Nichts ist so, wie es scheint von -Sasa-chan- (Wenn dein Leben sich plötzlich total verändert) ================================================================================ Kapitel 56: Schwere Entscheidung -------------------------------- „Äh...“ Sasuke schaute nachdenklich auf den Boden. /Ich weiß nicht, ob das so gut ist. Ich fühle mich, als würde ich keine Luft mehr bekommen, und mein Brustkorb schmerzt. Aber das beweist es doch, das sind nicht meine echten Gefühle. Ich wurde gezwungen, so zu empfinden. Wäre ich so wie immer, würde Naruto noch in seiner Wohnung sein. Dann hätten Sai und ich uns gestern nicht fast umgebracht. Und gäbe es diesen Bund nicht, hätten Naruto und ich einen freien Willen, dann würden wir sehen, wie es wirklich ist. Und dass die Nähe des anderen nur in dieser Traumwelt angenehm ist. Die anderen Schüler schauten Naruto irritiert an. Wieso lief hier eine Maid herum? Naruto wusste ja auch nicht wirklich, wohin er sollte. Kiba! Vielleicht hilft er mir. Aber wo war der Inuzuka? Oder besser gesagt, wo fand der Pärchen-Parcours statt? Einen Raum nach dem anderen klapperte Naruto ab und suchte fast schon hysterisch nach seinem besten Freund. Als er in einen leeren Raum hineinstolperte, spürte er plötzlich etwas. Irgendwas verpasste ihm einen heftigen Stich im Herzen. Naruto keuchte auf und sank in die Knie. = Lass nicht zu, dass er dich verlässt. Es wird dich zerstören! = Narutos Herz raste nun auf einmal vor Angst. „Was? Wer ist da?“ Er glaubte, jemanden gehört zu haben. Der Blonde sah sich um und merkte, dass die Tür zufiel. „Hey!“ Schnell stand Naruto wieder auf und zog am Griff. „Ich habe lange auf diesen Augenblick gewartet“, flüsterte Sai und wartete immer noch, dass Sasuke ihm die Hand schüttelte. Naruto spürte einen weiteren Stich und keuchte schmerzerfüllt auf. Er kniete wieder auf dem Boden und sank mit der Stirn gegen die Tür. Tränen flossen über seine Wangen, die ihm unerklärlich erschienen. = Er wird dich verlassen! = Naruto krallte sich an die Tür. „Wer? Wer wird mich verlassen? Ich habe niemanden! Ich habe keine Familie, nur Kiba, meinen besten Freund“, flüsterte der Uzumaki leise gegen die Tür. = Nein, du wirst die wichtigste Person in deinem Leben verlieren. = „Meinst du damit Hinata?“ Naruto verstand nicht, was die Stimme von ihm wollte, aber sie hallte in seinem Kopf wie ein Echo. Jetzt aber ertönte eine Melodie, sanft und von Menschenhand geführt. Naruto drehte sich um und erkannte, dass jemand am Piano saß und etwas spielte. Langsam erhob der Uzumaki sich wieder und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Neugierig kam Naruto näher, bis er bemerkte, dass dort zwei Menschen saßen. Ein blondes Mädchen saß neben dem Pianisten und schaute ihm zu. Wer war sie? Ihr Haar fiel lang und seidig und ihr Kleid war wunderschön. Sicher üben sie für das Fest. Doch als er noch näher an die beiden herantrat, konnte er erkennen, wer der Pianist war. „Sasuke!“ Naruto weitete die Augen. „Was machst du hier?“ Und Sasuke drehte sich zu dem Blonden um und lächelte sanft. „Ich spiele das Lied des Abschiedes, mein Geliebter.“ Naruto schluckte und schüttelte leicht den Kopf. „Was zur Hölle faselst du da für einen Dreck?“ Doch plötzlich kam jemand in den Raum, weshalb Naruto sich umdrehte. „Hey. Ich dachte, du brauchst Hilfe“, meinte Kiba. Er hatte gehört, dass jemand nach ihm gesucht hatte. Erleichtert seufzte der Uzumaki auf. „Du bist es!“, meinte er freudig und drehte sich wieder zum Piano. Doch dieses war unbesetzt und zugeklappt. Ein Tuch schützte es vor Staub. Weit und breit war nichts mehr von Sasuke oder der Frau zu sehen. Was zur Hölle war das gerade gewesen? „Also schön, einverstanden“, meinte Sasuke und schüttelte Sais Hand. Er wusste jedoch nicht, dass er damit sein Schicksal besiegelte. Es war nun vollbracht. Sasuke und Sai würden gemeinsam ins Vampirarchiv gehen. „Perfekt. Dann wäre das geklärt.“ Ich dachte, es ist effektiver, ihn aus dem Weg zu räumen. Aber so ist es viel besser, dann muss ich mir nicht die Hände schmutzig machen, und Naruto wird mich nicht hassen. Für Sai war Sasukes Entscheidung ein purer Triumph. Naruto ging auf Kiba zu und wollte sich eigentlich gerade bedanken, doch er sank plötzlich gegen ihn. = Wieso hast du zugelassen, dass er diesen Weg einschlägt? = Die Stimme dröhnte verdammt laut in Narutos Kopf. „Hey Naruto, was hast du? Soll ich dich ins Krankenzimmer bringen?” Das Gesicht des Blonden war schmerzverzerrt. Kiba spürte Tränen an seinen Händen. „Naruto?“ Vorsichtig setzte Kiba sich mit ihm auf den Boden. Er hob Narutos Gesicht an, um ihn ansehen zu können. „Nein, alles okay.“ Naruto legte seine Hände auf die seines besten Freundes und grinste. „Naruto du weinst. Nichts ist okay!“, protestierte Kiba eindringlich. Er hatte Naruto noch nie weinen gesehen. „Erzähl. Was ist los?“ Naruto schluchzte. „Du wirst mir nicht glauben, Kiba.“ Der Inuzuka seufzte tief. „Das entscheide ich immer noch selbst“, meinte er ernst. „Nein, ich kann dir nicht sagen, was los ist!“ Aufgebracht fuhr sich Naruto durchs Haar. „Womit hat es zu tun?“ Kiba hatte nicht vor, locker zu lassen. Naruto seufzte leise und lehnte sich gegen den Türrahmen. Er zog ihn jetzt ganz in den Raum und schloss die Tür hinter ihnen. „Wenn du es unbedingt wissen willst, erzähle ich es dir. Aber wie gesagt, du wirst mir nicht glauben. Ich glaube es ja nicht einmal selbst.“ Naruto holte tief Luft und erzählte Kiba den Vorfall von gestern. Dieser zog nur eine Braue hoch und schüttelte den Kopf. „Du träumst zu viel. Oder du hast einen Film gesehen, den du nicht verkraftet hast.“ Naruto schmollte. „Siehst du? Du glaubst mir nicht.“ Ohne einen Beweis würde Kiba ihm wohl nie glauben. Sasuke hatte Sai aufmerksam zugehört. Er fand es richtig, sich so entschieden zu haben. Das kleine Ziehen in seiner Brust ignorierte er einfach beinhart. Es war ihm im Kopf egal, aber im Herzen schmerzte es. Nur wusste Sasuke nicht einmal, was genau das sein sollte. Deswegen war er froh, wenn er es so schnell wie möglich loswerden würde. Hätte ich bereits gelernt, wie man in Gedanken kommuniziert, hätte ich Naruto sagen können, dass diese Tortur bald ein Ende hat. Und dass er trotzdem in der Zeit in meinem Haus wohnen kann, bis wir alles geregelt haben. Mitnehmen werde ich ihn sicher nicht, er würde uns nur aufhalten und noch dazu wahrscheinlich draufgehen, das ist eher nicht so von Vorteil. „Schön, das Blutvergießen soll mir egal sein. Wie man sieht, sterben Vampire eh nicht so schnell. Also, hast du einen konkreten Plan?“, fragte er Sai und war froh, dass dieser nicht gleich wieder versuchte, ihn umzubringen. „Aber eins sage ich dir, Naruto bleibt hier. Der geht da drin noch drauf, und dann hat keiner was davon“, meinte er und klang dabei ziemlich gleichgültig, was sein Herz noch mehr schmerzte, aber langsam wurde der Schmerz gedämpft. Es war, als würde sich eine dunkle Aura um sein Herz legen. Hätte er Naruto nun gesehen, würde er seine Meinung bestimmt schlagartig ändern, denn der Vampir in ihm hätte niemals zugelassen, dass Naruto wegen ihm so leiden musste. Aber so bekam er nur dieses dumpfe Ziehen in der Brust mit, welches er eben ignorieren konnte. „Was gedenkst du eigentlich in diesem Archiv alles zu finden? Und wie sollen wir dort reinkommen, ohne sofort entdeckt oder umgebracht zu werden?“ Sasuke ließ sich schon von Sais Vorhaben mitreißen und löste sich dadurch viel zu schnell von seiner eigenen Vernunft. „Naruto können wir sowieso nicht mitnehmen. Sie würden ihn wittern, aufspüren und töten. Also wäre es von Vorteil, wenn er hierbleiben würde. In diesem Archiv steht alles, was man wissen will. Alle Tricks und alle Mittel, zum Beispiel wie man Vampire wirklich tötet. Und dort hoffe ich, die Antwort zu finden“, erklärte Sai dem Uchiha. „Er bleibt inzwischen in meinem Haus, da hat er momentan auch seine Sachen und er hat seine Ruhe dort“, meinte Sasuke ruhig. „Seine Wohnung haben wir gestern ja zerlegt“, murmelte er dann etwas schuldbewusst. Dann nickte Sasuke leicht. Es ist gefährlich, mich darauf einzulassen, aber ich muss es tun! „Gut, wir werden sehen, wohin das führt“, meinte er dann noch. Sai nickte nur. Er hatte noch keinen konkreten Plan, aber Sasuke würde ihm eine große Hilfe sein. Auch, wenn Sai sich das niemals eingestehen würde. „Es führt zu einem freien Willen“, entgegnete Sai. „Apropos, das sollten wir wieder in Ordnung bringen. Dann muss er nicht länger bei dir wohnen.“ Ihm gefiel die Tatsache nicht, dass sich die beiden so nahe waren und Sai nichts dagegen ausrichten konnte, es sei denn er reparierte die Wohnung des Blonden. „Ist wohl auch besser so“, meinte Sasuke ruhig. Klar, er konnte Naruto so beschützen, aber die fragwürdige Nähe zwischen ihnen würde sich auch vermehren. Und da sie beide kaum einen freien Willen hatten, war das schlecht, denn ihre Körper und ihre Instinkte zwangen sie förmlich dazu. Und Sasuke wollte sich nicht länger von seinem Körper etwas vorspielen lassen. Denn da sagte Sai es auch schon, es ging um den freien Willen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)