Nichts ist so, wie es scheint von -Sasa-chan- (Wenn dein Leben sich plötzlich total verändert) ================================================================================ Kapitel 62: Ich bin bereit -------------------------- Sasuke hatte Naruto zugehört, aber es nutzte nichts, seine Worte hielten ihn nicht auf. Sein Körper wollte bleiben, doch sein Geist nicht. Er entschied sich dazu, zu gehen, und da es um Narutos Leben ging, fiel ihm das auch etwas leichter. Narutos Worte freuten ihn, taten ihm aber gleichzeitig auch verdammt weh. Er wusste, dass Naruto das nur des Bundes wegen sagte, und nicht weil dieser ihn wirklich liebte. Immer wieder wurde Sasuke das vorgehalten, und es war einfach genug. Er wollte selbst über seine Gefühle entscheiden und sich nicht an irgendetwas aus der Vergangenheit klammern. Sasuke rannte wie von der Tarantel gestochen weiter. Als Naruto die Treppen herunterfiel, stoppte er aber urplötzlich. Er spürte genau, dass etwas nicht stimmte. Das Bedürfnis, ihm zu helfen, war so stark, dass er fast schon umkehrte, doch er konnte sich zusammenreißen. Es schmerzte heftig in seiner Brust, als er spürte, dass Naruto bewusstlos war, aber wenn er jetzt umkehrte, würde er wohl nie mehr gehen können, deswegen musste er eisern bleiben. Er kämpfte gegen sich an und rannte weiter. Das Mal in seiner Hand brannte schmerzlich, doch Sasuke ignorierte das. Erst nach einer Weile verschwand das Gefühl und er konnte seit Tagen das erste Mal wieder normal denken. Befreit atmete er auf und machte sich daran, herauszufinden, was mit ihm los war. ~*~*~*~ Gerade trainierte der Uchiha auf einer Lichtung fernab von dem Ort, wo er hergekommen war. Sein Blick ging hoch in Richtung Himmel, dort sah er den Vollmond. Eine Woche war nun vergangen, Sasuke hatte einiges herausgefunden und gelernt. Er hatte sich ins Zeug gelegt, um nicht völlig chancenlos zu sein. Und vor allem hatte er alles selber herausgefunden. Es ist soweit. Sai sollte sich auf den Weg machen, dachte sich Sasuke und konzentrierte sich. Es war verdammt schwierig, Sais Resonanz zu finden, doch nach einer Weile schaffte er es und drang in seinen Kopf ein. ~ Hey, Pfosten. Mach dich auf den Weg, es ist Zeit ~, versuchte er ihm mitzuteilen. Er hoffte echt, dass das etwas wurde. ~*~*~*~ „Yoi! Mann, verdammt!“, grummelte Naruto, als er merkte, dass Sai schon aufgebrochen war und der Keijn noch immer in der Küche saß. „Chill mal, Blondie. Ich gehe ja schon. Willst du, dass die mich bemerken? Immerhin wissen sie nicht, dass du mich beauftragt hast, ihnen zu helfen. Und eigentlich sollte ich auf dich aufpassen, aber das hat sich ja erübrigt. Die behandeln dich ja fast wie ein rohes Ei. Sie vergessen, dass du ein Mann bist. Außerdem helfe ich sowieso nur, wenn es brenzlig werden sollte.“ Yoi fuhr sich durchs Haar und stand nun auf. Mein Bruder ist jedenfalls die größte Gefahr, die im Vampirarchiv existiert. Wie Sasuke wohl reagiert, wenn er ihn wiedersieht? Immerhin hat Ryuzaki ihn zu dem gemacht, was er jetzt ist. Yoi hatte mit Naruto einen Plan geschmiedet, da er sich jedes Mal sein Gejammer anhören musste. Er wollte mitkommen, er wollte Sasuke endlich sehen, und so weiter. Der Dunkelhaarige drehte sich nun zu Naruto und grinste fies. „Apropos, soll ich deinem Lover etwas ausrichten?“ Naruto hielt bei der Frage die Luft an und wurde abrupt rot. „Sasuke ist nicht mein Lover!“, protestierte der Jüngere und fuhr sich nervös über die geröteten Wangen. „Sag jetzt nicht, der Bund ist an allem schuld. Du jammerst auch von alleine genug und redest die ganze Zeit von ihm. Dauernd fragst du mich Sachen, die ich dir nicht beantworten kann. Aber eins kann ich dir sagen, bald wirst du anders empfinden.“ Und dann war Yoi auch schon verschwunden. Naruto schluckte und fuhr sich über die Stirn. „Ich werde dich nie vergessen, also komm heil nach Hause, teme.“ Naruto grinste nun und legte sich ins Bett, aber er würde die Nacht wohl nicht schlafen können. Sai hatte ständig versucht, sich an Naruto ranzumachen. Da Yoi aber mehr oder weniger bei Naruto eingezogen war nachdem Sasuke verschwand, hatte Sai nicht viel mehr zustande gebracht, als mit dem Blonden zu flirten, doch selbst das blockte der Uzumaki völlig ab. Narutos einziger Gedanke war immer nur Sasuke und das nervte Sai natürlich. Deshalb war er heute umso besser drauf, denn nun konnte er Naruto endlich von Sasuke losreißen. „So…“ Als er bei dem Uchiha ankam, sah er ihn an und legte den Kopf leicht schief. „Bereit, dich zu befreien?“ Ein finsteres Grinsen umspielte Sais Lippen. Sasuke spürte schon von weitem, dass Sai bald da war. Er hörte jeden seiner Schritte genau und öffnete die Augen, als er vor ihm stand. Sein Blick war ernst und tiefgründig, konzentriert starrte er Sai ins Gesicht. „Mehr als bereit“, antwortete Sasuke nur und ignorierte das fiese Grinsen. Schließlich konnte es dem Uchiha ja egal sein, was danach passierte, immerhin war er dann von diesem Bund befreit. Er merkte in dieser Woche der Isolation, dass der Bund nichts als eine Last darstellte, und dass Sasuke nichts lieber wollte, als seinen freien Willen. Er hatte sich gezwungen, kein einziges Mal an Naruto zu denken, doch nun war der alles entscheidende Tag gekommen. Sai und er würden in das Vampirarchiv einbrechen. „Naruto kann es auch kaum noch erwarten, dich von der Backe zu haben. Er war froh als du gegangen bist, glaub mir“, meinte Sai und zuckte mit den Schultern. Natürlich stimmte das überhaupt nicht. Im Vampirarchiv konnte man alles erreichen, das man sich je erträumte, aber ob Sai einen Plan hatte, wusste niemand, wohl nicht einmal er selbst. Sais Worte schmerzten ihn stark, doch Sasuke versuchte, das Gefühl zu ignorieren. Er wollte nicht wieder schwach werden, nachdem er sich eine Woche so zusammengerissen hatte. Es ist wirklich das Beste so, Naruto wird es nun auch gemerkt haben. Er hat sicher festgestellt, dass wir den Mist nur wegen des Bundes durchmachen mussten, und jetzt bereut er, wie nahe wir uns gekommen sind. Dann bleibt jetzt noch eines, wir müssen dem Ganzen ein endgültiges Ende setzen, dachte der Uchiha sich. „Wo geht es lang?“, fragte Sasuke ganz ruhig und war bereit. Er hatte diese Woche mehr als genug Zeit gehabt, um sich vorzubereiten. Man konnte nun sagen, er war in der Lage, es mit einem vollwertigen Vampir aufzunehmen. Auch, wenn sein Zustand noch Makel aufwies, doch Sasuke würde versuchen, diese zu umgehen. In all den Tagen hatte Sasuke nichts zu sich genommen, seinem Körper schadete das aber nicht. Es war zwar ungewohnt, aber so trübte wenigstens nichts seine Sinne. Ich werde alles tun, um diesen Bund zu lösen. Dann sind wir frei, und alles wird wieder, wie es war, dachte Sasuke sich und sprang hoch auf einen Ast. Von dort besah er sich etwas die Gegend und analysierte den schnellsten Weg in alle Richtungen. Wo das Vampirarchiv war, wusste er ja nicht, und auch nicht, was Sai noch da drin wollte. Sasuke dachte, dass der dürre Kerl nicht nur darauf aus war, den Bund zu lösen. Er glaubte, dass dieser noch andere, verheerendere Ziele verfolgte, aber den Uchiha kümmerte das nicht, er wollte egoistisch sein eigenes Ziel verfolgen. „Dann lass uns aufbrechen. Ich bin schon ganz scharf darauf, den Reinblütern die Kehle aufzuschlitzen.“ In Sais Augen lag tiefer Hass. Niemand wusste es, aber Sai hasste es, ein Vampir zu sein. Er war nur zu einem geworden, weil er den Uchiha damals umbringen wollte. Aber es war zu spät, Sasuke war schon tot gewesen. Er hatte es ohne seine Geliebte nicht länger ausgehalten. Deswegen war Sai jetzt auch froh, dass diese Inkarnation der Ansicht war, den Bund zu lösen. Sais verhasste Ansprache juckte Sasuke kein bisschen. Sollte er doch aufschlitzen wen er wollte. Sasuke würde sich unnötige Scherereien ersparen und gleich in den Kern vordringen. „Folge mir“, grollte Sai finster und zischte los. In wenigen Minuten kamen sie auf einem Berg an, der über eine tiefe Schlucht ragte. „Da runter!“ Und schon ließ sich Sai hinunter in das schwarze Nichts fallen. Es wirkte fast als hätte ihn die Dunkelheit völlig verschlungen. Leicht nickte der Schwarzhaarige und folgte dem Anderen dann. Als er hörte, es ginge nach unten, sprang Sasuke ohne zu zögern in die Tiefe. Er spürte den Gegenwind, fixierte aber sein Ziel genau. Als wäre nichts gewesen, landete er dann elegant neben Sai. Als Sasuke auch auf den kleinen Felsvorsprung ankam, hob Sai die Hand. „Da. Das ist die Höhle zum Archiv.“ Sasuke sah in die Richtung, in die Sai zeigte. „Gut. Und wie kommen wir da rein? Einfach hineinstürmen und das Beste hoffen? Oder hast du einen Plan?“, fragte Sasuke und achtete darauf, ob sie jemand beobachtete. Es fühlte sich schon die ganze Zeit so an, als würde ihnen jemand folgen. Doch die Anzeichen waren einfach zu schwach, Sasuke konnte kein eindeutiges Ergebnis ausmachen. Aber jetzt galt es sowieso, nach vorne zu schauen. Tief atmete der Uchiha durch und war bereit, zu kämpfen. Er würde alles geben, um sein Ziel zu erreichen. Vor allem, da er und Naruto sich nun einig waren, den Bund zu lösen. Warum er Sai das ohne zu fragen glaubte, war seine konservative, sture Haltung. Er dachte, dass das nur normal wäre, und dass es sowieso irgendwann so gekommen wäre. Der Abstand tat den beiden sogar gut, und bald müssten sie nicht mehr hunderte Kilometer auseinander sein, um zu innerer Ruhe zu finden. Wenn das vorbei war, würde Sasuke dem Blonden seine Wohnung zahlen, damit sie repariert werden konnte. Dann wollte er die Schule wechseln, um Naruto endgültig aus dem Weg zu gehen. Es war einfach besser so für alle Beteiligten, und im Gegensatz zu Sasuke würde Naruto altern. Und so traten immer mehr Gründe hervor, warum das niemals gut gehen konnte. Sasuke war mehr als bereit, das Archiv zu stürmen. „Hier heißt es Augen zu und durch. Reinblüter sind die perfektesten Vampire, die es gibt. Ihr Blut macht uns stark, doch um an dieses heranzukommen, musst du sie töten. Laut meinen Nachforschungen sind es drei, also einer in jedem Höhlenabschnitt. Der, der direkt vor dem Archiv steht und es bewacht ist berüchtigt für seine erfolgreiche Verteidigung. Er hat bisher jeden gekillt, dieses Monster. Aber auch er hat einen Schwachpunkt. Sein Geliebter ist auch im Archiv tätig und sortiert Bücher. Zumindest habe ich das gehört.“ „So?“ Sasuke hob eine Braue. Ist es so üblich, dass Vampire schwul sind?, fragte er sich irritiert und überlegte, ob das auch auf Yoi zutraf. Dann müsste ich ja auch... Moment. Ach egal, das ist sowieso wegen dem Bund, dachte Sasuke sich und schüttelte den Kopf. „Dann sollten wir schnell sein und seinen Geliebten für unsere Zwecke missbrauchen“, meinte Sasuke entschlossen. Sai sprang nun von Felsen zu Felsen. Ein normaler Mensch könnte es niemals hierher schaffen. Sie standen nun vor dem stockfinsteren Eingang. Es herrschte Totenstille. Langsam ging Sai nun in die Höhle, doch da stand auch schon ein rothaariger Vampir vor ihm und grinste. Sasuke tat es Sai dann gleich. Er sprang ebenfalls von Felsen zu Felsen. Würde man hier abrutschen, wäre das Lebensende wohl ziemlich unangenehm, denn überall ragten spitze Felsen aus dem Boden, bereit, jeden aufzuspießen, der sich hier herwagte. Sasuke war achtsam, als sie in die Höhle gingen. Er legte den Kopf schief, als der Rothaarige vor ihnen stand. Sofort war der Uchiha in Alarmbereitschaft. „Uh, endlich was zum Spielen. Seid ihr lebensmüde, hierherzukommen?“ Der Vampir, bekannt unter dem Namen Fin, wirkte noch relativ jung, doch das Aussehen täuschte für gewöhnlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)