Feeling So Blue von -Sasa-chan- (Und dann kam ER in sein Leben) ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Naruto räusperte sich entgeistert. Sasuke war ein schrecklicher Morgenmuffel, definitiv. Aber der Blonde machte sich nichts daraus, sollte Sasuke halt muffig sein, irgendwie würde Naruto es schon schaffen, ihn ein bisschen aufzulockern. Der hat doch bestimmt Hunger, dachte Naruto sich dazu nur. Er hatte auch schon eine Idee. Naruto beschloss, vor der Uni noch einen kleinen Abstecher zu machen. Er schloss die Tür ab und holte einen kleinen Zettel aus seiner Hosentasche. Naruto hatte sich darauf die Adresse von Sasukes Arbeitsstelle notiert. Fröhlich pfeifend ging er nun los. Der Himmel war klar, nicht eine einzige Wolke war zu sehen. Morgens spürte man die Wärme in Kyoto noch nicht, aber im Laufe des Tages würde er sich bestimmt die Jacke ausziehen müssen, welche er übergezogen hatte. Die frische Morgenluft wehte ihm angenehm entgegen. In einem asiatischen Laden angekommen holte Naruto sich ein Bento mit Salat und extra Tomaten, hier konnte man sich selber sein Essen zusammenstellen. Nun mit zwei Frühstückspaketen bewaffnet setzte er sich fröhlich an die Bushaltestelle und wartete. Naruto lehnte den Hinterkopf gegen die Scheibe und schloss die Augen. Ruhig atmend lauschte er dem morgendlichen Kindegelächter der Schüler, welche sich in ihren jungen Jahren noch auf einen unbeschwerten Alltag freuen konnten. Für Naruto war es in der Schule nie leicht gewesen, doch es war immer noch besser gewesen als die Einsamkeit, welche ihn danach ereilt hatte. Bei dem Gedanken schnürte sich Narutos Brustkorb leicht zusammen. Klar, er hatte echt nette Arbeitskollegen, aber das war kein Vergleich zu seinen Freunden. Er vermisste sie sehr, doch die meisten wohnten viel zu weit weg. Schnell war Sasuke aus der Tür gerauscht und ins Auto gehüpft. Er hielt sich trotz Stress an die Verkehrsregeln und fuhr nicht zu schnell, auch, wenn er die morgendliche Ampelschaltung jedes Mal aufs Neue verfluchte. Schließlich erreichte der Schwarzhaarige seinen Arbeitsplatz. Er atmete auf, weil das hieß, dass er diesen Idioten bis zum Abend nicht sehen musste. Zu seiner eigenen Überraschung kam er sogar früher an, als erwartet, um genau zu sein, zehn Minuten bevor er da sein müsste. Seufzend stieg er aus dem Auto und schloss dieses ab. Sasuke trauerte noch kurz seiner Dusche hinterher und betrat dann das Gebäude. Sofort ging er hoch in das Büro und setzte sich an seinen Schreibtisch. Seufzend stellte er fest, dass es heute wieder eine Menge Arbeit geben würde, also musste das Essen wohl bis zum Abend warten. sein Magen knurrte leise, doch Sasuke ignorierte das und starrte konzentriert auf den Bildschirm. Das laute Motorengeräusch riss Naruto aus seinen Gedanken. Seufzend wartete er, bis die Tür sich mit einem leisen Quietschen öffnete und er den Bus betreten konnte. Es dauerte nicht lange, bis er die Haltestelle erreichte, wo er wieder aussteigen musste. Als der Blonde angekommen war, staunte er nicht schlecht, als er das riesige Gebäude erblickte, das sich vor ihm auftürmte. „Hier arbeitet er also“, sagte er grinsend zu sich selbst und ging hinein. Am Infostand fragte er nach Sasuke Uchiha und wurde unfreundlich mit nichts als einer Zimmernummer abgespeist. Aber Naruto ließ sich nicht unterkriegen und fand den Raum auch kurz darauf. Eine erhabene Leistung, wenn man bedachte, wie groß dieses Gebäude war. Naruto sah Sasuke an seinem Schreibtisch sitzen und ging einfach zu ihm hin. „Hey, hier!“ Er legte ihm das Bento auf den Tisch und schaute ihn an. „Du hast dir nichts mitgenommen, da wollte ich dir Frühstück bringen. Und nein, bevor du ausrastest, ich habe die Küche nicht angerührt.“ Zufrieden grinsend schaute er den Uchiha an. Aus seinem Augenwinkel nahm Sasuke eine Bewegung wahr, da das aber normal hier war kümmerte er sich nicht darum. Erst als er Narutos Stimme hörte, spannte Sasuke sich an und sah entgeistert auf. Warum stört er mich jetzt bei der Arbeit? Hat er nichts Besseres zu tun? Das wollte er ihm auch gerade an den Kopf werfen, als sein Blick auf das Bento fiel. Irritiert starrte Sasuke die kleine Box an, dann sah er wieder Naruto an. Man merkte ihm an, dass er überrascht war, auch wenn sein Blick kalt wie eh und je war. Die nächste Frage, die Sasuke ihm stellen wollte, beantwortete der Blonde gleich mit. Er hätte wirklich keine ruhige Minute gehabt, in dem Wissen, dass seine Küche leise wimmernd und entstellt vor sich hin litt. Also fiel Sasuke nichts ein, was er sonst noch zu bemängeln haben sollte. „Hast du nicht selbst auch was zu tun?“, fragte Sasuke entscheidend ruhiger als gestern Abend und heute Morgen. Er sah Naruto ruhig in die Augen und war ihm insgeheim dankbar, dass er ihm was zu essen gebracht hatte. Sasuke war sich nicht sicher, ob sein Kreislauf bis zum Abend durchgehalten hätte, aber ein "Danke" würde dennoch nicht über seine Lippen kommen. Obwohl ich ihm gesagt habe, ich habe keinen Hunger, bringt er mir Essen. Sasuke verstand nicht ganz, was Naruto davon jetzt hatte, aber es konnte ihm ja egal sein. „Doch klar, aber ich hatte eben noch Zeit, dir etwas vorbeizubringen! Du sagtest zwar vorhin, dass du keinen Hunger hast, aber der kann noch kommen. Und ein Bento geht immer“, meinte der Blonde mit einem zuversichtlichen Grinsen auf den Lippen. „Du hättest auch einfach länger schlafen können“, murmelte Sasuke dann nur. Dann hätte ich sowohl duschen als auch frühstücken können, dachte er sich und merkte wieder, wie blöd es doch war, dass Yoi weg war. „Klar, aber den hätte ich dir kein Frühstück mitbringen können“, antwortete Naruto nur und grinste noch immer. Sasuke antwortete darauf nichts mehr. Er wollte mir also Essen bringen. Ob das ein Wiedergutmachungsversuch ist? Naja, ich bin heute Abend mal nicht so gemein zu dem Kleinen, dachte Sasuke sich nur und war tatsächlich milder gestimmt. „Sag mal was genau arbeitest du hier eigentlich?“ Natürlich war ein Bürojob ziemlich vielseitig, darum wusste der Blonde jetzt nicht genau, was Sasuke zu tun hatte. Vielleicht sortierte der Uchiha Aktien oder Rechnungen, so seriös wie der Miesepeter rüber kam, traute Naruto diesem sowas natürlich zu. Vor Allem bei dem Ordnungsfable, den der Uchiha zu Hause an den Tag legte. Als der Blonde das Zimmer nun genauer betrachtete, konnte man die vielen ordentlich gestapelten Aktenordner erkennen, die sich in den Schränken auftürmten. Krank! Erst jetzt bemerkte Naruto die schwere dieses Jobs, vielleicht war es ein Leichtes für Sasuke, aber Naruto würde an sowas nie herankommen, und wollen tat er es auch nicht. Klar, er studierte extra, um Lehrer zu werden, was auch ziemlich anspruchsvoll war, nur sein Bereich war etwas - wie sollte man sagen? – anders. Denn Naruto wollte nicht irgendein Lehrer werden, nein. Sein größter Traum war es, Grundschullehrer zu werden. Er liebte das Strahlen der Kinder die ihn morgens begrüßen würden. Der Job, den er anstrebte, erschien ihm einfach wie eine pure Bereicherung. Vielleicht würde er sich dann auch nicht mehr so einsam fühlen. Gut, er hatte jetzt ja Sasuke, aber der hasste ihn wahrscheinlich. Aber das war egal. „Das siehst du doch“, antwortete er knapp und nur wenig informativ auf Narutos Frage. Aber Sasuke stand auch unter Zeitdruck, weswegen er nebenbei auch weiterarbeitete. Er hatte jetzt wirklich nicht den Nerv, Naruto zu erklären, was genau er hier machte. Sasuke erledigte firmeninterne Aufgaben, das hieß, er schrieb Mails, geschäftliche Anfragen, dokumentierte einen gewissen Teilbereich über die Ein- und Ausgänge des Finanzwesens, sortierte Akten, prüfte Rechnungen und noch einiges mehr. Für ihn war es wirklich ein Leichtes diesen Job zu machen, und es war auch angenehm für ihn. Da es aber erst sein dritter Tag hier war, wusste Sasuke noch nicht, welche Aufgaben er dann tatsächlich erfüllen durfte. Doch egal was es war, er stand ständig unter Druck. Die Firma arbeitete schnell und effizient, und erwartete dies auch von ihren Angestellten. Deswegen wurden ihm langsam schiefe Blicke zugeworfen, weil Naruto noch immer hier stand. Selbst die unteren Angestellten konnten sehen, dass der Blonde definitiv kein Kunde war. Vor allem, da Sasuke ja eher für die Buchhaltung zuständig war und mit Kundenbetreuung gar nichts zu tun hatte. „Blondie, du solltest jetzt gehen, ich muss weiterarbeiten“, murmelte Sasuke und war leicht angespannt wegen der strengen Blicke. Er war zwar fest angestellt, da er seine Probezeit schon absolviert hatte, wurde aber noch immer kritisch beäugt. Nicht etwa, weil er negativ aufgefallen wäre, im Gegenteil. Sasuke entsprach den Vorstellungen der Firma genau und sie sahen in ihm einen effizienten Angestellten. Aber der Chef wusste, dass er einen Job zu machen hatte und tat das mit Hingabe und Genauigkeit. Deswegen wurden alle neuen Mitarbeiter in den ersten Wochen beobachtet. Auch Sasuke würde irgendwann wieder in dieser Situation landen, jedoch als Beobachter, der einen neuen Angestellten wohl mit seinen Blicken einschüchtern und ins Schwitzen bringen würde. Um Naruto deutlich zu machen, dass er wirklich keine Zeit hatte, konzentrierte er sich nun wieder ganz auf den Bildschirm vor sich und war verstummt. Eilig tippte er mit einer beachtlichen Geschwindigkeit auf der Tastatur und führte mit der Maus gezielte Klicks durch. Das Bento würde er in seiner Pause eilig essen, weil er da Zeit dazu hatte. Es zu verschmähen passte ihm zwar eher in den Kram, da er von Narutos Dasein genervt war, aber er hatte wirklich Hunger und fand es doch etwas kindisch, sich so zu verhalten. „Sehr informativ“, murrte Naruto, der wirklich nicht zufrieden mit seiner Antwort war. Er beobachtete, wie Sasuke sich wieder seiner Arbeit widmete. Dann entwich ihm ein leises Seufzen. „Naja, ich gehe dann mal wieder, bis nachher.“ „Bis dann“, meinte der Uchiha nur knapp und schaute dabei nicht auf. Der blonde junge Mann wollte gerade gehen, doch als er sich umdrehte, lehnte jemand vor ihm im Türrahmen. Azurblau traf auf tiefes Schwarz. Naruto schluckte, als sein Gegenüber ihn musterte und dann auch noch grinste. Was hatte das nun zu bedeuten? Der Kerl war einer von denen, die ein Auge auf Sasuke warfen, gerade war er aber nur an Naruto interessiert. „Dürfte ich bitte durch?“, fragte er, doch der Fremde nahm nur seelenruhig einen Schluck von seinem Kaffee. „Erst, wenn ich deine Handynummer bekomme“, bekam der Blonde nun zu hören. Was hatte der komische Kerl da gerade gesagt?! Da wollte der Typ echt seine Handynummer haben? „Ich kenne nicht einmal deinen Namen“, antwortete Naruto darauf und hoffte, dass er ihn durchließ. Langsam wurde die Zeit echt knapp, um zur Uni zu kommen. Und heute war eine wichtige Vorlesung, die er nicht verpassen wollte. Vor allem, da es viele Studenten gab und die Platzanzahl nur begrenzt war. „Sai. Bekomme ich jetzt deine Nummer?“ Der Dunkelhaarige ließ nicht locker und amüsierte sich darüber, dass der andere immer hibbeliger wurde. Schließlich seufzte Naruto. „Okay, okay.“ Schnell huschte er zu Sasuke und klaute sich von ihm einen Merkzettel und einen Kugelschreiber. „Sorry“, flüsterte er ihm ins Ohr. Er dachte sich schon, dass ihn die Aktion gerade bei der Arbeit störte. Als einer der Aufseher in der Tür stand, war Sasuke froh, dass Naruto am Gehen war. Er verfolgte das Gespräch eher abwesend, verstand aber sofort, worum es Sai ging. Sasuke verengte die Brauen und schaute kurz auf, als Naruto ihm einen Stift und Papier klaute. Was denn, er macht das wirklich? Und ich dachte, er hätte da irgendetwas mit Yoi am Laufen. Was auch immer das ist, Untreue kann ich nicht dulden. Da Yoi jetzt weg ist, ist es wohl besser, der Junge sucht sich jemand anderen. Seufzend tippte er eifrig weiter Daten in seinen Computer. Naruto schrieb etwas auf den Zettel, ging dann zu Sai und drückte ihm das kleine Post-It in die Hand, ehe er sich an ihm vorbeiquetschte. Der Dunkelhaarige hielt ihn nicht auf, sah ihm aber zu wie er davoneilte. Als er außer Sichtweite war, begutachtete Sai den Zettel, zog aber die Brauen hoch, als er sah, was darauf stand. >Pech gehabt :P < War in krakeligen Buchstaben eilig auf das kleine gelbe Papier gekritzelt. „Interessanter Kerl, muss ich schon sagen.“ Der Blonde hatte etwas an sich, das Sai reizte. „Hey Uchiha, der Kerl der da gerade bei dir war. Wie heißt der?“ „Uzumaki heißt er“, antwortete Sasuke ruhig, es war ja eigentlich üblich, sich mit Nachnamen anzusprechen. Zumindest unter Fremden, so genau nahm Sasuke das aber nicht. „Aber sei gewarnt, er ist schwierig“, meinte Sasuke dazu noch und dachte dann nicht mehr darüber nach. Er hatte Sai den Namen gesagt, weil er sowieso vermutete, Naruto sei schwul. Denn nach dieser geheimnisvollen Aktion am Klo mit Yoi, in der sie angeblich was miteinander gehabt haben sollten, war irgendwas passiert. Sasuke wusste nur nicht, was es war, aber er hatte so seine Vermutungen. Ihn störte es nicht, dass Naruto schwul war, das würde nicht hinderlich am Zusammenleben sein. Viel eher störten ihn seine hibbelige Persönlichkeit und seine Unordnung. Selbst, wenn Sasuke noch keine Erfahrungen damit gemacht hätte, man sah Naruto an, dass er ein Schussel war. Aber die Aktion mit dem Bento war zugegeben nicht schlecht. Sasuke linste nun zu diesem hinüber und packte es dann auf eine Ablagefläche. Lieber hatte er einen sauberen und ordentlichen Schreibtisch, da passte sein Essen nicht ins Bild. Gewissenhaft fuhr er dann seine Arbeit fort und war schon wieder am Vergessen, was sich hier ereignet hatte. „Ach, schwierig? Er sieht aber ziemlich pflegeleicht aus. Zumindest meiner Meinung nach, aber hier ist etwas für dich, weswegen ich ja auch eigentlich gekommen bin. Kommt nicht oft vor, dass so ein süßer Junge bei dir vorbeischaut.“ „Das ist er aber nicht, glaub mir. Er ist das Komplizierteste und Schwierigste, das mir je begegnet ist“, murmelte Sasuke seufzend. Sai legte dem Uchiha einen Brief auf seinem Schreibtisch. Dabei bemerkte er das Bento, weswegen er fies grinsen musste. „Scheint, als würde er deine besorgte Ehefrau spielen. Wie steht ihr zueinander?“ So, wie Sasuke geredet hatte, schien nichts zwischen ihnen zu laufen. Aber wer war der Blonde? Ein Verwandter von ihm? „Huh?“ Der Schwarzhaarige besah sich den Umschlag. Er fragte sich, was da wohl drin stand, aber um ihn zu lesen blieb nun keine Zeit. Das würde wohl bis zur Mittagspause warten müssen. „Ehefrau?“ Irritiert hob Sasuke eine Braue. „Wohl kaum. Wir kennen uns eigentlich erst seit Kurzem. Ich schätze, das Bento war die Entschuldigung dafür, dass er Mist gebaut hat“, meinte Sasuke trocken und unbeeindruckt. Sai antwortete darauf nichts mehr, sondern zerknüllte nur den Zettel und warf ihn Richtung Mülleimer. Treffen tat er nicht, aber das war ihm egal. Ungerührt ging er Kaffee schlürfend zu seinem Büro zurück. Als Sai weiterging, widmete Sasuke sich wieder seiner Arbeit, bis dann endlich die ersehnte Mittagspause kam. Sasuke holte das Bento hervor und besah sich den Inhalt. Das sah auch erstaunlich lecker aus, hätte er gar nicht erwartet. Und Tomaten waren auch dabei. Nachdenklich steckte er sich eine davon in den Mund, und nahm dann den Brief an sich. Diesen öffnete er dann und holte den Inhalt hervor. >An Sasuke Uchiha< Ein Absender war nicht vorhanden. >Guten Tag, Mister Uchiha. Ich hoffe, Sie haben sich über mein Paket gefreut. Wie ich bemerkt habe, wohnt nun jemand anderes bei Ihnen. Wenn Sie wollen, werde ich ihn für sie loswerden. Liebe Grüße, ♡ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)