen Alptraums starren. „Zoro und Sanji…ist notiert“, nickte Robin und dem Blonden rutschte jegliche Farbe aus dem Gesicht. „Das is doch bestimmt nich zulässig, oder? Sie wollen doch sicher so nett lächelnde Paare…Junge und Mädchen…“, argumentierte Sanji in Richtung des kotzbraunen Anzug und beglückwünschte sich innerlich schon einmal selbst für diesen Geistesblitz im richtigen Moment. „Oh, da ist unser Klient ganz smooth. Ihm kommt es auf das Gesamtpackage an. Egal, ob Boy and Girl, oder Best Buddies, oder Girlfriends.” Verdammt! Musste der Werbeindustrie gerade jetzt einfallen, dass sie jung und modern sein wollte? „Kann ich von meinem Veto-Recht Gebrauch machen?“, flehte er seine Lehrerin an, doch diese wedelte nur streng mit ihrem Kugelschreiber. „Ich habe euch in die Liste eingetragen und somit ist die Paarung amtlich.“ Eine Sekunde lang fand er Fräulein Robin ganz schön blöd, aber dann schlug sie ihre langen, wohlgeformten Beine so graziös übereinander, dass er ihr einfach nicht mehr böse sein konnte. Somit konzentrierte sich sein ganzer Ärger wieder auf das richtige Ziel. Auf die grünhaarige Pestilenz zu seiner Linken. „Dürften wir ganz kurz vor die Tür gehen?“, erbat er sich von seiner Lehrerin und diese nickte. „Ich denke, das hier dauert noch ein bisschen und ihr habt ja eure Wahl schon getroffen. Aber seid bitte leise, immerhin ist noch Unterricht.“ Von wegen Wahl! Unwirsch packte Sanji den Grünhaarigen am Arm und zog ihn mit sich in den Schulflur. „Was. Soll. Das. Werden?“, zischte er unheilvoll und fixierte das unbeeindruckte Gesicht seines Gegenübers. „Dachte so kommen wir uns näher.“ Zoro zuckte mit den Schultern und Sanjis linke Augenbraue tat es ihnen gleich. „Hab ich dich bei unserer letzten Prügelei so hart am Kopf getroffen, dass dein Gedächtnis abgestorben ist? Wir können uns nicht ausstehen!“ „Nein. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Bei unserer letzten Prügelei hab ich dir gewaltig den Arsch aufgerissen“, gab der Grünhaarige selbstbewusst zurück und Sanji legte den Kopf schief. „Ach so nennt man das, wenn man mit drei Stichen am Hinterkopf genäht werden muss.“ „Wenigstens mussten Sie mir nicht die Schulter wieder einrenken!“ „Sagen wir einfach unentschieden“, ertönte Robins Stimme hinter den beiden. „Manchmal fällt es mir wirklich schwer zu glauben, dass ihr volljährige Oberschüler seid.“ Sie schüttelte resignierend den Kopf und sah beide sehr vorwurfsvoll an, bevor sie auf dem Absatz kehrt machte. „Und jetzt kommt wieder zurück in die Klasse, man kann euch sowieso bis drinnen hören.“ Geknickt watschelte der Blondschopf wie befohlen hinterher und Zoro stakste beiden gähnend nach. Als sie ihre Plätze wieder eingenommen hatten, begann der Anzugonkel seine Unterlagen gerade wieder ins die Aktentasche zu stopfen und wurde von Fräulein Robin freundlich vor die Tür gesetzt. „Wen hast du denn abbekommen?“, erkundigte sich Sanji leise bei seiner Banknachbarin und Nami lächelte zufrieden. „Ruffy.“ „Den König der Grinsebacken?“ „Genau. Das wird ein Kinderspiel. Wir gewinnen das Ding und dann kann ich Ruffys Ticket auf dem Schwarzmarkt verscherbeln und kauf mir davon ein tolles Outfit für das Festival.“ Hätte sein Ticket dasselbe Schicksal erlitten? Nein. Nami war seine beste Freundin und mit ihr hätte er diesen Wettbewerb sicher in der Tasche gehabt. Grummelnd legte er den Kopf wieder auf der Schulbank ab. Dank dieses Idioten hatten sich seine Gewinnaussichten irre lachend von der Brücke gestürzt und soffen gerade gewaltig ab. Aber noch gab er nicht auf. Vielleicht konnte er dem Schicksal noch ein paar Schwimmflügelchen nachwerfen und somit eine kleine Chance vorm Ertrinken bewahren. Er zückte seinen Collegeblock, kritzelte eine Nachricht darauf und als die letzte Stunde vorbei war, drückte er diese seinem Wettbewerbsparter in die Finger bevor er fluchend nachhause stapfte. Zoro sah ihm erstaunt nach und entfaltete dann den kleinen Zettel, der seine Samstagabendplanung gewaltig durcheinander bringen sollte. Morgen Abend. 22.30 Uhr vor dem Redline. Zieh dir ein Hemd an! … Planlos durch die Nacht ----------------------- https://www.youtube.com/watch?v=LQj--Kjn0z8 Smash Mouth - Walkin' On The Sun … „Eine Sache musst du mir jetzt erklären. Wie in Dreiteufelsnamen bist du auf die Idee gekommen, am angesagtesten Club der Stadt in einem Hawaiihemd aufzukreuzen?!“ „Du hast doch gesagt ich soll ein Hemd anziehen.“ „Ja, ich sagte, ein Hemd. Das hier ist kein Hemd! Das ist ein schlechter Scherz aus den 80ern und man kombiniert es auch nicht noch mit einer zerfledderten Baggypants! Kein Wunder, dass dich der Türsteher nich rein gelassen hat.“ Wütend trat der Blondschopf gegen eine heimatlose Coladose und steckte sich zur Beruhigung eine Zigarette an. „Was hast du eigentlich für ein Problem?“, wollte er wissen, nachdem der erste Nikotinschwall seine Lungen besucht hatte. „Hormone“, erwiderte Zoro trocken und nun trat er gegen die ahnungslose Coladose, die sich gerade erst von Sanjis Kick erholt hatte. „Wie? Hormone?“ „Die blöden Biester haben mich einfach umgefickt und nun steh ich hier und kann nichts dagegen tun, dass ich dich, trotz der Tatsache, dass ich dich eigentlich am liebsten umboxen würde, scharf finde. Es is zum Kotzen.“ Ja. In dem Punkt musste Sanji einfach zustimmen. Das war wirklich zum Kotzen. „Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie beschissen es is, was von dir zu wollen?“, grummelte der Grünhaarige weiter und Sanji zog die Augenbrauen zusammen. „Na herzlichen Dank auch! Willste Blumen zur Entschuldigung? Was kann ich bitte dafür, wenn du dich in mich verknallst? Das war bestimmt nicht meine Absicht!“ „Das vielleicht nich, aber trotzdem bist du Schuld, dass ich dich mir dauernd nackt vorstelle. Mit deinem Arschgewackel in der Schule und deinen engen Hosen“, maulte Zoro und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Behalt deine feuchten Träume für dich! Das ist nicht mein Problem, also reiß dich zusammen, damit wir endlich ein Selfie schießen können auf dem es so aussieht, als ob wir Spaß zusammen hätten.“ „Nichts lieber als das. In deiner Nähe ist Spaß wirklich mein einzig vorherrschendes Gefühl.“ „Jetzt werd ja nicht sarkastisch, ich könnte mir auch was Schöneres vorstellen, als mit dir abzuhängen.“ „Dann mach doch was anderes!“, schnarrte der Grünhaarige beleidigt und beschleunigte seinen Schritt.“ „Wo willst du jetzt bitte hin?“ Sanji stemmte empört die Hände in die Hüften und sah dem Davonstiefelnden ungläubig nach. „Lass uns irgendwohin gehen, wo jeder für sich alleine sein kann. Also wechsel am besten die Straßenseite und lass mich in Ruhe.“ Was war jetzt das? Stehen gelassen von einem Typen mit dem er nicht einmal Zeit verbringen wollte und das an einem Samstagabend? Das war wirklich die Höhe. Aber so leicht würde ihm diese grüne Pest nicht davon kommen, das war mal sicher. Energisch nahm der Blonde die Verfolgung auf. „Hey! Ich warte nicht eine Stunde vor ´ner Disco in die ich dann nich mal reinkomme, nur um dann von dir stehen gelassen zu werden!“ „Ich hab´s eben nicht sofort gefunden!“ „Immer noch ´ne Orientierung, wie schimmeliges Toastbrot?“ „Was geht’s dich an?“ „Wenn ich mir deswegen die Beine in den Bauch stehen muss, geht’s mich sehr viel an.“ Zoro blieb stehen und schnaufte resigniert. „Ja, meine Orientierung ist nicht die beste. Nein, ich wusste nicht, dass es mittlerweile unter Strafe steht ein Hawaiihemd zu tragen. Ich gehe nämlich nicht oft aus. Und ich find´s auch scheiße, dass der Abend so in die Hose gegangen ist.“ „Lass uns irgendwo was essen gehen.“, lenkte Sanji ein und erntete nickenden Zuspruch. … Bewaffnet mit jeweils einen prallen Hamburgertüte und einem Riesenmilchshake hockten die beiden keine halbe Stunde später auf einer schwachbeleuchteten Parkbank und kauten munter um die Wette. Nur die Nachtfalter und eine streunende Katze wurden Zeugen dieses fast friedlichen Aktes der Völlerei und nachdem sie sich genüsslich die Bäuche vollgeschlagen hatten, rieb sich Zoro zufrieden über den seinen. „Das nenn ich Leben“, bemerkte er und spürte plötzlich Sanjis bohrenden Blick. „Du bist also gerade zufrieden?“, hakte der Blondschopf nach und sein Gegenüber nickte verwirrt. „Und warum weiß dein Gesicht davon nichts? Jeder normale Mensch lächelt, grinst, oder macht irgend sowas in der Art, wenn er grad zufrieden ist. Wieso du nicht?“ „Woher soll ich das denn wissen? Ich bin die meiste Zeit alleine. Für wen soll ich mir also die Mühe machen?“ Du bist noch genau derselbe Stoffel, wie früher“, seufzte der Blonde enerviert und schüttelte den Kopf. „Schon im Kindergarten hast du immer ´ne Fresse gezogen wie drei Tage Regenwetter.“ „Ich war halt damals schon erwachsen“, knurrte die Regenwetterfresse und der Blonde musste plötzlich grinsen. „Ich weiß noch wie du dich im Kindergarten mal komplett ausgezogen hast, weil du und Ruffy beim Blödsinn machen in so ´ne riesige Matschpfütze geflogen seid.“ Sanjis Grinsen wurde immer breiter. „Du hattest soooo einen kleinen Piepmatz.“ Er konnte nicht umhin mit Daumen und Zeigefinger zu betonen, wie klein der Piepmatz damals war und Zoro griff nach seinem Hosenreißverschluss. „Is seitdem prächtig gewachsen. Kannst gern nachsehen.“ Dem Blonden verging der Scherz in Windeseile und er hob abwehrend die Hände. „Danke, kein Bedarf. Ich weiß wie die Dinger aussehen.“ „Ach? Und woher?“ „Weil ich selber einen hab, du Vollhorst!“ „Manchmal vergesse ich, dass du ein richtiger Junge bist.“ … Wenn Blicke vögeln könnten -------------------------- https://www.youtube.com/watch?v=XZ4Ib-7fJqY The Proclaimers - I'm Gonna Be (500 Miles) … “Na? Spätes Nuttenfrühstück?”, erkundigte sich Jeff, als er seinen Ziehsohn an diesem Sonntagmittag rauchend und mit Kaffeetasse im Anschlag auf ihrem kleinen Balkon vorfand und bekam postwendend einen Pantoffelfuß gegen das Schienbein gedonnert. „Du sollst das nicht immer so nennen, alter Sack!“, blökte die beleidigte Leberwurst und der alte Mann zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Kaffee und Kippe ergibt ein Nuttenfrühstück. Iss einfach was Anständiges und du musst dir den Spruch nicht mehr anhören. Meine Güte. Wir haben den Kühlschrank voller Lebensmittel und du nuckelst an ´nem miefigen Sargnagel rum.“ „Ich ess später. Bin noch nich ganz munter“, nuschelte es dem Bärtigen entgegen und er schnaufte. „Kein Wunder. Wenn man erst um vier Uhr morgens nachhause gewackelt kommt.“ „Hab noch was für die Schule gemacht.“ „Samstagnacht, um vier? Bis Alzheimer bleiben mir noch ein paar Jahre, also denk dir was aus, das nicht total bescheuert klingt.“ „Ich mein das ernst. Ein Gemeinschaftsprojekt und ich hab die Arschkarte gezogen.“ „Möchtest du mich dahingehend noch erleuchten?“ „Keine Zeit. Muss noch Duschen. Bekomm dann Besuch.“ „Und von wem? „Von der Arschkarte.“ … Pünktlich um halb drei hockte Sanji ungeduldig auf dem Sofa und wartete darauf, dass seine persönliche Arschkarte an der Wohnungstür klingelte. Um halb vier lief er zeternd und rauchend auf dem kleinen Balkon auf und ab. Viertel nach fünf zog er sich fluchend seine Turnschuhe an und marschierte die Hintertreppe von Jeffs Restaurants hinunter, über dem sich ihre Wohnung befand. Wahrscheinlich pennte dieses Murmeltier immer noch und verschwendete keinen Gedanken daran, dass sie sich für Punkt 14.30 Uhr bei ihm zuhause verabredet hatten, um noch einmal ihr Glück mit dem Selfie zu suchen. Der Typ würde jetzt sein blaues Wunder erleben! Um zwanzig nach fünf schlug sich Sanji fassungslos die Hand vors Gesicht, während er einem jungen, grünhaarigen Typen dabei zusah, wie dieser, auf der Straßenseite gegenüber vom Restaurant, verwirrt auf und ab rannte. „Hey! Toastbrot! Hier drüben!“, rief er so laut er konnte und fuchtelte wie wild herum. Das Toastbrot reagierte und zehn Minuten später standen beide schnaufend in Jeffs kleiner Diele. Zoro schnaufte, weil er fast vier Stunden angenervt durch die Gegend geirrt war und Sanji schnaufte, weil er einfach nicht begreifen konnte, wie ein Mensch so verpeilt sein konnte. Diese Frage eingängig zu ergründen, würde ihn jedoch viel zu viel Zeit kosten, weshalb er sich wieder auf den Grund ihrer Verabredung konzentrierte. „Hast du ´ne dicke Jacke mit, wie abgemacht?“ „Japp. Ich versteh nur immer noch nicht, wofür ich die brauche. Es ist Mitte Juni.“ Auf diese Feststellung folgte jedoch nicht wie erwartet eine Erklärung, denn Sanji war gerade völlig in seinen neuen Masterplan vertieft. „Zieh sie an und setz das hier auf“ „Ein Stirnband?“ „Genau. Ich hab die passende Mütze dazu. Hat was von Partnerlook. Passt also zur Aufgabe.“ „Und welches Motto kriegt dieses Selfie? Eskimos in der Sahara?“ „Verkenne ja nicht mein Genie. Ich hab recherchiert. Alle, die bisher ein Foto hochgeladen haben, sind in Sommerklamotten vor irgend ´ner Außenkulisse zusehen.“ „Macht auch irgendwie Sinn…so im Sommer.“ „Schon, aber das sieht alles so gleich aus. Wir werden aus der Menge herausstechen, also komm mit.“ Zoro fand sich in einem Jugendzimmer wieder. Ein, für männliche Verhältnisse, sehr ausdekoriertes Jugendzimmer. Es war Sommer. Es war heiß. Und er stand mit dem blonden Genie, in Wintermontur, in einem Männermädchenzimmer. „Wir können ein blaues Bettlaken über den Kleiderschrank werfen und schon haben wir ein Set“, erklärte Sanji und wühlte in seinem Bettkasten. “Kannst du mir folgen?“ „Wohin? In die Klappsmühle?“, Zoro war sich nicht sicher, ob er da wirklich schon hin wollte, erntete aber nur ein genervtes Schnaufen. „Verstehst du denn nicht?“ Nein, irgendwie hatte der Grünhaarige das Gefühl, dass ihm diese Gedankenkette etwas zu hoch hing und er schüttelte den Kopf. Was wiederum den Blondschopf animierte glasklare Logik auszupacken. „Vor zwei Monaten hat doch diese neue Indoor-Skihalle am Stadtrand aufgemacht. Es ist Sommer, es ist heiß und wir machen was Außergewöhnliches. Unser Motto lautet also? Na? Na?“ „Welcome to Meisenheim?“ „Skifahren im Sommer!“ „In deinem Zimmer?!“ Sanji stemmte die Hände in die Hüften. „Wenn der werte Herr mal pünktlich zu unserer Verabredung gekommen wäre, hätten wir mit der Straßenbahn, die gleich an der Kreuzung hier hält, auch dahin fahren können. Da der werte Herr es aber vorzog, wie ein Gestörter an den Nachbarhäusern hin und her zu rennen, haben wir dafür keine Zeit mehr. Ich muss in spätestens ´ner Stunde runter ins Restaurant. Es ist Sonntag. Da ist viel los und ich helfe beim Kellnern aus. Darum erledigen wir das jetzt hier an Ort und Stelle.“ „Aber natürlich!“, frotzelte der Grünhaarige. „Ein bisschen Kunstschnee hier, ein paar Wattebäuschchen da…Glaubst allen Ernstes, dass ein blaues Laken über deinem Kleiderschrank dein Zimmer in eine moderne Indoor-Skianlage verwandelt?“ „Das Ding dient als Bluescreen, du Spaßvogel! Ich fahr morgen nach der Schule zur Halle und knips ´nen passenden Hintergrund. Den Rest mach ich am PC. “ „Und warum fahren wir nicht einfach morgen zusammen zu dieser Skihalle und machen das Foto da?“ „Oh nein! Ich will das jetzt ein für alle Mal hinter mich bringen. Und jetzt konzentrier dich mal und lächle.“ Zoro zuckte mit den Schultern, holte einmal tief Luft, zwang seine Mundwinkel nach oben und der Blondschopf starrte entgeistert auf das Ergebnis. Das Ganze hatte ungefähr den Charme eines Halloweenkürbises, der mit einem stumpfen Messer bearbeitet worden war. „Neuer Versuch“, bestimmte er ungeduldig und der Grünhaarige versuchte mal. Eine halbe Stunde später hockte Sanji kopfschüttelnd auf seinem Teppich und verfluchte alles und jeden. Zoro schien sie alle drauf zu haben: Den Joker aus Batman, Chucky die Mörderpuppe, Hannibal Lecter… Half nur leider nichts, wenn man versuchte sympathisch rüberzukommen. Im nächsten Hollywoodhorroschocker hätte der Kerl sicher sofort die Rolle des Psychopathen ergattert. „So wird das nichts. Komm mal mit!“, entschied Sanji dann und packte sein widerwilliges Opfer am Jackenärmel. Zoro fand sich in einem Badezimmer wieder. Es war Sommer. Es war heiß. Und er stand mit dem blonden Genie, in Wintermontur, in einem rosafarbenen Bad. "Ihr wohnt hier zu zweit?" "Ja, wieso?" "Nur du und dein Ziehvater?" "Ja! Wieso?!" "Warum habt ihr als Kerle ein rosa Bad?" "Das is doch nich Rosa. Das is Pfirsich! Die ganze Wohnung ist durchgeplant. Der Flur is Avocadogrün, das Wohnzimmer Biskuitbeige, die Küche Kirschrot, mein Zimmer ist seit kurzem Vanillecreme und das von Jeff Maisgelb. Wir leben Lebensmittel!", grinste Sanji und Zoro schüttelte wortlos den Kopf. Solche Nahrungsmittelextremisten waren ihm auch noch nicht untergekommen. „Konzentration! Wir üben das jetzt einfach mal vor dem Spiegel“, bestimmte der Blondschopf ungeduldig, positionierte den Grünhaarigen so vor dem halbhohen Spiegel über dem Waschbecken, dass dieser sich problemlos selbst dümmlich anglotzen konnte und stellte sich mit all seiner Grazie daneben in Positur. „So. Und jetzt guckst du solange in den Spiegel, bis dir einfällt wie man lächelt. Wenn du glaubst soweit zu sein, drückst du den Auslöser. Wir wiederholen dann das Ganze in meinem Zimmer, ich bastel mit Photoshop ´nen passenden Hintergrund dazu und jeder kann wieder seiner Wege gehen. Und mach mal das Victoryzeichen, das kommt lässig.“ Zoro starrte erst auf das Mobiltelefon, dann in den Spiegel, lunzte mit hochgezogener Augenbraue zur Seite, betrachtete wortlos das Grinseäffchen zu seiner rechten und drückte auf den Auslöser. „Das is kein Lächeln“, nuschelte der Blondschopf mit zusammengebissenen Zähnen um seine Pose nicht zu verlieren.“ „Is mir auch klar“, murmelte der Grünhaarige zurück und starrte stoisch auf Sanjis Smartphone. Nun rauschten dessen Mundwinkel doch nach unten und er zog die Augenbrauen zusammen. „Was´n jetzt schon wieder?“ „Wenn du nich willst, dass ich dich jetzt mitten auf den Fliesen besteige, dann grabbel mich nich an.“ Verdutzt glotzte der Blonde auf ihr Spiegelbild, das seltsamerweise behauptete er hätte diesem Miesmuffel seine Hand um die Taille gelegt. Erschrocken zog er sie zurück und fixierte seinen merkwürdigen Verehrer. „Können wir uns nicht einfach wieder streiten und uns ab und an auf´s Maul hauen, so wie früher?“, seufzte er dann und wartete händeringend auf Zoros Zustimmung. Zustimmung begann leider niemals mit Kopfschütteln und mit den nächsten Sätzen zerplatzen all seine Hoffnungen. „Würd ich gern. Is aber nich. Ich will dich flachlegen.“ Es traf eben doch immer die Besten. „Wenn du nicht sofort damit aufhörst, schleif ich dich zum nächstbesten Tierarzt und lass dich kastrieren!“ Mit geschlossen Augen, geballten Fäusten und den Nerven am Ende, ließ sich der Blondschopf auf den Klodeckel sinken und schnaufte. „Lass “ihn“ da raus! Er hat dir nichts getan!“, verteidigte der Grünhaarige empört sein bestes Stück und Sanji lief vor Wut dunkelrot an. „ER ist die Wurzel allen Übels!“, schrie er dann und deutete mit zitterndem Zeigefinger genau auf Zoros Körpermitte. Dieser sah leicht erstaunt und ungläubig an sich herunter. „Also eigentlich isser ganz nett. Der beißt nicht. Der will nur Spielen.“ „Mir reicht’s!“, blaffte der Blonde und stapfte wutschnaubend aus dem Badezimmer. „Wo willst du denn jetzt hin?“, rief Zoro ihm noch nach, doch die Antwort gefiel ihm gar nicht: „Tierarzt suchen!“ Es traf doch immer die Besten. … Zack die Bohne! --------------- https://www.youtube.com/watch?v=wsdy_rct6uo Spin Doctors – Two Princes … Am Montagmorgen pünktlich zur ersten Pause stiefelte Sanji mit seiner neuesten Geheimwaffe direkt auf seinen unliebsamen Wettbewerbspartner zu und stellte sie vor ihm auf Tischplatte. Das musste jetzt aber klappen. „Was das?“, fragte Zoro nur mit schiefgelegtem Kopf und Sanji nahm all seinen Charme zusammen, um nicht augenblicklich in einen Blutrausch zu verfallen. „Das ist ein Lunchpaket. Das hab ich extra heute Morgen vor der Schule für dich gemacht. Und? Freust du dich?“ Er lächelte so hinreißend er konnte und erwartete nun eine ebensolche Reaktion von seinem Gegenüber. Leider hatte das Zoro niemand gesagt und er zog einfach nur skeptisch die Augenbrauen nach oben. „Is da Rattengift drin?“ „Das hab ich leider vergessen, du hirnloser Spinatschädel!“ Sanjis Charme wurde augenblicklich von seinem Temperament niedergewalzt und bevor er wirklich wusste, was er tat, hatte seine Hand schon nach einem der gefüllten Reisbällchen gegriffen und es mit Schmackes mitten auf Zoros Kopf gedonnert. Der saß jetzt da, mit Reis und Bohnenmus in den grünen Haaren, entgleisten Gesichtszügen und bebenden Fäusten, während der Blonde langsam wieder zu sich kam und registrierte, welchen Fauxpas er sich gerade geleistet hatte. Jetzt würde er lange auf ein Lächeln warten können. >Mist.< „Kannst du bitte weggehen? Mir geht’s jetzt scheiße genug“, knurrte Zoro und der Reisbällchenattentäter schloss kurz seufzend die Augen. Na das lief ja mal richtig gut. „Komm mit!“, ordnete Sanji dann an und packte den Bemusten am Handgelenk. Zoro konnte gar nicht so schnell protestieren, wie ihm geschah und nachdem sich der Blondschopf seine Schultasche geschnappt hatte, fand sich der Grünhaarige in den Duschkabinen der Schulsporthalle wieder. „Knie dich hin!“, befahl sein Klassenkamerad und Zoro legte abermals den Kopf schief. „Also, dass du auf solche Spielchen stehst hätte ich ja jetzt nicht gedacht.“ „Du sollst dich vor die Duschwanne knien, damit ich dir den Brei aus den Harren waschen kann, du Hormonochse!“, blaffte Sanji und wies dem Rindvieh seinen Platz zu. Froh über die Tatsache, doch nicht als lebendes Frühstücksbuffet herumwandern zu müssen, ergab sich Zoro recht schnell in sein Schicksal und ging in die Knie. Sanji brauste die klebrigen, grünen Haare erst einmal ab und wühlte dann in seiner Tasche, um triumphierend eine Flasche Haarwäsche daraus hervorzukramen. „Du hast Shampoo in deiner Tasche?“, erkundigte sich Zoro ungläubig, als ihm der Kopf zu schäumen begann und erntete ein Schnaufen. „Sei doch froh drum, sonst würden sich bei dem Wetter bald die Fliegen auf deinem Kopf tummeln!“ „Und wessen Schuld ist das? „Deine! Und jetzt halt die Klappe und deinen Kopf ruhig.“ „Nach was riecht das eigentlich?“ „Ananas.“ >Nahrungsmittelfetischist!< … Nachdem sie sich von Schuldirektor Eisberg eine Standpauke abgeholt hatten, weil sie zu spät zum Mathematikunterricht erschienen waren und deshalb eine Stunde nachsitzen durften, erklärte ihm der Grünhaarige keine Zeit mehr zu haben, da er gerade einen neuen Nebenjob angenommen hatte und heute schon anfangen musste. Danach spurtete er gehetzt vom Schulgelände und Sanji watschelte schmollend nachhause. Zoro wohnte allein. Die Miete zahlte sich nicht von selbst, aber wieder ging ein Tag zu Ende, ohne das ersehnte Selfie geknipst zu haben. … Frustriert trat der Blonde am frühen Abend gegen eine leere Holzpalette, die morgens noch den Salat für Jeffs Restaurant beherbergt hatte, stapfte danach genervt aus dem Lagerraum und zündete sich auf dem Hinterhof eine Zigarette an. Bald müsste der Lieferant kommen um den Vorrat an Reis, Zucker, Mehl und Gewürzen für das Baratie wieder aufzustocken. Da Jeff noch in der Küche um Leib und Ehre kochte, während er seine Mitarbeiter durch die Gegend kommandierte, fiel dem Blonden die wichtige Aufgabe zu, die Lieferung entgegenzunehmen und zu kontrollieren. Er hatte seinen Glimmstängel gerade ausgetreten, als der kleine Transporter sportlich um die Ecke bog. Na wenigstens war der Liefertyp immer pünktlich. Zu seiner allgemeinen Verwunderung entstieg dem Fahrerhäuschen jedoch nicht der Lieferjunge den er kannte, sondern jemand anderes, den er leider auch kannte. „Was is mit dem Lieferjungen, der sonst immer kommt?“, brachte er nur verwirrt hervor, als Zoro mit drei großen Säcken Reis auf ihn zu marschierte. „Hat sich die Haxe beim Skaten gebrochen. Ich bin die Aushilfe.“ „Von allen Nebenjobs der Welt musstest du dir ausgerechnet diesen aussuchen?“ „Beschwer dich nich. Wegen dir bin ich meinen anderen Job doch los!“ „Wegen mir?“ „Japp. Normalerweise fahr ich abends Pizza aus, aber wegen deiner „liebevollen“ Einladung am Samstag, hab ich mich krank gemeldet und dann hat mich natürlich einer von diesen Pizzakollegenspacken vor deiner tollen Indisco gesehn und an den Chef verpfiffen.“ „Und warum hast du mir nich einfach gesagt, dass du keine Zeit hast?“ Zoro zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, ich könnte dich vielleicht klar machen.“ „Herzlichen Glückwunsch! Du hast dir so eben das einzige Mitleid verspielt, das ich wohl je für dich übrig hatte!“ „Auf Mitleid kann ich eh verzichten!“ „Wie schaffst du es eigentlich, irgendwem irgendwelche Lebensmittel zu liefern? Bis du und dein nichtvorhandener Orientierungssinn irgendwo angekommen seid, müsste sich doch alles in Naturdünger verwandelt haben.“ „Smartphone mit Navi-App“, erklärte der Grünhaarige brummelnd und Sanji tippte ungehalten mit dem Fuß auf den Boden. „Und wieso hast du dieses Wunderwerk der modernen Technik nicht auch schon am Wochenende benutzt, um pünktlich zu unseren Verabredungen zu kommen?“ „Is nur für Schule und Arbeit. Ich hab keinen Bock mich auch noch in meiner Freizeit von ´nem Taschencomputer rumkommandieren zu lassen“, erwiderte Zoro trocken und stellte dem brodelnden Blondschopf die Reissäcke vor die Füße. „Bring einfach die restlichen Sachen zur Hintertür, damit ich sie einsortieren kann…“ >…und nicht doch noch in Versuchung komme, dich mit einem Sack Reis zu erschlagen…<, führte Sanji den Satz gedanklich zu Ende und begann zähneknirschend die Vorräte zu verstauen. „Hätte gar nich gedacht, dass du halbes Hemd diese großen Packen überhaupt stemmen kannst“, sinnierte Zoro, während er dem Blonden kurz darauf dabei zusah, wie er zwei Jumbopacks Mehltüten zu einem der Lagerregale schleppte. „Ich hab ja grad keine Hand frei, also sei bitte so lieb und hau dir selber eine auf´s Maul!“, knurrte dieser nur unwirsch zurück. Nur weil er nicht aussah wie ein Anabolikajunky, hieß das doch noch lange nicht, dass er keinen Mumm in den Knochen hatte. Er war eben drahtig und superstark. Hatte die grüne Pest doch nun schon oft genug zu spüren bekommen, wenn er ihm mal wieder nonverbal die Leviten gelehrt hatte. Senil war der Spinatkopf also auch schon. Senil und… …hungrig? Sanji horchte auf, als ein magengrummeliges Geräusch direkt aus Zoros Bauchregion an sein Ohr prallte. „Was hast du heute eigentlich schon gegessen?“, fragte er dann und der Grünhaarige zuckte mit den Schultern, nachdem er die letzte Stiege Koriander an den Blondschopf überreicht hatte. „Nich viel. Mein Frühstück fiel aus, weil mir irgendjemand lieber ´ne Kopfdusche verpassen wollte, fürs Mittagessen war ich zu spät in der Schulkantine, wegen der Standpauke vom Rektor und nachdem ich wegen dir auch noch nachsitzen durfte, musste ich schnell los, um meinen neuen Job nich auch gleich wieder einzubüßen.“ Sanji schnaufte. Jetzt war er also irgendwie daran beteiligt, dass hier jemand nichts im Magen hatte und das stank ihm gewaltig. Sowas ließ er auf keinen Fall auf sich sitzen! „Musst du noch lange arbeiten?“, erkundigte er sich rasch und sein Gegenüber schüttelte den Kopf. „Nope, ihr seid meine letzte Anlaufstelle.“ „Warte hier!“, blökte es Zoro daraufhin entgegen und er stand plötzlich mutterselenallein im Hinterhof. Eilends marschierte Sanji in Jeffs heilige Küche und begann sich aus dessen Töpfen zu bedienen, um einen großen Teller damit zu beladen. „Was soll das denn werden, Milchgesicht?!“, knurrte der Restaurantinhaber und versuchte ihm mit einer Kelle auf die diebischen Finger zu klopfen. „Draußen steht der Lieferjunge mit ´nem Loch im Magen, weil er heut noch nix gegessen hat. Also stör mich nich!“, blaffte dieser nur zurück und machte sich daran mit vollem Teller wieder davon zu staksen. „Bleibst du wohl stehen, du kleine Küchenratte?!“, grollte der Altkoch und packte seinen Ziehsohn am Hemdkragen. „Nimm gefälligst noch was von meinem frischen Bohneneintopf mit! Oder soll der Junge etwa denken wir sind hier geizig?!“ … Nachdem der Blondschopf ein riesiges Arsenal von Jeffs Hausmannskostspezialitäten auf einemTisch aufgebaut hatte, der im Sommer von den Angestellten des Lokals für die Essenspausen genutzt wurde, bedeutete er dem Grünhaarigen sich zu setzen. „Guten Appetit! Und frag ja nich wieder, ob da Rattengift drin is, sonst pack ich wirklich welches rein.“ Zoro setzte sich und begann gierig sich den leeren Bauch voll zu schlagen, was wiederum seinem Klassenkameraden ein Lächeln abrang. So war das gleich schon viel besser. Zufrieden steckte er sich eine Zigarette an und betrachte eine Weile den schlingenden Sturkopf, ehe er sich zu ihm setzte und zu einer Frage ansetzte, die ihm auf der Zunge brannte. „Dir is schon klar, dass ich ein Kerl bin, oder?“ „Trotz deiner weibischen Anwandlungen, is mir das nich entgangen“, murmelte Zoro zwischen zwei Bissen und erntete einmal mehr ein genervtes Schnaufen. „Erstens: Nicht witzig! Zweitens: Du stehst also auf Männer?“ „Weiß nich. Andre Typen interessieren mich jetzt nich so.“ „Du stehst also nur auf mich?“ „Sieht ganz so aus.“ „Das schränkt deine Auswahlmöglichkeiten aber drastisch ein.“ „Is mir auch schon aufgefallen, kann ich aber grad nich ändern.“ „Also, wenn ich jetzt ein Mädchen wäre, würdest du auch auf mich stehn?“ „Kommt drauf an. Mir gefällt ja das Außenrum. Dein Charakter is ´ne mittelschwere Katastrophe.“ „Zu liebenswürdig. Das Kompliment kann ich nur zurückgeben!“ „Das heißt, du findest mich optisch auch heiß?“ Binnen Sekunden verwandelte sich Sanjis Kopf in einen Feuermelder und er sprang hektisch auf. „Das hab ich nich gesagt! Verdreh mir nich die Worte im Mund. Und jetzt halt die Klappe und iss auf! Ich will hier Schicht machen. Ich hab nämlich noch ein interessantes Privatleben!“ Zoro zuckte mit den Schultern und nachdem er pappsatt den letzten Bissen heruntergeschlungen hatte, stand er auf. „Danke für das Essen. Kann ich nochmal kurz euer Klo benutzen?“ Sanji, der gerade das Geschirr abräumen wollte, um endlich von hier wegzukommen, seufzte. „Von mir aus. Aber ich bring dich wohl besser höchstselbst dahin, sonst landest du noch aus Versehen am anderen Ende der Stadt.“ Gehässig grinsend stolzierte er vor dem Grünhaarigen her, stockte kurz an der Hintertreppe und hob dann ein paar Kieselsteine vom Boden auf. Irritiert beobachte Zoro ihn nun dabei, wie er anfing immer wieder eines der Steinchen erst auf den Treppenstufen und dann im Hausflur fallen zu lassen, nachdem er immer ein paar Schritte gegangen war. „Was soll das werden?“, erkundigte er sich misstrauisch und bekam ein noch gehässigeres Grinsen serviert. „Damit du nach dem Pieschern nicht an dem Versuch scheiterst, diese kurze Strecke fehlerfrei zurückzulaufen. Ich will gleich noch die leeren Teller in die Küche bringen, bevor die Mannschaft Feierabend macht und ich das ganze Zeug alleine spülen muss.“ Dem Grünhaarigen schlief kurz das Gesicht ein, bis ihm Sanji auch noch wie zur Aufmunterung auf die Schultern klopfte. „Jetzt musst du nur noch durch diese Tür und tun, was getan werden muss. Bis später. Du schaffst das.“ „Witzig. Sehr, sehr witzig“, grummelte der Verarschte und schlug schnaufend die Badezimmertür hinter sich zu. Währenddessen lief der Blondschopf lachend wieder nach unten, um endlich den kleinen Tisch vom schmutzigen Geschirr zu befreien. … Mit einer Packung Vanilleeis, bequemen Jogginghosen und der brandneuen Feuchtigkeitsmaske von Lancôme lümmelte sich Sanji nach getaner Arbeit auf die nougatfarbene Wohnzimmercouch und zappte gelangweilt durch das Spätprogramm. Zum Glück konnte der grüne Troll das jetzt nicht sehen. Der war, zwar angesäuert, aber ohne Komplikationen wieder an seinem Transporter angekommen und knurrend in den Sonnenuntergang getuckert. Bei diesem Gedanken musste Sanji wieder kichern und steckte sich fröhlich einen großen Löffel Eis zwischen die Lippen. „Milchgesicht! Komm sofort her!“, grollte es plötzlich unheilvoll aus der Diele und der Blonde schlurfte unbeeindruckt in die Richtung aus der Jeffs üble Laune gerade an sein Ohr gedrungen war. „Was´n los, alter Sack?“ „Wenn du schon deine Finger nich von dir lassen kannst, dann gib´s mir nich noch schriftlich!“ „Bitte wie?“ Sanji verstand nur Bahnhof, bis ihm sein Ziehvater mit finsterer Miene einen grünen Post-It in die Hand drückte. „Das lag auf dem Klodeckel!“ ACH WIE GUT, DASS NIEMAND WEISS, DASS ICH HIER WICHSE UND NICHT SCHEISS. „Oh, dieser miese Bastard!“ Der Blonde zerknüllte den kleinen Zettel fluchend in seiner bebenden Faust und ihn umgab eine so dunkle Aura, dass Jeff seinen Wutausbruch vergaß und lieber einen Schritt zurück wich. … Laser-Dazer-Bananafanafofazer ----------------------------- https://www.youtube.com/watch?v=uxUATkpMQ8A The All-American Rejects - Gives You … “Was muss ich tun, um ´nen neuen Fotopartner zu kriegen? Ich mach alles!“, bettelte der Blonde und Fräulein Robin sah fragend von ihrem Notizheft auf. „Wirklich alles. Wie wäre lebenslanges Gratisessen im Restaurant meines Ziehvaters? Das Essen ist spitze, die Desserts zum Niederknien und wenn Sie erst einmal von unserem Hauswein probiert haben wollen Sie nie wieder anderen trinken.“ „Sanji. Du wirst dieses –nein, ich werde diesen Blödsinn nicht als Projekt bezeichnen- also du wirst diesen Schwachsinn mit Zoro durchziehen und basta.“ „Warum hassen Sie mich so?“ Der Blondschopf ging in die Knie. Da verging einem ja sogar das spontane Nasenbluten, wenn man so gefoltert wurde. „Du sollst einfach nur lernen einen Konflikt auszuhalten und ihn beizulegen.“ „Das ist kein Konflikt! Das ist eine Naturkatastrophe! Der Untergang! Das Grauen!“ „Okay. Es reicht jetzt wirklich. Ich befürchte du benötigst ein wenig mehr Motivation. Wenn ihr beide es nicht schafft euch zusammen zu raufen und die gestellte Aufgabe zu bewältigen, könnt ihr euch beide in meinen Fächern als durchgefallen betrachten.“ Robin musste ein Schmunzeln unterdrücken, als sie in Sanjis fassungslose Miene blickte. Natürlich könnte sie die beiden niemals wegen einem verpatzten Projekt durchfallen lassen, aber solange die beiden Streithähne das nicht wussten, bestand eine kleine Chance, dass sie sich nun endlich mal ein wenig Mühe geben würden. Mit heruntergefallener Kinnlade schleppte sich Sanji hinaus auf den Schulhof und zündete sich erst einmal einen Glimmstängel an. Da wollte man seine Welt verbessern und alles wurde nur noch schlimmer. Der Beweis für diese Theorie stellte sich keine zwei Sekunden später auch schon neben ihn und räusperte sich eindringlich aufdringlich. Doch bevor der Blonde nachfragen konnte, warum er ihm schon wieder die Nerven rauben wollte, schlenderte Nami an den beiden vorüber. „Und? Wie läuft´s bei deinem Projekt, den Ochsen zum Lächeln zu bringen?“ „Schau dir das an!“, knurrte Sanji, platzierte sich hinter dem überraschten Grünhaarigen, steckte ihm je einen Finger in die Mundwinkel und zog sie nach oben. Das Ergebnis war eine seltsame Grimasse, welche Nami dazu brachte den Kopf zu schütteln. „Das wird nie was.“ Der Blondschopf seufzte und Zoro verschränkte knurrend die Arme vor der Brust. „Und bei dir?“, wollte Sanji dann wissen und seine Busenfreundin grinste zufrieden. „Ich hab das Selfie heute Morgen hochgeladen. War gestern mit Ruffy im Spaßbad. Musste ihm dann nur ein Eis vor die Nase halten und das Foto war im Kasten. Ihr solltet euch langsam was einfallen lassen. Immerhin is schon Halbzeit. Obwohl ich nicht glaube, dass ihr gegen uns ´ne Chance habt.“ „Ich befürchte wir haben gegen keinen der Teilnehmer ´ne Chance. Nicht mal gegen Lysop!“, maulte Sanji und funkelte Zoro vorwurfsvoll an. „Dann machen wir bei diesem Scheißwettbewerb halt nich mit. Was ist schon dabei?“ Der Grünhaarige verfluchte sich allmählich selbst für seinen Geistesblitz im scheinbar falschen Moment. Wie hatte er auch nur eine Minuten glauben können, dass dieser blöde Selfiemist seine Chancen erhöhen könnten, den miesen Hormonen endlich einmal Luft zu machen? „Naja…“, murmelte Sanji, „ich war gerade bei Fräulein Robin, um sie wegen einem neuen Fotopartner anzubetteln und sie meinte, wenn wir uns nicht zusammenraufen und das hinbekommen, lässt sie uns in Englisch und Geschichte durchfallen.“ Zoros Augen weiteten sich. „Das. Ist. Doch. Ein. Scherz!?“ „Sie sah leider nicht so aus, als würde sie scherzen.“ „Oh du blöde, blonde Hohlbirne!“ Zoros rechtes Auge zuckte und er musste sich schwer zusammenreißen, um sein Gegenüber nicht augenblicklich in den Boden zu stampfen. „Ich hab so schon zu rudern, um meinen Durchschnitt zu halten und wegen dir steht jetzt mein ganzes Halbjahr auf dem Spiel? Ich könnte dich…Am liebsten würde ich dich…“ „Jetzt beib mal ganz ruhig. Wir müssen es doch nur schaffen, dich…zum…Lächeln…zu…bringen…“ Ein Blick in Zoros aktuelle Amokläufervisage und der Blondschopf ließ die Schultern hängen. „Wir werden ja sowas von durchfallen.“ … „Lächeln... …Bitte. Lächeln…. …LÄCHELN!“ Sanji schloss frustriert die Augen. Seit einer Stunde marschierte er mit Zoro durch die Gegend und knipste wie besessen Selfies. Er hatte den Grünhaarigen nach Schulschluss einfach in die Fußgängerzone abgeschleppt, um endlich diesem Terror ein Ende zu machen. Aber leider führte sein Fotoblitzkrieg auch nicht zum gewünschten Erfolg. Er könnte mit dem gesammelten Material höchstens eine Fotoausstellung auf die Beine stellen. Titel: "Der Grünspan grummelt". Mit Highlights wie "Grünspan grummelt vor Eisdiele", "Grünspan grummelt neben dem Springbrunnen", "Grünspan grummelt auf der Parkbank" und Sanjis persönlicher Liebing "Grünspan grummelt vor Litfaßsäule, während ein Pudel versucht ihn anzupinkeln." Auf diesem Schnappschuss lachte wenigstens er selbst aus vollem Herzen. Mittlerweile war dem Blonden der Hintergrund schon völlig egal. Er wollte einfach nur irgendein Bild, auf dem diese Miesmuschel mal nicht aussah, als würde er hobbymäßig Clowns zum Weinen bringen. „Muss ich erst nen Handstand machen und dabei mit bunten Bällchen jonglieren, oder was?“ „Fünf Piepen, wenn du´s nackt machst.“ „Fünf Arschtritte, wenn du nich sofort diese Sprüche bleiben lässt!“ „Du machst es mir eben zu einfach…jedenfalls das mit den Sprüchen“, murmelte Zoro den Satz zu Ende und sah auf sein Smartphone. „Muss langsam los. Muss heut noch arbeiten.“ „Wollen wir´s noch schnell da drüben vor der Kaffeebar versuchen?“ „Zoro schüttelte den Kopf. „Ich find das einfach bescheuert, wenn ich hier auf offener Straße einfach loslächeln soll. Wenn ich hier jemanden treff, denn ich kenne. Zum Beispiel Mitschüler aus der Kendo-AG…“ „…dann wird der jemand einfach denken, du wärst endlich ein menschliches Wesen mit Gesichtsmimik! Sag nich es is dir peinlich vor anderen zu lächeln?“ „Seitdem du so freundlich warst, mir zu erklären, dass ich mich dabei total zum Affen mache…es gibt Menschen die mir keine blöden Sprüche drücken, sobald sie mich sehen.“ „Es gibt sicher auch Menschen die würden dir liebend gern ins Knie schießen, aber das sagen die dir auch nicht ins Gesicht. Also denk nicht zu viel darüber nach, was andere denken könnten.“ „Ich hab mir ja auch nie ´nen Kopf gemacht, was andere über mich denken! Und dann kamst du mit deinem ewigen Genörgel um die Ecke!“ Sanji schnaufte. Jetzt war er also auch noch irgendwie schuld daran, dass Zoro nachdachte. Aber den Schuh wollte er sich gar nicht erst anziehen. „Versuchen wir es mal anders. Bis morgen überlegst du dir einen Ort an dem du dich wohl fühlst und es eventuell schaffen könntest mal freundlich zu lächeln.“ Der Grünhaarige nickte und Sanji zündete sich erleichtert eine Zigarette an. Bevor er selbst wieder herzhaft lächeln konnte, musste er jedoch noch etwas erledigen. Den ganzen Tag hatte er kein Wort über dieses Attentat auf seinen Porzellanstuhl verloren. Versuchte dem Grünhaarigen keinen Anlass zu geben misstrauisch zu werden. Aber das, was der ihm und seiner Toilette angetan hatte, würde er verdammt nochmal nicht auf sich sitzen lassen! Und wenn es das letzte war, was Sanji in seinem jungen Leben tun würde, dann…dann… …würde er wenigstens mit einem seligen Lächeln abtreten. „Kann ich nochmal kurz mit zu dir und deine Toilette benutzen?“ „Meine Bude ist noch drei Blocks von hier. Dahinten ist ein Gebüsch.“ „Ich mach doch nich ins Gebüsch!“ „Langsam frag ich mich doch, ob du wirklich ein richtiger Junge bist.“ Der Grünhaarige schüttelte nur resignierend den Kopf und bedeutete dem Blondschopf mit ihm mit zu kommen. Zufrieden trottete Sanji rauchend neben Zoro her, der brav seinem Handy-Navi nachhause folgte und blies genüsslich den blauen Dunst in die Atmosphäre. Diese Zigarette schmeckte gerade besonders gut. Denn sie schmeckte nach Vendetta! … „Hier fehlt ein bisschen der weibliche Feinschliff.“, war Sanjis erster Kommentar, nachdem er gemeinsam mit seinem Klassenkameraden dessen Wohnung betreten und sich ein wenig umgesehen hatte. „Dann mach dich doch nützlich“, grummelte der Wohnungsinhaber und der Blonde zog scharf Luft ein. Der Typ würde schon noch merken, dass er es mit einem waschechten, ganzen Kerl zu tun hatte! Die Stunde der Rache war gekommen! Sanji rieb sich diebisch die Hände, marschierte pfeifend ins Bad und machte sich sogleich vorfreudig ans Werk. … Zoro lümmelte schon eine Weile auf seinem Bett und fragte sich gerade, wie lange diese männliche Diva noch auf seinem Lokus herumlungern wollte, als der Blonde triumphierend die Badezimmertür aufstieß, schnurstraks auf ihn zu marschierte und ihm einen unbeschrifteten Post-It entgegen hielt. „Ich glaube ich muss den hier nicht erst beschriften, damit du weißt, dass ich mich gerade gründlich an dir gerächt habe!“, platzte es aus Sanji heraus und der Grünhaarige verzog kurz fragend die Mundwinkel, ehe er spontan erleuchtet die Augen aufriss. „Das war doch nur Spaß! Ich hab den Spruch auf ´ner öffentlichen Toilette gesehn und wollte dir nur deinen gestrigen Hänsel-und-Gretel-Ausbruch ein bisschen heimzahlen. Ich war wirklich nur pinkeln. Bin doch nicht so pervers und pell mir in fremden Badezimmern die Banane!“, schnaubte er dann und betrachtete den Blonden mit hochgezogener Augenbraue. „Du scheinbar schon.“ Ja…irgendwie war das gerade nicht von der Hand zu weisen. Warum fiel man eigentlich nie einfach tot um, wenn einem so richtig danach zumute war? „Wenn du mir jetzt auch noch erzählst, dass du bei deinem schändlichen Treiben an unsere Englischlehrerin gedacht hast, geh ich mich eingraben.“ Sanji stockte. An was hatte er eigentlich gerade gedacht? Nicht an schöne, lange Frauenbeine. Nicht an süße Hintern in engen, kurzen Miniröcken. Nicht einmal an pralle Dekolletees. Da war die ganze Zeit nur ein einziger Gedanke: Der an Zoros dummes Gesicht, wenn er ihm diesen Akt der Vergeltung unter die Nase reiben würde… Er hatte dabei also an Zoros dummes Gesicht gedacht und problemlos Rache geübt. Jetzt war er es, der sich augenblicklich eingraben wollte. „Sollte ich mich bis dahin nich umgebracht haben, treffen wir uns morgen um halb fünf am Schultor. Ich hab noch Koch-AG“, brachte er verstört hervor und stockte kurz. „Oder musst du arbeiten?“ Zoro schüttelte den Kopf, doch bevor er noch irgendetwas sagen konnte, flüchtete Sanji so schnell ihn seine Beine trugen aus der Wohnung. … Mist! Ich wurde durchschaut. Ich werde vorhersehbar. ;____; BloodyAugust ist in meinem Kopf! Und wenn sie in meinem Kopf ist, dann ist sie auch in Kamoh_Kyo´s Kopf! Weil da bin ich ja drin. Threesome Mindfuck…was für eine kranke Welt XD Und an alle, die dachten unser grünhaariges Schnäuzelchen hätte das wirklich gemacht: You´re all little piglets! Sanji is fapping you! In your face! XD XD XD Oh, oh Banana Joe ----------------- https://www.youtube.com/watch?v=Go7gn6dugu0 Andy Grammer - Honey, I'm Good. “Sanji? Kannst du bitte die Bananen pellen, für das Dessert?”, bat Mitsuboshi, der Leiter der Koch-AG und dem Blonden schlief schlagartig das Gesicht ein, während er seine Küchenschürze zuband. „Kann ich nich was andres machen?“ Noch nie in seinem Leben hatte er so wenig Lust darauf Bananen zu pellen, wie heute. „Aber du bist doch darin so geschickt und so schnell“, bekam er zur Antwort und riss fast das Bindeband entzwei. Er war also verschrien als geschickter und schneller Bananenpeller und seit gestern wusste leider auch der Spinatschädel wie gut er darin war. Sanji verdrückte ein paar stille Tränchen der Scham, während er die gelben Südfrüchte aus ihrer Hülle befreite. „Und schrupp danach gleich mal noch die Gurken für den Salat!“ Heute war -spätestens jetzt- nicht mehr sein Tag. Tumultartige Umstände ließen ihn jedoch kurz darauf sein Leid für einen Moment vergessen. An der Tür zum AG-Raum drängte sich eine Traube aus aufgebracht schnatternden Schülerinnen und Mitsuboshi versuchte, relativ erfolglos, die ärgerliche Hühnerschar zu beruhigen. Verblüfft dackelte der Blondschopf direkt auf das Getümmel zu und erspähte auf der anderen Seite der Tür einen Strohhut mit bedröppelter Füllung. Ruffy versuchte halb verzweifelt, halb entschlossen, sich an den zeternden Damen vorbei zu drängeln und wedelte ihm hilfesuchend mit den Händen zu. „Sanji! Die lassen mich nicht zu dir“, knatschte er unglücklich und wurde von einer Mitschülerin sofort zurechtgewiesen. „Du hast hier Hausverbot, du Fresssack! Also sieh zu, dass du Land gewinnst!“ „Ich will Sanji doch nur was fragen“, wehrte sich der Schwarzhaarige, „und vielleicht nur mal ganz kurz ein bisschen kosten…“ Glänzende Augen hatten die brutzelnden Fleischspieße auf der Kochplatte erspäht und Ruffy lief sofort das Wasser im Mund zusammen. „Keine Chance!“, schlug es ihm bestimmt entgegen. „Das letzte Mal hast du nich nur unsere gesamten Gerichte weggefressen, sondern auch noch ´nen ganzen Berg Zutaten, den wir nich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten! Herr Lehrer sagen Sie doch auch mal was!“ Mitsuboshi kratzte sich unbehaglich am Hinterkopf und unter den strengen Blicken seiner Kochschülerinnen, straffte er die Schultern. „Du hast die Damen gehört, Ruffy. Außerdem musste ich der Schulleitung versprechen, dass ich dich nicht mehr hier hereinlasse. Wir mussten so viele Vorräte neu kaufen, dass unser Budget völlig überreizt wurde. Die schließen mir die Koch-AG, wenn ich nochmal so eine Rechnung vorlege. Traurige braune Augen untermalten die erschütterte Schmolllippe des Strohhutträgers und Sanji seufzte. „Ruffy ich bring dir morgen was aus dem Restaurant mit, also gib auf und sag mir einfach, was du mich fragen willst.“ Es war unmöglich für den Blonden an den jungen Frauen vorbeizukommen und ebenso unmöglich für Ruffy hereinzukommen. Also mussten sie das jetzt einfach über deren Köpfe hinweg klären. Der Strohhut begann schon vorfreudig Sanjis Versprechen mental zu verdauen, dieser wartete nun auf seine Frage und die Schülerinnen starrten wie bei einem Tennismatch zwischen den beiden hin und her. „Ich soll dich von Zoro nur fragen, ob du dich noch umbringen willst, oder ob er auf dich warten soll!“, brüllte Ruffy so laut er konnte und Sanji erstarrte zur Salzsäule, während sich nun alle Blicke entsetzt auf ihn richteten. „Er soll warten“, brachte der Blondschopf nur noch verstört hervor, ehe der Koch-AG-Leiter auf ihn zustürmte und in einen Nebenraum zog. Unterdessen wurde Ruffy von der femininen Meute endgültig aus dem Futterparadies vertrieben. Nami konnte froh sein, ihr Selfie schon gemacht zu haben, denn jetzt gerade könnte das Gesicht des Schwarzhaarigen nur noch für Traueranzeigen werben. „Sanji?! Hast du Probleme? Brauchst du jemanden zum Reden?“, krächzte Mitsuboshi völlig fassungslos, hielt ihn fest an den Schultern und sah ihm besorgt in die Augen. Händeringend suchte der Blonde in seinem Oberstübchen nach einer guten Erklärung, die ihn nicht völlig bloßstellen würde und stammelte den fragenden Blicken entgegen. „Nein, nein…Sie verstehen das falsch…Sich umbringen is nur der neue Jugendslang für…für…Joggen! Ja, genau. Sie wissen doch, wie es heißt: `Sport ist Mord.´“ Kurz sah ihn der ältere Mann skeptisch an, begann dann aber erleichtert zu lächeln. „Ach so ist das. Ihr jungen Leute immer mit euren seltsamen Ausdrücken. Da kommt man als alter Knacker eben nicht mehr mit“, lachte er dann und klopfte Sanji belustigt auf die Schultern. „Dann lass uns mal wieder zu den anderen gehen. Nicht, dass Ruffy noch einen neuen Versuch starrtet und von einem weiblichen Lynchmobb zu Gulasch verarbeitet wird.“ Mitsuboshi schnipste mit den Fingern und richtete seine Kochmütze. „Jetzt weiß ich, was wir nächste Woche kochen. Gulaschtopf! Was hältst du davon?“ „Klingt toll“, brachte der Blonde nur erleichtert hervor und folgte seinem Lehrer wieder in die Schulküche, um endlich den Bananenpudding fertig zu bekommen. Vielleicht könnte er auch noch heimlich den Fleischklopfer entwenden, um der grünhaarigen Pest später zu zeigen, was von dessen Idee hielt, Ruffy mit so einer dummen Frage vorbeizuschicken. … „So für heute sind wir fertig“, vermeldete der AG-Leiter nachdem sie alle das gemeinsam erstellte Menü verspeist und die Kochutensilien wieder gereinigt und verstaut hatten. „Ihr ward wieder ganz klasse und jetzt geh ich nachhause und werd mich umbringen. Meine Mutter ist für ein paar Tage zu einer Freundin gefahren, da hab ich endlich mal Zeit dafür.“ Mitsuboshi zwinkerte seiner einzigen männlichen Küchenfee zu und während Sanji die fassungslosen Gesichter seiner Mitschülerinnen betrachtete, fragte er sich einen Moment lang, ob er nicht gerade den Grundstein für einen gepflegten Suizid seines Lehrers gelegt hatte. Denn soeben tat dieser alles dafür, um zum Gespött der kompletten Schule zu werden. … „Warum hast du ausgerechnet Ruffy losgeschickt, um mir eine so grunddämliche Frage zu stellen?“, zeterte es dem Grünhaarigen entgegen, der gerade dabei war beim Warten nicht einzuschlafen, während er lässig am Schultor lehnte. „Er wollte das unbedingt“, gab er unbeeindruckt zurück und streckte sich gähnend. „Ich hab ihn gefragt, wo euer AG-Raum ist und er bestand darauf, selbst zu dir zu gehen. Wieso?“ „Nicht so wichtig“, winkte Sanji ab. Das letzte was er jetzt noch wollte war sein Gegenüber daran zu erinnern, was er gestern gesagt und vor allem getan hatte. Er wollte ja selbst nicht mehr daran denken und hoffte insgeheim darauf, dass eine spontane Amnesie Zoro heimsuchen würde. Wäre für alle das Beste…oder wenigstens für ihn selbst. „So“, unterbrach er dann seine eigenen, nicht sehr selbstlosen Gedanken und sah seinen Klassenkameraden abwartend an. „Wo solls denn jetzt hingehen?“ Zoro zückte sein Smartphone, folgte dem angezeigten Verlauf seiner Ministraßenkarte und nach zirka zwanzig Metern und einmal um die Ecke biegen, waren die beiden auch schon an ihrem Ziel angelangt. „Is das dein Ernst?“, rutschte es aus dem Blonden heraus und sein Nebenmann nickte. „Ja, wieso? Hier fühl ich mich ganz wohl.“ „In der miefigen Schulsporthalle?“ Sanji war eher zum Kotzen als zum Lächeln zumute, denn der Geruch von verschwitzen, alten Turnschuhen, muffige Matratzen und Talkum traktierte seine sensible Nase. Fun ala Bootcamp. Das hier war kein Place to be, sondern eher ein Place never to be. Genervt zog er den Grünhaarigen wieder ins Freie, um endlich wieder Frischluft zu tanken und sich eine Zigarette anzuzünden. „Neuer Versuch. Wo fühlst du dich sonst noch wohl?“ „In meinem Bett.“ „Vergiss es!“ „Du hast gefragt.“ „Ich werd den Teufel tun und in dein Bett steigen!“ „Ich wiederhole: Du hast gefragt.“ „Und ich sage dir: Niemals! Niemals! Niemals!“ „Dir mach ich schon noch Feuer im Hintern“, verkündete Zoro, während er amüsiert das hochrote Gesicht des Blondschopfs zur Kenntnis nahm. „Das heißt Feuer unterm Hintern!“, blaffte dieser zurück, doch der Grünhaarige schüttelte gleich den Kopf. „Nein, ich mein das schon so wie ich es gesagt habe.“ Augenblicklich wurde Sanjis Gesicht dunkel vor Zorn, doch sein Gegenüber legte nur genervt den Kopf schief. „Was denn? Ich bin einfach ehrlich. Wenigstens bin ich keiner von diesen gruseligen Typen, die dich erst vollschleimen, um dich dann in ihren Lieferwagen zu locken.“ „Das ist wahr“, stimmte Sanji grollend zu, „du bist einer von den gruseligen Typen, die einen gleich vor dem Lieferwagen umficken, wenn man nich aufpasst!“, blökte er weiter und nun war es Zoro der vor Wut rot anlief. „Weißt du was? Ich glaube wir sollten das hier endgültig sein lassen. Es ist schon beschissen genug, festzustellen, dass man ausgerechnet auf die schlimmste Nervensäge des Universums steht, aber sich tagtäglich von dir herumschubsen und rumkommandieren zulassen und sich trotzdem noch irgendwelche bekloppten Hoffnungen zu machen, das ist einfach nur scheiße hoch zehn. Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr. Lieber wiederhole ich noch mal sämtliche Klassen, als mir das hier weiter anzutun. Ich hab nämlich auch sowas wie ´ne Würde!“ Mit offenem Mund starrte Sanji dem Grünhaarigen hinterher, der kopfschüttelnd davon marschierte, nachdem er schnaufend gegen einen unschuldigen Lichtmast getreten hatte. Der Blonde holte einmal tief Luft, rannte los und nachdem er Zoro eingeholt hatte, nahm er Anlauf und trat dem anderen beherzt und entschlossen mit ordentlich Schmackes in den Hintern. Zoro taumelte zur Seite und krachte ungebremst in eine der zahlreichen Hecken, die das weitläufige Schulgelände umgaben. „Es mag ja sein, dass du dich mit dieser Situation momentan beschissen fühlst“, setzte Sanji an, nachdem er sich schnaufend über dem Heckentroll aufgebaut hatte. „ aber hast du dich einmal gefragt wie es mir dabei geht? Seit ich denken kann, haben wir uns gezofft, geprügelt und verarscht und mit einem Mal drehst du den ganzen Spieß um und erwartest, dass ich für all das sofort Verständnis habe? Du warst es, der uns diesen Mist eingebrockt hat! Und ich soll das jetzt einfach alles hinnehmen und mich in deine Arme schmeißen? Du bist ein Kerl. Ich bin ein Kerl. Das is schon von Haus aus mal ´ne ganz andere Hausnummer! Das is alles beschissen kompliziert. Du hast dich mit der Situation ja bereits beschäftigen können. Ich werd hier einfach vor vollendete Tatsachen gestellt und du kannst verdammt nochmal nich erwarten, dass ich hier kopflos die Hosen runterziehe und dir den Arsch hinhalte, nur weil du das gern so hättest!“ Den letzten Satz hatte er so laut gebrüllt, dass sich einige Passanten auf der anderen Straßenseite verwirrt nach den beiden umdrehten, doch das war ihm egal. „Das heißt ich hab ´ne Chance?“, fragte Zoro verblüfft und der Blondschopf erstarrte zum zweiten Mal an diesem Tag zur Salzsäule. Um weder sich selbst noch dem grünen Stressfaktor eine Antwort geben zu müssen, holte er jedoch lieber tief Luft, steckte sich eine Zigarette an und machte auf dem Absatz kehrt. „Jemand hat mal gesagt: `Lass uns dahin gehen, wo jeder für sich alleine sein kann.´ und ich glaube das ist die beste Idee, die dieser jemand jemals hatte“, bemerkte er mit kühler Stimme, setzte sich stoisch in Bewegung und ließ die demolierte Hecke und den verdatterten Grünhaarigen einfach hinter sich. … Das Glück ist rosa und kann fliegen ----------------------------------- https://www.youtube.com/watch?v=FC3y9llDXuM Teenage Dirtbag - Wheatus … „Gut. Bringen wir´s hinter uns. Ab ins Bett!“, schnarrte Sanji und stiefelte, ohne eine Spur von Höflichkeit, an dem Wohnungsinhaber vorbei nach drinnen. Zoro stand leicht irritiert und nur mit einer schwarzen Panty bekleidet immer noch in seiner geöffneten Wohnungstür. Seit zwei Tagen hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Hatte der Blondschopf ihn kategorisch ignoriert und er sah sein Zeugnis und seine Hormone schon den Bach runter gehen. Also rechnete er mit nichts mehr. Schon gar nicht damit, dass dieser blonde Alptraum am Samstagvormittag erst ein martialisches Strumklingeln veranstaltete, um dann wie ein General durch seine Tür zu marschieren. Sanji tippte nur ungeduldig mit dem Fuß auf den Teppich ein und wartete darauf, dass sich der Wohnungseigentümer endlich aus der Schockstarre löste. Langsam wurde es eng. Heute war der letzte Tag, um ein Selfie von zwei strahlenden Gesichtern auf dieser Werbehompage hochzuladen und zu allem Überfluss musste er gestern Abend auch noch feststellen, dass Lysop es irgendwie geschafft hatte, Kaya für seinen Schnappschuss an Land zu ziehen. Neben ihrem engelsgleichen Lächeln, wirkte sogar dieser Pinocchio irgendwie werbetauglich. Schwere Geschütze mussten aufgefahren werden, um nicht letzter hinter Lysop zu werden. Und warum eigentlich nicht das benutzen, was schon einmal erfolgreich war? Ein Bed-In, wie John Lennon und Yoko Ono einst und das auch noch mit zwei jungen Kerlen, also fresher ging nun wirklich nicht. Generell wollte er hier mal einiges klären. Auch, wenn ihm selbst noch nicht ganz klar war, was und wie. Aber zuerst einmal sollte das Wichtigste in Angriff genommen werden. Ihr Halbjahreszeugnis stand auf dem Spiel. Also mussten sie das hier irgendwie hinbekommen. Einziges Problem: Der notgeile Troll mit der versteinerten Visage. Der musste auch mit auf´s Bild und Sanji hatte den leisen Verdacht, es wäre wahrscheinlicher, dass der Kerl wieder versuchen würde auf ihn drauf zukommen, anstatt mal gescheit in die Kamera zu grinsen. „Immer noch scharf auf mich?“ „Jupp.“ „Heute wenigstens schon deinen Trieben nachgegeben und dem Arbeitslosen in deiner Hose die Hand geschüttelt?“ „Nope.“ Alarmstufe Rot. Er hätte doch noch eine schlabbrige Shorts, über die Panty ziehen sollen, aber bei der Röhrenjeans sähe das sicher arg scheiße aus… …er hätte sich die unförmig, weite Blaumannhose anziehen sollen, die noch vom letzten Streichen seines Zimmers irgendwo liegen geblieben war! Aber damit quer durch die Stadt? Absolut unzumutbar! Knurrend schwang sich der Blonde auf die Matratze und hasste inbrünstig sein Leben. „Möchtest du oben oder unten liegen?“, erkundigte sich der Betteninhaber, der gerade seine Hormone wiedergefunden hatte. Ein schmollender Sanji auf seiner Schlafstätte war Grund genug, dass sich seine Stimmung augenblicklich hob. Die Stimmung in seiner Panty hielt er aber lieber noch niedrig, denn das könnte bei dem blonden Biest gleich wieder unangenehme Fluchtreflexe auslösen. „Halt die Klappe und leg dich daneben!“, grummelte der Blondschopf und Zoro zuckte mit den Schultern. „Willst du nich wenigstens dein Hemd ausziehen?“ „Zieh du dir lieber was an!“ Der Grünhaarige schnalzte genervt mit der Zunge und schnappte sich das Hawaiihemd, das seit Samstag neben seinem Bett liegen geblieben war. „Das wagst du nicht!“, grollte es augenblicklich von der Matratze und Zoro hielt in seiner Anziehbewegung inne. „Was denn jetzt schon wieder?“ „Waren wir uns nicht einig, dass dieses scheußliche Teil verbrannt gehört?“ „Hab ich irgendwie verpasst, dass wir geheiratet haben?“ „Bitte was?“ „Kein Sex, aber dafür ständiges Genörgel.“ „Sehr unwitzig, du Klappspaten!“ „Du bist doch mitten in der Nacht hier aufgeschlagen, um dich in mein Bett zu legen!“ „Es is halb elf Uhr vormittags!“ „Am Wochenende is alles vor zwölf Uhr mittags, Nacht!“ „Hast du noch irgendwas Unscheußliches zum Anziehen?“, versuchte Sanji mal wieder zum Thema zurückzukommen und erntete ein Schnaufen. „Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass vollbekleidet im Bett liegen nur Sinn macht, wenn man zu müde, oder zu betrunken ist um sich noch auszuziehen, oder kurz davor sich alles gegenseitig runter zu zerren“, probierte Zoro weiter zu argumentieren, doch das unwirsche Knurren seines Gastes deutete darauf hin, dass auch diese Folgerung nur auf wütende Ohren stieß. Er ergab sich also in sein Schicksal und wühlte sich gebückt durch das leicht gehäufte Klamottenwirrwarr neben seinem Bett. „Das meiste muss in die Wäsche. Ich hatte noch keine Zeit zum Waschsalon zu latschen…aber das hier müsste gehen.“ Der Grünhaarige zog ein simples, schwarzes Shirt aus dem Haufen, das er seines Wissens nach nur einmal angehabt hatte und hielt es seinem Stilberater triumphierend entgegen. Gleich darauf musterte er diesen aber skeptisch, da Sanji ziemlich verwirrt in seine Richtung starrte. „Is was?“ „Nö…nix!“, wehrte der Blondschopf hektisch ab und schüttelte den Kopf, der für Sekundenbruchteile ein wenig rot geworden war. Was musste der Kerl sich auch so ungeniert und knappbekleidet vor ihm herumbücken, während ihm selbst noch einmal bewusst wurde, dass er gerade in dessen Bett lag? „Is genehmigt“, brachte er noch schnell hervor und drehte genervt den Kopf zur Seite, als sich der Grünhaarige das Shirt über den Waschbrettbauch zog. Ehrgeiz, gepaart mit dem Drang unter keinen Umständen komplett zu verkacken, waren sicher nicht die besten Berater für diese Situation gewesen. Sanji grummelte leicht angesichts seiner Kopflosigkeit, wurde aber gleich darauf durch Wippen der Matratze wieder aus seinen Gedanken gerissen. Es war amtlich: Er lag mit einem Kerl in dessen Bett, der ihm auch noch an die feinsäuberlich gebügelte Wäsche wollte und das alles sogar irgendwie freiwillig. Ob Ketterauchen als Drogenkonsum angerechnet werden könnte? Wäre wenigstens eine gute Ausrede für seinen Verstand, der ihm momentan unerbittlich dazu gratulierte, ein kompletter Idiot zu sein. Schnaufend puhlte er sein Smartphone aus der Hosentasche, bedeute seinem Bettnachbarn mal ganz kurz näher zu rücken und stellte seine Kamera ein. Er nahm alle Kraft zusammen, straffte die Schultern und lächelte. Zoro versuchte zu lächeln. Sanji drückte auf den Auslöser und starrte gleich darauf genervt auf das Ergebnis. „Lächel endlich, du Halbaffe! Was is denn daran so schwer?“ „Wenn man neben dir hockt is einem ja eher zum Heulen zumute, also beschwer dich bei deiner Persönlichkeit“, maulte der Angeblökte nur zurück und der Blonde seufzte resignierend. „Ich find dich so kacke!“, jammerte er dann und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Ja, ich dich auch, aber leider nich genug, befürchte ich.“ „Wieso ich? Gib mir einen vernünftigen Grund, wieso es ausgerechnet ich es sein muss?“ „Gibt keinen. Das is ja die Scheiße. Ich hab mir das auch nicht ausgesucht!“ „Besteht die Möglichkeit, dass du das irgendwie wieder abstellen kannst?“ „Sieht schlecht für dich aus. Selbst jetzt, wo du dich aufführst wie ´ne Zicke mit PMS, würd ich dich am liebsten sofort von der Bettkante schubsen, um dich auf dem Teppich zu rammeln.“ Na das waren ja mal richtig gute Neuigkeiten. Da hatte man einen Traumkörper, ein engelsgleiches Gesicht und seidenweiche, blonde Haare… Und wofür? Damit einen das grünhaarige Monster da, auf dem Teppich rammeln wollte. Sanji verfluchte die Natur für die bevorzugte Behandlung, fuhr sich unwirsch durch die Haare und schnaufte. „Und jetzt?“ „Kein Plan. Knutschen?“ „Sag mal wie begriffsstutzig bist du eigentlich? Ehe ich mit dir etwas anfange friert eher die Hölle zu, Schweine lernen fliegen und du hast plötzlich ein umwerfendes Lächeln drauf!“ „Sag niemals nie“, konterte Zoro, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und machte es sich auf seinem Kissen bequem. Keine zwei Minuten später vernahm der Blonde ein leises Schnorcheln direkt neben sich und musste feststellen, dass der grüne Plagegeist weggedöst war. Angestrengt überlegte er was er nun tun sollte. Den Brummbären wecken, hätte entweder zur Folge, dass sie sich sofort stritten oder, dass Zoro ihm gleich wieder die „Wurzel allen Übels“ unter die Nase reiben würde. Vielleicht sogar wortwörtlich. Aber wenn er jetzt einfach ging, hätte sich der Wettbewerb erledigt, sein Zeugnis bekäme einen miesen Beigeschmack und der ganze Stress der letzten Woche wäre völlig für die Katz gewesen. Und während er so unentschlossen vor sich hingrübelte, fielen ihm die Augen zu. Alle Gedanken tanzten munter an ihm vorüber und verschwammen langsam zu einem Nebel, der ihn auch ins Land der Träume schickte. … Irgendwann stellte sich langsam wieder ein Bewusstsein bei dem Blonden ein. Er brummelte missmutig, als sich die Matratze, ohne sein Zutun bewegte, schlug schlaftrunken die Lider auf und blinzelte genau in ein Paar grüne Augen. Vermutlich lag er nicht in seinem Bett und vermutlich war er nicht einmal in seinem Zimmer. Das hatte er anders in Erinnerung. Verwirrt rieb er sich über die Augen, öffnete sie abermals und wusste plötzlich wieder wo er war und warum. Nur wieso starrte ihn Zoro gerade so verklärt an? Um das herauszufinden, wäre eine Frage wohl die angebrachteste Variante und deshalb fragte er einfach mal. „Is was?“ „Du brabbelst im Schlaf“, erklärte sein Gegenüber und stützte seinen Kopf auf der linken Hand ab, "Scheinbar hältst du wirklich nie die Klappe." Und plötzlich passierte es: Zoro lächelte. Ganz ungezwungen. Wie selbstverständlich und irgendwie sogar -subjektiv betrachtet- umwerfend. Es war ein so unvorhersehbares Ereignis, dass der Blondschopf vollkommen vergaß nach seinem Smartphone zu greifen, um auf den Auslöser zu drücken. Stattdessen drückte er diesem achten Weltwunder, ohne darüber nachzudenken, die Lippen auf und schloss die Augen. >Irgendwo an einem weitentfernten Ort bekam jetzt ein Schweinchen vermutlich gerade seine Flügel, um zum Eislaufen in die Hölle fliegen zu können.< Bei diesem Gedanken musste Sanji gegen die überraschten Lippen seines Gegenübers grinsen, ließ von ihnen ab und sah in verblüffte grüne Augen. „Was´n jetzt kaputt?“, erkundigte sich Zoro und erntete ein Seufzen. „Wahrscheinlich mein gesunder Menschenverstand. Aber ich glaub, auf den kann ich eine Weile verzichten.“ „Ich auch.“, erwiderte der Grünhaarige, grinste noch ein bisschen breiter und zog den Blonden in seine Arme. „Vergiss bitte nich gleich wieder wie das geht. Wir müssen nachher noch ein Foto davon machen.“, gab Sanji zu bedenken und entlockte seinem Verehrer ein leises Brummen. Zoro drückte das Objekt seiner Begierde sanft in sein bequemes Kissen, rollte sich über ihn und senkte den Kopf so tief, dass sich ihre Lippen fast berührten. Kurz betrachte er seine leicht überraschte Beute, ehe sich sein Mund wieder zu einem leichten Grinsen verzog. „Tu uns beiden einen Gefallen und halt jetzt einfach mal deine Klappe.“ *~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~ Vielleicht kennt ihr diesen Ausspruch: Immer, wenn ein Glöckchen klingelt, bekommt ein Engel seine Flügel. Tja. Und immer, wenn zwei Idioten endlich zueinander finden, bekommt ein Schweinchen welche. ^.~ Es ist vollbracht! Lobet mich nicht, denn ich habe gebummelt. ^^“ (Alltag, Arbeit, der Wunsch wenigstens 6-7 Std. zu schlafen…) *narf* Falls ihr trotzdem den Drang habt mich zu belobhudeln, dann werde ich euch aber auch nich abhalten. Immerhin wars ja gar nich so übel. ;) PS: Wer jetzt eigentlich mit einem Kapitel gerechnet hatte, in dem ich mich der inneren Zerrissenheit und der verzweifelten Hoffnung, der beiden Hauptakteure widme: Nö. Keine Lust. ;) Bis irgendwann mal, oder bald. Baba^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)