Blutsband 1 von __Kira ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18 Katy --------------------------- Starr vor Angst blickte ich auf den abgetrennten Kopf vor mir. Jurij hatte ihn einfach getötet, obwohl er nicht einmal einen Grund dafür besaß. Er war verrückt geworden! Hart schlug Vitalis schlaffer Körper auf den Boden auf. Mein Blick sprang zu dem bedrohlichen Monster, zu dem Jurij geworden war. Finster und mit einem verschwörerischen Lächeln auf den Lippen sah er mich an und schritt bedeutungslos über den leblosen Körper vor seinen Füßen. Er kam direkt auf mich zu. Mein Puls beschleunigte sich und ich bekam Todesängste. Ich wollte weg, wollte schreien und mich vor ihm verstecken aber mein Körper gehorchte mir nicht. Zitternd und mit rasendem Herzen sah ich zu, wie er mir immer näher kam. Mit hartem Griff packte er mich und hielt mich nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. »Ich habe Lust zu spielen.« Ertönte seine dunkle Stimme und fuhr mir durch Mark und Bein. Sein Kopf verschwand in meinem strähnigen Haar und leckte an den alten Bisswunden, die er mir bereits zugefügt hatte. Ich rechnete damit das er mir jeden Augenblick erneut seine Fangzähne in den Hals rammen würde, doch nichts passierte, nur sein warmer Atem, der stetig gegen meine empfindliche Haut blies. Ich wich nach hinten zurück, doch wurde sofort von seinen starken Armen eng zurück an seinen Körper gepresst. »Weißt du eigentlich, wie verdammt lecker dein Blut riecht?« Ich spürte erneut, wie seine Zunge meinen Hals entlang glitt. Jeder Versuch, ihn von mir weg zu drücken, schlug fehl. »Geh weg.« Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, doch lauter brauchte ich auch nicht zu sprechen, da Jurij mir so nah war. Der Ekel den seine Hände auf meiner Haut verursachten, ließ mir die Galle nach oben steigen, diese Hände hatten vor wenigen Minuten ein Leben genommen und fuhren jetzt ungeniert über meine nackte Haut. Wie hatte ich mich in ihm nur so täuschen können. Jurij lachte und ließ seine Finger weiter über meinen Körper wandern bis er vor mir auf dem Boden kniete und die metallene Kette in seinen Händen hielt. Dies war meine Chance, ich musste es einfach versuchen. Schnell schoss mein Knie nach oben, in der Hoffnung sein Kinn zu erwischen, doch noch bevor ich überhaupt in die Nähe seines Gesichts kam, hatte er mein Bein schon gepackt und zog mich ruckartig auf den Boden. Hart und schmerzhaft kam mein Hinterkopf auf den Steinboden auf. Schwarze Flecken flackerten vor meinen Augen, bevor ich einen stechenden Schmerz an meinem Fuß verspürte. Jurij hielt meinen Knöchel in seiner Hand, die Innenseite zu sich gedreht und biss ohne Vorwarnung in ihn hinein. Ich biss mir auf die Lippe um nicht laut loszuschreien und ihm dieses Vergnügen zu gönnen. Dieses schreckliche, bösartige Lachen das aus Jurijs Kehle drang erfüllte den Raum und schien ihn immer kleiner werden zu lassen. Er löste seine Zähne von mir und leckte sich über seine blutverschmierten Lippen. »Einfach köstlich.« Er griff nach meinem anderen Bein und und fuhr über den kalten Eisenring, der um mein Fuß gelegt war. Unerwartet und mit einer Leichtigkeit riss er sie in zwei und mein Bein war frei. Es zeigte mir nur wieder einmal, welche Kraft dieses Monster besaß. Jurijs Blick war weiter auf die Wunden an meinem Fuß gerichtet. »Lauf.« Sagte er unbeteiligt. Ungläubig starrte ich ihn an. Meinte er das Ernst? War ich wirklich frei? Misstrauisch stand ich auf und schritt langsam um ihn herum, doch Jurij machte keine Anstalten sich zu bewegen. Mein Knöchel schmerzte und jeder Schritt brannte wie Feuer, aber all das war mir egal. Zum aller ersten Mal hatte ich die wirkliche Chance fliehen zu können! Ich rannte durch die Tür, die mich all die Zeit gefangen gehalten hatte und stürzte die Flure entlang. Immer wieder stolperte ich und musste mich an den Steinen der Wände abfangen. Es war ein einziges großes Labyrinth, doch ich versuchte mich daran zu erinnern, aus welchen Ecken das Licht der Fackeln zuerst zu sehen war. Die Flure schienen kein Ende mehr zu nehmen. Ich wollte nicht aufhören zu rennen aber meine Beine ließen es nicht mehr zu das ich sie so sehr beanspruchte. Die wenige Nahrung und das fehlende Blut waren nicht gerade hilfreich bei meinem Entkommensversuch. Jurijs lautes, böses Lachen das von überall zu kommen schien, ließ mich zusammen fahren. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Er hatte nie vor mich gehen zu lassen. Ich hörte seine Schritte schon von weitem. Es hatte keinen Sinn weiter zu rennen, er würde mich so oder so einholen. Ich kratzte all meine letzte Kraft zusammen und brach eine der Fackeln aus ihrer Verankerung. Das tappen seiner Schuhe auf dem Boden kam näher und schutzsuchend versteckte ich mich in einer der engen seitlichen Gänge. Jurijs Schatten flackerte vor mir. Ich nutzte den Überraschungsmoment und sprang auf ihn zu. Für eine Millisekunde sah ich die Verblüffung in seinen Augen. Doch dann schnellte sein Arm nach oben und hielt die Fackel davon ab, seine Kleidung zu verbrennen. Mein Atem ging schnell und noch immer hielt ich den Stiel der Fackel fest in meinen Händen. Amüsiert sah er mich an. »Gar nicht mal so übel.« »Wieso tust du das?« Blaffte ich ihm entgegen. Er zog an der Fackel und mich direkt mit in seine Arme. Frech grinste er mir in mein Gesicht. »Ich sagte doch das ich spielen will.« Verachtung erfüllte mein Gesicht und wütend funkelte ich ihn an. »Bastard!« Ich holte aus und spuckte ihm in sein Gesicht. Doch nicht wie ich erwartet hatte, dass sein freches Grinsen verschwinden würde, wurde es nur umso amüsierter. »Das hättest du nicht tun sollen.« Er packte mich am Hals und hob mich unsanft nach oben. Mir blieb die Luft weg. Ich strampelte und kratze an seinen Händen, doch sein Griff lockerte sich keinen Zentimeter. Hart schleuderte er mich gegen die Wand und drückte meinen Kopf zur Seite. Mit einer Wucht wie noch nie zuvor rammte er mir seine Fangzähne tief in mein Fleisch. Ich konnte förmlich spüren, wie die Haut zerriss und eine riesige, klaffende Wunde an meinem Hals entstand. Der fehlende Atem und der starke Blutverlust ließ alles schwarz vor meinen Augen werden. Schlaff fiel ich in seine Arme. Das letzte das ich vernahm, war Jurijs finsteres Lachen. »Tu das nie wieder Katy.«. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)