Different from You and Me von lovelykotori ================================================================================ Kapitel 3: Bad eyes and bad hearts ---------------------------------- Kakarotts Herzschlag erhöhte sich auf einmal rapide. Jetzt war der Moment gekommen, indem er sich erheben musste, da der Prinz ihn indirekt dazu aufgefordert hatte. Der junge angehende Krieger bewegte sich, wie es ihm vorher eingetrichtert wurde, gemächlich nach oben. „Eure Majestät“, räusperte er sich und tat es seinem Vater gleich, indem er seine rechte Hand zu seiner Brust führte. Die wenigen Sekunden kamen ihm wie eine Ewigkeit vor, in denen er seinen Kopf anhob und seine Augen schließlich auf den Prinzen vor sich richtete. Für den Augenblick blendete er die amtierende Königin und seine Verlobte aus, die sich jeweils rechts und links von Vegeta befanden. Alles, was er sah, war jener junge Mann, der mit ihm ein paar schöne Stunden verbracht hatte. Der Saiyajin, der ihm seinen ersten Kuss gestohlen hatte. Kakarott musterte das perfekte Gesicht des anderen und dessen Haare, die wie Flammen nach oben standen. Abermals erinnerte er sich an den Spitznamen, den er ihm aus Jux gegeben hatte. Zu gern hätte er ihn damit ein weiteres Mal geneckt, doch die erneute Möglichkeit dazu, schien weit weg und gar unmöglich zu sein. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Kakarott hätte am liebsten geschrien, sich davon gerissen und der Welt sein Leid geklagt. Doch er musste sich zusammenreißen. Der Saiyajin musste all seine Wut und Trauer, die er in diesem Moment empfand, tief hinunterschlucken. Es war nicht nur um seinetwillen. Es ging auch um die Zukunft seines Vaters und die seines Bruders. Er durfte keine Szene machen, denn es wäre mehr als unangebracht. „Es ist mir eine Ehre Euch endlich persönlich kennenzulernen“, log er ohne mit der Wimper zu zucken und presste daraufhin seine Lippen fest aufeinander. „Das Vergnügen ist ganz meinerseits“, gab dieser in demselben höflichen Ton zurück. Vegeta spielte ebenfalls mit und tat so, als hätte er Kakarott nie kennengelernt. Der Sohn Bardocks fühlte, wie das Getue einen Stich in seinem Herzen verursachte. Ohne jegliche Gefühlsregung zu zeigen, starrte der Prinz ihn mit seinen dunklen Opalen an. Es war, als ob eine ganz andere Person nun vor ihm, auf dem Thron säße. Als die anhaltende Stille dem jungen Saiyajin langsam unangenehm wurde, gab Vegeta das erlösende Zeichen, dass sich die gesamte Familie entfernen durfte. Kakarott, Radditz und seine Eltern senkten sich noch einmal kurz, bevor sie den nächsten Besuchern Platz machten. Die vier Saiyajins bewegten sich zum Bereich auf der rechten Seite, der für die bereits vorgestellten Gäste gedacht war. Als Kakarott sich wieder sicher und nicht mehr so beobachtet fühlte, atmete er erleichtert aus. Er hasste es, wenn alle Augen auf ihn gerichtet waren. „Das ging ja besser, als ich dachte“, flüsterte Bardock zu seinen Jungs und gab sich sichtlich klaglos.  „Was ist los Kakarott? Es war doch gar nicht so schlimm“, murmelte Radditz kaum hörbar und blickte währenddessen auf den Gang in der Mitte, um zu sehen, wer als Nächstes vor den Prinzen herantreten würde. Der Jüngere war froh, dass sein Vater zufrieden war. Somit konnte so gut wie nichts mehr schief gehen – hoffte er zumindest. Kakarott selbst wollte sich irgendwann von der Feier davonstehlen, um ja nicht zu lange in der Gegenwart des Prinzen verweilen zu müssen. Er... konnte es einfach nicht. Die ganze Sache ging ihm mehr an die Nieren, als er bisher gedacht hatte. Irgendwann musste er mit jemandem darüber sprechen, sonst würde er noch wahnsinnig werden. „Es ist ... kann ich später mit dir reden?“, fragte er seinen Bruder. „Klar, worum geht’s denn?“, fragte dieser, während sein Blick weiterhin auf den Gang gerichtet war. Kakarott schluckte. Er wollte es jetzt wissen? „Es ist nämlich so, dass ...“, stammelte Kakarott, unschlüssig, wie er sein Anliegen in Worte fassen sollte. „Ja, ich höre?“ Kakarott grübelte noch eine Weile. Hier war eindeutig nicht der richtige Ort, um über so etwas zu diskutieren! Was, wenn sie jemand hörte? „Was würdest du machen, wenn dir etwas mit jemandem... vorgefallen wäre und du nicht wüsstest, wie sich das weiterentwickeln würde?“, fragte er nun doch etwas allgemeiner und sehr umschreibend. „Hä? Reden wir jetzt von dir oder von mir?“, wendete sich Radditz nun Kakarott zu. „Wenn es um die Blondine geht, dann ich will nicht darüber reden! Ich will eigentlich gar nichts mehr davon hören.“ Der Hüne drehte seinen Kopf wieder schnaubend weg. Eigentlich hatte Kakarott es so formuliert, damit niemand mitbekam, worum es tatsächlich ging. Jedoch schien auch sein Bruder sichtlich verwirrt zu sein. „Nein, nein. Von der spreche ich doch gar nicht... es geht nur um mich, es ist...“, drückte er sich weiter fehlerhaft aus, bis er schließlich verstummte. Er hätte einfach nie etwas sagen sollen. „Was zur Hölle?“, platzte es auf einmal aus Radditz heraus, gerade noch leise genug, damit niemand außer Kakarott etwas mitbekam. Der Jüngere war verwundert, was in seinem Bruder gefahren war. Er folgte Radditz‘ Blick, der auf das andere Ende des Saals gerichtet war. Gerade in diesem Moment gingen die nächsten Gäste den Gang entlang. Auf den ersten Blick fiel Kakarott nicht wirklich was auf. Er kannte den Saiyajin, der als Familienoberhaupt voranging. Es war niemand anderes als Nappa, einer der engsten Vertrauten der Königsfamilie. Zusätzlich gingen zwei weitere Saiyajins direkt hinter ihm und eine davon war... „Gaff nicht so penetrant hinüber, sonst sieht sie uns oder besser gesagt mich noch“, zischte der Ältere und drückte Kakarott leicht nach hinten, während Radditz selbst auch versuchte in der Menge zu verschwinden. Was mit seiner Größe und Haarpracht wahrlich ein schwieriges Unterfangen war. „Sie? Ist sie das wirklich?“ „Ja, verdammt! Das ist diese Lunch“, schluckte Radditz und versuchte trotz Versteckens, etwas von ihr und den beiden Begleitern zu erhaschen. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie... mit Nappa verwandt ist.“ Kakarott versuchte ebenfalls, die drei Saiyajins in sein Sichtfeld zu bekommen. Lunch ging direkt hinter Nappa und neben ihr ging ein weiter Glatzkopf, der ihm jedenfalls nicht bekannt war. Jedoch hatte er eine Kleinigkeit an sich, die sofort auffiel – und kein anderer Saiyajin besaß. „Wieso hat der Typ hinter Nappa ein drittes Auge?“, fand er mehr als suspekt. „Das ist Tien Shinhan. Von dem habe ich bisher nur gehört. Was ich weiß, ist er ein halber Saiyajin und ein halber Kyklop. Seine Eltern leben nicht mehr, da sie beim Krieg der Verderbnis draufgegangen sind. Aber was macht der in Nappas Begleitung?“ ~*~ Radditz fragte sich, welche Umstände diese drei Saiyajins als Familie auftreten ließ. „Jedoch hat mich mein Vater dazu verdonnert ihm dieses Wochenende noch ein letztes Mal auszuhelfen.“ Plötzlich fiel ihm dieses kleine Detail ihres anfänglichen Gespräches vorm Vortag wieder ein. Ihrem Vater gehörte jene Bar, die er gestern mit Kakarott aufgesucht hatte? Er glaubte sich dunkel erinnern zu können, dass Nappa einige Geschäfte besaß. Manche davon sollten nicht gerade seriös sein, so munkelte man. Dass darunter eine Bar war, war keinesfalls abwegig. Der Saiyajin konnte gar nicht glauben, welche Zufälle sich da häuften. Radditz versuchte, sich an ihr komplettes Gespräch von gestern zu erinnern. Es war ihm in Erinnerung geblieben, dass sie von ihrer toten Mutter erzählt hatte. Nappas Frau war auch schon seit Jahren tot, somit musste Lunch seine Tochter sein. Allerdings hatte er den Glatzkopf selbst nicht in der Bar gesehen. „Lunch ist Nappas Tochter“, sprach er schließlich seine Erkenntnis mit einem unguten Gefühl aus. Gewisse ähnliche Charakterzüge konnte er feststellen, doch äußerlich war sie eher das Gegenteil. Gott, was musste Nappa für eine Schönheit als Frau gehabt haben. Nun, da er sie wieder näher betrachtete, kam ihm das Erlebnis vom Vortag wieder hoch und ließ ihn den bitteren Nachgeschmack erneut kosten. Langsam aber doch hatte er auch eine Vermutung, wer der dreiäugige Glatzkopf neben ihr war. Es gab nur eine logische Erklärung, jetzt wo er langsam eins und eins zusammenzählte. „Nappa, seine Tochter Lunch sowie ihr Verlobter Tien Shinhan“, ertönte abermals die Stimme des Ansagers, während sich die genannten Personen nach vorne beugten. „Sie ist seine Tochter und das ist...?“, hielt Kakarott inne. Langsam schien es auch sein Bruder kapiert zu haben. Nachdem er die Vorstellung der drei Saiyajins gehört hatte, reichte es auch Radditz. Die Feier war wirklich das absolut Letzte. Am liebsten wollte er sofort nach Hause und die Eindrücke des bisherigen Abends vergessen. Doch er musste sich zusammenreißen und durfte nicht seltsam auffallen. Im Gegensatz zu seinem Bruder wusste er nämlich, dass das Schlimmste vermutlich erst noch bevorstand. ~*~ Nach einer weiteren endlosen Stunde war die Vorstellungsrunde vorbei und die Gäste unterhielten sich untereinander. Auch der Saiyajin no Ouji mischte sich unters Volk, in Begleitung seiner Verlobten. Kakarott blickte auf die schwarzhaarige, eher unscheinbare Saiyajin, die seine Frau werden sollte. Bei dem Gedanken, dass sie das Bett von Vegeta bald teilen würde, wurde ihm ganz anders. Wenn er nur daran dachte, dass er sie so berühren würde, wie er ihn angefasst hatte... „Kakarott, hörst du nicht zu?“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen und ungläubig blickte er auf seinen Vater, der ihn gerade in ein Gespräch integrieren wollte. „Du kennst doch Nappa, nicht wahr?“ Stumm drehte er seinen Kopf dem Glatzkopf zu. „Ja, ähm … ja“, sagte er nur knapp und etwas unsicher, noch völlig mit den Gedanken woanders. „Hast du nicht mehr zu sagen? Keine Manieren die Jungen heutzutage“, seufzte Bardock und verdrehte dabei die Augen. „Ha, bleib mal ruhig, Bardock. Ich mag dieses höfliche Getue sowieso nicht. Dein Sohn sollte nur aufpassen, wenn er auf den Prinzen selbst oder dessen Mutter oder Verlobte trifft“, beschwichtigte Nappa ihn. „Wenigstens gibt es auf solchen Feiern hier genug zu essen und zu trinken, sonst würde ich auch einen großen Bogen darum machen.“ Für Kakarott war all dies Neuland. Denn der Palast, indem er sich jetzt befand, hatte er bis dato nur von außen gesehen. Mehr als gelangweilt bekam er das Gespräch zwischen Nappa und seinen Eltern mit. Scheinbar gingen die Saiyajins untereinander, egal welchen Rang sie hatten, ziemlich ungezwungen miteinander um. Niemand verwendete unnötige Floskeln, wie man es bei der Königsfamilie offenbar tun musste. Demnach hatte Kakarott den Prinzen, als sie alleine gewesen waren, alles andere als adäquat behandelt. Aber wie hätte er auch wissen können, dass dieser in den Straßen herumlief, die eines Saiyajin no Oujis unwürdig waren? „Wann ist es bei euch soweit?“, wechselte Gine das Thema und sprach Tien sowie Lunch auf deren bevorstehende Trauung an. „In etwa drei Monaten ist die große Feier. Lunch muss mir noch aushelfen, solange es möglich ist“, antwortete Nappa für seine Tochter und griff nebenbei zu einem Happen vom Buffet, den er sich ungeniert in den Mund stopfte. Langsam wurde es doch interessant, stellte Kakarott fest. Vorsichtig blickte er hinüber zu seinem Bruder, der keine Miene verzog und so tat, als würde ihn das Leben von Lunch überhaupt nicht interessieren. „Radditz hat leider noch immer nicht die Richtige gefunden. So wie es aussieht, wird ihm wohl eine entsprechende Frau zugeteilt werden müssen“, seufzte Gine und blickte leicht zu ihrem Ältesten hinüber. Kakarott beobachtete genauestens die Reaktionen von seinem Bruder und der Blondine. Radditz schnaubte nur verächtlich, als seine Mutter über seinen Arm streifte. Lunch blieb einfach nur stumm und machte auch keinerlei Gesichtsregung. „Ich hoffe, dass er auch so eine schöne Frau bekommt, wie es deine Tochter ist“, redete Bardocks Frau weiter. Lunch lief aufgrund des Kompliments rot an. „Wenn ihr mich entschuldigt“, sagte Radditz in gespielten höflichen Ton und stieß mit seinem Arm Gines Hand weg. „Ich wollte mich vorher mit einem aus meinem Lehrgang unterhalten.“ Mit diesen Worten entfernte er sich von den anderen. Kakarott wusste, dass das nur eine faule Ausrede war. Sein Bruder tat ihm mehr als leid, als er dessen leicht geknickten Gang sah. „Ich glaube, das ist ein etwas sensibles Thema für ihn“, erklärte Bardock seine Reaktion. „Tja, kann nicht jeder so ein Glück wie meine Lunch haben“, lachte Nappa und klopfte Tien auf die Schulter. Es wirkte, als ob er mit seinem Schwiegersohn mehr als zufrieden war. Kakrott wusste nicht wieso, aber irgendwie war ihm dieser Glatzkopf alles andere als sympathisch. Der Hüne hatte eine mehr als überhebliche Art und irgendwas hatte er an sich, dass ihn gar furchterregend wirken ließ. „Ich werde Euch auch kurz allein lassen. Einer Freundin von mir habe ich versprochen Guten Tag zu sagen“, entschuldigte sich nun auch Lunch in einem ausgesprochen galanten Ton.  Für den jungen Saiyajin war es offensichtlich, dass sie sich nur einen Grund ausdachte, um Radditz zu folgen. Es wunderte ihn, dass keiner der hier Anwesenden etwas erahnte. Aber wie sollten sie auch? Sein Bruder hatte nur ihm etwas von diesem Ereignis erzählt. Für Nappa, Bardock und Gine war es klar, dass Lunch Tien heiraten würde. Wieso sollten sie auch daran zweifeln? Die Geschichte mit Lunch und Radditz ermutigte das jüngste Familienmitglied irgendwie. Zuvor hatte er noch mit dem Gedanken gespielt, sang- und klanglos von der Veranstaltung zu verschwinden. Nun war er fest entschlossen den Prinzen zu einer geeigneten Zeit aufzusuchen, um ihn zur Rede zu stellen -  wenn dieser alleine war. Kakarott war unsicher darüber, was er ihm genau sagen wollte, doch er wusste, dass die Sache geklärt werden musste. Vorsichtig beobachtete er Vegeta aus seinen Augenwinkeln. Wie er mit seiner Verlobten Hand in Hand herumstolzierte und mit anderen Saiyajins plauderte. Bei dem Anblick hätte er am liebsten gekotzt. Er sollte es sein, den er an seiner Hand nahm, nicht sie. Für den Moment musste er diese negativen Gefühle unterdrücken und sich in Geduld üben. Irgendwann würde der Saiyajin no Ouji schon abgetrennt von den anderen sein. Wenn dieser Augenblick gekommen war, würde er sich wie Radditz von seinen Eltern abseilen. Aber jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als einfach abzuwarten. ~*~ Dass Geduld eine Tugend war, wusste Kakarott. Er musste sich nur darin üben, denn es vergingen über zwei Stunden, bis der Prinz endlich alleine war. Die ganze Zeit über hatte er ihn beobachtet und nur so halb am Gespräch seiner Eltern teilgenommen. Diese hatten sich in der Zwischenzeit mit all möglichen Saiyajins über Belangloses unterhalten. Hin und wieder wurden Kakarott sowie Radditz, als dieser wieder zurückkam, den anderen vorgestellt. Was sein älterer Bruder genau getrieben hatte, wusste er auch nicht. Einen recht glücklichen Gesichtsausdruck hatte er jedenfalls nicht gemacht. Als Kakarott auch nur den Anschein machte, ihn darauf anzusprechen, erntete er bloß einen bösen Blick. Schließlich sah der junge Saiyajin seine Chance, als Vegeta seiner Verlobten etwas zuflüsterte und daraufhin auf die Terrasse des Palastes verschwand. Alleine. „Wenn Ihr mich kurz entschuldigt“, zog er sich mit der üblichen Aussage von seiner Familie zurück. Ohne auch nur deren Antwort abzuwarten, verdrückte der Schwarzhaarige sich und versuchte unauffällig Richtung Terrasse zu gehen. Doch sein Plan, so gut, wie er auch durchdacht war, wurde von jemandem durchkreuzt. „Der Saiyajin no Ouji wünscht alleine zu sein“, hielt ihn eine Wache bei der Glastür zur Terrasse auf. Wo war diese denn auf einmal hergekommen? „Aber ...“, stammelte er nur. „Wenn du mit ihm reden willst, musst du hier warten“, stellte der Hüne klar und wies ihn zurück. Das gefiel Kakarott überhaupt nicht, denn somit würde er nie die Möglichkeit bekommen, unter vier Augen mit dem Prinzen zu reden. Gerade als er sich wieder umdrehen und kehrt machen wollte, erklang eine ihm bekannte Stimme. „Lass ihn durch. Ich würde mich über etwas Gesellschaft freuen.“ Vegeta hatte bemerkt, dass Kakarott ihn aufsuchen wollte und gab der Wache zu verstehen, dass es in Ordnung war. „Wie Ihr wünscht, Eure Majestät“, gehorchte die Leibgarde und ließ den jungen Saiyajin schließlich durch. Kakarott schluckte, als er das grinsende Gesicht des Saiyajin no Oujis sah, der ihm deutete näherzukommen. Der Prinz lehnte am Terrassengeländer und wirkte wahrlich majestätisch mit dem Nachthimmel hinter ihm. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er eine königliche Saiyajinrüstung anhatte, die mit dem königlichen Emblem verziert war. Auch eine royale Kette zierte seinen Hals und ließ ihn noch erhabener wirken. „Ich habe mich schon gefragt, wann du auftauchen würdest“, sagte dieser allwissend. Daraufhin drehte ihm dieser den Rücken zu, während er sich mit seinen Händen am Geländer festhielt und den Sternenhimmel betrachtete. „Du ... du ... hast mich erwartet“, stotterte Kakarott und ging gemächlich auf den Prinzen zu, bis er schließlich neben ihm zum Stehen kam. „Wieso das denn?“ „Glaubst du mir sind deine Blicke den ganzen Abend nicht aufgefallen? Ein Wunder, dass niemand sonst etwas davon mitbekommen hat. Du bist wirklich einfach zu durchschauen, mein törichter Saiyajin“, erwiderte er und die letzten Worte verursachten eine Gänsehaut auf Kakarott. „Also, was willst du von mir? Willst du dich dafür entschuldigen, dass du mir bei unserer letzten Begegnung nicht den nötigen Respekt entgegen gebracht hast?“ „Respekt?“, platzte es entrüstet aus Kakarott. „Natürlich. Immerhin bin ich der Saiyajin no Ouji, oder besser gesagt dein künftiger Saiyajin no Oushou.“ Ja, Vegeta traf ins Schwarze. Immerhin war er das Oberhaupt aller Saiyajins. Doch wie hätte Kakarott wissen können, dass jemand, der einfach so auf der Straße dahergelaufen kam, von königlichem Blut war? „Ich würde mich ja gerne entschuldigen. Aber wie hätte ich das riechen können, dass du, pardon, Ihr euch in den dreckigsten Straßen von ganz Vegeta-Sei herumtreibt? Jemand, so wie ich vom gemeinen Volk, hätte niemals mit einem solchen Treffen auch nur rechnen können.“ „Da hast du allerdings nicht unrecht“, stimmte er ihm zu. Schließlich drehte sich Vegeta leicht nach rechts und musterte den anderen Saiyajin. Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen und er lachte in sich hinein. Er schien mehr als amüsiert über Kakarotts Aussage zu sein. „Du bist gar nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, wie ich es zunächst vermutet hatte, Sohn Bardocks“, stellte er freudig fest. Kakarott blickte in seine dunklen Opale und realisierte, dass Vegeta es schon wieder tat. Die Art, wie er sprach, seine Worte wählte und ihn einfach ansah. Dieses ganze Verhalten war mehr als anziehend und verursachte ein warmes Gefühl in seiner Lendengegend. Kakarott musste daraufhin ebenfalls grinsen. „Also was willst du wirklich?“, wiederholte der Prinz seine Frage und sah Kakarott weiterhin durchdringend an. Endlich bekam Kakarott seine Chance. Die, auf die er seit Stunden gewartet hatte. „Ich ... kann nicht aufhören an unsere Begegnung zu denken“, sagte er es nun ganz ohne Umschweife. Diesen Mut hatte er sich bis eben selbst nicht zugetraut. Der Prinz war nicht allzu überrascht. Offenbar hatte er mit so etwas schon gerechnet. Nach einer kurzen Stille, seufzte er jedoch genervt aus. „Was erwartest du dir von mir? Dass ich meine Verlobung löse, für jemanden wie dich? Weißt du eigentlich wie abstrus das Ganze klingt?“ „Ja, das weiß ich. Doch irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass ...“ „Jetzt hör mal zu, du kleiner Naivling! Das, was gestern passiert ist, war eine einmalige Sache. Es wird nie darüber hinausgehen. Sprich, es wird nie wieder passieren!“, wies Vegeta ihn zurecht. „Ich wäre dir also sehr verbunden, wenn du unser kleines Geheimnis für dich behältst, denn sonst kann ich wirklich für nichts garantieren. Wenn du klug bist, hältst du dich daran. Du willst doch nicht die Zukunft deines Bruders verbauen, nicht wahr?" Kakarott traute seinen Ohren nicht. Seine Hoffnungen wurden mit einem Mal zerstört. Das alles hatte ihm genau nichts bedeutet? Außerdem konnte er nicht glauben, dass er eine Drohung bekam. „Das kannst du doch nicht ... ernst meinen?“ „Und ob ich das kann. Ich bin die oberste Instanz hier und was ich sage, ist Gesetz.“ „Aber wenn dem so ist, dann kannst du doch ... etwas ändern.“ Kakarott hatte noch immer das Gefühl, dass Vegeta genauso empfand, wie er. Nur, dass er es nicht wahrhaben wollte. „Schweig! Du hast ja keine Ahnung von politischer Führung, oder was damit zu tun hat. Glaubst du irgendjemand könnte mich noch ernst nehmen, wenn ich so ein banales Gesetz, wie dieses hier, brechen oder so kurz nach meiner Krönung außer Kraft setzen würde? Wie soll ich das meinen Leuten erklären? Du bist mehr als einfältig, goldig irgendwie... möchte man fast sagen. Doch das tut nichts zur Sache.“ Goldig? Kurz glaubte er die wahren Gefühle seines Gegenübers heraushören zu können. Doch er musste bitter feststellen, dass Vegeta recht behielt. Sie lebten nicht in einem Märchen. Nichts würde so geschehen, wie es Kakarott sich kurz erträumt hatte. Der Saiyajin wusste nicht einmal, was er darauf sagen sollte. Alles, was er tun konnte, war zu schweigen. Auch Vegeta tat dies. Die beiden hatten sich vorerst nichts mehr zu sagen. Jedoch wurde die Stille kurz darauf unterbrochen, da sich die Wache von vorher den beiden näherte. „Majestät, eure Verlobte Ichigo verlangt nach euch. Oder soll ich ihr sagen, dass Ihr später zu ihr stoßt?“ Vegeta blickte erneut zu Kakarott und sah diesen streng an. Zu gern hätte er gewusst, was der Prinz jetzt in diesem Moment über ihn dachte. Doch er würde es vermutlich nie erfahren, denn der Saiyajin no Ouji wendete sich der Garde zu. „Nein, wir sind hier fertig. Der Sohn Bardocks hat sich genug ödes, geschichtliches Wissen über diesen Palast von mir anhören müssen", sagte er ohne jegliche Gefühlsregung. „Meine Pflichten rufen wieder... ich hoffe Ihr genießt Euren Abend weiterhin.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)