Nichts ist so, wie es scheint von -Sasa-chan- (Wenn dein Leben sich plötzlich total verändert) ================================================================================ Kapitel 55: Lass uns reden -------------------------- Naruto fragte sich die ganze Zeit, was Sai eigentlich für Absichten hatte und wieso er ihn nicht einfach in Ruhe lassen konnte. Aber ihn hier vor den ganzen Leuten darauf anzusprechen war ihm wirklich etwas zu suspekt. Sasukes Blick nach zu urteilen würde dieser wohl nicht mitmachen. Wenn es jemanden gab, der ein Muffel bezüglich Wettbewerben war, dann war es der Uchiha. Naruto war schon dabei, sich mit seinem Schicksal, Sai gleich küssen zu müssen, abzufinden. Aber er wollte das einfach nicht! Wieso machte der eigentlich einen Wettbewerb aus dem Ganzen? Klar, Naruto liebte Wettbewerbe, aber er machte lieber selbst mit und wettete nicht um Küsse. Fakt war, er wollte Sai nicht küssen, auf keinen Fall. Es behagte ihm einerseits überhaupt nicht. Andererseits wollte er das Gerücht, dass er schwul wäre, nicht noch weiter unterstützen. Und außerdem musste er es auch noch Hinata erklären, wenn sie das rausbekommen sollte. Naruto schüttelte sich. Das flaue Gefühl im Magen verstärkte sich nur noch mehr, als Sai an seinem Bein lang strich. Schnell setzte er sich anders hin, damit Sai nicht mehr an seine Beine herankam und funkelte ihn wütend an. Was bildet sich dieser Typ eigentlich ein? Glaubt er, er kann alles mit mir machen? Diese Suppe werde ich ihm sowas von versalzen! „Na schön, wenn es sein muss“, brummte Sasuke missmutig und verschränkte dann die Arme. Ein Kuss auf die Wange ist ja nicht so schlimm. Und ich bin sicher, der Vampir in mir würde Sai in der Luft zerreißen wollen, wenn er Naruto so nahe kommt. Gott, wie mich das aufregt! Als Naruto hörte, was Sasuke da sagte, blinzelte er. Er hat zugestimmt? Ob das nun an seinem Betteln lag oder daran, dass Sasuke ihm helfen wollte, wusste Naruto nicht. Es konnte aber auch sein, dass der Uchiha das nur tat, damit Naruto ihm nachher nicht die Ohren volljammerte. Immerhin wohnten sie ja momentan beisammen. Naruto seufzte erleichtert auf. Wenn er es sich recht überlegte, war ihm ein Wangenkuss von Sasuke viel lieber, als einer von Sai. Wenigstens war er jetzt dem Kuss entkommen. Er hoffte es zumindest, denn so wirklich sicher war er sich da nicht. Sai saß schließlich noch immer provokant grinsend auf der anderen Seite. Sasuke fixierte Sai nun. „Kann ich mal mit dir reden? Wirklich nur reden, unter vier Augen“, fragte Sasuke ihn ruhig und sah ihn eindringlich an. „Jetzt, dort“, meinte er knapp und deutete in das hintere Eck des Raumes. Sie waren hier unter anderen Menschen, also würde Sai keine Chance haben, Naruto irgendwie zu nahe zu kommen. „Und du bleibst hier“, meinte er ernst zu dem Blonden und sah ihm fest in die Augen. Es war einfach besser so, wenn sie Naruto aus dem Gespräch heraus hielten. Als Sai sich erhob, um Sasuke diesen Gefallen zu tun, hatte der Blonde einen Geistesblitz. Wenn die beiden redeten, kam ihm das nur zugute, denn dann konnte er abhauen. Kurz überlegte er, und als die beiden in die hinterste Ecke des Raumes verschwunden waren, konnte Naruto getrost von hier verschwinden. Und schon lief der Blonde los. Das Haar seiner Perücke hüpfte mit jedem Schritt. Sai lehnte sich an die Wand und wartete darauf, dass Sasuke zu reden anfing. „Wenn du mir verbieten willst bei ihm zu sein, hast du dich geschnitten. Er ist nicht dein Eigentum!“, grummelte Sai bedrohlich. Doch dann grinste er finster. „Unsere Prinzessin ist geflohen.“ Sasuke blieb vor Sai stehen. „Blödsinn, will ich ja nicht. Und das habe ich nie gesagt“, fing Sasuke an zu reden. Als Sai dann meinte, Naruto sei verschwunden, blinzelte er. Wundert mich irgendwie nicht, ich würde auch abhauen, dachte Sasuke sich, war aber jetzt leicht nervös. Wenn Naruto nicht hier war, war es schwer, ihn zu beschützen, aber Sasuke vertraute darauf, es zu spüren, wenn was nicht stimmte. „Ich wollte dich ehrlich gesagt etwas fragen. Ich weiß nicht, was für ein Problem du mit einem früheren Ich von mir hattest, oder was auch immer da vor sich ging, keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich nicht dieselbe Person wie damals bin. Und wenn es dich so stört, dass Naruto und ich diesen Bund haben, dann hilf mir herauszufinden, wie man diesen human und ohne Probleme lösen kann. Wenn wir nicht mehr verbunden sind, kannst du ja dein Glück bei ihm versuchen. So lange du ihn zu nichts zwingst, solltest du immerhin deine Chancen haben. Aber wenn es so bleibt, wird dich dieser Vampirteil in mir immer jagen. Ich hoffe, du bist erwachsen genug, um zu verstehen, was ich meine“, erklärte Sasuke ihm, wobei er echt viel sprach für seine Verhältnisse. Aber gut, man wurde ja auch nicht immer fast umgebracht, ohne was tun zu können. Sai hörte ihm zu und zog die Brauen hoch. „Warte, du meinst das ernst, oder?“ Das hatte Sai nun nicht erwartet. „Verstehe. Es ist nicht so, dass ich es genau weiß. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie man das macht. Jahrelang habe ich nach einer Antwort gesucht, aber ins Vampirarchiv kommt man nicht so einfach rein.“ „Ja klar meine ich das ernst. Ich habe es auch gestern schon ernst gemeint, bevor du mich halb ausgenommen hast“, brummte Sasuke missmutig. „Vampirarchiv?“ Sasuke hob eine Braue. Vielleicht erfahre ich dort etwas über diese schrägen Typen. Immerhin sind sie ja Schuld an meinem Zustand. Mann, wo ist Yoi wenn man ihn mal braucht? Aber er meinte doch, wir sollen uns nicht mit seinem Bruder anlegen... Und kann man ihm wirklich vertrauen? Wir sind doch für ihn auch nur Spielfiguren auf einem Schachbrett. Er kann uns einfach opfern, wenn er uns nicht mehr braucht. Sasuke bemerkte wieder einmal, dass er niemandem vertrauen durfte, aber Sais Angebot klang doch irgendwie verlockend. „Ja, ein Archiv. In diesem sind sämtliche Fakten von 1470 bis zur heutigen Zeit. Es ist unterirdisch in einem Gebirge versteckt. Kein Mensch würde es je dort finden, aber Vampire kommen mit Leichtigkeit dort hin. Doch das Hinkommen ist nicht alles, man muss eine Genehmigung vom Hohen Rat bekommen, um dieses Wissen nutzen zu dürfen. Wenn man es missbrauchen würde, würde man sofort getötet werden. Und alleine schafft man es nicht, denn es gibt zwei Wächter des Archivs. Wir wären zu zweit, das heißt, wir hätten eine bessere Chance, dort hinein zu gelangen. Einen anderen Weg gibt es nicht, wir müssten Blut vergießen. Ich täte es für ihn. Und du wirst ihn los, also haben wir beide etwas davon.“ Sai wartete geduldig ab. Sasuke streckte Sai die Hand hin, zuckte aber noch einmal zurück. Aber was, wenn er mich austrickst und hintergeht? Er hasst mich doch im Grunde. Aber Yoi meinte selbst, wir müssen selber eine Lösung finden. Und diese Entscheidung ist näher an einer Lösung dran, als alles zuvor! Wenn ich das nicht riskiere, dann werde ich niemals vorankommen, und Naruto und ich werden ewig aufeinander kleben, bis noch etwas passiert, das wir beide nicht mehr kontrollieren können. Alleine der Gedanke daran jagte Sasuke eine Gänsehaut über den Rücken. Nachdenklich strich Sai sich übers Kinn. „Wenn du den Bund wirklich zerstören willst, müssen wir zusammenarbeiten.“ Sai hielt Sasuke die Hand hin und grinste. „Dann bist du ihn los. Ihn und deine Vergangenheit. Für immer!“ Sais Augen funkelten regelrecht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)