Sommernachtstraum von Jeleane ================================================================================ Kapitel 1: ----------- E I N S Ich drehte eine Haarsträhne um meinen Finger und summte leise vor mich hin, als ich die Bibliothek betrat. Ein schneller Blick auf die Uhr sagte mir, dass es fünf vor elf war. Ich war fünf Minuten zu früh für mein Treffen mit Tamaki – was völlig bescheuert war, weil sie eh immer zu spät kam. Ich setzte mich an meinen gewohnten Platz und schmiss meine Tasche auf den Tisch. Dabei rutschte mir ein Ohrstöpsel raus. Seufzend zog ich die Mappe mit meinen Englischsachen aus der Tasche. Ich musste dringend eine Hausaufgabe machen, die ich schon die ganze Zeit vor mir herschob. Das Problem war: Ich hasste Shakespeare. Ich verstand den Typ einfach nicht. Immer musste alles mega tragisch sein. Ich stand eher auf Disney-Filme und kitschige Happy Ends. Ich schlug das Arbeitsbuch auf und rollte den Stift zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her. Die Buchstaben verschwammen vor kurz meinen Augen, und ich rieb sie mir, um wieder klar zu sehen. »Das Buch muss ja hochinteressant sein«, hörte ich plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir. »Du starrst die Seite schon seit fünf Minuten an.« »Kiba.« Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass er es war. Meine aufgestellten Nackenhaare waren Beweis genug. »Kann ich dir ein bisschen Gesellschaft leisten, Kleine?« Ohne meine Antwort abzuwarten, ließ er sich auf dem Stuhl neben mir nieder. Er seufzte schwer. »Tamaki bringt mich irgendwann noch um.« »Was hast du jetzt schon wieder eingebrockt?« Ich hob eine Augenbraue hoch. »Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht hier.« Wow. Es schien wirklich etwas sehr Ernstes zu sein, denn Kiba hielt sich sonst nie in einer Bibliothek auf, um nach meinen Ratschlägen zu fragen. »Fremde Mädchen-Bilder auf Facebook geliket?« Schon wieder. »Nee.« Er schüttelte den Kopf. »Seit dem Vorfall habe ich ihr versprochen, nie wieder überhaupt Etwas zu liken. Es muss etwas gewesen sein, dass sie richtig krass verletzt hat.« War dies etwa der komplette Grund gewesen, weshalb Tamaki zu spät zu unser Treffen kam? Irgendwie bezweifelte ich das. Sie hätte sonst mit mir darüber geredet. Ich machte ein komisches Gesicht. »Geburtstage ihrer Eltern oder Verwandten vergessen? Euer Datum nicht gemerkt, als sie dich spontan danach gefragt hat?«, helfte ich nach. »Oder hast du etwas Falsches gesagt, was in deinen Ohren aber richtig klang?« »Ich denke, über das Letzte kann man sich streiten. Aber nein, ich habe nichts des Gleichen gemacht. Und warum sollte ich mir die Geburtstage ihrer Familie merken?« »Weil du ihr Freund bist, du Idiot.« »Und das ist euer simpler Grund?« »Korrekt.« Er zog die Augenbrauen zusammen und runzelte die Stirn. »Ihr Frauen habt echt Wahnvorstellungen von uns Männern, was?« »Kann sein.« Ich grinste spitzbübisch. »Aber nur mal so als kleine Vorwarnung: Tamaki und ich sind heute verabredet. In der Bibliothek. An diesem Platz.« Augenblicklich verzog er das Gesicht, und ich biss mir auf die Unterlippe, um mein Lachen zu unterdrücken. »Versetze deine sadistische Ader bitte einen Tiefschlaf, Sakura.« Ich kugelte mich vor Lachen beinahe schon auf dem Boden, bis mir eine strenge Mitarbeiterin eine Geste zeigte, dass ich die Klappe halten sollte. Ich brachte lediglich eine lautlose Entschuldigung auf die Lippen.  »Wie schön, dass du es so witzig findest«, brummte er. »Sorry«, sagte ich abermals grinsend. Ein anstrengendstes Seufzen entwich ihm, und er stand auf. »Na ja, ich hau dann mal ab. Ich wollte dich beim Lernen nicht stören, Kleine.« Ach ja. Ich musste ja lernen, denn von wollen war nie die Rede gewesen. »Du kannst nicht ewig abhauen, Kiba. Mach ihr eine schöne Überraschung. Geht zusammen ins Kino oder so, aber frag sie niemals – und ich meine auch wirklich niemals – warum sie sauer auf dich ist. Sonst wird sie es die nächsten zwei Wochen noch sein.« Und das war nicht mal gelogen. - ɣ - Seufzend schloss ich die Tür hinter mir zu, als ich ins Wohnheim zurückkehrte. Ich lehnte mich mit dem Rücken dagegen und schloss resigniert die Augen. Drei Wochen war es schon her. Drei. Verdammte. Wochen, indem ich von Tokyo nach Yokohama gezogen war. Ich hatte solchen Heimweh, dass ich kaum mehr in der Lage war, noch die Gegenwart zu genießen. Was Mum wohl gerade machte? Bestimmt schaute sie sich irgendeine Talk-Show an und aß dabei gesunde Snacks, oder unterhielt sich mit Dad, wie sein Arbeitstag so war. Mum, Dad … Ich vermisste die beiden unfassbar sehr. Es war für mich eine tiefe Hürde gewesen, in einer weit entfernten Uni zu leben, um eine gescheite Zukunft in Griff zu bekommen. Aber meine Eltern wollten es so; sie hielten es für richtig, denn in meiner Heimatstadt stand die Chancen so gering, einen sicheren Platz bei einer Universität zu bekommen. Tokyo war nämlich keine Kleinstadt. »Sakura?«, hörte ich Tamaki aus der Küche rufen. »Sakura, bist du's?« Ich setzte bedauernd meine Beine in Bewegung und leistete meiner überraschten Zimmergenossin Gesellschaft. Wortlos setzte ich mich auf einem freigelegten Stuhl, während Tamaki in der Küche irgendetwas zubereitete, was ich beim ersten Blick nicht richtig zuordnen konnte. »Hast du die Englischaufgabe schon gemacht, Saku?«, fragte sie, weil sie aus einem privaten Grund nicht zu unserer Treffen kam, was ich ihr aber nicht übel nahm. »Hmm …« »Und auch die Zusatzaufgabe?« »Hmm …« »Wie war's?« »Hmmm …« Lautstark knallte sie den Schneidemesser auf das Holzbrett, worauf ich mit pochendem Herzschlag aufschreckte und die Augen weit aufriss. Tamakis Miene verfinsterte sich. »Kannst du auch was anderes sagen?« »Ja … Bist du bescheuert?!« »Na geht doch.« Sie stemmte die Hände in die Hüfte. »Ich hatte schon befürchtet, dass du diese Frage auch noch mit Hmm beantworten würdest.« »Du bist echt bescheuert.« Und ich viel zu schreckhaft. »Statt mich zu erschrecken, könntest du mir doch lieber eine Erklärung geben, weshalb du deinen Lover verärgert hast«, sagte ich. »Ich hab ihn nicht verärgert«, stritt sie sofort ab. »Und woher weißt du davon?« »Normale Kommunikation unter Freunden nennt sich so was.« »Willst du mir damit sagen, dass ich nicht normal bin?« Sie verschränkte die Arme vor sich. »Nein, nein, nein, nein … natürlich nicht.« Ich rollte die Augen. »Also, was hat Kiba falsch gemacht?« Schlagartig änderte sich die Atmosphäre im Raum. Tamaki schenkte mir erst einen Augenblick, bevor sie zur Antwort setzte: »Ich glaube, er fängt wieder an, sein altes Ich herauszuholen.« Sie biss sich auf die Unterlippe und drehte sich um. Erneut schnappte sie sich das Messer und schnitt die Tomaten in kleine Scheiben. »Als ich nämlich in sein Zimmer war, war er total nervös und meinte, dass ich nicht herkommen sollte, weil das ein Jungenwohnheim war und Mädchen bekanntlich dort nichts zu suchen haben. Einerseits konnte ich es ja verstehen, doch als ich dann das viele Gras auf seinem Nachttisch gesehen habe, wusste ich in diesen Moment nicht mehr, was ich machen sollte«, erzählte sie. Sie atmete tief ein und aus. »Ich habe solche Angst, dass er wieder wie früher wird.« »Tamaki.« Ich stand auf und legte eine Hand auf ihrer Schulter. »Vielleicht war das nicht sein Gras, sondern die seiner Zimmergenossen. Du weißt selbst, dass Kiba so etwas nie mehr machen wird.« »Mhmm, vielleicht hast du ja recht«, murmelte sie. Ich lächelte schwach. »Kiba macht sich Sorgen um dich. Er ist sogar in die Bibliothek zu mir gekommen, weil er nicht weiß, warum bei euch Funkstille herrscht.« Plötzlich sah sie mich mit einem Eindruck an, den ich gar nicht definieren konnte. Ihre hellbraunen Augen funkelten. Doch war es Triumph oder Verängstigung? »Bitte, Saku, tu mir ein Gefallen.« Meine Augen weiteten sich. »Kannst du heute zu Kibas Wohnheim gehen und nachschauen, ob die Drogen auch wirklich nicht ihm gehören, sondern seine Mitbewohner? Du würdest mir damit echt die Last aus den Schulter nehmen«, flehte sie mich an. Und da war er wieder: Dieser blöde Hundeblick! Ich ging einen Schritt zurück. »Warum gehst du nicht?« »Weil wir das so abgemacht haben, dass, wenn wir uns besuchen, immer vorerst Bescheid geben müssen. Als ich ihn einmal besucht hatte, sollte das eine Überraschung gewesen sein, aber leider waren seine Drogen meine Überraschung gewesen. Deswegen bist du die einzige, die ich damit anvertrauen kann. Wenn irgendeine Lehrkraft erfährt, dass Kiba Drogen in der Uni konsumiert, wird er sofort rausgeworfen.« Hatte ich überhaupt noch eine Wahl gehabt? Ich seufzte schwer. »Gut, ich mach's«, antwortete ich achselzuckend und wurde in einer sofortigen Umarmung gezogen. Was war daran auch so schwer? Fragen konnte man doch immer, ob sein platonischer Freund erneut Drogen nahm oder nicht. - ɣ - Derjenige, der mich noch einmal schräg besah, kriegte was aufs Maul, ohne Witz. Seit ich den Jungenwohnheim betrat, sahen mich die ganzen Idioten so komisch an, als hätten sie noch nie in ihrem Leben ein Mädchen gesehen. War das wirklich so außergewöhnlich, dass ein Mädchen sich hier befand?  Gut, eigentlich war das verboten. Aber heute spielte ich mal nicht die artige Schülerin, sondern die gute Freundin. Ich stieg die Treppen hoch und bog dann nach rechts. Zimmer 543, soweit ich mich noch erinnerte. Tamaki hatte es mir mal gesagt, als sie Kiba besuchen wollte und ich mitkommen sollte, um seine Zimmergenossen kennenzulernen. Eigentlich war es eine Taktik gewesen, um mich zu verkuppeln. Doch leider war ich nicht drauf eingegangen und hatte stattdessen an der Playstation gespielt. Richtig. Ich war mit meinen achtzehn Jahre noch Jungfrau und ungeküsst. Den einzigen richtigen Freund, dem ich all meine Geheimnisse anvertraut hatte, war mein Stein Henry gewesen. Ein öder, grober Stein aus irgendeiner gottverlassene Gegend, der nach meiner Hilfe geschrieen hatte. Nur zu blöd, dass mein guter alter Freund Henry in Tokyo war und wahrscheinlich noch auf meinem Nachttischschräncken lag, falls meine Mutter ihn nicht weggeworfen hatte.  Ich blieb stehen, als ich die 500ter Reihe gefunden hatte und hielt letzendlich bei der richtigen Nummerfolge inne. Noch einmal besah ich das Schild, wo die vollen Namen der Jungs eingraviert worden waren, an der Haustür.  Zimmer 543 Kiba Inuzuka, Rock Lee, Sasuke Uchiha Ich schloss kurz die Augen, atmete tief Sauerstoff ein und klopfte dreimal hintereinander an der Tür, so wie ich es immer tat, und wartete, bis mir jemand die Tür öffnete. Bis dahin überlegte ich mir, wie ich die Fragen Kiba überhaupt stellen sollte.  ›Kiba, du nimmst nicht zufälligerweise Drogen oder so, ne?‹ Wohl kaum. Das konnte ich doch nicht so formulieren. Dies wäre überhaupt nicht angebracht, und außerdem verdammt unhöflich.  ›Mir ist zur Ohren gekommen, dass du wieder Drogen konsumierst. Ist das richtig, junger Mann?‹ Herrgott, Sakura, du warst nur seine Freundin und nicht seine Mutter!  ›Kiba, rauchst du wieder Gras?‹ Ich schüttelte verhement den Kopf. Verdammter Mist. Einfach war es jedenfalls nicht! Meine Gedanken wurde unterbrochen, als mir jemand die Tür öffnete und ich schlagartig in faszinierende dunkelbraunen Augen gefangen war, die mich zu einer paradoxerweise angemehme Salzsäule erstarren ließen. Ich blinzelte, um wieder in die Realität zu kommen. »Ähm, hi. Ist Kiba zufällig da?«, fragte ich nervös. Moment, warum war ich nervös? Nur weil der Typ vor mir verdammt schöne Augen hat? Der skurrile Typ hob eine Augenbraue in die Höhe. Sie besaß denselben Farbton wie seine Augen. Offenbar verspürte er nicht den Drang, mir zu antworten. »Kiba. Dein Zimmergenosse«, triezte ich ihn, weil er immer noch nicht sprach. »Kurzes braunes Haar, ebenso braune  –« Ich stoppte, als er schamlos mit den Augen rollte. Beim Anblick klappte meine Kinnlade herunter. Wie unhöflich!  »Mir ist schon bewusst, wie mein Mitbewohner aussieht.« Halleluja! Er konnte doch sprechen. Und ich gab sogar innerlich zu, dass mir seine tiefe Stimme eine unfassbare angenehme Gänsehaut an den Oberarmen verpasste.  »Aber er ist nicht hier«, beendete er seinen Satz. Ich zog einen komischen Gesichtsausdruck. »Und wo ist er dann?« Oder die Drogen? Er seufzte genervt durch die Nase. »Nicht hier.« »Wow, nicht so gleich optimistisch sein«, murmelte ich, aber ich war mir sicher, dass er es hören konnte. Gerade wollte er die Tür schließen, doch ich konnte ihn mit einen jämmerlichen Satz davon abhalten: »Ihr versteckt Drogen.« Kurz weiteten sich seine Augen, ehe er mich für den Bruchteil einer Sekunde am Arm packte und mich ins Wohnheim zerrte.  Ich stolperte und fiel hart auf meinem Allerwertesten. Autsch. »Fuck, spinnst du?«, fauchte ich laut und drehte mich leicht schmerzverzerrt zu ihm um, während er die Tür hinter sich schloss. »Das war nicht nett, du Penner!« Er runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust. »Woher weißt du davon?« »Na, ich hab's doch gerade miterlebt.« »Nicht das.« Er verdrehte die Augen. »Die Drogen.« »Sag ich nicht.« Ich streckte ihm kindisch die Zunge raus, und sein Gesichtsausdruck wurde paradoxerweise ganz normal, so als hätte er nichts dagegen gehabt, dass ich von ihrem Versteck wusste.  »Tamaki, richtig?« Ich machte ein ertapptes Gesicht. Fuck. »Woher  –« »Lange Geschichte«, unterbrach er mich. Ich schnaubte missbilligt. »Von wegen. Du hast einfach keine Lust, es mir zu erzählen«, korrigierte ich ihn, und ich hätte schwören können, dass sein Mundwinkel zu einem Lächeln gezuckt hatte. Aber vielleicht irrte ich mich auch einfach nur.  »Falls es dich beruhigen sollte: Es ist nicht Kibas Gras, sondern meins«, beantwortete er meine unausgesprochene Frage. »Deswegen bist du doch hier, stimmt's?« Meine Augen verengten sich automatisch. »Sag mal, kannst du Gedankenlesen oder so? Woher weißt du davon? Und vor allem: Woher willst du wissen, dass ich Kontakt zu Tamaki habe? Du und ich kennen uns nicht einmal.« »Nicht ganz«, erwiderte er gelangweilt. »Du kennst mich nicht, aber ich dich. Kiba hat mir viel von dir erzählt.« Ab diesen Moment wusste ich nicht, ob er jetzt mit mir am flirten war, oder ob er einfach nur das aussprach, was er gerade dachte.  »So so, dann bist du also Lee?« Sein Gesicht wurde ausdruckslos, und ich brach so laut in schallendes Gelächter aus, dass die Tür neben mir sich ruckartig öffnete. »Sasuke, was – oh, ein Mädchen.« Oh, ein was? »Ähm, hi.« Ich stand auf, machte mir die Hose sauber und ordnete mir rasch die Haare. »Ich bin die Mitbewohnerin von Tamaki, Kibas Freundin«, stellte ich mich vor und lächelte schüchtern. Ohje, was war nur los mit mir? »Tamaki? Oh, dann bist du ja Sakura. Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Lee, und der kauzige Typ da ist mein Mitbewohner Sasuke. Aber ich sehe schon, dass ihr euch kennegelernt habt?« Er warf uns fragende Blicke zu. »Na ja, mehr oder weniger«, murmelte ich kleinlaut. Vorhin wusste ich nicht mal, dass er Sasuke hieß, aber Lee würde auch ganz gut zu ihm passen. Lee Uchiha. Hey, warum eigentlich nicht? Beim Gedanken musste ich grinsen.  »Dein Blick macht mir angst, Sakura«, sagte er ehrlich. Plötzlich fasste er meine Hand an und kniete sich vor mir hin. »Was aber nicht heißen soll, dass du nicht schön bist. Du hast wirklich eine wunderschöne, zarte Haut. Und glänzende Smaragde, die ich am liebsten die ganze Nacht bestaunen möchte, meine Schöne.« In stiller Verzweiflung versuchte ich herausfinden, ob Lee das ernst meinte oder nicht. Warum auf einmal so viele Komplimente? Sasuke hatte doch nicht etwa …? »Äh, danke«, sagte ich und wurde leicht rot. Ich hörte nicht jeden Tag solche Komplimente.  Abrupt fasste Sasuke mein Handgelenk und zerrte mich in irgendeinem Raum. Dort angekommen, ließ er mich los und schloss die Tür hinter sich zu. Plötzlich sah er mich so ernst und bedrohlich an, dass mir schon mulmig wurde. »Damit es klar ist: Du wirst niemanden hiervon erzählen, verstanden?«  »War das eine Drohung?« »Nein, ein Versprechen.« Ich lächelte zuckersüß. »Erst wenn du mir sagst, ob Kiba diese Scheiße auch zu sich nimmt.« Sasuke grunzte. »Nein, tut er nicht.« »Und du?« Überrascht hielt ich mir den Mund zu. Hatte ich das jetzt gerade wirklich gefragt? Was interessierte mich dieser Affe? »Ja.« Ich nahm die Hände wieder zu mir. »Ist aber nicht sehr gesund für deinen Körper«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. »Ich meine, du willst doch sicher mal heiraten und eine Familie gründen, und da werden dir die Drogen nicht gerade weiterhelfen, wohl eher werden sie es verhindern und zerstören.« Wann lernte ich eigentlich, meine Klappe zu halten? »Warum interessiert dich das alles?« Weil ich über Abstürze und Drogenabhängige viel weiß. Ich habe deswegen viele Freunde gewonnen und wieder verloren. »Nur so.« »Nur so?« »Yep, nur so.« Irgendwie schaffte ich es doch, dass Sasuke lächelte. Und komischerweise brachte mich das auch zum Schmunzeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)