Nichts ist so, wie es scheint von -Sasa-chan- (Wenn dein Leben sich plötzlich total verändert) ================================================================================ Kapitel 44: Eine Kette voller… ja was denn nun? ----------------------------------------------- Es war ziemlich dunkel, denn vor dem Fenster hingen Stofffetzen, die das Licht aussperrten. Naruto wollte die Stofffetzen entfernen, landete aber in einem Haufen alter, verstaubter Kartons. Der ganze Dachboden war voll davon. Jedoch hatte Naruto den Stofffetzen ein Stück bewegt, somit drang ein kleiner Sonnenstrahl durch ein Loch in dem Stück Stoff. Der Sonnenstrahl fiel auf eine Stelle direkt vor Narutos Augen, wo etwas aufglänzte. Er nahm das kleine Schmuckstück in die Hand und begutachtete es fasziniert. Es war eine Kette, an welcher ein blauer Kristall hielt. Als Naruto bedächtig über den glatten Edelstein strich, erwachte in seinem Kopf eine plötzliche Erinnerung: „Meine Liebste, es ist ein Geschenk für Euch. Es strahlt so schön, wie eure wunderschönen, blauen Augen“, hauchte jemand und küsste Narutos Hals. Die Kette wurde ihm sanft umgelegt. „Diese Stimme! Das war eindeutig Sasukes Stimme“, flüsterte Naruto zu sich selbst. Er schluckte leicht. Wieso hatte Sasuke ihn in dieser komischen Erinnerung „Liebste“ genannt? Naruto verstand das nicht. Aber eines war klar, diese Kette gehörte ihm. Endlich frisch geduscht und in neuen Klamotten trat Sasuke nach einer Weile aus dem Bad. WE trocknete sich schnell noch seine Haare ab, dann beschloss er, Naruto zu suchen. Das dauerte ein wenig, da das Haus wirklich groß war. Aber die Duftmarke, die er durch Sais Blut hinterlassen hatte, half Sasuke. Er folgte dem seltsamen Geruch und stand dann vor der Luke zum Dachboden, wohlgemerkt war sie geöffnet. Sasuke seufzte nur und betrat dann auch den Dachboden. „Hier liegt nicht umsonst so viel Staub. Warum bist du denn grade hier hoch gekommen?“, fragte er Naruto ruhiger als dieser wohl erwartet hatte. Es störte Sasuke nicht, dass er hier herumirrte, war er doch der erste Mensch seit Jahren, der dieses Haus je betreten hatte, außer Sasuke natürlich. Naruto sprang auf, als Sasuke ihn von hinten ansprach. „Ähm.. Hehehehe... Naja, weißt du, ich finde das spannend. Ich meine, Dachböden haben so etwas Mystisches an sich!“ „Mystisch findest du das? Ich finde es eher traurig“, murmelte Sasuke nur, so dass man es beinahe nicht hören konnte. Unerwarteter Weise sah Sasuke ziemlich gut hier oben, also konnte er Naruto auch direkt ansehen. „Was hast du da?“, fragte er, als er in Narutos Hand etwas aufblitzen sah. „Und komm mit runter, hier oben ist es... Es ist nicht sehr angenehm“, murmelte Sasuke dann und ging dann auch gleich wieder runter. „Hm? Ach das. Das ist eine Kette. Sie hat glaube ich irgendwas mit uns zu tun.“ Der Blonde ging zu dem Uchiha und klopfte sich den Staub ab. „Wieso unangenehm? Die sind von deiner Familie, oder?“ Mit schief gelegtem Kopf schaute er Sasuke fragend an. Narutos Augen funkelten vor Neugierde. Aber dann kam er erstmal Sasukes halber Bitte nach und schloss die Luke, nachdem er den Dachboden hinabgestiegen war. Sasuke hob eine Braue. Die Kette habe ich noch nie gesehen“, murmelte Sasuke leise. Auf Narutos Frage hin zuckte Sasuke leicht zusammen. „Ja, die sind von meiner Familie“, war das Einzige, was Sasuke dazu noch zu sagen hatte. Er wollte nicht näher darauf eingehen. „Hier“, meinte Naruto und drückte dem Uchiha das kleine Ding in die Hand. Sasukes Herz schlug augenblicklich schneller, als er sie in den Händen hielt. „Sie ist schön“, flüsterte er leise und legte den Kopf schief. „Weißt du, ich habe kurz etwas gesehen. Da war ein Nachthimmel mit vielen Sternen, ein sehr idyllischer Ort, fast so wie hier. Mauern ragten aus dem Boden und von diesen aus war ein kleines Dorf zu sehen. Ich stand auf einem Balkon, hörte dann aber deine Stimme. Irgendwie hast du was in der Richtung gemeint, ich hätte schöne Augen und die Kette würde zu mir passen. Das war total kitschig. Und es klang, wie aus einem Mittelalterfilm. Als du mir aber die Kette umgelegt hast, hast du mich angesprochen, als wäre ich ein Mädchen.“ Naruto war deswegen ziemlich verwirrt. Sasuke hob skeptisch eine Augenbraue. „Ach ja? Bist du sicher, dass du nicht einfach zu viel Romeo und Julia gelesen hast?“, fragte er ruhig, das klang ja doch sehr seltsam. „Vor allem, wie soll das gehen? Das Mittelalter ist lange vorbei. Wieso sollte eine Kette aus dem Mittelalter hier liegen?“ „Das Ding ist mir nicht geheuer“, murmelte der Blonde und plusterte bei Sasukes nächster Aussage auch schon die Wangen auf. „Ich hasse Bücher und Schnulzenfilme! Das was für Frauen! Und ich habe keine Ahnung, ich meine woher soll ich das wissen?“ Vermutlich war es jemand anderes. Ein Mädchen…, dachte der Blonde, als er noch einmal über das Ereignis nachdachte. Naruto stockte und schluckte dann, ehe er den Kopf leicht schüttelte. Kann mir doch scheißegal sein. Eilig ging der Blonde plötzlich an Sasuke vorbei, nach unten ins Wohnzimmer. Dann nahm er sich ein Handtuch und frische Sachen, ehe er ins Bad verschwand. Sasuke strich nachdenklich über die Oberfläche der Kette. Plötzlich sah auch Sasuke etwas, dadurch merkte er nicht, wie Naruto ging: Sasuke sah Blut, viel Blut vor sich, er selbst atmete schwer und keuchte. Er klammerte sich an die Kette und drückte sie an sich, Tränen liefen ihm über die Wangen. "Liebste... Liebste verzeiht. Meine Holde, ich konnte Euch nicht erretten." Und da warf er die Kette in einen Fluss. Ab da endete die Erinnerung. Sasuke war auf den Boden gesackt. Was... was war das? Er griff sich ins Gesicht, als er etwas Warmes spürte. Leichte Tränen hatten sich in seinen Augen gebildet. Was zur Hölle... Tränen?! Nervös legte Sasuke die Kette weg und fuhr sich aufgebracht durchs Haar. Das... das war nur irgendein Hirngespinst. Aber wieso zur Hölle tut das so weh?! Sasuke ballte die Hände zu Fäusten. Er kannte diesen Schmerz nur zu gut. Den Schmerz, den man verspürte, wenn man etwas verlor, das man liebte. Er atmete kurz tief durch und schob dann diese Emotionen beiseite. Sasuke hasste es, sich so zu fühlen, also hatte er beschlossen, nie wieder so etwas fühlen zu müssen. Und jetzt entlocke ihm so eine dämliche Kette sogar Tränen. Vorsichtig hob er das kleine Ding hoch, fasste aber den blauen Stein nicht noch einmal an. Aber warum habe ich auch solche Hirngespinste wie Naruto? Werde ich langsam verrückt? Sasuke beschloss, nicht mehr darüber nachzudenken und schüttelte den Kopf. Dann ließ er die Kette in seine Hosentasche gleiten und ging ins Wohnzimmer, wo er sich erst einmal auf die Couch sinken ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)