Stranded von Leya ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Disclaimer: Nicht meins^^ @aijato: Tut mir leid, dass Deine Mutter nicht an den PC konnte^^ Aber andererseits freut es mich natürlich auch... *grins* Danke, dass es Dir gefällt. @mahasiah: *tätschel* Und noch ein Teil^^ Hoffentlich verwöhne ich euch nicht so sehr... zwei Teile innerhalb kürzester Zeit... *eg* @rei18: Mit wem Krad zusammenkommt? *Haare aus Gesicht pust* tja... ehrlich gesagt, weiß ich das selbst noch nicht so genau. Aber Daisuke wird's wohl nicht werden, da dieser ja schließlich Dark will. Aber für alle anderen gilt z. Zt. noch, alles ist möglich. -*-*- Stranded 21 -*-*- Es war ein Fehler gewesen, ihn gehen zu lassen. Zu dieser Überzeugung war Themin innerhalb der letzten Stunde gelangt, in der er vergeblich auf die Rückkehr von Krad gewartet hatte. Was hatte Dark von seinem Vetter gewollt? Warum hatte er ihn sehen wollen? Der Berater wanderte unruhig in seinem Zimmer auf und ab. Er fühlte sich alles andere als wohl und tief in seinem Herzen wusste er, dass etwas schreckliches geschehen war. Vielleicht sollte er der Sache auf den Grund gehen. Entschlossen nahm er die Schriftrolle, die der Prinz ihn zuvor anvertraut hatte und machte sich auf den Weg zu dessen Gemächern. -*-*- Die beiden Jungen hatten ohne größere Probleme Krads ehemaliges Zimmer erreicht. Erleichtert ließ Daisuke sich auf einen Sessel sinken, während Satoshi unverzüglich am Schreibtisch Platz nahm und damit begann, seine Gedanken zu ordnen. "Was wissen wir bisher?" Der Blauhaarige nahm eine Schreibfeder zur Hand und tauchte sie in das kleine Tintenfäßchen. "Ich habe genug von diesem unorganisierten Herumraten. Wir müssen das ganze logisch angehen, dann finden wir auch eine Lösung." Daisuke hielt wohlweislich den Mund. Es war wie früher in der Schule. Sobald Satoshi sich in ein Problem verbissen hatte, würde er nicht aufgeben, bis er endlich eine Lösung gefunden hatte. Da war es besser, man kam ihm nicht in die Quere. "Erstens, der alte König wird ermordet." Satoshi notierte sich diese Stichworte eifrig. "Warum?" Sein Freund zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht viel über die Welt, in der er gelandet war. All sein Wissen beschränkte sich auf rudimentäre Erinnerungen aus dem Schulunterricht und einigen Kinofilmen. "Um einen Krieg zu beginnen?" Satoshi schüttelte den Kopf. "Du vergißt den Tod des Boten. Wäre es darum gegangen einen Krieg anzuzetteln, dann hätte man dem Boten die Tat in die Schuhe geschoben." "Würde denn nicht auch der Tod eines Boten in einem fremden Land einen Krieg auslösen?" warf Daisuke ein, dessen Gedanken immer noch bei den Kinofilmen weilten. "Warum sollte es? Der Tod eines unbedeutenden Boten ist nicht mehr als eine Unannehmlichkeit. Man stellt das ganze als bedauerlichen Unfall dar und entschuldigt sich. Niemand wird weitere Fragen stellen. Und jetzt sag mir noch einmal, welche Gründe gab es, den König umzubringen?" "Weil er jemandem im Weg war?" "Korrekt. Er war im Weg." Satoshi seufzte und rieb sich nachdenklich über die Stirn. "Aber warum? Und vor allen Dingen, ,wem' war er im Weg? Wenn wir herauskriegen warum, dann wissen wir auch, wer dahintersteckt." "Welchen Sinn hatte dann der Tod des Boten? Wenn es nicht darum ging einen Krieg auszulösen, warum ihn umbringen? Ob er zufällig mehr gesehen hatte, als er sollte?" "Das ist es!" Satoshi hieb so heftig mit der Hand auf den Tisch, dass Daisuke erschrocken zurückzuckte. "Der Bote an sich ist nicht wichtig. Das einzige was zählt, ist, wofür er benutzt wurde!" "Hä?" "Denk doch nach!" Satoshi malte aufgeregt einige Schlangenlinien auf das Papier. "Für wen war der Tod des Boten das schlimmste, was passieren konnte? Wessen Leben wurde dadurch buchstäblich ruiniert?" "Krad." Daisuke war wie benommen, als die Puzzleteile sich endlich zusammenfügten. "Sein Tod wurde benutzt, um Krad aus dem Weg zu räumen." "Der Plan ist schlicht, aber dennoch genial. Und sehr effektiv. Krad stand Dark so nah wie ein Bruder. Nachdem der König und auch Krad unschädlich gemacht wurden, ist Dark völlig isoliert." "Ob es darum ging?" Der rothaarige Junge war nun ebenso aufgeregt wie sein Freund. "Sollte Dark von allen, die ihm Ratschläge erteilen konnten oder ihm helfen würden, isoliert werden? Aber warum? Warum Dark? Warum hat man das ganze nicht schon mit dem alten König versucht?" Satoshi sah seinen Freund mit leuchtenden Augen an. "Weil Dark der letzte in der königlichen Linie ist. Er ist nicht verheiratet und hat auch keine unehelichen Kinder. Nachdem sein Vater tot ist, gibt es niemanden mehr, der außer ihm den Thron beanspruchen könnte." "Und dann? Dark ist der neue König. Er wird doch sicher irgendwann heiraten!" "Das glaube ich nicht. Ich denke viel eher, dass man eine Hochzeit mit allen Mitteln verhindern würde." Die anfängliche Aufregung schien allmählich nachzulassen und Satoshi seufzte bedrückt. "Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger gefällt mir das ganze. Ich fürchte, Themin hatte recht. Irgendjemand benutzt Dark, um die Macht über das Königreich an sich zu reißen. Und sobald ihm dies gelungen ist, wird er den Prinzen töten, weil er ihn nicht mehr braucht." "Aber wir wissen immer noch nicht, von wem das ganze überhaupt inszeniert wurde." Daisuke fühlte sich ziemlich krank. "Wie können wir herausfinden, wer dahintersteckt? Wir haben doch gar keinen Anhaltspunkt!" "Du hast recht. Das haben wir nicht. Aber zumindest können wir einige Möglichkeiten ausklammern." Satoshi klopfte nachdenklich mit den Fingerspitzen gegen die Tischplatte. "Wir können sicher sein, dass Themin nichts damit zu tun hat. Hätte er seine Finger im Spiel, dann wären wir längst tot. Lassen wir den Berater also beiseite. Dann bleiben nur noch..." "...circa zweihundert Soldaten und mehrere hundert Sklaven," fiel Daisuke ihm mutlos ins Wort und rieb sich gleich darauf den Hinterkopf, nachdem Satoshi ihm einen Schlag verpaßt hatte. "Aua!" "Laß den Blödsinn, Daisuke! Wir können mit Sicherheit die Soldaten und den Großteil der Sklaven ausklammern, da die meisten keinerlei Möglichkeit hätten, nah genug an die Speisen heranzukommen, die für den Prinzen gedacht sind. Nein, wir suchen jemandem mit uneingeschränktem Zugang zu den einzelnen Bereichen des Palastes. Jemand, dem man vertraut und der keinerlei Verdacht erregt." Daisuke sah nachdenklich aus dem Fenster. Wem vertraute man so sehr, dass man alles tat, alles nahm, was dieser verlangte? Wer, außer den eigenen Eltern, war eine Vertrauensperson, deren Anweisungen man niemals in Frage stellen würde? Auf einmal hatte er es. Er packte Satoshi am Arm und sah ihn aufgeregt an. "Ich weiß es! Ich weiß, wer es ist!" -*-*- "Euer Hoheit?" Themin klopfte zum wiederholten Male an die Tür zu den Privatgemächern des Prinzen, doch er erhielt keine Antwort. Die beiden Wachen, die rechts und links der Tür standen, starrten stur geradeaus, auch wenn sie sich insgeheim fragten, was den Berater so aufgebracht haben mochte. Und aufgebracht war er, daran bestand überhaupt kein Zweifel. Die hektischen roten Flecken auf seinen Wangen sprachen Bände. Noch einmal klopfte Themin beinahe verzweifelt gegen das unnachgiebige Holz der Tür, aber immer noch rührte sich nichts. Niedergeschlagen wandte er sich ab und prallte gegen den Heiler, der sich ihm unbemerkt genähert hatte. "Verzeihung." Themin nickte dem anderen kurz zu und wollte gehen, doch Jorgen legte ihm rasch die Hand auf den Arm und fragte: "Kann ich Euch vielleicht weiterhelfen?" "Ich wollte zu seiner Hoheit. Aber anscheinend ist er im Augenblick nicht da." "Seine Hoheit fühlte sich nicht wohl. Ich habe ihm geraten, sich ein wenig hinzulegen." Jorgen lächelte den überraschten Berater freundlich an und wies mit dem Kinn auf die Schriftrolle. "Ich wollte gerade zu ihm. Soll ich ihm etwas ausrichten?" Er streckte die Hand aus, doch Themin reagierte nicht auf die unausgesprochene Aufforderung. "Der Prinz ist krank?" Verwundert, und auch ein wenig erschrocken, blickte Themin den Arzt an, der jedoch nur den Kopf schüttelte und die Hand nach der Schriftrolle ausstreckte. "Was fehlt ihm? Ist es etwas Ernstes?" "Oh, nein. Nur eine kleine Magenverstimmung. In ein oder zwei Tagen ist er so gut wie neu." Wieder griff Jorgen nach der Schriftrolle, doch Themin wich ihm geschickt aus. Irgendetwas schien anders an dem Arzt zu sein. Etwas, das Themin nicht näher bestimmen konnte, aber es gefiel ihm überhaupt nicht. "Ich würde ihn gern sehen." Der Berater trat auf die Tür zu, doch Jorgen blockierte rasch den Weg. Sekundenlang sahen die beiden sich in die Augen, doch dann entspannte der Heiler sich sichtlich und trat beiseite, wobei er den Berater mit einem harmlosen Lächeln bedachte. "Entschuldigt, aber ich bin nur um das Wohl des Prinzen besorgt." "Natürlich." Themin warf dem anderen einen misstrauischen Blick zu, doch Jorgen lächelte nur weiterhin auf eine derart überzogen freundliche Art und Weise, daß es Themin den Magen umdrehte. Rasch zog er die Tür hinter sich zu und suchte sich seinen Weg in das Schlafzimmer des Prinzen. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)