Training im Schnee 2 oder The american Way of Life... von Venka (Mit Kapitel 33 endet TiS 2. Lillie und ich hoffen, ihr hattet euren Spaß dran!) ================================================================================ Kapitel 15: Zurück ins ganz normale Chaos... -------------------------------------------- So da sind wir auch schon beim vorletzten Kapitel vor der Winterpause von TiS 2 angekommen! Da als nächstes nur noch die Outtakes folgen, wünschen wir auch viel Spaß mit dem letzten Storychap vor der fast 6-wöchigen Pause! Viel Spaß! Lillie und Venka ----------------------------------------------- 15 - Zurück ins ganz normale Chaos... "Also Kai ich werde jetzt die Majestics noch zum Flughafen bringen und dann komme ich zu deiner Schule und sammle Ray ein." Das waren Judys Worte gewesen bevor Kai und Ray am Morgen mit dem Buggy in Richtung der Schule aufgebrochen waren. Kai wusste genau, dass sein Freund nur noch ein paar Tage bei ihm bleiben würde und wollte jede Minute mit ihm verbringen. Und wenn das hieß den Chinesen morgens zum Training des Blade-Clubs in die Schule zu schleifen. Gähnend reckte sich Ray und beobachtete Kai dabei, wie er den Buggy in eine der Parklücken bugsierte. Ihm hatte das frühe Aufstehen überhaupt nicht gepasst und er war dementsprechend begeistert von der Idee, sich jetzt in seinem müden Zustand mit den Jugendlichen von Kais Club herumzuschlagen. Kai schien Rays momentanen Zustand nicht wirklich mitzubekommen. "Los komm schon Ray! Die Sporthalle ist gleich da drüben!" rief er ihm zu. "Na wenn du meinst..." gab der Chinese zurück und ging langsam hinter Kai her. Die Erwartungsfreudigkeit des Grauhaarigen entging ihm nicht. Ganz offenbar freute sich Kai, seine neun Mitschüler wiederzusehen, auch wenn er es nie und nimmer zugegeben hätte. Erwartungsgemäß befanden sich die neun Mitglieder des Blade-Clubs in der Halle, aber von Training war nicht sonderlich viel zu entdecken. Verblüfft blieben Kai und Ray im Eingang stehen und beobachteten die Jugendlichen ein paar Minuten lang. Als sich dann immer noch nichts tat, was man in irgend einer Weise als Training hätte bezeichnen können, hatte der junge Russe genug. Er konnte sich auf einmal lebhaft vorstellen, was in der letzten Woche, als er von der Schule freigestellt gewesen war, abgelaufen war: Viel quatschen, wenig Training. Eben genau die Situation, die hier vor seinem Auftauchen der Fall gewesen war und die er mit viel Mühe hatte abstellen können. "Interessant, was die so unter Training verstehen..." murmelte Ray. "Uns hättest du dafür den Kopf runtergerissen und damit Bowling gespielt..." "Ja, allerdings..." knurrte Kai als Antwort. "Wir haben es jetzt exakt 7:23 Uhr... - Es ist also für ne Pause noch wesentlich zu früh..." "Und was willst du machen?" wollte Ray neugierig wissen. "Das wirst du gleich sehen... - Pass auf..." Und mit diesen Worten ging Kai langsam in den Raum hinein. Noch hatten ihn seine Schützlinge nicht bemerkt, der Vorteil war also immer noch auf seiner Seite. Und Ray wusste, was so alles auf die neun Kids zukommen konnte. Er kannte Kai und seine Methoden schließlich lange genug. "... und wisst ihr, was der Kerl dann darauf gesagt hat?" beendete Rogue gerade ihren Satz. "Mich würde ja mal ganz ehrlich gesagt interessieren, was ihr hier macht..." mischte sich Kai ein. Rogue kicherte. "Hat er nicht gesagt, von wem kam denn der Kommentar jetzt?" "Der kam von mir..." sagte Kai wieder. "Und ich würde es wirklich gerne wissen..." Das Mädchen drehte sich um und erstarrte. "Kai? - Mein Gott hast du mich erschreckt!" "Ich weiß..." gab der Junge mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme zurück und sah sich dann im Raum um. "Könnt ihr mir mal bitte verraten, was ihr hier macht? Nennt ihr das Training?" "Äh... - Wir... - Das..." stotterte Alec. "Versucht jetzt bitte nicht, mir weismachen zu wollen, dass ihr euch über irgendwelche Taktiken unterhalten habt, denn das würde ich euch ohnehin nicht glauben." "Nun ja, wir..." begann Diane. "Smalltalk über letztes Wochenende, hm?" mischte sich Ray ein. "Der auch noch..." brachte Collin überrascht hervor. "Pass auf, was du gegenüber meinen Teamkameraden äußerst, Freundchen! So was kann ich auf den Tod nicht ausstehen!" knurrte Kai. "So und nun mal Klartext die Damen und Herren!" begann er, nachdem endlich alle mitbekommen hatten, dass er und Ray im Raum waren. "Was läuft hier? Wieso trainiert ihr nicht?" "Wir dachten, weil wir doch den Wettkampf auf dem Schulfest..." begann Jenny, aber Kai unterbrach sie: "Ihr dachtet was? Dass ihr, nur weil ihr diesen Babywettkampf auf dem Schulfest gewonnen habt, nicht mehr zu trainieren braucht? - Ich sag euch was, da seid ihr schief gewickelt! Das war nichts, das war Kinderkram! Solche Wettkämpfe habe ich als Sechsjähriger mit verbundenen Augen gewonnen! Dafür hab ich mich nicht wochenlang mit euch hingestellt und euch mein Wissen vermittelt! Ihr seid schließlich nicht das einzige Team, dass ich hier ständig in Schwung bringen muss! Ich habe eigentlich genug mit meinem eigenen Team zu tun! Nur gibt es einen kleinen Unterschied zwischen den Bladebreakers und euch: Sie sind die Nummer Eins der BBA-Weltrangliste und wollen das auch bleiben! Sie wissen, dass sie an ihren Schwachpunkten arbeiten müssen, weil sie sonst von den anderen Teams überrollt werden! Jeder von ihnen entwickelt selbstständig neue Taktiken und kombiniert sie dann mit den Ideen der anderen Teammitglieder! Das nennt man Zusammenhalt und kombiniertes Training! - Und was macht ihr? Kaum lässt man euch mal ein paar Tage lang alleine spielt ihr euch auf wie die absoluten Diven und denkt, dass Training oder Verbesserungen was für schlechtere Teams sind und ihr so was nicht mehr nötig habt! - Könnt ihr mir vielleicht erklären, was zum Teufel dieses Verhalten soll?" "Aber wir haben uns nur eine Auszeit gegönnt..." versuchte David sich zu entschuldigen. Kai schnaubte verächtlich. "Als ob grade du dir das leisten könntest! Es sind doch immer die, die noch nicht allzu viel draufhaben und sich gegen die Trainingsvorgaben sperren..." "Kai, jetzt komm mal wieder runter, ja?" murrte Marc. "Du tust so als wenn wir ein Verbrechen an der Menschheit begangen hätten nur weil wir mal ne Woche lang nicht trainiert haben!" Der junge Russe verengte seine Augen. "Für einen vernünftigen Beyblader IST es ein Verbrechen an der Menschheit, wenn er mit dem Training so ins Hintertreffen gerät! Ihr spielt wahrscheinlich noch nicht lange genug um dieses Denken zu verstehen. Ein oder zwei Tage sind OK, aber keine ganze verdammte Woche! Das ist einfach nicht zu fassen, ehrlich! Das geht über meinen Verstand!" "Es war so schön ruhig, wo du nicht da warst..." murmelte Collin. "DAS hab ich gehört!" gab Kai scharf zurück worauf der andere Junge zusammenzuckte. "Es war also so schön ruhig, wo ich nicht da war, ja? - Sehr interessant, jetzt weiß ich endlich, wie ihr wirklich denkt. Nicht schlecht, was man so nebenbei alles herausfindet... - Passt auf, ich mach euch einen Vorschlag: Ray und ich gehen jetzt raus und ihr überlegt euch währenddessen, was ihr machen wollt. Ich will eure Entscheidung hören, wenn ich nachher wieder reinkomme. Wenn ihr nach eurer Absprache noch immer so unzufrieden mit mir seid, könnt ihr verschwinden und euch einen anderen Trainer suchen! - Komm mit Ray, wir gehen!" Und mit diesen Worten verließ Kai die Halle. Ray folgte ohne zu zögern, aber er blickte vorher noch einmal in die Runde der versammelten Blader. Was diese in seinen Augen sahen, ließ sie erschaudern. Es war kein Mitleid von jemandem, der mit Kai schon lange zu tun hatte, was da in Rays Blick lag. Es war Enttäuschung und eine Art von Wut darüber, wie diese neun Jugendlichen mit dem Geschenk, Kai Hiwatari als Trainer zu haben, umgingen. "Na da habt ihr ja was ganz Tolles angerichtet..." brachte Akiko hervor, nachdem Kai und Ray verschwunden waren und sich die Jugendlichen eine kurze Weile lang angeschwiegen hatten. "Wieso denn?" wollte David wissen. "Wir haben ihm die Wahrheit gesagt und er ist daraufhin explodiert!" stellte Collin fest. "Was können wir denn dafür, wenn er so leicht reizbar ist?" stimmte Diane zu. "Sagt mal merkt ihrs noch?" wollte Akiko wissen. "Wisst ihr eigentlich, was wir an einem Trainer wie ihm haben? Ihr scheint nicht zu begreifen, dass wir das einzige Team in der ganzen Umgebung sind, dass direkten Kontakt zur Beyblade-Weltspitze hat!" "Das kann aber auch nur jemand sagen, der den ganzen Abend auf der Fete im Center hemmungslos mit diesem Franzosen geflirtet hat!" "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun Diane... - Ich kann zwischen Freizeit und Training unterscheiden, was dir offenbar schwer fällt!" "Hat er dir wenigstens seine Adresse gegeben?" stichelte Marc. "Nein, wieso sollte er auch? - Und was hat das jetzt damit zu tun? - Rein gar nichts!" beendete Akiko die aufkommende Diskussion. "Aber..." setzte Jenny an. "Nichts aber!" mischte sich Rogue ein. "Noch mal ganz langsam und für alle verständlich zum mitschreiben: Wir werden von einem der besten Beyblader der Welt trainiert und zwar von Kai Hiwatari! Er mag nun mal ungestüm und aufbrausend sein, das haben wir aber alle gewusst! Und wir sollten ihm dankbar sein, dass er seine freie Zeit geopfert hat um mit hoffnungslosen Anfängern wie uns zu üben!" "Was willst du damit sagen Rogue?" wollte Timo wissen. "Ganz einfach..." gab das Mädchen zurück. "Gemäß meiner Stellung als Teamleader der Starflyer lege ich folgendes fest: Wer von euch keine Lust auf Training a la Bladebreakers hat, der kann von mir aus gehen, braucht sich aber im Club nicht wieder blicken lassen!" "Training a la Bladebreakers?" fragte David verwirrt. Rogue verdrehte genervt ihre Augen. "Glaubst du ernsthaft, dass er mit denen anders umspringt?" fragte sie und blickte sich dann noch einmal in der Runde um. "Also, ich warte auf eure Entscheidungen!" Stille durchzog die Trainingshalle aber keiner rührte sich von der Stelle. "Das hab ich mir gedacht..." gab Rogue zurück. "Aber ich will in Zukunft keine weiteren Beschwerden über die Methoden unseres Trainers hören! Denn wenn wieder so was kommt, seid ihr heute nur zu feige gewesen, Kai oder mir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen." Allgemeines Nicken war die Antwort. "Gut..." murmelte Rogue. "Also wird ich Kai Bescheid sagen gehen... - Ich bin gleich zurück!" rief sie und verließ die Halle. Draußen sah sie sich kurz suchend um und lief dann zum Park hinunter. Sie wusste, dass sich Kai bevorzugt dort aufhielt, wenn er seine Ruhe wollte. Und wie erwartet befand sich der Junge auch dort. Er war allerdings nicht mit Ray alleine. Judy und ein Junge mit Kopftuch waren bei ihm. Sie beschloss die vier erst einmal nicht zu stören und zu warten, bis Kai von alleine wieder zur Halle kommen würde. Seufzend lehnte sie sich an die Wand und starrte in den Himmel. Wenige Augenblicke darauf kam Kai in Begleitung des Jungen mit dem Kopftuch um die Gebäudeecke und blickte sie an. "Wie sieht es aus?" wollte er wissen. "Sorry Kai... - Wir haben wohl überreagiert..." gab Rogue zu. "Wir wollen dich als Trainer nicht verlieren." "Schön zu hören." antwortete der Junge. "Was denn? Habt ihr euch etwa mit eurem Trainer gestritten?" Rogue riss ihre Augen auf. "Was... - Was macht denn Joey Kirasu hier?" Kai grinste schwach. "Das ist eine etwas längere Geschichte." "Erzähl schon!" forderte Rogue. "Nicht jetzt und nicht hier. Ich erklär's dir später, wenn wir mehr Zeit haben. - Geh schon mal vor zu den anderen in die Halle, Joey und ich kommen gleich nach." "Geht klar!" lachte Rogue und verschwand in Richtung der Halle. Kai drehte sich währenddessen zu Joey um und blickte ihn etwas schief an. "Ich weiß ja nicht, was sich Judy dabei wieder gedacht hat..." begann er. "Aber wie es aussieht hab ich wohl keine andere Wahl als das Spiel mitzuspielen nachdem sich dein Team heute morgen ohne dich aus dem Staub gemacht hat." Joey grinste gewinnend und nahm sich seine Sonnenbrille ab. Seine giftgrünen Augen funkelten Kai unternehmungslustig an. "Stimmt, du hast keine andere Wahl, aber mach dir bitte keine Sorgen. Ich bin bestens vorbereitet. Ich bin nämlich auch nicht scharf drauf, dass einer unser kleines Geheimnis erfährt. Das Tuch bleibt in jedem Fall um." Kai schüttelte ungläubig den Kopf. "Farbige Kontaktlinsen und ein Kopftuch? Und du meinst dass das gut geht?" "Ich nicht aber Judy." Der Grauhaarige seufzte. "Super... - Pass bloß auf, dass da nicht irgendwas noch aus dem Ruder läuft. Das wäre das letzte, was wir gebrauchen können... - Und jetzt komm mit, meine Schützlinge warten nicht ewig auf ihr Training!" Joey grinste wieder. "Mach dir bitte keine Gedanken, Judy und ich haben das heute morgen abgesprochen. Mein Team war auch damit einverstanden, dass ich bei euch einziehe. Ich geh ab heute sogar mit dir in eine Klasse!" erklärte er, während er hinter Kai her in Richtung der Sporthalle ging. Kai schüttelte den Kopf. "Meine Güte..." murmelte er. "Ja, meine auch." lachte Joey. "Ich weiß nicht, was du hast? Ich beiß dich doch nicht..." "Nein, sicher nicht..." brummte Kai. ,Mich fragt bei solchen Absprachen nur leider keiner nach meiner Meinung...' fügte er in Gedanken hinzu. ,Wessen geniale Idee war das eigentlich?' Eine knappe Stunde später saß Kai auf seinem üblichen Platz im Klassenraum. Sein Kopf lag auf seinen Armen und für Außenstehende machte es den Eindruck als ob er schliefe. Er sah nicht auf, als sich plötzlich ruckartig die Tür öffnete, jemand hineinstürmte und die Tür heftigst wieder zuschlug. "Ich pack's einfach nicht..." meinte eine Mädchenstimme. "Die tun so, als wärst du etwas Überlebenswichtiges für sie..." wandte sich die Stimme an Kai. "Ich habe keine Ahnung, was in deren Schädel vorgeht, Jenny..." grummelte Kai zurück. Dann sah er auf, seufzte und meinte: "Das wird noch schlimmer, wenn sie erst mal ihn hier finden..." Joey, der mit >ihn hier< gemeint war, drehte sich von der Wandzeitung, die er gerade studiert hatte, weg und sah zu Kai. "Ich weiß nicht, was du hast... - Fans sind doch toll!" "Ich bewundere dich für deinen Optimismus... - Klar sind Fans was Tolles, aber doch nicht 12 Stunden täglich!" brummte Kai mürrisch. "Sieh es positiv: Sie haben dich erkannt!" "Joey, ich hab vor ihren Augen mit NEO-Dranzer gebladet und mein ganzes Team war dabei. Es ist also kein Wunder, dass sie mich erkannt haben." "Ihr zwei scheint mir echt wie Hund und Katze zu sein, was?" fragte Jenny. "Ja... - Etwas..." grinste Joey und setzte dann eine nachdenkliche Miene auf. "Die Frage ist jetzt nur, wer ist der Hund, wer ist die Katze..." Jenny kicherte. "Ihr seid beide Katzen, wenn ich mir euch so ansehe. Zwei süße Kater, die sich um irgend etwas zanken und sich am liebsten kleine Spitzen um die Ohren hauen!" "Kann schon sein..." seufzte Kai und legte seinen Kopf wieder auf seine Arme. "Man, ich kann nur hoffen, dass dieser Tag schnellstens vorbeigeht..." --------------------------- An dieser Stelle noch eine kleine Info zum vorangegangenen Kapitel: Enrique hat da kein Lied von Elvis gesungen, das war "Londonbeat - Where are you" Ihn mit Elvis zu vergleichen, war eine Assotiation seitens Max, die mit dem Lied aber nichts zu tun hatte. Im übrigen: Das Lied, das sich Kai im 8. Kapitel angehört hat, war "Shania Twain - Forever and for always" Deshalb auch der Titel des Chaps. *knuddel @ all* Lillie & Venka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)