Waldleben von kleines-sama (DoflamingoXCrocodile (AU)) ================================================================================ Kapitel 13: Part IV: Schmerz ---------------------------- Allmählich kehrte wieder Ruhe in ihr beschauliches Waldleben ein. Doflamingo hatte sich die Worte seines Partners zu Herzen genommen und bemühte sich darum keinen der Welpen zu bevorzugen. Mit Monet und Zoro unternahm er bloß noch etwa alle drei Tage Übungs-Jagdzüge; auf diese Weise blieben sowohl ihm als auch den beiden kleinen Gestaltenwandlern noch genug Zeit, um sich mit dem Rest der Familie zu beschäftigen. Doflamingos Verhältnis zu Corazon hatte sich inzwischen wieder deutlich verbessert: Sein ältester Sohn wich ihm nicht mehr aus, sondern genoss seine Nähe sichtlich. Allerdings war er nicht mehr so stark auf ihn fixiert wie früher. Dass er in den letzten Wochen viel Zeit mit Crocodile verbracht hatte, schien Corazon gutgetan zu haben: Er ließ sich gerne von diesem hochnehmen und half ihm sehr oft bei zum Beispiel der Vorbereitung des Mittagessens. Als Doflamingo beobachtet hatte, dass sein Partner ihren ältesten Sohn nun im Haushalt mithelfen ließ, war er zuerst sehr skeptisch gewesen. Er vertrat die Ansicht, dass Aufgaben wie die Zubereitung der Mahlzeiten oder das Waschen der Kleidung von den Erwachsenen und nicht den Kindern eines Rudels erledigt werden sollten. Immerhin waren die Welpen noch sehr jung; sie sollten noch keine Verantwortung tragen müssen. Allerdings hatten sich Doflamingos Zweifel recht schnell verflüchtigt: Corazon schien seinem Vater sehr gerne zur Hand gehen. Es schien ihm Spaß zu machen und mit Stolz zu erfüllen. Irgendwann war Doflamingo zu dem Schluss gekommen, dass es wohl in Ordnung war die Kinder in den Haushalt miteinzuspannen, sofern sie es gerne taten. „Doflamingo.“ Es war die gelassen klingende Stimme seines Partners, die Doflamingo aus seinen Gedanken riss. „Was gibt es?“, fragte er und streckte seine beiden Beine ein wenig. Er hatte heute Vormittag einen langen Jagdzug unternommen und es sich danach auf der Blumenwiese vor ihrer Höhle gemütlich gemacht. Nun kribbelten seine Beine ein wenig, weil er so lange in derselben Position gelegen hatte. „Corazon und ich möchten gerne einen kleinen Spaziergang machen“, meinte Crocodile. „Hast du währenddessen ein Auge auf die Drillinge?“ „Einen Spaziergang?“ Doflamingo zog eine Augenbraue hoch. Es kam nur sehr selten vor, dass sie gemeinsam mit Corazon oder Mihawk durch den Wald streiften. Immerhin konnte noch keiner der beiden Welpen die Gestalt seines Tiergeistes annehmen. Crocodile nickte. Er zögerte einen Augenblick, ehe er erklärte: „Zoro und Monet erzählen in letzter Zeit sehr oft von Orten, die Corazon und Mihawk nicht kennen. Du weißt schon: Der große Felsen, das Feld mit den Sonnenblumen oder auch der kleine Bach im Osten. Sie fühlen sich ausgeschlossen, wenn ihre Geschwister von ihren Ausflügen berichten. Deswegen hat Corazon mich darum gebeten heute mit ihm spazieren zu gehen. Ich denke, ich werde gemeinsam mit ihm zum Sonnenblumenfeld gehen. Das ist nicht weit weg und hübsch anzusehen.“ „Das ist eine gute Idee.“ Doflamingo linste unauffällig zu seinem ältesten Sohn hinüber, der sich in einigen Metern Entfernung von ihnen aufhielt und sich ausgelassen mit Zoro unterhielt. „Aber bleibt nicht zu lange weg, ja? Und sorg dafür, dass Corazon sich immer in deiner Nähe aufhält. Du musst auf der Hut sein und darfst ihn nicht aus dem Blick verlieren.“ „Natürlich“, erwiderte Crocodile augenrollend. Diese Reaktion verärgerte Doflamingo ein wenig. „Ich meine es ernst!“, betonte er mit energischer Stimme. Er warf seinem Partner einen eindringlichen Blick zu. „Dieser Wald ist und bleibt ein gefährlicher Ort, Crocodile. Vor allen Dingen für Corazon: Er ist erst vier Jahre alt! Du musst gut auf ihn Acht geben!“ „Inzwischen wissen wir, dass er schon fünf ist“, wendete Crocodile ein. In einem ein wenig versöhnlicher klingenden Tonfall fügte er allerdings hinzu: „Aber ich verstehe, worauf du hinausmöchtest. Mach dir bitte keine Sorgen, Doflamingo. Ich verspreche, dass ich dir Corazon gesund und munter wieder zurückbringen werde.“ „Daran zweifle ich nicht“, sagte Doflamingo mit zärtlicher Stimme und küsste seinen Partner auf den Mund. Er war sich selbst dessen bewusst, dass er gelegentlich dazu neigte mit seiner Fürsorge zu übertreiben. Doch er meinte seine Worte nicht böse: Doflamingo liebte seine Familie mehr als alles Andere auf der Welt. Er wollte bloß sichergehen, dass niemand zu Schaden kam. Er könnte es nicht ertragen den Kater oder einen der Welpen zu verlieren. „Wir sind vor Sonnenuntergang wieder zurück“, versprach Crocodile, als sie sich voneinander lösten. Doflamingo nickte. „Halte immer die Augen und Ohren offen.“ Er erhob sich und schlenderte zu seinem ältesten Sohn hinüber. „Das gilt auch für dich, Corazon“, meinte er und fuhr dem Welpen durch sein weiches Haar. „Sei immer wachsam, ja? Und mach keinen Unfug.“ „Klar“, erwiderte Corazon und lehnte sich in die Berührung seines Vaters. „Versprochen.“ „Wohin gehen wir?“ „Zum Sonnenblumenfeld“, antwortete Crocodile und griff nach dem Unterarm seines Sohnes, ehe dieser vorlaufen konnte und aus seinem Sichtfeld verschwand. Corazon, bei dem es sich eigentlich um ein eher ruhiges Kind handelte, wirkte sehr aufgeregt, beinahe schon übermütig. Unweigerlich fragte Crocodile sich, ob dieser Ausflug tatsächlich eine gute Idee gewesen war. „Corazon, bleib bitte einen Moment stehen“, meinte er und bemühte sich um einen sehr ernst klingenden Tonfall. „Bevor es losgeht, müssen wir beide ein paar Regeln abklären. In Ordnung?“ Sein Sohn hielt kurz inne und wandte sich zu ihm. Als er nickte, fuhr Crocodile fort: „Die erste und allerwichtigste Regel: Du gehorchst mir. Das meine ich wirklich ernst, Cora! Wir sind nicht die einzigen Bewohner dieses Waldes. Wenn man auf einen anderen Gestaltenwandler oder ein wildes Tier trifft, geht es manchmal um Leben und Tod. Deswegen musst du immer tun, was ich dir sage. Und zwar sofort. Zweitens: Du bleibst in meiner Nähe. Damit meine ich nicht Rufweite, sondern Sichtweite. Ich möchte dich jederzeit im Blick haben. Hast du das verstanden, Corazon?“ „Ja“, meinte sein Sohn und setzte eine gewichtige Miene auf. Crocodile unterdrückte einen sorgenvollen Seufzer und ließ den Unterarm seines Sohnes wieder los. Zum Glück schien seine Rede bei Corazon einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben: Tatsächlich blieb der kleine Welpe immer in seiner Nähe und tat nichts Unerlaubtes. „Wie weit ist es noch bis zum Sonnenblumenfeld?“, fragte Corazon nach einer Weile. Sie waren seit etwa zwanzig Minuten unterwegs, doch hatten noch keine sonderlich lange Strecke zurückgelegt. Wenn er durch den Wald streifte, nahm Crocodile im Regelfall die Gestalt seines Tiergeistes an. Als Katze war er deutlich schneller und flinker. In seiner menschlichen Gestalt hingegen kam er sich plötzlich sehr groß und schwerfällig vor. „Es dauert nicht mehr lange“, versicherte Crocodile seinem Sohn und versuchte abzuschätzen, wie lange sie beide wohl noch bräuchten. Er nahm die Zeit, die er in seiner verwandelten Form für den Rest der bevorstehenden Strecke einplanen würde, mal drei. „Etwa eine Viertelstunde, denke ich.“ „Wieso gibt es hier keine Tiere, Papa? Außer ein paar Vögeln habe ich noch gar kein Tier gesehen.“ Corazon richtete den Blick nach oben. In diesem Teil des Waldes standen die Bäume so dicht beieinander, dass ihre Kronen die Sicht auf den Himmel fast gänzlich verdeckten. Nur wenige Sonnenstrahlen erreichten den Boden; daher war es hier sehr dunkel. Für Crocodile war dieser Anblick vollkommen normal, doch plötzlich begann er sich zu fragen, ob sein Sohn sich nicht fürchtete. Auf einen Fünfjährigen wirkte dieser Ort sicherlich sehr einschüchternd. „Tiere haben sehr scharfe Sinne“, erklärte Crocodile dem kleinen Welpen. Um Corazon die Angst zu nehmen, bemühte er sich um eine möglichst freundlich und gelassen klingende Stimme. „Sie können viel besser sehen, hören und riechen als Menschen. Daher wissen sie schon früh, dass du und ich in der Nähe sind, und machen sich davon.“ „Und warum fliegen die Vögel nicht weg?“, hakte Corazon nach. In genau diesem Moment war das helle Gezwitscher einer Amsel zu hören. „Weil sie sich oben in den Bäumen sicher fühlen“, antwortete Crocodile. Bis zum Sonnenblumenfeld war es nicht mehr weit. Sie waren fast schon dort. „Gestaltenwandler mit dem Tiergeist eines Wolfes können nicht klettern. Und auch wenn sie es in ihrer menschlichen Gestalt versuchen würden, käme sie niemals hoch genug. Die Äste würden unter ihrem Gewicht zusammenbrechen.“ „Aber du kannst gut klettern“, wendete Corazon ein. „In der Gestalt deines Tiergeistes bist du leicht und flink. Du könntest hoch genug klettern, um sie zu erwischen.“ „Vielleicht“, gab Crocodile mit geschmeichelt klingender Stimme zu. Dass Corazon seinen Tiergeist nicht mit Herablassung behandelte, sondern auf die Vorteile zu sprechen kam, freute ihn sehr. (Crocodile hätte es zwar niemals zugegeben, doch es störte ihn gewaltig, dass Monet und Zoro in verwandelter Form bereits so groß waren wie er. Es war ein seltsames Gefühl sich auf derselben Augenhöhe wie die beiden dreijährigen Welpen zu befinden.) „Aber eigentlich lohnt es sich nicht einem Vogel hinterherzujagen. An Amseln und Elstern ist kaum etwas dran.“ „Ich wünschte, ich könnte mich verwandeln“, meinte Corazon und seufzte leise. „Ich möchte auch lernen zu jagen. So wie du und Daddy. Und Zoro und Monet. Wann ist es denn endlich soweit, Papa?“ „Das weiß ich nicht, Corazon“, antwortete Crocodile. Er konnte die Ungeduld seines Sohnes gut nachvollziehen, doch er war sich auch dessen bewusst, dass es absolut unmöglich war die erste Verwandlung absichtlich herbeizuführen. Die Natur ging einfach ihren Weg; man konnte den Prozess nicht beschleunigen, ja nicht einmal vorhersagen. „Wie alt bist du gewesen, als du dich das erste Mal verwandelt hast, Papa?“ „Acht“, antwortete Crocodile wahrheitsgemäß. „Genauso wie meine beiden Brüder.“ „So alt schon?“, hakte Corazon mit verwundert (beinahe schon entsetzt) klingender Stimme nach. „Daddy hat mir gesagt, dass die meisten Gestaltenwandler sich das erste Mal verwandeln, bevor sie fünf Jahre alt sind.“ „Vielleicht ist es je nach Tiergeist unterschiedlich“, mutmaßte Crocodile. „Du, dein Vater und deine Geschwister seid Wölfe. Ich hingegen verfüge über den Tiergeist einer Hauskatze. Sicherlich gibt es sehr viele Faktoren, die eine Rolle spielen. So ganz genau weiß niemand, wovon die allererste Verwandlung abhängt.“ „Ich habe Angst davor, dass es noch ganz lange dauern wird, bis ich endlich dazu in der Lage bin mich zu verwandeln“, gestand sein Sohn und griff nach seiner Hand. „Bestimmt sind aus Zoro und Monet längst schon tolle Jäger geworden, bevor ich zum allerersten Mal die Gestalt meines Tiergeistes angenommen habe.“ „Mach dir nicht so viele Sorgen“, versuchte Crocodile beruhigend auf den kleinen Welpen einzureden. Der Gedanke, dass Corazon das Gefühl hatte im Schatten seiner Geschwister zu stehen, versetzte ihm einen schmerzhaften Stich ins Herz. „Vielleicht verwandelst du dich ja schon heute Abend.“ „Und wenn ich mich nie verwandle?“ Corazon ließ seine Hand los und senkte den Blick. „Vielleicht bin ich ja gar kein richtiger Gestaltenwandler. Sondern ein Mensch. Vielleicht wollten mich meine leiblichen Eltern deswegen nicht haben. Vielleicht wussten sie es.“ „Was redest du denn da nur für Unsinn?“ Crocodile kniete sich auf den Boden und nahm das Gesicht seines kleines Sohnes zärtlich in beide Hände. Er blickte ihm tief in seine hellbraunen Augen und sagte: „Natürlich bist du ein richtiger Gestaltenwandler, Corazon. Du hast einen buschigen Schwanz und zwei Fellohren. Man erkennt sofort auf den ersten Blick, dass du kein Mensch bist.“ „Aber ich habe mich noch nicht verwandelt!“ „Du bist erst vier Jahre alt“, wendete Crocodile ein und bemühte sich um einen selbstsicher klingenden Tonfall. „Du hast noch ganz viel Zeit, Corazon. Es gibt überhaupt keinen Grund, um sich schlecht zu fühlen. Und ich bin mir sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis auch du dazu in der Lage bist die Gestalt deines Tiergeistes anzunehmen.“ „Wirklich?“, fragte sein Sohn nach und blickte ihm verunsichert ins Gesicht. „Wirklich“, sagte Crocodile und küsste Corazon auf die Stirn. Anschließend ließ er ihn los und erhob sich wieder. Er war gerade erst zwei Schritte gegangen, als plötzlich ein schrecklicher Schmerz seinen rechten Fuß erfasste. Crocodile schrie erschrocken auf und konnte nicht verhindern, dass ihm das Bein wegnickte. Als er nach unten sah, entdeckte er ein Fangeisen, das noch halb von Laub und aufgeschütteter Erde bedeckt war. Die spitzen Zähnen hielten seinen rechten Fuß fest umklammert und bohrten sich tief ins Fleisch. Die Schmerzen waren unbeschreiblich! Selbst Crocodile, bei dem es sich um einen sehr tapferen Gestaltenwandler handelte, muss die Zähne aufeinanderbeißen, um nicht in Tränen auszubrechen. „Papa!“, kreischte Corazon, doch Crocodile war so benommen vom Schmerz, dass die erschrockene Stimme seines Sohnes kaum bis zu ihm durchdrang. Es dauerte zwei oder drei Minuten, bis er wieder einigermaßen klar denken konnte. Der Schmerz in seinem Fuß fühlte sich furchtbar an und breitete sich pochend in seinem gesamten Körper aus. „Papa! Papa!“ Corazon krallte sich in seinem Hemd fest und legte den Kopf an seine Brust. Durch den Stoff hindurch konnte Crocodile die Tränen seines Sohnes spüren. Der kleine Welpe weine bitterlich und wirkte völlig verzweifelt. „Ganz ruhig, Corazon“, versuchte er ihn zu beruhigen. Seine Stimme klang heiser; auch wenn Crocodile sich um das Gegenteil bemühte, konnte man den Schmerz überdeutlich heraushören. Er streichelte das wellige Haar seines kleinen Jungen. „Beruhige dich, mein Liebling.“ „Dein Fuß!“, jammerte Corazon und weinte ungerührt weiter. „Papa, dein Fuß!“ „Das ist halb so schlimm“, log Crocodile. „Zuhause verbinden wir ihn und dann ist bald wieder alles in bester Ordnung.“ „Du lügst.“ Corazon wirkte noch immer sehr geschockt, doch allmählich wurde er ruhiger. Inzwischen sprach er in einem entsetzt klingenden Flüsterton. „Du sagst das nur, damit ich mir keine Sorgen mache. Dein Fuß... Papa, dein Fuß... Er ist... er ist... fast ab... Es ist alles voller Blut da unten...“ „Es ist nicht so schlimm wie es aussieht“, sagte Crocodile schweratmend. „Trotzdem müssen wir meinen Fuß verbinden, Corazon.“ „Aber das Verbandszeug ist Zuhause in der Höhle“, jaulte sein kleiner Sohn. „Und du steckst fest. Wir können nicht zurück.“ „Du musst zurückgehen, Corazon.“ Crocodile schickte den Welpen nur ungern allein durch den Wald, doch wenn er hier nicht sterben wollte, sah er leider keine andere Möglichkeit. Corazon gegenüber versuchte er zwar die Situation herunterzuspielen, doch Crocodile war kein Narr: Er wusste, das sein Sohn recht hatte. Die Zähne des Fangeisens durchbohrten seinen Fuß. Wenn ihm nicht rasch jemand zur Hilfe eilte, würde er im besten Fall seinen Fuß verlieren oder im schlimmsten Fall an Ort und Stelle verbluten. „Geh und hol Papa. Er soll den Erste-Hilfe-Kasten mitbringen. Und Werkzeug, um die Falle zu öffnen.“ „Ich... ich weiß nicht, ob ich alleine den Weg finde“, schniefte Corazon und krallte sich noch fester in seine Brust. „Es ist nicht weit“, versicherte Crocodile seinem Sohn. „Wenn du dich beeilst, brauchst du bloß etwa zwanzig Minuten. Lauf geradeaus, bis du den großen Ameisenhügel siehst. Dort biegst du rechts ab. Dann musst du nur noch weiter geradeaus laufen, um die Höhle zu erreichen.“ „Aber... aber ich weiß nicht, wo rechts und links ist!“ Corazon wirkte völlig verzweifelt. „Ich werde mich verlaufen! Und du... und du... dein Fuß... Papa, ich... ich schaffe das nicht...!“ „Doch, das wirst du.“ Erneut nahm Crocodile das Gesicht des Welpen in beide Hände. Sofort spürte er, wie Corazon deutlich ruhiger wurde. Er blickte ihm eindringlich in die Augen und sagte mit fester Stimme: „Du bist ein großer Junge, Corazon. Und ich brauche deine Hilfe. Verstehst du das?“ Sein Sohn nickte. Crocodile ließ ihn wieder los. „Bis zum Ameisenhaufen“, wiederholte Corazon mit leiser Stimme. „Bis zum Ameisenhaufen und dann... und dann...?“ „Bis zum Ameisenhaufen und dann rechts“, erklärte Crocodile. „Das hier ist deine rechte Hand.“ Er nahm die kleine Hand des Welpen in die seine. „Geradeaus. Am Ameisenhaufen dort entlang, wo deine rechte Hand hinzeigt. Und dann weiter geradeaus.“ „Geradeaus“, flüsterte Corazon. „Am Ameisenhaufen rechts. Geradeaus.“ „Genau.“ Crocodile nickte hektisch. „Es ist nicht weit. Sag Doflamingo, ich bin in ein Fangeisen getreten. Los, Corazon! Du musst dich beeilen!“ Corazon ließ ihn los. Ehe er sich auf den Weg machte, drehte er sich ein letztes Mal zu ihm um. „Ich habe dich lieb, Papa“, sagte er. Seine hellbraunen Augen waren tränennass. „Ich habe dich auch lieb, Cora“, erwiderte Crocodile schweratmend. Noch nie zuvor hatte er seinen kleinen Sohn so schnell rennen sehen. ~ „Corazon, Liebling“, sagte er. Obwohl sein Blut so laut in seinen Ohren rauschte, dass er sich einen Moment lang sicher war, sein Herz befände sich nicht in seiner Brust, sondern in seinem Schädel, bemühte Doflamingo sich um einen ruhigen Tonfall. Der kleine Welpe in seinem Arm wirkte sowieso schon aufgewühlt genug; es würde nichts bringen, selbst panisch zu werden und ihn noch weiter unter Druck zu setzen. „Was ist passiert? Und wo ist Papa?“ „E-es ist zu spät“, jaulte Corazon und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. (Auszug aus Kapitel 14) bye sb Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)