Kissing Memories von KamuiMegumi ================================================================================ Kapitel 5: Station 5 - Endstation - ----------------------------------- Kissing memories Station 5 ~Endstation~ Wie schaffte es nur eine in meinen Augen simple Kaffeemaschine – Karin würde nun entrüstet schnauben – eine komplette Firma so gut wie lahmzulegen?! Und wie schafften es rund 15 Menschen inklusive herumliegenden Baumaterialien in einen Raum, den ich bis vor kurzen noch als relativ groß angesehen hatte, doch nun den Charme einer Legebatterie versprühte. Die Rede war von meinem Büro. Ich hätte gerne jedem einzelnen in diesem Raum gesagt, dass die Betonung dabei auf ‚meinem‘ lag und ich hier höchstens noch Karin, Suigetsu und Juugo duldete, aber irgendwie wurde ich hier sogar nicht weiter beachtet. So ziemlich alle Kollegen aus den umliegenden Büros waren hier mittlerweile versammelt und beugten sich über irgendwelche Pläne, die ein Kiba – übrigens der Bauarbeiter mit diesen Tattoos im Gesicht – auf meinem Schreibtisch – weil dieser der ‚Aufgeräumteste‘ war – ausgebreitet hatte und mich, der eigentlich noch Akten zu sichten hatte, ins hinterste Eck des Raumes gedrängt hatte. Wenn Blicke töten könnten, dann… Ein lautes Auflachen durchbrach meine finsteren Mordgedanken wie die ersten Sonnenstrahlen eine dichte Nebelwand und ich blickte auf. Da stand er… im Türrahmen… direkt neben meinem Vorgesetzten Tendo Pain. Und mein verräterisches Herz, welchem ich letzte Nacht noch mitgeteilt hatte, dass es nun endgültig Aus und Vorbei sei mit dieser hoffnungs- und sinnlosen Hinterherheulerei nahm wieder an Geschwindigkeit auf. Scheiße. Noch während er lachte strich er sich in einer in meinen Augen – SCHEIßE – anmutigen Bewegung eine Haarsträhne nach hinten und ich hatte einen kurzen Augenblick das Gefühl, dass er in dieser Bewegung unter seiner Hand kurz zu mir geblickt hatte. Was natürlich absoluter Unsinn war. Das hatte er sicherlich nicht. Schließlich hatte mir das Telefonat der letzten Nacht gezeigt, dass da von seiner Seite rein gar nichts mehr war. In seinen Augen war ich nur Itachis kleiner Bruder, den er vermutlich noch bis ins Rentenalter Sa-chan nannte und mehr nicht. Das was wir miteinander gehabt hatten… das war für ihn nicht wichtig gewesen. War einfach passiert… Allein dieser Gedanke, dass ihm das alles wirklich nichts bedeutet haben könnte, tat so dermaßen weh, dass ich schon wieder dieses fiese Brennen in den Augen spürte und hastig meinen Blick von Naruto abwandte. Jetzt und hier in einem wahrlich überfüllten Büro meinem Liebeskummer nachgeben und das Heulen anfangen… das war doch sicherlich nicht ich und dieses falsche Bild sollte auch niemand von mir bekommen! „Ähm… Sa-chan?“ Ich zuckte zusammen und erstarrte förmlich zur Salzsäule. Wie war er denn nun so schnell zu mir hergekommen? Er hatte doch gerade noch an der Tür gestanden und nun… stand er direkt neben meinem Drehstuhl und beugte sich etwas zu mir herunter. Sein Gesichtsausdruck war für mich irgendwie nicht zu zu ordnen. Undefinierbar. Rätselhaft. Ich hatte ihn noch nie so gesehen. Eine Mischung aus schlechtem Gewissen und innerer Qual gepaart mit… Sehnsucht und einer Klarheit in den Augen… „Ja?“, ich drehte mich leicht zu ihm und ich konnte es nicht verhindern, dass ich nun doch leicht erwartungsvoll seinen Blick erwiderte. Er räusperte sich, öffnete seine schönen… vollen… sinnlichen… Lippen… „Naruto-kun! Also steht der Termin?“, ein Aufklatschen und eine fremde Hand auf der Schulter Narutos wurde sichtbar. Dann trat erneut mein Vorgesetzter neben meinen Blonden und grinste diesen an. „Ja, natürlich, Tendo-kun! Ich werde da sein! Ich lass mir doch deine und Konan-chans Hochzeit nicht entgehen!“, und schon ließ sich Naruto leicht von mir wegziehen… zurück in die Menge. Ich hörte noch Pain’s Auflachen: „Das hätte ich nun nicht gedacht… wo du doch vor drei Jahren beinahe mit ihr vorm Altar gelandet wärst!“ WUMM! WAS?!?!?! Diese Information, die ich so am Rande nun aufgeschnappt hatte… das war kein Schlag mit der Faust ins Gesicht… das war ein Überrollen mit einem Bulldozer! Naruto… Naruto war… verlobt gewesen???? Er… hatte vor gehabt zu heiraten??? Vor drei Jahren??? Als ich hier litt und vor Sehnsucht verging und nicht wusste, warum und weshalb… Ich sprang vom Stuhl auf, griff nach hinten und riss meine Jacke von der Lehne. Das reichte nun vollkommen! Ich hatte überhaupt nicht das Bedürfnis, mich hier noch einen Augenblick länger im gleichen Raum… nein! Im gleichen Gebäude wie dieser gefühlskalte Vollidiot zu befinden! Wirklich nicht! Ich musste hier raus! Hastig kämpfte ich mich durch den überfüllten Raum. Rempelte Schultern an, prallte gegen eine breite Brust… sah hoch… „Sasuke-kun? Alles in Ordnung? Weinst du…?“ Ich ignorierte Juugos Worte. Quetschte mich noch an ihm vorbei, der versuchte, mich zu halten, schaffte es durch die Tür auf den Gang… Hastete zum Fahrstuhl. „Sa-chan!“, hörte ich noch die Stimme, die ich nun am Wenigsten hören wollte. Das PLING des Fahrstuhls war wie die Erlösung! Mein Sprung hinein der Schritt in die Freiheit. Das Schließen der Fahrstuhltür wie das Kappen der schmerzhaften Erinnerungen. Ruhe. Stille. Endlich. Mein Kopf war frei. Das Ruckeln des Fahrstuhls stoppte. Ein weiteres PLING folgte und öffnete die verspiegelte Tür. Mein Fuß schwebte bereits über der Schwelle zum Foyer, da kam hastig atmend jemand vor dem Fahrstuhl zum Stehen. Blaue Augen sahen mich fast flehentlich an: „Sa-chan…“, und ich versteinerte. „Naruto?“, schallte es aus dem nebenliegenden Treppenhaus. Ich wollte das nicht! Ich wollte wirklich nicht Zeuge irgendeiner Unterhaltung werden, die mir aufzeigte, was Naruto in diesen sechs Jahren unserer Trennung erlebt hatte. In einer Zeit, wo er nicht bei mir war. Wo ich ihn vermisst hatte und er… er ein Leben geführt hatte indem ich keine Rolle gespielt hatte. Ich schenkte Naruto nur einen abfälligen Blick und schritt hastig an ihm vorbei, doch er legte mit festem Griff eine Hand auf meine Schulter. Schien Pains Rufe auf dem Treppenhaus zu ignorieren. „Sa-chan! Wir müssen reden!“ „Ist es dafür nicht zu spät, Naruto?“, zischte ich und wand mich unter seinem Griff heraus. Versuchte möglichst selbstbewusst wirkend auf die gläserne Drehtür zu zu schreiten. Spürte die verwunderten Blicke der Yamanaka in meinem Rücken. Naruto blieb verwundert über meine Ignoranz am Fahrstuhl stehen. Ich erreichte die Drehtür… ich wollte nur noch raus hier. Ich brauchte Luft. Luft zum Atmen und Luft um endlich einen freien Kopf zu kriegen. „Komm heute Abend zu mir!“, ich hielt inne, mit der Hand auf dem Griff zum Drehkreuz, „Komm zu mir nach Hause, Sa-chan, und ich werde dir alles sagen! Ich werde warten… die ganze Nacht!“ Schnaubend und ohne noch einmal nach hinten zu blicken schritt ich nach draußen. Ließ ihn ohne irgendeine Antwort meinerseits zurück. Ich hätte eh nicht gewusst, was ich erwidern sollte. Was zum Henker machte ich hier? Es war wirklich mitten in der Nacht. So kurz vor zwei Uhr wenn mich mein Blick auf meine Armbanduhr nicht trügte und ich bewegte mich bestimmt seit einer geschlagenen halben Stunde nicht mehr. Starrte einfach nur dieses doch recht überschaubare Klingelbrett an und rührte mich nicht. Als ich in den Morgenstunden das Büro verlassen hatte, hatte mich an diesem Tag nichts mehr zurück zur Arbeit bewegen können. Ich war den restlichen Tag einfach total planlos durch die Stadt gerannt, anschließend nach Hause gegangen um mich dort stundenlang stupide die Zimmerdecke anstarrend aufs Bett zu legen um dann ins Kino zu gehen. Dort sah ich mir einen italienischen Krimi mit mieser Untertitelübersetzung an und verließ das Lichtspielhaus noch während der Vorführung. In meinem Kopf ratterte es unaufhörlich. Naruto war verlobt gewesen. Er hatte kurz davor gestanden zu heiraten. Er hatte wohl tatsächlich nichts für mich empfunden. Hatte damals nur mitgespielt. Dieses Spiel gespielt. Mit mir… Dem kleinen, dummen Oberschuljungen. Dem Oberschuljungen dem er die Welt bedeutet hatte! Dem er eine Abfuhr erteilt hatte. Der sich über all die Jahre nicht davon erholt hatte. Der am Liebsten nun von der nächsten Brücke gesprungen wäre und stattdessen in einer schicken Wohngegend mitten in der Nacht vor einem Neubau-Hochhaus stand und mit geröteten Augen einen einzigen Namen auf einem Klingelschild anstarrte… Uzumaki. Wollte ich mir das nun wirklich geben? Sollte ich ihm die Möglichkeit geben, mir noch das letzte bisschen heilgebliebene Herz herauszureißen? Ich seufzte. Wie masochistisch konnte ein Mensch eigentlich veranlagt sein? Mein Zeigefinger lag zitternd auf dem Klingelknopf… ich konnte das doch hier nicht wirklich ernst meinen? „Du bist also wirklich gekommen, Sa-chan!“ Diese Stimme… sie verursachte eine Gänsehaut. Noch immer den Finger auf der Klingel drehte ich mich leicht zurück und entdeckte ihn in der offenen Haustür. Hatte er mich bereits hier stehen sehen von einem Fenster aus? Aber eigentlich war doch der Eingangsbereich ziemlich uneinsichtig. Er musste wohl bemerkt haben, wie ich verwundert die Hauswand hoch sah… „Kameraüberwachung!“, er wies auf einen kleinen unscheinbaren Kasten direkt über meinem Kopf und ich merkte, wie mir die Röte in die Wangen schoss. War doch klar… schließlich lebten hier ausschließlich Menschen mit dickem Geldbeutel. Ich seufzte und bemerkte, dass er etwas zur Seite trat um mir zu signalisieren, dass ich eintreten solle. Wollte ich das wirklich? Wenn ich einmal drin war, gab es kein zurück. Andererseits hätte ich es dann hinter mir. Er würde mir den letzten, fehlenden Stoß versetzen um dann endlich – vielleicht – mit dieser Sache hier abschließen zu können. Alleine hatte ich es ja die letzten Jahre nicht hinbekommen und mich deswegen in psychologische Therapie zu begeben… Danach stand mir nun wirklich nicht der Sinn. Mit gesenktem Haupt folgte ich seiner unausgesprochenen Aufforderung und schritt an ihm vorüber in die Eingangshalle und langsam auf den Fahrstuhl zu. Schweigend stellte er sich neben mich, forderte den Aufzug an und als wir diesen dann auch betreten hatten gab er bereits den Code ein. „2307+1010“, flüsterte er und ich horchte auf. „Was?“ „Der Code für den Fahrstuhl. 2307+1010“, er lächelte. Es war kein normales Lächeln, wie ich es bisher von ihm kannte, sondern ein durch und durch trauriges. Der Fahrstuhl setzte sich ruckelt in Bewegung und ich ließ mir das Gehörte durch den Kopf gehen. Was wollte er mir nun damit sagen? Das er mir vertraute? Schließlich hatte ich mit diesem Code uneingeschränkten Zugang in seine Wohnung und… Moment! Ich blickte auf und ihn direkt an. Das mir der Unglaube ins Gesicht geschrieben war fiel ihm sicherlich auf, doch er sagte nichts und reagierte auch nicht weiter. Nur dieses traurige Lächeln auf seinen Lippen. „Das… das sind unsere… Geburtstage…“, nuschelte ich und senkte erneut beschämt den Kopf. Das ich das nicht gleich bemerkt hatte. Aber warum hatte er meinen Geburtstag als Türcode? Die Fahrstuhltür öffnete sich und er trat zuerst hinaus. Schnell zog er seine Schuhe aus und stellte sie ins Regal. Er wartete erst in der Tür zum Wohnzimmer auf mich, da ich doch vor lauter Nervosität, die ich zu unterdrücken versuchte, ein wenig länger zum Entledigen der Schuhe brauchte. Wir setzten uns beide schweigend auf die Couch. Er verschränkte seine Finger ineinander und stützte sein Kinn darauf ab, während sich seine Ellbogen in seine Knie bohrten. Seine Augen waren geschlossen und ich hörte ihn mehrere Male schwer einatmen. Die Stille war drückend und irgendwie hatte ich das Gefühl, nicht länger stillsitzen zu können. Seltsam. Normalerweise war Naruto derjenige von uns beiden gewesen, der nie stillsitzen konnte. „Sa-chan!“ „Naruto!“ Wir hatten beide zeitgleich gesprochen und blickten uns nun überrascht an. Ein leichtes Lächeln löste wieder seinen starren Gesichtsausdruck ab und ich stimmte mit ein: „Du hast mir gesagt, du wolltest mich sprechen?“ Er nickte und drehte sich in seiner ganzen Haltung etwas mehr zu mir herum. Seine ineinandergelegten Hände sanken und legten sich auf seinen Schoß. „Diese Stille bringt einen um, echt jetzt!“, schnaubte er amüsiert und schenkte mir ein nervöses Lächeln. Irgendwo war es beruhigend, dass nicht nur ich angespannt war. „Darf ich anfangen?“ Ich nickte nur und er atmete wieder tief ein. „Also, Sa-chan!“, er suchte den Blickkontakt, was mich irgendwie noch nervöser werden ließ, „Es gab in den vergangenen sechs Jahren keinen Tag, an dem ich nicht an dich gedacht habe!“ WUMM Ich merkte, wie sich meine Augen weiteten und mein Mund aufklappte. „Ich liebe dich, Sa-chan! Schon lange bevor du mir deine Liebe gestanden hast, war ich in dich verliebt!“, er drehte sein Gesicht von mir weg und ich konnte ihn nur noch im Profil ansehen. War das… war das sein Ernst?! „Das gibt’s nicht! Du… du lügst!“, stotterte ich, doch das schien er zu überhören, da er ruhig weitersprach. „Oh Mann! Ich war damals echt geschockt, als du mir gesagt hast, dass du mich liebst, echt jetzt!“, er lachte leise und fuhr sich beschämt über den Nacken, „Und zunächst hab ich mir immer wieder gesagt, dass das nicht sein kann. Dass das bei dir bestimmt nur so eine Laune ist, die wieder vergeht und so! Hey! Du warst doch Itachis kleiner Bruder! Aber“, erneut holte er wieder tief Luft, „… das war so… wow! Ich war so glücklich und überhaupt…“, ich sah ein freudiges Aufblitzen in seinen Augen. Verdammt… er… er sagte wirklich die Wahrheit! Mein Herz schlug plötzlich dermaßen schnell, dass es sich zu überschlagen drohte! „Aber mein… unser Glück war ja nicht von langer Dauer“, nun seufzte er schwer, „Zum Einen hatte ich diese Schuldgefühle Itachi gegenüber. Er hatte dich mir im guten Wissen anvertraut und was machte ich? Ich verführte ständig seinen kleinen Bruder und dann…“, er blickte erneut auf und mich direkt an, „…hm… du solltest vielleicht wissen, dass der Name Uzumaki der Mädchenname meiner Mutter war, den ich nach dem Tod meiner Eltern und durch die Adoption meiner Großeltern väterlicherseits dennoch nicht abgelegt hatte!“ Er stoppte. Vielleicht hatte er geglaubt, dass ich ihn nun mit Fragen löchern würde, doch ich schaffte es nicht, auch nur ein Wort zu formen. Erneut strich er sich nervös über den Nacken, ehe er fortfuhr: „Vor sechs Jahren verstarb meine Großmutter und mein Großvater wurde schwer krank. Man beorderte mich nach Tokyo, zu unserem Familiensitz zurück und mein Großvater sagte mir, ich solle die Firma früher als geplant übernehmen. Dem hatte ich soweit auch nichts entgegenzusetzen, allerdings legte er mir im gleichen Augenblick auch einen Ordner mit Bildern vor…“ „Bilder?“, wisperte ich und eigentlich hätte ich mir schon denken können, wovon er da eigentlich sprach. „Hm, ja! Er wollte, dass ich zudem noch schnellst möglichst heiratete. Für einen Leiter einer so großen Baufirma würde sich das schließlich so gehören und so…“, sein ganzer Gesichtsausdruck wurde plötzlich relativ kühl, „Er hatte fast schon alles für eine arrangierte Hochzeit ausgerichtet. Es fehlte nur noch meine Auswahl einer geeigneten Frau“, seine Hände legten sich auf meine Schultern, „und so zwang man mich in eine Verlobung mit Konan. Sa-chan… ich hatte dich, meine große Liebe, hier in Konoha… und in Tokyo die arrangierte Beziehung zu Konan. Ich konnte das damals nicht ablehnen… mein Großvater schien ja auf dem Sterbebett zu liegen und… dann noch meine Schuldgefühle Itachi gegenüber… verstehst du?“ Diesmal war ich es, der tief die Luft in die Lungen sog: „Weiter?“ „Meinem Großvater ging es bald wieder etwas besser und er konnte die Firmengeschäfte wieder übernehmen. Konan löste die Verlobung vor drei Jahren… sie hatte gemerkt, dass ich niemals ganz bei ihr sein würde und sehnte sich nach einer liebevollen Beziehung, die sie mit meinem besten Freund Tendo auch fand! Doch ich habe es dann nicht geschafft, zu dir zurück zu kommen. Ich war so ein Arschloch und hatte dich so verletzt und…“ „Warum hast du mich dann das letzte Mal hier rausgeschmissen?“, mein Ton war schneidend. Denn das alles, was er mir nun so erzählt hatte, passte ja nun nicht mehr so ganz zu seinem Verhalten bei meinem letzten Besuch hier: „Ich habe dich auch all die Jahre nicht vergessen können, Naruto! Ich habe immer nur dich geliebt und es nie verwunden, dass du mich verlassen hast! Das muss doch bei meinem letzten Besuch hier ziemlich deutlich rüber gekommen sein, oder nicht? Warum dann also der Rausschmiss?“ Seine Hand rutschte von meiner Schulter hoch zu meiner Wange. Legte sich behutsam auf sie und sein Daumen strich zärtlich über die dünne und vom vielen Weinen gerötete Haut direkt unter meinem Auge. „Dieser Anruf… es war Itachi!“, flüsterte er und versuchte ein müdes Lächeln, „Ich hatte ihn tags zuvor getroffen. Und ich hatte ihm die Wahrheit gesagt. Mit dem, was zwischen uns gewesen war und das ich wieder Kontakt zu dir wünsche, allerdings diesmal ohne diese ganze Geheimniskrämerei! Ich wollte mit offenen Karten spielen, verstehst du?“ Ich nickte und legte nun meine Hand auf die Seine an meiner Wange. Drückte sie leicht, so dass er wusste, dass ich ihn wirklich verstand. „Itachi war natürlich weniger begeistert!“, seufzte er, „Wir haben uns ganz schön gestritten…“, wieder huschte ein verschämtes Lachen über sein Gesicht, „…aber irgendwie habe ich auch verstanden, dass er sauer auf mich war. Nun ja, er war nicht wirklich sauer. Denn bei diesen Anruf, den ich da nicht entgegengenommen hatte, wollte er mir eigentlich mitteilen, dass er nur enttäuscht sei, aber nicht wirklich sauer. Das tat er dann aber in einem persönlichen Gespräch mit mir an dem Abend, wo ich dich in der Nähe vom Sharingan getroffen hatte. Ich hätte dir da schon gerne etwas gesagt… und am Telefon finde ich solche Gespräche auch sehr unpersönlich und…“ „Halt die Klappe, Usuratonkachi!“, stöhnte ich nun auf und nun blickte er reichlich verwirrt. „Hast du es noch immer nicht verstanden?“ Das er gerade nicht genau wusste, was ich meinte, brauchte er mir wirklich nicht zu sagen. „Hast du nun vor mich weiterhin als Itachis kleinen Bruder zu sehen? Hast du nun vor, deine Gefühle unter Verschluss zu halten?“, meine Stimme klang vorwurfsvoll, „Ich habe dich die ganze Zeit geliebt, Naruto! Die ganze… die ganze verdammt lange Zeit! Ich habe nie damit aufgehört, verstehst du? Damals nicht und heute nicht und ich werde es auch nie! Verstehst du?“, ich löste unsere Hände von meiner Wange und warf mich ihm sprichwörtlich um den Hals, „Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr, Naruto!“, und nun, wo sich meine vorwurfsvolle Stimme in eine tränenschwangere gewandelt hatte, wusste ich, dass selbst er es nun begriffen hatte. Sein Körper versteifte sich einen Augenblick lang, ehe ich spürte, dass auch er seine Arme um mich schlang und mich noch näher an sich heranzog. Mir fast sämtliche Luft aus meinen Lungen presste. „Sa-chan!“, flüsterte er in mein Ohr und ich löste mich etwas von ihm, lächelte ihn glücklich an. „Würdest du mich bitte ab sofort Sasuke nennen? Weißt du, ich bin jetzt nicht mehr der Oberschüler von damals und…“ „Ich weiß!“, flüsterte er leise ehe er seine Lippen auf meine legte. Seine Zunge umspielte die meine. Sein wohliges Seufzen wurde erstickt von meinen Lippen. Seine Hände streiften meine Seiten. „Sag es noch mal, Naruto!“, keuchte ich unter ihm. „Ich liebe dich, Sasuke!“, hauchte er wie selbstverständlich und doch so lange von mir herbeigesehnt diese magischen Worte in mein Ohr und mein Körper bäumte sich unter einem lustvollen Schauer unter ihm auf. Tief stieß er in mich. Ließ mich all den Kummer und die Sorgen der letzten Jahre auf einen Schlag vergessen. „Na…Naruto!“ Seine Lippen schienen mich überall zeitgleich zu berühren. Seine Hände berührten mich so gekonnt an den Stellen, von denen sich wie elektrische Schübe die Wellen der reinen und puren Lust über meinen Körper zogen. Um mich herum verschwamm alles in einem reinen Lichtermeer und ich schrie und stöhnte mir wahrlich die Seele aus dem Leib. Nichts hatte sich an unserem gemeinsamen Liebesspiel geändert. Es war perfekt und ich… nein, wir genossen es in vollen Zügen. „Naruto… ah… nochmal!“ „Ich…Sas… Sas’ke…ich liebe dich!“ Er könnte das immer und immer wieder sagen… „Und wehe…ah… du gehst noch mal….ins Sharingan!“, schnaufte er plötzlich, als er mich auf den Bauch drehte und sich hinter mir positionierte um sich dann widerstandslos komplett erneut in mir zu versenken. Ich liebte es, wenn er ein wenig grober wurde und ließ ein wohliges Seufzen hören, als ich seinen kompletten Schwanz in mir pulsieren spürte. „Idiot!“, wisperte ich und drehte meinen Kopf nach hinten, packte ihn im Nacken und zog ihn näher daran zu mir herunter. Seine präzisen und lustvollen Stöße pausierten: „Ich …würde es nicht verkraften, wenn ein anderer… dich so sieht!“, raunte er und hauchte mir einen Kuss auf den Mundwinkel, „Du gehörst mir und nur mir allein!“, und mit diesen Worten stieß er erneut zu und brachte mich augenblicklich dazu Sterne zu sehen. „Falls… falls du es noch …nicht bemerkt hast“, keuchte ich abgehakt, „Ich war schon immer nur… dir allein!“, und dabei drehte ich mich so, dass er seitlich abfiel und ich mich von ihm lösen konnte. Die zerwühlten Laken würden uns spätestens morgen früh wieder daran erinnern, dass dies keine herkömmliche Wiedervereinigung war! Doch ich hatte nicht vor, unser Liebesspiel hier zu beenden, sondern setzte mich nun auf seine Hüfte und führte sein pralles Glied wieder an meinen Eingang zurück. Er lächelte, hielt meine Hand, die seine Erregung führte fest und blickte mir direkt in die Augen: „Ja, Sasuke, und ich gehörte immer nur dir. Und das wird sich auch niemals wieder ändern!“ Und während sich unsere schon geschwollenen Lippen erneut zu einem sehnsuchtsvollen Kuss vereinigten stieß er wieder zu und bewies mir, dass dies hier kein Traum sein konnte… ~*~ENDE~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)