Er liebt mich, er liebt mich nicht 2 von Hoellenhund ([Secret Love]) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- „Takeda... Bitte wach auf, ja?“ Diese Stimme... „Hirakawa?“, murmelte Takeda im Halbschlaf und zog sich die Decke bis zum Kinn hinauf. „Nein, Hinata. Du musst jetzt wirklich aufwachen.“ Ein heftiger Stoß in die Seite ließ Takeda hochfahren. Immer noch verschlafen fand er sich von einem guten Dutzend Oberschüler umringt. Wie eigenartig. „Seid doch nicht so grob!“, fuhr Hinata die anderen an. Takedas Rücken schmerzte wie die Hölle. Die ganze Nacht auf dem harten Fußboden zu schlafen, hatte ihn völlig verspannt. Ach ja, er hatte sich gestern Abend entschlossen, auf dem Flur zu schlafen, weil er es mit Kimura nicht mehr ausgehalten hatte. So war es gewesen. Und als er sich nun umblickte, musste er feststellen, dass er sich im Schlaf quer über den Flur gerollt hatte und nun den Weg zum Badezimmer blockierte. Das erklärte zumindest den ganzen Aufruhr. Mühsam kam Takeda auf die Füße. Es schien, als habe sich die ganze Etage hier eingefunden. Nur von Kimura war weit und breit nichts zu sehen. Wenigstens etwas. Erst jetzt bemerkte Takeda, dass die Schüler um ihn her ihn anstarrten, als erwarteten sie eine Erklärung von ihm. „Äh“, begann er, unsicher, was er eigentlich sagen wollte, als eine kühle Stimme die Luft durchschnitt. „Was ist denn hier los?“ Takeda wirbelte herum und sah Hirakawa am Treppenabsatz stehen. Die lauten Stimmen mussten ihn in seiner Funktion als Wohnheimsprecher auf den Plan gerufen haben. Und er machte einen alles andere als erfreuten Eindruck. „Takeda hat auf dem Flur gepennt“, erklärte einer der Schüler, die Takeda nur flüchtig kannte. Petze, flüsterte eine kleine, bittere Stimme in seinem Hinterkopf. Doch andererseits stand er immer noch im Schlafanzug und mit Decke und Kissen bewaffnet mitten auf dem Flur. Welchen anderen Schluss hätte das schon zugelassen? „Tut mir Leid, ich bin wohl geschlafwandelt oder so“, sagte Takeda schnell und gab sich alle Mühe, einen verlegenen Eindruck zu machen. Hinata, der noch immer nahe bei ihm stand, runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. „Schön, da das jetzt geklärt ist, können wie die Versammlung hier auflösen“, fuhr Hirakawas kalte Stimme über die Köpfe der Schüler hinweg, die sich daraufhin unwillig murmelnd allmählich zerstreuten. Als auch Hinata mit einem letzten Blick zurück auf Takeda in sein Zimmer zurückgekehrt war, nahm Hirakawa Takeda zur Seite. „Was ist da gestern zwischen dir und Kimura gelaufen?“, fragte er mit gedämpfter Stimme. Sein durchdringender Blick nagelte Takeda regelrecht fest. Wie lange hatte er ihn nicht mehr ertragen müssen, diesen Blick... „Da ist überhaupt nichts gelaufen“, gab Takeda besänftigend zurück. Doch Hirakawa schien ganz und gar nicht in der Stimmung, sich zu versöhnen. „Du glaubst jawohl nicht im Ernst, dass ich dir glaube, dass du geschlafwandelt bist“, fuhr er fort, seine Stimme immer noch genauso eisig wie noch wenige Augenblicke zuvor. „Nein. Ich habe auf dem Flur geschlafen, weil sich Kimura mal wieder wie ein Idiot aufgeführt hat“, gestand Takeda freimütig und versuchte ein schwaches Lächeln, das keine Erwiderung fand. Scheinbar konnte auch die Wahrheit diese verfahrene Situation nicht mehr retten. „Kriegt das in den Griff.“ „Ich habe nicht damit angefangen.“ „Darum geht es nicht. Du bist der Ältere, du solltest mit gutem Beispiel voran gehen.“ Takeda konnte einfach nicht glauben, was er da hörte. „Das ist doch ein Witz, oder?“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Das ist mein Ernst.“ „Ach, jetzt bin ich auch noch Schuld, oder was?“, schrie Takeda nun fast. Seine Hände zitterten vor unterdrückter Wut, sodass er sie zu Fäusten ballen musste, um sie ruhig zu halten. „Solltest du nicht eigentlich auf meiner Seite sein?“ „Ich bin auf gar keiner Seite. Ich will hier einfach nur keinen Ärger, das ist alles“, zischte Hirakawa ihm zu. „Am besten, du gehst jetzt in dein Zimmer und entschuldigst dich bei Kimura.“ „Ich, mich entschuldigen? Du spinnst wohl! Du solltest dich mal reden hören! Mir reicht's, ich geh' frische Luft schnappen.“ „In diesem Aufzug kannst du doch nicht vor die Tür gehen.“ „DAS geht dich überhaupt nichts an“, fauchte Takeda zurück, drückte Hirakawa sein Kissen in die Arme und stampfte mit wütenden Schritten in Richtung der Treppe davon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)