Zwei mit gleichem Schlag von Kurama_Kitsune (Lang lebe die Bromantik!) ================================================================================ Kapitel 2: 05 - Sind wir nicht alle ein bisschen Zombie 02 ---------------------------------------------------------- Nur langsam kam Spider-Man wieder zu sich. Er lag auf hartem, kaltem Untergrund. Benommen schlug er die Augen auf. Steine, Schutt, Boden, so etwas wie Asphaltbrocken. Mit etwas Mühe rappelte er sich auf, musste kurz auf allen Vieren bleiben, weil ihm einen Moment lang schwindlig und schlecht wurde, das verging aber schnell wieder. Und dann stand er endlich und sah sich völlig entgeistert und entsetzt um. „Wo zur Hölle...“ Alles lag in Trümmern. Der Himmel war grau in grau und sah einfach nur krank aus. Die Gebäude... alle Fenster kaputt, Ruß, Steine, Glas, Müll... Und kein Zeichen von Leben, keine Menschen, keine Tiere, selbst Gras und Bäume waren tot, verfault, braun, schmutzig. Und doch: Es war New York. Eindeutig. Irgendwie. Nur... falsch. Suchend sah Spider-Man sich erneut um. Apropos Menschen. „Deadpool? Deadpool! Wade! Wo steckst du denn?!“ Keine Antwort. Nur in Spider-Mans Kopf ging ganz leise ein erstes kleines Warnläuten an. Angreifer? Hatten die sich Deadpool vielleicht schon geschnappt? „Wade Wilson!! Wo...“, setzte er nochmal an, da packte ihn jemand von hinten und hielt ihm den Mund zu. „Shhh! Du lockst sie sonst an!“, zischte Deadpool ihm ins Ohr, aber Spider-Man reagierte schon automatisch und hebelte Deadpool über seine Schulter um ihn gleich darauf hart zu Boden zu werfen. „Schleich dich nicht so an mich ran, du Freak!“ „SHHH!“, machte Deadpool nochmal , der jetzt auf dem Rücken lag und den Kopf in den Nacken gelegt hatte, um kopfüber zu Spider-Man aufzusehen. „Du mich auch SHHH! Erklär mir lieber, was schief gelaufen ist! Was hast du getan, Wade?!“, fuhr Spider-Man ihn an. Deadpool rollte sich herum und sprang mit einem Satz auf ihn, warf ihn zu Boden und drückte ihm beide Hände auf den Mund. „Ich hätte nie gedacht, dass ICH das mal zu DIR sage, aber... Halt die Klappe, Spidey!“ Auch wenn er ihn eigentlich anfuhr, hielt Deadpool trotzdem die Stimme gesenkt. Spider-Man hatte keine Ahnung, was sein Problem war, ihn interessierte nur, wo er sie hingebracht hatte und wie sie dort wieder wegkamen. Gerade wollte er Deadpool von sich runter treten, da ruckte dessen Kopf hoch und er sah auf irgendetwas hinter ihnen. „Uh oh...“ Spider-Man packte Deadpools Hände und drückte sie nach oben, runter von seinem Mund. „Was 'uh oh'?“ Deadpool, der noch immer auf ihm saß, schüttelte Spider-Mans Hände ab, legte seine eigenen dafür an Spider-Mans Wangen und drehte seinen Kopf in die Richtung, in die er selbst starrte. „W-was... Soll das ein schlechter Scherz sein? Die sehen ja aus, wie die schlechte Zweitbesetzung von Night of the living Dead. Wade! Wo hast du uns hingebracht?!“ „Zeit und Ort stimmen. Aber... uhm... vielleicht nicht ganz... unsere Dimension?“ Wütend kickte Spider-Man Deadpool nun doch von sich herunter und sprang auf die Füße. „WAS?!“ „Tut mir leid! Ich weiß nicht, wie das passieren konnte! Aber jetzt ist, glaub ich, nicht die Zeit zum quatschen, lass uns erst mal die Freundschaftsanfrage von denen da zurückweisen!“ Tatsächlich kam ihnen eine Meute an ziemlich zerfetzt und nicht sehr lebendig aussehenden Gestalten entgegen. Zwar nicht rennend, aber auch nicht gerade im Schneckentempo, sondern doch recht zügig. „Bring uns hier weg!“ Spider-Man ging in Angriffsstellung und feuerte gleich auf die, die ihnen am nächsten waren, ein paar Spinnfäden, um sie vom Näherkommen abzuhalten. Geheuer waren ihm die Gestalten absolut nicht und sie sahen auch nicht so aus, als hätten sie unbedingt gute Absichten. Auch Deadpool war wieder aufgesprungen und zog die Schwerter. „Mache ich liebend gerne, aber das Teil muss erst aufladen. Teleportieren läd schneller, das Zeitdings ist leider `n bisschen aufwendiger.“ „W-was? Wie... aufladen?! Und so lange soll ich jetzt Stolz und Vorurteil vergessen und Zombies abschlachten, damit ich nicht gefressen werde?!“ Erneut setzte Spider-Man ein paar Gestalten außer Gefecht und sprang an die nächste Hauswand. „Oh wow, schlechte Filmtitelwitze. Eins zu null für dich, Spidey. Aber ja, so ungefähr kommt`s hin. Und jetzt komm gefälligst da runter! Ich kämpf hier unten sicher nicht alleine! Du Feigling!“ Deadpool fackelte nicht lange und schlug mit den Schwertern der ersten Angreiferwelle gezielt die Köpfe ab. „Deadpool! Keine Massaker!!“ Auch Spider-Man feuerte wieder haufenweise Spinnfäden auf die anrückenden Mengen, was die aber nur am Weiterlaufen hinderte, sie aber nicht ausschaltete. „Bevor mir hier jemand in meinen sexy Knackarsch beißt, ziehe ich es vor, lieber ein paar Köpfe rollen zu lassen. Nieder mit der Moral! Außerdem kenn ich die Leute nicht!“, erwiderte Deadpool nur, ehe er erneut auf die ihn immer stärker bedrängenden Massen einhieb. Auch Spider-Man tat sein Bestes, um die Gestalten fernzuhalten, aber es wurden mehr und mehr. Darum schoss er den nächsten stärkeren Spinnfaden auf Deadpool und zog ihn mit einem Ruck zu sich nach oben, so dass er erst mal außer Reichweite der Angreifer war. „Du kannst aber nicht 8,4 Millionen Einwohner köpfen! Für jeden, den du ausschaltest, kommen da drei Neue!“ „Ich KANN schon... Auch wenn das `n Weilchen dauern könnte... Und wenn du nicht so rumgeplärrt hättest, hätten sie uns gar nicht bemerkt!“, warf Deadpool ihm vor. „Soll ich loslassen? Regenerierst du auch abgebissene Körperteile?“, drohte Spider-Man ihm, zog ihn dann aber sogar richtig hoch und eher widerwillig an sich. „Festhalten. Wir verschwinden erst mal hier. Ich steh zwar gern im Mittelpunkt, aber nur bei meinen Fans.“ „Du bist auf jeden Fall immer MEIN Lebensmittelpunkt, versprochen“, raunte Deadpool ihm ins Ohr, nachdem er sich an Spider-Mans Rücken festhielt, woraufhin dem sofort ein unangenehmer Schauer über den Rücken lief. „Ich kann dich immer noch runter werfen!“ „Dann musst du aber hierbleiben. Für IMMER! ALLEIN!“ Spider-Man gab keine Antwort mehr, sondern schoss einen Spinnfaden ab und schwang sich mit Deadpool auf dem Rücken weg von dem immer größer werdenden Andrang von offensichtlich Untoten. „Mann, was für ein abgefucktes Alternativuniversum. Ich sag dir, ich hasse Zombie-Apokalypsen. Da wäre mir ein Ritter- oder Steinzeitszenario eindeutig lieber. Oder Wilder Westen. Da gäbe es wenigstens Saloons.“ „Als ob du schon mal an einer Zombie-Apokalypse teilgenommen hätt... Oh Gott, sag nicht, du hast...“ „Meine Lebensgeschichte erzähl ich dir mal daheim auf der Couch. Bring uns da vorne aufs Dach! Die Viecher können normalerweise keine Leitern hochklettern und nicht so einfach Türen öffnen. Und Türmchen bauen nur die Roadrunner-Zombies von Brad Pitt.“ Keine Ahnung, was er da wieder plapperte, aber Spider-Man musste einfach hoffen, dass Deadpool sich wirklich auskannte mit so einer 'Situation'. Darum brachte er sie auf das leere Flachdach, auf das Deadpool gezeigt hatte. „Also schön, Wade, wie ist der Plan? Wie lange dauert 'aufladen'? Und kannst du uns damit auch sicher wieder zurückbringen?! Da geb ich ja lieber noch meine Geheimidentität auf, als hier zu enden!“, schimpfte er dann gleich drauf los und fügte noch hinzu: „Allein... mit DIR!“ Deadpool ließ geknickt den Kopf hängen. „Autsch, das tat weh. Aber gut. Ich kann das wegstecken. Ich weiß ja, dass du`s nicht so meinst.“ „Wade, der Teleporter! Information! Jetzt!“, forderte Spider-Man noch einmal. „Nicht so laut! Sonst haben sie uns doch gleich wieder. Okay, also... laden ist unterschiedlich. Ich mach eigentlich allein keine Sprünge durch die Zeit. Normalerweise nur mit Su... Su... dem supergeilen Typen, von dem ich den Teleporter hab. Normal in der Weltgeschichte rumspringen kann ich so. Also von Ort zu Ort. Nicht Zeit zu Zeit. Da dauert das Aufladen je nach Strecke von ein paar Sekunden bis hin zu einem Tag. Bei einem Zeitsprung... puh... noch länger?“ Entgeistert starrte Spider-Man ihn an. „Du... hast nicht die geringste Ahnung, wie es funktioniert, hab ich recht?“ Verlegen kratzte Deadpool sich am Kopf. „Ja, weißt du... die Erklärung war... echt lang und echt langweilig und ich war nur so 'Yey, geil, ein Teleporter!' und der andere nur so blablabla 'wichtig' blablabla 'Verantwortung' blablabla 'Verschiebung des Weltengleichgewichts'...“ Spider-Man packte Deadpool wütend am Kragen und hob ihn ein Stück hoch. „Wenn du KEINE Ahnung hast, wie es funktioniert, warum hast du es dann benutzt?! Was, wenn wir hier nicht mehr wegkommen?!“ „Hey, hey, ganz ruhig! Ich hab das doch nur für dich gemacht! Ich wollte... helfen... Ich wollte... dir nur helfen... Tut mir leid, ich hab`s versaut.“ Mit einem höhnischen Schnauben warf Spider-Man Deadpool zu Boden. „Ja! Ja, das hast du!“ Frustriert setzte Spider-Man sich einfach auf den Boden. Deadpool setzte sich wortlos neben ihn und schwieg dann sogar für ein paar Minuten. Dann hörte Spider-Man ihn sich aber doch wieder räuspern. „Hey... hör mal... Du bist doch gut mit Technik. Lass uns einfach `nen Applestore suchen, du kriegst meinen Gürtel und kannst basteln. Ich wette, du checkst das sofort. Also wie das Teil läuft. Und dann bringst du uns in Null Komma Nichts wieder zurück. Ist das `ne Idee?“, schlug er dann leise vor. „Und wenn nicht? Wenn wir wirklich warten müssen, bis es aufgeladen ist? Und wenn das eine Woche dauert? Einen Monat? Was machen wir dann so lange? Wo sollen wir uns verstecken? Was essen? Trinken?“ Da war es schon wieder, dieses grässliche Gefühl der Verzweiflung. „Dann lass uns doch als Allererstes mal `nen schicken Unterschlupf suchen. Ich plädiere für eine Flitterwochensuite in einem fünf Sterne Hotel! Die sind doch immer schön weit oben und da können wir uns verbarrikadieren. Und außerdem gibt`s da garantiert Vorräte. Du sammelst dir alles an Technikkram zusammen, was du brauchst und kannst dann in Ruhe arbeiten.“ Zugegeben, das klang vernünftig. „Ah! Und außerdem ist da noch eine Sache. Wenn jemand das hinbekommt, dann du! Du bist das klügste Schulkind, das ich kenne. Mein Lieblingsnerd. Ich weiß, dass du das kannst. Ich glaube an dich, Parker.“ Wow, das tat richtig gut, selbst wenn es von Deadpool kam. „Danke“, murmelte Spider-Man leise, dann spürte er, wie Deadpool ihm auf die Schulter klopfte. „Na komm, suchen wir uns `n hübsches Zimmer.“ Damit stand er auf und hielt Spider-Man die Hand hin. „Du fährst!“ Spider-Man ließ sich hochziehen und ging zum Rand des Daches, auf dem sie standen. Deadpool trat hinter in und legte die Arme wieder um seinen Nacken. „Nur, damit du es weißt, wir nehmen ein Zimmer mit ZWEI Schlafzimmern“, musste Spider-Man dann doch noch dringend klarstellen. „Ganz wie du willst, Schätzchen. Und nur, damit DU es weißt, du darfst jederzeit zu mir ins Bett kommen, wenn du nachts Angst bekommst“, erwiderte Deadpool. „Gott, wie ich dich hasse...“ Spider-Man beeilte sich, einen Spinnfaden loszuschießen, bevor Deadpool noch mehr sagen konnte. Dann brachte er sie so schnell er konnte auf die Terrasse einer Penthousesuite eines der teuersten Hotels der Stadt. Vorsichtig kontrollierten sie, ob die Suite auch verlassen war, aber bis auf Spuren eines eiligen Aufbruchs deutete nichts darauf hin, dass in letzter Zeit jemand die Suite bewohnt hatte. „Unglaublich, hier könnten drei ganze Familien wohnen!“, stellte Spider-Man nach dem Durchsuchen der Räume fest. „Ich bin auch neidisch. Da merke ich erst wieder, wie schäbig ich wohne... Ich nehm das große Bett!“ Deadpool nahm den Schwertgurt ab und ließ sich gleich auf das größere der Betten im größten Schlafzimmer fallen. „Dafür haben wir jetzt keine Zeit! Wir müssen die Vorräte checken, sehen, dass hier keiner reinkommt und dann...“ Spider-Man deutete auf Deadpools Gürtel. „Das da ausziehen und her damit!“ Sofort saß Deadpool kerzengerade im Bett, rutschte dann aber rückwärts Richtung Kopfende und sagte ganz verschämt: „Oh, Spidey, auf einmal hast du`s so nötig? Ich weiß ja, der Stress und alles, aber wenn du mich unter Druck setzt, geht bei mir gar nichts.“ „Wade!“ „Ja, ja, schon gut, sei doch mal ein bisschen locker. Ich mach doch nur Spaß. Vielleicht...“ Langsam stand Deadpool wieder auf. „Ich wollte schon immer mal die Minibar plündern mit dem Wissen, dass ich mir gleich `n Snickers für 20$ einverleibe, ohne dass ich dafür bezahlen muss“, meinte er dann und kniete sich vor den kleinen Kühlschrank im Zimmer. Strom war zwar keiner mehr drauf, aber die Dinge, die darin lagen, waren sowieso nicht verderblich. Quellwasser in kleinen Flaschen, Alkohol, Snacks, Schokoriegel, Süßigkeiten, alles fein säuberlich in kleine Portionen eingetütet. „Der Filmabend ist gerettet!“, musste Deadpool rufen, denn Spider-Man durchsuchte jetzt die anderen Zimmer nach Lebensmitteln und Getränken. „Ich hab hier auch volle Schränke“, rief er zurück. Dann waren ein paar kurze Rumpler zu hören, als Spider-Man die Eingangstür zur Suite mit einem Schrank verstellte. „Dass du so stark bist, macht mich echt an“, tönte es hinter ihm von der Tür zum großen Schlafzimmer her und als er sich genervt umdrehte, sah Spider-Man Deadpool am Türrahmen lehnen, wo er mit einer Hand seinen Gürtel öffnete und hochhielt. „Na los, komm und hol ihn dir, Tiger.“ Spider-Man zog sich die Maske vom Kopf und sah Deadpool böse an. „Es reicht, Wade! Her damit!“ Deadpool zuckte mit den Schultern und warf ihm den Gürtel zu. „Bist `n Spielverderber, Parker.“ Peter würdigte Deadpool keines Blickes mehr, sondern setzte sich im Wohnraum auf die dort mitten im Zentrum stehende große Ledercouch. Dann zog er die Handschuhe aus und legte den Gürtel vor sich auf den Tisch aus Edelholz. Deadpool kam zu ihm und stützte sich hinter ihm auf der Lehne der Couch ab. „Unten ist ein kleiner Hebel, dann geht das auf“, erklärte er und sah über Peters Schulter dabei zu, wie der die Gürtelschnalle öffnete. Im Inneren war alles voller kleiner Kabel und Schaltkreise. Und darin steckte eine kleine Energiequelle von einer Art, wie Peter sie noch nie zuvor gesehen hatte. „Was ist das da?“ Deadpool hob unwissend die Hände. „Toll... Du bist `ne echte Hilfe, du Genie.“ „Hey! Für`s Denken hab ich dich dabei. Wenn du mich fragst, ist das glaub ich so was wie Starks Minireaktor. Und der musste den auch immer aufladen.“ Zugegeben, da konnte Deadpool recht haben. Aber ohne Strom? Wie sollten sie das Ding da laden? Höchstens... „Okay, ich brauche Werkzeug. Kleines Werkzeug. Für kleine Drähte. Und Batterien. Am besten eine Autobatterie. Und vielleicht auch einen Laptop oder ein Tablet für Ersatzteile“, zählte Peter auf. „Ich sag doch, Applestore. Jetzt sofort?“ „Jetzt sofort! Je schneller wir hier wegkommen, desto besser“, war Peters Meinung. Deadpool zuckte mit den Schultern. „Wie du willst. Schade. Ich hab gerade den Kamin entdeckt. Und dass es hier einen Whirlpool IM Zimmer gibt.“ Darauf wollte Peter gar keine Antwort geben. „Parker?“ Peter reagierte noch immer nicht, sondern zog seine Handschuhe wieder an. „Parker? Parker. PARKER!“ „WAS IST?!“, fuhr Peter Deadpool völlig entnervt an. „Hast du zugehört? Ein Whirlpool! IM Zimmer!“ Okay, das war genug. Irgendwann reichte es. Peter drehte sich mit Schwung um, riss dabei das Bein hoch und verpasste Deadpool einen Tritt, der ihn direkt in ein Wandregal beförderte. „Das war`s! Du bleibst hier! Und das hier...“ Er schloss die Gürtelschnalle, entfernte mit ein paar schnellen Griffen alle Extrataschen und Waffenhalterungen samt Waffen vom Gürtel, legte ihn dann selbst an und fixierte den Gürtel noch mit Spinnfäden an seinem Kostüm. „...nehme ich mit! Damit du nicht auf dumme Gedanken kommst, während ich weg bin!“ Ganz benommen versuchte Deadpool sich aufzurappeln. „W-warte... was? Au, verdammt, das hat echt wehgetan! Wehe, du beklaust mich jetzt! Auch wenn du echt süß mit meinem Gürtel aussiehst.“ Spider-Man zog sich die Maske wieder über, lief auf die Terrasse und schwang sich nach unten. Gott, wie der Typ ihm auf die Nerven ging! Er hätte ihn fesseln sollen. Fesseln und vor allem knebeln. Egal, jetzt schnell die nötigen Sachen besorgen und dann den Teleporter reparieren. Da war ja auch tatsächlich schon einer der beinahe allgegenwärtigen Elektronikläden. Deadpool hatte recht, da gab es sicher alles, was er brauchte. Vielleicht. Denn die Scheiben waren eingeschlagen, es stand sogar ein Auto halb im Laden. Und der Laden selbst sah ziemlich geplündert aus. Spider-Man blieb erst mal an der Wand und sah sich um. Keine Untoten oder Monster in Sicht. Trotzdem besser leise sein. Er bewegte sich vorsichtig an der Decke entlang durch den Laden. Werkzeuge... Batterien... Wahrscheinlich eher im Lager oder den Schubladen der Angestellten. Mit einem leisen Satz landete Spider-Man auf dem Boden und fing an, alles zu durchsuchen. Werkzeuge fand er schnell, sogar Batterien. Auch zwei Tablets trieb er noch auf und packte alles in eine kleine Laptoptasche, die er sich umhängte. Jetzt nur noch eine ordentliche große Batterie. Autobatterie. Da ja sowieso halb im Laden ein Auto stand, mit dem jemand sich anscheinend Zugang zu dem Geschäft verschafft hatte, ging Spider-Man nun darauf zu. Das Auto holte so schnell sicher keiner mehr ab. Sollte ihm nur recht sein. Er packte die Klappe der Motorhaube und stemmte sie auf. Und plötzlich ging der Alarm los, so dass er vor Schreck einen Satz rückwärts machte. Dass ausgerechnet die verdammte Alarmanlage im Auto noch funktionieren musste! Aber gut, das hieß auch, dass die Batterie lief. Mit ein paar schnellen Handgriffen hatte er sie abgekoppelt und sich unter den Arm geklemmt, drehte sich um und... wich nur dank seinem Spinnensinn und einem schnellen Reflex dem Zugriff durch einen der Untoten aus. „Woa! Wo kommst du denn her?!“ Anscheinend war das einer der Angestellten, den er übersehen hatte. Er hatte ihn wohl rausgelassen, als er alle Türen zu den Lagern geöffnet hatte. Mist. Aber einem ausweichen war kein Problem, er musste nur schnell... Sein Spinnensinn explodierte förmlich und als er herumfuhr, drängte schon eine ganze Meute dieser Dinger in den Laden. Die Alarmanlage! Sie hatte sie angelockt! Spider-Man sprang auf einen der Tische, feuerte eine Ladung Spinnfäden um sich, wich Händen und zuschnappenden Kiefern aus, trat Mobiliar und Trümmer gegen seine Angreifer und versuchte bei all seinen Sprüngen und Ausweichmanövern die Batterie und die Tasche nicht zu verlieren. „Meine Güte, seid ihr lästig! Ich schmecke doch gar nicht! Lasst mich durch, dann muss ich keinem wehtun! Autogramme gibt`s später!“ So langsam wurde es ihm echt mulmig, er kam nicht raus. Er hatte keine echten Waffen, um den Gestalten den Zombie-Gnadenstoß zu verpassen. Warum nur ließ er sich von Deadpool nur immer so provozieren?! Jetzt hätte er den Idiot brauchen können um sich den Weg freiräumen zu lassen. „So eine Sch... Wo bist du bloß, wenn ich dich wirklich brauche, Wade?!“, entfuhr es ihm und er versuchte sich mit einem Sprung an die Decke außer Reichweite zu bringen. Da packte aber einer der Angreifer genau die Tasche und riss ihn zu Boden und sofort waren sie alle über ihm. Er schoss wie wild Spinnfäden um sich und trat nach allem, was ihm zu nahe kam, aber es waren so viele! „Nein! Runter von mir! Finger weg, ihr faulige Ausschussware! Verdammt! Deadpool! Wade! WADE!“ Warum er gerade nach ihm rief, war Spider-Man gar nicht klar. Es kam automatisch. Und dann knallte es laut. Einmal, zweimal, dreimal... Er hörte auf zu zählen, aber das waren Schüsse! Und die, die ihn bedrängten, wurden weniger. So konnte er sich wieder wehren, verklebte Münder und Arme und Hände mit Spinnfäden, doch dann schnellte einer von den Untoten direkt auf sein Gesicht zu, riss den Mund auf und... Die Spitze der Katanaklinge stoppte wenige Zentimeter vor Spider-Mans Gesicht, hatte dafür aber den Kopf des Angreifers direkt durchbohrt. „Verd... Bist du IRRE?!“ Deadpool riss das Schwert zurück und köpfte mit einem Rundumschlag gleich noch fünf weitere der Gestalten. Dann war er mit dem Gesicht auf einmal direkt vor Spider-Mans, so dass er mit seiner Stirn Spider-Mans berührte. „Das Selbe könnte ich dich fragen. Die Nummer hier allein abzuziehen. Und ich bin nicht irre. Nur verliebt...“ Mit einem Ruck zog er Spider-Man hoch und kümmerte sich dann darum, die nächste Angriffswelle auszuschalten. „Du spinnst doch!“ Spider-Man feuerte eine ganze Ladung Spinnfäden auf die offene Ladenfront, so dass erst mal keiner mehr in den Laden kommen konnte, weil alles verklebt war. Dann schwankte er sogar kurz, das war alles zu viel. Im selben Moment spürte er, wie Deadpool von hinten fest die Arme um seine Mitte legte und ihn an sich zog. „Und du hast gerade mehr als deutlich nach mir gerufen. Das kannst du wirklich nicht abstreiten, Parker.“ Der Griff wurde fester und Spider-Man spürte, wie er ungewollt leicht zu zittern anfing. Er wusste, er musste unter der Maske knallrot sein. So peinlich. Und dann war da Deadpools Stimme direkt an seinem Ohr. „Ich hab dich ganz genau gehört, Parker... Da waren meine drei kleinen magischen Worte. 'Ich brauche dich'...“ Oh Gott, wieso strich Deadpools Hand plötzlich von seiner Brustmitte nach unten?! Spider-Man reagierte instinktiv und wand sich frei, wobei er Deadpool grob von sich stieß. „Wade, NEIN! Lass den Scheiß! Hör auf! HÖR AUF!“ Heftig und ganz zittrig atmend stellte er sich in Abwehrhaltung vor Deadpool, dann ließ er die Arme sinken, als er sah, was der getan hatte. Deadpool legte nämlich gerade seinen Gürtel an, den er sich mit der Aktion eben zurückgeholt hatte. „Ich lass mich nicht beklauen“, war alles, was er sagte, dann nickte er auf die Autobatterie, die auf dem Boden lag. „Die nehm ich, du bringst uns zurück. Drei Dutzend Leichen taugen nicht für Romantik. Bist du soweit okay? Hat dich einer gebissen? Muss ich Angst haben, dass du mutierst? Also... noch mehr, als du`s schon bist?“ Spider-Man sah an sich herunter. „N-nein... mich hat keiner erwischt.“ Kurz checkte er seine Spinnschussvorrichtungen, Das musste noch reichen, um zurückzukommen. „Okay, pass auf, ich schneide uns ein Loch in die Wand da und spreng uns den Weg frei. Du ziehst uns sofort raus und bringst uns zurück. Verstanden?“ Spider-Man war gerade ganz neben sich, also nickte er nur. Einfach die Anweisungen befolgen. Nicht denken. Bloß jetzt nicht denken. Wie in Watte gepackt sah Spider-Man dabei zu, wie Deadpool ein Stück des Spinnfadenschutzes aufhackte, eine Granate hindurch warf, er spürte die Hitze und die Druckwelle der Explosion, dann lagen schon wieder Deadpools Arme um ihn, er hörte ihn „Los! Raus hier!“ rufen und zog sich mit ihm durch das Loch nach draußen und sofort nach oben. Weg von den zerfetzten Leichen, weg von den nachdrängenden Gestalten. Er spürte, wie sehr seine Hände zitterten und wie sehr er sich anstrengen musste, damit sie beide nicht fielen. Dann waren sie auf der Terrasse, Deadpool ließ ihn los und im nächsten Moment gaben schon seine Beine nach und er sank auf den Boden. „Hey! Was wird das denn, wenn`s fertig ist?“ Deadpool ging neben ihm in die Hocke und legte ihm eine Hand auf den Rücken. „Parker? Alles okay? Was hast du denn?“, klang er ganz besorgt. Der Tonfall tat gut. Mal was anderes als ihn ständig zu ärgern. Peter zog sich die Maske vom Kopf, atmete tief durch und schüttelte den Kopf dann kurz. „Lass mir... fünf Minuten... bitte... Ich... ich kann gerade nicht...“ Deadpool sagte nichts, er griff möglichst sanft nach Peter und hob ihn hoch. „Ey! Nein! Warte! Lass... lass mich runter! Wade!“ Doch Peters Protest nutzte nichts, Deadpool trug ihn nach drinnen und setzte ihn auf der großen Couch ab. „So, hier kannst du die kleine Stress- und Paniknummer abziehen. Gib mir die Tasche, dann pack ich schon mal aus. Und dann kriegst du definitiv `nen Schluck Alkohol. Das beruhigt die Nerven. Versprochen.“ „Ich trinke aber nicht“, begehrte Peter halbherzig auf. „Dann fängst du jetzt damit an!“ Deadpool breitete den Inhalt der Laptoptasche auf dem Couchtisch aus und stellte die Autobatterie daneben. „Ich trau mich gar nicht fragen, aber... du warst... so schnell da...“, setzte Peter dann vorsichtig dazu an, in Richtung eines Dankes zu steuern. „Ach, das war gar nichts. Ich hab mir an der Fassade ein paar Rohre zum dran runterrutschen gesucht. Hab mir auch nur einen Knöchel dabei gebrochen. Und der Store war ja ums Eck. Musste nur der Horde nachlaufen. Also, kein Ding.“ Deadpool holte, während er redete, einen Arm voll Snacks und stellte zusätzlich zwei Schnapsflaschen mit auf den Tisch. „Außerdem hast du ja laut genug nach mir gerufen“, konnte er sich dann natürlich nicht verkneifen hinzuzufügen. Peter wurde schon wieder rot und fing an, die Sachen auf dem Tisch zurechtzuschieben. „Okay, damit hast du dir gerade das Danke verspielt. Räum den Whiskey weg und hol mir lieber ein Wasser“, forderte er dann. „Und lass den Gürtel da!“ Deadpool starrte ihn erst nur an, dann verbeugte er sich ein paar mal. „Jawohl eure Majestät, alles was ihr wünschte, eure Hoheit.“ Er legte den Gürtel auf den Tisch. „Ich hätte aber eine bessere Idee, als dass du gleich loslegst.“ „Die will ich aber nicht hören.“ Deadpool holte tatsächlich eine Wasserflasche und warf sie Peter zu. „Ich sag sie dir aber trotzdem. Du bist gerade heftig durch den Wind, wurdest gerade halb gefressen. Deine Finger zittern – und DOCH, tun sie! Ich seh`s doch! - und du hast Zombie-Matsche auf dem Anzug. Und... Whirlpool IM Zimmer!“ Verdammt, Deadpool hatte recht und er hatte gesehen, wie durcheinander er noch immer war. Peter trank und stellte dann die Flasche weg. „Na schön, kurze Pause. Ich kann gerade eh nicht denken. Und ich will den Teleporter nicht kurzschließen. Aber! Und das werde ich nur EINMAL sagen! Ich steige NICHT mit dir in den Whirlpool! Erstens: Kein Strom. Zweitens: Ich will nicht wissen, wie lange das Wasser da schon drin ist. Und drittens: NICHT mit DIR!“ Ganz unschuldig sah Deadpool ihn an. „Wer hat denn gesagt, dass du da mit mir zusammen rein sollst? Aber wenn du nicht willst... Wir haben ja noch drei Bäder.“ Peter stand auf und griff sich automatisch Deadpools Gürtel. „Kannst du mir verraten, was du da treibst? Lass die Finger von meinen Sachen.“ „Vergiss es! Den behalte ich, bis ich weiß, wie er funktioniert und wie wir das Teil flott kriegen!“ Damit ging Peter in eins der kleineren Schlafzimmer, um dort nachzusehen, ob sie wenigstens noch Wasser im angrenzenden Bad hatten. „Wieso?! Hast du Angst, ich lass dich hier allein, wenn er wieder läuft? Du weißt genau, dass ich das nicht würde! Niemals! Du bist doch meine Ein und Alles! Hey! Hörst du mir zu?“ Als Antwort schlug Peter die Schlafzimmertür zu. Ihm egal, ob sie damit Untote auf den Hotelfluren anlockten. Kurz sah er an sich herunter. Mist, sein Anzug sah wirklich schlecht aus. Vielleicht konnte er ihn kurz einweichen. Er warf Deadpools Gürtel aufs Bett und ging ins Bad. Tatsächlich kam Wasser aus den Hähnen, wenn auch nur kaltes. Egal. Immerhin etwas. Mit Sicherheit hatte so ein Luxushotel einen eigenen Wasseranschluss, um bei Störungen nicht betroffen zu sein. Nur schade, dass das beim Strom wohl nicht so gut geklappt hatte. Aber wenn keiner mehr da war, um sich um Notstrom und Generatoren richtig zu kümmern... Peter ging kurz zurück ins Schlafzimmer und öffnete den nicht gerade kleinen Kleiderschrank, der eine ganze Wand im Zimmer einnahm. „Bingo!“ Unter anderem vor allem Herrenkleidung. Die Bewohner der Suite waren wohl nicht mehr zum Packen gekommen. Oder hatten nur das Nötigste mitgenommen. Peter griff sich ein Hemd und frische Wäsche, dazu eine Shorts. Alles nur teure Markennamen. Ein bisschen neidisch konnte man da schon werden. Er zog den Anzug aus und warf ihn in eins der Waschbecken im Badezimmer, dann ließ er Wasser ein und kippte Flüssigseife, die am Waschbeckenrand stand, dazu. „Uääh, das ist so eklig...“, murmelte er vor sich hin, als er versuchte, den Dreck von seinem Anzug abzuwaschen. Dann nochmal die gleiche Prozedur und dann ließ er den Anzug noch im Seifenwasser liegen. Er selbst zog sich ganz aus und stellte sich unter die Dusche, aus der er am liebsten gleich wieder einen Satz rückwärts gemacht hätte, als das eiskalte Wasser auf seine Haut traf. Aber er biss die Zähne zusammen und hielt es tapfer aus, wusch sich dafür aber so schnell er konnte und wickelte sich dann zitternd in eins der vielen bereitliegenden Handtücher. Sogar die fühlten sich nach was Besserem an. Er schlüpfte in die frischen Sachen und ging sich die Haare trocken rubbelnd zurück ins Schlafzimmer. Das Bett sah verdammt verlockend aus. Vielleicht sollte er sich wirklich ein bisschen Ruhe gönnen. Nur kurz. Nur ganz ganz kurz. Aber davor würde er sich noch etwas zu essen holen und sehen, was Deadpool trieb. Sollte der sich auch hinlegen. Mit etwas Glück war der Teleporter dann von alleine aufgeladen. Peter öffnete die Schlafzimmertür. Kein Deadpool. „Wade?“ Aus dem großen Schlafzimmer kamen Geräusche, dann tauchte Deadpool im Türrahmen auf. Er schien sich ebenfalls seiner Kleidung entledigt zu haben, allerdings trug er nichts Neues, sondern einen Bademantel und noch seine Maske. Schnell drehte Peter sich zur Seite, auf den Anblick konnte er wirklich verzichten. „Stell dich nicht so an, als ob du mir was abschauen könntest. Hab leider das Mädchenschlafzimmer erwischt. Ich hab zwar prinzipiell nichts dagegen, zur Abwechslung auch mal `n hübsches Kleid zu tragen, aber das lebe ich lieber zuhause aus. Dafür steht dir der Rich-Boy-Chic extrem gut, Parker. Und Mann... du solltest ein bauchfreies Kostüm tragen! Was für ein sexy Waschbrettbauch. Ich verliebe mich gerade aufs Neue in dich.“ Sofort griff Peter nach vorne und hielt das Hemd zu. Warum hatte er es bloß nicht gleich zugeknöpft? „Och komm, spielst du jetzt wieder die kleine, schüchterne Jungfrau? Was wolltest du denn?“ „Ich... ich leg mich kurz hin. Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt. Und mich in Ruhe lässt! Ich hol... mir nur... was zu essen und zu trinken“, informierte Peter Deadpool, wobei er ihn immer noch nicht ansah. „Verstanden. Dann hau ich mich auch aufs Ohr. Schadet ja nichts. Und du siehst immer noch so aus, als hättest du es nötig. Ich geh nur schnell bei dir den Kleiderschrank plündern. Ich will auch so `n schickes Armanihemd.“ Deadpool ging an Peter vorbei und in das Zimmer, aus dem der gekommen war. Dabei meinte er: „Jetzt bin ich beleidigt. Ich lass extra die Maske an, um dir den Anblick zu ersparen und du kannst mich trotzdem nicht ankucken. Da muss ich echt weinen.“ Peter holte sich vom Tisch etwas zu essen und die Wasserflasche. „Du Blödmann! So oberflächlich bin ich nicht! Mir doch egal, wie du aussiehst! Aber anstandshalber starre ich keine halbnackten Kampfkollegen an!“ Er hörte Deadpool im Schrank herumsuchen und ging selbst zurück in das Zimmer. „Hast du gehört?“ Irgendwie war es ihm wichtig, das klarzustellen. Klar war Wade keine Augenweide. Aber er konnte ja auch nichts dafür. Auch wenn sein Charakter leider das Aussehen alles andere als wett machte. „Sag das nochmal“, verlangte Deadpool und drehte sich mit einem Kleiderbündel im Arm zu Peter um. „Was? Dass ich Anstand besitze und du nicht?“ Peter warf die Vorräte aufs Bett, dann spannte er sich an und starrte fest auf einen Punkt auf der Bettdecke, denn Deadpool stellte sich direkt neben ihn. „Nein. Die Sache mit dem 'egal'.“ „Na... es... ist... mir egal. Was interessiert es mich, wie du aussiehst? Als ob das eine Person ausmacht. Außerdem... kann ich dich einfach so nicht leiden. Mal davon abgesehen, dass es auch keinen Unterschied machen würde, wenn du Sexiest Man Alive wärst. Ich wäre trotzdem jedesmal angewidert, wenn du mich anmachst.“ „Autsch! Echt bitter. Macht nichts. Warte nur, wenn ich es lang genug versuche, kannst du mir irgendwann garantiert nicht mehr widerstehen!“ Peter bekam eine unangenehme Gänsehaut, musste sich sehr zusammenreißen, um nicht erleichtert aufzuseufzen, als Deadpool sich zum Gehen wandte, aber der lehnte sich nochmal ganz nah zu ihm. „Oh, ach ja... nicht 'halb'. Nur so nebenbei.“ Peters Wangen färbten sich rot und er stolperte zwei Schritte zur Seite, weg von Deadpool. „WADE! Igitt! RAUS!“ Deadpool ging hüftschwingend nach draußen und lachte. Peter schloss sofort die Tür hinter ihm und drehte den Schlüssel auch gleich noch. Nicht, dass Deadpool noch auf dumme Ideen kam, wenn er jetzt wusste, dass er hier lag und schlief. Er schauderte kurz auf und räumte eine Seite des Bettes frei. Dann ging er eine Tüte Gebäck verdrückend ins Bad, wrang seinen Anzug aus und hängte ihn zum trocknen über die Wand der Duschkabine. Danach warf er sich aufs Bett, trank und aß noch etwas und angelte sich dann Deadpools Gürtel. Eine Weile besah er sich noch die Schnalle und deren Innenleben und entdeckte dabei auch so etwas wie den Ladestatus des Energiekerns. Außerdem auch die Einstellungen für Datum, Zeit und Ort. Das sollte zu schaffen sein. Es würde schon laufen. Peter musste gähnen und er merkte, dass ihm die Augen zufielen. Na gut, nur kurz. Kurz ausruhen. Als er die Augen wieder öffnete, war es dunkel. Richtig dunkel. Er hielt noch immer den Gürtel fest, ließ ihn jetzt aber los und streckte sich erst mal aus. Kurz musste er sich orientieren, dann stand er auf und tastete sich im Dunkeln durchs Zimmer. Kein Strom. Und kein Licht von draußen. Zweimal stieß er sich an, dann war er an der Tür, schloss auf und starrte irritiert auf das Bild, das sich ihm bot. Im Kamin brannte ein Feuer und davor auf dem Boden oder besser gesagt auf dem dicken Teppich saß Deadpool mit einer Flasche Wein und in den Sachen, die er sich vorher mitgenommen hatte. Eine dunkle Leinenhose und ein weißes Hemd. Und ohne Maske. Dafür lagen seine Waffen neben ihm ausgebreitet. Peter fuhr sich durch die Haare und rieb sich über die Augen. „Hast du ausgeschlafen?“ Wade drehte sich nicht um, er schien eine seiner Pistolen zu kontrollieren. Langsam kam Peter zu ihm. „Was machst du da?“, ging er gar nicht auf die Frage ein. „Ich zähle meine Munition. Nicht mehr viel übrig, nach der kleinen Party vorher. Dachte ja auch nicht, dass ich für deine Rettungsaktion so viel Schuss brauchen würde.“ Wade hob die Flasche an und sah zu Peter auf. „Auch ein Schluck?“ „Ich hab dir gesagt, ich trinke nicht.“ Trotzdem setzte er sich neben Wade auf den Boden. „Dann nicht. Mehr für mich. Der ist echt gut.“ Kurz schwiegen beide, Peter beobachtete Wade bei seiner Arbeit. „Komisch, oder?“, meinte Wade dann, ohne aufzusehen. Peter zog die Beine an und sah ins Feuer. „Was?“ „Hier so zu sitzen. Ohne Anzüge. Ohne Auftrag. Vor einem Kaminfeuer in einem Hotelzimmer...“ „Mmm...“, machte Peter nur, doch Wade war natürlich noch nicht fertig. „...mit einer Flasche Wein. Fast wie im Urlaub. Einem verdammt romantischen Liebesurlaub.“ Peter konnte ihn richtig grinsen hören. „Vollidiot“, kommentierte er nur und stützte das Kinn auf die Knie. „Tehe, nicht mal richtig fluchen kannst du. Süß. Ich mag sogar deine Beleidigungen, weißt du das?“ „Halt die Klappe.“ Wade schob das Magazin zurück in die Waffe und lud durch. „Gleich morgen, wenn wir wieder Licht haben, kümmern wir uns um den Rückweg. Ich bin mir relativ sicher, ich weiß, was da schiefgelaufen ist. Es liegt an diesen verflucht kleinen Knöpfen. Ich denke... ich hab mich einfach verdrückt“, sagte er dann ganz ruhig. „Am Besten, ich zeig dir, wo du hin drücken darfst. Du hast viel schlankere Finger als ich. Nicht solche Wurstgriffel.“ Peter konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. „Ah! Das hab ich gesehen! Du kriegst also gute Laune, wenn ich mich selbst beleidige? Na das ist ja nett.“ Peter spürte, wie Wade ihn mit der Weinflasche anstubste. „Komm, ein Schluck. Du hast doch bestimmt schon mal zum Essen Wein getrunken. Und der hier ist auch nicht eklig trocken oder sauer. Sondern süß. Der schmeckt dir bestimmt.“ Kurz zögerte Peter, dann nahm er die Flasche und probierte doch einen kleinen Schluck, ehe er die Flasche an Wade zurückreichte. „Jetzt glücklich?“ „Naaa... nicht ganz. Dazu müsste ich dich richtig betrunken kriegen.“ „Und schon weißt du, warum ich garantiert nicht mit DIR das Trinken ausprobiere“, gab Peter zurück. „Ach komm, du weißt genau, dass ich dich nur ärgere. Soll ich dir mal was verraten? Ich finde dich wirklich süß. Aber du bist ein Kerl. Und solange du nicht plötzlich zu irgendwas mit vieeel Brüsten mutierst, brauchst du dich vor mir nicht fürchten.“ „Wie beruhigend“, klang Peter nicht sehr überzeugt. „Du lässt dich einfach zu gut rein stressen. Und zwar von allem was ich sage oder tue. Was glaubst du, wie viel Spaß ich dabei jedes mal habe? Das rettet mir jedes mal den Tag. Und du hältst mich davon ab, komplett durchzudrehen.“ Peter sah zu Wade, doch der starrte nun auch das Feuer an. „Ich? Wieso?“ „Weil du der Gute bist. Und mich bremst. Und weil ich gerne so wie du wäre. Auch wenn dafür der Zug schon abgefahren ist. Aber wenn ich mit dir zusammen kämpfe, dann fühle ich mich 'anständig'. Als ob ich was richtig mache in meinem Leben.“ Was war denn jetzt los? So hatte er Wade ja noch nie reden gehört. Aber er unterbrach ihn nicht, sondern sah ihn nur schweigend an. „Weißt du eigentlich, wie gerne ich sterben würde?“ Die Frage schockierte Peter jetzt etwas und er sah mit großen Augen zu Wade. „Was?“ Wade nahm einen kräftigen Schluck vom Wein. „Du hast mich schon verstanden. Ich hab niemanden, für den ich da sein muss. Ich lebe ein Leben, um das mich keiner beneidet. Keiner will mit mir arbeiten, weil alle mich für gestört halten. Ich bin ein Auftragsmörder und habe schon so viele Menschen und Nicht-Menschen auf dem Gewissen, dass ich sie nicht mehr zählen kann. Frauen ekeln sich vor mir, Kinder fürchten sich, ich werde sicher NIE eine Familie haben, weil ich mich selber keiner Familie antun will. Und manchmal könnte ich allein wegen den Stimmen in meinem Kopf durchdrehen. Wenn ich es könnte... hätte ich mich sicher schon vor ein paar Jahren umgebracht. Aber... es geht nicht.“ Peter war direkt überfordert von so viel Offenheit. „Wow... Wade... das... tut mir leid. Ich wusste nicht...“ Mit einem kleinen Lächeln sah Wade zu ihm. „Muss es nicht. Ist eben so. Aber deswegen verbringe ich gern Zeit mit dir. Da hab ich das Gefühl, mein Heilfaktor nutzt was. Weil ich den Schaden für dich einstecken kann. Und weil ich immer was Gutes tue, wenn du dabei bist. Und mein Kopf gibt Ruhe, weil ich dich mit blöden Sprüchen bombardieren kann. Dann muss ich nicht mit mir selbst reden.“ Wortlos griff Peter nach dem Wein und trank doch nochmal etwas. „Wir sind schon so zwei Superhelden. Ich will keiner sein und du bist schizophren und suizidgefährdet. Wir sollten eine eigene Liga gründen“, stellte er dann fest. „Schlag das nicht vor, wenn du es nicht ernst meinst, Parker. Ich warne dich. Wenn ich jemals herausfinde, dass du mich hintergehst, oder dass das mit uns nichts wird...“ Peter trank noch einen Schluck. So langsam wurde ihm warm. Er war wirklich nichts gewohnt. Aber darum konnte er sich jetzt auch auf dieses seltsame Gespräch mit Wade einlassen. „Dann was? Was passiert dann?“ Wade lehnte sich nah zu ihm, doch diesmal wich Peter nicht zurück. „Dann.. schwöre ich dir, werde ich das letzte Bisschen Verstand verlieren. Und wenn der dünne Faden reißt, garantiere ich für nichts. Dann laufe ich Amok. Und dann gibt es keinen mehr, der im letzten Moment noch den Schalter umlegen kann.“ Wades Stimme klang todernst und sein Blick war es auch. Fast machte das Peter Angst. Dann griff Wade nach der Weinflasche, hielt aber mit dem Griff auch Peters Hand fest. Seine Haut fühlte sich komisch an. Rau. Aber nicht unangenehm. „Wenn ich dich verlieren würde, würde ich einen Weg finden, die Welt zu vernichten, weil ich so eine Welt nicht würde haben wollen“, fuhr Wade dann fort. „Und wenn du mir in den Rücken fallen würdest...“ Seine Stimme wurde ganz leise, er zog Peter auch noch näher zu sich und sah ihm direkt in die Augen. „...würde ich keine Sekunde zögern und dich töten.“ Peter schluckte trocken und wurde ganz blass. „W-Wade...“ Einen Moment lang herrschte eisige Stille zwischen ihnen beiden, dann flüsterte Peter mit heiserer Stimme: „Das... ist die mieseste Anmache... aller Zeiten, Wade Wilson. Das ist ja sogar mir als 'Schulkind' klar, dass man so keinen rumkriegt. Kleiner Tipp: Du sammelst keine Bonuspunkte, wenn du mir drohst, mich umzubringen.“ Wade ließ den Kopf sinken, seine Schultern zuckten erst leicht, dann lachte er los. „Und genau darum mag ich dich so, Parker! Oh Mann, hätte mich jemand so anständig erzogen wie dich, wäre ich bestimmt nicht so gestört.“ Er nahm sich die Flasche und trank nochmal, dann drückte er sie Peter wieder in die Hand. „Der Rest gehört dir. Ich brauch was Anderes. Was Stärkeres“, meinte er dann, stand auf und fuhr Peter kurz durchs Haar. „Bist `n guter Junge.“ „Rede nicht mit mir, als wäre ich ein Hund!“, beschwerte der sich und sah Wade nach, der sich vom Tisch jetzt die Whiskeyfläschchen holte. „Betrinkst du dich jetzt so richtig? Dann sag mir vorher, wie du danach drauf bist, damit ich weiß, ob ich mich einsperren muss, wenn ich mich nochmal schlafen lege“, äußerte er dann gleich noch seine Bedenken, als er dabei zusah, wie Wade die erste kleine Flasche auf Ex leerte, ehe er sich wieder neben ihn setzte. „Hast du Angst, ich bespring dich, wenn ich betrunken bin?“, grinste Wade und stieß mit dem zweiten Fläschchen die Weinflasche in Peters Hand an. „Wenn du das versuchst, werfe ich dich von der Terrasse! Mir ganz egal, wie viel tiefgründige und persönliche Gespräche wir hier jetzt gerade führen und wie gut wir uns gerade verstehen und dass du mir ausnahmsweise mal nicht ganz so unsympathisch bist wie sonst...“ Überrascht sah Wade Peter an. „Echt jetzt? Wenn du von mir hörst, wie kaputt es in mir drin aussieht und wenn es so richtig bemitleidenswert mies klingt, magst du mich? Du stehst also nicht auf coole Typen, sondern auf Sensibelchen? Oder ist das nur das Helfersyndrom?“ Peter gab Wade einen nicht zu sanften Schubs. „Hör schon auf! Wieso musst du das jetzt unbedingt gleich wieder kaputt machen? Du willst immer unbedingt, dass ich dich mag und dann tust du alles, damit genau das Gegenteil passiert!“ „Jetzt heul nicht rum. Du weißt, wie ich drauf bin. Also tu jetzt nicht so, als wäre das neu für dich. Außerdem...“ Wade lehnte sich nach hinten, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und legte sich dann richtig auf den Teppich. „...hab ich dir schon vorher gesagt, dass du dich vor mir nicht fürchten musst.“ „Ich fürchte mich nicht vor dir“, widersprach Peter sofort. „Ich trau dir nur nicht. Aber wenn das stimmt, was du sagst, wird das ja leider eh nie was mit uns beiden.“ Auch Peter legte sich, nachdem er die Flasche weggestellt hatte, ganz hin, verschränkte ebenfalls die Arme hinter dem Kopf und fuhr dann fort: „Ich steh leider nur auf süße Highschool-Schülerinnen und Studentinnen. Und du... brauchst eine professionelle Stripperin.“ „Hm...“, machte Wade. „Ich wäre kompromissbereit... Du kannst mein süßer Highschool-Schüler oder Student sein und wenn du es willst, leg ich für dich auch einen Striptease hin.“ Sofort verzog Peter das Gesicht. „Das will ich nicht sehen und mir auch nicht vorstellen!“ „Na danke. So nett ist sonst nur Weasle zu mir...“ Wade seufzte laut auf. „Wie ich schon sagte... Ich muss wohl allein und einsam... oh stimmt ja, sterben ist ja nicht.“ Erneut seufzte er. „Versuch`s erst gar nicht, Wade, ich krieg kein Mitleid.“ „Schade. Dabei wären das hier die perfekten Voraussetzungen für eine spontane Liebesgeschichte“, gab Wade einfach keine Ruhe. „Wovon redest du bitte? Wir sitzen hier mutterseelenallein in einer völlig zerstörten Welt fest, draußen wartet an jeder Ecke der Tod, niemand kann uns hier rausholen, wir können uns nicht richtig versorgen und sobald uns einer der Zombies da draußen erwischt, war`s das“, klang Peter alles andere als begeistert. „Ja, wenn du das sooo sagst, klingt es natürlich anders, als die Version, die ich gerade im Kopf habe...“ „Wade, nicht, wehe!“ Aber schon fing Wade an, aufzuzählen. „Wir sind ganz alleine, es gibt keinen, der stört, keine spontanen Aufträge, Anrufer, Reinplatzer, wir liegen vor einem romantischen Kaminfeuer, trinken Wein zusammen, reden über echt emotionales Zeug, ich tu dir leid...“ Peter sah aus dem Augenwinkel, wie Wade sich zu ihm drehte und sich auf einem Arm aufstützte. „Hör auf zu reden, Wade.“ „Nein, mal im Ernst, weißt du nicht, wie das in Filmen und Büchern läuft? Du weißt schon, in denen, die ein echter Kerl nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde? Solche Szenen, die nur von einer Frau so kitschig geschrieben werden können?“ Peter hoffte, dass er da tatsächlich hörte, dass Wade schon wieder amüsiert klang, dass er ihn wieder nur auf den Arm nahm. Und dann rutschte Wade auch noch näher zu ihm. „Erst ist es nur dumme Spielerei, ein paar blöde Witze, dann auf einmal sehen sich die Protagonisten in die Augen, schweigen, kommen sich näher... und näher...“ Peter kniff schnell die Augen zu und legte sich die Hände auf die Ohren. „Lalala! Ich höre nicht zu!“ Kurz zuckte er zusammen, als Wade die Hand über seine Augen legte und versuchte sofort, die Hand wegzuschieben, erstarrte dann aber, als Wades Stimme ganz nah an seinem Ohr erklang. „Sag mir ganz ehrlich... Wenn ich anders aussähe... und es jetzt versuchen würde... Würdest... du mich lassen?“ Peter schluckte ganz trocken und sagte leise: „Das hat doch nichts mit deinem Aussehen zu tun...“ Bevor er sich noch groß dafür schämen konnte, dass er eben schon wieder laut ausgesprochen hatte, dass ihn Wades Aussehen nicht störte und bevor Wade noch etwas sagen oder schlimmer noch tun konnte, drückte Peter seine Hand auf Wades Gesicht und ihn so von sich weg. „Ich würde dich NICHT lassen! Also geh weg von mir!“ Schnell drehte er sich zur Seite und setzte sich auf. Verdammt, er war sicher wieder ganz rot im Gesicht. „Awww, du bist so herzlos! So eine schöne Gelegenheit. Du weißt ja gar nicht, wie süß das jetzt hätte werden können. Das wäre eine besondere Art von R-Rating geworden. Glaub mir, das hätte dir gefallen“, grinste Wade und Peter schauderte kurz. „Nein, mit Sicherheit nicht. Mit Sicherheit... nicht...“ Er schüttelte heftig den Kopf. „Ich geh mich wieder hinlegen. Mach du, was du willst...“ Schnell fügte er hinzu: „Komm mir nur ja nicht nach! Dann werde ich gewalttätig!“ Auch Wade setzte sich auf und hob beschwichtigend die Hände. „Keine Angst, ich bleib genau hier. Wenn du nicht willst, dann nutz ich die Romantik eben für mich alleine.“ Angewidert verzog Peter das Gesicht und spürte, wie seine Wangen vor Scham gleich noch mehr brannten. „WADE!“ Wunderbar, jetzt würde er kein Auge mehr zu tun können, weil er das nicht mehr aus dem Kopf bekommen würde. Oh Gott, hoffentlich musste er jetzt nicht irgendetwas hören. Schnell stand er auf, spürte den Wein, versuchte sich das aber nicht anmerken zu lassen. „Ich würde ja jetzt behaupten, dass du mich nicht für etwas verurteilen solltest, was du selber machst, aber wenn ich dir mit so einem Thema komme, kannst du bestimmt nie wieder mit mir reden oder mich anschauen. Also sage ich es nicht, sondern nur: Okay, schlaf gut, wir sehen uns morgen“, tat Wade ganz cool und ruhig und öffnete in aller Ruhe die zweite Schnapsflasche. Dabei sah er wieder aufs Feuer, schien aber vor sich hin zu grinsen. Peter sagte lieber gar nichts mehr, sondern verschwand schnell wieder in dem kleineren Schlafzimmer, wo er auf der Stelle hinter sich die Tür verschloss. Was... war da gerade passiert? Das war ja schlimmer, als alles, was Wade sich bisher geleistet hatte. Peter war völlig durcheinander. Bis jetzt hatte er immer gedacht, Wade machte sich wirklich einen Spaß daraus, ihn ständig anzumachen. Einfach weil ihn das eben so störte. Aber jetzt? Oh Gott, was wenn er allen Ernstes auf ihn stand?! Wenn er zudringlicher wurde, jetzt wo es so komisch zwischen ihnen geworden war? Mit einem kleinen frustrierten Laut legte Peter sich zurück aufs Bett und drückte das Gesicht ins Kopfkissen. Hoffentlich was morgen alles wieder 'normal' zwischen ihnen. Und hoffentlich konnte er jemals wieder über Wade nachdenken, ohne zu überlegen, was gewesen wäre, wenn... Wieder wurde Peter ganz rot. So ein Mist! Der blöde Mistkerl hatte es schon wieder in seinen Kopf geschafft! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)