Nichts ist so, wie es scheint von -Sasa-chan- (Wenn dein Leben sich plötzlich total verändert) ================================================================================ Kapitel 50: Der Morgen danach ----------------------------- Als der Wecker klingelte, versuchte Sasuke diesen zu ignorieren, in der Hoffnung er möge es sich dann anders überlegen und aufhören, zu klingeln. Aber das tat er natürlich nicht, deswegen opferte der Uchiha sich auf und löste eine Hand von... Narutos Körper? Jetzt erst fiel ihm auf, dass dieser förmlich an ihm klebte und sie tatsächlich die ganze Nacht gekuschelt hatten. Sasuke, reg dich jetzt nicht auf. Es war deine Schuld, du hast dich so entschieden. Jetzt leb damit, es war ja nur dieses eine Mal. Mit diesem mahnenden Gedanken an sich selbst akzeptierte er die Situation und blieb ganz locker. Dann stellte er den Wecker aus und versuchte, sich von Naruto zu lösen, was sich eher als schwierig herausstellte. Der blonde Chaot hatte sich nämlich eng an ihn gekuschelt, was hieß, er würde Naruto wohl wecken müssen, um ihn nicht zu verletzen. Oder aber er stand samt dem Blonden auf, aber schon in Sasukes Vorstellung gab das ein viel zu seltsames Bild ab. „Naruto?“ Er sprach ihn mit ruhiger Stimme an, wollte aber diesen Frieden nicht zerstören. Deswegen stupste er ihm sachte auf die Nase, in der Hoffnung, der Jüngere würde ihn dann loslassen. Der Schwarzhaarige hatte sich auch schon überlegt, wie er Naruto anderweitig wach bekommen könnte. „Ich mache dir auch Frühstück“, flüsterte er, nachdem er sich etwas näher zu Narutos Ohr gebeugt hatte. Doch dieser klammerte sich nur noch mehr an ihn und nuschelte „Nee, nee.“ Der Blonde drückte seinen Kopf an Sasukes Brust. Er wollte absolut nicht aufstehen. Das letzte Mal hatte er so wenig geschlafen, als er dachte, er hätte einen Geist gesehen. Sasukes Flüstern bewirkte nur, dass Naruto sich auf die andere Seite drehte und weiter vor sich hin jammerte. „Lass mich. Ich will schlafen!“ Der Uzumaki kuschelte jetzt mit der Decke, doch sein Bein lag verdreht und befand sich ungemütlich weit hinten, da Sasuke noch auf der Decke war. Naruto zog murrend an der Decke und rückte immer weiter nach rechts. Als Naruto an der Decke zerrte, sah Sasuke nur frech zu ihm. Er dachte gar nicht daran, seinen Hintern zu heben. Aber dann schaffte es Naruto mit einem Ruck, die Decke zu befreien und flog hochkant aus dem Bett. Ein schadenfrohes Schmunzeln konnte Sasuke sich nicht verkneifen. Er stand nun auf, wo Naruto ihm nicht mehr im Weg herumlag. „Uff. Mann ey!“, keuchte Naruto auf und war wenigstens etwas wacher, aber er sah echt scheiße aus. Total übermüdet stand der Blonde auf und hob die Hand, als wollte er Sasuke damit begrüßen. Anschließend gähnte er laut und rieb sich die Augen. „Ich ziehe mich an. Ja. Das mach ich“, stammelte er und ging total neben der Spur ins Gästezimmer, wo er sich umzog. Sasuke seufzte laut, um seinem Unmut Luft zu machen. „Ich dachte, du willst in die Schule?“, fragte Sasuke und hob eine Braue, bekam aber keine Antwort darauf, da Naruto sowieso gerade eher weniger ansprechbar war. Sasuke war deutlich fitter als Naruto, was bestimmt an den Vampirgenen lag, denn sonderlich lange hatte auch er nicht geschlafen. Und im Gegensatz zu dessen Verpeiltheit war Sasuke zielgerichtet und steuerte erst einmal das Bad an. Narutos Geruch hing in seinen Klamotten und irgendwie hatte der Uchiha leichte Paranoia, denn er glaubte, wenn er jetzt nicht duschen ginge, würde in der Schule auffallen, was passiert war. Also stieg er kurzerhand in die Dusche und wusch sich auch die Haare. Frisch geduscht stieg er dann wieder aus dieser und zog sich seine Uniform an. Er trug sie gerne ein wenig lockerer, aber das passte gut zu seinem Körperbau. Sasuke trocknete sich die Haare und stylte sie dann zu seiner üblichen Frisur, auch wenn er nicht viel tun musste. Schließlich standen sie ja meist schon von Natur aus so ab. Naruto hatte seine Schuluniform falsch herum angezogen, bemerkte das aber gar nicht. Wenigstens hatte er seine Hose richtig herum an. Müde trottete er dann aus dem Zimmer und ging auf die Toilette, doch als er sein Spiegelbild sah, weitete er die Augen. Er hatte die blaue Kette um! „Was zum?!“ Eilig wusch er sich die Hände und befeuchtete sein Gesicht, dann schaute er wieder in den Spiegel. Doch die Kette war weg. Ich habe echt schon Hallus, dachte sich Naruto seufzend und machte sich auf den Weg in die Küche. Fertig gestylt und mit geputzten Zähnen kam auch Sasuke in die Küche. Skepsis stand ihm ins Gesicht geschrieben als er Naruto musterte. „Du siehst echt...“ Sasuke wollte schon "scheiße" sagen, schluckte das aber noch runter. „...mitgenommen aus“, murmelte er dann stattdessen. „Und du hast offensichtlich einen neuen Kleidungsstil für dich entdeckt.“ Mit einem frechen Funkeln in den Augen deutete Sasuke auf Narutos Oberteil, er hatte wirklich gute Laune. „Magst du Kaffee?“, fragte er dann, als er an die Maschine trat und sich etwas von der braunen Flüssigkeit in seine Tasse ließ. Er verstand erst gar nicht, was Sasuke da sagte, ehe er an sich hinunterblickte. „Ähm..!“ Naruto wurde rot und sprang auf. „Nein ich… Ich will keinen blöden Kaffee. Der ist total bitter.“ Total aufgebracht zog er sich das Hemd über den Kopf und zog es dieses Mal richtig herum an, doch jetzt war es ziemlich zerknittert. Genauso wie Narutos Laune. Als Naruto rot wurde, hatte Sasuke sein Pokerface aufgesetzt, jedoch funkelten seine Augen verheißungsvoll. Es machte ihm Spaß, Naruto zu ärgern, vor allem wenn es so einfach ging. „Du kannst auch Schwarztee haben, der hat eine ähnliche Wirkung. Oder einen Energy Drink“, meinte der Uchiha nur und zuckte die Schultern. Als Naruto nun so zerknittert vor ihm stand, hatte der Schwarzhaarige fast schon Mitleid mit ihm. Aber eben nur fast. „Außerdem, das sagst grade du. Du bist doch schuld daran, dass ich so aussehe“, murrte Naruto und lehnte sich nun an den Türrahmen. „Ich kann nichts dafür, zum hundertsten Mal jetzt. Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte dich mit Sai alleine gelassen?“, fragte Sasuke dann und wirkte fast schon ein wenig beleidigt. Immerhin hatte er Naruto unter Einsatz seines eigenen Lebens gerettet. „Nein, nicht wirklich.“ Naruto lief ein Schauer über seinen Rücken. Wenn ich mir nur vorstelle, wie Sai seine Lippen an meinen Hals legt und mich beißt… Oh Gott, nein. Das fühlt sich schon in Gedanken falsch an. Wenn ich daran denke, dass Sasuke mich beißt… Dann ist das zwar unangenehm, aber weniger schlimm. Vielleicht, weil er mich gerettet hat? Es waren noch viele Fragen offen. So viele, dass Naruto nicht einmal wusste, wo er anfangen sollte, nach Antworten zu suchen. „Und… danke. Dafür, dass du mich vor Sai gerettet hast.“ Ohne Sasuke wäre der Uzumaki wohl wirklich Vampirfutter gewesen. „Kein Problem, ich konnte ja sowieso nicht anders“, meinte Sasuke nur mit einem Schulterzucken. „Mein Kopf… Mann, der dröhnt!“, zischte Naruto leise und legte eine Hand an die Stirn. Wieso konnte Sasuke nicht einfach auch so aussehen? Aber Vampire waren ja so perfekt. Schmollend setzte sich Naruto auf einen Stuhl und schaute zu dem Uchiha. Ihm fielen ständig die Augen zu. „Du solltest weniger trinken“, murmelte Sasuke nur trocken und wusste selbst, dass das nicht witzig war, aber Naruto sah ja wirklich aus, als hätte er eine wilde Nacht hinter sich gebracht, was gewissermaßen ja auch stimmte. „Wie, trinken?“ Der Uchiha glaubte doch nicht, dass Naruto dies in seinem Zustand verstand, oder doch? Es war wirklich zu viel verlangt, vor allem weil sein pochender Kopf einfach nicht aufhörte, ihn zu stressen. Auf Narutos Frage hin hob Sasuke eine Braue. Ja, der Witz war schlecht gewesen, zugegeben. Aber so schlecht, dass man ihn nicht verstand? Gut, es handelte dich hierbei um Naruto, damit war wohl alles gesagt. „Mann ey, ich will ins Bett!“, jammerte Naruto wieder und fuhr sich müde durchs Haar, ehe er seinen Kopf auf den Tisch sinken ließ. Der Uzumaki versuchte, stark zu blieben, doch seine Augen wollten kaum offen bleiben. Kurzerhand sprang der Blonde dann auf. „Verdammt!“, fluchte er und nahm Sasuke den Kaffee aus der Hand. Sofort kippte er ihn herunter und hustete gleich danach. „Boah, das ist so widerlich.“ Seufzend ließ Naruto sich wieder auf den Stuhl fallen. „Du musst ja nicht in die Schule gehen“, murmelte Sasuke nur, wusste aber schon jetzt, dass Naruto dagegen protestieren würde. Der Uchiha trank seinen Kaffee schwarz, er brauchte weder Milch noch Zucker. Gerade, als er einen Schluck des seiner Meinung nach köstlichen Getränks nehmen wollte, wurde ihm dieses brutal entrissen. Verdutzt starrte Sasuke auf seine nun leere Hand, ehe er Naruto einen schiefen Blick zuwarf. „Das hast du nun davon. Du hättest nur was sagen müssen, dann hättest du einen mit Milch und Zucker haben können. Aber was erwartet man schon von einem Usuratonkachi wie dir?“ Sasuke klang fast schon überheblich, aber er war etwas angepisst, dass Naruto ihm einfach sein Frühstück geklaut hatte. Klar, er konnte sich einfach einen Neuen machen, was er dann auch tat, aber es ging eben einfach ums Prinzip. Als nun sein Kaffee aufs Neue fertig war, genehmigte Sasuke sich einen Schluck. Er fragte nun absichtlich nicht, ob Naruto etwas essen wollte, der konnte es sich ja einfach so nehmen. Sasuke nahm sich nur ein Brötchen und aß dieses trocken zu seinem Kaffee. Dann überkam ihn aber ein Gedanke. Naruto kann unmöglich in seine Wohnung zurück. Heißt das, ich habe ihn jetzt am Hals? Als er sich diese Frage stellte, blieb ihm fast das Brötchen im Hals stecken. Sasuke hustete kurz verhalten und nahm dann einen großen Schluck seines Kaffees. Verdammt, ich bin ihm sowieso schon viel zu nahe gekommen. Naruto ist ein Vollidiot mit köstlichem Blut, weiter nichts. Und dieses Gekuschel war eine einmalige Sache. Das ist nur passiert, weil ich verdammt müde war, und er auch. Nicht etwa, weil ich es wollte, ganz bestimmt nicht! Und das Urteilsvermögen meines Körpers zählt nicht. Sasuke starrte auf den Tisch, während er in Gedanken versunken war. Sein Gesicht wirkte ausdruckslos und cool, wie immer, als könnte seinen Gemütszustand kein Wässerchen trüben. Innerlich jedoch ratterte es ganz schön in seinen Gedanken. Wie würde das jetzt weitergehen? Dass sie sich nicht aus dem Weg gehen konnten, war nach letzter Nacht jedenfalls klar, und damit meinte Sasuke nicht den angenehmeren Teil, denn auf diesen konnte er getrost verzichten. Wer war er denn, dass er auf einmal anfing, mit dem Idioten schlechthin sein Bett zu teilen? Naruto legte seinen Ellbogen nun am Tisch ab und stützte sein Gesicht mit seiner Handfläche, während er Sasuke beobachtete. „Nein, passt schon. Es hat zwar eklig geschmeckt, aber mir fallen jetzt wenigstens nicht mehr dauernd die Augen zu.“ Er grinste jetzt wieder, immerhin war das ein kleiner Triumph. Dennoch fühlte er sich noch immer ziemlich schlapp. „Schön, wenn du keine lebende Leiche mehr bist. Zum Schluss hätte ich dich noch tragen müssen. Du bist zwar federleicht, aber ich bin nicht dein Packesel“, gab Sasuke murrend von sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)