Brieftauben aus aller Welt von demona1984 ================================================================================ Kapitel 5: Fünftes Jahr ----------------------- Fünftes Jahr Heute wäre das fünfte Jahr in Folge, in dem er einen Vogel aus einem fremden Lad bekommen würde, zusammen mit einem Brief, einer Pflanze und einem Geschenk. Auch wenn er nicht daran glaubte, denn Potter hatte sich nach der Eileule nicht mehr gemeldet. Wahrscheinlich war er sauer auf ihn weil er Sari einfach behalten hatte. Aber diese Entscheidung hatte Severus nie bereut denn mittlerweile lebten vier Balistare in dem kleinen Urwald, der etwa ein Viertel seines Garten ausmachte. Aus den wenigen Pflanzen, die er am Anfang eingesetzt hatte, war im Laufe des Jahres ein großer Garten geworden, mit mehreren, magisch erschaffenen Klimazonen, einem mehrfach geteilten Bachlauf und mehreren Bänken aus Holz oder Stein, die zum Ausruhen einluden. Längst betrat er ihn nicht mehr alleine. Viele der Pflanzen hatte er von Schülern geschenkt bekommen, immer wieder stand eine neue Pflanze auf seinem Schreibtisch, irgendwann stand eine wunderschöne, alte Bank aus dunklem Mahagoniholz vor dem Eingang des Gartens und so ging es das ganze Jahr über weiter. Mittlerweile hatte sich die Grundfläche seines Gartens fast verzehnfacht und jeder Schüler, der einen Fuß hinein setzte, tat das mit äußerster Vorsicht. Nur ein einziges Mal hatte ein Schüler es gewagt sich daneben zu benehmen, er hatte einen Ast einer Latschenkiefer abgebrochen und Severus hatte es erfahren. Die Strafe war sehr hoch für den Schüler ausgefallen, er war sich jetzt schon sicher, dass er seinen Abschluss in Zaubertränke vergessen konnte und sein eigenes Haus hatte ihm die Hölle heiß gemacht weil sie durch ihn ihre kompletten Punkte verloren hatten. Die Chance auf den Hauspokal konnten sie damit begraben. Danach hatte es kein einziger Schüler mehr gewagt einer der Pflanzen oder einem der Tiere irgendetwas anzutun. Dafür sorgten auch die Zauber, die Severus über den Garten gesprochen hatte. Als Erstes hatte er einen Schutzwall um den Upasbaum gezogen, die Giftigkeit dieses Baumes durfte nicht unterschätzt werden und er wollte nicht, dass fremde Tiere oder auch ein Schüler unabsichtlich vergiftet wurde. Als Zweites wurde ein Überwachungszauber über den gesamten Garten gesprochen. Er bewirkte, dass ein Schüler, der absichtlich eine Pflanze oder ein Tier verletzte, sofort erstarrte und gleichzeitig wurde ein Alarm ausgelöst. Es war dann ein Leichtes den Übeltäter einzusammeln. Aber die Schüler hatten ihre Lektion gelernt und sie stellten auch sehr schnell fest, dass die Laune ihres Zaubertränkelehrers wesentlich besser war wenn er kurz vorher in dem Garten gewesen war. Also war es eigentlich für alle nur ein Gewinn. Unruhig saß Severus auf seinem Platz, er glaubte nicht wirklich daran, dass heute wieder Post für ihn kam. „Er wird schreiben“, sagte Minerva neben ihm ruhig. „Woher willst du das wissen?“ Die Hexe lächelte ihn an, er hatte ihr erzählt, dass es Potter war, der für die seltsamen Brieftauben verantwortlich war. „Weil er nicht so schnell aufgibt, du unterschätzt ihn, er wird schreiben.“ Severus schnaubte nur, sah aber dann wieder unauffällig nach oben denn dort flogen gerade die ersten Eulen ein. Doch da war kein ungewöhnlicher Vogel in der braunen und schwarzen Masse der Eulen. Severus schloss schnell kurz die Augen, presste die Lider zusammen um das verräterische Brennen zu unterdrücken. „Da!“, rief Filius plötzlich. Alle Aufmerksamkeit lag auf ihm und auf seinem Finger, der in die Luft deutete. Auch Severus sah auf und tatsächlich, die Kreise eines schwarzen Vogels führten ihn immer weiter Richtung Lehrertisch. „Das ist keine Eule“, stellte Minerva fest, „der Schnabel sieht aus wie ein Papagei.“ Severus nickte abwesend während er den Tisch frei räumte und das Tier schließlich landete. Es war ein Papagei, wie Severus feststellte. Schwarzes Gefieder, dass eine seltsame, blaugraue Puderung aufwies, ein großer gebogener Schnabel und eine leuchtend rote, unbefiederte Gesichtshaut. Das Tier schüttelte sich, stellte eine schwarze Federhaube auf dem Kopf auf und schrie ihn leise an, eine rote Zunge mit einer schwarzen Zungenspitze kam zum Vorschein. „Dir auch einen guten Tag, bekomm ich meine Post?“, fragte Severus, der nicht den Fehler beging seine Hände in die Reichweite dieses Schnabels zu bringen. Er hatte als Kind in einem Zoo einmal gesehen wie ein großer Ara einem Mann, der so dumm war den Finger durch das Gitter zu stecken, ebendiesen Finger abgebissen hatte. Seitdem hatte er einen ungeheuren Respekt vor den großen Papageien. Das Tier schrie nochmal leise, drehte ihm aber dann den Rücken zu und ließ ihn das Bambusrohr abnehmen. „Vielen Dank“, sagte Severus höflich während er gleichzeitig den vorbereiteten Teller vor ihn schob. Da er nicht gewusst hatte, welche Art von Vogel kam, hatte er für alle Eventualitäten vorgesorgt. Verschiedene Früchte und Gemüse, Nüsse, Insekten, kleine Fische, Schnecken, Würmer und sogar kleine Fleischstücken, daneben eine Schale mit frischem Wasser. Der Papagei besah sich das Angebot bevor er nach einer Walnuss griff und sie völlig problemlos mit dem Schnabel knackte. Wieder verstand Severus warum er sich von diesen Schnäbeln fern hielt. Während er die Sachen aus dem Rohr holte, versuchte Severus die neugierigen Blicke seiner Kollegen und der Schüler zu ignorieren, wirklich fast jeder sah zu ihm. Nacheinander holte er das Pergament, mehrere Pflanzen, ein kleines, sorgsam eingeschnürtes Päckchen und zu seiner grenzenlosen Überraschung einen verkleinerten Bumerang aus dem Rohr. „Australien?“, fragte Minerva amüsiert. „Sieht fast so aus“, gab Severus abwesend zurück während er den Verkleinerungszauber auflöste und sich den Bumerang genauer ansah. Er war bunt bemalt, mit Mustern aus Punkten, Strichen und Spiralen aber irgendwie kamen Severus die Grenzen manchmal unscharf vor. Als ob der Hersteller das noch nicht oft gemacht hätte. Er besah ihn sich noch einen Moment bevor er ihn weg legte und die Pflanzen zur Hand nahm. Eindeutig mehrere kleine Grasbüschel, mit Wurzel und winziger Blüte. Sie sahen sich entfernt ähnlich aber es waren doch noch Unterschiede in der Struktur oder der Form der Blätter zu sehen. Er kannte sie nicht aber er war sich sicher, dass er die Antwort nach der Frage, was das waren, noch bekommen würde. Also legte er die Pflanzen auch beiseite und griff nach dem Päckchen, dass er verwundert musterte. Warum bekam er heute zwei Geschenke neben der Pflanze? Normal war es nur eins gewesen. Neugierig öffnete er die Schnur und das Päckchen und hätte es fast wieder fallen lassen. „Severus?“, fragte Minerva überrascht, „was ist das?“ „Das sind die Giftzähne eines Inlandtaipan“, sagte Severus fassungslos, „in dieser Größe sind sie extrem selten, verdammt teuer und unter Zaubertränkemeistern werden sie wertvoller gehandelt als Gold.“ „Und die Phiole?“, fragte die Hexe. „Ich fresse den Vogel wenn das nicht das Gift des Taipans ist.“ Der Papagei sah kurz auf, klapperte einmal kurz mit dem Schnabel und wandte sich dann der Auswahl des Essens wieder zu. Diesmal fiel seine Wahl auf ein Stück Banane. „Beides sehr wertvoll, oder?“ „Mehr als wertvoll. Für Beides zusammen müsste ich mein Jahresgehalt auf den Tisch legen“, gestand Severus leise. Sein Blick war noch immer auf die Geschenke gerichtet, wie um alles in der Welt war Potter da ran gekommen? Warum schickte er es ihm? Wenn er es verkauft hätte, wäre seine Weltreise mehr als bezahlt gewesen. Für diese Qualität der Zähne hätte er förmlich alles fordern können und er hätte trotzdem noch jemanden gefunden, der es bezahlt hätte. Sein Blick ging zum Pergament, er würde darin wahrscheinlich die Antworten auf seine Fragen finden also entrollte er es und begann zu lesen. „Hallo Severus, wie geht es Sari? Und ihrem Mann? Haben sie wirklich Nachwuchs bekommen? Wenn ja, wie viele sind es und geht es allen gut? Ich war wirklich überrascht als ich deinen Brief bekommen habe aber hauptsächlich war ich einfach nur erleichtert, dass Sari bei dir angekommen ist und es ihr gut geht. Ich muss zu meinem Leidwesen gestehen, dass ich wirklich nicht über ihr Geschlecht oder ein passendes Partnertier nachgedacht habe. Mein Plan war eigentlich, dass ich sie wieder auswildere wenn ich weiter ziehe. Aber ich bin mir sicher, dass sie bei dir ein schönes Zuhause gefunden hat. Ich sollte mir ja einen Namen für ihren Partner ausdenken, was hältst du von Kelelawar? Es ist ein indonesisches Wort aber was es bedeutet, musst du selber raus finden. ;) Du kannst es dir garantiert denken, mich hat es nach Australien verschlagen. Ein wunderschöner Kontinent auch wenn es eigentlich nur ein Staat ist. Wirklich. So völlig anders als alles Andere, was ich bis auf meinen Reisen gesehen habe. Diese Weite, das ist einfach atemberaubend. Wusstest du, dass über 80 % der Pflanzen hier endemisch sind? Es gibt sie nur hier und auf den Inseln, die mit unter australischer Herrschaft liegen. Es ist einfach nur faszinierend wie sich die Pflanzen auf diesem Kontinent ohne den Einfluss anderer Kulturen entwickelt haben. Und diese Tiere! Nicht nur die Kängurus, die Dingos und die Koalas, die sind auch sehr faszinierend aber beeindruckender sind die Tiere, die man nicht auf jeder Postkarte findet. Damit kommen wir zu meinem geflügelten Boten, das hübsche Tier vor dir ist ein Palmkakadu. Genauer gesagt, ein männlicher Palmkakadu. Aber den kannst du nicht behalten, seine Partnerin ist hier bei mir und er will sie garantiert wieder sehen. Sie haben letztes Jahr drei bezaubernde Küken groß gezogen und werden dieses Jahr auch wieder erfolgreich für den Arterhalt sorgen. Sie sind im Norden Australiens, auf Neuguinea und Teilen Indonesiens beheimatet, meinen Boten habe ich in einem kleinen Urwald direkt an der Küste kennengelernt. Er ist wohl bei einem Zauberer aufgewachsen und war meiner Bitte, für mich die Post zu transportieren, nicht abgeneigt. Allerdings unter der Voraussetzung, dass er pünktlich zur neuen Brutsaison wieder in Australien sein würde. Daher muss ich dir leider sagen, dass er nur bis Ende Juni auf eine Antwort warten kann, dann muss er sich wieder auf den Weg machen um rechtzeitig wieder hier zu sein. Ich hoffe also, dass du dich zu einer schnellen Antwort durchringen kannst. Noch ein sehr interessantes Tier, welches hier lebt, dürftest du kennen. Der Inlandtaipan. Eine sehr beeindruckende und hoch giftige Schlange, nun, warum solltest du ihn auch nicht kennen? Ich weiß, dass du ihn kennst, seine Zähne und sein Gift sind hoch begehrt. Ich hatte Glück diese Zähne zu finden, oder besser gesagt, die dazugehörige Schlange. Ein sehr altes Tier, dass kurz vor dem Ende seines Lebens stand. Ich habe noch ein paar sehr angeregte Gespräche mit ihm geführt, ein altes Männchen, dass mir aus seinem Leben erzählt hat und dankbar war, dass es die letzten Wochen seines Lebens nicht alleine verbringen musste. Ich war sogar für ihn jagen und habe ihn mit Mäusen und kleinen Beuteltieren versorgt. Er ist auf meinem Schoß eingeschlafen und vorher habe ich noch die Erlaubnis erhalten seine Zähne nach seinem Tod zu verwenden. Von ihm ist auch die Phiole mit dem Gift, ein letztes Dankeschön dafür, dass ich ihm Gesellschaft geleistet habe. Ich habe ihn beerdigt und sehr um ihn getrauert, aber er hat mir die Möglichkeit gegeben dir ein weiteres Geschenk zu schicken. Die Geschichte des Bumerang interessiert dich bestimmt auch also erzählt ich sie dir. Es war bei einem Ausflug zum Ayers Rock, den ich mit einer Touristengruppe unternahm. Dieser Inselberg ist einfach atemberaubend, dieser Farbe. Je nach Sonneneinstrahlung leuchtet er in einem anderen Rotton, einfach Wahnsinn. Ich wünschte, du wärst dabei gewesen aber wir könnten nochmal Urlaub hier machen? Oder eine weitere Weltreise und ich zeige dir alle Orte, die ich besucht habe. Wäre das nicht was? Gut, kommen wir zum Ayers Rock zurück. Leider bin ich mit der Touristengruppe mitten in ein heiliges Ritual der Aborigines gestolpert. Du kennst ja mein Glück. Wo es einen Kiesel gibt, den finde ich und stolpere drüber. Naja, die Ureinwohner waren nicht wirklich begeistert von unserem Auftauchen und haben uns auch sehr schnell zum Teufel gejagt aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich mich entschuldigen muss. Also habe ich mich von der Gruppe getrennt und bin nochmal zurück gegangen, Begeisterung sah definitiv anders aus. Aber durch den, wirklich sehr praktischen Verständigungszauber, konnte ich sie davon überzeugen, dass ich wirklich nichts Böses wollte und nach einigen Gesprächen haben sie meine Entschuldigung angenommen. Nachdem der erste Kulturschock überstanden war, wurde ich sehr überrascht. Die Menschen sind wirklich furchtbar gastfreundlich, auf ihre eigene Art und Weise. Ich weiß nicht ob alle Aborigines so sind, aber der Clan, bei dem ich gelandet bin, war einfach nur faszinierend. Gut, es gab Regeln, die ich nicht verstanden habe aber ich habe mich natürlich daran gehalten, ja, auch wenn du es mir nicht glaubst aber ich kann mich an Regeln halten. Ich durfte die Frauen oder Mädchen nicht direkt ansehen oder sprechen, die Männer waren da sehr deutlich. Ich durfte ihnen keine Fragen stellen, dafür waren die Männer umso erfreuter über jede Frage zu ihrem Leben. Ich durfte förmlich alles fragen, auch wenn die Fragen zu den Frauen nicht ganz so offen beantwortet wurden aber ich habe sehr viel bei ihnen gelernt. Ihre Kultur ist einfach faszinierend, so fremd, so ungewöhnlich, auf eine Art und Weise fremd aber irgendwo doch vertraut. Ich habe mehrere Monate bei ihnen verbracht, bin auch mehr oder weniger wie einer von ihnen behandelt worden aber so wirklich habe ich das komplizierte System ihres Verwandtschaftssystems nicht durchschaut. Ich werde als Bruder bezeichnet, bezeichnet mehrere Menschen als Vater, Mutter, Bruder oder Schwestern auch wenn ich es nicht wirklich verstehe. Sie sehen über meine Verwirrung hinweg, belächeln es wenn ich mal wieder jemanden falsch anspreche und lachen über mich wenn ich mich, in ihren Augen, völlig daneben benehme. Aber sie sind mir nicht böse, sie verstehen, dass ihre Kultur und ihr Leben für mich manchmal nur schwer nachzuvollziehen sind. Sie mögen mich scheinbar denn ich durfte einen Initiationsritus mitmachen, zwar mit den 12 jährigen Jungen aber immerhin. Falls es dich interessiert, mein Totem ist der Waran und ich trage jetzt sehr stolz ein sehr verwirrendes Muster aus Ziernarben auf der Brust. Es hat höllisch weh getan und es hat ewig gedauert bis es verheilt ist aber die Menschen hier waren sehr beeindruckt davon, dass ich es durchgehalten habe. Allerdings waren sie sehr verwundert, dass ich nicht auch eines der anderen Rituale über mich habe ergehen lassen aber da war die Rede von einem Messer viel zu weit unten an meinem Körper, nein, das brauche ich dann wirklich nicht. Ähm, ja, Themawechsel. Die Gräser, die du in den Händen hältst, gehören den Stachelkopfgräsern an. Es gibt unzählige Arten, die sich in Größe, Farbe, Struktur, Blüte und Lebensweise unterscheiden, ich habe einfach ein paar verschiedene Arten ausgesucht um sie dir zu schicken. Sie sind nicht wertvoll, eigentlich sind sie sogar total wertlos aber die Stachelkopfgräser bedecken ungefähr 20 % der Landmasse von Australien also habe ich mir gedacht, dass es diese unscheinbaren Gräser verdient haben, dass ich sie beachte und sie als Geschenk auswähle. Wenn man einmal das unendlichen weite Grasland im Herzen Australiens gesehen hat, vergisst man es nie wieder. Auch das würde ich dir gerne zeigen, also du siehst, wir müssen wirklich mal gemeinsam Urlaub machen. Jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben auch wenn du ja gesagt hast, dass ich dich nerve. Aber weißt du was? Ich glaube nicht, dass der eigene Geburtstag jemanden nerven kann und insgeheim freust du dich über meine Geschenke, daran glaube ich fest und ich werde erst aufgeben wenn du mir das Gegenteil bewiesen hast. Da du mich kennst, weißt du, dass dir das nie gelingen wird also akzeptiere, dass ich dir schreibe und dich immer noch kennenlernen will und antworte mir. Mit den freundlichsten Grüßen und immer noch in der Hoffnung, dass du mir schreibst und zwar einen etwas netteren Brief. Harry.“ „Minerva, kannst du indonesisch?“, fragte Severus. „Nein, tut mir leid. Ist er immer noch in Indonesien? Ich hätte wirklich auf Australien gewettet“, sagte Minerva. „Er ist in Australien.“ „Und, wie gefällt es ihm?“ Severus warf ihr einen wütenden Blick zu, packte die Sachen zusammen und wandte sich an den Palmkakadu, „du bekommst keine Antwort, verschwinde.“ Das Tier sah ihn nachdenklich an, schüttelte dann den Kopf und blieb einfach sitzen. „Dann bleib halt da“, murrte Severus, der aufstand und Anstalten machten die Halle zu verlassen. Er hörte Flügelschläge hinter sich und im nächsten Moment schreckte er zusammen weil der Kakadu einfach auf seiner Schulter gelandet war. Er wollte auffahren doch das bedrohliche Klacken des großen Schnabels ließ ihn verstummen denn besagter Schnabel war viel zu nah an seinem Gesicht. Dunkelbraune, viel zu intelligente Augen sahen ihn warnend an also schluckte er alles, was er sagen wollte runter und ging einfach weiter. Die Blicke der Schüler und Lehrer ignorierte er, er kam sich lächerlich genug vor mit diesem Vogel auf der Schulter. „Runter von mir bevor ich dich verfluche“, fauchte Severus am Abend. Dieser verdammte Kakadu hatte ihn förmlich verfolgt und war ständig wieder auf seine Schulter geflogen doch jetzt ging er ihm langsam aber sicher wirklich auf die Nerven. Vor allem weil er eigentlich die Gräser einsetzen wollte. Der Kakadu klapperte kurz mit dem Schnabel, flog aber dann widerwillig auf den nahen Ast einer Birke. Severus legte den Kopf schief, der Vogel wirkte in dem Baum völlig deplatziert aber gut, er würde schon wieder abfliegen wenn er ihm keinen Brief gab. Jetzt wollte er erst die Gräser einpflanzen, auch wenn er dafür eine weitere Klimazone in seinem Garten brauchte. Ein Buch über das Klima in Australien lag neben ihm, auch er war nicht allwissend aber er war immer bereit sich weiter zu bilden. Daher war es ein Leichtes das geeignete Klima für die kleinen Gräser zu erschaffen und die Gräser dann vorsichtig in die Erde zu pflanzen. Knapp 6 Monate später, genau am 30. Juni musste sich der Palmkakadu eingestehen, dass er keinen Erfolg haben würde und so trat er seine Rückreise nach Hause ohne Brief an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)