Nichts ist so, wie es scheint von -Sasa-chan- (Wenn dein Leben sich plötzlich total verändert) ================================================================================ Kapitel 61: Offene Karten ------------------------- Sanft legte er eine Hand an Narutos Kinn und zwang ihn dazu, ihn anzusehen. „Sai und ich werden ins Vampirarchiv einbrechen. Dort werden wir die Antworten bekommen, auch wenn es schwierig ist. Ich kann dich dort nicht beschützen Naruto. Und deswegen meinte ich auch, es ist wahrscheinlich, dass ich dabei draufgehe. Es ist aber die einzige Option die wir haben. Also bitte hör auf, herumzuzicken und warte einfach auf mich. Wenn ich wieder da bin, dann wird alles wie vorher sein, dann sind wir beide frei und können leben wie bisher. Das ist es doch, was du auch willst, nicht wahr?“ „Archiv? Was für ein Vampirarchiv? Und warum mit Sai? Er wollte dich gestern umbringen, verdammt!“ Naruto ballte die Hände zu Fäusten. „Yoi meinte, dass es einen Weg gibt. Man kann eine Waffe machen! Er wollte es mir zeigen, aber er hat es nicht getan, weil du in dem Moment aufgewacht bist. Meinst du wirklich, dass dann alles so ist, wie vorher? Dass wir uns dann wieder streiten und nicht leiden können?“ Die Vorstellung bekam Naruto nicht mehr, er mochte es, mit Sasuke gut auskommen zu können. Blöd war eben nur dieses ständige Bedürfnis nach Nähe. Ist es das, was ich will? Sachte strich Sasuke ihm die restlichen Tränen weg und streichelte dann liebevoll seine Wange. Automatisch schmiegte Naruto sich gegen Sasukes Hand und schloss dabei die Augen. Will ich das missen? Dieses Gefühl? Aber es ist nicht echt. Es ist nur wegen dem Bund. „Alles wird gut, aber versprich mir eins. Vergiss mich nicht“, hauchte Sasuke und küsste Naruto dann zärtlich auf die Stirn. Im nächsten Moment war er dann schon verschwunden. Er lief ganz schnell und lautlos durch die Gänge, sodass ihn niemand bemerkte. Dann verließ er die Schule und rannte so schnell er konnte in Richtung des großen Waldes. Dort würde er bleiben, bis er seine Fähigkeiten kannte und kontrollieren könnte. „Ja, alles wird gut“, hauchte Naruto leise. Sein Herz beruhigte sich mit einem Mal. „Niemals, wie könnte ich dich vergessen?“ – „Mein Geliebter.“ Die Worte kamen zwar auch aus Narutos Mund, doch es war sie. Die Seele der Frau in ihm, die ewig auf Sasuke gewartet hatte, um ihm endlich wieder nahe sein zu können. „Danke, dass ich deine Lippen noch ein einziges Mal spüren durfte. Ich werde dich für immer lieben“, sprach die Frau aus Naruto zu dem Sasuke aus der Vergangenheit. Bei dem Kuss auf die Stirn schlug Naruto wieder die Augen auf. „Sasuke“, hauchte er leise und hatte gerötete Wangen. Doch im nächsten Moment war der Uchiha verschwunden. „Warte, nein!“ Verzweifelt schaute Naruto sich um. Dann rannte er auch schon los. „Sasuke!“ Schnell lief er in Richtung Ausgang, übersah dabei aber auf der Treppe eine Stufe und stolperte hinunter. „Naruto!“, rief Sai, der gerade um die Ecke gebogen war. Es kam dem Blonden vor, als würde er in Zeitlupe gegen die Wand knallen. Er landete ungünstig und wurde bewusstlos. ~*~*~*~ Es ist dunkel hier. So dunkel, dass ich kaum etwas erkennen kann. Ein Schritt, noch ein Schritt und bei jedem wird mir schwerer ums Herz. Was passiert, wenn ich mich umdrehe? Was werde ich dann sehen? Was soll schon passieren? Meine Füße tragen mich fort in die andere Richtung. In eine, die hell strahlt und mich somit dazu bringt, die Augen zuzukneifen. Als ich sie wieder öffne, streift mich eine sanfte Brise. Ich bin nun nicht mehr in der Dunkelheit. Überall sind hohes Gras, zwitschernde Vögel und eine leichte Melodie, die der Wind fortträgt. Ein Lächeln umspielt meine Lippen. „Sasuke!“ Nanu? Ein Mädchen mit Blumenkranz läuft zu einem Baum und sieht nach oben. Ihr Haar ist genauso blond wie meines. Ein Junge, der dieselbe Frisur wie Sasuke hat sitzt im Gras und beobachtet sie. Er lächelt sanft, als das Mädchen sich den Blumenkranz aufsetzt und sich dreht. „Und? Wie findet Ihr das?“ Wer sind die zwei? Ist das wirklich Sasuke? Und wer ist sie? Viele Fragen schleichen sich in meinen Kopf. Die beiden sehen ziemlich glücklich aus. Der Junge reicht ihr nun die Hand. „Ihr seht immer wunderschön aus, Prinzessin.“ Sanft zieht er sie zu sich herunter und legt ihr einen kleinen Blumenring auf die Handfläche. Das Mädchen strahlt vor Freude. Ich gehe langsam näher auf die beiden zu. „Bis dass der Tod uns scheidet, mein Engel“, meint der Junge nun und schmunzelt. Das Mädchen jedoch seufzt und legt sich den Ring an. „Wenn ich Euch doch nur heiraten dürfte. Doch meine Eltern haben mich Prinz Sai versprochen und-“ Sie kann nicht weitersprechen, da Sasuke ihr den Mund zuhält und sie an sich drückt. Als ich nun direkt neben ihnen stehe, legt das Mädchen die Arme um den Schwarzhaarigen. „Euer Herz gehört ihm nicht, denn das ist Mein, meine Teuerste. Das ist auch das Einzige, das ich besitzen will.“ Seine Aussage bringt mich zum Lächeln und ich setze mich neben die beiden. Die Liebe macht sie stark. Kann es sein, dass dieser Junge der ist, den ich immer in Sasuke sehe? Ihn und…? In diesem Moment sehen mich zwei azurblaue Augen an. Sie sehen aus wie meine Augen. Das Mädchen hat auch diese Male im Gesicht. Ist sie ich, nur in weiblicher Form? Hat sich Sasuke deswegen so seltsam verhalten, als ich die Mädchenklamotten getragen habe? Weil er dieses Ich liebt? ~*~*~*~ „Naruto-kun?“ Eine Stimme holte den Blonden aus seinem eigenartigen Traum. Er blinzelte und schaute in Hinatas Gesicht, da sie über ihn gebeugt war. Erst jetzt bemerkte der Uzumaki, dass sein Kopf in ihrem Schoß lag. „Hinata, wo bin ich?“ Das Mädchen lächelte und war erleichtert darüber, dass Naruto wieder bei Bewusstsein war. „Du bist über die Treppe gestolpert und mit dem Kopf gegen eine Wand geknallt“, meinte Kiba, der neben Hinata saß. Naruto erkannte nun den bereits rötlich schimmernden Himmel über sich. „Was?!“ Naruto sprang nun auf und stand vor den beiden. Sein Kopf pochte schmerzhaft und sein Bein schmerzte ziemlich. „Echt jetzt? Und wo ist Sasuke?“ Nun legte sich eine Hand auf die Schulter des verdutzten Jungen. „Er ist fort, Kleiner“, meldete sich Sai, der Dritte im Bunde. Augenblicklich fiel Naruto auf die Knie und krallte sich in seinem Haar fest. „Nein! Verdammt, dieser Bastard.“ Kiba und Hinata sahen sich verwirrt an. „Naruto-kun, ich habe das Gespräch gehört.“ Naruto weitete die Augen. Hinata hatte was?! Etwa alles? „Ich kann das erklären! Es… verdammt.“ Naruto konnte es nicht erklären. Er hatte keine Ahnung, wie. „Es ist in Ordnung. Mach dir keinen Kopf. Nachdem du gegangen bist, wurde mir klar, dass ich nicht die Richtige bin. Ich möchte nur, dass du glücklich bist, auch wenn es mir vielleicht wehtut.“ Hinata lächelte ihn mit Tränen in den Augen an. Kiba seufzte leise und streichelte sanft ihren Kopf. „Aber das stimmt nicht! Es ist, weil-“ Doch Sai unterbrach ihn und schüttelte den Kopf. „Naruto… Ich sage jetzt einfach mal so: Selbst, wenn du mit Sasuke verbunden bist, müsstest du sie lieben können. Das liegt nicht am Bund, denn dieser ist nur wie eine Schnur, die man immer mit sich trägt. Ein Bund besteht nicht aus Liebe, sondern aus dem jeweiligen Gegenanteilen der verbundenen Menschen. Ein Bund ist einfach wie eine perfekte Ergänzung.“ Bei diesen Worten weitete Naruto die Augen. „Das heißt, es hat keine Auswirkung auf Gefühle?“ Sai nickte. „Bei dir und Sasuke liegt es daran, dass etwas Altes erwacht ist durch den Bund. Ihr habt eine gemeinsame Vergangenheit aus einem anderen Leben. Aus einem Leben, wo du meine Frau werden solltest.“ Naruto verzog das Gesicht. „Du weißt, dass das niemals passieren wird, oder?“, meinte Naruto sofort und verschränkte die Arme. Also habe ich nicht falsch gelegen. Kiba und Hinata schauten nur verwirrt. „Warte. Du willst doch mit Sasuke diesen Bund lösen, oder? Ich will mitkommen, dann habe ich kein Verlangen mehr, bei ihm sein zu wollen. Vielleicht braucht ihr meine Hilfe!“ Doch Sai lachte nur auf. „Nein, wir können dich nicht gebrauchen. Nicht im Archiv. Aber wenn du brav wartest, bist du uns schon eine Hilfe, dann lenkst du uns nicht ab.“ Naruto schnaubte entrüstet. „Du bist total bescheuert, weißt du das?“, zischte der Blonde und stieß ihm mit dem Ellbogen gegen den Arm. „Ich liebe dich auch“, säuselte Sai belustigt. Naruto wurde leicht rot, fing dann aber an zu prusten. „Lass solche Scherze, das ist nicht witzig!“ Doch Sai nahm Narutos Hand und küsste seinen Handrücken. „Das ist kein Witz, mein Teuerster.“ Kiba und Hinata dropten. „Hör auf damit, Mann ey!“ Naruto bretterte Sai eine fette Kopfnuss mit der Faust. Später verabschiedete er sich von Hinata und Kiba. „Ihr seid einfach die besten!“, meinte er lächelnd und wollte schon losgehen, doch Kiba hielt ihn auf. „Warte Naruto. Sasukes und deine Tasche sind noch da“, meinte der Inuzuka und deutete auf ihre Sachen. „Na toll, jetzt muss ich das auch noch mit mir herumschleppen“, grummelte der Blonde, nahm sie aber mit und ließ sich von Sai nach Hause begleiten. Natürlich bestand der Kerl darauf, ihn zu beschützen. Wo auch immer du bist, komm heil wieder. Ich warte auf dich! Naruto schaute bei dem Gedanken in den Himmel und lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)