Zwei mit gleichem Schlag von Kurama_Kitsune (Lang lebe die Bromantik!) ================================================================================ Kapitel 6: 06 - Stirb langsam 3.0 --------------------------------- „Wollten wir ihn echt nochmal so zum Weinen bringen?“ „Ist doch süß, dass er mich so mag.“ „Ja, doch, ist es. Aber er sollte nicht weinen müssen.“ „Eigentlich müsste ICH weinen. Ich sterbe in Schönheit. Das ist so eine Verschwendung.“ „Und du bist sicher, dass du mit der Entscheidung jetzt leben kannst? Dass es das ist, was du willst?“ „Muss ich es laut sagen?“ „Nein. Nein, musst du nicht. Wir sind uns ja einig. Und gib`s zu, du würdest ohne das UNS ja gar nicht mehr können. Also... bist du bereit?“ „Das bin ich nie. Das war ich damals nicht und das bin ich auch jetzt nicht. Aber dieses Mal... wartet ja jemand auf mich.“ „Und er wartet auf genau das ICH von uns, das er zuerst kennengelernt hat. Den freundlichen, psychopathischen Freddy Krüger Verschnitt mit der minimalen Persönlichkeitsstörung.“ „Schön gesagt.“ „Danke. Und jetzt... reiß dich zusammen und mach deine verfluchten Augen auf , DEADPOOL!“ Alle im Raum zuckten zusammen, als vom OP-Tisch ein Schrei kam. Wades Körper bäumte sich auf, dann ging ein Ruck durch ihn und die Veränderung kam wie eine Welle über seinen gesamten Körper. Spider-Man starrte ungläubig auf den Anblick, der sich ihm und den anderen im Raum da bot. Wades Haut verfärbte sich, wurde fleckig, vernarbte und dann, als jeder Zentimeter seiner Haut sich wieder in das verwandelt hatte, was Spider-Man schon so lange kannte, ließ die Spannung in Wades Körper nach und er krachte zurück auf den Tisch. „Großer Gott, was... was ist da gerade passiert...?“, stammelte einer der Ärzte ganz verwirrt, als der Monitor plötzlich wieder einen Herzschlag anzeigte. Spider-Man glaubte seinen Augen nicht trauen zu können. Die Wunden schlossen sich. Eine nach der anderen. Und Wade atmete auch wieder. Sein Brustkorb hob und senkte sich. Vorsichtig lehnte Spider-Man sich etwas über ihn. „W-Wade?“ „Bist du gekommen, um mich wach zu küssen? Würde ich begrüßen...“, kam es ganz leise von Wade, dann sah Spider-Man ihn grinsen und dann konnte er nicht anders und schlug ihm hart gegen die Schulter. „Du Dreckskerl!“ „AU! Ey! Wieso schlägst du mich?!“, protestierte Wade und setzte sich auf. „Wie immer muss es dramatisch sein, nicht wahr, Mr. Wilson?“, meldete Fury sich zu Wort. „Schon klar, Sie hätten mich lieber unter der Erde gesehen, Nick. Für immer. Stimmt`s?“ Wade schwang die Beine über den Rand des Tisches. „Sorry, hab`s mir anders überlegt. Mein Freund hier hat`s mir ausgeredet“, klang er ganz amüsiert und deutete auf Spider-Man. „Den Grund schuldest du mir aber noch, Spidey.“ Spider-Man stand noch immer mit geballten Fäusten da, so als wollte er gleich nochmal richtig zuschlagen. Seine Hände zitterten leicht und gerade wusste er selber nicht, was er tun wollte. Ein Teil von ihm wäre Wade am liebsten um den Hals gefallen. Das war aber keine echte Option, wo sie schließlich in einem Raum mit Ärzten und vor allem dem S.H.I.E.L.D. Director waren. Und der andere Teil von ihm wollte ihn am liebsten einfach nur richtig heftig verprügeln, dafür dass er ihn so fertig gemacht hatte mit der ganzen Aktion von Leben und Sterben. „Ich könnte dich... Am liebsten würde ich dich...“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und Wade sah ihn fragend an. „Was würdest du? Oh, aber vorher hätte ich gerne was zum Anziehen. Ich hab zwar kein Problem mit Freikörperkultur, aber es sind Kinder anwesend und ich möchte ungern jemanden damit verstören, dass dieses mickrige OP-Tüchlein auf meinem Schoß gerade so ausreicht, um das Wichtigste an mir zu verdecken. Es sei denn, dass das, was du gern würdest, besser klappt, wenn ich genau so bleibe, wie ich bin“, stichelte Wade dann gleich wieder in Spider-Mans Richtung. Der realisierte tatsächlich erst jetzt, dass Wade praktisch nackt auf dem OP-Tisch saß und drehte sich schnell zur Seite. Den Anblick brauchte er nun wirklich nicht und erst recht keine blöden Kommentare! Fury sah das wohl etwas weniger eng. Er schien nur genervt von Wades Gerede und schickte die Ärzte weg. Dann warf er Wade einen auf der Seite liegenden OP-Kittel zu. „Ihre Sachen bekommen Sie später. Und denken Sie nicht mal dran, sich gleich wieder aus dem Staub zu machen, Mr. Wilson. Jetzt, da Sie uns wieder mit Ihrer vollsten Anwesenheit und Person beglücken, haben wir noch etwas Aufarbeitung des ganzen Falles vor uns.“ Damit griff Fury sich die Schale, in der die entfernten Splitter aus Wades Körper lagen. „Oh, Nick... Nach all den Jahren... Ich dachte, Sie kennen mich besser...“ In Wades Stimme schwang ein komischer Unterton mit. Er rutschte vom Tisch, zog sich den Kittel über und dann passierte alles ganz schnell. Er packte Spider-Man, der viel zu überrascht war, um zu reagieren, griff sich mit einer Hand dessen Arm und löste die Spinnfadenvorrichtung aus, um Fury die Schale zu entreißen. Dann hielt er Spider-Man mit einem Arm fest, die Schale in der Hand und gegen ihn gedrückt, so dass der Inhalt nicht herausfallen konnte und im nächsten Moment spürte Spider-Man schon etwas unangenehm Spitzes gegen seine Halsschlagader drücken. Seinem Spinnensinn hätte Spider-Man am liebsten einen Tritt verpasst, denn der warnte ihn einfach ein paar Millisekunden zu spät. Aber er war eh noch viel zu durcheinander und das jetzt hätte er so oder so niemals kommen sehen. „Mr. Wilson, ich rate Ihnen dringend, keine Dummheiten zu machen. Vielleicht ist Ihnen Ihre Lage nicht ganz klar“, hörte Spider-Man Nick Fury auf Wade einreden. Der Druck auf seinen Hals verstärkte sich und er traute sich gar nicht, sich zu bewegen. Wade musste ihm ein Skalpell oder so etwas in der Art an den Hals halten. Verdammt, was war denn nur los mit ihm? „Im Gegenteil, Nick. Ich weiß sehr wohl, in welcher Lage ich mich befinde“, kam Wades prompte Antwort. „Ihr habt hier was, das Mutationen umkehren oder zumindest zeitweise ausschalten kann. Und ihr habt mit mir den ultimativen Testmutanten, der so gut wie ALLES aushält. Glauben Sie, da kann ich nicht Eins und Eins zusammenzählen? Ich weiß doch ganz genau, wie heiß Sie darauf wären, an mir samt und sonders S.H.I.E.L.D.s Repertoire an Sonderwaffen gegen Mutanten und Aliens und was es alles gibt zu testen. Und dabei immer dieses Zeug griffbereit zu haben, um mich jederzeit außer Gefecht zu setzen, wann immer es ungemütlich mit mir wird. Und ganz ehrlich... da hab ich so was von keine Lust drauf. Ich hatte zwei ganz kolossal beschissene Tage und ich gehe jetzt einfach schön gemütlich nach Hause. Das Zeug, wegen dem hier alle so einen Aufstand machen, nehme ich mit und verbrenne es. Und über der Flamme grille ich mir ein riesiges Steak, ich hab nämlich Hunger. Oh und natürlich ist mir auch klar, dass weder Sie noch S.H.I.E.L.D. mich hier einfach raus spazieren lassen werden, also muss ich leider, leider meinen jungen Freund hier als Deckung und kleine Lebensversicherung missbrauchen. Sorry, Spidey. Ich weiß, ich weiß, so sind wir sicher keine Freunde mehr, aber du musst mich verstehen. Ich bin mir selbst der Nächste. Ah, hatte ich schon erwähnt: Traue niemandem? Besonders nicht mir. Auch wenn es wirklich herzerwärmend war, wie viel Sorgen du dir um mich gemacht hast. Das wird ein Extrakapitel in meinen Memoiren: Als Spider-Man um mich weinte.“ „Mr. Wilson“, unterbrach ihn Furys drohende Stimme. Doch Wade schob Spider-Man jetzt vorwärts und zur Tür, immer darauf bedacht, ihn zwischen sich und Fury zu haben. Spider-Man war völlig von der Rolle. Sollte er versuchen, sich zu befreien? Würde Wade ernst machen und ihn im Notfall für seine Flucht opfern? Was war denn plötzlich los? Er hatte doch gedacht, dass Wade... „Spiel mit.“ Kaum hörbar waren die Worte ganz dicht an seinem Ohr. Und da verstand Spider-Man. Er verstand, dass Wade recht hatte. Es machte alles Sinn. S.H.I.E.L.D. leckte sich sicher heimlich die Finger ab nach einer Möglichkeit, seine geheimen Entwicklungen zu testen. Und mit jemandem wie Wade... Wem waren sie da moralische Rechenschaft schuldig? Niemandem. Keiner interessierte sich für Deadpool. Eher würde es heißen, er war jetzt einer der Guten und stellte sich freiwillig zur Verfügung, damit er den Helden von Nutzen war für ihre neuesten Waffen und deren Einsatz. „Wade, mach keinen Blödsinn! Hör auf mit dem Mist und lass mich los! Das ist doch verrückt! Du hast zwei richtig harte Tage hinter dir und bist doch noch gar nicht wieder ganz da!“, fing er schnell an, sich auf Furys Seite zu schlagen, wehrte sich aber kein Stück gegen den festen Griff, damit Wade wusste, er tat nur so. „Sie hören besser auf Parker“, mischte auch Fury sich wieder ein und kam ihnen ganz langsam hinterher, denn Wade war schon halb zur Tür hinaus. „Sie wollen doch dem einzigen Menschen, dem sie angeblich trauen, keinen echten Schaden zufügen, oder Mr. Wilson?“ „Kommt ganz darauf an...“, sagte Wade nur und zog Spider-Man jetzt schneller den Gang entlang und auf eine Fensterfront zu. „Auf was?“ Noch immer folgte Fury ihnen und zog jetzt auch noch seine Waffe. Doch Wade nutzte Spider-Man weiter gezielt als Deckung. „Och, auf das Wetter, den Börsenkurs des Yen, in welchem Aszendenten gerade der Mond steht...“ Hinter ihnen war nun die Scheibe, weiter konnte Wade nicht. Dafür legte Fury jetzt auf sie an. „Mr. Wilson, das ist meine letzte Warnung. Lassen Sie den Jungen los und benehmen Sie Sich. Sonst sorge ich dafür, dass Sie die nächsten paar Stunden damit verbringen werden, ihr Gehirn zu regenerieren, weil ich Ihnen den gottverdammten Schädel wegschießen werde!“ Spider-Man schluckte schwer, Fury traute er durchaus zu, dass er ernst machte. Und theoretisch war er trotz nur eines guten Auges ein extrem guter Schütze. Was hatte Wade bloß vor? „Ich weiß, den Satz hasst du, Kleiner. Aber... was jetzt kommt, tut mir echt leid.“ Oh nein! Bitte nicht! Aber bevor Spider-Man etwas sagen konnte, warf Wade das Skalpell in Furys Richtung und duckte sich mit Spider-Man noch immer im festen Griff nach unten weg. Fury schoss automatisch, so dass die Kugeln hinter ihnen die Scheibe durchschlugen und damit das Glas sprang. Wades Griff verstärkte sich noch, er stieß sich nach hinten ab und durchbrach mit Spider-Man als lebendem Schutzschild die gesplitterte Scheibe, so dass Fury keine weiteren Schüsse abgeben konnte, wenn er Spider-Man nicht treffen wollte. Instinktiv wollte Spider-Man einen Spinnfaden nach oben abfeuern, um sich und Wade zu bremsen. Doch Wade packte noch im Fallen seinen Arm und verhinderte das. Und dann durchschlugen sie auch schon die Äste eines Baumes vor dem S.H.I.E.L.D. Gebäude und krachten hart auf das Dach eines darunter geparkten Autos, das nach dem Aufprall mehr als schrottreif war. Spider-Man bekam im ersten Moment keine Luft mehr, er fühlte sich, als hätte er sich jeden einzelnen Knochen im Körper gebrochen. Doch er lag sogar noch auf Wade, der den Aufprall abgefedert hatte. „Oh... Scheiße... Das... machen wir... nicht nochmal...“, hörte er ihn da aber schon sagen, dann knackte es irgendwo unter Spider-Man, als sich bei Wade anscheinend ein paar gebrochene Stellen wieder einrenkten. Und dann warf Wade ihn einfach von sich runter. Spider-Man blieb völlig benommen auf dem Rücken auf dem Asphalt liegen und gab nur ein Schmerzstöhnen von sich, als Wade sich über ihn beugte. „Bist du noch ganz? Gut. Lass dich von Nick vom Boden aufkratzen und immer schön laut betonen, wie furchtbar ätzend du mich findest. Dann kann er dir auch nicht vorwerfen, dass du heimlich gemeinsame Sache mit mir machst. Die kleinen Schätze hier...“ Wade hielt die Schale mit den Waffensplittern hoch. „...nehme ich mit. Und was meine Sachen angeht... Vielleicht kannst du mir meine Schwerter und den Gürtel zu unserem Rendezvous mitbringen? Ah ja und apropos Gürtel... Halt in den nächsten Stunden alles von der S.H.I.E.L.D. Zentrale fern, das du an gespeicherten Medien behalten willst. Du weißt schon, so was wie deine Ipod-Backstreetboys-Playliste oder deine Pokémon-Handy-Spielstände. Nur ein guter Rat. Also... wir sehen uns. Ich melde mich bei dir!“ Damit sah Wade sich noch kurz um, warf Spider-Man eine Kusshand zu und machte sich dann aus dem Staub. Spider-Man stöhnte nochmal auf und versuchte sich zu bewegen. Rund um ihn ging eh schon der Alarm von S.H.I.E.L.D. los und gleich darauf kamen auch die Leute. Einsatzkräfte, Agenten. Mit viel Mühe schaffte er es, sich aufzusetzen. Wohl doch nichts gebrochen. Zum Glück. Aber er blieb trotzdem einfach sitzen. Dieser verfluchte Irre. „Muss ich Sie nochmal darauf hinweisen, dass Sie nicht – unter gar keinen Umständen! - jemals wieder mit ihm zusammenarbeiten? Oder Sind Sie lernfähig, Parker?“, hörte er dann Fury sagen, der neben ihm aufgetaucht war. Spider-Man machte eine wegwerfenden Handbewegung. „Mir reicht`s... So viel Wade Wilson hält nicht mal ein Avenger aus... Ich will nichts mehr davon hören. Und hätte er mich jetzt nicht da runter geworfen... würde ich es selbst tun, weil ich so dumm war und dachte... Keine Ahnung, was ich dachte... Ich glaube... ich gehe jetzt einfach nach Hause. Ins Bett. Oder muss ich zur Strafe erst noch die Scherben wegputzen?“ Langsam rappelte Spider-Man sich auf und klopfte den Anzug ab. „Verschwinden Sie, Parker“, war alles, was Fury sagte. Doch noch als Spider-Man sich zum Gehen wandte, fügte er hinzu: „Kommt mir eine Zusammenarbeit von Ihnen beiden nochmal zu Ohren, setze ich Sie gleich hinter Wilson auf die Abschussliste, ist das klar?“ Schnell deutete Spider-Man ein Salutieren an. „Hab`s verstanden!“ Bloß weg. Nicht, dass Fury ihn noch ins Kreuzverhör nahm. Kurz zögerte er. Sollte er sich noch wegen Wades komischem Kommentar Gedanken machen? Wie war das mit den gesicherten Daten? Was hatte Wade damit wieder sagen wollen? Aber das erübrigte sich gleich, denn mit einem Schlag verstummte der Alarm und es schien so, als hätten alle Gerätschaften von Handy bis Auto im näheren Umkreis von jetzt auf gleich den Geist aufgegeben. „Was ist da los?!“, fuhr Fury einen der Männer an, der aus dem Gebäude gerannt kam. „Keine Ahnung, Sir! Auf einmal war der Strom weg! Es ist alles tot! Sämtliche Geräte! Jeder elektronische Impuls. Alles weg! Nicht mal der Notstrom greift!“ „Sehen Sie zu, dass Sie das in den Griff kriegen! Wir brauchen alle Back-Ups, die wir kriegen können! Kontrollieren Sie die Speicher unserer Datenbanken! SOFORT!“ Fury würdigte Spider-Man keines Blickes mehr und verschwand im Gebäude. „Wow... manchmal... bin ich echt beeindruckt“, murmelte der. Wade hatte gerade S.H.I.E.L.D. lahmgelegt. Und dass Wade dafür verantwortlich war, stand für ihn außer Frage. Wahrscheinlich, um die Daten von Octavius zu löschen. Unbehelligt betrat auch Spider-Man wieder das Gebäude, in dem gerade ein heilloses Durcheinander herrschte. Klar, wenn all die Geheimdaten futsch waren, war das wie ein Weltuntergang für S.H.I.E.L.D. In aller Seelenruhe zog er sich an einem Spinnseil nach oben durch das Treppenhaus bis zu der Etage, in der Wades Sachen vermutlich lagen. Und er fand sie sogar. Gut, den zerfetzten Anzug brauchte er wirklich nicht mitnehmen. Aber da lag auch der Gürtel dabei. Und die Augen der Gürtelschnalle, die Deadpools Logo darstellte, blinkten. Natürlich, von da war der Störimpuls ausgegangen. Spider-Man griff nach dem Gürtel, suchte einen 'Aus'-Schalter und schlug, nachdem er da nur haufenweise kleine Knöpfe entdeckte, die er sicherheitshalber lieber nicht wahllos drücken wollte, einfach hart auf die Schnalle. Und tatsächlich hörte das Blinken auf und im nächsten Moment war das Geräusch von sich wieder einschaltender Elektronik zu hören. „Du bist echt unglaublich, Wade...“ Spider-Man verpackte den Gürtel und Wades Schwerter mit seinen Spinnfäden zu einem feste Bündel, dann machte er, dass er wegkam. Er holte seine normalen Sachen aus dem Hinterhof, in dem er sie versteckt hatte, zog alles so drüber, dass sein Anzug nicht mehr zu sehen war und versteckte die Maske noch in seiner Jackentasche. Tante May war bestimmt schon krank vor Sorge, weil er so lange weggeblieben war, ohne sich zu melden. Das Bündel mit Deadpools Sachen versteckte er im kleinen Garten, der zum Haus gehörte, an einer Stelle, für deren Gartenarbeiten nur er zuständig war. Dann klopfte er an. Die Tür öffnete sich beinahe sofort, so als hätte seine Tante dahinter auf ihn gewartet. „Peter! Na endlich! Wo warst du denn so lange? Warum hast du nicht angerufen? Du meine Güte, du siehst ja noch schlimmer aus als heute morgen! Sofort rein mit dir und ab ins Bett! Was hat denn der Arzt gesagt?“ Widerstandslos ließ Peter sich in sein Zimmer begleiten. „Wird alles wieder. Keine Sorge, Tante May. Ist wohl nur ein Virus und ich soll mich ausruhen.“ Virus, ja, das passte... Wade war wie ein Virus. Manche davon kriegte man auch nicht so schnell tot und er kam immer wieder, wenn man ihn sich einmal eingefangen hatte. „Dann tu das aber auch! Unverantwortlich, dass die dich da so lange haben sitzen lassen! Hast du Hunger? Ich hab was leichtes gekocht.“ Peter hörte sofort seinen Magen knurren. „Was zu essen wäre super, danke. Ich ziehe mich kurz um, dann komme ich runter.“ Seine Tante strich ihm kurz durchs Haar und ging dann wieder nach unten, um das Essen vorzubereiten. Peter ließ sich völlig fertig aufs Bett fallen. Vor nicht mal 24 Stunden hatte er hier noch um Wade geweint. Und jetzt? Gerade war ihm das nur noch entsetzlich peinlich und er dachte jetzt schon darüber nach, wie er sich Wade ab jetzt vom Hals halten konnte. Und trotzdem... heute Nacht würde er gut schlafen. Denn er konnte sich sicher sein... Deadpool war wieder da. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)