Always on my Mind von YasaiNoVampaia (Bulma und Vegeta) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Always on my Mind (Pet Shop Boys: From the album discography) Leise schloss Bulma die Türe und drehte den Schlüssel um. Es war besser so. Besser jetzt als nie. Sie schulterte die leichte Tasche, die eine Reihe Hoipoi- Kapseln beinhaltete, und warf einen letzten Blick auf ihr ehemaliges Zuhause. Aber jetzt war keine Zeit für Sentimentalitäten! Rasch zwang sie sich in die Garage, wählte das erstbeste Flugauto aus und brauste auch schon davon. "Ob er es wohl merkt?", fragte sie sich. "Unsinn! Wie sollte er auch? Schließlich ist er ja im GR ..." Ungewollt wanden sich einige Tränen aus ihren Augenwinkeln und liefen über ihre Wangen bis sie von ihrem Kinn tropften. Unbemerkt verdunsteten sie in der heißen Mittagssonne. Genauso unbemerkt ... Die zweite Geige zu spielen war einfach nicht mehr auszuhalten. Und wenn er sie einmal beachtete, dann ... Dann war es nicht so, wie sie es sich vorstellte. Wie es sein sollte. Wie es hätte sein können. Doch soweit war es nie gekommen. Bulma aktivierte die Apparatur an ihrem Handgelenk und trat fester in die Pedale als sie auf die Autobahn auffuhr. Keuchend und schwitzend fuhr Vegeta den GR herunter. Eine schnelle Dusche würde ihn erfrischen und dann müsste Bulma ja auch schon bald wieder zurück vom Einkaufen sein. Wo sie wohl hingefahren war? Normalerweise besorgte sie alles in der Nähe, aber dieses Mal konnte Vegeta ihre Aura gar nicht fühlen, wenn er sich nicht konzentrierte. Schulterzuckend tat der Saiyajin die Gedanken ab und betrat die Duschkabine. Das heiße Wasser wirkte erfrischend und entspannend zugleich. Wahrscheinlich war sie etwas Besonderes kaufen gefahren aus irgendeiner dieser sündhaft teuren Boutiquen ... Oh, stimmte ja. Es war ja ihr Jahrestag. Bestimmt wollte sie sich besonders hübsch herrichten lassen, was ja eigentlich unnötig war, aber bitte. Sollte sie ihren Willen haben. Vegeta war nur froh, dass sie beide mal wieder nach so langem etwas Zeit für sich allein hatten. Trunks und Bra waren mit Goten und Marron campen gefahren und würden erst in ein paar Tagen zurückkommen. So ganz passte Vegeta das natürlich nicht, aber Trunks würde schon auf seine Schwester aufpassen, falls Kakarotts Sprössling sich der Kleinen näherte. Bulmas Eltern waren sehr entgegenkommend gewesen, als sie sich - ganz zufällig - zu einem Südseeinsel- Aufenthalt entschlossen hatten. Nicht, dass es zu der Zeit dort heißer sein konnte oder der Strand näher beim Hotel lag als hier bei der C.C., aber Vegeta wollte sich ja nicht beklagen. Grund zur Beanstandung sah er eigentlich nur darin, dass seine Gefährtin noch immer nicht zurück war. So langsam konnte sie doch wissen, wann er seine Trainingseinheiten beendete und dass er danach immer einen Mordshunger hatte. Natürlich könnte er sich auch selber was kochen, aber Bulmas Gerichte schmeckten einfach besser und es ging auch einfacher. Mit zusammengezogenen Augenbrauen schlenderte er in die kalte Küche. Kein Wasser blubberte am Herd [MS: Wär auch unvorsichtig gewesen, wenn sie fortgeht], kein leckeres Essen stand in der Mikrowelle und auch der Kühlschrank war bis auf ein paar Eier und einem Glas Oliven gähnend leer. Etwas anderes hingegen war nicht so leer und zog Vegetas Aufmerksamkeit auf sich, und zwar der Küchentisch. Obenauf lag ein weißes Stück Papier, das auf dem ebenso weißen Tischtuch beinahe unterging. Knurrend schnappte Vegeta sich den Wisch und überflog die wenigen Zeilen, die darauf vermerkt waren, sein Gesichtsausdruck änderte sich von verärgert über verwirrt bis hin zu verloren. Maybe I didn't love you quite as good as I should have, Maybe I didn't hold you quite as often as I could have. Trunks war erwachsen. Er würde es verkraften. Bra ... Bulma hatte ihr ja ein Notebook zum Geburtstag geschenkt. Sie könnte also mit ihr über E-Mail Kontakt aufnehmen und sie wissen lassen, wie es ihr ging und dass sie sie vermisste. Oder vielleicht auch nicht. Ihre Eltern würden Zeit brauchen, um es zu verstehen. Sie hatten von Anfang an Recht gehabt. Vom Beginn ihrer Beziehung mit Vegeta hatten ihre Eltern sie gewarnt, dass die ganze Angelegenheit nur böse ausgehen konnte, doch sie hatte nicht hören wollen. Ganz das trotzige, verwöhnte Mädchen. Doch jetzt nicht mehr. Sie hatte alles verloren, was ihr lieb war. Ihre Kinder, ihre Eltern, ihre Werkstatt ... Vegeta ...? Liebte sie ihn nicht auch? Bulma schaltete einen Gang hinunter und lenkte das Auto in eine besonders enge Kurve. Ja, liebte sie Vegeta nicht auch? Natürlich. Aber das reichte nun mal nicht. Nicht mal annähernd. Denn, wenn man für den, den man liebte, nur ein nervendes Anhängsel war, dann war es die Sache nicht wert. Keine Träne, kein einziger Selbstmordgedanke, einfach überhaupt nichts war der Saiyajin in ihren verheulten, leeren Augen wert! Vegeta liebte sie einfach nicht. Früher hatte sie es sich noch einreden können ... Dass es für ihn einfach zu ungewohnt war, dass er keine Ahnung hatte, wie er sich verhalten sollte, dass er es irgendwann schon lernen würde. Doch dieses Irgendwann kam nicht. Die Zeit verstrich unaufhaltsam, aber Vegeta blieb stehen. Scheinbar hatte er alles, was er wollte, schon erreicht. Er lebte kostenlos in ihrem Haus, trainierte in ihrem GR, schlief in ihrem Bett. Wozu sollte er sich auch für etwas anstrengen, das er ohnehin schon hatte? Er brauchte sie nicht zu lieben, um sich seinen gewohnten Lebensstil zu erhalten. Wahrscheinlich hatte er sie damals auch noch absichtlich mit Bra geschwängert. Bulma konnte sich genau daran erinnern, an diesen einen wirklich großen Streit, als sie ihn rauswerfen wollte. Natürlich hätte er wieder zurückkommen sollen, aber zu dem Zeitpunkt hatte sie Abstand gebraucht. Aber was hatte er getan? Er hatte sie erneut abhängig von ihm gemacht. Ganz genau wusste er, wie schwer eine Saiyajinschwangerschaft war - noch dazu für eine Humanoide. Wie sollte sie ihn da schon rauswerfen? "Es ist zu spät, sich darüber Gedanken zu machen, Bulma", rügte sie sich selbst während sie ihr Automobil auf den Parkplatz eines billigen, herunter gekommen anmutenden Motels fuhr. Niemand würde auf die Idee kommen, sie hier zu suchen. Die Türkishaarige langte nach ihrer Tasche und marschierte festen Schrittes auf das Hauptgebäude zu - selbstverständlich nachdem sie ihr Auto abgeschlossen hatte. Unruhig ließ sie ihren Blick über den düsteren Parkplatz streichen. Nur noch ein paar Meter, die sie mit angehaltenem Atem zurücklegte. Sie würde doch nicht so früh schon aufgeben! Sehr gut konnte sie sich selbst beschützen, sie brauchte Vegeta nicht. Immer hatte er auf ihrer angeblichen Schwäche herumgehackt. So wollte er sie wohl noch fester an sich binden. Er wollte ihr weismachen, dass sie ohne ihn nicht leben konnte. Wahrscheinlich traute er ihr nicht mal zu, alleine einkaufen zu gehen. Deswegen war er auch immer so pingelig damit, dass sie früh genug zu Hause war. Oder, weil er sie besser überwachen wollte. Bulma unterdrückte ein ungläubiges Kichern und schlug mit der flachen Hand auf die flache Klingel an der staubigen Rezeption. Hustend zog sie die Hand zurück und trat einen Schritt nach hinten. Vegeta war wohl kaum der Typ, der eifersüchtig wurde. Dafür müsste er sie ja lieben, oder? "Tja, so kann es gehen, nicht wahr? Du solltest dich in deinem Rhythmus nicht zu sehr gestört fühlen, musst du eben wieder das Essen meiner Mutter genießen. Ja, ich war zu feige, es dir mitten ins Gesicht zu sagen, und dafür will ich mich entschuldigen. Vielleicht verdienst du es aber auch gar nicht anders. Kümmer dich gut um Trunks und Bra, verstanden? Ich hätte sie mitgenommen, aber sie aus ihrer gewohnten Umgebung herauszureißen fand ich dann doch nicht so angebracht. Meine Eltern werden auch ein Auge auf die beiden haben. Nein, du bist der erste, der erfährt, dass ich gegangen bin. Niemand war eingeweiht. Du brauchst auch keine Angst zu haben, dass du vom Grundstück geschmissen wirst. Da ich schon seit meinem 18. Lebensjahr die Inhaberin der Hälfte der C.C. bin, habe ich sie dir überschreiben können. Du kannst damit anfangen was du willst, nur zerstör sie nicht! Meine Eltern können dich nicht rauswerfen. Mach's gut und richte meinen Kleinen aus, dass ich sie liebe." Vegeta musste sich erst mal hinsetzen, was er sogleich auch tat. Bulma hatte ihn verlassen? Sie hatte ...? Wie konnte sie nur? Und dann auch noch nicht mal die Courage besitzen, es ihm ins Gesicht zu sagen ... Nur dieser Zettel, der jetzt in Vegetas Fingern zerdrückt wurde. "Mach's gut und richte meinen Kleinen aus, dass ich sie liebe." Mehr nicht. Kein "Ich liebe dich", kein "In Liebe, Bulma" kein Garnichts. Liebte sie ihn nicht mehr? Dieser Gedanke ließ das Herz des Saiyajins beinahe erfrieren. Das konnte nicht sein! Es durfte nicht ... Vegeta konzentrierte sich ... Nein, nichts. Nirgends ließ sich ihre Aura lokalisieren. Wie hatte sie ... Eigentlich sollte ihn das ja nicht wundern, sie war ja ein Genie. Sein Genie ... gewesen? Hatte er ihr das je gesagt? Dass sie für ihn die klügste Frau des Universums war? Da bedurfte es nicht dem Gedächtnis eines Saiyajin, um zu wissen, dass dem nicht so war. Komplimente waren nun mal nicht seine Stärke, nie gewesen. Aber wie schwer konnte es sein, einmal etwas Nettes zu sagen, ohne eine Beleidigung voraus oder hinterher zu schicken? Machbar für einen der stärksten Männer des Alls, oder? Little things I should have said and done, I just never took the time. - A/N: So, hier ist jetzt Mal Pause, der zweite Teil kommt bald. Freu mich über Kommis! MS Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)