Call for Fame von PattMaster (Svens Johto Journey) ================================================================================ Kapitel 17: Gegen den Vogelschwarm ---------------------------------- Während Sven und die Anderen auf der Suche nach Mya waren, erklärte Emma Schwester Joy die Situation und gab ihr neben Svens Pokéball mit Girafarig drinnen, auch gleich ihre. Dann wurde das Mädchen in Augenschein genommen. Ein Arzt traf nach kurzen ein und untersuchte sie in einem Behandlungszimmer des Poké-Center. Er prüfte ihre Sehfunktion und kognitiven Fähigkeiten zum Schluss. Emma klagte über Kopfschmerzen, ansonsten fehlte ihr aber nichts. Zumindest glaubte sie das. Zur Sicherheit wurde sie jedoch an ein EKG angeschlossen. Auch bei Pokémon wurden die Gehirnaktivitäten teilweise gemessen. “Eine schwerwiegende Verletzung kann ich ausschließen. Du hast eine leichte Gehirnerschütterung, deshalb solltest du dich die nächsten Tage ausruhen”, erklärte der Arzt. Er war ein Mann in den Fünfzigern. Obwohl er ein recht markantes Gesicht hatte, wirkte er aber von seiner Art her nett und lächelte Emma sanft an, als er seinen Befund erklärte. Diese nickte nur. Ihre Gedanken waren noch bei Mya. Sie kannten sich nur kurz, aber eigentlich wirkte sie nett. Auch wenn sie ihren Pokémongeschmack nicht verstand. Sie hoffte, dass ihr nichts passiert war und ihre Freunde sie bald fanden. “Dein Natu ist dir nicht von der Seite gewichen”, riss der Arzt das Mädchen aus ihre Gedanken. Er deutete auf einen Schrank, der links von ihr an der Wand stand. Durch die Glastüren konnte man unter anderen verschiedene Utensilien erkennen, die man für Behandlungen benötigte. Natu indes beobachtete Emma. “Das ist gar nicht meines. Ein Bekannter hatte es gebeten mich ins Center zu teleportieren und auf mich aufzupassen”, erinnerte sie sich. Deshalb war es wohl auch noch hier, damit sie sich nicht heimlich davon stahl. Aber jetzt wo sie hier war und mit den Kopfschmerzen, wollte sie dies sowieso nicht mehr. “Warum ist er selber nicht mitgekommen?”, fragte der Arzt nach, während er seine Tasche packte. “Eine Freundin von ihm ist noch verschwunden, er sucht mit Anderen nach ihr. Er wollte mich aber nicht einfach zurückgehen lassen, deshalb hat er mir Natu mitgegeben.” “Das hört sich natürlich nicht schön an. Soll nicht die Polizei eingeschaltet werden, damit sie eine Suchaktion starten?”, fragte der Mann nach. “Sie können mit ihren Fukano das Mädchen sicher schnell finden.” “Ich weiß nicht”, antwortete Emma. “Sie haben aber glaube ich selber ein Fukano dabei, fiel ihr noch ein. Der Arzt nickte. “Na gut. Ich muss gehen, wenn etwas ist, kannst du dich jederzeit an Schwester Joy wenden”, bot er an. Er schloss seine Tasche. “Ja, mache ich”, versprach das Mädchen. “Vielen Dank.” Der Doktor verließ dann das Zimmer und im Anschluss auch das Pokémon-Center. Emma folgte hinaus und setzte sich dann auf eine freie Bank. Natu hüpfte ihr hinterher. Das Mädchen lächelte das Psycho-Flug-Pokémon an. “Du möchtest sicher zu deinem Trainer zurück oder?”, fragte sie ihn, als dieses scheinbar nicht mehr bei der Sache war. Den Blick auf eine Wand werfend. Doch auf ihre Worte hin schaute Natu doch wieder auf die Koordinatorin. “Ich werde heute sicher nicht noch mal rausgehen. Aber ich weiß auch nicht, wie du dann zu ihm zurück kannst”, meinte sie. Plötzlich sprang Natu auf ihren Schoß und sah sie direkt an, erschrocken wich Enma mit dem Oberkörper weiter in die Lehne. Seine Augen begannen in einem blauen Schimmer zu leuchten. Im nächsten Moment verschwand das Pokémon. Sven befand sich im freien Fall. Er hatte nicht nachgedacht und einfach Jungglut losgeschickt um Mya aufzufangen, doch er griff dann an Abras Ball vorbei, wahrscheinlich hätte es eh nichts mehr gebracht. Doch dann stoppte der Fall abrupt und er kam viel früher auf. Statt auf dem Boden landete er aber in einem Busch. “Au, verdammt”, murmelte er, versuchte sich aus dem Gestrüpp zu befreien. Was war gerade passiert? Jedenfalls lebte er noch und hatte sich wohl auch nichts gebrochen. Dafür tat sein ganze Körper weh. Nach kurzer Zeit schaffte er es sich erst mal frei zu machen und sich hinzusetzen. Erst jetzt bemerkte er das Gewicht auf seinem Kopf. Als er nach oben schielte, entdeckte er den Grund. Natu saß auf seinem Kopf. Er hüpfte herunter und sah seinen Trainer an. “Na, hast du mich gerettet?”, fragte er nach, auch wenn er die Antwort schon kannte. “Danke.” Sven strich einmal sacht über den Kopf, der auch gleichzeitig den Körper des runden Kleinvogels darstellte. “Was ist mit Emma? Geht es ihr gut?” Natürlich wusste er, dass sein Pokémon nicht antworten konnte, aber irgendwie glaubte er ein ja zu hören. Sven nickte. Dann sah er sich um. Er war nun mitten in einem Waldstück. Er vermutete erst, dass es am Fuße des Hanges sein musste, dann erspähte er diesen zwischen einigen Bäumen. Er musste Mya suchen. Er vertraute zwar auf Jungglut, aber es würde ihn sicher keine Ruhe lassen. Immerhin war er auch irgendwie für das Mädchen verantwortlich. Er meinte ja, dass sie so wie eine kleine Schwester für sie war. Naja nicht wirklich, aber er redete sich ein, dass er es so fühlte. Wobei er keine Geschwister war und deshalb nicht sicher sein konnte. Jedenfalls musste er nach ihr suchen. Es war dunkel. Der Wald war nicht annähernd so dicht, wie der Steineichenwald, doch durch den ausklingenden Tag war es trotzdem düster. Erneut sah er sich um, fühlte sich beobachtet. Aber von Käferpokémon fehlte jede Spur, wobei sich diese verstecken würden. Ein Rascheln zog seinen Blick zu einem Baum hoch. Dort meinte Sven rotbraunes Gefieder zu erkennen. Auf stumm geschalten nutzte er seinen Pokédex. Das Gerät brauchte eine Weile, dann hatte es das Pokémon erkannt. “Habitak, das Kleinvogel Pokémon. Habitak kann einen sehr lauten Schrei ausstoßen, den man über die Entfernung von 1 km vernehmen kann. Durch das Echo seiner hohen, wehklagenden Schreie warnt dieses Pokémon seine Artgenossen vor drohender Gefahr.” Bisher blieb es im Baum und schien Sven zu beobachten. Er sah sich nun in den Baumkronen vorsichtig um. Er meinte noch zwei Habitak erkannt zu haben. Waren sie vielleicht in deren Gebiet gefallen? Er musste Mya schnell finden. Sie schien ja ein Talent zu haben sich in Schwierigkeiten zu bringen. Wenn er es richtig vermutete, wimmelte es hier nur so vor Habitak. Das Mädchen hatte nur das frisch gefangene Taubsi und sein Jungglut zur Verfügung. Zwar ging Sven davon aus, dass sein Starter ihr half und vor Angriffen schützte, aber es waren wohl zu viele Pokémon, wenn erst der ganze Schwarm antrat. Noch blieb er verschont, vielleicht weil er noch nicht ganz in ihr Gebiet eingedrungen war. Das mussten sie nutzen um weg zu kommen. Seinen Pokédex wegsteckend stand Sven auf. Natu ließ er vorerst draußen und setzte ihn auf seine Schulter. Habitak konnte Verfolgung, wenn er sich nicht täuschte. Also war es gefährlich, sein Pokémon zurückzuziehen oder Teleport im Dasein der Vogelpokémon einzusetzen. Besonders für seine beiden Psychotypen. Wenn er so überlegte, er hatte gerade drei Pokémon mit Unlichtschwäche. Girafarig zählte er noch nicht dazu, denn ob er es wirklich behielt wusste er noch nicht. Seine Schritte lenkte er in Richtung Abhang. Hoffentlich konnte er dort irgendwo Mya schnell entdecken. Groß Suchen musste er jedoch nicht, denn wenige Schritte später entdeckte er das Mädchen, sie lief zu ihm rüber und warf sich ihm um den Hals. “Ich hatte Angst”, sagte sie. “Bist du verletzt?” “Nein, alles in Ordnung”, antwortete er und versuchte sie zu beruhigen. Viel krach sollten sie lieber nicht machen. “Was ist mit dir?” “Dein Jungglut hat mich aufgefangen”, antwortete sie. Dabei tätschelte sie dem Kleinhahn den Kopf, der dies sichtlich genoss. Sven nickte. Er war froh, dass alles geklappt hatte und stolz auf sein Pokémon. Da fiel ihm gerade etwas ein, ein Zeichen, was er und Caylin früher immer gemacht hatten, wenn irgendetwas gut lief. Ob es bescheuert aussehen würde? Bestimmt, aber irgendwie war es ihm so ziemlich egal. Allerdings hatte sein Pokémon keine richtigen Hände. Sven nahm Junggluts Arm, ballte eine Hand zur Faust. “Pass auf, das habe ich früher mit Caylin immer gemacht. Als Gruß, oder wenn uns danach war, oder als Lob”, erklärte er, blieb dabei aber Leise, um die Habitak nicht auf zu schrecken. Dann stieß er mit der Spitze von Junggluts Arm seitlich gegen seine Faust. Den Kleinhahn freute die Geste und wollte sie gleich wiederholen. “Okay, dann sollten wir überlegen, wie wir hier wegkommen”, schlug Sven vor. “Nicht ohne Vulpix”, warf Mya ein. Sie orientierte sich kurz, deutete dann in eine Richtung. “Da müssen wir lang.” Sie wollte schon losgehen, doch Sven hielt sie noch zurück. “Warte”, bat er. “Wenn wir da einfach so hingehen, dann bekommen wir es mit allen Habitak der Gegend zu tun”, ermahnte er. Mya stockte, sie wusste, dass dies gefährlich war. Sie selber hatte ja nur ein Taubsi, aber Sven hatte aber sechs Pokémon, Evoli und Glaziola dazu sehr effektive Attacken. Sie konnten sich also wehren. Sie schielte zu seinem Trainergürtel, entsetzen. Da waren nur fünf Plätze belegt. “Was ist mit deinen Pokémon?”, fragte sie. “Ich musste Glaziola zurücklassen”, klärte er auf. Natürlich war Glaziola stark, aber solange er sich weigerte, brachte es einfach nichts ihn dabei zu haben. “Okay, vielleicht schaffen wir es bis zu dem Nest, wenn wir vorsichtig sind.” Mya nickte und gemeinsam schlichen sie durch den Wald. Sie schafften es sogar bis auf eine Lichtung zu kommen, ohne von den Habitak angegriffen zu werden, wobei Sven auch der Meinung war, kaum eines auf den Bäumen gesehen zu haben. Sie blieben am Rand stehen und sahen sich um. Die Lichtung war seltsam rund gewesen. Der Durchmesser war vielleicht drei höchstens vier Meter. Aufgeregt deutete Mya auf einen hohen Baum, den höchsten erkennbaren. “Da ist Vulpix’ Ball”, meinte sie. Sven schaute zum Baum hoch. Gut möglich, dass sie recht hatte. Allerdings erkennte er auch einige Habitak auf den Baum. Wenn sie Myas Ball von dort holen wollten, mussten sie irgendwie diese weglocken. Vielleicht konnte sich dann Abra ungestört dorthin teleportieren und den Ball schnappen. Ja, das war wohl die beste Möglichkeit, bevor Mya noch versuchte dort hochzuklettern. Zutrauen würde Sven ihr das. Sven zählte durch, vielleicht acht Stück. Das sollten sie locker schaffen. Fraglich war nur, ob nicht irgendwo noch mehr waren. Die paar, die er vorhin ausgemacht hatte vielleicht noch. Ansonsten war nichts in den Bäumen zu entdecken. Gut. Sven befreite Abra aus seinen Ball und ging vor ihm in die Hocke. “Hör zu, siehst du den Baum dort?”, flüsterte er Abra zu und deutete auf besagten. “Ich werde die Habitak weglocken. Dann teleportierst du dich dort hin. In einem Nest liegt Myas Pokéball. Nimm ihn und bring ihn ihr”, erklärte er dem Psycho-Pokémon seinen Plan. Dieser drehte den Kopf zu ihm. Die Augen blieben aber weiterhin geschlossen. Hatte es überhaupt zugehört? Immerhin sollten Abras fast den ganzen Tag verschlafen. “Lass mich helfen”, meldete sich Mya zu Wort. “Das ist gefährlich, du hast gerade nur ein Pokémon.” Sven wollte es eigentlich alleine machen. Es waren augenscheinlich nicht so viele Habitak, wie er befürchtet hatte. Deshalb war wohl das Argument auch nicht so überzeugend. “Bitte”, bat sie, hatte schon fast etwas flehendes an sich. Sie wollte nicht einfach nur am Rande stehen und sich verstecken, immerhin war sie ja auch irgendwie dafür verantwortlich gewesen. Sven seufzte. Was konnte er auch dagegen sagen? Nicht viel. Vielleicht wäre es besser gewesen auf Lynn und Nikki zu warten oder gar im Pokémon Center um Hilfe zu bitten. Auch wenn es weniger waren, als er es am Anfang vermutet hatte. Aber das würde definitiv bis morgen dauern und so wie er es einschätzte, würde Mya sicher nicht so lange warten und es alleine versuchen. Wirklich, was war nur mit ihr? “Na gut”, lenkte er schließlich ein. Sven setzte Abra im Schatten der Bäume ab. Wenn die Flugpokémon es noch nicht gesehen hatten, hatte es einen einfacheren Job. Nachdem dies geregelt war, mussten sie nur noch für Ablenkung sorgen. Dafür brauchten sie ihre Pokémon. Sven vertraute Jungglut. Mya hatte nur ihr Taubsi. Nebulak brachte nichts und Natu wollte er eine Pause gönnen, nachdem es mehrmals hintereinander größere Strecken teleportiert war. Also gut, auf in den Kampf. Sven und Jungglut liefen als erstes auf die Lichtung hinaus, dicht gefolgt von Mya mit ihrem Taubsi auf der Schulter. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Habitak in der Luft waren. Immerhin drangen sie anscheinend in ihr Gebiet ein. Das wollten sie sich sicher nicht gefallen lassen. Jetzt merkten sie auch schnell, wie sie sich verrechnet hatten. Es waren deutlich mehr, als vorhin schien. Sven hatte so circa 12 gezählt plus ein paar mehr, die er vielleicht nicht entdecken konnte. Doch nun war quasi der Himmel vor ihnen voll mit den Pokémon. Sofort schossen die ersten Schnabel voran auf Mya und Sven zu. “Taubsi, greife eines der Habitak mit Ruckzuckhieb an”, befahl Mya, sie stupste ihr neues Pokémon an, welches sich sofort in die Luft erhob. Es beschleunigte. Zwar versuchte das anvisierte Habitak noch auszuweichen, doch zu spät. Voll getroffen prallte das wilde Pokémon auf den Boden. Jedoch rappelte es sich schnell wieder auf. Dies war jedoch das Zeichen. Der ganze Schwarm kam nun auf sie zu. “Taubsi, bitte sei vorsichtig.” “Wir dürfen uns nicht treffen lassen, Jungglut”, warnte Sven sein Pokémon. Er war gegen Flugattacken anfällig und würde deshalb schnell besiegt werden. Doch das konnten sie sich jetzt nicht leisten. Sven hoffte nur, dass Abra sich in der Zwischenzeit zum Nest teleportiert hatte und Myas Ball bergen konnte. Danach hieß es, irgendwie von hier verschwinden, so schnell es ging. Die Habitak kamen immer näher. “Jungglut, Nitroladung auf eines der rechten Habitak”, befahl Sven. Jungglut stürmte los und hüllte sich in Flammen. Immer mehr nahm es an fahrt auf, bevor es in eines der kleinen Vögel rammte. Die Wucht schleuderte es einige Meter weit, bevor es auf dem Boden aufschlug. Es rührte sich nicht mehr. Sven selber warf sich und Mya zu Boden, sodass der Schwarm erst mal über sie rüber flog. Das war echt keine leichte Aufgabe. Zum Glück würde Jungglut mit Verlauf des Kampfes immer schneller werden. Damit sollte es zumindest einen Vorteil haben. Sven schaute nach Taubsi, es konnte den Schwarm entkommen, indem es weiter in die Höhe gestiegen war. Glück gehabt. Sven und Mya standen auf, doch die zweite Welle kam bereits auf sie zu. “Taubsi benutze dein Windstoß, halte dir die Habitak von dir fern”, bat Mya. Viele Möglichkeiten hatten sie kaum. Sie selber bräuchte noch ein Pokémon, dann könnten sie vielleicht etwas mehr erreichen. “Okay, Jungglut. Weiche den Pokémon aus und feuere eine Ladung Glut, wenn sie in der Luft drehen”, gab Sven seine neue Anweisung. Kurz darauf schmiss er sich erneut zu Boden, auch Mya warf sich hin. Jedoch drehten die Habitak nicht ab, wie zuvor, sondern blieben über ihnen, ein paar verfolgten Taubsi. “Jetzt!”, rief Sven in der Hoffnung, dass Jungglut verstand. Kurz spürte er eine Hitze über sich, als die kleinen Feuerkugeln über ihn hinweg flogen. Der Schwarm Habitaks stob auseinander. Das war doch verrückt, gegen so viele Pokémon gleichzeitig anzutreten. Aber nun waren sie mittendrin im Kampf. Sie musste irgendwie hier wieder rauskommen, sobald Abra zurück war. Einige Habitak stürzten sich nun auf Jungglut. Er musste einen kühlen Kopf bewahren. Das war aber auch leichter gesagt. “Jungglut, komm ihnen zuvor mit Ruckzuckhieb”, rief Sven. Jungglut sprintete los, es nahm eine unglaubliche Geschwindigkeit an. Ein Schweif aus Licht begleitete den Kleinhahn. Es preschte durch die Habitak hindurch, erwischte aber nur zwei, die anderen flogen an ihm vorbei. Sein Temposchub war im Moment der größte Trumpf. Durch die Geschwindigkeit konnte es schneller einen neuen Platz erreichen und so auch vor den Angriffen entkommen, indem es einfach herumlief. Das mussten sie nutzen. Doch alleine würde das sicher nicht ausreichen und Jungglut konnte auch nicht ewig kämpfen. Irgendwann war es erschöpft. Bisher hatten ihre Pokémon jedoch noch nichts abbekommen, was bestimmt auch mit einer gehörigen Portion Glück zusammen hing. Ewig konnte das aber so nicht klappen. Sie mussten besser zusammenarbeiten. “Mya, was für Attacken kann Taubsi noch mal?”, fragte er nach. Es brauchte eine Idee. “Ähm.” Mya brauchte einen Moment. Immer noch waren Habitak über ihnen. Sie versuchte alles um die kleinen Flugpokémon von sich fern zu halten. Aufzustehen hatte sie noch gar nicht gewagt, da sie Hände und Füße nutzte um sich zur wehr zu setzen. Sich dabei noch auf anderes zu konzentrieren war nicht ganz so einfach. Ihr Pokémon versuchte verzweifelt nicht von den Verfolgern getroffen zu werden. Ohne eine Anweisung griff es allerdings selber auch nicht an. “WIndstoß, Ruckzuckhieb, Wirbel, Ah!” “Was ist los?”, wollte Sven wissen. Auch er versuchte die Pokémon von sich zu halten, war aber auch bedacht wieder auf die Beine zu kommen. “Taubsi, Wirbelwind. Weh die Habitak einfach weg!”, befahl Mya. Taubsi flatterte noch etwas kräftiger mit seinen Flügeln, bevor es sich in der Luft drehte und mit aller Kraft mit den Flügeln schlug. Es hatte so eine Stärke drauf, dass es einen Windstoß, der die Habitak weg schleuderte. Sehr gut, so hatten sie zumindest ein paar Gegner weniger, auch wenn sie bestimmt zurück kamen. Trotzdem wenn die Gegner wenigstens für ein paar Minuten weniger Gegner hatten, gewannen sie wertvolle Zeit, um sich die übrigen Pokémon vom Hals zu schaffen. Trotzdem wusste Sven noch nicht, was sie sonst tun sollten. Alle würde Taubsi ja bestimmt nicht erwischen können. Scheinbar hatten sich aber auch ein paar Habitak überlegt, dass sie es besser hinbekamen als ihre Kollegen, sollten sie doch. “Taubsi mach weiter, nimm die nächsten ins Visier”, rief Mya ihrem Taubsi rüber. Irgendwie schaffte sie es doch aufzustehen. Ihr Pokémon hörte aufs Wort und setzte zum nächsten Wirbelwind an. Jungglut hatte indes eigenständig einen weiteren Ruckzuckhieb gestartet und seine Habitak damit erst mal von sich abgebracht. Diese brauchten wohl einen Moment, bevor sie wieder auf die Beine kamen. “Gut gemacht”, lobte Sven sein Starter. Am Rande bekam er mit, dass eine Gruppe scheinbar um Taubsi herumfliegen wollte. In dem Moment musste Sven gegen den Windsog ankämpfen, als der Wirbelwind unweit von ihm eingesetzt wurde. Trotzdem wurde auch er und Mya etwas zurück geschleudert. Erstaunlich, wie stark schon die Vorentwicklung sein konnten. Ein voll entwickeltes Tauboss könnte sie sicherlich auch weg wehen. “Jungglut schnapp dir die Habitak links von dir mit Glut”, rief Sven dem Kleinhahn herüber. “Jung”, stimmte dieser zu und feuerte die kleinen glühenden Kugeln auf die Gruppe ab, doch statt direkt zu diesen zu fliegen, wurden sie durch den Windhauch abgelenkt. Ein Habitak wurde noch getroffen, doch die meisten schlugen wirkungslos in den Boden ein. Mya brachte dies jedoch auf eine Idee. Taubsi unterbrach seine Attacke, um den Habitak auszuweichen. “Sven, ich hab einen Plan. Er ist jedoch etwas riskant”, begann sie. Riskanter als dies hier konnte es wohl kaum werden. “Okay, besser als gar keinen”, meinte er deshalb auch nur. “Wir brauchen Junggluts Glut Attacke, mit allen was geht. Und wir müssen unbedingt hinter ihm sein”; erklärte Mya. Sie rannte auch gleich los. “Taubsi, flieg zu Jungglut rüber, benutze Ruckzuckhieb um schneller zu sein. Aber triff ihn nicht”; ordnete sie an. Taubsi beschleunigte. Es umkreiste ein paar Habitak dabei. Sven blieb nichts anderes übrig, er folgte Myas Anweisung und rannte zu seinem ersten Pokémon herüber. Noch wusste er nicht, was Mya geplant hatte, aber er traute ihr einfach. Die Habitak waren ihnen allerdings dicht auf den Fersen. “Taubsi, setz Wirbelwind ein”, befahl Mya. “Gib alles was du hast.” Ihr Pokémon wendete und schlug kräftig mit den Flügeln. Wieder erzeugte es eine starke Windböe. Die ersten Habitak wurden dabei voll erwischt und zurückgeschleudert. Die rechtlichen Vögel kämpften dagegen an und versuchten herum zu kommen. “Jetzt, feuert die Glut-Attacke hinein”, forderte Mya. Jetzt verstand Sven, was sie vor hatte. Der Wind konnte die kleinen Geschosse umlenken, vermutlich würden sie dann in alle Richtungen geschleudert werden, wenn sie direkt hinein geschossen wurden. Ganz ungefährlich war es aber wirklich nicht. Die Kugeln konnten theoretisch überall landen. Deshalb auch hinter den Attacken stehen, der Wind würde sie vor einem Streuschuss bewahren. Trotzdem konnte ein Feuer damit entfacht werden. Aber um ehrlich zu sein, eine bessere Idee hatte er im Moment auch nicht. “Jungglut, du hast Mya gehört. Feuer mit voller Kraft deine Glut in Taubsis Attacke hinein. Es holte scheinbar tief Luft, bevor es die Attacke einsetzte und direkt in den Strom aus Wind hinein hielt. Wie erwartet wurden die einzelnen Geschosse wild in die Gegend verteilt. Scheinbar angespornt durch das mehr an Sauerstoff, entflammten einige sogar. Habitak wurden getroffen. Bei einigen ging sogar das Federkleid in Flammen auf. Irgendwie fühlte sich Sven schon schlecht dabei, andererseits wurden sie ja von dem Schwarm angegriffen, nicht andersherum. Nach und nach zogen sich die Habitak zurück. Bis auf ein paar wenige, waren nun alle Habitak entweder besiegt, oder geflohen. Mit voraussichtlich mehr Glück, als alles andere, war es sogar nicht zu einem Brand gekommen. Die letzten paar waren dann auch kein Problem mehr. Dafür waren Taubsi und Jungglut total erschöpft. Beide Pokémon hatten ihre Attacken solange eingesetzt, bis Mya und Sven ihnen gesagt hatten zu stoppen. In diesen Moment kam auch Abra zurück. Es hatte sich vor Mya teleportiert. In den Händen hielt es den Pokéball mit Vulpix drinnen. Das Mädchen war überglücklich, ihren kleinen Fuchs wieder zu haben und bedankte sich bei Abra mit einer Umarmung. “Danke, dir Abra.” Sie ließ von dem kleinen Psychopokémon ab und drehte sich zu Sven um. Freudestrahlend sah sie ihn an. Sie wusste auch, ohne Sven und seine Pokémon hätte sie es wohl kaum unbeschadet überstanden. Wieder einmal war er es, der ihr am Ende zu Hilfe eilte. Bestimmt waren auch Lynn und Nikki in der Nähe, aber Sven war hier, an ihrer Seite. “Danke Sven, auch dir Jungglut.” Jungglut riss vor Freude die Arme hoch. Sven war froh, dass Mya ihr Pokémon wieder hatte. Aber auch darüber, dass es endlich vorbei war. Denn das ganze war alles andere als ungefährlich. Deshalb konnte er auch Mya nicht alleine lassen, er würde es sich wohl nie verzeihen können, wenn dem Mädchen etwas zugestoßen wäre. Natürlich würde er auch Nikki und Lynn helfen, aber bei ihr war es irgendwie anders. “Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist.” Mya untersuchte den Pokéball, aber er schien nicht beschädigt zu sein. Als nächstes drückte sie auf den kleinen Knopf, um ihn zu aktivieren und holte ihr Vulpix heraus. Dieses sah sich um. Das Mädchen nahm ihr Fuchspokémon in die Arme und drückte sie an sich. Vulpix schaute verwirrt zu Mya auf. Innerhalb des Pokéballs hatte es vermutlich gar nicht mitbekommen, was außerhalb alles geschehen war. Das war vermutlich auch besser so. Die Erleichterung jedenfalls war groß bei Sven und Mya. Sven wollte, dass sie schnell zurück zu den Anderen gehen, denn diese machten sich sicherlich schon sorgen. Doch wurde er plötzlich unterbrochen, als ein Schatten auf sie zu kam, begleitet von einem Krächzen. Dann ging es plötzlich so schnell. Zuerst wurde Jungglut von dem Wesen erwischt. Mit einer Attacke wurde es besiegt. Als nächstes fing es Taubsi, das zur Erholung auf dem Boden war, in seine mächtige Kralle. Beim Aufstieg in die Luft, erwischte es letztlich Mya und Sven mit den Flügeln. Mya schützte dabei ihr Vulpix, das sie immer noch in den Armen hielt. Dadurch kam sie allerdings unglücklich auf der rechten Schulter auf. Der Schatten blieb über ihnen. “Mya”, rief Sven erschrocken. Sofort kam er wieder auf die Beine und eilte zu dem Mädchen herüber. “Alles in Ordnung”, versicherte sie. Im Moment verspürte sie auch noch kaum Schmerz. Mit Svens hilfe stand sie auf. “Was war das?”, fragte sie, ohne jedoch eine direkte Antwort zu erwarten. Denn beide schauten erst mal nach oben. “Ist das riesig”, kommentierte Mya. Sven konnte sich dieser Meinung nur anschließen. Sie hatten so ein Pokémon ja erst vor wenigen Tagen in Aktion gesehen. Caylin hatte auch eines eingesetzt. Doch dieses Exemplar hier war um ein vielfaches größer. Kein Wunder, dass es Jungglut sofort auf die Bretter schicken konnte, vermutlich wäre das auch passiert, wenn Jungglut nicht erschöpft gewesen wäre. Mit Teleport von hier verschwinden stand auch außer frage. Was sollten sie tun? Was konnten sie überhaupt tun? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)