Superheld? Nope! von zero000 ================================================================================ Kapitel 22: enter to mind ------------------------- Immer noch neben Maxim hergehend, war Sallis Anspannung nicht gesunken. Noch immer kämpfte sie mit ihrer Atmung und damit mit dem Mann der sie voran drückte mitzuhalten. Auch er folgte nur seinem Kollegen, der vor lauter Wut ein Tempo an den Tag legte dem Salli nicht folgen konnte. Dementsprechend groß war der Abstand zwischen ihr und dem großen den Salli nicht um alles in der Welt in ihrer Nähe haben wollte. Angst hatte sie vor jedem der beiden, aber bei Jegor erkannte sie eine barbarische Ader die er gerade so unterdrücken konnte. Diese Einschätzung trieb die blonde an, da sie fürchtete seinem Zorn nichts entgegenbringen zu können. Und mit dieser Einschätzung stand sie vermutlich nicht alleine, da selbst Maxim neben ihr einen großen Haufen Respekt vor diesem Riesen hatte. „Komm schon Missy!“ Brummte Maxim daher und zog Salli einen Schritt voran, worauf die blonde mehr stolpernd ihren Weg vorsetzte. Ihr Weg führte sie zuerst durch den Gang auf dem man sie hinein gebracht hatte, er gabelte allerdings recht schnell und führte die Truppe in das Innere der Fabrik. Es roch nach Fisch, war eiskalt und der Boden besaß eine dünne Wasserschicht die wie die Kälte von dem Eis stammte das hier überall in Thermoboxen zusammen mit dem Fisch gelagert wurde. Sie gingen so das sie niemanden über den Weg liefen und wenn dann sah die Person so schockiert zu den Männern, das sie schnell umkehrten. Hier würde Salli keine Hilfe bekommen, das erkannte sie an der Angst in den Augen der Menschen und in ihren Gedanken. Tief die Luft einziehend, lugte Salli zu Maxim der stumm neben ihr her marschierte und ein Gesicht dabei zog das ihre Hoffnung in den Keller rutschen ließ. Eine Abzweigung nehmend, kamen sie in eine kleine Vorhalle in der die Thermoboxen fein säuberlich gestapelt waren und in dem man das Tageslicht durch einige kleine Dachfenster erkennen konnte. „Jegor!“ Rief Maxim seinen Kollegen der darauf nicht mehr reagierte als den Kopf leicht nach hinten zu wenden. „Was ist mit Miron? Und dem Kerl?“ Fragte er und bekam nicht sofort eine Antwort worauf er etwas auf Russisch flüsterte was sich sehr nach einem Fluch anhörte. „Was soll mit ihm sein? Ahh was weiß ich? Er soll ihn kalt machen und im Fluss versenken!“ Brummte Jegor nur und lief ohne weiteres einige Meter vor Salli und Maxim weiter als wäre das was er gesagt hat das normalste auf der Welt. Für Salli jedoch nicht. Als sie das hörte, keuchte sie unweigerlich auf, schrie gegen ihre verklebten Lippen und zerrte so fest sie konnte gegen Maxims Griff. „Scheiße man!“ Zischte dieser überrascht, verlor Salli aus seinem Griff und versuchte sie wieder einzufangen. Sich zur Seite ziehend, entging Salli seinem ersten Versuch, verlor aber das Gleichgewicht durch ihre gefesselten Arme und rutschte auf dem nassen Boden ab. Auf die Knie gehend keuchte sie erneut auf, als Maxim ihr ohne Vorwarnung seine Rückhand entgegen schleuderte. Schmerz überflutet sofort ihre rechte Gesichtshälfte und ließ Salli für eine Sekunde alles vergessen. Aufsehend erkannte sie einen wütenden Maxim der seine Hand zu ihrem Arm führte als ein lauter Knall alles kurzzeitig übertönte. Die Augen panisch aufreißen, erkannte Salli nicht sofort was geschehen war. Sie bekam nur mit wie Maxim vor ihr aufschrie, sich an den Hals fasste und seine Hand dabei sofort von seinem Blut überflutet wurde. Jemand hatte auf ihn geschossen! Sich wegdrehen, keuchte Maxim auf, was zu einem heißeren röcheln wurde. Er schaffte nur einen Schritt zur Seite eher er taumelnd zusammenbrach. Den Blick nicht abwenden könnend, war Salli erneut panisch, zog so fest sie konnte die Luft ein und schrie auf, als zwei weitere Schüsse vielen. Diese so schien es, galten Jegor. Der hatte es aber geschafft sich zur Seite zu schmeißen um so den Kugeln auszuweichen. Immer noch auf dem Boden sah Salli den großen wie er hinter einigen der Boxen nach seiner Waffe griff, diese zog und scheinbar blind in ihre Richtung schoss. Drei Schüsse die so laut waren, das Salli die Ohren klingelten, schlugen hinter ihr irgendwo ein und verfehlten sie nur knapp. Sich zusammenziehend zog die blonde den Kopf ein und konnte in diesem Moment nichts weiter tun als abzuwarten. Sie kam aber nicht dazu, da erneut zwei Schüsse gegen Jegor vielen, dieser sich wieder aus der Schussbahn zog, während Salli grob am Arm gepackt und zur Seite gezogen wurde. Nach frischem Sauerstoff ringend, erkannte die blonde nicht wer sie da aus der Schussbahn gezogen hatte, aber nun lag sie hinter einem Stapel der Boxen und konnte rein gar nichts erkennen. Keuchend war ihr gerade nach schreien zu mute, aber das Klebeband verhinderte jeden gezielten Laut. „Bleib unten!“ Hörte sie es neben sich rufen als sie ihr Gewicht in eine angenehmere Position rutschen wollte und wurde dabei erneut zur Seite getränkt. Keine Sekunde zu spät, da erneut Schüsse erklangen und Salli die nichts erkannte erneut nur beten konnte. ~verflucht warum kann ich das Ziel nicht genau einsehen? Konzerntier dich Barton. Nur ein Schuss.~ Diese Worte. Dieser Name. Für Salli hörte es für einen Moment auf Laut zu sein und ruckartig den Kopf hebend erkannte sie das was sie gehofft und ersehnt hatte. Jason! Neben ihr in Deckung gegangen, saß der blonde Sicherheitsmann, hatte eine Waffe in der Hand und lugte gerade an seiner Deckung vorbei. Erneut nur zu einem keuchen fähig, erhielt sie dennoch Gehör, da er sich zu ihr wand und sie mit einem ernsten Blick ansah. „Verflucht bleib unten Langley!“ Zischte er und schob sie ein Stück weiter nach hinten. „Rühr dich nicht von der Stelle. Hörst du mich?“ Wies er sie etwas barsch an, sah wieder nach vorne und machte sich bereit seine Deckung zu verlassen. Die Situation überforderte Salli erneut und ließ ihre Anspannung abermals in die Höhe schnellen. Der Gedanke das Jason noch lebte, hatte sich gerade erst aufgebaut und da wurde er bereits verdrängt von dem das ihm nun erneut etwas passieren könnte. Immerhin war da draußen immer noch Jegor. Jemand den Salli nicht kannte, aber von dem sie wusste das er ohne bedenken über Leichen ging. Und er war bewaffnet und stinksauer. Verzweifelt gegen ihre Fesseln zerrend, schnürte sich das Klebeband in ihre Haut, aber lockerte sich nicht ein Stück. Daher flehte Salli ohne Worte und konnte Jason doch nicht daran hindern das er in geduckter Haltung aufstand und mit seiner Waffe im Anschlag einige Schritte davonging. Ein Fehler wie sich herausstellte! Salli fragte sich warum er nicht schoss, aber aus irgendeinem Grund zog Jegor der wie aus dem Nichts aufgetaucht war es vor Jason direkt anzugreifen. Mit einem Schlag brachte er den blonden zu Fall was in Sallis Augen ein Anblick war der das ende einläutete. „Padonok!“ Brüllte Jegor, sah kurz von Jason ab, der sich abfing und gleichzeitig wieder aufraffte. Sein Ziel in Salli findend, überbrückte der große mit einem Schritt die Distanz zwischen ihnen, packte sie am Arm und zerrte sie grob zu sich. „Drecksstück!“ Zischte er dabei und zerrte sie so, das sie mit dem Rücken zu ihm zum Stoppen kam als sie auf seinen Körper prallte. Die Luft wegbleibend, zog Salli sie sofort wieder ein und erkannte als sie die Augen wieder öffnete wie Jason vor ihr stand und seine Waffe auf sie richtete. Für einen Moment nicht begreifend was das zu bedeuten hatte, war es nicht logisch ihn so zu sehen. Erst als Salli etwas Warmes an ihrem Kopf fühlte, begriff sie was passiert war. „Ein Mucks. Und ich blass ihr das Hirn weg!“ Brüllte Jegor und ließ Salli die Augen schließend. Jegors Waffe gegen ihre Schläfe gedrückt, roch die blonde das Schießpulver, während sie versuchte ihren Kopf von dem warmen Lauf wegzuziehen. „Ich an deiner Stelle würde mich jetzt nicht bewegen!“ Erstarrend durch die ruhige Stimme von Jegor direkt an ihrem Ohr war Salli unfähig auch nur einen Muskel zu bewegen. Die Drohung so friedlich auch ausgesprochen war die reinste Folter da in seiner Stimmlage etwas dämonischen schwang. „Wir wollen doch nicht das dir etwas zustößt!“ Grinste er immer noch direkt neben ihrem Gesicht und leckte Salli dabei einmal die Wange hinauf. Schaudernd und ekelnd, hielt die blonde die Luft an, presste die Lippen aufeinander und verlor eine Träne die stumm die Wange hinab lief. ~das Schwein mach ich kalt~ Hörte sie Jasons Gedanken, doch verschafften sie keine Linderung. Jegor der die Situation sichtlich genoss, lachte aus voller Kehle hob den Kopf empor und drückte Salli den Lauf seiner Waffe fester an den Kopf. „Aus dem Weg oder sie Stirb eher du auch nur zucken kannst!“ Drohte er nun und zerrte Salli die wie in einer Starre war näher an sich. Den Blick immer noch auf Jason gerichtet, war seine Haltung Aufrecht, aber auch deutlich angeschlagen. Er hatte das Blut von seiner Stirn gewischt, was eine leicht rötliche Spur verriet die einmal quer über seinen Kopf führte. Seine Atmung lief beschleunigt und das er immer wieder die Augen zusammenkniff ließ andeuten das er nicht richtig sehen konnte. Kein Wunder, wenn man vermutlich eine Gehirnerschütterung hatte. Anstatt Jegors Wunsch nachzugehen, hob Jason seine Waffe etwas straffer an und signalisierte so mit wenig Mitteln das er nie tun würde was von ihm verlangt wurde. Das bemerkte nicht nur Salli. Vor allem Jegor der sich etwas anderes erhofft hatte senkte den Kopf bedrohlich nach unten und umspielte den Abzug mit seinen Fingern. ~ganz gleich. Den Typen bring ich um. Koste es was es wolle. Aber dieser Kerl ist schon tot~ Jegors Gedanken wahrnehmend, riss Salli die Augen auf. ~eine Kugel in den Kopf. Die restlichen drei nur um meinen Spaß zu haben~ Die Gedanken des großen waren so brutal, so emotionslos und so voller Willen, das Salli die Luft wegblieb. Die Augen zukneifend, konnte sie seinem Vorhaben nicht ausweichen, musste mit anhören wie er sich vorstellte Jason umzubringen und konnte das nicht länger ertragen. Salli sah mit geschlossenen Augen Jason vor sich, wie er alles dafür gab sie zu beschützen und ertrug nicht den Gedanken das er sterben könnte. Das Bild eines erschossenen Jason bildete sich vor ihrem innerem Auge, ließ sie keuchen und den Willen bilden etwas dagegen zu unternehmen. Aber was sollte sie schon groß tun? Wie sollte sie gegen solch eine Übermacht ankommen? Sie war gefesselt, hatte unglaubliche Angst und sah in jedem kleinsten Anreiz nur diese eine Möglichkeit. Fest und tief einatmend, kämpfte Salli gegen sich und ihre Tränen, hob langsam den Kopf und sah dabei zu Jason der zu erkennen schien das sie etwas vorhatte. Es ging allerdings zu schnell, da Salli den Kopf weiter hob ihn leicht drehte und ihn so positionierte das sie hoch zu Jegor sehen konnte. Auch er bemerkte ihr Handeln, drückte den Lauf zurecht bis an den Punkt an dem er Salli direkt in die Augen sah. Die Luft anhaltend, spannte sich Sallis Körper binnen eines Augenblicks komplett an, als sie sich auf den Mann hinter ihr einließ und versuchte in seinen Kopf einzudringen. Der aufkommende Schmerz, lähmte ihren Körper, ließ ihn unkontrolliert nach Entspannung bettelnd und bekam dadurch nur noch mehr Schmerzen. Ein Zustand den man nicht erklären konnte, umspülte Sallis Verstand, ließ die Zeit zähflüssig werdend und alles um sie herum vergessen. Wie eine Welle die einem nach vorne drückt, schob sich Salli immer weiter voran, sah dabei Bilder, Gesprächsfetzen und Emotionen die nicht ihre eigenen waren. Als währen es ihre eigenen Erinnerungen, löste Salli jede Tür die vor ihr verschlossen war und kam so immer tiefer in einen Sumpf aus dem sie nie wieder heraus kommen würde. Mit jeder weiteren Erinnerung driftete sie tiefer, verlief sich und sah dabei Dinge die ihr erneut den Atem raubten. Zwei Sekunden und der Luftmangel ließ sie nach Atem ringen, welcher zu unkontrolliert ihre Lungen füllte. Am ganzen Körper zitternd, hatte sich Sallis Muskulatur angespannt und ließ ihren Organismus so hochfahren das er dem nicht standhalten konnte. Er zerfiel in sich, welche erste Reaktion darin bestand das Salli aus einem Nasenloch anfing zu bluten. Nicht viel aber ausreichend um Jason eingreifen zu lassen. Er verstand nicht was gerade mit Salli passierte, aber in dem Moment in dem sie den großen ansah, da hielt er jede Bewegung an, wo sie eine ansetzte. Die Reaktion der blonden war fatal in seinen Augen, aber noch mehr verwirrte ihn der Zustand des Mannes. Er bewegte sich nicht! „Vedma!“ Zischte Jegor plötzlich brüchig und kaum verständlich, während er sich nicht einen Millimeter rührte. Es war als sei er gefangen in einem Blick mit der blonden von dem sich keiner lösen könnte. Ihre Hände die sich bisher an den Arm des großen geklammert hatten, ließ sie nun hängen und ballte sie zu Fäusten. Ganz gleich was da gerade geschah, Salli hatte Schmerzen, kämpfte verzweifelt dagegen an und brauchte in seinen Augen ganz dringend Hilfe. Nicht lange überlegend, senkte er daher die Waffe und stürmte auf beide zu um dem ein Ende zu setzten. Was Salli da tat war fatal. Aber auch da sie es wusste, sie konnte nichts dagegen tun. Gefangen in einem Sog flutete sie Jegors Gedanken und kam nicht mehr davon los. Ihr Kopf fühlte sich als würde er zerspringen und ihr Körper war so angespannt das sie Angst bekam das nicht zu überleben. Gewillt dem Ende entgegen zusehen, wurde Salli mit einem Schlag aus dem Verstand von Jegor katapultiert und verlor auf Grund dessen für einen Moment das Bewusstsein. Erst als sie auf dem kalten feuchten Boden aufkam, kam sie zurück und erkannte vage das sie nicht länger in dem Griff des großen war. Nach Luft ringend, war Sallis Wahrnehmung zu getrübt um genau zu erfahren was gerade geschehen war. Noch immer hatte sie Jegors Gedanken in ihrem Kopf die sie wie Alpträume plagten. Sich zusammen krümmend wollte Salli alles was gerade geschehen war loswerden, wollte sich schützend die Hände auf den Kopf legen, aber konnte sie von alledem nichts. Ihr blieb nichts weiter übrig als ihrem Körper nachzugeben und dieser verkrampfte sich so weit nach vorne das ihre Stirn auf dem Boden auflag. „Salli!“ Wurde sie gerufen und im selben Moment aufgezogen. „Nein. Nein. Salli. Komm schon!“ Wurde sie aufgefordert, konnte aber weder die Augen öffnen noch in irgendeiner Form darauf eingehen. Sie hatte gehofft Jegor loszuwerden nachdem die Verbindung unterbrochen wurde, aber es passierte nicht. Salli driftete zwar nicht tiefer, aber das was sie gerade gesehen und erfahren hatte, würde auf ewig ein Teil von ihr bleiben. Tränen rangen ihr über die Wangen, als Jason erneut ihren Namen aussprach und ihr das Klebeband von ihrem Mund nahm. „Ganz ruhig Salli. Alles wird wieder gut!“ Beschwor er sie, doch zählte in diesem Moment nur der Sauerstoff der wieder ungehindert zu der blonden strömen konnte. Verschluckt schreiend wurde sie von dem blonden der vor ihr kniete gegen seine Schulter gedrückt, während er sich an ihren Fesseln zu schaffen machte. Mit geschickten Fingern, hatte er das Ende gefunden und wickelte so schnell er konnte das Band von ihren Handgelenken. Es zerrte an ihrer Haut, dennoch war das befreiende Gefühl unbeschreiblich. Wieder in Besitz ihrer vollen Beweglichkeit, konnte Salli nichts anderes tun, als ihre Arme nach vorne zu ziehen und sich an Jason zu klammern. „Ist gut.. Ist alles gut!“ Beschwor er sie weiter, sog sie an sich und strich mit einer Hand über ihren Kopf. „Aber jetzt müssen wir von hier weg Salli. Hörst du mich?“ Sie etwas von sich drückend, nahm er ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie ihn anzusehen. „Ich bring dich hier weg. In Sicherheit!“ Wiederholte er und zerrte sie auf die Beine nachdem sie einige Male wild mit dem Kopf nickte. „Dann los!“ Mit einem Arm um ihrer Schulter lotzte er sie zuerst hinter einen Stapel der Boxen, sah sich von dort aus rasch um und führte Salli dann weiter durch die Halle. Noch immer erklangen vereinzelte Geräusche der Arbeiter die hier ganz in der Nähe sein mussten. Aber Salli interessierte sich weder dafür wo sie waren, noch warum niemand von ihnen die Schüsse gehört hat. Sie wollte nicht einmal wirklich weg von hier. Salli wollte nur Jegor aus ihrem Kopf bekommen. Es war ein Risiko hier ohne Deckung weiter zu gehen, aber weder Sallis Zustand noch ihre komplette Situation ließen es zu das er jetzt Zeit verlor. Die Halle durchquerend, war der einzige Durchgang eine schmale Schiebetür die als sicherer Weg in Frage kam. Sie aufziehend und durch lugend, erkannte er sofort warum hier nicht schon dutzende von Schaulustigen aufgetaucht waren. Ein ohrenbetäubender Lärm drang durch die Tür, der von zahlreichen Maschinen stammten die hier den angelieferten Fisch zerlegten und verarbeiteten. Arbeiter waren hier nur dünn besiedelt und das erlaubte ihm gefolgt von Salli die er mittlerweile an die Hand genommen hatte unbemerkt weiter zu gehen. Den Ausgang in Form einer Lieferzone findend, sprang er zuerst von dem Podest und half Salli danach ebenfalls den knapp 50 Zentimeter hohen Absatz zu überwinden. Das Licht blendete einen Moment in den Augen, aber nachdem sie eine Abzweigung weiter gingen und ins Freie kamen, gewöhnten sich beide an die Helligkeit. Die nächste Herausforderung die in seinen Händen lag, war einen Weg zu finden Salli von diesem Ort zu schaffen. Die Gefahr eines erneuten Angriffs bestand noch immer. Immerhin hatte er keine Informationen wie viele Entführer es gab und welche Leute hier Freund oder Feind waren. Ein paar Meter die Hallenwand entlang, stoppte er kurz als er Stimmen hörte und zwei Arbeiter um der Ecke erkannte die gerade dabei waren einige Kisten in die Halle zu laden. Diese Tatsache interessierte ihn wenige, was aber seine Aufmerksamkeit einzog, war der rote Pickup der etwas Abseits des Ladebereichs geparkt war. „Salli?“ Sprach er sie kurz an um herauszufinden wie es ihr ging. Dass sie auf seine Frage allerdings sofort zusammenzuckte ließ nichts Gutes erahnen. Die Lippen aufeinander pressend schluckte er alle Wut die er gerade hatte hinunter und legte eine Hand auf ihre Wange damit sie ihn ansehen musste. „Siehst du den Wagen dort.“ Begann er und deutete mit dem Kopf in die Richtung, worauf sie ihn folgte und kurz nickte. „Wir werden jetzt dort hin gehen. Alles was du machen musst ist mir folgen. Egal was passiert. Geh weiter, seh dich nicht um und bleib nicht stehen.“ Wies er sie an, sah ihr dabei in die Augen und konnte darauf nicht anders als sie kurz an sich zu ziehen. „Ich bring dich hier raus. Alles wird gut!“ Flüsterte er halb und atmete tief durch. „Los geht’s!“ Damit löste er sich wieder von ihr, sah sich kurz um und hielt seine Waffe so das man sie nicht sofort erkannte. Es waren nur ein paar Meter die sie von dem Wagen trennten, aber für ihn war dieser Weg unheimlich lang. Drei Schritte und sie kamen an die Ladezone, drei weiter und sie hatten sie überwunden und weitere fünf bis sie vor dem Wagen standen. Dass sie niemand ansprach, aufhielt oder sonst etwas von ihnen wollte, war ein gutes Zeichen, aber noch lange nicht das ende. Die Beifahrertür austestend, war sie zu seinem Glück nicht verschlossen, daher öffnete er sie sofort und lotzte Salli so das sie sich setzen sollte. Sie tat was von ihr verlangt wurde, setzte sich und zuckte nur einmal kurz nachdem er die Tür vorsichtig schloss. Rasch um den Wagen herum eilend zog er die Fahrertür auf und sah kurz ob ein Schlüssel vorhanden war. Da er wie erwartet nicht steckte, griff er noch bevor er einstieg die Kabel unter dem Armaturenbrett grob hervor. Schnell schauend ob jemand seine kleine Aktion mitbekam, suchte er gezielt zwei Kabel hervor, löste sie aus ihrer Fassung und führte sie mit schnellen Bewegungen aneinander. Es war nicht der erste Wagen den er kurzschloss oder kurzschließen musste, aber es unter Zeitdruck zu tun, war immer noch etwas das ihm das Adrenalin in die Adern pumpte. Als der Motor ansprang, schoss sein Kopf sofort wieder in die Höhe um die Lage zu checken ob es jemand mitbekommen hatte. Schnell einsteigend und auf Salli sehend, lenkte er den Wagen mit gezielten Zügen zurück und fuhr einfach seinem Gespür nach voran. Die Gegend war ihm fremd, aber nachdem er auf einer breiteren Straße kam und einige Hallen hinter sich gelassen hatte, stieg seine Hoffnung das sie immer noch in der Stadt waren. Mit Handy wäre alles so viel einfacher gewesen, aber das hatte er im Eifer des Gefechts irgendwo verloren. Vermutlich schon als man ihn das erste Mal Attackierte, aber was kümmerte es ihm Dingen nachzutrauern die man eh nicht mehr wiederbekommen würde. Es war aber schon einmal ein großer Fortschritt das niemand sie zu verfolgen schien. Dennoch hatte Clint keine Ruhe. Nicht solange Salli nicht in Sicherheit war und nicht solange er nicht sagen konnte ob ihr etwas fehlte. Die blonde saß wie zuvor neben ihn, hatte den Oberkörper leicht nach vorne gebeugt und sah starr gerade aus. Ab und an variierte die Haltung ihrer Hände, die sie mal ballte, mal betend über ihre Nase faltete und mal über ihrem Kopf verschränke. Egal welche Variante sie einnahm, sie war so unruhig das sie nie lange darin verweilte und das bereitete ihm Kopfschmerzen. Sie hatte vermutlich einen Schock, und suchte verzweifelt nach einer Methode um dieses Gefühl der Hilflosigkeit abzuwehren. Er hatte dieses Verhalten schon oft mitbekommen, aber es bei Salli zu sehen brach ihm das Herz und machte ihn unendlich sauer. Beinahe bereute er es den Kerl in der Halle nicht umgebracht zu haben. Er hatte ihn nur mit einem gezielten Schlag KO geschlagen, da er den erneuten Anblick eines Toten der blonden einfach ersparen wollte. Sie zu beschützen war sein oberstes Ziel. Dass er dabei kläglich versagt hatte, machte seine Gefühlslage daher angespannt und unausgeglichen. Und während er den Wagen weiter Richtung Stadtmitte lenkte, fasste er einen Entschluss den er um alles in der Welt einhalten wollte. Nie wieder würde er es zulassen das man der Frau neben ihm etwas antat! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)