Training im Schnee 2 oder The american Way of Life... von Venka (Mit Kapitel 33 endet TiS 2. Lillie und ich hoffen, ihr hattet euren Spaß dran!) ================================================================================ Kapitel 19: Zuviel des Guten ---------------------------- Hallöle! Da sind wir auch schon wieder! An dieser Stelle nochmals vielen vielen Dank an all die lieben Kommischreiber! Danke, dass ihr uns treu geblieben seid! *knuddel @ all* Lillie & Venka ---------------------- 19 - Zuviel des Guten Es war mittlerweile 2 Monate her seit sich Tala unerlaubterweise Kais Buggy ausgeborgt und damit fast eine Katastrophe ausgelöst hatte. In eben diesen zwei Monaten hatte der Rothaarige immer einen sehr großen Bogen um Kais geliebtes Schmuckstück gemacht und war nur mit Kai gemeinsam in die Schule, wieder nach Hause und ab und an in den Center gefahren. Was den Streitfall "Buggy" anging, waren die Probleme weitestgehend beseitigt, aber es blieb nicht aus, dass Kai und Tala, trotz aller Versuche miteinander auszukommen, immer wieder aneinander gerieten. Dafür gab es mehrere Gründe aber die beiden Hauptkonfrontationspunkte hießen Blade-Club und Judy. War es Kai noch willkommen gewesen, dass >Joey< sich ab und an um seine Schützlinge kümmerte, weil er dadurch mehr Zeit für Ray gewann, wurde durch Talas Anwesenheit in Judys Haus ein ganz neues Gefühl in dem 15-jährigen geweckt. >Die Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft< Dieser Spruch und das damit zusammenhängende, in den letzten 2 Monaten immer stärker werdende Gefühl in Kai hatten sein Verhalten Tala gegenüber extrem beeinflusst. Hatte er am Anfang noch versucht, Judy mit Tala zu teilen, so war sein Standpunkt mittlerweile recht einseitig orientiert: In allem, was der Rothaarige auch tat sah Kai nur einen weiteren Versuch seinerseits, Judy voll auf sich zu konzentrieren. So waren die Ereignisse, die sich ein paar Wochen, nachdem Tala eingezogen war, abspielten, bei der ganzen Angelegenheit von nicht unerheblicher Bedeutung. "Kai? Tala? Ist jemand zu Hause?" rief Judy, nachdem sie das Haus betreten und sich die nasse Jacke ausgezogen hatte. Sie war auf dem kurzen Stück Weg zwischen Auto und Haustür durch den heftigen Regen total durchnässt worden. Suchend sah sich die blonde Frau in allen Räumen im Erdgeschoss um, bis sie schließlich fündig wurde. Kai saß im Kaminzimmer auf dem Boden, sein Schulzeug hatte er in einem etwa 1,50 m großen Umkreis um sich auf dem Boden verstreut. Draußen goss es in Strömen, es wehte ein kalter unangenehmer Wind, wie er für den Sonnenstaat Kalifornien eigentlich total untypisch war. Es war also nicht verwunderlich, dass Kai im Kamin ein Feuer angezündet hatte. Gedankenverloren starrte der Junge auf ein Buch, während er auf dem hinteren Ende seines Kulis kaute. Dazu hatte er Kopfhörer auf, was wohl auch der Grund dafür gewesen war, dass er Judy nicht hatte rufen hören. Judy blieb stehen und beobachtete ihn eine Zeit lang, bis er, sichtlich genervt, das Buch zuklappte und sich die Kopfhörer von den Ohren nahm. "Voll im Stress, was Kai?" Der Junge nickte und streckte sich. "Wie üblich... - Unser Lehrer ist mal wieder nicht zugegen und wir sollen uns bis zur nächsten Arbeit das Thema selber erarbeiten, weil ein paar Genialos in unserer Klasse unsere Vertretungslehrerin vergrault haben." Judy lächelte ihn an. "Komm erst mal mit in die Küche. - Magst du eine heiße Schokolade trinken?" "Warum nicht, das kann ich jetzt gebrauchen." gab der Grauhaarige zurück und folgte Judy in die große Küche. "Wo ist eigentlich Tala?" wollte Judy wissen. Kai zuckte mit den Schultern. "Bis vor ungefähr einer Stunde haben wir noch gemeinsam über den Schularbeiten gebrütet, dann hatte er plötzlich keine Lust mehr und hat sich verkrümelt. Wohin er gegangen ist, weiß ich nicht." Judy seufzte. "Manchmal hab ich das Gefühl, er ist noch eigenwilliger als du." "Das kann schon sein, ich habe keine Ahnung, was manchmal in ihm vorgeht." gab Kai zurück. "Weißt du... - Es gibt Tage, da wünsch ich mir, einer von euch beiden, oder auch ihr beide wärt jünger und noch nicht so hart vom Leben gezeichnet..." Dafür erntete sie einen skeptischen Blick von Kai. "Wie meinst du das? - Erklär mir das mal..." "Ich wünsch mir manchmal auch, dass Max noch jünger wäre." "Warum?" "Nun ja, ich konnte wenig Zeit mit ihm verbringen und mit euch habe ich diese Kinderzeit auch nicht gehabt. Ich vermisse einfach diese ganz normalen Kinderhandlungen." "Ich glaube nicht, dass ich dich richtig verstehe..." Judy lächelte. "Ganz einfach. - Manchmal wünsche ich mir, einer von euch würde, wie ein kleines Kind, ein Tier anbringen und mich mit großen Augen anbetteln, dass er es behalten darf." Kai musste lachen. "Das kann ich mir bei Max sehr gut vorstellen, aber bei Tala und mir?" "Wer weiß, wie ihr als Kinder gehandelt hättet, wenn ihr nicht in dieser Abtei festgesessen hättet..." gab Judy zurück und reichte Kai eine Tasse mit Kakao. "Meine Güte, das gießt wie aus Eimern..." murmelte sie. "Wo Tala sich wieder rumtreibt..." "Keine Ahnung... - Er sagt mir ja nicht, was er macht..." gab Kai zurück, als draußen im Flur die Tür klappte. "Das wird er sein." meinte Judy und verließ die Küche. Etwa eine Sekunde später ertönte ihre Stimme wieder. "Tala! Wie siehst du denn aus?" Neugierig geworden verließ auch Kai die Küche und betrat den Flur. Vor Überraschung über das sich ihm bietende Bild hätte er beinahe seine Tasse fallen lassen: Tala stand im Flur, er war patschnass, sein Pullover vollkommen durchgeweicht. Die Regenjacke, die er sich vor dem Rausgehen angezogen hatte, hatte er komischerweise zu einem Bündel zusammengewickelt auf dem Arm und seine roten Haare hingen ihm irgendwie durcheinander, da er sich sein Kopftuch im selben Augenblick vom Kopf zog, wie Kai den Flur betrat. "Judy, ich..." begann der Rothaarige. Die Angesprochene schüttelte den Kopf und sagte: "Ab mit dir ins Bad unter die Dusche! Wärm dich ernst mal wieder auf, sonst holst du dir noch den Tod!" "Ja Judy..." gab Tala zurück, drückte Kai mit den Worten "Bloß nicht fallen lassen" seine Jacke in die Hand und verschwand nach oben. "Super! Was soll ich denn jetzt mit dem nassen Ding?" "Vorsichtig behandeln und gut drauf aufpassen! Vor allem auf den Inhalt." rief Tala noch, bevor er im Bad verschwand. "Hm?" Neugierig geworden legte Kai die nasse Jacke auf den Küchentisch und begann damit, den Inhalt unter Judys kritischen Blicken auszuwickeln. Er bekam einen gehörigen Schrecken, als ihn plötzlich zwei Augen anstarrten. Vorsichtig streckte er seine Hand nach dem Augenpaar aus und verzog im selben Augenblick das Gesicht. Wie in Zeitlupe streckte er nun auch die zweite Hand in die Jacke und langsam brachte er das zum Vorschein, was Tala da angeschleppt hatte: Eine kleine, zerzauste Katze mit rostrotem Fell und dunklen, von der Farbe her undefinierbaren Augen, die er nun in einer Hand hatte, während diese den Zeigefinger der anderen Hand wohl für essbar hielt. "Oh, ist die niedlich." flüsterte Judy. "Ja, so kann man das auch sehen..." gab Kai frustriert zurück und besah sich seinen Finger, nachdem er ihn endlich hatte befreien können. "Jedenfalls hat sie für ihre Größe ganz ordentliche Zähne..." fügte er hinzu und drückte Judy die Katze in die Hand. "Ich geh mir erst mal meine Hand verarzten..." Damit verließ er die Küche. Als er wenige Minuten darauf mit mittels Pflaster bandagiertem Zeigefinger wieder auftauchte, saß die Katze auf dem Tisch und Judy hatte ihr eine Schale mit Milch hingestellt. Eben diese Schale mit Milch wurde aber schlagartig uninteressant, als Kai sich an den Tisch setzte und seine Tasse mit Schokolade wieder in die Hand nahm. Langsam kam die Katze auf ihn zu, setzte sich vor ihn hin und sah ihn an. "Was starrst du so?" "Glaube nicht, dass sie dir antworten wird." kicherte Judy. "Ich weiß... - Es war aber einen Versuch wert..." gab Kai zurück und stützte seinen Kopf auf seinen linken Arm. "Was du kannst, kann ich auch." murmelte er und blickte nun seinerseits die Katze an. So bemerkte er nicht, dass Judy kurz den Raum verließ; er bemerkte nur den hellen Blitz, als die blonde Frau das komisch anmutende Bild in der Küche auf einem Foto festhielt. "Danke..." murrte Kai. "Bitte sehr. Ihr zwei seht echt so süß zusammen aus..." "Wenn du das sagst..." gab der Grauhaarige zurück. Judy kam heran und strich dem Kätzchen über den Kopf. "Na siehst du..." flüsterte sie, als die Katze ihren Kopf gegen ihre Hand drückte. "Hab doch gewusst, du magst das..." "Sicher, welche Katze mag das nicht?" mischte sich Tala ein. "Da bist du ja wieder... - Hoffentlich holst du dir keinen Schnupfen." sagte Judy besorgt. Der Rothaarige winkte ab. "Geht schon, es war ja nur Wasser. - Sieht so aus, als hättet ihr schon Freundschaft mit meinem kleinen Findelkind geschlossen, was?" Kai zog die Augenbrauen in die Höhe und besah sich kritisch das Pflaster um seinen Zeigefinger. "Ja... - Freundschaft geschlossen..." murmelte er. "Er mag halt nicht jeden." gab Tala zurück. "Er? - Ein Kater?" "Ja, ein Kater. Ich hab ihn unten am Fluss gefunden." "Hmhm..." "Judy..." "Ja?" "Darf ich ihn behalten? - Bitte!" Das gleich darauf einsetzende Poltern zeigte Judy deutlich, das Kai weder auf diese Frage noch auf den dazugehörigen bettelnden Gesichtsausdruck seitens Tala gefasst gewesen war. Jedenfalls war er vor Überraschung halb seitlich, halb rücklings von dem Küchenschemel, auf dem er gesessen hatte, auf den Boden der Tatsachen gekracht. Es war sein Glück, dass er die heiße Schokolade nicht noch über sich verteilt hatte. "Kai? Ist irgendwas nicht in Ordnung?" wollte Tala wissen. "Gleichgewichtsprobleme..." murmelte der Jüngere, rappelte sich wieder auf und verließ die Küche. Judy blickte ihm kopfschüttelnd hinterher. Dann drehte sie sich wieder zu Tala um und meinte: "Hat dein kleiner Kater denn auch schon einen Namen?" Tala überlegte kurz und meinte dann: "Leo da Vi klingt doch nicht schlecht!" Judy lächelte. "Allerdings, das klingt nicht übel! - Also gut, von mir aus kannst du die Katze behalten, du musst dir nur mit Kai einig werden." Tala grinste sie an. "Das bekomm ich schon irgendwie auf die Reihe!" Genau das gelang Tala natürlich nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Entweder ging er Kai unbeabsichtigterweise auf die Nerven oder seine Katze, aber trotz aller Widrigkeiten versuchte Kai die Ruhe zu bewahren, denn er hoffte, dass sich diese etwas verzwickte Situation von allein klären würde. Und das tat er nicht zuletzt Ray zuliebe, denn der Chinese hasste nichts mehr als wenn sich Kai wieder aufregte. Judy schien die Kabbeleien zwischen ihren beiden Jungs nicht so wirklich ernst zu nehmen. Vielleicht auch deshalb, weil Kai sich Tala gegenüber sehr zurückhielt, wenn Judy in der Nähe war. Tala hingegen genoss es, wenn die blonde Frau bei ihnen war, denn dann konnte er sich gewiss sein, dass Kai ihn nicht wegen jeder Kleinigkeit angehen würde. Und auf die Idee, dass Kai auf Tala eifersüchtig war, weil sich Judy vor allem am Anfang doch stärker um den Älteren kümmerte, kam sie nicht. Aber das gerade diese beiden Streitpunkte gemeinsam zur Eskalation der ganzen Sache führen sollten, damit hatten weder Kai noch Tala gerechnet. Kai hatte in der Woche, in der sich die Sache zuspitzen sollte, Schulbefreiung bekommen, da er mit seinem Team zu einer Herausforderung gefahren war. Der Gegner stand auf Platz 18 der Weltrangliste, sollte also kein großes Problem darstellen. Tala alias Joey übernahm während dieser Zeit das komplette Training von Kais Club. Die neun Jugendlichen waren immer wieder von ihm begeistert, denn er warf ihnen nicht ständig an den Kopf, was sie falsch machten, bei ihm war Lob nicht so selten wie bei Kai. Und als Belohnung für die guten Fortschritte im Training hatte er sich etwas besonderes einfallen lassen. Es war ein Kampf gewesen, Judy von seinem kleinen Plan zu begeistern, aber diese hatte schließlich doch zugestimmt und neun Anfänger-Bit-Beasts am Zentralcomputer generieren lassen. Diese würden sich, wenn die Blader dafür bereit waren, von allein weiterentwickeln. Als Tala am nächsten Morgen mit dem Etui, in dem sich die Bit-Beasts befanden, in der Trainingshalle auftauchte, wurde er von den Jugendlichen bereits erwartet. Schließlich stand heute die Abwehr von Elementarattacken, wie sie Bit-Beasts anwandten, auf dem Programm. In der Theorie wussten die Jugendlichen ja schon Bescheid, wie sie die Abwehr auszuführen hatten, aber in der Praxis hatten Driger und NEO-Dranzer jedes Mal ganze Arbeit bei der Pulverisierung oder beim Aus-dem-Tableau-wischen der gegnerischen Blades geleistet. "Joey, wenn ich dich richtig verstanden habe, dann kann man ohne eigenes Bit-Beast nichts gegen die Attacken eines Blades mit einem solchen Schutzgeist tun, oder?" wollte Rogue wissen. "Man kann schon... - Mit dem Spin-Axis-Shoot geht das... - Aber dazu muss der Angriff extrem präzise ausgeführt werden." "So wie dein Schlag gegen diese Yuri damals in Tokio, richtig?" Joey schüttelte den Kopf. "Nein... - Ihr müsst bedenken, dass ich ein Bit-Beast habe und mein Blade dadurch wesentlich schneller reagiert. - Ein Bit-Beast verhilft dem Blade zu denken und es kann zum Teil selbständig agieren." "Das versteh ich nicht wirklich... - Aber da ich kein Bit-Beast habe muss ich das wohl auch nicht verstehen..." gab Alec zurück. "Das kann man so und so sehen... - Rogue, gib mir mal dein Blade bitte..." "Klar, aber warum?" wollte das Mädchen wissen und reichte Joey ihr Blade. "Ich will nur kurz was nachsehen..." antwortete er und drückte im selben Augenblick unauffällig einen neuen Bit auf die freie Stelle über dem Gewichtsring. Anschließend legte er den Blade auf seinen Starter und zog kraftvoll an der Rip-Cord. Zischend raste der Blade schnurgerade auf das Tableau in der Hallenmitte zu wo er dann begann, akurate Kreise durch die Metallwanne zu ziehen. "Wow, ich wusste gar nicht, dass mein Blade so gut austariert ist... - Genial..." "Rogue, das liegt wohl nicht an deinem Blade sondern eher an Joeys Starttechnik." vermutete David. "Weder noch..." mischte sich Joey ein. "David, Alec, Timo, Marc! Nehmt eure Blades und attackiert das von Rogue." "Alle gleichzeitig?" "Ja Timo, alle gleichzeitig! - Und jetzt macht bitte, was ich euch sage!" "Wie du willst... - Ist ja nicht mein Blade, was da gleich geschrottet wird..." murmelte der Junge und er sowie die drei Anderen ließen ihre Blades starten. Doch Rogues Blade zu treffen war nicht so einfach, wie sich das die Jungen vorgestellt hatten; sie konnten es noch so oft attackieren, es wich ihnen immer wieder aus, auch ohne dass Joey oder Rogue ein Wort sagen mussten. "Das gibt's doch nicht! - Los, alle zusammen! Jeder von einer anderen Seite!" rief Marc leicht genervt und die drei Anderen folgten seinem Vorschlag auch prompt. "Jetzt kann er nicht mehr weg... - Bin ja mal gespannt, was jetzt passiert..." flüsterte Jenny aufgeregt. "Er braucht auch nicht mehr weg..." gab Joey zurück und als die 4 Blades nahe genug an dem von Rogue waren, rief er: "Zeig was du kannst! - Sunshower! - Jetzt!" Augenblicklich zuckten 4 blitzähnliche Lichtstrahlen von Rogues Blade weg auf die anderen 4 Kreisel zu und setzten diese schnell und effektiv außer Gefecht. "Was... - Was war denn das?" brachte David mühevoll hervor. "Woher hatte denn Rogues Blade diese enorme elektrische Ladung? Wir haben es doch gar nicht getroffen!" Joey grinste, als er das Blade wieder auffing und es Rogue dann hinhielt. "Was hast du mit meinem Blade gemacht?" wollte sie erstaunt wissen. "Sagen wir es so..." gab er zurück. "Ich habe es ein wenig aufgepowert..." "Mit einem Schmetterlingsaufkleber?" David blickte ungläubig zwischen Rogue und Joey hin und her. "Na das kannst du aber sonst wem erzählen..." fügte er hinzu. Rogues Augen weiteten sich. "Schmetterlingsaufkleber? - Das ist ein Bit-Beast!!!" "Allerdings... - Sie heißt Goldwing, ihre Techs sind Spiral Survivor Defense, Sunshower und was sie sonst noch kann, musst du mal sehen. - Ich schenk sie dir." "Cool! Danke!" lachte das Mädchen und es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre Joey um den Hals gefallen. "Schon gut..." lächelte der Junge. "Ach so... - Ich hab natürlich für jeden eins mitgebracht. - Kommt her und sucht euch jeder eins aus!" "Echt?" "Ehrlich?" "Danke!" "Der Wahnsinn!" "Joey, du bist echt der Beste!" Die Stimmen der Jugendlichen überschlugen sich beinahe, während sie ihrem Gönner für seine Geschenke dankten. So richtig konnten sie es allerdings noch nicht fassen, dass sie ab sofort stolze Besitzer von Bit-Beasts waren. "Das ist irre! - Ich wette mit euch bei Kai hätten wir noch ne halbe Ewigkeit auf die Bit-Beasts gewartet." lachte Timo. "Ach? Er hatte euch welche versprochen?" wollte Joey wissen. David nickte. "Ja, wenn wir nach seinem Ermessen gut genug wären, wollte er uns Bit-Beasts aus dem Center mitbringen." "Das braucht er ja jetzt nicht mehr. Schließlich war unser Co-Trainer schneller als unser Coach." ,Ja war er...' dachte Joey, während sich ein mulmiges Gefühl in seinem Inneren breit machte. ,Na hoffentlich bin ich jetzt nicht schon wieder in einem Fettnapf getreten..." In der darauffolgenden Woche war es Tala, der mit seinem Team zu einem Match gegen Platz 22 der Weltrangliste fahren musste und demzufolge eine Schulbefreiung erhielt. Da er Kai vor seiner Abreise nicht mehr zu sehen bekam, konnte er ihm auch nicht mehr berichten, dass der komplette Blade-Club nun mit Bit-Beasts ausgerüstet war. Am Wochenende darauf, als Tala gerade wieder nach Hause gekommen war, schien es zunächst so wie immer zu sein. Kai ging ihm aus dem Weg und sagte kein einziges Wort. So war es schließlich Tala, der ein Gespräch anfing, weil er die belastende Stille nicht mehr aushielt. "Und? Wie war die Schule diese Woche?" "So wie sonst auch immer, ich hab dir die Abschriften oben in dein Zimmer gelegt." "Danke..." gab Tala zurück und wandte sich dann zum Gehen, da er schon ahnte, dass Kai jetzt nicht für Smalltalk aufgelegt war. Er hatte den Treppenaufgang gerade erreicht, als Kais Stimme ihn zusammenzucken ließ: "Hast du mir nicht irgendwas zu sagen?" "Äh... - Nein... - Was sollte ich dir denn zu sagen haben?" war die nervöse Rückfrage. ,Verflixt... - Was mach ich denn jetzt bloß?' schoss es dem Rothaarigen durch den Kopf. "Soll ich dir jetzt vielleicht jetzt noch die Namen der neun Bit-Beasts aufzählen, die du dem Blade-Club ohne mein Wissen und ohne mein Einverständnis geschenkt hast?" "Ich weiß nicht, was du hast! Deine Schützlinge sind schon lange gut genug um Bit-Beasts zu besitzen, jedenfalls in meinen Augen! - Und was Rogue mir von deinen Bewertungsmaßstäben erzählt hat halte ich für absoluten Quatsch!" "Ach? Tust du das?" fragte Kai lauernd. "Ja, tu ich! Es ist Quatsch, jemanden erst ein Bit-Beast zu versprechen, wenn er die Elementar-Attacken mit dem bloßen Blade abwehren kann! Das sind ja Methoden wie in der Abtei!" "Ich weiß... - Aber ich mache das nicht grundlos!" "Das ist mir klar, Mister Hiwatari! - Aber ist dir eigentlich bewusst, wie lange die Kids dafür trainieren müssten? Dann hätten sie ja in zwei Jahren noch immer keine Beasts!" "Selbst wenn, was geht dich das an? - Du bist nur Co-Trainer, Trainingsleiter bin immerhin noch ich! Und wenn ich hier verharmloste Abteimethoden anwende, ist das ganz alleine meine Sache! Nicht deine!" "Oh Gott, du hast aber auch ne Laune heute... - Nun tu mal nicht so als ob die Welt untergeht nur weil ich den Kids ein paar Bit-Beasts geschenkt habe... - Du hast deins schließlich auch schon seit du 6 bist..." "Falsche Antwort!" knurrte Kai. "Ganz falsche Antwort! Ich hab auch so meine Methoden an Informationen zu kommen! Judy und du, ihr beide habt das hinter meinem Rücken ausgeheckt!" "Lass Judy aus dem Spiel!" fauchte Tala. "Sie hat damit nichts zu tun, das war alleine meine Idee! Und ich kann nichts dafür, wenn du ein Problem damit hast, dass ich mich so gut mit ihr verstehe!" "Mir geht es nur auf den Keks, dass hier immer alle alles wissen, nur ich erfahre immer alles als letzter!" "Das ist doch aber nun wirklich nicht mein Problem, oder? - Was ist denn los mit dir? Wegen jeder Kleinigkeit brichst du einen Streit vom Zaun! - Und was soll der Quatsch wegen Judy?" "Sie ist nicht deine Mutter, Mr. Tala Ivanow! Also hör auf so zu handeln und zu denken, als wäre sie es!" "Sie ist aber genauso wenig deine Mutter, Kai Hiwatari! - Deine Eifersüchteleien gehen mir auf den Geist, weißt du das?" "Eifersüchtig??? - Ich???" "Ja wer denn sonst? Ich seh hier niemanden außer dir!" "Nenn mir einen guten Grund warum ich eifersüchtig sein sollte! Noch dazu auf dich! Und wegen jemandem, der gar nicht meine Mutter ist!" "Schön, dann wäre das Thema Judy ja endlich geklärt! - Aber wenn du nicht eifersüchtig bist, dann erklär mir doch mal warum du hier so einen Aufstand wegen nichts machst!" "Das verstehst du ja doch nicht!" gab Kai kopfschüttelnd zurück. "Du hast doch gar keine Ahnung vom Leben!" "Was?" Tala schenkte ihm einen verständnislosen Blick. "Was hab ich nicht???" "Du musst über die Welt hier draußen noch sehr viel lernen... - Und jetzt entschuldige mich, Michael erwartet mich zu nem Trainingsspiel im Center..." Damit drehte er sich um und verließ das Haus in Richtung der Garage, wo er sich seinen Buggy holte und damit in Richtung des Centers aufbrach. Tala blickte ihm durch das Fenster verständnislos hinterher. "Ich hab diese ständigen Verbote langsam satt..." murmelte er. "Tu dies nicht, lass das bleiben... - Für wen hält der sich, ich bin doch kein kleines Kind mehr... - Erst wegen dem blöden Buggy, dann wegen Judy und jetzt auch noch wegen dieser dämlichen Bit-Beasts... - Wegen jedem kleinen bisschen fängt der Streit an..." Er drehte sich vom Fenster weg und blickte gedankenverloren zur Wand hinüber. "Du willst also Krieg, ja Kai...?" stellte er schließlich fest. "Nun gut... - Den sollst du haben!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)