Nichts ist so, wie es scheint von -Sasa-chan- (Wenn dein Leben sich plötzlich total verändert) ================================================================================ Kapitel 58: Purzelbäume ----------------------- Als Kiba zurückwollte, hatte Sasuke nur genickt. Er verstand gut, dass dieser jetzt einen klaren Kopf bekommen wollte. Irgendwie beneidete Sasuke ihn darum, denn er selbst würde durch den Bund dennoch weiterhin auf Naruto fixiert sein. Sasuke ließ sich von Naruto den Schlüssel wegnehmen, dann schaute er dem Braunhaarigen hinterher. Danach wandte er sich aber wieder an den Blonden. „Warum bist du überhaupt hier?“ Naruto schaute bei dieser Frage zu Boden. „Ich wollte das nicht. Wieso spielt Sai so mit den Gefühlen anderer? Man soll doch selber entscheiden können, ob man etwas will oder nicht“, meinte der Blonde und fuhr sich über seinen Arm. „Das liegt wohl irgendwo tief früher“, murmelte Sasuke und war fast schon überzeugt, dass sie so etwas wie eine Reinkarnation waren. Auch, wenn er nicht nachvollziehen konnte, was genau das damals eigentlich war. Naruto wurde so anders bei dem Gedanken, dass Sai ihm nahekommen könnte. Es war ihm einfach nur unangenehm. „Und als ihr beide geredet habt, empfand ich das als Chance abzuhauen. Worüber habt ihr eigentlich geredet?“ „Wir haben uns sozusagen versöhnt und auf eine Lösung geeinigt. Aber was das für Auswirkungen auf diese Pseudo-Wette hat, weiß ich nicht“, murmelte Sasuke nachdenklich. Naruto schluckte. „Ihr habt euch versöhnt?“ Irgendwie hatte Naruto damit überhaupt nicht gerechnet, aber es konnte nichts Gutes heißen. Heißt das, Sai wird mich jetzt auch als Drink benutzen? Augenblicklich wurde ihm übel. Da habe ich doch noch ein Wörtchen mitzureden. Einen Vampir an der Backe zu haben ist schon mehr als genug. „Nun, versöhnt ist vielleicht zu viel. Wir haben uns darauf geeinigt, uns nicht mehr umzubringen, und das ist doch schon mal was, oder?“, meinte Sasuke ziemlich trocken, gab damit aber schon ziemlich ernste Informationen von sich. Nun schaute er Naruto aber genauer an und konnte sich gerade noch so zurückhalten, sonst hätte er ihm jetzt, natürlich aus dem Bedürfnis seines Körpers heraus, besorgt eine Hand an die Wange gelegt. „Du hast geweint“, stellte Sasuke fast schon etwas erschrocken fest. „ Warum?“ Einen weinenden Naruto sah man nicht alle Tage. Naruto schluckte bei der nächsten Frage. „Irgendetwas hat verdammt weh getan. Ich habe so ein Stechen in der Herzgegend gespürt und dann sind meine Tränen einfach von selbst geflossen.“ Soll ich ihm von der Stimme und den Gestalten erzählen? Naruto war nicht sicher, was er nun tun sollte. „Du hattest Schmerzen?“, fragte Sasuke, während seine Brust sich etwas zusammenschnürte. Er wollte nicht, dass Naruto irgendetwas wehtat. Als er das so hörte, fing Sasukes Herz an, um einiges schneller zu schlagen. Der Schwarzhaarige schluckte schwer, da er sich gerade stark zusammenreißen musste, Naruto nicht einfach in seine Arme zu ziehen. „Ja. Eine Stimme sagte mir, dass-“ Plötzlich wurde ihm ganz schwer ums Herz. „-es mich zerreißen würde, wenn ich jemanden wirklich verliere.“ Naruto verzog das Gesicht. „Aber ich werde das bestimmt nicht zulassen!“ Naruto glaubte, dass es sich um Hinata handelte, schließlich war sie ja seine Freundin. Logischerweise musste es also sie sein. „Ich werde sie beschützen“, flüsterte der Blonde leise und biss sich leicht auf die Lippe. „Es fühlte sich an, als hätte ich jemanden verloren, der mir wichtig ist.“ Zumindest interpretierte Naruto es so. Er nahm nun Sasukes Arm und senkte den Kopf. „Es war die wichtigste Person in meinem Leben.“ Sasuke konnte sich nicht vorstellen, dass Naruto jemanden verlieren würde. Meint er Hinata? Oder Kiba? Die haben doch nichts damit zu tun, also wird ihnen nichts passieren. Aber wer ist eigentlich die wichtigste Person in Narutos Leben?, fragte der Uchiha sich. Das beschäftigte ihn wirklich. „Wer war es?“, fragte Sasuke leise und war dabei leicht angespannt. Er hatte keine Ahnung, wessen Verlust Naruto so zum Weinen brachte, dass alleine das Gefühl schon so schrecklich war. Sanft wuschelte er dem Blonden durchs Haar und befreite seinen Arm dann aus dessen Griff. Naruto sah Sasuke nach seiner Frage in die Augen. „Wenn ich das wüsste…“ Eben war er sich noch sicher gewesen, dass es Hinata war. Aber war sie es wirklich? Der Blonde war sich total unsicher. Als Sasuke ihm durchs Haar wuschelte, wurde ihm ganz anders. Sein Herz machte einen Hüpfer und seine Wangen wurden wieder leicht rot. Sasuke dachte nun genauer darüber nach. Sie…, entnahm er Narutos Satz und war dann beinahe sicher, dass er Hinata meinte. „Keine Sorge, ihr wird nichts passieren. Sie weiß doch nichts davon, also was soll schon sein?“ Sasuke versuchte, Naruto etwas Mut zu machen. Er wehrte sich gegen manche Dinge schon gar nicht mehr, das kostete zu viel Anstrengung. Auch wenn das hieß, dass er netter als erwartet zu dem Blonden war. Naruto war das alles nun gar nicht mehr geheuer. Er sah den Uchiha an, als er meinte, Hinata wäre in Sicherheit. „Ja… Klar.“ Etwas zerstreut nickte er dem Schwarzhaarigen nun zu. Mein Herz explodiert bald, wenn das so weitergeht. Sasuke überlegte weiterhin, denn dass es wirklich Hinata war, bezweifelte er irgendwie. Im Grunde könnten es eine Handvoll Menschen sein. Moment! „Warte, eine Stimme hat dir das gesagt? War es Yoi?“, fragte Sasuke und schimpfte den Vampir innerlich einen Heuchler, weil er sich einfach nicht meldete. „Quatsch. Es war eine Frauenstimme! Also auf jeden Fall nicht Yoi“, meinte der Blonde ernst und fuhr sich wieder leicht über seinen Arm, über die Stelle, die Sasuke vor ein paar Minuten mit der Zunge berührt hatte. Bei dem Gedanken daran kribbelte sie leicht. Alles was er macht, tut verdammt gut. Ich werde bestimmt noch bekloppt. Bald ist es sicher soweit, dass wir nicht mehr klar denken können, und dann… Naruto stellte sich vor, wie Sasuke und er sich küssten. Argh! Der Gedanke alleine machte ihn ganz wuschig. Sein Verstand sagte „Lass es“, doch sein Körper und seine Gefühle sagten „Tu es“. Es war fast so, als säßen Engel und Teufel auf seinen Schultern und jeder würde an ihm zerren und versuchen, ihn auf seine Seite zu bringen. Naruto entschied sich für die Vernunft. Aber war es wirklich vernünftig, sich gegen den Schrei seines Herzens zu sträuben? Naruto dachte, er würde es nicht akzeptieren können und es bereuen, so weit gegangen zu sein. Naruto, reiß dich zusammen. Das ist Sasuke, verdammt! Der Uzumaki dachte wieder daran, wie Sasuke Kiba überzeugt hatte. „Sasuke… Konntest du ihm nicht einfach Angst machen? Wieso so?“ Naruto suchte Blickkontakt zu dem Älteren. „Verdammt, wieso so?“ Es klang wie ein richtiger Vorwurf, aber wieso machte Naruto das eigentlich? Wieso war es ihm nicht einfach egal? Irritiert hob Sasuke eine Braue. „Was denn, es wäre dir echt lieber gewesen, ich hätte deinen besten Freund psychisch angegriffen und ihm wohl auf ewig Albträume beschert?“ Leise schnaubte er. „Ich habe ihn doch nicht einmal berührt, ihm ist doch gar nichts passiert.“ Sasuke dachte, dass es Naruto störte, dass Sasuke Kiba beißen hätte können. Er versuchte, in Narutos Augen zu lesen, was dieser ihm zu sagen vermochte. Irgendwie spürte er auch, warum der Chaot so reagiert hatte. Bestimmt wies sein Körper gerade die Anzeichen von Eifersucht auf. „Ja. Ich weiß doch selbst nicht wieso!“ Aufgebracht fuhr sich Naruto durchs Haar. „Mann, es gefällt mir einfach nicht, wenn du anderen nahe kommst. Und das nur wegen diesem blöden Bund!“ Und schon reagierte Sasukes Körper dementsprechend, er wollte ihn beruhigen und ihm versichern, dass alles gut war. Fest biss Sasuke sich auf die Lippen, dann ging er auf Naruto zu. Schneller als er denken konnte, umarmte er ihn dann schon und zog ihn sachte an sich. „Es tut mir leid, ich kann mich so schlecht wehren. Du musst unbedingt aus diesen verdammten Klamotten raus“, flüsterte Sasuke ihm ins Ohr und kam nicht umhin, seinen Kopf an Narutos zu schmiegen. Sein Herz schlug dabei Purzelbäume, während Sasukes Gedanken rebellierten, was das Zeug hielt. Er wollte das ja nicht, er wollte es gar nicht. Aber sein Körper wollte es unbedingt, und das war das Problem. Naruto stimme diese Umarmung milde. Sein Herz schlug nun nicht mehr so schnell. Es war ganz ruhig. Sasukes Nähe beruhigte ihn ganz plötzlich einfach. „Ich weiß. Ich habe mir ja nicht ausgesucht, in diesem Teil herumzurennen.“ Dem Blonden wurde wohlig warm in der Magengegend und er schmiegte sich ebenfalls an Sasuke. Das Gefühl, so in den Armen gehalten zu werden, war einfach toll. Und dieses Mal wehrten seine Gedanken sich nicht dagegen, er ließ es zu. Er ließ zu, dass er und Sasuke hier kuschelten, weil es sich einfach so verdammt gut anfühlte. Ein einziges Mal durfte Naruto doch diese Nähe genießen, oder? Es war immerhin nicht verboten. Nein, es war nur falsch. Aber was genau daran war falsch? Verwirrt drückte der Uzumaki sich enger an Sasuke. Sasuke drängte den Blonden sanft, aber bestimmt weiter nach hinten, bis sie am Klavier ankamen. Auf dieses drückte er Naruto vorsichtig und war dabei leicht über ihn gebeugt. Tief schaute er ihm in die Augen, in seinem Blick lag mehr, als Worte jemals ausdrücken konnten. Das ganze innere Chaos drang an die Oberfläche, vermischte sich mit seinen Gedanken, kämpfte mit sich selbst und lebte neu auf. Verdammt... Naruto tu doch was! Sasuke konnte nichts machen, außer weiter planlos in Narutos tiefblaue Augen zu schauen. „Naruto... Stoß mich weg, sag mir deutlich, dass ich aufhören muss.“ Seine Stimme war nur ein Hauchen, während sein Körper sich an Sasukes Unfähigkeit, sich anständig zu wehren erfreute. Aber Naruto sah einfach viel zu sehr aus wie früher, wie in dieser Zeit, über die Sasuke nichts wusste, bis auf die wenigen Illusionen. Aber diese allein waren so stark gewesen, dass sie sein ganzes Handeln bestimmten. Und das musste unbedingt ein Ende nehmen, sonst würde Sasuke noch weitere Fehler begehen. Wenigstens schaffte er es, seinen Körper davon abzuhalten, sich an Narutos Körper zu pressen. Sasuke berührte den Jüngeren beinahe gar nicht, lediglich seine Arme links und rechts, welche auf das Klavier gestützt waren, fixierten Naruto. Doch ihre Gesichter waren sich nahe, viel zu nahe! Und wenn Naruto jetzt nichts unternahm, dann würde Sasuke bestimmt nicht mehr lange brauchen, den Abstand auf ein Minimum zu reduzieren. Und er wusste, dass sie es wohl beide bereuen würden, aber leider wusste er auch, dass es wohl dank seines Körpers eines der schönsten Empfindungen überhaupt sein würde. Nichtsdestotrotz wollte Sasuke das definitiv nicht und versuchte mit aller Macht, das Schlimmste zu vermeiden. Erst der herausgeplatzte Antrag vorhin und jetzt das. Das muss ein Ende nehmen, so schnell wie möglich! Er hatte versucht, Naruto nicht mehr weiter direkt in die Augen zu sehen, um sich nicht völlig zu verlieren. Als Naruto sich auf dem Klavier wiederfand, lief er knallrot an und weitete leicht die Augen. Oh Gott, Sasuke sah in dieser Pose wirklich zum Anbeißen aus. Warte, was?! X////X Nein, Stopp! Er sieht gar nicht sexy aus, ich finde das gar nicht gut! Als Sasuke ihm nun so nahe war, überkam ihn wieder diese altbekannte Hitze. Narutos Blut roch wie immer verlockend, aber das stand dieses eine Mal im Hintergrund. Der Vampir in ihm hielt sich zurück, Sasuke behielt also die Kontrolle, mehr oder weniger, denn sein Geist sträubte sich gegen seinen Körper. Er wollte Naruto so sehr, und wollte es gleichzeitig nicht. Sich zusammen zu reißen wäre garantiert leichter, wenn Naruto aussähe wie Naruto und nicht wie das Mädchen aus seiner Illusion, wodurch der Vampir die Oberhand hatte. Aber da es eben nun mal so war, war Sasuke drauf und dran, Naruto zu küssen. Und das nicht etwa als Unfall, sondern mehr oder weniger aus freien Stücken. Am liebsten hätte Naruto seinen Kopf gegen die Wand geschlagen, doch als der andere ihm näher kam, konnte er nur schlucken. Sein Herz pochte wie wild gegen seine Brust. Wieso konnte er sich nicht bewegen? Naruto musste hier weg, schnell! Sonst würde Sasuke… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)